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deI' Umgebung Don Regen8burg.

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I Die geologischen Verhältnisse I<br />

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von Regensburg und <strong>Umgebung</strong>.<br />

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Von<br />

Dr. A. Brnnhuber.<br />

Mit einer Übersichtskarte, zwei Proßltafeln und Textßgnren.<br />

Zweite, yerbesserte Au Gage.<br />

1921.<br />

1m Selbstverlag des Naturwissenschaftlichen Vereins Regenshurg.


Die geologischen VerbMtol$ße<br />

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Von<br />

Dr. A. Brunhuber.<br />

Mit einer Übersicbtskarte, zwei Profiltafeln und Textfignren.<br />

Zweite, verbesserte Auflage.<br />

1921.<br />

Im Selbstverlag des Naturwissenschaftlichen Vereins Regensburg.<br />

DrUCK der Graphischen Kunstanstalt Heinrich Schiele in Regensburg


Seinem' Freunde<br />

und<br />

Lehrer in der Geologie<br />

Dr. Ludwig von Ammon<br />

gewidmet.<br />

s-s,\, ~<br />

S I 0 '1,


Inhalt.<br />

\'oJ"\n)rt<br />

Winke fiir Anfiinger<br />

Allgemeines<br />

L Das Urgebirge<br />

? Das Rotliegende<br />

3. Die Trias<br />

4. Der Jura<br />

5. Die K rcide<br />

6. Das Tertiilr<br />

7. Das Diluvium und


Vorwort zur ersten Auflage.<br />

Nachdelll ich seit meinen jungen Jahren mich fortgesetzt<br />

mit Lust und Liebe dem Studium der geologischen Verhältnisse<br />

der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg hingegeben, habe ich mich, teils<br />

um mir Nachfolger zu erwecken, teils um meinen Geist wenigstens<br />

zeitweise abzulenken von dem überaus traurigen Schauspiel<br />

des schrecklichsten aller Kriege, an diese Arbeit gemacht.<br />

Sie soll in erster Linie ein Leitfaden sein für den Anfänger im<br />

geologischen Studium, dem gerade die hiesige Gegend ein außerordentlich<br />

geeignetes Arbeitsfeld bietet. Darum habe ich mir<br />

Mühe gegeben, den Text möglichst allgemein verständlich ZL1<br />

gestalten und habe hauptsächlich nur die lokalen Verhältnisse<br />

in Betracht gezogen. Genauere Einzelheiten habe ich vorwiegend<br />

in den Noten untergebracht. Sie sind zum Teil die<br />

Ergebnisse eigener Beobachtungen, welche ich dadurch der Vergessenheit<br />

entreissen möchte. Manches davon wird auch für<br />

den fachmann von Interesse sein. Die Hinweise auf die Literatur<br />

und wichtige im Museum vorhandene Belegstücke sollen<br />

dazu dienen, eingehendere Studien zu erleichtern. Indem die<br />

Arbeit in dieser form die bisherigen Kenntnisse über die hiesigen<br />

geologischen Verhältnisse vermittelt, soll sie zugleich ein Anreiz<br />

und ein Hilfsmittel sein zu selbständiger forschung, zu der jeder<br />

berufen und auch' im Stande ist, der über die nötige Beobachtungsgabe<br />

und die entsprechenden Vorkenntnisse verfügt. Saxa<br />

loquuntur, die Steine reden; man muss nur ihre Sprache verstehel!.<br />

Was sie uns erzühlen, sind Begebnisse aus der Vorzeit<br />

der erde, Geologie aber ist letzten Grundes Erdgeschichte.<br />

Keinem Gebildeten sollte sie gänzlich fremd sein.<br />

Fiir freundliche Beihilfe bei der Drucklegung der Arbeit<br />

spreche ich Herrn Oberbergdirektor Dr. v. A m 111 0 11 und<br />

Herrn Hauptiehrer Sc h I ich tin ger meinen verbindlichsten<br />

Dank aus; ebenso Herm Professor W ä g ne r und Herrn<br />

Hauptlehrer A. M a y e r fi"lr die Ausfiihrung von Zeichnungen.


Praktische Winke für Anfänger.<br />

Oeologie kanlJ nicht in der Studierstube, sondern lJur im<br />

Gebnde erlernt \\erdt'lI: Bilcher könncn dabei nur die RoUe<br />

von Beratern und führt'rn spielen. Die Hauptsache bleibt die<br />

Beohachtung der '"01' kommenden Gesteine, ihrer Einschlüsse.<br />

ihrer Lak!erung us\\"o Da aber die Oesteine größtenteils VOll<br />

cmcr Vegetationsdecke verhüllt sind, llandelt es sich darum.<br />

die relativ seltenen Stellen aufzusuchen. wo sie aus natürlichen<br />

Ursachen oder durch menschliche Tätigkeit zu Tage treten: die<br />

sogenannten Auf sc h I ü s s e. In erster Linie kommen zu Tage<br />

tretende felsen in Betracht; docll ist hiebei darauf zu achten, ob<br />

sie auch wirklich anstehen, d. h. direktc Fortsetzungen der im<br />

Untergrunde befindlichen Gesteine sind oder nicht bloß lose<br />

Blöcke. Am häufigsten findet man Aufschlüsse an Steilhängen,<br />

in Schluchten, Hohlwegen und Wasserrissen. kurzum überall,<br />

\\10 sich die Tätigkeit des Wassers energischer geltend macht.<br />

Auch die unbedeutendsten Aufschliisse, selbst Maulwurfshaufen.<br />

sind nicht gering zu achten. Von größter Wichtigkeit sind auch<br />

die kiinstlichen Aufschlüsse. So bieten die fahrbahn und die<br />

Einsclmitte eines Weges oft einc treffliche Gelegenheit deli<br />

geologischen Aufbau einer Höhe zu verfolgen. Den besten Einblick<br />

geben natiirlich Steinbriiche, Ton- lind Kiesgruben, da sie<br />

die Lagerung der Gesteinsschichten in größerem Umfang<br />

erkennen lassen und frischercs Oestein liefern. als dasjenige<br />

ist, welches zunächst der Erdoberfläche liegt. Aber auch<br />

Orahungell aller Art zlir Anlage VOll Gehäuden. Kanälen usw.,<br />

nicht mi1lder Brunnenallsschachtungen ulld Tiefbohrungen muß<br />

lllan mit Eifer verfolgen. Nichts ist lehrreicher als die dabei<br />

RCWOl1l1enen Beobachtungsresultate in Bezug auf die Art und<br />

Lagerung der Gesteine ill Gestalt VOll Profilzeichnungen<br />

(Vertikalschnitten) ill einelll Skizzenbuch zu sammeln. Es ist


- 4--<br />

dies um so notwendiger, als derartige AufschlUsse meist nach<br />

kurzer Zeit wieder spurlos verschwinden. Um solche vielleicht<br />

nie wieder sich bietende Beobachtungsgelegenheiten nicht zu<br />

versäumen, tut man gut sich mit Bauunternehmern und Brunnengräbern<br />

in Verbindung zu setzen, damit man rechtzeitig benachrichtigt<br />

wird und etwaige funde, z. B. von Versteinerungen.<br />

zugewiesen bekommt. Zur Erreichung des letzteren Zweckes<br />

ist es auch sehr förderlich, die Aufmerksamkeit der Arbeiter<br />

durch Trinkgelder anzuregen.<br />

In Wäldern und auf feldern, wo Aufschlüsse fehlen. ist man<br />

auf die Beobachtung einzelner umherliegender Gesteinsstücke,<br />

sogenannter Lesestücke. beschränkt; freilich gewähren sie nicht<br />

immer einen richtigen Schluß auf die Beschaffenheit des Untergrundes.<br />

Besonders ist dies an Abhängen der fall; an ihrem<br />

unteren Teile finden sich häufig Gesteinsstücke, die von den<br />

oberen Teilen stammen. Wo alle Anzeichen fehlen, wie z. B.<br />

auf Wiesen, kann man durch Nachfrage bei den Besitzern<br />

manches Wissenswerte erfahren; denn auch der einfache Landmann<br />

ist aus praktischem Interesse meist ein ganz guter Kenner<br />

der geologischen Beschaffenheit seiner Grundstücke.<br />

Da fast aHe zu Tage liegenden Gesteine zum mindesten<br />

an der Oberfläche durch Verwitterung mehr oder weniger verändert<br />

sind, ist es absolut nötig, jeweils durch Abschlagen eines<br />

Stückes einen frischen Bruch zu erzeugen, auf drm sich erst die<br />

ursprüngliche Beschaffenheit des Gesteins erkennen läßt. Darum<br />

muß der Hammer der unzertrennliche Begleiter des Geo]ogell<br />

sein. Am Besten wählt man einen solchen aus gutem Stahl<br />

mit einem platten und einem kantigen Ende. Sehr wichtig ist<br />

ein langer Stiel aus bestem Eschenholz, der einen kräftigen.<br />

kurzen und elastischen Schlag gestattet. Stets fiihre man auch<br />

eine gute Lupe mit sich, um das feinere Ocfiigc der Gesteille<br />

wahrnehmen zu künnen, ferner eine topographische und geologische<br />

Karte. Sehr zwecklllüßig ist es, sich alsbald eille<br />

Sammlung charakteristiscller Stücke allzulegen mit genuuer<br />

l3ezeicllllllug der Lokalität, all der llIall sie gefunden hat. Ocsteinsprob(;li<br />

formiert llIall :Im Bestell zu rechteckigen Stücken<br />

(Handstiicken), indem l1Iall das Ocsteinsstiick in der Hand hält


-5-<br />

und mit einem kleinen Hammer bearbeitet. Gewöhnlich übliche<br />

formate sind 9 : 12 und auch 7 : 9 cm bei 3 cm Dicke.<br />

Insbesondere bei Versteinerungen bemerke man genau dit<br />

Schicht. in welcher man sie antraf, denn in vielen fällen kann<br />

man nur aus dem Vorkommen gewisser Versteinerungen die<br />

Zugehörigkeit einer Schicht zu einer bestimmten Schichtfolge<br />

feststellen. Bei dem Versuche, Versteinerungen aus festem, sie<br />

teilweise noch einschließenden Gestein herauszuschlagen, werden<br />

solche häufig zertrümmert oder ganz zerstört. Wenn ihre<br />

freilegung Schwierigkeiten macht, tut man besser, sie erst zu<br />

Hause mit Meissel und Stichel vorsichtig heraus zu präparieren.<br />

Kleine Versteinerungen, z. B. Schnecken oder foraminiferen,<br />

die sich in weichen Tonen oder Mergeln befinden, wird man am<br />

besten durch Auflösen und Schlemmen des Gesteins gewinnen.<br />

Gut t'rhaltenc Versteinerungen, die im allgemeinen nicht häufig<br />

sind, verdienen zum mindesten dieselbe Hochachtung und sorgiältige<br />

Aufbewahrung wie geschichtliche Altertümer oder Kunstgegenstände.<br />

Wirkliche Seltenheiten überlasse man dem<br />

Museum, da es vorkommt, daß solche im Pr\vatbesitz verschleudert<br />

werden und daß auf diese Weise der Wissenschaft<br />

unersetzliche Dokumente verloren gehen. Überhaupt hüte man<br />

sich, daß der Sammeleifer nicht in Sammelsport ausartet; denn<br />

die leidenschaftliche Begier nach dem Besitz fördert in der<br />

Regel nicht das wissenschaftliche Streben.<br />

Genaue Kenntnis der Mineralien, Gesteine und Versteinerungen<br />

und der Art ihres Vorkommens machen aber noch nicht<br />

den Geologen aus. Wer in Wahrheit Geologie treiben will,<br />

muß sich frühzeitig daran gewöhnen, die beobaehteten Einzelnheiten<br />

zu einem Gesamtbild vom Aufbau der Erdrinde zu gestalten.<br />

Dieses geologische Gesamtbild kommt aber teilweise<br />

schon in den Oberflüchenformen der Erdrinde, in der Gestalt<br />

der Täler und Höhen usw. zum Ausdruck. Darum ist es absolut<br />

notwcndig, daß man das auf seine Einzelnheiten untersuchte<br />

Oebiet VOll Zeit zu Zeit von einem entfernten oder erhöhten<br />

Standpunktc überblickt. Manche lang gesuchte Zusammenh:inge'<br />

werden dann oft mit einem Schlage klar; man erkennt<br />

wie die Oberflächenformen vom geologischen Aufbau bedingt<br />

sind und lernt andererseits aus den ersteren auf den letzteren


-6-<br />

zu schließen. Mit dem Verständnis für die Landschaftsformen<br />

wächst auch das Interesse für das Landschaftsbild und der Oe~<br />

nuß, den die Betrachtung desselben gewährt 'und es steig;::rt<br />

sich die Liebe zur Natur, die im letzten Grunde doch liebevolles<br />

Verständnis ist.<br />

------


-7-<br />

Anschiittungen. Auch die San d s t ein e sind nichts anderes,<br />

als mehr oder weniger feinkörniger Quarzsand. der durch ein<br />

kalkiges, toniges oder kieseliges Bindemittel verfestigt ist. Eine<br />

dichte Abart des Quarzes ist der H 0 r n s t ein, der in unserer<br />

Gegend häufig in mehr oder weniger kugeligen, oft konzentrisch<br />

gesdlichteten Knollen hauptsächlich im Jurakalk vorkommt;<br />

meist von grauer farbe. häufig mit kreideweißer Verwitterungsrinde.<br />

Sein Bruch ist ein ausgesprochen splitteriger.<br />

Sehr verbreitet in hiesiger Gegend ist der KaI k (kohlensaurer<br />

Kalk), der in dichter form massenhaft als Gestein auftritt<br />

(K alk s t ein) lind einen großen Teil der J ura- und<br />

Kreideablagerungen bildet. Von farbe meist weißlich, graulich<br />

oder gelblich. unterscheidet er sich vom Quarz durch bedeutend<br />

geringere Härte und mattes Aussehen, hauptsächlich<br />

aber dadurch, daß er mit Salzsäure betupft unter lebhaftem<br />

Aufbrausen Kohlensäure entwickelt. Der Bruch ist häufig<br />

muschelig; das Oefiige meist dicht, körnig,<br />

manchmal krystallinisch, selten oolithisch<br />

(in form VOll fischrogenähnlichen Körnchen).<br />

Krystallisiert findet sich der Kalk<br />

als Kai k s p a t 1) (hauptsächlich in form<br />

von Rhomboedern) (fig. 2.) in Spalten fig. 2.<br />

und Hohlräumen des Kalksteins. (Mit<br />

Krystallen ausgekleidete Hohlräume nennt man D r u sen.)<br />

Eine Abart des Kalksteins ist der D 0 10m i t (kohlensaurer<br />

Kalk und kohlensaure Magnesia). Etwas härter als Kalk und<br />

1) Spat, eine altc schr treffcnde Bezeichnung für Mineralien die beim<br />

Zerschlagen mit ebenen g!ünzclldcll Krystalliliichen spalten. riir 'hier komlllen<br />

in Betracht:<br />

Kalkspat feldspat flußspat Schwerspat<br />

Farbe weiß, gelhlich weiB, gelblich gelb, rosa weiß, rötlich<br />

rötlich griin, blau<br />

schwarzblau<br />

Dllrchsichtig- durchschein. undurchsichtig<br />

bis<br />

durchschein. durchschein.<br />

keit<br />

bis<br />

durchsichtig<br />

durchsichtig<br />

Hiirte<br />

mit dem Messer<br />

schahhar ser ritzbar ser ritzbar ser ritzbar<br />

mit dcm Mes­<br />

mit dem Mes­<br />

mit dem Mes­<br />

~paltet in dcr Rholll-<br />

Form von boedern<br />

Tafeln OctaederIl Tafeln.<br />

Der Schwerspat zeichnet sich durch bedeutcnde Schwere aus.


-8-<br />

von ausge:;.prochen" krystallinischem Gefüge, gleich dem<br />

Kolonial zucker, ist er vielfach von kleinen Hohlräumen durchsetzt,<br />

die oft mit kleinen Dolomitkrystallen ausgekleidet sind;<br />

Farbe gelblichgrau. Vom echten Dolomit, der mit Säuren<br />

11 ich tau f b rau s t , gibt es viele Übergänge zum Kalkstein.<br />

Sehr verbreitet ist auch der Ton (kieselsaure Tonerde),<br />

ein weiches, erdiges Mineral, welches beim Anhauchen einen<br />

charakteristischen Geruch gibt; er saugt Wasser begierig ein<br />

und wird dann knetbar, plastisch, sogen. Let t e n. Ist in der Regel<br />

durch Eisen graublau, gelblich oder braun gefärht, in der <strong>Umgebung</strong><br />

von Braunkohle auch schwarzbraun. Ein reiner,<br />

weißer, pulveriger Ton ist die Po r z e I la n erd e oder das<br />

K a 0 li n. Ein mit Quarzsand verunreinigter, sehr eisenreicher<br />

und dadurch gelbbrauner, lockerer Ton ist der L e h m , der sich<br />

beim Brennen rot färbt (Ziege!). Unter Löß versteht man<br />

einen kalkhaltigen Lehm, der aus der Diluvialzeit stammt. Er<br />

liefert das Material für die meisten Ziegeleien der Umgegend.<br />

Die hier namentlich in der Kreideformation weitverbreiteten<br />

Me r gel sind ein Gemenge von Kalk und Ton, Kalkmergel<br />

oder Tonmergel, je nach dem Vorherrschen des einen oder<br />

anderen Bestandteiles. Sie sind meist gelblich oder graulich,<br />

von vorwiegend lockerer Beschaffenheit und oft von harten<br />

Knollen durchsetzt.<br />

Von MetaIlen ist das Eis e n in der Form von B rau n -<br />

eis e n s t ein (Eisenoxydhydrat) und Rot eis e n s t ein<br />

(Eisenoxyd) in vielen Gesteinen, wenn auch nur in untergeordneter<br />

\Veise verbreitet und bedingt ihre gelbe, braune oder rote<br />

Farbe. In etwas größerer Menge findet sich der Brauneisenstein<br />

in Form von Adern, Knollen und Überzügen hauptsächlich<br />

in SaIldsteinen und der Roteisenstein in oolithischer Form im<br />

schwarzen Jura (Keilberg).<br />

Seltener ist das Mall ga J1 , das dicht und von schwarzer<br />

farbe ist (Hartmanganerz) und in der I~egel dünne, dendritische<br />

(baumförmige) Überzüge auf Sandsteinen (Tegernheilllcrkeller)<br />

lind Plattenkalket1 bildet.<br />

Die ebcn geschildertcn Sandsteine, Kalke, Mergel und Tone.<br />

die sich in ahwechselnden Lagen auf weite Landstrecken


-9-<br />

dem Aufbau der Erdrinde beteiligen. sind durchwegs sogenannte<br />

T r ü m m erg e s t ein e, zu deren Bildung die Zerstörung<br />

älterer Gesteine, insbesondere des Urgebirges, das Material<br />

geliefert hat. Die Zerstörung ist eine Folge der Verwitterung<br />

der Gesteine an der Erdoberfläche durch die Tätigkeit der sogenannten<br />

Atmosphärilien (Wasser, Frost, Hitze usw.), die sowohl<br />

eine mechanische Zertrümmerung, als auch eine chemische Zersetzung<br />

herbeiführt. Der so entstandene Gesteinsschutt<br />

wurde durch Wasser fortgeiiihrt und andern Ortes, besonders<br />

auch auf dem Meeresboden in Schichten abgelagert und später<br />

verfestigt. Alle derartig gebildeten Gesteine bezeichnet man<br />

deshalb als se d i m e n t ä r e oder Ab s atz g e s t.e i n e (auch<br />

Schichtgesteine). Man hat die gesamten auf der Erde vorkommenden<br />

sedimentären Gesteine, die wie die Blätter eines<br />

Buches über einander geschichtet sind, in Abteilungen, sogenannten<br />

F 0 r m a t ion e n zusammengefasst, die gewissen<br />

Epochen der Erdgeschichte entsprechen.<br />

Idealproöl der sedimentären Ablagerungen<br />

Alluvium<br />

Diluvium<br />

Tertiär<br />

Kreide<br />

Neuzeit der Erde<br />

Pliocän<br />

Miocän<br />

Oligocän<br />

Eocän<br />

Mittelalter der Erde<br />

Senon<br />

Turon<br />

Cenoman<br />

ältere Kreid(<br />

J u ra<br />

lw eis s e r (M alm)<br />

b rau n e r (D 0 g ger)<br />

s c h war zer (L i a s)<br />

, Rhät<br />

T · Keuper<br />

fI a s '\~ Muschelkalk<br />

Buntsandstein<br />

Per m 1 Zechstein<br />

oder Kupferschiefer<br />

Dyas Rotliegendes<br />

Karbon oder Kohlenformation<br />

Altertum der Erde<br />

Devon<br />

Silur<br />

Kambrium<br />

(Die in der <strong>Umgebung</strong> VOll Regensburg vorkommenden Abteilungen<br />

sind durchschossen gedruckt.)


-10-<br />

Wir sehen, daß bei l~egensburg eine große Anzahl von<br />

sedimentären Ablagerungen verschiedenen Alters entwickelt<br />

sind und zu Tage treten, ein Umstand, der unsere Gegend geologisch<br />

besonders interessant macht. Dagegen fehlen manche<br />

Abteilungen, wie denn überhaupt nirgends auf der Erde das<br />

obenstehende Profil vollständig ausgebildet ist; in manchen<br />

Gegenden, wie im Bayerischen Wald, fehlen die sedimentären<br />

Ablagerungen mit Ausnahme der allerjüngsten vollstündig.<br />

fast in allen sedimentüren Gesteinen finden sich Überreste<br />

von ausgestorbenen Pflanzen und Tieren als sogenannte Vers<br />

t e i 11 e run gen oder f 0 s s i I i e n. Diese geben uns ein<br />

freilich liickenhaftes Bild des organischen Lebens in früheren<br />

Erdepochen, das im allgemeinen eine fortschreitende Entwicklung<br />

von niedrig stehenden zu höher ausgebildeten formen<br />

zeigt. Sie lassen uns erkennen, ob eine Ablagerung sich im<br />

Meere oder auf dem Lande gebildet hat und sind auch für die<br />

Bestimmung des relativen Alters der Ablagerungen von größter<br />

Bedeutung, umsomehr, als ganz gleich geartete Gesteine, z. B.<br />

Sandsteine und Kalke, ihrem Alter nach oft sehr verschieden<br />

sein können.<br />

Die Unterlage (das sogenannte Liegende) der sedimentüren<br />

Ablagerungen bildet überall die a r c h Ü i s c h e f 0 r m a t ion.<br />

auch Urgebirge genannt. Sie baut sich aus kr y s t a II i n e n<br />

Ge s t ein e n auf. die im Gegensatz zu den Trümmergesteinen<br />

der sedimentären formationen in der I~egel ihren urspriinglichen<br />

Zustand bewahrt haben und keine Versteinerungen enthalten.<br />

Sie bestellcn aus einem K rystallgemenge verschiedener<br />

Mineralien, welches meist mit freielll Auge, manchmal alh~i'<br />

auch nur mit dem Mikroskop, erkennbar ist. Die krystallillen<br />

Gesteine treten entweder als M ass eng e s t ein e auf mit<br />

gleichmiißig kiirnigel11 Gefiige oder als sogenannte alt k r y -<br />

s ta II i n e S c II i e f e r. Die ersteren, als deren Typus der<br />

Granit gelten kann, sind gleich den Laven der jetzigen<br />

Vulkane aus dem Sclimelzfluß hervorgegangen; die letzteren,<br />

vom Typus des Oneis, sind, wie man neuerdings annimmt.


-11-<br />

meist aus alten Sedimenten entstanden, welche durch Druck<br />

und durch chemische Einwirkungen umgewandelt (metamorphosiert)<br />

wurden.<br />

Das wichtigste der hier vorkommenden Massengesteine ist<br />

der G ra n i t. Wie alle aus dem SchmelzfluB hervorgegangenen<br />

Gesteine ist er aus den Tiefen der Erde emporgestiegen (also<br />

ein nur c h b ru c h s - 0 der E r u pt i v g c s t e i 11). aber<br />

nicht bis an die Oberfläche gelangt, sondern innerhalb der Erdkruste<br />

erstarrt. Der Granit besteht aus einem Gemenge von<br />

Quarz. Feldspat und Glimmer. Den Quarz erkennt man an<br />

seinem Fettglanz. den Feldspat an den ebenen spiegelnden<br />

Krystallflüchen: der Glimmer besteht aus glünzel1del1. weichen.<br />

elastischen. leicht spaltbaren Blättchen, die entweder silberweiß<br />

(Kaliglimmer) oder schwärzlichbraun (Magnesiaglimmer)<br />

sind. Die meisten Granite enthalten beide Glimmerarten, wobei<br />

die eine Art meist vorwiegt. Durch sie. sowie durch die Farbe<br />

des Feldspates. wird die Farbe des Granites bestimmt. Je nach<br />

der Größe der Bestandteile unterscheidet man die hiesigen<br />

Granite als feinkörnige (beim fehlen des Glimmers A D I i t e<br />

genannt). die Gänge in anderen Graniten bilden; als grobkörnige<br />

(Krystallgranite), in weIchen der weiße feldspat in besonders<br />

großen und oft wohl ausgebildeten Krystallen hervortritt und<br />

Riesengranite (Pegmatite), in denen die sämtlichen Bestandteile<br />

groß ausgebildet sind und der Glimmer in Form silberweiß<br />

gWnzender Tafeln erscheint. Granite von mittlerem Korn und<br />

roter Farbe bildeu das <strong>Don</strong>aurandgebirge. Zu ihnen gehören<br />

auch die sogenannten W i n zer g r a n i t e. Außerdem findet<br />

sich noch der sogenannte S yen i t g r a n i t. ein feinkörniges<br />

dunkelgraues Gestein. das neben dunklem Glimmer Hornblende<br />

enthült. Viel weniger verbreitet ist der Po r p h y r, der in<br />

Form von Oüngen im Granit auftritt. Er ist ein jüngeres<br />

Eruptivgestein als der Granit, denn er ist zur Zeit des Rotliegenden<br />

aufgestiegen lind im Gegensatz zum Granit meist bis auf<br />

die Erdoberfläche gelangt. Er enthült dieselbeu Bestandteile wie<br />

der Granit, doch unterscheidet er sich VOll diesem dadurch, daß<br />

dcr größte Teil dieser ßestaudteile von miskrokopischer Kleinheit<br />

ist lind infolgedessen eine dichte Orundmasse bildet, in der


-12 -<br />

größere Quarzkörner und wohlausgebildete Peldspatkrystalle<br />

eingesprengt zu sehen sind.<br />

Hier sei auch noch der Ba s alt erwähnt, der, wenn er<br />

auch nicht in unserer <strong>Umgebung</strong> vorkommt, doch als Straßenschotter<br />

überall zu sehen ist. Er ist ein dichtes, schwarzes,<br />

durch den Gehalt an Magneteisen sehr schweres Gestein, in dem<br />

ein flaschengrünes Mineral, der Olivin, in Körnern eingesprengt,<br />

häufig bemerkbar ist. Er ist als das jüngste Eruptivgestein zur<br />

Tertiärzeit aufgestiegen und bildet in der nördlichen Oberpfalz<br />

zahlreiche Kuppen und ausgebreitete Decken.<br />

Die alt k r y s t a 11 i n e n S chi e f e r sind hier nur durch<br />

den G n eis vertreten, der übrigens hier nicht in größerer Ausdehnung,<br />

sondern nur in Porm von in Granit eingeschlossenen<br />

Schollen vorkommt. Der Gneis hat dieselben Bestandteile wie<br />

der Granit und unterscheidet sich von diesem nur durch die<br />

schiefrige Ausbildung, welche darauf beruht, daß die Bestand..,<br />

teile in einer Richtung gelagert sind.<br />

Wer mit dem bisher Gesagten sich vertraut gemacht hat,:!)<br />

kann an die Beobachtung der geologischen Einzelheiten gehen.<br />

Er wird gut tun, ihr eine Betrachtung des Gesamtlandschaftsbildes<br />

vorauszuschicken, über das die Ziegetsdorferhöhe den<br />

besten Überblick gewährt. Am ausgedehntesten ist die Aussicht<br />

gegen Osten. In dieser Richtung kann man das <strong>Don</strong>aurandgebirge,<br />

den Südabfall des Ba y e r i s ehe n Wal des<br />

weithin verfolgen. Seine durchwegs abgerundeten, kuppigen<br />

Höhen mit der hinter ihnen aufragenden höchsten Er-<br />

2) Schr zu cmpfchlen ist dic Anlcgung eincr Sammlung der hier vorkommendcn<br />

Mineralicn und Gcstcinsartcn mit genauer Bezcichnullg der<br />

fundortc. Anfänger und Schulen machcn wir auf die Schulsamtn!lIng<br />

Oberpfälziscber Gesteine und Mineralien aufmerksam, welche samt Kasten,<br />

Bcschreibung und gcologischem Kärtchen zum Preise von 10 Mark durch<br />

den Naturwissenschaftlichcn Verein zu bezichcn ist.


-13-<br />

hebung, dem Arber (1457 m), bilden den markantesten<br />

Bestandteil des Landschaftsbildes. Die weitc<br />

<strong>Don</strong> aue ben e , die den Gebirgszu~ im Süden begleitet,<br />

steht zu diesem in lebhaftem Kontrast uno<br />

läßt ihn höher erscheinen als er in \Virklichkeit ist.<br />

Die Oonauebene ihrerseits geht südwärts in ein<br />

flaches H ü gell a n d über, das als sogenannte<br />

Oberbayerische Hochebene gegen den fuß der Alpcn<br />

ansteigt. Letztere kann man unter allerdings selten<br />

eintretenden Umständen von der Ziegetsdorfer Höhe<br />

aus erblicken,3) aber nicht als zusammenhängende<br />

.... Gebirgskette, sondern aufgelöst in einzelne Gipfel-<br />

~<br />

(; gruppen, da das zwischen dem Beschauer und den<br />

"0<br />

2 Alpen liegende Stück der Erdwölbung die niedrige-<br />

~<br />

'" ....; ren Berge verdeckt. (fig. 3.) Gegen Norden und<br />

N ~ Westen eröffnet sich die Aussicht auf ein Plateau<br />

~ Li: mit unregelmäßiger Oberfläche, in das üie flußläufe<br />

..c:<br />

u<br />

'e;;<br />

'"<br />

der <strong>Don</strong>au, des Regens, der Naab und der Laaber<br />

. tiefe Täler eingeschnitten haben; es ist die Hochfläche<br />

des f r ä n k i s ehe n J u r a, die sich gegen<br />

Nord-Osten an den Bayerischen Wald anlehnt,<br />

gegen Osten von unserem Standpunkte allmählich<br />

zur <strong>Don</strong>auebene absenkt und gegen Süden in das<br />

HiigelIand der Bayerischen Hochebene übergeht. Die<br />

orographisch verschiedenen Bestandteile des Landschaftsbildes<br />

sind auch hinsichtlich ihres geologischen<br />

Aufbaues und ihres Alters verschieden. 4 )<br />

:1) Hauptsächlich im Hcrbst und Friihiahr bei Witterungsumschlag;<br />

am besten gegen Abend zu sehen. (Fig. 3.) Gegeu<br />

Südost dic Gruppc des hohen Göl! und des Watzmann. (Letztcrer gerade<br />

iiber dcm Kamin dcr Hohengcbrachinger Brenncrei.) Westlich davon sind<br />

noch 2 ßcrggruppcn bcmerkbar. Ausgedehnter ist die Ansicht von .der<br />

Kcilstciner Höhe; hier erscheint ganz im Osten die Pvramide elcs Dachstein.<br />

Eine Berechnung hat ergeben, daß Höhen unter '1800 nl von tliescm<br />

Standpunkte aus wegeIl der KrLimmung dcr frdob"crfliiche Ilicht sichtbar<br />

sein können.<br />

4) Im Ba y c r i sc h e n Wal d haben wir cill Mit tc I g e b ir g e yur'<br />

uns. das ausschlicßlich aus altkrystallinen, ZUIll Teil eruptivcn (vorwiegcnl1<br />

Granit), zum Teil schiefcrigcn (vorwiegend Gncis) Ocsteincll bestcllt. sogenanlltes<br />

U rgehirgc, ein Stiick einer uralten Scholle der erdrinde; nach Sueß<br />

cin Horst cines uraltcn Gebirgcs, das durch dic lange daucrnde f.rosioll zum


14<br />

N.<br />

franken Jura<br />

(Jura und Kreide)<br />

I<br />

Bayer. Wald<br />

(U rgebirge)<br />

x<br />

o<br />

Bayerische Hochebene<br />

Wiluvium und Tertiär)<br />

s.<br />

gröBten Teile abgetragen \\ urde und jetzt als Gebirge Illit seincn abgerundeten<br />

Kuppen einen greisenhaften Allbliek darbietet. !Jer Fränkische<br />

Jura ist ein Tafelgebirgc oder allch eille Gebirgstaiel allS horizontal libereinander<br />

gelagerten ~chichtell verfestigter, seelimcntürer C1csteille. welche<br />

sich illl Mittelalter dcr Erde auf del1l Meeresboden abgelagert haben. Die<br />

Ba y e I i sc h e Hoc heb e n e ist eine gegen elen fuß der Alpcn sanft<br />

ansteigellel(~ 1::JJcne VOll f1aehhiigeliger Oberfliiche, die sich aus tertiiiren<br />

Schichtell aufbaut, welche ihrerseits streckel1\veise von ausgeelehnten<br />

~ehlltthalden zerstörter alpiner (iesteine überlagert sind, die zur Diluvialzeit<br />

abgesetzt wurden. Das ZusamlTlentreffen dieser drei so sehr ver­<br />

~chicelenen Bildnngell in der <strong>Umgebung</strong> VOll l~egellsbnrg findet am Tegerllhcimerkeller<br />

(x) statt. der mit r\ceht als einG in gcologischer ·J1insieht<br />

klassische Lokalitiit gilt.


Das Urgebirge. l )<br />

Als letzter AusWufer der Urgebirgsmasse des Bayerischen<br />

Waldes gegen Westen ist der Mittelberg zu betrachten, der sich<br />

gegeniiber dem Tcgerllheimer Keller erhebt. Von hier aus zieht<br />

die Orenze des Urgebirges einerseits gegen Norden, anderseits<br />

gegen Osten, wo sie ein Randgebirge bildet. das gegen die<br />

l)onauebel1e ziemliclJ steil abfüllt. Von der Höhe über dem<br />

Keller. die einen der schönsten Aussichtspunkte der <strong>Umgebung</strong><br />

darbietet. kann man dieses l)onaurandgebirge weithin verfolgen<br />

und zugleich bemerken. daß demselben zunächst einzelne<br />

Kuppen \'orgelagert sind, die mit ihm nur durch niedrige Sättel<br />

zusamlllenhängen, so der Mittelberg. der <strong>Don</strong>austallfer Schloßberg<br />

und der lallghingcstreckte Scheuchenberg.<br />

Das <strong>Don</strong>aurandgebirge baut sich vorwiegelld aus rotem<br />

Granit auf. Der Oranit des Mittelberges, der sich auch bis<br />

u1lterhalb <strong>Don</strong>allstauf vorfindet, besteht allS fleischrotem Feldspat.<br />

licl1tgrauclll Quarz und dunklem Olimmer; letzterer ist<br />

jedoch meist vollkommen zersetzt oder in Form von dunkelgriinen<br />

Schüppchen vorhanden. Neben der chemischen Zersetzung<br />

zeigt das Oestein auch allenthalben die Spuren weitgehender<br />

mecl1


16-<br />

von Pegmatit gekreuzt wird, welcher am Boden des Weges<br />

sichtbar ist. Weiterhin trifft man auf einen Quarzgang. Gegen<br />

das obere Ende des Hohlweges finden sich am Boden des<br />

Weges, parallel zu diesem verlaufend, neben einander zwei<br />

Aplitgänge in ganz zersetztem schiefrigen Gestein; weiterhin<br />

steht rechter Hand ein roter Granit an, der früher für Phyllit<br />

gehalten wurde, da er durch starke Pressung eine ausgesprochen<br />

schiefrige Struktur mit stark glänzenden Flächen bekam.:!)<br />

Am Ende des Hohlweges erscheint dasselbe Gestein vollständig<br />

in Lehm zersetzt.<br />

In der dem Hohlweg gegen Osten parallel laufenden<br />

Schlucht findet sich ein harter, durch reichlichen schwarzen<br />

Glimmer dunkelgrau gefärbter Granit, dessen groß ausgeschiedener<br />

feldspat entweder zerbrochen oder Iinsenförmig ausgezogen<br />

ist; der Granit wurde durch starken Druck hier in ein<br />

Augengneis ähnlichesGestein verwandelV) .Einen noch höheren<br />

Grad von Zertrümmerung zeigen die sogenannten Winzergranite,<br />

die am Scheuchenberg bei Demling in großen Steinbrüchen<br />

aufgeschlossen sind. 3 ) Sie stellen eine ausgesprochene<br />

Breccie(;) von griiner und rötlicher farbe dar, in der von den<br />

Gemengteilen des Granites nur mehr der Quarz deutlich zu erkennen<br />

ist, der Glimmer aber gänzlich fehlt. Sie sind von zahllosen<br />

Spalten und Rutschflächen durchsetzt; in den ersteren<br />

sind nicht selten Kalkspat und Quarzkrystalle abgesetzt; letztere<br />

sind oft mit Roteisen überzogen.<br />

Bei der Klammer befindet sich ein Bruch in ziemlich<br />

frischem Granit, dcr den übergang zum sogenannten Krystallgranit<br />

bildet, welcher im Gebiete des Tiergartens vorherrschend<br />

ist. Von großem Interesse sind die flußspat- und Quarzgünge<br />

(fig. 4) im Gebiete des <strong>Don</strong>austaufer Forstes und fürst!. Tierg'lrtens.'J)<br />

Den besten Aufschluß eilles Flußspatganges bildet<br />

ein a. Br. bei Kleinparkhaus unweit Kittenrain bei Bach. Der<br />

Gang durchsetzt senkrecht eill delll Granit des Mittelberges<br />

ülmlichcs Oesteill, das seitlich VOlll J-Iauptgang von zahlreichen<br />

schmalen flußspataoern durchschwiirmt ist, in dellen der fluß-<br />

:1) vid. 0 n m bel, Ostb. Orcnzgb. p .. 567.<br />

4) vid. R je s. l. ~. p. 112.<br />

fI) vid. R i c s, l. l:. p. 116, ferncr (} ii l'lI b cl. Ustb. (JrcnzKcb .. p. 274, 514.<br />

0) vid. () (j m bel. Ostb. Urenz\(ch .. [1. 511).


- 17-<br />

spat in seltencren Krystallformen vorkommt.') Der flußspat<br />

des Gangcs ist durch prächtige, meist lichte farben töne (grün,<br />

rosa, violett) ausgezeichnet, die oft in einer Art Bänderung abwechseln.<br />

Auch zeigt er nicht selten stengelige Absonderung.<br />

1100000<br />

fig 4.<br />

Oiinge inl f. Tiergarten.<br />

Der Hauptgang besteht ausabwechselnden,aber nicht SYIllmetrischen<br />

der Gangwand parallelen Lagen VOll flußspat und<br />

chaIcedonartigem Quarz. (fig. 5.) In der Nähe der ebenen<br />

(Jangwändc enthält der Flußspat zahlreiche Einschlüsse VOll<br />

oft ziemlich großen Brocken stark zersetzten Granites (M), so<br />

daß ,111 manchen Stellen eine grobe durch flußspat verkittete<br />

Brcccie~) cntsteht. Ikr Flußspat zwischen den Oraniteinschliisöl<br />

Oktaeder. ferller kleinc wasserhellt; Wiirfel mit KOllihinatiollell.<br />

(Je\\ ühnlk:h krystallisiel t der fluBspat in einfachcll Wiirfelll.<br />

~) Werden eckige Bn:chstiicKc eines Oesteins oder VOll Mineralien<br />

durch ein Bindemittel nachträglich vereinigt, so entsteht eine Breccie; geschieht<br />

dassclbe lIIit Ot:rüllen, so entsteht ein Konglomerat. Das sogenannte<br />

Terrazzo nnd der grobe Beton sillLl Beispiele kiinstlich erzeugter derartiger<br />

Bildungen. Die Brcccies des Ticr"limtens haben eil! sehr charakteristisches<br />

Aussehen.


- 18-<br />

sen enthält oft mit Quarzkrystallen ausgekleidete Hohlräume,<br />

während rings um die Graniteinschlüsse in der Regel eine<br />

schmale Zone ganz dichten Flußspates sichtbar ist. Der etwa<br />

.5 km lange Gang setzt sich weiter gegen Westen als Quarzgang<br />

fort. Ein zweiter größerer Flußspatgang befindet sich in<br />

der Nähe des fürstlichen Jagdschlosses. Unweit der Hammermühle,<br />

am markierten Weg von dieser zum Silber weiher treten<br />

neben zahlreichen Aplitgängen auch Flußspatgänge mit Quarzbändern<br />

zu Tage. Der Flußspat ist hier stark zersetzt. Mitten<br />

im Gang bemerkt man grüne und rote Letten.<br />

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H. m EI lP. Y H. I.<br />

figur 5.<br />

I. <strong>Don</strong>aurandgranit. IL Blaucr flußspat mit Graniteinsch lLisscn_ lll. Dichter.<br />

heller flußspat. IV_ Lichter flußspat mit Quarz_ V. I:;'arbig gebänderter<br />

Flußspat. VI. Chalcedonartiger Quarz. VII. Plattiger, dichter rötlicher Quarz_<br />

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In den zum Teil sehr mächtigen Qua r z g ä n gen dieS'es<br />

Gebietes ist das Gestein durchwegs durch Pressung stark zertrümmert<br />

und besteht aus einer durch cha1cedonartigem oder<br />

auch krystallisiertem Quarz verkitteten Breccie. Manchmal ist<br />

diese auch von dichter porphyrartiger Struktur und roter<br />

Farbe. 9 )<br />

9) In einem Quarzgang bci der t:ichelmLihle fanden sich als Seltenheit<br />

Pseudomorphosen von Quarz ' nach Kalkspat (Skalenoeder) M_ Der Kalkspat<br />

wurde in Quarz umgcwandelt. wohei die urspriingliche Krystallform<br />

bestehen hlieh.


- l~ -<br />

Nördlich vom Scheuchen berg und VOIll Wenzenbache tritt<br />

an die Stelle der roten Granite des <strong>Don</strong>aurandgebirges ein<br />

grauer Granit, der sogenannte K r y s t a 11 g r a n i eO) (GümbeI)<br />

von ausgesprochen grobkörniger Struktur, in dem die weißen<br />

feldspäte oft eine bedeutende Größe erreichen. Er ist zweilimmerig.<br />

doch wiegt der dunkle Glimmer bedeutend vor.<br />

r~


- 20 -<br />

gruppen, wie im Schloßpark zu Falkenstein, bei Schloß Kürn<br />

und an manchen Hndern Orten unserer Umgegend. (Fig. 6.)<br />

Auf dem liohenstein bei Marienthai befindet<br />

sich auch ein sogenannter W a k -<br />

k eis t ein. Ein mächtiger felsblock<br />

liegt in der schalenförmigen Vertiefung<br />

eines anderen auf einer Kante in so labilem<br />

Gleichgewicht, daß er durch die Krait<br />

eines Menschen in Bewegung gesetzt<br />

werden kann.<br />

Besonders interessante geologisChe<br />

Verhältnisse bietet der Krystallgranit in<br />

der <strong>Umgebung</strong> von R e gen s tau f. Auf<br />

demSchloßberg, in dem Einschnitt des<br />

alten Burggrabens, zeigt er eine besonders<br />

große Ausbildung der Peldspatkry­<br />

'ä) '"<br />

c<br />

o stalle. Auch der östlich an den Burgberg<br />

sich anschließende W e i her m ü h l-<br />

I<br />

~ , .--= be r g,l1) der schon von ferne durch seine<br />

0. ....<br />

(; ~ kahlen, mit Schutthalden bedeckten Hänge<br />

0.. i: auffällt, besteht aus stark zersetztem Krystallgranit.<br />

(Pig. 7) Zunächst der Mühle.<br />

in einer Sandgrube finden sich ziemlich gut<br />

ausgebildete Feldspatkrystalle (Karlsbader<br />

Zwillinge) bis zu IS om Größe. Weiterhin<br />

gegenüber dem kleinen Weiher durchbricht<br />

den Granit ein etwa 40 m breiter<br />

Gang von P i n i t p 0 r p h y r, der von<br />

Süden nach Norden streicht und dessen<br />

nördliche Fortsetzung zwischen dem<br />

Weihermiihlberg und d,em Schloßberg in<br />

2 Steinbriichen aufgeschlossen ist. Die<br />

Grenze des Ganges gegen den Granit ist<br />

sehr scllarf; in deli · erwähnten Steinbrüchen<br />

zeigt der Granit geglättete Gang.-·.<br />

flüchen. Der POl"l)hyr seibst ist plattig abge-<br />

11) vid. Weinschenk lind Brunhuber. der Weih er m!ihlber ~<br />

bei Re~ellstHlIf. ß. N. R. H. IX. p. 124 mit Profil. A. L e h n e r. Belträie;


- 21-<br />

sondert; in seiner gelblich braunen Orundmasse sieht man zahlreiche<br />

Einsprenglinge gelblicher feldspäte, Quarzkrystalle, so­<br />

\\;ie die walzenförmig abgerundeten säulenförmigen Krystalle<br />

des Pi n i te s. Letztere sind äußerlich von brauner, auf dem<br />

Bruch von dunkelgrüner farbe und aus der Umwandlung von<br />

Cordierit entstanden. Sehr bemerkenswert ist, daß der Por':'<br />

phyr gegen die Ganggrenze immer körniger wird und in der<br />

Nähe desselben vollständig granitisclles Aussehen hat. Es hat<br />

sich also aus derselben feuerflüssigen Masse in der Mitte Porphyr<br />

und am Rande Granit abgeschieden. Sie ist deshalb wohl<br />

als ein Nachschub zu betrachten, der eintrat, als der früher aufgestiegene<br />

Krystallgranit noch nicht völlig abgekühlt war.<br />

Gegen das östliche Ende des Berges folgt noch ein Gang von<br />

dichtem, rotemAplit und dann eineScholle eines blättrigen, stark<br />

zersetzten, gneisartigen Gesteins, die VOll zwei Pegmatitgängen<br />

durchsetzt ist. Der Pegmatit besteht aus rotem Orthoklas,<br />

grauem Quarz und pfeilartig gestaltetem weißem Glimmer;<br />

sämtliche Bestandteile sind in großen Stücken ausgeschieden.<br />

Ahnliehe ScholIen finden sich auch an dem östlich angrenzenden<br />

Gaisberg. Nach Weinschenk handelt es sich um metamorphosierte<br />

Tonschiefer, die der Granit beim Aufsteigen mit sich gerissen<br />

hat.<br />

Cineisschollen im Granit finden sich im Burggraben des<br />

Schloßberges angeschnitten. Solche von ausgedehntem Umiang<br />

treten östlich Kürn, nördlich vom Schnaiterhof, im frauenholz<br />

und <strong>Don</strong>austaufer forst auf. tIier und zwar links, abseits<br />

der Straße. auf halbem Wege zwischen Reifelding und dem<br />

Silberweiher befindet sich ein Br., in dem dichter Gneis in<br />

bankigen Lagen ansteht. In pegmatitischen Absonderungen<br />

desselben hat sich Turmalin und Beryll gefunden (M). In der<br />

Nähe ist der Oneis volIständig verwittert und in Lehm verwandelt.<br />

1 ~)<br />

zur KCllntnis der Pinitporpllyrc dcs ostb. Grcnzgcbirgcs. Sitzg. Bcr. der<br />

Physik. mcdizin. Socictät trIangelI. ß. 46. 1914.<br />

12) Dic Umwandlung in Lchm ist heim Gncis die I~cgel. während der<br />

Granit bei der Verwittening in lockeren, aus Quarz und Fcldspatstlickchen<br />

bestehenden Grus zerfällt; daher liefert der letztere mehr sandige, der<br />

erstere mchr tonigc Böden.


•<br />

-- 22 -<br />

Bei Birkenhof und Wiesmühle, unweit Wenzenbach, kommt<br />

dunkelgrauer, feinkörniger S yen i t g r a ni t vor, der weiterhin<br />

bei Roßbach in großen Br. gewonnen wird. Ein großer Teil<br />

des Gesteins ist dort bis in ziemlicher Tiefe vollkommen zersetzt<br />

und in sandigen Grus zerfallen, in dem sich unzersetzte<br />

Partien in form größerer und kleinerer Kugeln, die oft noch<br />

mit Verwitterungsschalenumgeben sind, vorfinden, desgleichen<br />

ausgewitterte Pegmatit- und Aplitgänge. Der Syenitgranit enthält<br />

häufig fein ausgesprengten Schwefelkies, sowie größere Ausscheidungen<br />

von Orthoklas; die Pegmatite enthalten oft schön·<br />

ausgebildete Krystalle von Rauchquarz und Orthoklas. (M)<br />

Figur S.<br />

Verbreitung des Rotliegenden bei <strong>Don</strong>austauf.<br />

Granit = gestrichelt, Rotliegendes = karriert, q = Alluvium und Dihlvium_<br />

Das Rotliegende.<br />

Es stellt die älteste sedimentäre Bildung in unserer Gegend<br />

dar und ist nach Lagerung und Material mit dem Urgebirge<br />

innig verknüpft. In der Regel bildet es lockere, deutlich geschichtete<br />

Ablagerungen von buntem Aussehen (rötlich, violett.<br />

grünlich, gelblich) und besteht der Hauptsache nach aus Granitgrus.<br />

In diesem tritt der Glimmer meist völlig zurück, der<br />

feldspat ist häufig in Kaolin verwandelt; jedenfalls immer zersetzt.<br />

Es finden sich aber auch Lagen von feinem, griinlichem


Sand mit viel dunklem Glimmer (Tegernheimer Schlucht) und<br />

solche mit Geröllen von Quarz. Granit und einzelnen Porphyren.<br />

Der schönste Aufschluß befindet sich am Ausgang der<br />

ersten Schlucht östlich vom Mittelberg, durch die ein Fahrweg<br />

nach der Lillie hinauf führt. Die bunten Schichten des Rotliegenden<br />

von zahlreichen Verwerfungsspalten durchsetzt.<br />

fallen hier unter ca. 30° nach S. ein. Rechts unten am Wege<br />

steht eine .10 cm mächtige Schicht von durch Kohle schwarzgefärbtem<br />

schiefrigem Ton an, der zahlreiche Schüppchen lichten<br />

Glimmers enthält; unter dieser finden sich Quarz- und GranitgeröIle.<br />

Gegen den Ausgang der Schlucht kann man die Überlagerung<br />

des Rotliegenden durch Gehängeschutt und den Unterschied<br />

zwischen bei den beobachten. Ob die hier unmittelbar<br />

dem Granit anlagernden graulich-gelblichen untersten Lagen<br />

schon der Steinkohlenformation angehören ist zweifelhaft. Eill<br />

zweiter, recht charakteristischer Aufschluß ist in dem Hohlwege,<br />

der von den letzten Häusern des nordwestlichen Teiles<br />

von <strong>Don</strong>austauf zur Lungenheilstätte führt. Auch hier fallen<br />

die Schichten gegen S. ein uno sind VOll Verwerfungen durch··<br />

setzt. Auch längs des Steiges, der weiter südlich zum Burgberg<br />

hinaufführt, sind vielfach Entblößungen des R. zu seilen, sowie<br />

am Westfuße des Burgberges, wo rote horizontale Lagen auftreten.<br />

Als festes Gestein mit zahlreichen Porphyreinschlüssen<br />

ist das R. am Fuß des Burgberges und zwar an dessen Westund<br />

Südseite entwickelt.<br />

Dieses verfestigte. teilweise gebankte R. herrscht östlich<br />

vom Burgberge vor. Es ist aufgeschlossen beim Forsthause<br />

von <strong>Don</strong>austauf. westlich von Reifelding und am Beginn des<br />

Fußsteiges auf den Walhallaberg, der, da er ganz aus R. besteht.<br />

die mächtigste Entwicklung desselben in unserer Gegend<br />

darstellt. Das Gestein ist rötlich und enthält auffallend viele<br />

Einschlüsse von zersetztem Gneis, der reich an dunklem Glimmer<br />

ist. Auch größere Einschlüsse von Granit kommen vor<br />

und solche von rotem Porphyr.<br />

Im allgemeincn bildet also das Rotliegende einen dem Urgebirgsrande<br />

anliegenden Streifen, der bei Oriintal beginnt,<br />

weiterhin im unteren Teil des Hohlwegs nach dem Tegernheim<br />

er KeIler sichtbar wird, als steilc Wand an der Ostseite


- 24-<br />

der dortigen Tongrube sich abhebt und nun vom Mittelberg an<br />

sich bis gegen Bach erstreckt. Dabei erfüllt es nicht bloß die<br />

Mulden zwischen dem Urgebirgsmassiv und dessen Vorsprüngell.<br />

sondern dringt auch in die seitlichen Schluchten desselben<br />

ein. (fig. 8).<br />

Die in den Ablagerungen des R. vorhandenen Steinkohlenilöze<br />

haben schon zu wiederholten Malen (zum ersten Male<br />

1788) zu bergbaulichen Versuchen (am Mittelberg und bei Sulzbach)<br />

Veranlassung gegeben. Noch Ende der 60er Jahre war<br />

am fuße des Mittelberges a111 Ausgang der Tegernheimer<br />

Schlucht die Halde eines Schachtes sichtbar, auf der sich<br />

Kohlenschiefer mit Resten von farren vorfanden. Doch fand<br />

sich die Steinkohle niemals in abbauwürdiger Menge.<br />

Zur Zeit des Rotliegenden war unsere Gegend festland<br />

ilher das sich das Gebirge in ungleiclJ größerer flöhe als jetzt<br />

erhob. Von demselben wurden ungeheuere Schuttmassell herabgeführt<br />

und in Mulden abgelagert. Eine in letzter Zeit in der<br />

Gegend von Rothenstadt bei Weiden ausgeführte Bohrung ergab<br />

eine Mächtigkeit des Rotliegenden von 1400 m. Jedenfalls<br />

war die Erosion im Gebirge äußerst stark, was darauf<br />

schließen läßt, daß das Klima damals ein sehr niederschlagsreiches<br />

war. Die schwachen Steinkohlenflöze deuten auf das<br />

Vorhandensein einer zeitweiligen mäßigen Sumpfvegetation.


Die Trias.<br />

Von den Ablagerungen der Trias, die in Süd- und Mitteldeutschland<br />

über ein so ausgedehntes Gebiet verbreitet sind,<br />

ist hier nur die oberste Abteilung des Keupers!) entwickelt. Sie<br />

tritt infolge der Aufrichtung der Schichten auf der Linie Irlbach­<br />

Tegernheimer Keller zu Tage, ist aber zur Zeit nur in höchst<br />

bescheidener Weise im mittleren Teile des Hohlweges, der vom<br />

Keller zur Hohen Linie führt, und zwar am fuße des westliohen<br />

A'bhangs. wahrzunehmen. Sie besteht aus bunten Letten (grau<br />

oder rot) und grobkörnigem, lockerena, weißgrauen Sandstein.<br />

Eine genauere Kenntnis der Ablagerungen verdanken wir dem<br />

seit langem eingegangenen Bergwerksbetrieb zur Gewinnung<br />

von Porzellanerde, der in einem Schacht auf der Keilberger<br />

Höhe westlich vom Punkt 472 und anschließendem Stollen, der<br />

am oberen Ende der Tegernheimer SchluClht beim sogenannten<br />

Knappenhause mündete, stattfand. 2 )<br />

Ebenso wie das Rotliegende ist der Keuper eine terrestrische<br />

Bildung, d. h. das aus der Zerstörung des nahen Urgebirges<br />

stammende Material wurde auf dem festlande abgelagert.<br />

Auffallend ist bei den· hiesigen Keuperablagerungen die<br />

teilweise Umwandlung des feldspates in Kaolin. die auch in der<br />

Gegend von freihung llnd Hirschau vorkommt.<br />

1) vid. G ii m bel, Ostb. Grenzgebirge, p. 448. 688; ders. Geognostische<br />

Beschreibung der fränkischen Alb p. 329; ders. Geologie von Bayern<br />

p. 759. 762; von Am mon. die Juraablagerungen zwischen Regensburg<br />

und Passau 1875, p. 11; (Profi]); Po m p eck i, die Juraablagerungen<br />

zwischen Re\l:el1sburg und Regenstauf. G. J. XIV. p. 35.<br />

") Das Schachtprofil ergah: bis 23,4 m die Schichten des Lias, sodalln<br />

(Keuper) 14.3 m bunter Ton, 2,6 m bunter sandiger Ton. 0,98 m gelbbrauner<br />

Sandstein, 13,3 m kaolinhaItiger, weißer Sandstein mit tonigen Zwischenlagen<br />

(nach Micheler). Eine in der Schachttiefe angestzte Bohrung bis<br />

98,1' m ergab weiterhin: 4,4 m roter Ton. 3.8 m Sandstein mit Ton, 2,3 m<br />

hunter Ton, 5,3 m il:robkörniger, harter Sandstein, 0.4 m feinkörniger, harter<br />

Sandstein. 1,1 lJ1 grauer Sandstein mit'Ton, 0.1' m grauer Ton. 4,6 m Sandstein<br />

mit Ton. 0,7 m bunter Ton, 0,7 m grauer Ton mit Schwefelkies, 2,3 m<br />

bunter TOll, 2. I m Sandstein mit Ton. 6,6 m bunter Ton, 1.1 m bunter,<br />

schieferiger, sehr fester Ton. Der Spiegel der <strong>Don</strong>au liegt 143,3 munter<br />

der Schachtmiindung (nach Biirgermeisterl.


Der Jura..<br />

Der Jura bei Regensburg ist ein Teil des fränkischen Jura.<br />

Lter als fortsetzung des Schwäbischen bis in die Gegend von<br />

Weltenburg den Nordrand des <strong>Don</strong>autales bildet, dort von der<br />

l)onau durchbrochen wird, und vom Tegernheimer Keller an<br />

sich nach Norden wendet und bis gegen Koburg sich erstreckt.<br />

Er stellt den schmalen Rest einer Gebirgstafel dar, welche einst<br />

einen großen Teil Süddeutschlands bedeckte UT'd vor der Erhebung<br />

des Schwarzwaldes und der Vogesen wahrscheinlich<br />

mit dem französischen Jura zusammenhing, aber auch nach<br />

Süden sich ausdehnte, ferner gegen Osten südlich des Urgebirges.<br />

1) Während der Nord- und Westrand des .Tura ein<br />

steiler, höchst unregelmäßig gestalteter Erosionsrand ist,2) verschwindet<br />

die .Turatafel gegen Süden, infolge ihrer Neigung<br />

nach Osten und Süden, sowie infolge von Längsbrüchen unter<br />

den tertiären Ablagerungen der Hochebene. Der Ostrand des<br />

Jura lehnt sich nördlich von Regensburg an das Urgebirge an.<br />

Er ist hier in zahlreiche größere und kleinere Schollen zerstückelt.<br />

3)<br />

1) Die Erstreckung der Juraablagerllngen längs des Urgebirges bis in<br />

die Gegend von Pass au ist sicher nachgewiesen. Beweise: 1. Die JuraschoIlen<br />

von Münster und Flintsbach, nördlich der <strong>Don</strong>al!. (vid. v. Ammon,<br />

die Juraablagerung zwischen Regensburg lind Passau, p. 62 und p. 74.)<br />

2. Die Bohrung bei der WUlldermiihle. unweit Straubing. Hier fand sich<br />

der Jura in 73R m Tiefe. (vid. Rothpletz. S. A. W. 1911.) 3. Die JuravorkOllllllnisse<br />

in der Gegend von Ortellburg und fiirstenzell. (vid. Egger, Ber.<br />

des Naturw. Vereins Passau, I. Jahrg. Ferner v. Ammoll, 1. c. p. 77. Ferner<br />

Kraus. Geolog. d. Gebietes zwischen Ortenburg und Vilshofen, G. J. 1915.<br />

p. 91.) Obwohl keinerlei sichtbare Beweise vorliegell wird doch yon<br />

manchem die Erstreckung wenigstens des weißen Jura über das Urgebirge<br />

hinweg in östlicher Richtung. sogar bis zum Arber, all genommen. (vid.<br />

Bruder, Sitzllllgsber. der Wicller Akademie 1R86. I. und Pompeckj, G. I.<br />

1901, p. 20().)<br />

~) Besonders charakteristisch ill der Gegend von Neumarkt i. Oberpi.<br />

:I) Keilberg, Schnaiterhof, Abbachhof. I~cgenstaufer (Jalgenberg, Roß,­<br />

bach bei Leonberg. (vid. Wanderer, die Jl1ra'll'bla!(trl1'hj{cn a'iTI W'elitr.andc<br />

des Bayer. Waldes. Stuttgart 1906.)


- 27-<br />

Die Juratafel besteht aus regelmäßig iibereinander gelagerten<br />

Schichten, die sich in 3 Abteilungen gliedern lassen,<br />

nümlich (von oben nach unten)<br />

1. Weißer Jura oder Malm,<br />

2. Brauner Jura oder Dogger,<br />

3. Schwarzer Jura oder Lias.<br />

für die <strong>Umgebung</strong> von Regensburg kommt hauptsächlich<br />

der aus dichten Kalken und Dolomit bestehende we i ß e J u r a<br />

In seinen 0 b e ren Abt eil u n gen in Betracht. In ihm sind<br />

die Täler der <strong>Don</strong>au, des Regens, der Naab, der Laaber und Altmühl<br />

eingeschnitten. Er bildet die steilen felswände derselben,<br />

sowie die Hochfläche, soweit sie nicht von jüngeren Ablagerungen<br />

bedeckt ist. Letztere ist durch Kuppen und Mulden, sowie<br />

auch Trockentäler unregelmäßig gestaltet. Charakteristisch ist<br />

ihre Wasserarmut. Quellen und andere Wasserläufe fehlen fast<br />

vollständig, denn die atmosphärischen Niederschläge sinken<br />

durch das vielfach zerklüftete Gestein in die Tiefe, sammeln<br />

sich dort in unterirdischen Hohlräumen und treten auf der Sohle<br />

der Täler oft in starken, bachähnlichen Quellen zu Tage. 4 )<br />

Das vorherrschende Juragestein in der <strong>Umgebung</strong> von<br />

I~egensburg ist der p I um p e f eIs e n kaI k; in der Regel<br />

massig, seltener grob gebankt (so am Ausgang des Karether<br />

Tales, bei Saliern, bei Lohstadt), von gleichmäßig dichtem Gefüge<br />

und weißer oder hellgelblicher farbe. Er enthält nur ausnahmsweise<br />

Hornsteine 5 ) und ist in der Regel arm an Versteinerungen.<br />

tl ) Seine Verwitterungsformen sind abgerundet, die von<br />

ihm gebildeten felswände in den flußtälern zeigen häufig Aushöhlungel1<br />

in Form von flachen Apsiden. (Besonders schön in!<br />

4) Qucllcn ucr Rc~ensbur~cr Wasscrleitung- bci dcr Sallcrner Mühlc.<br />

1m Laabcrtal: bci Steinerbriickl. bci uer Baclllniihlc bei Deuerling, zwischen<br />

Schramlhof und eiscnhammer, oberhalb Parsbcrg; unter der Kirche VOll<br />

Hohcnfels; bci Sulzbach i. O.<br />

r,) Im Re~cntal beim Aus~an~ ues Karethcr Talcs unu heim Sallerncr<br />

Keller in Schnürcn, bei den Löwcn von Abbach in banuartig- gcwundcncr Form.<br />

U) Am häufigsten Tcrebratula insignis Schiibl., Rhynchonclla astcriana<br />

u'Orb. Tcrebratulilla suhstriata Schloth., Lima probosciuca Sw., Pectell<br />

globosus Qucnst. Als Scltenheit Ostracoden; nicht schr h[illfig Scyphien<br />

(Schwiimme) bci Walhallastraßc, und Korallen, westlich von Mariaort, bei<br />

Rieglillg und Kapfclberg. vid. V, Ammon, .Juraablagcrul1gcn p. 55; POIT\­<br />

pech Oeogn. Jahresh. 1901, p. 155; Oiimhel, Frankenjura p. 105.


- 28 -<br />

Altmühltal bei Essing und in der Weltenburger Enge. 7 )<br />

Auffallend<br />

ist das Vorkommen getrennter klippenartiger felsvorsprünge<br />

S ) im <strong>Don</strong>autal, besonders gegenüber von Sinzing. Die<br />

Oberfläche des plumpen<br />

~ ______ --=[=-----__ ....Ifelsenkalkes ist überaJl da,<br />

wo sie von dem Grünsand<br />

>i cl ~ der Kreide-formation bedeckt<br />

wird, vollkommen<br />

""'"""---~=----~eben9) und mit den runden<br />

Bohrlöchern von Pholas<br />

""""=:::::------~ein<br />

(Bohrmuschel) bedeckt; 10)<br />

Beweis, daß sie einst<br />

>I den Boden des Kreidemeeres<br />

gebildet hat, als<br />

o eine durch das Vordringen<br />

...... ---------------Jdes Kreidemeeres geschaffigur<br />

9.<br />

I:benwieser Bruch.<br />

fene Abrasionsfläohe. Da<br />

K Kreidc, PK Plattenkalke. Sp K gelbliche der Jura während der ältespätige<br />

Kalke. D Dolomit. ren Kreidezeit festland<br />

war, so war seine Oberfläche<br />

jedenfalls vor dem<br />

r-.,.----:r---'?""'"-.,---r--.--.---1Vo rd ringen des Meeres in-<br />

C---I.---I._..,..l.---l-....L..-r-L.....,.-L.I fo Ige der Erosion seh r uneben.<br />

Die tieferen Erosionsfurchen<br />

blieben bei<br />

der Abrasion bestehen und<br />

~=::::=::========::::fwurden mit Schutzfe:lsen-<br />

1-:=:!~==::::;:::====::3sanden ausgefiill t, mög-<br />

1-[:==~~~:;§~f7~~~~~licherweise scJlOn vor der<br />

[ Abrasion. Der plumpe felsenkalk<br />

enthält durch-<br />

'---......:::'--.::...-..~......;:.-.-...&.-.-...:.._--..:::_---1sch ni ttI ioh 99,5% kohlenfigur<br />

10.<br />

sauren Kwlk lind ist des-<br />

Kapielbergcr Bruch. halb zum Kalkbrennen sehr<br />

gr Grii nsand. S Schutzielsenschichten, geeignet. (Große Brüche<br />

DK Dieera'skalkc. PK Plattenkalke. pK und Werke bei Walhalla-I<br />

_.__.!Iumpcr t'clsenkalk. straße.)<br />

7) In letzterer wohl hauptsächlich durch Auswaschungen des flusses<br />

entstanden. f.ine andere Entstehung zeigt eine mächtige domartige Aus-


- 29-<br />

An einzelnen Stellen wird er besonders in seinen oberen<br />

Partien durch anders geartete, aber gleichzeitig abgelagerte<br />

Kalke ersetzt (faciesbildungen) (figur 9 und 10) und zwar teils<br />

durch wo h I g es chi c h t e t e 0 der p I a t t i g e Kai k e<br />

(P I a t tell kai k e - i m we i t e ren S i n n e) - Brandlberger<br />

und Wutzelhofer Höhe 11 ), Kager (ßr.)12), Ebenwies<br />

(8rY::), südlich von Alling und bei Lohstadt, Kapfelberg 1 !),<br />

HerrensaaP"), teils durch sogenannte K el he i me r Ma r m 0 r­<br />

oder ni cer a s Kai k e 1U ). Letztere sind namentlich in bergfeuchtem<br />

Zustand meist ziemlich weich, von lockerem, körnigem,<br />

krystallinischem oder oolithischem Gefüge und oft überaus<br />

reich an teils zertrümmerten, teils wohlerhaltenen Versteinerungen.<br />

1 ')<br />

höhlun~ an der Straße nach Essing unterhalb des Schulerlochcs, in der eine<br />

Statue des hl. Nepomuk sich befindet. Hier zeigt das Gestein dnrchwegs<br />

eine deutliche Ausschülferung von 2 cm Dicke, die nur lose dem Fels aufsitzt<br />

und an ihrer Innenseite mit kleinen Wärzchen von Kalksinter bedeckt<br />

ist. (M D S.) Das von oben an der Wand herablaufende Wasser veranlaßt<br />

wohl durch Eindringen ins Gestein beim Frieren die Ablösung der Schale.<br />

~) Wohl teilweise durch das frühere Vorhandensein von mit Schutzfelsellschichten<br />

erfüllten Taschen im Jura erkUirlich. viel. Brunhnber.<br />

H. N. V. X, p. 89, T. I, Fig. 2.<br />

9) ll. 10) Auf dem Keilstein und der Wutzelhofener Höhe, bei Pfaifenst'~iJl.<br />

Kager, am Schultzeweg, bei Abbach, Kapfelberg, Neukelheim. vid. Brunhuber,<br />

B. N. R., X., p. 89, T. H, Fig. 1 ulld T. III, Fig. 1-6.<br />

11) Hier mit Pteroceras M.<br />

12) Mit Venus sncvica. Schöne AufschlUsse am Eingang ins Tremelhausener<br />

Tal, in welchem sich diese Kalke bis iibcr Sch\vetzendorf hinaus<br />

\ erfolgen lasse I!.<br />

13) Hier IIlit [>ollicipes Qucnstedti. (Krebs), Korallen (Latimaeandra).<br />

Resten von Dacosaurus und Pflanzen resten (Lomatopteris iurellsis, Farne)<br />

und Cycas. M.<br />

14) Die Plattenkalkc bilden die Hauptmasse in dem großen Bruch. Sie<br />

enthalten viele Fischreste (Aspidorrhynchus, Lepidotus, Gyrodns, Ischyodus<br />

(vid. v. Ammon, B. V. R., p. 254), ferner Krebse und Schildkröten.<br />

An die Stclle der Platteukalke treten nach oben stellenweise massige<br />

Marmorkalke mit l:inlagerun~en von Schutzfelsenschichten. Unter den<br />

Plattenkalken treten an einzelnen Stellen Klippen von plumpem Felsenkalk<br />

mit Korallen zu T:l~e, an welche sich erstere auskeilend anlegen.<br />

Siehe Figur 10. .<br />

Ir.) Hier Natica gigas Stromb. (C1roße Schnecke); auch geolog. Orgeln.<br />

16) vid. G ii 111 bel, Frankeniura, p. 304-309.<br />

17) Die feinkörnigen Lagcn hestehen fast ganz aus kleinen üherrindeteu<br />

Stückchen von MuschelschalelI, Seeigeln. Korallen, Bryozoen,' Schwämmen<br />

lind den zylilldrischen Röhrchen von Kalkalgell (Gyroporel1en). Ahbildung<br />

letzterer vid. G Ü 111 bel, I. c. 306. Von wohlerhaltenen Versteinerungen<br />

sind am häufigsten Terebratula insignis Schiihl, und 'Rhynchollella Astierialla<br />

d'O~b; ve!schiedene Seeigel und Stacheln derselben, Apiocrinitellstiele.<br />

N.enneen, Zähne von Fischen (Clyrodus) und Sanriern (Dacodlls). VerzeichnISS<br />

der Verst. vid. Cl ii m bel, I. c. 316.


- 3U ---<br />

Obgleich Korallenreste relativ selten sind, so ist es doch<br />

kallm 7weifelhaft daß der Marmorkalk aus dem zertrümmerten<br />

Material ehel11aliger Korallenriffe entstanden ist. cr bildet in<br />

der I~egel nesterförmige cinlagerungen in den oberen Partien<br />

des plumpen felsen kalkes, in den er oft übergeht. Da er sich<br />

vorzüglich zur Herstellung von Werkstücken für Kunstbauten<br />

eignet (Befreiungshalle, Walhalla, Münchener Rathaus), so ist<br />

er vielfach in Brüchen aufgeschlossen. (Schutzfelsen, Kapfelberg,<br />

Haunersdorf. Neukelheim, Oberau.)<br />

Auch der D 0 10m i t kann in gewissem Sinne als ein StelI­<br />

"ertreter des plumpen felsenkalkes betrachtet werden. er tritt<br />

in der Regel massig (Hanselberg), seltener gebankt auf (Daierling)<br />

und zeigt häufig eine vertikale Kliiftung. (Bahnsteinbruch<br />

bei Matting.)<br />

Mehr als der Kalk zur Verwitterung geneigt, zerfällt er<br />

manchmal vollständig zu grauem Sand (Dolomitasche), während<br />

härtere Partien zu pittoresken felstürmen und Nadeln sich<br />

formen (Schönhofener felsnadeD. Cr neigt auch sehr zur<br />

Höhlenbildung (ctterzhausener Höhle, Velburf~r Höhlen).<br />

Dolomitische Partien finden sich von den untersten bis zu den<br />

obersten Abteilungen des weiBen Jura. 1R ) nie Hochfläche der<br />

Alb zwischen Neulllarkt i, O. und Regensburg besteht fast ausschließlich<br />

aus Dolomit. im unteren Laabertal wechseln felswände<br />

von Kalk und solche von Dolomit fortwährend ab. Bei<br />

I~egensburg lind im <strong>Don</strong>autal bildet er meist das Liegende des<br />

plumpen felsenkalkes, der sich von ihm durch seine lichtere<br />

farbe abhebt. (Bei Schönhofen, Rabenfels gegenüber Matting.)!<br />

9) ]\1 linscnförIlligen Partien tritt er hauptsächlich in den<br />

felsen bei Irating und gegelliiher Sinzing ~tI) auf; als eine<br />

!H) ~iidlich dcr J


-31 -<br />

schmale Bank im Steinbruch bei Ebenwies. 21 ) Man ist geneigt<br />

den Dolomit als ein metamorphosiertes Gestein zu betrachten,<br />

das sich durch eine chemische Umwandlung des Kalkes gebildet<br />

hat. Was auch die Ursache dieser Umwandlung gewesen sein<br />

mag. soviel geht aus den oben angeführten Tatsachen hervor,<br />

figur J 1. Kalkschicfcrl>r~L:h bei Painten.<br />

daß ihr Einfluß gegen das <strong>Don</strong>auta4 zu ein immer geringerer<br />

wurde. Der Dolomit isi meist arm an Versteinerungen.!!2) . Da<br />

er frostbeständig ist, liefert er ein sehr geeignetes Material zu<br />

Wasserbauten.<br />

--zt) Der stark zersctztc Dolomit enthält Kllollcn von dololllitischen<br />

Kalk: wohl überrestc der ehemaligen. spiitcr in Dolomit umgewandelten<br />

Kalkbank. vie!. Wankei. B. N. R. X. p. 105. I<br />

:l2) Im allgemeinen dieselbell Arten wic im plumpcn f'clsenkalk. Durchwegs<br />

Stein kerne. d. h. ohne Schalcllrestc.


'<br />

- 32-<br />

~<br />

l~""<br />

t<br />

~~ -------<br />

~<br />

Dic oberste und jüngstc Stufc des<br />

~ oberen wcißen Jura bilden die Kai k­<br />

-t sc h i e j c r (Kclhcimer- oder Soln-<br />

2 ~ hofer Schiefer), auch P I a t te 11-<br />

J. ~ kai keim engeren Sinne genannt,<br />

;1 ~ welche als außerordentlich regel-<br />

0. 11 mäßig, wie dic Blätter eines Buches<br />


-33-<br />

auf der Linie Tegernheimer Keller - KeiIberg-Irlbach sich<br />

beobachten lassen. Aus diesen Beobachtungen ergibt sich das<br />

nachstehende Profil vom Aufbau des ganzen hiesigen Jura,<br />

wobei jedoch zu bemerken ist, daß dasselbe als ein ideales zu<br />

betrachten ist, indem an den einzelnen Lokalitäten immer nur<br />

einzelne Teile desselben aufgeschlossen sind. :Es bleibt daher<br />

nichts übrig, als die einzelnen Aufschlüsse aufzusuchen und im<br />

Geist miteinander zu verbinden.<br />

Idealprofil des Jura in der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg<br />

(von oben nach unten).<br />

I. W eis s e r J u r a. Mal m.<br />

1. Kalkschiefer, Plattenkalk 1<br />

2. Plumper felsenkalk J~ oberer weißer Jura<br />

3. Dolomit<br />

4. Iiornsteinkalk<br />

5. Splitterkalk<br />

6. Werkkalk<br />

7. Mergelschiefer<br />

und Orünoolith<br />

1 mittlerer weißer Jura<br />

I<br />

} unterer weißer Jura<br />

~a) Sie könuen sich nur in seichten, ganz ruhigen Gewässern, in denen<br />

sehr feiner Kalkschlamm sich absetzte, gebildet haben. Wal t her (die<br />

Fauna der Solnhoiener Plattenkalke, bionomisch betrachtet, Festschrift zum<br />

70. Geburtstage Häckels) nimmt an. daß sie sich in Lagunen der KoralleIlriffe<br />

gebildet haben, in die vom Festlande her feiner Staub eingeweht wurde<br />

und die Ilur zeitweilig vom Meere überschwemmt wurden. vid. auch<br />

Rot h pIe t z, Über die Einbettung von Ammoniten in die Solnhofener<br />

Schichten. A. A. W. 11. Kl. XXIV. B. 11. Abt.<br />

Die iibrigen Plattellkalke kamen im Gegensatz zu den Kalkschiefern<br />

wohl in tieferem Wasser, aber auch zwischen und über Korallenriffen zum<br />

Absatz.<br />

24) Derartige Kalkbünkc (sogen. Weltenburger Marmor) von gelber<br />

Farbe finden sich beim Dorfe Weltenburg und gegeniiber bei Stausacker<br />

(hier in losen Blöcken). In der Kirche des Klosters Weltenburg und in der<br />

Walhalla verwendet.<br />

2:;) Verzeichnis vid. Gümbel, Frallkeniura, p. 289. Im M.: Ichthyosaurus<br />

leptospondylus Rhamphorhynchus lonS!:icaudatus Münst. (Flugsaurier).<br />

Orgillalexemplar beschr. VOll v. Ammon. Fische: Rhinobatis<br />

mirahilis Wagn., Ischyodus, Lepidotus, Pholidophorus, Aspidorl!ynchus<br />

lou!drostris AS!:. Catllrus, Strobilodus giganteus Wagn., Gyrodus macrophthalmus<br />

Ag., Microdon, Leptolepis, Thrissops. Krebse: Limulus Walchi<br />

Desll1., Peuaeus, Aeger, l':ryon, Mecochirus longimanus Schloth., Palinurina,<br />

Glyphaea. l':ryma. Insekten: Libellen, Wasserwanzen, l!olzwespenarlige<br />

Formen. Ferner Sepien, Schlangensterne (Oeocoma), Haarsterne (Comatula)<br />

und Quallen (J~hizostomites).<br />

3


- 34-<br />

11. B rau n e r J u r a. D 0 g ger.<br />

1. Ornatenton }<br />

2. Eisenoolithkalk oberer brauner Jura<br />

3. Variansschichten mittlerer brauner Jura<br />

4. Eisensandstein<br />

} unterer brauner Jura<br />

5. Opalinuston<br />

III. S c h war zer J u r a. L i a s.<br />

1. Jurensismergel 1<br />

(Stufe des Amm. iurensis)<br />

2. Posidonienschiefer (oberer schwarzer Jura<br />

(St. der Posidon. Bronni) J<br />

3. Roteisenoolith }<br />

mittlerer schwarzer Jura<br />

(St. des Amm. amaltheus)<br />

4. Arietensandstein<br />

(St. des Amm. Bucklandj)<br />

5. Angulatensandstein 1 ulltcrer schwarzer Jura<br />

(Keilberger Sandstein)<br />

(St. des Amm. angulatus) J<br />

Die Mächtigkeit der Ablagerungen des weißen Jura in der<br />

<strong>Umgebung</strong> von Regensburg beträgt etwa 140 m, dieienige des<br />

Doggers und Lias zusammen nur etwa 60 m. Die sandige Ausbildung<br />

verschiedener Schichten der bei den letzteren Abteilungen<br />

deutet darauf hin, daß ihre Ablagerung in der Nähe eIer<br />

Küste vor sich gegangen ist (Litoraler Charakter).<br />

Den bestell Aufschluß über die tntwicklung des Jura bei<br />

Regensburg gibt die Jurascholle des Keilberges 2;;), welche<br />

im Norden vom Wenzellbachc, im Süden vom DOllautal. im<br />

Westcn vom Trockental zwischcn dCIl Bahnstationen WalhaIlastraßc<br />

lind Wutzlhofcll bcgrcnzt wird, während sie sich längs<br />

dcr Linic Tegernheilllcr Kcllcr--lrlbach al1 das Urgebirge anlehnt.<br />

Die interessanteste Partie dcrsclbcn ist der K eil s t ein,<br />

(fig. 12) der zwischcn der Statioll Walhallastraße und dem<br />

~H) vid. Giil1lbel, t-:rankell,illra. p. 329-- ,1,B. v. 1\ In IlJ 0 11. die Juraahla~ernngen<br />

zwischen l~eRellshurR lind I'assan. Miinchell. Ackermann 1875.<br />

p. I~·~ 60 T. IV. P () 111 P eck j. die .I IIraahlagernll~ell zwischen I~eR'eJ1sburR'<br />

und l~eRellstalif O . .I. XIV .IR. T. paR'. 212. (] ii l1l bel. t'rallkeniura. p. 328<br />

bis 3-'1]. I~ () t h pie t z, die osthayer. Überschichl1l1R. S. A. W. 1911.


--- 35 --<br />

Tegernheimer Keller gegen das <strong>Don</strong>autal steil abfällt. Die Masse<br />

des Berges besteht mit Ausnahme des östlichen Teiles ausschließlich<br />

aus plumpem Felsenkalk, der an vielen Stellen des<br />

südlichen Steilhanges zu schönen Türmen und Bastionen ausgewittert<br />

ist. Große Steinbrüche gewähren einen guten Einblick<br />

in den innern Aufbau des Berges. Das Gestein ist in der<br />

Hauptsache massig, nur an einzelnen Stellen grob gebankt und<br />

im obersten Teil des MicheIer Bruches plattig geschichtet.<br />

Die ganze Gesteinsmasse ist in hohem Grade zerklüftet,<br />

teilweise auch zertrümmert infolge tektonischer Störungen, die<br />

mit starkem Gebirgsdruck verbunden waren, wovon das Vorkommen<br />

von liaarspaIten in jedem liandstück, sowie von zahlreichen<br />

Stylolithen Zeugnis geben, ebenso wie ausgedehnte<br />

Rutschflächen und einzelne Rutschstreifen. Die schmaleren<br />

Spalten sind meist mit braunem Verwitterungslehm ausgefüllt,<br />

die breiteren Klüfte mit grauweißem oder gelblichem, lockerem<br />

Sandstein. der aus Quarzkörnern und Zwischenlagen von<br />

Quarzgeröllen besteht und nebenbei etwas Kaolin enthält. 27 )<br />

An den. Seitenwänden der Sandsteinausfüllungen treten häufig<br />

grünlich graue, durch Pressung blätterige Tone auf. Mitten im<br />

Kalk finden sich namentlich häufig im Micheier Bruch linsenförmige.<br />

rötlich braune, krystallinische, harte Einlagerungen<br />

von mehr oder weniger dolomitischem Kalk,28) manchmal mit<br />

Hohlräumen, die mit schönen Kalkspatrhomboedern ausgekleidet<br />

sind. Nicht seIten kommt auch brauner, stengeliger Kalkspat~~)<br />

auf Spalten vor, hie und da in prächtiger sternförmiger<br />

Anordnung um weiße; konzentrisch schalige Kalkkugeln. Versteinerungen<br />

sind nicht häufig.~O)<br />

Die Höhe des Keilstcines bildet eine gegen Westen abfallende<br />

Flüche, auf welcher namentlich gegen den Südrand die<br />

oben erwähnten Sandsteineinlagerungen durch Gruben aufge-<br />

27) Dicser Sandstcin ist wohl mit dcn Schutzfclsellschichten identisch.<br />

Er cnthiilt Pflanzcnrcstc in Gestalt von Hohlformen kanti!?:cr Stcnge!. M. Ein<br />

cinzi!?:es Bruchstück cincr Muschc1schalc fand sich. M. Dic Tone führen<br />

hic und da Spurcn VOll vcrkohltcn Pflanzcnrestcn. Außerdcm fand sich eine<br />

umfall!?:reiche Kluftausfiillung toniger Natur mit ßohncrzcll.<br />

2~) vid. Wa n k e I, ß. N. R X, p. 104.<br />

~!l) vid. v. A tll tlI 0 11, I. c. p. 5 f.<br />

:\0) vid. v. A nl J1l () 11, I. c. p. 5S und Anm. Nr. 6.


- .36-<br />

schlossen sind. Gegen den Westrand hin finden sich inseIförmige,<br />

wenig mächtige Reste von plattigem Grünsand<br />

(Kreide), der reich an Quarzkörnern und Trümmern von<br />

Muscheln ist. Die Juraoberflüche, der der Grünsand auflagert.<br />

ist eben und mit Bohrlöchern von Pholas bedeckt.: ll ) Außerdem<br />

finden sich bis gegen den Keller zu. vereinzelt herumliegende,<br />

löcherige. braune .lurahornsteine, die sehr reich an<br />

Versteinerungen sind.:;~) Der plumpe felsenkalk bildet bis in<br />

die Nähe des Tegernheimer Kellers ausschließlich die Masse des<br />

figur 13.<br />

Keilstein. Ostliches Ende.<br />

Links großcr Fels. plumper fclscnkalk. rcchts Hornsteinkalke auf~crichtet.<br />

Keilsteins. Hier endet er in einem hohen feJstl!rrn; östlich davon<br />

treten geschichtete Kalke auf. deren gegen Osten aufgerichtete<br />

Rinke mall SChOll aus der Entfernung wahrnehmen<br />

kann ."" ) (rig. 1:3.) Das Liegende ues ])('S;lgtl'1l fclsturlllcs bildet<br />

:n) Schiinc r:x.c lllplarc M.<br />

32) Im M.: Ostrca rastellaris v. Miinst.. O. spiralis Ooldf.. O. dextrorsnlll<br />

Qncnst.. Tcrehra!ula indcn!ata (lucnst.. T. illsi ~ nis SchUb!.. Tcrebratulill


- .17<br />

zuriächst eine schmale Bank von zersetztem D 0 10m i t, die<br />

weiter gegen Westen am Puß des Berges in einem kleinen<br />

Steinbruch aufgeschlossen ist. Hier durch plumpen Pelsenkalk<br />

in zwei Lagen getrennt. Dann folgt der mittlere weiße Jura;<br />

zunächst als Ho rn s te i n kai k; 34) (Stufe des Ammonites<br />

pseudomutabilis Reiw.) ein dichtes, gelblichweißes Gestein mit<br />

zahlreichen Hornsteinen, in mächtigen Bänken anstehend;<br />

weiterhin östlich als S pli t t e r kai k,35) (Stufe des Ammonites<br />

tennilobatus oPP.) mehr graulich und dünn gebankt, durch Verwitterung<br />

in keilartige Scherben zerfallend und große Schutthalde.n<br />

bildend mit zahlreichen Versteinerungen. Vom unteren<br />

weißen Jura ist nur der wahlgeschichtete, gelblich graue<br />

Wer k kaI k 36 ) (Stufe des Ammonites bimammatus horiol.) in<br />

einem verschütteten Steinbruch wahrzunehmen. Weiterhin<br />

gegen Osten macht sich der braune Jura durch die gellJliche<br />

färbung des 'Terrains bemerkbar. Seine oberste Schicht. der<br />

Mac r 0 c e P haI uso 0 I i t h 37) war früher in dem obengenannten<br />

Steinbruch als 50 cm mächtige Bank aus dichtem, gelblich<br />

braunem, oolithischem Kalk mit zahlreichen goldig glänzenden,<br />

aber nicht verkiesten Versteinerungen aufgeschlossen. Die<br />

Ostecke des Berges wird vom Eis e n san d s te i n 38) gebildet,<br />

einem feinkörnigen, gelblichen, bei stärkerem Eisengehalt<br />

auch roten und braunen Sandstein, manchmal mit Brauneisenerzschnüren<br />

und tonigen Einlagerungen. Er ist in einem kleinen<br />

Bruch westlich vom Keller gut aufgeschlossen. Einzelne Bänke<br />

zeigen hier eine deutliche nach Westen fallende Diagonalschichtung<br />

39 ) (Schichtung diagonal zu den Schichtflächen der Bänke),<br />

~4) vid. v. Am mon, I. c. 1-53. und Po m pe c k j, 1. c. 154. Vcrsteinerun~en<br />

sind selten.<br />

3ii) 'lid. V. A mm 0 n, 1. c. 48-50 uud Po m p eck j, 1. c. p. 154, 204.<br />

Hauptsächlich finden sich Ammoniten (Perisphincten), namentlich Amm.<br />

polyplocus und Bclemnites unicanaliculatus.<br />

!In) vid. v. A llllll 0 n, I. e. 47 und Po m p eck j, 1. e. 154.<br />

37) vid. v. Ammon, I. c. 41 und Pompeckj, 1. c. 249·-251. Am<br />

häufi~sten Ammonitcs (Macrocephalites) rnacroccphalus Schloth. u. Amm.<br />

(Perisphinctes funatus), ferner von Ammoniten: Macrocephalites compressus<br />

Quenst. M. tumidus Rein. Sphaeroceras microstoma d'Orb. Sp. bullaturn<br />

d·Orb. Perisphinctes cf. subtilis d'Orb. Oppelia fusca, cf. conjungens<br />

Waagen; außerdem. Pleurotomaria Cyprea d'Orb.<br />

38) vid. v. Am lT1 0 n, 1. c. 37-39. Po lT1 p eck j, I. c. p. 148, 189-191.<br />

ap) vie!. Po m pe c k j, l. c. T. p. 190.


- 38-<br />

was auf eine Entstehung aus Dünen zu deuten scheint; zweifellos<br />

sind diese Sandsteine litorale Gebilde, aus längs einer Küste<br />

abgelagerten Sanden entstanden. Sie sind in der Regel versteinerungsleer.<br />

40 ) Früher fanden sich auf den Schichtflächen<br />

schöne Mangandendriten.<br />

Der Tegernheimer Keller 41), dessen <strong>Umgebung</strong> zu den<br />

geologisch interessantesten Lokalitäten Deutschlands gehört, da<br />

hier ein Einblick in die Anlagerung der sedimentären Schichten<br />

an das Urgebirge gegeben ist, ist in einen alten Steinbruch im<br />

Eisen sandstein hineingebaut. In der am Ausgang der Tegernheimer<br />

Schlucht 42) gelegenen Tongrube sieht man an der westlichen<br />

Wand wiederum den Eisensandstein (einzelne Schichten<br />

ziemlich reich an Mangan) und unter diesem den 0 p a li n u s­<br />

t 0 n 43 ) aufgeschlossen. In seinen oberen Lagen durch Zersetzung<br />

gelblich, sonst hellgrau, in seinen unteren Partien<br />

mergelig und härter, zeigt er allenthalben die Spuren starker<br />

Pressung. Er enthält viel Schwefelkies in feinen Körnern<br />

und einzelnen Knollen mit Krystallen, sowie stellenweise<br />

gutausgebildete Gipskrystalle; von Versteinerungen fast nur<br />

Belemniten. Seine untersten Schichten sind nahezu vertikal<br />

aufgerichtet. Auf sie folgt der J ure n si s m erg eId es<br />

Li a s 44), der die östliche Wand der Grube bildet, zunächst in<br />

Oestalt gelbbrauner, sandiger Mergel 45 ) mit wenigen Versteinerungen,<br />

dann in Form harter, oolithischer, grauer Kalkmergel,<br />

die zum Teil ganz erfüllt von Versteinerungen sind.<br />

40) Nur Pecten personatus Ziet. einmal gefunden. Häufiger kommt<br />

dieser bei Neumarkt vor.<br />

41) Dieser reizend gelegene Platz spielt in der Geschichte des Naturw.<br />

Vereins eine gewisse Rolle, da er schon seit langer Zeit den Entomologen<br />

und Geologen als Erfrischungsort nach ihren Exkursionen diente. Schon<br />

Leopold v. Buch, Geinitz und nach ihnen viele andere berühmte Männer<br />

haben hicr geweilL<br />

42) vid. V. Am 111 0 n, l. c. 1.5. Die Aufschlüsse sind leider zum großen<br />

Teil nicht mehr sichtbar.<br />

4:1) vid. Po m p eck j, l. c. 148. Hauptsächlich Belemnites conoideus<br />

Opp., sonst noch Bel. oxyconus Opp. und ein AlIlm. (Harpoceras) opalinus M.<br />

44) viJ. v. Am III 0 n, l. c. 3.5-36. Po III p eck j, l. c. 144-148.<br />

4G) Die sandigen Mergel enthalten hauptsächlich nur Beleminites tripartitus<br />

und B. irre!!;ularis; die harten Kalkmergel am häufigsten Ammonites<br />

(Coeloceras) crassus d'Orh. und Belelllnites tripartitus Schloth., außerdem<br />

von Ammoniten: Lytoceras jurense ZieL, L. sublineatum Üpp., L. cornucopiae<br />

Y. a. H., Hildoceras bifroI\s Bru!!;., Grammoceras Doerntense Bnckm.,<br />

Hau!!;ia sp. lind Reste einer Cycadee (Otozamites). M.


- 39-<br />

Auf sie folgen die dunklen, blätterigen Posidonienschiefer. Die<br />

Schichten des mittleren und unteren Lias scheinen zu fehlen.<br />

Nur in der Wand aus rötlichem Rotliegenden 46), welche die<br />

Grube nordöstlich begrenzt, finden sich eingepreßt vereinzelte<br />

Stücke von grauem A n g u I a t e n san d s t ein. Zahlreiche<br />

lose Blöcke desselben Gesteins finden sich nordöstlich der Grube<br />

am Beginn des Hohlweges der zur Hohen Linie hinaufführt. Verfolgt<br />

man die an derWestseite der Schlucht sich hinaufziehende<br />

Wasserrinne, so trifft man über dem Eisensandstein auf die<br />

Schichten des unteren weißen Jura, die mit ersterem infolge von<br />

Verwerfungen mehrmals wechsellagern. 47 ) Auf der Keilberger<br />

Höhe, westlich vom Punkt 472 am Wege vom Dorf Keilberg<br />

nach der Hohen Linie ist der A n g u I a t e n san d s t ein<br />

(Keilberger Sandstein)48) am besten aufgeschlossen (Br.); zum<br />

46) vid. Rot h pie t z. die ostbayer. überschiebung, p. 179. Wurde<br />

bisher für Rotliegendes gehalten, was mir auch wahrscheinlicher ist. Enthält<br />

Adern von Psilomelan, ebenso wie der östlich an ihr angelagerte lössartigen<br />

Lehm.<br />

47) vid. v. Am mon, I. c. p. 15 und 16.<br />

48) vid. V. Am mon, I. c. 28. Po m p eck j, I. c. p. 132, versteinerungsleer.<br />

49) Vom Schacht führte ein Stollen zum sogen. Knappenhaus am<br />

oberen Ende der Tegernheimer Schlucht. Profile der Schächte und Bohrungen:<br />

T her es i e n s c h ach t: 2,9 m grauer Ton, 1,3 m sandiger Ton, 7,8 m<br />

grauer Ton. 1.6 m gelber Schiefer (Jurensismer)("el und Posidonomyenschiefer).<br />

1.5 mEisenoolith, 8,1 m roter Sandstein (Angulatensandstein),<br />

13.7 m bunter Ton. 2,6 m bunter. sandiger Ton. 1 m gelbbrauner Sand,<br />

13.3 m Porzellanerde mit Tonzwischenlagen {3 Flöze). [Keuper.] Ende<br />

des Schachtes bei 57,5 m. I. 11.<br />

I<br />

Schacht Schacht Bohrloch<br />

Gelbe und graue, schiefrige Tone (Posidonomyellschiefer)<br />

. . . . . . . .<br />

12,50 1,5<br />

Roteisenoolith . . . . . 2.H ],2 1,0<br />

Grobkörnige. braune Sandsteine '(Ar~uatenschichten)<br />

0,3 0,3 0,3<br />

R t<br />

• .• • l(l<br />

o er und gelber Sandstein, feinkörnig . :l ) 9.11<br />

weich. I 0,5<br />

\<br />

.. ., sehr hart<br />

0.7 10,0 13,0<br />

Lichter Sandstein, we;~h . . . l 0,8<br />

.. " grobkörnig, sehr hart<br />

0,1 J<br />

(Augulatensandstein)<br />

Roter Ton, mit griinen Flecken<br />

2.9<br />

Grüner Ton, mit roten Flecken .<br />

2,9<br />

Blutroter, sandfreier Ton . . . .<br />

Roter, sehr harter. stark sandiger Ton.<br />

)<br />

12,3<br />

2.0<br />

23,4<br />

0.3<br />

Brauner, sehr harter Sandstein. . .<br />

0,06 2,2 2,5<br />

Rotbrauner, sehr harter, sandiger Ton<br />

1 ,w.)<br />

0,8 1,7<br />

Liegendes: PorzellanerdehaItiger, lockerer Sandstein. (Keuper.)


- 40-<br />

Teil sehr schön rotgebändert, zum Teil auch als sehr harter<br />

Quarzit ausgebildet. Nahe dem Steinbruch befand sich hier<br />

früher ein Schacht,49) aus welchem Roteisenoolith zu Farbzwecken<br />

und kaolinhaItiger Keupersandstein zur Porzellanfabrikation<br />

gefördert wurde. Der vom Hauptschacht in südlicher<br />

R.ichtung getriebene Stollen mündete beim sogenannten<br />

Knappenhaus am oberen Ende der Tegernheimer Schlucht im<br />

Keupersandstein und darüber liegenden roten und grünlichen<br />

Lettenschichten. Auch an anderen Stellen waren zu diesem<br />

Zweck Schächte angelegt. Gegen SO vom Br. findet sich<br />

eisenhaItiger, grobkörniger Quarzsand, in mehreren Gruben<br />

aufgeschlossen, der Stücke von R.oteisenstein (Roteisenoolith)<br />

mit Versteinerungen enthält; 50) ein ähnliches Vorkommen ist<br />

auch bei den letzten Häusern von Hinterkeilberg, wo man die<br />

Auflagerung des Arietensandsteins auf dem Angulatensandstein<br />

beobachten kann. In dem großen, alten Sr. östlich der Straße<br />

von Grüntal nach Irlbach, in der Nähe des letzteren Ortes, in<br />

welchem der Angulatensandstein gebrochen wurde,51) war<br />

früher das ganze Liasprofil bloßgelegt. 52 ) Heute sieht man nur<br />

die obersten Schichten, bestehend aus feinen, weichen, gelben,<br />

sandigen Mergelnr,~) und die darunter liegenden gelblichen bis<br />

grauschwarzen, zum Teil feinblätterigen Posidonienschiefer 5 'J)<br />

anstehend; die roten Eisenoolithe, die grobkörnigen, braunen<br />

Arietensandsteine nur in umherliegenden Resten.<br />

Am Waldabhang westlich von diesem Bruch sind alte<br />

Brüche im Eisensandstein, der hier zuweilen tonige Zwischenlagerungen<br />

zeigt. Auf den Feldern darüber finden sich Stücke<br />

von gelblichen, spätigen Kalken, die auf den Macrocephalusoolith<br />

hinweisen, sowie VOll grauen, oolithischen Kalken mit<br />

Ammonites chlorolithicus.<br />

r,O) es dii rftc sich hicr um vcrwittcrte Schichtcn dcs l~oteisenoolithes<br />

lind Arictcnsandstcincs handeln. Wcitcr gcgen W. sind diese wie Profil 1I<br />

zcigt vom Posidonomycllschiefcr hcdeckt. Betr. dcr Versteinerungen des<br />

Roteisenoolithcs vid. v. A m mOli , I. c. p. 29-31. Im M: Pcctcn aequivalvis,<br />

Sow., P. liasinus Nyst., Waldhcimia cOrl1uta Sow., W. subovoidcs Roem.,<br />

'


- 41-<br />

Am Nordrand der Jurascholle längs der Straße Irlbach­<br />

Wutzlhofen zeigt sich zunächst westlich von Irlbach regelmäßig<br />

geschichteter Werkkalk in zwei Br. aufgeschlossen,<br />

weiterhin folgt Hornsteinkalk; und östlich von Jägerberg<br />

Dolomit und plumper felsenkalk, der weiterhin den Westrand<br />

der Scholle begleitet und bei Jägerberg und Brandlberg teilweise<br />

durch plattige Kalke ersetzt ist. In dem Tal, das von<br />

Brandlberg nach Grüntal zieht, trifft man auf halbem Wege<br />

unten die Splitterkalke, oben auf der Höhe die Hornsteinkalke<br />

an. (Br. nahe P. 431.)<br />

In dem alten Br. nördlich vom Micheier Bruch und in dem<br />

Br. zwischen letzterem und dem funkbruch finden sich eingelagert<br />

in Vertiefungen des Jurakalkes stark zersetzte Stücke<br />

von Reinhausener Kalk; in ersterem auch solche von Knoilensand<br />

und Hornsand, ein Beweis, daß diese Kreideschichten über<br />

dem Grünsand auf der Höhe des Keilsteines vorhanden waren.<br />

Die Kreide.<br />

Ausgedehnter noch als die Juraformation ist die Kreideformation<br />

in der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg entwickelt. Aus<br />

ihr bestehen hauptsächlich die Höhen, welche hier das <strong>Don</strong>auund<br />

Regental umsäumen, aus ihr auch der felsige Untergrund<br />

der Stadt. Sie erstreckt sich, den Jura überlagernd, weiterhin<br />

über ein Gebiet, das durch die Orte Eggmühl im S., Kelheim,<br />

Riedenburg und Hohenburg im W., Amberg im N. begrenzt<br />

wird, im O. aber durch das Urgebirge, wo sie im Bodenwöhrer<br />

Becken bis über Roding hinaus vordringt. Ihre in dem<br />

beschriebenen Gebiet vorhandenen Ablagerungen, deren ursprünglich<br />

zusammenhängende Decke jetzt vielfach in inseIförmige<br />

Erosionsreste zerlegt erscheint, werden als R e gen s­<br />

bur ger K r eid e f 0 r m a t ion 1) bezeichnet. Die Ablagerungen<br />

haben sich in einem Meeresbecken gebildet, das früher<br />

höchst wahrscheinlich mit dem böhmisch-sächsischen-schle-<br />

1) Einc eingehende Beschreibung der Regensburger Kreideformation<br />

neb~t Petrefaktenvcrzeichnis findet sich bei G ii m bel. Ostbayer. Grenzgebirge,<br />

pag. 497-783. Von demselben ist ein Verzeichnis der wichtigsten<br />

Petrefaktcn mit Abbildungen im C. Z. M. 1868 H., p. 51 enthalten.


~- 42 -<br />

sisch-mährischen Kreidemeere zusammenhing 2) und sich auch<br />

gegen O. längs des Südrandes des Urgebirges bis gegen Passau<br />

ausdehnte. 3 )<br />

Mit dem, was man gewöhnlich unter Kreide versteht, haben<br />

die Ablagerungen nicht das geringste zu tun; 4) es handelt sich<br />

vielmehr um einen Schichtkomplex, der abwechselnd aus<br />

Sandsteinen, Mergeln und Kalken besteht; durchwegs Gesteine,<br />

welche leicht verwittern und deshalb im allgemeinen im Gegensatz<br />

zu den Jurakalken sanfte Hänge und flache Mulden bilden.<br />

Insbesondere sind es die Kalke, welche aus Kalk und fein verteilter<br />

Kieselerde (kieselige K.) bestehen, die bei der Verwitterung<br />

durch Auslaugung des Kalkes sich sehr verändern. Im<br />

frischen Zustande ziemlich dicht und von weißlicher, oder graulicher<br />

farbe, bekommen sie durch die Verwitterung ein<br />

charakteristisches mildes Aussehen und eine gelbliche färbung;<br />

schreitet der Prozeß fort, bis nahezu aller Kalk entfernt ist, so<br />

entsteht der sogenannte Tripel, ein sehr leichtes, lockeres, gelbliches<br />

Gestein. (Analyse siehe S. 94.) Sehr charakteristisch für<br />

gewisse Sandsteine und Mergel der R. Kreideformation ist der<br />

Gehalt an Glauconit 5 ), eines kieselerdereichen, eisenhaItigen,<br />

dunkelgrünen Minerals in form kleiner Körnchen, das in einzelnen<br />

Schichten so reichlich vorkommt, daß diese eine ausgesprochen<br />

grüne (glauconitische) färbung zeigen. Die R. Kreide<br />

umfaßt nur die jüngeren Glieder der Kreideformation, das<br />

Senon, Turon und Cenoman; die älteren fehlen vollständig, so<br />

daß man annehmen muß, daß während der Zeit ihrer Ablagerung<br />

unser Gebiet nicht vom Meere bedeckt war; denn alle Schichten<br />

der hiesigen Kreide, mit Ausnahme der Schutzfelsenschichten,<br />

haben sich gleich denen des Jura auf dem Meeresboden<br />

abgelagert. Bei ihrer Beschreibung folge ich der Gümbelschen<br />

Einteilung, die jedoch infolge nellerer Beobachtungen in einigen<br />

Teilen von mir geändert werden mußte.<br />

2) vid. 0 ii IJI b cl, Ostbaycr. Orcllzgebirge, p. 698-699.<br />

3) Neucrdings durch Ticfbohrungcll bci Stranbing bcstätigt, vid. Rot h­<br />

pletz, S. A. W. 1911.<br />

4) Dic Bczcichnung .. Krcidcformation" ist kcine glücklich gewählte, da<br />

die Ablagcrungcn dcr wcißcn. sogcnanntcn Schrcibkrcidc in Dcutschland<br />

hauptsächlich auf ]~ligcn vorkommen.<br />

Ci) Die glauconitrcichcn Schichtcn sind im allgemeincn auch die versteillcniIigsreichstcn.


-43 -<br />

Die Schichten der Regensburger Kreideformation<br />

(von oben nach unten).<br />

§ ( Hellkofener Mergel,6)<br />

~ 1 Oroßberger Sandstein.<br />

= o<br />

~1<br />

l<br />

Karthallser ßaculitenmergel,<br />

Pulverturmschicht (obere Kalke),<br />

Olauconitmerge!,<br />

Eisbuckelschicht (obere Kalke),<br />

Hornsandstein,<br />

Knollensand,<br />

Reinhausencr Schicht (untere Kalke).<br />

g f Eybrunner Mergel,<br />

o Hauptgrnnsand,<br />

d \ Schutzfelsenschichten. 7)<br />

Mit Ausnahme der Hellkofener Mergel kann das ganze<br />

Profil an den tHi.ngen der Winzerberge, wenn auch zum Teil in<br />

recht mangelhaften Aufschlüssen beobachtet werden. Um die<br />

einzelnen Schichten genauer kennen zu lernen, muß man sie<br />

daher noch an anderen Lokalitäten aufsuchen. Dabei ist zu bemerkell,<br />

daß die Mächtigkeit der Schichten an verschiedenen<br />

Orten, sowie deren Gesteinscharakter oft recht verschieden ist,<br />

was die Orientierung erschwert. Um sich zurecht zu finden,<br />

muß man sich an gewisse charakteristische Grenzschichten<br />

halten. als welche der Eybrunner Mergel, der Hornsandsteill<br />

und die Glauconitschicht zwischen den oberen Kalken gelten<br />

können. Diese sind aber hauptsächlich nur in der <strong>Umgebung</strong><br />

der Stadt vorhanden. Gegen N. verschwindet der Unterschied<br />

zwischen den einzelnen Schichten immer mehr. Gegen W. (bei<br />

Kelheim) findet sich nur mehr der Grünsand, der aber dort besonders<br />

mächtig entwickelt ist.<br />

6) vid. B run hub e r. P'lellkofener Kreidcmergel B. N. V. VII. p. 123.<br />

Sie entsprechen nach v. Am mon, Kl. führer durch einige Teile der fränkischcn<br />

Alb. München, Piloty und Löhle, p. 40, genau den Priesenerschichten<br />

und gehören wohl schon zum Senon. Ob letzteres auch bei deli<br />

Großbergerschichtcll dcr fall ist, bleibt zweifelhaft.<br />

7) Diesc sind wohl zweifellos fluviatile Ablagerungen, die sich vor dcm<br />

Hereinbrechen dcs Krcidemeercs auf dem t'estlande gebildct haben (prli.<br />

cenoman).


- 44-<br />

Die im Untprgrund des <strong>Don</strong>autales innerhalb des Stadtgebietes<br />

und dessen <strong>Umgebung</strong> vorhandenen Schichten sind<br />

vielfach durch die Anlage von Kanälen und Brunnen aufgeschlossen<br />

worden. 8 )<br />

Wir lassen nunmehr eine Beschreibung der einzelnen<br />

Schichten folgen.<br />

S c 11 u t z f eis e n s chi c h t e n. Sie bilden Einlagerungen<br />

in Spalten oder taschenförmigen Ausbuchtungen der Juraoberfläche<br />

(letztere wohl tieferer Erosionsfurchen aus der Zeit da<br />

der Jura Festland war) und bestehen aus lockeren, grauweißen<br />

Sandsteinen mit einzelnen Quarzgeröllen, die oft intensiv rot<br />

und violett gefärbte Lagen enthalten. An den Wandpartien<br />

finden sich in der Regel graue oder gelbe, oft blätterige Tonlagen.<br />

Diese enthalten manchmal kohlige, unbestimmbare<br />

Pflanzenreste. An der Grenze gegen den die Schutzfelsenschichten<br />

überlagernden Grünsandstein finden sich äußerlich<br />

grüngefärbte, größere Jurahornsteine, manchmal mit Bohrmuschellöchern.<br />

Sie stammen wohl aus der obersten, abradierten<br />

Juraschicht. Am besten zu sehen sind diese Einlagerungen<br />

am sogenannten Schutzfelsen, gegenüber von<br />

Sinzing, bei Kalkofen unweit Abbaeh, ferner im Kapfelberger<br />

Steinbruch. Aller Wahrsoheinlichkeit nach gehören die mächtigen<br />

Sandsteinlagerungen bei Walhallastraße auch den SchutzfeIsenschichten<br />

an. 9 )<br />

G r Ü n s a 11 d. Dieser ruht überall da. wo Schutzfelsen··<br />

schichten killen. direkt auf der ebenen, meist mit Bohrlöchern<br />

~) vid. Anhang zur Krcidcformation ...<br />

9) Allerdings ließ sich einc direkte Ubcrlagcrung dcr Sch. sch. durch<br />

den Griinsand hier bishcr nicht nachwcisen, WGil Ictztcrcr auf dcm Kcilstcin<br />

nur in schwachcn I~csten vorhandcn ist. Ahcr dic r:inlagcrung in weiten<br />

Taschcn und Kliiftcn dcs Kalkcs ist sehr charaktcristisch. Offenhar bestandcn<br />

dicsc schon lüngst, chc die Kalkmassc hci ihrcr Ahscnkung in der<br />

jetzt sichtbarcn W cisc . zcrkliiftct und zcrriittct wurdc, wohei auch die<br />

Sch.sch. starkcr Prcssung ausgesctzt warcn, was man an den Tonlagen<br />

wahrnehmcn kann. Charaktcristisch ist auch dcr starke Kaolinf{chalt der<br />

Sandsteine, der bei tertiärcn oder diluvialen Sandcn in hicsiger Gegend<br />

nie beobachtet wird. - In deu Sandsteinen findcn sich Hohlformen von<br />

kantigen Stcngeln (wie bei Ahhach), in den Toncn unhcstimmte verkohlte<br />

Reste von PflanzelI, wic alll Schutzfe!~en. Dortseihst finden sich in den<br />

Hornsteincn Juraversteincrungcu, lind nebcn dcn Hornsteinen vereinzelte<br />

Jurablöcke mit Bohrlöchcrn.


- 45-<br />

bedeckten J uraoberfläohe auf und beginnt hier in der R.egel mit<br />

einer aus QlIarzgerüllen lind Muscheltriimmern bestehenden<br />

(Keilsteiner Höhe). oftmals eisenreichen Lage, sogen. Grundconglomerat.<br />

(Kager.) Nun folgt die Hallptbank des Grünsandes<br />

in form eines feinkörnigen, infolge reichlichen Glauconitgehaltes<br />

meist ausgesprochen grünen Sandsteins. IU ) dessen<br />

Mächtigkeit bis zu 10 m anwachsen kann (Abbaeh), und der<br />

vielfach als Haustein Verwendung findet (Dom). Darüber<br />

folgen in der R.egel wohlgeschichtete, dünnere Bänke eines<br />

harten, kalkreichen Gesteins, in dem der Glauconit allmählich<br />

verschwindet und nur noch in weicheren, mergeligen Zwischenschichten<br />

dem Auge sichtbar hervortritt. Versteinerungen nicht<br />

selteil. Exogyra (Ostrea) oolumba Lm., die als Leitfossil der<br />

Kreideformation in all e n Schichten vorkommt. Pecten<br />

aequicostatus Lm., Pecten asp er Lm., sowie verschiedene Haiiischziihlle.<br />

E y b r 1I 11 11 e r M erg e 1. Ein weicher, geschichteter,<br />

zum Teil bl~Hteriger Mergel, in frischem Zustande dunkel, verwittert<br />

grau oder gelblich; Versteinerungen ziemlich häufig,<br />

besonders viele foraminiferen; ferner Pecten notabilis Mü.,<br />

Pecten membranaceus Nilson, Ostrea vesiculosa GÜmb. und<br />

Serpula septemsulcata I~eich. und Cotta; selten Ammoniten und<br />

Belemniten. nie Mergel bilden die Grenzschicht zwischen dem<br />

Grünsand und den unteren Kalken und zn gleich den Hauptwasserhorizont<br />

der Kreide, der sich a1l den Winzerbergen in<br />

deli dort angelegten ßrllnnenstuben bis Kager verfolgen läßt,<br />

wo er beim D(lrr die Höhe erreicht. Am unteren Ende der<br />

Wolfssch lucht bei Schwalbennest und an anderen Orten entspringen<br />

in dieser Schicht zahlreiche Quellen. Auischlüsse:<br />

Hohlweg bei Schwalbennest, oberes Ende; am Ausgang der<br />

W ()lfsschlucht; Steinbruch bei den Löwen bei Abbac\1.<br />

I~ ein hau se 11 crS chi eh t c n (untere Kalke). Unregelmüßig<br />

gebankte, kieselige Kalke. in den oberen Lagen<br />

grobknollig meillhausener Berg); im unzersetzten Zustande<br />

dicht. graulich. gewöhnlich aber gelblich, häufig gebünden.<br />

Neigt sehr zur Zerklüftung und sodann zur Tripelbildullg.<br />

10) Am tlupberg- bei Kneitillg- lInu bei Reifenthai kalkreich, von lichtcr<br />

t'arbe mit g-allz wCllig- Olauconit; bei Hög-lillR ohne Olallconit, gelbbraun.


46<br />

Chemische Zusammensetzung des Tripels, vid. pag. 94. Versteinerungen<br />

sparsam. Pecten notabilis Mü., Inoceramus labiatus.<br />

Haifischzülme. Aufschlüssse: Große Brüche am ReinlJausener<br />

Berg; oberer Teil der Wolfsschlucht und <strong>Umgebung</strong>;<br />

fig. 14.<br />

Steinbruch alll Reinhauscller Berg.<br />

ullterhalb der Oberndorfer Höhe. Zur 13ruchsteiJJrJlaucrung<br />

se hr geeignet.<br />

K n 0 I1 e II S all U. (Willzerberg Schichten.) Weiche ungeschichtete<br />

SaJlde und Sandsteine, II~illfig lIJit Ilarten, quarziti5clten<br />

Lagell oder lrofllsteinartigen, mallnigfach gestalteten<br />

Knollen. In den oberen Lagen oft lI1ehr kalkig ausgebildet


- 47-<br />

und geschichtet oder aus kieselig kalkigen Knollen bestehend,<br />

die teilweise in Tripel übergehen. Versteinerungen nur in<br />

den Knollen, hauptsächlich in den kalkhaltigen: Inoceramus<br />

labiatus Schloth, RhynchonelJa plicatilis Sow. Aufschlüsse:<br />

Winzerberg, Anlagen beim Pfaffensteiner Kreuz; Sandgruben<br />

auf der Kuppe des Reinhausener Berges. Ablagerungen mit<br />

kalkigen, versteinerungsreichen Knollen: Kuhblöß bei Sinzing;<br />

auf dem Kneitinger Berg; auf der Oberndorfer Höhe. Wird als<br />

fegsand bellützt.<br />

Die oberste Schichte des Knollensandes und zugleich die<br />

Grenzschichte zwischen diesem und den oberen Kalken bildet<br />

der Ho r n san d s te i n, ein außerordentlich charakteristisches<br />

Gestein, das aus v.rößeren Quarzkörnern, die durch ein<br />

kalkiges Bindemittel Z1l einem quarzitischen Gestein von oft<br />

außerordentlicher Härte verkittet sind. Versteinerungen nicht<br />

selten. Lima canalifera Goldfuß, große form von Exogyra<br />

columba Lm .. Rhynchonella Cuvieri d'Orb. Aufschlüsse: Am<br />

schönsten in den Anlagen um die Kirche auf dem Dreifaltigkeitsberg<br />

; alter Steinbruch westlich der Seidenplantage und<br />

am Wege von der Winzerhöhe nach Niederwinzer. In Lesestücken<br />

auf der Platte bei Priifening und südlich davon bei<br />

Punkt 396. 11 )<br />

Die 0 b e ren KaI k e umfassen die Eis b u ck eIs chi c h t<br />

(unten) und die Pul ver t u r m s chi c h t (oben), welche<br />

durch eine OIauconitschicht getrennt sind.<br />

Eis b 11 C k e I ~; c h j c h t. Regelmäßig gebankte, dichte,<br />

muschelig br'echende, kieselige Kalke, graugelbIich, durch Verwitterung<br />

bräunlich gelb. In 'den untersten Lagen mit vereinzelten<br />

Quarzkörnchen; in den obersten weicher, oft schieferig,<br />

allmählich in grünen GI a u c 0 n i t m erg e I übergehend, der<br />

eine ca. 1 m müchtige Grenzschicht gegen die Pulverturmschicht<br />

bildet und eine Art Breccie darstellt, die fast ausschließlich aus<br />

"Exogyrenschalen, Steinkernen VOll Muscheln und Schnecken<br />

und weißlicllen Kalksteinknollen besteht.<br />

11) Das uralte Kreuz am WestabhallK des Eishuc~els besteht aus liOfllsandstein:<br />

dieser kam auch am SiidabhallK an der' Stelle des alten Sühnekreuzes<br />

beim Kanalball in 1 m m1ichtiKer enorm harter Schicht zum Vorschein,.<br />

ebenso heim Kanalball zum Bischofshofcr Bierkeller, östlich von der<br />

Bur~fnedcnsälllc.


- 48-<br />

Pul ver tu r m sc h i c 11 t. Wohlgeschichtete, dichte.<br />

muschelig-brechende, kieselige Kalke, mit vorherrschendem<br />

Kalkgehalt, daher in irischem Zustande licht, gelblichgrau,<br />

manchmal dem fbenwieser Jurakalk ähnlich. In den obersten<br />

Lagen häufig plattig ausgebildet (auf der Winzer flöhe und<br />

Kager Höhe). Versteinerungen: in der Eisbuckelschicht im<br />

allgemeinen spärlich, etwas häufiger in den oberen Lagen:<br />

Exogyra columba, Isocordia similis Sow, Rhynchonella plicatilis<br />

Sow. Magas Geinitzi Schlönb.; im Glauconitmergel sehr<br />

zahlreich: Große Exogyra columba Lm., massenhaft Steinkerne<br />

von Crassatella ligeriensis d'Orb, Crassatella ratisbonensis<br />

GÜmb., Lucina lenticularis Goldf., Venus fabacea Röm., Turitella<br />

sp., Pleurotomaria sp., Serpula filiformis Sow. In der Pulverturmschicht:<br />

Lima canalifera Goldf., Lima elongata SO\\".,<br />

Rhynchonella plicatilis Sow., Nautilus sp., in den obersten<br />

Lagen: Callianassa antiqua Otto. (Winzerberg Höhe.) In allen<br />

drei Schichten Haifischzähne. (Otodus und Pycnodus.) Die<br />

oberen Kalke sind für Bruchsteinmauern sehr geeignet.<br />

Auf s c h I'ü s s e. Eisbuckelschicht : Hauptsächlich unterhalb<br />

der Winzer Höhe, westlich von der Seidenplantage; am<br />

Eisbuckel alte Gr., südwestlich vom Augustinerkeller. Glauconitschicht:<br />

a. Br. im Kaffeegarten westlich von der Seidenplantage<br />

; am Wege von der Winzer Höhe nach Oberwinzer ;<br />

sowie in Lesestücken auf den feldern nördlich von diesem<br />

Punkte. Pulverturmschicht: Auf der Winzer- und Kager-Höhe;<br />

a. Br. der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus; im Tale bei Neuleoprechting<br />

Br.<br />

Kar t hau s erB a c u li te n Me r g e !.12) Zu unterst<br />

eine hellgelbe Tonschicht (2 cm), darüber dunkelgrüne, glauconitische,<br />

weiche Mergel mit zahlreichen Kalkknollen unJ<br />

Steinkernen (30 cm); darüber gelb!., lockere Mergel in welliger<br />

Schichtung mit zahlreichen Kalkknollcn. Versteinerungen fast<br />

nur in der Olanconitschicht; hier aher sehr I!üufig: Ammonites<br />

peramplllls Mant., Baculites haculoides Mallt., Arca subglabra<br />

d'Orb, Crassatella ligcricnsis d'Orb. llloccramus Brogniartii.<br />

J 2) vill. B r U II hilb C r, 13citriig-c zur KClllltnis lIer Rc>;. Kreideformatioll.<br />

ß. N. V., 11. pag. 9\.


- 49-<br />

Ostrea colull1ba (groß). Turritella. Voluta. Fusus sp .• Pleurotomaria<br />

sp .. Serpula filiformis und Haifischzähne. Die Mergel<br />

wurden 1915 mehrfach durch Bohrungen nördlich des Abfalls<br />

der Niederterrasse zwischen dem Petroleumhafen und Jrlmauth<br />

crsch losseil.<br />

() roß b erg crS eil ich t. Vorwiegend dünnplattig geschichtete.<br />

harte. brm1l1e. durch reichlichen Kalk verkittete<br />

Sandsteine (Clroßberg), daneben auch weichere, mehr sandige,<br />

griinliche ghuconitische Lagen (Höfling und EggmühI). Versteinerungen<br />

meist zertriimmert; auf Schichtflächen zahlreiche<br />

Bryozoen ausge\vittert. Haifischzähne, Callianassa antiqua,<br />

Ammonites (Pachydiscus) peramplus Mant. in Riesenexemplaren.<br />

(rlöHing.) Aufschlüsse: Großberg, südöstlich vom alten<br />

feldkreuz Br.; nördlich von Graß; Winzer Höhe; bei Höfling<br />

westlich llnd ()sUjch von Punkt :344 Sr.; bei Rocking Br. und<br />

f:ggmiihl Br. Im Untergrund der Gewehrfabrik durch einen<br />

Brunnen aufgeschlossen. Als Bau- und Schottermaterial verwendet.<br />

li e 11 k 0 f e n er Me r g e 1. 13 ) Blaugraue, weiche, tonige<br />

Mergel. hie und da schiefrig. Versteinerungen: außerordemlich<br />

zahlreich Foraminiferen und Ostracoden (Schalenkrebse) ;<br />

kleine Schnecken. Nur durch Tiefbohrung bei Alt-Eglofsheim.<br />

Hellkofen und Moosham 14 ) erschlossen. - Die Mächtigkeit der<br />

Kreidescl1ichten beträgt an den \Vinzerbergen ca. 70 m. Dazu<br />

kommel1 die hier nicht vorhandenen bei rlellkofen erbohrten<br />

Mergel. wodurch sich eine Gesamtll1üchtigkeit der Kreide VOll<br />

ca. 140 111 ergibt. (Bei der Wundermühle bei Straubing wurden<br />

313 m Kreide dmchbohrÜ. nie Mächtigkeit der einzelnell<br />

Schichten ist an verschiedenen Lokalitäten eine sehr verschiedene;<br />

die ~i1testen Schichten sind westlich. die jüngsten Schicllten<br />

östlich von l(egenshurg am meisten entwickelt.<br />

1:1) 'lid. ß r IIn hub er. Geolo~. Neuil.;keiten. ß. N. V. VII., p. 123.<br />

H) Die Bohrun~ bei Mo()sham (Puricelligut) 1910 ergab: bis 49 lTl graublauer<br />

Letten. 49-62 1Il ~elher Letten (Tertiür), 62-146 111 ~raller TOllmergel<br />

(Hellkoiener Merl.;el), 146-146,5 m glauconitisch, sandige Lage,<br />

146.5-161' m Sandstein (GroBber~erschicht). Die Temperatur des Wassers<br />

betrug bis 148 lTl 10 0 C .. bei 160 m stieg sie auf 16.5 0 C. und hat sich seitdem<br />

so erhalten.


---- 50 ---<br />

o r ii n san d : bei Abbach 16 m, bei Schwalbennest 10 m.<br />

beim Kreuz bei Pfaffen stein ca. 6 m. E y b run n e r Me r gel:<br />

Mächtigkeit sehr verschieden, bei Pfaffen stein ca. 6 m, Re i n­<br />

Il alls e ne r Sc h ich t e n: am Reinhausencr Oalgenhcrg 20 m,<br />

bei Pfaffenstein ca. 5 m. K n 0 11 e n san d: bei Pfaffenstein<br />

40 m. liornsanctstein: 0,5-1,0 m. Eisbuckels<br />

chi c h t: bei den Rahnarbeiterhäusern am Eisbuckel 10 m.<br />

GI a u co ni t s chi c h t: 0,5 m. Pul ver tu r m sc h ich t:<br />

bei Karthaus 15 m. 0 roß be r ger S chi c h t: Oroßberg ca.<br />

8-10 m. Siehe auch Profil des Untergrundes.<br />

Die Ablagerungen der Kreide im Untergrund des <strong>Don</strong>autales.<br />

Da über die Sohle des <strong>Don</strong>autales eine ununterbrochene<br />

Decke von diluvialen . Ablagerungen (Schotter und Löß)<br />

ausgebreitet ist und überdies unter dieser Decke im Osten<br />

der Stadt auch noch tertiäre Ablagerungen auftreten,<br />

so beruht unsere Kenntnis der den felsigen Untergrund<br />

lJildenden Kreideschichten lediglich auf künstlichen Aufschlüs··<br />

sen, deren Ergebnisse aber im Laufe der Zeit in genügender<br />

Anzahl beobachtet wurden, so daß wir uns jetzt ein annähernd<br />

richtiges Bild von der Zusammensetzung der Oberfläche der<br />

Kreideplatte machen können. Sie beginnt bei Prüfening mit<br />

dem c e n 0 man e n 0 r ü n san d und setzt sich gegen O. in<br />

dcr Weise fort, daß immer jüngere Schichten der Kreide in<br />

regelmäßigcr Reihenfolge auftreten, als eine natürliche folge<br />

der VOll \\'.--0. gehendcn Neigung der Platte, die auch in dem<br />

Aufbau der südlichen Hühen des <strong>Don</strong>


- 51-<br />

Grünsand auf.!) Ein Teil des Taxisschell Schlosses steht auf<br />

E y b run n e r M erg e L Letzterer dürfte bei einem durchschnittlichen<br />

fallen der Schichten von 1 : 70 ungefähr dort an<br />

die Reinhausener Schichten grenzen, wo der von Dechbetten<br />

herkommende Bach die Prüfeningerstraße kreuzt. Die west·<br />

liehe Grenze der R ein hau sen e r S chi c h t engegen den<br />

Knollensand ist irotz einer großen Anzahl von Aufschlüssen<br />

schon wegen der geringen petrographischen Verschiedenheit<br />

der Grenzschichten scll\ver festzustellen. Nördlich der Prüfeningerstraße<br />

finden sich ausgesprocllene Re i n hau sen e r<br />

KaI k e vom Stadtpark an lind lassen sich von dort in den tiefer<br />

gelegenen Stadtteilen bis zur Brunnleite feststellen. 2 ) Südlich<br />

der Priifellingerstraße geht die Grenze des K n 0 ll e n san des<br />

ziemlich weit nach W. Mit Ausnahme des oben bezeichneten<br />

Stadtteiles bildet in der ganzen Altstadt und den siidlich davon<br />

1) Brunnen der Schießhausrcstauration: 0-4 m alluvialer Sand, 4 bis<br />

6 111 (341) Grünsand, 6-9 m Jurakalk und Dolomit, Obcrfläche mit Bohrlöchern.<br />

Brunnen s. ö. der Station: 0-6 m Diluvium, 6-10 m (339) Grünsand,<br />

erst plattig-, hart, kalkig, dann intensiv glauconitisch. (Die eingeklammerte<br />

Ziffer gibt dic tIöhenkote der oberen Grenze der betr. Kreideschicht<br />

an.)<br />

2) Kanal längs eier Ostfront der Oberrealschule: 0-1 11l Löß. 1-2 11l<br />

rotbrauner Lehm mit Schotter, 2-3,60 m Schottcr mit SaneI. dann oben<br />

stark zersetztes, sandig-cs, g-elbliches, weiterhin plattiges, z. T. hartes<br />

Gestein (Rcinhausener Schicht). Nördlich davon beim Erziehungshaus ist<br />

in 4 111 Tieie noch kein Gestein vorhanden. - Kanal in der Prüfcningerstraße<br />

in ca. 4 m Tiefe unter Schottcl'. dcr viel groBe Jura- und Kreide­<br />

~erölle führt. ein oberflächlich stark zcrsetztes und mehr sandiges, gclblichcs<br />

Gestein, tcilweise sehr hart. (Grenzschichten zwischen Reinhauscner<br />

Schichten und Knollensand.) Die Gesteinsplatte verschwindet beim<br />

Drexelweg- auf 25 !TI Länge, erhcbt sich dann gegen W, um bci tIs.-Nr. 50<br />

in 4,5 m Tiefe zu verschwinden. Ähnliches Gestcin kam auch in der Dech·<br />

hcttenerstraBe 47 unter 6,40 111 Diluviul1l und im protestant. Waisenhaus­<br />

~arten in il m zum Vorschein.<br />

Bei der Anleg-llng dcs Teiches im Stadtpark zeig-ten sich untcr 1 m<br />

Schotter und in diesen eing-elagerten Schwcl1ll1lsandschichten bis auf 0,3 tI1<br />

unter der Ohcrfläche sich erhehendc zum Teil in Tripel verwandeltc Reinhauscncr<br />

Schichtcn. Ein in dcr Nähe bis auf 10 m abgescnkter Brunnen<br />

erg~h dassclbc Ocstcin. In teilwcisc unzersctztc111 Zustand, in wohlgeschlchtcten<br />

Bänken traten dic Rcinhauscner Schichtcn im Kanal in der<br />

GumpelzhaimerstraBc in 4 m Tiefe zutage. ebcnso inncrhalb des Prchrunner<br />

Tores und am tIerrenplatz in 4,5 111, weitcrhin l1lehr plattig im Kanale<br />

Im Ve,rlauf der Leelercrgassc in 0,;;-2 1\1 his zur Brunnlcite. t:in im Keller<br />

der Emslander Braucrei angcle"ter Brunncn ergab dassclhe Gestein in<br />

8 m Tiefe


- 52 -<br />

gelegenen Stadtteilen der Knollensand~) und der Ho r n san d­<br />

s te i n 4 ) den Untergrund. Letzterer tritt zuerst in der Maximilianstraße<br />

auf und läßt sich von da bis zur Sternbergstraße<br />

verfolgen. Die neuen Stadtteile von der Gegend des Ostentores<br />

bis Alt Skt. Niklas stehen auf den wohlgeschichteten Bänken<br />

der 1: i sb u c k eis chi c h t e n;") bei Alt Skt. Niklas läuft<br />

die G lau co 11 i t s chi c h t aus, um weiter östlich den Pulver<br />

t u r m s chi c h t e n Platz zu machen. Diese steigen im<br />

Bereiche der Safferlingstraße allmählich in die Höhe. so daß die<br />

G lau co 11 i t s chi c h t in höherem Niveau im südlichen Bereich<br />

der Reiterkaserne ausläuft. Die Gewehrfabrik (Kote 334<br />

nicht a.1R wie auf Profil und Generalstabskarte) steht auf den<br />

Großbergerschichten. Weiter östlich wird die Kreide durch<br />

das immer müchtiger werdende Tertiär überlagert. Nahe der<br />

Irler Höhe P. 30R revid. ;,04 fanden sich 1917 die Großberger<br />

Schichten mit Calianassen in 6 m Tiefe; nördlich davon am<br />

::) Typischer K 11 () ll e 11 s a 11 d unter Diluvium fand sich im Kanal in<br />

der Kreuzgasse ill 2,5 lll. il11 Stadtgraben heim Jakobstor in 2 m, Schottenstraße<br />

in .1•.1 111. Hismarcksplatz in .1.5 m. Neuhausstraße in 4 ..1 m, bei der<br />

Oswaldkirche iu 7 111. heim Wasserturm im Dörnbergpark in 3 m, bei der<br />

alten Zuckerfabrik in .1,25 m. hei den Eisenbahnhüusern jenseits der Kumpfll1iihler<br />

Briicke ill (] und 9 111. Westfront des Bahnhofsgebüudes in 6 m Tiefe.<br />

In einem großeu Teil der Stadt liegt der Knollensand infolge der Mächtigkeit<br />

des Diluviul1ls und der Anhiiuful1g alten Bauschuttes sehr tief.<br />

4) Typischen Ho r n s a Il d s t e i Il traf mall Trunzergiißchen 5 iu 9 Ill.<br />

Karlllclitenhrüu in (] 111, Mitte der' MaximiliansstraBe ill 4 m, Sternberg·<br />

straße in 4 111. Oasfabrik ill 3.5 111, siidlicher Teil der t'urtm2yerstraBe in<br />

4 m Tiefe. Bcmerkenswert ist das Vorkommen des liornsandsteines beim<br />

lieimschen Lagerhaus nnter 17.5 m Diluvium. Auffallend ist die nahezu<br />

400 m breite Zont.: des HOfnsandsteills zwischen der MaximilianstraBe und<br />

der SternlJergstraBe. da die Miichtigkeit dieser Oesteinsschicht in der<br />

I~egel nur 1-2 111 betrügt; ent\\'eder liegt hier eine gröBere Müchtigkeit<br />

oder ein g"eringeres Fallen vor.<br />

;.) Die t: i s h 11 C k eis c 11 ich tell kameIl hei deli Kanalbauten ill der<br />

Oabelsherger-. Ostellliorfer- lind \Veillenburgerstraße in ca 4 111 zum Vorschein.<br />

in letzterer bis zur t:illllliindulIg" ill die StrauhingerstraBe. wo die<br />

Kreideplatte pliitzlich eudet. Beim Garnisonslazarett fanden sie sich in<br />

.'i 1Il Tiefe. hei der Ballllllllterfiihrllllg der Sterubergstrafle in :l 111. ebenso<br />

siidlich der BallII zwischen hier UIIlI der lJntcrfiihfllng" der Lalldshuterstralle.<br />

Nicht seltcn fanden sicli Versteinerungen: A 111 111. pt.:ralllpltls, Isocordia.<br />

l~hYHch()nella plieatilis. Magas UeinitzL Dageg"cn zeig·tcn sich die Pul v e r­<br />

t u r 111 s chi c h t e n ill der langcH Kalla1strecke zw ischcll Kaserne U11(./<br />


~ 53~-<br />

Bruderwöhrd in der Nähe der <strong>Don</strong>


- 54-<br />

Tafel I.<br />

R e gen s bur ger U n t erg run d.<br />

Noch Beobochlungen bei Brunnenanlagen und TIefbohrungen vor> Dr. Brunhuber.<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29<br />

c=J Diluvium<br />

~<br />

fI<br />

~<br />

-<br />

Terdilr<br />

GrossberllerS( hich.t<br />

Pulverturmschicht<br />

Glaukonitschicht<br />

Eisbuckekchicht<br />

Hornlii.and<br />

KnoUcC\$.IU\d<br />

Rcu,heuuncrsc.luchc<br />

Eybrwlnef~r"d<br />

Grünaand<br />

Schutzlelllch.khi<br />

Plumper f.l .. nbllc<br />

'Weisa:jW'u)<br />

E<br />

LAI/tl dfl. 8runne".<br />

Ö<br />

IJ.n, der 80hnuWCl<br />

"..: ;::<br />

i ..<br />

t Schies ~ heus PrlHeninll . .. 34~ 10<br />

2 T onwörenfabrik Meyer 6. Rcinhord'.<br />

Dechb.uen IIIilI .. 353128<br />

3 Bohrloch w • .,Uch von Nr. 4 . . 360 ~O<br />

4 GUI Konill!>wiesen.<br />

Brcnnel"el (92) . . 365 65<br />

~ 1 brauerei Bischofst,of,<br />

I De< hbetlener~\re s se (90) .. .: 34°136<br />

6 Dechbettenentras~ Nr. 47 . 1340140<br />

~ 1 ~~k~~·;I!,:~kÄ'!'aO::'·:~~T'~\iXI) ~:~ : ~<br />

9 JuStUllcbaude. fnJher 10 (1813) 341 60<br />

10 Fikenlscher'sche Zuckerrabrik . 341 6!><br />

11 liod.'ibeqrcrslrftSse !>.<br />

Kumpfmuhl (06) . MI 45<br />

12S,,,dlc,brau.<br />

Rote löwen.trasse 10 (93'<br />

13 RÖr.r;:~~~t:':r.~~~g~:' ..<br />

SMW<br />

14 Jesuitenbrouerei.<br />

338 31<br />

Obermünller~trn sse C 1894) . . , 338 ~<br />

1<br />

~Ir<br />

lele des BNnnens<br />

i .: .!<br />

(Jehr der BohnU\i'J<br />

..: .!<br />

15 Btschofshof,<br />

Porto Pr. lori. (1892) 1'3301"<br />

J6 Karmehtenbrouhaus.<br />

EI.buckeI198) ~ 64<br />

11 Obermunsterkellu 13515 58<br />

18 Regensbufw-er Brauhaus (1897) 350 7.<br />

19 Kermelilenb,!iu, M .. imHionstr'1 33G e<br />

20 Sternbrl'luerei.<br />

Golgenborg (1901) , ... , . . . , ~ 7S<br />

21 Trunzerwo!ose8 .. ....... . , 334 8<br />

22 Dt"Schermeierbriiu.<br />

OSh!!nA'ft$~O 14 (1898) . . , , 335 '07<br />

23 A~~~~1c::I~I01&iSchuJe . . ... 338 30 i<br />

2" Heimsches La,erhaus . . . .. 332 17<br />

25 Blumenstresse 20 (1912) . .. .. .8M30<br />

26 ~h Sankt Niltla5,<br />

slädlisches Bohrloch (66) . . . . 882 80 '<br />

27 Städtisches Gaswerk .. . . . ... 332<br />

~~ .<br />

28 Zucl.u(abr., Straubinrerslr. (99) S31<br />

29 Gewehrfabrilr.. lrlerhöhe (1911) . 888 e


fig. 15. Faltung de r Braunkohlentone in der Dechbe.ttener Tongrube.<br />

Das Tertiär. 1)<br />

Die tertiären Ablagerungen, welche in der <strong>Umgebung</strong> von<br />

R. sich vorfinden, stimmen in ihrer Natur und in ihrem Alter<br />

mit denjeni gen übereill, welche südlich der <strong>Don</strong>au als zusammenhängende<br />

Decke das Hügelland der Bayrischen Hochebene<br />

bilden und von den meisten Geologen ctem mittleren Tertiär<br />

und zwar dem 0 be r m i 0 c :i n (Stufe der Helix sylvana) ZI1-<br />

geteilt werden. Es handelt sich hier ausschließlich um Süßwasserbildungen,<br />

die in Seen und Sümpfen, teilweise auch<br />

von flie ßenden Gewässern abgesetzt wurden und aus Quarzschottern<br />

lind Quarzitischen Blöcken (Süßwasserquarzen), Sanden<br />

und lockeren Sandsteinen, Tonen und Mergeln mit Einschlüssen<br />

von Braunkohlenflözen bestehen (sogenannten Braunkohlentonel,1).<br />

In der <strong>Umgebung</strong> von R. und nördlich davon ist<br />

die ursprünglich vorhanden gewesene Bedeckung, da sie aus<br />

lockerem Material besteht, zum größten Teil durch die Erosion<br />

zerstört worden, so daß die tertiären Ablagerungen in form<br />

1) vid. 0 Ü m bel. Ostb. Orenzgebirge, p. 783- 795, ferner 0 Ü m bel,<br />

Jura, p. 147- 159


- 56-<br />

zahlreicher Erosionsreste sich darstellen, die des Zusammenhangs<br />

entbehren und von sehr verschiedener Ausdehnung und<br />

Mächtigkeit sind. Nur dort. wo die Mächtigkeit eine bedeutende<br />

ist, läßt sich eine gewisse Schichtenreihe feststeIlen. Es<br />

folgen da in der Regel von oben nach unten: Quarzschotter,<br />

lockere Sanne. gelbe Letten, blaue Letten; in letzteren finden<br />

sich die ßraunkohlenflöze. die, manchmal V()11 grauen, geschichteten<br />

Tonmergeln begleitet sind. Die feststeIlung der tertiären<br />

Ablagerungen wi:·d sehr durch den Umstand erschwert, daß<br />

sie hfiufig durch diluviale Üherlagerungen verhüllt sind und in<br />

der RegcJ nur durch zuf:illigc Grabungen lind Bohrungen erschlossen<br />

werden. Doch verraten sie ihr Vorhandensein häufig<br />

durch das oberflächliche Vorkommen von Quarzschottern und<br />

wegeI] ihrer Undurchlässigkeit für Wasser, durch die Bildung<br />

von Tümpeln und Weihern und sumpfigen Stellen.<br />

Die t e r t i ä ren S c hot t er bestehen. im Gegensatz Z1l<br />

den dilIlvialen, die eh:va zur Hälfte Kalkgerölle enthalten, fast<br />

ausschließlich aus quarzreichen, harten Gesteinen und zwar<br />

hauptsächlich aus Geröllen von weißem Quarz. Daneben finden<br />

sich alpine Jiornsteine, quarzitische flyschsandsteine und Kieselschiefer<br />

(Lydite). Vereinzelt trifft man solche Schotter fast<br />

in allen Ablagerungen, in größeren Anhäufungen aber nur auf<br />

höher gelegenen.<br />

Häufiger als die Schotter sind Ablagerungen von feinkörnigen,<br />

vorwiegend gelben Qua r z san deli , die an manche!;<br />

SteIlen braune, härtere, sehr cisenreiche Partien aufweisen, an<br />

anderen zu lockeren, gebankten Sandsteinen verfestigt sind.<br />

Daneben kommen auch graue, feille glimmerreiche Quarzsande<br />

vor. Die gelben Sande bilden meist die oberen Schichten der<br />

Ablagerungen, die grauen wechseIlagern häufig mit TonschichteIl,<br />

Solche Sand lag eil zwischen Tonschichten sind wegen der<br />

Ulldurchlässigkeit der letzteren meist außerordentlich wasserreich<br />

und verursachen dadurch bei Baugrubenaushebungen und<br />

beim Bergbau oft scll\ver zu bew~iItigeIlde SchwierigkeiteIl<br />

(sogen. Schwimmsande). Die tonigen Lagen (B rau n k 0 h­<br />

I e n t 0 IJ e) bestehen hauptSächlich alls kieseJsäurereichen, meist<br />

plastischen Tonen oder sogen. Letten mit mehr oder weniger<br />

sandigen Beimengungen. Diese werden vielfach in der Töpferei


- 57-<br />

verwendet, ferner zur Herstellung von Palzziege.In und Tonwaren.<br />

Ihre Farbe ist vorwiegend grau oder blaugrau, in<br />

oberen Lagen auch gelb und in der <strong>Umgebung</strong> der Kohlenflöze<br />

schwarzbraun. Ihre unterste, auf der Kreide lagernde Schicht<br />

hat in der Regel ein grünliches, speckiges Aussehen. Zwischen<br />

den Letten trifft man an einzelnen Lokalitäten Lagen von graufichen,<br />

geschichteten Tonmergeln, die sich spalten lassen und<br />

die fast immer reich an Pflanzenresten sind, öfters auch Süßwasserconchylien<br />

enthalten.<br />

Die tertiären Ablagerungen zeigen überall eine große Unregelmäßigkeit,<br />

so daß Bohrungen selbst an nicht weit auseinander<br />

gelegencll Punkten meist sehr verschiedene Profile<br />

ergeben, hauptsächlich dadurch, daß die sandigen Lagen sich<br />

rasch auskeilen und die tonigen oft Linsenform haben. Im<br />

allgemeinen gilt aher, wie schon erwähnt, die Regel, daß die<br />

Schotter und Sande die oberen, die Tone die unteren Lagen<br />

bilden, vorausgesetzt, daß die Ablagerungen eine größere Mäch·<br />

tigkeit haben. Letztere ist eine sehr verschiedene. Die größte,<br />

bislang beobachtete Mächtigkeit fand sich im Bohrloch der<br />

Zuckerfabrik, wo bei 72 m das Liegende noch nicht erreicht<br />

wurde.<br />

Die Ablagerungen des T. in der <strong>Umgebung</strong> von R. finden<br />

sich in den ver s chi e den s t e n Ii ö h e n lag e n (von 450 m<br />

auf der Ziegetsdorfer Höhe bis 260 m im oben erwähnten Bohrloch)<br />

und unter den verschiedensten Umständen: als Auflagerungen<br />

auf der Oberfläche der Jura-Kreidetafel und auf<br />

TaIterrassen; als Anlagerung an Talhängen, hauptsächlich aber<br />

als Einlagerungen in Mulden. aller Art und auf der Sohle von<br />

flußtälern.<br />

Das Vorkommen p f I a 11 z I ich e run d t i e r i s ehe r<br />

Übe r res t e ist fast ausschließlich auf die Braunkohlentone<br />

beschränkt. Die ersteren sind dort in großen Massen in Porm<br />

von Braunkohlenflözen vorhanden, die in einigermaßen mächtigeren<br />

Ahlagerungen seiten fehlen und an vielen Punkten durch<br />

Bohrungen und bergbauliehe Unternehmungen erschlossen<br />

. wurden. 2 ) Sie finden sich meist in den ur'lteren Lagen der Tone<br />

2) Zur Zeit besteht nur mehr ein größeres Bergwerk der Oberlandzentrale<br />

bei Ponholz und ein großer Tagebau in Wackef'SdDrf; auch in


-- 58 -<br />

und oft in mehrfacher Anzahl. Die Braunkohlen haben, wenn<br />

sie aus Resten von meist stark veränderten Sumpfpflanzen bestehen,<br />

einen weichen, mulmigen Charakter, oder sie bestehen<br />

aus Baumresten mit ueutliclJ sichtbarer liolzstruktur, sogen.<br />

Ligniten, die nach Giimbel vorwiegend von Pinus lioedlian.1<br />

stammen. Daneben kommen auch Birkenreste vor. Nicht<br />

selten finden sich gut erhaltene Baumstämme; sie sind aber<br />

immer flach gepreßt und entbehren fast immer der Rinde.<br />

Stellenweise findet sich in den Ligniten (Undorf, Dechbettenl<br />

der Pyropissit, ein gelbliches, erdiges Harz. Die die, Flöze begleitenden<br />

Tonmergel enthalten Schilfreste, Sequoia, Palmacites,<br />

bei Wackersdorf mlch Blätter von Laubbäumen, von teilweise<br />

südeuropäischem Charakter, ebenso wie bei Pressae);<br />

bei Sauforst finden sich diatomeenführende Schichten. 4 ) Sehr<br />

reich an Pflanzenresten sind auch die kieseligen Zwischenlagen<br />

in den Flözen von Wackersdorf.<br />

Tierische Überreste fehlen in den meisten Braunkohlentonablagerungen<br />

bst ganz. Dagegen finden sich solche bei Undorf<br />

und Dechbetten in auffallend großer Menge; und zwar bei Un··<br />

dorf hauptsächlich Süßwasserconchylien. G ) Bei Dechbetten<br />

finden sich Reste von Süugetieren,O) Vögeln,7) Reptilien,ö)<br />

Undorf und Dechbettell wird die Kohle zu Heizzwecken ausgebeutet. Die<br />

Kohlen haben durchschnittlich einen Heizwert von 2000 Kalorien (böhmische<br />

bessere Braunkohle 4500, Steinkohle 7000) und bediirfen zu ihrer Verwendung<br />

einer besonderen Einrichtung des Rostes. Bei ihrer Verbrennung;<br />

entsteht viel Asche. aber nahezu gar kein Rauch. Sie enthalten nahezu<br />

50% Wasser, was ihre Verfrachtung auf weitere Entfernung unrentabel<br />

macht. (vid. v. Ammon. Baver. Braunkohlen u. ihre Verwertung. Miinch. 1911.)<br />

3) vid. Eng e I h a r d I. Tertiiirpflanzen von Pressat. B. N. V., H. X.,<br />

pag. 1.<br />

4) Nahe dcm Hauptschacht der elcktrischen Zentrale findet sich oberflächlich<br />

einc ca. 5,5 m müchtige ~chicht von graubraunem. lockercm Ton,<br />

welchc außerordentlich rcich an Diatomcen, aber arm an Arten ist. Nach<br />

A. M a y e r hauptsüchlich Melosira grannlata (selten Mc!. japouica), ferner<br />

Coscinodiscus excentricus u. C. minor, welch Ictztcre Arten sonst nur im<br />

Brackwasser und Meere vorkommen. In Wackersdorf enthiilt eine dünne<br />

weißliche Schicht ebenfalls hauptSächlich Melosira gralllliata, ferncr Coscinodiscus<br />

exccntricus lind Ellllotia IIncinata t:hrenberg, allch var. lJidens;<br />

sehr scltell Eunotia gracilis, Pinnlliaria distingllenda lind Pin. hemiptera<br />

Oomphonema und Navicllia spec. vid. anch Oiimbel. C. Z. M. 1853, pag. 83,<br />

G) Von CI e s si n beschrieben (Malakozoolog. BHitter Il. f. B. VII,.<br />

181'14. Ferncr B. N. R, 4. H., p. 25-37. Orh;inale dazn im M.<br />

(I) Dinotherium lJavaricIIlll, Meyer M., Za)1ll wal~rschehJlicll von Undorf.<br />

Mastodon augustidens, Untcrkiefer M. Zähne häufigcr bci Undorf M.;<br />

Palaeomcryx fnrcatus Hensel lJndorf und HyaclIloschus crassus Lart.


- 59-<br />

rischen in reicher :\nzahl und vorzüglicher Erhaltung, so daß<br />

die dortige Tongrube als ein rundort ersten Ranges gelten<br />

kann, dem das Museum prachtvolle Stücke verdankt.<br />

Aus den Ablagerungen der Periode können wir schließen.<br />

daß damals unsere Gegend das Bild einer Landschaft darbot.<br />

welche von ausgedehnten Seen und Sümpfen bedeckt und von<br />

zahlreichen flußlüufen durchzogen war und dabei eine iippige<br />

Wald- und Sllmpfvegetation aufwies. Das damalige Tierleben<br />

ist besonders charakterisiert durch die Vorlüufer unserer jetzigen<br />

Säugetiere. Das Klima war, wie besonders das Vorkommen<br />

südeuropäischer Pflanzenformen beweist. ein bedeutend<br />

\värmeres als heutzutage und dabei reich an Niederschlägen.<br />

Da meiner Ansicht nach die noch nicht geklärte zeitliche<br />

Entstehung der tertiären Ablagerungen in der hiesigen <strong>Umgebung</strong>.<br />

die aufs innigste mit der frage der Talbildung zusammenhängt,<br />

nur dU! ch genaue Berücksichtigung der einzelnell<br />

Aufschlüsse. die aber sehr vergänglicher Natur sind, aufgehellt<br />

werden kann, so gebe ich in folgendem eine eingehende Beschreibung<br />

der VOll mir beobachteten und mir bekannt gewordenen<br />

Vorkommnisse in der Hoffnung, daß diese Aufzeichnungen<br />

späteren forschern ein schätzbares Material bieten möchten.<br />

Tertiär südlich der <strong>Don</strong>311.<br />

Die größte zusammenhängende Ablagerung erstreckt sicl!<br />

von N.-S., VOI11 Deglhof (4.30 m), oberhalb Schwalbennest,<br />

über die Ziegetsdorfer Höhe (450 m) nach Hohengebraching<br />

(435 111). Schmale. zungenförl11ige Ausläufer der Hauptmasse<br />

lassen sich gegen O. bis Ober- (360 m) und Unterisling (350 m)<br />

verfolgen. Sie entsprechen den Höhenrücken zwischen den<br />

flachen Erosionst:.i1crn, die in der I~ichtung von W.-O. gegen<br />

das <strong>Don</strong>autal hinabziehen und in denen Löß abgelagert ist.<br />

spcc. (Zwerghirsche); Anchithcrillm allrcliancnsc Cuv. (Vorläufer des<br />

Pferdes M.),<br />

7) Knochcn cincr Scharbe, Entc, von Rcihern unu hiihnerartiger<br />

formcll nach v. Amllloll. Abh. d. Naturw. Ver. Regensburg H. 12. Beilage<br />

z. H. 15.<br />

S) Diplocynodon cL gracilis Vaillant, Krokodil M. bcschricben von<br />

Roger. B. N. R.. X. 12 H., p. 160. Besonders häufig sind Schildkröten. Trionyx<br />

Brunhubcri v. Ammon (Weichschildkröte) M. Originalexcmplar und<br />

Clemmys Sophiae v. Am mon (Sumpfschildkröte), hcschrieben von<br />

v. Am lJl 0 n, ß. N. R., Beilage zum 12. H.


- 60-<br />

Das T. liegt unmittelbar auf dem Großberger ßryozoensandstein<br />

der Kreide, der südlich vom Ziegetsdorfer Wirtshaus und<br />

im Hohlweg von Graß nach Karthaus etwas zum Vorschein<br />

kommt. Da dieser bei der steinernen Bank bei Großberg bei<br />

447 m zu Tag tritt und bei der f. Fasanerie bei Höfling nur<br />

mehr 360 m erreicht, so liegt das T. auf einer sich stark nach O.<br />

absenkenden Lehne. Die Mächtigkeit des T. dürfte in maximo<br />

auf der Ziegetsdorfer Höhe ungefähr 40 m betragen; im Funkschacht<br />

beim Deglhof ergaben sich 27 m Mächtigkeit. Gegen<br />

O. scheint die Mächtigkeit abzunehmen. Der Aufbau der Ablagerungen<br />

auf den Höhen entspricht so ziemlich der früher an·<br />

geführten Schichtenfolge. Dies geht aus dem durch den ehe·<br />

maligen Funkschacht, östlich vom Deglhof, erschlossenen Profil<br />

hervor: Quarzschotter und gelbe Sande, gelbe Letten, blaue<br />

Letten, schwarze Letten, 2,5 m ßraunkohlenflöz, schwarze<br />

Letten, grünlich gelbliche Letten. Die Gesamttiefe des Schachtes<br />

betrug 27 m. In der un tersten Schicht fanden sich zahlreiche<br />

große Platten von Großberger Sandstein, zumeist<br />

stehend eingebettet. Neben den Halden dieses Schachtes sind<br />

Kiesgruben, welche Schotterlagen aus Quarzen und quarzitischen,<br />

z. T. alpinen Gesteinen enthalten, mit einern gelblichen,<br />

weichen. feinkörnigen Sandstein abwechselnd. Vereinzelte<br />

Quarzgerölle sind fast im ganzen Bereich der Ablagerungen<br />

auf den Feldern verbreitet. Bei dem einzeln stehenden Haus<br />

an der Ostseite der Hauptstraße. nahe der Abzweigung des<br />

Weges nach Pentling, kommen große Blöcke von Siißwasserquarz<br />

in den Feldern vor.<br />

Ziemlich mächtige Braunkohlentone wurden durch Grabungen<br />

in der Nähe des Wirtshauses von Ziegetsdorf und bei<br />

dem nördlich gelegenen Teil dieses Ortes, sowie auf der Höhe<br />

bei dem Aussichtsturm aufgeschlossen. Früher befanden sich<br />

ausgedehnte Tongruben östlich und westlich neben der Hauptstraße<br />

in du Nähe von Pentling. In letzteren bildeten sich<br />

später kleine Weiher, in denen der merkwürdige Apus cancriformis<br />

vorkam. Hier befand sich auch östlich der Straße ein<br />

ßraunkohlenschacht, ebenso wie unmittelbar beim Deglhof,<br />

dessen HauptstoIten im oberen Teil der sogenannten Wolfsschlucht<br />

ausmündete.


- 61<br />

Versteincrungen aus diesen Ablagerungen sind nicht bekannt<br />

geworden. Die grauen, geschichteten Tone mit Conchylien<br />

und Pflanzenresten fehlten im funkschacht völlig.<br />

Am Ostabhallg' der Höhen findet sich eine Quarzschotterlage<br />

bei Punkt 425. siidöstlich von Neuprüll, ebenso bei Leoprechting.<br />

Der H [igel mit dem Napoleonstein besteht aus gelblichem<br />

Sandstein mit harten, eisenhaItigen Lagen. Ähnliche<br />

Sande finden sich siidlich von Unterisling, wechsellagernd mit<br />

weißlichem Quarzsand und von Quarzgeröllen bedeckt. Letztere<br />

finden sich dortselbst auch direkt über dem Oroßberger Sandstein,<br />

in dem a. Br., westlich bei Punkt .:144 und gegenüber im<br />

Wäldchen der f. fasanerie. Am Nordahhang der Höhen wurde<br />

das T. im Bereich der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus beim<br />

Neubau des östlichen und mittleren Teils der MännerabteiluJ1?;<br />

erschlossen. Es ruht hier auf den Pulverturmkalken, die dort<br />

gegen S. einfallen. Die 2,5 m mächtige Ablagerung beginnt mit<br />

einer grünlichen, grießIichen, speckig glänzenden Tonschicht<br />

mit weißlichen. zum Teil hohlen Kalkknollen, darüber folgt<br />

blauer Letter1, der eine kohlige Schicht und Siißwasserconchylien<br />

enthält. weiterhin gelbliche, sandige Letten. Die ausgedehnte<br />

flache Mulde zwischen Karthaus und Kumpfmühl, sowie<br />

die Sohle des seichten Tales. das von ihr sich gegen da::­<br />

<strong>Don</strong>autal ab .... enkt. besteht durchwegs aus T. In der Mulde ergab<br />

sich beim Bau der 1. Gewächshäuser unter 2 m blauem<br />

Letten ein flöz mulmiger Braunkohle.<br />

Der Ost- und Westrand der Mulde wird ebenfalls vom T.<br />

gebildet. fine Bohrung iistlich des Vitusbaches ergab bis Zll<br />

10 m Tiefe feinen, gelben Sand. Derselbe kam auch beim Haus<br />

Nr. 14 am Oraßer Weg in 7 m Tiefe zum Vorschein; auch der<br />

sehr wasserreiche Brunnen der Wiedemannschen Ziegelei an<br />

der Augsburgerstraße ist größtenteils in diesem Sand niedergebracht.<br />

Am Westrande der Mulde ist das T. von Löß bedeckt.<br />

In den (huhen der genannten Ziegelei finden sich an der Grenze<br />

zwischclI LeiB lind T. weißliche, ausgesprochen oolith ische<br />

Kalkknollen. Hier befand sich friiher ein BraullkollIcllschacht<br />

von ca. ;30 tl1 Tiefe, der das Liegende des T. nicht erreichte.<br />

ebensowenig wie ein BohrlocIl 9 ) aB der Teilung der Straße nach<br />

Karthaus und Augsburg VOll 22 111 Tiefe. Dagegen wurde im


-- 62-<br />

Kumpfmiihler Tal (Bocksbergerstraße 5) durch eine Bohrung10)<br />

von 45 m Tiefe die Kreide erreicht, wodurch ein Anhaltspunkt<br />

für die Mächtigkeit des T. in diesem Tale gegeben ist. Beim<br />

Bau eines Kallales von 6 m Tiefe wurde das Vorllandensein des<br />

T. vom Südende der Ortschaft bis zur Kirche nachgewiesen.<br />

Auf dem sogen. Eisbuckel kamen bei den Arbeiterhäusern, im<br />

Bereich des kath. Friedhofes, sowie bei der ßergmüllerschen<br />

Brauerei wenig mächtige, der Kreide aufliegende Ablagerungen<br />

von bräunlichen und grünlichen Tonen, in den unteren Teilen<br />

mit Quarzsand und Quarzschottern, zur Beobachtung, die zweifellos<br />

wenigstens zum Teil dem T. angehören. Das T. der Kartltauser<br />

Mulde steht unter der Lößdecke in unmittelbarem Zusammenhang<br />

mit demjenigen der Talmulde von Königswiesen<br />

durch mächtige Ablagerungen von Braunkohlentonen, die durch<br />

zahlreiche Bohrungen erschlossen wurden. Eine solche an der<br />

Ostseite der Gutsbrennerei (365 m) erreichte in 50 m die Kreide.<br />

Die gegen O. durch den Steilrand des Königswiesener Berges,<br />

gegen W. durch den sogen. Kühbuckel (beides Kreidehöhen)<br />

begrenzte. VOll einem kleinen Gewässer durchströmte und<br />

früher in großer Ausdehnung versumpfte Mulde von Königswiesen<br />

besteht aus ßraunkohlentonen ohne Lößbedeckung, die<br />

mit denjenigen des Degel- lInd Ziegetsdorfer Berges zusammenhängen.<br />

nie tertiären Ablagerungen In der Mulde sind sehr<br />

mächtig. Eine Bohrung 60 m südlich vom Hauptgebäude des<br />

Gutshofes ergab :12 m '1'., eine 250 m westlich 50 m, eine 450 m<br />

südwestlich 42 m, eine 250 m nordwestlich, unmittelbar am<br />

Steil rand der Höhe 34 m; in letzterem wurde die Kreide er·<br />

reicht, in den übrigen nicht. Die ßraunkohlentone zeigten in<br />

allen Bohrlöchern zahlreiche (bis zu 11) wenig mächtige Braun ..<br />

kohlenflöze. Das T. setzt sich weiterhin gegen Dechbettell<br />

fort, wo eine Bohnlllg 100 III nordöstlich vom alten Wirtshaus<br />

;3() m Müchtigkeit ergab lind eine solche heim Maschinenhaus<br />

der Dalllpfziegelei Mayer &. I~eillhardll) 25 lll, in welcher<br />

Tiefe der Oriinsand beginnt. Wig. 16.) VOll hier setzt sich das<br />

11) 11. 10) Hcidc BohrulI~clI wurdt:1I vom stiidt. Wasscrwcrk 1906 aus­<br />

~diihrt. ~it: ergahen ab\\'cchst:lndc 5chichtcn von Braunkohlcntonen und<br />

wcniJ.( Iniichtigcn flözcn.<br />

11) Auch dic nördlich davon ~clcJ.(cne Maschincnfahrik von Scholz<br />

,;tcht


6.3 -<br />

T. fort in das Tal, welches gegen SW. bis zur Kapelle Punkt 396<br />

hinaufzieht und sich dann gegen Schwalbennest absenkt. liie:­<br />

ist infolge des großcn Aufschlusses der beste Punkt, das T. in<br />

stratigraphischer und tektonischer Beziehung kennen zu lernen.<br />

Sowohl in dem großen Aufschluß, als auch in zahlreichen, die<br />

Ablagerung bis zur Höhe 397 umfassenden Bohrlöchcrn hat sich<br />

folgendc Schichtlagerung ergeben (von obcn nach unten):<br />

Fj~. 16.<br />

Uill~sschtlitt durci1 das Tcrtiiirtal VOlll TOllwerk bei Dechbcttc'lI bis<br />

::'ch"'albclltlest \"011 A--B 1500 1lI. Ocüill der .Juraplattc 1 : 50.<br />

Lößlelnn.<br />

hrauner. sandiger Ton mit Quarzgeröllen und Stücken von<br />

tertiärem und Oroßberger Sandstein,<br />

braungelbcr. toniger Sand mit .=; Cln mächtigen weißen<br />

Lettenschnüren.<br />

gelber. feiner Sand.<br />

hellgelber bis gelbbrauncr, fetter Lettcn,<br />

schwärzlicher Lettcn mit mulmiger Kohlc,<br />

grünlichcr Lctten oder<br />

graulichc. manchmal blättcrigc Mergel,<br />

graublauer Ton,<br />

grauc Mergel mit Schilfrcsten und Süßwasscrconchylien,<br />

mehrere Braunkohlenf!öze mit tonigcn Zwischenschichten,<br />

grünlicher Ton.<br />

Dic eillZclncn Schichten zeigen sehr wechselllde Mächtigkeit.<br />

sowohl im Längsschnitt, als auch im Querschnitt der Ablagerung.<br />

nies gilt besondcrs vom blauen TOll und elen Kol1lenflözen.<br />

Ersterer crreicht eine Müclltigkcit bis ZLI 1 () 111 und<br />

bietct ein vorziigliohes Matcrial zur Herstellung von Ziegeln<br />

u. s. w. Er ist in den obcren Schicllten etwas rcicher an Kieselsäure<br />

(,16 ,;;) und SchwefcJkicsell 0.].::; ~/,), als in den tieferen


- 64-<br />

(50 70 lind 0,30 ye). Die zahlreichen Tierreste finden sich ausschließlich<br />

im blauen Ton. Die unteren Lagen sind reich an<br />

Schildkröten, in den oberen finden sich vereinzelte fisch- und<br />

Krokodilreste, nebst Säugetierresten ; die Hauptfundstätte der<br />

letzteren (Mastodon, Anchitherium) ist an seiner oberen Grenze<br />

unmittelbar unter dem oberen Braunkohlenflöz. Die grünlichen<br />

Tone bilden auch an anderen Orten die unterste Lage der tertiären<br />

Ablagerungen; ihre Unterlage wurde aber hier nirgends<br />

erbohrt.<br />

Die Gesamtablagerung erstreckt sich, wie man aus der<br />

Oberflächengestaltung deutlich ersehen kann, vom Höhepunkt<br />

bei der Kapelle an, noch weiter gegen West und stellt sich als<br />

der Rest der Allsfüllllng eines alten. gegen O. sehr tiefen und<br />

dabei engen Tales dar. Dieser wurde nachträglich von diluvialen<br />

Ablagerungen bedeckt (Lehm lind Löß), die in den<br />

höchstgelegenen Teilen des Ostabhanges am besten erhalten<br />

sind (LO m). Der Querschnitt der Ablagerung in der Richtung<br />

von N.-S. zeigt in der Mitte eine horizontale Lagerung der<br />

Schichten, an beiden Seiten ein ziemlich steiles Ansteigen derselben<br />

gegen die Ränder der Mulde, wobei sie sich allmählich<br />

auskeilen, so daß im obersten Teil uur noch die grünen Tone<br />

unter der diluvialen Bedeckung vorhanden sind. Von dem süd~<br />

lich ansteigenden Teil der Schichten ging auf den mittleren<br />

offenbar ein seitlicher Druck aus, der sehr interessante Biegungen,<br />

Faltungen, gekröseartige Windungen, Faltenschleppungen<br />

mit spiegelglatten Rutschflächen, in den Kohlenf!özen auch zickzackartige<br />

Knickungen zur Folge hatte. die beim Abbau der<br />

Grube in immer neuen Formen zum Vorschein kommen. Am<br />

ausgepriigtesten sind diese Druckerscheinungen in den oberen<br />

Schichten der Ablagerung; sie fehlen aber auch in den tieferen<br />

nicht ganz. (Fig. 15.)<br />

Die Unterlage der ganz eil Ablagerung bildet offenbar die<br />

Kreide. die ihrerseits aut der zicl11lich stark nach Osten geneigten<br />

U : 50) luraoberfliiche aufruht. Wie die Oberfläche<br />

der Kreide ~estaltd ist, ist nicht bekannt.<br />

Zu erwiihnell ist noch das T. ill der Mulde VOll Graßlfing.<br />

in der in 30 In Tiefe Braunkohle crbohrt wurde und dasjenig~<br />

in der tiefcll und ausgedehnten Muldc VOll Abbac11. Letztere,'


- 65-<br />

Ablagerung erstreckt sich von unterhalb der Höhe 416 bis an<br />

den Burgberg und Hebberg und von \V. nach 0., von der <strong>Don</strong>au<br />

bis in die Niihe von Oemling. Sie keilt sich sowohl gegen N.<br />

als gegen S. aus und enthält 2 Kohlenflöze von einer Oesamtmächtigkeit<br />

von 4 m. Der nördliche Teil des flözes senkt sich<br />

gegen S. ab. während der südliche horizontal liegt. In der Nähe<br />

von Punkt .369 sind rechts und links der Abbacher Straße noch<br />

die alten Halden der Schächte sichtbar. (Nach älteren und<br />

neueren ßohrungenY2)<br />

Tertiär westlich der DODau.<br />

Hier erstreckt sich eille tertiäre Ablagerung auf dem Jura··<br />

plateau südlich von Tllllmhausen über Vieh hausen und Kohlstadt<br />

(458 m) weiterhin über Reichenstettell, Lintach und Schultersdorf<br />

(400 m) bis gegen Kapfelberg. Sie liegt auf löcherigem<br />

Jurakalk lind Dolomit und schließt il1 der <strong>Umgebung</strong> von Viehhausen<br />

ein 3 km lang VOI1 N.-S. streichendes Braunkohlenflöz<br />

ein, das allS mehreren Abteilungen besteht, die durch kalkreiche<br />

Mergel mit Süßwasserconchylien getrennt und von solchen<br />

auch überlagert sind. Die Kohle wurde schOll früher durch die<br />

firma Pustet abgebaut und neuerdings durch einen Schacht<br />

und zahlreiche Bohrungen erschlossen. Die Oesamtmächtigkeit<br />

der Ablagerung beträgt stellenweise über 30 m. - Zwischen<br />

Ohcrviehhauscll und Kohlstadt finden sich zahlreiche<br />

braune Siißwasserquarze; westlich davon auf dem Stockenberge<br />

(Punkt 4HH) ist eine ausgedehnte Lage von Quarzschottern.<br />

Hicrher gehört auch die Ablagerung von Undorf bei der<br />

Sta tiün eich hofen.<br />

Diese liegt iu einer von W.--O. verlaufenden talartigen<br />

t:insenkung des .Juraplateaus zwischen Undorf und Nittendorf,<br />

von dCIIl sich das Tal einerseits nach Etterzhausen, andererseits<br />

lIach fichllolen ziemlich steil absenkt, also gewissermaßen auf<br />

einem Sattel zwischcn dCIlI Tal der Naab und demjenigen der<br />

Laabcr. I )ie Ablagerung besaß früher sicher gegen N.O. eine<br />

gröBere Ausdehnullg, wie die zahlreichen auf dem Jurabodell<br />

zerstrcutcn üuarzgcriillc und großc Quarzitblöcke in dem der<br />

Bahnstatioll Ettcrzltausell ge~enLiber nach N. aufsteigenden<br />

l~) 1111 Besitz der ÜberlaJldzcntrale.


- 66-<br />

Hohlweg beweisen. Nach W., gegenüber der Station Eichhofen,<br />

lüuft die Ablagerung zung-enförmig aus. Die Ablagerung ruht<br />

durchwegs auf Jura: gegen N. steigt sie mit der Berglehne mit<br />

einer Steigung von 1: 10 an bis et\va 340 m; im Ausgehenden<br />

keilen sich dort die Schichten aus. Die Ablagerung besteht in<br />

ihren oberen Schichten aus gelbem und grauem Letten; unter<br />

diesem findeIl sich vorwiegend graue, kalkhaltige z. T. wohlgeschichtete<br />

Mergel. welche einige Braunkohlenflöze einschließen,<br />

die abgebaut werden. Die Mergel sind in manchen<br />

Lagen außerordentlich reich an Süßwasserconchylien und<br />

Schilfresten: außerdem fanden sich auf der Sohle des Braunkohlenflözes<br />

nicht selten Zähne von Mastodon. Das Vorwiegen<br />

der Mergel deutet auf einen ehemaligen Zusammenhang dieser<br />

Ablagerung mit derjenigen bei Viehhausen hin, Am südlichen<br />

Talhang findet


-- 67----·<br />

tal, kommen braun gelbe, tertiäre Sandsteine vor. Im Karethertal<br />

tritt das T. am Nordhang längs der Straße nach dem Orte<br />

zu Tage. Auf der Sohle des Tales wurde es an mehreren Ste!­<br />

len durch Rrunnengrabllngen erschlossen. Im östlichen Teil<br />

der Grube des Lappersdorfer Tonwerkes bildet es das Liegende<br />

{Ies Lößes, ebenso in der am Nordfuße des Dreifaltigkeitsberges<br />

gelegenen Lehmgrube. Am linken Ufer des Regens finden sich<br />

tertiäre Letten unter dem diluvialen Schotter in den Kiesgruben<br />

am fuß des Reinhausener Berges, nördlich Reinhausen. Unmittelbar<br />

beim 'städtischen Wasserwerk, wo ein steiler Jurarand<br />

Jas Regenuier bildet. liegen diesem tertiäre Letten mit<br />

Braunkohlen an, woraus hervorgeht, daß dieses Steil ufer schon<br />

vor Ablagerung des T. bestand. Südlich vom Sallerner felsenkeller<br />

finden sich in einem alten Steinbruch dem Jura angelagert<br />

Bänke von gelbbraunem, tertiärem Sandstein; ähnliche<br />

Bänke. zmn Teil auch loser Sand, finden sich nahe der liöhe des<br />

Reinhausenel Galgenberges an der Grenze zwischen Reinhauseller<br />

Schiohten und Knollensand. sowie am Ost- und Nordabhange<br />

des Berges. ZIlT11 Teil mit stark eisenschüssigen, plattigen<br />

Lagen. Sowohl in der Senke nördlich des Berges, wie<br />

südlich desselben auf der ganzen fläche bis nach Weichs, hier<br />

unter diluvialer Decke. sind tertiäre Letten mit Braunkohlen<br />

verbreitet. M~ichtige tertiäre Ablagerungen erfüllen auch die<br />

Sohle des Truckentales, in welchem die Bahn von Walhalla­<br />

.straße nach Norden buft. Bei Brandlberg und der Station<br />

WlItzlhofen wurden mächtige, sandige Ablagerungen erbohrt;<br />

bei Jägerberg und Tannhof liegt das T. in einer flachen Mulde<br />

auf dem Jura. Seine frühere Mächtigkeit bezeugen zahlreiche<br />

große ß1öcke von Siißwasserquarziten, welche sich teilweise<br />

noch im Walde erhalten haben. Bei Jägerhof liegen auf dem<br />

Dololllit Lagen von plattigen, hornsteinartigen Quarzen, welche<br />

.U1 die SiiBwasserquarze von Eglsee erinnern, nach ihrer Herkunft<br />

aber. sol,inge keine Versteinerungen in denselben nachgewiesen<br />

werden. zweifelhaft bldben. Die Granitbucht, welche der Wen­<br />

'l.enbach dllrchströ!IIt. ist gleichfalls mit T. erfiillt, das zur Bildung<br />

ausgedehnter Tortmoore Veranlassung gab. 111 sehr hoher<br />

Lage ist das T. auf dem östlichen Teile des Keilsteins, haupt­<br />

~achlkhin form von Quarzschottern vorhanden. Auf seine


-68-<br />

frühere Anwesenheit im oberen Teile der Tegernheimer<br />

Schlucht deutet ein großer Quarzitblock hin.<br />

Die in diesem Abschnitt geschilderten Ahlagerungen des T.<br />

in der näheren <strong>Umgebung</strong> von Regensburg setzen sich gegen N.<br />

bis in die Gegend VOll Nahburg fort und zwar hauptsächlich in<br />

dem Raume zwischen der Naab und dem Urgebirgsrand. Si~<br />

erfüllen zunächst die zahlreichen Mulden und Täler der größ.<br />

tenteils von der Kreideformation bedeckten Alboberfläche und<br />

erreichen ill der Gegend des Sauforstes bei Burglengenfeld<br />

g-roße Miichtigkeit. \Veiterhin breiten sie sich in dem großen<br />

Becken von Klardorf aus, wo sie zur Bildung von zahlreichen<br />

Weihern und ausgedehnten Sümpfen Veranlassung geben und<br />

bei \Vackersdorf das mächtigste Braunkohlenflöz der ganzen<br />

Gegend einschließen. Bei Schwarzenfeld endlich im Naabtale<br />

finden sich in ihnen wiederum mächtige Kohlenflöze und Lager<br />

von vorzüglich für die Tonwarenindustrie geeigneten reinen,<br />

weißen Tonen.<br />

Tertiär im <strong>Don</strong>autaI.<br />

Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß das er·<br />

weiterte <strong>Don</strong>autal in der <strong>Umgebung</strong> von Regensburg früher<br />

vollständig mit Tertiür ausgefüllt war, das aber zu einem<br />

großen Teil durch Erosion beseitigt wurde.<br />

Abgesehen von den Ablagerungen bei Dechbetten fand sich<br />

T. im W. der Stadt llur in geringfügiger Menge beim Kanalban<br />

in der GU1I1pelziIaimcrstraße in Vertiefungen der Kreideplatte;<br />

im Bereich der Stadt seihst kam es bislang nirgends zur Beobachtung.<br />

Dagegen finden sich im Osten der Stadt ausgeddlllk<br />

und ZlIIIl Teil '>chr l1Iüchtige Ablagerungen lind zwar in<br />

zwei VOll einander vollstiindig getrennten Partien. eincrseits<br />

südlich der LandshuterstraBe lind andererseits siidlich der<br />

Straubillgerstr;t1k; ührigens ist mit großer Wahrscheilllichkeit<br />

anZlll1eltlllen, dal.l sielt heide Partien gegell O. fortsetzen, lind<br />

daß sie gewiSSel'lllaBell die westlichen Auslüllfer einer ausgedehlltell<br />

TerWirablagerullg illl Untergrulld des <strong>Don</strong>auta1es bilden,<br />

derell Mächtigkeit gegel1 O. inllller IIlchr zunimillt.<br />

III der siidlicllcll Partic hegillnt die tertiiire Ablagerullg bei<br />

der Ballllllllterfiihrllng 1l;l!IC der PestaJozzi-Schll\e nnd crstreckt


- 69-<br />

'Steh von da in einem ca. 200 m breiten Streifen längs der Land'5-<br />

llUterstraße, ill deren Bereich sie überall zu Tage trat, bis über<br />

die Reiterkaserne llinaus. Nördlich von der Landshuterstraße<br />

fand sich iiherall die Kreide, ebenso wie auch in der ganzen<br />

südlichen Hälfte des Areals der Reiterkaserne. Das T. erfüllt<br />

offenbar eine der Landshuterstraße parallel laufende Rinne,<br />

Geren Tiefe nicht bekannt ist, da das Liegende des T. nirgends<br />

erreicht wurde. Im Beginn der Furtmayerstraße liegt die<br />

Oberfläche des T. nur in 1 m Tiefe, senkt sich aber gegen W.<br />

unter der diluvialen Schotterdecke und wird dann wellenförmig,<br />

so daß sie iiber der Kanalsohle (5 m) nur in der Form vereinzelter,<br />

abgerundeter Höcker erschien; weiter bis zum Ende der<br />

Ablagerung (350 m von der Landshuterstraße) war die Oberfläche<br />

des T. wieder eine zusammenhängende. Die wellenförmige<br />

Oberfläche ist offenbar durch von NW -SO verlaufende,<br />

durch die diluvialen Fluten ausgewaschene Rinnen erzeugt.<br />

An der Oberfläche der Höcker nimmt der blaue Ton, wahrscheinlich<br />

durch chemische Verändernng, eine gelbe Farbe an.<br />

Im ganzen Bereich der geschilderten Ablagerung finden<br />

sich in der Hauptsache blaue bis schwärzliche Tone mit<br />

schmalen Braunkohlenflözchen, nach obenzu gelbliche Tone mit<br />

vereinzelten Quarzgeröllen und einzelnen SWcken von Oroßberger<br />

Sandsteinplatten. Von Fossilien fanden sich an einer<br />

Stelle im gelben Ton zahlreiche Bruchstücke von Helix und im<br />

blauen Ton einzelne Mastodonknochen.<br />

Die nördliche Partie beginnt in der SO-Ecke des Schlachthofes<br />

und östlich der Niedermayerstraße und wurde von da ab<br />

in dem Terrain zwischen der alten Straubingerstraße und der<br />

Bahnlinie nach Schwandorf überall durch zahlreiche Bohrungen<br />

nachgewiesen. Auffallend in diesem Gebiete ist die rasche Zunahme<br />

der M~ichtigkeit des T. gegen O. Während im Kanal in<br />

der Niedcrmayerstraße noch ausschließlich Kreide zum Vorschein<br />

kam, fand sich im Brunnen der Oasfabrik eine 2 m<br />

mächtige T.-Schicht in 10 rn Tiefe, der Kreide aufgelagert; bei<br />

einer Bohrung östlich vom Gasometer wurde in 24 rn, bei einer<br />

solchen am O.-Ende der Zuckerfabrik wurde in 72 m das Liegende<br />

des T. nicht erreicht. ferner zeigt das T. in dem ganzen<br />

Gehiete eine ungewöhnliche Ausbildung. Lagen von meist


-70 -<br />

graublauen Letten wechseln mit lockeren, grauen, feinkörnigen,<br />

glimmerhaItigen Quarzsanden ab, wie sie sonst in der <strong>Umgebung</strong><br />

nicht vorkommen. In den Sanden kommen stellenweise<br />

stark mit Schwefelkies imprägnierte Knollen, sowie vereinzelte<br />

ßraunkohlenstücke, wohl Treibholz, vor. ßraunkohlenflöze<br />

fehlen. Die Lettenlagen zwischen den Sanden keilen sich rasch<br />

aus, sind also linsenförmig. Die ganze Ablagerung macht deli<br />

Eindruck einer Einschwemmung in eine von W. 11er steil abfallende<br />

1\lulde, deren Fortsetzung gegen O. unbekannt ist.<br />

Sehr wahrscheinlich breitet sich das 1'. gegen NO allS, Ja es<br />

bei der Fundierung des letzten Flutbriickenpfeilers der Eisenbahnbrücke<br />

angetroffen wurde. Sicher ist, daß die Ablagerungen<br />

lälJgs der Straubinger straße mit denen südlich der Landshuterstraße<br />

in keinem Zusammenhang stellen. Auffallend ist<br />

das Fthlen des T. im Bereich des Pürkelguterweges von tL-NI".<br />

b bis 18, wo beim Kanalbau ausschließlich die Kreide zum l Vorschein<br />

kam, während ringsum das T. in ziemlicher Mächtigkeit<br />

vorhanden ist.<br />

Das Diluvium und Alluvium.<br />

Das Diluvium. 1 )<br />

Die diluvialen Ablagerungen in der <strong>Umgebung</strong> von R. finden<br />

sich hat1ptsächlich im <strong>Don</strong>alltale und auf den begleitenden<br />

Höhen, insbesondere auf den siidlichen. I las lockere Gesteinsmaterial<br />

(S c h () t t e r lind Löß), aus dem sie bestehcll. stam1l1t<br />

zu einem großen Teile aus den Alpen und ist das Produkt der<br />

zerstörenden Tiitigkeit der OIetsclIer wiihrel~d der sogenannten<br />

Eiszeit.---- Dasselbe wurde von den den Gletschern entströmenden<br />

großen Wasscrl11assen fortgeführt lIlId an anderen Stellen<br />

wieder abge"etzt lind zwar die Schotter (Geröll und Sand)<br />

I) viel. (1 ii 111 lJ cl. Osthayer. nrellz~ehirgc, p. 804--80R. G ii III bel.<br />

Frankcniura, p. lR9-17.J. CI c s s in, vom Plcistociin ZUr ücg:cnwart.<br />

C. Z. M., Band 31. 32. M c c k e n s t 0 c k. Morpholog-. Studien inl Gcbiet<br />

des <strong>Don</strong>all-Durehbruchcs von Neustadt bis Rcgcllshurg. Inallgural-Disserta·<br />

tion. Berlill.


-71-<br />

ausschließlich im Tale selbst. Hier bildeten sie zeitweise als<br />

eine die ganze Breite des Tales erfüllende Anschüttung die<br />

Sohle des flußbettes. Später schnitt der fluß in die Schotter·<br />

decken ein; wo dies geschehen :st, bildet sie einen Abhang<br />

gegen den fluß und es entsteht so eine Terrasse, deren Oberfläche<br />

uns die ehemalig höher gelegene Sohle des flusses erkennen<br />

läßt. \Vo der fluß in Windungen dahinströmt, wie:<br />

zwischen Kelheim und Regensburg finden wir die Terrassen<br />

jeweils an der konvexen Seite des flusses, so bei Station Abbach,<br />

gegellüber Abbaeh, bei Matting und Sinzing. Mit der<br />

Erweiterung des DODC.\Utales bei Prüfening nimmt die Terrasse<br />

nunmehr den größten Teil des <strong>Don</strong>autales ein und bildet eins<br />

ausgedehnte, sowohl von W. nach 0., als von S. nach N. sanft<br />

sich absenkende flüche, auf der auch die Stadt gelegen ist.<br />

Der Stand der Terrasse ist am besten beim Exerzierplatz an<br />

der Strauhingerstraße im Osten und am Hochweg im \Vesten<br />

der Stadt zu sehen; beide Straßen sind auf dem Rand der<br />

~rerrasse angelegt.~) Der Aufbau der Terrasse ist in den Kies- .<br />

gruben beim Exerzierplatz, südlich der Zuckerfabrik, ferner am<br />

Hoch-, Brunn- und Weinweg und längs des Bahndammes vor<br />

der Mariaorter Brücke aufgeschlossen.<br />

Die Hauptmasse bilden abwechselnde Lagen VOll kleineren<br />

und grüBerel1, meist mit Sand gemischten Geröllen und Lagen<br />

von feineIl QuarzsaJlden (Schwemmsand) oft mit tonigen Bei·<br />

mel1gullgen, mit bewegter, unregelmäßiger, häufig sich auskeilender<br />

Schichtung. In den Sandgruben südöstlich und nördlich<br />

der I


-72-<br />

harten Gesteinen; besonders charakteristisch sind die rotbraunen<br />

und grauen. von vielen Quarzadern durchsetzten<br />

jurasischen Radiolarienhornsteine und die mehr oder weniger<br />

Quarzitischen f'lyschsandsteine. sowie die grünlichen, meist<br />

schieferigen Hornblendegesteine ; daneben finden sich verschiedene<br />

alpine Kalke. Die andere Hälfte des Materials bilden<br />

Gerölle und Geschiebe von Gesteinen, welche die <strong>Don</strong>au und<br />

ihre Nebenflüsse in ihrem Laufe durchbrechen: Quarze und<br />

ieberbraune Hornsteine aus dem Tertiär und der Albüberdeckung<br />

; meist plattige Geschiebe aus den verschiedenen<br />

Abteilungen der Kreide; zahlreiche Plattenkalke, plumpe felsenkalke<br />

und Dolomite aus dem Jura. Die beiden letzten Gesteine<br />

kommen nicht selten in großen, teilweise an den Kanten ab ge .<br />

rundeten Blöcken vor, im Osten der Stadt hauptsächlich in den<br />

tieferen, im \Vesten auch in den höheren Lagen. Einzelne<br />

Blöcke sind auf einer Seite geglättet und dabei deutlich geschrammt.<br />

Die Blöcke erreichen eine Größe von 1/2-1 cbm,<br />

die zu ihrer fortbewegung eine sehr starke Strömung erforderten.<br />

Dooh ist die frage ihres Transportes zur Zeit noch<br />

nicht vollkommen gelöst.<br />

~elativ selten finden sich Granite und Gneise, we'1che meist<br />

aus dem B:1yerischen \Valde stammen und durch die Naab und<br />

den Regen in die <strong>Don</strong>au gelangten.<br />

Die beschriebenen Schotter ablagerungen sind fast überall<br />

von einer ca. 0,.1 \TI mächtigen, braunroten Schicht bedeckt,<br />

bestehend aus einem Gemenge von sandIgem Lehm und kleinen,<br />

fast durchwegs Quarzitischen Geröllen.:)) Über dieser Schicht<br />

findet sich häufig nooh eine lößartige Schicht von geringer Dicke.<br />

Die beiden letztgenannten Schichten nehmen gegen die <strong>Don</strong>au<br />

zu allmühlich an lVIüchtigkeit ab und verschwinden stellenweise<br />

volls t~i ndig,<br />

Bei Schloß Pr iifcning liegt iiber der rotbraunen Schicht,<br />

insbesonders im Bereich der Schießstiitte und des Rennplatzes,<br />

eine ausgedehnte his zu 2 III mächtige Lage von feinen. zum<br />

Teil tonigen Sandcn, welche mit den alluvialen flußsanden die<br />

:') Wir haben es hier wohl mit eincr Vcrwittcrung der<br />

zu tun.<br />

S(;hottcrla~cll<br />

obersten


-- 7:3 --<br />

größte Ähnlichkeit haben. An vielen Stellen senken sich diese<br />

Sande trichterförmig in ihre Unterlage ein. 4 )<br />

Die Oberfläche der Terrasse liegt ungefähr 8-10 m übe~'<br />

dem <strong>Don</strong>auspiegel. Sie zeigt flache Einsenkungen, so zwischen<br />

Hoch\Ve~ lind Brullllweg lind in ausgedehntem Maße in der<br />

(Jegend von Piirkelgllt, ßllrgweinting bis liarting. 5 )<br />

Die Miichtigkeit der Schotterdecke ist in den verschiede­<br />

Hen Teilen der Ten asse eine recht verschiedene und schwank~<br />

durchschnittlich Z\V ischen 2 mund 10 m, was wohl teilweise<br />

durch die Unebenheit des Liegenden (Kreide und Tertiär) bedingt<br />

ist. u )<br />

Eine ähnliche Terrasse findet<br />

f lonauufer zwischen Reinhausen<br />

Schottermaterial ist hier gemischt<br />

Waldes.')<br />

sich auch auf dem linken<br />

und SchwabeIweis; das<br />

mit Gesteinen des Bayef.<br />

Ausschließlich ans solchen Gesteinen bestehen die diluvialen<br />

Schotterablagerungen im Regentale, so z. B. am Westfuß des<br />

5allerner Berges (Gr.). Auch im Naabtale finden sich diluviale<br />

Schotterablagerungen, so z. B. gegenüber Ebenwies Gr. Hier<br />

übenviegen aber die Kalkgerölle.<br />

I) A ufiallenderweisc rcichen diesc Sande bis zum Schloß hinauf<br />

(Kanalbau)' ähnliche findcn sich auch in der 1:insenkung oberhalb desselben<br />

am Westfuß dcr Platte.<br />

~,) Die 1:insenkllngen haben einc Längserstreckung von W-O; dürften<br />

deshalb alls einer Zcit stammen, wo der fluß auf der Terrasse in mehrere<br />

Armc sich teiltc.<br />

Li) Bcim Hcilllschen Lagerhaus am Bruderwöhrd erreichte eine Bohrung<br />

crst in 17 111 dcn fclsigen Untergrund (Harnsand), bei den Petroleumtanks<br />

wurdc dersclbc in 11 m noch nicht erreicht. Bei der fundierung<br />

des nördlichcn Pfcilcrs der Sinzinger Brücke wurdc in 11 m der Jura<br />

erreicht. 1:s besteht also in cincm gewissen Teil des <strong>Don</strong>autales eine tiefe<br />

F~ls~innc, dic mit diluvialen und alluvialen Aph~gerungel1 ausgefüllt ist.<br />

Sie lällt annähernd mit dcm jctzigcn r'lußlauf zusammen. '<br />

,) Dieser war währcnd der 1:iszeit höchstwahrscheinlich auch von<br />

Oletschern bedcckt, aber wohl nur in scincn höheren Partien. Das Vor­<br />

~O~l1I11Cn grö~er~r Urge~irgsblöckc im Regen bei Mariental, Regenstauf,<br />

Z~ltlarn. SOWIC 1\1 den Schottcrtcrrasscn des Rcgens vcrlangt keineswegs<br />

dIe Annahmc cines "Reg:cngletschers" (vid. Bayberger (Mitt. der Geogr.<br />

Gescllschaft Miinchcn, Band VI, H. 4), sondern ist durch fluviatilen<br />

Transport zu erklärcn, analog: dem Vorkommen der großen Jurablöcke im<br />

DOllautal. Teilwcise sind dicsc B1öckc wohl aus dcm Diluvium ausgeschwemmt.


- 74<br />

\'lohl alle bisher erwähnten Schotterablagerungen dürften<br />

als Ablagerungen der letzten Periode der Eiszeit, der sogen.<br />

Würmeiszeit, zu erachten und als Niederterrasse zu bezeichnen<br />

sein.<br />

Außerdem finden wir aber auch an einzelnen Stellen des.<br />

<strong>Don</strong>autales diluviale Schotter ablagerungen in bedeutend höherem<br />

Niveau (ca. 25 m über dem fluß). Bei Jierrensaal und<br />

Postsaal bilden sie deutliche Terrassen. bei Sinzing über dem<br />

Bahnhof und gegenüber davon am \Veg zur Kühblöß sind sie<br />

nur als Reste vun solchen erhalten. Sie bestehen hauptsächlich<br />

aus teilweise stark verwitterten alpinen Hornsteinen und Quarz~<br />

geröllen, die gemischt mit jurassischen tlornsteinen und eckigen<br />

Kalkstücken in den unteren Lagen häufig zu einem nagelfluhartigen<br />

KonglomeratS) verkittet sind. Sie sind von Löß bedeckt.<br />

Die Ablagerungen sind nach Material und Lage zweifellos<br />

älter als diejenigen der Niederterrasse und während der<br />

vorletzten Eiszeit (Rißeiszeit) gebildet. Die flußsohle befand<br />

sich damals in einem wesentlich höheren Niveau. Wahrscheinlich<br />

gleichen Alters ist die Terrasse, auf welcher die Landshuterstraße<br />

vom Pürkelguter Keller gegen ßurgweinting verläuft<br />

und die gegen die Senke, in der das Schloß Pür'kelgut<br />

liegt, abfällt. 9)<br />

') Müchtige, stark verfestigte Nagelfluhbänke finden sich in den alten<br />

Brüchen am W -Rande der tIochterrasse von tIerrensaal über den Plattenkalken<br />

; dortselbst auch große Jurablöcke im Schotter.<br />

9) Mit der Annahme Meckenstocks, l. c., p. 45, daß dic Schotterterrasse<br />

westlich der Stadt vom tIochweg ab südlich als tIochterrasse zu gelten<br />

habe. kann ich mich nicht einverstanden erklären. Die Oberfläche liegt<br />

durchschnittlich nur 10 m über der <strong>Don</strong>au. genau wie auf der Irler tIöhe<br />

im Osten. Ein Unterschied in der Beschaffenheit der Schotter läßt sich<br />

nicht nachweisen; ferner ist die hraunrote Schicht gleichmäßig über die<br />

ganze Oberfläche verbreitet. Das gleiche gilt auch iür die zwischen Regensburg<br />

und Kelheim das flußufer begrenzende Terrasse; auch sie dürften<br />

der Niederterrasse angehören. da das alte Diluvium überall gleichmäßig<br />

20 m über dem fluß liegt und eine ganz andere Beschaffenheit hat; die<br />

Bedeckunv; einer Terrasse mit Löß scheint mir für die Annahmc der Hochterrasse<br />

wenigstens im <strong>Don</strong>autal nicht ausschlaggebend zu sein.<br />

Siehe auch M eck e n s t 0 c k. l. c.. p. 38-44. Profil. A 1ll mon<br />

Geolog. übersichtskärtchen der UeRend VOll Weltellburg und Neumarkt.<br />

B. N. R, Heft x.


-- 75-<br />

Neben den Schottern ist der L Ö ßI0) das wichtigste Gebilde<br />

der diluvialen Ablagerungen. Man versteht darunter einen<br />

gelbbrauneIl, sich mager anfühlenden, sehr porösen Lehm, dem<br />

sehr viel Quarzstaub, sowie feinste Teilchen von Feldspat und<br />

anderen Milleralien beigemengt sind. Er ist in der Regel kalkhaltig.<br />

Charakteristisch für den Löß zur Unterscheidung von<br />

anderen Lehmen sind eigentümlich gestaltete Mergelknollen<br />

(Lößkilldcl!en) sowie das Vorkommen von Schneckengehäusen;<br />

doch sind Lößkilldchell wie Schnecken nicht überall in ihm vorhandel!.<br />

Charakteristisch ist auch das vertikale Abblättern der<br />

Lößwände und das in der Regel vollständige fehlen einer<br />

Schichtung.<br />

Der' Löß findet sich in der <strong>Umgebung</strong> VOll Regellsburg<br />

I!auptsüchlich an den Talhängen, anr mächtigsten an den westlichen,<br />

aber auch auf den Höhen, namentlich im S. der Stadt,<br />

wo er bis -100 111 vorkommt, meist in die flachen Erosiollstäler<br />

im Tertiär eingelag·ert. Nördlich der <strong>Don</strong>au finden wir ihn<br />

namentlich an den Hängen des Karether Tales und des Dreifaltigkeitsbergcs,<br />

bei Lappersdorf Gr. (bester Aufschluß), beim<br />

Knappenhalls in der Tegernheimer Schlucht, sowie am Ausgal1f;<br />

des Sllizbacher Tales. Die Mächtigkeit des Lößes beträgt an<br />

manchen Stellen über 18 m. Auf der Sohle des <strong>Don</strong>autales<br />

kommt der Löß nur stellenweise und in geringer Mächtigkett<br />

vor. Der Löß wird in ausgedehntem Maße zur Ziegelfabrikation<br />

benützt.<br />

Außerordelltlich merkwürdig ist das Vorkommen großer,<br />

abgerundeter Blöcke von plumpem Felsenkalk und Dolomit in<br />

Lößablagerullgen. welche auf der Kreide liegen. Tonwerk<br />

10) vid. 0 ii m hel. Ostbayer. Orenzgebirge, p. 471, ROS. 0 ii m bel.<br />

Frankeniura. p. 163-16R. eIe s s in, B. N. R., Ber. X, p. 11\. Ferner<br />

Vom Pleistociin zur Gegenwart, C. Z. M., B. 31, 32. Oiimbel und<br />

Clessin nehmcn an. daB der Löß des <strong>Don</strong>autales ein Absatz des vom<br />

t'luße gefiihrtcn OIctscherschlalllmes ist. In der Tat finden sich die bedeutendcn<br />

Lüßahlagerungen an Stcllen, die im Strömungsschatten des<br />

!",'Iusscs IiCgCll. Auch finden sich Ablagerungen, die eine gewisse bcschränktc<br />

Schichtung aufweiscn. So in der Lehmgrube beim untercn katholischcn<br />

!",'ricdhof, wo dic Schichtung ein dcutliches Fallen von N-S zeigt.<br />

Das Vorkollllllen dcs Lüllcs auf dcn Hühcn setzt allerdings eincn sehr hohen<br />

Stand dcs !",'Iusscs voraus, wobei aber zu bedenken ist, daß in dcr vor­<br />

Ictzten tiszeit die Sohlc des !",'lnBhettes unv;efiihr 2.1 m höhcr lag als in lier<br />

Gegenwart. Möglichcrweise hafldelt c~ sich aber in dicscm fall um äolische<br />

>\hlageruugcll. (Durch Winde transportiertes, staubförmigcs Material.)


-76 -<br />

Lappersdorf, Vogelsang. Sie können wohl nur durch Eistransport<br />

all diese Stelle gelangt sein.<br />

VOll Säugetierresten finden sich in den diluvialen Ablagerungen<br />

häufig Reste des Mammut ll ) (hauptsächlich in den<br />

unteren Lagen der Schotter, seltener im Löß), selten solche des<br />

Rhinoceros und des Rentiers. Der Löß enthält vorwiegend<br />

Landschnecken ; nur an einzelnen Lokalitäten (Burgweintinger<br />

Or.) Wasserschnecken in größerer Menge.12) In den Schottern<br />

wurde bisher nur eine einzige Schneckenart gefunden. 13)<br />

Namentlich reich an diluvialen Tierresten (besonders Höhlenbär,<br />

Höhlenhyäne, Höhlenlöwe, Lemming) sind einzelne Höhlen<br />

im Jura (Schelmenhöhle an der Bahnstrecke nach Etterzhausen<br />

14 ) und die Höhlen bei Velburg.15) Hier finden sie sich<br />

zusammen mit den Resten noch lebender Tiergattungen und<br />

menschlicher (prähistorischer) Kunsterzeugnisse.<br />

Reich an Conchylien sind auch die nach Clessin diluvialen<br />

Kalktuffablagerungen im unteren Laabertal. Sie bilden die<br />

Sohle des Tales und treten an vielen Stellen an Steilabbrüchen<br />

des Plußufers zu Tage. Sie bestehen aus sandigem und knolligem<br />

Kalktuff, der bei Hart bis 1,5 m mächtige Lagen von<br />

Blätterkohlen einschließ±.16)<br />

11) Elephas primig-enius mit wenig gebogenen Stoßzähnen. M. Zähne;<br />

relativ häufig in den Kiesgruben westlich der Stadt; auch bei Reinhauseu,<br />

Etterzhausen und g-egeniiber Abbach gefunden. Seltener sind Reste im Löß<br />

(Lappersdorf). Rhinoceros tichorhinus {Reinhausen) [vid. r ii r n roh r,<br />

Naturhistor. Topographie von Regensburg. p. 1801. Rentier: Geweihrest<br />

im Löß am ruH des Sallerner Berges und Zahn im Schotter am Kreuz, M.<br />

12) vid. eIe s s in. Die Conchylicn des Löß in der Um~egend von<br />

Rcgensbur~, B. N. R., I:kr. X. p. 16.<br />

J:l) Pallldina varicosa. in abgerolltem Zustand. Stammt aus dem<br />

Tertiiir der Iller. Nur einmal in gröBerer Anzahl gefunden in ciner Kiesgrube<br />

vor dcm Ostentor. (vid. Clessin. Eiue neue Art diluvialcr Paludina.<br />

Malakozoolo~ische Blütter, B. 25. p. 89.) M.<br />

14) vid. V. A 1Il Il1 0 n. Die Riillherhöhlc am Schclmen~raheu. C. Z. M.,<br />

B. 26, p. 121. Z i t tel. Die Rüuherhöhle, S. A. W., 1872, p. 28.<br />

Ir.) Sc h I (I ß er. Höhlenstudien b. Velbur~. Corresp. BI. der dcntseh.<br />

al1thropolo~. Ues., 1896. Nr. .1.<br />

1 U) vid. eIe s s i 11. Die Tuffahla~crungcn im Tal der schwarzen<br />

Laaber. B. N. 1(, Ber. XI. p. 1 und Ber. XII, p. 31.


-.77-<br />

Das Alluvium.<br />

Hiezu gehören alle während der gegenwürtigen geologischen<br />

Periode entstandenen und entstehenden Ablagerungen.<br />

von denen hier haupts~ichlich die durch die Tätigkeit der flüsse<br />

gelieferten in Betracht kommen. Das alluviale Material vou<br />

Schotiern ulld Sanden ist von dem diluvialen nicht wesentlich<br />

verschieden. Charak teristisch dagegen sind die an vielen Stellen<br />

längs der <strong>Don</strong>aunfer in ziemlicher Breite und Mächtigkeit<br />

vorkommenden Ablagerungen von ganz feinem S c h wem m -<br />

san d (flußsand) mit tonigen Beimengungen, welche den Untergrund<br />

der die <strong>Don</strong>auufer begleitenden Wiesen bilden. (Schi!­<br />

lerwiese, Rruderwöhrd.) Diese Sande bestehen aus ganz feinen<br />

eckigen Quarzstückehen und einzelnen Glimmerblättchen.<br />

welche vom fluß wegen ihrer Leiohtigkeit in suspendiertem<br />

Zustande fortgeführt werden, insbesondere bei Hochwasser.<br />

Sie enthalten auch Gold in ganz geringer Menge. Noch in den<br />

SOer Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier ein<br />

Goldwäscher. Am Bruderwöhrd erstrecken sich diese Sandablagerungen<br />

bis zur Straubingerstraße. An der Stelle des<br />

oberen Hafenbeckens betrug ihre Mächtigkeit 3-4 m bei der<br />

Erweiterung des Beckens gegen W noch in 5 m Tiefe (1919).<br />

Dort fanden .'dch aut der Oberfläche des unter ihnen gelagerten<br />

Schotters zahlreiche, mittelalterliche Scherben, Hirschgeweihe<br />

lind ein Biherschüdc!, ein Beweis, daß diese Abbgerungen sich<br />

in historischer Zeit gebildet haben. Ähnliche Punde in gleicher<br />

Lage ergaben sich (1918) bei der Anlegung der Brunnen für die<br />

Gewehrfabrik am Bruderwöhrd. Die alluvialen <strong>Don</strong>auschotter<br />

enthalten hie und da Versteinerungen, die aus diluvialen<br />

(Mammutreste) und tertiären Schichten (verkieselte Hölzer)<br />

ausgeschwemmt sind. AhnIiche Schwemmsande finden sich<br />

auch in großer Ausdehnung bei Priifening, vom \Vestrande der<br />

diluvialen Terrasse bis zum Rennplatz; dieselben ziehen sich<br />

bis gegen da.; Priifeninger Schloss hinauf.


Tektonisches.<br />

Die Lagerung der Gesteine lind ihre Störungen.<br />

Während die eruptiven oder Durchbruchsgesteine massiger<br />

Natur ~illd, sind die sedimentären oder Absatzgesteine fast<br />

durcl1\'.'egs geschichtet, d. h. sie bauen sich aus einzelnen Lagen<br />

auf, die durch annähernd parallelc Schichtflächen getrennt sind.<br />

Diese Schichtenbildung" deutet darauf hin, daß die Ablagerung<br />

zeit\vcilig ullterbruchen wurde. Im allgemeinen kann man an­<br />

Ilelunen. daß die Lagerung der Schichten ursprünglich eine<br />

horizontale ist und daß. wenn dies nicht der raU ist, nachträglich<br />

einc StÖrtIlig eintrat, veranlaGt durch Bewegungen innerhalb<br />

der Schichtg:ebilde, wodurch sie aus der ursprünglichen<br />

Lage kamen. Die Ursachen solcher Störung können sein:<br />

seitlicher Druck, tfehllllgen und Senkungen. Insbesondere durch<br />

den ersteren können Schich ten, auch in verfestigtem Zustand,<br />

gebogcn oder gefaltet werden; bei Hebungen und Senkungen<br />

treten Neigungen dcr Schichten ein, sie können vertikal aufgerichtet<br />

werden. ja sogar überkippen, so daß die ursprünglich<br />

zu oberst gelegencl~ Schichten nUl1lnehr zu unterst zu liegel\<br />

k01l1111en. (Fig. 17.)<br />

\Velln einc Scllielit aus der horizontalen Lage gebracht ist,<br />

so I1IUß sic. falls sie nicht senkrecht aufgestellt ist. notwendiger<br />

Weise nach irgend einer Himmelsrichtung geneigt sein. Man<br />

nennt diese Neigung das ra I I e 11 lind sagt z. B. eine Schkht<br />

fällt nach N. ein. d. h. ihre Neigung ist von S. nach N. gerichtet.<br />

Die I~ichtllIl~. wclchc cinc auf ciner geneigten Schichtfläche<br />

gezogene wag-recllte Linie hat, bczcichnet man als das S t r e i­<br />

c h e Jl der Schicht. Man sagt also z. G., eine Schicht streicht<br />

VOll \V. -0. oder O.--W. (was gleichbedeutend ist) und bezeichnet<br />

Jantit die HilJlIllClsrichtllng, in welcher sich dic be-·<br />

trcffende Schicht innerhalb ciner durcli diesclbc gelegten wag··<br />

rechten Linie crsin:ck t. ühnlich wie lI1an ~llIch dic Lüngserstrc(kiJny~<br />

eines (1chirgszLlges feststellt. Ulll das fallen einer<br />

Schicht zu bestil1lll1cn. liißt lJIan kleinc StciliclIen auf ihr herab·<br />

rollen; die J~ichtllng-. wclchc sie einschlagen. entspricht der Fall··<br />

linie, (!eren Ncig:l1l~ ~~egCI1 die Senkrcchte lJIall mittels eines


-- 79 -<br />

an einem Gradbogen angebrachten Senkels mißt. Die Richtung<br />

der Streichlinie, die auf der falllinie s c 11 k re eh t<br />

s t ehe 1.1 Il! !I ß , mißt llIall mit einem Kompaß.<br />

Wen 11 feste Oesteinsschichten aus ihrer Lage gebrach t<br />

werden. geht es selten ohne Brüche ab; es entstehen Spalten.<br />

die nicht seiten n


~ 80--<br />

wie z. B. die Absenkung großer Gesteinsschollen, oder können<br />

mehr lokaler Natur sein. Beide Arten sind in der <strong>Umgebung</strong><br />

von R sehr häufig und auch das Urgebirge bleibt von ihnen<br />

nicht verschont.<br />

Anf gewaltige tektonische Störungen, die allerdings schon<br />

in der Urzeit der Erde stattfanden, deuten die Ein s chI ü s s e.<br />

von G II eis s c h 0 11 e n im G r an i t. Dieser hat offenbar bel<br />

seinem Aufsteigen die ursprüngliche aus krystallinen Schiefern<br />

bestehende Oesteinsdecke durchbrochen und zertrümmert.<br />

Sehr bemerkenswert sind im Gebiete des <strong>Don</strong>austaLlier<br />

forstes und des fürst!. Tiergartens eine Anzahl größerer S p a 1-<br />

t e n, welche in gerader Linie und annähernd in der Richtung<br />

von NW-SO. in einer Länge bis zu 5 km und einer Breite von<br />

mehreren Metern den Granit durchsetzen und entweder mit<br />

Quarz oder mit flußspat erfüllt si1' d, also Oangbildungen darstellen.<br />

Einzelne Quarzgiinge setzen sich auch als f I u ß s p a t­<br />

g ii n g e fort.<br />

kIffallend sind die üem Urgebirge vorgelagerten mit delll<br />

Massiv desselben nur in losem Zusammenhange stehenden Vorsprünge<br />

des Mittelbcrges, des <strong>Don</strong>austaufer Burgberges und<br />

des Scheuchenberges, welche man am besten von der Höhe des<br />

Keilsteins, unmittelbar über dem Tegernheimer Keller, übersehen<br />

kann. Hier scheineIl Teilc des Urgebirges, von denen die ge­<br />

Bannten Vorspriingc Jie Überreste hilden, lüngs westöstlicli<br />

verlaufendcr Spalten abgesunken zu sein. Da das r~otliegenc\e<br />

dort iibcrall zwischen den Vorsprüngen und dcm Massiv abgelagert<br />

ist, muß dic Ahscnkullg SC!1011 vor der Ablagerung dessclhcll<br />

stattr!;cfl1ndell llahcn.<br />

Daß liings dcs ))ollauralldcs im Urgebirge starke Störun­<br />

~Cl1 !1lit heftigen Prc,-;sllngcll stattgefullden habcn, zeigt allel!<br />

dcr Zustalld des ()r~t1litcs, der durchwegs nicht bloß von zahl-<br />

10sel1 Spaltcn lind r~lltschflüchcll durchzogeIl, sondern ~lUch in<br />

scincm illllcrcll OcfUge zcrrUttct ist. Das gilt bcsonders von den<br />

sogcn. Winzcrgranitcn des Schcllcl!cllberges, die einc richtige<br />

Brcccie darstellcl1, u. h. ein Ocsteill, wclches total zeflnalrm.<br />

lind danll wieder vcrfestigt \vnrde.


- 8i-<br />

Ungleich größere lind ausgedelmtere Störungen als im Urgebirge,<br />

lassen sich an der Tafel des Fränkischen Jura wahrnehmen,<br />

an denen auch die dieser aufgelagerte Kreideformatioll<br />

teilnimmt. Die Juratafel hat zweifellos verschiedene Hebungen<br />

und Senkungen erfahren. Nach ihrer Ablagerung am Meeresgrund<br />

wurde sie gehoben und war eine Zeitlang Festland,<br />

dessen Oberfläche durch den Einfluß der Erosion sich uneben<br />

gestaltete. nie Transgression des Kreidemeeres schuf eine<br />

ebene Abrasionsfliiche, von der aber die tieferen ehemaligen<br />

Erosionsmulden und Taschen nicht betroffen wurden; in ihnen<br />

haben sich, schon vor dem Einbruch des Kreidemeeres die<br />

Schutzfelsenschichten abgelagert. Dann trat eine Senkung der<br />

Juratafel ein, so daß sich die marinen Kreidesedimente auf ihr<br />

bilden konnten; nach ih rer Ablagerung hob sich die Juratafel<br />

mit der auf ihr lagernden Kreideformation wieder über das<br />

Meeresniveau. Diese ßewegungsvorgänge haben ihre Spuren<br />

in Störungen der normalen Schichtlagerung hinterlassen. Zunächst<br />

ist eine, wenn auch geringe Neigung der Oesamttafel<br />

von NW-SO. (also in der Richtung von Neumarkt nach<br />

Regensburg) bemerkbar, welche in der Nähe von Regensburg<br />

und gegen den Urgebirgsrand zu merklich stärker wird.<br />

Hier muß wohl schon zur Zeit der Ablagerung der Kreide eine<br />

Art Mulde bestanden haben, da hier auch die oberen Schichten<br />

der Kreideformation entwickelt sind, die gegen W. zu fehlen.<br />

Spüter aber, vor Ablagerung der obermiocänen Schichten kam<br />

es längs des Urgebirgsrandes zu einer stärkeren Absenkul1l~<br />

der J lIra-K reidetafel, die mit Spalten und Schollenbildung verbunden<br />

\var. Die Absenkung fand vornehmlich an 2 Haupt··<br />

spalten statt, der f) 0 n a u ra n d s pa I t e, die längs des Urgebirges<br />

von W-O. verläuft und an der K eil b erg er<br />

f( an d s pa I t e, die längs des Urgebirges sich von S-N. erstreckt.<br />

Im Verlauf der letzteren lassen sich bis in die Gegend<br />

VOll Le()llbeq~ bei POil holz eine Anzahl isolierter Juraschollen<br />

beobachten, welche gewissermaßen am Urgebirge hängen ge·<br />

blieben siml, wührcnu die Zwischenstücke weiter absanken. Die<br />

umfangreichste unLl am höchsten aufragende Scholle bildet der<br />

Keilstein ulld der Keilberg. Der Ostrand dieser Scholle, welt;her<br />

sich all das LJrgebirge anlehnt, ist steil aufgerichtet (ca. 30°),<br />

ß


- 82-<br />

so daß hier auf der Linie Tegernheimer Keller-Irlbach Gelegenheit<br />

gegeben ist einen großen Teil der überhaupt bei<br />

Regensburg zur Entwicklung gelangten sedimentären Ablagerungen<br />

zu beobachten. (Das Profil weist gegenüber dem Idealprofil<br />

[pag. 9] namentlich für die älteren Perioden der Erdgeschichte<br />

große Lücken auf.) Es handelt sich hiebei um eine<br />

Knickung des östlicihen Randes der Scholle, welche wie der<br />

Verlauf der Terrasse am Südrande des Keilsteines (fig. 12)<br />

beweist, in der Hauptmasse eine horizontale Lagerung aufweist;<br />

letztere wird von einer Anzahl von S-N. streichenden<br />

Spalten durchsetzt, die von W-O. geneigt sind, was besonders<br />

bei der am Westrande des funkbruches befindlichen Spalte<br />

deutlich zu erkennen ist. Längs dieser Spalten ist die westliche<br />

Partie des Keilsteines etwas abgesunken. Auch am Nordrande<br />

der Scholle geht die Knickung gegen W. alsbald in die horizontale<br />

Lagerung über.<br />

Besonders bemerkenswert ist die Scholle des Regenstaufer<br />

Oalgenbergs (fig. 19); hier finden sich die Schicnten !TI überkippter<br />

Lagerung und fallen gegen das Urgebirge ein, vielfach<br />

von Spalten und Rutschungen durchsetzt. Weiterhin gegen N.<br />

findet sich eine überkippte Scholle am Hirmersberg nördlich<br />

'von Hagenau, während am Calvarienberg südlich von Leonberg<br />

die Schichter. stark nach W~ einfallen.<br />

Das Trockentai, in dem die Bahn von \Valhal!astraße nach<br />

N. verläuft und dessen Sohle von tertiären Ablagerungen von<br />

beträchtlicher Mächtigkeit gebildet wird, ist aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach als ein Spaltental aufzufassen.<br />

Die DOllaurandspalte, welche Wngs des Südrandes des<br />

Urgebirges und der Keilsteiner Scholle verliillft, erstreckt sieh<br />

weiterhin ge:zen W. bis gegen Kneitillg. Sie bedingt den Steil·<br />

rand der Winzerberge, vor allem aher die A b sen ku n g der<br />

siidlich derseIhen gelegelIen Jura-KreidepI<br />

a t t e. welche in einer deutlichen Verschiedenheit der<br />

Schichten lage des nördlich l!nd des siidliC'h der ()onau gelegenen<br />

Teiles der Platte zum Ausdruck kOl1lmt. (Tafel 11, f'ig. ;3.)<br />

WälJrend an den Winzer-Bergen der die Basis der<br />

Kreideahlagerlmgcn hildende Jurakalk an verschiedeneIl Stel·


- 83 --<br />

len in ziemlicher Höhe zn Tage tritt, treffen wir im Untergrund<br />

des <strong>Don</strong>autales. *) sowie an den das <strong>Don</strong>autal südlich begrenzenden<br />

Höhen fast ausschließlich Kreideablagerungen an. Der<br />

Unterschied zwischen der Höhenlage der Kreideschichten nördlich<br />

und südlich der <strong>Don</strong>au ist ein beträohtlicher und nimmt gegen<br />

O. zu. da die Kreideschichten im Untergrund des <strong>Don</strong>autales<br />

[lnd an den siidlichen Höhen ein deutliches Einfallen von W--G.<br />

aufweisen. was an den \Vinzer Höhen nur in geringem Maße<br />

der fall ist. (T II. fig. 2.) Die Differenz zwischen der erbohrten<br />

Juraoberfläche beim Ma~chinenhaus der Dechbettener Tongrube<br />

(.324 111) und derjenigen der felsen westlich davon an der<br />

<strong>Don</strong>au (357 111) beträgt 33 m. Es besteht daher ein Oefälle<br />

gegen O. von ca. I : 40. Infolge dieser Neigung des südlichen<br />

t'ig. 19.<br />

Rcgenstaufer Oalgcnberg.<br />

m 5 Splitterkalk, 4 m W crkkalk, m 1 unterstcr w. Jura, cl S Ornatenton.<br />

d 4 und d 3 Macrocephalus- und Variansschicht, d 2 Eisensandstein.<br />

Teiles der Platte nach 0., treten hier in der I~ichttlng von W-O.<br />

immer jiingere Schichten der Kreideformation zu Tage. (T Il.<br />

fig.].) Die jüngsten Schichten (Oroßberger Schichten) ver·<br />

~chwillden bei Höfling unter der tertiären Decke, während<br />

gegenüber im N. auf dcm Kcilstein die ältesten Schichten<br />

{Grünsand) auf dcm Jura 60 m über dem <strong>Don</strong>autal gelagert<br />

sind. Die Absenkullg der Kreideschichten setzt sich weiterhin<br />

gegen O. fort.<br />

. *) Im S01l1111Cr 11'92, als dic <strong>Don</strong>all cincn seltcn nicdrigcn Wasserstand<br />

zeigte, trat zwischcn Nicdcrwinzer lind dcm Wiihrloch in cincr Längc VOll<br />

500 m lind einer Brcite von 70 111 die dcn Bodcn des t'luBcs bildende Juraplatte<br />

zutagc. Ihr siidlichcr Ahbruch fällt mit dcr <strong>Don</strong>aurandsperrc, die<br />

sonst tIIrgends zu schen ist. zusamlllcn.


- 84--<br />

Abgesehen von diesen Hauptstörungen finden sich in der<br />

nächsten Umg-ebung von Regensburg noch zahlreiche Brüche<br />

und Spalten der Oesteinsplatte, die mit obigen wohl in ursächlichem<br />

Zusammenhang stehen diirften. Die Hügelreihe, welche<br />

das <strong>Don</strong>autal bei I~. unmittelbar gegen S. begrenzt, zeigt bei<br />

Kumpfmühl und bei Königswiesen flache von S-N. verlaufende<br />

talartige Einsenkungen, die mit Tertiär ausgefüllt sind und<br />

zwar bis zu einer Tiefe, die weit unter die Oberfläche der Oesteinsplatte<br />

im angrenzenden <strong>Don</strong>autal hinabreicht .(T II, fig. 2b)<br />

Auch zwischen diesen Höhen und der Ziegetsdorier Höhe besteht<br />

eine tiefe, mit Tertiär erfüllte Einsenkung.<br />

Besonders bemerkenswert sind die Verhältnisse auf dem<br />

Terrain der Oas- und Zuckerfabrik. Während südlich und<br />

westlich davon die Kreideplatte überall unter einer 2-3 m<br />

mächtigen diluvialen Decke anzutreffen ist, senkt sie sich östlich<br />

der Mittermayerstraße rasch ab und konnte am O.-Ende der<br />

Zuckerfabrik selbst in 70 m Tiefe nicht mehr erreicht werden.<br />

Die rasche Absenkung der Kreideplatte dürfte kaum anders al"<br />

durch die Annahme einer lokalen tektonischen Störung zu erklären<br />

sein.<br />

Der I )reifaltighitsberg scheint eine durch einen in der<br />

Schelmenstrafle von N--S. verlaufenden Bruch von dem Hauptzug<br />

der \Vinzerberge getrennte und gegen O. stark einfallende<br />

Scholle Zll sein. Am Reinhausener Berg zeigt die Juraplatte<br />

von Saliern ab ein deutliches Einfallen gegen S. Auffallend ist<br />

anch das Zurücktreten der Siidabhänge dieses Berges gegeniiher<br />

einer die Siidüstecke des Dreifaltigkeitsberges und die<br />

Siidwesteckc des Keilsteins verbindenden Linie. Bei der<br />

Arbeiterkolonie


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- 86-<br />

keiL Die Kreideplatte ist fast überall von zahlreichen in verschiedenen<br />

Richtungen verlaufenden Bruchspalten durchsetzt,<br />

die auf Bewegungen derselben zur Tertiärzeit hinweisen. Diese<br />

Spalten sind am besten zu sehen in den Brüchen der unteren<br />

Kalke auf dem Reinhausener Berg. In großer Anzahl traten sie<br />

zutage in den oberen Kalken bei Gelegenheit der Anlage von<br />

Kanälen besonders derjenigen von der neuen Kaserne zur Gasfabrik<br />

und von der Kaserne zu den Reichsfuttermittelwerken.<br />

Aber auch ein Steinbruch bei Karthaus und bei der fundation<br />

der Arbeiterhäuser am Eisbuckel ; hier befand sich eine meterbreite<br />

mit zersetztem Gestein angefüllte Spalte von S-N verlaufend.<br />

Kleinere iokale Störungen finden sich am Winzerberg in<br />

der Schelmenstraße, ferner am Wege vom Pfaffensteiner Kreuz<br />

zur flöhe, \'1"0 die Reinhausener Kalke wohl infolge einer Verrutschung<br />

auf den Eybrunner Mergeln stark nach N. einfallen.<br />

Im Hohlwege beim Karether Keller fallen die Reinhausener<br />

Kalke südlich vom Keller gegen S., nördlich davon gegen N.<br />

ein, also dachförmig; den first des Daches bildet eine aus<br />

eckigen Gesteinsfragmenten bestehende Breccie. Hier dürfte<br />

wohl ein seitlicher Druck eingewirkt haben. Das oft sehr<br />

starke und oit auf Ram kurze Entfernung in der Himmelsrichtung<br />

wechselnde Einfallen der Großberger Schichten dürfte dagegen<br />

auf lokales Nachgeben der im Liegenden derselben befindlichen<br />

weichen Mergelschichten zurückzuführen sein.<br />

Nicht bloß die Schichten der Kreide, sondern auch selbstverständlich<br />

diejenigen des Jura zeigen die Spuren tektonischer<br />

Störungen, die sich hauptsächlich als Bildung von Spalten<br />

äußern, welelte durch Auswaschung h§ufig zu Klüften erweitert<br />

sind. Diese SpaltenlJildung ist besonders schön zu sehen in den<br />

Plattenkalkbriichen bei Kager, wo sie auch zu Verwerfungen<br />

geführt hat. ferner im plumpen felsenkalk am Keilstein und<br />

gegeniiber Sillzing, insbesondere am Schutzfelsen, wo auch<br />

schöne J~lltschf1~ichell vorhanden sind. Hiiufig kommen im<br />

plumpen felscllkalk auch Sty)olithen vor, zapfenartige Gebilde,<br />

durch 1l1einanderprc~sul1g mehr oder weniger harter Gesteinspartien<br />

entstanden.


- 87-<br />

In den Kalkschiefern von Kelheim und oberhalb Weltenburg<br />

(bei St311bing und Haderfleck) finden sich zwischen vollkommen<br />

ebenen und '.\agrechten Partien solche, in denen die Schiefer<br />

gewellt, gefaltet. ja sogar zusammengerollt sind.<br />

Die Tongrllbe in Oechbetten bietet in ihrem fortschreitenden<br />

Abbau die neste Gelegenheit, Biegungen und faltungeu<br />

sowie Verwerfungen der Schichten mit Bildung spiegelglatter<br />

Rutschflächen kennen zu lernen, welche durch seitlich einwirkenden<br />

Druck erzeugt werden. (fig. 15.)<br />

Recht interessant ist die Gegend von Abbach. Wir sehen<br />

hier, wie sich die Juraoberfläche von Oberndorf gegen Abbadl<br />

von NW-SO. und von den Löwen gegen die Schwefelquelle<br />

von SW -NO. absenkt. In Abbach selbst liegt sie jedenfalls<br />

unter dem Dlmauspicgel, da der Burgberg an seinem fuß aus<br />

Reinhauscuer Schicht besteht. Hier tritt also die Absenkung<br />

der Juraplatte gegen 0., die auch in der Gegend von R. südlich<br />

der <strong>Don</strong>au zu konstatieren ist, deutlich vor Augen; sie erfolgt<br />

aber hier mit sWrkcrer Neigung als dort. Nördlich vom Burgberg<br />

besteht eine tiefe mit Tertiär ausgefüllte Mulde, die unter<br />

den <strong>Don</strong>allspiegeJ tief herabreicht und wohl durch einen lokalen<br />

Einbruch entstanden ist.<br />

Bei Kapfelberg zeigen die Plattenkalke eine deutliche Aufwölbung<br />

zugleich mit einem fallen gegen S. Da die Kreide au<br />

dieser Aufwölbung nicht beteiligt ist, sondern ihre Schichten<br />

wagrecht liegen, so muß erstere schon vor der Ablagerung der<br />

Kreide entstanden sein. Dies ist übrigens die einzige Stelle der<br />

ganzen <strong>Umgebung</strong>. wo von einer Biegung der Juraplatte etwas<br />

zu bemerken ist.<br />

Die hauptsächlich aus plumpem felsenkalk und Marmorkalk<br />

bestehende Jnrapartie, welche die <strong>Don</strong>au zwischen Kelheim<br />

und Weltenburg durchbricht, weist an bei den Endpunkten<br />

starke tektonische Störungen auf, so am Michelsberg und an der<br />

Brandt bei Kelheim und am frauenberg bei Kloster Weltenburg,<br />

dessen von S-N. geneigte Oberfläche wohl durch Ab-<br />

I<br />

senkung an zahlreichen Brüchen entstanden ist. Die hier an<br />

beiden Flußufern direkt an die felsenkalke unvermittelt angrenzenden<br />

Kalkschiefer zeigen bei großer Mächtigkeit (Stausaoker<br />

100 m) :wffallend starke Schichtstörungen.


- 88-<br />

Hydrogeologisches.<br />

Das Wasser im Stadtgebiet und in seiner <strong>Umgebung</strong>.<br />

1. Obernächenwasser. 1 )<br />

Zunächst kommen 3 flüsse in Betracht, die <strong>Don</strong> a u, der<br />

R e gen und die N a a b.<br />

Die <strong>Don</strong> a u führt nach Messungen des K. Straßen- und<br />

flußbauamtes bei einem Pegelstand von<br />

o m<br />

, ] ,17 111 430<br />

+ 2,90 m 1400<br />

+ 3,70 m 2600<br />

240 Sekunden cbm<br />

"<br />

.,<br />

"<br />

,.<br />

Wasser.<br />

"<br />

Die Stromgeschwindigkeit bei Niederwinzer beträgt bei<br />

einem Pegelstand von<br />

o m 0,87 m in der Sekunde<br />

1,17 m 0,93 m " "<br />

"<br />

5,08 m 1,59 m "" "<br />

Unterhalb der Steinernen Brücke ist sie verhältnismäßig größer.<br />

Das Oefäll der f)onau beträgt von der Mariaorter bis zur<br />

Schwabelweiser Brücke 4 m auf eine Strecke von 9 km<br />

(I : 2250). Qie Steinerne Briicke verursacht eine Stauung von<br />

beinahe einem Meter.<br />

Die farbe der <strong>Don</strong>au ist griinlichblau.<br />

Das Wasser ist ziemlich kalkreich, da die <strong>Don</strong>au bis<br />

Regensburg den größten Teil ihres Laufes im und am Jura<br />

zurücklegt.<br />

Das <strong>Don</strong>auwasser enthält: oberhalb des Einflusses der<br />

Naab CaO (Kalkerde) 77,5 Mgü (Bittererde) 21,3 Siü 2 (Kieselerde)<br />

.3,3, unterhalb des Einflusses der Naah CaO 76,0 Mgü<br />

19,9 Si O 2 4,8 Milligramm auf den Liter.<br />

Unterhalb des Regenflusses ist natiirlich der Kalkgehalt<br />

geringer.<br />

Der I~ e gen f I u ß fiihrt oberhalb I~egensburg im Mittel<br />

40 Sekunden cbm Wasser. Die Strorngeschwindigkeit, im<br />

1) Sc h w ag- c r. hydrochcmischc Untersuchungen im Gebiete des<br />

unteren bayer. <strong>Don</strong>augebietes. G. J., VI. J. G.


89 -<br />

.allgemeinen sehr gering, hängt sehr vom Stande der <strong>Don</strong>au ab.<br />

Seine Parbe ist dunkel, gelbbräunlich. da die Sohle des<br />

Flusses aus dunklen Oranitsanden besteht und das Wasser viel<br />

humöse (moorige) Stoffe enthält. Da das Wasser des Regenflusses<br />

aus dem Urgebirge stammt, enthält es sehr wenig Kalk<br />

und relativ viel Kieselsäure. (Oberhalb der Mündung: CaO<br />

5,4 MgJ 2,1 Siü:: 6,3 mg in einem Liter).<br />

Die N a abführt oberhalb ihrer Mündung in die <strong>Don</strong>au im<br />

Mittel 30 Sekunden cbm. Ihr Gefäll ist sehr gering. Pür die<br />

Farbe des Wassers gilt dasselbe wie beim Regen. Das Wasser<br />

ist wesentlich kalkreicher und kieselsäureärmer als dasjenige<br />

des Regens. Oberhalb der Mündung in die <strong>Don</strong>au: CaO 28,S<br />

MgO 13,5 SiO:;: 3,5 mg auf 1 Liter.<br />

VOll Bächen und freien, sowie gefaßten Quellen kommen<br />

in Betracht:<br />

Der in der tertiären Mulde von Dechbetten entspringend~<br />

Loh g rah t: 11 b ach, der nach Prebrunn läuft.<br />

Der Vi t u s b a c 11. 2 ) Er entspringt an der Grenze zwischen<br />

den Olauconitmergeln und den Eisbuckelschichten,<br />

unterhalb der alten Pfarrkirche in Karthaus; speist den dortigen<br />

Klosterweiher, den Karmelitenfischweiher und Pürstenweiher,<br />

und kommt bei der Jiülling in die Bachgasse, durch die er früher<br />

offen lief.<br />

Der P ü r k e I gut erg r a ben b ach. Er entspringt am<br />

Puß der Hochterrasse zwischen der Landshuterstraße und dem<br />

Schloß Piirkdgut, vermutlich aus diluvialen Schichten und läuft<br />

nach Alt Skt. Niklas.<br />

Fr eie Q u e I1 c n, von ziemlicher Mächtigkeit, treten<br />

zwischen der Wolisscl1lucht und der Weichselmühle zu Tage.<br />

Sie stammen aus den Eybrunner Mergeln. 3 )<br />

2) Kam m c r m c i c r, Journal f. Gasbeleuchtung und Wasserversorgung<br />

1911, Nr. 6 und 7.<br />

3) Bei dcr Anlagc cines Stollcns zur Wassergewinnung in der Villa<br />

bei dcr Pfaffensteiner übcrfuhr zeigte es sich, daß das Wasser n ich t<br />

üb c r dem Eybrunner Mergel sich sammelt, sondern innerhalb desselben<br />

vorhanden ist und aus zahlreich schmalen Klüften in geringer Menge hervorkommt.<br />

Dic Eybrunner Mergel sind nicht wasserundurchlässig in dem<br />

~aße .wie die Tonc; sic nehmen sehr viel Wasser auf, doch ist bei ihnen<br />

dIe WIrkung dcr Kapillarität, welche das Wasser festhält, geringer als bei<br />

dcn Toncn.


- 90-<br />

Die sonstigen in der <strong>Umgebung</strong> der Stadt vorhandenen·<br />

Quellen sind gefaßt, und zwar seit alter Zeit. 4 )<br />

Die \V ass e r lei t II n g des E m m e r am e r Klo s t e r s<br />

(angelegt 1199) hat ihre Quellstube am S\\'.-Ende von Dechbetten.<br />

Das Wasser (30 Min.-Liter) stammt wohl aus der westlich<br />

gelegenen Tertiiirmulde.<br />

Die s t ä d t. D e c h b e t t e n e r Was s e r lei tun g hat ihre<br />

ßrunnenstube nächst der Tonwarenfabrik von Mayer u. Reinhard.<br />

Sie stammt aus dem Jahre 1549 und ist sehr sehenswert.<br />

Das Wasser (20-140 Min.-Liter) kommt aus den Reinhausener<br />

Schichten, die hier offenbar tonige Zwischenschichten haben.<br />

Die s t ä d t. Eis b u c k e Iw ass e r lei tun g wurde<br />

1656 auf eier Höhe des Eisbuckels (360 m) angelegt. Sie liefert<br />

zwischen 45-160 Min.-Liter Wasser. Dieses stammt wahrscheinlich<br />

aus dem Tertiär.<br />

Ebenfalls allS dem Tertiär stammt das Wasser der alten<br />

Klo s t e r lei t u TI g auf der Höhe über der Heil- und Pflegeanstalt<br />

Karthaus.<br />

Am linken Dünauufer tritt in der alten Q u e 11 s tub e des<br />

Klo s t e r s S k t. t. rn m e r a ril eme sehr bedeutende Quelle<br />

in Niederwinzer hervor, die eine Mühle treibt. 5 ) Sie stammt<br />

aus den Eybrunner Mergeln.<br />

Gleichfalls aus den Eybrunner Mergeln stammt das Wasser<br />

der zahlreichen Bnu:nenstuben, welche sich am Abhang der<br />

Winzer berge von der Schelmenstraße bis Kager hinziehen. 6 )<br />

In letzterem Ort trat früher reichlich Wasser zu Tage. Aus<br />

der gleichen Schic!lt stammt auch das Wasser der Leitung bei<br />

der Marienhöhe bei Mariaort. Das Wasser aus den Evbrunner'<br />

Mergeln ist stark kalkhaltig.<br />

Alle oben genannten Quellen werden aber an Mächtigkeit<br />

und Bedeutung weit übertroffen durch diejenigen, welche bei<br />

4) Zweifellos war die ergiebigkeit dieser Quellen friiher als die Berghänge<br />

noch mit Wald bestanden waren. wesentlich größer.<br />

5) Die f:ybrunner Mergel sind hier durch versturzte Reinhausener<br />

Kalke und Knollensand iiberlagert. die sich auch weiterhin am fuß der .<br />

Höhen vorfinden. Die Menge des Wassers beträgt 8 Sek. l. Es ist sehr<br />

kalkhaltig. wie die dicken Kalksinterschichten in der Quellfassung bewiesen.<br />

M.<br />

(I) vid. K a III m e r 111 eie r. l. c.


- 91-<br />

der ehemaligen Sallerner Mühle, hart am Regenufer, früher<br />

offen, zu Tage traten und jetzt für das städtische Wasserwerk<br />

gefaßt sind. Sie bilden zwei Gruppen von mehreren Quellen.<br />

die zusammen 160 Sekunden-Liter Wasser liefern, im Jahre<br />

also ca. 5 !\\i!lionen cbm. Sie entspringen aus Spalten des<br />

plumpen Felsenkalkes, der unmittelbar an den fluß herantritt<br />

und hier sowie in dem östlich vom Wasserwerk gelegenen alten<br />

Steinbruch eine außergewöhnlich starke Zerklüftung zeigt. Die<br />

Quellen haben den außerordentlichen Vorteil einer stets sich<br />

gleichbleibenc1en Wassermenge, Temperatur (10°) und chemischen<br />

Zusammensetzung. Das Wasser ist frei von organischen<br />

Stoffen und Eisen, und hat, trotzdem es aus dem Jura entspringt,<br />

nur einen geringen Kalkgehalt. (Ca0107,8; MgO 23,0 mg<br />

auf den I; d. liärtegrade = 14.) Der letztere, sowie der Umstand,<br />

daß die Quellen immer etwas feinen Quarzsand und<br />

Glimmerblättchen mit sich führen, deuten mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

darauf hin. daß das Einzugsgebiet der Quellen<br />

östlich im Urgebirge liegt.<br />

Tieienwasser.<br />

Die atmosphärischen Niederschläge, welche im <strong>Don</strong>autai<br />

durch die durchlässige Schotter decke in die Tiefe sinken,<br />

sammeln sich auf der felsigen Oberfläche der Kreüdeplatte und<br />

bilden das sogen~mnte G run d was s e r. 7 ) Es ist fast überal1,<br />

wenn auch in wechselnder Menge, vorhanden; in großer Mengt<br />

hauptsächlich dort, wo Vertiefungen in der Kreideplatte zu<br />

größerer Ansammlung Gelegenheit geben, aber auch an einzelnen<br />

sonst wenig wasserreichen Stellen, wie sich beim Kanalbau<br />

gezeigt hat. Ein außerordentlich starker Orundwasserstrom<br />

wurde erschlossen nahe der Stelle wo der Kanal zwischen<br />

dem oberen und unteren liafenbassin das Nordende des<br />

Eisenbahndammes durchschneidet; ein 1 km donauabwärts<br />

100 m vom Ufer erbohrter Brunnen lieferte stark schwefelwasserstoffhaltiges<br />

Wasser.<br />

Das Grundwasser hewegt sich, wenn auch langsam (3-5 J1l<br />

im Tage). nach der tiefsten Stelle des Tales, also nach dem<br />

7) H ö i er. Orulldwasser und Ouellcn. Rraunschweig-. Vieweg- & ~ollll.


- 92 --<br />

llonaubett zu, in das es sich auch ergießt. Wird es daran durch<br />

tiefgehende {}ferbaUten gehindert, so tritt eine Stauung ein und<br />

der Orundwasserstrotn verläuft dann gleichsinnig mit dem<br />

fluß. Auch durdl Hochwasser tritt eine Stauung im Grundwasser<br />

ein, sein Spiegel hebt sich und es tritt an vertiefter:<br />

Stellen zu Tage, was man am Protzen weiher sehr schön beobachten<br />

kann. Nach und nach pflanzt sich die Hocftwasserstauung<br />

auch nach vom fluß entfernt gelegenen Stellen fort,<br />

aber dies g'eschieht so langsam, daß hier das Grundwasser<br />

nooh steigt, während das Hochwasser im Strom schon lange<br />

abgeflossen ist. Dies kann man in den im Westen der Stadt<br />

gelegenen Kiesgruben beobachten.<br />

Bei lange dauernder Trockenheit sinkt der Grundwasserspiegel;<br />

in der Regel aber steht er hoch genug, daß das Wasser<br />

durch einfache Pumpen gehoben werden kann (6-8 munter<br />

der überfläche.)8)<br />

Die S chi eh t end e r Kr eid e f 0 r m a ti 0 n im Unter·<br />

grunde euthalten ebenfalls viel Wasser, das hauptsächlich durch<br />

zahlreiche Tiefbohrungen aufgeschlossen ist. Es steht unter<br />

einem gewissen Druck, daher steigt es im Bohrloch bis nahe<br />

zur überWiche empor. 9 ) Man hat es also mit einer Art von<br />

artesischen Brunnen zu tun. Das meiste Wasser findet sich in<br />

den unteren Sohichten der Kreide; von diesen bildet der<br />

Eybrullner Mergel den sichersten \Vasserhorizont, der immer<br />

Wasser enthült. Aber auch im Griinsand (hier in Spalten) und<br />

an der Grenze zwischen diesem und dem Jura 10 ) wurde öfters<br />

~) Vor der Vollendung der städt. Wasserleitung (1875) wurde der<br />

Wasserbedarf der Stadt zum überwiegenden Teil durch Pumpbrunnen geliefert<br />

(ca. 640 cbm im Tage), deren Regensbun?: 1865 inl ganzen J 238 besaß.<br />

Davon fiihrten 425 schlechtes Wasser. vid, Kam 111 C r 111 eie r. I. c. Die<br />

lIleistell Brullnen bezogen ihr Wasser aus dem Grundwasser, einzelne<br />

tiefere aus dem Knollensand.<br />

9) Der Wasserspiegel in den Bohrbrulll:el! liegt um so höher, je weiter<br />

diese gegen () liegen (Bischofshoferhrauerei 12 m. Dörnhergpark JO m,<br />

Jesuitenbrauerei 4 111, Alt Si. Niklas 3, 6 111 unter Terrain). Dabei ist in<br />

Betracht zu ziehen, daß die Oberfläche des <strong>Don</strong>autales zwischen dem<br />

ersten IIlId letzten Brunnen sich um 10 J\I senkt. In der alten Bischofshofer<br />

Brauerei wurde in 56 111 eine Spalte angebohrt, worauf das Wasser sofort<br />

his auf 6 III unter der ot~erfläche stieg, t:ine iitll1liche Spaltenquelle wurde<br />

im tlektrizitätswerk erbohrt. In beiden f"iliiell war das Gestein der<br />

Spaltellwalld mit Braulleisen inkrustiert.<br />

10) Im erstell Brllllllell der fikelltscherschell ZlIckcrfabrik.


~~- 93 -<br />

Wasser ill reichlicher Menge erbohrt. Weniger wasserreich<br />

sind die oberen Schichten der Kreide. insbesondere der Knollensal](1.<br />

I1 ) Bis jetzt hat noch jede Bohrung aus irgend einem<br />

Horizont \\lasstr in genügender Menge geliefert, in den meisten<br />

fällen überschritt die Wassennenge den BedarLI~) Als Ein~<br />

zugsgebiet dürfte vor allem der westliche Teil des <strong>Don</strong>autales<br />

in Betracht kOlnmen,1:1) jedenfalls handelt es sich um das auf<br />

der Oberfläde der Kreideplatte zirkulierende Grundwasser,<br />

das zum TeIl in die oberflilch lieh stark zersetzten Kreidegestein~<br />

eindringt. Das \V asser in den Kreidesch ichten entllält wenig<br />

organische Bestandteile llnd nur Spuren von Eisen, dagegen ist<br />

es ziemlich reich an kohlensaurem Kalk lind kohlensaurer<br />

Magnesia 14 ) und muß im allgemeinen als hart bezeichnet werden<br />

(ca. 20 d. Härte Gr.). Mehrfach ist dieBeobachtung gemacht<br />

worden, daß der Gehalt an Mineralsalzen bei längerem Betrieb<br />

eines Brunnens zunimmt; dies mag darauf beruhen, daß durch<br />

die Saugwirkung der Pumpen das Zuströmen des Wassers zum<br />

Bohrloch verl1lehrt und dadurch die Auslaugung des Gesteins<br />

in gröBerem l'mfange veranlaßt wird. l.ange. dauernde Trokkenheit<br />

beeinflußt die Wassermenge nur wenig, dagegen zeigte<br />

sieh mehrfach ein von dem Stande der ]1onau beeinf1ußtes<br />

Schwanken eIes \Vasserspiegels irn Bohrloch. Dies ist wohl<br />

darauf zurückzuführen, daß sich zu dem aus der Tiefe emporgestiegenen<br />

Wasser im Rnmnenschachte Orund\vasser hinzugesellt.<br />

LL) Ausnahmswcise rcich Iichcs Wasser im Knollensamlc li eierte die<br />

Rohrung Blumenstraße 1.<br />

12) Der Brunnen der ehemaligen Karrnelitenrnülzerei aui dem Eisbuckel<br />

lieferte 4 Sek.-I.. der in der Jesniten Brauerei 10 Sek.-I., der R m<br />

tiefe Brunnen in der t:mslander Brauerei, Arnulfsplatz 6, lieferte 14 Sek.-1.<br />

1~) Wenigstens soweit die unteren Schichten der Kreide i;1 Betracht<br />

kommen. Die Möglichkcit des r:inziehens großer Wasserrncngcn wie z. B.<br />

in dem t:ybrunncr Mergcl, dcr nu r 10 lTl Mächtigkeit hat, beruht darauf,<br />

daß die Schichten infolgc ihrer geringen Neigung eine große Ausdehnung<br />

uuf der Sohle des <strong>Don</strong>autales hesitzen: der t:ybrunner Mergel 400---500 m.<br />

1-1) Der große Kalkgehalt beruht auf dem Umstande. daß die Kreidekalke<br />

infolge ihres starken Kieselsäu(egehaltes nicht so dicht sind wie elie<br />

.lurakalke. ferner daraui, daß das Bindemittel der Kreidesandsteine ein<br />

kalkiges ist. ~ Die Zunahme des Kalk- und Magnesiagehaltes zeigte besonders.<br />

der _ Brunnnen in der Jesuiten-Brauerei IH94 13,7; 1904 27 Hiirtegrade<br />

lInd Im Emslanderhrlllmcn 1H99 19,55; 1904 24,52; 1905 .10,43; dann wieder<br />

Ahnahme 1910 22.12 H.-(Jr.


- 94-<br />

Die t c " t i ä ren A h lag e run gen enthalten gleichfalls<br />

viel Wasser, hauptsächlich dann, wenn Schichten von IQckeren,<br />

feinen Quarzsanden zwischen wasserundurchlässigen Lettenschichten<br />

eingebettet sind, wo sie unter einem gewissen Druck<br />

stehen,13) Wird die obere Lettenschicht entfernt, so tritt<br />

oft ein Gemenge von Wasser und Sand (sogen. Schwimmsand)<br />

in ungeheurer Menge hervor. was bei Fundierungen von<br />

Gebäuden zu großen Schwierigkeiten führen· kann. Das Wasser<br />

im Tertifir enthält wenig Kalk, aber nicht selten organische<br />

Stoffe und Schwefelwasserstoff infolge der im Tertiär eingelagerten<br />

Braunkohlenflöze.<br />

Im Jura der hiesigen <strong>Umgebung</strong> tritt Wasser nur auf der<br />

Sohle der TiHer zu Tage und zwar in Form oftmals sehr mächtiger<br />

Quellen. Im Flußbett des Regens steigen ebenfalls viele<br />

Quellen empor, \\"elche sich durch lokale Abkiihlung des Wassers<br />

verraten. 1m lJrgebirge. namentlich insoweit es aus<br />

Granit besteht, finden sich nur wenige und schwache Quellen.<br />

Im allgemeinen aber besitzt das Gebiet von Regensburg<br />

infolge seiner besonderen geologischen Verhältnisse großen<br />

Wasserreichtum, obwohl es zu denjenigen Gegenden Bayerns<br />

~;ehört. welche die geringsten Niederschläge aufweisen.<br />

J ;,) Bei der Tiefbohrung in der neuen Zuckerfabrik (vid, Brunhuber.<br />

I{, N. I< .• VII) fand sich reichlich Wasser in mehreren Niveaus. Bei 65 m<br />

lief das Wasser kontinuierlich in einer Menge von 1,5 Sek.-1. aus dem<br />

oberen Ende des Bohrloches, hielt aber dem Pumpen nicht stand, woraus<br />

erhellt, daß es sich hier nicht um einen artesischen Druck handelt.<br />

Analyse des Tripels von Schneidhart bei Lanj.{quaid<br />

7H,()6 SiOo<br />

3,52 TiO"<br />

2,H4 AI,();.<br />

I,R4 feeO"<br />

n,m MnO<br />

0,29 CaO<br />

n.12 Mj.{O<br />

2.92 HoO<br />

I,4H I'ellclrtij.{keit<br />

------- ---<br />

IOO.IIl.


Geologische Spaziergänge und<br />

Exkursionen.<br />

1. Höhen nördlich der Stadt.<br />

D re i f alt i g k e i t s b erg. Schulhaus auf Löß; Kirche<br />

auf Hornsand; Blöcke davon in den Anlagen; bei den Villen am<br />

S-Rand Knollensand.<br />

Sc hel 111 e 11 s t r a ß e. Häuser am Ausgang auf Grünsand.<br />

In der Mitte gestörte Reinhausener Schichten; städtisches<br />

Wasserreservoir z. T. auf Tertiär; gegenüber alte Lößgrube.<br />

W i n zer - B erg e . Tm Hohlweg von der Karether<br />

Straße zur Seidenplantage KnoIIensand, dann Eisbuckelschichten;<br />

hinter Gafe Winzerhöhe a. Br., Eisbuckelschichten und<br />

Glauconitschicht (V.). Hier 60 m tiefer Brunnen bis auf die<br />

Eybrunner Mergel. Weiterhin gegen W. auf der Höhe plattige<br />

Pulverturmkalke (V.); auf den Peldern nördlich mit Krebs­<br />

:scheeren. Vom S-Ende der Schelmenstraße bis zum P f a f­<br />

fe n s t ein e r Keil e r mehrere Brunnenstuben im Eybrunner<br />

Mergel. ])ort stark zerklüftete Jurafelsen mit ebener Oberfläche<br />

mit Bohrlöchern. Westlich sich anlehnend in tieferem<br />

Niveau Griinsand. Fels am K r eu z teilweise Dolomit. Am<br />

Wege von dort zur Höhe das ganze Kreideprofil. Reinhausener<br />

Schichten wenig mächtig, gestört. Großer a. Br. im Knollensand.<br />

U n t e r w in zer. Hinter der Mühle alte KlosterbrUllnenstube<br />

im Eybrunller Mergel, umgeben von verstürzten<br />

Knollensandmassen. Am Weg von hier ostwärts zur Höhe<br />

Kreideprofil, auch Glauconitschicht (V.). Auf der Höhe westlich<br />

vom höohstgelegenen Haus Großberger Schiohten, gestört,<br />

in zahlreichen a. ur. weiterhin abwärts gegen Kager HelIkofcner<br />

Mergel, im Hohlweg· Knollensand. . K ag c r. Am<br />

oberen Ende des Dorfes Reinhausener Schichten, im mittleren<br />

Teil Brullncnstllbe in de11 Eybrunner Mergeln. Den Absatz des


-- 96 --<br />

Berges mit alter Kirche bilden Platten kalke, östlich mit Grünsand<br />

(Bohrlöcher). Am Siidsteilhang, schiittige Halden; am West­<br />

Abhang a. Br. im Plattenkalk mit Spalten und Verwerfungen.<br />

Im südlichsten Er., beim Aufstieg nach Kager, Einlagerung<br />

dolomitischen Gesteins, stark eisenhaltig, auch mit Montmilch<br />

und gepreßten Tonen. (Schutzfelsensch.?) Von hicr gegell<br />

N., östlich der Straße nach Re i f e n tal, Fortsetzung der<br />

Platten kalke, weiterhin viele a. Br. von kalkreichem Oriinsand.'<br />

Westlich der Straße plumper Felsenkalk; an den Hängen<br />

gelbe, braune, tertiäre Sandsteine.<br />

An der nordöstlichen Ecke des Hupberges bei M a r i a 0 r t<br />

a. Br. von Orünsand, an seinem Westabhang über dem Jura<br />

Lößablagerung. Weiter westlich an der Straße nach Etterzhausen<br />

a. Br. in stark zerklüftetem plumpen Felsenkalk mit<br />

Korallenstöcken.<br />

2. <strong>Don</strong>autal und Höhen südlich der Stadt.<br />

Rand der Niederterrasse längs der Straubingerstraße beim<br />

E x erz i e r p I atz. Hier Kiesgrube mit viel krystallinen Geröllen<br />

und großen Jurablöcken, teilweise wellige Schichtung.<br />

Mammutreste. Südlich der Zu c k e r fa b r i k am Pürkelguter<br />

Weg Kiesgrube: Löß, rote Schotterschicht, gewöhnlicher<br />

Schotter mit tonigen Schwemmsandlagen. Wechselnder Stand<br />

des Grundwassers. Längs der Landshuterstrttße vom P ii r k e 1-<br />

gut e r KeIl e r bis Bur g w ein tin g Rand der Hoch-,<br />

terrasse. Nördlich davon altes Seebecken. SüdHch vom Schloß,<br />

Quelle des Pürkelguter Baches.<br />

Südöstlich vom kat h. F r i e d hof, unterer Stadt, Lehm- '.<br />

grube. Löß mit tertiärcr Unterlage. Nördlich vom früheren<br />

Pulverturm a. Br. in den Pulverturmschichten. Nördlich vom<br />

Augustinerk'eller a. ßr. in dcn EisbuckelschichtclI. Protestantisoher<br />

Zentralfriedhof auf Pulvertllrrnschichten.<br />

Lüngs des Hoc h weg es: Rand der verschwe11lmten'<br />

Niedcrtcrrasse. Beim L i JI deli 11 0 falte Kiesgr. mit Löß· J<br />

bedeckung. Oroße KicsgT. da, wo der von der Kapelle


- 97 ---<br />

Burgfricucllsäule Kiesgr. mit vielen Kalkgeschieben und zahlreichen<br />

Jurablöcken (auch mit Schrammen). Alte Bahnkiesgr.<br />

öst!. des Bahnpflanzgartens. Hier anstehender plumper Felsenkalk<br />

unu Dolomit.<br />

VOll uer Eisbuckelstraße westlich bis zum Königswiesener<br />

Berg auf der Höhe Eisbuckelschichten. Ortschaft Kumpfmühl<br />

und fürstliche Gärten auf Tertiär. Ebenso D e c h -<br />

be t tell. Beim Wolfsschlucht-Keller a. Br. im Knollensande<br />

und alte Brullnenstube. Westlich große Tongrube. Tertiäre<br />

Sande und Tone mit Braunkohlen. (V.) Faltungserscheinungen<br />

und Rutschflächen. Auf der Platte Iiornsandstein, an ihrem W­<br />

Abhang a. Br. in kalkigem Knollensand, ebenso gegenüber am<br />

Sparlberg. Am Weg von diesem nach dem Schloß Knollensand.<br />

Priifeninger Keller auf Griinsand (a. Br.), weiter west!.<br />

Jura mit a. 13rn.<br />

3. Burgweinting, Grafi, Karthaus.<br />

Ziegelei nahe der S tat ion. Löß mit Conchylien und<br />

Lößkindchen. Liegendes: Hochterrassenschotter zum Teil verkittet.<br />

Tal des Hagenbaches, nördlich von H ö f I i n g: Iiöhe<br />

östlich davon a. Bre. in den Oroßberger Schicht~ im Wald der<br />

fürst\. Fasanerie, darüber tertiäre Schotter. Höhe westlich:<br />

Br. in Großberger Schichten mit terWirer Überlagerung. Längs<br />

des Weges von U n t e r i s I i n g nach Scharmassing a. Or. im<br />

tertiären Schotter. Bei Neu I e 0 p r e c h tin g Br. in Pulverturmkalken.<br />

Nördlich bei 0 r a ß im ansteigenden Iiohlweg<br />

Oroßberger Schichten. Nordwestlich von Neu pr ü lI tertiäre<br />

Sohotter. Im a. Br. der Anstalt in Karthaus: KarthauS'er Baculiten<br />

Mergel über Pulverturmschichten ; letztere auch im südlichen<br />

Anstaltsgarten anstehend. Quelle des Vitusbaches unter<br />

der früheren Pfarrkirche.<br />

4. Dechbetten, Schwalbennest, Sinzing.<br />

Auf halbem Wcge von Deühbctten zur Kapelle (P. 396):<br />

Bergrutsch (1916), bei der Kapelle a. Br. im KnolJensande (V.).<br />

Südöstlich davon auf der Höhe beim Degelhof a. Or. mit tertiärem<br />

Schotter lind östlich daneben alte Halden eines Braun-<br />

7


- 98-<br />

kohlenschachtes. Westl. der Kapelle abwärts am N.-Hang<br />

Hornsandstein (V.). weiter unten im Hohlweg Reinhausener<br />

Schichten, dann Eybrunner Mergel. Längs des rechten <strong>Don</strong>auufers<br />

Pelskulissen von plumpem Pelsenkalk mit zahlreichen<br />

Dolomitlinsen und ebener Oberfläche; letztere teilweise mit<br />

Bohrlöchern. (Am besten auf dem großen gespaltenen Pels vor<br />

der Schlucht nördlich Schwalbennest und auf dem fels zunächst<br />

dem felsen, der das Drahtseil der fähre trägt). Längs des<br />

Schultze-Weges. zahlreiche a. BI'. von Grünsand (V.). Die<br />

Grenze zwischen Grünsand und Jura am besten zu sehen auf<br />

der Höhe des Schutzfelsens; letzterer teilweise aus I )iceraskalk,<br />

der die klassische Einlagerung von Schutzfelsenschichten einschließt.<br />

Hinter dem .luradurchbruch der Wolfsschlucht Orünsand<br />

in tiefer Lage, darüber Eybrunner Merge[ mit mehrercn Quel­<br />

[en. Im obercn Tei[ der Wo[fsschlucht Reinhausener Schichten<br />

gut aufgeschlosscn. Bei Si n z i n g, nördlich der Kirche a111<br />

Wege nach dem Vogelsang, jensei ts des Bahneinschnittes auf<br />

dem Jura Bänke von verkitteten Schottern. (Hochterrasse.)<br />

Weiterhin Löß. Unterhalb des Vogelsanghofes a. BI'. in Reinitausener<br />

Schi~ht. Weiter im Wald bei der Bräuwiese zahlreiche<br />

quarzitische Blöcke (tertiär).<br />

5. I


-wf10ideenbreccie<br />

(v.).<br />

Schotterablagerung.<br />

Südwestlich am Bergabhang tertiäre<br />

6. Augsburger StraHe, Abbaeh.<br />

Ziegelei südwestl. von Kumpfmühl. Lößgrube, Liegendes<br />

Tertiär. An der Abzweigung des Weges nach Pentling Gr. in<br />

tertiärem Sand. Bei den Häusern nördlich der Abzweigung des<br />

Weges nach Hölkering alte Gr. im Tertiär, quarzitische Blöcke.<br />

Beim alten Peldkreuz vor Großberg im Walde Br. im Großberger<br />

Sandstein. An der alten Großberger Straße erst obere<br />

Kalke, dann Knollensand. Von der Einmündung der alten in<br />

die lieue Straße bis zur Höhe (416) Kreideprofil vom Grünsand<br />

bis zum Knollensand. Vor der Wendung der Straße nach W<br />

(369) alte Halden von Braunkohlenschächten. An der Südostseite<br />

des Burgberges von A b b ach a. Br. in den Reinhausener<br />

Schichten, darüber Knollensand. Am Wege nach 0 b ernd<br />

0 r f bei KaI k 0 fe n Br. in Jura und Dolomit mit Schutzie<br />

Isenschicllteneinlagen1l1gen. Am Weg von 0 b ern d 0 r f<br />

nacll Höfling Kreideprofil vom Grünsand bis zum Knollensand<br />

auf der Höhe (V.). Am H ans e I b erg großer Br. im Dolomit.<br />

Gegenüber Abbach am l. <strong>Don</strong>auufer schön ausgeprägte<br />

dilu\'iale Terrasse. In den Badanlagen starke Schwefelquelle.<br />

Die nahe, südlich davon in einem Graben hervortretende Quelle<br />

~ntspringt genau an der Grenze zwiscllen Orünsand und<br />

Plattellkalken ; eine weitere bei der Pähre nach Poikam am<br />

1. Ufer im plull1pen Felsenkalk. Letzterer, bei den Löwen mit<br />

Höhlen und Dolomitlinsen, von Orünsand (BI'.) überlagert. Südlich<br />

der Eiermülllc auf der Höhe groBer Br. im Grünsand (V.),<br />

dariiber Eybrunner Mergel. S tat ion A b b ach auf diluvialer<br />

Terrasse. Oegenüber dem Kalkwerk bei Kapfelberg (Pähre)<br />

großer Br., leicht gefaltete Plattenkalke iiber Klippen von<br />

plumpem Fclseukalk, in den oberen Teilen mit Einlagerungen<br />

VOll [)isceraskalk, iiberlagert VOll Oriins


- 100 --<br />

7. Saal. Kelheim. Weltenburg.<br />

Westlich li er ren s a a llüngs des linken Uters viele a. Br.<br />

im Platten kalk (V.) mit geologischen Orgeln. Auf dem Jura<br />

Hochterrasse; Schotter, z. T. zu Nagelfluh verkittet, insbesondere<br />

am \X/-Ende der Terrasse. Westlich Obersaal Iiochterrasse<br />

mit kleincn Aufschlüssen. Bei Haunersdorf Kalkwerk<br />

mit großem Br. plumper felsenkalk und Diceraskalk<br />

(V.); bei Oberfecking am fuße des nach N in das Sippenauer<br />

Moor vorspringenden .Jurahügels, sowohl an der W - als auch<br />

an der O-Seite zahlreiche Quellen, z. T. schwefellwltig. Auf<br />

der Höhe des Hügels Kreide mit Korallen.<br />

K c I h e i m. An der Höhe südlich der Zellulosefabrik a. Br.<br />

in den Kalkschiefern (V.). [)onau aufwärts Kalkwerk in Plattenkalken<br />

(V.). Viel Kalkspat. Michelsberg, Südseite, größtenteils<br />

plumper felsenkalk von zahlreichen Brüchen durchsetzt,<br />

hinter der Kirche Dolomit; Nordseite längs der fahrstraße nach<br />

der Befreiungshalle stark zersetzte Diceraskalke. Westlich<br />

auf der Höhe im Walde zahlreiche prähistorische Alberzgruben.<br />

An der Brandt Südseite gr. BI'. in dcn Plattenkalken ; Ostseite<br />

a. Br. in den Kalkschiefern ebcnso am Ooldberg. Bei Neukelheim<br />

gr. Sr. in feinkörnigen Diceraskalken (Kelheimcr Marmor}<br />

mit Griinsandüberlagerung; in der Nähc a. Br. von Orünsal1c!.<br />

Bei Oberau gr. a. Rr. im Diceraskalk. Weiterhin Tropfsteinhöhle<br />

(Schulerloch). An der Hauptstraße bei Neuessing große<br />

diluviale Terrasse mit alpinen (Jcröllcn mit Aufschluß all1 Ostende<br />

derselben.<br />

Durchbruchstal zwischcn Kclheim und We I te n b II r g<br />

hauptsächlich in plumpem fclscnkalk. Am Ende des Klostergartens<br />

a. Br. im Diceraskalk, cbcnso gegenübcr auf der Höhe<br />

der felscn. Von Dorf \Vcltcnhurg und Stausacker <strong>Don</strong>au aufwärts<br />

zu beiden Seitcn Kalkschiefer in tiefcr Lagc (nord\\'.<br />

Stausacker his zur Höhe) mit vielen a. 13r.; beste Aufschliisse<br />

bei n 0 r f W e I te n h u r g (hier wie bci Stausacker gelber.<br />

dichtcr WcltCllburger Marlllor)"') lind westlich Staubing (V.).<br />

*) Der W. MaflllOl'. ein sehr dichtes Ciestcin. das sieh gut polieren lüßt.<br />

findet sich ill der Kirche von Kloster W. verwelldet. besonders aher In der'<br />

\Valhalln. wo es tlie Bekleidung dt:s ~()ckcls illl !lInern hildet.


_ 101 ---<br />

AI/i der Höhe siidlich von Dorf Weltenburg zahlreiche Quarzite<br />

aus der Albiiberdeckung. Bei der Station T hai d 0 r f im alten<br />

Trockelltal altdiluviale Terrasse aus quarzreichen Abensschottern<br />

an Kalkschiefcr angelehnt. Südwestlich Ab e n s b erg<br />

ausgedehnte Ziigc VOI1 hohen Sanddünell.<br />

R i e den bur g. Am Haidhof finden sich im Altmühltale<br />

diluviale Oeriillablagerungen mit alpinen Gesteinen.<br />

8. Reinhausener Galgenberg.<br />

Am Westfuß des Reinh. Galgenberges zwischen Re in-<br />

11 aus e n und S all ern Kiesgr. in diluvialem Schotter;<br />

Liegendes Tertiär, fast auschließlich Gerölle und Blöcke von<br />

Urgebirgsgesteinen. Am Weg VOll hier bis zur Höhe Profil<br />

vom Jura bis zum Knollensand. Gr. Steinbr. in den Reinhausener<br />

Kalkcn; beim Keller und auf der Höhe Aufschlüsse<br />

VOll Knollensand. Ostlich vom Keller tertiäre, eisenreiche<br />

Sandsteine. In der östlichen Einsenkung tertiäre Sande. Etwas<br />

weiter nördl. a. Br. in Platten kalken. Ebenso an der Hauptstraße<br />

auf der Wutzlhofener Höhe. Stark gestörte Schichten<br />

(V.) mit Bohrlöchern, von Grünsand diskordant überlagert;<br />

ferncr südlich VOll Stadelhof.<br />

9. Station Haidhoi-Maxhütte, Saltendori, Burglengenfeld.<br />

Westlich der Station Überlandzentrale mit Bergbau auf<br />

Braunkohlen. Oberste Schicht des Tertiärs beim Hauptschacht<br />

diatomeenreiche Tonc. Bei Roß ba c h am Siidende des LeoTlberger<br />

Kalvarienberges (Kreuz) Orünsand, Splitter- und Werkkalkc,<br />

weiter östlich Eisensandsteine, nach W. einfallend. Nahe<br />

bei L e 0 Tl b erg östlich vom Weg nach I


-- 102 ---<br />

11. <strong>Don</strong>aurandgebirge vom Mittelberg Bach.<br />

Siehe Abschnitt Urgebirge und Rotliegendes.<br />

12. Regenstaui.<br />

Im Burggraben Gneisschollen im Krystallgranit. Bei der<br />

W ei her m ü h I e: Krystallgranit mit Granitgängen und Gneisschollen<br />

mit Pegmatit, ferner großer Gang von Pinitporphyr<br />

(Br.). Südlich davon R e gen s tau f erG a I gen b erg:<br />

Überkippte lurascholle (Br.) mit nach NO. einfallenden Schichten,<br />

von Bruchspalten mit Rutschflächen durchsetzt (V.h<br />

Profil.<br />

13. Station Ponholz - Pirkensee - Leonberg.<br />

Westlich der Bahnlinie ragen eine Anzahl von luraklippen<br />

aus Splitterkalk über der tertiären Decke hervor, teilweise mit<br />

GrÜnsandüberdeckung. Br. am Gangelberg (V.) in der Nähe<br />

der Tongruben des Tonwerks. südlich an der Straße nach<br />

Burglengenfeld (381).<br />

W an der e r, Die Jura-Ablag-eruJ1g-eJ1 am \Vestende des Bayerischen<br />

Waldes, Stuttg-art, 1906.<br />

14. Schwandori - Wacllersdori.<br />

Am Hol z b erg bei Sohwandorf gr. Bre. im Eisensandstein,<br />

oberste Lage mit wellig gebogenen Eis e n f I ö zen,<br />

darüber Eisenoolithkalk mit zahlreichen Versteinerungen.<br />

weiterhin Grünsand und knollige Sandsteine. Südlich vom<br />

Holzberg Or. in tertiären Tonen.<br />

W a c k e r s d 0 r f. Ur. Tagbau auf Braunkohlen, Profil<br />

von oben nach unten: Tertiäre Sande und Gerölle mit PorzeI­<br />

Janjaspis. Braunkohlenflöz mit kieseligen Zwischenlagen, reich<br />

an Pflullzenrcstcn; Diatomeenlager. graue Tone mit ßlattresten.<br />

Braunkohlenflöz.<br />

v. A 1II1l1 () 11, Baver. BrallllkolllclI und ihre VerwertulIg'. München. 1911.<br />

15. Schwarzenieid - Wölsendori.<br />

Nordöstlich vom Bahnhof S c II war zell f eid (hube in<br />

weißem. tcrtiiirclI TOll. 4 kill Il.W. hci SclImicdgadell großer<br />

Tagbau auf mulllligc Braunkohlc. 1111 Naabdllrchbruch am<br />

Miesberg 1I11d KlIlchhcrg rotcr Orallit (Br.) mit flllßspataden1.<br />

Dic grijBtcntcils ausgehcutetcll flul.lspatgünge treten all der


- 103-<br />

Höhe östlich des Bahnhofs von W öls end 0 r f zu Tage (neue<br />

Gr.) und erstrecken sich gegen NW über den W öls e n b erg<br />

zur Naab (neue Gr.). Am Wege, der am Südabhang des<br />

Wölsenberges emporfiihrt, tritt das Salband des am Fuße des<br />

Berges skh hinziehenden Ganges schön zu Tage (porphyrisch).<br />

Mineralien der Gänge: Flußspat, Quarz, iaspisartig (grün und<br />

rötlich), Eisenkiesel, Amethyst, Schwerspat, Schwefelkies,<br />

Eisenglanz, Roteisenrahm, Psilomelan, Kupferlasur, Kupferkies,<br />

Malachit, Kieselkupfer , Bleiglanz, Weißbleierz, Grünbleierz,<br />

Stolzit, Zinkblende, Kalk- und Kupferuranit, Uranotil. Die<br />

Gänge setzen sich ienseits der Naab gegen S t u II n (n.ö. davon<br />

neuerdings durch Stollen und Schachtbau aufgeschlossen) und<br />

L iss e n t h a n n fort. A. Grn.<br />

Pr i eh ä 11 S S er. flußspatgänge in der Oberpfalz. Inauguraldisssertation.<br />

- R run hilb e r. Oeolog. Wanderungen in der Oberpfalz, B. N. R.<br />

Heft XII.<br />

16. Weiden.<br />

Auf dem Wege von Weiden nach T he i ß eil Aufschlüsse<br />

im Rotliegenden; auf der Höhe links Br. von Porphyr<br />

im Gneis, mit Graphit am Kontakt; weiterhin zahlreiche a. Br.<br />

im Porphyr, insbesonders links von der Straße.<br />

17. Weiden - Parkstein.<br />

Von der Station Parksteinhütten durch Wald mit<br />

vielen Diluvialgeröllen. Fuß des Par k s t ein s aus ungestörten<br />

Keupersanctsteinen, darüber tertiäre Sande und Letteri,<br />

Kuppe aus Säulenbasalt mit Tuffmantel. A. Br. a. d. Ostseite.<br />

Hier Tuffe mit Einschlüssen (Porzellanjaspis).<br />

La R a 11 v. über die Absonderungsformen der Basalte, B. N. V.<br />

H. XII.<br />

18. Neustadt a. W.-N. Störnstein - Dost - Hart -<br />

Flossenbürg.<br />

Nordwestlich der Bahnstation am Fuß des Kalvarienberges<br />

Aufschluß in hornblendehaltigem Gneis und Dioritschiefer ,<br />

durchsetzt von rötlichen Aplitgängen. Bei S t ö r n s t ein<br />

Granitkuppe mit Brn., tiefgehende Verwitterung. Flußspat.<br />

Südlicl't davon im Tale des Girnitzbaches der Dost, Felsmeer<br />

von Granitblöcken. Südöstlich von F I 0 ß bei Ha r d t gr. Br.<br />

im Syenitgranit ; östlich davon auf der Höhe zahlreiche Blöcke


-- 104 --<br />

eines großen Quarzganges. Der Schloßberg von f'l 0 s sen -<br />

b ü r g stellt einen Granitlakkolithen dar mit plattig schaliger<br />

Absonde.ung des Gesteins.<br />

H. Kr e t zer. Beiträ"e zur Petrographie der Oherllialz. R. N. R..<br />

H. XIIl. - B run h u her, 1. c., B. N. R .. H. XIII.<br />

19. Erbendori.<br />

Station Re u t h. Br. im Syenitgranit, bei P I ä rn Br. im<br />

Chlorit-, Talk- und Strahlsteinschiefer mit Pegmatitgängen.<br />

An der Straße VOll da nach Erb e Il d 0 r f beim Kuhstein<br />

dichter Serpentinfels, an der Südseite des hier mündenden<br />

Tälchens mit Nephriteinschlüssen. Auf der Höhe des Naabberges<br />

östlich vom Wege nach W e t z eIs d 0 r f zwei Bre. in<br />

Basaltgängen. Auf den Feldern westlich Wetzelsdorf Graphitund<br />

Knotenschiefer. An der Naab an der Straße nach G r ö J -<br />

sc h e n r e u t h langer Aufschluß abwechselnder Lagen von<br />

harten Quarzitischen Schiefern, Chlorit- und Talkschiefern (mit<br />

Magnesit X X) und Serpentin. Auf der Höhe bei der Einmündung<br />

des Salzbaohes Br. Talkschiefer (Speckstein) mit QuarzlageIl.<br />

Am Föhrenbiihl Serpentinfels mit Magneteisen. An der<br />

Westseite des Kor n her g s Granitgang in den steil aufgestellten<br />

Chloritschiefern. An der Südseite nahe dem Gipfel<br />

grüner Jaspis im Porphyr. Auf der sog. Platte im Walde<br />

Blöcke von Pechsteinporphyr. Beim Abstieg Kontakt zwisohen<br />

Porphyr und r~otlicgendem. Bei Sc h ade n r e u t h große Gerölle<br />

VOll Lydit und violettem Zwergaucr Schiefer. Bei Si 1-<br />

her r a 11 gell graue Kohlensandsteine. Große Halden der<br />

alten Bleihcrgwerke mit Bleiglanz, Weißhlei und Griinbleierz,<br />

Zinkblende.<br />

Die Ohcrpialz. 10. Jahr­<br />

B r 11 11 Ir LI her. r:rhendori und UlllgC!JUIl'..';.<br />

gang, H. ;:) lllld 4.<br />

20. Neustadt a. W.-N. - Pleystein - Ha2endori.<br />

Dcr Krcuzbcrg von PI c y s t ci n bcstcht aus pegmatitischel11<br />

I~()senquarz, teilwcise mit cbencn, krystallartigen<br />

Flächen. Im Quarz fandcn sich 1 ~. AIII f'uB dcs fclsens gcgcn SW Pegmatit, gcgell


-- 105 -<br />

NO dichter Aplit. Hier 'in einern alten Stollen Pegmatit und<br />

zersetzter Glimmer. Letzterer auch in großer Masse am N-fuß<br />

des Berges (Gm.), darüber lose Blöcke von Rosenquarz und<br />

auf alten Haldcn Gcrölle von Rutil. Am Rehbühl Vesuvian mit<br />

gelbem Granat '>


- 106-<br />

nordwestlich davon. Auf dem Annaberg Br. im Werkkalk.<br />

Aussichtsturm mit geolog. Rundschau. Weiterhin Eisengrube<br />

E t z man n s b erg. Am Wege dorthin A. von Eisensand· '<br />

stein mit Eisenflözeil. S u I z b ach bei der Station große Juraquelle.<br />

K 0 h I e r, Die Amberger trzlagerstütten, G. 1.. 1902, 15. Jahrg.<br />

v. Am ll1 0 n. Kleiner g-eolol/:. r"iihrer d. einige Teile d. fränk. Alb p, 42.<br />

24. Regensburg - Neumarkt.<br />

Über die Albhochfläche. von L u p bur g ab zahlreiche<br />

Dolomitkuppen, bei V e I bur g Tropfsteinhöhlen (König atto<br />

und Geißberghöhle). Bei Dei n in g verläuft der Bahneinschnitt<br />

im Dogger. N e 11 m a r k t. Westlich und südlich der<br />

Stadt ausgedehnte flugsandablagerungen. beim Wildbad Dünen<br />

bildend. Bei der Sc h ö n m Ü h 1 e Grn. in Jurensismergel (V.).<br />

Am Mariahilfberg Profil vom Üpalinuston bis zum Werkkalk.<br />

Weiterhin am f u c 11 s be r g gr. Bre. im Werkkalk (Schwammfacies).<br />

nördlich der Ruine Wo I f s t ein z. T. dolomitisiert.<br />

Am W 0 I f s t ein b erg Dolomit mit Aragonit, große Blöcke<br />

am fuß desselben. Im Rathaus von Neumarkt gute Lokalsammlung<br />

von Juraversteinerungen.<br />

A. Sc h \\' a r z. Die geologischen und floristischeIl Verhiiltnissc um<br />

Nelllllarkt.<br />

(In Biirkrniillers fiihrer durch Nellmarkt i. 0.),<br />

25. Schwandorf - Cham.<br />

Im Bodenwöhrer Becken längs- der Bahn vorherrschend<br />

lockere Sande. dem Keuper angehörig, bei Tax ö I der n mit<br />

Kohle. (Yersuchsbauc.) Bei Pi 11 gar t e n (Station Erzhäuser)<br />

Porphyrgang (a. I3r.) mit Flußspat; in der Nähe a. Br. im Rhätsandstein<br />

mit Kohleneinschliissell. Westl. davon am Hirschberg<br />

Br. im Pfahlqllarz. Siidlich VOll B 0 den w ü h r Lias, Amal~<br />

theelltou mit Brallllciscllcrzcll, die verhiittet wurden. Sohlerze<br />

versteinerutlgsreich. Dariiber Kreide. Im Spitzgraben Erbrllllnermergel<br />

und KllollelJsalJd. (V.) I~ 0 dill g ; nördlich der<br />

Station Br. illl I~lt;it., siidlieh I~odillg Kreide auf Granit. Bei<br />

Altenkreuth all der StraBe Or. in obercr Kreide mit viel V.<br />

Schloß Thierlstein allf Pfahlqllarz. Bei K ü t l1 111 a i ß I in"<br />

östlich VOll Chal1l groBe OranitlJriiche mit vielen f:inschHissen.


Ortsregister.<br />

(Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten).<br />

A.<br />

Abbach 27. 30, 44. 45, 50, 64, 65, 71.<br />

73, 87, 99<br />

Abbachhoi 26, 27<br />

Abensberg- 100<br />

Adlersberg 9R<br />

Alling 29<br />

Alpen 13<br />

Alt-Eglofsheim 49<br />

AItenkreuth 106<br />

Altrniihl 27, 28<br />

Amberg 41. 105<br />

Arber 13, 26<br />

B.<br />

Bach 16. 24<br />

Bachmiih!c b. Deucrlillg 27<br />

Rahnpilanzgarten b. Priifening CJ7<br />

Bayr. Hochebene 13, 14. 5fi<br />

Bayr. Wald 12, 13. 15, 72, 73<br />

Birkenhof 21<br />

Boden lOS<br />

Bodenwültr 106<br />

Bodenwültrt:r Becken 41, 106<br />

Bräuwiese CJX<br />

Brandt b. Kelheilll R7<br />

Bralldlber>( 29. 4(), 41, ü7<br />

ßraunberg b. Burglellgellield I () I<br />

Brenllbcrg 19, 29<br />

Burgber>( b. Abbach (),'i<br />

Burg!cugellfeld lOl, IH2<br />

Bur>(weintillg 72, 74. 7(). %, CJ7<br />

Challl I fJ6<br />

c,<br />

D.<br />

Oechbetten ,'i L fiX, 62, (),3, F\7, 90<br />

Dechbettellcr Wasserleitung 90<br />

Oeg-Ibcrg ü2<br />

Oe~lh()f oder ~chwalhenl1cst .'i9, W CJ7<br />

OelI1illg ](J(,<br />

OelTllillg 16<br />

Oellcrling 3()<br />

Oonau 1.3. 27, 72, F\I;;<br />

Do1l3UcbeJlP 13<br />

DOJlaustauf 15, 16, 21, 22, 23, 24, SO<br />

Dost b. Störnstein 19, 103<br />

Dreiialtigkeitsherg- 47, 67, 75, 84,95<br />

E.<br />

Ebenwies 29, .30. 31, 73, 98<br />

t:g-lsee 67<br />

Eg-gmiihl 41. 49<br />

Eichclmiihle IS<br />

Eichhofen 65, 66. 98<br />

Eiermühle b. Abbach 99<br />

Eisenhammer b. Parsberg 27<br />

cmmeramer Wasserleitung S7<br />

Erbendori 104<br />

Erzberg b. Arnberg 105<br />

Erzhäuser 106<br />

cssing 28. 29<br />

ctterzhausclI 30, 6,'i, 7,'i, 96, 9R<br />

Etzmannsherg 106<br />

F.<br />

Falkenstein 20<br />

rasanerie b. Höfling ,~9, 60, 97<br />

r'lintsbach 26<br />

Floß 10.3<br />

rlossenbiirg 103<br />

rührenbiihl h. Erbendorf 104<br />

hällk. Jura 13, 14,26, SI<br />

rranz. J 11 ra 26<br />

J~raue[]bcrg' b. Weltcllhllrg x7<br />

frallenho]z 21<br />

rrcihiils lOS<br />

frcihllllg 2fi<br />

rllchsIJe rg 106<br />

riirstenzell 26<br />

hlllkbrllch 41, R2<br />

G.<br />

(Ja';geI!Jer)( 102<br />

(]clllling 6fi<br />

(haB 49. 60. 61, 97<br />

(JraBlfillg 30. 64<br />

(irötschcllfeuth 102<br />

(]roschlattcngriin 105<br />

OroBberg 49. SO, 60. 99<br />

Oriinthal 23. 40, 41


108 -<br />

H.<br />

Haderfleck 1',7<br />

Hagenau 82<br />

Hagcnbach 97<br />

Hagcndorf 105<br />

Haidhof lO3<br />

Hamlllermiihle 11'<br />

Hanselberg 30, 99<br />

Hardt b. t'lo[l 1m<br />

Hart 76<br />

Harting 73<br />

Hauncrsdori 30, IO()<br />

Hebbcrg b. Abbach 6:'><br />

Hellkofen 49<br />

Herrensaal 29, 73. 74, 100<br />

HirschberlC 106<br />

Hiltcrsdorf 105<br />

Hinterkeilberg 411<br />

Hirmersberg 1',2<br />

Höfling, 49, 83, 97<br />

Högling 45. 105<br />

Hölkf;ring i)0<br />

Hohe Linie' 25, .39<br />

Hohcnbllrg 41<br />

Hohenfels ?7<br />

Hohengchrachin!; 1.1, 59<br />

Hohenstein b Mariental 20<br />

Holzberg iJ. Schwandorf 102<br />

Hupherg b. Mariaort 4:=i, 96<br />

J.<br />

I rating ,,0, 31<br />

Irlbach 25, 33. 34. 41. 82. 1111<br />

Irlcr Höhe 52. 74<br />

Jägcrberg 41, 67<br />

Jagdschloß, fiirstl. I~<br />

Jura (Profil) ,1.1<br />

1(.<br />

Kagcr 29, 4.'1, 41', 90, 9.1. %<br />

Kalkofen h. Abhach 44. 99<br />

KapfclherlC 27, 2~, ,'ln, 4S, 6.'1, R7. c)'J<br />

I(arctlr 27. h7, 7S. 1'16. 95<br />

Kart11aus 4~, .'iO, hO, 61. 62. 89, ()n, 97<br />

Kelheilll 30.32.41,43, 71. 74. 7;'. ~,1.<br />

1'.7, 99, 100<br />

Keilberg ~. 2.'1. 2h. ,12. 34. :19. -111. H2<br />

Keilbcrger !<br />

Klardorf 6R<br />

Klcinpriifcnillg IJ()<br />

Kloster Weltcnbllrg .l3<br />

Kneiting 46, 6(,. H2. 9~<br />

KÖlligswiesclI S9. H.l, ')7<br />

i Kohlstadt 6.'i<br />

i Kiihblöß b. Sinzing 47, 73<br />

I Kiirn 20, 21<br />

i Kuhstein h. erbcndori 104<br />

Kllichberg 102<br />

: Kornberg b. trbcndori 104<br />

i Kothmaißling 1fJ6<br />

L<br />

Laaber 13, 27<br />

Laahertal 30, 76<br />

Lappersdorf 67, 75<br />

Leonberg 81, 82, 102, 1113<br />

Lf'oprcchting 61<br />

Lirltach 6S<br />

Lissenthann 103<br />

Lohgrabenbach 89<br />

Lohstadt 27. 29<br />

Löwcndcnkrijal 27, 45. 87. 99<br />

Luphurg 1(]6<br />

M.<br />

Marianrt 20, 27. SR, 9ü<br />

Marianrter Brückc 71. k}\<br />

Maricnhöhe. 66, 90<br />

MarienthaI 20, 7.3<br />

Matting 30, 71<br />

Maxhiitte 101<br />

Michcler Bruch .35, 41<br />

Michelsberg lJ, Kelhcilll 117. 100<br />

Miesberg 102<br />

MittelbcrK 1.'i. Ih, 23, 24. 80, 102<br />

Mooshalll ·t')<br />

Miinster ?h<br />

N.<br />

Naah 13, 27, 72, 89<br />

NalJburg 6R. 79<br />

Napolconsstcin h I<br />

Neucssing 100<br />

NCllkclheilll .10, 31, WO<br />

Neulenprcchting 48. 97<br />

Nelll11arkt 2(), .,n..'l8. 74, lOh<br />

Neupriill (,I. 97<br />

Neustadt ;1. W.-N. 103. 1114<br />

NieL!er\l'inzer 47, 8.1. HH. 90<br />

NittclIllorf fl.'i<br />

Niirlllwrgcr Strallc (m<br />

o.<br />

Oherall 311, WO<br />

(lhcrhayr. tlochchclle 1 ", 14<br />

Ohericckill5!; WO<br />

(Jhcrlldorf ,'l(), 4h. 47. 1'17<br />

OhervichhallsclI (,5<br />

Ortl'lIhm5!; 21J


109 -<br />

P.<br />

Painten ,~I, 32<br />

Parkstein lll3<br />

l'arsbC'rg- !S<br />

Passau 26. 27. 34, 42<br />

Pcntling- W. 9lJ<br />

Piafknstl:in 30, 4fl. 4S. 49. :--4,<br />

94.95<br />

Pillg-arten lOil<br />

Pirkcnsl:l' l!l2<br />

Pliirn 104<br />

Pleystein 104<br />

Poikalll 96. 99. 102<br />

Ponholz :-'7, SI. 1!12<br />

Posts:!al 73<br />

Pressat :-'S<br />

Protz'~II\ycihcr 92<br />

Priifelling- 46. 49. 72. 78. 97<br />

Pürkclgnt 72. 78. 90, 96<br />

PiirkC'lgliter Bach 89. 96<br />

'>U.<br />

R.<br />

Raucniels b. Matting 30<br />

Regcn Li, 27. 72. 74. 89. 91, 94<br />

Regensburg:<br />

Altstadt 51<br />

Alt SI. Niklas 52, 89. 93<br />

Augsburgerstraßc 61. 99<br />

Augustincrkeller 48. %<br />

Bachgasse 89<br />

Bahnhof 52<br />

Bischofshofer-ßrauerei 92<br />

Blllmcnstraße 93<br />

Brllderwöhrd 53. 7.1. 77<br />

Brunllleitc 51<br />

Brunllweg 71. 72, 96<br />

Dörnbergpark 52. 92<br />

Eisbllckcl 46, 47, 49. 62, 90, 9h<br />

tlektrizitiitswcrk 92<br />

tmslallder-Br:.\\lerci 51. 93<br />

f:rziehullgshaus bei der OberrealschIlle<br />

51<br />

Exerzierplatz 71. 73 96<br />

Friedhof, kath .. unt. 'Stadt 74, 9ü<br />

FnrtJllayrstraßc 52. 69<br />

Oabelsbergersral,le 52<br />

Oarllisollslazarctt 52<br />

Oasfabrik 52. 69. S7<br />

Oewächsh;iuscr, fiirstl. 61<br />

Oewehrfabrik 52<br />

OUlI1pelzhaimcrstral,le 51, (IR<br />

Hafen 77<br />

Heilllsches Lagl'fhalls fi2, 7.1<br />

Herrellplatz fi I<br />

Hodr\\'cg 71. 72, 74. 96<br />

Jesllitellbrauerei 93, 98<br />

Karmclitcnhraucrei 52. 93<br />

Karthaus skh~ unter K<br />

Kassianskirche 71<br />

Kreuzgasse :-'1<br />

KUlIlpfmühl :-'1, 61, 62. R4. 97. 9


-- 110 -<br />

RockinR 49<br />

RodinR 106<br />

RoscnberR 105<br />

Roßbach 22<br />

Rollhach b. LeonbcrR .?fl, 101<br />

Rnthenstadt 24<br />

s.<br />

Saal 1UÜ<br />

Saliern 27, 67, 7.), 76, 1'4. 91. llli<br />

Saltcndorf 101<br />

Salzbach b. l:rbcndori 104<br />

Sauforst 58, 68<br />

Schadcnrcuth b. bbcnL!orf ](14<br />

Scha nnassing 97<br />

Schcllllcnstraßc 1'4, 1'6, 90, 9h<br />

SchclIchenhcrg 1 S. 1 h. 17. I'\[)<br />

Schnaitcrhoi 21, 27<br />

Schncidhart 94<br />

Schön hof eil 3U<br />

Schönllliihte W6<br />

Schramlhof 26, 27<br />

Scllltlerloeh 29. %<br />

Schult/,e-Weg 29, 9t\<br />

Schutzklscn 3D, .J..j<br />

Schl\·ab·~l\\cis '/3<br />

Sch\\abcll\ eisL:r ßriidc i'>i'><br />

Schwalbenncst ..j,~, SU, (d. V7.


Empfehlenswerte Werke.<br />

a) Zur Ei 11 f ii h r u 11 g :<br />

ne i k i c , Geologie. Sammlung l1aturwissensch. Elementarbiicher.<br />

Triibner, Straßburg. (80 Pfg.)<br />

\V alt her. Vorschule der Geologie. Fischer, J ella. (2 Mk.)<br />

tf aas. Katechismus der Geologie. (4 Mk.)<br />

- Katechismus der Versteinerungskunde. (3,.50 Mk.)<br />

tf II s s a k. Katechismus der Mineralogie. Weber. Leipzig.<br />

(3 Mk.)<br />

L ö\\'l. Die gebirgsbildenden FeisarteIl. Emke. Stuttgart.<br />

(4 Mk.)<br />

We ins ehe n k. Petrographisches Vadelllcculll. Herder,<br />

Freiburg i. Br., 1913. (3,20 Mk.)<br />

fra a s. Der Pctrefactensammler. Stuttgart. (6,50 Mk.)<br />

b) Zu eingehenderen Studien:<br />

N c 11111 a ye r. Erdgeschichte. 2 Bde. Leipzig. (Der Bd. 16 Mk.)<br />

C r c d n c r. Elemcnte dcr Oeologie. Engelmann, Leipzig.<br />

(16 Mk,)<br />

(1 ü ll1 11 e I. Ocologische Beschreibung VOll Baycrn. Fischer,<br />

Cassel. (25 Mk.)<br />

Oeognostisch e Beschrei bung des ostbayerischen Orenzgebirges.<br />

Mit Atlas. Gotha. (Nur antiqu.)<br />

Oeognostiscl1e Beschreibung der Fränk. Alb. Cassel.<br />

(100 Mk.)<br />

Q u e 11 s ted t. Handbuch der Petrefactenkullde. Mit Atlas.<br />

Tiibingcn. (Nur antiqu')<br />

Der ./ura. Mit Atlas. Tiihingen. (Nur antiqu.)<br />

Z i t t cl. Handbucll der Paläontologie. S Bdc. (Der Bd. IR Mk.)<br />

v. A 111111 () 11 • Dic JuraabJagcrungclI zwischen r-~egensburg und<br />

. Passal!. Ackermalln, Miinchen. Durch den Vcrein cr-<br />

\ hältlich. (3 Mk.)


-- 112 -<br />

Wa n der er, Die \vichtigsten Tier\'crsteincrungen aus d;r<br />

Kreide. Jena. (3 Mk.)<br />

f' r i t s eh, Studien im Gebiet der böhmischen Kreideformation.<br />

Rivnac, Prag. 5 Bände. (Der Band 6 Mk.)<br />

}~ e 11 ß, Die Versteinerungen der böhmischen Kreide. Stutt-·<br />

gart. (Nur antiQu.)<br />

Gei n i t z, Das Elbtalgebirge in Selchsen. 2 Bände. Casse!.<br />

I (Nur antiqu.)<br />

v. Am mon, Die Gegend von München geolog. geschildert.<br />

(Pür die' Kenntnis des Diluviums.) Ackermann, München.<br />

(5 Mk.)<br />

W ein s c he n k, Grundzüge der Gesteinskunde. I. Allgemeine<br />

Gesteinskunde. (7,30 Mk.) 11. Spezielle Gesteinskunde.<br />

(10,30 Mk.) Herder, Preiburg i. B.<br />

Bodenmais-Passau. Petrographische Exkursionen im<br />

Bayer. Wald. 2. Auf!. München. Verlag Natur und<br />

Kultur.<br />

Fast sämtlicht: angeführte Werke sind i1l der Vereins­<br />

Bibliothek enthalten.<br />

Die angegebenen Preise enthalten keine Teuerungszuschläge.<br />

Geologische Karten.<br />

L e psi II s, Geolog. übersichtskarten des Deutschen Reiches.<br />

1 : 500000. Blatt I~egensburg.<br />

G il m bel, Geolog. übersichtskarte von Bayern.<br />

Übersichtskarte der Verbreitung Jurassischer u. Keuperbildungen<br />

im nördl. Bayern. I: 500000. Enthalten in<br />

K ö h n e, Oeologische Geschichte der fränkischen Alb.<br />

Piloty und Löhle, M iinchell.<br />

Oeognostische Karte des Königrcichs Bayern. 1: WO 000.<br />

Blatt I~egensburg. crbcndorf, Cham. (Nur antiQu.)<br />

Blatt Nculllarkt i. 0., InRolstadt.<br />

v. Am BI 0 JI , Geologisches Obcrsichtskürtchen der Gegend VOll<br />

Welten burg lind Neustadt a. D. I :200 nun. 111 den Ber.<br />

des Naturw. Vercins l~egellsbllrg. Heft X, p. IIG.<br />

Ge y er, Rcgcllsburg mit <strong>Umgebung</strong>. , :25 000. (Vergriffen.)


tJeologische Karte<br />

<strong>deI'</strong> <strong>Umgebung</strong> <strong>Don</strong> · <strong>Regen8burg</strong>.<br />

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geologischen VerhItnisse Von Regens<br />

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