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Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 18<br />

Fanggerätes soweit zu verbessern, dass nur die Entnahme der Zielfischart in einer festgelegten<br />

Mindestgröße gelingt. Der Fang anderer Arten, insbesondere auch der von Meeressäugern und<br />

Schildkröten, muss dabei gleichzeitig unterbunden werden. Das setzt voraus, dass die Selektivität eines<br />

Fischfanggerätes phänomenologisch geklärt ist. Das ist gegenwärtig für die Masse der Fischfanggeräte<br />

(z.B. Schleppnetze) nicht der Fall.<br />

Ferner muss eine nachhaltige Störung des Benthals vermieden werden und zwar unabhängig von der<br />

eingesetzten Fischfangmethode. Die Schadstoffemissionen durch Fischereischiffe sind weiter zu<br />

reduzieren und schließlich ist eine so genannte Ghost-Fischerei durch verloren gegangene Netze zu<br />

unterbinden. Da Fischereinetze gegenwärtig weitgehend aus nicht verrottbarem synthetischen Fasern<br />

gefertigt werden, besteht die Gefahr, dass marine Tiere über Jahrzehnte hinweg Opfer verloren<br />

gegangener Netze werden können.<br />

Durch eine Vertiefung der Forschungskooperation innerhalb der Profillinie sowie in Zusammenarbeit mit<br />

dem IOR kann in Rostock das deutsche Zentrum für fischereitechnische Forschung entwickelt werden.<br />

Bereits heute wird erfolgreich auf den Gebieten Theorie der Selektivität von Fischereinetzen, Einsatz<br />

von Zugdrachen auf Trawlern zur Reduktion von Schadstoffemissionen sowie Einfluss von<br />

Fischfanggeräten auf den Meeresboden geforscht.<br />

Die Potenzen innerhalb der Profillinie sind vorhanden, um in Kooperation mit Partnern der Institute für<br />

Chemie (MNF) und Landnutzung (AUF, Agrobiotechnologie) den Einsatz von Biopolymeren als<br />

Substitut für nicht verrottbare synthetische Fasern in Fischfanggeräten wissenschaftlich voranzutreiben.<br />

<strong>Systeme</strong> für die Bergung von Öl nach Havarien auf See<br />

Zahlreiche deutsche Küstenabschnitte an der Nord- und Ostsee sind infolge vorsätzlicher, fahrlässiger<br />

oder zufälliger Einträge von Öl (Rohöl und Mineralöle) durch Schifffahrt und Hafenbetrieb in besonderer<br />

Weise gefährdet.<br />

Wenngleich die weltweit feststellbaren Öleinträge infolge von Schiffskollisionen gemessen an den<br />

Gesamteinleitungen eine statistisch eher untergeordnete Größe darstellen, können diese im Einzelfall<br />

regional insbesondere in strukturschwachen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern neben<br />

irreversiblen ökologischen Schäden auch katastrophale wirtschaftliche und soziale Langzeitwirkungen<br />

zur Folge haben.<br />

Besonders beunruhigend sind die Erkenntnisse, dass Schiffshavarien trotz erheblicher<br />

Vorsorgesysteme sowohl in der Nordsee als auch in der Ostsee nicht gänzlich auszuschließen sind und<br />

die gegenwärtig in den Küstenländern der Bundesrepublik Deutschland eingesetzten, nach<br />

mechanischen Wirkprinzipien arbeitenden technischen <strong>Systeme</strong> zur Bekämpfung von Ölkatastrophen<br />

auf See den Anforderungen nur begrenzt genügen. Sie arbeiten in der Regel nur bei günstigen<br />

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