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Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 14<br />

Welche Politik gegenüber den Küstenräumen entwerfen Regierungen?<br />

Spielen die Küstenregionen eine besondere Rolle? Die westeuropäischen Länder weisen aufgrund der<br />

fortgeschrittenen internationalen Angleichung und der Verrechtlichung im Rahmen der Europäischen<br />

Union große Übereinstimmungen auf, was in anderen Weltregionen nicht der Fall ist. Hier geht es zum<br />

einen um gute Lösungsvorschläge und Erfahrungen für Küstenzonen und zum anderen um die Frage<br />

ihrer internationalen Umsetzbarkeit.<br />

Welche Probleme können im Küstenbereich auftreten?<br />

Die steigenden Nutzungsansprüche im Küstenraum gehen auf die Interessen unterschiedlicher Akteure<br />

zurück. Die Einflussmöglichkeiten dieser Akteure, ihre Beteiligung an der Entscheidungsfindung sowie<br />

ihre Stellung im politischen System des jeweiligen Küstenstaates müssen für die Entwicklung der<br />

Küstenräume sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene untersucht werden. Wie weit ist<br />

beispielsweise die Regionalisierung fortgeschritten oder bestehen nach wie vor nationale Animositäten?<br />

Der Bau der Ostsee-Pipeline ab 2009 spiegelt gleichsam im Brennglas, welche Probleme und<br />

Widerstände in Politik und Gesellschaft hier auftreten können. Die begleitende politikwissenschaftliche<br />

Erforschung des Genehmigungs- und Bauvorhabens kann zu Ergebnissen führen, die sich international<br />

bei Kooperationsvorhaben verwenden lassen.<br />

B Nutzung maritimer <strong>Systeme</strong><br />

Eine intakte Meeresumwelt ist ein wichtiger Faktor für die Nutzung der natürlichen Ressourcen, die das<br />

Meer und die angrenzenden Küsten den Menschen bieten. Die Erhaltung dieser Ressourcenbasis ist<br />

eine grundlegende Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, für soziales Wohlergehen<br />

und für Lebensqualität. Wirtschaftliche Aktivitäten verbrauchen natürliche Ressourcen und wirken damit<br />

belastend auf ökologische <strong>Systeme</strong>. Mit dem Verschärfung von Umweltstandards seit den 1970er<br />

Jahren haben diese Belastungen zwar in vielen Bereichen abgenommen, aber grundsätzlich besteht<br />

weiterhin der Zielkonflikt zwischen einzelwirtschaftlicher Gewinnorientierung und dem gesamtgesellschaftlichen<br />

Ziel einer nachhaltigen Entwicklung unter Berücksichtigung ökologischer<br />

Rahmenbedingungen. Auf der anderen Seite setzen wirtschaftliche Aktivitäten aber auch eine<br />

nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen voraus, etwa in den Bereichen der Tourismus- und der<br />

Fischereiwirtschaft. Solche Nutzungskonflikte werden gerade in Küstenzonen besonders deutlich. Sie<br />

sind unter dem positiven Aspekt der Identifizierung von Wirkungszusammenhängen und unter dem<br />

normativen Aspekt (wirtschafts-) politischer Einflussnahme zu analysieren. Methodisch geschieht das<br />

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