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Sehr geehrte Damen und Herren, anbei meine Antworten auf Ihr ...

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<strong>Sehr</strong> <strong>geehrte</strong> <strong>Damen</strong> <strong>und</strong> <strong>Herren</strong>,<br />

<strong>anbei</strong> <strong>meine</strong> <strong>Antworten</strong> <strong>auf</strong> <strong>Ihr</strong> Schreiben vom 9. August.<br />

Regenerative Energie.<br />

Auf das Land Bayern bezogen gelten nach wie vor die Ziele der Bayerischen Staatsregierung (50%<br />

Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien bis 2021) <strong>und</strong> die der B<strong>und</strong>esregierung (35% bis 2020:<br />

35% <strong>und</strong> 50% bis 2030). Gegenteilige Aussagen liegen uns nicht vor.<br />

An den Zielen halten wir, die Landtagsfraktionen der Freien Wähler, fest.<br />

Zudem fordern wir einen „Masterplan zur Energiewende“ der die gegenseitige Wirkungen von<br />

Netzausbau, Ausbau erneuerbarer Energien, Energiespeicher, Lastmanagement,<br />

Energieeffizienzmaßnahmen, Energieeinsparung <strong>und</strong> das Abschalten von Atom- <strong>und</strong> fossil<br />

betriebenen Kraftwerken berücksichtigt.<br />

Eine weitere Kernforderung in diesem Zusammenhang ist die Installation eines<br />

Energieministeriums nach den Landtagswahlen, da sich heute die Kompetenzen <strong>auf</strong> zu viele<br />

Ministerien verteilen (Wirtschafts-, Finanz-, Umwelt-, Landwirtschafts-, Innenministerium).<br />

Gentechnik.<br />

Wir FREIEN WÄHLER setzten uns dafür ein, dass in Europa mittelfristig keine gentechnisch<br />

veränderten Nahrungsmittel mehr produziert werden. Bis zur Erreichung dieses Ziels halten wir<br />

eine Kennzeichnung aller gentechnisch veränderten Lebensmitteln im Sinne der<br />

Verbraucher<strong>auf</strong>klärung für unerlässlich.<br />

Solares/Umweltfre<strong>und</strong>liches Bauen.<br />

Zur Erreichung dieser Ziele <strong>und</strong> zu einer Erhöhung der Sanierungsquote sind umgehend<br />

Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl für den Neubau als auch für den Bestand sowohl bei<br />

öffentlichen Gebäuden als auch bei Gewerbe- <strong>und</strong> Industriegebäuden <strong>und</strong> besonders bei<br />

Privathaushalten in einem langfristigen Gesamtkonzept anwendbar sind.<br />

Die FREIEN WÄHLER fordern einen Gebäudesanierungsfahrplan, indem eine verbindliche<br />

Sanierungsquote festgelegt werden muss, welcher <strong>auf</strong> eine Vereinfachung der Förderprogramme<br />

sowie eines einheitlichen Rechtsrahmens basiert.<br />

Um zudem für Neubau als auch für den Bestand energetische Planungen vornehmen zu können,<br />

muss das Angebot an Fachkräften, die technologieunabhängig beraten <strong>und</strong> die einzelnen<br />

Gebäudeteile optimal in Abstimmung bringen können, erhöht werden. Zudem ist die Qualifizierung<br />

des Handwerks heute noch nicht durchgehend ausreichend, um die Herausforderungen bei der<br />

Gebäudesanierung zu bewältigen <strong>und</strong> bedarf dringend einer Qualifizierungsoffensive bei der auch<br />

neue Berufe wie Energiearchitekt oder Dämmtechniker entstehen müssen.<br />

In den meisten Unternehmen gibt es noch ein hohes Energieeinsparpotential. Hier fehlt es heute<br />

noch an Beratungskompetenzen, um Energieeffizienzmaßnahmen anzuwenden.<br />

Ein weiteres Hemmnis für Gebäudesanierungen sind die verschiedenen Sanierungsprogramme. Eine<br />

reine übersichtliche Darstellung in einem Internetportal wäre ein erster Schritt. Zusätzlich müssen<br />

die Förderprogramme vom B<strong>und</strong>, den Ländern bis hin zu den Kommunen besser koordiniert,<br />

vereinfacht <strong>und</strong> langfristig angelegt werden. Zudem sind die derzeit regelungs- <strong>und</strong><br />

vollzugstechnisch getrennten Bereiche der Gebäudeenergieeffizienz in einem einheitlichen


Rechtsrahmen für den Gebäudesektor zusammenzuführen.<br />

Die gescheiterte Steuerförderung für Gebäudesanierung im B<strong>und</strong>esrat ist nochmals zu diskutieren<br />

<strong>und</strong> die Einführung eines kommunalen Wärmekatasters wäre hilfreich um <strong>auf</strong>zuzeigen, wo z.B.<br />

industrielle oder gewerbliche Abwärme zusätzlich genutzt werden könnte.<br />

Biolandbau.<br />

Wir FREIEN WÄHLER sind der Überzeugung, dass der höhere Aufwand bei der<br />

Produktherstellung auch vom Verbraucher entsprechend honoriert werden muss. Ein steigender<br />

Absatz von Ökoprodukten setzt die Zahlungsbereitschaft der K<strong>und</strong>en voraus. Eine besondere<br />

Förderung soll aus unserer Sicht nur über weitere Agrar- <strong>und</strong> Umweltprogramme erfolgen.<br />

Kohlekraft:<br />

Wir lehnen den Bau neuer Kohlekraftwerke ab, denn Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt ist <strong>und</strong> bleibt der<br />

weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir halten es für falsch, einen Zielkonflikt zwischen<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> Versorgungssicherheit zu konstruieren. Gerade die Klimaschutzmaßnahmen<br />

fördern die langfristige Versorgungssicherheit. Aktuell würde die raschere Stilllegung von<br />

Braunkohlekraftwerken in Deutschland nicht nur die Wirtschaftlichkeit von hochmodernen GuD-<br />

Gaskraftwerken steigern, sondern zusätzlich die deutschen CO2-Emissionen reduzieren, ohne die<br />

Versorgungssicherheit zu gefährden anstatt relativ unbewusst die Absiedelung ganzer Dörfer <strong>und</strong><br />

großflächige Landschaftszerstörungen beim Braunkohletagebau im Osten oder Westen<br />

Deutschlands zu verursachen.<br />

Es ist zu bedenken, dass die gesamten Umweltzerstörungen des nuklear-fossilen Systems bei<br />

weitem gravierender sind, als sie heute von der Bevölkerung wahrgenommen werden.<br />

Der Europäische Emissionshandel ist kurzfristig zu korrigieren, um den Preis für die CO2-<br />

Zertifikate wieder in den ursprünglich angestrebtem Segment um die 30 € je Tonne anzuheben.<br />

Die CCS-Technologie, die bei Braunkohlekraftwerken zum Einsatz kommen sollte, stellt eine<br />

erhebliche Gefährdung für die Umwelt <strong>und</strong> insbesondere für das Gr<strong>und</strong>wasser dar, da die<br />

Dichtigkeit der unterirdischen CO2-Lager weder festgestellt, geschweige denn garantiert werden<br />

kann. Der Einsatz von CCS bei fossil betriebenen Kraftwerken führt unweigerlich zu einem deutlich<br />

höheren Brennstoffeinsatz sowie zu großen Wirkungsgradverlusten. Hinzu kommen die enormen<br />

Investitionskosten sowie die Kosten für den Transport <strong>und</strong> die Lagerung des CO2. Daher lehnt die<br />

Fraktion der Freien Wähler den Einsatz der CCS-Technologie bei fossil betriebenen Kraftwerken<br />

ab.<br />

Verkehr – ÖPNV.<br />

Den verantwortungsvollen <strong>und</strong> bedarfsgerechten Erhalt <strong>und</strong> Ausbau des<br />

Verkehrsinfrastrukturnetzes. Dazu gehören für uns zum Beispiel der Ausbau der Neufahrner<br />

Kurve, die Strecke München-Mühldorf-Freilassing, die Elektrifizierung der Strecke<br />

München-Lindau, eine zeitnahe Realisierung des S-Bahn-Haltepunkts Forchheim-Nord <strong>und</strong><br />

der zügige viergleisige Ausbau der westlichen Linie der S4 von Pasing nach Buchenau<br />

sowie die gr<strong>und</strong>sätzliche Sanierung des kompletten Münchner S-Bahn-Netzes.<br />

Mehr Mittel für den jahrelang unterfinanzierten Bau <strong>und</strong> Erhalt der bayerischen<br />

Staatsstraßen. Dabei muss ein höherer Anteil der Steuereinnahmen aus dem Verkehrsbereich<br />

für die Verkehrshaushalte vorgesehen werden. Eine Verstetigung der Ausgaben im<br />

Verkehrsbereich verhindert zudem, dass Politik in diesem Feld nach Haushalts- <strong>und</strong><br />

Kassenlage betrieben wird.


Eine Verbesserung der Gemeindeverkehrsfinanzierung für schlaglochfreie Straßen in ganz<br />

Bayern.<br />

Eine Beschleunigung von Straßensanierungen, um jahrelange Dauerbaustellen zu<br />

vermeiden.<br />

Eine Modernisierung <strong>und</strong> einen k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lichen sowie behindertengerechten Ausbau der<br />

Bahnhöfe.<br />

Eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs <strong>auf</strong> klimafre<strong>und</strong>lichere Verkehrswege wie<br />

Schiene <strong>und</strong> Wasserstraßen.<br />

Keine unsinnigen Prestigeprojekte wie eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen,<br />

stattdessen eine Stärkung anderer bayerischer Flughäfen, wie zum Beispiel Nürnberg.<br />

Keinen unnötigen Donauausbau durch teure <strong>und</strong> unsinnige Staustufen.<br />

Eine stärkere Berücksichtigung der Kostenrisiken bei Großprojekten, wie der zweiten<br />

Stammstrecke in München.<br />

Mehr Mitsprache für die regionalen Planungsverbände bei der Erstellung des<br />

Staatsstraßenausbauplans.<br />

Eine kommunalfre<strong>und</strong>liche Lösung für die Finanzierung von Straßen <strong>auf</strong> dauerhaft hohem<br />

Niveau <strong>und</strong> entsprechende Mittelzuweisungen durch den B<strong>und</strong>.<br />

Keine Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (PPP) zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Die Berücksichtigung der Anforderungen an barrierefreie Mobilität bei allen<br />

Verkehrsprojekten.<br />

Eine Verbesserung des ÖPNV <strong>und</strong> der Schülerbeförderung im ländlichen Raum.<br />

Eine bürger- <strong>und</strong> kommunalfre<strong>und</strong>liche Überarbeitung <strong>und</strong> Neugestaltung der<br />

Konzessionsvergaben im ÖPNV.<br />

Die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken, wo ein Bedarf vorhanden ist.<br />

Eine Preisstabilität beim Bayern-Ticket.<br />

Eine verstärkte Radwegeförderung <strong>und</strong> sichere Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern, zum<br />

Beispiel an Bahnhöfen.<br />

Eine Erprobung <strong>und</strong> Fortentwicklung neuer Mobilitätskonzepte, wie zum Beispiel<br />

Bürgerbusse, Car-Sharing <strong>und</strong> Elektrobusse.<br />

Einen besseren Lärmschutz bei Flughäfen, Straßen <strong>und</strong> Schienen.<br />

Mehr Transparenz bei der Geschwindigkeitsüberwachung.<br />

Keine Gigaliner <strong>auf</strong> bayerischen Straßen, sondern den Schienenverkehr attraktiver gestalten.<br />

Eine bessere Verkehrsanbindung des ostbayerischen Raums an Tschechien.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Markus Reichhart, MdL<br />

Handwerkspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion<br />

Einziger Handwerksmeister im Bayerischen Landtag<br />

FREIE WÄHLER LANDTAGSFRAKTION Bürgerbüro Ingolstadt-Neuburg<br />

Maximilianeum, Max-Planck-Straße 1 Kupferstr. 3<br />

81627 München 85049 Ingolstadt<br />

Tel: +49 (0) 89 / 4126 - 2669 Tel: 0841/ 900 7707<br />

Fax: +49 (0) 89 / 4126 - 1669 Fax: 0841/ 900 7708

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