deI' Umgebung Don Regen8burg.
deI' Umgebung Don Regen8burg.
deI' Umgebung Don Regen8burg.
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I Die geologischen Verhältnisse I<br />
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von Regensburg und <strong>Umgebung</strong>.<br />
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Von<br />
Dr. A. Brnnhuber.<br />
Mit einer Übersichtskarte, zwei Proßltafeln und Textßgnren.<br />
Zweite, yerbesserte Au Gage.<br />
1921.<br />
1m Selbstverlag des Naturwissenschaftlichen Vereins Regenshurg.
Die geologischen VerbMtol$ße<br />
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Von<br />
Dr. A. Brunhuber.<br />
Mit einer Übersicbtskarte, zwei Profiltafeln und Textfignren.<br />
Zweite, verbesserte Auflage.<br />
1921.<br />
Im Selbstverlag des Naturwissenschaftlichen Vereins Regensburg.<br />
DrUCK der Graphischen Kunstanstalt Heinrich Schiele in Regensburg
Seinem' Freunde<br />
und<br />
Lehrer in der Geologie<br />
Dr. Ludwig von Ammon<br />
gewidmet.<br />
s-s,\, ~<br />
S I 0 '1,
Inhalt.<br />
\'oJ"\n)rt<br />
Winke fiir Anfiinger<br />
Allgemeines<br />
L Das Urgebirge<br />
? Das Rotliegende<br />
3. Die Trias<br />
4. Der Jura<br />
5. Die K rcide<br />
6. Das Tertiilr<br />
7. Das Diluvium und
Vorwort zur ersten Auflage.<br />
Nachdelll ich seit meinen jungen Jahren mich fortgesetzt<br />
mit Lust und Liebe dem Studium der geologischen Verhältnisse<br />
der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg hingegeben, habe ich mich, teils<br />
um mir Nachfolger zu erwecken, teils um meinen Geist wenigstens<br />
zeitweise abzulenken von dem überaus traurigen Schauspiel<br />
des schrecklichsten aller Kriege, an diese Arbeit gemacht.<br />
Sie soll in erster Linie ein Leitfaden sein für den Anfänger im<br />
geologischen Studium, dem gerade die hiesige Gegend ein außerordentlich<br />
geeignetes Arbeitsfeld bietet. Darum habe ich mir<br />
Mühe gegeben, den Text möglichst allgemein verständlich ZL1<br />
gestalten und habe hauptsächlich nur die lokalen Verhältnisse<br />
in Betracht gezogen. Genauere Einzelheiten habe ich vorwiegend<br />
in den Noten untergebracht. Sie sind zum Teil die<br />
Ergebnisse eigener Beobachtungen, welche ich dadurch der Vergessenheit<br />
entreissen möchte. Manches davon wird auch für<br />
den fachmann von Interesse sein. Die Hinweise auf die Literatur<br />
und wichtige im Museum vorhandene Belegstücke sollen<br />
dazu dienen, eingehendere Studien zu erleichtern. Indem die<br />
Arbeit in dieser form die bisherigen Kenntnisse über die hiesigen<br />
geologischen Verhältnisse vermittelt, soll sie zugleich ein Anreiz<br />
und ein Hilfsmittel sein zu selbständiger forschung, zu der jeder<br />
berufen und auch' im Stande ist, der über die nötige Beobachtungsgabe<br />
und die entsprechenden Vorkenntnisse verfügt. Saxa<br />
loquuntur, die Steine reden; man muss nur ihre Sprache verstehel!.<br />
Was sie uns erzühlen, sind Begebnisse aus der Vorzeit<br />
der erde, Geologie aber ist letzten Grundes Erdgeschichte.<br />
Keinem Gebildeten sollte sie gänzlich fremd sein.<br />
Fiir freundliche Beihilfe bei der Drucklegung der Arbeit<br />
spreche ich Herrn Oberbergdirektor Dr. v. A m 111 0 11 und<br />
Herrn Hauptiehrer Sc h I ich tin ger meinen verbindlichsten<br />
Dank aus; ebenso Herm Professor W ä g ne r und Herrn<br />
Hauptlehrer A. M a y e r fi"lr die Ausfiihrung von Zeichnungen.
Praktische Winke für Anfänger.<br />
Oeologie kanlJ nicht in der Studierstube, sondern lJur im<br />
Gebnde erlernt \\erdt'lI: Bilcher könncn dabei nur die RoUe<br />
von Beratern und führt'rn spielen. Die Hauptsache bleibt die<br />
Beohachtung der '"01' kommenden Gesteine, ihrer Einschlüsse.<br />
ihrer Lak!erung us\\"o Da aber die Oesteine größtenteils VOll<br />
cmcr Vegetationsdecke verhüllt sind, llandelt es sich darum.<br />
die relativ seltenen Stellen aufzusuchen. wo sie aus natürlichen<br />
Ursachen oder durch menschliche Tätigkeit zu Tage treten: die<br />
sogenannten Auf sc h I ü s s e. In erster Linie kommen zu Tage<br />
tretende felsen in Betracht; docll ist hiebei darauf zu achten, ob<br />
sie auch wirklich anstehen, d. h. direktc Fortsetzungen der im<br />
Untergrunde befindlichen Gesteine sind oder nicht bloß lose<br />
Blöcke. Am häufigsten findet man Aufschlüsse an Steilhängen,<br />
in Schluchten, Hohlwegen und Wasserrissen. kurzum überall,<br />
\\10 sich die Tätigkeit des Wassers energischer geltend macht.<br />
Auch die unbedeutendsten Aufschliisse, selbst Maulwurfshaufen.<br />
sind nicht gering zu achten. Von größter Wichtigkeit sind auch<br />
die kiinstlichen Aufschlüsse. So bieten die fahrbahn und die<br />
Einsclmitte eines Weges oft einc treffliche Gelegenheit deli<br />
geologischen Aufbau einer Höhe zu verfolgen. Den besten Einblick<br />
geben natiirlich Steinbriiche, Ton- lind Kiesgruben, da sie<br />
die Lagerung der Gesteinsschichten in größerem Umfang<br />
erkennen lassen und frischercs Oestein liefern. als dasjenige<br />
ist, welches zunächst der Erdoberfläche liegt. Aber auch<br />
Orahungell aller Art zlir Anlage VOll Gehäuden. Kanälen usw.,<br />
nicht mi1lder Brunnenallsschachtungen ulld Tiefbohrungen muß<br />
lllan mit Eifer verfolgen. Nichts ist lehrreicher als die dabei<br />
RCWOl1l1enen Beobachtungsresultate in Bezug auf die Art und<br />
Lagerung der Gesteine ill Gestalt VOll Profilzeichnungen<br />
(Vertikalschnitten) ill einelll Skizzenbuch zu sammeln. Es ist
- 4--<br />
dies um so notwendiger, als derartige AufschlUsse meist nach<br />
kurzer Zeit wieder spurlos verschwinden. Um solche vielleicht<br />
nie wieder sich bietende Beobachtungsgelegenheiten nicht zu<br />
versäumen, tut man gut sich mit Bauunternehmern und Brunnengräbern<br />
in Verbindung zu setzen, damit man rechtzeitig benachrichtigt<br />
wird und etwaige funde, z. B. von Versteinerungen.<br />
zugewiesen bekommt. Zur Erreichung des letzteren Zweckes<br />
ist es auch sehr förderlich, die Aufmerksamkeit der Arbeiter<br />
durch Trinkgelder anzuregen.<br />
In Wäldern und auf feldern, wo Aufschlüsse fehlen. ist man<br />
auf die Beobachtung einzelner umherliegender Gesteinsstücke,<br />
sogenannter Lesestücke. beschränkt; freilich gewähren sie nicht<br />
immer einen richtigen Schluß auf die Beschaffenheit des Untergrundes.<br />
Besonders ist dies an Abhängen der fall; an ihrem<br />
unteren Teile finden sich häufig Gesteinsstücke, die von den<br />
oberen Teilen stammen. Wo alle Anzeichen fehlen, wie z. B.<br />
auf Wiesen, kann man durch Nachfrage bei den Besitzern<br />
manches Wissenswerte erfahren; denn auch der einfache Landmann<br />
ist aus praktischem Interesse meist ein ganz guter Kenner<br />
der geologischen Beschaffenheit seiner Grundstücke.<br />
Da fast aHe zu Tage liegenden Gesteine zum mindesten<br />
an der Oberfläche durch Verwitterung mehr oder weniger verändert<br />
sind, ist es absolut nötig, jeweils durch Abschlagen eines<br />
Stückes einen frischen Bruch zu erzeugen, auf drm sich erst die<br />
ursprüngliche Beschaffenheit des Gesteins erkennen läßt. Darum<br />
muß der Hammer der unzertrennliche Begleiter des Geo]ogell<br />
sein. Am Besten wählt man einen solchen aus gutem Stahl<br />
mit einem platten und einem kantigen Ende. Sehr wichtig ist<br />
ein langer Stiel aus bestem Eschenholz, der einen kräftigen.<br />
kurzen und elastischen Schlag gestattet. Stets fiihre man auch<br />
eine gute Lupe mit sich, um das feinere Ocfiigc der Gesteille<br />
wahrnehmen zu künnen, ferner eine topographische und geologische<br />
Karte. Sehr zwecklllüßig ist es, sich alsbald eille<br />
Sammlung charakteristiscller Stücke allzulegen mit genuuer<br />
l3ezeicllllllug der Lokalität, all der llIall sie gefunden hat. Ocsteinsprob(;li<br />
formiert llIall :Im Bestell zu rechteckigen Stücken<br />
(Handstiicken), indem l1Iall das Ocsteinsstiick in der Hand hält
-5-<br />
und mit einem kleinen Hammer bearbeitet. Gewöhnlich übliche<br />
formate sind 9 : 12 und auch 7 : 9 cm bei 3 cm Dicke.<br />
Insbesondere bei Versteinerungen bemerke man genau dit<br />
Schicht. in welcher man sie antraf, denn in vielen fällen kann<br />
man nur aus dem Vorkommen gewisser Versteinerungen die<br />
Zugehörigkeit einer Schicht zu einer bestimmten Schichtfolge<br />
feststellen. Bei dem Versuche, Versteinerungen aus festem, sie<br />
teilweise noch einschließenden Gestein herauszuschlagen, werden<br />
solche häufig zertrümmert oder ganz zerstört. Wenn ihre<br />
freilegung Schwierigkeiten macht, tut man besser, sie erst zu<br />
Hause mit Meissel und Stichel vorsichtig heraus zu präparieren.<br />
Kleine Versteinerungen, z. B. Schnecken oder foraminiferen,<br />
die sich in weichen Tonen oder Mergeln befinden, wird man am<br />
besten durch Auflösen und Schlemmen des Gesteins gewinnen.<br />
Gut t'rhaltenc Versteinerungen, die im allgemeinen nicht häufig<br />
sind, verdienen zum mindesten dieselbe Hochachtung und sorgiältige<br />
Aufbewahrung wie geschichtliche Altertümer oder Kunstgegenstände.<br />
Wirkliche Seltenheiten überlasse man dem<br />
Museum, da es vorkommt, daß solche im Pr\vatbesitz verschleudert<br />
werden und daß auf diese Weise der Wissenschaft<br />
unersetzliche Dokumente verloren gehen. Überhaupt hüte man<br />
sich, daß der Sammeleifer nicht in Sammelsport ausartet; denn<br />
die leidenschaftliche Begier nach dem Besitz fördert in der<br />
Regel nicht das wissenschaftliche Streben.<br />
Genaue Kenntnis der Mineralien, Gesteine und Versteinerungen<br />
und der Art ihres Vorkommens machen aber noch nicht<br />
den Geologen aus. Wer in Wahrheit Geologie treiben will,<br />
muß sich frühzeitig daran gewöhnen, die beobaehteten Einzelnheiten<br />
zu einem Gesamtbild vom Aufbau der Erdrinde zu gestalten.<br />
Dieses geologische Gesamtbild kommt aber teilweise<br />
schon in den Oberflüchenformen der Erdrinde, in der Gestalt<br />
der Täler und Höhen usw. zum Ausdruck. Darum ist es absolut<br />
notwcndig, daß man das auf seine Einzelnheiten untersuchte<br />
Oebiet VOll Zeit zu Zeit von einem entfernten oder erhöhten<br />
Standpunktc überblickt. Manche lang gesuchte Zusammenh:inge'<br />
werden dann oft mit einem Schlage klar; man erkennt<br />
wie die Oberflächenformen vom geologischen Aufbau bedingt<br />
sind und lernt andererseits aus den ersteren auf den letzteren
-6-<br />
zu schließen. Mit dem Verständnis für die Landschaftsformen<br />
wächst auch das Interesse für das Landschaftsbild und der Oe~<br />
nuß, den die Betrachtung desselben gewährt 'und es steig;::rt<br />
sich die Liebe zur Natur, die im letzten Grunde doch liebevolles<br />
Verständnis ist.<br />
------
-7-<br />
Anschiittungen. Auch die San d s t ein e sind nichts anderes,<br />
als mehr oder weniger feinkörniger Quarzsand. der durch ein<br />
kalkiges, toniges oder kieseliges Bindemittel verfestigt ist. Eine<br />
dichte Abart des Quarzes ist der H 0 r n s t ein, der in unserer<br />
Gegend häufig in mehr oder weniger kugeligen, oft konzentrisch<br />
gesdlichteten Knollen hauptsächlich im Jurakalk vorkommt;<br />
meist von grauer farbe. häufig mit kreideweißer Verwitterungsrinde.<br />
Sein Bruch ist ein ausgesprochen splitteriger.<br />
Sehr verbreitet in hiesiger Gegend ist der KaI k (kohlensaurer<br />
Kalk), der in dichter form massenhaft als Gestein auftritt<br />
(K alk s t ein) lind einen großen Teil der J ura- und<br />
Kreideablagerungen bildet. Von farbe meist weißlich, graulich<br />
oder gelblich. unterscheidet er sich vom Quarz durch bedeutend<br />
geringere Härte und mattes Aussehen, hauptsächlich<br />
aber dadurch, daß er mit Salzsäure betupft unter lebhaftem<br />
Aufbrausen Kohlensäure entwickelt. Der Bruch ist häufig<br />
muschelig; das Oefiige meist dicht, körnig,<br />
manchmal krystallinisch, selten oolithisch<br />
(in form VOll fischrogenähnlichen Körnchen).<br />
Krystallisiert findet sich der Kalk<br />
als Kai k s p a t 1) (hauptsächlich in form<br />
von Rhomboedern) (fig. 2.) in Spalten fig. 2.<br />
und Hohlräumen des Kalksteins. (Mit<br />
Krystallen ausgekleidete Hohlräume nennt man D r u sen.)<br />
Eine Abart des Kalksteins ist der D 0 10m i t (kohlensaurer<br />
Kalk und kohlensaure Magnesia). Etwas härter als Kalk und<br />
1) Spat, eine altc schr treffcnde Bezeichnung für Mineralien die beim<br />
Zerschlagen mit ebenen g!ünzclldcll Krystalliliichen spalten. riir 'hier komlllen<br />
in Betracht:<br />
Kalkspat feldspat flußspat Schwerspat<br />
Farbe weiß, gelhlich weiB, gelblich gelb, rosa weiß, rötlich<br />
rötlich griin, blau<br />
schwarzblau<br />
Dllrchsichtig- durchschein. undurchsichtig<br />
bis<br />
durchschein. durchschein.<br />
keit<br />
bis<br />
durchsichtig<br />
durchsichtig<br />
Hiirte<br />
mit dem Messer<br />
schahhar ser ritzbar ser ritzbar ser ritzbar<br />
mit dcm Mes<br />
mit dem Mes<br />
mit dem Mes<br />
~paltet in dcr Rholll-<br />
Form von boedern<br />
Tafeln OctaederIl Tafeln.<br />
Der Schwerspat zeichnet sich durch bedeutcnde Schwere aus.
-8-<br />
von ausge:;.prochen" krystallinischem Gefüge, gleich dem<br />
Kolonial zucker, ist er vielfach von kleinen Hohlräumen durchsetzt,<br />
die oft mit kleinen Dolomitkrystallen ausgekleidet sind;<br />
Farbe gelblichgrau. Vom echten Dolomit, der mit Säuren<br />
11 ich tau f b rau s t , gibt es viele Übergänge zum Kalkstein.<br />
Sehr verbreitet ist auch der Ton (kieselsaure Tonerde),<br />
ein weiches, erdiges Mineral, welches beim Anhauchen einen<br />
charakteristischen Geruch gibt; er saugt Wasser begierig ein<br />
und wird dann knetbar, plastisch, sogen. Let t e n. Ist in der Regel<br />
durch Eisen graublau, gelblich oder braun gefärht, in der <strong>Umgebung</strong><br />
von Braunkohle auch schwarzbraun. Ein reiner,<br />
weißer, pulveriger Ton ist die Po r z e I la n erd e oder das<br />
K a 0 li n. Ein mit Quarzsand verunreinigter, sehr eisenreicher<br />
und dadurch gelbbrauner, lockerer Ton ist der L e h m , der sich<br />
beim Brennen rot färbt (Ziege!). Unter Löß versteht man<br />
einen kalkhaltigen Lehm, der aus der Diluvialzeit stammt. Er<br />
liefert das Material für die meisten Ziegeleien der Umgegend.<br />
Die hier namentlich in der Kreideformation weitverbreiteten<br />
Me r gel sind ein Gemenge von Kalk und Ton, Kalkmergel<br />
oder Tonmergel, je nach dem Vorherrschen des einen oder<br />
anderen Bestandteiles. Sie sind meist gelblich oder graulich,<br />
von vorwiegend lockerer Beschaffenheit und oft von harten<br />
Knollen durchsetzt.<br />
Von MetaIlen ist das Eis e n in der Form von B rau n -<br />
eis e n s t ein (Eisenoxydhydrat) und Rot eis e n s t ein<br />
(Eisenoxyd) in vielen Gesteinen, wenn auch nur in untergeordneter<br />
\Veise verbreitet und bedingt ihre gelbe, braune oder rote<br />
Farbe. In etwas größerer Menge findet sich der Brauneisenstein<br />
in Form von Adern, Knollen und Überzügen hauptsächlich<br />
in SaIldsteinen und der Roteisenstein in oolithischer Form im<br />
schwarzen Jura (Keilberg).<br />
Seltener ist das Mall ga J1 , das dicht und von schwarzer<br />
farbe ist (Hartmanganerz) und in der I~egel dünne, dendritische<br />
(baumförmige) Überzüge auf Sandsteinen (Tegernheilllcrkeller)<br />
lind Plattenkalket1 bildet.<br />
Die ebcn geschildertcn Sandsteine, Kalke, Mergel und Tone.<br />
die sich in ahwechselnden Lagen auf weite Landstrecken
-9-<br />
dem Aufbau der Erdrinde beteiligen. sind durchwegs sogenannte<br />
T r ü m m erg e s t ein e, zu deren Bildung die Zerstörung<br />
älterer Gesteine, insbesondere des Urgebirges, das Material<br />
geliefert hat. Die Zerstörung ist eine Folge der Verwitterung<br />
der Gesteine an der Erdoberfläche durch die Tätigkeit der sogenannten<br />
Atmosphärilien (Wasser, Frost, Hitze usw.), die sowohl<br />
eine mechanische Zertrümmerung, als auch eine chemische Zersetzung<br />
herbeiführt. Der so entstandene Gesteinsschutt<br />
wurde durch Wasser fortgeiiihrt und andern Ortes, besonders<br />
auch auf dem Meeresboden in Schichten abgelagert und später<br />
verfestigt. Alle derartig gebildeten Gesteine bezeichnet man<br />
deshalb als se d i m e n t ä r e oder Ab s atz g e s t.e i n e (auch<br />
Schichtgesteine). Man hat die gesamten auf der Erde vorkommenden<br />
sedimentären Gesteine, die wie die Blätter eines<br />
Buches über einander geschichtet sind, in Abteilungen, sogenannten<br />
F 0 r m a t ion e n zusammengefasst, die gewissen<br />
Epochen der Erdgeschichte entsprechen.<br />
Idealproöl der sedimentären Ablagerungen<br />
Alluvium<br />
Diluvium<br />
Tertiär<br />
Kreide<br />
Neuzeit der Erde<br />
Pliocän<br />
Miocän<br />
Oligocän<br />
Eocän<br />
Mittelalter der Erde<br />
Senon<br />
Turon<br />
Cenoman<br />
ältere Kreid(<br />
J u ra<br />
lw eis s e r (M alm)<br />
b rau n e r (D 0 g ger)<br />
s c h war zer (L i a s)<br />
, Rhät<br />
T · Keuper<br />
fI a s '\~ Muschelkalk<br />
Buntsandstein<br />
Per m 1 Zechstein<br />
oder Kupferschiefer<br />
Dyas Rotliegendes<br />
Karbon oder Kohlenformation<br />
Altertum der Erde<br />
Devon<br />
Silur<br />
Kambrium<br />
(Die in der <strong>Umgebung</strong> VOll Regensburg vorkommenden Abteilungen<br />
sind durchschossen gedruckt.)
-10-<br />
Wir sehen, daß bei l~egensburg eine große Anzahl von<br />
sedimentären Ablagerungen verschiedenen Alters entwickelt<br />
sind und zu Tage treten, ein Umstand, der unsere Gegend geologisch<br />
besonders interessant macht. Dagegen fehlen manche<br />
Abteilungen, wie denn überhaupt nirgends auf der Erde das<br />
obenstehende Profil vollständig ausgebildet ist; in manchen<br />
Gegenden, wie im Bayerischen Wald, fehlen die sedimentären<br />
Ablagerungen mit Ausnahme der allerjüngsten vollstündig.<br />
fast in allen sedimentüren Gesteinen finden sich Überreste<br />
von ausgestorbenen Pflanzen und Tieren als sogenannte Vers<br />
t e i 11 e run gen oder f 0 s s i I i e n. Diese geben uns ein<br />
freilich liickenhaftes Bild des organischen Lebens in früheren<br />
Erdepochen, das im allgemeinen eine fortschreitende Entwicklung<br />
von niedrig stehenden zu höher ausgebildeten formen<br />
zeigt. Sie lassen uns erkennen, ob eine Ablagerung sich im<br />
Meere oder auf dem Lande gebildet hat und sind auch für die<br />
Bestimmung des relativen Alters der Ablagerungen von größter<br />
Bedeutung, umsomehr, als ganz gleich geartete Gesteine, z. B.<br />
Sandsteine und Kalke, ihrem Alter nach oft sehr verschieden<br />
sein können.<br />
Die Unterlage (das sogenannte Liegende) der sedimentüren<br />
Ablagerungen bildet überall die a r c h Ü i s c h e f 0 r m a t ion.<br />
auch Urgebirge genannt. Sie baut sich aus kr y s t a II i n e n<br />
Ge s t ein e n auf. die im Gegensatz zu den Trümmergesteinen<br />
der sedimentären formationen in der I~egel ihren urspriinglichen<br />
Zustand bewahrt haben und keine Versteinerungen enthalten.<br />
Sie bestellcn aus einem K rystallgemenge verschiedener<br />
Mineralien, welches meist mit freielll Auge, manchmal alh~i'<br />
auch nur mit dem Mikroskop, erkennbar ist. Die krystallillen<br />
Gesteine treten entweder als M ass eng e s t ein e auf mit<br />
gleichmiißig kiirnigel11 Gefiige oder als sogenannte alt k r y -<br />
s ta II i n e S c II i e f e r. Die ersteren, als deren Typus der<br />
Granit gelten kann, sind gleich den Laven der jetzigen<br />
Vulkane aus dem Sclimelzfluß hervorgegangen; die letzteren,<br />
vom Typus des Oneis, sind, wie man neuerdings annimmt.
-11-<br />
meist aus alten Sedimenten entstanden, welche durch Druck<br />
und durch chemische Einwirkungen umgewandelt (metamorphosiert)<br />
wurden.<br />
Das wichtigste der hier vorkommenden Massengesteine ist<br />
der G ra n i t. Wie alle aus dem SchmelzfluB hervorgegangenen<br />
Gesteine ist er aus den Tiefen der Erde emporgestiegen (also<br />
ein nur c h b ru c h s - 0 der E r u pt i v g c s t e i 11). aber<br />
nicht bis an die Oberfläche gelangt, sondern innerhalb der Erdkruste<br />
erstarrt. Der Granit besteht aus einem Gemenge von<br />
Quarz. Feldspat und Glimmer. Den Quarz erkennt man an<br />
seinem Fettglanz. den Feldspat an den ebenen spiegelnden<br />
Krystallflüchen: der Glimmer besteht aus glünzel1del1. weichen.<br />
elastischen. leicht spaltbaren Blättchen, die entweder silberweiß<br />
(Kaliglimmer) oder schwärzlichbraun (Magnesiaglimmer)<br />
sind. Die meisten Granite enthalten beide Glimmerarten, wobei<br />
die eine Art meist vorwiegt. Durch sie. sowie durch die Farbe<br />
des Feldspates. wird die Farbe des Granites bestimmt. Je nach<br />
der Größe der Bestandteile unterscheidet man die hiesigen<br />
Granite als feinkörnige (beim fehlen des Glimmers A D I i t e<br />
genannt). die Gänge in anderen Graniten bilden; als grobkörnige<br />
(Krystallgranite), in weIchen der weiße feldspat in besonders<br />
großen und oft wohl ausgebildeten Krystallen hervortritt und<br />
Riesengranite (Pegmatite), in denen die sämtlichen Bestandteile<br />
groß ausgebildet sind und der Glimmer in Form silberweiß<br />
gWnzender Tafeln erscheint. Granite von mittlerem Korn und<br />
roter Farbe bildeu das <strong>Don</strong>aurandgebirge. Zu ihnen gehören<br />
auch die sogenannten W i n zer g r a n i t e. Außerdem findet<br />
sich noch der sogenannte S yen i t g r a n i t. ein feinkörniges<br />
dunkelgraues Gestein. das neben dunklem Glimmer Hornblende<br />
enthült. Viel weniger verbreitet ist der Po r p h y r, der in<br />
Form von Oüngen im Granit auftritt. Er ist ein jüngeres<br />
Eruptivgestein als der Granit, denn er ist zur Zeit des Rotliegenden<br />
aufgestiegen lind im Gegensatz zum Granit meist bis auf<br />
die Erdoberfläche gelangt. Er enthült dieselbeu Bestandteile wie<br />
der Granit, doch unterscheidet er sich VOll diesem dadurch, daß<br />
dcr größte Teil dieser ßestaudteile von miskrokopischer Kleinheit<br />
ist lind infolgedessen eine dichte Orundmasse bildet, in der
-12 -<br />
größere Quarzkörner und wohlausgebildete Peldspatkrystalle<br />
eingesprengt zu sehen sind.<br />
Hier sei auch noch der Ba s alt erwähnt, der, wenn er<br />
auch nicht in unserer <strong>Umgebung</strong> vorkommt, doch als Straßenschotter<br />
überall zu sehen ist. Er ist ein dichtes, schwarzes,<br />
durch den Gehalt an Magneteisen sehr schweres Gestein, in dem<br />
ein flaschengrünes Mineral, der Olivin, in Körnern eingesprengt,<br />
häufig bemerkbar ist. Er ist als das jüngste Eruptivgestein zur<br />
Tertiärzeit aufgestiegen und bildet in der nördlichen Oberpfalz<br />
zahlreiche Kuppen und ausgebreitete Decken.<br />
Die alt k r y s t a 11 i n e n S chi e f e r sind hier nur durch<br />
den G n eis vertreten, der übrigens hier nicht in größerer Ausdehnung,<br />
sondern nur in Porm von in Granit eingeschlossenen<br />
Schollen vorkommt. Der Gneis hat dieselben Bestandteile wie<br />
der Granit und unterscheidet sich von diesem nur durch die<br />
schiefrige Ausbildung, welche darauf beruht, daß die Bestand..,<br />
teile in einer Richtung gelagert sind.<br />
Wer mit dem bisher Gesagten sich vertraut gemacht hat,:!)<br />
kann an die Beobachtung der geologischen Einzelheiten gehen.<br />
Er wird gut tun, ihr eine Betrachtung des Gesamtlandschaftsbildes<br />
vorauszuschicken, über das die Ziegetsdorferhöhe den<br />
besten Überblick gewährt. Am ausgedehntesten ist die Aussicht<br />
gegen Osten. In dieser Richtung kann man das <strong>Don</strong>aurandgebirge,<br />
den Südabfall des Ba y e r i s ehe n Wal des<br />
weithin verfolgen. Seine durchwegs abgerundeten, kuppigen<br />
Höhen mit der hinter ihnen aufragenden höchsten Er-<br />
2) Schr zu cmpfchlen ist dic Anlcgung eincr Sammlung der hier vorkommendcn<br />
Mineralicn und Gcstcinsartcn mit genauer Bezcichnullg der<br />
fundortc. Anfänger und Schulen machcn wir auf die Schulsamtn!lIng<br />
Oberpfälziscber Gesteine und Mineralien aufmerksam, welche samt Kasten,<br />
Bcschreibung und gcologischem Kärtchen zum Preise von 10 Mark durch<br />
den Naturwissenschaftlichcn Verein zu bezichcn ist.
-13-<br />
hebung, dem Arber (1457 m), bilden den markantesten<br />
Bestandteil des Landschaftsbildes. Die weitc<br />
<strong>Don</strong> aue ben e , die den Gebirgszu~ im Süden begleitet,<br />
steht zu diesem in lebhaftem Kontrast uno<br />
läßt ihn höher erscheinen als er in \Virklichkeit ist.<br />
Die Oonauebene ihrerseits geht südwärts in ein<br />
flaches H ü gell a n d über, das als sogenannte<br />
Oberbayerische Hochebene gegen den fuß der Alpcn<br />
ansteigt. Letztere kann man unter allerdings selten<br />
eintretenden Umständen von der Ziegetsdorfer Höhe<br />
aus erblicken,3) aber nicht als zusammenhängende<br />
.... Gebirgskette, sondern aufgelöst in einzelne Gipfel-<br />
~<br />
(; gruppen, da das zwischen dem Beschauer und den<br />
"0<br />
2 Alpen liegende Stück der Erdwölbung die niedrige-<br />
~<br />
'" ....; ren Berge verdeckt. (fig. 3.) Gegen Norden und<br />
N ~ Westen eröffnet sich die Aussicht auf ein Plateau<br />
~ Li: mit unregelmäßiger Oberfläche, in das üie flußläufe<br />
..c:<br />
u<br />
'e;;<br />
'"<br />
der <strong>Don</strong>au, des Regens, der Naab und der Laaber<br />
. tiefe Täler eingeschnitten haben; es ist die Hochfläche<br />
des f r ä n k i s ehe n J u r a, die sich gegen<br />
Nord-Osten an den Bayerischen Wald anlehnt,<br />
gegen Osten von unserem Standpunkte allmählich<br />
zur <strong>Don</strong>auebene absenkt und gegen Süden in das<br />
HiigelIand der Bayerischen Hochebene übergeht. Die<br />
orographisch verschiedenen Bestandteile des Landschaftsbildes<br />
sind auch hinsichtlich ihres geologischen<br />
Aufbaues und ihres Alters verschieden. 4 )<br />
:1) Hauptsächlich im Hcrbst und Friihiahr bei Witterungsumschlag;<br />
am besten gegen Abend zu sehen. (Fig. 3.) Gegeu<br />
Südost dic Gruppc des hohen Göl! und des Watzmann. (Letztcrer gerade<br />
iiber dcm Kamin dcr Hohengcbrachinger Brenncrei.) Westlich davon sind<br />
noch 2 ßcrggruppcn bcmerkbar. Ausgedehnter ist die Ansicht von .der<br />
Kcilstciner Höhe; hier erscheint ganz im Osten die Pvramide elcs Dachstein.<br />
Eine Berechnung hat ergeben, daß Höhen unter '1800 nl von tliescm<br />
Standpunkte aus wegeIl der KrLimmung dcr frdob"crfliiche Ilicht sichtbar<br />
sein können.<br />
4) Im Ba y c r i sc h e n Wal d haben wir cill Mit tc I g e b ir g e yur'<br />
uns. das ausschlicßlich aus altkrystallinen, ZUIll Teil eruptivcn (vorwiegcnl1<br />
Granit), zum Teil schiefcrigcn (vorwiegend Gncis) Ocsteincll bestcllt. sogenanlltes<br />
U rgehirgc, ein Stiick einer uralten Scholle der erdrinde; nach Sueß<br />
cin Horst cines uraltcn Gebirgcs, das durch dic lange daucrnde f.rosioll zum
14<br />
N.<br />
franken Jura<br />
(Jura und Kreide)<br />
I<br />
Bayer. Wald<br />
(U rgebirge)<br />
x<br />
o<br />
Bayerische Hochebene<br />
Wiluvium und Tertiär)<br />
s.<br />
gröBten Teile abgetragen \\ urde und jetzt als Gebirge Illit seincn abgerundeten<br />
Kuppen einen greisenhaften Allbliek darbietet. !Jer Fränkische<br />
Jura ist ein Tafelgebirgc oder allch eille Gebirgstaiel allS horizontal libereinander<br />
gelagerten ~chichtell verfestigter, seelimcntürer C1csteille. welche<br />
sich illl Mittelalter dcr Erde auf del1l Meeresboden abgelagert haben. Die<br />
Ba y e I i sc h e Hoc heb e n e ist eine gegen elen fuß der Alpcn sanft<br />
ansteigellel(~ 1::JJcne VOll f1aehhiigeliger Oberfliiche, die sich aus tertiiiren<br />
Schichtell aufbaut, welche ihrerseits streckel1\veise von ausgeelehnten<br />
~ehlltthalden zerstörter alpiner (iesteine überlagert sind, die zur Diluvialzeit<br />
abgesetzt wurden. Das ZusamlTlentreffen dieser drei so sehr ver<br />
~chicelenen Bildnngell in der <strong>Umgebung</strong> VOll l~egellsbnrg findet am Tegerllhcimerkeller<br />
(x) statt. der mit r\ceht als einG in gcologischer ·J1insieht<br />
klassische Lokalitiit gilt.
Das Urgebirge. l )<br />
Als letzter AusWufer der Urgebirgsmasse des Bayerischen<br />
Waldes gegen Westen ist der Mittelberg zu betrachten, der sich<br />
gegeniiber dem Tcgerllheimer Keller erhebt. Von hier aus zieht<br />
die Orenze des Urgebirges einerseits gegen Norden, anderseits<br />
gegen Osten, wo sie ein Randgebirge bildet. das gegen die<br />
l)onauebel1e ziemliclJ steil abfüllt. Von der Höhe über dem<br />
Keller. die einen der schönsten Aussichtspunkte der <strong>Umgebung</strong><br />
darbietet. kann man dieses l)onaurandgebirge weithin verfolgen<br />
und zugleich bemerken. daß demselben zunächst einzelne<br />
Kuppen \'orgelagert sind, die mit ihm nur durch niedrige Sättel<br />
zusamlllenhängen, so der Mittelberg. der <strong>Don</strong>austallfer Schloßberg<br />
und der lallghingcstreckte Scheuchenberg.<br />
Das <strong>Don</strong>aurandgebirge baut sich vorwiegelld aus rotem<br />
Granit auf. Der Oranit des Mittelberges, der sich auch bis<br />
u1lterhalb <strong>Don</strong>allstauf vorfindet, besteht allS fleischrotem Feldspat.<br />
licl1tgrauclll Quarz und dunklem Olimmer; letzterer ist<br />
jedoch meist vollkommen zersetzt oder in Form von dunkelgriinen<br />
Schüppchen vorhanden. Neben der chemischen Zersetzung<br />
zeigt das Oestein auch allenthalben die Spuren weitgehender<br />
mecl1
16-<br />
von Pegmatit gekreuzt wird, welcher am Boden des Weges<br />
sichtbar ist. Weiterhin trifft man auf einen Quarzgang. Gegen<br />
das obere Ende des Hohlweges finden sich am Boden des<br />
Weges, parallel zu diesem verlaufend, neben einander zwei<br />
Aplitgänge in ganz zersetztem schiefrigen Gestein; weiterhin<br />
steht rechter Hand ein roter Granit an, der früher für Phyllit<br />
gehalten wurde, da er durch starke Pressung eine ausgesprochen<br />
schiefrige Struktur mit stark glänzenden Flächen bekam.:!)<br />
Am Ende des Hohlweges erscheint dasselbe Gestein vollständig<br />
in Lehm zersetzt.<br />
In der dem Hohlweg gegen Osten parallel laufenden<br />
Schlucht findet sich ein harter, durch reichlichen schwarzen<br />
Glimmer dunkelgrau gefärbter Granit, dessen groß ausgeschiedener<br />
feldspat entweder zerbrochen oder Iinsenförmig ausgezogen<br />
ist; der Granit wurde durch starken Druck hier in ein<br />
Augengneis ähnlichesGestein verwandelV) .Einen noch höheren<br />
Grad von Zertrümmerung zeigen die sogenannten Winzergranite,<br />
die am Scheuchenberg bei Demling in großen Steinbrüchen<br />
aufgeschlossen sind. 3 ) Sie stellen eine ausgesprochene<br />
Breccie(;) von griiner und rötlicher farbe dar, in der von den<br />
Gemengteilen des Granites nur mehr der Quarz deutlich zu erkennen<br />
ist, der Glimmer aber gänzlich fehlt. Sie sind von zahllosen<br />
Spalten und Rutschflächen durchsetzt; in den ersteren<br />
sind nicht selten Kalkspat und Quarzkrystalle abgesetzt; letztere<br />
sind oft mit Roteisen überzogen.<br />
Bei der Klammer befindet sich ein Bruch in ziemlich<br />
frischem Granit, dcr den übergang zum sogenannten Krystallgranit<br />
bildet, welcher im Gebiete des Tiergartens vorherrschend<br />
ist. Von großem Interesse sind die flußspat- und Quarzgünge<br />
(fig. 4) im Gebiete des <strong>Don</strong>austaufer Forstes und fürst!. Tierg'lrtens.'J)<br />
Den besten Aufschluß eilles Flußspatganges bildet<br />
ein a. Br. bei Kleinparkhaus unweit Kittenrain bei Bach. Der<br />
Gang durchsetzt senkrecht eill delll Granit des Mittelberges<br />
ülmlichcs Oesteill, das seitlich VOlll J-Iauptgang von zahlreichen<br />
schmalen flußspataoern durchschwiirmt ist, in dellen der fluß-<br />
:1) vid. 0 n m bel, Ostb. Orcnzgb. p .. 567.<br />
4) vid. R je s. l. ~. p. 112.<br />
fI) vid. R i c s, l. l:. p. 116, ferncr (} ii l'lI b cl. Ustb. (JrcnzKcb .. p. 274, 514.<br />
0) vid. () (j m bel. Ostb. Urenz\(ch .. [1. 511).
- 17-<br />
spat in seltencren Krystallformen vorkommt.') Der flußspat<br />
des Gangcs ist durch prächtige, meist lichte farben töne (grün,<br />
rosa, violett) ausgezeichnet, die oft in einer Art Bänderung abwechseln.<br />
Auch zeigt er nicht selten stengelige Absonderung.<br />
1100000<br />
fig 4.<br />
Oiinge inl f. Tiergarten.<br />
Der Hauptgang besteht ausabwechselnden,aber nicht SYIllmetrischen<br />
der Gangwand parallelen Lagen VOll flußspat und<br />
chaIcedonartigem Quarz. (fig. 5.) In der Nähe der ebenen<br />
(Jangwändc enthält der Flußspat zahlreiche Einschlüsse VOll<br />
oft ziemlich großen Brocken stark zersetzten Granites (M), so<br />
daß ,111 manchen Stellen eine grobe durch flußspat verkittete<br />
Brcccie~) cntsteht. Ikr Flußspat zwischen den Oraniteinschliisöl<br />
Oktaeder. ferller kleinc wasserhellt; Wiirfel mit KOllihinatiollell.<br />
(Je\\ ühnlk:h krystallisiel t der fluBspat in einfachcll Wiirfelll.<br />
~) Werden eckige Bn:chstiicKc eines Oesteins oder VOll Mineralien<br />
durch ein Bindemittel nachträglich vereinigt, so entsteht eine Breccie; geschieht<br />
dassclbe lIIit Ot:rüllen, so entsteht ein Konglomerat. Das sogenannte<br />
Terrazzo nnd der grobe Beton sillLl Beispiele kiinstlich erzeugter derartiger<br />
Bildungen. Die Brcccies des Ticr"limtens haben eil! sehr charakteristisches<br />
Aussehen.
- 18-<br />
sen enthält oft mit Quarzkrystallen ausgekleidete Hohlräume,<br />
während rings um die Graniteinschlüsse in der Regel eine<br />
schmale Zone ganz dichten Flußspates sichtbar ist. Der etwa<br />
.5 km lange Gang setzt sich weiter gegen Westen als Quarzgang<br />
fort. Ein zweiter größerer Flußspatgang befindet sich in<br />
der Nähe des fürstlichen Jagdschlosses. Unweit der Hammermühle,<br />
am markierten Weg von dieser zum Silber weiher treten<br />
neben zahlreichen Aplitgängen auch Flußspatgänge mit Quarzbändern<br />
zu Tage. Der Flußspat ist hier stark zersetzt. Mitten<br />
im Gang bemerkt man grüne und rote Letten.<br />
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H. m EI lP. Y H. I.<br />
figur 5.<br />
I. <strong>Don</strong>aurandgranit. IL Blaucr flußspat mit Graniteinsch lLisscn_ lll. Dichter.<br />
heller flußspat. IV_ Lichter flußspat mit Quarz_ V. I:;'arbig gebänderter<br />
Flußspat. VI. Chalcedonartiger Quarz. VII. Plattiger, dichter rötlicher Quarz_<br />
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E-:::.=:;.-:;~~_:::~~:<br />
In den zum Teil sehr mächtigen Qua r z g ä n gen dieS'es<br />
Gebietes ist das Gestein durchwegs durch Pressung stark zertrümmert<br />
und besteht aus einer durch cha1cedonartigem oder<br />
auch krystallisiertem Quarz verkitteten Breccie. Manchmal ist<br />
diese auch von dichter porphyrartiger Struktur und roter<br />
Farbe. 9 )<br />
9) In einem Quarzgang bci der t:ichelmLihle fanden sich als Seltenheit<br />
Pseudomorphosen von Quarz ' nach Kalkspat (Skalenoeder) M_ Der Kalkspat<br />
wurde in Quarz umgcwandelt. wohei die urspriingliche Krystallform<br />
bestehen hlieh.
- l~ -<br />
Nördlich vom Scheuchen berg und VOIll Wenzenbache tritt<br />
an die Stelle der roten Granite des <strong>Don</strong>aurandgebirges ein<br />
grauer Granit, der sogenannte K r y s t a 11 g r a n i eO) (GümbeI)<br />
von ausgesprochen grobkörniger Struktur, in dem die weißen<br />
feldspäte oft eine bedeutende Größe erreichen. Er ist zweilimmerig.<br />
doch wiegt der dunkle Glimmer bedeutend vor.<br />
r~
- 20 -<br />
gruppen, wie im Schloßpark zu Falkenstein, bei Schloß Kürn<br />
und an manchen Hndern Orten unserer Umgegend. (Fig. 6.)<br />
Auf dem liohenstein bei Marienthai befindet<br />
sich auch ein sogenannter W a k -<br />
k eis t ein. Ein mächtiger felsblock<br />
liegt in der schalenförmigen Vertiefung<br />
eines anderen auf einer Kante in so labilem<br />
Gleichgewicht, daß er durch die Krait<br />
eines Menschen in Bewegung gesetzt<br />
werden kann.<br />
Besonders interessante geologisChe<br />
Verhältnisse bietet der Krystallgranit in<br />
der <strong>Umgebung</strong> von R e gen s tau f. Auf<br />
demSchloßberg, in dem Einschnitt des<br />
alten Burggrabens, zeigt er eine besonders<br />
große Ausbildung der Peldspatkry<br />
'ä) '"<br />
c<br />
o stalle. Auch der östlich an den Burgberg<br />
sich anschließende W e i her m ü h l-<br />
I<br />
~ , .--= be r g,l1) der schon von ferne durch seine<br />
0. ....<br />
(; ~ kahlen, mit Schutthalden bedeckten Hänge<br />
0.. i: auffällt, besteht aus stark zersetztem Krystallgranit.<br />
(Pig. 7) Zunächst der Mühle.<br />
in einer Sandgrube finden sich ziemlich gut<br />
ausgebildete Feldspatkrystalle (Karlsbader<br />
Zwillinge) bis zu IS om Größe. Weiterhin<br />
gegenüber dem kleinen Weiher durchbricht<br />
den Granit ein etwa 40 m breiter<br />
Gang von P i n i t p 0 r p h y r, der von<br />
Süden nach Norden streicht und dessen<br />
nördliche Fortsetzung zwischen dem<br />
Weihermiihlberg und d,em Schloßberg in<br />
2 Steinbriichen aufgeschlossen ist. Die<br />
Grenze des Ganges gegen den Granit ist<br />
sehr scllarf; in deli · erwähnten Steinbrüchen<br />
zeigt der Granit geglättete Gang.-·.<br />
flüchen. Der POl"l)hyr seibst ist plattig abge-<br />
11) vid. Weinschenk lind Brunhuber. der Weih er m!ihlber ~<br />
bei Re~ellstHlIf. ß. N. R. H. IX. p. 124 mit Profil. A. L e h n e r. Belträie;
- 21-<br />
sondert; in seiner gelblich braunen Orundmasse sieht man zahlreiche<br />
Einsprenglinge gelblicher feldspäte, Quarzkrystalle, so<br />
\\;ie die walzenförmig abgerundeten säulenförmigen Krystalle<br />
des Pi n i te s. Letztere sind äußerlich von brauner, auf dem<br />
Bruch von dunkelgrüner farbe und aus der Umwandlung von<br />
Cordierit entstanden. Sehr bemerkenswert ist, daß der Por':'<br />
phyr gegen die Ganggrenze immer körniger wird und in der<br />
Nähe desselben vollständig granitisclles Aussehen hat. Es hat<br />
sich also aus derselben feuerflüssigen Masse in der Mitte Porphyr<br />
und am Rande Granit abgeschieden. Sie ist deshalb wohl<br />
als ein Nachschub zu betrachten, der eintrat, als der früher aufgestiegene<br />
Krystallgranit noch nicht völlig abgekühlt war.<br />
Gegen das östliche Ende des Berges folgt noch ein Gang von<br />
dichtem, rotemAplit und dann eineScholle eines blättrigen, stark<br />
zersetzten, gneisartigen Gesteins, die VOll zwei Pegmatitgängen<br />
durchsetzt ist. Der Pegmatit besteht aus rotem Orthoklas,<br />
grauem Quarz und pfeilartig gestaltetem weißem Glimmer;<br />
sämtliche Bestandteile sind in großen Stücken ausgeschieden.<br />
Ahnliehe ScholIen finden sich auch an dem östlich angrenzenden<br />
Gaisberg. Nach Weinschenk handelt es sich um metamorphosierte<br />
Tonschiefer, die der Granit beim Aufsteigen mit sich gerissen<br />
hat.<br />
Cineisschollen im Granit finden sich im Burggraben des<br />
Schloßberges angeschnitten. Solche von ausgedehntem Umiang<br />
treten östlich Kürn, nördlich vom Schnaiterhof, im frauenholz<br />
und <strong>Don</strong>austaufer forst auf. tIier und zwar links, abseits<br />
der Straße. auf halbem Wege zwischen Reifelding und dem<br />
Silberweiher befindet sich ein Br., in dem dichter Gneis in<br />
bankigen Lagen ansteht. In pegmatitischen Absonderungen<br />
desselben hat sich Turmalin und Beryll gefunden (M). In der<br />
Nähe ist der Oneis volIständig verwittert und in Lehm verwandelt.<br />
1 ~)<br />
zur KCllntnis der Pinitporpllyrc dcs ostb. Grcnzgcbirgcs. Sitzg. Bcr. der<br />
Physik. mcdizin. Socictät trIangelI. ß. 46. 1914.<br />
12) Dic Umwandlung in Lchm ist heim Gncis die I~cgel. während der<br />
Granit bei der Verwittening in lockeren, aus Quarz und Fcldspatstlickchen<br />
bestehenden Grus zerfällt; daher liefert der letztere mehr sandige, der<br />
erstere mchr tonigc Böden.
•<br />
-- 22 -<br />
Bei Birkenhof und Wiesmühle, unweit Wenzenbach, kommt<br />
dunkelgrauer, feinkörniger S yen i t g r a ni t vor, der weiterhin<br />
bei Roßbach in großen Br. gewonnen wird. Ein großer Teil<br />
des Gesteins ist dort bis in ziemlicher Tiefe vollkommen zersetzt<br />
und in sandigen Grus zerfallen, in dem sich unzersetzte<br />
Partien in form größerer und kleinerer Kugeln, die oft noch<br />
mit Verwitterungsschalenumgeben sind, vorfinden, desgleichen<br />
ausgewitterte Pegmatit- und Aplitgänge. Der Syenitgranit enthält<br />
häufig fein ausgesprengten Schwefelkies, sowie größere Ausscheidungen<br />
von Orthoklas; die Pegmatite enthalten oft schön·<br />
ausgebildete Krystalle von Rauchquarz und Orthoklas. (M)<br />
Figur S.<br />
Verbreitung des Rotliegenden bei <strong>Don</strong>austauf.<br />
Granit = gestrichelt, Rotliegendes = karriert, q = Alluvium und Dihlvium_<br />
Das Rotliegende.<br />
Es stellt die älteste sedimentäre Bildung in unserer Gegend<br />
dar und ist nach Lagerung und Material mit dem Urgebirge<br />
innig verknüpft. In der Regel bildet es lockere, deutlich geschichtete<br />
Ablagerungen von buntem Aussehen (rötlich, violett.<br />
grünlich, gelblich) und besteht der Hauptsache nach aus Granitgrus.<br />
In diesem tritt der Glimmer meist völlig zurück, der<br />
feldspat ist häufig in Kaolin verwandelt; jedenfalls immer zersetzt.<br />
Es finden sich aber auch Lagen von feinem, griinlichem
Sand mit viel dunklem Glimmer (Tegernheimer Schlucht) und<br />
solche mit Geröllen von Quarz. Granit und einzelnen Porphyren.<br />
Der schönste Aufschluß befindet sich am Ausgang der<br />
ersten Schlucht östlich vom Mittelberg, durch die ein Fahrweg<br />
nach der Lillie hinauf führt. Die bunten Schichten des Rotliegenden<br />
von zahlreichen Verwerfungsspalten durchsetzt.<br />
fallen hier unter ca. 30° nach S. ein. Rechts unten am Wege<br />
steht eine .10 cm mächtige Schicht von durch Kohle schwarzgefärbtem<br />
schiefrigem Ton an, der zahlreiche Schüppchen lichten<br />
Glimmers enthält; unter dieser finden sich Quarz- und GranitgeröIle.<br />
Gegen den Ausgang der Schlucht kann man die Überlagerung<br />
des Rotliegenden durch Gehängeschutt und den Unterschied<br />
zwischen bei den beobachten. Ob die hier unmittelbar<br />
dem Granit anlagernden graulich-gelblichen untersten Lagen<br />
schon der Steinkohlenformation angehören ist zweifelhaft. Eill<br />
zweiter, recht charakteristischer Aufschluß ist in dem Hohlwege,<br />
der von den letzten Häusern des nordwestlichen Teiles<br />
von <strong>Don</strong>austauf zur Lungenheilstätte führt. Auch hier fallen<br />
die Schichten gegen S. ein uno sind VOll Verwerfungen durch··<br />
setzt. Auch längs des Steiges, der weiter südlich zum Burgberg<br />
hinaufführt, sind vielfach Entblößungen des R. zu seilen, sowie<br />
am Westfuße des Burgberges, wo rote horizontale Lagen auftreten.<br />
Als festes Gestein mit zahlreichen Porphyreinschlüssen<br />
ist das R. am Fuß des Burgberges und zwar an dessen Westund<br />
Südseite entwickelt.<br />
Dieses verfestigte. teilweise gebankte R. herrscht östlich<br />
vom Burgberge vor. Es ist aufgeschlossen beim Forsthause<br />
von <strong>Don</strong>austauf. westlich von Reifelding und am Beginn des<br />
Fußsteiges auf den Walhallaberg, der, da er ganz aus R. besteht.<br />
die mächtigste Entwicklung desselben in unserer Gegend<br />
darstellt. Das Gestein ist rötlich und enthält auffallend viele<br />
Einschlüsse von zersetztem Gneis, der reich an dunklem Glimmer<br />
ist. Auch größere Einschlüsse von Granit kommen vor<br />
und solche von rotem Porphyr.<br />
Im allgemeincn bildet also das Rotliegende einen dem Urgebirgsrande<br />
anliegenden Streifen, der bei Oriintal beginnt,<br />
weiterhin im unteren Teil des Hohlwegs nach dem Tegernheim<br />
er KeIler sichtbar wird, als steilc Wand an der Ostseite
- 24-<br />
der dortigen Tongrube sich abhebt und nun vom Mittelberg an<br />
sich bis gegen Bach erstreckt. Dabei erfüllt es nicht bloß die<br />
Mulden zwischen dem Urgebirgsmassiv und dessen Vorsprüngell.<br />
sondern dringt auch in die seitlichen Schluchten desselben<br />
ein. (fig. 8).<br />
Die in den Ablagerungen des R. vorhandenen Steinkohlenilöze<br />
haben schon zu wiederholten Malen (zum ersten Male<br />
1788) zu bergbaulichen Versuchen (am Mittelberg und bei Sulzbach)<br />
Veranlassung gegeben. Noch Ende der 60er Jahre war<br />
am fuße des Mittelberges a111 Ausgang der Tegernheimer<br />
Schlucht die Halde eines Schachtes sichtbar, auf der sich<br />
Kohlenschiefer mit Resten von farren vorfanden. Doch fand<br />
sich die Steinkohle niemals in abbauwürdiger Menge.<br />
Zur Zeit des Rotliegenden war unsere Gegend festland<br />
ilher das sich das Gebirge in ungleiclJ größerer flöhe als jetzt<br />
erhob. Von demselben wurden ungeheuere Schuttmassell herabgeführt<br />
und in Mulden abgelagert. Eine in letzter Zeit in der<br />
Gegend von Rothenstadt bei Weiden ausgeführte Bohrung ergab<br />
eine Mächtigkeit des Rotliegenden von 1400 m. Jedenfalls<br />
war die Erosion im Gebirge äußerst stark, was darauf<br />
schließen läßt, daß das Klima damals ein sehr niederschlagsreiches<br />
war. Die schwachen Steinkohlenflöze deuten auf das<br />
Vorhandensein einer zeitweiligen mäßigen Sumpfvegetation.
Die Trias.<br />
Von den Ablagerungen der Trias, die in Süd- und Mitteldeutschland<br />
über ein so ausgedehntes Gebiet verbreitet sind,<br />
ist hier nur die oberste Abteilung des Keupers!) entwickelt. Sie<br />
tritt infolge der Aufrichtung der Schichten auf der Linie Irlbach<br />
Tegernheimer Keller zu Tage, ist aber zur Zeit nur in höchst<br />
bescheidener Weise im mittleren Teile des Hohlweges, der vom<br />
Keller zur Hohen Linie führt, und zwar am fuße des westliohen<br />
A'bhangs. wahrzunehmen. Sie besteht aus bunten Letten (grau<br />
oder rot) und grobkörnigem, lockerena, weißgrauen Sandstein.<br />
Eine genauere Kenntnis der Ablagerungen verdanken wir dem<br />
seit langem eingegangenen Bergwerksbetrieb zur Gewinnung<br />
von Porzellanerde, der in einem Schacht auf der Keilberger<br />
Höhe westlich vom Punkt 472 und anschließendem Stollen, der<br />
am oberen Ende der Tegernheimer SchluClht beim sogenannten<br />
Knappenhause mündete, stattfand. 2 )<br />
Ebenso wie das Rotliegende ist der Keuper eine terrestrische<br />
Bildung, d. h. das aus der Zerstörung des nahen Urgebirges<br />
stammende Material wurde auf dem festlande abgelagert.<br />
Auffallend ist bei den· hiesigen Keuperablagerungen die<br />
teilweise Umwandlung des feldspates in Kaolin. die auch in der<br />
Gegend von freihung llnd Hirschau vorkommt.<br />
1) vid. G ii m bel, Ostb. Grenzgebirge, p. 448. 688; ders. Geognostische<br />
Beschreibung der fränkischen Alb p. 329; ders. Geologie von Bayern<br />
p. 759. 762; von Am mon. die Juraablagerungen zwischen Regensburg<br />
und Passau 1875, p. 11; (Profi]); Po m p eck i, die Juraablagerungen<br />
zwischen Re\l:el1sburg und Regenstauf. G. J. XIV. p. 35.<br />
") Das Schachtprofil ergah: bis 23,4 m die Schichten des Lias, sodalln<br />
(Keuper) 14.3 m bunter Ton, 2,6 m bunter sandiger Ton. 0,98 m gelbbrauner<br />
Sandstein, 13,3 m kaolinhaItiger, weißer Sandstein mit tonigen Zwischenlagen<br />
(nach Micheler). Eine in der Schachttiefe angestzte Bohrung bis<br />
98,1' m ergab weiterhin: 4,4 m roter Ton. 3.8 m Sandstein mit Ton, 2,3 m<br />
hunter Ton, 5,3 m il:robkörniger, harter Sandstein, 0.4 m feinkörniger, harter<br />
Sandstein. 1,1 lJ1 grauer Sandstein mit'Ton, 0.1' m grauer Ton. 4,6 m Sandstein<br />
mit Ton. 0,7 m bunter Ton, 0,7 m grauer Ton mit Schwefelkies, 2,3 m<br />
bunter TOll, 2. I m Sandstein mit Ton. 6,6 m bunter Ton, 1.1 m bunter,<br />
schieferiger, sehr fester Ton. Der Spiegel der <strong>Don</strong>au liegt 143,3 munter<br />
der Schachtmiindung (nach Biirgermeisterl.
Der Jura..<br />
Der Jura bei Regensburg ist ein Teil des fränkischen Jura.<br />
Lter als fortsetzung des Schwäbischen bis in die Gegend von<br />
Weltenburg den Nordrand des <strong>Don</strong>autales bildet, dort von der<br />
l)onau durchbrochen wird, und vom Tegernheimer Keller an<br />
sich nach Norden wendet und bis gegen Koburg sich erstreckt.<br />
Er stellt den schmalen Rest einer Gebirgstafel dar, welche einst<br />
einen großen Teil Süddeutschlands bedeckte UT'd vor der Erhebung<br />
des Schwarzwaldes und der Vogesen wahrscheinlich<br />
mit dem französischen Jura zusammenhing, aber auch nach<br />
Süden sich ausdehnte, ferner gegen Osten südlich des Urgebirges.<br />
1) Während der Nord- und Westrand des .Tura ein<br />
steiler, höchst unregelmäßig gestalteter Erosionsrand ist,2) verschwindet<br />
die .Turatafel gegen Süden, infolge ihrer Neigung<br />
nach Osten und Süden, sowie infolge von Längsbrüchen unter<br />
den tertiären Ablagerungen der Hochebene. Der Ostrand des<br />
Jura lehnt sich nördlich von Regensburg an das Urgebirge an.<br />
Er ist hier in zahlreiche größere und kleinere Schollen zerstückelt.<br />
3)<br />
1) Die Erstreckung der Juraablagerllngen längs des Urgebirges bis in<br />
die Gegend von Pass au ist sicher nachgewiesen. Beweise: 1. Die JuraschoIlen<br />
von Münster und Flintsbach, nördlich der <strong>Don</strong>al!. (vid. v. Ammon,<br />
die Juraablagerung zwischen Regensburg lind Passau, p. 62 und p. 74.)<br />
2. Die Bohrung bei der WUlldermiihle. unweit Straubing. Hier fand sich<br />
der Jura in 73R m Tiefe. (vid. Rothpletz. S. A. W. 1911.) 3. Die JuravorkOllllllnisse<br />
in der Gegend von Ortellburg und fiirstenzell. (vid. Egger, Ber.<br />
des Naturw. Vereins Passau, I. Jahrg. Ferner v. Ammoll, 1. c. p. 77. Ferner<br />
Kraus. Geolog. d. Gebietes zwischen Ortenburg und Vilshofen, G. J. 1915.<br />
p. 91.) Obwohl keinerlei sichtbare Beweise vorliegell wird doch yon<br />
manchem die Erstreckung wenigstens des weißen Jura über das Urgebirge<br />
hinweg in östlicher Richtung. sogar bis zum Arber, all genommen. (vid.<br />
Bruder, Sitzllllgsber. der Wicller Akademie 1R86. I. und Pompeckj, G. I.<br />
1901, p. 20().)<br />
~) Besonders charakteristisch ill der Gegend von Neumarkt i. Oberpi.<br />
:I) Keilberg, Schnaiterhof, Abbachhof. I~cgenstaufer (Jalgenberg, Roß,<br />
bach bei Leonberg. (vid. Wanderer, die Jl1ra'll'bla!(trl1'hj{cn a'iTI W'elitr.andc<br />
des Bayer. Waldes. Stuttgart 1906.)
- 27-<br />
Die Juratafel besteht aus regelmäßig iibereinander gelagerten<br />
Schichten, die sich in 3 Abteilungen gliedern lassen,<br />
nümlich (von oben nach unten)<br />
1. Weißer Jura oder Malm,<br />
2. Brauner Jura oder Dogger,<br />
3. Schwarzer Jura oder Lias.<br />
für die <strong>Umgebung</strong> von Regensburg kommt hauptsächlich<br />
der aus dichten Kalken und Dolomit bestehende we i ß e J u r a<br />
In seinen 0 b e ren Abt eil u n gen in Betracht. In ihm sind<br />
die Täler der <strong>Don</strong>au, des Regens, der Naab, der Laaber und Altmühl<br />
eingeschnitten. Er bildet die steilen felswände derselben,<br />
sowie die Hochfläche, soweit sie nicht von jüngeren Ablagerungen<br />
bedeckt ist. Letztere ist durch Kuppen und Mulden, sowie<br />
auch Trockentäler unregelmäßig gestaltet. Charakteristisch ist<br />
ihre Wasserarmut. Quellen und andere Wasserläufe fehlen fast<br />
vollständig, denn die atmosphärischen Niederschläge sinken<br />
durch das vielfach zerklüftete Gestein in die Tiefe, sammeln<br />
sich dort in unterirdischen Hohlräumen und treten auf der Sohle<br />
der Täler oft in starken, bachähnlichen Quellen zu Tage. 4 )<br />
Das vorherrschende Juragestein in der <strong>Umgebung</strong> von<br />
I~egensburg ist der p I um p e f eIs e n kaI k; in der Regel<br />
massig, seltener grob gebankt (so am Ausgang des Karether<br />
Tales, bei Saliern, bei Lohstadt), von gleichmäßig dichtem Gefüge<br />
und weißer oder hellgelblicher farbe. Er enthält nur ausnahmsweise<br />
Hornsteine 5 ) und ist in der Regel arm an Versteinerungen.<br />
tl ) Seine Verwitterungsformen sind abgerundet, die von<br />
ihm gebildeten felswände in den flußtälern zeigen häufig Aushöhlungel1<br />
in Form von flachen Apsiden. (Besonders schön in!<br />
4) Qucllcn ucr Rc~ensbur~cr Wasscrleitung- bci dcr Sallcrner Mühlc.<br />
1m Laabcrtal: bci Steinerbriickl. bci uer Baclllniihlc bei Deuerling, zwischen<br />
Schramlhof und eiscnhammer, oberhalb Parsbcrg; unter der Kirche VOll<br />
Hohcnfels; bci Sulzbach i. O.<br />
r,) Im Re~cntal beim Aus~an~ ues Karethcr Talcs unu heim Sallerncr<br />
Keller in Schnürcn, bei den Löwcn von Abbach in banuartig- gcwundcncr Form.<br />
U) Am häufigsten Tcrebratula insignis Schiibl., Rhynchonclla astcriana<br />
u'Orb. Tcrebratulilla suhstriata Schloth., Lima probosciuca Sw., Pectell<br />
globosus Qucnst. Als Scltenheit Ostracoden; nicht schr h[illfig Scyphien<br />
(Schwiimme) bci Walhallastraßc, und Korallen, westlich von Mariaort, bei<br />
Rieglillg und Kapfclberg. vid. V, Ammon, .Juraablagcrul1gcn p. 55; POIT\<br />
pech Oeogn. Jahresh. 1901, p. 155; Oiimhel, Frankenjura p. 105.
- 28 -<br />
Altmühltal bei Essing und in der Weltenburger Enge. 7 )<br />
Auffallend<br />
ist das Vorkommen getrennter klippenartiger felsvorsprünge<br />
S ) im <strong>Don</strong>autal, besonders gegenüber von Sinzing. Die<br />
Oberfläche des plumpen<br />
~ ______ --=[=-----__ ....Ifelsenkalkes ist überaJl da,<br />
wo sie von dem Grünsand<br />
>i cl ~ der Kreide-formation bedeckt<br />
wird, vollkommen<br />
""'"""---~=----~eben9) und mit den runden<br />
Bohrlöchern von Pholas<br />
""""=:::::------~ein<br />
(Bohrmuschel) bedeckt; 10)<br />
Beweis, daß sie einst<br />
>I den Boden des Kreidemeeres<br />
gebildet hat, als<br />
o eine durch das Vordringen<br />
...... ---------------Jdes Kreidemeeres geschaffigur<br />
9.<br />
I:benwieser Bruch.<br />
fene Abrasionsfläohe. Da<br />
K Kreidc, PK Plattenkalke. Sp K gelbliche der Jura während der ältespätige<br />
Kalke. D Dolomit. ren Kreidezeit festland<br />
war, so war seine Oberfläche<br />
jedenfalls vor dem<br />
r-.,.----:r---'?""'"-.,---r--.--.---1Vo rd ringen des Meeres in-<br />
C---I.---I._..,..l.---l-....L..-r-L.....,.-L.I fo Ige der Erosion seh r uneben.<br />
Die tieferen Erosionsfurchen<br />
blieben bei<br />
der Abrasion bestehen und<br />
~=::::=::========::::fwurden mit Schutzfe:lsen-<br />
1-:=:!~==::::;:::====::3sanden ausgefiill t, mög-<br />
1-[:==~~~:;§~f7~~~~~licherweise scJlOn vor der<br />
[ Abrasion. Der plumpe felsenkalk<br />
enthält durch-<br />
'---......:::'--.::...-..~......;:.-.-...&.-.-...:.._--..:::_---1sch ni ttI ioh 99,5% kohlenfigur<br />
10.<br />
sauren Kwlk lind ist des-<br />
Kapielbergcr Bruch. halb zum Kalkbrennen sehr<br />
gr Grii nsand. S Schutzielsenschichten, geeignet. (Große Brüche<br />
DK Dieera'skalkc. PK Plattenkalke. pK und Werke bei Walhalla-I<br />
_.__.!Iumpcr t'clsenkalk. straße.)<br />
7) In letzterer wohl hauptsächlich durch Auswaschungen des flusses<br />
entstanden. f.ine andere Entstehung zeigt eine mächtige domartige Aus-
- 29-<br />
An einzelnen Stellen wird er besonders in seinen oberen<br />
Partien durch anders geartete, aber gleichzeitig abgelagerte<br />
Kalke ersetzt (faciesbildungen) (figur 9 und 10) und zwar teils<br />
durch wo h I g es chi c h t e t e 0 der p I a t t i g e Kai k e<br />
(P I a t tell kai k e - i m we i t e ren S i n n e) - Brandlberger<br />
und Wutzelhofer Höhe 11 ), Kager (ßr.)12), Ebenwies<br />
(8rY::), südlich von Alling und bei Lohstadt, Kapfelberg 1 !),<br />
HerrensaaP"), teils durch sogenannte K el he i me r Ma r m 0 r<br />
oder ni cer a s Kai k e 1U ). Letztere sind namentlich in bergfeuchtem<br />
Zustand meist ziemlich weich, von lockerem, körnigem,<br />
krystallinischem oder oolithischem Gefüge und oft überaus<br />
reich an teils zertrümmerten, teils wohlerhaltenen Versteinerungen.<br />
1 ')<br />
höhlun~ an der Straße nach Essing unterhalb des Schulerlochcs, in der eine<br />
Statue des hl. Nepomuk sich befindet. Hier zeigt das Gestein dnrchwegs<br />
eine deutliche Ausschülferung von 2 cm Dicke, die nur lose dem Fels aufsitzt<br />
und an ihrer Innenseite mit kleinen Wärzchen von Kalksinter bedeckt<br />
ist. (M D S.) Das von oben an der Wand herablaufende Wasser veranlaßt<br />
wohl durch Eindringen ins Gestein beim Frieren die Ablösung der Schale.<br />
~) Wohl teilweise durch das frühere Vorhandensein von mit Schutzfelsellschichten<br />
erfüllten Taschen im Jura erkUirlich. viel. Brunhnber.<br />
H. N. V. X, p. 89, T. I, Fig. 2.<br />
9) ll. 10) Auf dem Keilstein und der Wutzelhofener Höhe, bei Pfaifenst'~iJl.<br />
Kager, am Schultzeweg, bei Abbach, Kapfelberg, Neukelheim. vid. Brunhuber,<br />
B. N. R., X., p. 89, T. H, Fig. 1 ulld T. III, Fig. 1-6.<br />
11) Hier mit Pteroceras M.<br />
12) Mit Venus sncvica. Schöne AufschlUsse am Eingang ins Tremelhausener<br />
Tal, in welchem sich diese Kalke bis iibcr Sch\vetzendorf hinaus<br />
\ erfolgen lasse I!.<br />
13) Hier IIlit [>ollicipes Qucnstedti. (Krebs), Korallen (Latimaeandra).<br />
Resten von Dacosaurus und Pflanzen resten (Lomatopteris iurellsis, Farne)<br />
und Cycas. M.<br />
14) Die Plattenkalkc bilden die Hauptmasse in dem großen Bruch. Sie<br />
enthalten viele Fischreste (Aspidorrhynchus, Lepidotus, Gyrodns, Ischyodus<br />
(vid. v. Ammon, B. V. R., p. 254), ferner Krebse und Schildkröten.<br />
An die Stclle der Platteukalke treten nach oben stellenweise massige<br />
Marmorkalke mit l:inlagerun~en von Schutzfelsenschichten. Unter den<br />
Plattenkalken treten an einzelnen Stellen Klippen von plumpem Felsenkalk<br />
mit Korallen zu T:l~e, an welche sich erstere auskeilend anlegen.<br />
Siehe Figur 10. .<br />
Ir.) Hier Natica gigas Stromb. (C1roße Schnecke); auch geolog. Orgeln.<br />
16) vid. G ii 111 bel, Frankeniura, p. 304-309.<br />
17) Die feinkörnigen Lagcn hestehen fast ganz aus kleinen üherrindeteu<br />
Stückchen von MuschelschalelI, Seeigeln. Korallen, Bryozoen,' Schwämmen<br />
lind den zylilldrischen Röhrchen von Kalkalgell (Gyroporel1en). Ahbildung<br />
letzterer vid. G Ü 111 bel, I. c. 306. Von wohlerhaltenen Versteinerungen<br />
sind am häufigsten Terebratula insignis Schiihl, und 'Rhynchollella Astierialla<br />
d'O~b; ve!schiedene Seeigel und Stacheln derselben, Apiocrinitellstiele.<br />
N.enneen, Zähne von Fischen (Clyrodus) und Sanriern (Dacodlls). VerzeichnISS<br />
der Verst. vid. Cl ii m bel, I. c. 316.
- 3U ---<br />
Obgleich Korallenreste relativ selten sind, so ist es doch<br />
kallm 7weifelhaft daß der Marmorkalk aus dem zertrümmerten<br />
Material ehel11aliger Korallenriffe entstanden ist. cr bildet in<br />
der I~egel nesterförmige cinlagerungen in den oberen Partien<br />
des plumpen felsen kalkes, in den er oft übergeht. Da er sich<br />
vorzüglich zur Herstellung von Werkstücken für Kunstbauten<br />
eignet (Befreiungshalle, Walhalla, Münchener Rathaus), so ist<br />
er vielfach in Brüchen aufgeschlossen. (Schutzfelsen, Kapfelberg,<br />
Haunersdorf. Neukelheim, Oberau.)<br />
Auch der D 0 10m i t kann in gewissem Sinne als ein StelI<br />
"ertreter des plumpen felsenkalkes betrachtet werden. er tritt<br />
in der Regel massig (Hanselberg), seltener gebankt auf (Daierling)<br />
und zeigt häufig eine vertikale Kliiftung. (Bahnsteinbruch<br />
bei Matting.)<br />
Mehr als der Kalk zur Verwitterung geneigt, zerfällt er<br />
manchmal vollständig zu grauem Sand (Dolomitasche), während<br />
härtere Partien zu pittoresken felstürmen und Nadeln sich<br />
formen (Schönhofener felsnadeD. Cr neigt auch sehr zur<br />
Höhlenbildung (ctterzhausener Höhle, Velburf~r Höhlen).<br />
Dolomitische Partien finden sich von den untersten bis zu den<br />
obersten Abteilungen des weiBen Jura. 1R ) nie Hochfläche der<br />
Alb zwischen Neulllarkt i, O. und Regensburg besteht fast ausschließlich<br />
aus Dolomit. im unteren Laabertal wechseln felswände<br />
von Kalk und solche von Dolomit fortwährend ab. Bei<br />
I~egensburg lind im <strong>Don</strong>autal bildet er meist das Liegende des<br />
plumpen felsenkalkes, der sich von ihm durch seine lichtere<br />
farbe abhebt. (Bei Schönhofen, Rabenfels gegenüber Matting.)!<br />
9) ]\1 linscnförIlligen Partien tritt er hauptsächlich in den<br />
felsen bei Irating und gegelliiher Sinzing ~tI) auf; als eine<br />
!H) ~iidlich dcr J
-31 -<br />
schmale Bank im Steinbruch bei Ebenwies. 21 ) Man ist geneigt<br />
den Dolomit als ein metamorphosiertes Gestein zu betrachten,<br />
das sich durch eine chemische Umwandlung des Kalkes gebildet<br />
hat. Was auch die Ursache dieser Umwandlung gewesen sein<br />
mag. soviel geht aus den oben angeführten Tatsachen hervor,<br />
figur J 1. Kalkschicfcrl>r~L:h bei Painten.<br />
daß ihr Einfluß gegen das <strong>Don</strong>auta4 zu ein immer geringerer<br />
wurde. Der Dolomit isi meist arm an Versteinerungen.!!2) . Da<br />
er frostbeständig ist, liefert er ein sehr geeignetes Material zu<br />
Wasserbauten.<br />
--zt) Der stark zersctztc Dolomit enthält Kllollcn von dololllitischen<br />
Kalk: wohl überrestc der ehemaligen. spiitcr in Dolomit umgewandelten<br />
Kalkbank. vie!. Wankei. B. N. R. X. p. 105. I<br />
:l2) Im allgemeinen dieselbell Arten wic im plumpcn f'clsenkalk. Durchwegs<br />
Stein kerne. d. h. ohne Schalcllrestc.
'<br />
- 32-<br />
~<br />
l~""<br />
t<br />
~~ -------<br />
~<br />
Dic oberste und jüngstc Stufc des<br />
~ oberen wcißen Jura bilden die Kai k<br />
-t sc h i e j c r (Kclhcimer- oder Soln-<br />
2 ~ hofer Schiefer), auch P I a t te 11-<br />
J. ~ kai keim engeren Sinne genannt,<br />
;1 ~ welche als außerordentlich regel-<br />
0. 11 mäßig, wie dic Blätter eines Buches<br />
-33-<br />
auf der Linie Tegernheimer Keller - KeiIberg-Irlbach sich<br />
beobachten lassen. Aus diesen Beobachtungen ergibt sich das<br />
nachstehende Profil vom Aufbau des ganzen hiesigen Jura,<br />
wobei jedoch zu bemerken ist, daß dasselbe als ein ideales zu<br />
betrachten ist, indem an den einzelnen Lokalitäten immer nur<br />
einzelne Teile desselben aufgeschlossen sind. :Es bleibt daher<br />
nichts übrig, als die einzelnen Aufschlüsse aufzusuchen und im<br />
Geist miteinander zu verbinden.<br />
Idealprofil des Jura in der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg<br />
(von oben nach unten).<br />
I. W eis s e r J u r a. Mal m.<br />
1. Kalkschiefer, Plattenkalk 1<br />
2. Plumper felsenkalk J~ oberer weißer Jura<br />
3. Dolomit<br />
4. Iiornsteinkalk<br />
5. Splitterkalk<br />
6. Werkkalk<br />
7. Mergelschiefer<br />
und Orünoolith<br />
1 mittlerer weißer Jura<br />
I<br />
} unterer weißer Jura<br />
~a) Sie könuen sich nur in seichten, ganz ruhigen Gewässern, in denen<br />
sehr feiner Kalkschlamm sich absetzte, gebildet haben. Wal t her (die<br />
Fauna der Solnhoiener Plattenkalke, bionomisch betrachtet, Festschrift zum<br />
70. Geburtstage Häckels) nimmt an. daß sie sich in Lagunen der KoralleIlriffe<br />
gebildet haben, in die vom Festlande her feiner Staub eingeweht wurde<br />
und die Ilur zeitweilig vom Meere überschwemmt wurden. vid. auch<br />
Rot h pIe t z, Über die Einbettung von Ammoniten in die Solnhofener<br />
Schichten. A. A. W. 11. Kl. XXIV. B. 11. Abt.<br />
Die iibrigen Plattellkalke kamen im Gegensatz zu den Kalkschiefern<br />
wohl in tieferem Wasser, aber auch zwischen und über Korallenriffen zum<br />
Absatz.<br />
24) Derartige Kalkbünkc (sogen. Weltenburger Marmor) von gelber<br />
Farbe finden sich beim Dorfe Weltenburg und gegeniiber bei Stausacker<br />
(hier in losen Blöcken). In der Kirche des Klosters Weltenburg und in der<br />
Walhalla verwendet.<br />
2:;) Verzeichnis vid. Gümbel, Frallkeniura, p. 289. Im M.: Ichthyosaurus<br />
leptospondylus Rhamphorhynchus lonS!:icaudatus Münst. (Flugsaurier).<br />
Orgillalexemplar beschr. VOll v. Ammon. Fische: Rhinobatis<br />
mirahilis Wagn., Ischyodus, Lepidotus, Pholidophorus, Aspidorl!ynchus<br />
lou!drostris AS!:. Catllrus, Strobilodus giganteus Wagn., Gyrodus macrophthalmus<br />
Ag., Microdon, Leptolepis, Thrissops. Krebse: Limulus Walchi<br />
Desll1., Peuaeus, Aeger, l':ryon, Mecochirus longimanus Schloth., Palinurina,<br />
Glyphaea. l':ryma. Insekten: Libellen, Wasserwanzen, l!olzwespenarlige<br />
Formen. Ferner Sepien, Schlangensterne (Oeocoma), Haarsterne (Comatula)<br />
und Quallen (J~hizostomites).<br />
3
- 34-<br />
11. B rau n e r J u r a. D 0 g ger.<br />
1. Ornatenton }<br />
2. Eisenoolithkalk oberer brauner Jura<br />
3. Variansschichten mittlerer brauner Jura<br />
4. Eisensandstein<br />
} unterer brauner Jura<br />
5. Opalinuston<br />
III. S c h war zer J u r a. L i a s.<br />
1. Jurensismergel 1<br />
(Stufe des Amm. iurensis)<br />
2. Posidonienschiefer (oberer schwarzer Jura<br />
(St. der Posidon. Bronni) J<br />
3. Roteisenoolith }<br />
mittlerer schwarzer Jura<br />
(St. des Amm. amaltheus)<br />
4. Arietensandstein<br />
(St. des Amm. Bucklandj)<br />
5. Angulatensandstein 1 ulltcrer schwarzer Jura<br />
(Keilberger Sandstein)<br />
(St. des Amm. angulatus) J<br />
Die Mächtigkeit der Ablagerungen des weißen Jura in der<br />
<strong>Umgebung</strong> von Regensburg beträgt etwa 140 m, dieienige des<br />
Doggers und Lias zusammen nur etwa 60 m. Die sandige Ausbildung<br />
verschiedener Schichten der bei den letzteren Abteilungen<br />
deutet darauf hin, daß ihre Ablagerung in der Nähe eIer<br />
Küste vor sich gegangen ist (Litoraler Charakter).<br />
Den bestell Aufschluß über die tntwicklung des Jura bei<br />
Regensburg gibt die Jurascholle des Keilberges 2;;), welche<br />
im Norden vom Wenzellbachc, im Süden vom DOllautal. im<br />
Westcn vom Trockental zwischcn dCIl Bahnstationen WalhaIlastraßc<br />
lind Wutzlhofcll bcgrcnzt wird, während sie sich längs<br />
dcr Linic Tegernheilllcr Kcllcr--lrlbach al1 das Urgebirge anlehnt.<br />
Die interessanteste Partie dcrsclbcn ist der K eil s t ein,<br />
(fig. 12) der zwischcn der Statioll Walhallastraße und dem<br />
~H) vid. Giil1lbel, t-:rankell,illra. p. 329-- ,1,B. v. 1\ In IlJ 0 11. die Juraahla~ernngen<br />
zwischen l~eRellshurR lind I'assan. Miinchell. Ackermann 1875.<br />
p. I~·~ 60 T. IV. P () 111 P eck j. die .I IIraahlagernll~ell zwischen I~eR'eJ1sburR'<br />
und l~eRellstalif O . .I. XIV .IR. T. paR'. 212. (] ii l1l bel. t'rallkeniura. p. 328<br />
bis 3-'1]. I~ () t h pie t z, die osthayer. Überschichl1l1R. S. A. W. 1911.
--- 35 --<br />
Tegernheimer Keller gegen das <strong>Don</strong>autal steil abfällt. Die Masse<br />
des Berges besteht mit Ausnahme des östlichen Teiles ausschließlich<br />
aus plumpem Felsenkalk, der an vielen Stellen des<br />
südlichen Steilhanges zu schönen Türmen und Bastionen ausgewittert<br />
ist. Große Steinbrüche gewähren einen guten Einblick<br />
in den innern Aufbau des Berges. Das Gestein ist in der<br />
Hauptsache massig, nur an einzelnen Stellen grob gebankt und<br />
im obersten Teil des MicheIer Bruches plattig geschichtet.<br />
Die ganze Gesteinsmasse ist in hohem Grade zerklüftet,<br />
teilweise auch zertrümmert infolge tektonischer Störungen, die<br />
mit starkem Gebirgsdruck verbunden waren, wovon das Vorkommen<br />
von liaarspaIten in jedem liandstück, sowie von zahlreichen<br />
Stylolithen Zeugnis geben, ebenso wie ausgedehnte<br />
Rutschflächen und einzelne Rutschstreifen. Die schmaleren<br />
Spalten sind meist mit braunem Verwitterungslehm ausgefüllt,<br />
die breiteren Klüfte mit grauweißem oder gelblichem, lockerem<br />
Sandstein. der aus Quarzkörnern und Zwischenlagen von<br />
Quarzgeröllen besteht und nebenbei etwas Kaolin enthält. 27 )<br />
An den. Seitenwänden der Sandsteinausfüllungen treten häufig<br />
grünlich graue, durch Pressung blätterige Tone auf. Mitten im<br />
Kalk finden sich namentlich häufig im Micheier Bruch linsenförmige.<br />
rötlich braune, krystallinische, harte Einlagerungen<br />
von mehr oder weniger dolomitischem Kalk,28) manchmal mit<br />
Hohlräumen, die mit schönen Kalkspatrhomboedern ausgekleidet<br />
sind. Nicht seIten kommt auch brauner, stengeliger Kalkspat~~)<br />
auf Spalten vor, hie und da in prächtiger sternförmiger<br />
Anordnung um weiße; konzentrisch schalige Kalkkugeln. Versteinerungen<br />
sind nicht häufig.~O)<br />
Die Höhe des Keilstcines bildet eine gegen Westen abfallende<br />
Flüche, auf welcher namentlich gegen den Südrand die<br />
oben erwähnten Sandsteineinlagerungen durch Gruben aufge-<br />
27) Dicser Sandstcin ist wohl mit dcn Schutzfclsellschichten identisch.<br />
Er cnthiilt Pflanzcnrcstc in Gestalt von Hohlformen kanti!?:cr Stcnge!. M. Ein<br />
cinzi!?:es Bruchstück cincr Muschc1schalc fand sich. M. Dic Tone führen<br />
hic und da Spurcn VOll vcrkohltcn Pflanzcnrestcn. Außerdcm fand sich eine<br />
umfall!?:reiche Kluftausfiillung toniger Natur mit ßohncrzcll.<br />
2~) vid. Wa n k e I, ß. N. R X, p. 104.<br />
~!l) vid. v. A tll tlI 0 11, I. c. p. 5 f.<br />
:\0) vid. v. A nl J1l () 11, I. c. p. 5S und Anm. Nr. 6.
- .36-<br />
schlossen sind. Gegen den Westrand hin finden sich inseIförmige,<br />
wenig mächtige Reste von plattigem Grünsand<br />
(Kreide), der reich an Quarzkörnern und Trümmern von<br />
Muscheln ist. Die Juraoberflüche, der der Grünsand auflagert.<br />
ist eben und mit Bohrlöchern von Pholas bedeckt.: ll ) Außerdem<br />
finden sich bis gegen den Keller zu. vereinzelt herumliegende,<br />
löcherige. braune .lurahornsteine, die sehr reich an<br />
Versteinerungen sind.:;~) Der plumpe felsenkalk bildet bis in<br />
die Nähe des Tegernheimer Kellers ausschließlich die Masse des<br />
figur 13.<br />
Keilstein. Ostliches Ende.<br />
Links großcr Fels. plumper fclscnkalk. rcchts Hornsteinkalke auf~crichtet.<br />
Keilsteins. Hier endet er in einem hohen feJstl!rrn; östlich davon<br />
treten geschichtete Kalke auf. deren gegen Osten aufgerichtete<br />
Rinke mall SChOll aus der Entfernung wahrnehmen<br />
kann ."" ) (rig. 1:3.) Das Liegende ues ])('S;lgtl'1l fclsturlllcs bildet<br />
:n) Schiinc r:x.c lllplarc M.<br />
32) Im M.: Ostrca rastellaris v. Miinst.. O. spiralis Ooldf.. O. dextrorsnlll<br />
Qncnst.. Tcrehra!ula indcn!ata (lucnst.. T. illsi ~ nis SchUb!.. Tcrebratulill
- .17<br />
zuriächst eine schmale Bank von zersetztem D 0 10m i t, die<br />
weiter gegen Westen am Puß des Berges in einem kleinen<br />
Steinbruch aufgeschlossen ist. Hier durch plumpen Pelsenkalk<br />
in zwei Lagen getrennt. Dann folgt der mittlere weiße Jura;<br />
zunächst als Ho rn s te i n kai k; 34) (Stufe des Ammonites<br />
pseudomutabilis Reiw.) ein dichtes, gelblichweißes Gestein mit<br />
zahlreichen Hornsteinen, in mächtigen Bänken anstehend;<br />
weiterhin östlich als S pli t t e r kai k,35) (Stufe des Ammonites<br />
tennilobatus oPP.) mehr graulich und dünn gebankt, durch Verwitterung<br />
in keilartige Scherben zerfallend und große Schutthalde.n<br />
bildend mit zahlreichen Versteinerungen. Vom unteren<br />
weißen Jura ist nur der wahlgeschichtete, gelblich graue<br />
Wer k kaI k 36 ) (Stufe des Ammonites bimammatus horiol.) in<br />
einem verschütteten Steinbruch wahrzunehmen. Weiterhin<br />
gegen Osten macht sich der braune Jura durch die gellJliche<br />
färbung des 'Terrains bemerkbar. Seine oberste Schicht. der<br />
Mac r 0 c e P haI uso 0 I i t h 37) war früher in dem obengenannten<br />
Steinbruch als 50 cm mächtige Bank aus dichtem, gelblich<br />
braunem, oolithischem Kalk mit zahlreichen goldig glänzenden,<br />
aber nicht verkiesten Versteinerungen aufgeschlossen. Die<br />
Ostecke des Berges wird vom Eis e n san d s te i n 38) gebildet,<br />
einem feinkörnigen, gelblichen, bei stärkerem Eisengehalt<br />
auch roten und braunen Sandstein, manchmal mit Brauneisenerzschnüren<br />
und tonigen Einlagerungen. Er ist in einem kleinen<br />
Bruch westlich vom Keller gut aufgeschlossen. Einzelne Bänke<br />
zeigen hier eine deutliche nach Westen fallende Diagonalschichtung<br />
39 ) (Schichtung diagonal zu den Schichtflächen der Bänke),<br />
~4) vid. v. Am mon, I. c. 1-53. und Po m pe c k j, 1. c. 154. Vcrsteinerun~en<br />
sind selten.<br />
3ii) 'lid. V. A mm 0 n, 1. c. 48-50 uud Po m p eck j, 1. c. p. 154, 204.<br />
Hauptsächlich finden sich Ammoniten (Perisphincten), namentlich Amm.<br />
polyplocus und Bclemnites unicanaliculatus.<br />
!In) vid. v. A llllll 0 n, I. e. 47 und Po m p eck j, 1. e. 154.<br />
37) vid. v. Ammon, I. c. 41 und Pompeckj, 1. c. 249·-251. Am<br />
häufi~sten Ammonitcs (Macrocephalites) rnacroccphalus Schloth. u. Amm.<br />
(Perisphinctes funatus), ferner von Ammoniten: Macrocephalites compressus<br />
Quenst. M. tumidus Rein. Sphaeroceras microstoma d'Orb. Sp. bullaturn<br />
d·Orb. Perisphinctes cf. subtilis d'Orb. Oppelia fusca, cf. conjungens<br />
Waagen; außerdem. Pleurotomaria Cyprea d'Orb.<br />
38) vid. v. Am lT1 0 n, 1. c. 37-39. Po lT1 p eck j, I. c. p. 148, 189-191.<br />
ap) vie!. Po m pe c k j, l. c. T. p. 190.
- 38-<br />
was auf eine Entstehung aus Dünen zu deuten scheint; zweifellos<br />
sind diese Sandsteine litorale Gebilde, aus längs einer Küste<br />
abgelagerten Sanden entstanden. Sie sind in der Regel versteinerungsleer.<br />
40 ) Früher fanden sich auf den Schichtflächen<br />
schöne Mangandendriten.<br />
Der Tegernheimer Keller 41), dessen <strong>Umgebung</strong> zu den<br />
geologisch interessantesten Lokalitäten Deutschlands gehört, da<br />
hier ein Einblick in die Anlagerung der sedimentären Schichten<br />
an das Urgebirge gegeben ist, ist in einen alten Steinbruch im<br />
Eisen sandstein hineingebaut. In der am Ausgang der Tegernheimer<br />
Schlucht 42) gelegenen Tongrube sieht man an der westlichen<br />
Wand wiederum den Eisensandstein (einzelne Schichten<br />
ziemlich reich an Mangan) und unter diesem den 0 p a li n u s<br />
t 0 n 43 ) aufgeschlossen. In seinen oberen Lagen durch Zersetzung<br />
gelblich, sonst hellgrau, in seinen unteren Partien<br />
mergelig und härter, zeigt er allenthalben die Spuren starker<br />
Pressung. Er enthält viel Schwefelkies in feinen Körnern<br />
und einzelnen Knollen mit Krystallen, sowie stellenweise<br />
gutausgebildete Gipskrystalle; von Versteinerungen fast nur<br />
Belemniten. Seine untersten Schichten sind nahezu vertikal<br />
aufgerichtet. Auf sie folgt der J ure n si s m erg eId es<br />
Li a s 44), der die östliche Wand der Grube bildet, zunächst in<br />
Oestalt gelbbrauner, sandiger Mergel 45 ) mit wenigen Versteinerungen,<br />
dann in Form harter, oolithischer, grauer Kalkmergel,<br />
die zum Teil ganz erfüllt von Versteinerungen sind.<br />
40) Nur Pecten personatus Ziet. einmal gefunden. Häufiger kommt<br />
dieser bei Neumarkt vor.<br />
41) Dieser reizend gelegene Platz spielt in der Geschichte des Naturw.<br />
Vereins eine gewisse Rolle, da er schon seit langer Zeit den Entomologen<br />
und Geologen als Erfrischungsort nach ihren Exkursionen diente. Schon<br />
Leopold v. Buch, Geinitz und nach ihnen viele andere berühmte Männer<br />
haben hicr geweilL<br />
42) vid. V. Am 111 0 n, l. c. 1.5. Die Aufschlüsse sind leider zum großen<br />
Teil nicht mehr sichtbar.<br />
4:1) vid. Po m p eck j, l. c. 148. Hauptsächlich Belemnites conoideus<br />
Opp., sonst noch Bel. oxyconus Opp. und ein AlIlm. (Harpoceras) opalinus M.<br />
44) viJ. v. Am III 0 n, l. c. 3.5-36. Po III p eck j, l. c. 144-148.<br />
4G) Die sandigen Mergel enthalten hauptsächlich nur Beleminites tripartitus<br />
und B. irre!!;ularis; die harten Kalkmergel am häufigsten Ammonites<br />
(Coeloceras) crassus d'Orh. und Belelllnites tripartitus Schloth., außerdem<br />
von Ammoniten: Lytoceras jurense ZieL, L. sublineatum Üpp., L. cornucopiae<br />
Y. a. H., Hildoceras bifroI\s Bru!!;., Grammoceras Doerntense Bnckm.,<br />
Hau!!;ia sp. lind Reste einer Cycadee (Otozamites). M.
- 39-<br />
Auf sie folgen die dunklen, blätterigen Posidonienschiefer. Die<br />
Schichten des mittleren und unteren Lias scheinen zu fehlen.<br />
Nur in der Wand aus rötlichem Rotliegenden 46), welche die<br />
Grube nordöstlich begrenzt, finden sich eingepreßt vereinzelte<br />
Stücke von grauem A n g u I a t e n san d s t ein. Zahlreiche<br />
lose Blöcke desselben Gesteins finden sich nordöstlich der Grube<br />
am Beginn des Hohlweges der zur Hohen Linie hinaufführt. Verfolgt<br />
man die an derWestseite der Schlucht sich hinaufziehende<br />
Wasserrinne, so trifft man über dem Eisensandstein auf die<br />
Schichten des unteren weißen Jura, die mit ersterem infolge von<br />
Verwerfungen mehrmals wechsellagern. 47 ) Auf der Keilberger<br />
Höhe, westlich vom Punkt 472 am Wege vom Dorf Keilberg<br />
nach der Hohen Linie ist der A n g u I a t e n san d s t ein<br />
(Keilberger Sandstein)48) am besten aufgeschlossen (Br.); zum<br />
46) vid. Rot h pie t z. die ostbayer. überschiebung, p. 179. Wurde<br />
bisher für Rotliegendes gehalten, was mir auch wahrscheinlicher ist. Enthält<br />
Adern von Psilomelan, ebenso wie der östlich an ihr angelagerte lössartigen<br />
Lehm.<br />
47) vid. v. Am mon, I. c. p. 15 und 16.<br />
48) vid. V. Am mon, I. c. 28. Po m p eck j, I. c. p. 132, versteinerungsleer.<br />
49) Vom Schacht führte ein Stollen zum sogen. Knappenhaus am<br />
oberen Ende der Tegernheimer Schlucht. Profile der Schächte und Bohrungen:<br />
T her es i e n s c h ach t: 2,9 m grauer Ton, 1,3 m sandiger Ton, 7,8 m<br />
grauer Ton. 1.6 m gelber Schiefer (Jurensismer)("el und Posidonomyenschiefer).<br />
1.5 mEisenoolith, 8,1 m roter Sandstein (Angulatensandstein),<br />
13.7 m bunter Ton. 2,6 m bunter. sandiger Ton. 1 m gelbbrauner Sand,<br />
13.3 m Porzellanerde mit Tonzwischenlagen {3 Flöze). [Keuper.] Ende<br />
des Schachtes bei 57,5 m. I. 11.<br />
I<br />
Schacht Schacht Bohrloch<br />
Gelbe und graue, schiefrige Tone (Posidonomyellschiefer)<br />
. . . . . . . .<br />
12,50 1,5<br />
Roteisenoolith . . . . . 2.H ],2 1,0<br />
Grobkörnige. braune Sandsteine '(Ar~uatenschichten)<br />
0,3 0,3 0,3<br />
R t<br />
• .• • l(l<br />
o er und gelber Sandstein, feinkörnig . :l ) 9.11<br />
weich. I 0,5<br />
\<br />
.. ., sehr hart<br />
0.7 10,0 13,0<br />
Lichter Sandstein, we;~h . . . l 0,8<br />
.. " grobkörnig, sehr hart<br />
0,1 J<br />
(Augulatensandstein)<br />
Roter Ton, mit griinen Flecken<br />
2.9<br />
Grüner Ton, mit roten Flecken .<br />
2,9<br />
Blutroter, sandfreier Ton . . . .<br />
Roter, sehr harter. stark sandiger Ton.<br />
)<br />
12,3<br />
2.0<br />
23,4<br />
0.3<br />
Brauner, sehr harter Sandstein. . .<br />
0,06 2,2 2,5<br />
Rotbrauner, sehr harter, sandiger Ton<br />
1 ,w.)<br />
0,8 1,7<br />
Liegendes: PorzellanerdehaItiger, lockerer Sandstein. (Keuper.)
- 40-<br />
Teil sehr schön rotgebändert, zum Teil auch als sehr harter<br />
Quarzit ausgebildet. Nahe dem Steinbruch befand sich hier<br />
früher ein Schacht,49) aus welchem Roteisenoolith zu Farbzwecken<br />
und kaolinhaItiger Keupersandstein zur Porzellanfabrikation<br />
gefördert wurde. Der vom Hauptschacht in südlicher<br />
R.ichtung getriebene Stollen mündete beim sogenannten<br />
Knappenhaus am oberen Ende der Tegernheimer Schlucht im<br />
Keupersandstein und darüber liegenden roten und grünlichen<br />
Lettenschichten. Auch an anderen Stellen waren zu diesem<br />
Zweck Schächte angelegt. Gegen SO vom Br. findet sich<br />
eisenhaItiger, grobkörniger Quarzsand, in mehreren Gruben<br />
aufgeschlossen, der Stücke von R.oteisenstein (Roteisenoolith)<br />
mit Versteinerungen enthält; 50) ein ähnliches Vorkommen ist<br />
auch bei den letzten Häusern von Hinterkeilberg, wo man die<br />
Auflagerung des Arietensandsteins auf dem Angulatensandstein<br />
beobachten kann. In dem großen, alten Sr. östlich der Straße<br />
von Grüntal nach Irlbach, in der Nähe des letzteren Ortes, in<br />
welchem der Angulatensandstein gebrochen wurde,51) war<br />
früher das ganze Liasprofil bloßgelegt. 52 ) Heute sieht man nur<br />
die obersten Schichten, bestehend aus feinen, weichen, gelben,<br />
sandigen Mergelnr,~) und die darunter liegenden gelblichen bis<br />
grauschwarzen, zum Teil feinblätterigen Posidonienschiefer 5 'J)<br />
anstehend; die roten Eisenoolithe, die grobkörnigen, braunen<br />
Arietensandsteine nur in umherliegenden Resten.<br />
Am Waldabhang westlich von diesem Bruch sind alte<br />
Brüche im Eisensandstein, der hier zuweilen tonige Zwischenlagerungen<br />
zeigt. Auf den Feldern darüber finden sich Stücke<br />
von gelblichen, spätigen Kalken, die auf den Macrocephalusoolith<br />
hinweisen, sowie VOll grauen, oolithischen Kalken mit<br />
Ammonites chlorolithicus.<br />
r,O) es dii rftc sich hicr um vcrwittcrte Schichtcn dcs l~oteisenoolithes<br />
lind Arictcnsandstcincs handeln. Wcitcr gcgen W. sind diese wie Profil 1I<br />
zcigt vom Posidonomycllschiefcr hcdeckt. Betr. dcr Versteinerungen des<br />
Roteisenoolithcs vid. v. A m mOli , I. c. p. 29-31. Im M: Pcctcn aequivalvis,<br />
Sow., P. liasinus Nyst., Waldhcimia cOrl1uta Sow., W. subovoidcs Roem.,<br />
'
- 41-<br />
Am Nordrand der Jurascholle längs der Straße Irlbach<br />
Wutzlhofen zeigt sich zunächst westlich von Irlbach regelmäßig<br />
geschichteter Werkkalk in zwei Br. aufgeschlossen,<br />
weiterhin folgt Hornsteinkalk; und östlich von Jägerberg<br />
Dolomit und plumper felsenkalk, der weiterhin den Westrand<br />
der Scholle begleitet und bei Jägerberg und Brandlberg teilweise<br />
durch plattige Kalke ersetzt ist. In dem Tal, das von<br />
Brandlberg nach Grüntal zieht, trifft man auf halbem Wege<br />
unten die Splitterkalke, oben auf der Höhe die Hornsteinkalke<br />
an. (Br. nahe P. 431.)<br />
In dem alten Br. nördlich vom Micheier Bruch und in dem<br />
Br. zwischen letzterem und dem funkbruch finden sich eingelagert<br />
in Vertiefungen des Jurakalkes stark zersetzte Stücke<br />
von Reinhausener Kalk; in ersterem auch solche von Knoilensand<br />
und Hornsand, ein Beweis, daß diese Kreideschichten über<br />
dem Grünsand auf der Höhe des Keilsteines vorhanden waren.<br />
Die Kreide.<br />
Ausgedehnter noch als die Juraformation ist die Kreideformation<br />
in der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg entwickelt. Aus<br />
ihr bestehen hauptsächlich die Höhen, welche hier das <strong>Don</strong>auund<br />
Regental umsäumen, aus ihr auch der felsige Untergrund<br />
der Stadt. Sie erstreckt sich, den Jura überlagernd, weiterhin<br />
über ein Gebiet, das durch die Orte Eggmühl im S., Kelheim,<br />
Riedenburg und Hohenburg im W., Amberg im N. begrenzt<br />
wird, im O. aber durch das Urgebirge, wo sie im Bodenwöhrer<br />
Becken bis über Roding hinaus vordringt. Ihre in dem<br />
beschriebenen Gebiet vorhandenen Ablagerungen, deren ursprünglich<br />
zusammenhängende Decke jetzt vielfach in inseIförmige<br />
Erosionsreste zerlegt erscheint, werden als R e gen s<br />
bur ger K r eid e f 0 r m a t ion 1) bezeichnet. Die Ablagerungen<br />
haben sich in einem Meeresbecken gebildet, das früher<br />
höchst wahrscheinlich mit dem böhmisch-sächsischen-schle-<br />
1) Einc eingehende Beschreibung der Regensburger Kreideformation<br />
neb~t Petrefaktenvcrzeichnis findet sich bei G ii m bel. Ostbayer. Grenzgebirge,<br />
pag. 497-783. Von demselben ist ein Verzeichnis der wichtigsten<br />
Petrefaktcn mit Abbildungen im C. Z. M. 1868 H., p. 51 enthalten.
~- 42 -<br />
sisch-mährischen Kreidemeere zusammenhing 2) und sich auch<br />
gegen O. längs des Südrandes des Urgebirges bis gegen Passau<br />
ausdehnte. 3 )<br />
Mit dem, was man gewöhnlich unter Kreide versteht, haben<br />
die Ablagerungen nicht das geringste zu tun; 4) es handelt sich<br />
vielmehr um einen Schichtkomplex, der abwechselnd aus<br />
Sandsteinen, Mergeln und Kalken besteht; durchwegs Gesteine,<br />
welche leicht verwittern und deshalb im allgemeinen im Gegensatz<br />
zu den Jurakalken sanfte Hänge und flache Mulden bilden.<br />
Insbesondere sind es die Kalke, welche aus Kalk und fein verteilter<br />
Kieselerde (kieselige K.) bestehen, die bei der Verwitterung<br />
durch Auslaugung des Kalkes sich sehr verändern. Im<br />
frischen Zustande ziemlich dicht und von weißlicher, oder graulicher<br />
farbe, bekommen sie durch die Verwitterung ein<br />
charakteristisches mildes Aussehen und eine gelbliche färbung;<br />
schreitet der Prozeß fort, bis nahezu aller Kalk entfernt ist, so<br />
entsteht der sogenannte Tripel, ein sehr leichtes, lockeres, gelbliches<br />
Gestein. (Analyse siehe S. 94.) Sehr charakteristisch für<br />
gewisse Sandsteine und Mergel der R. Kreideformation ist der<br />
Gehalt an Glauconit 5 ), eines kieselerdereichen, eisenhaItigen,<br />
dunkelgrünen Minerals in form kleiner Körnchen, das in einzelnen<br />
Schichten so reichlich vorkommt, daß diese eine ausgesprochen<br />
grüne (glauconitische) färbung zeigen. Die R. Kreide<br />
umfaßt nur die jüngeren Glieder der Kreideformation, das<br />
Senon, Turon und Cenoman; die älteren fehlen vollständig, so<br />
daß man annehmen muß, daß während der Zeit ihrer Ablagerung<br />
unser Gebiet nicht vom Meere bedeckt war; denn alle Schichten<br />
der hiesigen Kreide, mit Ausnahme der Schutzfelsenschichten,<br />
haben sich gleich denen des Jura auf dem Meeresboden<br />
abgelagert. Bei ihrer Beschreibung folge ich der Gümbelschen<br />
Einteilung, die jedoch infolge nellerer Beobachtungen in einigen<br />
Teilen von mir geändert werden mußte.<br />
2) vid. 0 ii IJI b cl, Ostbaycr. Orcllzgebirge, p. 698-699.<br />
3) Neucrdings durch Ticfbohrungcll bci Stranbing bcstätigt, vid. Rot h<br />
pletz, S. A. W. 1911.<br />
4) Dic Bczcichnung .. Krcidcformation" ist kcine glücklich gewählte, da<br />
die Ablagcrungcn dcr wcißcn. sogcnanntcn Schrcibkrcidc in Dcutschland<br />
hauptsächlich auf ]~ligcn vorkommen.<br />
Ci) Die glauconitrcichcn Schichtcn sind im allgemeincn auch die versteillcniIigsreichstcn.
-43 -<br />
Die Schichten der Regensburger Kreideformation<br />
(von oben nach unten).<br />
§ ( Hellkofener Mergel,6)<br />
~ 1 Oroßberger Sandstein.<br />
= o<br />
~1<br />
l<br />
Karthallser ßaculitenmergel,<br />
Pulverturmschicht (obere Kalke),<br />
Olauconitmerge!,<br />
Eisbuckelschicht (obere Kalke),<br />
Hornsandstein,<br />
Knollensand,<br />
Reinhausencr Schicht (untere Kalke).<br />
g f Eybrunner Mergel,<br />
o Hauptgrnnsand,<br />
d \ Schutzfelsenschichten. 7)<br />
Mit Ausnahme der Hellkofener Mergel kann das ganze<br />
Profil an den tHi.ngen der Winzerberge, wenn auch zum Teil in<br />
recht mangelhaften Aufschlüssen beobachtet werden. Um die<br />
einzelnen Schichten genauer kennen zu lernen, muß man sie<br />
daher noch an anderen Lokalitäten aufsuchen. Dabei ist zu bemerkell,<br />
daß die Mächtigkeit der Schichten an verschiedenen<br />
Orten, sowie deren Gesteinscharakter oft recht verschieden ist,<br />
was die Orientierung erschwert. Um sich zurecht zu finden,<br />
muß man sich an gewisse charakteristische Grenzschichten<br />
halten. als welche der Eybrunner Mergel, der Hornsandsteill<br />
und die Glauconitschicht zwischen den oberen Kalken gelten<br />
können. Diese sind aber hauptsächlich nur in der <strong>Umgebung</strong><br />
der Stadt vorhanden. Gegen N. verschwindet der Unterschied<br />
zwischen den einzelnen Schichten immer mehr. Gegen W. (bei<br />
Kelheim) findet sich nur mehr der Grünsand, der aber dort besonders<br />
mächtig entwickelt ist.<br />
6) vid. B run hub e r. P'lellkofener Kreidcmergel B. N. V. VII. p. 123.<br />
Sie entsprechen nach v. Am mon, Kl. führer durch einige Teile der fränkischcn<br />
Alb. München, Piloty und Löhle, p. 40, genau den Priesenerschichten<br />
und gehören wohl schon zum Senon. Ob letzteres auch bei deli<br />
Großbergerschichtcll dcr fall ist, bleibt zweifelhaft.<br />
7) Diesc sind wohl zweifellos fluviatile Ablagerungen, die sich vor dcm<br />
Hereinbrechen dcs Krcidemeercs auf dem t'estlande gebildct haben (prli.<br />
cenoman).
- 44-<br />
Die im Untprgrund des <strong>Don</strong>autales innerhalb des Stadtgebietes<br />
und dessen <strong>Umgebung</strong> vorhandenen Schichten sind<br />
vielfach durch die Anlage von Kanälen und Brunnen aufgeschlossen<br />
worden. 8 )<br />
Wir lassen nunmehr eine Beschreibung der einzelnen<br />
Schichten folgen.<br />
S c 11 u t z f eis e n s chi c h t e n. Sie bilden Einlagerungen<br />
in Spalten oder taschenförmigen Ausbuchtungen der Juraoberfläche<br />
(letztere wohl tieferer Erosionsfurchen aus der Zeit da<br />
der Jura Festland war) und bestehen aus lockeren, grauweißen<br />
Sandsteinen mit einzelnen Quarzgeröllen, die oft intensiv rot<br />
und violett gefärbte Lagen enthalten. An den Wandpartien<br />
finden sich in der Regel graue oder gelbe, oft blätterige Tonlagen.<br />
Diese enthalten manchmal kohlige, unbestimmbare<br />
Pflanzenreste. An der Grenze gegen den die Schutzfelsenschichten<br />
überlagernden Grünsandstein finden sich äußerlich<br />
grüngefärbte, größere Jurahornsteine, manchmal mit Bohrmuschellöchern.<br />
Sie stammen wohl aus der obersten, abradierten<br />
Juraschicht. Am besten zu sehen sind diese Einlagerungen<br />
am sogenannten Schutzfelsen, gegenüber von<br />
Sinzing, bei Kalkofen unweit Abbaeh, ferner im Kapfelberger<br />
Steinbruch. Aller Wahrsoheinlichkeit nach gehören die mächtigen<br />
Sandsteinlagerungen bei Walhallastraße auch den SchutzfeIsenschichten<br />
an. 9 )<br />
G r Ü n s a 11 d. Dieser ruht überall da. wo Schutzfelsen··<br />
schichten killen. direkt auf der ebenen, meist mit Bohrlöchern<br />
~) vid. Anhang zur Krcidcformation ...<br />
9) Allerdings ließ sich einc direkte Ubcrlagcrung dcr Sch. sch. durch<br />
den Griinsand hier bishcr nicht nachwcisen, WGil Ictztcrcr auf dcm Kcilstcin<br />
nur in schwachcn I~csten vorhandcn ist. Ahcr dic r:inlagcrung in weiten<br />
Taschcn und Kliiftcn dcs Kalkcs ist sehr charaktcristisch. Offenhar bestandcn<br />
dicsc schon lüngst, chc die Kalkmassc hci ihrcr Ahscnkung in der<br />
jetzt sichtbarcn W cisc . zcrkliiftct und zcrriittct wurdc, wohei auch die<br />
Sch.sch. starkcr Prcssung ausgesctzt warcn, was man an den Tonlagen<br />
wahrnehmcn kann. Charaktcristisch ist auch dcr starke Kaolinf{chalt der<br />
Sandsteine, der bei tertiärcn oder diluvialen Sandcn in hicsiger Gegend<br />
nie beobachtet wird. - In deu Sandsteinen findcn sich Hohlformen von<br />
kantigen Stcngeln (wie bei Ahhach), in den Toncn unhcstimmte verkohlte<br />
Reste von PflanzelI, wic alll Schutzfe!~en. Dortseihst finden sich in den<br />
Hornsteincn Juraversteincrungcu, lind nebcn dcn Hornsteinen vereinzelte<br />
Jurablöcke mit Bohrlöchcrn.
- 45-<br />
bedeckten J uraoberfläohe auf und beginnt hier in der R.egel mit<br />
einer aus QlIarzgerüllen lind Muscheltriimmern bestehenden<br />
(Keilsteiner Höhe). oftmals eisenreichen Lage, sogen. Grundconglomerat.<br />
(Kager.) Nun folgt die Hallptbank des Grünsandes<br />
in form eines feinkörnigen, infolge reichlichen Glauconitgehaltes<br />
meist ausgesprochen grünen Sandsteins. IU ) dessen<br />
Mächtigkeit bis zu 10 m anwachsen kann (Abbaeh), und der<br />
vielfach als Haustein Verwendung findet (Dom). Darüber<br />
folgen in der R.egel wohlgeschichtete, dünnere Bänke eines<br />
harten, kalkreichen Gesteins, in dem der Glauconit allmählich<br />
verschwindet und nur noch in weicheren, mergeligen Zwischenschichten<br />
dem Auge sichtbar hervortritt. Versteinerungen nicht<br />
selteil. Exogyra (Ostrea) oolumba Lm., die als Leitfossil der<br />
Kreideformation in all e n Schichten vorkommt. Pecten<br />
aequicostatus Lm., Pecten asp er Lm., sowie verschiedene Haiiischziihlle.<br />
E y b r 1I 11 11 e r M erg e 1. Ein weicher, geschichteter,<br />
zum Teil bl~Hteriger Mergel, in frischem Zustande dunkel, verwittert<br />
grau oder gelblich; Versteinerungen ziemlich häufig,<br />
besonders viele foraminiferen; ferner Pecten notabilis Mü.,<br />
Pecten membranaceus Nilson, Ostrea vesiculosa GÜmb. und<br />
Serpula septemsulcata I~eich. und Cotta; selten Ammoniten und<br />
Belemniten. nie Mergel bilden die Grenzschicht zwischen dem<br />
Grünsand und den unteren Kalken und zn gleich den Hauptwasserhorizont<br />
der Kreide, der sich a1l den Winzerbergen in<br />
deli dort angelegten ßrllnnenstuben bis Kager verfolgen läßt,<br />
wo er beim D(lrr die Höhe erreicht. Am unteren Ende der<br />
Wolfssch lucht bei Schwalbennest und an anderen Orten entspringen<br />
in dieser Schicht zahlreiche Quellen. Auischlüsse:<br />
Hohlweg bei Schwalbennest, oberes Ende; am Ausgang der<br />
W ()lfsschlucht; Steinbruch bei den Löwen bei Abbac\1.<br />
I~ ein hau se 11 crS chi eh t c n (untere Kalke). Unregelmüßig<br />
gebankte, kieselige Kalke. in den oberen Lagen<br />
grobknollig meillhausener Berg); im unzersetzten Zustande<br />
dicht. graulich. gewöhnlich aber gelblich, häufig gebünden.<br />
Neigt sehr zur Zerklüftung und sodann zur Tripelbildullg.<br />
10) Am tlupberg- bei Kneitillg- lInu bei Reifenthai kalkreich, von lichtcr<br />
t'arbe mit g-allz wCllig- Olauconit; bei Hög-lillR ohne Olallconit, gelbbraun.
46<br />
Chemische Zusammensetzung des Tripels, vid. pag. 94. Versteinerungen<br />
sparsam. Pecten notabilis Mü., Inoceramus labiatus.<br />
Haifischzülme. Aufschlüssse: Große Brüche am ReinlJausener<br />
Berg; oberer Teil der Wolfsschlucht und <strong>Umgebung</strong>;<br />
fig. 14.<br />
Steinbruch alll Reinhauscller Berg.<br />
ullterhalb der Oberndorfer Höhe. Zur 13ruchsteiJJrJlaucrung<br />
se hr geeignet.<br />
K n 0 I1 e II S all U. (Willzerberg Schichten.) Weiche ungeschichtete<br />
SaJlde und Sandsteine, II~illfig lIJit Ilarten, quarziti5clten<br />
Lagell oder lrofllsteinartigen, mallnigfach gestalteten<br />
Knollen. In den oberen Lagen oft lI1ehr kalkig ausgebildet
- 47-<br />
und geschichtet oder aus kieselig kalkigen Knollen bestehend,<br />
die teilweise in Tripel übergehen. Versteinerungen nur in<br />
den Knollen, hauptsächlich in den kalkhaltigen: Inoceramus<br />
labiatus Schloth, RhynchonelJa plicatilis Sow. Aufschlüsse:<br />
Winzerberg, Anlagen beim Pfaffensteiner Kreuz; Sandgruben<br />
auf der Kuppe des Reinhausener Berges. Ablagerungen mit<br />
kalkigen, versteinerungsreichen Knollen: Kuhblöß bei Sinzing;<br />
auf dem Kneitinger Berg; auf der Oberndorfer Höhe. Wird als<br />
fegsand bellützt.<br />
Die oberste Schichte des Knollensandes und zugleich die<br />
Grenzschichte zwischen diesem und den oberen Kalken bildet<br />
der Ho r n san d s te i n, ein außerordentlich charakteristisches<br />
Gestein, das aus v.rößeren Quarzkörnern, die durch ein<br />
kalkiges Bindemittel Z1l einem quarzitischen Gestein von oft<br />
außerordentlicher Härte verkittet sind. Versteinerungen nicht<br />
selten. Lima canalifera Goldfuß, große form von Exogyra<br />
columba Lm .. Rhynchonella Cuvieri d'Orb. Aufschlüsse: Am<br />
schönsten in den Anlagen um die Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg<br />
; alter Steinbruch westlich der Seidenplantage und<br />
am Wege von der Winzerhöhe nach Niederwinzer. In Lesestücken<br />
auf der Platte bei Priifening und südlich davon bei<br />
Punkt 396. 11 )<br />
Die 0 b e ren KaI k e umfassen die Eis b u ck eIs chi c h t<br />
(unten) und die Pul ver t u r m s chi c h t (oben), welche<br />
durch eine OIauconitschicht getrennt sind.<br />
Eis b 11 C k e I ~; c h j c h t. Regelmäßig gebankte, dichte,<br />
muschelig br'echende, kieselige Kalke, graugelbIich, durch Verwitterung<br />
bräunlich gelb. In 'den untersten Lagen mit vereinzelten<br />
Quarzkörnchen; in den obersten weicher, oft schieferig,<br />
allmählich in grünen GI a u c 0 n i t m erg e I übergehend, der<br />
eine ca. 1 m müchtige Grenzschicht gegen die Pulverturmschicht<br />
bildet und eine Art Breccie darstellt, die fast ausschließlich aus<br />
"Exogyrenschalen, Steinkernen VOll Muscheln und Schnecken<br />
und weißlicllen Kalksteinknollen besteht.<br />
11) Das uralte Kreuz am WestabhallK des Eishuc~els besteht aus liOfllsandstein:<br />
dieser kam auch am SiidabhallK an der' Stelle des alten Sühnekreuzes<br />
beim Kanalball in 1 m m1ichtiKer enorm harter Schicht zum Vorschein,.<br />
ebenso heim Kanalball zum Bischofshofcr Bierkeller, östlich von der<br />
Bur~fnedcnsälllc.
- 48-<br />
Pul ver tu r m sc h i c 11 t. Wohlgeschichtete, dichte.<br />
muschelig-brechende, kieselige Kalke, mit vorherrschendem<br />
Kalkgehalt, daher in irischem Zustande licht, gelblichgrau,<br />
manchmal dem fbenwieser Jurakalk ähnlich. In den obersten<br />
Lagen häufig plattig ausgebildet (auf der Winzer flöhe und<br />
Kager Höhe). Versteinerungen: in der Eisbuckelschicht im<br />
allgemeinen spärlich, etwas häufiger in den oberen Lagen:<br />
Exogyra columba, Isocordia similis Sow, Rhynchonella plicatilis<br />
Sow. Magas Geinitzi Schlönb.; im Glauconitmergel sehr<br />
zahlreich: Große Exogyra columba Lm., massenhaft Steinkerne<br />
von Crassatella ligeriensis d'Orb, Crassatella ratisbonensis<br />
GÜmb., Lucina lenticularis Goldf., Venus fabacea Röm., Turitella<br />
sp., Pleurotomaria sp., Serpula filiformis Sow. In der Pulverturmschicht:<br />
Lima canalifera Goldf., Lima elongata SO\\".,<br />
Rhynchonella plicatilis Sow., Nautilus sp., in den obersten<br />
Lagen: Callianassa antiqua Otto. (Winzerberg Höhe.) In allen<br />
drei Schichten Haifischzähne. (Otodus und Pycnodus.) Die<br />
oberen Kalke sind für Bruchsteinmauern sehr geeignet.<br />
Auf s c h I'ü s s e. Eisbuckelschicht : Hauptsächlich unterhalb<br />
der Winzer Höhe, westlich von der Seidenplantage; am<br />
Eisbuckel alte Gr., südwestlich vom Augustinerkeller. Glauconitschicht:<br />
a. Br. im Kaffeegarten westlich von der Seidenplantage<br />
; am Wege von der Winzer Höhe nach Oberwinzer ;<br />
sowie in Lesestücken auf den feldern nördlich von diesem<br />
Punkte. Pulverturmschicht: Auf der Winzer- und Kager-Höhe;<br />
a. Br. der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus; im Tale bei Neuleoprechting<br />
Br.<br />
Kar t hau s erB a c u li te n Me r g e !.12) Zu unterst<br />
eine hellgelbe Tonschicht (2 cm), darüber dunkelgrüne, glauconitische,<br />
weiche Mergel mit zahlreichen Kalkknollen unJ<br />
Steinkernen (30 cm); darüber gelb!., lockere Mergel in welliger<br />
Schichtung mit zahlreichen Kalkknollcn. Versteinerungen fast<br />
nur in der Olanconitschicht; hier aher sehr I!üufig: Ammonites<br />
peramplllls Mant., Baculites haculoides Mallt., Arca subglabra<br />
d'Orb, Crassatella ligcricnsis d'Orb. llloccramus Brogniartii.<br />
J 2) vill. B r U II hilb C r, 13citriig-c zur KClllltnis lIer Rc>;. Kreideformatioll.<br />
ß. N. V., 11. pag. 9\.
- 49-<br />
Ostrea colull1ba (groß). Turritella. Voluta. Fusus sp .• Pleurotomaria<br />
sp .. Serpula filiformis und Haifischzähne. Die Mergel<br />
wurden 1915 mehrfach durch Bohrungen nördlich des Abfalls<br />
der Niederterrasse zwischen dem Petroleumhafen und Jrlmauth<br />
crsch losseil.<br />
() roß b erg crS eil ich t. Vorwiegend dünnplattig geschichtete.<br />
harte. brm1l1e. durch reichlichen Kalk verkittete<br />
Sandsteine (Clroßberg), daneben auch weichere, mehr sandige,<br />
griinliche ghuconitische Lagen (Höfling und EggmühI). Versteinerungen<br />
meist zertriimmert; auf Schichtflächen zahlreiche<br />
Bryozoen ausge\vittert. Haifischzähne, Callianassa antiqua,<br />
Ammonites (Pachydiscus) peramplus Mant. in Riesenexemplaren.<br />
(rlöHing.) Aufschlüsse: Großberg, südöstlich vom alten<br />
feldkreuz Br.; nördlich von Graß; Winzer Höhe; bei Höfling<br />
westlich llnd ()sUjch von Punkt :344 Sr.; bei Rocking Br. und<br />
f:ggmiihl Br. Im Untergrund der Gewehrfabrik durch einen<br />
Brunnen aufgeschlossen. Als Bau- und Schottermaterial verwendet.<br />
li e 11 k 0 f e n er Me r g e 1. 13 ) Blaugraue, weiche, tonige<br />
Mergel. hie und da schiefrig. Versteinerungen: außerordemlich<br />
zahlreich Foraminiferen und Ostracoden (Schalenkrebse) ;<br />
kleine Schnecken. Nur durch Tiefbohrung bei Alt-Eglofsheim.<br />
Hellkofen und Moosham 14 ) erschlossen. - Die Mächtigkeit der<br />
Kreidescl1ichten beträgt an den \Vinzerbergen ca. 70 m. Dazu<br />
kommel1 die hier nicht vorhandenen bei rlellkofen erbohrten<br />
Mergel. wodurch sich eine Gesamtll1üchtigkeit der Kreide VOll<br />
ca. 140 111 ergibt. (Bei der Wundermühle bei Straubing wurden<br />
313 m Kreide dmchbohrÜ. nie Mächtigkeit der einzelnell<br />
Schichten ist an verschiedenen Lokalitäten eine sehr verschiedene;<br />
die ~i1testen Schichten sind westlich. die jüngsten Schicllten<br />
östlich von l(egenshurg am meisten entwickelt.<br />
1:1) 'lid. ß r IIn hub er. Geolo~. Neuil.;keiten. ß. N. V. VII., p. 123.<br />
H) Die Bohrun~ bei Mo()sham (Puricelligut) 1910 ergab: bis 49 lTl graublauer<br />
Letten. 49-62 1Il ~elher Letten (Tertiür), 62-146 111 ~raller TOllmergel<br />
(Hellkoiener Merl.;el), 146-146,5 m glauconitisch, sandige Lage,<br />
146.5-161' m Sandstein (GroBber~erschicht). Die Temperatur des Wassers<br />
betrug bis 148 lTl 10 0 C .. bei 160 m stieg sie auf 16.5 0 C. und hat sich seitdem<br />
so erhalten.
---- 50 ---<br />
o r ii n san d : bei Abbach 16 m, bei Schwalbennest 10 m.<br />
beim Kreuz bei Pfaffen stein ca. 6 m. E y b run n e r Me r gel:<br />
Mächtigkeit sehr verschieden, bei Pfaffen stein ca. 6 m, Re i n<br />
Il alls e ne r Sc h ich t e n: am Reinhausencr Oalgenhcrg 20 m,<br />
bei Pfaffenstein ca. 5 m. K n 0 11 e n san d: bei Pfaffenstein<br />
40 m. liornsanctstein: 0,5-1,0 m. Eisbuckels<br />
chi c h t: bei den Rahnarbeiterhäusern am Eisbuckel 10 m.<br />
GI a u co ni t s chi c h t: 0,5 m. Pul ver tu r m sc h ich t:<br />
bei Karthaus 15 m. 0 roß be r ger S chi c h t: Oroßberg ca.<br />
8-10 m. Siehe auch Profil des Untergrundes.<br />
Die Ablagerungen der Kreide im Untergrund des <strong>Don</strong>autales.<br />
Da über die Sohle des <strong>Don</strong>autales eine ununterbrochene<br />
Decke von diluvialen . Ablagerungen (Schotter und Löß)<br />
ausgebreitet ist und überdies unter dieser Decke im Osten<br />
der Stadt auch noch tertiäre Ablagerungen auftreten,<br />
so beruht unsere Kenntnis der den felsigen Untergrund<br />
lJildenden Kreideschichten lediglich auf künstlichen Aufschlüs··<br />
sen, deren Ergebnisse aber im Laufe der Zeit in genügender<br />
Anzahl beobachtet wurden, so daß wir uns jetzt ein annähernd<br />
richtiges Bild von der Zusammensetzung der Oberfläche der<br />
Kreideplatte machen können. Sie beginnt bei Prüfening mit<br />
dem c e n 0 man e n 0 r ü n san d und setzt sich gegen O. in<br />
dcr Weise fort, daß immer jüngere Schichten der Kreide in<br />
regelmäßigcr Reihenfolge auftreten, als eine natürliche folge<br />
der VOll \\'.--0. gehendcn Neigung der Platte, die auch in dem<br />
Aufbau der südlichen Hühen des <strong>Don</strong>
- 51-<br />
Grünsand auf.!) Ein Teil des Taxisschell Schlosses steht auf<br />
E y b run n e r M erg e L Letzterer dürfte bei einem durchschnittlichen<br />
fallen der Schichten von 1 : 70 ungefähr dort an<br />
die Reinhausener Schichten grenzen, wo der von Dechbetten<br />
herkommende Bach die Prüfeningerstraße kreuzt. Die west·<br />
liehe Grenze der R ein hau sen e r S chi c h t engegen den<br />
Knollensand ist irotz einer großen Anzahl von Aufschlüssen<br />
schon wegen der geringen petrographischen Verschiedenheit<br />
der Grenzschichten scll\ver festzustellen. Nördlich der Prüfeningerstraße<br />
finden sich ausgesprocllene Re i n hau sen e r<br />
KaI k e vom Stadtpark an lind lassen sich von dort in den tiefer<br />
gelegenen Stadtteilen bis zur Brunnleite feststellen. 2 ) Südlich<br />
der Priifellingerstraße geht die Grenze des K n 0 ll e n san des<br />
ziemlich weit nach W. Mit Ausnahme des oben bezeichneten<br />
Stadtteiles bildet in der ganzen Altstadt und den siidlich davon<br />
1) Brunnen der Schießhausrcstauration: 0-4 m alluvialer Sand, 4 bis<br />
6 111 (341) Grünsand, 6-9 m Jurakalk und Dolomit, Obcrfläche mit Bohrlöchern.<br />
Brunnen s. ö. der Station: 0-6 m Diluvium, 6-10 m (339) Grünsand,<br />
erst plattig-, hart, kalkig, dann intensiv glauconitisch. (Die eingeklammerte<br />
Ziffer gibt dic tIöhenkote der oberen Grenze der betr. Kreideschicht<br />
an.)<br />
2) Kanal längs eier Ostfront der Oberrealschule: 0-1 11l Löß. 1-2 11l<br />
rotbrauner Lehm mit Schotter, 2-3,60 m Schottcr mit SaneI. dann oben<br />
stark zersetztes, sandig-cs, g-elbliches, weiterhin plattiges, z. T. hartes<br />
Gestein (Rcinhausener Schicht). Nördlich davon beim Erziehungshaus ist<br />
in 4 111 Tieie noch kein Gestein vorhanden. - Kanal in der Prüfcningerstraße<br />
in ca. 4 m Tiefe unter Schottcl'. dcr viel groBe Jura- und Kreide<br />
~erölle führt. ein oberflächlich stark zcrsetztes und mehr sandiges, gclblichcs<br />
Gestein, tcilweise sehr hart. (Grenzschichten zwischen Reinhauscner<br />
Schichten und Knollensand.) Die Gesteinsplatte verschwindet beim<br />
Drexelweg- auf 25 !TI Länge, erhcbt sich dann gegen W, um bci tIs.-Nr. 50<br />
in 4,5 m Tiefe zu verschwinden. Ähnliches Gestcin kam auch in der Dech·<br />
hcttenerstraBe 47 unter 6,40 111 Diluviul1l und im protestant. Waisenhaus<br />
~arten in il m zum Vorschein.<br />
Bei der Anleg-llng dcs Teiches im Stadtpark zeig-ten sich untcr 1 m<br />
Schotter und in diesen eing-elagerten Schwcl1ll1lsandschichten bis auf 0,3 tI1<br />
unter der Ohcrfläche sich erhehendc zum Teil in Tripel verwandeltc Reinhauscncr<br />
Schichtcn. Ein in dcr Nähe bis auf 10 m abgescnkter Brunnen<br />
erg~h dassclbc Ocstcin. In teilwcisc unzersctztc111 Zustand, in wohlgeschlchtcten<br />
Bänken traten dic Rcinhauscner Schichtcn im Kanal in der<br />
GumpelzhaimerstraBc in 4 m Tiefe zutage. ebcnso inncrhalb des Prchrunner<br />
Tores und am tIerrenplatz in 4,5 111, weitcrhin l1lehr plattig im Kanale<br />
Im Ve,rlauf der Leelercrgassc in 0,;;-2 1\1 his zur Brunnlcite. t:in im Keller<br />
der Emslander Braucrei angcle"ter Brunncn ergab dassclhe Gestein in<br />
8 m Tiefe
- 52 -<br />
gelegenen Stadtteilen der Knollensand~) und der Ho r n san d<br />
s te i n 4 ) den Untergrund. Letzterer tritt zuerst in der Maximilianstraße<br />
auf und läßt sich von da bis zur Sternbergstraße<br />
verfolgen. Die neuen Stadtteile von der Gegend des Ostentores<br />
bis Alt Skt. Niklas stehen auf den wohlgeschichteten Bänken<br />
der 1: i sb u c k eis chi c h t e n;") bei Alt Skt. Niklas läuft<br />
die G lau co 11 i t s chi c h t aus, um weiter östlich den Pulver<br />
t u r m s chi c h t e n Platz zu machen. Diese steigen im<br />
Bereiche der Safferlingstraße allmählich in die Höhe. so daß die<br />
G lau co 11 i t s chi c h t in höherem Niveau im südlichen Bereich<br />
der Reiterkaserne ausläuft. Die Gewehrfabrik (Kote 334<br />
nicht a.1R wie auf Profil und Generalstabskarte) steht auf den<br />
Großbergerschichten. Weiter östlich wird die Kreide durch<br />
das immer müchtiger werdende Tertiär überlagert. Nahe der<br />
Irler Höhe P. 30R revid. ;,04 fanden sich 1917 die Großberger<br />
Schichten mit Calianassen in 6 m Tiefe; nördlich davon am<br />
::) Typischer K 11 () ll e 11 s a 11 d unter Diluvium fand sich im Kanal in<br />
der Kreuzgasse ill 2,5 lll. il11 Stadtgraben heim Jakobstor in 2 m, Schottenstraße<br />
in .1•.1 111. Hismarcksplatz in .1.5 m. Neuhausstraße in 4 ..1 m, bei der<br />
Oswaldkirche iu 7 111. heim Wasserturm im Dörnbergpark in 3 m, bei der<br />
alten Zuckerfabrik in .1,25 m. hei den Eisenbahnhüusern jenseits der Kumpfll1iihler<br />
Briicke ill (] und 9 111. Westfront des Bahnhofsgebüudes in 6 m Tiefe.<br />
In einem großeu Teil der Stadt liegt der Knollensand infolge der Mächtigkeit<br />
des Diluviul1ls und der Anhiiuful1g alten Bauschuttes sehr tief.<br />
4) Typischen Ho r n s a Il d s t e i Il traf mall Trunzergiißchen 5 iu 9 Ill.<br />
Karlllclitenhrüu in (] 111, Mitte der' MaximiliansstraBe ill 4 m, Sternberg·<br />
straße in 4 111. Oasfabrik ill 3.5 111, siidlicher Teil der t'urtm2yerstraBe in<br />
4 m Tiefe. Bcmerkenswert ist das Vorkommen des liornsandsteines beim<br />
lieimschen Lagerhaus nnter 17.5 m Diluvium. Auffallend ist die nahezu<br />
400 m breite Zont.: des HOfnsandsteills zwischen der MaximilianstraBe und<br />
der SternlJergstraBe. da die Miichtigkeit dieser Oesteinsschicht in der<br />
I~egel nur 1-2 111 betrügt; ent\\'eder liegt hier eine gröBere Müchtigkeit<br />
oder ein g"eringeres Fallen vor.<br />
;.) Die t: i s h 11 C k eis c 11 ich tell kameIl hei deli Kanalbauten ill der<br />
Oabelsherger-. Ostellliorfer- lind \Veillenburgerstraße in ca 4 111 zum Vorschein.<br />
in letzterer bis zur t:illllliindulIg" ill die StrauhingerstraBe. wo die<br />
Kreideplatte pliitzlich eudet. Beim Garnisonslazarett fanden sie sich in<br />
.'i 1Il Tiefe. hei der Ballllllllterfiihrllllg der Sterubergstrafle in :l 111. ebenso<br />
siidlich der BallII zwischen hier UIIlI der lJntcrfiihfllng" der Lalldshuterstralle.<br />
Nicht seltcn fanden sicli Versteinerungen: A 111 111. pt.:ralllpltls, Isocordia.<br />
l~hYHch()nella plieatilis. Magas UeinitzL Dageg"cn zeig·tcn sich die Pul v e r<br />
t u r 111 s chi c h t e n ill der langcH Kalla1strecke zw ischcll Kaserne U11(./<br />
~ 53~-<br />
Bruderwöhrd in der Nähe der <strong>Don</strong>
- 54-<br />
Tafel I.<br />
R e gen s bur ger U n t erg run d.<br />
Noch Beobochlungen bei Brunnenanlagen und TIefbohrungen vor> Dr. Brunhuber.<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29<br />
c=J Diluvium<br />
~<br />
fI<br />
~<br />
-<br />
Terdilr<br />
GrossberllerS( hich.t<br />
Pulverturmschicht<br />
Glaukonitschicht<br />
Eisbuckekchicht<br />
Hornlii.and<br />
KnoUcC\$.IU\d<br />
Rcu,heuuncrsc.luchc<br />
Eybrwlnef~r"d<br />
Grünaand<br />
Schutzlelllch.khi<br />
Plumper f.l .. nbllc<br />
'Weisa:jW'u)<br />
E<br />
LAI/tl dfl. 8runne".<br />
Ö<br />
IJ.n, der 80hnuWCl<br />
"..: ;::<br />
i ..<br />
t Schies ~ heus PrlHeninll . .. 34~ 10<br />
2 T onwörenfabrik Meyer 6. Rcinhord'.<br />
Dechb.uen IIIilI .. 353128<br />
3 Bohrloch w • .,Uch von Nr. 4 . . 360 ~O<br />
4 GUI Konill!>wiesen.<br />
Brcnnel"el (92) . . 365 65<br />
~ 1 brauerei Bischofst,of,<br />
I De< hbetlener~\re s se (90) .. .: 34°136<br />
6 Dechbettenentras~ Nr. 47 . 1340140<br />
~ 1 ~~k~~·;I!,:~kÄ'!'aO::'·:~~T'~\iXI) ~:~ : ~<br />
9 JuStUllcbaude. fnJher 10 (1813) 341 60<br />
10 Fikenlscher'sche Zuckerrabrik . 341 6!><br />
11 liod.'ibeqrcrslrftSse !>.<br />
Kumpfmuhl (06) . MI 45<br />
12S,,,dlc,brau.<br />
Rote löwen.trasse 10 (93'<br />
13 RÖr.r;:~~~t:':r.~~~g~:' ..<br />
SMW<br />
14 Jesuitenbrouerei.<br />
338 31<br />
Obermünller~trn sse C 1894) . . , 338 ~<br />
1<br />
~Ir<br />
lele des BNnnens<br />
i .: .!<br />
(Jehr der BohnU\i'J<br />
..: .!<br />
15 Btschofshof,<br />
Porto Pr. lori. (1892) 1'3301"<br />
J6 Karmehtenbrouhaus.<br />
EI.buckeI198) ~ 64<br />
11 Obermunsterkellu 13515 58<br />
18 Regensbufw-er Brauhaus (1897) 350 7.<br />
19 Kermelilenb,!iu, M .. imHionstr'1 33G e<br />
20 Sternbrl'luerei.<br />
Golgenborg (1901) , ... , . . . , ~ 7S<br />
21 Trunzerwo!ose8 .. ....... . , 334 8<br />
22 Dt"Schermeierbriiu.<br />
OSh!!nA'ft$~O 14 (1898) . . , , 335 '07<br />
23 A~~~~1c::I~I01&iSchuJe . . ... 338 30 i<br />
2" Heimsches La,erhaus . . . .. 332 17<br />
25 Blumenstresse 20 (1912) . .. .. .8M30<br />
26 ~h Sankt Niltla5,<br />
slädlisches Bohrloch (66) . . . . 882 80 '<br />
27 Städtisches Gaswerk .. . . . ... 332<br />
~~ .<br />
28 Zucl.u(abr., Straubinrerslr. (99) S31<br />
29 Gewehrfabrilr.. lrlerhöhe (1911) . 888 e
fig. 15. Faltung de r Braunkohlentone in der Dechbe.ttener Tongrube.<br />
Das Tertiär. 1)<br />
Die tertiären Ablagerungen, welche in der <strong>Umgebung</strong> von<br />
R. sich vorfinden, stimmen in ihrer Natur und in ihrem Alter<br />
mit denjeni gen übereill, welche südlich der <strong>Don</strong>au als zusammenhängende<br />
Decke das Hügelland der Bayrischen Hochebene<br />
bilden und von den meisten Geologen ctem mittleren Tertiär<br />
und zwar dem 0 be r m i 0 c :i n (Stufe der Helix sylvana) ZI1-<br />
geteilt werden. Es handelt sich hier ausschließlich um Süßwasserbildungen,<br />
die in Seen und Sümpfen, teilweise auch<br />
von flie ßenden Gewässern abgesetzt wurden und aus Quarzschottern<br />
lind Quarzitischen Blöcken (Süßwasserquarzen), Sanden<br />
und lockeren Sandsteinen, Tonen und Mergeln mit Einschlüssen<br />
von Braunkohlenflözen bestehen (sogenannten Braunkohlentonel,1).<br />
In der <strong>Umgebung</strong> von R. und nördlich davon ist<br />
die ursprünglich vorhanden gewesene Bedeckung, da sie aus<br />
lockerem Material besteht, zum größten Teil durch die Erosion<br />
zerstört worden, so daß die tertiären Ablagerungen in form<br />
1) vid. 0 Ü m bel. Ostb. Orenzgebirge, p. 783- 795, ferner 0 Ü m bel,<br />
Jura, p. 147- 159
- 56-<br />
zahlreicher Erosionsreste sich darstellen, die des Zusammenhangs<br />
entbehren und von sehr verschiedener Ausdehnung und<br />
Mächtigkeit sind. Nur dort. wo die Mächtigkeit eine bedeutende<br />
ist, läßt sich eine gewisse Schichtenreihe feststeIlen. Es<br />
folgen da in der Regel von oben nach unten: Quarzschotter,<br />
lockere Sanne. gelbe Letten, blaue Letten; in letzteren finden<br />
sich die ßraunkohlenflöze. die, manchmal V()11 grauen, geschichteten<br />
Tonmergeln begleitet sind. Die feststeIlung der tertiären<br />
Ablagerungen wi:·d sehr durch den Umstand erschwert, daß<br />
sie hfiufig durch diluviale Üherlagerungen verhüllt sind und in<br />
der RegcJ nur durch zuf:illigc Grabungen lind Bohrungen erschlossen<br />
werden. Doch verraten sie ihr Vorhandensein häufig<br />
durch das oberflächliche Vorkommen von Quarzschottern und<br />
wegeI] ihrer Undurchlässigkeit für Wasser, durch die Bildung<br />
von Tümpeln und Weihern und sumpfigen Stellen.<br />
Die t e r t i ä ren S c hot t er bestehen. im Gegensatz Z1l<br />
den dilIlvialen, die eh:va zur Hälfte Kalkgerölle enthalten, fast<br />
ausschließlich aus quarzreichen, harten Gesteinen und zwar<br />
hauptsächlich aus Geröllen von weißem Quarz. Daneben finden<br />
sich alpine Jiornsteine, quarzitische flyschsandsteine und Kieselschiefer<br />
(Lydite). Vereinzelt trifft man solche Schotter fast<br />
in allen Ablagerungen, in größeren Anhäufungen aber nur auf<br />
höher gelegenen.<br />
Häufiger als die Schotter sind Ablagerungen von feinkörnigen,<br />
vorwiegend gelben Qua r z san deli , die an manche!;<br />
SteIlen braune, härtere, sehr cisenreiche Partien aufweisen, an<br />
anderen zu lockeren, gebankten Sandsteinen verfestigt sind.<br />
Daneben kommen auch graue, feille glimmerreiche Quarzsande<br />
vor. Die gelben Sande bilden meist die oberen Schichten der<br />
Ablagerungen, die grauen wechseIlagern häufig mit TonschichteIl,<br />
Solche Sand lag eil zwischen Tonschichten sind wegen der<br />
Ulldurchlässigkeit der letzteren meist außerordentlich wasserreich<br />
und verursachen dadurch bei Baugrubenaushebungen und<br />
beim Bergbau oft scll\ver zu bew~iItigeIlde SchwierigkeiteIl<br />
(sogen. Schwimmsande). Die tonigen Lagen (B rau n k 0 h<br />
I e n t 0 IJ e) bestehen hauptSächlich alls kieseJsäurereichen, meist<br />
plastischen Tonen oder sogen. Letten mit mehr oder weniger<br />
sandigen Beimengungen. Diese werden vielfach in der Töpferei
- 57-<br />
verwendet, ferner zur Herstellung von Palzziege.In und Tonwaren.<br />
Ihre Farbe ist vorwiegend grau oder blaugrau, in<br />
oberen Lagen auch gelb und in der <strong>Umgebung</strong> der Kohlenflöze<br />
schwarzbraun. Ihre unterste, auf der Kreide lagernde Schicht<br />
hat in der Regel ein grünliches, speckiges Aussehen. Zwischen<br />
den Letten trifft man an einzelnen Lokalitäten Lagen von graufichen,<br />
geschichteten Tonmergeln, die sich spalten lassen und<br />
die fast immer reich an Pflanzenresten sind, öfters auch Süßwasserconchylien<br />
enthalten.<br />
Die tertiären Ablagerungen zeigen überall eine große Unregelmäßigkeit,<br />
so daß Bohrungen selbst an nicht weit auseinander<br />
gelegencll Punkten meist sehr verschiedene Profile<br />
ergeben, hauptsächlich dadurch, daß die sandigen Lagen sich<br />
rasch auskeilen und die tonigen oft Linsenform haben. Im<br />
allgemeinen gilt aher, wie schon erwähnt, die Regel, daß die<br />
Schotter und Sande die oberen, die Tone die unteren Lagen<br />
bilden, vorausgesetzt, daß die Ablagerungen eine größere Mäch·<br />
tigkeit haben. Letztere ist eine sehr verschiedene. Die größte,<br />
bislang beobachtete Mächtigkeit fand sich im Bohrloch der<br />
Zuckerfabrik, wo bei 72 m das Liegende noch nicht erreicht<br />
wurde.<br />
Die Ablagerungen des T. in der <strong>Umgebung</strong> von R. finden<br />
sich in den ver s chi e den s t e n Ii ö h e n lag e n (von 450 m<br />
auf der Ziegetsdorfer Höhe bis 260 m im oben erwähnten Bohrloch)<br />
und unter den verschiedensten Umständen: als Auflagerungen<br />
auf der Oberfläche der Jura-Kreidetafel und auf<br />
TaIterrassen; als Anlagerung an Talhängen, hauptsächlich aber<br />
als Einlagerungen in Mulden. aller Art und auf der Sohle von<br />
flußtälern.<br />
Das Vorkommen p f I a 11 z I ich e run d t i e r i s ehe r<br />
Übe r res t e ist fast ausschließlich auf die Braunkohlentone<br />
beschränkt. Die ersteren sind dort in großen Massen in Porm<br />
von Braunkohlenflözen vorhanden, die in einigermaßen mächtigeren<br />
Ahlagerungen seiten fehlen und an vielen Punkten durch<br />
Bohrungen und bergbauliehe Unternehmungen erschlossen<br />
. wurden. 2 ) Sie finden sich meist in den ur'lteren Lagen der Tone<br />
2) Zur Zeit besteht nur mehr ein größeres Bergwerk der Oberlandzentrale<br />
bei Ponholz und ein großer Tagebau in Wackef'SdDrf; auch in
-- 58 -<br />
und oft in mehrfacher Anzahl. Die Braunkohlen haben, wenn<br />
sie aus Resten von meist stark veränderten Sumpfpflanzen bestehen,<br />
einen weichen, mulmigen Charakter, oder sie bestehen<br />
aus Baumresten mit ueutliclJ sichtbarer liolzstruktur, sogen.<br />
Ligniten, die nach Giimbel vorwiegend von Pinus lioedlian.1<br />
stammen. Daneben kommen auch Birkenreste vor. Nicht<br />
selten finden sich gut erhaltene Baumstämme; sie sind aber<br />
immer flach gepreßt und entbehren fast immer der Rinde.<br />
Stellenweise findet sich in den Ligniten (Undorf, Dechbettenl<br />
der Pyropissit, ein gelbliches, erdiges Harz. Die die, Flöze begleitenden<br />
Tonmergel enthalten Schilfreste, Sequoia, Palmacites,<br />
bei Wackersdorf mlch Blätter von Laubbäumen, von teilweise<br />
südeuropäischem Charakter, ebenso wie bei Pressae);<br />
bei Sauforst finden sich diatomeenführende Schichten. 4 ) Sehr<br />
reich an Pflanzenresten sind auch die kieseligen Zwischenlagen<br />
in den Flözen von Wackersdorf.<br />
Tierische Überreste fehlen in den meisten Braunkohlentonablagerungen<br />
bst ganz. Dagegen finden sich solche bei Undorf<br />
und Dechbetten in auffallend großer Menge; und zwar bei Un··<br />
dorf hauptsächlich Süßwasserconchylien. G ) Bei Dechbetten<br />
finden sich Reste von Süugetieren,O) Vögeln,7) Reptilien,ö)<br />
Undorf und Dechbettell wird die Kohle zu Heizzwecken ausgebeutet. Die<br />
Kohlen haben durchschnittlich einen Heizwert von 2000 Kalorien (böhmische<br />
bessere Braunkohle 4500, Steinkohle 7000) und bediirfen zu ihrer Verwendung<br />
einer besonderen Einrichtung des Rostes. Bei ihrer Verbrennung;<br />
entsteht viel Asche. aber nahezu gar kein Rauch. Sie enthalten nahezu<br />
50% Wasser, was ihre Verfrachtung auf weitere Entfernung unrentabel<br />
macht. (vid. v. Ammon. Baver. Braunkohlen u. ihre Verwertung. Miinch. 1911.)<br />
3) vid. Eng e I h a r d I. Tertiiirpflanzen von Pressat. B. N. V., H. X.,<br />
pag. 1.<br />
4) Nahe dcm Hauptschacht der elcktrischen Zentrale findet sich oberflächlich<br />
einc ca. 5,5 m müchtige ~chicht von graubraunem. lockercm Ton,<br />
welchc außerordentlich rcich an Diatomcen, aber arm an Arten ist. Nach<br />
A. M a y e r hauptsüchlich Melosira grannlata (selten Mc!. japouica), ferner<br />
Coscinodiscus excentricus u. C. minor, welch Ictztcre Arten sonst nur im<br />
Brackwasser und Meere vorkommen. In Wackersdorf enthiilt eine dünne<br />
weißliche Schicht ebenfalls hauptSächlich Melosira gralllliata, ferncr Coscinodiscus<br />
exccntricus lind Ellllotia IIncinata t:hrenberg, allch var. lJidens;<br />
sehr scltell Eunotia gracilis, Pinnlliaria distingllenda lind Pin. hemiptera<br />
Oomphonema und Navicllia spec. vid. anch Oiimbel. C. Z. M. 1853, pag. 83,<br />
G) Von CI e s si n beschrieben (Malakozoolog. BHitter Il. f. B. VII,.<br />
181'14. Ferncr B. N. R, 4. H., p. 25-37. Orh;inale dazn im M.<br />
(I) Dinotherium lJavaricIIlll, Meyer M., Za)1ll wal~rschehJlicll von Undorf.<br />
Mastodon augustidens, Untcrkiefer M. Zähne häufigcr bci Undorf M.;<br />
Palaeomcryx fnrcatus Hensel lJndorf und HyaclIloschus crassus Lart.
- 59-<br />
rischen in reicher :\nzahl und vorzüglicher Erhaltung, so daß<br />
die dortige Tongrube als ein rundort ersten Ranges gelten<br />
kann, dem das Museum prachtvolle Stücke verdankt.<br />
Aus den Ablagerungen der Periode können wir schließen.<br />
daß damals unsere Gegend das Bild einer Landschaft darbot.<br />
welche von ausgedehnten Seen und Sümpfen bedeckt und von<br />
zahlreichen flußlüufen durchzogen war und dabei eine iippige<br />
Wald- und Sllmpfvegetation aufwies. Das damalige Tierleben<br />
ist besonders charakterisiert durch die Vorlüufer unserer jetzigen<br />
Säugetiere. Das Klima war, wie besonders das Vorkommen<br />
südeuropäischer Pflanzenformen beweist. ein bedeutend<br />
\värmeres als heutzutage und dabei reich an Niederschlägen.<br />
Da meiner Ansicht nach die noch nicht geklärte zeitliche<br />
Entstehung der tertiären Ablagerungen in der hiesigen <strong>Umgebung</strong>.<br />
die aufs innigste mit der frage der Talbildung zusammenhängt,<br />
nur dU! ch genaue Berücksichtigung der einzelnell<br />
Aufschlüsse. die aber sehr vergänglicher Natur sind, aufgehellt<br />
werden kann, so gebe ich in folgendem eine eingehende Beschreibung<br />
der VOll mir beobachteten und mir bekannt gewordenen<br />
Vorkommnisse in der Hoffnung, daß diese Aufzeichnungen<br />
späteren forschern ein schätzbares Material bieten möchten.<br />
Tertiär südlich der <strong>Don</strong>311.<br />
Die größte zusammenhängende Ablagerung erstreckt sicl!<br />
von N.-S., VOI11 Deglhof (4.30 m), oberhalb Schwalbennest,<br />
über die Ziegetsdorfer Höhe (450 m) nach Hohengebraching<br />
(435 111). Schmale. zungenförl11ige Ausläufer der Hauptmasse<br />
lassen sich gegen O. bis Ober- (360 m) und Unterisling (350 m)<br />
verfolgen. Sie entsprechen den Höhenrücken zwischen den<br />
flachen Erosionst:.i1crn, die in der I~ichtung von W.-O. gegen<br />
das <strong>Don</strong>autal hinabziehen und in denen Löß abgelagert ist.<br />
spcc. (Zwerghirsche); Anchithcrillm allrcliancnsc Cuv. (Vorläufer des<br />
Pferdes M.),<br />
7) Knochcn cincr Scharbe, Entc, von Rcihern unu hiihnerartiger<br />
formcll nach v. Amllloll. Abh. d. Naturw. Ver. Regensburg H. 12. Beilage<br />
z. H. 15.<br />
S) Diplocynodon cL gracilis Vaillant, Krokodil M. bcschricben von<br />
Roger. B. N. R.. X. 12 H., p. 160. Besonders häufig sind Schildkröten. Trionyx<br />
Brunhubcri v. Ammon (Weichschildkröte) M. Originalexcmplar und<br />
Clemmys Sophiae v. Am mon (Sumpfschildkröte), hcschrieben von<br />
v. Am lJl 0 n, ß. N. R., Beilage zum 12. H.
- 60-<br />
Das T. liegt unmittelbar auf dem Großberger ßryozoensandstein<br />
der Kreide, der südlich vom Ziegetsdorfer Wirtshaus und<br />
im Hohlweg von Graß nach Karthaus etwas zum Vorschein<br />
kommt. Da dieser bei der steinernen Bank bei Großberg bei<br />
447 m zu Tag tritt und bei der f. Fasanerie bei Höfling nur<br />
mehr 360 m erreicht, so liegt das T. auf einer sich stark nach O.<br />
absenkenden Lehne. Die Mächtigkeit des T. dürfte in maximo<br />
auf der Ziegetsdorfer Höhe ungefähr 40 m betragen; im Funkschacht<br />
beim Deglhof ergaben sich 27 m Mächtigkeit. Gegen<br />
O. scheint die Mächtigkeit abzunehmen. Der Aufbau der Ablagerungen<br />
auf den Höhen entspricht so ziemlich der früher an·<br />
geführten Schichtenfolge. Dies geht aus dem durch den ehe·<br />
maligen Funkschacht, östlich vom Deglhof, erschlossenen Profil<br />
hervor: Quarzschotter und gelbe Sande, gelbe Letten, blaue<br />
Letten, schwarze Letten, 2,5 m ßraunkohlenflöz, schwarze<br />
Letten, grünlich gelbliche Letten. Die Gesamttiefe des Schachtes<br />
betrug 27 m. In der un tersten Schicht fanden sich zahlreiche<br />
große Platten von Großberger Sandstein, zumeist<br />
stehend eingebettet. Neben den Halden dieses Schachtes sind<br />
Kiesgruben, welche Schotterlagen aus Quarzen und quarzitischen,<br />
z. T. alpinen Gesteinen enthalten, mit einern gelblichen,<br />
weichen. feinkörnigen Sandstein abwechselnd. Vereinzelte<br />
Quarzgerölle sind fast im ganzen Bereich der Ablagerungen<br />
auf den Feldern verbreitet. Bei dem einzeln stehenden Haus<br />
an der Ostseite der Hauptstraße. nahe der Abzweigung des<br />
Weges nach Pentling, kommen große Blöcke von Siißwasserquarz<br />
in den Feldern vor.<br />
Ziemlich mächtige Braunkohlentone wurden durch Grabungen<br />
in der Nähe des Wirtshauses von Ziegetsdorf und bei<br />
dem nördlich gelegenen Teil dieses Ortes, sowie auf der Höhe<br />
bei dem Aussichtsturm aufgeschlossen. Früher befanden sich<br />
ausgedehnte Tongruben östlich und westlich neben der Hauptstraße<br />
in du Nähe von Pentling. In letzteren bildeten sich<br />
später kleine Weiher, in denen der merkwürdige Apus cancriformis<br />
vorkam. Hier befand sich auch östlich der Straße ein<br />
ßraunkohlenschacht, ebenso wie unmittelbar beim Deglhof,<br />
dessen HauptstoIten im oberen Teil der sogenannten Wolfsschlucht<br />
ausmündete.
- 61<br />
Versteincrungen aus diesen Ablagerungen sind nicht bekannt<br />
geworden. Die grauen, geschichteten Tone mit Conchylien<br />
und Pflanzenresten fehlten im funkschacht völlig.<br />
Am Ostabhallg' der Höhen findet sich eine Quarzschotterlage<br />
bei Punkt 425. siidöstlich von Neuprüll, ebenso bei Leoprechting.<br />
Der H [igel mit dem Napoleonstein besteht aus gelblichem<br />
Sandstein mit harten, eisenhaItigen Lagen. Ähnliche<br />
Sande finden sich siidlich von Unterisling, wechsellagernd mit<br />
weißlichem Quarzsand und von Quarzgeröllen bedeckt. Letztere<br />
finden sich dortselbst auch direkt über dem Oroßberger Sandstein,<br />
in dem a. Br., westlich bei Punkt .:144 und gegenüber im<br />
Wäldchen der f. fasanerie. Am Nordahhang der Höhen wurde<br />
das T. im Bereich der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus beim<br />
Neubau des östlichen und mittleren Teils der MännerabteiluJ1?;<br />
erschlossen. Es ruht hier auf den Pulverturmkalken, die dort<br />
gegen S. einfallen. Die 2,5 m mächtige Ablagerung beginnt mit<br />
einer grünlichen, grießIichen, speckig glänzenden Tonschicht<br />
mit weißlichen. zum Teil hohlen Kalkknollen, darüber folgt<br />
blauer Letter1, der eine kohlige Schicht und Siißwasserconchylien<br />
enthält. weiterhin gelbliche, sandige Letten. Die ausgedehnte<br />
flache Mulde zwischen Karthaus und Kumpfmühl, sowie<br />
die Sohle des seichten Tales. das von ihr sich gegen da::<br />
<strong>Don</strong>autal ab .... enkt. besteht durchwegs aus T. In der Mulde ergab<br />
sich beim Bau der 1. Gewächshäuser unter 2 m blauem<br />
Letten ein flöz mulmiger Braunkohle.<br />
Der Ost- und Westrand der Mulde wird ebenfalls vom T.<br />
gebildet. fine Bohrung iistlich des Vitusbaches ergab bis Zll<br />
10 m Tiefe feinen, gelben Sand. Derselbe kam auch beim Haus<br />
Nr. 14 am Oraßer Weg in 7 m Tiefe zum Vorschein; auch der<br />
sehr wasserreiche Brunnen der Wiedemannschen Ziegelei an<br />
der Augsburgerstraße ist größtenteils in diesem Sand niedergebracht.<br />
Am Westrande der Mulde ist das T. von Löß bedeckt.<br />
In den (huhen der genannten Ziegelei finden sich an der Grenze<br />
zwischclI LeiB lind T. weißliche, ausgesprochen oolith ische<br />
Kalkknollen. Hier befand sich friiher ein BraullkollIcllschacht<br />
von ca. ;30 tl1 Tiefe, der das Liegende des T. nicht erreichte.<br />
ebensowenig wie ein BohrlocIl 9 ) aB der Teilung der Straße nach<br />
Karthaus und Augsburg VOll 22 111 Tiefe. Dagegen wurde im
-- 62-<br />
Kumpfmiihler Tal (Bocksbergerstraße 5) durch eine Bohrung10)<br />
von 45 m Tiefe die Kreide erreicht, wodurch ein Anhaltspunkt<br />
für die Mächtigkeit des T. in diesem Tale gegeben ist. Beim<br />
Bau eines Kallales von 6 m Tiefe wurde das Vorllandensein des<br />
T. vom Südende der Ortschaft bis zur Kirche nachgewiesen.<br />
Auf dem sogen. Eisbuckel kamen bei den Arbeiterhäusern, im<br />
Bereich des kath. Friedhofes, sowie bei der ßergmüllerschen<br />
Brauerei wenig mächtige, der Kreide aufliegende Ablagerungen<br />
von bräunlichen und grünlichen Tonen, in den unteren Teilen<br />
mit Quarzsand und Quarzschottern, zur Beobachtung, die zweifellos<br />
wenigstens zum Teil dem T. angehören. Das T. der Kartltauser<br />
Mulde steht unter der Lößdecke in unmittelbarem Zusammenhang<br />
mit demjenigen der Talmulde von Königswiesen<br />
durch mächtige Ablagerungen von Braunkohlentonen, die durch<br />
zahlreiche Bohrungen erschlossen wurden. Eine solche an der<br />
Ostseite der Gutsbrennerei (365 m) erreichte in 50 m die Kreide.<br />
Die gegen O. durch den Steilrand des Königswiesener Berges,<br />
gegen W. durch den sogen. Kühbuckel (beides Kreidehöhen)<br />
begrenzte. VOll einem kleinen Gewässer durchströmte und<br />
früher in großer Ausdehnung versumpfte Mulde von Königswiesen<br />
besteht aus ßraunkohlentonen ohne Lößbedeckung, die<br />
mit denjenigen des Degel- lInd Ziegetsdorfer Berges zusammenhängen.<br />
nie tertiären Ablagerungen In der Mulde sind sehr<br />
mächtig. Eine Bohrung 60 m südlich vom Hauptgebäude des<br />
Gutshofes ergab :12 m '1'., eine 250 m westlich 50 m, eine 450 m<br />
südwestlich 42 m, eine 250 m nordwestlich, unmittelbar am<br />
Steil rand der Höhe 34 m; in letzterem wurde die Kreide er·<br />
reicht, in den übrigen nicht. Die ßraunkohlentone zeigten in<br />
allen Bohrlöchern zahlreiche (bis zu 11) wenig mächtige Braun ..<br />
kohlenflöze. Das T. setzt sich weiterhin gegen Dechbettell<br />
fort, wo eine Bohnlllg 100 III nordöstlich vom alten Wirtshaus<br />
;3() m Müchtigkeit ergab lind eine solche heim Maschinenhaus<br />
der Dalllpfziegelei Mayer &. I~eillhardll) 25 lll, in welcher<br />
Tiefe der Oriinsand beginnt. Wig. 16.) VOll hier setzt sich das<br />
11) 11. 10) Hcidc BohrulI~clI wurdt:1I vom stiidt. Wasscrwcrk 1906 aus<br />
~diihrt. ~it: ergahen ab\\'cchst:lndc 5chichtcn von Braunkohlcntonen und<br />
wcniJ.( Iniichtigcn flözcn.<br />
11) Auch dic nördlich davon ~clcJ.(cne Maschincnfahrik von Scholz<br />
,;tcht
6.3 -<br />
T. fort in das Tal, welches gegen SW. bis zur Kapelle Punkt 396<br />
hinaufzieht und sich dann gegen Schwalbennest absenkt. liie:<br />
ist infolge des großcn Aufschlusses der beste Punkt, das T. in<br />
stratigraphischer und tektonischer Beziehung kennen zu lernen.<br />
Sowohl in dem großen Aufschluß, als auch in zahlreichen, die<br />
Ablagerung bis zur Höhe 397 umfassenden Bohrlöchcrn hat sich<br />
folgendc Schichtlagerung ergeben (von obcn nach unten):<br />
Fj~. 16.<br />
Uill~sschtlitt durci1 das Tcrtiiirtal VOlll TOllwerk bei Dechbcttc'lI bis<br />
::'ch"'albclltlest \"011 A--B 1500 1lI. Ocüill der .Juraplattc 1 : 50.<br />
Lößlelnn.<br />
hrauner. sandiger Ton mit Quarzgeröllen und Stücken von<br />
tertiärem und Oroßberger Sandstein,<br />
braungelbcr. toniger Sand mit .=; Cln mächtigen weißen<br />
Lettenschnüren.<br />
gelber. feiner Sand.<br />
hellgelber bis gelbbrauncr, fetter Lettcn,<br />
schwärzlicher Lettcn mit mulmiger Kohlc,<br />
grünlichcr Lctten oder<br />
graulichc. manchmal blättcrigc Mergel,<br />
graublauer Ton,<br />
grauc Mergel mit Schilfrcsten und Süßwasscrconchylien,<br />
mehrere Braunkohlenf!öze mit tonigcn Zwischenschichten,<br />
grünlicher Ton.<br />
Dic eillZclncn Schichten zeigen sehr wechselllde Mächtigkeit.<br />
sowohl im Längsschnitt, als auch im Querschnitt der Ablagerung.<br />
nies gilt besondcrs vom blauen TOll und elen Kol1lenflözen.<br />
Ersterer crreicht eine Müclltigkcit bis ZLI 1 () 111 und<br />
bietct ein vorziigliohes Matcrial zur Herstellung von Ziegeln<br />
u. s. w. Er ist in den obcren Schicllten etwas rcicher an Kieselsäure<br />
(,16 ,;;) und SchwefcJkicsell 0.].::; ~/,), als in den tieferen
- 64-<br />
(50 70 lind 0,30 ye). Die zahlreichen Tierreste finden sich ausschließlich<br />
im blauen Ton. Die unteren Lagen sind reich an<br />
Schildkröten, in den oberen finden sich vereinzelte fisch- und<br />
Krokodilreste, nebst Säugetierresten ; die Hauptfundstätte der<br />
letzteren (Mastodon, Anchitherium) ist an seiner oberen Grenze<br />
unmittelbar unter dem oberen Braunkohlenflöz. Die grünlichen<br />
Tone bilden auch an anderen Orten die unterste Lage der tertiären<br />
Ablagerungen; ihre Unterlage wurde aber hier nirgends<br />
erbohrt.<br />
Die Gesamtablagerung erstreckt sich, wie man aus der<br />
Oberflächengestaltung deutlich ersehen kann, vom Höhepunkt<br />
bei der Kapelle an, noch weiter gegen West und stellt sich als<br />
der Rest der Allsfüllllng eines alten. gegen O. sehr tiefen und<br />
dabei engen Tales dar. Dieser wurde nachträglich von diluvialen<br />
Ablagerungen bedeckt (Lehm lind Löß), die in den<br />
höchstgelegenen Teilen des Ostabhanges am besten erhalten<br />
sind (LO m). Der Querschnitt der Ablagerung in der Richtung<br />
von N.-S. zeigt in der Mitte eine horizontale Lagerung der<br />
Schichten, an beiden Seiten ein ziemlich steiles Ansteigen derselben<br />
gegen die Ränder der Mulde, wobei sie sich allmählich<br />
auskeilen, so daß im obersten Teil uur noch die grünen Tone<br />
unter der diluvialen Bedeckung vorhanden sind. Von dem süd~<br />
lich ansteigenden Teil der Schichten ging auf den mittleren<br />
offenbar ein seitlicher Druck aus, der sehr interessante Biegungen,<br />
Faltungen, gekröseartige Windungen, Faltenschleppungen<br />
mit spiegelglatten Rutschflächen, in den Kohlenf!özen auch zickzackartige<br />
Knickungen zur Folge hatte. die beim Abbau der<br />
Grube in immer neuen Formen zum Vorschein kommen. Am<br />
ausgepriigtesten sind diese Druckerscheinungen in den oberen<br />
Schichten der Ablagerung; sie fehlen aber auch in den tieferen<br />
nicht ganz. (Fig. 15.)<br />
Die Unterlage der ganz eil Ablagerung bildet offenbar die<br />
Kreide. die ihrerseits aut der zicl11lich stark nach Osten geneigten<br />
U : 50) luraoberfliiche aufruht. Wie die Oberfläche<br />
der Kreide ~estaltd ist, ist nicht bekannt.<br />
Zu erwiihnell ist noch das T. ill der Mulde VOll Graßlfing.<br />
in der in 30 In Tiefe Braunkohle crbohrt wurde und dasjenig~<br />
in der tiefcll und ausgedehnten Muldc VOll Abbac11. Letztere,'
- 65-<br />
Ablagerung erstreckt sich von unterhalb der Höhe 416 bis an<br />
den Burgberg und Hebberg und von \V. nach 0., von der <strong>Don</strong>au<br />
bis in die Niihe von Oemling. Sie keilt sich sowohl gegen N.<br />
als gegen S. aus und enthält 2 Kohlenflöze von einer Oesamtmächtigkeit<br />
von 4 m. Der nördliche Teil des flözes senkt sich<br />
gegen S. ab. während der südliche horizontal liegt. In der Nähe<br />
von Punkt .369 sind rechts und links der Abbacher Straße noch<br />
die alten Halden der Schächte sichtbar. (Nach älteren und<br />
neueren ßohrungenY2)<br />
Tertiär westlich der DODau.<br />
Hier erstreckt sich eille tertiäre Ablagerung auf dem Jura··<br />
plateau südlich von Tllllmhausen über Vieh hausen und Kohlstadt<br />
(458 m) weiterhin über Reichenstettell, Lintach und Schultersdorf<br />
(400 m) bis gegen Kapfelberg. Sie liegt auf löcherigem<br />
Jurakalk lind Dolomit und schließt il1 der <strong>Umgebung</strong> von Viehhausen<br />
ein 3 km lang VOI1 N.-S. streichendes Braunkohlenflöz<br />
ein, das allS mehreren Abteilungen besteht, die durch kalkreiche<br />
Mergel mit Süßwasserconchylien getrennt und von solchen<br />
auch überlagert sind. Die Kohle wurde schOll früher durch die<br />
firma Pustet abgebaut und neuerdings durch einen Schacht<br />
und zahlreiche Bohrungen erschlossen. Die Oesamtmächtigkeit<br />
der Ablagerung beträgt stellenweise über 30 m. - Zwischen<br />
Ohcrviehhauscll und Kohlstadt finden sich zahlreiche<br />
braune Siißwasserquarze; westlich davon auf dem Stockenberge<br />
(Punkt 4HH) ist eine ausgedehnte Lage von Quarzschottern.<br />
Hicrher gehört auch die Ablagerung von Undorf bei der<br />
Sta tiün eich hofen.<br />
Diese liegt iu einer von W.--O. verlaufenden talartigen<br />
t:insenkung des .Juraplateaus zwischen Undorf und Nittendorf,<br />
von dCIIl sich das Tal einerseits nach Etterzhausen, andererseits<br />
lIach fichllolen ziemlich steil absenkt, also gewissermaßen auf<br />
einem Sattel zwischcn dCIlI Tal der Naab und demjenigen der<br />
Laabcr. I )ie Ablagerung besaß früher sicher gegen N.O. eine<br />
gröBere Ausdehnullg, wie die zahlreichen auf dem Jurabodell<br />
zerstrcutcn üuarzgcriillc und großc Quarzitblöcke in dem der<br />
Bahnstatioll Ettcrzltausell ge~enLiber nach N. aufsteigenden<br />
l~) 1111 Besitz der ÜberlaJldzcntrale.
- 66-<br />
Hohlweg beweisen. Nach W., gegenüber der Station Eichhofen,<br />
lüuft die Ablagerung zung-enförmig aus. Die Ablagerung ruht<br />
durchwegs auf Jura: gegen N. steigt sie mit der Berglehne mit<br />
einer Steigung von 1: 10 an bis et\va 340 m; im Ausgehenden<br />
keilen sich dort die Schichten aus. Die Ablagerung besteht in<br />
ihren oberen Schichten aus gelbem und grauem Letten; unter<br />
diesem findeIl sich vorwiegend graue, kalkhaltige z. T. wohlgeschichtete<br />
Mergel. welche einige Braunkohlenflöze einschließen,<br />
die abgebaut werden. Die Mergel sind in manchen<br />
Lagen außerordentlich reich an Süßwasserconchylien und<br />
Schilfresten: außerdem fanden sich auf der Sohle des Braunkohlenflözes<br />
nicht selten Zähne von Mastodon. Das Vorwiegen<br />
der Mergel deutet auf einen ehemaligen Zusammenhang dieser<br />
Ablagerung mit derjenigen bei Viehhausen hin, Am südlichen<br />
Talhang findet
-- 67----·<br />
tal, kommen braun gelbe, tertiäre Sandsteine vor. Im Karethertal<br />
tritt das T. am Nordhang längs der Straße nach dem Orte<br />
zu Tage. Auf der Sohle des Tales wurde es an mehreren Ste!<br />
len durch Rrunnengrabllngen erschlossen. Im östlichen Teil<br />
der Grube des Lappersdorfer Tonwerkes bildet es das Liegende<br />
{Ies Lößes, ebenso in der am Nordfuße des Dreifaltigkeitsberges<br />
gelegenen Lehmgrube. Am linken Ufer des Regens finden sich<br />
tertiäre Letten unter dem diluvialen Schotter in den Kiesgruben<br />
am fuß des Reinhausener Berges, nördlich Reinhausen. Unmittelbar<br />
beim 'städtischen Wasserwerk, wo ein steiler Jurarand<br />
Jas Regenuier bildet. liegen diesem tertiäre Letten mit<br />
Braunkohlen an, woraus hervorgeht, daß dieses Steil ufer schon<br />
vor Ablagerung des T. bestand. Südlich vom Sallerner felsenkeller<br />
finden sich in einem alten Steinbruch dem Jura angelagert<br />
Bänke von gelbbraunem, tertiärem Sandstein; ähnliche<br />
Bänke. zmn Teil auch loser Sand, finden sich nahe der liöhe des<br />
Reinhausenel Galgenberges an der Grenze zwischen Reinhauseller<br />
Schiohten und Knollensand. sowie am Ost- und Nordabhange<br />
des Berges. ZIlT11 Teil mit stark eisenschüssigen, plattigen<br />
Lagen. Sowohl in der Senke nördlich des Berges, wie<br />
südlich desselben auf der ganzen fläche bis nach Weichs, hier<br />
unter diluvialer Decke. sind tertiäre Letten mit Braunkohlen<br />
verbreitet. M~ichtige tertiäre Ablagerungen erfüllen auch die<br />
Sohle des Truckentales, in welchem die Bahn von Walhalla<br />
.straße nach Norden buft. Bei Brandlberg und der Station<br />
WlItzlhofen wurden mächtige, sandige Ablagerungen erbohrt;<br />
bei Jägerberg und Tannhof liegt das T. in einer flachen Mulde<br />
auf dem Jura. Seine frühere Mächtigkeit bezeugen zahlreiche<br />
große ß1öcke von Siißwasserquarziten, welche sich teilweise<br />
noch im Walde erhalten haben. Bei Jägerhof liegen auf dem<br />
Dololllit Lagen von plattigen, hornsteinartigen Quarzen, welche<br />
.U1 die SiiBwasserquarze von Eglsee erinnern, nach ihrer Herkunft<br />
aber. sol,inge keine Versteinerungen in denselben nachgewiesen<br />
werden. zweifelhaft bldben. Die Granitbucht, welche der Wen<br />
'l.enbach dllrchströ!IIt. ist gleichfalls mit T. erfiillt, das zur Bildung<br />
ausgedehnter Tortmoore Veranlassung gab. 111 sehr hoher<br />
Lage ist das T. auf dem östlichen Teile des Keilsteins, haupt<br />
~achlkhin form von Quarzschottern vorhanden. Auf seine
-68-<br />
frühere Anwesenheit im oberen Teile der Tegernheimer<br />
Schlucht deutet ein großer Quarzitblock hin.<br />
Die in diesem Abschnitt geschilderten Ahlagerungen des T.<br />
in der näheren <strong>Umgebung</strong> von Regensburg setzen sich gegen N.<br />
bis in die Gegend VOll Nahburg fort und zwar hauptsächlich in<br />
dem Raume zwischen der Naab und dem Urgebirgsrand. Si~<br />
erfüllen zunächst die zahlreichen Mulden und Täler der größ.<br />
tenteils von der Kreideformation bedeckten Alboberfläche und<br />
erreichen ill der Gegend des Sauforstes bei Burglengenfeld<br />
g-roße Miichtigkeit. \Veiterhin breiten sie sich in dem großen<br />
Becken von Klardorf aus, wo sie zur Bildung von zahlreichen<br />
Weihern und ausgedehnten Sümpfen Veranlassung geben und<br />
bei \Vackersdorf das mächtigste Braunkohlenflöz der ganzen<br />
Gegend einschließen. Bei Schwarzenfeld endlich im Naabtale<br />
finden sich in ihnen wiederum mächtige Kohlenflöze und Lager<br />
von vorzüglich für die Tonwarenindustrie geeigneten reinen,<br />
weißen Tonen.<br />
Tertiär im <strong>Don</strong>autaI.<br />
Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß das er·<br />
weiterte <strong>Don</strong>autal in der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg früher<br />
vollständig mit Tertiür ausgefüllt war, das aber zu einem<br />
großen Teil durch Erosion beseitigt wurde.<br />
Abgesehen von den Ablagerungen bei Dechbetten fand sich<br />
T. im W. der Stadt llur in geringfügiger Menge beim Kanalban<br />
in der GU1I1pelziIaimcrstraße in Vertiefungen der Kreideplatte;<br />
im Bereich der Stadt seihst kam es bislang nirgends zur Beobachtung.<br />
Dagegen finden sich im Osten der Stadt ausgeddlllk<br />
und ZlIIIl Teil '>chr l1Iüchtige Ablagerungen lind zwar in<br />
zwei VOll einander vollstiindig getrennten Partien. eincrseits<br />
südlich der LandshuterstraBe lind andererseits siidlich der<br />
Straubillgerstr;t1k; ührigens ist mit großer Wahrscheilllichkeit<br />
anZlll1eltlllen, dal.l sielt heide Partien gegell O. fortsetzen, lind<br />
daß sie gewiSSel'lllaBell die westlichen Auslüllfer einer ausgedehlltell<br />
TerWirablagerullg illl Untergrulld des <strong>Don</strong>auta1es bilden,<br />
derell Mächtigkeit gegel1 O. inllller IIlchr zunimillt.<br />
III der siidlicllcll Partic hegillnt die tertiiire Ablagerullg bei<br />
der Ballllllllterfiihrllng 1l;l!IC der PestaJozzi-Schll\e nnd crstreckt
- 69-<br />
'Steh von da in einem ca. 200 m breiten Streifen längs der Land'5-<br />
llUterstraße, ill deren Bereich sie überall zu Tage trat, bis über<br />
die Reiterkaserne llinaus. Nördlich von der Landshuterstraße<br />
fand sich iiherall die Kreide, ebenso wie auch in der ganzen<br />
südlichen Hälfte des Areals der Reiterkaserne. Das T. erfüllt<br />
offenbar eine der Landshuterstraße parallel laufende Rinne,<br />
Geren Tiefe nicht bekannt ist, da das Liegende des T. nirgends<br />
erreicht wurde. Im Beginn der Furtmayerstraße liegt die<br />
Oberfläche des T. nur in 1 m Tiefe, senkt sich aber gegen W.<br />
unter der diluvialen Schotterdecke und wird dann wellenförmig,<br />
so daß sie iiber der Kanalsohle (5 m) nur in der Form vereinzelter,<br />
abgerundeter Höcker erschien; weiter bis zum Ende der<br />
Ablagerung (350 m von der Landshuterstraße) war die Oberfläche<br />
des T. wieder eine zusammenhängende. Die wellenförmige<br />
Oberfläche ist offenbar durch von NW -SO verlaufende,<br />
durch die diluvialen Fluten ausgewaschene Rinnen erzeugt.<br />
An der Oberfläche der Höcker nimmt der blaue Ton, wahrscheinlich<br />
durch chemische Verändernng, eine gelbe Farbe an.<br />
Im ganzen Bereich der geschilderten Ablagerung finden<br />
sich in der Hauptsache blaue bis schwärzliche Tone mit<br />
schmalen Braunkohlenflözchen, nach obenzu gelbliche Tone mit<br />
vereinzelten Quarzgeröllen und einzelnen SWcken von Oroßberger<br />
Sandsteinplatten. Von Fossilien fanden sich an einer<br />
Stelle im gelben Ton zahlreiche Bruchstücke von Helix und im<br />
blauen Ton einzelne Mastodonknochen.<br />
Die nördliche Partie beginnt in der SO-Ecke des Schlachthofes<br />
und östlich der Niedermayerstraße und wurde von da ab<br />
in dem Terrain zwischen der alten Straubingerstraße und der<br />
Bahnlinie nach Schwandorf überall durch zahlreiche Bohrungen<br />
nachgewiesen. Auffallend in diesem Gebiete ist die rasche Zunahme<br />
der M~ichtigkeit des T. gegen O. Während im Kanal in<br />
der Niedcrmayerstraße noch ausschließlich Kreide zum Vorschein<br />
kam, fand sich im Brunnen der Oasfabrik eine 2 m<br />
mächtige T.-Schicht in 10 rn Tiefe, der Kreide aufgelagert; bei<br />
einer Bohrung östlich vom Gasometer wurde in 24 rn, bei einer<br />
solchen am O.-Ende der Zuckerfabrik wurde in 72 m das Liegende<br />
des T. nicht erreicht. ferner zeigt das T. in dem ganzen<br />
Gehiete eine ungewöhnliche Ausbildung. Lagen von meist
-70 -<br />
graublauen Letten wechseln mit lockeren, grauen, feinkörnigen,<br />
glimmerhaItigen Quarzsanden ab, wie sie sonst in der <strong>Umgebung</strong><br />
nicht vorkommen. In den Sanden kommen stellenweise<br />
stark mit Schwefelkies imprägnierte Knollen, sowie vereinzelte<br />
ßraunkohlenstücke, wohl Treibholz, vor. ßraunkohlenflöze<br />
fehlen. Die Lettenlagen zwischen den Sanden keilen sich rasch<br />
aus, sind also linsenförmig. Die ganze Ablagerung macht deli<br />
Eindruck einer Einschwemmung in eine von W. 11er steil abfallende<br />
1\lulde, deren Fortsetzung gegen O. unbekannt ist.<br />
Sehr wahrscheinlich breitet sich das 1'. gegen NO allS, Ja es<br />
bei der Fundierung des letzten Flutbriickenpfeilers der Eisenbahnbrücke<br />
angetroffen wurde. Sicher ist, daß die Ablagerungen<br />
lälJgs der Straubinger straße mit denen südlich der Landshuterstraße<br />
in keinem Zusammenhang stellen. Auffallend ist<br />
das Fthlen des T. im Bereich des Pürkelguterweges von tL-NI".<br />
b bis 18, wo beim Kanalbau ausschließlich die Kreide zum l Vorschein<br />
kam, während ringsum das T. in ziemlicher Mächtigkeit<br />
vorhanden ist.<br />
Das Diluvium und Alluvium.<br />
Das Diluvium. 1 )<br />
Die diluvialen Ablagerungen in der <strong>Umgebung</strong> von R. finden<br />
sich hat1ptsächlich im <strong>Don</strong>alltale und auf den begleitenden<br />
Höhen, insbesondere auf den siidlichen. I las lockere Gesteinsmaterial<br />
(S c h () t t e r lind Löß), aus dem sie bestehcll. stam1l1t<br />
zu einem großen Teile aus den Alpen und ist das Produkt der<br />
zerstörenden Tiitigkeit der OIetsclIer wiihrel~d der sogenannten<br />
Eiszeit.---- Dasselbe wurde von den den Gletschern entströmenden<br />
großen Wasscrl11assen fortgeführt lIlId an anderen Stellen<br />
wieder abge"etzt lind zwar die Schotter (Geröll und Sand)<br />
I) viel. (1 ii 111 lJ cl. Osthayer. nrellz~ehirgc, p. 804--80R. G ii III bel.<br />
Frankcniura, p. lR9-17.J. CI c s s in, vom Plcistociin ZUr ücg:cnwart.<br />
C. Z. M., Band 31. 32. M c c k e n s t 0 c k. Morpholog-. Studien inl Gcbiet<br />
des <strong>Don</strong>all-Durehbruchcs von Neustadt bis Rcgcllshurg. Inallgural-Disserta·<br />
tion. Berlill.
-71-<br />
ausschließlich im Tale selbst. Hier bildeten sie zeitweise als<br />
eine die ganze Breite des Tales erfüllende Anschüttung die<br />
Sohle des flußbettes. Später schnitt der fluß in die Schotter·<br />
decken ein; wo dies geschehen :st, bildet sie einen Abhang<br />
gegen den fluß und es entsteht so eine Terrasse, deren Oberfläche<br />
uns die ehemalig höher gelegene Sohle des flusses erkennen<br />
läßt. \Vo der fluß in Windungen dahinströmt, wie:<br />
zwischen Kelheim und Regensburg finden wir die Terrassen<br />
jeweils an der konvexen Seite des flusses, so bei Station Abbach,<br />
gegellüber Abbaeh, bei Matting und Sinzing. Mit der<br />
Erweiterung des DODC.\Utales bei Prüfening nimmt die Terrasse<br />
nunmehr den größten Teil des <strong>Don</strong>autales ein und bildet eins<br />
ausgedehnte, sowohl von W. nach 0., als von S. nach N. sanft<br />
sich absenkende flüche, auf der auch die Stadt gelegen ist.<br />
Der Stand der Terrasse ist am besten beim Exerzierplatz an<br />
der Strauhingerstraße im Osten und am Hochweg im \Vesten<br />
der Stadt zu sehen; beide Straßen sind auf dem Rand der<br />
~rerrasse angelegt.~) Der Aufbau der Terrasse ist in den Kies- .<br />
gruben beim Exerzierplatz, südlich der Zuckerfabrik, ferner am<br />
Hoch-, Brunn- und Weinweg und längs des Bahndammes vor<br />
der Mariaorter Brücke aufgeschlossen.<br />
Die Hauptmasse bilden abwechselnde Lagen VOll kleineren<br />
und grüBerel1, meist mit Sand gemischten Geröllen und Lagen<br />
von feineIl QuarzsaJlden (Schwemmsand) oft mit tonigen Bei·<br />
mel1gullgen, mit bewegter, unregelmäßiger, häufig sich auskeilender<br />
Schichtung. In den Sandgruben südöstlich und nördlich<br />
der I
-72-<br />
harten Gesteinen; besonders charakteristisch sind die rotbraunen<br />
und grauen. von vielen Quarzadern durchsetzten<br />
jurasischen Radiolarienhornsteine und die mehr oder weniger<br />
Quarzitischen f'lyschsandsteine. sowie die grünlichen, meist<br />
schieferigen Hornblendegesteine ; daneben finden sich verschiedene<br />
alpine Kalke. Die andere Hälfte des Materials bilden<br />
Gerölle und Geschiebe von Gesteinen, welche die <strong>Don</strong>au und<br />
ihre Nebenflüsse in ihrem Laufe durchbrechen: Quarze und<br />
ieberbraune Hornsteine aus dem Tertiär und der Albüberdeckung<br />
; meist plattige Geschiebe aus den verschiedenen<br />
Abteilungen der Kreide; zahlreiche Plattenkalke, plumpe felsenkalke<br />
und Dolomite aus dem Jura. Die beiden letzten Gesteine<br />
kommen nicht selten in großen, teilweise an den Kanten ab ge .<br />
rundeten Blöcken vor, im Osten der Stadt hauptsächlich in den<br />
tieferen, im \Vesten auch in den höheren Lagen. Einzelne<br />
Blöcke sind auf einer Seite geglättet und dabei deutlich geschrammt.<br />
Die Blöcke erreichen eine Größe von 1/2-1 cbm,<br />
die zu ihrer fortbewegung eine sehr starke Strömung erforderten.<br />
Dooh ist die frage ihres Transportes zur Zeit noch<br />
nicht vollkommen gelöst.<br />
~elativ selten finden sich Granite und Gneise, we'1che meist<br />
aus dem B:1yerischen \Valde stammen und durch die Naab und<br />
den Regen in die <strong>Don</strong>au gelangten.<br />
Die beschriebenen Schotter ablagerungen sind fast überall<br />
von einer ca. 0,.1 \TI mächtigen, braunroten Schicht bedeckt,<br />
bestehend aus einem Gemenge von sandIgem Lehm und kleinen,<br />
fast durchwegs Quarzitischen Geröllen.:)) Über dieser Schicht<br />
findet sich häufig nooh eine lößartige Schicht von geringer Dicke.<br />
Die beiden letztgenannten Schichten nehmen gegen die <strong>Don</strong>au<br />
zu allmühlich an lVIüchtigkeit ab und verschwinden stellenweise<br />
volls t~i ndig,<br />
Bei Schloß Pr iifcning liegt iiber der rotbraunen Schicht,<br />
insbesonders im Bereich der Schießstiitte und des Rennplatzes,<br />
eine ausgedehnte his zu 2 III mächtige Lage von feinen. zum<br />
Teil tonigen Sandcn, welche mit den alluvialen flußsanden die<br />
:') Wir haben es hier wohl mit eincr Vcrwittcrung der<br />
zu tun.<br />
S(;hottcrla~cll<br />
obersten
-- 7:3 --<br />
größte Ähnlichkeit haben. An vielen Stellen senken sich diese<br />
Sande trichterförmig in ihre Unterlage ein. 4 )<br />
Die Oberfläche der Terrasse liegt ungefähr 8-10 m übe~'<br />
dem <strong>Don</strong>auspiegel. Sie zeigt flache Einsenkungen, so zwischen<br />
Hoch\Ve~ lind Brullllweg lind in ausgedehntem Maße in der<br />
(Jegend von Piirkelgllt, ßllrgweinting bis liarting. 5 )<br />
Die Miichtigkeit der Schotterdecke ist in den verschiede<br />
Hen Teilen der Ten asse eine recht verschiedene und schwank~<br />
durchschnittlich Z\V ischen 2 mund 10 m, was wohl teilweise<br />
durch die Unebenheit des Liegenden (Kreide und Tertiär) bedingt<br />
ist. u )<br />
Eine ähnliche Terrasse findet<br />
f lonauufer zwischen Reinhausen<br />
Schottermaterial ist hier gemischt<br />
Waldes.')<br />
sich auch auf dem linken<br />
und SchwabeIweis; das<br />
mit Gesteinen des Bayef.<br />
Ausschließlich ans solchen Gesteinen bestehen die diluvialen<br />
Schotterablagerungen im Regentale, so z. B. am Westfuß des<br />
5allerner Berges (Gr.). Auch im Naabtale finden sich diluviale<br />
Schotterablagerungen, so z. B. gegenüber Ebenwies Gr. Hier<br />
übenviegen aber die Kalkgerölle.<br />
I) A ufiallenderweisc rcichen diesc Sande bis zum Schloß hinauf<br />
(Kanalbau)' ähnliche findcn sich auch in der 1:insenkung oberhalb desselben<br />
am Westfuß dcr Platte.<br />
~,) Die 1:insenkllngen haben einc Längserstreckung von W-O; dürften<br />
deshalb alls einer Zcit stammen, wo der fluß auf der Terrasse in mehrere<br />
Armc sich teiltc.<br />
Li) Bcim Hcilllschen Lagerhaus am Bruderwöhrd erreichte eine Bohrung<br />
crst in 17 111 dcn fclsigen Untergrund (Harnsand), bei den Petroleumtanks<br />
wurdc dersclbc in 11 m noch nicht erreicht. Bei der fundierung<br />
des nördlichcn Pfcilcrs der Sinzinger Brücke wurdc in 11 m der Jura<br />
erreicht. 1:s besteht also in cincm gewissen Teil des <strong>Don</strong>autales eine tiefe<br />
F~ls~innc, dic mit diluvialen und alluvialen Aph~gerungel1 ausgefüllt ist.<br />
Sie lällt annähernd mit dcm jctzigcn r'lußlauf zusammen. '<br />
,) Dieser war währcnd der 1:iszeit höchstwahrscheinlich auch von<br />
Oletschern bedcckt, aber wohl nur in scincn höheren Partien. Das Vor<br />
~O~l1I11Cn grö~er~r Urge~irgsblöckc im Regen bei Mariental, Regenstauf,<br />
Z~ltlarn. SOWIC 1\1 den Schottcrtcrrasscn des Rcgens vcrlangt keineswegs<br />
dIe Annahmc cines "Reg:cngletschers" (vid. Bayberger (Mitt. der Geogr.<br />
Gescllschaft Miinchcn, Band VI, H. 4), sondern ist durch fluviatilen<br />
Transport zu erklärcn, analog: dem Vorkommen der großen Jurablöcke im<br />
DOllautal. Teilwcise sind dicsc B1öckc wohl aus dcm Diluvium ausgeschwemmt.
- 74<br />
\'lohl alle bisher erwähnten Schotterablagerungen dürften<br />
als Ablagerungen der letzten Periode der Eiszeit, der sogen.<br />
Würmeiszeit, zu erachten und als Niederterrasse zu bezeichnen<br />
sein.<br />
Außerdem finden wir aber auch an einzelnen Stellen des.<br />
<strong>Don</strong>autales diluviale Schotter ablagerungen in bedeutend höherem<br />
Niveau (ca. 25 m über dem fluß). Bei Jierrensaal und<br />
Postsaal bilden sie deutliche Terrassen. bei Sinzing über dem<br />
Bahnhof und gegenüber davon am \Veg zur Kühblöß sind sie<br />
nur als Reste vun solchen erhalten. Sie bestehen hauptsächlich<br />
aus teilweise stark verwitterten alpinen Hornsteinen und Quarz~<br />
geröllen, die gemischt mit jurassischen tlornsteinen und eckigen<br />
Kalkstücken in den unteren Lagen häufig zu einem nagelfluhartigen<br />
KonglomeratS) verkittet sind. Sie sind von Löß bedeckt.<br />
Die Ablagerungen sind nach Material und Lage zweifellos<br />
älter als diejenigen der Niederterrasse und während der<br />
vorletzten Eiszeit (Rißeiszeit) gebildet. Die flußsohle befand<br />
sich damals in einem wesentlich höheren Niveau. Wahrscheinlich<br />
gleichen Alters ist die Terrasse, auf welcher die Landshuterstraße<br />
vom Pürkelguter Keller gegen ßurgweinting verläuft<br />
und die gegen die Senke, in der das Schloß Pür'kelgut<br />
liegt, abfällt. 9)<br />
') Müchtige, stark verfestigte Nagelfluhbänke finden sich in den alten<br />
Brüchen am W -Rande der tIochterrasse von tIerrensaal über den Plattenkalken<br />
; dortselbst auch große Jurablöcke im Schotter.<br />
9) Mit der Annahme Meckenstocks, l. c., p. 45, daß dic Schotterterrasse<br />
westlich der Stadt vom tIochweg ab südlich als tIochterrasse zu gelten<br />
habe. kann ich mich nicht einverstanden erklären. Die Oberfläche liegt<br />
durchschnittlich nur 10 m über der <strong>Don</strong>au. genau wie auf der Irler tIöhe<br />
im Osten. Ein Unterschied in der Beschaffenheit der Schotter läßt sich<br />
nicht nachweisen; ferner ist die hraunrote Schicht gleichmäßig über die<br />
ganze Oberfläche verbreitet. Das gleiche gilt auch iür die zwischen Regensburg<br />
und Kelheim das flußufer begrenzende Terrasse; auch sie dürften<br />
der Niederterrasse angehören. da das alte Diluvium überall gleichmäßig<br />
20 m über dem fluß liegt und eine ganz andere Beschaffenheit hat; die<br />
Bedeckunv; einer Terrasse mit Löß scheint mir für die Annahmc der Hochterrasse<br />
wenigstens im <strong>Don</strong>autal nicht ausschlaggebend zu sein.<br />
Siehe auch M eck e n s t 0 c k. l. c.. p. 38-44. Profil. A 1ll mon<br />
Geolog. übersichtskärtchen der UeRend VOll Weltellburg und Neumarkt.<br />
B. N. R, Heft x.
-- 75-<br />
Neben den Schottern ist der L Ö ßI0) das wichtigste Gebilde<br />
der diluvialen Ablagerungen. Man versteht darunter einen<br />
gelbbrauneIl, sich mager anfühlenden, sehr porösen Lehm, dem<br />
sehr viel Quarzstaub, sowie feinste Teilchen von Feldspat und<br />
anderen Milleralien beigemengt sind. Er ist in der Regel kalkhaltig.<br />
Charakteristisch für den Löß zur Unterscheidung von<br />
anderen Lehmen sind eigentümlich gestaltete Mergelknollen<br />
(Lößkilldcl!en) sowie das Vorkommen von Schneckengehäusen;<br />
doch sind Lößkilldchell wie Schnecken nicht überall in ihm vorhandel!.<br />
Charakteristisch ist auch das vertikale Abblättern der<br />
Lößwände und das in der Regel vollständige fehlen einer<br />
Schichtung.<br />
Der' Löß findet sich in der <strong>Umgebung</strong> VOll Regellsburg<br />
I!auptsüchlich an den Talhängen, anr mächtigsten an den westlichen,<br />
aber auch auf den Höhen, namentlich im S. der Stadt,<br />
wo er bis -100 111 vorkommt, meist in die flachen Erosiollstäler<br />
im Tertiär eingelag·ert. Nördlich der <strong>Don</strong>au finden wir ihn<br />
namentlich an den Hängen des Karether Tales und des Dreifaltigkeitsbergcs,<br />
bei Lappersdorf Gr. (bester Aufschluß), beim<br />
Knappenhalls in der Tegernheimer Schlucht, sowie am Ausgal1f;<br />
des Sllizbacher Tales. Die Mächtigkeit des Lößes beträgt an<br />
manchen Stellen über 18 m. Auf der Sohle des <strong>Don</strong>autales<br />
kommt der Löß nur stellenweise und in geringer Mächtigkett<br />
vor. Der Löß wird in ausgedehntem Maße zur Ziegelfabrikation<br />
benützt.<br />
Außerordelltlich merkwürdig ist das Vorkommen großer,<br />
abgerundeter Blöcke von plumpem Felsenkalk und Dolomit in<br />
Lößablagerullgen. welche auf der Kreide liegen. Tonwerk<br />
10) vid. 0 ii m hel. Ostbayer. Orenzgebirge, p. 471, ROS. 0 ii m bel.<br />
Frankeniura. p. 163-16R. eIe s s in, B. N. R., Ber. X, p. 11\. Ferner<br />
Vom Pleistociin zur Gegenwart, C. Z. M., B. 31, 32. Oiimbel und<br />
Clessin nehmcn an. daB der Löß des <strong>Don</strong>autales ein Absatz des vom<br />
t'luße gefiihrtcn OIctscherschlalllmes ist. In der Tat finden sich die bedeutendcn<br />
Lüßahlagerungen an Stcllen, die im Strömungsschatten des<br />
!",'Iusscs IiCgCll. Auch finden sich Ablagerungen, die eine gewisse bcschränktc<br />
Schichtung aufweiscn. So in der Lehmgrube beim untercn katholischcn<br />
!",'ricdhof, wo dic Schichtung ein dcutliches Fallen von N-S zeigt.<br />
Das Vorkollllllen dcs Lüllcs auf dcn Hühcn setzt allerdings eincn sehr hohen<br />
Stand dcs !",'Iusscs voraus, wobei aber zu bedenken ist, daß in dcr vor<br />
Ictzten tiszeit die Sohlc des !",'lnBhettes unv;efiihr 2.1 m höhcr lag als in lier<br />
Gegenwart. Möglichcrweise hafldelt c~ sich aber in dicscm fall um äolische<br />
>\hlageruugcll. (Durch Winde transportiertes, staubförmigcs Material.)
-76 -<br />
Lappersdorf, Vogelsang. Sie können wohl nur durch Eistransport<br />
all diese Stelle gelangt sein.<br />
VOll Säugetierresten finden sich in den diluvialen Ablagerungen<br />
häufig Reste des Mammut ll ) (hauptsächlich in den<br />
unteren Lagen der Schotter, seltener im Löß), selten solche des<br />
Rhinoceros und des Rentiers. Der Löß enthält vorwiegend<br />
Landschnecken ; nur an einzelnen Lokalitäten (Burgweintinger<br />
Or.) Wasserschnecken in größerer Menge.12) In den Schottern<br />
wurde bisher nur eine einzige Schneckenart gefunden. 13)<br />
Namentlich reich an diluvialen Tierresten (besonders Höhlenbär,<br />
Höhlenhyäne, Höhlenlöwe, Lemming) sind einzelne Höhlen<br />
im Jura (Schelmenhöhle an der Bahnstrecke nach Etterzhausen<br />
14 ) und die Höhlen bei Velburg.15) Hier finden sie sich<br />
zusammen mit den Resten noch lebender Tiergattungen und<br />
menschlicher (prähistorischer) Kunsterzeugnisse.<br />
Reich an Conchylien sind auch die nach Clessin diluvialen<br />
Kalktuffablagerungen im unteren Laabertal. Sie bilden die<br />
Sohle des Tales und treten an vielen Stellen an Steilabbrüchen<br />
des Plußufers zu Tage. Sie bestehen aus sandigem und knolligem<br />
Kalktuff, der bei Hart bis 1,5 m mächtige Lagen von<br />
Blätterkohlen einschließ±.16)<br />
11) Elephas primig-enius mit wenig gebogenen Stoßzähnen. M. Zähne;<br />
relativ häufig in den Kiesgruben westlich der Stadt; auch bei Reinhauseu,<br />
Etterzhausen und g-egeniiber Abbach gefunden. Seltener sind Reste im Löß<br />
(Lappersdorf). Rhinoceros tichorhinus {Reinhausen) [vid. r ii r n roh r,<br />
Naturhistor. Topographie von Regensburg. p. 1801. Rentier: Geweihrest<br />
im Löß am ruH des Sallerner Berges und Zahn im Schotter am Kreuz, M.<br />
12) vid. eIe s s in. Die Conchylicn des Löß in der Um~egend von<br />
Rcgensbur~, B. N. R., I:kr. X. p. 16.<br />
J:l) Pallldina varicosa. in abgerolltem Zustand. Stammt aus dem<br />
Tertiiir der Iller. Nur einmal in gröBerer Anzahl gefunden in ciner Kiesgrube<br />
vor dcm Ostentor. (vid. Clessin. Eiue neue Art diluvialcr Paludina.<br />
Malakozoolo~ische Blütter, B. 25. p. 89.) M.<br />
14) vid. V. A 1Il Il1 0 n. Die Riillherhöhlc am Schclmen~raheu. C. Z. M.,<br />
B. 26, p. 121. Z i t tel. Die Rüuherhöhle, S. A. W., 1872, p. 28.<br />
Ir.) Sc h I (I ß er. Höhlenstudien b. Velbur~. Corresp. BI. der dcntseh.<br />
al1thropolo~. Ues., 1896. Nr. .1.<br />
1 U) vid. eIe s s i 11. Die Tuffahla~crungcn im Tal der schwarzen<br />
Laaber. B. N. 1(, Ber. XI. p. 1 und Ber. XII, p. 31.
-.77-<br />
Das Alluvium.<br />
Hiezu gehören alle während der gegenwürtigen geologischen<br />
Periode entstandenen und entstehenden Ablagerungen.<br />
von denen hier haupts~ichlich die durch die Tätigkeit der flüsse<br />
gelieferten in Betracht kommen. Das alluviale Material vou<br />
Schotiern ulld Sanden ist von dem diluvialen nicht wesentlich<br />
verschieden. Charak teristisch dagegen sind die an vielen Stellen<br />
längs der <strong>Don</strong>aunfer in ziemlicher Breite und Mächtigkeit<br />
vorkommenden Ablagerungen von ganz feinem S c h wem m -<br />
san d (flußsand) mit tonigen Beimengungen, welche den Untergrund<br />
der die <strong>Don</strong>auufer begleitenden Wiesen bilden. (Schi!<br />
lerwiese, Rruderwöhrd.) Diese Sande bestehen aus ganz feinen<br />
eckigen Quarzstückehen und einzelnen Glimmerblättchen.<br />
welche vom fluß wegen ihrer Leiohtigkeit in suspendiertem<br />
Zustande fortgeführt werden, insbesondere bei Hochwasser.<br />
Sie enthalten auch Gold in ganz geringer Menge. Noch in den<br />
SOer Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier ein<br />
Goldwäscher. Am Bruderwöhrd erstrecken sich diese Sandablagerungen<br />
bis zur Straubingerstraße. An der Stelle des<br />
oberen Hafenbeckens betrug ihre Mächtigkeit 3-4 m bei der<br />
Erweiterung des Beckens gegen W noch in 5 m Tiefe (1919).<br />
Dort fanden .'dch aut der Oberfläche des unter ihnen gelagerten<br />
Schotters zahlreiche, mittelalterliche Scherben, Hirschgeweihe<br />
lind ein Biherschüdc!, ein Beweis, daß diese Abbgerungen sich<br />
in historischer Zeit gebildet haben. Ähnliche Punde in gleicher<br />
Lage ergaben sich (1918) bei der Anlegung der Brunnen für die<br />
Gewehrfabrik am Bruderwöhrd. Die alluvialen <strong>Don</strong>auschotter<br />
enthalten hie und da Versteinerungen, die aus diluvialen<br />
(Mammutreste) und tertiären Schichten (verkieselte Hölzer)<br />
ausgeschwemmt sind. AhnIiche Schwemmsande finden sich<br />
auch in großer Ausdehnung bei Priifening, vom \Vestrande der<br />
diluvialen Terrasse bis zum Rennplatz; dieselben ziehen sich<br />
bis gegen da.; Priifeninger Schloss hinauf.
Tektonisches.<br />
Die Lagerung der Gesteine lind ihre Störungen.<br />
Während die eruptiven oder Durchbruchsgesteine massiger<br />
Natur ~illd, sind die sedimentären oder Absatzgesteine fast<br />
durcl1\'.'egs geschichtet, d. h. sie bauen sich aus einzelnen Lagen<br />
auf, die durch annähernd parallelc Schichtflächen getrennt sind.<br />
Diese Schichtenbildung" deutet darauf hin, daß die Ablagerung<br />
zeit\vcilig ullterbruchen wurde. Im allgemeinen kann man an<br />
Ilelunen. daß die Lagerung der Schichten ursprünglich eine<br />
horizontale ist und daß. wenn dies nicht der raU ist, nachträglich<br />
einc StÖrtIlig eintrat, veranlaGt durch Bewegungen innerhalb<br />
der Schichtg:ebilde, wodurch sie aus der ursprünglichen<br />
Lage kamen. Die Ursachen solcher Störung können sein:<br />
seitlicher Druck, tfehllllgen und Senkungen. Insbesondere durch<br />
den ersteren können Schich ten, auch in verfestigtem Zustand,<br />
gebogcn oder gefaltet werden; bei Hebungen und Senkungen<br />
treten Neigungen dcr Schichten ein, sie können vertikal aufgerichtet<br />
werden. ja sogar überkippen, so daß die ursprünglich<br />
zu oberst gelegencl~ Schichten nUl1lnehr zu unterst zu liegel\<br />
k01l1111en. (Fig. 17.)<br />
\Velln einc Scllielit aus der horizontalen Lage gebracht ist,<br />
so I1IUß sic. falls sie nicht senkrecht aufgestellt ist. notwendiger<br />
Weise nach irgend einer Himmelsrichtung geneigt sein. Man<br />
nennt diese Neigung das ra I I e 11 lind sagt z. B. eine Schkht<br />
fällt nach N. ein. d. h. ihre Neigung ist von S. nach N. gerichtet.<br />
Die I~ichtllIl~. wclchc cinc auf ciner geneigten Schichtfläche<br />
gezogene wag-recllte Linie hat, bczcichnet man als das S t r e i<br />
c h e Jl der Schicht. Man sagt also z. G., eine Schicht streicht<br />
VOll \V. -0. oder O.--W. (was gleichbedeutend ist) und bezeichnet<br />
Jantit die HilJlIllClsrichtllng, in welcher sich dic be-·<br />
trcffende Schicht innerhalb ciner durcli diesclbc gelegten wag··<br />
rechten Linie crsin:ck t. ühnlich wie lI1an ~llIch dic Lüngserstrc(kiJny~<br />
eines (1chirgszLlges feststellt. Ulll das fallen einer<br />
Schicht zu bestil1lll1cn. liißt lJIan kleinc StciliclIen auf ihr herab·<br />
rollen; die J~ichtllng-. wclchc sie einschlagen. entspricht der Fall··<br />
linie, (!eren Ncig:l1l~ ~~egCI1 die Senkrcchte lJIall mittels eines
-- 79 -<br />
an einem Gradbogen angebrachten Senkels mißt. Die Richtung<br />
der Streichlinie, die auf der falllinie s c 11 k re eh t<br />
s t ehe 1.1 Il! !I ß , mißt llIall mit einem Kompaß.<br />
Wen 11 feste Oesteinsschichten aus ihrer Lage gebrach t<br />
werden. geht es selten ohne Brüche ab; es entstehen Spalten.<br />
die nicht seiten n
~ 80--<br />
wie z. B. die Absenkung großer Gesteinsschollen, oder können<br />
mehr lokaler Natur sein. Beide Arten sind in der <strong>Umgebung</strong><br />
von R sehr häufig und auch das Urgebirge bleibt von ihnen<br />
nicht verschont.<br />
Anf gewaltige tektonische Störungen, die allerdings schon<br />
in der Urzeit der Erde stattfanden, deuten die Ein s chI ü s s e.<br />
von G II eis s c h 0 11 e n im G r an i t. Dieser hat offenbar bel<br />
seinem Aufsteigen die ursprüngliche aus krystallinen Schiefern<br />
bestehende Oesteinsdecke durchbrochen und zertrümmert.<br />
Sehr bemerkenswert sind im Gebiete des <strong>Don</strong>austaLlier<br />
forstes und des fürst!. Tiergartens eine Anzahl größerer S p a 1-<br />
t e n, welche in gerader Linie und annähernd in der Richtung<br />
von NW-SO. in einer Länge bis zu 5 km und einer Breite von<br />
mehreren Metern den Granit durchsetzen und entweder mit<br />
Quarz oder mit flußspat erfüllt si1' d, also Oangbildungen darstellen.<br />
Einzelne Quarzgiinge setzen sich auch als f I u ß s p a t<br />
g ii n g e fort.<br />
kIffallend sind die üem Urgebirge vorgelagerten mit delll<br />
Massiv desselben nur in losem Zusammenhange stehenden Vorsprünge<br />
des Mittelbcrges, des <strong>Don</strong>austaufer Burgberges und<br />
des Scheuchenberges, welche man am besten von der Höhe des<br />
Keilsteins, unmittelbar über dem Tegernheimer Keller, übersehen<br />
kann. Hier scheineIl Teilc des Urgebirges, von denen die ge<br />
Bannten Vorspriingc Jie Überreste hilden, lüngs westöstlicli<br />
verlaufendcr Spalten abgesunken zu sein. Da das r~otliegenc\e<br />
dort iibcrall zwischen den Vorsprüngen und dcm Massiv abgelagert<br />
ist, muß dic Ahscnkullg SC!1011 vor der Ablagerung dessclhcll<br />
stattr!;cfl1ndell llahcn.<br />
Daß liings dcs ))ollauralldcs im Urgebirge starke Störun<br />
~Cl1 !1lit heftigen Prc,-;sllngcll stattgefullden habcn, zeigt allel!<br />
dcr Zustalld des ()r~t1litcs, der durchwegs nicht bloß von zahl-<br />
10sel1 Spaltcn lind r~lltschflüchcll durchzogeIl, sondern ~lUch in<br />
scincm illllcrcll OcfUge zcrrUttct ist. Das gilt bcsonders von den<br />
sogcn. Winzcrgranitcn des Schcllcl!cllberges, die einc richtige<br />
Brcccie darstellcl1, u. h. ein Ocsteill, wclches total zeflnalrm.<br />
lind danll wieder vcrfestigt \vnrde.
- 8i-<br />
Ungleich größere lind ausgedelmtere Störungen als im Urgebirge,<br />
lassen sich an der Tafel des Fränkischen Jura wahrnehmen,<br />
an denen auch die dieser aufgelagerte Kreideformatioll<br />
teilnimmt. Die Juratafel hat zweifellos verschiedene Hebungen<br />
und Senkungen erfahren. Nach ihrer Ablagerung am Meeresgrund<br />
wurde sie gehoben und war eine Zeitlang Festland,<br />
dessen Oberfläche durch den Einfluß der Erosion sich uneben<br />
gestaltete. nie Transgression des Kreidemeeres schuf eine<br />
ebene Abrasionsfliiche, von der aber die tieferen ehemaligen<br />
Erosionsmulden und Taschen nicht betroffen wurden; in ihnen<br />
haben sich, schon vor dem Einbruch des Kreidemeeres die<br />
Schutzfelsenschichten abgelagert. Dann trat eine Senkung der<br />
Juratafel ein, so daß sich die marinen Kreidesedimente auf ihr<br />
bilden konnten; nach ih rer Ablagerung hob sich die Juratafel<br />
mit der auf ihr lagernden Kreideformation wieder über das<br />
Meeresniveau. Diese ßewegungsvorgänge haben ihre Spuren<br />
in Störungen der normalen Schichtlagerung hinterlassen. Zunächst<br />
ist eine, wenn auch geringe Neigung der Oesamttafel<br />
von NW-SO. (also in der Richtung von Neumarkt nach<br />
Regensburg) bemerkbar, welche in der Nähe von Regensburg<br />
und gegen den Urgebirgsrand zu merklich stärker wird.<br />
Hier muß wohl schon zur Zeit der Ablagerung der Kreide eine<br />
Art Mulde bestanden haben, da hier auch die oberen Schichten<br />
der Kreideformation entwickelt sind, die gegen W. zu fehlen.<br />
Spüter aber, vor Ablagerung der obermiocänen Schichten kam<br />
es längs des Urgebirgsrandes zu einer stärkeren Absenkul1l~<br />
der J lIra-K reidetafel, die mit Spalten und Schollenbildung verbunden<br />
\var. Die Absenkung fand vornehmlich an 2 Haupt··<br />
spalten statt, der f) 0 n a u ra n d s pa I t e, die längs des Urgebirges<br />
von W-O. verläuft und an der K eil b erg er<br />
f( an d s pa I t e, die längs des Urgebirges sich von S-N. erstreckt.<br />
Im Verlauf der letzteren lassen sich bis in die Gegend<br />
VOll Le()llbeq~ bei POil holz eine Anzahl isolierter Juraschollen<br />
beobachten, welche gewissermaßen am Urgebirge hängen ge·<br />
blieben siml, wührcnu die Zwischenstücke weiter absanken. Die<br />
umfangreichste unLl am höchsten aufragende Scholle bildet der<br />
Keilstein ulld der Keilberg. Der Ostrand dieser Scholle, welt;her<br />
sich all das LJrgebirge anlehnt, ist steil aufgerichtet (ca. 30°),<br />
ß
- 82-<br />
so daß hier auf der Linie Tegernheimer Keller-Irlbach Gelegenheit<br />
gegeben ist einen großen Teil der überhaupt bei<br />
Regensburg zur Entwicklung gelangten sedimentären Ablagerungen<br />
zu beobachten. (Das Profil weist gegenüber dem Idealprofil<br />
[pag. 9] namentlich für die älteren Perioden der Erdgeschichte<br />
große Lücken auf.) Es handelt sich hiebei um eine<br />
Knickung des östlicihen Randes der Scholle, welche wie der<br />
Verlauf der Terrasse am Südrande des Keilsteines (fig. 12)<br />
beweist, in der Hauptmasse eine horizontale Lagerung aufweist;<br />
letztere wird von einer Anzahl von S-N. streichenden<br />
Spalten durchsetzt, die von W-O. geneigt sind, was besonders<br />
bei der am Westrande des funkbruches befindlichen Spalte<br />
deutlich zu erkennen ist. Längs dieser Spalten ist die westliche<br />
Partie des Keilsteines etwas abgesunken. Auch am Nordrande<br />
der Scholle geht die Knickung gegen W. alsbald in die horizontale<br />
Lagerung über.<br />
Besonders bemerkenswert ist die Scholle des Regenstaufer<br />
Oalgenbergs (fig. 19); hier finden sich die Schicnten !TI überkippter<br />
Lagerung und fallen gegen das Urgebirge ein, vielfach<br />
von Spalten und Rutschungen durchsetzt. Weiterhin gegen N.<br />
findet sich eine überkippte Scholle am Hirmersberg nördlich<br />
'von Hagenau, während am Calvarienberg südlich von Leonberg<br />
die Schichter. stark nach W~ einfallen.<br />
Das Trockentai, in dem die Bahn von \Valhal!astraße nach<br />
N. verläuft und dessen Sohle von tertiären Ablagerungen von<br />
beträchtlicher Mächtigkeit gebildet wird, ist aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach als ein Spaltental aufzufassen.<br />
Die DOllaurandspalte, welche Wngs des Südrandes des<br />
Urgebirges und der Keilsteiner Scholle verliillft, erstreckt sieh<br />
weiterhin ge:zen W. bis gegen Kneitillg. Sie bedingt den Steil·<br />
rand der Winzerberge, vor allem aher die A b sen ku n g der<br />
siidlich derseIhen gelegelIen Jura-KreidepI<br />
a t t e. welche in einer deutlichen Verschiedenheit der<br />
Schichten lage des nördlich l!nd des siidliC'h der ()onau gelegenen<br />
Teiles der Platte zum Ausdruck kOl1lmt. (Tafel 11, f'ig. ;3.)<br />
WälJrend an den Winzer-Bergen der die Basis der<br />
Kreideahlagerlmgcn hildende Jurakalk an verschiedeneIl Stel·
- 83 --<br />
len in ziemlicher Höhe zn Tage tritt, treffen wir im Untergrund<br />
des <strong>Don</strong>autales. *) sowie an den das <strong>Don</strong>autal südlich begrenzenden<br />
Höhen fast ausschließlich Kreideablagerungen an. Der<br />
Unterschied zwischen der Höhenlage der Kreideschichten nördlich<br />
und südlich der <strong>Don</strong>au ist ein beträohtlicher und nimmt gegen<br />
O. zu. da die Kreideschichten im Untergrund des <strong>Don</strong>autales<br />
[lnd an den siidlichen Höhen ein deutliches Einfallen von W--G.<br />
aufweisen. was an den \Vinzer Höhen nur in geringem Maße<br />
der fall ist. (T II. fig. 2.) Die Differenz zwischen der erbohrten<br />
Juraoberfläche beim Ma~chinenhaus der Dechbettener Tongrube<br />
(.324 111) und derjenigen der felsen westlich davon an der<br />
<strong>Don</strong>au (357 111) beträgt 33 m. Es besteht daher ein Oefälle<br />
gegen O. von ca. I : 40. Infolge dieser Neigung des südlichen<br />
t'ig. 19.<br />
Rcgenstaufer Oalgcnberg.<br />
m 5 Splitterkalk, 4 m W crkkalk, m 1 unterstcr w. Jura, cl S Ornatenton.<br />
d 4 und d 3 Macrocephalus- und Variansschicht, d 2 Eisensandstein.<br />
Teiles der Platte nach 0., treten hier in der I~ichttlng von W-O.<br />
immer jiingere Schichten der Kreideformation zu Tage. (T Il.<br />
fig.].) Die jüngsten Schichten (Oroßberger Schichten) ver·<br />
~chwillden bei Höfling unter der tertiären Decke, während<br />
gegenüber im N. auf dcm Kcilstein die ältesten Schichten<br />
{Grünsand) auf dcm Jura 60 m über dem <strong>Don</strong>autal gelagert<br />
sind. Die Absenkullg der Kreideschichten setzt sich weiterhin<br />
gegen O. fort.<br />
. *) Im S01l1111Cr 11'92, als dic <strong>Don</strong>all cincn seltcn nicdrigcn Wasserstand<br />
zeigte, trat zwischcn Nicdcrwinzer lind dcm Wiihrloch in cincr Längc VOll<br />
500 m lind einer Brcite von 70 111 die dcn Bodcn des t'luBcs bildende Juraplatte<br />
zutagc. Ihr siidlichcr Ahbruch fällt mit dcr <strong>Don</strong>aurandsperrc, die<br />
sonst tIIrgends zu schen ist. zusamlllcn.
- 84--<br />
Abgesehen von diesen Hauptstörungen finden sich in der<br />
nächsten Umg-ebung von Regensburg noch zahlreiche Brüche<br />
und Spalten der Oesteinsplatte, die mit obigen wohl in ursächlichem<br />
Zusammenhang stehen diirften. Die Hügelreihe, welche<br />
das <strong>Don</strong>autal bei I~. unmittelbar gegen S. begrenzt, zeigt bei<br />
Kumpfmühl und bei Königswiesen flache von S-N. verlaufende<br />
talartige Einsenkungen, die mit Tertiär ausgefüllt sind und<br />
zwar bis zu einer Tiefe, die weit unter die Oberfläche der Oesteinsplatte<br />
im angrenzenden <strong>Don</strong>autal hinabreicht .(T II, fig. 2b)<br />
Auch zwischen diesen Höhen und der Ziegetsdorier Höhe besteht<br />
eine tiefe, mit Tertiär erfüllte Einsenkung.<br />
Besonders bemerkenswert sind die Verhältnisse auf dem<br />
Terrain der Oas- und Zuckerfabrik. Während südlich und<br />
westlich davon die Kreideplatte überall unter einer 2-3 m<br />
mächtigen diluvialen Decke anzutreffen ist, senkt sie sich östlich<br />
der Mittermayerstraße rasch ab und konnte am O.-Ende der<br />
Zuckerfabrik selbst in 70 m Tiefe nicht mehr erreicht werden.<br />
Die rasche Absenkung der Kreideplatte dürfte kaum anders al"<br />
durch die Annahme einer lokalen tektonischen Störung zu erklären<br />
sein.<br />
Der I )reifaltighitsberg scheint eine durch einen in der<br />
Schelmenstrafle von N--S. verlaufenden Bruch von dem Hauptzug<br />
der \Vinzerberge getrennte und gegen O. stark einfallende<br />
Scholle Zll sein. Am Reinhausener Berg zeigt die Juraplatte<br />
von Saliern ab ein deutliches Einfallen gegen S. Auffallend ist<br />
anch das Zurücktreten der Siidabhänge dieses Berges gegeniiher<br />
einer die Siidüstecke des Dreifaltigkeitsberges und die<br />
Siidwesteckc des Keilsteins verbindenden Linie. Bei der<br />
Arbeiterkolonie
U 1\ te r g r u" d des 001\ Cl u \8\ e s.<br />
l$chenultisch \ .~ e ~..:. 'OJ<br />
~~!!~l:~~~:;;;~)i~;;ll~i;~~~~:;~~~~~~~;;!:;;~~I1~~l1~i1~~li~1!~!!ill!j!~~l!~!l!ll!!!!!!!~<br />
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- 86-<br />
keiL Die Kreideplatte ist fast überall von zahlreichen in verschiedenen<br />
Richtungen verlaufenden Bruchspalten durchsetzt,<br />
die auf Bewegungen derselben zur Tertiärzeit hinweisen. Diese<br />
Spalten sind am besten zu sehen in den Brüchen der unteren<br />
Kalke auf dem Reinhausener Berg. In großer Anzahl traten sie<br />
zutage in den oberen Kalken bei Gelegenheit der Anlage von<br />
Kanälen besonders derjenigen von der neuen Kaserne zur Gasfabrik<br />
und von der Kaserne zu den Reichsfuttermittelwerken.<br />
Aber auch ein Steinbruch bei Karthaus und bei der fundation<br />
der Arbeiterhäuser am Eisbuckel ; hier befand sich eine meterbreite<br />
mit zersetztem Gestein angefüllte Spalte von S-N verlaufend.<br />
Kleinere iokale Störungen finden sich am Winzerberg in<br />
der Schelmenstraße, ferner am Wege vom Pfaffensteiner Kreuz<br />
zur flöhe, \'1"0 die Reinhausener Kalke wohl infolge einer Verrutschung<br />
auf den Eybrunner Mergeln stark nach N. einfallen.<br />
Im Hohlwege beim Karether Keller fallen die Reinhausener<br />
Kalke südlich vom Keller gegen S., nördlich davon gegen N.<br />
ein, also dachförmig; den first des Daches bildet eine aus<br />
eckigen Gesteinsfragmenten bestehende Breccie. Hier dürfte<br />
wohl ein seitlicher Druck eingewirkt haben. Das oft sehr<br />
starke und oit auf Ram kurze Entfernung in der Himmelsrichtung<br />
wechselnde Einfallen der Großberger Schichten dürfte dagegen<br />
auf lokales Nachgeben der im Liegenden derselben befindlichen<br />
weichen Mergelschichten zurückzuführen sein.<br />
Nicht bloß die Schichten der Kreide, sondern auch selbstverständlich<br />
diejenigen des Jura zeigen die Spuren tektonischer<br />
Störungen, die sich hauptsächlich als Bildung von Spalten<br />
äußern, welelte durch Auswaschung h§ufig zu Klüften erweitert<br />
sind. Diese SpaltenlJildung ist besonders schön zu sehen in den<br />
Plattenkalkbriichen bei Kager, wo sie auch zu Verwerfungen<br />
geführt hat. ferner im plumpen felsenkalk am Keilstein und<br />
gegeniiber Sillzing, insbesondere am Schutzfelsen, wo auch<br />
schöne J~lltschf1~ichell vorhanden sind. Hiiufig kommen im<br />
plumpen felscllkalk auch Sty)olithen vor, zapfenartige Gebilde,<br />
durch 1l1einanderprc~sul1g mehr oder weniger harter Gesteinspartien<br />
entstanden.
- 87-<br />
In den Kalkschiefern von Kelheim und oberhalb Weltenburg<br />
(bei St311bing und Haderfleck) finden sich zwischen vollkommen<br />
ebenen und '.\agrechten Partien solche, in denen die Schiefer<br />
gewellt, gefaltet. ja sogar zusammengerollt sind.<br />
Die Tongrllbe in Oechbetten bietet in ihrem fortschreitenden<br />
Abbau die neste Gelegenheit, Biegungen und faltungeu<br />
sowie Verwerfungen der Schichten mit Bildung spiegelglatter<br />
Rutschflächen kennen zu lernen, welche durch seitlich einwirkenden<br />
Druck erzeugt werden. (fig. 15.)<br />
Recht interessant ist die Gegend von Abbach. Wir sehen<br />
hier, wie sich die Juraoberfläche von Oberndorf gegen Abbadl<br />
von NW-SO. und von den Löwen gegen die Schwefelquelle<br />
von SW -NO. absenkt. In Abbach selbst liegt sie jedenfalls<br />
unter dem Dlmauspicgel, da der Burgberg an seinem fuß aus<br />
Reinhauscuer Schicht besteht. Hier tritt also die Absenkung<br />
der Juraplatte gegen 0., die auch in der Gegend von R. südlich<br />
der <strong>Don</strong>au zu konstatieren ist, deutlich vor Augen; sie erfolgt<br />
aber hier mit sWrkcrer Neigung als dort. Nördlich vom Burgberg<br />
besteht eine tiefe mit Tertiär ausgefüllte Mulde, die unter<br />
den <strong>Don</strong>allspiegeJ tief herabreicht und wohl durch einen lokalen<br />
Einbruch entstanden ist.<br />
Bei Kapfelberg zeigen die Plattenkalke eine deutliche Aufwölbung<br />
zugleich mit einem fallen gegen S. Da die Kreide au<br />
dieser Aufwölbung nicht beteiligt ist, sondern ihre Schichten<br />
wagrecht liegen, so muß erstere schon vor der Ablagerung der<br />
Kreide entstanden sein. Dies ist übrigens die einzige Stelle der<br />
ganzen <strong>Umgebung</strong>. wo von einer Biegung der Juraplatte etwas<br />
zu bemerken ist.<br />
Die hauptsächlich aus plumpem felsenkalk und Marmorkalk<br />
bestehende Jnrapartie, welche die <strong>Don</strong>au zwischen Kelheim<br />
und Weltenburg durchbricht, weist an bei den Endpunkten<br />
starke tektonische Störungen auf, so am Michelsberg und an der<br />
Brandt bei Kelheim und am frauenberg bei Kloster Weltenburg,<br />
dessen von S-N. geneigte Oberfläche wohl durch Ab-<br />
I<br />
senkung an zahlreichen Brüchen entstanden ist. Die hier an<br />
beiden Flußufern direkt an die felsenkalke unvermittelt angrenzenden<br />
Kalkschiefer zeigen bei großer Mächtigkeit (Stausaoker<br />
100 m) :wffallend starke Schichtstörungen.
- 88-<br />
Hydrogeologisches.<br />
Das Wasser im Stadtgebiet und in seiner <strong>Umgebung</strong>.<br />
1. Obernächenwasser. 1 )<br />
Zunächst kommen 3 flüsse in Betracht, die <strong>Don</strong> a u, der<br />
R e gen und die N a a b.<br />
Die <strong>Don</strong> a u führt nach Messungen des K. Straßen- und<br />
flußbauamtes bei einem Pegelstand von<br />
o m<br />
, ] ,17 111 430<br />
+ 2,90 m 1400<br />
+ 3,70 m 2600<br />
240 Sekunden cbm<br />
"<br />
.,<br />
"<br />
,.<br />
Wasser.<br />
"<br />
Die Stromgeschwindigkeit bei Niederwinzer beträgt bei<br />
einem Pegelstand von<br />
o m 0,87 m in der Sekunde<br />
1,17 m 0,93 m " "<br />
"<br />
5,08 m 1,59 m "" "<br />
Unterhalb der Steinernen Brücke ist sie verhältnismäßig größer.<br />
Das Oefäll der f)onau beträgt von der Mariaorter bis zur<br />
Schwabelweiser Brücke 4 m auf eine Strecke von 9 km<br />
(I : 2250). Qie Steinerne Briicke verursacht eine Stauung von<br />
beinahe einem Meter.<br />
Die farbe der <strong>Don</strong>au ist griinlichblau.<br />
Das Wasser ist ziemlich kalkreich, da die <strong>Don</strong>au bis<br />
Regensburg den größten Teil ihres Laufes im und am Jura<br />
zurücklegt.<br />
Das <strong>Don</strong>auwasser enthält: oberhalb des Einflusses der<br />
Naab CaO (Kalkerde) 77,5 Mgü (Bittererde) 21,3 Siü 2 (Kieselerde)<br />
.3,3, unterhalb des Einflusses der Naah CaO 76,0 Mgü<br />
19,9 Si O 2 4,8 Milligramm auf den Liter.<br />
Unterhalb des Regenflusses ist natiirlich der Kalkgehalt<br />
geringer.<br />
Der I~ e gen f I u ß fiihrt oberhalb I~egensburg im Mittel<br />
40 Sekunden cbm Wasser. Die Strorngeschwindigkeit, im<br />
1) Sc h w ag- c r. hydrochcmischc Untersuchungen im Gebiete des<br />
unteren bayer. <strong>Don</strong>augebietes. G. J., VI. J. G.
89 -<br />
.allgemeinen sehr gering, hängt sehr vom Stande der <strong>Don</strong>au ab.<br />
Seine Parbe ist dunkel, gelbbräunlich. da die Sohle des<br />
Flusses aus dunklen Oranitsanden besteht und das Wasser viel<br />
humöse (moorige) Stoffe enthält. Da das Wasser des Regenflusses<br />
aus dem Urgebirge stammt, enthält es sehr wenig Kalk<br />
und relativ viel Kieselsäure. (Oberhalb der Mündung: CaO<br />
5,4 MgJ 2,1 Siü:: 6,3 mg in einem Liter).<br />
Die N a abführt oberhalb ihrer Mündung in die <strong>Don</strong>au im<br />
Mittel 30 Sekunden cbm. Ihr Gefäll ist sehr gering. Pür die<br />
Farbe des Wassers gilt dasselbe wie beim Regen. Das Wasser<br />
ist wesentlich kalkreicher und kieselsäureärmer als dasjenige<br />
des Regens. Oberhalb der Mündung in die <strong>Don</strong>au: CaO 28,S<br />
MgO 13,5 SiO:;: 3,5 mg auf 1 Liter.<br />
VOll Bächen und freien, sowie gefaßten Quellen kommen<br />
in Betracht:<br />
Der in der tertiären Mulde von Dechbetten entspringend~<br />
Loh g rah t: 11 b ach, der nach Prebrunn läuft.<br />
Der Vi t u s b a c 11. 2 ) Er entspringt an der Grenze zwischen<br />
den Olauconitmergeln und den Eisbuckelschichten,<br />
unterhalb der alten Pfarrkirche in Karthaus; speist den dortigen<br />
Klosterweiher, den Karmelitenfischweiher und Pürstenweiher,<br />
und kommt bei der Jiülling in die Bachgasse, durch die er früher<br />
offen lief.<br />
Der P ü r k e I gut erg r a ben b ach. Er entspringt am<br />
Puß der Hochterrasse zwischen der Landshuterstraße und dem<br />
Schloß Piirkdgut, vermutlich aus diluvialen Schichten und läuft<br />
nach Alt Skt. Niklas.<br />
Fr eie Q u e I1 c n, von ziemlicher Mächtigkeit, treten<br />
zwischen der Wolisscl1lucht und der Weichselmühle zu Tage.<br />
Sie stammen aus den Eybrunner Mergeln. 3 )<br />
2) Kam m c r m c i c r, Journal f. Gasbeleuchtung und Wasserversorgung<br />
1911, Nr. 6 und 7.<br />
3) Bei dcr Anlagc cines Stollcns zur Wassergewinnung in der Villa<br />
bei dcr Pfaffensteiner übcrfuhr zeigte es sich, daß das Wasser n ich t<br />
üb c r dem Eybrunner Mergel sich sammelt, sondern innerhalb desselben<br />
vorhanden ist und aus zahlreich schmalen Klüften in geringer Menge hervorkommt.<br />
Dic Eybrunner Mergel sind nicht wasserundurchlässig in dem<br />
~aße .wie die Tonc; sic nehmen sehr viel Wasser auf, doch ist bei ihnen<br />
dIe WIrkung dcr Kapillarität, welche das Wasser festhält, geringer als bei<br />
dcn Toncn.
- 90-<br />
Die sonstigen in der <strong>Umgebung</strong> der Stadt vorhandenen·<br />
Quellen sind gefaßt, und zwar seit alter Zeit. 4 )<br />
Die \V ass e r lei t II n g des E m m e r am e r Klo s t e r s<br />
(angelegt 1199) hat ihre Quellstube am S\\'.-Ende von Dechbetten.<br />
Das Wasser (30 Min.-Liter) stammt wohl aus der westlich<br />
gelegenen Tertiiirmulde.<br />
Die s t ä d t. D e c h b e t t e n e r Was s e r lei tun g hat ihre<br />
ßrunnenstube nächst der Tonwarenfabrik von Mayer u. Reinhard.<br />
Sie stammt aus dem Jahre 1549 und ist sehr sehenswert.<br />
Das Wasser (20-140 Min.-Liter) kommt aus den Reinhausener<br />
Schichten, die hier offenbar tonige Zwischenschichten haben.<br />
Die s t ä d t. Eis b u c k e Iw ass e r lei tun g wurde<br />
1656 auf eier Höhe des Eisbuckels (360 m) angelegt. Sie liefert<br />
zwischen 45-160 Min.-Liter Wasser. Dieses stammt wahrscheinlich<br />
aus dem Tertiär.<br />
Ebenfalls allS dem Tertiär stammt das Wasser der alten<br />
Klo s t e r lei t u TI g auf der Höhe über der Heil- und Pflegeanstalt<br />
Karthaus.<br />
Am linken Dünauufer tritt in der alten Q u e 11 s tub e des<br />
Klo s t e r s S k t. t. rn m e r a ril eme sehr bedeutende Quelle<br />
in Niederwinzer hervor, die eine Mühle treibt. 5 ) Sie stammt<br />
aus den Eybrunner Mergeln.<br />
Gleichfalls aus den Eybrunner Mergeln stammt das Wasser<br />
der zahlreichen Bnu:nenstuben, welche sich am Abhang der<br />
Winzer berge von der Schelmenstraße bis Kager hinziehen. 6 )<br />
In letzterem Ort trat früher reichlich Wasser zu Tage. Aus<br />
der gleichen Schic!lt stammt auch das Wasser der Leitung bei<br />
der Marienhöhe bei Mariaort. Das Wasser aus den Evbrunner'<br />
Mergeln ist stark kalkhaltig.<br />
Alle oben genannten Quellen werden aber an Mächtigkeit<br />
und Bedeutung weit übertroffen durch diejenigen, welche bei<br />
4) Zweifellos war die ergiebigkeit dieser Quellen friiher als die Berghänge<br />
noch mit Wald bestanden waren. wesentlich größer.<br />
5) Die f:ybrunner Mergel sind hier durch versturzte Reinhausener<br />
Kalke und Knollensand iiberlagert. die sich auch weiterhin am fuß der .<br />
Höhen vorfinden. Die Menge des Wassers beträgt 8 Sek. l. Es ist sehr<br />
kalkhaltig. wie die dicken Kalksinterschichten in der Quellfassung bewiesen.<br />
M.<br />
(I) vid. K a III m e r 111 eie r. l. c.
- 91-<br />
der ehemaligen Sallerner Mühle, hart am Regenufer, früher<br />
offen, zu Tage traten und jetzt für das städtische Wasserwerk<br />
gefaßt sind. Sie bilden zwei Gruppen von mehreren Quellen.<br />
die zusammen 160 Sekunden-Liter Wasser liefern, im Jahre<br />
also ca. 5 !\\i!lionen cbm. Sie entspringen aus Spalten des<br />
plumpen Felsenkalkes, der unmittelbar an den fluß herantritt<br />
und hier sowie in dem östlich vom Wasserwerk gelegenen alten<br />
Steinbruch eine außergewöhnlich starke Zerklüftung zeigt. Die<br />
Quellen haben den außerordentlichen Vorteil einer stets sich<br />
gleichbleibenc1en Wassermenge, Temperatur (10°) und chemischen<br />
Zusammensetzung. Das Wasser ist frei von organischen<br />
Stoffen und Eisen, und hat, trotzdem es aus dem Jura entspringt,<br />
nur einen geringen Kalkgehalt. (Ca0107,8; MgO 23,0 mg<br />
auf den I; d. liärtegrade = 14.) Der letztere, sowie der Umstand,<br />
daß die Quellen immer etwas feinen Quarzsand und<br />
Glimmerblättchen mit sich führen, deuten mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
darauf hin. daß das Einzugsgebiet der Quellen<br />
östlich im Urgebirge liegt.<br />
Tieienwasser.<br />
Die atmosphärischen Niederschläge, welche im <strong>Don</strong>autai<br />
durch die durchlässige Schotter decke in die Tiefe sinken,<br />
sammeln sich auf der felsigen Oberfläche der Kreüdeplatte und<br />
bilden das sogen~mnte G run d was s e r. 7 ) Es ist fast überal1,<br />
wenn auch in wechselnder Menge, vorhanden; in großer Mengt<br />
hauptsächlich dort, wo Vertiefungen in der Kreideplatte zu<br />
größerer Ansammlung Gelegenheit geben, aber auch an einzelnen<br />
sonst wenig wasserreichen Stellen, wie sich beim Kanalbau<br />
gezeigt hat. Ein außerordentlich starker Orundwasserstrom<br />
wurde erschlossen nahe der Stelle wo der Kanal zwischen<br />
dem oberen und unteren liafenbassin das Nordende des<br />
Eisenbahndammes durchschneidet; ein 1 km donauabwärts<br />
100 m vom Ufer erbohrter Brunnen lieferte stark schwefelwasserstoffhaltiges<br />
Wasser.<br />
Das Grundwasser hewegt sich, wenn auch langsam (3-5 J1l<br />
im Tage). nach der tiefsten Stelle des Tales, also nach dem<br />
7) H ö i er. Orulldwasser und Ouellcn. Rraunschweig-. Vieweg- & ~ollll.
- 92 --<br />
llonaubett zu, in das es sich auch ergießt. Wird es daran durch<br />
tiefgehende {}ferbaUten gehindert, so tritt eine Stauung ein und<br />
der Orundwasserstrotn verläuft dann gleichsinnig mit dem<br />
fluß. Auch durdl Hochwasser tritt eine Stauung im Grundwasser<br />
ein, sein Spiegel hebt sich und es tritt an vertiefter:<br />
Stellen zu Tage, was man am Protzen weiher sehr schön beobachten<br />
kann. Nach und nach pflanzt sich die Hocftwasserstauung<br />
auch nach vom fluß entfernt gelegenen Stellen fort,<br />
aber dies g'eschieht so langsam, daß hier das Grundwasser<br />
nooh steigt, während das Hochwasser im Strom schon lange<br />
abgeflossen ist. Dies kann man in den im Westen der Stadt<br />
gelegenen Kiesgruben beobachten.<br />
Bei lange dauernder Trockenheit sinkt der Grundwasserspiegel;<br />
in der Regel aber steht er hoch genug, daß das Wasser<br />
durch einfache Pumpen gehoben werden kann (6-8 munter<br />
der überfläche.)8)<br />
Die S chi eh t end e r Kr eid e f 0 r m a ti 0 n im Unter·<br />
grunde euthalten ebenfalls viel Wasser, das hauptsächlich durch<br />
zahlreiche Tiefbohrungen aufgeschlossen ist. Es steht unter<br />
einem gewissen Druck, daher steigt es im Bohrloch bis nahe<br />
zur überWiche empor. 9 ) Man hat es also mit einer Art von<br />
artesischen Brunnen zu tun. Das meiste Wasser findet sich in<br />
den unteren Sohichten der Kreide; von diesen bildet der<br />
Eybrullner Mergel den sichersten \Vasserhorizont, der immer<br />
Wasser enthült. Aber auch im Griinsand (hier in Spalten) und<br />
an der Grenze zwischen diesem und dem Jura 10 ) wurde öfters<br />
~) Vor der Vollendung der städt. Wasserleitung (1875) wurde der<br />
Wasserbedarf der Stadt zum überwiegenden Teil durch Pumpbrunnen geliefert<br />
(ca. 640 cbm im Tage), deren Regensbun?: 1865 inl ganzen J 238 besaß.<br />
Davon fiihrten 425 schlechtes Wasser. vid, Kam 111 C r 111 eie r. I. c. Die<br />
lIleistell Brullnen bezogen ihr Wasser aus dem Grundwasser, einzelne<br />
tiefere aus dem Knollensand.<br />
9) Der Wasserspiegel in den Bohrbrulll:el! liegt um so höher, je weiter<br />
diese gegen () liegen (Bischofshoferhrauerei 12 m. Dörnhergpark JO m,<br />
Jesuitenbrauerei 4 111, Alt Si. Niklas 3, 6 111 unter Terrain). Dabei ist in<br />
Betracht zu ziehen, daß die Oberfläche des <strong>Don</strong>autales zwischen dem<br />
ersten IIlId letzten Brunnen sich um 10 J\I senkt. In der alten Bischofshofer<br />
Brauerei wurde in 56 111 eine Spalte angebohrt, worauf das Wasser sofort<br />
his auf 6 III unter der ot~erfläche stieg, t:ine iitll1liche Spaltenquelle wurde<br />
im tlektrizitätswerk erbohrt. In beiden f"iliiell war das Gestein der<br />
Spaltellwalld mit Braulleisen inkrustiert.<br />
10) Im erstell Brllllllell der fikelltscherschell ZlIckcrfabrik.
~~- 93 -<br />
Wasser ill reichlicher Menge erbohrt. Weniger wasserreich<br />
sind die oberen Schichten der Kreide. insbesondere der Knollensal](1.<br />
I1 ) Bis jetzt hat noch jede Bohrung aus irgend einem<br />
Horizont \\lasstr in genügender Menge geliefert, in den meisten<br />
fällen überschritt die Wassennenge den BedarLI~) Als Ein~<br />
zugsgebiet dürfte vor allem der westliche Teil des <strong>Don</strong>autales<br />
in Betracht kOlnmen,1:1) jedenfalls handelt es sich um das auf<br />
der Oberfläde der Kreideplatte zirkulierende Grundwasser,<br />
das zum TeIl in die oberflilch lieh stark zersetzten Kreidegestein~<br />
eindringt. Das \V asser in den Kreidesch ichten entllält wenig<br />
organische Bestandteile llnd nur Spuren von Eisen, dagegen ist<br />
es ziemlich reich an kohlensaurem Kalk lind kohlensaurer<br />
Magnesia 14 ) und muß im allgemeinen als hart bezeichnet werden<br />
(ca. 20 d. Härte Gr.). Mehrfach ist dieBeobachtung gemacht<br />
worden, daß der Gehalt an Mineralsalzen bei längerem Betrieb<br />
eines Brunnens zunimmt; dies mag darauf beruhen, daß durch<br />
die Saugwirkung der Pumpen das Zuströmen des Wassers zum<br />
Bohrloch verl1lehrt und dadurch die Auslaugung des Gesteins<br />
in gröBerem l'mfange veranlaßt wird. l.ange. dauernde Trokkenheit<br />
beeinflußt die Wassermenge nur wenig, dagegen zeigte<br />
sieh mehrfach ein von dem Stande der ]1onau beeinf1ußtes<br />
Schwanken eIes \Vasserspiegels irn Bohrloch. Dies ist wohl<br />
darauf zurückzuführen, daß sich zu dem aus der Tiefe emporgestiegenen<br />
Wasser im Rnmnenschachte Orund\vasser hinzugesellt.<br />
LL) Ausnahmswcise rcich Iichcs Wasser im Knollensamlc li eierte die<br />
Rohrung Blumenstraße 1.<br />
12) Der Brunnen der ehemaligen Karrnelitenrnülzerei aui dem Eisbuckel<br />
lieferte 4 Sek.-I.. der in der Jesniten Brauerei 10 Sek.-I., der R m<br />
tiefe Brunnen in der t:mslander Brauerei, Arnulfsplatz 6, lieferte 14 Sek.-1.<br />
1~) Wenigstens soweit die unteren Schichten der Kreide i;1 Betracht<br />
kommen. Die Möglichkcit des r:inziehens großer Wasserrncngcn wie z. B.<br />
in dem t:ybrunncr Mergcl, dcr nu r 10 lTl Mächtigkeit hat, beruht darauf,<br />
daß die Schichten infolgc ihrer geringen Neigung eine große Ausdehnung<br />
uuf der Sohle des <strong>Don</strong>autales hesitzen: der t:ybrunner Mergel 400---500 m.<br />
1-1) Der große Kalkgehalt beruht auf dem Umstande. daß die Kreidekalke<br />
infolge ihres starken Kieselsäu(egehaltes nicht so dicht sind wie elie<br />
.lurakalke. ferner daraui, daß das Bindemittel der Kreidesandsteine ein<br />
kalkiges ist. ~ Die Zunahme des Kalk- und Magnesiagehaltes zeigte besonders.<br />
der _ Brunnnen in der Jesuiten-Brauerei IH94 13,7; 1904 27 Hiirtegrade<br />
lInd Im Emslanderhrlllmcn 1H99 19,55; 1904 24,52; 1905 .10,43; dann wieder<br />
Ahnahme 1910 22.12 H.-(Jr.
- 94-<br />
Die t c " t i ä ren A h lag e run gen enthalten gleichfalls<br />
viel Wasser, hauptsächlich dann, wenn Schichten von IQckeren,<br />
feinen Quarzsanden zwischen wasserundurchlässigen Lettenschichten<br />
eingebettet sind, wo sie unter einem gewissen Druck<br />
stehen,13) Wird die obere Lettenschicht entfernt, so tritt<br />
oft ein Gemenge von Wasser und Sand (sogen. Schwimmsand)<br />
in ungeheurer Menge hervor. was bei Fundierungen von<br />
Gebäuden zu großen Schwierigkeiten führen· kann. Das Wasser<br />
im Tertifir enthält wenig Kalk, aber nicht selten organische<br />
Stoffe und Schwefelwasserstoff infolge der im Tertiär eingelagerten<br />
Braunkohlenflöze.<br />
Im Jura der hiesigen <strong>Umgebung</strong> tritt Wasser nur auf der<br />
Sohle der TiHer zu Tage und zwar in Form oftmals sehr mächtiger<br />
Quellen. Im Flußbett des Regens steigen ebenfalls viele<br />
Quellen empor, \\"elche sich durch lokale Abkiihlung des Wassers<br />
verraten. 1m lJrgebirge. namentlich insoweit es aus<br />
Granit besteht, finden sich nur wenige und schwache Quellen.<br />
Im allgemeinen aber besitzt das Gebiet von Regensburg<br />
infolge seiner besonderen geologischen Verhältnisse großen<br />
Wasserreichtum, obwohl es zu denjenigen Gegenden Bayerns<br />
~;ehört. welche die geringsten Niederschläge aufweisen.<br />
J ;,) Bei der Tiefbohrung in der neuen Zuckerfabrik (vid, Brunhuber.<br />
I{, N. I< .• VII) fand sich reichlich Wasser in mehreren Niveaus. Bei 65 m<br />
lief das Wasser kontinuierlich in einer Menge von 1,5 Sek.-1. aus dem<br />
oberen Ende des Bohrloches, hielt aber dem Pumpen nicht stand, woraus<br />
erhellt, daß es sich hier nicht um einen artesischen Druck handelt.<br />
Analyse des Tripels von Schneidhart bei Lanj.{quaid<br />
7H,()6 SiOo<br />
3,52 TiO"<br />
2,H4 AI,();.<br />
I,R4 feeO"<br />
n,m MnO<br />
0,29 CaO<br />
n.12 Mj.{O<br />
2.92 HoO<br />
I,4H I'ellclrtij.{keit<br />
------- ---<br />
IOO.IIl.
Geologische Spaziergänge und<br />
Exkursionen.<br />
1. Höhen nördlich der Stadt.<br />
D re i f alt i g k e i t s b erg. Schulhaus auf Löß; Kirche<br />
auf Hornsand; Blöcke davon in den Anlagen; bei den Villen am<br />
S-Rand Knollensand.<br />
Sc hel 111 e 11 s t r a ß e. Häuser am Ausgang auf Grünsand.<br />
In der Mitte gestörte Reinhausener Schichten; städtisches<br />
Wasserreservoir z. T. auf Tertiär; gegenüber alte Lößgrube.<br />
W i n zer - B erg e . Tm Hohlweg von der Karether<br />
Straße zur Seidenplantage KnoIIensand, dann Eisbuckelschichten;<br />
hinter Gafe Winzerhöhe a. Br., Eisbuckelschichten und<br />
Glauconitschicht (V.). Hier 60 m tiefer Brunnen bis auf die<br />
Eybrunner Mergel. Weiterhin gegen W. auf der Höhe plattige<br />
Pulverturmkalke (V.); auf den Peldern nördlich mit Krebs<br />
:scheeren. Vom S-Ende der Schelmenstraße bis zum P f a f<br />
fe n s t ein e r Keil e r mehrere Brunnenstuben im Eybrunner<br />
Mergel. ])ort stark zerklüftete Jurafelsen mit ebener Oberfläche<br />
mit Bohrlöchern. Westlich sich anlehnend in tieferem<br />
Niveau Griinsand. Fels am K r eu z teilweise Dolomit. Am<br />
Wege von dort zur Höhe das ganze Kreideprofil. Reinhausener<br />
Schichten wenig mächtig, gestört. Großer a. Br. im Knollensand.<br />
U n t e r w in zer. Hinter der Mühle alte KlosterbrUllnenstube<br />
im Eybrunller Mergel, umgeben von verstürzten<br />
Knollensandmassen. Am Weg von hier ostwärts zur Höhe<br />
Kreideprofil, auch Glauconitschicht (V.). Auf der Höhe westlich<br />
vom höohstgelegenen Haus Großberger Schiohten, gestört,<br />
in zahlreichen a. ur. weiterhin abwärts gegen Kager HelIkofcner<br />
Mergel, im Hohlweg· Knollensand. . K ag c r. Am<br />
oberen Ende des Dorfes Reinhausener Schichten, im mittleren<br />
Teil Brullncnstllbe in de11 Eybrunner Mergeln. Den Absatz des
-- 96 --<br />
Berges mit alter Kirche bilden Platten kalke, östlich mit Grünsand<br />
(Bohrlöcher). Am Siidsteilhang, schiittige Halden; am West<br />
Abhang a. Br. im Plattenkalk mit Spalten und Verwerfungen.<br />
Im südlichsten Er., beim Aufstieg nach Kager, Einlagerung<br />
dolomitischen Gesteins, stark eisenhaltig, auch mit Montmilch<br />
und gepreßten Tonen. (Schutzfelsensch.?) Von hicr gegell<br />
N., östlich der Straße nach Re i f e n tal, Fortsetzung der<br />
Platten kalke, weiterhin viele a. Br. von kalkreichem Oriinsand.'<br />
Westlich der Straße plumper Felsenkalk; an den Hängen<br />
gelbe, braune, tertiäre Sandsteine.<br />
An der nordöstlichen Ecke des Hupberges bei M a r i a 0 r t<br />
a. Br. von Orünsand, an seinem Westabhang über dem Jura<br />
Lößablagerung. Weiter westlich an der Straße nach Etterzhausen<br />
a. Br. in stark zerklüftetem plumpen Felsenkalk mit<br />
Korallenstöcken.<br />
2. <strong>Don</strong>autal und Höhen südlich der Stadt.<br />
Rand der Niederterrasse längs der Straubingerstraße beim<br />
E x erz i e r p I atz. Hier Kiesgrube mit viel krystallinen Geröllen<br />
und großen Jurablöcken, teilweise wellige Schichtung.<br />
Mammutreste. Südlich der Zu c k e r fa b r i k am Pürkelguter<br />
Weg Kiesgrube: Löß, rote Schotterschicht, gewöhnlicher<br />
Schotter mit tonigen Schwemmsandlagen. Wechselnder Stand<br />
des Grundwassers. Längs der Landshuterstrttße vom P ii r k e 1-<br />
gut e r KeIl e r bis Bur g w ein tin g Rand der Hoch-,<br />
terrasse. Nördlich davon altes Seebecken. SüdHch vom Schloß,<br />
Quelle des Pürkelguter Baches.<br />
Südöstlich vom kat h. F r i e d hof, unterer Stadt, Lehm- '.<br />
grube. Löß mit tertiärcr Unterlage. Nördlich vom früheren<br />
Pulverturm a. Br. in den Pulverturmschichten. Nördlich vom<br />
Augustinerk'eller a. ßr. in dcn EisbuckelschichtclI. Protestantisoher<br />
Zentralfriedhof auf Pulvertllrrnschichten.<br />
Lüngs des Hoc h weg es: Rand der verschwe11lmten'<br />
Niedcrtcrrasse. Beim L i JI deli 11 0 falte Kiesgr. mit Löß· J<br />
bedeckung. Oroße KicsgT. da, wo der von der Kapelle
- 97 ---<br />
Burgfricucllsäule Kiesgr. mit vielen Kalkgeschieben und zahlreichen<br />
Jurablöcken (auch mit Schrammen). Alte Bahnkiesgr.<br />
öst!. des Bahnpflanzgartens. Hier anstehender plumper Felsenkalk<br />
unu Dolomit.<br />
VOll uer Eisbuckelstraße westlich bis zum Königswiesener<br />
Berg auf der Höhe Eisbuckelschichten. Ortschaft Kumpfmühl<br />
und fürstliche Gärten auf Tertiär. Ebenso D e c h -<br />
be t tell. Beim Wolfsschlucht-Keller a. Br. im Knollensande<br />
und alte Brullnenstube. Westlich große Tongrube. Tertiäre<br />
Sande und Tone mit Braunkohlen. (V.) Faltungserscheinungen<br />
und Rutschflächen. Auf der Platte Iiornsandstein, an ihrem W<br />
Abhang a. Br. in kalkigem Knollensand, ebenso gegenüber am<br />
Sparlberg. Am Weg von diesem nach dem Schloß Knollensand.<br />
Priifeninger Keller auf Griinsand (a. Br.), weiter west!.<br />
Jura mit a. 13rn.<br />
3. Burgweinting, Grafi, Karthaus.<br />
Ziegelei nahe der S tat ion. Löß mit Conchylien und<br />
Lößkindchen. Liegendes: Hochterrassenschotter zum Teil verkittet.<br />
Tal des Hagenbaches, nördlich von H ö f I i n g: Iiöhe<br />
östlich davon a. Bre. in den Oroßberger Schicht~ im Wald der<br />
fürst\. Fasanerie, darüber tertiäre Schotter. Höhe westlich:<br />
Br. in Großberger Schichten mit terWirer Überlagerung. Längs<br />
des Weges von U n t e r i s I i n g nach Scharmassing a. Or. im<br />
tertiären Schotter. Bei Neu I e 0 p r e c h tin g Br. in Pulverturmkalken.<br />
Nördlich bei 0 r a ß im ansteigenden Iiohlweg<br />
Oroßberger Schichten. Nordwestlich von Neu pr ü lI tertiäre<br />
Sohotter. Im a. Br. der Anstalt in Karthaus: KarthauS'er Baculiten<br />
Mergel über Pulverturmschichten ; letztere auch im südlichen<br />
Anstaltsgarten anstehend. Quelle des Vitusbaches unter<br />
der früheren Pfarrkirche.<br />
4. Dechbetten, Schwalbennest, Sinzing.<br />
Auf halbem Wcge von Deühbctten zur Kapelle (P. 396):<br />
Bergrutsch (1916), bei der Kapelle a. Br. im KnolJensande (V.).<br />
Südöstlich davon auf der Höhe beim Degelhof a. Or. mit tertiärem<br />
Schotter lind östlich daneben alte Halden eines Braun-<br />
7
- 98-<br />
kohlenschachtes. Westl. der Kapelle abwärts am N.-Hang<br />
Hornsandstein (V.). weiter unten im Hohlweg Reinhausener<br />
Schichten, dann Eybrunner Mergel. Längs des rechten <strong>Don</strong>auufers<br />
Pelskulissen von plumpem Pelsenkalk mit zahlreichen<br />
Dolomitlinsen und ebener Oberfläche; letztere teilweise mit<br />
Bohrlöchern. (Am besten auf dem großen gespaltenen Pels vor<br />
der Schlucht nördlich Schwalbennest und auf dem fels zunächst<br />
dem felsen, der das Drahtseil der fähre trägt). Längs des<br />
Schultze-Weges. zahlreiche a. BI'. von Grünsand (V.). Die<br />
Grenze zwischen Grünsand und Jura am besten zu sehen auf<br />
der Höhe des Schutzfelsens; letzterer teilweise aus I )iceraskalk,<br />
der die klassische Einlagerung von Schutzfelsenschichten einschließt.<br />
Hinter dem .luradurchbruch der Wolfsschlucht Orünsand<br />
in tiefer Lage, darüber Eybrunner Merge[ mit mehrercn Quel<br />
[en. Im obercn Tei[ der Wo[fsschlucht Reinhausener Schichten<br />
gut aufgeschlosscn. Bei Si n z i n g, nördlich der Kirche a111<br />
Wege nach dem Vogelsang, jensei ts des Bahneinschnittes auf<br />
dem Jura Bänke von verkitteten Schottern. (Hochterrasse.)<br />
Weiterhin Löß. Unterhalb des Vogelsanghofes a. BI'. in Reinitausener<br />
Schi~ht. Weiter im Wald bei der Bräuwiese zahlreiche<br />
quarzitische Blöcke (tertiär).<br />
5. I
-wf10ideenbreccie<br />
(v.).<br />
Schotterablagerung.<br />
Südwestlich am Bergabhang tertiäre<br />
6. Augsburger StraHe, Abbaeh.<br />
Ziegelei südwestl. von Kumpfmühl. Lößgrube, Liegendes<br />
Tertiär. An der Abzweigung des Weges nach Pentling Gr. in<br />
tertiärem Sand. Bei den Häusern nördlich der Abzweigung des<br />
Weges nach Hölkering alte Gr. im Tertiär, quarzitische Blöcke.<br />
Beim alten Peldkreuz vor Großberg im Walde Br. im Großberger<br />
Sandstein. An der alten Großberger Straße erst obere<br />
Kalke, dann Knollensand. Von der Einmündung der alten in<br />
die lieue Straße bis zur Höhe (416) Kreideprofil vom Grünsand<br />
bis zum Knollensand. Vor der Wendung der Straße nach W<br />
(369) alte Halden von Braunkohlenschächten. An der Südostseite<br />
des Burgberges von A b b ach a. Br. in den Reinhausener<br />
Schichten, darüber Knollensand. Am Wege nach 0 b ernd<br />
0 r f bei KaI k 0 fe n Br. in Jura und Dolomit mit Schutzie<br />
Isenschicllteneinlagen1l1gen. Am Weg von 0 b ern d 0 r f<br />
nacll Höfling Kreideprofil vom Grünsand bis zum Knollensand<br />
auf der Höhe (V.). Am H ans e I b erg großer Br. im Dolomit.<br />
Gegenüber Abbach am l. <strong>Don</strong>auufer schön ausgeprägte<br />
dilu\'iale Terrasse. In den Badanlagen starke Schwefelquelle.<br />
Die nahe, südlich davon in einem Graben hervortretende Quelle<br />
~ntspringt genau an der Grenze zwiscllen Orünsand und<br />
Plattellkalken ; eine weitere bei der Pähre nach Poikam am<br />
1. Ufer im plull1pen Felsenkalk. Letzterer, bei den Löwen mit<br />
Höhlen und Dolomitlinsen, von Orünsand (BI'.) überlagert. Südlich<br />
der Eiermülllc auf der Höhe groBer Br. im Grünsand (V.),<br />
dariiber Eybrunner Mergel. S tat ion A b b ach auf diluvialer<br />
Terrasse. Oegenüber dem Kalkwerk bei Kapfelberg (Pähre)<br />
großer Br., leicht gefaltete Plattenkalke iiber Klippen von<br />
plumpem Fclseukalk, in den oberen Teilen mit Einlagerungen<br />
VOll [)isceraskalk, iiberlagert VOll Oriins
- 100 --<br />
7. Saal. Kelheim. Weltenburg.<br />
Westlich li er ren s a a llüngs des linken Uters viele a. Br.<br />
im Platten kalk (V.) mit geologischen Orgeln. Auf dem Jura<br />
Hochterrasse; Schotter, z. T. zu Nagelfluh verkittet, insbesondere<br />
am \X/-Ende der Terrasse. Westlich Obersaal Iiochterrasse<br />
mit kleincn Aufschlüssen. Bei Haunersdorf Kalkwerk<br />
mit großem Br. plumper felsenkalk und Diceraskalk<br />
(V.); bei Oberfecking am fuße des nach N in das Sippenauer<br />
Moor vorspringenden .Jurahügels, sowohl an der W - als auch<br />
an der O-Seite zahlreiche Quellen, z. T. schwefellwltig. Auf<br />
der Höhe des Hügels Kreide mit Korallen.<br />
K c I h e i m. An der Höhe südlich der Zellulosefabrik a. Br.<br />
in den Kalkschiefern (V.). [)onau aufwärts Kalkwerk in Plattenkalken<br />
(V.). Viel Kalkspat. Michelsberg, Südseite, größtenteils<br />
plumper felsenkalk von zahlreichen Brüchen durchsetzt,<br />
hinter der Kirche Dolomit; Nordseite längs der fahrstraße nach<br />
der Befreiungshalle stark zersetzte Diceraskalke. Westlich<br />
auf der Höhe im Walde zahlreiche prähistorische Alberzgruben.<br />
An der Brandt Südseite gr. BI'. in dcn Plattenkalken ; Ostseite<br />
a. Br. in den Kalkschiefern ebcnso am Ooldberg. Bei Neukelheim<br />
gr. Sr. in feinkörnigen Diceraskalken (Kelheimcr Marmor}<br />
mit Griinsandüberlagerung; in der Nähc a. Br. von Orünsal1c!.<br />
Bei Oberau gr. a. Rr. im Diceraskalk. Weiterhin Tropfsteinhöhle<br />
(Schulerloch). An der Hauptstraße bei Neuessing große<br />
diluviale Terrasse mit alpinen (Jcröllcn mit Aufschluß all1 Ostende<br />
derselben.<br />
Durchbruchstal zwischcn Kclheim und We I te n b II r g<br />
hauptsächlich in plumpem fclscnkalk. Am Ende des Klostergartens<br />
a. Br. im Diceraskalk, cbcnso gegenübcr auf der Höhe<br />
der felscn. Von Dorf \Vcltcnhurg und Stausacker <strong>Don</strong>au aufwärts<br />
zu beiden Seitcn Kalkschiefer in tiefcr Lagc (nord\\'.<br />
Stausacker his zur Höhe) mit vielen a. 13r.; beste Aufschliisse<br />
bei n 0 r f W e I te n h u r g (hier wie bci Stausacker gelber.<br />
dichtcr WcltCllburger Marlllor)"') lind westlich Staubing (V.).<br />
*) Der W. MaflllOl'. ein sehr dichtes Ciestcin. das sieh gut polieren lüßt.<br />
findet sich ill der Kirche von Kloster W. verwelldet. besonders aher In der'<br />
\Valhalln. wo es tlie Bekleidung dt:s ~()ckcls illl !lInern hildet.
_ 101 ---<br />
AI/i der Höhe siidlich von Dorf Weltenburg zahlreiche Quarzite<br />
aus der Albiiberdeckung. Bei der Station T hai d 0 r f im alten<br />
Trockelltal altdiluviale Terrasse aus quarzreichen Abensschottern<br />
an Kalkschiefcr angelehnt. Südwestlich Ab e n s b erg<br />
ausgedehnte Ziigc VOI1 hohen Sanddünell.<br />
R i e den bur g. Am Haidhof finden sich im Altmühltale<br />
diluviale Oeriillablagerungen mit alpinen Gesteinen.<br />
8. Reinhausener Galgenberg.<br />
Am Westfuß des Reinh. Galgenberges zwischen Re in-<br />
11 aus e n und S all ern Kiesgr. in diluvialem Schotter;<br />
Liegendes Tertiär, fast auschließlich Gerölle und Blöcke von<br />
Urgebirgsgesteinen. Am Weg VOll hier bis zur Höhe Profil<br />
vom Jura bis zum Knollensand. Gr. Steinbr. in den Reinhausener<br />
Kalkcn; beim Keller und auf der Höhe Aufschlüsse<br />
VOll Knollensand. Ostlich vom Keller tertiäre, eisenreiche<br />
Sandsteine. In der östlichen Einsenkung tertiäre Sande. Etwas<br />
weiter nördl. a. Br. in Platten kalken. Ebenso an der Hauptstraße<br />
auf der Wutzlhofener Höhe. Stark gestörte Schichten<br />
(V.) mit Bohrlöchern, von Grünsand diskordant überlagert;<br />
ferncr südlich VOll Stadelhof.<br />
9. Station Haidhoi-Maxhütte, Saltendori, Burglengenfeld.<br />
Westlich der Station Überlandzentrale mit Bergbau auf<br />
Braunkohlen. Oberste Schicht des Tertiärs beim Hauptschacht<br />
diatomeenreiche Tonc. Bei Roß ba c h am Siidende des LeoTlberger<br />
Kalvarienberges (Kreuz) Orünsand, Splitter- und Werkkalkc,<br />
weiter östlich Eisensandsteine, nach W. einfallend. Nahe<br />
bei L e 0 Tl b erg östlich vom Weg nach I
-- 102 ---<br />
11. <strong>Don</strong>aurandgebirge vom Mittelberg Bach.<br />
Siehe Abschnitt Urgebirge und Rotliegendes.<br />
12. Regenstaui.<br />
Im Burggraben Gneisschollen im Krystallgranit. Bei der<br />
W ei her m ü h I e: Krystallgranit mit Granitgängen und Gneisschollen<br />
mit Pegmatit, ferner großer Gang von Pinitporphyr<br />
(Br.). Südlich davon R e gen s tau f erG a I gen b erg:<br />
Überkippte lurascholle (Br.) mit nach NO. einfallenden Schichten,<br />
von Bruchspalten mit Rutschflächen durchsetzt (V.h<br />
Profil.<br />
13. Station Ponholz - Pirkensee - Leonberg.<br />
Westlich der Bahnlinie ragen eine Anzahl von luraklippen<br />
aus Splitterkalk über der tertiären Decke hervor, teilweise mit<br />
GrÜnsandüberdeckung. Br. am Gangelberg (V.) in der Nähe<br />
der Tongruben des Tonwerks. südlich an der Straße nach<br />
Burglengenfeld (381).<br />
W an der e r, Die Jura-Ablag-eruJ1g-eJ1 am \Vestende des Bayerischen<br />
Waldes, Stuttg-art, 1906.<br />
14. Schwandori - Wacllersdori.<br />
Am Hol z b erg bei Sohwandorf gr. Bre. im Eisensandstein,<br />
oberste Lage mit wellig gebogenen Eis e n f I ö zen,<br />
darüber Eisenoolithkalk mit zahlreichen Versteinerungen.<br />
weiterhin Grünsand und knollige Sandsteine. Südlich vom<br />
Holzberg Or. in tertiären Tonen.<br />
W a c k e r s d 0 r f. Ur. Tagbau auf Braunkohlen, Profil<br />
von oben nach unten: Tertiäre Sande und Gerölle mit PorzeI<br />
Janjaspis. Braunkohlenflöz mit kieseligen Zwischenlagen, reich<br />
an Pflullzenrcstcn; Diatomeenlager. graue Tone mit ßlattresten.<br />
Braunkohlenflöz.<br />
v. A 1II1l1 () 11, Baver. BrallllkolllclI und ihre VerwertulIg'. München. 1911.<br />
15. Schwarzenieid - Wölsendori.<br />
Nordöstlich vom Bahnhof S c II war zell f eid (hube in<br />
weißem. tcrtiiirclI TOll. 4 kill Il.W. hci SclImicdgadell großer<br />
Tagbau auf mulllligc Braunkohlc. 1111 Naabdllrchbruch am<br />
Miesberg 1I11d KlIlchhcrg rotcr Orallit (Br.) mit flllßspataden1.<br />
Dic grijBtcntcils ausgehcutetcll flul.lspatgünge treten all der
- 103-<br />
Höhe östlich des Bahnhofs von W öls end 0 r f zu Tage (neue<br />
Gr.) und erstrecken sich gegen NW über den W öls e n b erg<br />
zur Naab (neue Gr.). Am Wege, der am Südabhang des<br />
Wölsenberges emporfiihrt, tritt das Salband des am Fuße des<br />
Berges skh hinziehenden Ganges schön zu Tage (porphyrisch).<br />
Mineralien der Gänge: Flußspat, Quarz, iaspisartig (grün und<br />
rötlich), Eisenkiesel, Amethyst, Schwerspat, Schwefelkies,<br />
Eisenglanz, Roteisenrahm, Psilomelan, Kupferlasur, Kupferkies,<br />
Malachit, Kieselkupfer , Bleiglanz, Weißbleierz, Grünbleierz,<br />
Stolzit, Zinkblende, Kalk- und Kupferuranit, Uranotil. Die<br />
Gänge setzen sich ienseits der Naab gegen S t u II n (n.ö. davon<br />
neuerdings durch Stollen und Schachtbau aufgeschlossen) und<br />
L iss e n t h a n n fort. A. Grn.<br />
Pr i eh ä 11 S S er. flußspatgänge in der Oberpfalz. Inauguraldisssertation.<br />
- R run hilb e r. Oeolog. Wanderungen in der Oberpfalz, B. N. R.<br />
Heft XII.<br />
16. Weiden.<br />
Auf dem Wege von Weiden nach T he i ß eil Aufschlüsse<br />
im Rotliegenden; auf der Höhe links Br. von Porphyr<br />
im Gneis, mit Graphit am Kontakt; weiterhin zahlreiche a. Br.<br />
im Porphyr, insbesonders links von der Straße.<br />
17. Weiden - Parkstein.<br />
Von der Station Parksteinhütten durch Wald mit<br />
vielen Diluvialgeröllen. Fuß des Par k s t ein s aus ungestörten<br />
Keupersanctsteinen, darüber tertiäre Sande und Letteri,<br />
Kuppe aus Säulenbasalt mit Tuffmantel. A. Br. a. d. Ostseite.<br />
Hier Tuffe mit Einschlüssen (Porzellanjaspis).<br />
La R a 11 v. über die Absonderungsformen der Basalte, B. N. V.<br />
H. XII.<br />
18. Neustadt a. W.-N. Störnstein - Dost - Hart -<br />
Flossenbürg.<br />
Nordwestlich der Bahnstation am Fuß des Kalvarienberges<br />
Aufschluß in hornblendehaltigem Gneis und Dioritschiefer ,<br />
durchsetzt von rötlichen Aplitgängen. Bei S t ö r n s t ein<br />
Granitkuppe mit Brn., tiefgehende Verwitterung. Flußspat.<br />
Südlicl't davon im Tale des Girnitzbaches der Dost, Felsmeer<br />
von Granitblöcken. Südöstlich von F I 0 ß bei Ha r d t gr. Br.<br />
im Syenitgranit ; östlich davon auf der Höhe zahlreiche Blöcke
-- 104 --<br />
eines großen Quarzganges. Der Schloßberg von f'l 0 s sen -<br />
b ü r g stellt einen Granitlakkolithen dar mit plattig schaliger<br />
Absonde.ung des Gesteins.<br />
H. Kr e t zer. Beiträ"e zur Petrographie der Oherllialz. R. N. R..<br />
H. XIIl. - B run h u her, 1. c., B. N. R .. H. XIII.<br />
19. Erbendori.<br />
Station Re u t h. Br. im Syenitgranit, bei P I ä rn Br. im<br />
Chlorit-, Talk- und Strahlsteinschiefer mit Pegmatitgängen.<br />
An der Straße VOll da nach Erb e Il d 0 r f beim Kuhstein<br />
dichter Serpentinfels, an der Südseite des hier mündenden<br />
Tälchens mit Nephriteinschlüssen. Auf der Höhe des Naabberges<br />
östlich vom Wege nach W e t z eIs d 0 r f zwei Bre. in<br />
Basaltgängen. Auf den Feldern westlich Wetzelsdorf Graphitund<br />
Knotenschiefer. An der Naab an der Straße nach G r ö J -<br />
sc h e n r e u t h langer Aufschluß abwechselnder Lagen von<br />
harten Quarzitischen Schiefern, Chlorit- und Talkschiefern (mit<br />
Magnesit X X) und Serpentin. Auf der Höhe bei der Einmündung<br />
des Salzbaohes Br. Talkschiefer (Speckstein) mit QuarzlageIl.<br />
Am Föhrenbiihl Serpentinfels mit Magneteisen. An der<br />
Westseite des Kor n her g s Granitgang in den steil aufgestellten<br />
Chloritschiefern. An der Südseite nahe dem Gipfel<br />
grüner Jaspis im Porphyr. Auf der sog. Platte im Walde<br />
Blöcke von Pechsteinporphyr. Beim Abstieg Kontakt zwisohen<br />
Porphyr und r~otlicgendem. Bei Sc h ade n r e u t h große Gerölle<br />
VOll Lydit und violettem Zwergaucr Schiefer. Bei Si 1-<br />
her r a 11 gell graue Kohlensandsteine. Große Halden der<br />
alten Bleihcrgwerke mit Bleiglanz, Weißhlei und Griinbleierz,<br />
Zinkblende.<br />
Die Ohcrpialz. 10. Jahr<br />
B r 11 11 Ir LI her. r:rhendori und UlllgC!JUIl'..';.<br />
gang, H. ;:) lllld 4.<br />
20. Neustadt a. W.-N. - Pleystein - Ha2endori.<br />
Dcr Krcuzbcrg von PI c y s t ci n bcstcht aus pegmatitischel11<br />
I~()senquarz, teilwcise mit cbencn, krystallartigen<br />
Flächen. Im Quarz fandcn sich 1 ~. AIII f'uB dcs fclsens gcgcn SW Pegmatit, gcgell
-- 105 -<br />
NO dichter Aplit. Hier 'in einern alten Stollen Pegmatit und<br />
zersetzter Glimmer. Letzterer auch in großer Masse am N-fuß<br />
des Berges (Gm.), darüber lose Blöcke von Rosenquarz und<br />
auf alten Haldcn Gcrölle von Rutil. Am Rehbühl Vesuvian mit<br />
gelbem Granat '>
- 106-<br />
nordwestlich davon. Auf dem Annaberg Br. im Werkkalk.<br />
Aussichtsturm mit geolog. Rundschau. Weiterhin Eisengrube<br />
E t z man n s b erg. Am Wege dorthin A. von Eisensand· '<br />
stein mit Eisenflözeil. S u I z b ach bei der Station große Juraquelle.<br />
K 0 h I e r, Die Amberger trzlagerstütten, G. 1.. 1902, 15. Jahrg.<br />
v. Am ll1 0 n. Kleiner g-eolol/:. r"iihrer d. einige Teile d. fränk. Alb p, 42.<br />
24. Regensburg - Neumarkt.<br />
Über die Albhochfläche. von L u p bur g ab zahlreiche<br />
Dolomitkuppen, bei V e I bur g Tropfsteinhöhlen (König atto<br />
und Geißberghöhle). Bei Dei n in g verläuft der Bahneinschnitt<br />
im Dogger. N e 11 m a r k t. Westlich und südlich der<br />
Stadt ausgedehnte flugsandablagerungen. beim Wildbad Dünen<br />
bildend. Bei der Sc h ö n m Ü h 1 e Grn. in Jurensismergel (V.).<br />
Am Mariahilfberg Profil vom Üpalinuston bis zum Werkkalk.<br />
Weiterhin am f u c 11 s be r g gr. Bre. im Werkkalk (Schwammfacies).<br />
nördlich der Ruine Wo I f s t ein z. T. dolomitisiert.<br />
Am W 0 I f s t ein b erg Dolomit mit Aragonit, große Blöcke<br />
am fuß desselben. Im Rathaus von Neumarkt gute Lokalsammlung<br />
von Juraversteinerungen.<br />
A. Sc h \\' a r z. Die geologischen und floristischeIl Verhiiltnissc um<br />
Nelllllarkt.<br />
(In Biirkrniillers fiihrer durch Nellmarkt i. 0.),<br />
25. Schwandorf - Cham.<br />
Im Bodenwöhrer Becken längs- der Bahn vorherrschend<br />
lockere Sande. dem Keuper angehörig, bei Tax ö I der n mit<br />
Kohle. (Yersuchsbauc.) Bei Pi 11 gar t e n (Station Erzhäuser)<br />
Porphyrgang (a. I3r.) mit Flußspat; in der Nähe a. Br. im Rhätsandstein<br />
mit Kohleneinschliissell. Westl. davon am Hirschberg<br />
Br. im Pfahlqllarz. Siidlich VOll B 0 den w ü h r Lias, Amal~<br />
theelltou mit Brallllciscllcrzcll, die verhiittet wurden. Sohlerze<br />
versteinerutlgsreich. Dariiber Kreide. Im Spitzgraben Erbrllllnermergel<br />
und KllollelJsalJd. (V.) I~ 0 dill g ; nördlich der<br />
Station Br. illl I~lt;it., siidlieh I~odillg Kreide auf Granit. Bei<br />
Altenkreuth all der StraBe Or. in obercr Kreide mit viel V.<br />
Schloß Thierlstein allf Pfahlqllarz. Bei K ü t l1 111 a i ß I in"<br />
östlich VOll Chal1l groBe OranitlJriiche mit vielen f:inschHissen.
Ortsregister.<br />
(Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten).<br />
A.<br />
Abbach 27. 30, 44. 45, 50, 64, 65, 71.<br />
73, 87, 99<br />
Abbachhoi 26, 27<br />
Abensberg- 100<br />
Adlersberg 9R<br />
Alling 29<br />
Alpen 13<br />
Alt-Eglofsheim 49<br />
AItenkreuth 106<br />
Altrniihl 27, 28<br />
Amberg 41. 105<br />
Arber 13, 26<br />
B.<br />
Bach 16. 24<br />
Bachmiih!c b. Deucrlillg 27<br />
Rahnpilanzgarten b. Priifening CJ7<br />
Bayr. Hochebene 13, 14. 5fi<br />
Bayr. Wald 12, 13. 15, 72, 73<br />
Birkenhof 21<br />
Boden lOS<br />
Bodenwültr 106<br />
Bodenwültrt:r Becken 41, 106<br />
Bräuwiese CJX<br />
Brandt b. Kelheilll R7<br />
Bralldlber>( 29. 4(), 41, ü7<br />
ßraunberg b. Burglellgellield I () I<br />
Brenllbcrg 19, 29<br />
Burgber>( b. Abbach (),'i<br />
Burg!cugellfeld lOl, IH2<br />
Bur>(weintillg 72, 74. 7(). %, CJ7<br />
Challl I fJ6<br />
c,<br />
D.<br />
Oechbetten ,'i L fiX, 62, (),3, F\7, 90<br />
Dechbettellcr Wasserleitung 90<br />
Oeg-Ibcrg ü2<br />
Oe~lh()f oder ~chwalhenl1cst .'i9, W CJ7<br />
OelI1illg ](J(,<br />
OelTllillg 16<br />
Oellcrling 3()<br />
Oonau 1.3. 27, 72, F\I;;<br />
Do1l3UcbeJlP 13<br />
DOJlaustauf 15, 16, 21, 22, 23, 24, SO<br />
Dost b. Störnstein 19, 103<br />
Dreiialtigkeitsherg- 47, 67, 75, 84,95<br />
E.<br />
Ebenwies 29, .30. 31, 73, 98<br />
t:g-lsee 67<br />
Eg-gmiihl 41. 49<br />
Eichclmiihle IS<br />
Eichhofen 65, 66. 98<br />
Eiermühle b. Abbach 99<br />
Eisenhammer b. Parsberg 27<br />
cmmeramer Wasserleitung S7<br />
Erbendori 104<br />
Erzberg b. Arnberg 105<br />
Erzhäuser 106<br />
cssing 28. 29<br />
ctterzhausclI 30, 6,'i, 7,'i, 96, 9R<br />
Etzmannsherg 106<br />
F.<br />
Falkenstein 20<br />
rasanerie b. Höfling ,~9, 60, 97<br />
r'lintsbach 26<br />
Floß 10.3<br />
rlossenbiirg 103<br />
rührenbiihl h. Erbendorf 104<br />
hällk. Jura 13, 14,26, SI<br />
rranz. J 11 ra 26<br />
J~raue[]bcrg' b. Weltcllhllrg x7<br />
frallenho]z 21<br />
rrcihiils lOS<br />
frcihllllg 2fi<br />
rllchsIJe rg 106<br />
riirstenzell 26<br />
hlllkbrllch 41, R2<br />
G.<br />
(Ja';geI!Jer)( 102<br />
(]clllling 6fi<br />
(haB 49. 60. 61, 97<br />
(JraBlfillg 30. 64<br />
(irötschcllfeuth 102<br />
(]roschlattcngriin 105<br />
OroBberg 49. SO, 60. 99<br />
Oriinthal 23. 40, 41
108 -<br />
H.<br />
Haderfleck 1',7<br />
Hagenau 82<br />
Hagcnbach 97<br />
Hagcndorf 105<br />
Haidhof lO3<br />
Hamlllermiihle 11'<br />
Hanselberg 30, 99<br />
Hardt b. t'lo[l 1m<br />
Hart 76<br />
Harting 73<br />
Hauncrsdori 30, IO()<br />
Hebbcrg b. Abbach 6:'><br />
Hellkofen 49<br />
Herrensaal 29, 73. 74, 100<br />
HirschberlC 106<br />
Hiltcrsdorf 105<br />
Hinterkeilberg 411<br />
Hirmersberg 1',2<br />
Höfling, 49, 83, 97<br />
Högling 45. 105<br />
Hölkf;ring i)0<br />
Hohe Linie' 25, .39<br />
Hohcnbllrg 41<br />
Hohenfels ?7<br />
Hohengchrachin!; 1.1, 59<br />
Hohenstein b Mariental 20<br />
Holzberg iJ. Schwandorf 102<br />
Hupherg b. Mariaort 4:=i, 96<br />
J.<br />
I rating ,,0, 31<br />
Irlbach 25, 33. 34. 41. 82. 1111<br />
Irlcr Höhe 52. 74<br />
Jägcrberg 41, 67<br />
Jagdschloß, fiirstl. I~<br />
Jura (Profil) ,1.1<br />
1(.<br />
Kagcr 29, 4.'1, 41', 90, 9.1. %<br />
Kalkofen h. Abhach 44. 99<br />
KapfclherlC 27, 2~, ,'ln, 4S, 6.'1, R7. c)'J<br />
I(arctlr 27. h7, 7S. 1'16. 95<br />
Kart11aus 4~, .'iO, hO, 61. 62. 89, ()n, 97<br />
Kelheilll 30.32.41,43, 71. 74. 7;'. ~,1.<br />
1'.7, 99, 100<br />
Keilberg ~. 2.'1. 2h. ,12. 34. :19. -111. H2<br />
Keilbcrger !<br />
Klardorf 6R<br />
Klcinpriifcnillg IJ()<br />
Kloster Weltcnbllrg .l3<br />
Kneiting 46, 6(,. H2. 9~<br />
KÖlligswiesclI S9. H.l, ')7<br />
i Kohlstadt 6.'i<br />
i Kiihblöß b. Sinzing 47, 73<br />
I Kiirn 20, 21<br />
i Kuhstein h. erbcndori 104<br />
Kllichberg 102<br />
: Kornberg b. trbcndori 104<br />
i Kothmaißling 1fJ6<br />
L<br />
Laaber 13, 27<br />
Laahertal 30, 76<br />
Lappersdorf 67, 75<br />
Leonberg 81, 82, 102, 1113<br />
Lf'oprcchting 61<br />
Lirltach 6S<br />
Lissenthann 103<br />
Lohgrabenbach 89<br />
Lohstadt 27. 29<br />
Löwcndcnkrijal 27, 45. 87. 99<br />
Luphurg 1(]6<br />
M.<br />
Marianrt 20, 27. SR, 9ü<br />
Marianrter Brückc 71. k}\<br />
Maricnhöhe. 66, 90<br />
MarienthaI 20, 7.3<br />
Matting 30, 71<br />
Maxhiitte 101<br />
Michcler Bruch .35, 41<br />
Michelsberg lJ, Kelhcilll 117. 100<br />
Miesberg 102<br />
MittelbcrK 1.'i. Ih, 23, 24. 80, 102<br />
Mooshalll ·t')<br />
Miinster ?h<br />
N.<br />
Naah 13, 27, 72, 89<br />
NalJburg 6R. 79<br />
Napolconsstcin h I<br />
Neucssing 100<br />
NCllkclheilll .10, 31, WO<br />
Neulenprcchting 48. 97<br />
Nelll11arkt 2(), .,n..'l8. 74, lOh<br />
Neupriill (,I. 97<br />
Neustadt ;1. W.-N. 103. 1114<br />
NieL!er\l'inzer 47, 8.1. HH. 90<br />
NittclIllorf fl.'i<br />
Niirlllwrgcr Strallc (m<br />
o.<br />
Oherall 311, WO<br />
(lhcrhayr. tlochchclle 1 ", 14<br />
Ohericckill5!; WO<br />
(Jhcrlldorf ,'l(), 4h. 47. 1'17<br />
OhervichhallsclI (,5<br />
Ortl'lIhm5!; 21J
109 -<br />
P.<br />
Painten ,~I, 32<br />
Parkstein lll3<br />
l'arsbC'rg- !S<br />
Passau 26. 27. 34, 42<br />
Pcntling- W. 9lJ<br />
Piafknstl:in 30, 4fl. 4S. 49. :--4,<br />
94.95<br />
Pillg-arten lOil<br />
Pirkcnsl:l' l!l2<br />
Pliirn 104<br />
Pleystein 104<br />
Poikalll 96. 99. 102<br />
Ponholz :-'7, SI. 1!12<br />
Posts:!al 73<br />
Pressat :-'S<br />
Protz'~II\ycihcr 92<br />
Priifelling- 46. 49. 72. 78. 97<br />
Pürkclgnt 72. 78. 90, 96<br />
PiirkC'lgliter Bach 89. 96<br />
'>U.<br />
R.<br />
Raucniels b. Matting 30<br />
Regcn Li, 27. 72. 74. 89. 91, 94<br />
Regensburg:<br />
Altstadt 51<br />
Alt SI. Niklas 52, 89. 93<br />
Augsburgerstraßc 61. 99<br />
Augustincrkeller 48. %<br />
Bachgasse 89<br />
Bahnhof 52<br />
Bischofshofer-ßrauerei 92<br />
Blllmcnstraße 93<br />
Brllderwöhrd 53. 7.1. 77<br />
Brunllleitc 51<br />
Brunllweg 71. 72, 96<br />
Dörnbergpark 52. 92<br />
Eisbllckcl 46, 47, 49. 62, 90, 9h<br />
tlektrizitiitswcrk 92<br />
tmslallder-Br:.\\lerci 51. 93<br />
f:rziehullgshaus bei der OberrealschIlle<br />
51<br />
Exerzierplatz 71. 73 96<br />
Friedhof, kath .. unt. 'Stadt 74, 9ü<br />
FnrtJllayrstraßc 52. 69<br />
Oabelsbergersral,le 52<br />
Oarllisollslazarctt 52<br />
Oasfabrik 52. 69. S7<br />
Oewächsh;iuscr, fiirstl. 61<br />
Oewehrfabrik 52<br />
OUlI1pelzhaimcrstral,le 51, (IR<br />
Hafen 77<br />
Heilllsches Lagl'fhalls fi2, 7.1<br />
Herrellplatz fi I<br />
Hodr\\'cg 71. 72, 74. 96<br />
Jesllitellbrauerei 93, 98<br />
Karmclitcnhraucrei 52. 93<br />
Karthaus skh~ unter K<br />
Kassianskirche 71<br />
Kreuzgasse :-'1<br />
KUlIlpfmühl :-'1, 61, 62. R4. 97. 9
-- 110 -<br />
RockinR 49<br />
RodinR 106<br />
RoscnberR 105<br />
Roßbach 22<br />
Rollhach b. LeonbcrR .?fl, 101<br />
Rnthenstadt 24<br />
s.<br />
Saal 1UÜ<br />
Saliern 27, 67, 7.), 76, 1'4. 91. llli<br />
Saltcndorf 101<br />
Salzbach b. l:rbcndori 104<br />
Sauforst 58, 68<br />
Schadcnrcuth b. bbcnL!orf ](14<br />
Scha nnassing 97<br />
Schcllllcnstraßc 1'4, 1'6, 90, 9h<br />
SchclIchenhcrg 1 S. 1 h. 17. I'\[)<br />
Schnaitcrhoi 21, 27<br />
Schncidhart 94<br />
Schön hof eil 3U<br />
Schönllliihte W6<br />
Schramlhof 26, 27<br />
Scllltlerloeh 29. %<br />
Schult/,e-Weg 29, 9t\<br />
Schutzklscn 3D, .J..j<br />
Schl\·ab·~l\\cis '/3<br />
Sch\\abcll\ eisL:r ßriidc i'>i'><br />
Schwalbenncst ..j,~, SU, (d. V7.
Empfehlenswerte Werke.<br />
a) Zur Ei 11 f ii h r u 11 g :<br />
ne i k i c , Geologie. Sammlung l1aturwissensch. Elementarbiicher.<br />
Triibner, Straßburg. (80 Pfg.)<br />
\V alt her. Vorschule der Geologie. Fischer, J ella. (2 Mk.)<br />
tf aas. Katechismus der Geologie. (4 Mk.)<br />
- Katechismus der Versteinerungskunde. (3,.50 Mk.)<br />
tf II s s a k. Katechismus der Mineralogie. Weber. Leipzig.<br />
(3 Mk.)<br />
L ö\\'l. Die gebirgsbildenden FeisarteIl. Emke. Stuttgart.<br />
(4 Mk.)<br />
We ins ehe n k. Petrographisches Vadelllcculll. Herder,<br />
Freiburg i. Br., 1913. (3,20 Mk.)<br />
fra a s. Der Pctrefactensammler. Stuttgart. (6,50 Mk.)<br />
b) Zu eingehenderen Studien:<br />
N c 11111 a ye r. Erdgeschichte. 2 Bde. Leipzig. (Der Bd. 16 Mk.)<br />
C r c d n c r. Elemcnte dcr Oeologie. Engelmann, Leipzig.<br />
(16 Mk,)<br />
(1 ü ll1 11 e I. Ocologische Beschreibung VOll Baycrn. Fischer,<br />
Cassel. (25 Mk.)<br />
Oeognostisch e Beschrei bung des ostbayerischen Orenzgebirges.<br />
Mit Atlas. Gotha. (Nur antiqu.)<br />
Oeognostiscl1e Beschreibung der Fränk. Alb. Cassel.<br />
(100 Mk.)<br />
Q u e 11 s ted t. Handbuch der Petrefactenkullde. Mit Atlas.<br />
Tiibingcn. (Nur antiqu')<br />
Der ./ura. Mit Atlas. Tiihingen. (Nur antiqu.)<br />
Z i t t cl. Handbucll der Paläontologie. S Bdc. (Der Bd. IR Mk.)<br />
v. A 111111 () 11 • Dic JuraabJagcrungclI zwischen r-~egensburg und<br />
. Passal!. Ackermalln, Miinchen. Durch den Vcrein cr-<br />
\ hältlich. (3 Mk.)
-- 112 -<br />
Wa n der er, Die \vichtigsten Tier\'crsteincrungen aus d;r<br />
Kreide. Jena. (3 Mk.)<br />
f' r i t s eh, Studien im Gebiet der böhmischen Kreideformation.<br />
Rivnac, Prag. 5 Bände. (Der Band 6 Mk.)<br />
}~ e 11 ß, Die Versteinerungen der böhmischen Kreide. Stutt-·<br />
gart. (Nur antiQu.)<br />
Gei n i t z, Das Elbtalgebirge in Selchsen. 2 Bände. Casse!.<br />
I (Nur antiqu.)<br />
v. Am mon, Die Gegend von München geolog. geschildert.<br />
(Pür die' Kenntnis des Diluviums.) Ackermann, München.<br />
(5 Mk.)<br />
W ein s c he n k, Grundzüge der Gesteinskunde. I. Allgemeine<br />
Gesteinskunde. (7,30 Mk.) 11. Spezielle Gesteinskunde.<br />
(10,30 Mk.) Herder, Preiburg i. B.<br />
Bodenmais-Passau. Petrographische Exkursionen im<br />
Bayer. Wald. 2. Auf!. München. Verlag Natur und<br />
Kultur.<br />
Fast sämtlicht: angeführte Werke sind i1l der Vereins<br />
Bibliothek enthalten.<br />
Die angegebenen Preise enthalten keine Teuerungszuschläge.<br />
Geologische Karten.<br />
L e psi II s, Geolog. übersichtskarten des Deutschen Reiches.<br />
1 : 500000. Blatt I~egensburg.<br />
G il m bel, Geolog. übersichtskarte von Bayern.<br />
Übersichtskarte der Verbreitung Jurassischer u. Keuperbildungen<br />
im nördl. Bayern. I: 500000. Enthalten in<br />
K ö h n e, Oeologische Geschichte der fränkischen Alb.<br />
Piloty und Löhle, M iinchell.<br />
Oeognostische Karte des Königrcichs Bayern. 1: WO 000.<br />
Blatt I~egensburg. crbcndorf, Cham. (Nur antiQu.)<br />
Blatt Nculllarkt i. 0., InRolstadt.<br />
v. Am BI 0 JI , Geologisches Obcrsichtskürtchen der Gegend VOll<br />
Welten burg lind Neustadt a. D. I :200 nun. 111 den Ber.<br />
des Naturw. Vercins l~egellsbllrg. Heft X, p. IIG.<br />
Ge y er, Rcgcllsburg mit <strong>Umgebung</strong>. , :25 000. (Vergriffen.)
tJeologische Karte<br />
<strong>deI'</strong> <strong>Umgebung</strong> <strong>Don</strong> · <strong>Regen8burg</strong>.<br />
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<strong>deI'</strong> <strong>Umgebung</strong> <strong>Don</strong> <strong>Regen8burg</strong>.<br />
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geologischen VerhItnisse Von Regens<br />
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