29.01.2014 Aufrufe

Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 5<br />

Daneben spielt das Meer als Quelle der Proteingewinnung eine große Rolle für die menschliche<br />

Ernährung. Im Gegensatz zum stagnierenden weltweiten Wildfischfang steuert die Aquakultur mit<br />

jährlichen Wachstumsraten um 12% im Weltmaßstab inzwischen ca. 25% der gesamten<br />

Weltfischproduktion bei. Dabei bezieht sich der Begriff „Fisch“ nicht nur auf Fische im eigentlichen Sinne,<br />

sondern umfasst alles das, was meeresseitig für Konsum-, Wirtschafts- oder medizinische Zwecke<br />

genutzt wird, einschließlich Muscheln, Krabben, Tintenfischen, Säugern, Vögeln sowie marin-pflanzliche<br />

Produkte. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang ferner, dass die küstennahen Gebiete weltweit<br />

die „Kinderstube“ der meisten Fischarten darstellen. Eine ökologische Beeinträchtigung der<br />

Küstenzonen hat deshalb unmittelbare Konsequenzen für die Weltproduktion an Wildfischen.<br />

Als Folgen des Klimawandels erwärmen sich die Oberflächenschichten der Meere, der Meeresspiegel<br />

steigt an und die Meere versauern zunehmend (WBGU Sondergutachten, 2006). Alle drei<br />

Veränderungen sind bereits messbar und ihre Ursachen klar zu benennen. Die Folgen von Klimawandel<br />

und erhöhtem Nutzungsdruck zeigen sich in drei ökosystemaren Entwicklungstendenzen, die<br />

gravierende gesellschaftliche Folgen haben können: Änderungen in Hydro- und Sedimentdynamik,<br />

Änderungen der Stoffkreisläufe und biologischer Wandel (KDM, 2007).<br />

Um der großen Verantwortung im Sinne des Schutzes, der nachhaltigen Nutzung und Entwicklung der<br />

Küstenräume und Meeresumwelt gerecht zu werden, fordern der Rat von Sachverständigen für<br />

Umweltfragen (SRU, Februar 2004), die Kommission im Grünbuch zur künftigen Europäischen<br />

Meerespolitik (Europäische Kommission, 2006) und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (RL<br />

2008/56/EG) eine integrierte Meeresforschungsstrategie, die ökologische, wirtschaftliche, soziale und<br />

kulturelle Aspekte integriert und auf einem Ökosystem-Ansatz für die Steuerung menschlichen<br />

Handelns beruht.<br />

Das <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> an der Universität Rostock bildet eine institutionelle Grundlage,<br />

dieser Herausforderung an die maritime Forschung gerecht zu werden. Das <strong>Department</strong> befasst sich<br />

mit dem Einfluss des globalen Klimawandels und dem sich ständig erhöhenden Nutzungsdruck auf die<br />

Küstenmeere, die Küste selbst und die landseitigen Küstenbereiche. Die Küstenzone wird dabei aus<br />

ökonomischem, ökosystemarem, und gesellschaftlichem Blickwinkel betrachtet.<br />

Ziel dieses Forschungsplans ist, die zentralen Forschungsaufgaben des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong><br />

<strong>Systeme</strong> zu benennen und damit eine Grundlage für die Ressourcenverteilung innerhalb des<br />

<strong>Department</strong>s, für die Schwerpunktbildung bei Verbundprojekten und für die Strukturbildung an der<br />

50 von 93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!