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Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 4<br />

gesellschaftliche und ökonomische Aspekte verbinden. Dies ist umso wichtiger, je mehr alternative<br />

Nutzungsformen miteinander konkurrieren. Durch die traditionellen Nutzungsformen (Fischerei,<br />

Transport, Kiesabbau, militärische Nutzung, etc.), die regional mit neuen wind- und wassergebundenen<br />

Technologien (Ölförderung, Windparks, Kraftwerke, etc.) in Konkurrenz stehen, aber auch durch den<br />

Anspruch, das küstennahe Meer optional als Naturschutzgebiet nutzen zu wollen, erhöht sich der<br />

Wettstreit um das Terrain zusehends und damit der Nutzungsdruck. Auch spielen sozio-kulturelle<br />

(Erhaltung von Traditionen), medizinische („Wellness“, Allergiekliniken) und touristische Aspekte<br />

(Erholungsgebiete) eine zunehmende Rolle.<br />

Die moderne wirtschaftliche Nutzung des Meeres umfasst insbesondere die Gewinnung und<br />

Verarbeitung von mineralischen Rohstoffen durch Meeresbergbau und Offshoretechnik für fossile und<br />

regenerative Energieträger wie Rohöl, Erdgas, Gashydrate sowie Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie.<br />

Durch die Verdichtung des Seeverkehrs entstehen völlig neuartige Anforderungen an die maritime Leitund<br />

Sicherheitstechnik. Die in jüngerer Zeit zunehmende Bedrohung durch Piraterie und Terrorismus<br />

stellt zusätzliche Anforderungen an die Sicherheit des Seeverkehrs. Die nachhaltige Nutzung des<br />

Meeres erfordert die Anwendung innovativer Strategien und Werkzeuge, wie etwa eines integrierten<br />

Küsten- und Meereszonenmanagements, eine gleichgewichtige Entwicklung von Techniken für die<br />

Vermeidung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung, Vermessungstechnik und -methoden zur<br />

Nutzung des Meeres sowie Küstenwasserbau. Der mittlerweile postulierte Vorsorgeaspekt verlangt<br />

zudem eine quantitative Einschätzung von Unsicherheiten sowie aller Risiken, die u.a. mit der<br />

Einführung neuer Nutzungsformen in Zusammenhang stehen. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit und<br />

Vorsorge sind beispielsweise im „Code of Conduct“ der FAO enthalten sowie in verschiedenen UN-<br />

Resolutionen nachzulesen, z.B. im „Brundtlandt-Bericht“ (1987) und der UNCED in Rio (1992).<br />

Die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung gehört zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben<br />

und neben der Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung ist der massive Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energien hierfür die wichtigste Maßnahme. Derzeit liegt der Anteil der Bioenergie in<br />

Deutschland bei rund 70% der Erneuerbaren Energien und in Mecklenburg-Vorpommern können bis<br />

zum Jahr 2020 rund 25% der benötigten Energie über Biomasse gedeckt werden, so viel wie in keinem<br />

anderen Bundesland. Der damit verbundene intensive landwirtschaftliche Anbau von Energiepflanzen<br />

und die energetische Verwertung von Biomasse (Energiepflanzen, organische Reststoffe und Abfälle<br />

sowie Algen) in Küstenbereichen sind sehr komplex und müssen interdisziplinär wissenschaftlich<br />

begleitet werden, damit die Nachhaltigkeit gewährleistet werden kann.<br />

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