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Department Maritime Systeme - Interdisziplinäre Fakultät ...

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<strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> <br />

<strong>Interdisziplinäre</strong> <strong>Fakultät</strong> <br />

Universität Rostock <br />

Bericht zur Evaluation <br />

am 26. November 2012


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

<strong>Interdisziplinäre</strong> <strong>Fakultät</strong><br />

Universität Rostock<br />

Rostock, November 2012


Inhaltsverzeichnis<br />

I Neue Wege der Universität 1<br />

II Struktur des <strong>Department</strong>s 1<br />

Mitglieder 1<br />

StipendiatINNEN 4<br />

Vorstand 6<br />

Beirat 6<br />

III Forschung 7<br />

Projektbereiche 8<br />

Projekte aus dem Umfeld des <strong>Department</strong>s 9<br />

Gemeinsame Anträge der Mitglieder 11<br />

Kooperationen und Kontakte 15<br />

IV Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses 16<br />

Studiengang ‚Aquakultur’ 16<br />

Doktorandennetzwerk 16<br />

V Außenauftritt 18<br />

Veranstaltungen 18<br />

Öffentlichkeitsarbeit / Pressearbeit 18<br />

VI Bisherige Entwicklung und zukünftige Perspektiven 20<br />

VII Anhang 23<br />

Profile der Mitglieder 24<br />

Forschungsplan des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 45<br />

Stellungnahme vom Beiratstreffen im November 2011 76<br />

Geschäftsordnung des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 80<br />

Gemeinsame Erklärung zwischen Rektorat / INF 89


Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Struktur<br />

I Neue Wege der Universität<br />

Im Jahr 2007 wurde die <strong>Interdisziplinäre</strong> <strong>Fakultät</strong> (INF) an der Universität Rostock gegründet.<br />

Mit dieser aus Rückstellungen der Universität und Zuschüssen des Landes Mecklenburg-<br />

Vorpommern finanzierten Institutionalisierung von besonders zukunftsrelevanten<br />

Themenkomplexen (Profillinien) beschritt die Universität wissenschaftspolitisches Neuland.<br />

Ziel der INF ist es, fachübergreifende Kooperationen zu fördern oder zu stärken sowie das<br />

Fachwissen in ausgewählten Bereichen zu bündeln und damit das Profil der Universität zu<br />

schärfen. Die interdisziplinäre Bearbeitung komplexer Forschungsfelder in den vier<br />

<strong>Department</strong>s Leben, Licht und Materie, <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong>, Altern des Individuums und der<br />

Gesellschaft sowie Wissen, Kultur und Transformation ermöglicht die Entwicklung neuer<br />

Perspektiven, Inhalte und Technologien und steigert damit auch die Konkurrenzfähigkeit der<br />

Universität.<br />

Die INF der Universität Rostock ist eine zentrale wissenschaftliche Einheit und direkt dem<br />

Rektorat unterstellt. Anders als die neun <strong>Fakultät</strong>en der Universität stellt sie keine Lehr-,<br />

Forschungs- und Verwaltungseinheit dar. Die Mitglieder der <strong>Department</strong>s der INF bleiben<br />

verwaltungstechnisch den originären <strong>Fakultät</strong>en zugeordnet. Damit bildet die INF eine<br />

zusätzliche horizontale Struktur für inter- und transdisziplinären Austausch, für<br />

Untersuchungen komplexer Fragestellungen und für die Entwicklung neuer<br />

Forschungsansätze und -methoden. Insgesamt soll nach außen sichtbarer werden, für<br />

welche Forschungsfelder die Universität Rostock steht.<br />

II Struktur des <strong>Department</strong>s<br />

Das <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> (MTS) konzentriert die universitäre Forschung zu<br />

maritimen Themen und besteht aus seinen Mitgliedern. Die Mitglieder sind Lehrstuhlinhaber<br />

und wissenschaftliche Mitarbeiter/innen der Universität Rostock und anderer<br />

Forschungseinrichtungen (siehe Abschnitt Mitglieder).<br />

Die Mitglieder des <strong>Department</strong>s wählen aus ihren Reihen einen Vorstand, dessen<br />

Amtsperiode zwei Jahre beträgt, eine Wiederwahl ist möglich. Der Vorstand wählt aus seinen<br />

Reihen den Leiter des <strong>Department</strong>s. Ein vom Vorstand des <strong>Department</strong>s vorgeschlagener<br />

und vom Rektor ernannter wissenschaftlicher Beirat steht dem <strong>Department</strong> beratend zur<br />

Seite. Das Dekanat der INF übernimmt einen großen Teil der Sekretariatsarbeit. Für die<br />

Koordinationsarbeit / Geschäftsführung steht dem <strong>Department</strong> eine Wissenschaftlerstelle zur<br />

Verfügung (TVL E13; 2008-2011 100%; ab 2012 50%).<br />

Monatliche Treffen zwischen dem Dekan der INF, den Leitern aller <strong>Department</strong>s und den<br />

Koordinatoren (INF Vorstandssitzung) sowie dem Rektorat der Universität, dem Dekan der<br />

INF und den Leitern aller <strong>Department</strong>s (Routinerunde INF / Rektorat) bieten Möglichkeiten<br />

für Abstimmungen und Informationsaustausch untereinander sowie mit der Hochschulleitung.<br />

Mitglieder<br />

Das <strong>Department</strong> MTS umfasst derzeit 41 Mitglieder. Die Anzahl der Mitglieder schwankt seit<br />

Aufnahme der ersten Mitglieder Ende 2008 leicht. Grund dafür sind Neuzugänge oder nicht<br />

gestellte Verlängerungsanträge aufgrund thematischer Umorientierung einiger Mitglieder. Die<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Struktur<br />

Mitgliedschaft im <strong>Department</strong> gilt für drei Jahre, danach kann jedes Mitglied einen<br />

Verlängerungsantrag für weitere drei Jahre stellen. Die Neubewerbungen und<br />

Verlängerungen werden vom Vorstand des <strong>Department</strong>s kommentiert und durch den Rektor<br />

der Universität entschieden. Die Kriterien für die Mitgliedschaft im <strong>Department</strong> sind neben<br />

dem inhaltlichen fachlichen Beitrag zum <strong>Department</strong> vor allem die erfolgreiche<br />

Drittmitteleinwerbung sowie entsprechende Publikationen. In den meisten Fällen sind die<br />

AG-Leiter bzw. Lehrstuhlinhaber maritimer Forschungsrichtungen Mitglied im <strong>Department</strong>,<br />

z. T. auch stellvertretend für Ihre Mitarbeiter. Folglich umfasst die Anzahl der Mitglieder nicht<br />

alle Wissenschaftler, die an der Universität oder den Forschungsinstituten zu maritimem<br />

Themen forschen. Weiterhin sind einige etablierte Wissenschaftler nicht Mitglied im<br />

<strong>Department</strong>, weil die Hauptausrichtung ihrer AG einen anderen, nicht maritimem<br />

Schwerpunkt hat und sie somit die Aufnahmekriterien nicht erfüllen würden.<br />

41<br />

Abb. 1: Verteilung der Mitglieder des <strong>Department</strong>s MTS auf die <strong>Fakultät</strong>en der Universität Rostock<br />

sowie die Forschungsinstitute IOW, IGD, vTI, Jade-HS TUHH. (Stand Nov. 2012)<br />

Die Mitglieder des <strong>Department</strong>s MTS rekrutieren sich derzeit aus sechs <strong>Fakultät</strong>en der<br />

Universität sowie aus dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), dem<br />

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), dem Johann Heinrich von<br />

Thünen-Instituts für Ostseefischerei (vTI), der Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg<br />

Elsfleth und der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Damit werden<br />

Disziplinen wie Meeresforschung, Ingenieur-, Agrarwissenschaften sowie Wirtschafts- und<br />

Rechtswissenschaften abgedeckt, woraus sich die breite thematische Aufstellung des<br />

<strong>Department</strong>s ergibt. Im Frühjahr 2010 wurde außerdem das Profilelement Bioenergie in das<br />

<strong>Department</strong> MTS integriert, mit Übernahme einiger Mitglieder und Stipendiaten aus diesem<br />

Bereich. Mit diesen Fachrichtungen gehen auch unterschiedliche Wissenschaftskulturen<br />

einher, z. B. bei der Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen, unterschiedliche<br />

Vorgehensweisen bei der Publikation wissenschaftlicher Arbeiten und verschiedene<br />

Strategien zur Einwerbung von Drittmittel. Daher ergeben sich z. T. erhebliche Unterschiede<br />

bei der Art und Anzahl der Publikationen sowie dem Drittmittelaufkommen für die einzelnen<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Struktur<br />

Mitglieder. Ebenfalls unterschiedlich ist der Anteil an maritimer Forschung in den<br />

Arbeitsgruppen. Während einige Mitglieder ausschließlich zu maritimen Themen forschen,<br />

stellt dieser Fokus bei anderen nur einen Aspekt ihrer Forschung dar. Die Mitglieder können<br />

schwerpunktmäßig drei Projektbereichen zugeordnet werden, allerdings teilweise mit<br />

deutlichen thematischen Überschneidungen.<br />

Tab. 1: Übersicht der Mitglieder des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> (Stand Nov. 2012, sortiert nach<br />

<strong>Fakultät</strong> / Institut und Projektbereich)<br />

Mitglied <strong>Fakultät</strong> /<br />

Institut<br />

Lehrstuhl / Arbeitsgruppe<br />

Prof. Dr. Stephan Glatzel AUF Landschaftsökologie und<br />

Standortkunde<br />

Prof. Dr. Peter Leinweber AUF Bodenkunde<br />

Projektbereich<br />

Prof. Dr. Bernd Lennartz AUF Bodenphysik und<br />

Ressourcenschutz<br />

Prof. Dr. Fokke Saathoff AUF Geotechnik und<br />

Küstenwasserbau<br />

Prof. Dr. Hermann Bauwe MNF Pflanzenphysiologie<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf MNF Meeresbiologie<br />

Prof. Dr. Ulf Karsten MNF Angewandte Ökologie<br />

Prof. Dr. Hendrik Schubert MNF Aquatische Ökologie<br />

Prof. Dr. Martin Benkenstein WSF Institut für Marketing und<br />

Dienstleistungsforschung<br />

Prof. Dr. Nikolaus Werz WSF Vergleichende Regierungslehre<br />

Prof. Dr. Ulrich Bathmann IOW Direktor, Erdsystemforschung<br />

Prof. Dr. Michael Böttcher IOW Marine Geologie<br />

Küstenzonen im<br />

globalen und<br />

regionalen<br />

Wandel<br />

Prof. Dr. Hans Burchard IOW Physikalische Ozeanographie<br />

und Messtechnik<br />

Prof. Dr. Wolfgang Fennel IOW Physikalische Ozeanographie<br />

und Messtechnik<br />

PD Dr. Matthias Labrenz IOW Biologische Meereskunde<br />

Prof. Dr. Gregor Rehder IOW Meereschemie<br />

Prof. Dr. Detlef Schulz-Bull IOW Meereschemie<br />

PD Dr. habil. Maren Voß IOW Biologische Meereskunde<br />

PD Dr. habil Joanna Waniek IOW Marine Geochemie<br />

Prof. Dr. Peter Fröhle TUHH Wasserbau<br />

PD Dr. habil. Christel Baum AUF Bodenkunde<br />

PD Dr. habil. Bettina Eichler-<br />

AUF Acker- und Pflanzenbau<br />

Löbermann<br />

Prof. Dr. Bärbel Gerowitt AUF Phytomedizin<br />

Prof. Dr. Norbert Kanswohl AUF Agrartechnologie und<br />

Verfahrenstechnik<br />

Prof. Dr. Michael Nelles AUF Abfall- und Stromwirtschaft<br />

Nutzung<br />

maritimer<br />

<strong>Systeme</strong><br />

Prof. Dr. Harry Palm AUF Aquakultur und Sea-Ranching<br />

Dr. Christine Struck AUF Phytomedizin<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Struktur<br />

Mitglied <strong>Fakultät</strong> / Lehrstuhl / Arbeitsgruppe<br />

Institut<br />

Prof. Dr. Bernhard Lampe IEF Regelungstechnik<br />

Projektbereich<br />

Prof. Dr. Guido Dehnhardt MNF Sensorische und kognitive<br />

Ökologie<br />

Prof. Dr. Harald Aschemann MSF Mechatronik<br />

Dr. Martin Brede MSF Strömungsmechanik<br />

Prof. Dr. Patrick Käding MSF Schiffstechnische Konstruktionen<br />

Prof. Dr. Alfred Leder MSF Strömungsmechanik<br />

Prof. Dr. Mathias Paschen MSF Meerestechnik<br />

Nutzung<br />

maritimer<br />

<strong>Systeme</strong><br />

Prof. Dr. Joachim Gröger vTi Institut für Seefischerei<br />

Prof. Dr. Uwe Freiherr von Lukas IGD <strong>Maritime</strong> Graphics<br />

Prof. Dr. Holger Korte JHS Nautik, Automatisierungstechnik<br />

Prof. Dr. Ralf Bill AUF Geodäsie und Geoinformatik<br />

Prof. Dr. Detlef Czybulka JUF Staats- und Verwaltungsrecht,<br />

Umweltrecht<br />

Prof. Dr. Wilfried Erbguth JUF Ostseeinstitut für Seerecht,<br />

Umweltrecht und Infrastruktur<br />

PD Dr. habil. Gerald Schernewski IOW Biologische Meereskunde<br />

Nachhaltige<br />

Entwicklung und<br />

Management<br />

Ehemalige Mitglieder<br />

nicht verlängert, da:<br />

Prof. Dr. Bodo von Bodungen IOW ehemaliger Direktor emeritiert<br />

Prof. Dr. Klaus Brökel MSF Konstruktionstechnik/CAD k. A.<br />

Prof. Dr. Heinrich Holze THF Kirchengschichte Engagement im<br />

<strong>Department</strong> AGIS<br />

Prof. Dr. Peter Langer MNF präparative organische Chemie k. A.<br />

Prof. Dr. Michael Rauscher WSF Außenwirtschaft Engagement im<br />

<strong>Department</strong> WKT<br />

Prof. Dr. Karl.Heinz Breitzmann WSF Verkehr und Logistik emeritiert<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sucharowski PHF Kommunikationswissenschaften emeritiert<br />

Stipendiaten<br />

An das <strong>Department</strong> MTS wurden von der INF 14 Stipendien für eine Dauer von jeweils<br />

36 Monaten vergeben. Bei der Art und Höhe des Stipendiums wurde sich an der Grundidee<br />

der strukturierten Promotion z. B. im Rahmen eines DFG-Graduiertenkollegs orientiert. Die<br />

Stipendien wurden in der Wochenzeitung ‚Die ZEIT’ und im Internet auf der Homepage des<br />

<strong>Department</strong>s sowie bei Stellenbörsen ausgeschrieben und nach zwei Bewerbungsrunden<br />

besetzt. Exzellenzkriterien für die Vergabe der Stipendien waren die Abschlussnote der<br />

Examensarbeit sowie die fachliche Eignung der Bewerber (Thema der Examensarbeit,<br />

zusätzliche Kenntnisse und Erfahrungen gemäß Bewerbungsunterlagen). Außerdem sollten<br />

die KandidatINNEN ein geeignetes Forschungskonzept zu dem von ihnen gewählten<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Struktur<br />

Promotionsthema entwerfen. Die Präsentation des Entwurfs und das Vorstellungsgespräch<br />

waren ebenfalls entscheidend für die Auswahl der Kandidaten. Die Auswahlkommission<br />

setzte sich aus Vorstandsmitgliedern und weiteren Wissenschaftlern des <strong>Department</strong>s<br />

zusammen.<br />

Tab. 2: Übersicht der StipendiatINNEN des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> (insgesamt 17; eine<br />

Promotionsarbeit wurde nach 2 Jahren abgebrochen und ist hier nicht mitaufgeführt)<br />

Stipendiat / in Promotionsthema (Kurzform) <strong>Interdisziplinäre</strong>s Betreuer-Team *<br />

Thomas Birkner<br />

Steffen Bleich<br />

Franziska Cammin<br />

Widerstandsverminderung von quer<br />

angeströmten stumpfen Körpern<br />

Bodennahe Strömung und Strukturen am<br />

Boden lebender Organismen<br />

Die Rolle und Bedeutung der Deutschen<br />

Seereederei (DSR)<br />

Prof. Dr. Alfred Leder, MSF<br />

Dr. Martin Brede, MSF<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf, MNF<br />

Prof. Dr. Alfred Leder, MSF<br />

Prof. Dr. Werner Müller, PHF;<br />

Prof. Dr. Nikolaus Werz, WSF<br />

Ulrich Floth Seeganginduzierter Sedimenttransport PD Dr. habil. Stefan Forster, MNF<br />

Prof. Dr. Peter Fröhle, TUHH<br />

Anne-Katrin Große<br />

Juliane Hahn<br />

Christian Kleimeier<br />

Jan Landman<br />

Franz David Matzek<br />

Fred Möke<br />

Florian Mühlbauer<br />

Tim-Ake Pentz<br />

Cornelia Pfabel<br />

Elisabeth Schulz<br />

Baggergutrecycling als Beitrag zum<br />

Ressourcenschutz<br />

The influence of salinity and flooding<br />

regime on the greenhouse gas exchange<br />

of a coastal brackish fen<br />

Energetisches und stoffliches Potenzial<br />

von künstlichen Feuchtgebieten<br />

Wahrnehmung und Ästhetik von<br />

Küstensiedlungen<br />

Die Sozietätenlandschaft südwestlicher<br />

Ostseeraum<br />

Acclimation Nodularia spumigena to high<br />

light and oxygen tension<br />

Internationale & Europäische<br />

Gesetzgebung und Verwaltungspraxis für<br />

Aquakulturanlagen<br />

Bedeutung von Interessengruppen für<br />

küstennahe Infrastrukturprojekte in<br />

Deutschland und Schweden<br />

Schnellwachsende Baumarten zur<br />

Energieholzgewinnung<br />

Grobstruktur und Vermischung in<br />

Bodengrenzschichten<br />

Prof. Dr. Fokke Saathoff, AUF<br />

Prof. Dr. Mathias Paschen, MSF<br />

Prof. Dr. Stefan Glatzel, AUF<br />

PD Dr. habil. Rhena Schumann, MNF<br />

Prof. Dr. Bernd Lennartz, AUF<br />

Prof. Dr. Ulf Karsten, MNF<br />

Prof. Dr. Henning Bombeck, AUF<br />

Dr. Carsten Liesenberg, AUF<br />

Prof. Dr. Burschel, PHF<br />

Prof. Dr. Heinrich Holze, THF<br />

Prof. Dr .Hermann Bauwe, MNF<br />

Prof. Dr. Udo Kragl, MNF<br />

Prof. Dr. Detlef Czybulka JUF<br />

Prof. Dr. Harry Palm, AUF<br />

Prof. Dr. Nikolaus Werz, WSF;<br />

PD Dr. habil. Schernewski, IOW<br />

PD Dr. habil. Christel Baum, AUF<br />

PD Dr. habil. Christine Struck, AUF<br />

Prof. Dr. Hans Burchard, IOW<br />

Prof. Dr. Nikolai Kornev, MSF<br />

Dominik da Rocha Biochemisch-thermischer Aufschluss von<br />

ligno- und hemizellulosehaltiger<br />

Biomasse für die Biogaserzeugung<br />

Telse Vogel Nährstoffrecycling - Bodenfruchtbarkeit –<br />

Ressourcenschutz und Gestaltung von<br />

Prof. Dr. Norbert Kanswohl, AUF;<br />

Dr. Eckhard Paetzold: LIKAT<br />

PD Dr. habil. B. Eichler-Löbermann, AUF<br />

Prof. Dr. Michael Nelles, AUF<br />

Nährstoffkreisläufen<br />

Andrea Wagner Die Aquakultur in der Entwicklungshilfe Prof. Dr. Hendrik Schubert, MNF<br />

Prof. Dr. Detlef Czybulka, JUF<br />

* ursprüngliche Betreuerkonstellation, diese hat sich im Verlauf der Arbeit in wenigen Fällen verändert<br />

Von den 14 vergebenen Stipendien lässt sich die eine Hälfte thematisch dem Bereich<br />

‚Integriertes Küstenzonenmanagement‘ und die andere Hälfte dem Bereich ‚Hydrodynamik‘<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Struktur<br />

zuordnen. Zusammen mit den 4 Stipendien des ehemaligen Profilelementes Bioenergie<br />

wurden insgesamt 18 Stipendien zu interdisziplinären Themen vergeben.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand umfasst fünf Mitglieder des <strong>Department</strong>s und spiegelt mit zwei<br />

Meeresforschern, einem Ingenieur, einem Wirtschaftswissenschaftler und einem<br />

Agrarwissenschaftler die Interdisziplinarität des <strong>Department</strong>s wider. Der Vorstand wird alle<br />

zwei Jahre durch die Mitglieder des <strong>Department</strong>s bestimmt. Die Vorstandsmitglieder treffen<br />

sich regelmäßig, meist monatlich, zu Vorstandssitzungen.<br />

Vorstandsmitglieder sind derzeit (alphabetische Reihenfolge):<br />

Prof. Dr. Ulrich Bathmann, Direktor des Leibniz-Institutes für Ostseeforschung Warnemünde<br />

Prof. Dr. Martin Benkenstein, Institut für Dienstleistungsforschung und Marketing (WSF)<br />

Prof. Dr. Stephan Glatzel, Lehrstuhl für Landschaftsökologie und Standortkunde (AUF)<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf, Lehrstuhl für Meeresbiologie, (MNF), Leiter des <strong>Department</strong>s<br />

Prof. Dr. Mathias Paschen, Lehrstuhl für Meerestechnik (MSF), Stellv. Leiter<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Folgende Personen beraten das <strong>Department</strong> seit 2011 als wissenschaftlicher Beirat:<br />

Dr.-Ing. Ulrich Förster<br />

Senior Marine Business Manager, CEA; Llyod’s Register EMEA, Hamburg<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard F.J. Hüttl<br />

wissenschaftlicher Vorstandsbereich des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ)<br />

Postdam (Helmholtz)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Gerold Wefer<br />

ehemaliger Direktor des DFG – Forschungszentrums für Marine Umweltwissenschaften<br />

(MARUM) der Universität Bremen<br />

Bei einem ersten Treffen im November 2011 wurde das <strong>Department</strong> mit Vorträgen der<br />

Mitglieder und Posterpräsentation der Stipendiaten vorgestellt. Der Beirat hat daraufhin in<br />

einer Stellungnahme Empfehlungen für die Entwicklung des <strong>Department</strong>s ausgearbeitet<br />

(siehe VII Anhang).<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

III Forschung<br />

Der Forschungsschwerpunkt des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> ist die land- und seeseitige<br />

Küstenforschung. Weltweit kommt den Küstenbereichen als Lebens- und Wirtschaftsraum<br />

große Bedeutung zu. Küstenzonen gehören zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der<br />

Erde. Sie sind attraktiv für Bewohner und Touristen, verbinden überregional Menschen und<br />

Güterströme über die Häfen und beherbergen mit der maritimen Wirtschaft, ihrer<br />

Zulieferindustrie und dem begleitenden Dienstleistungsgewerbe wichtige Ökonomiezweige.<br />

Dadurch bietet der Lebens- und Wirtschaftraum Küste ein hohes wirtschaftliches Potential,<br />

unterliegt jedoch auch einem zunehmenden Nutzungsdruck und Interessenskonflikten.<br />

Zudem ist das Ökosystem ‚Küstenbereich’ komplex aufgebaut und empfindlich gegenüber<br />

Veränderungen. Die Folgen des Klimawandels und des Biodiversitätsverlustes, Georisiken<br />

und Ressourcensicherung sind die größten Herausforderungen für Meeres- und<br />

Küstenbereiche und erfordern innovative Technologien, politische Konzepte sowie ein<br />

integriertes Management der Küstenzone. Das Verständnis der das Ökosystem steuernden<br />

Prozesse, die Bereitstellung und sorgfältige Anwendung zuverlässiger, umweltgerechter<br />

Lösungen sind die Voraussetzungen für eine vorsorgliche und nachhaltige Nutzung der<br />

Küstenbereiche. Die nachhaltige Nutzung des Meeres erfordert die Anwendung innovativer<br />

Strategien und Werkzeuge, wie etwa eines integrierten Küsten- und<br />

Meereszonenmanagements, eine gleichgewichtige Entwicklung von Techniken für die<br />

Vermeidung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung, Vermessungstechnik und -<br />

methoden zur Nutzung des Meeres sowie Küstenwasserbau. Das <strong>Department</strong> befasst sich<br />

mit dem Einfluss des globalen Klimawandels und dem sich ständig erhöhenden<br />

Nutzungsdruck auf die Küstenmeere, die Küste selbst und die landseitigen Küstenbereiche.<br />

Die Küstenzone wird dabei aus ökonomischem, ökosystemarem, und gesellschaftlichem<br />

Blickwinkel betrachtet.<br />

Nach Aufnahme der ersten Mitglieder (Nov. 2008) wurde ein gemeinsamer Forschungsplan<br />

entworfenen (siehe VII Anhang), in dem die Forschungsschwerpunkte und -aufgaben des<br />

<strong>Department</strong>s benannt wurden. Damit wurde die Grundlage für die Ressourcenverteilung<br />

innerhalb des <strong>Department</strong>s, für die Schwerpunktbildung bei Verbundprojekten und für die<br />

Strukturbildung an der Universität geschaffen. Der Forschungsplan richtet sich an<br />

Wissenschaftler der Universität, interessierte außeruniversitäre Institutionen,<br />

Forschungsförderer und die Wirtschaft. Der Forschungsplan stellt den zum Zeitpunkt seiner<br />

Erstellung aktuellen Wissenstand dar und skizziert mögliche Entwicklungen des <strong>Department</strong>s<br />

basierend auf der Expertise der Mitglieder. Aufgrund neuer Forschungsergebnisse, und<br />

durch den Zugewinn oder Verlust von Expertenwissen durch Ein- und Austreten der<br />

Mitglieder soll der Forschungsplan regelmäßig aktualisiert werden (im Abstand von 3 Jahren,<br />

angepasst an die Dauer der Mitgliedschaft im <strong>Department</strong>). Da insbesondere die Natur- und<br />

Ingenieurwissenschaftler der Universität Rostock ihre Forschung hauptsächlich aus<br />

Drittmitteln finanzieren, kann dieser Forschungsplan nicht wie an einem Forschungsinstitut<br />

umgesetzt, sondern lediglich als richtungweisend angesehen werden.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

Projektbereiche<br />

Die Forschung innerhalb des <strong>Department</strong>s lässt sich in<br />

drei Projektbereiche unterteilen:<br />

Küstenzonen im globalen und regionalen<br />

Wandel<br />

Um die Auswirkung von klimatischen und<br />

sozioökonomischen Veränderungen auf Küstenmeere<br />

und küstennahe terrestrische <strong>Systeme</strong> einschätzen und zukünftige Entwicklungen<br />

prognostizieren zu können, ist eine quantitative Beschreibung der Funktionsweise<br />

(Parametrisierung) der wichtigsten Prozesse erforderlich. Dieses Prozessverständnis<br />

ermöglicht, Wechselwirkungen mit regionalen und anthropogen erzeugten Effekten zu<br />

erfassen, ökosystemare Veränderungen zu modellieren und Szenarien zukünftiger möglicher<br />

Systemzustände zu berechnen. Ziel ist dabei zur Erhaltung der Biodiversität und<br />

Leistungsfähigkeit der Region wissenschaftlich beizutragen. Die Ergebnisse werden<br />

überwiegend regional gewonnen, haben oft aber auch eine generelle Bedeutung und liefern<br />

somit wichtige Erkenntnisse für andere Küstenregionen und Meereszonen.<br />

Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Gefährdung der Küste, Effekte durch<br />

wasserbauliche Eingriffe in die Küstenzone, land- und seeseitige Stoffkreisläufe,<br />

Untersuchungen zur Biodiversität sowie zu sozioökonomischen und soziokulturellen<br />

Aspekten.<br />

Nutzung maritimer <strong>Systeme</strong><br />

Im Küstenland Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Industrie einer der wichtigsten<br />

Wirtschaftszweige. Sie umfasst unter anderem Bereiche wie Schiffbau und Meerestechnik,<br />

maritime Logistik oder Fischerei. Probleme bei der Nutzung der maritimen <strong>Systeme</strong><br />

resultieren sowohl aus den begrenzten Ressourcen als auch aus den teilweise<br />

konkurrierenden Nutzungsansprüchen. Vor dem Hintergrund einer rasant anwachsenden<br />

Weltbevölkerung und limitierten bzw. rückläufigen terrestrischen Ressourcen steigen auch<br />

die Nutzungsansprüche auf Meeres- und Küstenzonen. Im Interesse einer wirtschaftlichen<br />

und nachhaltigen Nutzung liegen die Forschungsschwerpunkte unter anderem auf der<br />

Entwicklung innovativer technischer Lösungen, auf den Entwicklungsmöglichkeiten<br />

nachhaltiger Fischerei und Aquakultur, Landwirtschaft im Küstenraum, Relevanz der Küsten<br />

für Gesundheit und Tourismus sowie maritime Logistik.<br />

Nachhaltige Entwicklung und Management von Küsten- und Meeresgebieten<br />

Eine intakte Meeresumwelt ist ein wichtiger Faktor für die Nutzung der natürlichen<br />

Ressourcen, die das Meer und die angrenzenden Küsten den Menschen bieten. Die<br />

Erhaltung dieser Ressourcenbasis ist grundlegende Voraussetzung für die weitere<br />

wirtschaftliche Entwicklung, für soziales Wohlergehen und für Lebensqualität. Die vielfältigen<br />

Nutzungsmöglichkeiten des Küstenbereiches führen jedoch auch zu strukturellen und<br />

funktionellen Veränderungen. Einseitige oder unkontrollierte Einflussnahme bei der<br />

Durchsetzung der einzelnen Nutzungsinteressen und Raumansprüche („Claims“) können<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

dazu führen, dass die Nutzbarkeit ganzer Küstenregionen erlischt bzw. einzelne<br />

Nutzungsformen in unlösbarer Weise miteinander in Konflikt geraten können. Daher ist<br />

vorausschauendes und koordiniertes Vorgehen erforderlich, um Schutz- und<br />

Nutzungsansprüche der gesamten Küstenzone (einschließlich AWZ und Festlandsockel)<br />

integrativ zu ordnen und zu entwickeln. Ziel ist mit wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

langfristig funktionierende Steuerungsstrategien für eine optimale Ressourcennutzung im<br />

Küstenbereich zu entwickeln. Im Sinne der Politikberatung sollen Werkzeuge und<br />

Instrumente für eine nachhaltige und zugleich ökonomisch prosperierende Entwicklung von<br />

Küstenregionen zur Verfügung gestellt werden. Forschungsschwerpunkte sind hierbei die<br />

maritime Raumplanung und das Management von Brackwasserküstenregionen.<br />

Projekte aus dem Umfeld des <strong>Department</strong>s<br />

Zwischen 2009 und 2012 warben die Mitglieder des <strong>Department</strong>s insgesamt<br />

225 Drittmittelprojekte ein. Davon waren 32 von der DFG gefördert, 74 von<br />

Bundesministerien, 14 von der EU, 27 durch Landesministerien oder regionale<br />

Förderprogramme. Die Gesamtsumme der eingeworbenen Drittmittel beträgt ca. 34 Mio €.<br />

Durch das erfolgreiche Einwerben von Drittmitteln durch die Mitglieder stieg das<br />

Drittmittelaufkommen im <strong>Department</strong> von 2009 bis 2011 stetig an und beträgt<br />

durchschnittlich 8,5 Mio € pro Jahr (Abb. 2). Der geringere Wert für 2012 geht vor allem auf<br />

den Verlust einiger Mitglieder durch Nicht-Verlängerung der Mitgliedschaften sowie auf die<br />

fehlenden Monate des laufenden Kalenderjahrs für die Berechnung zurück.<br />

(Jan. - Okt.)<br />

Abb. 2: Drittmittelaufkommen aller Mitglieder im <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> im Zeitraum von<br />

2009-2012 (bis einschließlich Okt. 2012)<br />

9 von 93


Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

Die meisten Mitglieder des <strong>Department</strong>s MTS können den Projektbereichen ‚Küstenzonen im<br />

regionalen Wandel‘ sowie ‚Nutzung maritimer <strong>Systeme</strong>‘ zugeordnet werden, auch wenn es<br />

teilweise thematische Überschneidungen gibt. Demzufolge gibt es auch in diesen Bereichen<br />

die meisten Drittmitteleinwerbungen sowie ein höheres Drittmittelvolumen. (Abb. 3).<br />

Abb. 3: Drittmittelvolumen aller Mitglieder des <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> im Zeitraum von<br />

2009-2012 (bis einschließlich Okt. 2012) innerhalb der drei Projektbereiche<br />

Nachfolgend sind einige der wichtigsten Projekte aus dem Umfeld des <strong>Department</strong>s<br />

aufgelistet (alphabetisch):<br />

Luftgestützte Beseitigung von Verunreinigung durch Öl mit<br />

biogenen Bindern (BMWi)<br />

Prof. Dr. Mathias Paschen (MSF)<br />

Prof. Dr. Fokke Saathoff (AUF)<br />

Prof. Dr. Detlef Schulz-Bull (IOW)<br />

Verwendung von Nassbaggergut im Deichbau (EU)<br />

Prof. Dr. Fokke Saathoff (AUF)<br />

Verbesserung der universitären Ausbildung im südbaltischen<br />

Raum (EU)<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf (MNF)<br />

Regionale Anpassungsstrategien für die deutsche<br />

Osteeküstenregion (BMBF)<br />

u.a. Prof. Dr. Fokke Saathoff (AUF)<br />

PD Dr. habil. Gerald Schwernewski<br />

Nachhaltige Nutzung von marinen Ressourcen (EU)<br />

Prof. Dr. Detlef Czybulka (JUF)<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

Weitere Projekte (alphabetisch):<br />

AQUAFIMA (EU): Aquakultur-gestütztes Fischereimanagement (Teilprojekt Prof. Dr. Harry Palm)<br />

COMTESS (BMBF): Nachhaltiges Küstenzonenmanagement - Vergleichende Untersuchung von<br />

Ökosystemdienstleistungen (Teilprojekt Prof. Dr. Stephan Glatzel)<br />

ECOSYSTEM APPROACH (DFG) & „Managementpläne in der dt. AWZ“(BfN) (Prof. Dr. Detlef<br />

Czybulka)<br />

HYLOW (EU): Entwicklung von Kleinwasserkraftanlagen zur Nutzung geringer Fallhöhen (Prof. Dr.<br />

Peter Fröhle, Prof. Dr. Mathias Paschen)<br />

IKZM-O III (BMBF): Forschung für ein Integriertes Küstenzonenmanagement in der<br />

Odermündungsregion (PD Dr. habil. Gerald Schernewski, Prof. Dr. Wilfried Erbguth und andere<br />

Wissenschaftler)<br />

MAPRO (BMBF): <strong>Maritime</strong> Profile: Unterstützung und Entwicklung maritimer Kompetenzprofile (div.<br />

Mitglieder des <strong>Department</strong>s; Partner-Unternehmen aus MV)<br />

RESCHAINS (EU) und BATMAN (EU) zum Thema Bioenergie (EU) (Prof. Dr. Michael Nelles, PD Dr.<br />

Bettina Eichler-Löbermann)<br />

Riff Nienhagen (EFF / MLUV): Erprobung eines Aquakulturverfahrens zur Produktion der Rotalge<br />

Delesseria sanguinea sowie Untersuchungen zu Hydrodynamik und Partikeltransport (Prof. Dr.<br />

Hendrik Schubert, Prof. Dr. Gerhard Graf)<br />

Strömungsbeeinflussung in Natur & Technik (DFG SPP 1142): Mechanismus der passiven<br />

Strömungsbeeinflussung durch Vibrissen mariner Säugetiere (Teilprojekt Prof. Dr. Guido Dehnhardt,<br />

Prof. Dr. Alfred Leder, Dr. Martin Brede)<br />

Gemeinsame Anträge der Mitglieder<br />

Neben Einzelanträgen konnten durch die Vernetzung der Mitglieder innerhalb des<br />

<strong>Department</strong>s z. B. durch die Doppelbetreuung der Stipendiaten, insgesamt fünf gemeinsame<br />

Projektanträge erarbeitet werden. Diese aus dem <strong>Department</strong> heraus entstandenen<br />

Kooperationen und Projektideen werden nachfolgend vorgestellt.<br />

Die deutsche Ostseeküste als terrestrisch-marine Schnittstelle für Wasser-, Stoff- und<br />

Gasflüsse (Baltic TRANSCOAST)<br />

Antrag für ein DFG-Graduiertenkolleg (11 Doktoranden)<br />

Status: Antrag fertiggestellt, liegt dem Rektorat der Universität Rostock zur Abstimmung vor<br />

Zusammenfassung (Antragstext): Baltic TRANSCOAST erforscht die biologischen,<br />

chemischen und physikalischen Prozesse an der Schnittstelle vom Land zum Meer. Der<br />

landseitige Küstenzonenbereich ist global der am stärksten von Menschen gestaltete und<br />

genutzte Raum. Ein fundamentales Verständnis der tief gelegenen Küstenbereiche, die<br />

vielfältigen Einflüssen des angrenzenden Meeres unterliegen, ist essentiell wichtig für<br />

zukünftige Nutzungs-, Planungs- und Management-Strategien. Neben der<br />

Strömungsdynamik werden insbesondere Stoffflüsse und Organismen im terrestrischmarinen<br />

Übergangsbereich wechselseitig beeinflusst und gesteuert. Bisher gibt es kaum<br />

transdisziplinäre Initiativen zur Erforschung der Austauschprozesse zwischen Land und<br />

Meer, insbesondere in den Flachwasserzonen. Dies gilt besonders für die Bereiche der<br />

Küstenmoore, deren Oberflächen nur unwesentlich über dem Meeresspiegel liegen, und die<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

in degradiertem Zustand eine signifikante Stoffquelle darstellen. Daher sind eng verzahnte<br />

Untersuchungen geplant, die sich mit den Wasserflüssen, Stoffflüssen und den Flüssen<br />

klimarelevanter Spurengase im strandnahen Küstenmoor und im angrenzenden Flachwasser<br />

befassen. Rostock ist für das Graduiertenkolleg prädestiniert, denn hier können<br />

Forschungspartner aus drei <strong>Fakultät</strong>en der Universität Rostock sowie dem Leibniz-Institut für<br />

Ostseeforschung Warnemünde ihre Stärken bündeln und sich so Biologen, Chemiker,<br />

Physiker und Agrarökologen an einem Ort interdisziplinär mit der Küstenregion beschäftigen.<br />

Das <strong>Department</strong> „<strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong>“ der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> der Universität Rostock<br />

ist Träger des Graduiertenkollegs, und alle beteiligten Hochschullehrer und Wissenschaftler<br />

arbeiten seit Jahren unter dem Dach des <strong>Department</strong>s zusammen. Besonders geeignet als<br />

Untersuchungsgebiet ist das „Hütelmoor“ in Rostock, das als Beispielregion für die<br />

untersuchten Prozesse, die prinzipiell an allen Küsten auftreten, dient. Internationale Partner<br />

sind demzufolge im Ostseeraum in Stockholm und Kaliningrad angesiedelt. Ein besonderes<br />

Augenmerk liegt im Qualifizierungskonzept von Baltic TRANSCOAST. Die Gewinnung von<br />

hochqualifizierten Kandidaten findet gemeinsam mit den baltischen Partnern im Rahmen<br />

eines ersten Workshops statt. Das Studienprogramm ist in 9 Blöcke gegliedert, die<br />

sukzessives steigendes Engagement der Promovenden erfordern. Zwei weitere Workshops<br />

finden bei den baltischen Partnern statt, und ein weiterer ist als eigene Vortragsreihe auf der<br />

Tagung der „Association of the Science of Limnology and Oceanography (ASLO)“ konzipiert.<br />

Beteiligte Mitglieder: Prof. Dr. Michael Böttcher<br />

Dr. Martin Brede<br />

Prof. Dr. Alfred Leder<br />

Prof. Dr. Hans Burchard<br />

Prof. Dr. Stephan Glatzel (designierter Sprecher)<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf<br />

Prof. Dr. Lennartz<br />

Prof. Dr. Ulf Karsten<br />

Prof. Dr. Peter Leinweber<br />

Prof. Dr. Gregor Rehder<br />

Prof. Dr. Hendrik Schubert<br />

PD Dr. habil. Maren Voss<br />

The service of sediments in German coastal seas – evaluating the function of marine<br />

benthic systems in the context of human use (SECOS)<br />

Antrag im Rahmen des Programms ‚Forschung für nachhaltige Entwicklung’ des BMBF<br />

Status: nach 2 positiven Begutachtungen zur Förderung vorgesehen<br />

Zusammenfassung (Antragstext): Küsten- und Randmeere dienen als natürliche Umsatzund<br />

Lagerstätten für landseitige Einleitungen. Der Hauptort für die Modifikation und die<br />

Ablagerung der eingebrachten Stoffe sind in den meisten Fällen nicht die Wassermassen der<br />

Rand- und Nebenmeere sondern die Sedimente, deren Schlüsselfunktion als zentrale<br />

Reaktoren in der Wechselwirkung zwischen Land und Meer bisher nur ungenügend<br />

untersucht und quantitativ bewertet worden ist. In der hier beantragten Studie sollen<br />

Verteilung und Größenordnung der sedimentären Leistungen für den Bereich der deutschen<br />

Ostsee kartiert und prognostisch modelliert werden, um in die Entwicklung von Management<br />

Tools für marine Küstensysteme einzufließen. Das soll primär über die Erfassung von<br />

Funktionen derjenigen Sedimentflächen, deren Leistungen von besonderer Bedeutung für<br />

Umwelt und Gesellschaft sind, und eine daraus abgeleitete Typologie realisiert werden. Es<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

soll für einzelne wichtige Gebiete und Leistungen sowie für den gesamten äußeren<br />

Küstenbereich der deutschen Ostsee ein Ansatz zur monetären Bewertung der<br />

ökosystemaren Dienstleistungen erarbeitet werden und in einen Habitatsatlas einfließen.<br />

Das Projekt ergänzt sich regional mit einem von der Universität Rostock koordinierten<br />

Antrag, der die inneren Gewässer der Ostseeküste und den unmittelbaren Küstensaum<br />

untersucht und mit dem Projektantrag NOAH (Koordination HZG), der ebenfalls ein georeferenziertes<br />

Kataster sedimentärer Leistungen in der Nordsee anstrebt.<br />

Beteiligte Mitglieder: Prof. Dr. Ulrich Bathmann (Koordinator)<br />

(alphabetisch) Prof. Dr. Michael Böttcher<br />

Prof. Dr. Hans Burchard<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf<br />

Prof. Dr. Gregor Rehder<br />

PD Dr. habil. Gerald Schernewski<br />

Fördersumme: 1.767.378 €<br />

Laufzeit:<br />

36 Monate<br />

Baltic Coastal system analysis and status evaluation (BACOSA)<br />

Antrag im Rahmen des Programms ‚Forschung für nachhaltige Entwicklung’ des BMBF<br />

Status: nach 2 positiven Begutachtungen zur Förderung vorgesehen<br />

Zusammenfassung (Antragstext): BACOSA setzt sich zum Ziel, zeitlich aufgelöste Daten zu<br />

Stoffströmen in ausgewählten Makrophyten-dominierten Ökosystemen zu erheben, diese<br />

durch punktuelle Untersuchungen entlang des Salinitätsgradienten der südlichen Ostsee<br />

unter Berücksichtigung der Expositionsverhältnisse räumlich zu erweitern und durch<br />

Hinzuziehung bereits vorhandener Daten zu einem Bewertungssystem der durch diese<br />

<strong>Systeme</strong> erbrachten Ökosystemdienstleistungen zusammenzuführen. Die hierbei erhobenen<br />

Originaldaten und die im Zuge des Projektes gesammelten Sekundärdaten (Literaturdaten<br />

und bereits vorliegende Ergebnisse früherer Projekte) werden den mit der Erstellung des<br />

„Küstenmeeresatlas“ beauftragten Arbeitsgruppen des FONA-Projektes „SECOS“ zur<br />

Verfügung gestellt, um auch die inneren Küstengewässer und die Phytalbereiche der<br />

Außenküste im Atlas berücksichtigen zu können. Um diese Ziele erreichen zu können, setzt<br />

sich das hier beantragte Verbundvorhaben zunächst zur Aufgabe, die Auswirkungen von<br />

Makrophytenbeständen auf die Sedimentationsdynamik zu erfassen sowie die Pelagial-<br />

Benthal Wechselwirkung hinsichtlich der Nährstofftransporte zu quantifizieren und so eine<br />

grundlegende Lücke im Kenntnisstand von Flachwasserökosystemen der südlichen Ostsee<br />

zu schließen. Eine Zusammenfassung der hier gewonnenen Daten mit den bereits<br />

vorliegenden Ergebnissen von Untersuchungen Makrophytobenthos-freier <strong>Systeme</strong> soll für<br />

eine belastbare Einschätzung der Ökosystemdienstleistungen von Flachwasserökosystemen<br />

der südlichen Ostsee genutzt werden. Diese Einschätzung soll zunächst auf Basis der<br />

Intensität der jeweiligen Dienstleistungen erfolgen. Daran gekoppelt ist ein Modul, mit dem<br />

eine monetäre Bewertung der Intensität vorgenommen werden kann. Durch diese Kopplung<br />

soll gewährleistet werden, dass das hier geschaffene Instrument zur<br />

Ökosystemdienstleistungsbewertung auch bei Veränderungen der Grundlage der monetären<br />

Einschätzung verwendbar ist bzw. Prognosefähigkeit für veränderte Rahmenbedingungen<br />

aufweist. In Zusammenarbeit mit dem FONA-Projekt MOSSCO sollen die Ergebnisse des<br />

Intensivfreilandprogramms von BACOSA für die Erstellung 0-dimensionaler Modelle der<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

Stoffströme in Flachwassersystemen verwendet werden. Diese Modelle stellen den<br />

Ausgangspunkt für die Implementierung der hier gewonnenen Erkenntnisse in das<br />

MOSSCO-Konzept dar. Auf Grund der Ähnlichkeit des Ansatzes werden Methoden und<br />

Inhalte der Freilanduntersuchungen mit dem FONA-Projekt STOPP abgestimmt, um den<br />

Einfluss der Gezeitenwirkung auf die Stoffströme in Makrophytensystemen evaluieren zu<br />

können. Durch direkte Einbeziehung wesentlicher Interessenvertreter („stakeholder“) auf<br />

Länder- und Regionalebene (siehe cover letter) soll die Verwertbarkeit der hier geschaffenen<br />

Produkte, insbesondere des monetären Bewertungssystems für Ökosystemdienstleistungen,<br />

gewährleistet werden. Ein einheitliches Datenmanagement und gemeinsame<br />

Ausbildungsmaßnahmen sowie die Schaffung gemeinsamer thematischer Plattformen sollen<br />

sicherstellen, dass BACOSA innerhalb der FONA-Projektgruppe komplementäre und<br />

methodisch abgestimmte Ergebnisse liefert.<br />

Beteiligte Mitglieder: Prof. Dr. Martin Benkenstein<br />

(alphabetisch) Prof. Dr. Stephan Glatzel<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf<br />

Prof. Dr. Hendrik Schubert (Koordinator)<br />

Laufzeit:<br />

36 Monate<br />

Fördersumme: 714.288 €<br />

Baltic IMTA: Verfahrensentwicklung einer Integrierten multi-trophischen Aquakultur<br />

für die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns<br />

Antrag zur Förderung aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds (75%) und des Landes<br />

Mecklenburg Vorpommern (25%)<br />

Status: Antrag eingereicht<br />

Zusammenfassung: Ziel des Projektverbundes ist die Entwicklung eines wirtschaftlichen und<br />

ökologisch nachhaltigen Aquakulturverfahren an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Der<br />

Nachhaltigkeitsansatz bei einer in offenen Netzgehegen stattfindenden Marikultur lässt sich<br />

nur mit Hilfe der Integrierten multi-trophischen Aquakultur (IMTA) verfolgen. Im Einzelnen<br />

sollen Netzkäfige für die Fischzucht angrenzend an das Riff Nienhagen ausgebracht und mit<br />

heimischen Fischarten besetzt werden. Zusätzlich wird eine Weiterentwicklung des<br />

Käfigdesigns durch eine numerische Modellierung erfolgen. Zwecks Minimierung des<br />

Stoffeintrags durch die Fischkultivierung werden Miesmuscheln (Mytilus edulis) sowie<br />

zusätzlich marine Makroalgen (hier Rotalgen, speziell Delesseria sanguinea) in direkter<br />

Nachbarschaft kultiviert. Die Entwicklung einer IMTA vor Nienhagen involviert heimische<br />

Fischer für die routinemäßige Betreuung und Bewirtschaftung. Des Weiteren dient die<br />

kombinierte Algen-Muschel-Fischzucht als Forschungsplattform sowohl für den an der<br />

Universität Rostock etablierten Studiengang Aquakultur.<br />

Beteiligte Mitglieder: Prof. Dr. Gerhard Graf<br />

(alphabetisch) Prof. Dr. Harry Palm (Koordinator)<br />

Prof. Dr. Mathias Paschen<br />

Prof. Dr. Hendrik Schubert<br />

Fördersumme (ca.): 2 Mio €<br />

Laufzeit:<br />

34 Monate<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Forschung<br />

Phosphor-Forschung-Rostock<br />

Antrag auf Einrichtung eines Leibniz-Wissenschafts-Campus<br />

Status: Vortrag eingereicht<br />

Zusammenfassung: Mit der Universität und mehreren Leibniz-Instituten auf dem Uni-Campus<br />

und im Umland konzentriert sich in Rostock umfassende Expertise zu unterschiedlichsten<br />

Aspekten des Phosphor-Kreislaufs in Umwelt und Wirtschaft. Wissenschaftler der <strong>Fakultät</strong>en<br />

für Agrar- und Umweltwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften, Jura sowie der<br />

<strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> wollen gemeinsam mit Arbeitsgruppen aus den Leibniz-Instituten<br />

für Ostseeforschung, Warnemünde (IOW), für Katalyse, Rostock (LIKAT), für Nutztierbiologie,<br />

Dummerstorf (FBN), für Pflanzengenomik und Kulturpflanzenforschung<br />

Gatersleben, AG Teilsammlungen Nord der IPK-Genbank in Groß Lüsewitz und Malchow<br />

(IPK) sowie für Plasmaforschung und Technologie, Greifswald (INP) durch eine thematisch<br />

ausgerichtete Vernetzung gemeinsam Fragestellungen zum Thema Phosphor-Verfügbarkeit<br />

bearbeiten. Mit dem Themenkomplex um das Element Phosphor (P) und dem Leibniz-<br />

Wissenschafts-Campus kann Rostock für Deutschland und auch darüber hinaus eine<br />

einzigartige Forschungskompetenz, ein Alleinstellungsmerkmal sowie eine internationale<br />

Spitzenstellung erlangen.<br />

Beteiligte Mitglieder u. a.* : Prof. Dr. Ulrich Bathmann<br />

(alphabetisch)<br />

Prof. Dr. Ulf Karsten<br />

Prof. Dr. Peter Leinweber<br />

(*zur Initiation der Antragstellung, später ist der Leibniz-Wissenschafts-<br />

Campus offen für viele weitere Wissenschaftler)<br />

Kooperationen und Kontakte<br />

Durch die gemeinsamen Anträge und die externen Mitglieder kooperiert das <strong>Department</strong><br />

u. a. mit dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünder, dem Johann Heinrich von<br />

Thünen-Institut, der Jade-Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, dem Fraunhofer<br />

Institut für grafische Datenverarbeitung Rostock, dem Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Forschungsinstitut für die Biologie<br />

landwirtschaftlicher Nutztiere Dummerstorf sowie dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund.<br />

Institutionelle Kontakte bestehen außerdem über Partnerverträge der Universität mit anderen<br />

nationalen und internationalen Hochschulen. Über die Mitgliedschaft im Konsortium<br />

Deutscher Meeresforschung (siehe V Außenwirkung) bestehen außerdem Kontakte zu den<br />

wichtigen deutschen Meeres- und Küstenforschungsinstituten Deutschlands. Die Mitglieder<br />

selbst verfügen über Kontakte zu nationalen und internationalen Hochschulen, Behörden,<br />

Ministerien sowie Industriepartnern.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

IV Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

Studiengang Aquakultur<br />

Unter dem Dach der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> wurde an der Universität Rostock der<br />

4 semestrige Masterstudiengang „Aquakultur“ mit dem Abschluss „Master of Science“<br />

(M.Sc.) entwickelt. Seit dem Wintersemester 2009/10 wurden erstmals 20 Studienplätze für<br />

diesen Studiengang angeboten. Im ersten Durchgang haben 10 Studierende das Studium<br />

aufgenommen, derzeit ist der Studiengang mit 19 eingeschriebenen Studenten fast voll<br />

besetzt. Die Professur für ‚Aquakultur und Sea-Ranching’ wurde 2011 besetzt. Für eine<br />

weitere Professur zum Thema ‚Polykultur aquatischer Organismen’ findet derzeit das<br />

Auswahlverfahren an der AUF statt. An der Durchführung dieses interdisziplinären<br />

Studiengangs beteiligen sich sieben <strong>Fakultät</strong>en der Universität Rostock sowie sechs<br />

spezialisierte außeruniversitäre Einrichtungen.<br />

Im September 2010 wurde die erste Scan Balt Summer School zum Thema „New<br />

Developments and Perspectives on Aquaculture“ durchgeführt. Die Summer School wurde<br />

vom ScanBalt German Campus Office in Kooperation mit der Universität Rostock organisiert<br />

und unter Beteiligung einer Vielzahl von Aquakulturexperten verschiedenster praktischer und<br />

akademischer Einrichtungen des In- und Auslands durchgeführt. An der Veranstaltung<br />

nahmen 20 Studierende und Wissenschaftler (Masterniveau sowie Doktoranden,<br />

Postdoktoranden) aus Russland, Ägypten, den Niederlanden sowie Deutschland teil. In<br />

verschiedenen Vorlesungen und Veranstaltungen diskutierten die Teilnehmer mit den<br />

erfahrenen Akademikern und Praktikern aktuelle Fragen zur Entwicklung und zum Ausbau<br />

der Fisch- und Algenaquakultur. Gastredner aus Russland, Israel, Rumänien, Ägypten,<br />

Litauen sowie deutsche Fachleute aus Forschung und Wirtschaft nahmen an der<br />

Veranstaltung teil.<br />

Doktorandennetzwerk<br />

Graduiertennetzwerk des <strong>Department</strong>s<br />

Das Graduiertennetzwerk des <strong>Department</strong>s wurde im Jahr 2009 etabliert, in dessen Rahmen<br />

regelmäßig Seminare und interdisziplinäre Forschungskolloquien stattfanden.<br />

Forschungsseminare sind der Stipendiensatzung als Qualitätskriterium verankert und<br />

dienten den Promovierenden als Möglichkeit des Vorstellens der Forschungsergebnisse.<br />

Auch auf den gemeinsam organisierten Ringvorlesungen konnten die Promovierenden die<br />

Möglichkeit nutzen, sich einem fachlich breiten Publikum zu präsentieren. Zusätzlich zu den<br />

durch die INF organisierten Veranstaltungen gab es für die meisten StipendiatINNEN in den<br />

Arbeitsgruppen ihrer Betreuer die Möglichkeit, in Vortragsseminaren ihre Arbeit inhaltlich und<br />

methodisch mit anderen Wissenschaftlern oder Promovierenden zu diskutieren.<br />

Außerdem haben die StipendiatINNEN an zahlreichen nationalen und internationalen<br />

Tagungen und Workshops teilgenommen. Mit Auslaufen der Stipendien läuft auch die<br />

Funktion des Graduiertennetzwerk des <strong>Department</strong> aus und wird durch das Doktorandennetz<br />

der Graduiertenakademie ersetzt.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

Graduiertenakadamie<br />

Die Graduiertenakademie der Universität Rostock hilft als übergeordnete Einrichtung der<br />

Strukturierung der Forschungsausbildung und ergänzt die wissenschaftliche Qualifizierung<br />

von Promovierenden. Mit der Einrichtung der Graduiertenakademie sollen optimale<br />

Voraussetzungen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geschaffen<br />

werden. Als zentrale Serviceeinrichtung und Koordinierungsstelle unterstützt die<br />

Graduiertenakademie die <strong>Fakultät</strong>en bei der Schaffung guter Promotionsbedingungen und<br />

bietet u.a. zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen wie z.B. zu wissenschaftlichem<br />

Publizieren, Präsentationstechniken, Projektmanagement, Stellung von Forschungsanträgen,<br />

Fremdsprachenkompetenzen oder Hochschuldidaktik. Durch regelmäßige Doktoranden-<br />

Stammtische fördert sie neben dem wissenschaftlichen Austausch auch persönliche<br />

Kontakte unter den Doktoranden. Seit 2011 befindet sich die Graduiertenakademie in der<br />

Erprobungsphase und ist als Zusammenschluss von Doktorandinnen und Doktoranden<br />

sowie betreuungserfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eingerichtet. Nach<br />

einer Evaluierung 2015 ist beabsichtigt, sie auf der Grundlage der gewonnenen<br />

Erkenntnisse, als zentrale wissenschaftliche Einrichtung oder in anderer geeigneter Form zu<br />

verstetigen.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Außenauftritt<br />

V Außenauftritt<br />

Auf die Bemühungen der Universität, mit der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> neue Wege<br />

einzuschlagen, die Bestrebungen des <strong>Department</strong>s und dessen Erfolge wird in<br />

unterschiedlicher Weise regional, überregional und auch international aufmerksam gemacht.<br />

Das <strong>Department</strong> MTS war Ausrichter, Mitorganisator oder Teilnehmer auf unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen und nutzt diverse andere Medien um über Aktivitäten zu informieren.<br />

Zusätzlich repräsentieren die Mitglieder das <strong>Department</strong> auf nationalen und internationalen<br />

Konferenzen.<br />

Veranstaltungen<br />

Im Folgenden sind Veranstaltungen von oder mit maßgeblicher Beteiligung des <strong>Department</strong>s<br />

aufgeführt (chronologische Reihenfolge)<br />

Parlamentarischer Abend in Berlin (April 2008)<br />

<strong>Interdisziplinäre</strong> Ringvorlesung zum Thema „Die Ostseeküste – eine Region im<br />

Wandel“ an der Uni Rostock (SS 2008)<br />

<strong>Maritime</strong>r Cluster Rostock<br />

<strong>Maritime</strong>r Cluster Rostock „Entwicklung der Aquakultur im Kontext einer<br />

zukunftsfähigen maritimen Forschung und Ausbildung in Mecklenburg-<br />

Vorpommern“ (November 2008)<br />

Messe Baltic Future 2008 (November 2008)<br />

Kongress ‚Das maritime Europa’ in Berlin (März 2009)<br />

8. Warnemünder Naturschutztag (März 2009)<br />

Forschungsseminar für alle INF-Stipendiaten (Mai 2009)<br />

Innovationskongress 2009 in Warnemünde (April 2009)<br />

Baltic Marine Innovation Forum in Klaipeda (Litauen) (Mai 2009)<br />

Woche des Meeres in Rostock (September 2009)<br />

Messe Baltic Future 2010 (Mai 2010)<br />

Summerschool Aquakultur (September 2010)<br />

EUROPA-Tage in Rostock (Oktober 2010)<br />

Ringvorlesung ‚Kurs auf die Wissenschaft’ in Rostock (WS 2010/11)<br />

Messe Baltic Future 2011 (Mai 2011)<br />

Öffentlichkeits‐ und Pressearbeit<br />

Im vierteljährlich erscheinenden Newsletter der INF wird auf Neuigkeiten aus den<br />

<strong>Department</strong>s wie z.B. Forschungserfolge, neue Projekte oder Veranstaltungen hingewiesen.<br />

Broschüren / Flyer der INF wurden erst kürzlich auf den neuesten Stand gebracht, enthalten<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Außenauftritt<br />

generelle Informationen zu allen <strong>Department</strong>s und werden regelmäßig auf Veranstaltungen<br />

verteilt. Die Homepage des <strong>Department</strong>s enthält neben allgemeinen Beschreibungen zur<br />

Struktur und Schwerpunkten des <strong>Department</strong>s auch Informationen über interne<br />

(Vorstandssitzung / Mitgliederversammlung) und öffentliche Veranstaltungen. Für Broschüre<br />

/ Flyer und Homepage werden derzeit auch englische Versionen erstellt. Weiterhin ist das<br />

<strong>Department</strong> seit Anfang 2009 Mitglied im Konsortium Deutscher Meeresforschung (KDM).<br />

Der eingetragene Verein hat 15 Mitglieder und vereint alle großen deutschen<br />

Forschungsinstituten und Einrichtungen von Universitäten auf den Gebieten der Meeres-,<br />

Polar- oder Küstenforschung. Hauptanliegen ist die Förderung vor allem deutscher Meeres-,<br />

Polar-, und Küstenforschung, die Vernetzung der einzelnen Institute sowie die Förderung<br />

internationaler Kontakte zur Entwicklung gemeinsamer Forschungsprogramme. Außerdem<br />

vertritt das KDM die Interessen der Meeresforschung gegenüber der Öffentlichkeit,<br />

nationalen Entscheidungsträgern und mit einem Vertreter in Brüssel auch gegenüber der EU.<br />

Außerdem präsentierte sich das <strong>Department</strong> in einer Reihe kleinerer und größerer<br />

Pressemitteilungen. Höhepunkt dabei bildet eine 8-seitige Sonderbeilage im Berliner<br />

Tagesspiegel am 25. März 2009 zum Forschungsschwerpunkt <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> sowie eine<br />

Darstellung zur Meeresforschung im Nordosten Deutschlands in der ZEIT (März 2012).<br />

19 von 93


Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Bisherige Entwicklung und zukünftige Perspektiven<br />

VI Bisherige Entwicklung und zukünftige Perspektiven<br />

In einer am Meer gelegenen Universität, zumal einer Hansestadt, werden sich schon<br />

traditioneller Weise viele Disziplinen mit unterschiedlichsten maritimen Fragen befassen. Es<br />

war daher 2007 naheliegend für Kolleginnen und Kollegen aus diesem Bereich sich um die<br />

Bildung einer Profillinie zu bewerben. Nach erfolgreicher Bewerbung und Gründung als<br />

<strong>Department</strong> „<strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong>“ schlossen sich Wissenschaftler aus 8 <strong>Fakultät</strong>en mit<br />

unterschiedlichsten Themen aus dem maritimen Bereich zusammen. Diese Breite der<br />

Forschungsthemen ist auch heute noch sichtbar und wird durch die 225 Projekte und die<br />

hohe, sich positiv entwickelnde Drittmittelbilanz der Mitglieder dokumentiert. Eine erste<br />

stärkere Fokussierung erfolgte durch die Entwicklung des Forschungsplans, der 2009<br />

erschien und zur Vernetzung von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren, aber von Sozialund<br />

Geisteswissenschaftlern sowie Juristen führte. Die in diesem Netzwerk geführten<br />

Diskussionen resultierten in zahlreiche Antragsinitiativen. Leider scheiterte gleich zu Beginn<br />

im Jahr 2008 eine Initiative zur Gründung eines Sonderforschungsbereichs zu „Changing<br />

Baltic Sea Ecosystems – Understanding complex internal response to external forcing".<br />

Dieser SFB hätte den Themenbereich „Küstenzonen im globalen und regionalen Wandel“<br />

sehr gut abgedeckt. Einige Ideen dieses Antrages konnten jedoch in den folgenden Jahren<br />

aufgegriffen werden. Zunächst wurden kleinere Verbundprojekte initiiert, später folgte der<br />

Antrag auf ein DFG-Graduiertenkolleg ‚Baltic TRANSCOAST‘. Der Antrag wurde nach einer<br />

ersten Begutachtung abgelehnt, überarbeitet und wird derzeit ein zweites Mal eingereicht.<br />

Bereits erfolgreich waren die koordiniert eingereichten Projekte im Rahmen der FONA-<br />

Ausschreibung „Küstenforschung“ des BMBF (BACOSA & SECOS - siehe Beschreibung<br />

unter V Forschung, MOSSCO - ebenfalls mit Beteiligung einiger Mitglieder des<br />

<strong>Department</strong>s). Unter 30 eingereichten Projektskizzen haben die genannten Initiativen mit<br />

Rostocker Beteiligung als 3 von insgesamt 5 zur Förderung vorgesehenen Projekten die<br />

zweite Gutachterrunde erfolgreich bestanden. Darüber hinaus konnten bereits existierende<br />

Kooperationen, z.B. im DFG Schwerpunktprogramm ‚Strömungsbeeinflussung in Natur &<br />

Technik‘ (SPP 1142) ausgebaut und fortgesetzt werden. Eine weitere wichtige Initiative ging<br />

von den Direktoren der Leibniz-Institute aus, die zusammen mit der Universität einen Antrag<br />

zur Gründung eines Leibniz-Wissenschafts-Campus zum Thema Phosphor eingereicht<br />

haben. Auch dieses Thema könnte zentral die Aktivitäten des <strong>Department</strong>s auf den engeren<br />

Küstenbereich (land- und seeseitig) fokussieren.<br />

Die genannten Projekte definieren den zukünftigen wissenschaftlichen Kern des<br />

<strong>Department</strong>s, d.h. Mitglieder und Projektinitiatoren werden überwiegend<br />

Naturwissenschaftler und Ingenieure sein, die im unmittelbaren Küstenbereich arbeiten und<br />

in konkreten Fällen von Juristen, Sozialwissenschaftlern unterstützt werden. Ende 2011<br />

stand die erste Verlängerungsrunde für die Mitglieder des <strong>Department</strong>s an. Ein Teil der<br />

Mitglieder aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich engagieren sich nach dem<br />

Ablauf ihrer Mitgliedschaft in den für sie thematisch besser passenden anderen <strong>Department</strong>s<br />

der INF. Insgesamt wird sich durch diese Fokussierung die Mitgliederzahl deutlich<br />

reduzieren.<br />

Da nur diejenigen Teile des Forschungsplans realisiert werden können, die im<br />

Antragsverfahren erfolgreich sind, entsteht hier natürlich nur bedingt ein kohärentes Bild. Ein<br />

weiteres Problem für die Zukunft wird durch die finanziellen Rahmenbedingungen der<br />

Universität vorgegeben. Aufgrund der Stellenkürzungen konnte die Professur für<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Bisherige Entwicklung und zukünftige Perspektiven<br />

Küstenwasserbau nicht aufrechterhalten werden und auch die Wiederbesetzung von zwei<br />

juristischen Professuren mit maritimer Ausrichtung wird nicht möglich sein. Hierdurch wird<br />

das <strong>Department</strong> Projekt-Chancen auch im Kernbereich verlieren und sich thematisch<br />

einengen müssen.<br />

Als sehr positiv für die weitere Entwicklung ist hingegen die Neuschaffung und Besetzung<br />

einer Professur für Aquakultur anzusehen, mit der unter vielem anderen die Forschungen am<br />

künstlichen Riff Nienhagen in Richtung Aquakultur fortgesetzt werden können. Auf Anhieb<br />

sind hier neue Projekte und Kooperationen mit Ingenieuren und Biologen entstanden, z.B.<br />

IMTA (Integrierte Multitrophische Aquakultur). Der bereits gegründete, sehr interdisziplinäre<br />

Masterstudiengang Aquakultur wird von den Studierenden sehr gut angenommen und hat<br />

bereits erste erfolgreiche Absolventen. Ferner hat die Universität die Einrichtung einer<br />

Professur für Erdsystemforschung verbunden mit der Leitung des Institutes für<br />

Ostseeforschung Warnemünde unterstützt.<br />

Der wesentlichste Teil der Förderung des <strong>Department</strong>s durch die Universität bestand in der<br />

Bereitstellung von 14 Stipendien (plus vier für die Bioenergie). Eine Promotionsarbeit wurde<br />

leider abgebrochen. Die meisten anderen haben ihre Versuche erfolgreich abgeschlossen<br />

und befinden sich in der Schreibphase. Nahezu alle Stipendiaten werden ihre Arbeiten 2013<br />

abschließen, ein Großteil im ersten Halbjahr. Damit konnte keiner der Stipendiaten in der<br />

geförderten Zeit von 36 Monaten seine Dissertation anfertigen. Ein Grund für die<br />

Verzögerung ist das Arbeiten unter Doppelbetreuung in einem interdisziplinären Umfeld. Die<br />

Betreuung der Promotionsprojekte durch zwei Hochschullehrer zumeist unterschiedlicher<br />

Disziplinen führte dazu, dass sich die DoktorandINNEN zumindest in der Anfangsphase für<br />

ein breiteres Wissensgebiet öffnen mussten als es beispielsweise für streng fokussierte<br />

disziplinäre Projekte üblich und notwendig ist. Auch die Situation, dass die Stipendiaten<br />

satzungsbedingt durch die Doppelbetreuung in zwei Arbeitsgruppen eingebunden waren,<br />

und somit Veranstaltungen wie AG-Seminare zweifach belegen mussten, wurde als<br />

zusätzlicher zeitlicher Mehraufwand empfunden, der letztlich zu einer Verzögerung geführt<br />

haben kann. Durch die thematische Diversität und die Einbindung in teilweise zwei<br />

Arbeitsgruppen waren die Stipendiaten untereinander weniger gut vernetzt als z.B. in einem<br />

Graduiertenkolleg. Zum anderen mussten die DoktorandINNEN lernen, mit den damit<br />

verbunden Herausforderungen umzugehen und teilweise haben während ihrer<br />

Promotionszeit bereits Erfahrungen und Kompetenzen sammeln können, die eher für die<br />

spätere Post-Doc-Phase üblich sind. Zwar schließen die DoktorandINNEN ihre Promotion<br />

mit zeitlicher Verzögerung ab, andererseits haben die KandidatINNEN während ihrer<br />

Promotion auch ein umfangreicheres Kompetenzspektrum erworben. Als positive Folge ist<br />

zu nennen, dass erste naturwissenschaftliche Absolventen bereits vor Abschluss ihrer<br />

Promotion Arbeitsverträge erhielten. Die Erfahrungen der ersten MTS-Stipendiaten fließen in<br />

die zukünftige Gestaltung der Graduiertenausbildung ein und helfen, sie zu modifizieren. Für<br />

das beantragte DFG-GK wurde ein spezielles Lehrprogramm entwickelt und die Themen der<br />

einzelnen Arbeiten viel detaillierter aufeinander abgestimmt. Auch in den FONA Projekten, in<br />

denen insgesamt mehr als 10 Doktorandenstellen vorgesehen sind, ist die inhaltliche<br />

Kohärenz durch die Antragsstruktur besser gegeben.<br />

Im Falle einer längerfristigen Weiterführung des <strong>Department</strong>s MTS wird man zum einen über<br />

einige organisatorische und satzungsbedingte Änderungen diskutieren müssen. Hierzu<br />

gehören die Kriterien zur Aufnahme von Mitgliedern in das <strong>Department</strong>, die Problematik<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Bisherige Entwicklung und zukünftige Perspektiven<br />

interdisziplinärer Promotionen, der finanzielle Status und die Wiederbesetzung von<br />

Professuren.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

VII Anhang<br />

Profile der Mitglieder<br />

Forschungsplan des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Stellungnahme vom Beiratstreffen im November 2011<br />

Geschäftsordnung des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Gemeinsame Erklärung Rektorat / INF<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Profile der Mitglieder<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Harald Aschemann (harald.aschemann@uni-rostock.de)<br />

Mechatronik, <strong>Fakultät</strong> für Maschinenbau und Schiffstechnik, Universität Rostock<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Rauh, A., Dötschel, T., and H. Aschemann. 2011. Experimental Parameter Identification for a Control-<br />

Oriented Model of the Thermal Behavior of High-Temperature Fuel Cells, CD-Proc. of IEEE<br />

Intl. Conference on Methods and Models in Automation and Robotics MMAR 2011,<br />

Miedzyzdroje, Poland.<br />

Aschemann, H., Rauh, A., and R. Prabel. 2010. Nonlinear Control of a Pressurised Water Supply<br />

Driven by a Permanent Magnet Synchronous Motor. CD-Proc. of IEEE Intl. Conference on<br />

Methods and Models in Automation and Robotics MMAR 2010, Miedzyzdroje, Poland.<br />

Aschemann, H., and A. Rauh. 2010. Nonlinear Control and Disturbance Compensation for<br />

Underactuated Ships Using Extended Linearisation Techniques. Proc. of 8th IFAC<br />

Conference on Control Applications in Marine Systems, CAMS 2010, Rostock-Warnemünde,<br />

Germany.<br />

Rauh, A., Grigoryev, V., Aschemann, H., and M. Paschen. 2010. Incremental Gain Scheduling and<br />

Sensitivity-Based Control for Underactuated Ships. Proc. of 8th IFAC Conference on Control<br />

Applications in Marine Systems, CAMS 2010, Rostock-Warnemünde, Germany.<br />

Grigoryev, V., Rauh, A., Aschemann, H., and M. Paschen. 2010. Development of a Neural Network-<br />

Based Controller for Ships. Proc. of 1st Joint International Conference on Multibody System<br />

Dynamics, Lappeenranta, Finland, ISBN 978-952-214-778-3.<br />

Prof. Dr. Ulrich Bathmann (ulrich.bathmann@io-warnemuende.de)<br />

Erdsystemforschung, Institutsdirektor des Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Ökologie von Zooplankton und marinem Phytoplankton, Biochemische<br />

Stoffkreisläufe, Erdsystemforschung<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Smetacek, V. , Klaas, C. , Strass, V. , Assmy, P. , Montresor, M. , Cisewski, B. , Savoye, N. , Webb, A.<br />

, d'Ovidio, F. , Arrieta, J. M. , Bathmann, U. , Bellerby, R. , Berg, G. M. , Croot, P. , Gonzalez,<br />

S. , Henjes, J. , Herndl, G. J. , Hoffmann, L. J. , Leach, H. , Losch, M. , Mills, M. M. , Neill, C. ,<br />

Peeken, I. , Röttgers, R. , Sachs, O. , Sauter, E. , Schmidt, M. , Schwarz, J. , Terbrüggen, A.<br />

and Wolf-Gladrow, D. 2012. Deep carbon export from a Southern Ocean iron-fertilized diatom<br />

bloom, NATURE, 478 (7407), 313-319 .<br />

Brandt, A. , Ebbe, B. and Bathmann, U. 2011. Southern Ocean biodiversity -- From pelagic processes<br />

to deep-sea response, Deep Sea Research II, 58 , pp. 1945-1947.<br />

Kruse, S. , Brey, T. and Bathmann, U. 2010. Role of midwater chaetognaths in Southern Ocean<br />

pelagic energy flow. Marine Ecology Progress Series, 416 , pp. 105-113.<br />

Krägefsky, S. , Bathmann, U. , Strass, V. and Wolf-Gladrow, D., 2009. Response of small copepods to<br />

an iron-induced phytoplankton bloom - a model to address the mechanisms of aggregation,<br />

Marine Ecology Progress Series:, 374 , pp. 181-198 .<br />

Fach, B. , Meyer, B. , Wolf-Gladrow, D. and Bathmann, U. 2008. Biochemically based modelling study<br />

of Antarctic krill (Euphausia superba) Growth and Development. Marine ecology progress<br />

series, 360 , pp. 147-161<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Reviewer of national projects and joint research projects (BMBF)<br />

and for international projects (e.g. NSF, NERC, SCAR) and for more than 10 international scientific<br />

journals; Scientific steering committee of Integrating Climate and Ecosystem Dynamics project (ICED)<br />

and EUR-OCEANS; German delegate at Scientific Committee on Oceanic Research (SCOR), German<br />

Co-ordinator at Cooperative Research Council of the Australian Antarctic Division<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

PD Dr. habil. Christel Baum (christel.baum@uni-rostock.de)<br />

Bodenkunde, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Bodenbiologie<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Langeveld, H.W.A., Quist-Wessel, P.M.F., Dimitriou, J., Aronsson, P., Baum, C., Schulz, U., Bolte, A.,<br />

Baum, S., Köhn, J., Weih, M., Gruss, H,; Leinweber, P., Lamersdorf, N., Schmidt-Walter, P.,<br />

Berendes, G. 2012. Assessing environmental impacts of Short Rotation Coppice (SRC)<br />

expansion: model definition and preliminary results. Bioenergy Research, 5: 621-6352.<br />

Zimmer, D., Baum, C., Meissner, R., Leinweber, P. 2012. Soil-ecological evaluation of willows in a<br />

floodplain. Journal of Plant Nutrition and Soil Science 175: 245-2523.<br />

Jandl, G., Baum, C., .Blumschein, A., Leinweber, P. 2012. The impact of short rotation coppice on the<br />

concentrations of aliphatic soil lipids. Plant and Soil 350: 163-177.<br />

Hrynkiewicz, K., Dabrowska, G., Baum, C., Niedojadlo, K., Leinweber P. 2012. Interactive and Single<br />

Effects of Ectomycorrhiza Formation and Bacillus cereus Strains on the Phytoextraction of<br />

Cadmium and Zink and Expression of Metallothionein MT1 by Willows. Water, Air & Soil<br />

Pollution 223: 957-968.<br />

Zimmer D., Kruse, J., Baum C., Borca C., Laue M., Hause G., Meissner R. and P. Leinweber. 2011.<br />

Spatial distribution of As and heavy metals in willow roots from a contaminated floodplain<br />

soil measured by X-ray fluorescence spectroscopy. The Science of the Total Environment<br />

409, 4094-4100, ISSN: 0048-9697.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Mitglied des Landesforstbeirates<br />

Prof. Dr. Hermann Bauwe (hermann.bauwe@biologie.uni-rostock.de)<br />

Pflanzenphysiologie, Mathematisch - Naturwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Hackenberg, C., Kern, R., Hüge, J., Stal, L., Tsuji, Y., Kopka, J., Shiraiwa, Y., Bauwe, H., and M.<br />

Hagemann. 2011. Cyanobacterial lactate oxidases serve as essential partners of N2-fixation<br />

and evolved to photorespiratory glycolate oxidases in plants. The Plant Cell 23: 2978-2990 -<br />

Faculty of 1000 'Must Read'.<br />

Bauwe, H., Hagemann, M., and A. Fernie. 2010. Photorespiration: players, partners and origin.<br />

Trends in Plant Science 15: 330-336.<br />

Eisenhut, M., Ruth, W., Haimovich, M., Bauwe, H., Kaplan, A., and M. Hagemann. 2008. The<br />

photorespiratory glycolate metabolism is essential for cyanobacteria and might have been<br />

conveyed endosymbiontically to plants. Proceedings of the National Academy of Sciences of<br />

the United States of America 105: 17199-17204.<br />

Timm, S., Nunes-Nesi, A., Pärnik, T., Morgenthal, K., Wienkoop, S., Keerberg, O., Weckwerth, W.,<br />

Kleczkowski, L.A., Fernie, A.R., and H. Bauwe. 2008. A cytosolic pathway for the conversion<br />

of hydroxypyruvate to glycerate during photorespiration in Arabidopsis. The Plant Cell 20:<br />

2848-2859.<br />

Engel, N., van den Daele, K., Kolukisaoglu, Ü., Morgenthal, K., Weckwerth, W., Pärnik, T., Keerberg,<br />

O., and H. Bauwe. 2007. Deletion of glycine decarboxylase in Arabidopsis is lethal under<br />

non-photorespiratory conditions. Plant Physiology 144: 1328-1335 - Faculty of 1000<br />

'Recommended Reading'.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Martin Benkenstein (martin.benkenstein@uni-rostock.de)<br />

Dienstleistungsmanagement, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: <strong>Maritime</strong> Dienstleistungen, verhaltenswissen. Dienstleistungsforschung<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Benkenstein, M., Uhrich, S. 2010. Strategisches Marketing - Ein wettbewerbsorientierter Ansatz, 3.<br />

Aufl., Stuttgart, Berlin, Köln<br />

Benkenstein, M., and U. Bauermeister. 2008. Cruise and Passenger Shipping in Rostock -<br />

Development and Regional Effects. Cruise an Ferry Passenger Shipping: Growth Potentials,<br />

Ports, Regional Marketing and Economic Effects in the Baltic Sea Region, Bd. 22 der<br />

Beiträge und Informationen aus dem Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Touristik der<br />

Universität Rostock, Rostock 2008, pp.147-157.<br />

Benkenstein, M., and S. Uhrich. 2011. Physical and Social Atmospheric Effects in Hedonic Service<br />

Consumption: Customers' Roles at Sporting Events. The Service Industries Journal 32: 1-17<br />

Benkenstein, M., and B. Holtz. 2011. Dienstleistungsmanagement und Dienstleistungsmarketing. Die<br />

Betriebswirtschaft, 71. Jg., pp.459-477<br />

Brack, A., Benkenstein, M. 2012. The Effects of Overall Similarity Regarding the Customer-to-<br />

Customer-Relationship in a Service Context, in: Journal of Retailing and Consumer Services,<br />

Vol. 19: 501-509.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Gutachter für verschiedenste Zeitschriften, Vorsitzender des<br />

Akademischen Senats der Universität Rostock<br />

Prof. Dr. Ralf Bill (ralf.bill@uni-rostock.de)<br />

Geodäsie und Geoinformatik, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Marine Dateninfrastrukturen, Geosensornetzwerke<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Rüh, C., Korduan, P., Bill, R., Melles, J., Lehfeldt, R., Bauer, M., Hübner, P., Lübker, T.2011. Aufbau<br />

der Marinen Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE). In: Harzer, B. [Hrsg.]: GIS-Report. S.<br />

39 - 49.<br />

Rüh, C., Korduan, P., Bill, R. 2011. Development of the reference model for the marine spatial data<br />

infrastructure Germany (MDI-DE). In: Pillmann, W., Schade, S., Smits, P. [Ed.]:<br />

Environmental Informatics. Proceedings of the 25th EnviroInfo Conference. Vol. 1 and 2.<br />

Aachen: Shaker Verlag GmbH. S. 419 - 425.<br />

Jensen, H.M., Holdsworth, N., Bothe, M., Bill, R. 2011. ICES web GIS, a spatial data infrastructure to<br />

support the area based science and marine spatial planning initiatives at the International<br />

Council for the Exploration of the Sea (ICES). In: Coast GIS 2011.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Michael Böttcher (michael.boettcher@io-warnemuende.de)<br />

Marine Geochemie, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Biogeochemie, Isotopengeochemie, Aquatische Geochemie,<br />

Experimentelle BiogeochemieStabile Isotope (C, N, O, S, Mo, Ba), redox-sensitive Spurenelemente,<br />

NährstoffeRedox-Gradienten, Anoxische <strong>Systeme</strong>, Grundwasser in Küstenökosystemen, Sediment-<br />

Wasser-Austauch<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Diaz R., Moreira, M., Mendoza U.N., Machado W., Böttcher, M.E., Santos H., Belém, A., Capilla R.,<br />

Escher P.; Albuquerque, A.L. 2012. Early diagenesis of sulfur in a tropical upwelling system:<br />

Cabo Frio, southeastern Brazil. Geology 40: 879-882.-B<br />

Kowalski N., Dellwig O., Beck M., Grunwald M., Badewien T., Brumsack H.J., van Beusekom J.E.E. &<br />

amp; Böttcher M.E. 2012. A comparative study of manganese dynamics in pelagic and<br />

benthic parts of two tidal systems of the North Sea. Estuar. Coast. Shelf Sci. 100: 3-17<br />

Al-Raei, A. M., Bosselmann, K., Böttcher, M. E., Hespenheide, B., and F. Tauber. 2009. Seasonal<br />

dynamics of microbial sulfate reduction in temperate intertidal surface sediments: Controls<br />

by temperature and organic matter. Ocean Dynamics 59: 351-370.<br />

Grice, K., Cao, C., Love, G. D., Böttcher, M. E., Twitchett, R. J., Grosjean, E., Summons, R. E.,<br />

Turgeon, S. C., Dunning, W., and Y. Jing. 2005. Photic zone euxinia during the Permian-<br />

Triassic superanoxic event. Science 307: 706-709.<br />

Böttcher, M. E., Thamdrup, B., and T. W. Vennemann. 2001. Oxygen and sulfur isotope fractionation<br />

during anaerobic bacterial disproportionation of elemental sulfur. Geochimica et<br />

Cosmochimica Acta 65: 1601-1609.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Gutachter zahlreicher wiss. Zeitschriften; Ass. Editor von<br />

‘Geomicrobiology Journal’ und ‘Isotopes in Environmental & Health Studies’<br />

Dr. Martin Brede (martin.brede@uni-rostock.de)<br />

Strömungsmechanik, <strong>Fakultät</strong> für Maschinenbau und Schiffstechnik, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Strömungsinstabilitäten und Turbulenz Transition von Nachlaufströmungen<br />

Bio- und Medizinfluidik<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Hanke, W., Witte, M., Miersch, L., Brede, M., Oeffner, J., Michael, M., Hanke, F., Leder, A., and G.<br />

Dehnhardt. 2010. Harbor seal vibrissa morphology suppresses vortex induced vibrations.<br />

Journal of Experimental Biology 213: 2665-2672, doi:10.1242/jeb.043216.<br />

Barthlott, W., Schimmel, T., Wiersch, S., Koch, K., Brede, M., Barczewski, M., Walheim, S., Weis, A.,<br />

Kaltenmaier, A., Leder, A., and H. F. Bohn. 2010. The Salvinia paradox: superhydrophobic<br />

surfaces with hydrophilic pins for air retention under water. Advanced Materials 22: 2325-<br />

2328, doi: 10.1002/adma.200904411.<br />

Brede, M. 2004. Measurement of the turbulence production in the cylinder separated shearlayer with<br />

event-triggered Laser-Doppler anemometry. Experiments in Fluids 36: 860-866.<br />

Brede, M. and A. Leder. 2002. On the structure of turbulence in the transitional cylinder wake, In New<br />

Results in Numerical and Experimental Fluid Mechanics III. Notes on Numerical Fluid<br />

Mechanics 77: 189-196. Springer, Berlin.<br />

Brede, M., Eckelmann, H., and D. Rockwell.1996. On secondary vortices in the cylinder wake. Physics<br />

of Fluids 8: 2117-2124.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Hans Burchard (hans.burchard@io-warnemuende.de)<br />

Physikalische Ozeanographie und Messtechnik, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Vermischungs- und Transportprozesse im Küstenmeer, Turbulenzmodellierung,<br />

Entwicklung numerischer Modelle, numerische Verfahren<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Becherer, J., H. Burchard, G. Flöser, V. Mohrholz, and L. Umlauf. 2011. Evidence of tidal straining in<br />

well-mixed channel flow from micro-structure observations. Geophysical Research Letters,<br />

38, L17611, doi: 10.1029/2011GL049005.<br />

Burchard, H., and R.D. Hetland. 2010. Quantifying the contributions of tidal straining and gravitational<br />

circulation to residual circulation in periodically stratified tidal estuaries. J. Phys. Oceanogr.,<br />

40:1243-1262.<br />

Burchard, H., Flöser, G., Staneva, J. V., Badewien, T. H., and R. Riethmüller. 2008. Impact of density<br />

gradients on net sediment transport into the Wadden Sea. Journal of Physical<br />

Oceanography 38: 566-587.<br />

Burchard, H., and H. Rennau. 2008. Comparative quantification of physically and numerically induced<br />

mixing in ocean models, Ocean Modelling, 20:293-311.<br />

Umlauf, L., L. Arneborg, H. Burchard, V. Fiekas, H.U. Lass, V. Mohrholz, and H. Prandke. 2007. The<br />

transverse structure of turbulence in a rotating gravity current, Geophys. Res. Lett., 34,<br />

L08601, doi:10.1029/2007GL029521.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Mitglied im DFG-Fachkollegium 313-02 (Physik, Chemie und<br />

Biologie des Meeres), Mitglied im Wissenschaftlichen Ausschuss des Hochleistungsrechners Nord<br />

Prof. Dr. Detlef Czybulka (detlef.czybulka@uni-rostock.de)<br />

Staats- und Verwaltungsrecht, Umweltrecht, öffentliches Wirtschaftsrecht, Juristische <strong>Fakultät</strong>,<br />

Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Umweltvölkerrecht, Seerecht, marines und terrestrisches Naturschutzrecht<br />

auf internationaler, europäischer, nationaler Ebene; nachhaltige Nutzung an Land & auf dem Meer<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Czybulka, D., Hampicke, U., Litterski, B. (Hrsg.). 2012. Produktionsintegrierte Kompensation,<br />

Rechtliche Möglichkeiten, Akzeptanz, Effizienz und naturschutzgerechte Nutzung, Initiativen<br />

zum Umweltschutz Band 86, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2012, 281<br />

Gellermann, M. , Stoll, P.-T. und D. Czybulka (Hrsg.). 2012. Handbuch des Meeresnaturschutzrechts<br />

in der Nord- und Ostsee, Nationales Recht unter Einbezug internationaler und europäischer<br />

Vorgaben, Schriftenreihe Natur und Recht, Band 14, Springer, Berlin/Heidelberg 2012, 395<br />

Seiten.<br />

Czybulka, D. (Hrsg.). 2012. Marine nature conservation and management at the borders of the<br />

European Union, Beiträge zum Landwirtschaftsrecht und zur Biodiversität, Band 7, Nomos,<br />

Baden-Baden 2012, 172 Seiten.<br />

Czybulka, D. (Hrsg.). 2011. Das neue Naturschutzrecht des Bundes. Neunter Warnemünder<br />

Naturschutzrechtstag, Beiträge zum Landwirtschaftsrecht und zur Biodiversität, Band 10,<br />

Nomos, Baden-Baden 2011, 333 Seiten.<br />

Czybulka, D. 2011. Restrictions on Fisheries in the Multi-Level System of Governance („Cascade<br />

System“) in Light of EU Law, Zeitschrift für Europäisches Umwelt- und Planungsrecht 9:<br />

208 – 217.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Guido Dehnhardt (guido.dehnhardt@uni-rostock.de)<br />

Sensorische & Kognitive Ökologie, Mathematisch - Naturwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität<br />

Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Sensorische & kognitive Prozesse mariner Organismen, Orientierung in<br />

marinen Habitaten<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Czech-Damal N. U., Liebschner A., Miersch L., Klauer G., Hanke F. D., Marshall Ch., Dehnhardt G.,<br />

and Hanke W. 2011. Electroreception in the Guiana dolphin (Sotalia guianensis).<br />

Proceedings of the Royal Society B,doi: 10.1098/rspb.2011.1127.<br />

Miersch L., Hanke W., Wieskotten S., Hanke F. D. , Oeffner J., Leder A., Brede M., Witte M., and<br />

Dehnhardt G. 2011. Flow sensing by pinniped whiskers. Philosophical Transactions of the<br />

Royal Society B 366: 3077-3084.<br />

Wieskotten S., Mauck B., Miersch L., Dehnhardt G., Hanke W. 2011. Hydrodynamic discrimination of<br />

wakes caused by objects of different size or shape in a harbour seal (Phoca vitulina). The<br />

Journal of Experimental Biology 214: 1922-1930.<br />

Gläser N., Otter C., Dehnhardt G., Hanke W. 2011. Hydrodynamic trail following in a California sea<br />

lion (Zalophus californianus). Journal of Comparative Physiology A 197: 141-151.<br />

Hanke W., Witte M., Miersch L., Brede M., Oeffner J.,Michael M., Hanke F. D., Leder A., Dehnhardt G.<br />

2010. Harbor seal vibrissae morphology suppresses vortex-induced vibrations. The Journal<br />

of Experimental Biology 213: 2665-2672, doi: 10.1242/jeb.043216.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: DFG, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz (BMELV), Verband des Deutschen Hundewesens (VDH)<br />

PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann (bettina.eichler@uni-rostock.de)<br />

Acker- und Pflanzenbau, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Phosphorkreisläufe im Pflanzenbau, Verringerung von Nährstoffverlusten<br />

aus der Landwirtschaft<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Vassilev, N., Eichler-Löbermann, B., and M. Vassileva. 2012. Stress-tolerant P-solubilizing<br />

microorganisms. Appl. Microbiol. Biotechn. 95, 851 – 859.<br />

Bachmann, S., Wenzel, S., and B. Eichler-Löbermann. 2011. Co-digested dairy slurry as a<br />

phosphorus and nitrogen source for Zea mays L. and Amaranthus cruentus L. J. Plant Nutr.<br />

Soil Sci. 174, 908 – 915<br />

Krey, T., Caus, M., Baum, C., Ruppel, S. and B. Eichler-Löbermann. 2011. Interactive effects of plant<br />

growth promoting rhizobacteria and organic fertilization on P nutrition of Zea mays L. and<br />

Brassica napus L. Journal of Plant Nutrition and Soil Science 174: 602-613, Online ISSN:<br />

1522-2624.<br />

Schiemenz, K. and B. Eichler-Löbermann. 2010. Biomass ashes and their phosphorus fertilizing effect<br />

on different crops. Nutr. Cycl. Agroecos..87, 471-482<br />

Eichler-Löbermann, B., Köhne, S., and D. Köppen. 2007. Effect of organic, inorganic and combined<br />

organic and inorganic P fertilization on plant P uptake and soil P pools. J. Plant Nutr. Soil<br />

Sci. 107, 623-628<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Wilfried Erbguth (wilfried.erbguth@uni-rostock.de)<br />

Öffentliches Recht, Juristische <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Erbguth, W. and Schubert. 2011. Rechtsfragen der Errichtung und Erweiterung von Binnenhäfen -<br />

unter Berücksichtigung städtebaulicher Nutzungsinteressen an Hafenflächen, Rostocker<br />

Schriften zum Seerecht und Umweltrecht, Baden-Baden 2011.<br />

Erbguth, W. 2011. Raumordnungspläne für die deutsche Ausschließliche Wirtschaftszone – Inhalte<br />

und rechtliche Beurteilung. UPR 2011, pp. 207-211.<br />

Erbguth, W. 2011. <strong>Maritime</strong> Raumordnung – Entwicklung der internationalen, supranationalen und<br />

nationalen Rechtsgrundlagen. DÖV 2011, pp.373-382.<br />

Erbguth, W. 2010. Hafenerweiterung: Planfeststellungsfähigkeit im Gefolge gesetzlicher<br />

Zuständigkeits- und Verfahrenskonzentration. DVBl. 2010, pp. 1521-1528.<br />

Erbguth, W. and Schubert. 2010. Hafenerweiterung durch einheitliche Planfeststellung.<br />

Verwaltungsarchiv 2010, pp.437-454.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Fennel (wolfgang.fennel@io-warnemuende.de)<br />

Physikalische Ozeanographie und Meßtechnik, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Fennel, W., Radtke, H. Schmidt, M., and T. Neumann. 2010. Transient upwelling in the central Baltic<br />

Sea. 30: 2015-2026.<br />

Fennel, W. 2010. A nutrient to fish model for the example of the Baltic Sea, Jour. Mar. Syst. 81: 184-<br />

195<br />

Fennel, W. 2009. Parameterizations of truncated food web models from the perspective of an end-toend<br />

model approach. Jour. Mar. Syst. 76: 171-185, doi:10.1016/j.jmarsys.2008.05.005.<br />

Schmidt, M., W. Fennel, T.Neumann, and T. Seifert. 2008. Description of the Baltic Sea with<br />

Numerical Models. State and Evolution of the Baltic Sea, 1952 – 2005. Eds.:R. Feistel, G.<br />

Nausch, N. Wasmund, Wiley & Sons, pp. 583-623.<br />

Fennel, W. and T. Neumann. 2008. Modelling coastal dynamics and HABs in the Baltic Sea. Realtime<br />

coastal observing systems for ecosystem dynamics and harmful algal Blooms, Eds: M.<br />

Babin, C. Roesler, J. Cullen. UNESCO series, Monographs on oceanographic methodology,<br />

pp. 627-662.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Peter Fröhle (peter.froehle@uni-rostock.de)<br />

Wasserbau, Technische Universität Hamburg-Harburg<br />

Forschungsschwerpunkte: Küstenwasserbau; Hochwasserschutz; Sedimenttransport & Schutz<br />

sandiger Küsten; Messung, Modellierung, Analyse und Bewertung der hydrodynamischen<br />

Bedingungen im Küstenraum; Risikomanagement im Küstenraum; Klimawandel und Küstenschutz<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Fröhle, P. 2012. To the Effectiveness of Coastal and Flood Protection Structures under Terms of<br />

Changing Climate Conditions Proc. International Conference on Coastal Engineering<br />

(ICCE), 2012, Santander Spain (to be published)<br />

Schlamkow, C., Dreier, N., Fröhle, P., Salecker D. 2012. Future Extreme Waves at the German Baltic<br />

Sea Coast derived form Regional Climate Model Runs Proc. International Conference on<br />

Coastal Engineering (ICCE), 2012, Santander Spain (to be published)<br />

Fröhle, P., Schüttrumpf, H., Thorenz, F. 2011. Flood-Risk Management of Coastal Areas<br />

(Hochwasser-risikomanagement für den Küstenraum), Proc. HTG: Kongress 2011, 07.-<br />

10.09.2011, Würzburg (in German)<br />

Dreier, N., Schlamkow, C., and P. Fröhle. 2011. Assessment of Future Wave Climate on the Basis of<br />

Wind-Wave-Correlations and Climate Change Scenarios Journal of Coastal Research,<br />

Special Issue, Proc. ICS 2011, Szczecin, Poland.<br />

Schmager, G., Fröhle, P., Schrader, D., Weisse, R., and S. Müller-Nav. 2008. Sea States and Tides,<br />

In: Feistel, Nausch & Wasmund (ed.): State and Evolution of the Baltic Sea, 1952 – 2005,<br />

Chapter 7, Wiley, 2008.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Gutachter für verschiedene Journals, Mitarbeit in mehreren<br />

nationalen und Internationalen Fachausschüssen (HTG, PIANC, etc.)<br />

Prof. Dr. Bärbel Gerowitt (baerbel.gerowitt@uni-rostock.de)<br />

Phytomedizin, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Agrarische Landnutzung, Nutzungsintensität, Unkräuter, Selbstregulation in<br />

Anbausystemen, Fremdregulation durch Pflanzenschutzmittel<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Bürger, J., Günther, A., De Mol, F., Gerowitt, B. (2012) Analysing the influence of crop management<br />

and other factors on pesticide use intensity with Linear Mixed Effects Models. Agricultural<br />

Systems 111, 13-22.<br />

Baraibar, B., Daedlow, D., De Mol, F., Gerowitt, B. 2012. Density dependence of weed seed predation<br />

by invertebrates and vertebrates in winter wheat. Weed Research 52, 79-87.<br />

Hanzlik, K., and B. Gerowitt. 2011. The importance of climate, site and management on weed<br />

vegetation in oilseed rape in Germany. Agriculture, Ecosystem and Environment<br />

Mante, J., and B. Gerowitt. 2009. Learning from farmers' needs: Identifying obstacles to the successful<br />

implementation of field margin measures in intensive arable regions. Landscape and Urban<br />

Planning 93: 229-237.<br />

Bürger, J., de Mol, F., and B. Gerowitt. 2008. The 'necessary extent' of pesticide use - Thoughts about<br />

a key term in German pesticide policy. Crop Protection 27: 343-351.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Wiss. Beirat Biodiversität und Genetische Ressourcen des<br />

BMELV, Nationale Fachgruppe für Herbizidresistenz beim BVL, European Weed Research Society<br />

(EWRS), KTBL, Arbeitsgruppe Systembewertung, Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft (DPG),<br />

International Organisation for Biological and Integrated Control (IOBC), Arbeitsgruppe Landscape<br />

Management for Biodiversity<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Stephan Glatzel (stephan.glatzel@uni-rostock.de)<br />

Landschaftsökologie und Standortkunde, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität<br />

Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Spurengasumsatz in Mooren<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Jungkunst, H., Barsten, A., Timme, M. and Glatzel, S. 2012. Spatial variability of nitrous oxide<br />

emissions in an unmanaged old-growth beech forest. In: Journal of Plant Nutrition and Soil<br />

Science. 175: 739-749.<br />

Huth, V.; Jurasinski, G., and S. Glatzel. 2012. Winter emissions of carbon dioxide, methane and<br />

nitrous oxide from a minerotrophic fen under nature conservation management in north-east<br />

Germany. Mires and Peat 10: 1-13.<br />

Jurasinski, G., Jordan, A., and S. Glatzel. 2012. Mapping soil CO2 efflux in an old-growth forest using<br />

regression kriging with estimated fine root biomass as ancillary data. Forest Ecology and<br />

Management 263: 101-113.<br />

Glatzel, S., Forbrich, I., Lemke, S., and G. Gerold. 2008. Small scale controls of greenhouse gas<br />

release under elevated N deposition rates in a restoring peat bog in NW Germany.<br />

Biogeosciences 5: 925-935.<br />

Schawe, M., Glatzel, S., and G. Gerold. 2007. Soil development along an altitudinal transect in a<br />

Bolivian tropical montane rainforest: podzolization vs. hydromorphy. Catena 69: 83-90.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Gutachter für viele verschiedene wiss. Zeitschriften, Editor bei<br />

Geo-Öko und Scientific World Journal: Soil Science, Gutachter für DBU, BMBF, DAAD,<br />

Volkswagenstiftung, IPCC, NERC (UK), NSERC (Canada), NWO (NL), INTAS (EU), CACR (CZ)<br />

Prof. Dr. Gerhard Graf (gerd.graf@uni-rostock.de)<br />

Meeresbiologie, Mathematisch - Naturwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Hydrodynamik, Benthosökologie, Bentho-pelagische Kopplung,<br />

Bioturbation, Biogeochemie<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Bleich, S., Powilleit, M., Seifert, T., and G. Graf. 2011. β-diversity as a measure of species turnover<br />

along the salinity gradient in the Baltic Sea and its consistency with the Venice System.<br />

Marine Ecology Progress Series 436: 101-118.<br />

Friedrichs, M., Leipe T., Peine F., and G. Graf. 2009. Impact of macrozoobenthic structures on nearbed<br />

sediment fluxes. Journal of Marine Systems 75: 336-347.<br />

Peine, F., Friedrichs, M., Graf, G. 2009: Influence of tubiculous worms on the bottom roughness length<br />

zo in the southern Baltic Sea. J. Exper. Mar. Biol. Ecol. 374: 1-11.<br />

Powilleit, M., Graf G., Kleine, J., Riethmüller, R., Stockmann, K., Wetzel, M.A., Koop, J.H.E., 2009:<br />

Experiments on the survival of six brackish macro-invertebrates from the Baltic Sea after<br />

dredged spoil coverage and its implications for the field. J. Mar. Sys. 75: 441-451.<br />

Deutsch B., Forster S., Wilhelm M., Dippner J. W. and Voss M. 2010. Denitrification in sediments as a<br />

major nitrogen sink in the Baltic Sea: an extrapolation using sediment characteristics.<br />

Biogeosciences 7, 3259–3271.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: DFG-Senatskommission; Beirat zur Vergabe mittelgroßer<br />

Forschungsschiffe<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Joachim Gröger (joachim.groeger@vti.bund.de)<br />

Seefischerei, Johann Heinrich von Thünen – Institut, Hamburg<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Gröger. J. P., Missong M., and R. A. Rountree. 2011. Analyses of interventions and structural breaks<br />

in marine and fisheries time series: Detection of shifts using iterative methods. Ecological<br />

Indicators 11: 1084–1092.<br />

Gröger, J. P., Kruse, G. H., and N. Rohlf. 2010. Slave to the rhythm: how large-scale climate cycles<br />

trigger herring (Clupea harengus) regeneration in the North Sea. ICES J. Mar. Sci. 67 (3):<br />

454-465. doi: 10.1093/icesjms/fsp259.<br />

Gröger, J. P., Rountree, R. A., Thygesen, U. H., Jones, D., Martins, D., Xu, Q., and B. J.<br />

Rothschild.2007. Geolocation of Atlantic cod (Gadus morhua) movements in the Gulf of<br />

Maine using tidal information. Fish. Oceanogr. 16(4): 317–335.<br />

Gröger, J. P., Rountree, R.A., Missong, M., and H.-J. Rätz. 2007. A stock rebuilding algorithm<br />

featuring risk assessment and an optimization strategy of single or multispecies fisheries.<br />

ICES J. Mar. Sci. 64 (6): 1101-1115. doi: 10.1093/icesjms/fsm085.<br />

Gröger, J., and H. Rumohr. 2006. Modelling and forecasting long-term dynamics of Western Baltic<br />

macrobenthic fauna in relation to climate signals and environmental change. Journal of Sea<br />

Research 55(4): 266-277.<br />

Prof. Dr. Norbert Kanswohl (norbert.kanswohl@uni-rostock.de)<br />

Agrartechnologie und Verfahrenstechnik, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität<br />

Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Aufbereitung/Verwertung in der Tierhaltung anfallender Abfallprodukte und<br />

landwirtschaftl. Rest-/ Nebenprodukte, Optimierung von Haltungsverfahren für landwirt. Nutztiere<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Burgstaler J., Wiedow D., Godlinski F., Kanswohl N. 2011. Einsatz von Natriumhydrogencarbonat in<br />

landwirtschaftlichen Biogasanlagen. Landbauforschung, Vol. 61 No. 4, Hrsg.: vTI, ISSN:<br />

0458-6859, S. 343 – 352.<br />

Burgstaler J., Wiedow D., Bach J., Degraeve F. 2011. European Patent: EP 2 386 648 A1, for the<br />

invention entitled: Process for producing biogas, (Use of sodium bicarbonate in biogas, Date<br />

of Filing: 10.05.2010, Application number: 10162425.2) related to the latest co-developments<br />

made by SOLVAY S.A. and Rostock University (DE)<br />

Burgstaler J., Wiedow D., Godlinski F., Kanswohl N. 2011. Verminderung des Restgaspotentials und<br />

gasförmiger Emissionen aus Gärresten der Biogasproduktion. Landbauforschung, Vol. 61<br />

(2011), No. 2, Hrsg.: vTI, ISSN: 0458-6859, S. 127-140.<br />

Bull, I.; Gienapp, C.; Wiedow D.; Burgstaler, J. 2011. Galega orientalis - eine alternative Dauerkultur<br />

als Futterpflanze und Substrat zur Biogaserzeugung. In: Journal für Kulturpflanzen, Band 63,<br />

Heft 12/2011, ISSN: 1867-0911, S.423 – 430<br />

Burgstaler J., Blumenthal J., Wiedow D., Godlinski F., Kanswohl N. 2010. Möglichkeit zur pH-<br />

Wertregulation veräuerter Biogasfermenter und die Auswirkungen auf die Biogasausbeute.<br />

Landbauforschung, Vol. 60 No. 4, Hrsg.: vTI, ISSN: 0458-6859, S. 213 – 220<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Vorstandsvorsitz. A.F.E.R.-Instituts Hohen Luckow, Mitglied<br />

wissenschaftliche Gesellschaft Milcherzeugerberater<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Ulf Karsten (ulf.karsten@uni-rostock.de)<br />

Angewandte Ökologie, Mathematisch - Naturwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Ökologie, Ökophysiologie, Biochemie und Molekularbiologie des<br />

Mikrophytobenthos und von Bodenkrusten; Windwatt-Ökologie; Methoden- und Geräte-Entwicklung<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Karsten, U., Baudler, H., Himmel, B., Jaskulke, R., Ewald, H. & Schumann, R. 2012. Short-term<br />

measurements of exposure and inundation of sediment areas in a tide-less wind flat system<br />

at the Southern Baltic Sea coast. Journal of Marine Systems 105-108, 187-193.<br />

Karsten, U. 2012. Seaweed acclimation to salinity and desiccation stress. In: Seaweed Biology<br />

(Wiencke, C. & Bischof, K. Eds.), Ecological Studies 219, Springer-Verlag, 87-107.<br />

Rothäuser, E., Gomez, I., Hinojosa, I., Karsten, U., Miranda, L., Tala, F. & Thiel, M. 2011. Synergistic<br />

effects of abiotic and biotic factors determine rafting dispersal of the giant kelp Macrocystis<br />

pyrifera in the Humboldt Current System. Limnology and Oceanography 56, 1751-1763<br />

Woelfel, J., Schumann, R., Peine, F., Flohr, A., Kruss, A., Tegowski, J., Blondel, P., Wiencke, C., and<br />

U. Karsten. 2010. Microphytobenthos of Arctic Kongsfjorden (Svalbard, Norway) – Biomass<br />

and potential primary production along the shore line. Polar Biology 33: 1239-1253.<br />

Gustavs, L., Schumann, R., Eggert, A., and U. Karsten. 2009. In vivo growth fluorometry: accuracy<br />

and limits of microalgal growth rate measurements in ecophysiological investigations.<br />

Aquatic Microbial Ecology 55: 95-104.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Gutachter für ca. 50 wiss. Zeitschriften; Chief Editor Algological<br />

Studies; Ass. Editor Phycological Research; DFG Gutachter Normalverfahren / Graduiertenkollegs;<br />

Wissenschaftsrat/Leibniz-Gemeinschaft: ZMT Bremen & DSMZ Braunschweig; Gutachter für ca. 15<br />

internationale Forschungsorganisationen; Gutachter BMBF, A.v.Humboldt-Stiftung, IHK Rostock;<br />

Gremienarbeit: Vorsitzender Prüfungsausschuss Biowissenschaften; MNF Vertreter Bibliothek &<br />

Senatskommission Haushalt, Personal und Bau; 1. Vorsitzender Sektion Phykologie der DBG<br />

Prof. Dr. Holger Korte (holger.korte@jade-hs.de)<br />

Nautik und Automatisierungstechnik, Jade Hochschule<br />

Forschungsschwerpunkte: <strong>Maritime</strong> Automatisierungstechnik, Meerestechnik, Mehrkörperdynamik<br />

technische Schiffsführung<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Korte, H., Brucke, B., Härting, A., Wand, C., Wengelowski, P., and A. Hahn. 2011. SOOP – Safe<br />

Offshore Operations. Proc. DEMaT 2011, Split (Kroatien), 26.-28.10.2011.<br />

Korte, H. 2009. Motion Modelling of a Manoeuvring Ship at Anchor in Flowing Waters. Workshop<br />

Development and Evaluation in <strong>Maritime</strong> Technologies (DEMaT’09), Nara (JP) 05-<br />

07.11.2009, in: Takeshi Yamane (ed.), Contributions on the Theory of Fishing Gears and<br />

Related Marine Systems, pp. 207-216, University of Kinki, Nara (JP), ISBN: 4-949-421-13-6.<br />

Korte, H., Kurowski, M., Baldauf, M., and B.P. Lampe. 2009. AdaNav a modular control and<br />

prototyping concept for vessels with variable gear configurations. MCMC 2009, Guaruja<br />

(BR), 16.-18.09.2009, pp.91-96.<br />

Korte, H., and T. Takagi. 2008. Transformation von Trägheitsgrößen zur Lösung der<br />

Mehrkörperdynamik in der Meerestechnik. 102. Jahrbuch der Schiffbautechnischen<br />

Gesellschaft, Berlin, 2008, pp. 313-325.<br />

Korte, H. 2007. Adaptives Navigationssystem: Bahnregelungskonzept traversierfähiger Schiffe. Schiff<br />

& Hafen - International Publication for Shipping and Marine Technology 4: 14-19.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: IFAC TC 7.2 Marine Systems<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

PD Dr. habil. Matthias Labrenz (matthias.labrenz@io-warnemuende.de)<br />

Molekulare und Mikrobielle Ökologie, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Umweltmikrobiologie, Marine Mikrobiologie<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Grote, J., Schott, T., Bruckner, C., Glöckner, F. O., Jost, G., Teeling, H., Labrenz, M., and K. Jürgens.<br />

2012. Genome and physiology of a model Epsilonproteobacterium responsible for sulfide<br />

detoxification in marine oxygen depletion zones. Proc Natl Acad Sci USA 109: 506-510.<br />

Feike, J., Jürgens, K., Hollibaugh, J.T., Krüger, S., Jost, G., and M. Labrenz. 2011. Measuring<br />

unbiased metatranscriptomics in suboxic waters of the central Baltic Sea using a new in situ<br />

fixation system. ISME J, doi:10.1038/ismej.2011.94.<br />

Herlemann, D.P.R., Labrenz, M., Jürgens, K., Bertilsson, S., Waniek, J.J. and A.F. Andersson. 2011.<br />

Transitions in bacterial communities along the 2000 km salinity gradient of the Baltic Sea.<br />

ISME J 5:1571-1579.<br />

Labrenz, M., Sintes, E., Toetzke, F., Zumsteg, A., Herndl, G. J., Seidler, M., and K. Jürgens. 2010.<br />

Relevance of a crenarchaeotal subcluster related to Candidatus Nitrosopumilus maritimus to<br />

ammonia oxidation in the suboxic zone of the central Baltic Sea. ISME J 4: 1496-1508.<br />

Glaubitz, S., Lueders, T., Abraham, W.-R., Jost, G., Jürgens, K. and M. Labrenz. 2009. 13C-isotope<br />

analyses reveal that chemolithoautotrophic Gamma- and Epsilonproteobacteria feed a<br />

microbial food web in a pelagic redoxcline of the central Baltic Sea. Environ Microbiol 11:<br />

326-337.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Editor ISRN Microbiology; Gutachter Briese Forschungspreis für<br />

NachwuchsforscherInnen in der Meeresforschung (Reederei Briese)<br />

Prof. Dr. Bernhard Lampe (bernhard.lampe@uni-rostock.de)<br />

Regelungstechnik, Institut für Informatik und Elektronik, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Automatische Steuerung von Schiffen und Meeresfahrzeugen<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Arndt, A. and Nüsser, P. and Lampe, B.P. .2010. Fully Autonomous Preload-Sensitive Control of<br />

Implantable Rotary Blood Pumps. Artificial Organs, 34: 726--735.<br />

Korte, H., Kurowski, M., Baldauf, M., and B.P. Lampe. 2009. AdaNav a modular control and<br />

prototyping concept for vessels with variable gear configurations. MCMC 2009, Guaruja<br />

(BR), 16.-18.09.2009, pp.91-96.<br />

Sievert, A. and Drewelow, W. and Lampe, B. and Arndt, A. and Simanski, O. 2011. Modellbasierte<br />

Regelung pneumatisch betriebener Herzunterstützungssysteme. Automatisierungstechnik<br />

59, H.11: 661-667.<br />

Kurowski, M. and Lampe, B.P. 2011. seaGATE - Testbett für Galileo-basierte Navigation im<br />

Forschungshafen Rostock. Automation 2011, Baden-Baden, pp. p1-p4.<br />

Lampe, B. P. and Rosenwasser, E. N. 2010. Parametric Transfer Matrix and Statistical Analysis of<br />

Sampled-data Systems with Delay. Journal of Vibration and Control 16, nr. 7/8: 1023-1048.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Mitglied IFAC (internat. Federation of Automatic Control) im<br />

Technical Comitee on Marine Systems<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Alfred Leder (alfred.leder@uni-rostock.de)<br />

Strömungsmechanik, <strong>Fakultät</strong> für Maschinenbau und Schiffstechnik, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Abgelöste Strömungen, Laseranemometrie, Transition und Turbulenz,<br />

numerische Simulation<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Hanke, W., Witte, M., Miersch, L., Brede, M., Oeffner, J., Michael, M., Hanke, F., Leder, A., and G.<br />

Dehnhardt. 2010. Harbor seal vibrissa morphology suppresses vortex inducedvibrations.<br />

Journal of Experimental Biology 213: 2665-2672.<br />

Barthlott, W., Schimmel, T., Wiersch, S., Koch, K., Brede, M., Barczewski, M., Walheim, S.,Weis, A.,<br />

Kaltenmaier, A., Leder, A., and H. F. Bohn. 2010. The Salvinia paradox: superhydrophobic<br />

surfaces with hydrophilic pins for air retention under water. Advanced Materials 22:<br />

2325-2328.<br />

Bech, H., and A. Leder. 2010. Simultaneous determination of particle size and refractive index by<br />

time-resolved Mie scattering. Optik - International Journal for Light and Electron Optics, 121:<br />

1815-1823.<br />

Jensch, M., Hüttmann, F., Brede, M and A. Leder. 2009. Optical Measurements in the Wake of a<br />

Circular Cylinder of Finite Length at a High Reynoldsnumberin: Imaging Measurement<br />

Methods for Flow Analysis, Hrsg: W. Nitsche, C. Dobriloff: 185-195, Springer, Berlin<br />

Leder, A. 1992. Abgelöste Strömungen-Physikalische Grundlagen. Vieweg Verlag Braunschweig,<br />

ISBN 3-528-06436-6<br />

Prof. Dr. Peter Leinweber (peter.leinweber@uni-rostock.de)<br />

Bodenkunde, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Chemie und Umsetzungsprozesse der organischen Bodensubstanzen,<br />

Phosphorumsetzungen im System Boden - Pflanze - Gewässer, Schadstoffe in der Umwelt<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Leinweber, P., G. Jandl, K.-U. Eckhardt, A. Schlichting, D. Hofmann, H.-R. Schulten. 2009. Analytical<br />

pyrolysis and soft-ionization mass spectrometry. In: N. Senesi, B. Xing, P.M. Huang (eds).<br />

Biophysico-chemical processes involving natural nonliving organic matter in environmental<br />

systems. John Wiley &amp; Sons, Inc. New York, p. 539-5882.<br />

Zimmer, D., Kiersch, K., Jandl, G., Meissner, R., Leinweber, P. 2009. Status quo of soil contamination<br />

with inorganic and organic pollutants of the River Oka floodplains (Russia). Water, Air, and<br />

Soil Pollution 211: 299-3123.<br />

Leinweber, P., J. Kruse, A. Gillespie, F.L. Walley, K.-U. Eckhardt, R.I.R. Blyth, T. Regier. 2010.<br />

Nitrogen compounds in dissolved and solid environmental samples. In: B. Singh, M. Gräfe<br />

(editors) Advances in understanding soil environments by application of synchrotron-based<br />

techniques. Developments in Soil Science 34. Elsevier. pp. 255-2884.<br />

Negassa, W., J. Kruse, D. Michalik, N. Appathurai, L. Zuin, P. Leinweber. 2010. Phosphorus<br />

speciation in agro-industrial byproducts: sequential fractionation, solution 31P NMR and P K-<br />

and L2,3-edge XANES spectroscopy. Environmental Science & Technology 44: 2092-2097.<br />

Leinweber, P., J. Kruse, K.-U. Eckhardt, C. Baum, M. Arcand, D. Knight, R. Farrell, G. Jandl. 2013 (in<br />

press). Advances in understanding organic nitrogen chemistry in soils using state-of-the-art<br />

analytical techniques. Advances in Agronomy 119.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Vizepräsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Bernd Lennartz (bernd.lennartz@uni-rostock.de)<br />

Bodenphysik und Ressourcenschutz, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität<br />

Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Nähr- und Schadstoffeinträge in Gewässer; Fließ- und Transportanomalien<br />

in porösen Medien<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Mahmoud, M., Janssen, M., Haboub, N., Nassour, A., Lennartz, B. 2010. The impact of olive mill<br />

wastewater application on flow and transport properties in soils. Soil and Tillage Research,<br />

107: 36-41.<br />

Alemayehu, E., Lennartz, B. 2009. Virgin volcanic rocks: Kinetics and equilibrium studies for the<br />

adsorption of cadmium from water. Journal of Hazardous Materials, 169: 395-401.<br />

Janssen, M., Lennartz, B. 2008. Characterization of preferential flow pathways through paddy bunds<br />

with dye tracer tests. Soil Science Society of America Journal, 72:1756-1766.<br />

Tiemeyer, B., Lennartz, B., Kahle, P. 2008. Analysing nitrate losses from an artificially drained lowland<br />

catchment (North-Eastern Germany) with a mixing model. Agriculture, Ecosystems and<br />

Environment, 123: 125-136.<br />

Tiemeyer, B., Frings, J., Kahle, P., Köhne, S., Lennartz, B. 2007. A comprehensive study of nutrient<br />

losses, soil properties and groundwater concentrations in a degraded peatland used as an<br />

intensive meadow - Implications for re-wetting. Journal of Hydrology, 345: 80-101.<br />

Janssen, M., Lennartz, B. 2007. Horizontal and vertical water and solute fluxes in paddy rice fields.<br />

Soil and Tillage Research, 94:133-141.<br />

Prof. Dr.-Ing. Uwe Freiherr von Lukas (uwe.von.lukas@igd-r.fraunhofer.de)<br />

<strong>Maritime</strong> Graphics, Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung<br />

Forschungsschwerpunkte: Visual Computing für maritime Anwendungen;Unterwasserbildverarbeitung;<br />

Visualisierung/Virtual Reality<br />

5 ausgewählte Publikationen<br />

Mesing, B., Känig, C. R., Lukas, U. von, Tietjen, T., Vinke, A. 2012. Virtual Prototyping of Davits with<br />

Parameterized Simulation Models and Virtual Reality. In 11th International Conference on<br />

Computer and IT Applications in the <strong>Maritime</strong> Industries.<br />

Mesing, B., Kluwe, F., and U. von Lukas. 2011. Evaluating evacuation simulation results in a virtual<br />

reality environment. Proceedings COMPIT 2011, 10th International Conference on Computer<br />

and IT Applications in the <strong>Maritime</strong> Industries, Berlin, 2-4 May 2011, pp.326-334.<br />

von Lukas, U. 2010. Virtual and augmented reality for the maritime sector – applications and<br />

requirements, Proceedings 8th IFAC Conference on Control Applications in Marine Systems,<br />

CAMS 2010.<br />

Lukas, U. von, Audersch, S. 2009 Visual Data Mining großer Datenmengen in der Meeresforschung.<br />

Schiff &; Hafen 9, pp. 98-102.<br />

Hong, S. W., Lukas, U. von; (Ed.). 2007. GEKOMARTT 2007 in Busan: Proceedings of the 1st<br />

German Korean Symposium on Marine Transportation Technologies German Korean<br />

Symposium on Marine Transportation Technologies (GEKOMARTT).<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Gutachterliche Tätigkeit für Landesbehörden und bei der<br />

Europäischen Kommission, Beratungsprojekte bei verschiedenen Unternehmen<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Michael Nelles (michael.nelles@uni-rostock.de)<br />

Abfall- und Stoffstromwirtschaft, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Nutzbarmachung biogener Abfall- und Reststoffe für Bioenergie-<br />

Optimierung des Biogasprozesses<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Helftewes, M., Flamme, S, Nelles, M. 2012. Greenhouse gas emissions of different waste treatment<br />

options for sector-specific commercial and industrial waste in Germany, Beitrag in: ISWA<br />

(Ed.): waste management &amp; research, Vol. 30:421-431, ISSN 0734-242X.<br />

Dressler, D., Loewen, A., Nelles, M. 2012. Life cycle assessment of the supply and use of bioenergy:<br />

impact of regional factors on biogas production. Beitrag in: Klöpffer, W. (ed.): The<br />

International Journal Life Cycle Assessment (2012) 17: 1104-1115, DOI 10.1007/s11367-<br />

012-0424-9, ISSN: 0948-3349 (11/2012).<br />

Nelles, M. Scholwin, F. 2012. Biogas in Germany: status and challenges for research &amp;<br />

development, Beitrag in: Raninger, B. (ed.): Biogas Engineering and Application, Volume 3.<br />

Raninger, B., Dong, R., Zhou, H., Nelles, M., Brauner, C., Qian, M. 2012. EU-China Biogas<br />

Cooperation Issues to Leverage China´s Biogas Energy Potential for Large Scale<br />

Application, Beitrag in: Tagungsband zur 20th European Biomass Conference and<br />

Exhibition: 2034-2039, ISBN 978-88-89407-54-7.<br />

Engler, N., Merrettig-Bruns, U. Feher, A., Fritz, T., Nelles, M. 2012. Trace Element Concentrations and<br />

Biological Activity in Biogas Digesters, Beitrag in: Nelles, M.; Wu, K.; Cai, J.; Cheng, J.<br />

(Hrsg.): Proceedings of the 4th International Conference on Environmental Technology and<br />

Knowledge Transfer, Hefei Mai 24-25: 182-187, ISBN 978-3-86009-125-8.<br />

Prof. Dr. Harry Palm (harry.palm@uni-rostock.de)<br />

Aquakultur und Sea-Ranching, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Palm, H.W., Kleinertz, S., and S. Rückert. 2011. Parasite diversity as an indicator of environmental<br />

change? An example from tropical grouper (Epinephelus fuscoguttatus) mariculture in<br />

Indonesia. Parasitology 138: 1793–1803.<br />

Palm, H. W. 2011. Fish Parasites as Biological Indicators in a Changing World: Can We Monitor<br />

Environmental Impact and Climate Change?. Progress in Parasitology, Parasitology<br />

Research Monographs 2, Hrsg.: H. Mehlhorn, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011, pp.<br />

223-248.<br />

Klimpel, S., and H.W. Palm. 2011. Anisakid Nematode (Ascaridoidea) Life Cycles and Distribution:<br />

Increasing Zoonotic Potential in the Time of Climate Change? Progress in Parasitology,<br />

Parasitology Research Monographs 2, Hrsg.: H. Mehlhorn, Springer-Verlag Berlin<br />

Heidelberg 2011, pp. 201-222<br />

Palm, H. W., Waeschenbach, A., Olson, P.D., and D.T.J. Littlewood. 2009. Molecular phylogeny and<br />

evolution of the Trypanorhyncha Diesing, 1863 (Platyhelminthes: Cestoda). Molecular<br />

Phylogenetics and Evolution 52: 351– 367.<br />

Palm, H. W., and S. Rückert. 2009. A new approach to visualize ecosystem ealth by using parasites.<br />

Parasitol. Res. 105:539–553.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Mathias Paschen (mathias.paschen@uni-rostock.de)<br />

Meerestechnik, <strong>Fakultät</strong> für Maschinenbau und Schiffstechnik, Universität Rostock<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Breddermann, K., and M. Paschen. 2011. On the Way to Plankton Net Calibration. 10th International<br />

Workshop “Methods for the Development and Evaluation of maritime Technologies –<br />

DEMaT’11” Split, October 26th – 29th, 2011, published in: Contributions on the Theory of<br />

Fishing Gears and Related Marine Systems, Vol. 7, Shaker Verlag, Aachen 2011.<br />

Grigoryev, V., Rauh, A., Aschemann, H., and M. Paschen. 2010. Development of a Neural Network-<br />

Based Controller for Ships. The 1st Joint International Conference on Multibody System<br />

Dynamics, May 25-27, 2010, Lappeenranta, Finland.<br />

Paschen, M., Winkel, H.-J., and H. Knuths. 2008. Fluid-structure interactions in pelagic trawls and<br />

probable consequences for the selectivity of the fishing gear. Advances in Science and<br />

Technology 58: 247-256, online at http://www.scientific.net © (2008) Trans Tech<br />

Publications, Switzerland.<br />

Schreier, S.; and M. Paschen. 2008. Sloshing in LNG tanks – assessment of high and low pressure.<br />

Proceedings of the ASME 27th International Conference on Offshore Mechanics and Arctic<br />

Engineering – OMAE 2008, June 15-20, 2008, Estoril, Portugal.<br />

Paschen, M. 2006. Seabed-Structure-Interactions of selected fishing gear elements. Contributions on<br />

the Theory of Fishing Gears and Related Marine Systems 4: 207-222, Pukyong National<br />

University Press, Busan, Korea, 2006, ISBN 89-89382-22-X 93520, ISSN 0945-0874.<br />

Prof. Dr. Gregor Rehder (gregor.rehder@io-warnemuende.de)<br />

Meereschemie, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Meereschemie, Marine Biogeochemie, Tracerozenographie, klimarelevante<br />

Spurengase<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Gülzow, W., G. Rehder, J. Schneider von Deimling, T.Seifert, and Z. Tóth. 2012. One year of<br />

continuous measurements constraining methane emissions from the Baltic Sea to the<br />

atmosphere using a ship of opportunity. Biogeosciences Discuss. 2012, 9, 9897-9944.<br />

P. Holtermann, L. Umlauf, T. Tanhua, O. Schmale, G. Rehder, and J. J. Waniek. 2012. The Baltic Sea<br />

Tracer Release Experiment. Part I: Mixing rates, J. Geophys. Res., 117, C01021,<br />

doi:10.1029/2011JC007439.<br />

Schmale, O., J. Schneider von Deimling, W. Gülzow,G. Nausch, J.J. Waniek, and G. Rehder. 2010.<br />

Distribution of methane in the water column of the Baltic Sea - Geophysical Research<br />

Letters 37, L12604,doi.:10.1029/2010GL043115.<br />

Rehder, G., I. Leifer, P.G. Brewer, G. Friederich, and E.T. Peltzer. 2009. Physicochemical and<br />

hydrodynamic controls on methane bubble dissolution inside and outside the hydrate<br />

stability field: Marine Chemistry, 114, 19-30.<br />

Bigalke, N., G. Rehder and G. Gust. 2008. Experimental Investigation of thevRising Behavior of CO2<br />

Droplets in Seawater under Hydrate-Forming Conditions - Environm. Sci. &amp;amp;<br />

Technol., doi.; 10.1021/es800228.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Mitglied der Senatskomission für Ozeanographie der DFG<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Fokke Saathof (fokke.saathoff@uni-rostock.de)<br />

Landeskulturelle Ingenieurbauwerke, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität<br />

Rostock<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Cantré, S., Saathoff, F., Große, A.-K., and E. Nitschke. 2012. Dredged Materials in Dike Construction.<br />

First Results of the DredgDikes Large-Scale Field Tests in Rostock. Proceedings of the 12th<br />

Baltic Sea Geotechnical Conference 2012. Accepted for publication.<br />

Cantré, S., and F. Saathoff. 2011. Design parameters for geosynthetic dewatering tubes derived from<br />

pressure filtration tests. Geosynthetics International. 18 (3): 90 - 103.<br />

Cantré, S., and H. Schulz. 2011. Innovative Baggergutentwässerung mit geotextilen Schläuchen - ein<br />

mobiles System im Feldversuch. Wasser und Abfall 13 (3): 24 - 29.<br />

Cantré, S., and F. Saathoff. 2010. Design method for geotextile tubes considering strain : Formulation<br />

and verification by laboratory tests using photogrammetry. Geotextiles and Geomembranes<br />

29(3): 201 - 210.<br />

Thomas, H., and S. Cantré. 2009. Applications of low-budget photogrammetry in the geotechnical<br />

laboratory. The Photogrammetric Record, An International Journal of Photogrammetry 24<br />

(128): 332 - 350.<br />

Saathoff, F. 2009. Vergleich von geotextilen und mineralischen Filterschichten im Wasserbau.<br />

Sonderheft Geotechnik zur 11. Informations- und Vortragstagung über "Kunststoffe in der<br />

Geotechnik". Glückauf-Verlag, 2009. - ISBN 978-3-940476-21-0 , pp. 111 - 123.<br />

PD Dr. habil. Gerald Schernewski (gerald.schernewski@io-warnemuende.de)<br />

Küsten- und Meeresmanagement, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Anwendungsorientierte Küsten- und Meeresforschung<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

McFadden, L. and G. Schernewski. 2012. Critical reflections on a systems approach application in<br />

practice: a Baltic lagoon case study. Reg Environ Change DOI 10.1007/s10113-012-0337-y<br />

Schernewski, G., N. Stybel & T. Neumann. 2012. Managing Eutrophication: Cost-effectiveness of<br />

Zebra mussel farming in the Oder (Szczecin) Lagoon. Ecology and Society.<br />

Schernewski, G., Fischer, E., Huttula, J. and Ras. 2012. Simulation tools to support bathing water<br />

management: Escherichia coli bacteria in a Baltic lagoon. Journal Coastal Conservation.<br />

Schernewski, G., Hofstede, J. and Neumann, T. (eds.) 2011. Global Change and Baltic Coastal<br />

Zones. Springer Dordrecht, The Netherlands. Series: Coastal Systems and Continental<br />

Margins, Vol. 1, 296p., ISSN: 1384-6434<br />

Schernewski, G., Behrendt, H. and T. Neumann. 2008. An integrated river basin-coast-sea modelling<br />

scenario for nitrogen management in coastal waters. Journal of Coastal Conservation 12,<br />

53-66. DOI: 10.1007/s11852-008-0035-6.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Editor Journal for Coastal Conservation; Member of the<br />

International Advisory Panel UNESCO-IOC (Intergovernmental Oceanographic Commission 2005 –<br />

2007); International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP) and International Human Dimensions<br />

Programme on Global Environmental Change (IHDP) core project LOICZ (Land-Ocean Interactions in<br />

the Coastal Zone) (2004 – 2010); EUCC - Coastal & Marine (NGO), Leiden, The Netherlands.<br />

National representative and member of the executive committee; European Commission, DG<br />

Research, external expert.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Prof. Dr. Hendrik Schubert (hendrik.schubert@biologie.uni-rostock.de)<br />

Ökologie, Mathematisch - Naturwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: aquatische Ökologie, Phykologie<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Wahl, M., Jormalainen, V., Eriksson, B.K., Coyer, J.A., Molis, M., Schubert, H., Dethier, M., Karez, R.,<br />

Kruse, I., Lenz, M., Pearson, G., Rohde, S., Wikström, S.A., Olsen, J.L. 2011. Stress<br />

Ecology in FUCUS: Abiotic, Biotic and Genetic Interactions. Advances in Marine Biology 59:<br />

37-105. (DOI 10.1016/B978-0-12-385536-7.00002-9).<br />

Schubert, H., Feuerpfeil, P., Marquardt, R., Telesh, I.V., and S.O. Skarlato. 2011. Macroalgal diversity<br />

along the Baltic Sea salinity gradient challenges Remane’s species-minimum concept.<br />

Marine Pollution Bulletin 62 (9): 1948-1956.<br />

Igamberdiev, R.M., Lennartz, B., Grenzdoerffer, G., Bill, R. and H. Schubert. 2010 Analysis of spectral<br />

signatures of small water bodies (kettle holes) in the agricultural young moraine landscape of<br />

North-Eastern Germany. International Journal of Remote Sensing 31: 5495-5511<br />

Telesh, I.V., Schubert, H., and S.O. Skarlato. 2011. Revisiting Remane’s concept: evidence for high<br />

plankton diversity and a protistan species maximum in the horohalinicum of the Baltic Sea.<br />

MEPS 421: 1–11.<br />

Boegle, R.M.G., Schneider, S.C., Melzer, A., and H. Schubert. 2010. Chara baltica Bruzelius 1824 and<br />

Chara intermedia A. Braun 1859—Distinct species or habitat specific modifications? Aquatic<br />

Botany 93: 195–201.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Journale (Ecologia, Ecol. Ind., IJRS, Int.Rev. Hydr.); Gutachten<br />

zu NRS und BRS -Projekten/Senator, Vors. SK Studium & amp; Lehre, Vors. wiss. Beirat ZQS<br />

Prof. Dr. Detlef Schulz-Bull (detlef.schulz-bull@io-warnemuende.de)<br />

Meereschemie, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Brust, J., Schulz-Bull, D . E., Leipe, T., Chavagnac, V., and J. J. Waniek. 2011. Descending particles:<br />

From the atmosphere to the deep ocean – A time series study in the subtropical NE Atlantic.<br />

Geophysical Research Letters 38: L06603, doi: 10.1029/2010GL045399.<br />

Böttcher, M. E., Voss, M., Schulz-Bull, D. E., Schneider, R., Leipe, T., and K. Knöller. 2010.<br />

Environmental changes in the Pearl River Estuary (China) as reflected by light stable<br />

isotopes and organic contaminants. Journal of Marine Systems 82: 43-50.<br />

Lohmann, R., Cioia, R., Jones, K. C., Nizzetto, L., Temme, C., Zhiyong, X., Schulz-Bull, D. E., Hand,<br />

I., Morgan, E., and L. Jantunen. 2009. Organochlorine Pesticides and PAHs in the Surface<br />

Water and Atmosphere of the North Atlantic and Arctic Ocean. Environmental Science and<br />

Technology 43 (15): 5633-5639.<br />

Orlikowska, A., and D. E. Schulz-Bull. 2009. Seasonal variations of volatile organic compounds in the<br />

coastal Baltic Sea. Environmental Chemistry 6: 495-507. doi: 10.1071/EN09107.<br />

Karlsson, A., Auer, N., Schulz-Bull, D. E., and K. Abrahamsson. 2008. Cyanobacterial blooms in the<br />

Baltic- A source of halocarbons. Marine Chemistry 110:129-139.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

PD Dr. habil. Christine Struck (christine.struck@uni-rostock.de)<br />

Phytomedizin, Agrar- und Umweltwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: Pflanzenpathologie typischer Nutzpflanzen in MV & im Ostseeraum<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Pfabel C., Eckhardt K.-U., Baum C., Struck C., Frey P. and M. Weih. 2012. Impact of ectomycorrhizal<br />

colonization and rust infection on the secondary metabolism of poplar (Populus trichocarpa x<br />

deltoides), Tree Physiology 00, 1‚-8. doi:10.1093/treephys/tps093.<br />

Ströcker, K., Kaufmann, K., Schachler, B. and Struck, C. 2011. Influence of insect herbivory on yield<br />

and infestation by lupin weevils (Sitona spec.) on different lupin genotypes. In: Lupin crops,<br />

an opportunity for today, a promise for the future. Eds.: Naganowska, B.; Kachlicki, P. and<br />

Wolko, B. Proc. 13th Int. Lupin Conf., Poznan, Poland. pp 262-286.<br />

Guerra-GuimarÃes, L., Silva, M.C., Struck, C., Loureiro, A., Nicole, M., Rodrigues, Jr. C.J. and<br />

Ricardo, C.P.P. 2009. Chitinases of Coffea arabica genotypes resistant to orange rust<br />

Hemileia vastatrix. Biologia Plantarum 53, 702-706.<br />

Thalmann, R., Kaufmann, K. and Struck, C. 2008. Schwarze Wurzelfäule bei Blauen Lupinen -<br />

frühzeitige und spezifische Detektion des Erregers Thielaviopsis basicola. Gesunde<br />

Pflanzen 60: 67-75.<br />

Struck, C. (2006). Infection strategies of fungal plant pathogens. In: The Epidemiology of Plant<br />

Diseases. M. Cooke, B.M.; Jones, D.G.; Kaye, B. (eds.) The Epidemiology of Plant<br />

Diseases. Springer, Dordrecht. pp 117 - 137.<br />

PD Dr. habil. Maren Voß (maren.voss@io-warnemuende.de)<br />

Mariner Stickstoffkreislauf, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

Forschungsschwerpunkte: Biologische Meereskunde, Stickstoffkreislauf<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Lunau, M., Voss, M., Erickson, M., Dziallas, C., Casciotti, K.,Ducklow, H. 2012. Excess nitrate loads to<br />

coastal waters reduces nitrate removal efficiency: mechanism and implications for coastal<br />

eutrophication. Environmental Microbiology: doi:10.1111/j.1462-2920.2012.02773.x.<br />

Voss, M., Dippner, J., Humborg, C., Hürdler, J., Korth, F., Neumann, T., Schernewski, G. and M.<br />

Venohr. 2011. History and scenarios of future development of Baltic Sea eutrophication.<br />

Estuarine, Coastal & Shelf Science, doi:10.1016/j.ecss.2010.12.037.<br />

Duce, R. A., Roche, J. L., Altieri, K., Arrigo, K., Baker, A., Capone, D., Cornell, S., Dentener, F.,<br />

Galloway, J., Ganeshram, R., Geider, R., Jickells, T., Kuypers, M., Langlois, R., Liss, P. S.,<br />

Liu, S. M., Middelburg, J., Moore, C. M., Nickovic, S., Oschlies, A., Pedersen, T., Prospero,<br />

J., Seitzinger, S., Sorensen, L. L., Uematsu, M., Ulloa, O., Voss, M., Ward, B., and L.<br />

Zamora. 2008. Impacts of Atmospheric Anthropogenic Nitrogen on the Open Ocean.<br />

Science 320 (5878): 893 - 897, doi: 10.1126/science.1150369.<br />

Moisander, P. H., R. A. Beinart, M. Voss, and J. P. Zehr. 2008. Diversity and abundance of<br />

diazotrophic microorganisms in the South China Sea during intermonsoon. Journal<br />

International Society for Microbial Ecology. ISME Journal 1-14, doi:10.1038/ismej.2008.51.<br />

Voss, M., Emeis, K.-C., Hille, S., Neumann, T., and J. W. Dippner. 2005. Nitrogen cycle of the Baltic<br />

Sea from an isotopic perspective. Global Biogeochemical Cycles 19: 1-16,<br />

doi:10.1029/2004GB002338.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Stipendienprogramm der DBU, Associate Editor Biogeochemistry,<br />

Panel of the National Environmental Research Council, UK<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

PD Dr. habil. Joanna Waniek (joanna.waniek@io-warnemuende.de)<br />

Meereschemie, physikalische Ozeanographie, Leibnitz - Institut für Ostseeforschung, Warnemünde<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Brust, J., Schulz-Bull, D.E, Leipe, T., Chavagnac, V., and J.J. Waniek. 2011. Descending particles:<br />

from the atmosphere to the deep ocean:A time series study in the subtropical NE Atlantic,<br />

Geophysical Research Letters 38: L06603, doi:10.1029/2010GL045399<br />

Brust, J. and J. J. Waniek. 2010. Atmospheric dust contribution to deep-sea particle fluxes in the<br />

subtropical Northeast Atlantic, Deep Sea Research, Part I 57: 988-998.<br />

Chavagnac, V., Waniek, J.J., Atkin, D., Milton, J.A., Leipe, T., Green, D.R., Bahlo; R., Hayes, T.E.F.,<br />

and D.E. Schulz-Bull. 2007. Anti-Atlas Moroccan Chain as the source of lithogenic-derived<br />

micronutrient fluxes to the deep Northeast Atlantic Ocean, Geophys. Res. Lett. 34: L21604,<br />

doi: 10.1029/2007GL030985.<br />

Ward, B. and J.J. Waniek. 2007. Phytoplankton growth conditions during autumn and winter in the<br />

Northern North Atlantic, Marine Ecology Progress Series 334: 47-61.<br />

Waniek, J. J. and N.P. Holliday. 2006. Large-scale Physical Controls on Phytoplankton Growth in the<br />

Irminger Sea, Part II: Model study of the Physical and Meteorological Preconditioning,<br />

Journal of Marine Systems 59: 219- 237.<br />

Prof. Dr. Nikolaus Werz (nikolaus.Werz@uni-rostock.de)<br />

Vergleichende Regierungslehre, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche <strong>Fakultät</strong>, Universität<br />

Rostock<br />

Forschungsschwerpunkte: u.a. am Lehrstuhl mit MTS-Bezug ‚Mecklenburg-Vorpommern im<br />

Ostseeraum‘<br />

5 ausgewählte Publikationen:<br />

Werz, N. 2012. Argentinien. In: Analyse politischer <strong>Systeme</strong> ; Bd. 3, Schwalbach,<br />

Wochenschau Verlag.<br />

Koschkar, M. 2012. The EU Strategies for the Baltic Sea and the Danube Region: A comparative view,<br />

in: 1st Copernicus Graduate School General Conference Papers, Torun 2012. (i. E.).<br />

Werz, N. (Hrsg.). 2010. Populisten, Revolutionäre, Staatsmänner. Politiker in Lateinamerika,<br />

Frankfurt a. M.<br />

Werz, N., Koschkar, M., Saalfeld, J. 2009. Kurzstudie über die Bibliotheksausstattung der Profillinie<br />

<strong>Maritime</strong> Systems an der Universität Rostock im Bereich der Geistes- und<br />

Sozialwissenschaften (unter Berücksichtigung der Museumslandschaft), Rostock 2009.<br />

Werz, N. 2008. Lateinamerika. Eine Einführung. 2. Auflage, Baden-Baden. Nomos 2008.<br />

Gutachtertätigkeiten/Gremienarbeit: Diverse Gutachtertätigkeiten für parteinahe Stiftungen<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Forschungsplan des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

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<strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Lebensraum Küste – Eine interdisziplinäre Herausforderung<br />

Forschungsplan<br />

des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong><br />

an der Universität Rostock<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 2<br />

Stand 23. November 2009<br />

Gliederung<br />

Einleitung<br />

A<br />

Einfluss globaler und regionaler Veränderungen auf Küstenzonen<br />

A1. Gefährdung der Küste<br />

A2. Wasserbauliche Eingriffe in die Küstenzone<br />

A3. Die Veränderung land- und seeseitiger Stoffkreisläufe<br />

A4. Biodiversität<br />

A5. Sozioökonomische und soziokulturelle Aspekte<br />

B<br />

Nutzung maritimer <strong>Systeme</strong><br />

B1. Innovative technische Lösungen<br />

B2. Fischerei und Aquakultur<br />

B3. Landwirtschaft im Küstenraum<br />

B4. Gesundheit und Tourismus<br />

B5. <strong>Maritime</strong> Logistik<br />

C<br />

Nachhaltige Entwicklung und Management von Küsten- und Meeresgebieten<br />

C1. <strong>Maritime</strong> Raumplanung<br />

C2. Spezifika des Managements von Brackwasserküstenregionen<br />

C3. Gestaltung der Zukunft – nachhaltige Entwicklung des Potentials von Küstenregionen<br />

C4. Umweltökonomie<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 3<br />

Einleitung<br />

Küstengebiete zählen seit jeher zu den attraktivsten Siedlungsgebieten der Menschen und gehören<br />

weltweit zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Erde. Mit der Nutzung der reichhaltigen<br />

Ressourcen an der Übergangszone zwischen Land und Meer und der Entwicklung des Seehandels ging<br />

die Ausprägung maritimer kultureller Identitäten einher.<br />

Schon die mittelalterliche Hanse hat einen blühenden Handel mit Meeresprodukten aus küstennahen<br />

Gewässern (insbesondere Fischprodukte aus Hering) sowie aus Meerwasser gewonnenem Salz<br />

(„weißes Gold“) erlebt, der den meisten norddeutschen Hansestädten zu Reichtum, überregionalem<br />

Einfluss und Ruhm verhalf. Heute stellen Küstengebiete mit ihren maritimen Wirtschaften und<br />

Dienstleistungen ein immenses wirtschaftliches Potenzial dar und sind gleichzeitig ein sensibler und<br />

außerordentlich variabler Lebensraum. So ist beispielsweise die EU mit über 100 000 km Küstenlänge<br />

und einer größeren Meeres- als Landfläche eine maritime Großmacht. Knapp die Hälfte der<br />

Bevölkerung lebt in weniger als 50 km Entfernung von einer Küste und 90% des Handels erfolgt über<br />

See.<br />

Per Definition umfassen Küstenzonen den Bereich von den Küstenebenen bis zur äußeren Grenze des<br />

Kontinentalschelfs (LOICZ, 1995) und repräsentieren damit den Übergang zwischen Land, Meer und<br />

Atmosphäre. Diese, durch aquatische, terrestrische und atmosphärische Einflüsse geprägten<br />

Ökosysteme, erfahren zum einen durch die sich ständig erhöhende Nutzung durch den Menschen und<br />

zum anderen durch den prognostizierten globalen Klimawandel starke, aber regional unterschiedlich<br />

ausgeprägte Veränderungen. Meeresökosysteme besitzen einen schutzwürdigen Eigenwert.<br />

Das Meer ist ein Rechtsraum. Auf der globalen Ebene steuert das Seerechtsübereinkommen der<br />

Vereinten Nationen als „Grundgesetz der Meere“ die menschlichen Aktivitäten, ergänzt durch wichtige<br />

regionale Abkommen wie das OSPAR- und das Helsinki-Übereinkommen zum Schutz von Nord- und<br />

Ostsee. Das Europäische Gemeinschaftsrecht liefert den Rahmen für die wichtigen Bereiche der<br />

Fischerei- und Agrarpolitik, der Verkehrs- und der Umweltpolitik.<br />

Die vorsorgliche und nachhaltige Nutzung des Meeres und seiner Küsten durch den Menschen ist von<br />

der Bereitstellung und der sorgfältigen Anwendung zuverlässiger und umweltgerechter Lösungen<br />

abhängig. Anzustreben ist die Anwendung der besten verfügbaren Technologien (Best Available<br />

Technology, BAT) und Umweltpraxis (Best Environmental Practice, BEP). Das Streben nach<br />

Nachhaltigkeit stellt dabei ein sehr komplexes Unterfangen dar und muss gleichzeitig ökologische,<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 4<br />

gesellschaftliche und ökonomische Aspekte verbinden. Dies ist umso wichtiger, je mehr alternative<br />

Nutzungsformen miteinander konkurrieren. Durch die traditionellen Nutzungsformen (Fischerei,<br />

Transport, Kiesabbau, militärische Nutzung, etc.), die regional mit neuen wind- und wassergebundenen<br />

Technologien (Ölförderung, Windparks, Kraftwerke, etc.) in Konkurrenz stehen, aber auch durch den<br />

Anspruch, das küstennahe Meer optional als Naturschutzgebiet nutzen zu wollen, erhöht sich der<br />

Wettstreit um das Terrain zusehends und damit der Nutzungsdruck. Auch spielen sozio-kulturelle<br />

(Erhaltung von Traditionen), medizinische („Wellness“, Allergiekliniken) und touristische Aspekte<br />

(Erholungsgebiete) eine zunehmende Rolle.<br />

Die moderne wirtschaftliche Nutzung des Meeres umfasst insbesondere die Gewinnung und<br />

Verarbeitung von mineralischen Rohstoffen durch Meeresbergbau und Offshoretechnik für fossile und<br />

regenerative Energieträger wie Rohöl, Erdgas, Gashydrate sowie Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie.<br />

Durch die Verdichtung des Seeverkehrs entstehen völlig neuartige Anforderungen an die maritime Leitund<br />

Sicherheitstechnik. Die in jüngerer Zeit zunehmende Bedrohung durch Piraterie und Terrorismus<br />

stellt zusätzliche Anforderungen an die Sicherheit des Seeverkehrs. Die nachhaltige Nutzung des<br />

Meeres erfordert die Anwendung innovativer Strategien und Werkzeuge, wie etwa eines integrierten<br />

Küsten- und Meereszonenmanagements, eine gleichgewichtige Entwicklung von Techniken für die<br />

Vermeidung und Bekämpfung der Meeresverschmutzung, Vermessungstechnik und -methoden zur<br />

Nutzung des Meeres sowie Küstenwasserbau. Der mittlerweile postulierte Vorsorgeaspekt verlangt<br />

zudem eine quantitative Einschätzung von Unsicherheiten sowie aller Risiken, die u.a. mit der<br />

Einführung neuer Nutzungsformen in Zusammenhang stehen. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit und<br />

Vorsorge sind beispielsweise im „Code of Conduct“ der FAO enthalten sowie in verschiedenen UN-<br />

Resolutionen nachzulesen, z.B. im „Brundtlandt-Bericht“ (1987) und der UNCED in Rio (1992).<br />

Die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung gehört zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben<br />

und neben der Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung ist der massive Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energien hierfür die wichtigste Maßnahme. Derzeit liegt der Anteil der Bioenergie in<br />

Deutschland bei rund 70% der Erneuerbaren Energien und in Mecklenburg-Vorpommern können bis<br />

zum Jahr 2020 rund 25% der benötigten Energie über Biomasse gedeckt werden, so viel wie in keinem<br />

anderen Bundesland. Der damit verbundene intensive landwirtschaftliche Anbau von Energiepflanzen<br />

und die energetische Verwertung von Biomasse (Energiepflanzen, organische Reststoffe und Abfälle<br />

sowie Algen) in Küstenbereichen sind sehr komplex und müssen interdisziplinär wissenschaftlich<br />

begleitet werden, damit die Nachhaltigkeit gewährleistet werden kann.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 5<br />

Daneben spielt das Meer als Quelle der Proteingewinnung eine große Rolle für die menschliche<br />

Ernährung. Im Gegensatz zum stagnierenden weltweiten Wildfischfang steuert die Aquakultur mit<br />

jährlichen Wachstumsraten um 12% im Weltmaßstab inzwischen ca. 25% der gesamten<br />

Weltfischproduktion bei. Dabei bezieht sich der Begriff „Fisch“ nicht nur auf Fische im eigentlichen Sinne,<br />

sondern umfasst alles das, was meeresseitig für Konsum-, Wirtschafts- oder medizinische Zwecke<br />

genutzt wird, einschließlich Muscheln, Krabben, Tintenfischen, Säugern, Vögeln sowie marin-pflanzliche<br />

Produkte. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang ferner, dass die küstennahen Gebiete weltweit<br />

die „Kinderstube“ der meisten Fischarten darstellen. Eine ökologische Beeinträchtigung der<br />

Küstenzonen hat deshalb unmittelbare Konsequenzen für die Weltproduktion an Wildfischen.<br />

Als Folgen des Klimawandels erwärmen sich die Oberflächenschichten der Meere, der Meeresspiegel<br />

steigt an und die Meere versauern zunehmend (WBGU Sondergutachten, 2006). Alle drei<br />

Veränderungen sind bereits messbar und ihre Ursachen klar zu benennen. Die Folgen von Klimawandel<br />

und erhöhtem Nutzungsdruck zeigen sich in drei ökosystemaren Entwicklungstendenzen, die<br />

gravierende gesellschaftliche Folgen haben können: Änderungen in Hydro- und Sedimentdynamik,<br />

Änderungen der Stoffkreisläufe und biologischer Wandel (KDM, 2007).<br />

Um der großen Verantwortung im Sinne des Schutzes, der nachhaltigen Nutzung und Entwicklung der<br />

Küstenräume und Meeresumwelt gerecht zu werden, fordern der Rat von Sachverständigen für<br />

Umweltfragen (SRU, Februar 2004), die Kommission im Grünbuch zur künftigen Europäischen<br />

Meerespolitik (Europäische Kommission, 2006) und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (RL<br />

2008/56/EG) eine integrierte Meeresforschungsstrategie, die ökologische, wirtschaftliche, soziale und<br />

kulturelle Aspekte integriert und auf einem Ökosystem-Ansatz für die Steuerung menschlichen<br />

Handelns beruht.<br />

Das <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> an der Universität Rostock bildet eine institutionelle Grundlage,<br />

dieser Herausforderung an die maritime Forschung gerecht zu werden. Das <strong>Department</strong> befasst sich<br />

mit dem Einfluss des globalen Klimawandels und dem sich ständig erhöhenden Nutzungsdruck auf die<br />

Küstenmeere, die Küste selbst und die landseitigen Küstenbereiche. Die Küstenzone wird dabei aus<br />

ökonomischem, ökosystemarem, und gesellschaftlichem Blickwinkel betrachtet.<br />

Ziel dieses Forschungsplans ist, die zentralen Forschungsaufgaben des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong><br />

<strong>Systeme</strong> zu benennen und damit eine Grundlage für die Ressourcenverteilung innerhalb des<br />

<strong>Department</strong>s, für die Schwerpunktbildung bei Verbundprojekten und für die Strukturbildung an der<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 6<br />

Universität zu bilden. Er richtet sich an Wissenschaftler der Universität, interessierte außeruniversitäre<br />

Institutionen, Forschungsförderer und die Wirtschaft. Er berücksichtigt die bereits vorhandenen<br />

Expertisen und Entwicklungspotentiale, soll aber ständig entsprechend der beteiligten Wissenschaftler<br />

fortgeschrieben werden.<br />

A Einfluss globaler und regionaler Veränderungen auf Küstenzonen<br />

Um die Auswirkung von klimatischen und sozioökonomischen Veränderungen auf Küstenmeere und<br />

küstennahe terrestrische <strong>Systeme</strong> einschätzen und zukünftige Entwicklungen prognostizieren zu<br />

können, ist eine quantitative Beschreibung der Funktionsweise (Parametrisierung) der wichtigsten<br />

Prozesse anzustreben. Ein genaues Prozessverständnis wird wiederum ermöglichen, die<br />

Wechselwirkung mit regionalen und anthropogen erzeugten Effekten zu erfassen. Auf diese Weise<br />

werden ökosystemare Veränderungen modellierbar und es lassen sich Szenarien zukünftiger möglicher<br />

Systemzustände berechnen. Hierzu sind neue methodische Ansätze zu entwickeln (Werkzeuge). Da<br />

Menschen und ihr Handeln im Küstenraum direkt von diesen Veränderungen beeinflusst bzw. an diesen<br />

beteiligt sind, gilt es auch kulturelle, politische und sozioökonomische Grundlagen zu erforschen. Die<br />

Ergebnisse werden zwar überwiegend regional gewonnen, haben aber oft generelle Bedeutung und<br />

sind daraufhin zu prüfen, ob sie auf andere Küstenregionen und Meereszonen übertragbar sind.<br />

A1. Gefährdung der Küste<br />

Meeresspiegelanstieg, erhöhte Turbulenzen, häufigere und höher auflaufende Sturmfluten mit<br />

erhöhtem Seegang und möglicherweise geänderte Wellenanlaufrichtungen werden die<br />

Küstenmorphologie und den Sedimenttransport modifizieren.<br />

Die Ausprägungen der klimabedingten Veränderungen haben auf den zu betrachtenden räumlichen<br />

Skalen (global, in den europäischen Meeresregionen und -unterregionen sowie lokal) unterschiedliche<br />

Auswirkungen. Aus der einlaufenden Seegangsenergie in Kombination mit den örtlichen Strömungen<br />

resultieren die treibenden Kräfte für den küstennahen Sedimenttransport; wechselnde Wasserstände<br />

beeinflussen das dynamische Gleichgewicht eines Küstenquerprofils. Langfristige und kurzfristige<br />

Veränderungen dieses Gleichgewichts können dramatische Folgen für die morphologische Entwicklung<br />

eines Küstenabschnitts haben. Im Zusammenhang mit der physikalischen Beschreibung und der<br />

Berechnung des Sedimenttransports und der resultierenden morphologischen Entwicklungen in<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 7<br />

Küstengebieten gibt es eine Vielzahl von offenen Fragen. Neue theoretische Grundlagen,<br />

Messtechniken und hydraulische sowie numerische Modelle sollen eine realistischere Prognose der<br />

Auswirkungen und Konsequenzen dieser Veränderungen ermöglichen.<br />

Untersuchungsbedarf besteht hinsichtlich der zu erwartenden Veränderungen der Wasserstände<br />

insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene, wie beispielsweise im Ostseeraum, sowie hinsichtlich<br />

der zu erwartenden Veränderungen des Seegangsklimas (räumliche und zeitliche Variabilität des<br />

richtungsabhängigen Seegangs) für Küstenzonen weltweit. Neben der Entwicklung von physikalisch<br />

konsistenten theoretischen Modellen zur Beschreibung der hydrodynamischen Einflussfaktoren im<br />

Flachwasser und der Wechselwirkungen zwischen den Strömungen, den Sedimenten sowie den<br />

geologischen und biologischen Bedingungen wird auch die Weiterentwicklung numerischer Modelle für<br />

küstenwasserbauliche Fragestellungen erforderlich. Hierzu müssen Methoden entwickelt werden, mit<br />

deren Hilfe auf der Grundlage von Klimaänderungsszenarien die treibenden Seegangskräfte und<br />

Strömungen sowie die zugehörigen Wasserstände kleinräumig abgeschätzt werden können. Für die<br />

Bestimmung der langfristigen Veränderungen, der örtlichen Wasserstände und des örtlichen<br />

Seegangsklimas sind neben Untersuchungen mit numerischen Modellen umfassende, homogene<br />

Zeitreihen aus Messungen in der Natur erforderlich. Nur hierdurch können kurz- und mittelfristige<br />

Variationen der mittleren Verhältnisse von den aus den klimatischen Veränderungen resultierenden,<br />

langfristig stattfindenden, schleichenden Veränderungen getrennt werden.<br />

Die Bearbeitung der genannten Fragestellungen bildet eine der Grundlagen für die Entwicklung<br />

nachhaltiger Anpassungsstrategien für einen effektiven Küsten- und Hochwasserschutz und die<br />

zukünftige Planung von technischen Küsten- und Hochwasserschutzanlagen. Hier stellt sich<br />

insbesondere die Frage, ob die aktuell verwendeten Konzepte und Bauwerke wie beispielsweise eine<br />

Kombination aus Strandersatz, Buhnen, Hochwasserschutzdünen und Deichen auch zukünftig ein<br />

sicheres Leben und Wirtschaften im Küstenraum ermöglichen.<br />

Unabdingbare methodische Voraussetzung für die Beobachtung, Überwachung, Analyse und<br />

Simulation von Prozessen und Entwicklungen in Küstensystemen sind zuverlässige klein- und<br />

großskalige Messsysteme für physikalische, chemische und biologische Prozesse. Für die Beobachtung<br />

und Überwachung (Monitoring) sind sowohl autonome Messstationen im Langzeiteinsatz als auch<br />

zeitlich begrenzte Beobachtungsmethoden notwendig. Transport- und Austauschprozesse sind erst mit<br />

verteilter Sensorik umfassend charakterisierbar. Zentraler Punkt ist insgesamt die bessere räumliche<br />

und zeitliche Auflösung der Sensordaten sowie die Erhöhung der Anzahl der gemessenen Parameter.<br />

Einerseits werden für besondere Messprobleme Lösungen auf der Grundlage feldabtastender Sensoren,<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 8<br />

wie z.B. hochauflösende akusto-optische 3D-Strömungssensoren (Sedimentationsvorgänge) für die<br />

Erfassung von Langmuir-Strömungen im Flach- und Brackwasserbereich entwickelt. Weiterhin sind in<br />

diesem Zusammenhang auch verteilte optische Sensoren auf der Grundlage der Lichtwellenleiter für<br />

den maritimen Einsatz zu untersuchen (wie z.B. Strömung, Temperatur, Salzgehalt, Druck oder<br />

Phytoplanktonkonzentration), die eine kostengünstige Alternative zu den Sensornetzwerken darstellen.<br />

Eine land- und luftgestützte Hyperspektralsensorik erlaubt die integrative Erfassung der Gewässergüte.<br />

Ihr Ausbau auf Inlandsgewässer, die eng mit der Ostsee kommunizieren, ist Ziel bei der weiteren<br />

Entwicklung der Messtechnik. Anderseits werden auch unter Anwendung kommerzieller Sensoren<br />

automatisch arbeitende Messstationen mit speziellen Steuerungen (z.B. eventgesteuerte Proben-<br />

Sampler) entwickelt und an die Anforderungen der Ostseeforschung angepasst, wie z.B. ein Remote-<br />

Betrieb über das vorhandene GSM-Netz.<br />

Das Verständnis hydrodynamischer Prozesse ist fundamentale Voraussetzung für die<br />

Modellierung von Prozessen in Küstenökosystemen.<br />

Als Werkzeuge für die experimentellen und numerischen Untersuchungen stehen modernste,<br />

laserbasierte Labormesstechniken zur Verfügung. Diese Methoden erlauben es beispielsweise, das<br />

Geschwindigkeitsfeld an einem umströmten Körper in hoher zeitlicher Auflösung und auch mit<br />

mikroskopisch feiner räumlicher Auflösung zu bestimmen. Dynamische Vorgänge, wie die Umströmung<br />

maritimer Bauwerke bis hin zur selbst erzeugten Strömung maritimer Organismen, werden damit<br />

quantitativ erfassbar.<br />

Numerische Simulationen auf Rechnerclustern der Universität ermöglichen die Analyse von Prozessen,<br />

die dem Experiment nur schwer zugänglich sind oder bei denen nicht alle Parameter gleichzeitig<br />

messbar sind. In der Ostseeforschung ist es auf diese Weise zum Beispiel möglich, Modellrechnungen<br />

von Strömungen im gesamten Ostseeraum durchzuführen, die durch Messung an ausgewählten Stellen<br />

validiert werden.<br />

A2. Wasserbauliche Eingriffe in die Küstenzone<br />

Zur nachhaltigen Beurteilung von großskaligen wasserbaulichen Eingriffen in die Küstenzone ist<br />

ein grundlegendes wissenschaftliches Verständnis von relevanten hydrodynamischen<br />

Prozessen erforderlich.<br />

Der wasserbauliche Druck auf die Küstenzonen ist gerade im Bereich von Nord- und Ostsee immens.<br />

An beiden Küsten gibt es Kraftwerksprojekte mit erheblichen Kühlwassereinleitungen und Projekte zur<br />

Errichtung von ausgedehnten Offshore-Windparks. Speziell an der gezeitendominierten Nordseeküste<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 9<br />

spielen Ausbaggerungen zur Freihaltung und Vertiefung von Fahrrinnen eine große Rolle sowie<br />

Verkürzungen der Deichlinie zum Schutz der Küste, während an der gezeitenarmen, aber vertikal<br />

geschichteten Ostseeküste Brückenbauprojekte potentiell großskaligen Einfluss auf die Hydrodynamik<br />

haben können. Für die Nordsee und angrenzende Randmeere werden immer wieder Pläne für<br />

Gezeitenkraftwerke diskutiert, und für die Ostsee gibt es weiterhin ehrgeizige Entwürfe zur<br />

Verbesserung der Tiefenventilation mittels aktiver vertikaler Vermischung. Alle diese Projekte und Pläne<br />

haben eines gemein: ihre Realisierung könnte durch Veränderung der Hydrodynamik erhebliche<br />

großskalige Auswirkungen auf die Ökosysteme der Küsten haben. So könnten zum Beispiel<br />

Ausbaggerungen von tidebeeinflussten Flußmündungsgebieten (Gezeitenästuare) erhebliche<br />

dauerhafte Auswirkungen auf den Sedimenthaushalt des gesamten Ästuars haben. Brücken über<br />

Meeresengen in der Westlichen Ostsee könnten den ökologisch wichtigen Wasseraustausch zwischen<br />

Nordsee und Ostsee verändern. Kühlwassereinleitungen könnten durch Eintrag von weniger dichtem<br />

Wasser zu verstärkter Vertikalschichtung und damit verringerter Belüftung des Bodenwassers führen.<br />

Zur Beurteilung dieser zum Teil komplexen und indirekten Auswirkungen auf die Meeresumwelt ist ein<br />

tiefes hydrodynamisches Prozessverständnis erforderlich. Dieses verlangt einerseits<br />

Grundlagenforschung im Bereich der natürlichen Küstensysteme, wobei methodisch eine enge<br />

Verknüpfung von Feldstudien und numerischer Modellierung sowohl zur Quantifizierung der<br />

Strömungen als auch der Vermischung auf der Küstenskala (100 m bis 100 km) nötig ist. Andererseits<br />

ist eine Beschreibung und Quantifizierung von kleinskaligen Prozessen (10 cm – 100 m), wie zum<br />

Beispiel die Umströmung von wasserbaulichen Strukturen, notwendig. Ohne eine koordinierte<br />

Zusammenarbeit zwischen Physikalischen Ozeanographen und Ingenieuren werden diese<br />

Auswirkungen nicht zuverlässig und nachhaltig zu beurteilen sein. Die Zusammenarbeit sollte sich vor<br />

allem konzentrieren auf Beschreibung der Auswirkungen von kleinskaligen Prozessen in großskaligen<br />

Modellen (Parametrisierung), wie zum Beispiel die Parametrisierung der seegangsbeeinflussten<br />

Bodengrenzschicht und der damit einhergehenden verstärkten Sedimentresuspension, oder die<br />

verbesserte Parametrisierung von Effekten kleinskaliger Turbulenz. Ozeanographen können den<br />

Ingenieuren auch Randbedingungen und Belastungsszenarien für den Küstenschutz liefern, wie zum<br />

Beispiel Wasserstände, Strömungen und Seegang. Da Küstenbauwerke zum Teil für langzeitigen<br />

Einsatz bestimmt sind, sind deren Auswirkungen auch im Hinblick auf einen zu erwartenden<br />

Klimawandel (Meeresspiegelanstieg, Erwärmung, Veränderung von Wind- und Niederschlagsmustern)<br />

zu beurteilen. Hierzu ist ebenfalls die Expertise von Ozeanographen erforderlich.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 10<br />

A3. Die Veränderung land- und seeseitiger Stoffkreisläufe<br />

Die Veränderung des Wasserhaushaltes wird land- und seeseitig zu Veränderungen der<br />

Stoffkreisläufe führen.<br />

Der qualitative und quantitative Zustand der Boden- und Wasserressourcen des küstennahen Umlands<br />

hat unmittelbare Auswirkungen auf die Küstenmeere. Der Zustand der küstennahen Ressourcen wird<br />

wesentlich durch die Flächen- und Gewässernutzung, durch die Austauschprozesse zwischen<br />

Nutzflächen und Gewässern, durch die Wasser- und Stoffbilanzen, welche beispielsweise von<br />

veränderten Niederschlagsmustern abhängen sowie durch den unmittelbaren Transfer von Wasser und<br />

im Wasser gelösten Stoffen aus Flächen und Gewässern zum Meer beeinflusst.<br />

In diesem Zusammenhang ist zu untersuchen, wie sich veränderte Stoffkreisläufe auf die<br />

Nährstoffbilanzen und Produktionsverhältnisse in küstennahen terrestrischen Lebensräumen und in der<br />

Ostsee auswirken. Hierzu sind die Eintragspfade Land-Meer für Wasser und Stoffe zu analysieren und<br />

die Einträge zu quantifizieren, um die Modellierung von Ökosystemprozessen mit besonderer<br />

Beachtung von Wasser- und Stofftransportvorgängen zu realisieren.<br />

Besonders relevant für die Verbindung von terrestrischen und marinen Prozessen stellen sich<br />

Übergangsbereiche wie z. B. brackige Küstenversumpfungsmoore dar. Neben wassergebundenen<br />

Transportvorgängen wird in diesen Arealen die Emission klimarelevanter Gase und die<br />

Kohlenstoffakkumulation und -transformation in den Fokus der Forschung gestellt.<br />

Im Rahmen der Globalisierung steigt der Nutzungsdruck auf die Küstenökosysteme.<br />

Der zunehmende Konkurrenzdruck um die natürlichen Ressourcen Boden und Wasser für stoffliche und<br />

energetische Zwecke und für die Nahrungsmittelproduktion führt zu einer Intensivierung der<br />

Nährstoffkreisläufe, die insgesamt auf ein höheres Niveau gehoben werden. Bauliche Eingriffe in den<br />

unmittelbaren Küstenbereich zur Befriedigung touristischer und wirtschaftlicher Anforderungen greifen<br />

zusätzlich in die Austauschprozesse Land/Meer ein. Als Grundlage für die Entwicklung von<br />

Managementstrategien sind robuste Prozessmodelle zu entwickeln, die Schnittstellen für die Abbildung<br />

der Kopplung von Prozessen aufweisen, sodass letztendlich Auswirkungen landseitiger Eingriffe auf<br />

meerseitige Stoff- und Energieflüsse /-umsetzungen numerisch darzustellen sind.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 11<br />

A4. Biodiversität<br />

Veränderungen abiotischer und biotischer Ökosystemfaktoren führen zu einer Veränderung der<br />

Biodiversität und zur Verschiebung von Artengemeinschaften.<br />

Der rasante biologische Strukturwandel der letzten Jahrzehnte übertrifft die natürliche Veränderlichkeit<br />

von Artengemeinschaften in den letzten Jahrtausenden. Die Einwanderung und das Aussterben von<br />

Arten durch klimabedingte Verschiebungen von Verbreitungsgebieten, die Einschleppung von<br />

gebietsfremden Arten mit dem Schiffsverkehr (Ballastwasser und Bewuchs) und Eingriffe in das<br />

Artgefüge durch Ressourcennutzung und Eutrophierung sind die wichtigsten Ursachen für diese<br />

Entwicklung.<br />

Für die Ostsee wurden eine Erhöhung der Temperatur, insbesondere während der Wintermonate, und<br />

ein Anstieg der Niederschlagsmenge besonders im Einzugsgebiet der nördlichen Ostsee prognostiziert.<br />

Damit im Zusammenhang ist eine Verschiebung des Salzgehaltsgradienten zu erwarten. Eine<br />

verringerte Salinität würde die horizontale und vertikale Verbreitung mariner Arten begrenzen und<br />

limnischen Arten Vorschub gewähren. Neben der Verschiebung der Artenarealgrenzen der heimischen<br />

Flora und Fauna ist die ständig zunehmende Etablierung von neuen eingeschleppten Arten ein Faktor,<br />

der das Nahrungsgefüge beeinflusst. Die Funktion und ökologische Leistung neuer<br />

Artengemeinschaften im Ökosystem sind meist unbekannt.<br />

Es ist zu untersuchen, welche Risiken hierdurch für die Funktionsweise der Ökosysteme bestehen. Es<br />

sind die physiologischen Anpassungspotentiale der vorhandenen und potentiell einwandernden Arten<br />

sowie deren Stellung in den Nahrungsgefügen zu untersuchen, zu parametrisieren und zu modellieren.<br />

Der Einfluss veränderter Artgemeinschaften auf die Nutzung des Küstenraumes ist zu beschreiben und<br />

zu prognostizieren. Es ist zu prüfen, welche Strategien im Rahmen der Biodiversitätskonvention (CBD,<br />

Rio de Janeiro, 1992) angewendet werden können.<br />

A5. Sozioökonomische und soziokulturelle Aspekte<br />

Die Küstenzonen bedeuten für die Human- und Sozialwissenschaften eine Herausforderung, die aus<br />

der Begegnung von Menschen, Kulturen und Gesellschaften erwächst.<br />

Um die gegenwärtigen Handlungs- und Entwicklungsbedingungen des Ostseeraums besser<br />

verstehen zu können, ist ein Blick in die Geschichte notwendig.<br />

Im Rahmen des IKZM werden die für den Ostseeraum charakteristischen Prozesse von Kulturtransfer<br />

und Forschermigration in ihrer historischen Dimension untersucht. Diese Prozesse haben in der<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 12<br />

Gegenwart mit der Erweiterung der Europäischen Union nach Osteuropa erheblich an Bedeutung<br />

gewonnen, lassen sich aber bereits im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit aufzeigen.<br />

Besonderes Gewicht liegt auf den Beziehungen zwischen dem nordöstlichen Deutschland mit der<br />

Universität Rostock und dem Königreich Schweden, zu dem zwischen dem späten 17. und frühen 19.<br />

Jahrhundert auch Finnland, Teile des Baltikums sowie Mecklenburgs und Pommerns gehörten. In<br />

mehreren Forschungsprojekten werden die Auswirkungen und Spezifika von Küste und Meer als<br />

verbindendes und trennendes Element untersucht.<br />

Literarische und wissenschaftliche Kontakte im Ostseeraum im späten 16. und frühen 17.<br />

Jahrhundert.<br />

Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Rostocker Drucker, die für den nordeuropäischen Buchmarkt<br />

von überragender Bedeutung waren und dazu beitrugen, dass sich zwischen den skandinavischen<br />

Ländern und dem nordöstlichen Deutschland feste wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen,<br />

insbesondere auch im Bereich von Kirche und Theologie, etablierten. Außerdem werden die<br />

Migrationsbewegungen von Studenten und Professoren zwischen Skandinavien und Rostock daraufhin<br />

untersucht, was sie für die kulturelle und kirchliche Prägung des Nordens bedeuteten.<br />

Entwicklung der Volksaufklärung im Ostseeraum in ihrer transnationalen Dimension.<br />

Im Mittelpunkt steht die niederländische Gemeinde im schwedischen Göteborg, die eine Vermittlerin<br />

aufklärerischen Gedankenguts aus dem westeuropäischen Raum nach Skandinavien war. Vergleichend<br />

wird die Rolle der Universitäten Rostock und Greifswald an der Südgrenze des Ostseeraums, die bei<br />

der Diffusion kulturellen Wissens ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt haben, analysiert.<br />

Außerdem werden die Zusammenhänge mit den Handelsbeziehungen, die das schwedische Königreich<br />

nach Deutschland und bis in Schweiz hatte, untersucht.<br />

Veränderungen der natürlichen Verhältnisse in Küstenzonen, verursacht durch Klimaveränderungen<br />

und erhöhtem Nutzungsdruck, resultieren auch in sozioökonomischen, politischen und kulturellen<br />

Veränderungen.<br />

Mit Blick auf den Einfluss globaler Veränderungen auf Küstenzonen stellen sich folgende<br />

Herausforderungen:<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 13<br />

Küstenregionen sind als Linien des gebrochenen Verkehrs immer auch Kontaktzonen, in denen<br />

nicht nur Austausch von Waren und Gütern, sondern auch ein Transfer von Kultur, Ideen und<br />

Wissen stattfindet.<br />

Zwischen den an den Ostseeraum angrenzenden Gebieten fanden bereits in früheren Jahrhunderten<br />

wichtige Transfer- und Austauschprozesse statt, zu denen auch die religiöse und kirchliche Dimension<br />

gehört. Untersuchungsbedarf besteht hinsichtlich der kulturellen, geistigen und wissenschaftlichen<br />

Verflechtungen im Ostseeraum zusammen mit den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen<br />

Entwicklungen der gesamten Region in zwei exemplarischen Epochen, dem Mittelalter und der Frühen<br />

Neuzeit. Nach dem Ende des „Kalten Krieges“ haben im Ostseeraum diese Prozesse des<br />

Kulturaustausches mit der Erweiterung der Europäischen Union nach Osteuropa und in den baltischen<br />

Raum deutlich an Bedeutung gewonnen.<br />

Was bedeuten Grenzen in der Globalisierung? Welche Formen nehmen sie in Zeiten der De-<br />

Territorialisierung an? Wo und wie entstehen neue Grenzregime? Welche Rolle spielt<br />

Regionalisierung? Welche Strukturen entstehen bei Regionalisierungsprozessen?<br />

Hier können die seit 1990 im Ostseeraum gefundenen Regelungen und Netzwerke eine Vorbildfunktion<br />

einnehmen, denn die Ostseeregion kann als ein gelungenes Beispiel für die Gleichzeitigkeit von<br />

Globalisierung und Regionalisierung gelten. Hier gefundene Lösungsansätze sind auf ihre zeitgemäße<br />

Anwendbarkeit zu überprüfen und in ihrer Übertragbarkeit auf andere Regionen zu untersuchen.<br />

Die Folgen des Klimawandels werden auch in anderen Weltregionen auftreten.<br />

Dabei stellt sich die Frage, ob sich Modelle auf andere kulturelle Zusammenhänge übertragen lassen.<br />

Lösungsansätze müssen stets die regionalen Besonderheiten einer Region berücksichtigen. Wie<br />

werden die in Europa gemachten Vorschläge mit Blick auf den Klimawandel in anderen Regionen<br />

aufgenommen? Welche Vorstellungen von Sicherheit sind dort z.B. vorhanden? Welche Maßnahmen<br />

lassen sich mit den vor Ort vorhandenen Mitteln überhaupt umsetzen? Die Kultur- und<br />

Geisteswissenschaften können bei der internationalen Umsetzung von neuen Richtlinien eine<br />

Übersetzerfunktion übernehmen.<br />

In Küstenzonen sind regional eigenständige maritime Kulturen und Traditionen entstanden. Deren<br />

Kenntnis ist eine Voraussetzung, um zu internationalen Regelungen zu gelangen. Viel versprechend ist<br />

ein vergleichender Ansatz: Bestehen in den Küstenzonen ähnliche Bedingungen und Erwartungen? Wie<br />

ist das Verhältnis zum Hinterland? Hier können die Beiträge der area studies (Regionalstudien) hilfreich<br />

sein.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 14<br />

Welche Politik gegenüber den Küstenräumen entwerfen Regierungen?<br />

Spielen die Küstenregionen eine besondere Rolle? Die westeuropäischen Länder weisen aufgrund der<br />

fortgeschrittenen internationalen Angleichung und der Verrechtlichung im Rahmen der Europäischen<br />

Union große Übereinstimmungen auf, was in anderen Weltregionen nicht der Fall ist. Hier geht es zum<br />

einen um gute Lösungsvorschläge und Erfahrungen für Küstenzonen und zum anderen um die Frage<br />

ihrer internationalen Umsetzbarkeit.<br />

Welche Probleme können im Küstenbereich auftreten?<br />

Die steigenden Nutzungsansprüche im Küstenraum gehen auf die Interessen unterschiedlicher Akteure<br />

zurück. Die Einflussmöglichkeiten dieser Akteure, ihre Beteiligung an der Entscheidungsfindung sowie<br />

ihre Stellung im politischen System des jeweiligen Küstenstaates müssen für die Entwicklung der<br />

Küstenräume sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene untersucht werden. Wie weit ist<br />

beispielsweise die Regionalisierung fortgeschritten oder bestehen nach wie vor nationale Animositäten?<br />

Der Bau der Ostsee-Pipeline ab 2009 spiegelt gleichsam im Brennglas, welche Probleme und<br />

Widerstände in Politik und Gesellschaft hier auftreten können. Die begleitende politikwissenschaftliche<br />

Erforschung des Genehmigungs- und Bauvorhabens kann zu Ergebnissen führen, die sich international<br />

bei Kooperationsvorhaben verwenden lassen.<br />

B Nutzung maritimer <strong>Systeme</strong><br />

Eine intakte Meeresumwelt ist ein wichtiger Faktor für die Nutzung der natürlichen Ressourcen, die das<br />

Meer und die angrenzenden Küsten den Menschen bieten. Die Erhaltung dieser Ressourcenbasis ist<br />

eine grundlegende Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, für soziales Wohlergehen<br />

und für Lebensqualität. Wirtschaftliche Aktivitäten verbrauchen natürliche Ressourcen und wirken damit<br />

belastend auf ökologische <strong>Systeme</strong>. Mit dem Verschärfung von Umweltstandards seit den 1970er<br />

Jahren haben diese Belastungen zwar in vielen Bereichen abgenommen, aber grundsätzlich besteht<br />

weiterhin der Zielkonflikt zwischen einzelwirtschaftlicher Gewinnorientierung und dem gesamtgesellschaftlichen<br />

Ziel einer nachhaltigen Entwicklung unter Berücksichtigung ökologischer<br />

Rahmenbedingungen. Auf der anderen Seite setzen wirtschaftliche Aktivitäten aber auch eine<br />

nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen voraus, etwa in den Bereichen der Tourismus- und der<br />

Fischereiwirtschaft. Solche Nutzungskonflikte werden gerade in Küstenzonen besonders deutlich. Sie<br />

sind unter dem positiven Aspekt der Identifizierung von Wirkungszusammenhängen und unter dem<br />

normativen Aspekt (wirtschafts-) politischer Einflussnahme zu analysieren. Methodisch geschieht das<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 15<br />

auf theoretischer Ebene mit umweltökonomischen Modellen, in die die Gesetzmäßigkeiten des<br />

Funktionierens ökologischer <strong>Systeme</strong> in geeigneter Weise zu integrieren sind. Empirisch stellt sich die<br />

Frage nach der ökonomischen Bewertung von Umweltqualität, von Ökosystemen sowie von einzelnen<br />

Funktionen von Ökosystemen.<br />

Vor dem Hintergrund einer rasant anwachsenden Weltbevölkerung bei limitierten bzw. versiegenden<br />

terrestrische Ressourcen verdichten sich zunehmend die Nutzungsansprüche von Küstenzonen der<br />

Meere und Ozeane. Eine rasch wachsenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Energie<br />

ist ebenso Ausdruck dieser Entwicklung wie etwa wachsende Anforderungen nach Sicherheit vor<br />

Gewalt oder neuartige Lebens-, Arbeits- und Erholungsräumen am oder auf dem Meer als<br />

Expansionsraum für die Menschen in Regionen mit sehr hoher Bevölkerungsdichte.<br />

B1. Innovative technische Lösungen<br />

Technik, die vorrangig oder ausschließlich auf dem Meer, im Meer oder im Meeresboden eingesetzt<br />

wird, ist höchsten Belastungen infolge von Wellen und Strömung, Wind und Eisgang, zum Teil hohen<br />

Temperaturgefällen, erheblichen Drücken, natürlichem Bewuchs, Korrosion und Elektrolyse ausgesetzt<br />

– Belastungen, die in dieser Komplexität und Macht in keinem anderen Tätigkeitsfeld des Menschen<br />

auftreten.<br />

In der Profillinie <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> sind all jene Wissenschaftsdisziplinen vereint, die in ihrer Gesamtheit<br />

über umfangreiche Kompetenzen in der Entwicklung und Nutzung von Kleinstsensoren über<br />

ferngesteuerte Unterwassersysteme bis hin zu meerestechnischen Großstrukturen verfügen. Gleiches<br />

gilt für die Entwicklung automatisierter Bahnführungssysteme für Über- und Unterwasserfahrzeuge, bei<br />

der Anwendung moderner autonomer Energieversorgungskonzepte unter Wasser, in der Herstellung<br />

neuartiger Werkstoffe für den Einsatz unter harschen Meeresbedingungen sowie in der Gewinnung und<br />

in der Bearbeitung umfangreicher digitaler Datenmengen. Berücksichtigt man ferner, dass allein mit<br />

dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde ein potentieller Nutzer und mit den beiden<br />

Rostocker Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Institut für Graphische Datenverarbeitung<br />

sowie dem Anwendungszentrum Großstrukturen in der Produktionstechnik, Partner mit einem hohen<br />

wissenschaftlichen Renommee in das <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> beeinflusst eingebunden sind, so<br />

ergibt sich daraus eine nahezu beispiellose Chance in der deutschen Hochschullandschaft, innovative<br />

meerestechnische Lösungen in einem derartigen Verbund zu entwickeln, als Funktionsmuster zu bauen<br />

und technisch auch unter natürlichen Bedingungen zu erproben.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 16<br />

Technische <strong>Systeme</strong> zur Überwachung der Küste<br />

Der Ausbau flächendeckender see- und küstengebundener Langzeitmess- und Überwachungssysteme<br />

nimmt weiterhin zu. Gründe dafür sind nicht nur die Verfolgung des Klimawandels oder beispielsweise<br />

die Überwachung der physikochemischen Verhältnisse der maritimen Umwelt, um die notwendigen<br />

Daten zur Modellierung der relevanten Prozesse bereitstellen zu können. Die Verfügbarkeit solcher<br />

Daten ist insbesondere auch für den Entwurf, für die Installation sowie für den Betrieb technischer<br />

Anlagen auf See oder in Küstennähe erforderlich.<br />

Die Überwachung der Stoffeinträge in die Küstengewässer erfordert z.B. den Einsatz von chemischen<br />

Sensoren, spektroskopischen, teils Satelliten gestützter Verfahren, sowie von Unterwasserkameras mit<br />

online-Übertragung.<br />

Chemische und biologische Sensoren setzen oft eine Probenentnahme voraus und sind meist nur<br />

zeitlich begrenzt einsetzbar. Optische und elektromagnetische Sensoren bieten hier<br />

Entwicklungspotentiale. Die Sensoren selbst, die Trägersysteme und die Betriebssoftware bedürfen<br />

einer ständigen Verbesserung.<br />

Für die interdisziplinäre Forschungstätigkeit innerhalb der Profillinie ist die Verfügbarkeit<br />

verschiedenster messtechnischer Subsysteme, die zumeist elektronisch nicht kompatibel sind, auf<br />

Dauer nicht zielführend. Aus diesem Grunde wurde bereits die Idee von Vertretern der<br />

Ingenieurwissenschaften und der naturwissenschaftlichen Meeresforschung entwickelt, gemeinsam ein<br />

Konzept einer modular aufgebauten tauch- und schwimmfähigen, ferngesteuerten Plattform mit<br />

integrierter Robotik zu erarbeiten und ein Versuchsmuster zu bauen und technisch zu erproben. Dieses<br />

soll gleichermaßen Aufgaben für die naturwissenschaftliche Meeresforschung (einschließlich<br />

Probennahme), für Kontrolluntersuchungen an meerestechnischen und Küstenbauwerken, für<br />

Vermessungen und Gerätehandhabungen in der Unterwasserarchäologie, ggf. auch für den<br />

Meeresumweltschutz (z.B. Bergen von Kampf- und Giftstoffen aus dem Meer) erfüllen können.<br />

Planung, Entwurf, Fertigung und Betrieb maritimer Großstrukturen<br />

Theoretische Modelle und experimentelle Methoden bilden die wesentlichen Grundlagen für das<br />

phänomenologische Verständnis über die verschiedensten Interaktionen zwischen technischen<br />

<strong>Systeme</strong>n bzw. Strukturen und der belebten sowie der unbelebten marinen Umwelt. Sie sind ebenso<br />

Grundlage für die Entwicklung neuartiger technisch-technologischer Prozesse, für die Entwicklung<br />

neuer Wirkprinzipien und vieles mehr.<br />

Beispielhaft seien maritime Anlagen und technische <strong>Systeme</strong> zur umweltneutralen Wandlung<br />

regenerativer Energien aus Wind, Strömung und Wellen genannt.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 17<br />

Wettbewerbsfähige Konzepte für die Entwicklung von umweltschonenden Offshore-<br />

Unterwasseranlagen für die Gewinnung, Produktion und Förderung von Kohlenwasserstoffen und<br />

mineralischen Rohstoffen sind von besonderer volkswirtschaftlicher Relevanz (Nationaler Masterplan<br />

<strong>Maritime</strong> Technologien).<br />

Der Seeverkehr steht vor der Herausforderung, die rasch wachsenden und komplizierter werdenden<br />

Transportaufgaben sicher und effizient abzuwickeln. Zur Lösung der daraus resultierenden Probleme<br />

werden einerseits fortgeschrittene Entwicklungen im Schiffbau angewandt, die etwa durch den Trend zu<br />

großen und schnellen Schiffen mit vielfältigen Antriebsaggregaten gekennzeichnet sind.<br />

Andererseits erfordert das sichere Führen dieser Fahrzeuge fortgeschrittene mess- und<br />

regelungstechnische <strong>Systeme</strong> an Bord sowie eine intensive Kommunikation mit anderen Fahrzeugen<br />

und entsprechend ausgerüsteten Leitstationen an Land. Hinzu kommt, dass das Bewegungsverhalten<br />

der Schiffe häufig so komplex ist, dass zur Ausnutzung aller Möglichkeiten elektronische<br />

Assistenzsysteme entwickelt werden, die dem Schiffsführer bei der Bewältigung der verschiedensten<br />

Situationen beratend zur Seite stehen.<br />

Schiffe und meerestechnische Großstrukturen sind in der Regel technische Unikate. Die dazu<br />

notwendigen Entwicklungs- und Fertigungsprozesse unterscheiden sich demzufolge erheblich von<br />

solchen Produkten, die innerhalb der Großserienproduktion (z.B. Automobile) weiter verbessert werden<br />

können. Unabhängig davon ist das Ziel zukünftiger Entwicklung eine höhere Energieeffizienz und eine<br />

weitere Verringerung der Emissionen, die schon mit einer recyclinggerechten Genau-Fertigung beginnt.<br />

Die besonderen Randbedingungen maritimer Großstrukturen (hohe ökologische und ökonomische<br />

Risiken, schlechte Zugänglichkeit etc.) erfordern zudem eine besondere Berücksichtigung von<br />

Sicherheitsaspekten, die sich u.a. in Ausbildungs- und Trainingskonzepten aber auch in der Entwicklung<br />

spezialisierter Assistenzsysteme widerspiegeln.<br />

Damit die Kosten überschaubar, die Produktions- sowie Betriebsabläufe effizient und die Risiken für<br />

Mensch und Natur kalkulierbar bleiben, müssen die Prozesse der einzelnen Lebenszyklen maritimer<br />

Bauwerke durchgängig wissenschaftlich quantifizierbar und die dafür angewandten ingenieur- und<br />

naturwissenschaftlichen sowie betriebswirtschaftlichen Methoden in sich konsistent sein.<br />

Flexible Netzstrukturen für die Fischerei und den Umweltschutz<br />

Fischfanggeräte für eine nachhaltige Fischerei<br />

Die vorrangig von Europa, Nordamerika und Japan ausgehende Entwicklung moderner<br />

Fischfangmethoden und –geräte ist auf die Realisierung einer nachhaltigen Fischerei fokussiert. Das ist<br />

eine äußerst ambitionierte Aufgabe. Schließlich heißt das, die Selektivitätseigenschaften eines<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 18<br />

Fanggerätes soweit zu verbessern, dass nur die Entnahme der Zielfischart in einer festgelegten<br />

Mindestgröße gelingt. Der Fang anderer Arten, insbesondere auch der von Meeressäugern und<br />

Schildkröten, muss dabei gleichzeitig unterbunden werden. Das setzt voraus, dass die Selektivität eines<br />

Fischfanggerätes phänomenologisch geklärt ist. Das ist gegenwärtig für die Masse der Fischfanggeräte<br />

(z.B. Schleppnetze) nicht der Fall.<br />

Ferner muss eine nachhaltige Störung des Benthals vermieden werden und zwar unabhängig von der<br />

eingesetzten Fischfangmethode. Die Schadstoffemissionen durch Fischereischiffe sind weiter zu<br />

reduzieren und schließlich ist eine so genannte Ghost-Fischerei durch verloren gegangene Netze zu<br />

unterbinden. Da Fischereinetze gegenwärtig weitgehend aus nicht verrottbarem synthetischen Fasern<br />

gefertigt werden, besteht die Gefahr, dass marine Tiere über Jahrzehnte hinweg Opfer verloren<br />

gegangener Netze werden können.<br />

Durch eine Vertiefung der Forschungskooperation innerhalb der Profillinie sowie in Zusammenarbeit mit<br />

dem IOR kann in Rostock das deutsche Zentrum für fischereitechnische Forschung entwickelt werden.<br />

Bereits heute wird erfolgreich auf den Gebieten Theorie der Selektivität von Fischereinetzen, Einsatz<br />

von Zugdrachen auf Trawlern zur Reduktion von Schadstoffemissionen sowie Einfluss von<br />

Fischfanggeräten auf den Meeresboden geforscht.<br />

Die Potenzen innerhalb der Profillinie sind vorhanden, um in Kooperation mit Partnern der Institute für<br />

Chemie (MNF) und Landnutzung (AUF, Agrobiotechnologie) den Einsatz von Biopolymeren als<br />

Substitut für nicht verrottbare synthetische Fasern in Fischfanggeräten wissenschaftlich voranzutreiben.<br />

<strong>Systeme</strong> für die Bergung von Öl nach Havarien auf See<br />

Zahlreiche deutsche Küstenabschnitte an der Nord- und Ostsee sind infolge vorsätzlicher, fahrlässiger<br />

oder zufälliger Einträge von Öl (Rohöl und Mineralöle) durch Schifffahrt und Hafenbetrieb in besonderer<br />

Weise gefährdet.<br />

Wenngleich die weltweit feststellbaren Öleinträge infolge von Schiffskollisionen gemessen an den<br />

Gesamteinleitungen eine statistisch eher untergeordnete Größe darstellen, können diese im Einzelfall<br />

regional insbesondere in strukturschwachen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern neben<br />

irreversiblen ökologischen Schäden auch katastrophale wirtschaftliche und soziale Langzeitwirkungen<br />

zur Folge haben.<br />

Besonders beunruhigend sind die Erkenntnisse, dass Schiffshavarien trotz erheblicher<br />

Vorsorgesysteme sowohl in der Nordsee als auch in der Ostsee nicht gänzlich auszuschließen sind und<br />

die gegenwärtig in den Küstenländern der Bundesrepublik Deutschland eingesetzten, nach<br />

mechanischen Wirkprinzipien arbeitenden technischen <strong>Systeme</strong> zur Bekämpfung von Ölkatastrophen<br />

auf See den Anforderungen nur begrenzt genügen. Sie arbeiten in der Regel nur bei günstigen<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 19<br />

meteorologischen und hydrologischen Bedingungen effizient; die meisten <strong>Systeme</strong> verlieren ihre<br />

Wirkung jedoch ab Windstärken von etwa 5 Beaufort aufwärts (Seegangsstärke 4).<br />

Forschungsteams der AUF, der MSF sowie des IOW haben sich als Mitglieder der INF<br />

zusammengeschlossen, um in Zukunft an der Entwicklung eines neuartigen, netzgebundenen Systems<br />

zur Ölaufnahme zu arbeiten, das auch bei harschen hydrologischen und meteorologischen<br />

Bedingungen effektiv im Interesse des marinen Umweltschutzes arbeitet.<br />

Energetische und stoffliche Verwertung von Biomasse<br />

Die Biomasse steht im Küstenraum in Form von land- und forstwirtschaftlich angebauten Pflanzen,<br />

organischen Reststoffen und Abfällen terrestrischen oder marinen Ursprungs oder speziell für die<br />

anschließende Nutzung produzierten Algen zur Verfügung. Nach der Ernte, Aufbereitung, Lagerung und<br />

Transport der Biomasse, die dann entweder in die Schiene Lebensmittelproduktion und -verarbeitung<br />

bzw. industrielle Nutzung neuer Inhaltsstoffe (stoffliche Verwertung) oder in die Bioenergieschiene geht.<br />

Zwischen diesen beiden Wegen bestehen vielfältige synergetische Vernetzungen aber auch<br />

Konkurrenzen (Stichwort: begrenzte Anbauflächen). Deshalb ist eine isolierte Betrachtung der<br />

energetischen Linie nicht Ziel führend. Vielmehr müssen diese beiden Wege der stofflichen und<br />

energetischen Verwertung von Biomasse gleichwertig untersucht werden, um zu nachhaltigen<br />

Lösungen zu gelangen. Im Rahmen der Produktion entstehen feste, flüssige und gasförmige<br />

Bioenergieträger, die schließlich in die Nutzenergien Strom, Wärme und Dampf umgewandelt werden.<br />

Auch die Kombination verschiedener Erneuerbarer Energieträger ist möglich und sinnvoll.<br />

Forschungsteams der AUF und MNF beschäftigen sich mit der Entwicklung und Optimierung innovativer<br />

technischer Verfahren zur möglichst effektiven energetischen und stofflichen Verwertung von Biomasse.<br />

Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt ist z.B. die technische Optimierung innerhalb der Wertschöpfungskette<br />

Biogas. Weitere Arbeitsfelder sind u.a.:<br />

<br />

<br />

Ernte, Aufbereitung, Lagerung und Transport: Entwicklung angepasster Ernte- und<br />

Aufbereitungsverfahren (z.B. Silierung von Energiepflanzen vor der Biogasanlage), angepasste<br />

Lagerung z.B. mit integrierter Trocknung von Energieholz, ökonomische und ökologische<br />

Optimierung der Logistik<br />

Stoffliche Verwertung von Biomasse: Gewinnung von Nebenprodukten zur stofflichen<br />

Verwertung bei der Produktion von Bioenergieträgern mit hoher Wertschöpfung, Optimierung<br />

der Schnittstellen zwischen stofflicher und energetischer Verwertung von Biomasse,<br />

Rückführung von Reststoffen aus den Bioenergieanlagen auf land- und forstwirtschaftliche<br />

Flächen<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 20<br />

<br />

<br />

Produktion von Bioenergieträgern: Entwicklung neuer bzw. Optimierung bestehender<br />

technischer Verfahren zur Produktion von festen, flüssigen und gasförmigen Bioenergieträgern<br />

(biogene Festbrennstoffe, Biogas, biogene flüssige Treibstoffe, Optimierung der Material- und<br />

Energieeffizienz, Verbesserung der Qualität der Bioenergieträger, Emissionsminderung<br />

Energetische Verwertung: Optimierung der energetischen Wirkungsgrade durch innovative<br />

Gesamtkonzepte, nach Möglichkeit unter Einbindung alternativer Erneuerbarer Energien,<br />

Kopplung der energetischen Verwertung mit anderen landwirtschaftlichen Nutzungsrichtungen<br />

(Bsp. Aquakultur, Geflügelhaltung)<br />

B2. Fischerei und Aquakultur<br />

Überfischung ist ein generelles Problem der Fischereiwirtschaft, besonders in Gewässern mit<br />

mehreren Anrainerstaaten. In diesem Zusammenhang ergeben sich interdisziplinäre Forschungsfragen,<br />

die Biologie, Ökonomie und Rechtswissenschaft betreffen. Zum einen geht es um die Modellierung von<br />

Fischbeständen in ihrer dynamischen Entwicklung, ihrer demographischen Zusammensetzung und ihrer<br />

geographischen Verteilung. Zum anderen stellt sich die Frage nach einer nachhaltigen Nutzung von<br />

Fischbeständen und nach den Instrumenten, die sie befördern. Hier kommen neben<br />

ordnungsrechtlichen Regulierungen auch anreizkompatible ökonomische Instrumente wie handelbare<br />

Fischereirechte in Frage. Sowohl aus ökonomischer als auch aus juristischer Sicht ist dabei die Frage<br />

der internationalen Koordination dieser Maßnahmen von besonderem Interesse. Neben der<br />

Einflussnahme auf die Fischereiwirtschaft kann auch die Aquakultur zu einem nachhaltigen<br />

Management von Fischbeständen beitragen. Das Bestreben eines aquakultur-gestützten<br />

Dorschmanagements in der westlichen Ostsee und die technologische Weiterentwicklung<br />

geschlossener Aquakulturanlagen bieten ein erhebliches Forschungspotenzial, das die<br />

Zusammenarbeit von Fischereibiologen, Algenkundlern, Meeresforschern und Ingenieuren der LFA, des<br />

IOR, des IOW und der Universität Rostock erforderlich macht.<br />

Das künstliche Ostseeriff vor Nienhagen ist seit 2003 Zielort komplex und interdisziplinär angelegter,<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen zu langfristigen Auswirkungen künstlicher Strukturen auf die<br />

fischereiliche Wertigkeit und auf die Verbesserung fischereilicher Ressourcen küstennaher Gewässer.<br />

Bisher standen wissenschaftliche Arbeiten zur Fischerei, zu Makroalgen, zur Besiedlungsökologie und<br />

zu erwartenden wirtschaftlichen Auswirkungen derartiger Strukturen im Mittelpunkt. Darüber hinaus sind<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 21<br />

jedoch weitere, interdisziplinäre Fragestellungen in diesem für die Ostsee einzigartigen 4 ha großen<br />

Freiwasserlabor angedacht. Neben dem Einsatz von Forschungstauchern für manuelle Beprobung und<br />

Monitoring spielt als wissenschaftliche Methode die ferngesteuerte videooptische UW-Beobachtung<br />

eine bedeutsame Rolle, die fast ganzjährig und auch nachts Live-Bilder vom Leben im Riff liefert, wobei<br />

unter anderem die automatisierte Auswertung der Videodaten vorangetrieben werden muss.<br />

Algen stellen die ältesten Pflanzen auf der Erde dar, und umfassen sowohl mikroskopisch kleine<br />

Mikroalgen als auch bis zu 50 Meter lange Makroalgen (z.B. Tange). Nahezu 50% des weltweit<br />

photosynthetisch gebildeten Sauerstoffs stammen aus diesen Organismen, was die immense<br />

ökologische Bedeutung der Algen unterstreicht. Die grüne Lunge der Erde ist nicht in erster Linie im<br />

tropischen Regenwald zu finden, sondern in den Weltmeeren. Dort sind Algen die wichtigsten<br />

Primärproduzenten und stehen am Anfang der Nahrungsketten. Ob im Meer- oder Süßwasser, im Eis<br />

der Antarktis, in Wüsten oder auf Gebäuden und Dachziegeln, Algen kommen in allen Lebensräumen<br />

der Erde vor. Diese Fähigkeit unter extremen Umweltbedingungen zu existieren, spiegelt sich in einer<br />

breiten metabolischen Leistungsfähigkeit wider, welche von großem biotechnologischen Interesse ist.<br />

Die wirtschaftliche Nutzung von Algen zur Gewinnung von Gelierstoffen (Alginate, Agar etc.),<br />

kosmetischen und pharmazeutischen Wertstoffen, Nahrungsergänzungssubstanzen (Mensch,<br />

Fischfutter), von Biogas oder zur Nutzung in der Rauchgasreinigung verlangt eine Kultivierung in<br />

Aquakulturen. In offenen <strong>Systeme</strong>n (z.B. Teichkulturen) können zwar große Biomassen erzeugt werden,<br />

dafür besteht aber die Gefahr der Kontamination durch unerwünschte Begleitorganismen. Dieses<br />

Problem kann in geschlossenen, kontrollierten <strong>Systeme</strong>n (z.B. Photobioreaktoren), welche allerdings<br />

energieaufwendiger zu betreiben sind, ausgeschlossen werden. Bisher werden weltweit nur extrem<br />

wenige Mikro- und Makroalgenarten in der Aquakultur eingesetzt, d.h. die Breite der Fähigkeiten und<br />

Nutzungsmöglichkeiten von Algen, als auch eine technologische Optimierung der Biomasse-Produktion<br />

sind kaum erforscht. Deshalb sollen aufbauend auf den vorhandenen Algen-Kompetenzen folgende<br />

Fragestellungen untersucht werden:<br />

Vorhandene Algen-Sammlungen extremer Standorte ausbauen und auf wirtschaftliche Nutzung<br />

(Wertstoffe, Nahrungsergänzungsstoffe, Biogas, Rauchgas-Reinigung) testen. Dafür wird ein<br />

umfassendes ökophysiologisches, biochemisches und biotechnologisches Screening<br />

durchgeführt.<br />

Geeignete Algenstämme mit Hilfe molekularbiologischer Methoden korrekt identifizieren<br />

Physiologische, biochemische und genetische Stabilität der biotechnologisch interessanten<br />

Algen prüfen, um „Saatgut“ zu erzeugen und sicher zu konservieren<br />

Entwicklung neuer kostengünstigerer und leistungsfähigerer Photobioreaktoren<br />

Optimierung der Algen-Biomasseproduktion in diesen Photobioreaktoren und deren Ernte<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 22<br />

B3. Landwirtschaft im Küstenraum<br />

Die Bewirtschaftung des landseitigen Anteils des Küstenraumes ist für verschiedene Aspekte in der<br />

Region von herausragender Bedeutung:<br />

Produktion von Rohstoffen für die Nahrungs- und Futtermittel sowie für energetische Zwecke<br />

Beeinflussung der Wasserflüsse und der abiotischen Belastungen der Gewässer<br />

Vernetzung biologischer Vielfalt mit Agrobiodiversität in genutzten <strong>Systeme</strong>n<br />

Prägung des Lebens- und Erholungsraums Ostsee durch agrarische Nutzung<br />

Die Aspekte beschreiben die Multifunktionalität der Landwirtschaft in ihrer Bedeutung für den<br />

Wirtschafts- und Naturraum Ostsee. Die Wirkung der Landwirtschaft auf die Aspekte ist komplex und<br />

wird sich unter dem Einfluss von globalen Prozessen wie dem Klimawandel und der wirtschaftlichen<br />

Globalisierung verändern.<br />

Die landwirtschaftliche Nutzung des Küstenraumes ist einerseits ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in<br />

den strukturschwachen Regionen des Flächenlandes Mecklenburg-Vorpommern. Andererseits sind die<br />

intensiv genutzten Böden der küstennahen Einzugsgebiete integraler Bestandteil des offenen<br />

Wasserkreislaufs der Ostsee, sodass die Landwirtschaft die ökologische Sicherheit und<br />

Leistungsfähigkeit der Ostsee direkt beeinflusst z.B. durch die Bilanzüberschüsse der Nährstoffe<br />

Phosphor und Stickstoff. Die Herausforderungen an die messtechnische Aufnahme, modelltechnische<br />

Abbildung und Steuerung relevanter Prozesse werden in naher Zukunft durch den Klimawandel und die<br />

Globalisierung erheblich wachsen. So gehen z. B. vorliegende Prognosen zum Klimawandel für den<br />

südbaltischen Raum von einer Zunahme der Winterniederschläge und entsprechender Abflüsse von bis<br />

zu 75 bzw. 50% aus. Da die Nährstofffrachten häufig linear von der Abflussspende abhängen, ist mit<br />

einer deutlichen zusätzlichen Eutrophierung der Ostsee und entsprechenden ökologischen<br />

Konsequenzen zu rechnen. Hier gilt es durch innovative Verfahren und Ansätze, und den<br />

hydrologischen Besonderheiten küstennaher Tiefland-Einzugsgebiete Rechnung tragend, die<br />

Auswirkungen des Klimawandels physikalisch basiert zu prognostizieren, um ihnen langfristig<br />

entgegensteuern zu können.<br />

Globalisierung und regional-politische Besonderheiten haben einen zusätzlichen Einfluss auf die<br />

Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Ökologie. Im Spannungsfeld Lebensmittel-, Futter- und<br />

Energiewirtschaft wird die natürliche Ressource Boden zunehmend knapper. Bereits heute lässt sich<br />

der zunehmende Druck, der sich in stark eingeengten Fruchtfolgen und hohem Produktionsmitteleinsatz<br />

manifestiert, entlang der gesamten Küstenzone der Ostsee beobachten. Neue transdisziplinäre<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 23<br />

Forschungsansätze, in denen sozio-ökonomische mit naturwissenschaftlich-ökologischen<br />

Fragestellungen verbunden werden, müssen regionsspezifisch entwickelt werden, um die Auswirkungen<br />

der Globalisierung im Küstenraum erkennen, bewerten und steuern zu können.<br />

Als Agrarlandschaft ist der Küstenraum Ostsee großflächig geprägt durch Agrobiodiversität, bestehend<br />

aus der Kulturartenvielfalt, die Landwirte nutzen, um ihre <strong>Systeme</strong> zu gestalten und der biologischen<br />

Vielfalt, die mit diesen <strong>Systeme</strong>n assoziiert ist. Dadurch werden sowohl das Erscheinungsbild der<br />

Region wie auch die Grundlagen für die biologische Vielfalt insgesamt geprägt. Für touristische Zwecke<br />

und Naturschutzfragen sind dies wichtige Punkte. Eine herausragende Aufgabe der Zukunft ist es, im<br />

Ostseeküstenraum Möglichkeiten zu entwickeln und zu prüfen, Anliegen von Tourismus und<br />

Naturschutz mit einer produktiven Landwirtschaft, die effizient Rohstoffe bereitstellt und dafür<br />

Produktionsmittel intelligent und umweltschonend einsetzt, zu verbinden. Dazu müssen einerseits<br />

Handwerkzeuge entwickelt werden, die Entscheidungsträger in diesem Prozess unterstützen.<br />

Andererseits sind die Auswirkungen der globalen Veränderungen auf die <strong>Systeme</strong> frühzeitig zu prüfen<br />

und zu berücksichtigen.<br />

B4. Gesundheit und Tourismus<br />

Küstenregionen sind weltweit touristisch hochattraktive Zielgebiete. Der Fremdenverkehr trägt ganz<br />

wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Küstenzonen bei. Dies gilt ganz besonders auch für das<br />

Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, aber letztlich für den gesamten Ostseeraum. Entsprechend hat<br />

die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns einen Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik in der<br />

Tourismuswirtschaft gelegt. Seit einigen Jahren wird darüber hinaus am Aufbau Mecklenburg-<br />

Vorpommerns zum Gesundheitsland Nr. 1 gearbeitet, um so auch den Gesundheits- und<br />

Wellnesstourismus zu fördern.<br />

Welche Zielgruppen können innerhalb des maritimen Tourismus abgegrenzt werden?<br />

Die Tourismusforschung beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit der Typologisierung von<br />

Urlaubern. Verschiedenste Typologisierungsansätze und -methoden wurden erarbeitet. In der<br />

Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen <strong>Fakultät</strong> wird das State of the Art dieser Methoden<br />

aufgearbeitet und – auf der Grundlage eines Anforderungsprofils aus der Tourismuswirtschaft – die<br />

verschiedenen Ansätze und Methoden zu einer praxistauglichen Methodik verdichtet. Dieser<br />

Typologisierungsansatz soll dann zur Abgrenzung von Zielgruppen im maritimen Tourismus genutzt<br />

werden.<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 24<br />

Welche touristischen Dienstleistungen müssen für welche Zielgruppen gestaltet werden?<br />

Touristen fragen in aller Regel nicht einzelne Dienstleistungen, sondern komplexe<br />

Dienstleistungsbündel in ihrem Urlaub nach. Diese Dienstleistungsbündel gilt es – zielgruppengerecht –<br />

zu konzipieren und zu gestalten. Die Forschung ist entsprechend aufgefordert, Dienstleistungen und ihr<br />

jeweiliges Qualitätsniveau zu identifizieren, die für verschiedene touristische Zielgruppen relevant sind.<br />

Darüber hinaus ist zu erforschen, wie diese Dienstleistungen zu Dienstleistungsbündeln vernetzt<br />

werden können, ohne dass der Wettbewerb zwischen verschiedenen Dienstleistungsanbietern<br />

grundsätzlich gestört wird. Grundüberlegungen der Netzwerkforschung sind somit auf touristische<br />

Dienstleistungsbündel zu übertragen. Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten soll dabei auf dem<br />

Gesundheitstourismus liegen.<br />

Welche Konflikte bestehen zwischen dem maritimen Tourismus und anderen Formen der<br />

wirtschaftlichen Nutzung von Küstenregionen?<br />

Touristiker klagen immer wieder darüber, dass andere Formen der wirtschaftlichen Nutzung von<br />

Küstenregionen im Konflikt mit der touristischen Nutzung stehen. In den letzten Jahren hat das<br />

Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus zwei dieser Konfliktfelder im Rahmen<br />

gutachterlicher Stellungnahmen detailliert untersucht. Eine umfassende Konfliktanalyse steht jedoch<br />

aus. Diese Konfliktanalyse soll als dritter Forschungsschwerpunkt zunächst umfassend mögliche<br />

Konfliktfelder identifizieren und dann innerhalb dieser Konfliktfelder die tatsächlichen Konfliktpotentiale<br />

empirisch messen.<br />

B5. <strong>Maritime</strong> Logistik<br />

Die Ostsee gehört zu den verkehrlich besonders intensiv genutzten Meeren, hier werden fast 8% des<br />

Weltseetransports realisiert. Dabei treten die im Weltseeverkehr bekannten Technologien und<br />

Betriebsformen oftmals in einer spezifischen Ausprägung auf. Durch das hohe Wirtschafts- und<br />

Außenhandelswachstum der Ostseeanrainer sind seit Mitte der 1990er Jahre die Transportmengen und<br />

der Güterumschlag der Ostseehäfen erheblich angestiegen. Damit haben sich eine Reihe von<br />

Problemstellungen herausgebildet, deren zukünftige Ausprägung Gegenstand der Forschung sein sollte.<br />

Wie entwickeln sich zukünftig die Güterströme auf der Ostsee?<br />

Grundlage der Seetransporte sind die Ex- und Importe der Ostseeanrainerländer. Wie werden die<br />

Wirtschafts- und Außenhandelsentwicklung dieser Länder durch die gegenwärtige Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise beeinflusst und verändert, wie wird sich die regionale Verteilung der Produktivkräfte im<br />

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Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 25<br />

weiteren Prozess der Internationalisierung und Globalisierung gestalten, welche Ausprägungen nehmen<br />

die internationalen Logistiksysteme der verschiedenen Wirtschaftsbranchen an? Von besonderer<br />

Bedeutung ist dabei die Wirtschaftsstrukturentwicklung Russlands, das mehr als ein Drittel aller Güter<br />

des Ostseetransports stellt.<br />

Wie gestaltet sich zukünftig der Wettbewerb zwischen See- und Landtransport?<br />

Seegestützte Transportketten stehen insbesondere entlang der südlichen Ostsee mit dem<br />

Landtransport im Wettbewerb, wobei der direkte Straßentransport von besonderer Bedeutung ist. Das<br />

betrifft vor allem den Transport von industriellen Fertig- und Halbfertigprodukten von Deutschland und<br />

Westeuropa nach Russland und in die baltischen Republiken und die GUS-Staaten. Wie werden sich<br />

die Kostenstrukturen der im Wettbewerb stehenden Verkehrsträger in Zukunft gestalten, insbesondere<br />

die Energie- und Personalkosten? Werden die Entscheidungskriterien der Verlader zukünftig über die<br />

Transportkosten und -zeiten hinaus stärker ökologische Aspekte einbeziehen (Internalisierung der<br />

externen Kosten)?<br />

Ausbau der Hafenkapazitäten und der Hinterlandanbindungen<br />

Der Güterumschlag der Ostseehäfen ist von 500 Mio. t 1995 auf 830 Mio. t 2008 gestiegen,<br />

umfangreiche Aus- und Neubauten von Hafenkapazitäten wurden dazu getätigt. Insbesondere in<br />

Russland wurden und werden hohe Hafeninvestitionen getätigt, von nur 15 Mio. t 1995 stieg der<br />

Güterumschlag sprunghaft auf 180 Mio. t 2008, damit verändern sich bestehende Verkehrsrouten und<br />

es entstehen neue. Zugleich werden Häfen verstärkt aus ihren traditionellen Standorten in den<br />

Stadtzentren in die Umgebung der Städte verlagert. Einige Häfen entwickeln ihre Industriefunktion, die<br />

Ansiedlung von hafenverbundenen Industrieunternehmen umfasst z.B. den Bau von Offshore-<br />

Windkraftanlagen, von Kranbaubetrieben, von Öko-Energiewerken. Wie wird sich der Bedarf an<br />

zusätzlichen Hafenkapazitäten im Ostseeraum in Zukunft entwickeln, wird die hohe Zahl der kleinen<br />

Häfen zugunsten größerer Häfen eingeschränkt? Wird die Verkehrspolitik Russlands, so genannte<br />

strategische Güter über eigene Häfen zu leiten, den Transit über die baltischen Republiken<br />

einschränken? Werden sich bestimmte Ostseehäfen als Distributionszentren profilieren können?<br />

Welche Ausbauerfordernisse bestehen für die Hinterlandverkehrsverbindungen der Häfen? Welche<br />

Maßnahmen sind erforderlich, um den kombinierten Verkehr im Hinterlandtransport auszubauen? Wie<br />

ist im Rahmen des Integrierten Küstenzonenmanagements vorzugehen, um wirtschaftliche und<br />

ökologische Erfordernisse bei der Gewinnung neuer Hafenflächen in Einklang zu bringen?<br />

70 von 93


Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 26<br />

Nachhaltige Gestaltung des Seeverkehrs<br />

Obwohl der Seeverkehr zu den am wenigsten Umwelt schädigenden Verkehrsträgern gehört, muss<br />

auch sein Anteil am Ausstoß von Klimagasen und anderen Emissionen reduziert werden, besonders in<br />

der umweltsensiblen Ostsee. Um der von der neuen EU-Ostseestrategie erhobenen Forderung gerecht<br />

zu werden, die Ostsee als „Particularly Sensitive Sea Area (PSSA)“ zu einer Modellregion für saubere<br />

Schifffahrt zu entwickeln, sind technologische Innovationen erforderlich, wie auch wirtschaftliche<br />

Regelungen zur Stimulierung umweltgerechter Lösungen (z.B. differenzierte Hafenabgaben der Reeder)<br />

und die Einrichtung von „green transport corridors“.<br />

C Nachhaltige Entwicklung und Management von Küsten- und Meeresgebieten<br />

Die vielfältigen Nutzungsformen des Küstenbereiches führen zu Veränderungen sowohl struktureller als<br />

auch funktioneller Art. Einseitige oder unkontrollierte Einflussnahme bei der Durchsetzung der einzelnen<br />

Nutzungsinteressen und Raumansprüche („Claims“) führt dazu, dass die Nutzbarkeit ganzer<br />

Küstenregionen erlischt bzw. einzelne Nutzungsformen in unlösbarer Weise miteinander in Konflikt<br />

geraten können. Eine – freilich nur theoretische - Unterschutzstellung des Küstenbereiches bis hin zu<br />

einem völligen Veränderungsverbot könnte derartige Entwicklungen nicht verhindern, sie widerspräche<br />

auch den Bedürfnissen der sich zunehmend im Küstenbereich konzentrierenden Bevölkerung.<br />

Erforderlich ist vielmehr ein vorausschauendes und koordinierendes Vorgehen, das Schutz- und<br />

Nutzungsansprüche der gesamten Küstenzone (einschließlich AWZ und Festlandsockel) integrativ<br />

ordnet und entwickelt. Der Bereich C setzt sich daher zum Ziel, wissenschaftlich fundiertes Material zur<br />

Entwicklung von langfristig funktionierenden Steuerungsstrategien zur optimalen Ressourcennutzung im<br />

Küstenbereich, vor allem von Brackwassermeeren zu entwickeln. Im Sinne der Politikberatung sollen<br />

Werkzeuge und Instrumente für eine nachhaltige und zugleich ökonomisch prosperierende Entwicklung<br />

von Küstenregionen zur Verfügung gestellt werden. Unter Fortentwicklung und Implementierung des<br />

Ökosystem-Ansatzes sollen anhand empirischer Studien die Möglichkeiten und Grenzen für Küstenund<br />

Einzugsgebiets- Managementstrategien aufgezeigt werden.<br />

Der Bereich C umfasst dabei 4 inhaltliche Komplexe, die gleichzeitig die Forschungsstrategie<br />

widerspiegeln. Aus der Analyse der gegenwärtigen Strukturen und funktionellen Zusammenhänge<br />

sollen, unter Berücksichtigung der in A gewonnenen Kenntnisse sowie der in B sichtbar werdenden<br />

zukünftigen Veränderungen in der Einflussnahme durch sowohl empirische Erhebungen als auch<br />

Szenarienentwicklung konkrete, direkt zur Verfügung gestellte Steuerungsansätze abgeleitet und deren<br />

71 von 93


Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 27<br />

ökonomische Konsequenz betrachtet werden. Der Bereich C umfasst damit die Felder des integrierten<br />

Küsten- und Meereszonenmanagements bzw. des integrierten Küsteneinzugsgebietsmanagements,<br />

geht aber in seinem Anspruch der Erstellung von Handlungsansätzen und Szenarienentwicklung über<br />

diese beiden Gebiete hinaus.<br />

C1. <strong>Maritime</strong> Raumplanung<br />

Der Bereich C1 beschäftigt sich mit der Erstellung von Werkzeugen für und der Entwicklung von<br />

Methoden der maritimen Raumplanung. Ziel ist die Erstellung der Planungsgrundlagen, d.h. der Basis<br />

hinsichtlich des Faktenwissens über den gegenwärtigen Zustand der Küstenregionen als<br />

komplementäres Element zu den unter A) entwickelten naturwissenschaftlichen Kenntnissen zur<br />

Funktionalität dieser <strong>Systeme</strong>.<br />

Die Kenntnis der soziokulturellen und historischen Entwicklung der Küstenregion ist<br />

Voraussetzung, um die gegenwärtige Situation zu verstehen. Strukturen und Nutzungsformen der<br />

Küstenregion haben eine säkulare Entwicklungsgeschichte, die vor allem bei politisch motivierten<br />

Steuerungsansätzen unbedingt zu berücksichtigen sind. Maßnahmen wie Ausdeichungen, Ansiedlung<br />

von neuen Wirtschaftszweigen wie z.B. Aquakultur, Einrichtung bzw. Veränderung eines Schutzstatus,<br />

Eingriffe in touristische oder fischereiliche Nutzungen stellen Großprojekte dar, deren Gelingen auch<br />

von Standortfaktoren abhängig sind, die im soziokulturellen Kontext der Region verankert sind. Diesen<br />

zu kennen, zu verstehen und zu berücksichtigen ist ein wesentliches Element bei der Vorbereitung von<br />

Steuerungsmaßnahmen.<br />

Basis jeder Raumplanung ist die Verfügbarkeit aller relevanten Gebietsinformationen.<br />

Die Fülle der hier im Küstenbereich zu berücksichtigenden Faktoren erfordert zwingend die Entwicklung<br />

von Methoden und Werkzeugen, die einseitige Fokussierungen vermeiden bzw. auch das schlichte<br />

Übersehen von wichtigen Aspekten verhindert. Dabei ist auf rechtliche und politische Vorgaben im<br />

europäischen Kontext zu achten (z.B. Monitoring-Verpflichtungen nach europäischem Naturschutz- oder<br />

Wasserrecht). Aus der enormen Menge sowie der hohen Dimensionalität der Daten leiten sich direkt<br />

anspruchsvolle Fragestellungen ab:<br />

Wie lassen sich derartige Datenmengen effizient handhaben und darstellen? Wie können<br />

Wissenschaftler oder Entscheidungsträger effizient Zusammenhänge in den Datensätzen aufdecken,<br />

um zu fundierten Modellen und Entscheidungen zu kommen? Dier hierfür in Frage kommenden Ansätze<br />

(z.B. Visual Analytics) müssen dazu in geeigneter Weise erprobt und adaptiert werden.<br />

72 von 93


Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 28<br />

C2. Spezifika des Managements von Brackwasserküstenregionen<br />

Abgeschlossene Brackwassermeere stellen nicht einfach „große Ästuare“ dar, sondern weisen eine<br />

Reihe von spezifischen Bedingungen auf, die an ozeanischen Küsten keine bzw. nur eine<br />

untergeordnete Rolle spielen. Die vergleichsweise geringe Anzahl und Ausdehnung derartiger<br />

Brackwassermeere führt dazu, dass diese <strong>Systeme</strong> vor allem in empirischen Studien ungeachtet der<br />

hohen Bevölkerungsdichte ihrer Küstengebiete unterrepräsentiert sind. Als relativ artenarme und<br />

geologisch kurzlebige, meist gezeitenlose Ökosysteme sind dazu viele naturwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und Zusammenhänge nur bedingt auf diese Brackwassermeere anwendbar.<br />

Zusätzlich zu den unter A behandelten naturwissenschaftlichen Analysen sollen daher im Bereich C2<br />

empirische Untersuchungen vorgenommen werden, um die oben angeführten Spezifika zu identifizieren<br />

und, soweit möglich, eine gesicherte Analyse der Auswirkungen dieser Spezifika auf marine (und diese<br />

beeinflussende terrestrische) Nutzungsformen durchzuführen.<br />

Alle Untersuchungen des Bereiches C2 verwenden die Methode der komparativen Analyse,<br />

Anwendungsfelder sind primär die mikrotidalen <strong>Systeme</strong> Schwarzes Meer und Ostsee. Um eine<br />

Ankopplung an die voll marinen ozeanischen und Randmeergebiete zu erleichtern, sollen z.B. <strong>Systeme</strong>,<br />

wie die Chesapeake Bay und das Mittelmeer hinzugezogen werden.<br />

Die zu untersuchenden Aspekte umfassen dabei vor allem die nachfolgend aufgezählten Nutzungen<br />

und Aktivitäten, deren Einfluss auf Zustand und nachhaltige Nutzbarkeit unter den Bedingungen eines<br />

abgeschlossenen Brackwassermeeres analysiert werden soll:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fischereimanagement<br />

Schutzgebietsmanagement<br />

Aquakulturformen und -intensität<br />

Einzugsgebietsmanagement<br />

Tourismusformen und -intensität<br />

C3. Gestaltung der Zukunft – nachhaltige Entwicklung des Potentials von Küstenregionen<br />

Dieser Teilbereich soll, sich stützend sowohl auf die in Bereich A und C1 & C2 gewonnen Erkenntnisse<br />

als auch unter Berücksichtigung der sich aus Bereich B abzeichnenden Entwicklungen, die<br />

Rahmenbedingungen für eine optimale Entwicklung von Küstenregionen identifizieren. Dabei sollen<br />

ganz bewusst alternative Nutzungsformen dargestellt und analysiert werden, um - in Form einer<br />

73 von 93


Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 29<br />

Politikberatung - konkrete Analysen und Szenarien über die Kosten finanzieller, ethischer und kultureller<br />

Art von Nutzungskonflikten und ihrer integrativen Zuordnung darlegen zu können. Dabei stehen die<br />

ökonomische Bewertung von Ökosystemen sowie die Ableitung von Handlungsanweisungen zur<br />

Umsetzung nachhaltiger Nutzung ökologisch-ökonomischer <strong>Systeme</strong> im Fokus. Die hier vereinten<br />

Teilbereiche sind auf enge Kooperation und Interaktion im Sinne eines Iterationsprozesses angewiesen,<br />

da, nach Start auf Basis des Ist-Zustands, jeder der beiden Bereiche die Inputgrößen für den jeweils<br />

anderen liefert.<br />

Szenarien und Steuerungsmöglichkeiten<br />

Hier sollen Szenarien für die Entwicklung von Küstenregionen auf Basis der unter A und C1. gewonnen<br />

Daten entwickelt und zeitlich extrapoliert werden. Sensitivitätsanalysen für die Auswirkungen von<br />

Veränderungen einzelner Inputgrößen sollen die Identifikation von potentiellen Steuerfaktoren<br />

ermöglichen; eine Verifizierung der so gewonnenen Erkenntnisse erfolgt durch Vergleich mit den unter<br />

C2. gewonnenen Erkenntnissen. Die hier extrahierten potentiellen Steuerungsmöglichkeiten werden<br />

auch hinsichtlich ihrer politischen und rechtlichen Handhabbarkeit untersucht, und, nach Analyse der<br />

Charakteristika derselben, Steuerungsszenarien entworfen.<br />

Regularien und Rahmenbedingungen für die Nutzung und Entwicklung von Küstenregionen<br />

Steuerungsnotwendigkeiten und –möglichkeiten für die nachhaltige Entwicklung von Küstenregionen<br />

sind dringend zu entwickeln. Ziel ist hier vor allem, die Praktikabilität von Handlungsanweisungen, die<br />

aus naturwissenschaftlicher oder empirischer Analyse resultieren, zu prüfen. Die gezielte Suche und<br />

Bewertung von Alternativen für unpraktikable Lösungen sowie das Aufzeigen von Wegen zur<br />

Praktikabilität ist integraler Bestandteil. Dabei berücksichtigt die Analyse allgemein und in den<br />

Projektstudien im „Kaskaden-System“ des Umwelt- und Seerechts nicht nur die vorhandenen<br />

internationalen und supranationalen Übereinkommen und rechtlichen Vorgaben, sondern auch Aspekte<br />

des „Soft Law“, sowie europäische, regionale und nationale Meersstrategien, Politiken und Aktionspläne.<br />

C4. Umweltökonomie<br />

Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht sind Küstenzonen ein Paradebeispiel für ökonomische<br />

Nutzungskonkurrenzen: Tourismus, Fischerei, maritime Logistik, die Ansiedlung von<br />

Gewerbegebieten oder Windkraftanlagen und die Ausweisung von Wohngebieten konkurrieren um<br />

knappe Flächen und knappe Ressourcen. Weitere Nutzungskonflikte entstehen aus dem<br />

Schadstoffeintrag in maritime <strong>Systeme</strong>, sei es über Luftverschmutzung, Gewässerverschmutzung oder<br />

74 von 93


Forschungsplan <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> 30<br />

auch die Auswaschung von Düngemittelrückständen aus der Landwirtschaft. Eine Lösung des<br />

Knappheitsproblems über den Marktmechanismus ist nicht zu erwarten, da viele Leistungen<br />

ökologischer <strong>Systeme</strong> nicht privatisierbar sind und damit auch keinen Knappheitspreis haben. Ein Preis<br />

von Null ist aber ein Signal zur Übernutzung dieser Ressourcen. Es kommt zum Marktversagen.<br />

Wenn der Markt versagt, muss der Staat korrigierend eingreifen und die Übernutzung verhindern, sei es<br />

über ökologische Steuern, Abgaben und Steuern oder über das Haftungs- und das Ordnungsrecht. Hier<br />

wird gefragt, wie sich Nutzungskonflikte – und mithin der staatliche Regulierungsbedarf – verändern,<br />

wenn sich die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen wandeln, etwa durch Globalisierung,<br />

wirtschaftliches Wachstum oder demographischen Wandel. Besonders zu berücksichtigen sind dabei<br />

Irreversibilitäten (etwa bei Überfischung oder langlebigen Schadstoffen) und die Internationalität des<br />

Problems, da es sich bei den Anrainern um souveräne Staaten handelt, die über geeignete<br />

Anreizmechanismen zur Kooperation in der Nutzung grenzübergreifender ökologischer <strong>Systeme</strong><br />

veranlasst werden müssen. Die Ableitung von Handlungsanweisungen zur Umsetzung nachhaltiger<br />

Nutzung ökologisch-ökonomischer <strong>Systeme</strong> ist Ziel normativer umweltökonomischer Forschung.<br />

Ein weiteres Feld ökonomischer Analyse ist die ökonomische Bewertung von Ökosystemen und<br />

Umweltressourcen. Da hier häufig nicht auf Marktpreise zurückgegriffen werden kann, ist die<br />

Zahlungsbereitschaft für solche Güter in der Regel nur indirekt zu ermitteln, etwa über Kosten, die<br />

Menschen auf sich nehmen, um Natur zu genießen (Reisekostenansatz), über Immobilienpreise (sog.<br />

hedonischer Preisansatz), oder indem man die sie vor hypothetische Entscheidungssituationen stellt<br />

und ihre Zahlungsbereitschaft direkt abfragt ("contingent valuation").<br />

Die Umweltökonomie untersucht zum einen die angesprochen Nutzungskonkurrenzen mit<br />

ökonomischen Methoden, fragt zum anderen aber auch nach der Effizienz von Regulierungen zur<br />

Lösung der Nutzungskonflikte: Welche Instrumente sind geeignet, ein vorgegebenes Umwelt- oder<br />

Nachhaltigkeitsziel zu geringsten Kosten zu erreichen? In welchen Situationen sind preisliche Lösungen,<br />

etwa über ökologische Steuern oder handelbare Nutzungsrechte (Emissionslizenzen, Fischereilizenzen)<br />

ordnungsrechtlichen Regulierungen überlegen? Wie müssen Haftungsregeln ausgestaltet sein, um die<br />

richtigen ökonomischen Anreize im Sinne nachhaltiger Nutzung zu setzen? Zur Beantwortung dieser<br />

Fragen existiert ein etabliertes methodisches Instrumentarium, das auf Fragen des Integrierten<br />

Küstenzonenmanagements (IKZM) anzuwenden bzw. auf besondere Anforderungen des IKZM hin zu<br />

modifizieren und zu erweitern ist.<br />

75 von 93


Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Stellungnahme vom Beiratstreffen im November 2011<br />

76 von 93


Stellungnahme 1. Beiratstreffen des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> (MTS)<br />

am 21.11.2011, 9:00-14:30 Uhr<br />

Teilnehmer: Dr. Ulrich Förster (Lloyd‘s Register EMEA), Prof. Dr. Reinhard Hüttl<br />

(GFZ Potsdam), Prof. Dr. Gerold Wefer (MARUM, Universität Bremen)<br />

Nach einer Begrüßung durch den Dekan der interdisziplinären <strong>Fakultät</strong> Prof. Dr. Udo<br />

Kragl berichtet Prof. Dr. Gerhard Graf, Leiter MTS, über die Entwicklung und des<br />

Stand des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong>. Im Anschluss daran werden einige<br />

Projekte und Forschungsanträge vorgestellt:<br />

‐ Baltic TRANSCOAST, ein DFG Graduiertenkolleg, durch Prof. Dr. Stephan<br />

Glatzel<br />

‐ Eine gemeinsame Untersuchung von Biologen und Ingenieuren über den<br />

Mechanismus der passiven Strömungsbeeinflussung durch Vibrissen mariner<br />

Säugetiere durch Dr. M. Brede<br />

‐ Eine Initiative für einen Leibniz Campus zum Thema: Phosphor Stoffkreislauf<br />

im Grenzbereich Land und Ostsee durch Prof. Dr. Peter Leinweber<br />

‐ Ein Projektvorschlag zur Reaktion auf Ölunfälle durch Schiffe in der Ostsee<br />

„Biobind“ durch Prof. Dr. D. Schulz-Bull<br />

‐ Ein im Rahmen der Klimmzugförderung finanziertes Projekt „Radost“ durch<br />

PD Dr. Gerald Schernewski<br />

‐ Vorschläge für Managementpläne für die Schiffsgebiete in der deutschen AWZ<br />

durch Prof. Dr. D. Czybulka<br />

Im Anschluss daran schloss sich eine Besichtigung der Strömungslabore in der<br />

<strong>Fakultät</strong> für Maschinenbau und Schiffstechnik (MSF) an. Besichtigt wurden die<br />

Strömungskanäle und Versuchsanordnung zum Studium der Vibrissen von<br />

Seehunden. Anschließend wurden die Arbeiten der Stipendien der interdisziplinären<br />

77 von 93


<strong>Fakultät</strong> durchgeführten Doktorarbeiten im Rahmen einer Posterausstellung<br />

präsentiert. Der Beirat überzeugte sich von der Vielfalt der durchgeführten Arbeiten<br />

und von der fächerübergreifenden Zusammenarbeit bei den unterschiedlichen<br />

Dissertationsthemen.<br />

In einem internen Treffen diskutierte der Beirat die Eindrücke und besprach<br />

Empfehlungen für die Fortführung der Forschungsarbeiten, die in einer<br />

Abschlussbesprechung dem Vorstand des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> mitgeteilt<br />

wurden. An der Sitzung nahm auch die Prorektorin für Forschung und<br />

Forschungsausbildung, Frau Prof. Dr. Ursula van Rienen teil.<br />

Die Zielsetzung des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> der interdisziplinären <strong>Fakultät</strong> an<br />

der Universität Rostock, die unter dem Thema „Lebensraum Küste – Eine<br />

interdisziplinäre Herausforderung“ zusammengefasst sind, werden als richtiger Weg<br />

angesehen, die komplexen Forschungsfragen in den Meereswissenschaften<br />

anzugehen und ihnen wird ein riesiges Zukunftspotential beigemessen. Die<br />

angesprochenen Fragestellungen lassen sich nur interdisziplinär in enger und<br />

abgestimmter Zusammenarbeit zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie<br />

Juristen, Sozialwissenschaftlern etc. bearbeiten. Bei der interdisziplinären<br />

Kooperation muss jedoch immer die fachliche Heimat beibehalten werden. Das MTS<br />

sollte eine breite Informationsbasis anstreben und offen für alle neuen Richtungen<br />

sein. Dabei sollte man sich leiten lassen von Qualität der Forschung,<br />

Nachwuchsförderung und Transfer in die Wirtschaft und Verwaltung. Es müssen<br />

jedoch konkrete Projekte formuliert werden, die mit Priorität bearbeitet werden<br />

sollten, evtl. im Rahmen eines Workshops. Bei der Ausformulierung dieser<br />

Vorschläge sollte das Arbeitsgebiet nicht nur auf die Ostsee und angrenzende<br />

Landgebiete beschränkt sein, sondern die europäische Perspektive unter<br />

Berücksichtigung derzeitiger Veränderungen und des Einflusses nationaler und<br />

internationalen maritimer Gesetzgebung berücksicht werden..<br />

Das <strong>Department</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> hat zurzeit 48 Mitglieder. Bei einer Verlängerung<br />

der Mitgliedschaft sollte hinterfragt werden, welche Beiträge die Mitglieder leisten<br />

können und wie sie in den letzten Jahren an den Zielsetzungen des MTS beteiligt<br />

waren.<br />

78 von 93


Alle vorgestellten Projekte und Projektideen zeigen einen starken<br />

Anwendungsbezug, der in einigen Fällen noch stärker herausgestellt werden könnte.<br />

Die Mitglieder des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> können wichtige Beiträge leisten<br />

für das Masterprogramm der Universität. Mit den für die Lehre zuständigen<br />

<strong>Fakultät</strong>en sollte besprochen werden, welche Beiträge im Masterstudiengang<br />

Berücksichtigung finden könnten, insbesondere mit Beteiligung jüngerer<br />

Wissenschaftler/innen.<br />

Der Beirat sieht es als dringend notwendig an, dass eine volle Stelle für einen<br />

Geschäftsführer für die Weiterentwicklung des MTS zur Verfügung steht, zudem<br />

Sondermittel für die Entwicklung ausgewählter Projekte.<br />

79 von 93


Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Geschäftsordnung des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

80 von 93


Geschäftsordnung<br />

des Vorstands des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> (<strong>Maritime</strong> Systems)<br />

der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong><br />

§ 1 Rechtsgrundlage<br />

Auf der Grundlage der Satzung der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> der Universität Rostock<br />

vom 20.11.2008 (§ 12 Abs. 5) und des Beschlusses des Akademischen Senats vom<br />

08.10.2008 (vgl. § 16 Abs. 1), gibt sich der Vorstand des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong><br />

<strong>Systeme</strong> eine Geschäftsordnung. Die Geschäftsordnung regelt die Arbeit des<br />

Vorstands, insbesondere die Beschlussfassung im Vorstand, die Wahl der Leiterin/des<br />

Leiters des <strong>Department</strong>s und das Verhältnis zur Mitgliederversammlung.<br />

§ 2 Vorstandsmitglieder<br />

1. Der Vorstand besteht aus fünf Mitgliedern des <strong>Department</strong>s.<br />

2. Die Zusammensetzung des Vorstands soll die Interdisziplinarität des <strong>Department</strong>s<br />

widerspiegeln. Die Zusammensetzung soll sich dabei anteilsmäßig nach dem<br />

Verhältnis der durch die Mitglieder des <strong>Department</strong>s repräsentierten beteiligten<br />

Fächer richten.<br />

• Naturwissenschaften<br />

• Ingenieurwissenschaften<br />

• Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

• Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

• Fächer, die durch außeruniversitäre Einrichtungen (z.B. Leibniz Institut IOW)<br />

vertreten werden<br />

§ 3 Leitung und Vertretung<br />

1. Der Vorstand leitet das <strong>Department</strong> (§ 12 Abs 1 Satzung der INF).<br />

2. Die Aufgaben der Geschäftsführung des <strong>Department</strong>s und der Leitung des<br />

Vorstandes werden von der Leiterin/dem Leiter des <strong>Department</strong>s wahrgenommen.<br />

81 von 93


Im Falle ihrer/seiner Abwesenheit oder Verhinderung (Krankheit, Urlaub) wird sie/er<br />

durch die stellvertretende Leiterin/den stellvertretenden Leiter vertreten.<br />

3. Jedes Mitglied des Vorstands bestimmt sich für einen oder mehrere der<br />

nachfolgenden Hauptfunktionsbereiche verantwortlich:<br />

• Strategie, Profilbildung, Forschungsplan<br />

• wissenschaftlicher Nachwuchs und Promotionsausbildung<br />

• Marketing, Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Mitglieder, Beirat<br />

Die konkrete Festlegung der Funktionsbereiche im jeweiligen <strong>Department</strong> erfolgt durch<br />

Beschluss des Vorstands des <strong>Department</strong>s.<br />

§ 4 Aufgaben und Beschlüsse des Vorstands<br />

1. In Ausübung seiner Aufgaben und Funktionen trifft der Vorstand im Rahmen der<br />

Satzung der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> und der Satzung zur Vergabe von<br />

Graduiertenstipendien der INF vom 23.05.2008 Beschlüsse, insbesondere zu<br />

folgenden Regelungsbereichen:<br />

a. zur Einbringung in interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die<br />

von strategischer Bedeutung sind und zur gemeinsamen Akquisition von neuen<br />

interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsprojekten, unter Beteiligung der<br />

Mitglieder des <strong>Department</strong>s (vgl. § 6);<br />

b. zur sachgerechten Verwendung der dem <strong>Department</strong> vom Dekanat der <strong>Interdisziplinäre</strong>n<br />

<strong>Fakultät</strong> zugewiesenen finanziellen Mittel;<br />

c. zur Vergabe von Stipendien, die insbesondere zur Stärkung der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit dienen und die inhaltliche Profilbildung des <strong>Department</strong>s in<br />

Forschung und Lehre unterstützen;<br />

d. zum Einsatz von Sachmitteln, die zu ausschließlichen Zwecken für das<br />

<strong>Department</strong> genutzt werden, u.a. zur öffentlichkeitswirksamen Darstellung der<br />

Forschungs- und Entwicklungsergebnisse des <strong>Department</strong>s und seiner<br />

Mitglieder;<br />

e. zur eigenen Profilierung des <strong>Department</strong>s, insbesondere durch Entwicklung und<br />

kontinuierliche Fortschreibung eines Forschungsplans des <strong>Department</strong>s<br />

f. zu Studiengängen, die gemeinsam mit der Prodekanin/dem Prodekan der<br />

<strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> (§ 8 Abs. 2 der Satzung der INF) entwickelt und<br />

abgestimmt werden und die die bestehenden Lehrangebote im Kernbereich der<br />

Forschung und Entwicklung des <strong>Department</strong>s sinnvoll ergänzen;<br />

82 von 93


§ 5 Berichterstattungen durch den Vorstand<br />

1. Der Vorstand legt jährlich, zu Beginn eines jeden Wintersemesters, der Mitgliederversammlung,<br />

der Dekanin/dem Dekan der INF sowie der Rektorin/dem Rektor einen<br />

Ergebnisbericht vor.<br />

2. Der Ergebnisbericht hat den Grundsätzen einer gewissenhaften und getreuen<br />

Rechenschaft zu entsprechen. Er gliedert sich in einen Finanzteil, in dem der<br />

Nachweis über die verwendeten Mittel geführt wird, sowie in einen Sachbericht, der<br />

die erreichten Ergebnisse in Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit<br />

zusammenfasst.<br />

§ 6 Aufgaben und Beschlüsse der Mitgliederversammlung<br />

1. In Ausübung ihrer Aufgaben und Funktionen trifft die Mitgliederversammlung<br />

Beschlüsse insbesondere zu folgenden Themen (vgl. § 4 Abs. 2 Satzung der INF):<br />

a. Planung, Umfang und Aufstellung des Forschungsplans;<br />

b. Zusammenarbeit in Forschungsprojekten<br />

2. Die Mitgliederversammlung ist berechtigt, von der Dekanin/dem Dekan über die<br />

Aktivitäten und die kurz-, mittel- und langfristigen Planungen der INF informiert zu<br />

werden (§ 11 Abs. 5 Satzung der INF). In Ausübung dieses Rechts hat die<br />

Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s der Dekanin/dem Dekan der INF vier Wochen<br />

vor der Mitgliederversammlung mitzuteilen, welche konkreten Punkte in der<br />

Mitgliederversammlung erörtert werden sollen.<br />

§ 7 Verlauf der Mitgliederversammlung<br />

1. Die Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s lädt die Mitglieder mindestens einmal pro<br />

Semester zu einer Mitgliederversammlung ein (§ 11 Abs. 1 Satzung der INF). Zu<br />

dieser legt sie/er die Tagesordnung fest.<br />

2. An der Mitgliederversammlung soll auch die Dekanin/der Dekan der INF sowie die<br />

Prodekanin/der Prodekan der INF teilnehmen. Weitere Teilnehmerinnen/Teilnehmer<br />

können von der Leiterin/dem Leiter des <strong>Department</strong>s als Gäste geladen werden.<br />

3. Die Einladung zur Mitgliederversammlung wird zusammen mit der Tagesordnung<br />

von der der Leiterin/dem Leiter des <strong>Department</strong>s den Mitgliedern des <strong>Department</strong>s<br />

und den sonstigen Sitzungsteilnehmern 14 Tage vor dem angesetzten Termin in<br />

elektronischer Form (Email) oder Schriftform übermittelt.<br />

83 von 93


4. Jedes Mitglied des <strong>Department</strong>s, die Dekanin/der Dekan der INF sowie die<br />

Prodekanin/der Prodekan der INF ist berechtigt, Anträge zur Tagesordnung zu<br />

stellen. Diese Anträge können noch bis zu Beginn der Sitzung eingereicht werden.<br />

Änderungsanträge, die sich bei der Beratung während der Sitzung ergeben, können<br />

in der Sitzung mündlich gestellt werden. Über die Aufnahme in die Tagesordnung<br />

entscheidet jeweils die Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s<br />

5. Die Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s eröffnet, leitet und schließt die<br />

Mitgliederversammlung.<br />

6. Zu jeder Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu erstellen. Die Protokollantin/der<br />

Protokollant soll nicht Mitglied des <strong>Department</strong>s sein. Im Protokoll sind der<br />

Sitzungsort und -zeitpunkt, die Teilnehmerinnen/die Teilnehmer, die Tagesordnung,<br />

die besprochenen und zurückgestellten Anträge, die Feststellung der<br />

ordnungsgemäßen Einberufung und Beschlussfähigkeit, die Anträge und Festlegungen<br />

des <strong>Department</strong>s, sowie die Besprechungs- und Abstimmungsergebnisse<br />

zu den einzelnen Tagesordnungspunkten festzuhalten. Anträge und<br />

Beschlussfassungen sind im Wortlauf wiederzugeben.<br />

7. Das Protokoll ist von der Protokollantin/dem Protokollanten und der Leiterin/dem<br />

Leiter des <strong>Department</strong>s zu unterzeichnen. Wurde sie/er bei Eröffnung/Leitung und<br />

Schließung durch ihre/seine Stellvertreterin/Stellvertreter vertreten, ist das Protokoll<br />

von dieser/diesem zu unterzeichnen. Es ist innerhalb einer Woche nach der<br />

Mitgliederversammlung an alle Sitzungsteilnehmer sowie an die Dekanin/den Dekan<br />

und die Prodekanin/den Prodekan in der INF zu versenden.<br />

§ 8 Wahl des Vorstands<br />

1. Zur Wahl des Vorstandes ist von der amtierenden Vorstandsvorsitzenden/dem<br />

amtierenden Vorstandsvorsitzenden eine Mitgliederversammlung einzuberufen.<br />

2. Die Einberufung erfolgt in Form einer schriftlichen Bekanntmachung an alle<br />

Mitglieder, die Dekanin/den Dekan der INF und die Prodekanin/den Prodekan der<br />

INF spätestens sechs Wochen vor der Wahl. In dieser werden der Termin der Wahl<br />

sowie die Aufforderung zur Abgabe von<br />

Kandidatinnenvorschläge/Kandidatenvorschläge unter Hinweis auf die nachfolgende<br />

Fristsetzung (§ 8 Abs. 4 GO) mitgeteilt.<br />

3. Der amtierende Vorstand bestellt für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl<br />

ein Wahlgremium, welches sich aus bis zu drei Vertreterinnen/Vertretern aus dem<br />

Dekanat der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong>, der wissenschaftlichen Geschäftsführerin/<br />

den wissenschaftliche Geschäftsführer bzw. Assistentin/ Assistent des <strong>Department</strong>s<br />

oder der Verwaltung der Universität zusammensetzt.<br />

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4. Jedes Mitglied des <strong>Department</strong>s ist berechtigt, bis drei Wochen vor der<br />

Mitgliederversammlung Kandidatinnenvorschläge/Kandidatenvorschläge beim<br />

Wahlgremium schriftlich einzureichen.<br />

5. Es kann jedes wahlberechtigte Mitglied des <strong>Department</strong>s zur Wahl in den Vorstand<br />

vorgeschlagen werden. Zudem besteht ein Selbstvorschlagsrecht.<br />

6. Die vorgeschlagenen Kandidatinnen/Kandidaten werden vom Wahlgremium über<br />

den sie betreffenden Kandidaturvorschlag informiert. Sie können der Kandidatur bis<br />

zum Sitzungstermin zustimmen oder diese ablehnen.<br />

7. Die vorgeschlagenen Kandidatinnen/Kandidaten werden vom Wahlgremium in einer<br />

Kandidatenliste erfasst. Das Wahlgremium legt dabei auch die Aufteilung der<br />

Wahlvorschläge nach § 2 Abs. 2 GO fest.<br />

8. Die Einladung zur Vorstandwahl erfolgt mit einer Ladungsfrist von 14 Tagen (§ 11<br />

Abs. 1 Satzung der INF).<br />

9. Mit der Einladung werden der Ort, die Zeit, die Festlegungen zum Ablauf der<br />

Wahlen, die Wahlvorschläge mit der Benennung der zur Wahl stehenden<br />

Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Aufteilung nach § 2 Abs. 2 1 übermittelt. Die<br />

Einladung erfolgt elektronisch (per Email) oder in schriftlicher Form.<br />

10. Die Wahl der Mitglieder des Vorstands erfolgt mit einfacher Mehrheit der von den<br />

wahlberechtigten Mitgliedern abgegebenen gültigen Stimmen. Stimmenthaltungen<br />

gelten weder als Ja- noch als Nein-Stimmen. Bei Stimmenparität entscheidet die<br />

Stichwahl.<br />

11. Die Wahl des Vorstandes erfolgt in geheimer Abstimmung.<br />

§ 9 Leiter und stellvertretender Leiter des <strong>Department</strong>s<br />

1. Die gewählten Mitglieder des Vorstands wählen aus ihrem Kreis die Leiterin/ den<br />

Leiter des <strong>Department</strong>s und die Stellvertreterin/den Stellvertreter. Die Leiterin/der<br />

Leiter des <strong>Department</strong>s und seine Stellvertreterin/sein Stellvertreter werden mit<br />

einfacher Mehrheit der anwesenden Stimmen gewählt. Die Wahl erfolgt für die Dauer<br />

von zwei Jahren und im Einvernehmen mit dem Rektorat und der Dekanin/dem<br />

Dekan der INF (§ 13 Abs. 2 Satzung der INF). Die Leiterin/der Leiter des<br />

<strong>Department</strong>s ist gleichzeitig die/der Vorstandsvorsitzende.<br />

2. Die Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s führt die Geschäfte des <strong>Department</strong>s.<br />

1 siehe oben<br />

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3. Die Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s vertritt das <strong>Department</strong> innerhalb der<br />

Universität Rostock (§ 13 Abs. 1 Satzung der INF). Die Stellvertreterin/Der Stellvertreter<br />

der Leiterin/des Leiters des <strong>Department</strong>s vertritt die Leiterin/den Leiter im<br />

Falle der Abwesenheit oder Verhinderung der Leiterin/des Leiters.<br />

4. Der Leiterin/dem Leiter ist eine wissenschaftliche Geschäftsführerin/ein<br />

wissenschaftlicher Geschäftsführer bzw. geschäftsführende Assistentin/<br />

geschäftsführender Assistent zugeordnet. Sie/Er unterstützt die Leiterin/den Leiter<br />

bei der Umsetzung von Vorstandsbeschlüssen, in den Aufgaben der<br />

Geschäftsführung des <strong>Department</strong>s - insbesondere zur Unterstützung der Aufgaben<br />

des Vorstands vgl. § 3 Abs. 4 a. - f GO. - sowie in administrativen und<br />

organisatorischen Aufgaben.<br />

§ 10 Vorstandsitzungen<br />

1. Der Vorstand tagt in regelmäßigen Abständen, in der Regel einmal im Monat.<br />

Während der vorlesungsfreien Zeit kann die Leiterin/der Leiter des <strong>Department</strong>s in<br />

Abstimmung mit der Dekanin/dem Dekan der INF bestimmen, dass die Sitzung<br />

ausgesetzt wird, wenn kein Vorstandsmitglied die Einberufung der Sitzung verlangt.<br />

Die Sitzungstermine, der Sitzungsort und die Sitzungszeit werden von der<br />

Vorstandsvorsitzenden/dem Vorstandsvorsitzenden bestimmt.<br />

2. An den Sitzungen nehmen regelmäßig die Vorstandsmitglieder und die<br />

wissenschaftliche Geschäftsführerin/der wissenschaftliche Geschäftsführer bzw.<br />

geschäftsführende Assistentin/geschäftsführender Assistent teil. Weitere Teilnehmer<br />

können von der Vorstandsvorsitzenden/dem Vorstandsvorsitzenden als Gäste<br />

geladen werden.<br />

3. Die Einladung zur Vorstandssitzung wird von der Vorstandsvorsitzenden/dem<br />

Vorstandsvorsitzenden zusammen mit der Tagesordnung den Vorstandsmitgliedern<br />

sowie den übrigen Sitzungsteilnehmern rechtzeitig vor dem angesetzten Termin<br />

elektronisch (per Email) oder in Schriftform übermittelt.<br />

4. Jedes Vorstandsmitglied ist berechtigt, Anträge zur Tagesordnung zu stellen. Diese<br />

Anträge sind bis spätestens zwei Tage vor dem Sitzungstermin schriftlich bei der<br />

Vorstandsvorsitzenden/dem Vorstandsvorsitzenden einzureichen. In<br />

Ausnahmefällen, insbesondere Dringlichkeit, können schriftlich verfasste Anträge als<br />

Eilanträge noch bis zu Beginn der Sitzung eingereicht werden. Änderungsanträge,<br />

die sich bei Beratung während der Sitzung ergeben, können in der Sitzung mündlich<br />

gestellt werden. Über die Aufnahme in die Tagesordnung entscheidet jeweils der<br />

Vorstandsvorsitzende.<br />

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5. Der Vorstandsvorsitzende eröffnet, leitet und schließt die Vorstandssitzung. Er kann<br />

die Eröffnung, Leitung und Schließung seiner/seinem Stellvertreter/in übertragen.<br />

6. Zu jeder Vorstandssitzung ist ein Protokoll zu erstellen. Die Protokollantin/der<br />

Protokollant soll nicht Mitglied des Vorstands sein. Im Protokoll sind der Sitzungsort,<br />

und –zeitpunkt, die Teilnehmer, die Tagesordnung, die besprochenen und<br />

zurückgestellten Anträge, die Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und<br />

der Beschlussfähigkeit, Anträge und Festlegungen des Vorstands, Besprechungsund<br />

Abstimmungsergebnisse zu den einzelnen Tagesordnungspunkten festzuhalten.<br />

Anträge und Beschlussfassungen sind im Wortlaut wiederzugeben.<br />

7. Das Protokoll ist von der/dem Vorstandsvorsitzenden zu unterzeichnen. Hat er die<br />

Eröffnung/Leitung und Schließung der Vorstandssitzung seiner<br />

Stellvertreterin/seinem Stellvertreter übertragen, ist das Protokoll von dieser/diesem<br />

zu unterzeichnen. Es ist bis eine Woche nach der Vorstandssitzung an die<br />

Dekanin/den Dekan der INF, der Prodekanin/den Prodekan der INF, die<br />

Vorstandsmitglieder und alle sonstigen Sitzungsteilnehmer zu versenden.<br />

§ 11 Beschlussfassungen des Vorstands<br />

1. Vor Beginn einer jeden Beschlussfassung stellt die Vorsitzende/der Vorsitzende die<br />

Beschlussfähigkeit fest.<br />

2. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn die Sitzung ordnungsgemäß einberufen<br />

wurde und die Hälfte der Mitglieder anwesend sind. Eine Übertragung der<br />

Stimmberechtigung ist unzulässig.<br />

2. Beschlussfassungen des Vorstands werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden<br />

Stimmen gefasst. Ein Antrag ist angenommen, wenn die Zahl der Ja-Stimmen größer<br />

ist als die Zahl der Nein-Stimmen. Stimmenthaltungen werden weder als Ja- noch als<br />

Nein-Stimmen gewertet. Bei Stimmengleichheit gilt der Antrag als abgelehnt.<br />

3. Beschlussfassungen werden in offener Abstimmung durch Handzeichen gefasst. Auf<br />

Antrag eines Vorstandsmitgliedes erfolgt die Abstimmung geheim.<br />

4. In begründeten Fällen und bei Dringlichkeit können Beschlüsse des Vorstandes auch<br />

außerhalb von Sitzungen in einem schriftlichen Abstimmungsverfahren herbeigeführt<br />

werden, wenn die/der Vorstandsvorsitzende dies bestimmt und kein<br />

Vorstandsmitglied dem widerspricht. Beschlüsse im schriftlichen<br />

Abstimmungsverfahren müssen einstimmig erfolgen.<br />

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§ 12 Inkrafttreten<br />

Die Geschäftsordnung des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> wurde vom Vorstand des<br />

<strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong> am 09.04.2009 einstimmig beschlossen.<br />

Sie wurde auf der Vorstandssitzung des Dekanats der <strong>Interdisziplinäre</strong>n <strong>Fakultät</strong> vom<br />

06.05.2009 einstimmig genehmigt. Die Geschäftsordnung tritt somit am 07.05.2009 in<br />

Kraft.<br />

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Bericht des <strong>Department</strong>s <strong>Maritime</strong> <strong>Systeme</strong><br />

Anhang<br />

Gemeinsame Erklärung zwischen Rektorat / INF<br />

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