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BDIZ Konkret ( pdf | 13,3 MB ) - Bundesverband der implantologisch ...

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E 61488 04.2012 Jahrgang 16<br />

konkret<br />

Journal für die <strong>implantologisch</strong>e Praxis<br />

THEMA<br />

GOZ-Verfassungsbeschwerde<br />

erreicht Karlsruhe<br />

GOZ-Verfassungsbeschwerde<br />

erreicht Karlsruhe<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell: Vorschau auf das 8. Experten Symposium in Köln: Eigenknochen vs. Alternativen<br />

• Auszüge aus <strong>der</strong> GOZ-Klageschrift • „better in practice“: neuer Ansatz für das 17.<br />

Symposium Europa: CED legt Charta für die Freien Berufe vor • Europa-Ausschuss: Auf dem<br />

Weg zum Europäischen Curriculum Implantologie Abrechnung & Recht: Patientenrechtegesetz:<br />

Teil 3 – Einwilligung Fortbildung: Interview mit Per Fossdal über Funktionstherapie<br />

Innovationen & Events: Neuigkeiten Markt: Anwen<strong>der</strong>berichte und Informationen


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Editorial <strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 3<br />

D<br />

as zu Ende gehende Jahr hat<br />

uns Zahnärzte gehörig in Atem gehalten.<br />

Schuld ist die novellierte<br />

GOZ, die am 1. Januar 2012 in Kraft<br />

getreten ist. Ende Dezember 2011<br />

hatte ich Ihnen angekündigt, dass<br />

<strong>der</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI Ihnen Hilfestellung<br />

geben wird. Das haben wir auch<br />

mit GOZ-Seminar, dem GOZ-Kompendium<br />

2012 und unseren Versuchen,<br />

die Politik doch noch für unser<br />

Thema zu sensibilisieren, getan.<br />

Die Bayerische Landeszahnärztekammer<br />

gab ein Rechtsgutachten in<br />

Auftrag, das die Hoffnung nährt, <strong>der</strong><br />

vom <strong>BDIZ</strong> EDI ini tiierte Gang nach<br />

Karlsruhe könnte Erfolg haben. Sechs deutsche Zahnärzte – darunter<br />

ich selbst als <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident und damit Mitinitiator<br />

<strong>der</strong> Klage – haben am 7. November 2012 Verfassungsbeschwerde<br />

beim Bundesverfassungsgericht eingelegt und werden sicherlich<br />

von allen deutschen Zahnärzten ideell unterstützt.<br />

Hauptmerkmal <strong>der</strong> Klage ist die fehlende Punktwerterhöhung<br />

und <strong>der</strong> Verstoß gegen § 15 ZHG. Mit den Auswirkungen <strong>der</strong><br />

GOZ und <strong>der</strong> unterbliebenen Punktwerterhöhung werden wir<br />

lange zu kämpfen haben. Bevor die Karlsruher Richter ein Urteil<br />

fällen, steht die Verfassungsbeschwerde zunächst auf dem<br />

Prüfstand, überhaupt zugelassen zu werden. Inzwischen liegt<br />

ein Rechtsgutachten zum maschinenlesbaren Abrechnungsformular<br />

vor. Hierzu unterstützt die BZÄK einen Zahnarzt aus<br />

Baden-Württemberg, <strong>der</strong> Klage vor dem Verwaltungsgericht<br />

Berlin eingereicht hat.<br />

Politisch gesehen hat uns die schwarz-gelbe Koalition in vielerlei<br />

Hinsicht enttäuscht. Beson<strong>der</strong>s die FDP versucht angesichts<br />

dramatisch sinken<strong>der</strong> Umfragewerte bei den Freien Berufen,<br />

wie<strong>der</strong> Boden gut zu machen. Bundesgesundheitsminister Daniel<br />

Bahr hat es bei seinem Auftritt anlässlich des Deutschen<br />

Zahnärztetags in Frankfurt am Main eloquent verstanden, für<br />

Verständnis zu werben – auch in Sachen GOZ. Was Bahr in Frankfurt<br />

nicht erwähnt hat, steht im Koalitionsvertrag von Schwarz-<br />

Gelb: „Die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) wird an den<br />

aktuellen Stand <strong>der</strong> Wissenschaft angepasst. Dabei sind Kostenentwicklungen<br />

zu berücksichtigen.“ Diese beiden Sätze<br />

nährten einige Monate die Hoffnung <strong>der</strong> deutschen Zahnärzte<br />

auf eine faire GOZ. Es kam bekanntlich an<strong>der</strong>s.<br />

Dafür versucht die FDP in <strong>der</strong> Regierungskoalition mit <strong>der</strong> Rücknahme<br />

<strong>der</strong> Praxisgebühr zu punkten. Zum ersten Mal gab es im<br />

Deutschen Bundestag ein einstimmiges Ergebnis. Nur die Mitverursacherin<br />

<strong>der</strong> Gebühr, Ulla Schmidt, stahl sich vor <strong>der</strong> Abstimmung<br />

aus dem Saal und damit auch aus <strong>der</strong> Verantwortung.<br />

Alte und neue<br />

Spielwiesen<br />

In unseren Praxen entfällt lediglich<br />

<strong>der</strong> lästige bürokratische Aufwand<br />

– nicht mehr und nicht weniger.<br />

Geschuldet ist <strong>der</strong> Wegfall <strong>der</strong> Praxisgebühr<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Diskussion<br />

um die angehäuften Milliarden<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Da wurde <strong>der</strong> Druck auf die Politik<br />

zu groß und die FDP brauchte eine<br />

Spielwiese, um Sympathiepunkte<br />

zu sammeln.<br />

Inzwischen droht neues Ungemach<br />

durch das Patientenrechtegesetz,<br />

das wir Ihnen im <strong>BDIZ</strong> EDI konkret<br />

Stück für Stück vorstellen. Bundesgesundheitsminister<br />

Bahr will zwar säuberlich zwischen Risiko<br />

und Haftung trennen – wie er den Zahnärzten in Frankfurt verdeutlicht<br />

hat, aber <strong>der</strong> „kluge Interessenausgleich“ ist ihm wichtig:<br />

<strong>der</strong> Patient soll selbst entscheiden können, welche Leistungen<br />

er in Anspruch nimmt. Soweit so gut, aber jetzt kommt es:<br />

Der Patient soll sich „bei Fehlern“ auch Hilfe von seiner Krankenversicherung<br />

holen können. Die Krankenversicherer sollen also<br />

künftig in die Pflicht genommen werden, ihre Versicherten bei<br />

<strong>der</strong> Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen zu unterstützen.<br />

Das können zum Beispiel medizinische Gutachten o<strong>der</strong> sonstige<br />

Unterstützungsleistungen sein, mit denen die Beweisführung<br />

<strong>der</strong> Versicherten erleichtert wird. Damit eröffnen sich für die<br />

Versicherer völlig neue Geschäftsfel<strong>der</strong>, was wie<strong>der</strong>um weitere<br />

Eingriffe in das Arzt-Patienten-Verhältnis bedeutet. Ebenso öffnen<br />

sich für wenig beschäftigte Rechtsanwälte neue Geschäftsfel<strong>der</strong>.<br />

Waren bisher die verschiedenen Gesetze, Verordnungen,<br />

Richtlinien, Leitlinien, Urteile und so weiter wenigen Medizinrechtlern<br />

und spezialisierten Rechtsanwälten bekannt, so hilft<br />

die Bündelung im Patientenrechtegesetz dabei, künftig Analogien<br />

zu bisherigen Entscheidungen und geltenden Vorschriften<br />

zu finden. Bei Aufklärung, Diagnostik, Therapie, Hygiene o<strong>der</strong> Dokumentation<br />

– irgendwo wird <strong>der</strong> Behandler schon einen Fehler<br />

gemacht haben, den es nur aufzuzeigen gilt. Deshalb sage ich einen<br />

deutlichen Anstieg an Arzthaftungsprozessen voraus, <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong>um dem Image von Arzt und Zahnarzt schadet.<br />

Lassen Sie uns trotzdem gemeinsam an <strong>der</strong> Zukunft unseres<br />

Berufsstandes aktiv mitwirken. Ihnen, Ihren Familien und Mitarbeitern<br />

wünsche ich frohe Weihnachten und alles Gute für<br />

das Jahr 20<strong>13</strong>.<br />

Ch. Berger, Präsident <strong>BDIZ</strong> EDI


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6 <strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

8. Experten<br />

Symposium des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI am<br />

10. Februar 20<strong>13</strong><br />

Eigenknochen vs.<br />

Alternativen –<br />

State of the<br />

Art <strong>der</strong> oralen<br />

Augmentationschirurgie<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI veranstaltet sein<br />

8. Ex perten Symposium am Sonntag,<br />

dem 10. Februar 20<strong>13</strong>, in Köln.<br />

Thema: „Eigenknochen vs. Alternativen<br />

– State of the Art <strong>der</strong> oralen<br />

Augmentationschirurgie". Das<br />

Symposium findet am letzten<br />

Karnevalswoch enende im Dorint-<br />

Hotel am Heumarkt in Köln statt.<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

E. Zöller<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI widmet sich mit seinen<br />

Experten Symposien Themen,<br />

die auf den Nägeln brennen. Trotz<br />

<strong>der</strong> unbestritten hohen Erfolgsquoten<br />

in <strong>der</strong> Implantologie liegen für<br />

viele Fragestellungen nur wenige<br />

Aussagen mit hohem Evidenzgrad<br />

vor. Diese Fragestellungen wird<br />

das 8. Experten Symposium am<br />

Sonntag, dem 10. Februar 20<strong>13</strong>, in<br />

Köln hinsichtlich <strong>der</strong> Hauptfrage<br />

„Eigenknochen versus Alternativen<br />

– State of the Art <strong>der</strong> oralen Augmentationschirurgie"<br />

aufwerfen.<br />

Jahrzehntelang galt Eigenknoch en<br />

in <strong>der</strong> regenerativen Zahnheilkunde<br />

als <strong>der</strong> Goldstandard, jedoch ist<br />

die Gewinnung von autogenem<br />

Knochenmaterial mit einer höheren<br />

Belastung verbunden. Stellt<br />

<strong>der</strong> Einsatz von Biomaterialien im<br />

Bereich <strong>der</strong> Hartgeweberegeneration<br />

heute generell eine The ra pie -<br />

al ternative zum Eigenknochen dar?<br />

Welche biologischen Prozesse werden<br />

wie beeinflusst und was bedeuten<br />

die verschiedenen Therapieformen<br />

für den implantolo gi -<br />

sch en Langzeiterfolg? Dies soll<br />

beim 8. Experten Symposium von<br />

unseren Referenten hinsichtlich Volumenstabilität,<br />

individueller Anpassung,<br />

Entnahmerisikos o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Anwendung körpereigener Wachstumsfaktoren<br />

beleuchtet werden.<br />

Möglichkeiten und Grenzen<br />

Während patienteneigener Knochen<br />

als freies osteogenes Transplantat<br />

die Möglichkeit besitzt,<br />

durch Einsprossung neuer Blutgefäße<br />

revitalisiert zu werden, basiert<br />

die Regeneration osteokonduktiver<br />

Augmentate in <strong>der</strong> angiogenetischen<br />

Erschließung und osteo ge -<br />

nen Differenzierung perivaskulärer<br />

Stammzellen. Noch gibt es wenige<br />

Studien, die sich mit Knochenersatzmaterialien<br />

beschäftigen.<br />

Einer Studie von PD Dr. Dr. Daniel<br />

Rothamel an <strong>der</strong> Universität Köln<br />

zufolge, ergeben sich bei <strong>der</strong> Sinusbodenelevation<br />

keine gravierenden<br />

Unterschiede beim Einsatz<br />

von Knochenersatzmaterialien im<br />

Vergleich zu Eigenknochen. Auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist die alleinige<br />

Anwendung von Knochenersatzmaterialien<br />

oftmals limitiert, beispielsweise<br />

bei vertikalen Augmentationen,<br />

Zustand nach multiplen<br />

Voroperationen und systemischen<br />

Einschränkungen. Wie sieht es mit<br />

allogenen Knochenblöcken als Alternative<br />

aus? Das Material stammt<br />

von spongiösen Knochenanteilen<br />

von Hüftköpfen ausgewählter û


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8<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Sonntagssitzung im Gürzenich<br />

Lebendspen<strong>der</strong>. In einem aufwen -<br />

di gen Verfahren werden bis auf-<br />

Kollagen alle organischen Bestandteile<br />

entfernt. Die aktuellen Verfahren<br />

und auch die Weiterentwicklungen<br />

werden von kompetenten<br />

Referenten aufgezeigt.<br />

Die Referenten werden Möglichkeiten<br />

und Grenzen sowohl <strong>der</strong> Behandlung<br />

mit Eigenknochen als<br />

auch mit Knochenersatzmateriali -<br />

en beleuchten und bewerten. Tags<br />

zuvor wird die Europäische Konsensuskonferenz<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI über<br />

die Thematik diskutieren und nach<br />

Konsensus einen Leitfaden im Umgang<br />

mit sowohl Eigenknochen als<br />

auch Knochenersatzmaterialen erstellen.<br />

Nach getaner Arbeit:<br />

Karneval mit dem <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Am Sonntagabend lade ich als Präsident<br />

<strong>der</strong> „Grossen von 1823“ alle<br />

Teilnehmer des Symposiums in den<br />

Gürzenich ein – zum Kölsch-Empfang<br />

mit Abendessen und natürlich<br />

zur Sonntagssitzung <strong>der</strong> ältesten<br />

Karnevalsgesellschaft von<br />

Köln. Erst arbeiten, dann feiern –<br />

das ist die Devise am 10. Februar<br />

20<strong>13</strong> beim 8. Experten Symposium<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI.<br />

■<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller<br />

Vizepräsident des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Wissenschaftlicher Leiter<br />

✁<br />

Anmeldeformular per Fax an<br />

+49 228 93592-46<br />

o<strong>der</strong> im Fensterumschlag an<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Geschäftsstelle Bonn<br />

An <strong>der</strong> Esche 2<br />

D-53111 Bonn<br />

Anmeldung<br />

für das 8. Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI (10. Februar 20<strong>13</strong>, Köln)<br />

Um Anmeldung bis <strong>13</strong>. Januar 20<strong>13</strong><br />

wird gebeten, da in Köln wegen<br />

des Karnevals nur eine begrenzte<br />

Zahl von Plätzen und Zimmern<br />

zur Verfügung steht.<br />

In <strong>der</strong> Teilnehmergebühr ist 1 Karte für die „Große Sonntagssitzung“ im Gürzenich enthalten<br />

(Eintrittskarte und Kölsch-Empfang mit Imbiss im Gürzenich). Weitere Karten für die<br />

Begleitperson/en können in beschränktem Umfang zum Preis von 85,- Euro bestellt werden.<br />

Am 8. Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI am 10. Februar 20<strong>13</strong> im Hotel Dorint,<br />

Köln, nehme ich teil.<br />

Bei Anmeldung bis <strong>13</strong>. Januar 20<strong>13</strong> Bei Anmeldung nach <strong>13</strong>. Januar 20<strong>13</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> € 225,- Mitglie<strong>der</strong> € 295,-<br />

Nichtmitglie<strong>der</strong> € 350,- Nichtmitglie<strong>der</strong> € 425,-<br />

Hinweis: Der <strong>BDIZ</strong> EDI tagt im Hotel Dorint in <strong>der</strong> Pippinstraße in Köln. Hier steht ein begrenztes Zimmerkontingent<br />

für unsere Teilnehmer zur Verfügung. EZ incl. Frühstück ab 179,- Euro, DZ incl. Frühstück ab 214,- Euro. Stichwort:<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI; Kontakt: Dorint, Köln, Fon +49 221 2806-0<br />

Ich bestelle zusätzlich Karte(n) für die Karnevalssitzung zum Preis von je € 85,-<br />

An <strong>der</strong> Sonntagssitzung nehme ich teil / nicht teil (bitte ankreuzen).<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Kontakt / Telefon<br />

Unterschrift


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10<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Programm am Sonntag, 10. Februar 20<strong>13</strong><br />

Eigenknochen und Alternativen –<br />

State of the Art in <strong>der</strong> oralen<br />

Augmentationschirurgie<br />

9.00 - 9.15 Begrüßung<br />

Christian Berger, Präsident des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller, Vizepräsident<br />

und wissenschaftlicher Leiter<br />

9.15 - 9.45 Stammzellen: Zukunft für die Medizin?<br />

Prof. Dr. Jürgen Hescheler, Uniklinik Köln<br />

9.45 - 10.15 Wachstumsfaktoren: Reif für die Praxis?<br />

Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Uniklinik Hamburg-<br />

Eppendorf<br />

10.15 - 10.45 Lab-side und Chair-side Stammzellverfahren<br />

Prof. Dr. Dr. Rainer Schmelzeisen, Uniklinik<br />

Freiburg<br />

<strong>13</strong>.45 - 14.15 Ausgedehnte Rekonstruktionen<br />

mittels Beckenkamm und Distraktion<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller, Uniklinik Köln<br />

14.15 - 14.45 Biologische Augmentation durch<br />

Vektordistraktion<br />

Dr. Ernst Fuchs-Schaller, Zug (CH)<br />

14.45 - 15.15 Grenzen und Möglichkeiten des<br />

3D-Bone Splittings<br />

Priv.-Doz. Dr. H.J. Nickenig, Uniklinik Köln<br />

15.15 - 15.30 Diskussion<br />

15.30 - 16.00 Kaffeepause<br />

10.45 - 11.00 Diskussion<br />

11.00 - 11.30 Kaffeepause<br />

11.30 - 12.00 Vorhersagbare Augmentationen<br />

durch intraorale Schalentechnik<br />

Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg<br />

12.00 - 12.30 Simultane Augmentation und Implantation<br />

in Ringtechnik<br />

Dr. Bernhard Giesenhagen, Melsungen<br />

Orcan Yüksel, Frankfurt/Main<br />

12.30 - 12.45 Diskussion<br />

12.45 - <strong>13</strong>.45 Mittagspause<br />

16:00 - 16.30 Kleine und große Augmentationen mit<br />

Knochenersatzmaterialien<br />

Priv.-Doz. Dr. Dr. Daniel Rothamel, Uniklinik Köln<br />

16.30 - 17.00 Patientenindividuelle Blockaugmentation<br />

mit dem Bonebuil<strong>der</strong>® Konzept<br />

Dr. Markus Schlee, Forchheim<br />

17.00 - 17.15 Vorstellung „Kölner Defektklassifikation“<br />

Ergebnis <strong>der</strong> 8. Europäischen Konsensus -<br />

konferenz des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Priv.-Doz. Dr. Dr. Daniel Rothamel, Uniklinik Köln<br />

17.15 - 17.30 Abschlussdiskussion<br />

18.30 Kölschempfang und gemeinsames<br />

Abendessen im Gürzenich<br />

20.00 Grosse Sonntagssitzung<br />

im Festsaal des Gürzenich<br />

Wir bedanken uns bei den Sponsoren und Ausstellern, die jedem Teilnehmer des Experten Symposiums eine Karte für die große Prunksitzung<br />

am 10. Februar 20<strong>13</strong> im Gürzenich zur Verfügung stellen.


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 11<br />

Erfolgreiche Kommunikation in <strong>der</strong> Zahnarztpraxis<br />

Intensivkurs mit<br />

Schauspielpatienten<br />

Nur wenige Zahnärzte zählen<br />

die nicht realisierten Kostenvoranschläge<br />

o<strong>der</strong> machen dies zum<br />

Thema einer Teamsitzung. Und<br />

doch gibt gerade diese Zahl Auskunft<br />

über die Kommunikationsfähigkeiten<br />

einer Praxis. Denn<br />

wenn Patienten in unsere Praxen<br />

kommen, entscheidet oftmals<br />

schon <strong>der</strong> erste Eindruck, ob sich<br />

eine vertrauensvolle und gute<br />

Beziehung zwischen dem Behandler<br />

mit seinem Praxisteam<br />

und dem Patienten entwickelt<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient die Praxis fortan<br />

meidet.<br />

Wie kommuniziere ich richtig? Der Kurs des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI findet am Sonntag, 10. Februar<br />

20<strong>13</strong>, im Hotel Dorint in <strong>der</strong> Kölner Pippinstraße<br />

statt.<br />

<br />

<br />

Kursdetails<br />

Spätestens im Beratungsgespräch<br />

trennt sich die Spreu vom Weizen.<br />

Bleibt es bei <strong>der</strong> Schil<strong>der</strong>ung chirurgischer<br />

o<strong>der</strong> prothetischer Vorgehensweisen<br />

ohne auf die beson<strong>der</strong>en<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> individuellen<br />

Patientensituation einzugehen?<br />

O<strong>der</strong> treten wir dem Patienten<br />

mit Empathie gegenüber<br />

und lassen ihn für eine wohlformulierte<br />

Behandlungsempfehlung<br />

ausreichend Zeit zum Nachdenken?<br />

Wie vermeiden wir kommunikative<br />

Fettnäpfchen und verbessern<br />

unser Beratungsergebnis?<br />

In diesem dreistündigen Kurs<br />

erfahren Zahnärzte und Mitarbeiter,<br />

wie leicht es ist, selbst<br />

„schwierige“ Patienten zu begeistern<br />

und die vom Patienten tatsächlich<br />

wahrgenommene Betreuungs-<br />

und Beratungsqualität<br />

spürbar zu verbessern. In ausgewählten<br />

Beratungssituationen<br />

wird sehr realitätsnah mit Schauspielpatienten<br />

<strong>der</strong> Uniklinik Köln<br />

das theoretische Wissen in die<br />

Praxis umgesetzt.<br />

■<br />

Zielgruppe: Zahnärzte, Assistenzzahnärzte und Praxismitarbeiter<br />

Kurszeit: Sonntag, 10. Februar 20<strong>13</strong>; 9:30 bis <strong>13</strong>:00 Uhr inklusive<br />

Kaffeepause<br />

Veranstaltungsort: Köln, Hotel Dorint am Heumarkt<br />

Zahnärzte und Assistenzzahnärzte: 249,– Euro<br />

Praxismitarbeiter: 198,– Euro<br />

Mitglie<strong>der</strong> im iCampus Programm* 198,– Euro<br />

Es gibt 5 Fortbildungspunkte<br />

nach den Leitsätzen <strong>der</strong> BZÄK / DGZMK<br />

*Interesse? Die Anmeldung erfolgt über die Geschäftsstelle<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI: office-bonn@bdizedi.org


12<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>implantologisch</strong><br />

tätigen Zahnärzte<br />

in Europa<br />

European<br />

Association of<br />

Dental<br />

Implantologists<br />

Pressemitteilung<br />

Zahnärzte erheben Verfassungsbeschwerde gegen die<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ)<br />

Die vom <strong>BDIZ</strong> EDI initiierte Verfassungsbeschwerde gegen die GOZ 2012 wird heute beim<br />

Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht.<br />

Bonn, 7. November 2012: Nach eineinhalb Jahren <strong>der</strong> Vorbereitung ist es soweit: Der <strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>implantologisch</strong> tätigen Zahnärzte in Europa (<strong>BDIZ</strong> EDI) hat die Kanzlei Ratajczak &<br />

Partner aus Sindelfingen beauftragt, am 7. November 2012 Verfassungsbeschwerde gegen die<br />

GOZ 2012 beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einzureichen. Da nur betroffene Zahnärzte<br />

beschwerdeberechtigt sind, treten folgende Kläger auf:<br />

Christian Berger, Präsident des <strong>BDIZ</strong> EDI e.V. und Vizepräsident <strong>der</strong> Bayerischen Landeszahnärztekammer<br />

(BLZK)<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller, Vizepräsident des <strong>BDIZ</strong> EDI und Direktor <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik<br />

für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie <strong>der</strong> Universität Köln<br />

Dr. Claus Durlak, Vorsitzen<strong>der</strong> des Landesverbandes Bayern im Berufsverband <strong>der</strong> Deutschen<br />

Kieferorthopäden e.V. (BDK)<br />

Dr. Karl-Heinz Sundmacher, Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte<br />

e.V. (FVDZ)<br />

Dr. Wilfried Forschner, stellvertretend für viele Zahnärzte aus Baden-Württemberg;<br />

Forschner ist auch Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bezirkszahnärztekammer Tübingen.<br />

Dr. Wilfried Beckmann, Präsident <strong>der</strong> Privatzahnärztlichen Vereinigung Deutschlands e.V.<br />

(PZVD)<br />

Hauptargumente des Klagevertreters, <strong>BDIZ</strong> EDI-Justiziar Prof. Dr. Thomas Ratajczak von <strong>der</strong> Sindelfinger<br />

Rechtsanwaltskanzlei Ratajczak & Partner, sind <strong>der</strong> Verstoß von § 15 Zahnheilkundegesetz<br />

(ZHG) und <strong>der</strong> verfehlte Interessenausgleich zwischen Patient und Zahnarzt. Die Verfassungsklage<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI wird unterstützt vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ), vom<br />

Landesverband <strong>der</strong> Kieferorthopäden in Bayern sowie von einer Vielzahl einzelner Zahnärzte.<br />

Prof. Dr. Ratajczak: „Das Bundesverfassungsgericht wird unter an<strong>der</strong>em die so bisher noch nie zu<br />

entscheidende Frage beantworten, ob <strong>der</strong> Normgeber sich einfach durch Untätigbleiben aus <strong>der</strong><br />

Verantwortung „stehlen“ kann: Nullnummer 1988 und Nullnummer 2012 beim Punktwert, <strong>der</strong> doch<br />

seit 1988 die Aufgabe übernehmen sollte, die wirtschaftliche Entwicklung aufzufangen. Darf <strong>der</strong><br />

Verordnungsgeber eine Berufsgruppe, <strong>der</strong>en Honorierung er gesetzlich regelt, 46 Jahre lang ignorieren,<br />

ohne die Verfassung zu verletzen? Ich denke, nein, das darf er nicht!“<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident Christian Berger sieht in <strong>der</strong> Nichtanpassung des Punktwertes einen gewichtigen<br />

Nachteil für Patienten. „Sehr viele Patienten haben Probleme bei <strong>der</strong> Erstattung und Einschränkungen<br />

durch ihre Krankenversicherung. Die Beihilfe erstattet oft nur bis zum 2,3-fachen<br />

Gebührensatz (durchschnittlicher Wert), darüber hinaus müssen die Versicherten selbst zahlen.<br />

Eine Erhöhung des Punktwertes würde den Erstattungsanteil erhöhen und den Eigenanteil senken.“<br />

Für Rückfragen und Interview-Wünsche: Anita Wuttke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit <strong>BDIZ</strong> EDI, Fon +49<br />

89 72069888, wuttke@bdizedi.org<br />

Der <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>implantologisch</strong> tätigen Zahnärzte in Europa (<strong>BDIZ</strong> EDI) ist mit 5.500 Mitglie<strong>der</strong>n einer <strong>der</strong> größten<br />

<strong>implantologisch</strong>en Verbände in Europa. Er kooperiert mit diversen Partnerverbänden in Län<strong>der</strong>n innerhalb und außerhalb<br />

Europas. Zu seinen Aufgaben gehören die privatzahnärztliche Honorierung, die Qualitätsoptimierung in <strong>der</strong> Implantologie im<br />

Praxisalltag und in werkstofftechnischer Hinsicht sowie das Erreichen eines einheitlich hohen Qualitätsniveaus in <strong>der</strong> Implantologie<br />

in Europa über die postgraduale Fortbildung für Zahnärzte/innen. Präsident des Verbandes ist seit 2005 Christian Berger,<br />

Zahnarzt für Oralchirurgie aus Kempten. Die Geschäftsstelle des <strong>BDIZ</strong> EDI befindet sich in Bonn.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

An <strong>der</strong> Esche 2<br />

53111 Bonn<br />

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14<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Stationen <strong>der</strong> Verfassungsbeschwerde<br />

Der lange Weg nach Karlsruhe<br />

Der Weg nach Karlsruhe ist lang und steinig. Eineinhalb<br />

Jahre dauerte die Vorbereitung <strong>der</strong> Verfassungsbeschwerde<br />

gegen die GOZ 2012. Am 7. November<br />

2012 wurde die 111-seitige Rechtssatzverfassungsbeschwerde<br />

von <strong>der</strong> Rechtsanwaltskanzlei<br />

Ratajczak & Partner auf Initiative des <strong>Bundesverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> <strong>implantologisch</strong> tätigen Zahnärzte in<br />

Europa (<strong>BDIZ</strong> EDI) und mit Unterstützung des BDK-<br />

Landesverbandes Bayern, des FVDZ und einzelner<br />

Zahnärzte aus Deutschland am Bundesverfassungsgericht<br />

eingereicht. Dieser Beitrag zeigt die Stationen<br />

<strong>der</strong> Verfassungsbeschwerde.<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel<br />

Bahr ist nett zu den Zahnärzten.<br />

Er kommt, schüttelt Hände, lächelt<br />

gewinnend in die Bundesversammlung<br />

<strong>der</strong> Bundeszahnärztekammer<br />

in Frankfurt am Main und<br />

wirbt um ihr Verständnis bei <strong>der</strong><br />

GOZ 2012. „Ich hatte nicht alleine<br />

bei <strong>der</strong> GOZ-Novellierung zu entscheiden!“<br />

Es habe vielfältige In ter -<br />

essen gegeben, insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

den Finanzministern und in den<br />

Län<strong>der</strong>n sei die GOZ-Thematik kontrovers<br />

diskutiert worden. Man<br />

hätte nicht beides haben können,<br />

sagt er, Öffnungsklausel weg und<br />

mehr Honorarvolumenzuwachs als<br />

die sechs Prozent, die es dann geworden<br />

sind. „Mein Verhandlungsspielraum<br />

war eingeschränkt“, bedauert<br />

er. „Aber Ihre Kernfor<strong>der</strong>ung<br />

war: keine Öffnungsklausel“, hält<br />

er den Zahnärzten vor, die stumm<br />

lauschen. Eine an<strong>der</strong>e Priorität,<br />

sagt Bahr, hätte ihm mehr Flexibilität<br />

bei den Verhandlungen eingeräumt.<br />

Er schil<strong>der</strong>t den Spagat, den<br />

man habe machen müssen. Sein<br />

Verständnis für zahnärztliche Kritik<br />

ist allgegenwärtig. Bahr ist auf<br />

Wahlkampftour bei den Zahnärzten.<br />

1. Station:<br />

Schriftliche Stellungnahme<br />

zum Referentenentwurf<br />

Was Bahr in Frankfurt nicht erwähnt<br />

hat, steht im Koalitionsvertrag<br />

von Schwarz-Gelb: „Die Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte<br />

(GOZ) wird an den aktuellen Stand<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft angepasst. Dabei<br />

sind Kostenentwicklungen zu<br />

berücksichtigen.“ Diese beiden<br />

Sätze nährten einige Monate die<br />

Hoffnung <strong>der</strong> deutschen Zahnärzte<br />

auf eine faire GOZ. Es kam bekanntlich<br />

an<strong>der</strong>s. Als <strong>der</strong> Referentenentwurf<br />

am 23. März 2011 vorlag,<br />

war die Enttäuschung – wie<strong>der</strong><br />

einmal – groß. Nach eingehen<strong>der</strong><br />

Analyse durch den Justiziar des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI, Prof. Dr. Thomas Ratajczak,<br />

schrieb <strong>der</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI in seiner<br />

23-seitigen Stellungnahme am<br />

5. Mai 2011 an Regierungsdirektor<br />

Dr. Horst Stiel vom Bundgesundheitsministerium:<br />

„In seinen Grundzügen<br />

halten wir den Entwurf für<br />

unausgewogen und für eine eklatante<br />

Verletzung des § 15 ZHG sowie<br />

des Art. 12 Abs. 1 GG.“ Als<br />

Hauptkritikpunkt wurde die fehlende<br />

Punktwertsteigerung genannt.<br />

Der Satz am Ende <strong>der</strong> Stellungnahme<br />

wies bereits den Weg<br />

Richtung Karlsruhe: „(…) bleibt festzuhalten,<br />

dass wir die GOZ 2012 in<br />

ihrer <strong>der</strong>zeitigen Form nicht akzeptieren<br />

werden.“<br />

2. Station:<br />

Mündliche Stellungnahme<br />

Bei <strong>der</strong> Anhörung im Bundesgesundheitsministerium<br />

in Bonn<br />

machten <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident Christian<br />

Berger und Prof. Dr. Thomas<br />

Ratajczak auf die Mängel im Referentenentwurf<br />

aufmerksam: „Die<br />

letzte Punktwertfestsetzung erfolgte<br />

zum 1. Januar 1988. In <strong>der</strong><br />

Zwischenzeit sind also mehr als 23<br />

Jahre ohne jede Punktwertanpassung<br />

in <strong>der</strong> GOZ vergangen, während<br />

<strong>der</strong> Punktwert <strong>der</strong> GOÄ 1996<br />

leicht angehoben worden ist.<br />

Nachdem die Umsetzung <strong>der</strong> Bugo-Z<br />

von 1965 in die GOZ ebenfalls<br />

kostenneutral erfolgte, wartet die<br />

deutsche Zahnärzteschaft seit<br />

nunmehr 46 Jahren auf eine grundlegende<br />

Honoraranpassung!“<br />

3. Station:<br />

Appell an den<br />

Deutschen Bundestag<br />

und die Reaktionen<br />

Im Juni 2011 appellierte <strong>der</strong> <strong>BDIZ</strong><br />

EDI schriftlich und an jeden einzelnen<br />

Bundestagsabgeordneten:<br />

„Inhalt und Verlauf <strong>der</strong> Anhörung<br />

haben uns in <strong>der</strong> Auffassung bestärkt,<br />

dass das BMG die rechtlichen<br />

Vorgaben, insbeson<strong>der</strong>e § 15<br />

Satz 3 ZHG an die GOZ missachten<br />

will, wonach bei <strong>der</strong> Gebührenfestsetzung<br />

„den berechtigten<br />

Interessen <strong>der</strong> Zahnärzte und <strong>der</strong><br />

zur Zahlung <strong>der</strong> Entgelte Verpflichteten<br />

Rechnung zu tragen“<br />

ist, sodass wir uns an Sie als Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages<br />

mit <strong>der</strong> Bitte wenden, dafür einzutreten,<br />

dass sich <strong>der</strong> Deutsche


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 15<br />

Bundestag mit den zentralen Aspekten<br />

<strong>der</strong> GOZ-Novellierung direkt<br />

beschäftigt und über die wichtigsten<br />

Grundlagen des Gebührenrechts<br />

<strong>der</strong> Zahnärzte durch<br />

Bundesgesetz entscheidet.“ Die<br />

Reaktionen <strong>der</strong> Fraktionsvorsitzenden<br />

brachten nichts Neues außer<br />

lapidare Empfehlungen und<br />

Rechtfertigungen. Man solle sich<br />

nochmals an das Bundesgesundheitsministerium<br />

wenden (Elke<br />

Ferner, SPD), „jede weitere Erhöhung“<br />

über die 6 Prozent hinaus<br />

würde den Kompromiss (Anm. d.<br />

Red. gemeint ist <strong>der</strong> Verzicht auf<br />

die Öffnungsklausel) gefährden<br />

(Heinz Lanfermann, FDP), „Der vorgelegte<br />

Referentenentwurf (…) ist<br />

ein ausgewogener Kompromiss<br />

zwischen den Interessen aller Beteiligten.“<br />

(Stefan Müller, CSU).<br />

4. Station:<br />

Entschluss pro<br />

Verfassungsbeschwerde<br />

Im Juni 2011 beauftragte die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

den Vorstand, Verfassungsbeschwerde<br />

einzulegen und bewilligte<br />

die finanziellen Mittel, um die<br />

Kosten zu tragen. Von <strong>der</strong> Kanzlei<br />

Ratajczak in Sindelfingen wurde<br />

ein An<strong>der</strong>konto eingerichtet für alle,<br />

die diesen Weg finanziell unterstützen<br />

wollten.<br />

5. Station:<br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Klage<br />

Am 4. November 2011 passierte die<br />

GOZ 2012 den Bundesrat – ohne<br />

Öffnungsklausel, aber auch ohne<br />

Anpassung des Punktwerts. Auf<br />

den vom Bundeskabinett verabschiedeten<br />

Verordnungsentwurf<br />

hatte <strong>der</strong> Finanzausschuss des<br />

Bundesrats die Vorgabe eines maschinenlesbaren<br />

Abrechnungsformulars<br />

draufgepackt. „Es gibt keine<br />

Erklärung, welche die von dieser<br />

Bundesregierung praktizierte Ungleichbehandlung<br />

<strong>der</strong> Zahnärzteschaft<br />

rechtfertigen könnte“,<br />

schreibt Prof. Dr. Ratajczak in einem<br />

Beitrag, <strong>der</strong> den Klageweg skizziert.<br />

Ein Jahr lang wird es dauern, bis die<br />

Klage steht. Ein Jahr geprägt von<br />

Gesprächen mit <strong>der</strong> Berufspolitik,<br />

mit Gesundheitspolitikern auf<br />

Bundes- und Landesebene, mit<br />

Vertretern von zahnärztlichen Organisationen.<br />

Am Ende stehen<br />

dem <strong>BDIZ</strong> EDI mit dem FVDZ und<br />

dem Berufsverband <strong>der</strong> Kiefer- û


16<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Foto: Bundesverfassungsgericht<br />

Der 1. Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe wird sich unter dem Aktenzeichen 1 BvR 2401/12 mit <strong>der</strong> Verfassungsbeschwerde des <strong>BDIZ</strong><br />

EDI beschäftigen. Der Senat besteht aus Vizepräsident Dr. Ferdinand Kirchhof, Prof. Dr. Reinhard Gaier, Prof. Dr. Michael Eichberger, Wilhelm Schluckebier,<br />

Prof. Dr. Johannes Masing, Prof. Dr. Andreas L. Paulus, Prof. Dr. Susanne Baer und Prof. Dr. Gabriele Britz.<br />

orthopäden – Landesverband Bayern<br />

zwei starke Verbände zur Seite<br />

und zahlreiche einzelne Zahnärzte,<br />

die die Klage finanziell unterstützen.<br />

„Wir haben nur einen Schuss“, antwortete<br />

Christian Berger auf Fragen,<br />

wann es denn endlich soweit<br />

sei. Im September 2012 stellt die<br />

Bayerische Landeszahnärztekammer<br />

das Rechtsgutachten von Prof.<br />

Dr. Helge Sodan, Direktor des Deutschen<br />

Instituts für Gesundheitsrecht<br />

(DIGR) und ehemaliger Präsident<br />

des Verfassungsgerichtshofes<br />

des Landes Berlin, <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

vor. Sodan kommt zu dem<br />

Schluss, dass die GOZ-Novelle gegen<br />

das Zahnheilkundegesetz verstoße<br />

und das Grundrecht auf Berufsfreiheit<br />

verletze und somit<br />

nicht verfassungskonform sei. Das<br />

Gutachten stützt die Auffassung<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI.<br />

6. Station:<br />

Verfassungsbeschwerde<br />

ist eingereicht<br />

Am 7. November 2012 reicht die<br />

Rechtsanwaltskanzlei Ratajczak &<br />

Partner die Rechtsverfassungsbeschwerde<br />

ein. Da nur betroffene<br />

Zahnärzte beschwerdeberechtigt<br />

sind, treten sechs Zahnärzte als<br />

Kläger auf: Christian Berger, Präsident<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI und Vizepräsident<br />

<strong>der</strong> Bayerischen Landeszahn -<br />

ärztekammer (BLZK), Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

E. Zöller, Vizepräsident des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI und Direktor <strong>der</strong> Klinik<br />

und Poliklinik für Mund-, Kieferund<br />

Plastische Gesichtschirurgie<br />

<strong>der</strong> Universität Köln, Dr. Karl-Heinz<br />

Sundmacher, Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />

des Freien Verbandes Deutscher<br />

Zahnärzte (FVDZ), Dr. Claus Durlak,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Landesverbandes<br />

Bayern im Berufsverband <strong>der</strong><br />

Deutschen Kieferorthopäden e.V.<br />

(BDK), Dr. Wilfried Forschner, stellvertretend<br />

für viele Zahnärzte aus<br />

Baden-Württemberg; Forschner ist<br />

auch Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bezirkszahnärztekammer<br />

Tübingen. Dr. Wilfried<br />

Beckmann, Präsident <strong>der</strong> Privatzahnärztlichen<br />

Vereinigung<br />

Deutschlands (PZVD).<br />

Hauptargumente sind <strong>der</strong> Verstoß<br />

gegen § 15 Zahnheilkundegesetz<br />

(ZHG) und <strong>der</strong> verfehlte Interessenausgleich<br />

zwischen Patient<br />

und Zahnarzt. Die Verfassungsklage<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI wird unterstützt<br />

vom Freien Verband Deutscher<br />

Zahnärzte (FVDZ), vom Landesver-<br />

band <strong>der</strong> Kieferorthopäden in Bayern<br />

sowie von einer Vielzahl einzelner<br />

Zahnärzte. Ratajczak: „Das<br />

Bundesverfassungsgericht wird<br />

unter an<strong>der</strong>em die so bisher noch<br />

nie zu entscheidende Frage beantworten,<br />

ob <strong>der</strong> Normgeber sich<br />

einfach durch Untätigbleiben aus<br />

<strong>der</strong> Verantwortung stehlen kann:<br />

Nullnummer 1988 und Nullnummer<br />

2012 beim Punktwert, <strong>der</strong><br />

doch seit 1988 die Aufgabe übernehmen<br />

sollte, die wirtschaftliche<br />

Entwicklung aufzufangen. Darf<br />

<strong>der</strong> Verordnungsgeber eine Berufsgruppe,<br />

<strong>der</strong>en Honorierung er gesetzlich<br />

regelt, 46 Jahre lang ignorieren,<br />

ohne die Verfassung zu verletzen?<br />

Ich denke, nein, das darf er<br />

nicht!“<br />

Gesetzt dem Fall die Karlsruher<br />

Richter nehmen die Klage an und<br />

entscheiden, dass diese GOZ gegen<br />

Grundgesetz und Zahnheilkundegesetz<br />

verstößt, muss <strong>der</strong><br />

Verordnungsgeber die Rügen des<br />

Bundesverfassungsgerichts abarbeiten.<br />

Soweit ist es aber längst<br />

noch nicht. Die nächste Hürde <strong>der</strong><br />

Verfassungsbeschwerde ist die<br />

Frage, ob <strong>der</strong> zuständige Senat die<br />

Beschwerde annehmen wird. ■<br />

AWU


18<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

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1. Christian Berger, Fachzahnarzt für Oralchirurgie, Königstr.<br />

20, 87435 Kempten,<br />

2. Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller, Facharzt für Mund-, Kiefer und<br />

Gesichtschirurgie, Zahnarzt, Rösberger Str. 4, 50968 Köln,<br />

3. Dr. Karlheinz Sundmacher, Zahnarzt, Hebelstr. 6, 68766<br />

Hockenheim<br />

4. Dr. Wilfried Beckmann, Privatzahnarzt, Susannenstr. 7a,<br />

33335 Gütersloh<br />

5. Dr. Claus Durlak, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie,<br />

Sophienstr. 8, 95444 Bayreuth<br />

6. Dr. Wilfried Forschner, Zahnarzt, Kappenzipfel 12, 88400<br />

Biberach<br />

– Beschwerdeführer 1 bis 6 –<br />

Pbv: RAe Ratajczak & Partner, Posener Str.1, 71065 Sindelfingen<br />

wegen <strong>der</strong> Verordnung zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gebührenordnung für<br />

Zahnärzte (ÄndVO) vom 05.12.2011 (BGBl. I S. 2661), in<br />

Kraft getreten am 01.01.2012<br />

Sindelfingen<br />

1) 2)*<br />

Prof. Dr. Thomas Ratajczak<br />

Jan von Wallfeld 4)*<br />

Dr. Detlef Gurgel 1)*<br />

1) 7)*<br />

Dr. med. Helge Hölzer<br />

Dr. Clemens M. Bold 6)*<br />

Dr. Berit Jaeger 1)*<br />

Dr. Clemens Winter 1)*<br />

Dr. Ulrich Wellmann 3)<br />

Dr. Andreas Beyer, LL.M.<br />

Martina Winkhart-Martis 1)<br />

Dr. Marc Sieper, Mag. rer. publ. 1)<br />

Nico Gottwald 6)<br />

Kerstin Lutz 6)<br />

Prof. Dr. Dr. med. Heiko Striegel<br />

Christian A. Schuler 9)<br />

Dr. Henrike John 6)<br />

Prof. Dr. Annette Rabe 6)<br />

Michaela Hermes, LL.M. 6)<br />

Catrin Klink 1)<br />

Birte Rosenkranz 6)<br />

Daniel Gröschl 6)<br />

Posener Straße 1<br />

71065 Sindelfingen<br />

Telefon: 0 70 31/95 05-0<br />

Telefax: 0 70 31/95 05-99<br />

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Christoph-M. Stegers 1)*<br />

Claudia Wieprecht-Jäckel 1)<br />

Essen<br />

1) 5)*<br />

Harald Wostry<br />

Prof. Dr. iur. Andreas Teufer 6)<br />

Freiburg i. Br.<br />

Peter Schabram 1)*<br />

Andreas Blessing 6)<br />

Jena<br />

Prof. Dr. Andreas Teubner 1) *<br />

Frank Schorcht *<br />

Katharina Kowalski 6)<br />

Meißen<br />

Christoph Sorek 1)*<br />

München<br />

Johannes Daun<strong>der</strong>er<br />

Florian Mangold 6)*<br />

Claudia Halstrick 1)*<br />

1) 5)*<br />

6) 8) 9)<br />

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Sitz: Sindelfingen<br />

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2)<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

3)<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

4)<br />

Fachanwalt für Bau- u. Architektenrecht<br />

5)<br />

Fachanwalt für Strafrecht<br />

6)<br />

Medizinrecht<br />

7)<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

8)<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin;<br />

Sportmedizin<br />

9)<br />

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<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 19<br />

Rechtssatzverfassungsbeschwerde vom 07. November 2012 Seite 5 von 111<br />

A. Rechtsfragen<br />

Die Verfassungsbeschwerde stellt im Wesentlichen die nachstehenden<br />

Rechtsfragen zur Entscheidung:<br />

1) Ist es mit Art. 12 Abs. 1 GG vereinbar, den in § 5 Abs. 1 Satz 3<br />

GOZ festgelegten Punktwert seit 01.01.1988 und die wirtschaftliche<br />

Bewertung <strong>der</strong> privatzahnärztlichen Leistungen in weiten Teilen<br />

seit 01.04.1965 nicht an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen?<br />

2) Bedeutet eine entgegen <strong>der</strong> Ermächtigungsnorm des § 15 Satz 3<br />

ZHG zum Erlass <strong>der</strong> GOZ trotz wirtschaftlicher Preissteigerungen<br />

unterlassene Punktwerterhöhung in § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ einen<br />

Verstoß gegen den Grundsatz <strong>der</strong> Gesetzesbindung aus Art. 20<br />

Abs. 3 GG?<br />

3) Ist es mit Art. 3 Abs. 1 GG vereinbar, die für Zahnärzte in § 5<br />

Abs. 1 Satz 3 GOZ erfor<strong>der</strong>liche Punktwertanpassung an die wirtschaftliche<br />

Entwicklung zu unterlassen und demgegenüber bei<br />

Ärzten eine Punktwerterhöhung in § 5 Abs. 1 Satz 3 GOÄ vorzunehmen?


20<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Rechtssatzverfassungsbeschwerde vom 07. November 2012 Seite 106 von 111<br />

Demnach liegt eine Ungleichbehandlung <strong>der</strong> Vergleichsgruppen vor.<br />

Auch hiernach ist also Art. 3 Abs. 1 GG verletzt, sofern diese Verletzung<br />

nicht verfassungsrechtlich zu rechtfertigen ist.<br />

(6) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung<br />

Diese Grundrechtsverletzung im Hinblick auf Art. 3 Abs. 1 GG ist verfassungsrechtlich<br />

nicht gerechtfertigt. Sie hält <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeitsprüfung<br />

nicht stand.<br />

Welchem legitimen Zweck die festgestellte Ungleichbehandlung dienen<br />

soll, erschließt sich nicht. Es ist kein vertretbares Ziel ersichtlich, die<br />

Zahnärzte an<strong>der</strong>s als die Ärzte sowie an<strong>der</strong>e freie Berufe zu behandeln.<br />

Da bereits <strong>der</strong> Zweck nicht begründet und deshalb nicht ersichtlich ist,<br />

erübrigen sich die Antworten darauf, ob die unterlassene Punktwerterhöhung<br />

zur Zweckerreichung geeignet und erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Grundsätzlich gilt das Gleiche für die Angemessenheit. Angemessen ist<br />

eine Regelung nur, wenn ihr verfolgtes Ziel in seiner Wertigkeit gegenüber<br />

<strong>der</strong> Intensität des Eingriffs verhältnismäßig ist. Das Ziel des Unterlassens<br />

ist, wie ausgeführt, nicht ersichtlich o<strong>der</strong> erahnbar geschweige<br />

denn vom Verordnungsgeber begründet.<br />

Grundsätzliches Normziel des § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ ist die Statuierung<br />

einer einheitlichen dreigliedrigen (Punktwert, Punktzahl und Steigerungssatz)<br />

Rechnungsgrundlage mit dem Punktwert als Komponente zur<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung. Bei erstmaliger Einführung<br />

<strong>der</strong> GOZ und des in § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ statuierten Punktwertes<br />

1988 war <strong>der</strong> Regierungsentwurf hierzu wie folgt begründet (BR-<br />

Drs. 551/64, S. 46):#<br />

„Im neuen System <strong>der</strong> Gebührenbemessung sollen Steigerungssätze<br />

nicht mehr die Funktion haben, die wirtschaftliche<br />

Entwicklung aufzufangen; diese Funktion hat nach <strong>der</strong> neuen<br />

GOÄ <strong>der</strong> Punktwert übernommen“.<br />

Der Wille des Verordnungsgebers war insoweit eindeutig. Der Verordnungsgeber<br />

hat eine Än<strong>der</strong>ung dieses Willens nicht schlüssig o<strong>der</strong> gar<br />

konkludent erklärt – und könnte dies auch gar nicht, weil er nicht einer<br />

Berufsgruppe die Teilnahme an <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung abschneiden<br />

dürfte. Das versteht sich in einem demokratischen Rechtsstaat<br />

von selbst. Die Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung ist<br />

auch bei den zahnärztlichen Gebührenordnungen ebenso regelmäßig<br />

vorzunehmen wie bei an<strong>der</strong>en vergleichbaren Berufen. Dies ist während<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit und auch mit <strong>der</strong> ÄndVO vom 05.12.2011 für die<br />

neue GOZ nicht geschehen.


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22<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Rechtssatzverfassungsbeschwerde vom 07. November 2012 Seite 107 von 111<br />

Insgesamt fehlen in den Gesetzesmaterialien Angaben, warum die verordnungsermächtigte<br />

Bundesregierung, die wirtschaftliche Entwicklung<br />

als Normziel des § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ nicht berücksichtigt hat, obgleich<br />

dies die Ermächtigungsnorm des § 15 Satz 3 ZHG verlangt. Folge<br />

ist nämlich, dass ein Zweck des Unterlassens nicht erkennbar und dieses<br />

deshalb <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeitsprüfung schon rechtsmethodisch nicht<br />

sauber zuführbar ist.<br />

Nichts an<strong>der</strong>es ergibt sich, wenn man versucht, dem Unterlassen ein Ziel<br />

zu unterstellen. Dies könnte darin bestehen, dass <strong>der</strong> Verordnungsgeber<br />

den zahnärztlichen Verdienst als über Gebühr erhöht ansehen wollte.<br />

Möglicherweise wurde zur Korrektur ein Interessenausgleich nicht vorgenommen.<br />

Hierzu geben die Gesetzesmaterialien ab 1988 nichts her. In<br />

<strong>der</strong> Begründung zur Bugo-Z finden sich dagegen dazu Ausführungen<br />

(BR-Drs. 551/64 vom 21.12.1964, S. 3):<br />

Es ist nicht ersichtlich, dass sich daran etwas geän<strong>der</strong>t hat. Wenn Kostensteigerungen<br />

46 Jahre unberücksichtigt bleiben, dann müsste die Korrektur<br />

eines Zuvielverdienstes wegen des Fortlaufens <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung längst beendet sein. Es kann also nicht angenommen<br />

werden, dass es im Zeitpunkt <strong>der</strong> ÄndVO noch einer Korrektur bedurft<br />

hätte. Folglich ist dieses Ziel des Unterlassens nicht virtuell zugrunde zu<br />

legen. Auch eine pauschale Vermutung, dass eine Än<strong>der</strong>ung in dieser<br />

Zeit nicht eingetreten sei, verbietet sich. Dies bereits deshalb, weil, unabhängig<br />

von technischen Fortschritten und daraus resultierenden Effizienzgewinnen,<br />

zumindest die Inflationsrate von (geschätzten) 2 % und daraus<br />

resultierend <strong>der</strong> Kaufkraftverlust von über 60% seit 1988 bzw. weit<br />

mehr als 200 % seit 1965 zu berücksichtigen ist. Der Eingriff in Art. 3<br />

Abs. 1 GG wäre nach diesen Ansätzen gleichfalls nicht verfassungsrechtlich<br />

gerechtfertigt.<br />

Nach all dem ist festzustellen, dass das Unterlassen schlicht willkürlich<br />

ist. Es fehlt an je<strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit.<br />

Es liegt ein nicht gerechtfertigter Eingriff in den Schutzbereich des Art. 3<br />

Abs. 1 GG vor. Damit ist Gleichheitssatzes aus Art. 3 Abs. 1 GG zu Lasten<br />

<strong>der</strong> deutschen Zahnärzte verletzt.


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24<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Rechtssatzverfassungsbeschwerde vom 07. November 2012 Seite 109 von 111<br />

Mit <strong>der</strong> Verletzung des Art. 3 Abs. 1 GG ist zugleich eine Verletzung<br />

des Art. 12 Abs. 1 GG verbunden. Denn Art. 3 Abs. 1 GG stellt ein höherwertiges<br />

und verletztes Grundrecht dar. Deshalb kann die Berufsausübungsregelung<br />

des § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ keinen Bestand haben (allgemein<br />

zum Zusammenwirken von Art. 12 und Art. 3 GG BVerfG,<br />

30.07.2008 – 1 BvR 3262/07,1 BvR 402/08, 1 BvR 906/08 –, BVerfGE<br />

121, 317 [369]; BVerfG, 25.02.1969 – 1 BvR 224/67 –, BVerfGE 25, 236<br />

[251]).<br />

(7) Keine entgegenstehende BVerfG-Rechtsprechung<br />

Diesem Ergebnis steht die Begründung des Nichtannahmebeschlusses<br />

des BVerfG vom <strong>13</strong>.02.2001 – 1 BvR 2311/00 – nicht entgegen. Dort<br />

hieß es:<br />

„Eine Verletzung von Grundrechten […] ist nicht ersichtlich,<br />

solange <strong>der</strong> Beschwerdeführer von den Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

die ihm die Gebührenordnung für Zahnärzte eröffnet,<br />

keinen Gebrauch macht.“<br />

Damit zielte das BVerfG auf die Steigerungssätze, ohne allerdings <strong>der</strong>en<br />

systematische Bedeutung zu hinterfragen. Dennoch ist das Gebrauch<br />

machen hinsichtlich <strong>der</strong> variablen Steigerungssätze heute, zwölf Jahre<br />

später, längst <strong>der</strong> Fall (s. die Graphik oben S. 39). Den Zahnärzten blieb<br />

keine an<strong>der</strong>e Wahl, als mit erhöhten Steigerungssätzen und seit diesem<br />

Jahr auch mit dem Ausweichen in Analogleistungen den nicht angepassten<br />

Punktwert auszugleichen. Dies ist jedoch nicht Sinn und Zweck <strong>der</strong><br />

Steigerungssätze und auch nicht Sinn und Zweck einer Gebührenordnung,<br />

die beachtet können und nicht durch verfassungsgerichtlich empfohlene<br />

Nichtbeachtung umgangen werden sollte.<br />

Die Steigerungssätze sollen den Zahnärzten eine Einstufung und Entlohnung<br />

nach Schwierigkeitsgrad und / o<strong>der</strong> Zeitaufwand des jeweiligen<br />

Einzelfalles ermöglichen. Es ist nicht Sache <strong>der</strong> einzelnen Zahnärzte,<br />

dieses Regelungsinstrumentarium zweckzuentfremden und schon gar<br />

nicht, eigenmächtig Anpassungen an die wirtschaftliche Entwicklung<br />

vorzunehmen. Demgegenüber stellen Punktzahlen Rechenfaktoren für<br />

bestimmte Leistungen dar. Folglich können Ärzte und Zahnärzte gleichermaßen<br />

we<strong>der</strong> über Steigerungssätze noch über Punktmengen einen<br />

Ausgleich <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung herbeiführen. Alles an<strong>der</strong>e<br />

wäre ein Verstoß gegen die Vorschriften <strong>der</strong> GOZ. Zu einem solchen<br />

wollte auch das BVerfG mit dem damaligen Nichtannahmebeschluss<br />

nicht veranlassen.<br />

Die Kostenentwicklung zu berücksichtigen, ist Aufgabe <strong>der</strong> Punktwertanpassung<br />

gem. § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ. Diesen legt <strong>der</strong> Verordnungsgeber<br />

infolge <strong>der</strong> Ermächtigung gemäß § 15 Satz 3 ZHG fest. Der<br />

Verordnungsgeber und nicht <strong>der</strong> einzelne Zahnarzt hat für den Interessenausgleich<br />

zwischen leistungserbringendem Zahnarzt und zahlungspflichtigem<br />

Patienten zu sorgen. Der Zahnarzt hat lediglich die Schwierigkeit<br />

seiner Leistungserbringung zu beurteilen und abzurechnen.


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 25<br />

Rechtssatzverfassungsbeschwerde vom 07. November 2012 Seite 109 von 111<br />

Hier verhält es sich für den Zahnarzt ganz genauso wie für den Rechtsanwalt.<br />

Für Letzteren gelten gemäß § <strong>13</strong> RVG beispielsweise hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Geschäftsgebühr nach Nr. 2300 Anlage 1 RVG Gebührensätze<br />

zwischen 0,5 bis 2,5. Dabei kann eine Gebühr von mehr als 1,3 nur gefor<strong>der</strong>t<br />

werden, wenn die Tätigkeit umfangreich und schwierig war.<br />

Wollte <strong>der</strong> Rechtsanwalt über die Gebührensätze die Folgen <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung kompensieren, so würde dies einen „Sturm <strong>der</strong><br />

Entrüstung“ verursachen. Folglich wird dies das BVerfG hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Zahnärzte nicht betreffend die Steigerungssätze erwarten wollen.<br />

Im Nachgang zum Nichtannahmebeschlusses des BVerfG vom<br />

<strong>13</strong>.02.2001 – 1 BvR 2311/00 – zielte <strong>der</strong> Kammerbeschluss BVerfG,<br />

25.10.2004 – 1 BvR 1437/02 – , BVerfGK 4, 144 [148]) auf die geson<strong>der</strong>ten<br />

Vereinbarungen gemäß § 2 GOZ. Im Orientierungssatz 2a heißt<br />

es:<br />

„Die im Regelfall nur schmale Marge schadet nicht, weil <strong>der</strong><br />

Zahnarzt gemäß § 2 GOZ 1987 eine abweichende Vereinbarung<br />

treffen kann.“<br />

Damit hat das BVerfG die räumliche Enge <strong>der</strong> Steigerungssätze zwischen<br />

dem GKV-Niveau des 2,3-fachen Satzes bis zum 3,5-fachen anerkannt.<br />

Vom Punktwert des § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ darf <strong>der</strong> Zahnarzt auch<br />

bei abweichenden Vereinbarungen wegen § 2 Abs. 1 Satz 2 GOZ nicht<br />

abweichen. Dort heißt es:<br />

„Die Vereinbarung einer abweichenden Punktzahl (§ 5 Absatz<br />

1 Satz 2) o<strong>der</strong> eines abweichenden Punktwertes (§ 5 Absatz<br />

1 Satz 3) ist nicht zulässig.“<br />

Insoweit schafft § 2 GOZ keinen Freiraum, son<strong>der</strong>n modifiziert lediglich<br />

den Gestaltungsrahmen. Außerdem kommt es dann für eine angemessene<br />

Vergütung entscheidend auf den Patientenwillen an. Der etwaig denkbare<br />

Hinweis auf § 2 GOZ ist deshalb untauglich, um das Unterlassen des<br />

Verordnungsgebers hinsichtlich des § 5 GOZ auszugleichen (Zuck, Die<br />

GOZ-Novelle, MedR 2012, 436 [440]).<br />

In seiner Entscheidung vom <strong>13</strong>.05.2004 – III ZR 344/03 – BGHZ 159,<br />

142 = S. 15 des Umdrucks gibt <strong>der</strong> BGH einen Hinweis darauf, dass er<br />

auch das Dilemma des (Zahn)Arztes, im Wege <strong>der</strong> den 3,5-fachen Steigerungssatz<br />

überschreitenden Gebührenvereinbarung nach § 2<br />

GOZ/GOÄ das „aus seiner Sicht angemessene Honorar“ zu erzielen,<br />

kennt, und merkt an, dass „eine solche Verfahrensweise auf Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> privaten Krankenversicherer stoßen würde“.<br />

Es wäre nach unserer Erfahrung nicht falsch, insoweit von „erbittertem<br />

Wi<strong>der</strong>stand“ zu sprechen. Die Honorarvereinbarung ist ein Ausweg für<br />

„betuchte“ Patienten und Zahnärzte mit einem beson<strong>der</strong>en Leistungsangebot,<br />

nicht aber für den Regelfall.


26<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Rechtssatzverfassungsbeschwerde vom 07. November 2012 Seite 110 von 111<br />

Damit hat das BVerfG die räumliche Enge <strong>der</strong> Steigerungssätze zwischen<br />

dem GKV-Niveau des 2,3-fachen Satzes bis zum 3,5-fachen anerkannt.<br />

Vom Punktwert des § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ darf <strong>der</strong> Zahnarzt auch<br />

bei abweichenden Vereinbarungen wegen § 2 Abs. 1 Satz 2 GOZ nicht<br />

abweichen. Dort heißt es:<br />

„Die Vereinbarung einer abweichenden Punktzahl (§ 5 Absatz<br />

1 Satz 2) o<strong>der</strong> eines abweichenden Punktwertes (§ 5 Absatz<br />

1 Satz 3) ist nicht zulässig.“<br />

Insoweit schafft § 2 GOZ keinen Freiraum, son<strong>der</strong>n modifiziert lediglich<br />

den Gestaltungsrahmen. Außerdem kommt es dann für eine angemessene<br />

Vergütung entscheidend auf den Patientenwillen an. Der etwaig denkbare<br />

Hinweis auf § 2 GOZ ist deshalb untauglich, um das Unterlassen des<br />

Verordnungsgebers hinsichtlich des § 5 GOZ auszugleichen (Zuck, Die<br />

GOZ-Novelle, MedR 2012, 436 [440]).<br />

In seiner Entscheidung vom <strong>13</strong>.05.2004 – III ZR 344/03 – BGHZ 159,<br />

142 = S. 15 des Umdrucks gibt <strong>der</strong> BGH einen Hinweis darauf, dass er<br />

auch das Dilemma des (Zahn)Arztes, im Wege <strong>der</strong> den 3,5-fachen Steigerungssatz<br />

überschreitenden Gebührenvereinbarung nach § 2<br />

GOZ/GOÄ das „aus seiner Sicht angemessene Honorar“ zu erzielen,<br />

kennt, und merkt an, dass „eine solche Verfahrensweise auf Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> privaten Krankenversicherer stoßen würde“.<br />

Es wäre nach unserer Erfahrung nicht falsch, insoweit von „erbittertem<br />

Wi<strong>der</strong>stand“ zu sprechen. Die Honorarvereinbarung ist ein Ausweg für<br />

„betuchte“ Patienten und Zahnärzte mit einem beson<strong>der</strong>en Leistungsangebot,<br />

nicht aber für den Regelfall.<br />

II.<br />

Verletzung des Art. 3 Abs. 1 GG durch unterlassene Punktwerterhöhung<br />

Der Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG ist durch die unterlassene<br />

Punktwerterhöhung in § 5 Abs. 1 Satz 3 GOZ verletzt. Hierzu wird auf<br />

die Prüfung <strong>der</strong> Verletzung höherrangigen Rechts innerhalb <strong>der</strong> Ausführungen<br />

zur Verletzung des Art. 12 Abs. 1 GG verwiesen (vgl. S. 91 ff.).<br />

E. Gesamtergebnis<br />

Die Verfassungsbeschwerde ist zulässig und begründet.<br />

Prof. Dr. Ratajczak<br />

Rechtsanwalt


28<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Drei Fragen an Prof. Dr. Ratajczak<br />

Prof. Dr. Ratajczak<br />

Herr Professor Dr. Ratajczak, die<br />

Verfassungsbeschwerde umfasst<br />

111 Seiten. Können Sie mit wenigen<br />

Sätzen zusammenfassen, wie<br />

Sie argumentieren?<br />

Die Verfassungsbeschwerde greift<br />

die Nichterhöhung des Punktwertes<br />

seit 1988, also seit schon<br />

mehr als 24 Jahren, an und for<strong>der</strong>t<br />

im Ergebnis, dass sich die<br />

Bundesregierung als <strong>der</strong> Normgeber<br />

<strong>der</strong> GOZ – wie ein Vertragspartner<br />

auch – an die von ihr 1987<br />

selbst aufgestellten Rechtsgrundsätze<br />

halten muss. Wenn man allgemein<br />

„pacta sunt servanda“<br />

for<strong>der</strong>n darf, dann muss man<br />

auch for<strong>der</strong>n können, dass die<br />

Bundesregierung als Normgeber<br />

<strong>der</strong> GOZ ihre Maxime von 1987,<br />

wonach <strong>der</strong> Punktwert künftig<br />

die Aufgabe habe, die wirtschaftliche<br />

Entwicklung aufzufangen,<br />

respektiert und umsetzt. Nachdem<br />

die GOZ zum 1. Januar 1988<br />

nur „kostenneutral“ aus <strong>der</strong> Bugo-Z<br />

von 1965 umgesetzt wurde,<br />

erfor<strong>der</strong>t dies eigentlich eine Anpassung<br />

an die wirtschaftliche<br />

Entwicklung seit mehr als 46 Jahren<br />

vorzunehmen. Es kann nicht<br />

angehen, dass man jahrzehntelanges<br />

Tätigwerden damit rechtfertigt,<br />

dass man nun zu viel tun<br />

müsse, um Gerechtigkeit herzustellen,<br />

und deshalb <strong>der</strong> bestehenden<br />

Ungerechtigkeit noch<br />

mehr Ungerechtigkeit folgen<br />

lässt. Dass die wirtschaftliche<br />

Entwicklung an <strong>der</strong> Zahnärzteschaft<br />

spurlos vorbeigegangen<br />

wäre, behauptet nicht einmal die<br />

Bundesregierung. Sie widmet<br />

dieser Frage ein paar Sätze bei <strong>der</strong><br />

Anpassung <strong>der</strong> Reisekosten in § 8<br />

GOZ, bedenkt aber ansonsten das<br />

Problem mit Nichtbeachtung.<br />

Die Verfassungsbeschwerde arbeitet<br />

als einen Schwerpunkt<br />

heraus, dass die Weigerung <strong>der</strong><br />

Bundesregierung, die GOZ sachgerecht<br />

weiterzuentwickeln, nicht<br />

nur die Zahnärzteschaft massivst<br />

benachteiligt, son<strong>der</strong>n auch beihilfeberechtigte<br />

und privat krankenversicherte<br />

Patienten. Denn die<br />

müssen sich mit den Kostenträgern<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen, sobald<br />

mehr als <strong>der</strong> 2,3-fache Steigerungsfaktor<br />

angesetzt wird und sind im<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahre dazu übergegangen,<br />

anstelle <strong>der</strong> zermürbenden<br />

rechtlichen und erst recht gerichtlichen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen die<br />

Differenz zwischen den Beihilfe-<br />

/Versicherungsleistungen aus eigener<br />

Tasche zu bezahlen. Je angemessener<br />

<strong>der</strong> Punktwert erhöht<br />

wird, umso mehr wirkt sich das<br />

auch zugunsten <strong>der</strong> Patienten aus,<br />

weil dann <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Steigerungsfaktoren<br />

wie<strong>der</strong> nach unten<br />

geht. Das sieht man aktuell an den<br />

Inlaypositionen, die zum 1. Januar<br />

2012 durch die neue GOZ massiv<br />

angehoben wurden, weil sie zuletzt<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger einheitlich<br />

zum 3,5-fachen Satz abgerechnet<br />

wurden, nach <strong>der</strong> Punktmengenanpassung<br />

aber zum 2,3-fachen<br />

Satz abgerechnet werden.<br />

Nebeneffekt <strong>der</strong> sehr selektiven<br />

Gebührenerhöhung durch die GOZ<br />

ist, dass die in den vergangenen<br />

Jahren oft zu Kampfpreisen auf den<br />

Markt gebrachten Zahnzusatzversicherungen<br />

ab dem 1. Januar 2012<br />

schlagartig mit stark erhöhten Kosten<br />

klarkommen müssen, fallen<br />

doch in <strong>der</strong>en Portfolio vor allem Inlays<br />

und Kronen, für welche die<br />

Bundesregierung die Punktmengenansätze<br />

erheblich erhöht hat.<br />

Durch dieses selektive Vorgehen hat<br />

die Bundesregierung nicht nur die<br />

klassischen Bereiche <strong>der</strong> Zahnheilkunde,<br />

also die Chirurgie und den<br />

Sektor <strong>der</strong> konservierenden Zahnheilkunde<br />

„bestraft“, von <strong>der</strong> Kieferorthopädie,<br />

die 1988 massiv abgewertet<br />

wurde, im Jahr 2012 keine<br />

Verbesserung erhielt, ganz abgesehen.<br />

Die Bundesregierung for<strong>der</strong>t<br />

<strong>der</strong> Sache nach geradezu dazu auf,<br />

die Steigerungsfaktoren nach oben<br />

auszureizen; denn nur in denjenigen<br />

Leistungsbereichen, in denen<br />

dies bis 2009 geschehen war, gab<br />

es 2012 einen Ausgleich in Form<br />

von Punktmengenanpassungen.<br />

Die GOZ dient jedoch nicht dazu,<br />

fiskalische Interessen <strong>der</strong> Beihilfeträger<br />

zu befriedigen o<strong>der</strong> die Attraktivität<br />

von Versicherungspolicen<br />

zu för<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n dazu, mo<strong>der</strong>ner<br />

Zahnheilkunde eine sachgerechte<br />

Abrechnungsbasis zu geben.<br />

Das geht in einem am Punktwert<br />

orientierten System nur<br />

durch die Anpassung des Punktwertes<br />

– und diese Anpassung ist<br />

von Verfassungswegen geboten.<br />

Inzwischen wissen wir, dass sich<br />

<strong>der</strong> 1. Senat mit <strong>der</strong> Beschwerde<br />

befassen wird. Sie kennen die Zusammensetzung<br />

bei<strong>der</strong> Senate.<br />

Spielt das für unsere Beschwerde<br />

eine Rolle?<br />

Ich denke nicht.<br />

In einem früheren Interview sprachen<br />

Sie von einem Jahr Dauer<br />

bis zu einer Entscheidung. Sollte<br />

die Klage zugelassen werden,<br />

müssen die jeweiligen Kläger persönlich<br />

vor Gericht erscheinen?<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

verhandelt nur ausnahmsweise<br />

münd lich. Da von dem Verfahren<br />

grundlegende Aussagen des Bun -<br />

desverfassungsgerichts zum Umgang<br />

des Staates mit staatlichen<br />

Gebührenordnungen zu erhoffen<br />

sind (Kann es etwa sein, dass allein<br />

die Anwaltschaft davon profitiert,<br />

dass sich <strong>der</strong> Bundestag zu einem<br />

beachtlichen Prozentsatz aus Juristen<br />

zusammensetzt?), könnte<br />

ich mir vorstellen, dass <strong>der</strong> Fall<br />

auch mündlich verhandelt wird,<br />

zumal dieselben Fragen bei <strong>der</strong><br />

anstehenden Reform <strong>der</strong> GOÄ zu<br />

beantworten sein werden. ■<br />

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30<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Verfassungsbeschwerde zur GOZ 2012<br />

Sechs Zahnärzte, sechs Kläger<br />

Die Redaktion des <strong>BDIZ</strong> EDI konkret stellt jene sechs Zahnärzte vor, die Verfassungsbeschwerde gegen die Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte (GOZ) eingereicht haben und damit sicherlich stellvertretend für alle deutschen Zahnärzte stehen. Was ist ihre<br />

Motivation, diesen Schritt zu gehen? Christian Berger (Kempten), Dr. Karl-Heinz Sundmacher (Hockenheim), Dr. Claus Durlak<br />

(Bayreuth), Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller (Köln), Dr. Wilfried Beckmann (Gütersloh) und Dr. Wilfried Forschner (Biberach)<br />

beziehen Position.<br />

Der Gesetzgeber ignoriert seine eigenen Gesetze<br />

Dr. Karl-Heinz Sundmacher<br />

Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des Freien<br />

Verbandes Deutscher Zahnärzte e.V.<br />

Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V. (FVDZ) hat sich bereits in seiner Dezember-Sitzung<br />

2011 dafür entschieden, die vom <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>implantologisch</strong> tätigen Zahnärzte in Europa<br />

(<strong>BDIZ</strong> EDI) initiierte Verfassungsbeschwerde zu unterstützen. Die Verfassungsbeschwerde<br />

von Prof. Dr. Thomas Ratajczak greift direkt die ausgebliebene Punktwerterhöhung<br />

in <strong>der</strong> GOZ 2012 an und passt damit exakt zu <strong>der</strong> Unterschriftenaktion des Freien Verbandes<br />

Deutscher Zahnärzte vom Frühjahr 2011. Bei dieser Aktion hatten knapp 19000 Zahnärzte –<br />

immerhin fast ein Drittel <strong>der</strong> Zahnärzteschaft – mit ihren Unterschriften gegen die Verweigerung<br />

einer Anhebung des seit 23 Jahren unverän<strong>der</strong>t gebliebenen Punktwertes protestiert.<br />

Bekanntermaßen hat sich die Regierung von diesem Protest nicht beeindrucken lassen. Die<br />

neue Gebührenordnung für Zahnärzte ist seit 1. Januar 2012 gültig – mit unverän<strong>der</strong>tem<br />

Punktwert.<br />

Der Bundesvorstand des FVDZ sieht in <strong>der</strong> Verweigerung <strong>der</strong> Punktwerterhöhung einen klaren<br />

Verstoß gegen die Vorgaben des Zahnheilkundegesetzes und ist nicht bereit, die Untätigkeit<br />

des Verordnungsgebers, <strong>der</strong> Regierung und des Deutschen Bundestages klaglos hinzunehmen.<br />

Wir können es nicht einfach so hinnehmen, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber seine eigenen Gesetze ignoriert.<br />

Wir gehen davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht klarstellen wird, dass uns<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzten nach nunmehr 24 Jahren nicht das verwehrt werden darf, was<br />

in an<strong>der</strong>en freien Berufen regelmäßig erfolgt: Die kontinuierliche Anpassung <strong>der</strong> Honorare an<br />

die realen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> wirtschaftlichen Verhältnisse.<br />

Kieferorthopädie völlig ohne Än<strong>der</strong>ung seit <strong>der</strong> GOZ 1988<br />

Dr. Claus Durlak<br />

Bayerischer Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />

im Berufsverband <strong>der</strong> deutschen<br />

Kieferorthopäden e.V.<br />

Die Situation, die den bayerischen Landesvorstand des BDK zur Klage vor dem Verfassungsgericht<br />

veranlasst hat, ist bisher ohne Beispiel:<br />

Eine neue staatliche Gebührenordnung, die GOZ 2012, übernimmt einen Gebührenteil, den<br />

Gebührenteil „G“, Kieferorthopädie, als einzigen ohne jegliche Än<strong>der</strong>ung von <strong>der</strong> GOZ 1988 in<br />

die „neue GOZ“.<br />

Damit wird <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> kieferorthopädischen Patienten nicht nur jede fachliche<br />

Weiterentwicklung gebührenrechtlich von Staats wegen vorenthalten. Diagnostik und Therapie<br />

werden in ein 24 Jahre altes, staatlich verordnetes Gebührenkorsett gezwängt und nach<br />

den Standards des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts festgezurrt.<br />

Es war daher ein Gebot <strong>der</strong> fachlichen Selbstachtung, dass <strong>der</strong> Landesvorstand des bayerischen<br />

Berufsverbandes <strong>der</strong> Kieferorthopäden nach dem Bekanntwerden des GOZ-Entwurfs<br />

im Frühjahr des vergangenen Jahres einstimmig beschloss, mit allen verfügbaren Mitteln gegen<br />

diese Zumutung einer Gebührenordnung vorzugehen und für die im §15 des Zahnheilkundegesetzes<br />

gefor<strong>der</strong>te Wahrung <strong>der</strong> „berechtigten Interessen <strong>der</strong> Zahnärzte“ zu kämpfen.


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 31<br />

Die Klage ist Konsequenz ergebnisloser Bemühungen<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 1989 für eine angemessene Honorierung<br />

ordentlicher Leistungen in <strong>der</strong> privaten Zahnheilkunde ein. Die Abbildung <strong>implantologisch</strong>er<br />

Leistungsziffern in <strong>der</strong> GOZ 1988 war die Motivation, den <strong>BDIZ</strong> ins Leben zu rufen. Gerade<br />

in <strong>der</strong> Implantologie wurden in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten viele neue<br />

Verfahren entwickelt, die in <strong>der</strong> neuen GOZ nicht o<strong>der</strong> nur unzureichend abgebildet sind. Der<br />

Verband hat sehr früh begonnen, sich zur Entwicklung <strong>der</strong> neuen GOZ zu äußern und dabei<br />

in <strong>der</strong> schriftlichen Stellungnahme und in <strong>der</strong> mündlichen Anhörung im Bundesgesundheitsministerium<br />

die Unzulänglichkeiten des Referentenentwurfs hervorgehoben und diesen<br />

GOZ-Entwurf abgelehnt. Der Verband hat daraufhin jeden einzelnen Abgeordneten des<br />

Deutschen Bundestags angeschrieben und gefor<strong>der</strong>t, die GOZ direkt im Bundestag zu behandeln.<br />

Mit dem Einreichen <strong>der</strong> Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe haben wir jetzt die Konsequenzen<br />

aus <strong>der</strong> Tatsache gezogen, dass die Politik nicht willens und <strong>der</strong> Verordnungsgeber<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage ist, für eine angemessene Honorierung <strong>der</strong> zahnärztlichen Leistungen unter<br />

Einbeziehung des aktuellen Standes <strong>der</strong> Wissenschaft zu sorgen.<br />

Die Verfassungsbeschwerde zeigt im Detail auf, was an dieser GOZ nicht verfassungskonform<br />

ist. Es geht um die seit 1965 nicht erfolgte Punktwerterhöhung und es geht um massive<br />

Verstöße gegen Zahnheilkundegesetz und Grundgesetz. Unser Justiziar hat den Rechtssatz<br />

hervorragend vorbereitet und formuliert und das 111-seitige Papier fußt auf soliden Argumenten<br />

<strong>der</strong> Zahnärzte. Gestützt wird die Argumentationskette auch durch das von <strong>der</strong><br />

Bayerischen Landeszahnärztekammer in Auftrag gegebene Rechtsgutachten von Prof. Dr.<br />

Helge Sodan, <strong>der</strong> die GOZ als nicht verfassungskonform einstuft.<br />

Aus den genannten Gründen rechnen wir uns gute Chance für die Annahme <strong>der</strong> Klage durch<br />

den 1. Senat des Bundesverfassungsgerichts aus. Der <strong>BDIZ</strong> EDI bedankt sich bei den beteiligten<br />

Organisationen und den unterstützenden Zahnärzten. Die Beteiligung von vielen einzelnen<br />

Zahnärzten zeigt deutlich, wie wichtig dieser Schritt für die zahnärztlichen Praxen in<br />

Deutschland ist.<br />

Christian Berger<br />

Präsident des <strong>BDIZ</strong> EDI,<br />

Vizepräsident <strong>der</strong> Bayerischen<br />

Landeszahnärztekammer<br />

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32<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Medizin und Zahnmedizin gehören zusammen<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller<br />

Direktor <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik<br />

für Mund-, Kiefer- und plastische<br />

Gesichtschirurgie <strong>der</strong> Uniklinik<br />

Köln, Vizepräsident des <strong>BDIZ</strong> EDI,<br />

1. Vizepräsident <strong>der</strong> DGOI<br />

Die Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie gehört zum Teil in die Zahnmedizin und<br />

zum an<strong>der</strong>en Teil ist sie medizinische Fachdisziplin – und in keinem an<strong>der</strong>en Bereich greifen<br />

Zahnmedizin und Medizin <strong>der</strong>art interdisziplinär ineinan<strong>der</strong>. Welche grundlegende Bedeutung<br />

die MKG bei <strong>der</strong> Weiterentwicklung in <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>herstellenden, plastischen Chirurgie im<br />

Gesichtsbereich nach Unfällen, Tumoren, aber auch bei Wachstums- und Entwicklungsstörungen<br />

hat, gerät lei<strong>der</strong> allzu häufig in den Hintergrund. Spezielle Arbeitsgebiete im Bereich<br />

<strong>der</strong> Zahnmedizin schließen die prothetisch-zahntechnische Rekonstruktion mittels Epithesen<br />

ein. Damit können Teile eines zerstörten Gesichts nachgebildet und ersetzt werden. Derartige<br />

Körperersatzteile werden zunehmend an zahnärztlichen Implantaten fixiert.<br />

Was auf fachlicher Ebene zusammen gehört, trennt <strong>der</strong> Verordnungsgeber mit einer eklatanten<br />

Ungleichbehandlung <strong>der</strong> Gebührenordnungen.<br />

Den Spagat zwischen den beiden Gebührenordnungen – hier die GOZ, dort die GOÄ – ist für<br />

die doppelapprobierten MKG-Chirurgen allgegenwärtig und kompliziert. Ein doppelt approbierter,<br />

als Facharzt für MKG nie<strong>der</strong>gelassener Arzt „unterliegt“ nicht <strong>der</strong> GOZ. Für einen doppelt<br />

approbierten Zahnarzt, <strong>der</strong> jedoch nicht als MKG-Facharzt nie<strong>der</strong>gelassen ist, gilt das Abrechnungsverfahren<br />

<strong>der</strong> Zahnärzte, also die GOZ. Erst bei einer gleichzeitigen Nie<strong>der</strong>lassung<br />

als Arzt und Zahnarzt ist die GOÄ komplett geöffnet.<br />

Während die Ärzte 1996 eine Erhöhung des GOÄ-Punktwerts erhalten haben, stagniert <strong>der</strong><br />

Punktwert in <strong>der</strong> GOZ seit Jahrzehnten. Welche Ungleichgewichtung herrscht, zeigt sich an<br />

vielen GOZ-Ziffern. Exemplarisch sei die 3090 herausgegriffen (Plastischer Verschluss einer eröffneten<br />

Kieferhöhle). Der Zahnarzt erhält im 2,3-fachen Satz 47,86 Euro, während <strong>der</strong> Arzt<br />

99,06 Euro liquidieren kann. Noch gravieren<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Ziffer 3100: 34,93 Euro (GOZ) im Vergleich<br />

zu 99,06 Euro (GOÄ).<br />

Der Verordnungsgeber misst mit zweierlei Maß und degradiert den Zahnarzt zum Facharzt<br />

zweiter Klasse – dagegen gilt es vorzugehen.<br />

Aus <strong>der</strong> Gebührenordnung ist eine Erstattungsordnung geworden<br />

Dr. Wilfried Forschner<br />

stellvertretend für viele Zahnärzte<br />

in Baden-Württemberg<br />

In unserer zivilisierten Gesellschaft ist das Faustrecht abgeschafft, aber viele meiner Kolleginnen<br />

und Kollegen haben im Stillen die Fäuste geballt, als sie die GOZ 2012 vor sich hatten.<br />

Es dauerte ein Weilchen, bis man erkannte, dass aus <strong>der</strong> Gebührenordnung eine Erstattungsordnung<br />

geworden war.<br />

Das führt zu völlig unterschiedlichen Konsequenzen in <strong>der</strong> einzelnen Praxis – je nachdem, wo<br />

<strong>der</strong> Einzelne seine Schwerpunkte hat. Konnten bisher die Komposit-Füllungen ohne Probleme<br />

nach den analogen Inlay-Positionen abgerechnet werden, führen die neuen Honorare für<br />

Komposit-Füllungen dazu, dass es erfor<strong>der</strong>lich ist, deutlich über dem 3,5-fachen Satz zu liquidieren,<br />

um das frühere Honorar zu erhalten. Damit läuft man bei <strong>der</strong> Erstattung gegen die<br />

Wand, denn über 3,5-fach wird nicht erstattet und <strong>der</strong> Patient möchte nicht zuzahlen. Logischerweise<br />

kommt man dann ins Grübeln und überlegt sich, ob es dann nicht doch besser wäre,<br />

auf die aufwändigeren Versorgungen mit Inlays und Teilkronen auszuweichen. Diese sind<br />

<strong>der</strong> Logik <strong>der</strong> Erstattung folgend so angehoben worden, dass man nun mit dem neuen 2,3-fachen<br />

Satz abrechnen kann, ohne bei <strong>der</strong> Erstattungsstelle (o<strong>der</strong> dem Patienten) anzuecken.<br />

Nur: Ist das im Sinne einer präventionsorientierten Zahnheilkunde? Erhalten nun Beamte und<br />

an<strong>der</strong>e Beihilfeempfänger an<strong>der</strong>e Therapiekonzepte als bisher?<br />

Die ausgebliebene Erhöhung des Punktwertes ist nur ein vor<strong>der</strong>gründiges Symptom und ein<br />

Symbol dafür, wie Staatsmacht funktioniert. Diese gehört an dieser Stelle gebrochen und das<br />

wird wohl die Motivation <strong>der</strong> meisten Kolleginnen und Kollegen sein, sich an dieser Verfassungsbeschwerde<br />

als Unterstützer zu beteiligen.


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 33<br />

Verordnungsgeber hat es unterlassen, fair zu bewerten<br />

Zahnärzte sind wie viele an<strong>der</strong>e freie Berufe verpflichtet, ihre Leistungen allein nach einer<br />

amtlichen Gebührenordnung zu berechnen. Die Möglichkeit Verträge frei zu schließen ist also<br />

bewusst eingeschränkt. Im Gegenzug dazu hat <strong>der</strong> Gesetzgeber durch das Zahnheilkundegesetz<br />

§ 15 den Verordnungsgeber verpflichtet, einen Ausgleich zwischen den Interessen<br />

<strong>der</strong> Zahlungspflichtigen (also in <strong>der</strong> Regel dem Patienten) und <strong>der</strong> Zahnärzte vorzunehmen.<br />

Bei <strong>der</strong> vorletzten Novellierung <strong>der</strong> Gebührenordnung 1988 hat <strong>der</strong> Verordnungsgeber allein<br />

mit diesem Ziel darüber einen Punktwert eingeführt.<br />

Nach 24 Jahren ohne finanzielle Anpassung hat <strong>der</strong> Verordnungsgeber mit <strong>der</strong> Novellierung<br />

zum 1. Januar 2012 keinen Interessenausgleich formuliert und die allgemeine Teuerung nicht<br />

ausgeglichen. Das hat unter an<strong>der</strong>em die Auswirkung, dass viele zahnärztliche Leistungen<br />

durch die gesetzliche Krankenversicherung besser honoriert werden als durch den mittleren<br />

Steigerungssatz <strong>der</strong> privaten Gebührenordnung.<br />

Der Verordnungsgeber hat es unterlassen, zahnärztliche Leistungen im Interesse von Patienten<br />

und Zahnärzten fair zu bewerten. Er hat willkürlich einige wenige Leistungen etwas<br />

besser bewertet und einige abgewertet. Im Rechtsstaat müssen Verordnungen nach rechtsstaatlichen<br />

Maßstäben erfolgen. Im Gegensatz zum Beispiel zu den Gebührenordnungen <strong>der</strong><br />

Rechtsanwälte, Steuerberater o<strong>der</strong> Ärzte beziehungsweise Tierärzte wurden die Honorare<br />

<strong>der</strong> Zahnärzte seit 1968 nicht mehr materiell <strong>der</strong> Teuerung entsprechend angepasst.<br />

Die Privatzahnärztliche Vereinigung Deutschlands als Vertreter <strong>der</strong> ausschließlich nach <strong>der</strong><br />

GOZ abrechnenden Zahnärztinnen und Zahnärzte wehrt sich mit einer Verfassungsbeschwerde<br />

gegen das unrechtmäßige Vorgehen des Verordnungsgebers.<br />

Dr. Wilfried Beckmann<br />

Präsident <strong>der</strong> Privatzahnärztlichen<br />

Vereinigung Deutschlands e.V.<br />

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fortgeschrittenen Chirurgie<br />

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chirurgischen Protokolle besser<br />

zu entsprechen.<br />

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34<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Seminar des <strong>BDIZ</strong> EDI am 9. Februar in Köln<br />

Wissen aus erster Hand: GOZ – Dokumentation – Patientenrechte<br />

Deutschlands Zahnärzte kämpfen seit einem Jahr mit<br />

<strong>der</strong> neuen Gebührenordnung. Der <strong>BDIZ</strong> EDI wird am<br />

Samstag, 9. Februar 20<strong>13</strong>, ein halbtägiges Seminar<br />

veranstalten, das mehr als ein Update zum Umgang<br />

mit <strong>der</strong> GOZ 2012 liefern will. Wissen aus erster Hand<br />

zu den Themen GOZ, Dokumentation und Patientenrechte<br />

heißt die Devise.<br />

✁<br />

Wie lässt sich die GOZ optimal nutzen,<br />

wie lassen sich Dokumentation<br />

und Patientenrechte rechtssicher<br />

bewältigen? Diese und mehr<br />

Fragen will das Halbtagesseminar<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI: Wissen aus erster<br />

Hand behandeln und natürlich die<br />

Antworten liefern.<br />

Welche Erfahrungen gibt es bisher<br />

mit <strong>der</strong> GOZ? Welche Leistungskürzungen<br />

sind häufig und wie<br />

können diese wi<strong>der</strong>legt werden?<br />

Auf welche Urteile kann man sich<br />

weiterhin verlassen? Welche Än<strong>der</strong>ungen<br />

gibt es im Allgemeinen<br />

Teil <strong>der</strong> GOZ? Welche Leistungspositionen<br />

wurden verän<strong>der</strong>t?<br />

Welchen Anfor<strong>der</strong>ungen muss die<br />

Dokumentation heute genügen?<br />

Was än<strong>der</strong>t sich durch das Patientenrechtegesetz?<br />

Welche Handlungsoptionen<br />

hat die Zahnarztpraxis<br />

in Zukunft? Auch in dieser<br />

Anmeldung per E-Mail: office-bonn@bdizedi.org<br />

Über das Internet: www.bdizedi.org<br />

Anmeldeformular per Fax an<br />

+49 228 93592-46<br />

o<strong>der</strong> im Fensterumschlag an<br />

Programm<br />

9. Februar 20<strong>13</strong>, Hotel Dorint, Köln<br />

<strong>13</strong>.00 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident Christian Berger<br />

<strong>13</strong>.15 Uhr Die Erfahrungen mit <strong>der</strong> GOZ 2012<br />

aus Sicht des Praxisinhabers<br />

Referent: Christian Berger, Kempten<br />

14.45 Uhr Kaffeepause<br />

15.15 Uhr Dokumentation – Patientenrechtegesetz –<br />

Aufklärung<br />

Referent: Dr. Thomas Ratajczak, Sindelfingen<br />

17.15 Uhr Sie fragen – wir antworten<br />

Diskussion mit den Referenten<br />

18.00 Uhr Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

Ausgabe des <strong>BDIZ</strong> EDI konkret seziert<br />

Professor Dr. Thomas Rataj -<br />

czak das Patientenrechtegesetz<br />

geradezu für die Zahnärzte.<br />

Natürlich stehen die wichtigsten<br />

Entscheidungen zu allen Disziplinen<br />

<strong>der</strong> Zahnheilkunde im Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung. Der <strong>BDIZ</strong><br />

EDI bietet dieses Seminar für alle<br />

Zahnärzte an, es richtet sich also<br />

nicht nur an <strong>implantologisch</strong> tätige<br />

Zahnärzte.<br />

Anmeldung<br />

für das GOZ-Seminar des <strong>BDIZ</strong> EDI (9. Februar 20<strong>13</strong>, Köln)<br />

Veranstaltungsort ist das Hotel Dorint<br />

am Heumarkt in Köln, Pippinstraße<br />

1 von <strong>13</strong>.00 bis 18.00 Uhr.<br />

Das GOZ-Seminar des <strong>BDIZ</strong> EDI findet<br />

im Vorfeld des 8. Experten Symposiums<br />

statt, das einen Tag später,<br />

also am 10. Februar 20<strong>13</strong>, ebenfalls<br />

im Hotel Dorint, Pippinstraße 1<br />

in Köln, tagt. Bitte melden Sie sich<br />

rasch an, um sich einen Platz zu<br />

sichern.<br />

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Der <strong>BDIZ</strong> EDI hat ein begrenztes Zimmerkontingent zu einem Preis<br />

(inkl. Frühstück) ab 179 Euro/Übernachtung reservieren können. Ihre Zimmerreservierung<br />

bitte an das Hotel Dorint in Köln direkt unter Fon +49 221 2806-1122, Stichwort „<strong>BDIZ</strong> EDI“.<br />

Ja, ich nehme am Seminar des <strong>BDIZ</strong> EDI „Wissen aus erster Hand“ am 9. Februar 20<strong>13</strong> in Köln teil.<br />

Mitglied 180 Euro / Nichtmitglied 280 Euro / mit 1 weiteren Person<br />

Die weitere Person (Praxispersonal!) nimmt zum halben Preis teil<br />

(bei Mitglie<strong>der</strong>n 90 Euro/bei Nichtmitglie<strong>der</strong>n 140 Euro).<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bdizedi.org und<br />

Fon +49 228 93592-44<br />

Für die Veranstaltung gibt<br />

es 4 Fortbildungspunkte.<br />

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<strong>BDIZ</strong> EDI Geschäftsstelle Bonn<br />

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36<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Patientenrechte per Gesetz<br />

Darf’s a bisserl mehr sein?<br />

Dem politischen Philosophen Charles de Montesquieu<br />

(1689 bis 1755) wird <strong>der</strong> Satz zugeschrieben: „Wenn es<br />

nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist<br />

es notwendig, kein Gesetz zu machen.“ Dass dieser<br />

Hinweis auf eine gute Staatsführung längst in Vergessenheit<br />

geraten ist, belegt einmal mehr die Diskussion<br />

über das Patientenrechtegesetz. Gut gemeint<br />

ist <strong>der</strong> Versuch, die Rechte <strong>der</strong> Patienten zu kodifizieren.<br />

Löblich sicher auch <strong>der</strong> Impetus, den Behandlungsvertrag<br />

rechtssicher und ausgewogen zu<br />

gestalten.<br />

Peter Knüpper<br />

Seit <strong>der</strong> Patientenbeauftragte <strong>der</strong><br />

Bundesregierung, Wolfgang Zöller<br />

(MdB/CSU), im März 2011 die Diskussion<br />

mit seinem Eckpunktepapier<br />

eröffnet hat, überbieten sich<br />

Parteien, Patientenschutzverbände,<br />

Ärzte-Organisationen, zuletzt<br />

sogar die Län<strong>der</strong> im Bundesrat gegenseitig<br />

mit For<strong>der</strong>ungen, womit<br />

man die Patientenrechte noch aufhübschen<br />

könnte. Mal geht es um<br />

das Stimmrecht für Patientenvertreter<br />

im Gemeinsamen Bundesausschuss,<br />

dann um einen Ausgleichs-<br />

und Entschädigungsfonds<br />

für nicht nachgewiesene Behandlungsfehler<br />

o<strong>der</strong> die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Stellung des Privatgutachters<br />

im Prozessrecht. Weitere Beweis -<br />

erleichterungen werden ebenso<br />

verlangt wie die Einführung des<br />

Amtsermittlungsgrundsatzes zur<br />

Aufklärung eines Behandlungsfehlers.<br />

Aktuell for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> AOK-<strong>Bundesverband</strong><br />

die Umkehr <strong>der</strong> Beweislast im<br />

Haftungsprozess. Bundesjustizministerin<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

(FDP) hatte keinen leichten<br />

Stand, gut gemeinte Vorschläge,<br />

die nicht in unser Rechtssystem<br />

passen, abzuwehren.<br />

Braucht es ein solches Gesetz überhaupt?<br />

Kaum ein an<strong>der</strong>es Rechtsgebiet<br />

verfügt über einen solch ausdifferenzierten<br />

Beratungshintergrund<br />

wie das Arztrecht. Ärztliche<br />

Fachgesellschaften und Körperschaften,<br />

Patientenberatungsstellen<br />

und Selbsthilfegruppen, Medi -<br />

zinrechtler undVerbraucherschutzorganisationen<br />

vertreten mit<br />

freundlicher Unterstützung <strong>der</strong><br />

Medien die Rechte <strong>der</strong> Patienten<br />

tagtäglich öffentlich – und auch<br />

vor Gericht. Letztere haben ihren<br />

Beitrag dazu geleistet, dass die Patientenrechte<br />

in Deutschland deutlicher<br />

gestärkt wurden als im sonstigen<br />

europäischen Ausland – so<br />

<strong>der</strong> Medizinrechtler Prof. Andreas<br />

Spickho (Göttingen). Wegen <strong>der</strong><br />

„Komplexität <strong>der</strong> Medizin“ und<br />

<strong>der</strong> „Vielfalt von Behandlungsmöglichkeiten“<br />

hält es die Bundesregierung<br />

dennoch für geboten,<br />

Patienten – per Gesetz – „auf Augenhöhe“<br />

zum Behandler zu bringen.<br />

Soweit dahinter <strong>der</strong> partnerschaftliche<br />

Umgang miteinan<strong>der</strong><br />

während einer ärztlichen Behandlung<br />

steht, ist dies ein nachvollziehbares<br />

Bild. Schließ lich handelt<br />

es sich um ein beson<strong>der</strong>es Vertrauensverhältnis.<br />

Doch dieses Vertrauen wird nicht<br />

in erster Linie von Rechtspflichten,<br />

son<strong>der</strong>n zunächst von <strong>der</strong> fachlichen<br />

Kompetenz des Arztes geprägt.<br />

Vor, während und nach <strong>der</strong><br />

Behandlung geht es nicht nur um<br />

den vertraglich vereinbarten Leistungsaustausch,<br />

Ärzte sind nicht<br />

nur „Leistungserbringer“. Ihre vornehmste<br />

Pflicht, ärztliche Verordnungen<br />

zum Nutzen <strong>der</strong> Kranken<br />

zu treffen und sich zu hüten, diese<br />

zum Schaden und in unrechter<br />

Weise anzuwenden, wie es im Eid<br />

des Hippokrates heißt, macht sie<br />

zu den eigentlichen Patientenschützern.<br />

Zum Glück sehen das die Patienten<br />

in ihrer übergroßen Mehrheit<br />

ebenso. Das von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

vorgesehene neue Rechtsinstitut<br />

des „Behandlungsvertrages“<br />

wirft eine Reihe juristischer Fragen<br />

auf. Wenn beispielsweise formuliert<br />

wird, dass die Behandlung<br />

nach den zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Behandlung<br />

bestehenden anerkannten<br />

fachlichen Standards zu erfolgen<br />

hat, wird nicht deutlich, dass<br />

es sich allenfalls um den „im konkreten<br />

Fall gebotenen medizinischen<br />

Standard“ handeln kann<br />

(Dr. Gerda Müller, Vizepräsidentin<br />

des Bundesgerichtshofs a.D.). Standardisierung<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Behandlung<br />

führt zur Defensivmedizin<br />

und wird den Interessen des<br />

Foto: PM/Jorg Rose-Oberreich


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 37<br />

Patienten gerade nicht gerecht.<br />

Unabhängig davon wirft die Formulierung<br />

die Frage auf, wie sich<br />

Ärzte o<strong>der</strong> Zahnärzte zu verhalten<br />

haben, wenn die in <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Krankenversicherung geltenden<br />

Behandlungsrichtlinien nicht<br />

(mehr) dem fachlichen Standard<br />

entsprechen. Noch mehr Bürokratie?<br />

Natürlich wird niemand bestreiten,<br />

dass Arzt und Patient bei<br />

Durchführung <strong>der</strong> Behandlung<br />

zusammenwirken sollen.<br />

Aber zwingt das generell, über<br />

vermeintliche Behandlungsfehler<br />

– auch eines Vorbehandlers (!) – zu<br />

informieren? Die Rechtsfolgen für<br />

den Bezichtigenden scheinen nicht<br />

bedacht worden zu sein. Berechtigt<br />

auch die Kritik <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />

(BÄK), die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Aufklärung seien „we<strong>der</strong><br />

verhältnismäßig noch praktikabel“.<br />

Vielmehr überlagert das im<br />

Gesetzentwurf vorgesehene Übermaß<br />

an Dokumentation – so die<br />

BÄK – das Arzt-Patienten-Verhältnis<br />

in unangemessener Weise. Da,<br />

wo eine Stärkung <strong>der</strong> Patientenrechte<br />

tatsächlich geboten ist,<br />

nämlich in Bezug auf das Rechtsverhältnis<br />

zur gesetzlichen Krankenversicherung,<br />

lässt es <strong>der</strong> Gesetzentwurf<br />

mit ein paar Regelungen<br />

zum Genehmigungsverfahren<br />

im Fünften Buch des Sozialgesetzbuchs<br />

(SGB V) bewenden. Hier<br />

scheut die Politik den Paradigmenwechsel,<br />

weil Patienten bereits<br />

mit <strong>der</strong> Einführung des Kostenerstattungsprinzips<br />

überfor<strong>der</strong>t<br />

erscheinen.<br />

Mit dem Arzt jedoch sollen sie„auf<br />

Augenhöhe“ über Diagnose und<br />

Therapie verhandeln? Politisierung<br />

des Haftungsrechts. Gerade<br />

in Bezug auf die Regelungen zur<br />

Haftung bei Behandlungsfehlern<br />

steht zu befürchten, dass mit dem<br />

Patientenrechtegesetz nicht mehr<br />

Rechtssicherheit geschaffen, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> „Politisierung“ dieses<br />

Rechtsverhältnisses Vorschub geleistet<br />

wird. Jede neue Bundesregierung<br />

wird verleitet sein, an dieser<br />

Stelle ihren Reformeifer zu zeigen<br />

– es kostet sie ja nichts. Dies<br />

wird insbeson<strong>der</strong>e für die Frage<br />

<strong>der</strong> Beweislastverteilung gelten.<br />

Sind die Gewichte durch Rechtsetzung<br />

erst einmal verschoben, werden<br />

auch die Gerichte – wie im Sozialversicherungsrecht<br />

längst geschehen<br />

– kein Gegengewicht mehr<br />

bieten. Um nicht in Verdacht zu<br />

geraten, an dieser Stelle trübe die<br />

im Medizinbereich häufig kolportierte<br />

„Krähen-Theorie“ das Auge<br />

des Verfassers, sei hier <strong>der</strong> Deutsche<br />

Anwaltverein zitiert, <strong>der</strong> die<br />

Bundesregierung bei seiner Stellungnahme<br />

zum Koalitionsvertrag<br />

gewarnt hat, immer nur neue For<strong>der</strong>ungen<br />

an die Behandlerseite<br />

zu stellen. Das könne am Ende dazu<br />

führen, „dass es in Deutschland<br />

ein wun<strong>der</strong>bares Patientenrechtegesetz<br />

gibt, aber nicht mehr genügend<br />

qualifizierte Ärzte, es auch<br />

umzusetzen“. So bleibt es bei <strong>der</strong><br />

Einschätzung, dass es <strong>der</strong> Politik<br />

mit dem neuen Gesetz in erster Linie<br />

darum geht, Handlungskompetenz<br />

zu zeigen. Frei nach dem<br />

Satz von Karl Valentin: „Es muss<br />

was passieren, aber geschehen<br />

darf nix.“ Das verleitet dazu, dieses<br />

Gesetz im Ansatz zu begründen.<br />

Fatal nur, dass dem Bürger<br />

suggeriert wird, auf Gesundheit<br />

bestehe ein Rechtsanspruch. Gesundheit<br />

lasse sich durch Paragrafen<br />

schützen, man müsse die Paragrafen<br />

nur kennen. ■<br />

Peter Knüpper, München<br />

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

des Mittelstandsmagazins<br />

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38<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Impressionen vom Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt am Main<br />

Ja zum dualen Versicherungssystem<br />

Er ist <strong>der</strong> Marathonlauf unter den berufspolitischen<br />

Veranstaltungen. Die Rede ist vom Deutschen Zahn -<br />

ärztetag. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die<br />

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und<br />

die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

(DGZMK) tagen alljährlich an zentraler<br />

Stelle, um nach gefühlten 1000 Beschlüssen ihre Ziele<br />

zu postulieren. Es ist auch <strong>der</strong> Termin im Jahr, an<br />

dem <strong>der</strong> jeweilige Bundesgesundheitsminister sein<br />

Stelldichein bei den Zahnärzten gibt.<br />

Den Auftakt bildete die Vertreterversammlung<br />

<strong>der</strong> KZBV mit einem<br />

einstimmigen Beschluss zur Agenda<br />

„Mundgesundheit“. Hier geht<br />

es um die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

vertragszahnärztlichen Versorgung<br />

für Patientengruppen, die nicht<br />

o<strong>der</strong> bislang nur unzureichend<br />

zahnmedizinisch betreut worden<br />

sind. Näheres ist auf <strong>der</strong> Internetseite<br />

<strong>der</strong> KZBV unter www.kzbv.de<br />

nachzulesen. Dazu sagte <strong>der</strong> Vorsitzende<br />

des Vorstandes <strong>der</strong> KZBV,<br />

Dr. Jürgen Fed<strong>der</strong>witz: „Wir haben<br />

die Vision, dass die Menschen in<br />

Deutschland auch bei steigen<strong>der</strong><br />

Lebenserwartung und erhöhtem<br />

individuellen Erkrankungsrisiko<br />

ihre natürlichen Zähne bis ans Le -<br />

bens ende gesund erhalten können.<br />

Damit diese Vision Wirklichkeit<br />

Neues „altes“ Präsidium <strong>der</strong> BZÄK (v.li.): Vizepräsident Prof. Dr. Christoph<br />

Benz (Bayern), Dr. Peter Engel und Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar<br />

Oesterreich (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

werden kann, müssen wir unsere<br />

Präventionsstrategie, die bei Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen so erfolgreich<br />

war, auf alle Lebensphasen<br />

ausdehnen. Dabei muss <strong>der</strong> Patient<br />

mit seinem Betreuungsbedarf<br />

im Zentrum allen zahnärztlichen<br />

Handelns stehen.“<br />

Die Vertragszahnärzteschaft, so<br />

Fed<strong>der</strong>witz weiter, müsse Versorgungslücken<br />

frühzeitig erkennen<br />

und schließen. „Deswegen müssen<br />

wir uns bereits um unsere jüngsten<br />

Patienten intensiver kümmern.<br />

Wir stellen fest, dass die<br />

frühkindliche Karies zunimmt. Wir<br />

wissen, dass die Hälfte aller Kariesfälle,<br />

die bei <strong>der</strong> Einschulung festgestellt<br />

werden, bereits in den ersten<br />

drei Lebensjahren entstanden<br />

sind. Wir wollen mit einer präventiv<br />

ausgerichteten Betreuung aber<br />

auch die Parodontitisfrüherkennung<br />

verbessern und eine risiko -<br />

orientierte Nachsorge sichern.“<br />

Weitaus weniger einmütig ging es<br />

in <strong>der</strong> Diskussion um den neu einzuführenden<br />

Datenkoordinationsausschuss<br />

<strong>der</strong> KZBV zu, <strong>der</strong> für die<br />

Datenerhebung <strong>der</strong> Agenda Mund -<br />

gesundheit vom Vorstand für notwendig<br />

erachtet wurde. Dazu war<br />

eine Satzungsän<strong>der</strong>ung notwendig,<br />

die nicht die einzige <strong>der</strong> Vertreterversammlung<br />

bleiben sollte.<br />

Die Versammlung stimmte nach<br />

kontroverser Diskussion mit <strong>der</strong><br />

notwendigen Zweidrittelmehrheit<br />

für die Einrichtung des Gremiums,<br />

das mit sechs Vertretern aus <strong>der</strong><br />

VV besetzt werden soll.<br />

Vollversammlung <strong>der</strong> BZÄK<br />

Vor einer „staatlichen Bevormundungsmedizin“<br />

warnte <strong>der</strong> Präsident<br />

<strong>der</strong> Bundeszahnärztekammer<br />

(BZÄK), Dr. Peter Engel, anlässlich<br />

des Deutschen Zahnärztetages.<br />

Er for<strong>der</strong>te den Erhalt des dualen<br />

Versicherungssystems. „Je<strong>der</strong><br />

Bürger hat eine hochwertige zahnmedizinische<br />

Versorgung auf aktuellem<br />

wissenschaftlichen Stand<br />

verdient“, erklärte er. Die im Vorwahlkampf<br />

wie<strong>der</strong>aufkeimende<br />

Idee einer Bürger- o<strong>der</strong> Einheitsversicherung,<br />

die das bestehende<br />

System aus privater und gesetzlicher<br />

Krankenversicherung ablösen<br />

soll, stelle nur scheinbar eine<br />

Alternative dar. Die Folgen wären<br />

eine Einschränkung <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Therapiefreiheit und eine Reduktion<br />

<strong>der</strong> Leistungen auf das Nötigste.<br />

„Die Bundeszahnärztekammer<br />

for<strong>der</strong>t Gesundheitspolitik und<br />

Kassen daher auf, gemeinsam das<br />

duale Versicherungssystem zukunftsfest<br />

zu machen und so mit<br />

all seinen Vorteilen zu erhalten.“<br />

Dazu verabschiedete die Bundesversammlung<br />

einen entsprechenden<br />

Leitantrag. Der zweite Leitantrag<br />

zur Berufspolitik wurde nach<br />

kontroverser Diskussion vom Vorstand<br />

zurückgezogen. Viele Delegierte<br />

bemängelten die unscharfe<br />

Formulierung in wichtigen Punkten,<br />

beispielsweise zum Patientenrechtegesetz.<br />

Das Gutachten, das die BZÄK zum<br />

maschinenlesbaren Abrechnungsformular<br />

an Prof. Dr. Gregor Thüsing<br />

in Auftrag gegeben hatte,<br />

wurde verhalten diskutiert. Thüsing<br />

räumt einer Klage gegen die<br />

GOZ wenig Chancen ein, sieht eine<br />

Klage gegen das Abrechnungsformular<br />

als aussichtsreicher an, weil<br />

man die Interessen Dritter hier<br />

über die Interessen <strong>der</strong> direkt Betroffenen<br />

– Zahnarzt und Patient –<br />

stelle. Mit großer Mehrheit stellte<br />

sich die Bundesversammlung<br />

ideell hinter die Verfassungsbeschwerde<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI. û


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40<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Präsidium unverän<strong>der</strong>t<br />

Die Delegierten <strong>der</strong> Bundesversammlung<br />

wählten erneut Dr. Peter<br />

Engel zum Präsidenten <strong>der</strong> Bun -<br />

deszahnärztekammer. Als Vizepräsidenten<br />

wurden Prof. Dr. Dietmar<br />

Oesterreich, Präsident <strong>der</strong> Zahnärztekammer<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

und Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Präsident <strong>der</strong> Bayerischen Landeszahnärztekammer,<br />

im Amt bestätigt.<br />

Prof. Dr. Christoph Benz (Bayern)<br />

setzte sich dabei gegen einen<br />

Kandidaten aus Baden-Württemberg<br />

durch. Benz erhielt im ersten<br />

Wahlgang die notwendige absolute<br />

Mehrheit gegen Dr. Dr. Heinrich<br />

Schnei<strong>der</strong>.<br />

Bahr beim Zahnärztetag<br />

In eigener Sache und natürlich für<br />

die Wie<strong>der</strong>wahl seiner Partei warb<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel<br />

Bahr (FDP), <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Abstimmung<br />

zur Praxisgebühr im<br />

Bun destag rasch zur Vollversammlung<br />

<strong>der</strong> Bundeszahnärztekammer<br />

geeilt war. Sein Auftritt glich<br />

einem Parforceritt durch die Gesundheitspolitik.<br />

Bahr sprach von<br />

dem großen Vertrauen, das die<br />

Zahnärzte bei ihren Patienten genießen<br />

würden und zitierte die<br />

jüngste Allensbach-Umfrage, die<br />

einen Wert von 90 Prozent ermittelt<br />

hatte und brach eine Lanze<br />

für die Selbstverwaltung: „Wir wollen<br />

keinen Zentralismus.“ Er lobte<br />

Blick auf die Bundesversammlung <strong>der</strong> Bundeszahnärztekammer in Frankfurt.<br />

das neue GKV-Finanzierungsgesetz,<br />

dass er eine Angleichung bei<br />

<strong>der</strong> Vergütung in den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n und Berlin herbeiführen<br />

werde. Das Versorgungsstrukturgesetz<br />

habe dafür gesorgt,<br />

bestehende Lücken – insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Pflegebereich – zu füllen. Dafür<br />

seien neue BEMA-Positionen<br />

für den erhöhten personellen und<br />

materiellen Aufwand geschaffen<br />

worden. In Sachen GOZ sprach er<br />

von einem guten Ergebnis, auch<br />

wenn sich die Zahnärzte einen höheren<br />

Punktwert erhofft hätten.<br />

Man arbeite unter Hochdruck an<br />

<strong>der</strong> neuen Approbationsordnung.<br />

„Löcher in <strong>der</strong> Ausbildung können<br />

wir nicht stehen lassen“, kritisierte<br />

er die veraltete Approbationsordnung.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e das erste Semester<br />

solle an das Medizinstudium<br />

angeglichen werden. Mit<br />

Blick auf Europa stellte er klar, „mit<br />

uns geht <strong>der</strong> Abschluss nur über<br />

das Staatsexamen“. Prävention und<br />

Zahnerhalt müssten einen breiteren<br />

Raum einnehmen. Seine Absage<br />

an die Bürgerversicherung <strong>der</strong><br />

„politisch linken Seite“. „Bürgerversicherung<br />

ist Einheitskasse. Der<br />

Bürger wird zum Bittsteller – das<br />

wollen wir in Deutschland nicht.“<br />

Das duale Versicherungssystem<br />

gelte es zu erhalten. Er for<strong>der</strong>te von<br />

<strong>der</strong> PKV, dass auch sie ihre Hausaufgaben<br />

machen müsse. Auch<br />

zum Patientenrechtegesetz bezog<br />

Bahr Stellung. Risiko und Haftung<br />

dürften nicht durcheinan<strong>der</strong> gebracht<br />

werden. „Ich wehre mich gegen<br />

einen Entschädigungsfonds.“<br />

Es sei aber auch dafür, dass die<br />

Krankenversicherung dem Patienten<br />

bei Fehlern helfe. Zum Abschluss<br />

gab Bahr seiner Hoffnung<br />

Ausdruck, auch im nächsten Jahr<br />

wie<strong>der</strong> als Gesundheitsminister<br />

zum Deutschen Zahnärztetag kommen<br />

zu dürfen.<br />

Zahnmedizin an den<br />

Hochschulen steht vor<br />

großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

„Die Zahnmedizin an den Hochschulen<br />

steht in Deutschland in den<br />

Bereichen Lehre und Forschung<br />

weiter vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen“,<br />

warnte <strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong><br />

DGZMK, Prof. Dr. Dr. Henning Schliep -<br />

hake als Repräsentant <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

zahnmedizinischen<br />

Dachorganisation in Deutschland.<br />

Er wies anlässlich <strong>der</strong> Pressekonferenz<br />

zum Zahnärztetag auf die dringende<br />

Notwendigkeit einer Neugestaltung<br />

<strong>der</strong> Lehre sowie einer verbesserten<br />

staatlichen Unterstützung<br />

in <strong>der</strong> Lehre hin. Er beklagte,<br />

dass trotz bereits sechsjähriger Verhandlungen<br />

<strong>der</strong> Entwurf einer neuen<br />

Approbationsordnung wegen<br />

<strong>der</strong> Blockade einzelner Län<strong>der</strong> immer<br />

noch nicht verabschiedet worden<br />

sei. „Das ist nicht nur schmerzhaft<br />

für die Zahnmedizin, son<strong>der</strong>n<br />

wirkt sich auch irgendwann auf<br />

die Versorgungsrealität aus. Es<br />

geht hier ja um die Vermittlung<br />

mo<strong>der</strong>ner, wissenschaftlich fundierter<br />

Konzepte für die spätere<br />

praktische Tätigkeit, von denen die<br />

Patienten profitieren sollten“, erläuterte<br />

Prof. Schliephake. Die Zahnmedizin<br />

sei <strong>der</strong> Politik in Bezug auf<br />

die Inhalte <strong>der</strong> Approbationsordnung<br />

mit <strong>der</strong> Schaffung eines Nationalen<br />

Lernzielkatalogs <strong>der</strong> Politik<br />

bereits einen Schritt voraus und<br />

berücksichtige hierbei auch die<br />

medizinisch evidente Integration<br />

<strong>der</strong> Zahnmedizin in die Medizin<br />

und das hierfür erfor<strong>der</strong>liche interdisziplinäre<br />

Denken.<br />


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42<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Erfolgreicher Gemeinschaftskongress: 16. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI und 53. Bayerischer Zahnärztetag<br />

Ein Gewinn für alle Zahnärzte<br />

Rundum gelungen war das 16. Symposium des <strong>BDIZ</strong><br />

EDI, das in diesem Jahr gemeinsam mit dem 53. Bayerischen<br />

Zahnärztetag in München stattfand. Im<br />

Mittelpunkt stand die Implantatprothetik mit Blick<br />

auf alle Facetten <strong>der</strong> prothetischen Versorgung. Die<br />

zweitägige Veranstaltung stellte ein Benefit für alle<br />

Teilnehmer dar, zumal die Prothetik auf Implantaten<br />

auch von nicht implantierenden Zahnärzten durchgeführt<br />

werden kann. Damit wurde dem Anliegen des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI als Kooperationspartner des Zahnärztetags<br />

vollumfänglich Rechnung getragen: Implantatprothetik<br />

folgt den Regeln <strong>der</strong> „normalen“ Prothetik und<br />

kann nach entsprechen<strong>der</strong> Fortbildung in allen Zahnarztpraxen<br />

umgesetzt werden.<br />

Zum Auftakt jedes Bayerischen<br />

Zahnärztetags findet ein Fest -<br />

abend mit Vertretern aus Politik,<br />

Berufspolitik und Gesundheitswesen<br />

statt. Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Präsident <strong>der</strong> Bayerischen Landes -<br />

zahn ärztekammer (BLZK), begrüßte<br />

in diesem Jahr unter an<strong>der</strong>em<br />

Bayerns Gesundheitsminister Dr.<br />

Marcel Huber, Bayerns Wissenschaftsminister<br />

Dr. Wolfgang Heubisch<br />

und den Präsidenten <strong>der</strong><br />

Bundeszahnärztekammer Dr. Peter<br />

Engel. Letzterer sprach über die von<br />

BLZK und BZÄK in Auftrag gegebenen<br />

Gutachten zur GOZ-Novelle,<br />

die seiner Ansicht nach „eine solide<br />

Grundlage für eine gerichtliche<br />

Überprüfung“ seien.<br />

Bayerns Gesundheitsminister erinnerte<br />

an die Bemühungen des<br />

Freistaats, den Punktwert in <strong>der</strong><br />

Gebührenordnung zu erhöhen,<br />

womit man aber im Gesundheitsausschuss<br />

des Bundesrats knapp<br />

gescheitert sei. Dr. Wolfgang Heubisch,<br />

Bayerischer Staatsminister<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst, brach eine Lanze für die<br />

Freien Berufe. Es sei eine zentrale<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Politik und ihm, Heubisch,<br />

ein beson<strong>der</strong>es Anliegen, die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Rahmenbedingungen<br />

dafür zu schaffen, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Studentinnen in <strong>der</strong><br />

Zahnmedizin nach Abschluss des<br />

Studiums auch den Weg in die<br />

Selbstständigkeit fänden. Der Freistaat<br />

Bayern „lebt von <strong>der</strong> Freiberuflichkeit“,<br />

so Heubisch, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong><br />

Übernahme des Ministeramtes<br />

Präsident des Verbands Freier Berufe<br />

in Bayern war.<br />

Was verbindet Oper und Medizin?<br />

Mit dem Festvortrag wagten die<br />

Veranstalter eine Annährung zwischen<br />

Kunst und Medizin. Der Intendant<br />

<strong>der</strong> Bayerischen Staats -<br />

oper, Nikolaus Bachler, zeigte mit<br />

seinem Vortrag „Nur das Spiel ist es,<br />

was ihn vollständig macht (Schiller).<br />

Ohne Ästhetik ist <strong>der</strong> Mensch nicht<br />

ganz“, die Gemeinsamkeiten von<br />

Oper und Medizin auf. Die Medizin<br />

wecke ebenso wie die Kunst die<br />

„Sehnsucht nach immerwähren<strong>der</strong><br />

Schönheit“, wie sie schon Friedrich<br />

Schiller in seinem Werk „Über die ästhetische<br />

Erziehung des Menschen“<br />

beschrieben habe.<br />

Insgesamt 1500<br />

Teilnehmer waren<br />

zum 16. Symposium<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI /<br />

53. Bayerischen<br />

Zahnärztetag<br />

nach München<br />

gekommen.<br />

Fotos: BLZK


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 43<br />

Zwei Tage volles Programm<br />

„Nicht die Spezialisierung sollte im<br />

Vor<strong>der</strong>grund stehen, son<strong>der</strong>n ein<br />

möglichst breites Therapieangebot<br />

in den Praxen, das von qualifizierten<br />

Kollegen umgesetzt werden<br />

kann“, begrüßte Christian Berger<br />

als wissenschaftlicher Leiter<br />

des zweitätigen Kongresses die<br />

Teilnehmer des Main Podiums. Parallel<br />

zum wissenschaftlichen Kongress<br />

fand <strong>der</strong> Kongress für das<br />

zahnärztliche Personal mit dem<br />

Thema „Mehr Wissen, mehr Erfolg“<br />

statt.<br />

Von <strong>der</strong> Chirurgie bis zur<br />

Funktionstherapie<br />

Zum Auftakt des Kongresses sprachen Bayerns Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber und<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel (2.u.3.v.li). Das Bild zeigt beide mit dem wissenschaftlichen Leiter<br />

des Zahnärztetags, Christian Berger (li.), und BLZK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz.<br />

Fotos: BLZK<br />

Zu Beginn des Kongresses beschäftigte<br />

sich Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

E. Zöller, Köln, mit Wunsch und<br />

Wirklichkeit <strong>der</strong> Implantatpositionierung<br />

und zeigte die wesentlichen<br />

Voraussetzungen für eine<br />

erfolgreiche Implantatprothetik<br />

auf. Anknüpfend an Planung und<br />

Chirurgie erläuterte Dr. Paul Weigl,<br />

Frankfurt am Main, inwieweit in<br />

<strong>der</strong> Implantatprothetik die Regeln<br />

<strong>der</strong> „normalen“ Prothetik gelten<br />

und stellte unter an<strong>der</strong>em Regeln<br />

vor, die ausgedehnte Anhänger<br />

und stark abgewinkelte Implantate<br />

zulassen. Am Nachmittag stellte<br />

Dr. Wolf Richter, München, die<br />

endodontische Versorgung <strong>der</strong> Implantation<br />

gegenüber und behandelte<br />

Faktoren, die zur Entscheidung<br />

für o<strong>der</strong> gegen den Erhalt eines<br />

geschädigten Zahns führen.<br />

Prof. Dr. Rainer Buchmann, Düsseldorf,<br />

erläuterte das Zusammenspiel<br />

von Parodontologie und Implantologie<br />

und zeigte praxisnahe<br />

Konzepte auf, um Therapiesicherheit<br />

zu gewinnen. Priv.-Doz. Dr. Hans-<br />

Joachim Nickenig, Köln, beschäftigte<br />

sich mit computergestützter<br />

Implantation: „Backward Planning“<br />

auf Basis dreidimensional<br />

bildgeben<strong>der</strong> Verfahren mit Führungsschablonen.<br />

Abschließend<br />

präsentierte Dr. Wolf-Dieter Seeher,<br />

München, ein systematisches Behandlungskonzept<br />

aus funktioneller<br />

Sicht und widmete sich <strong>der</strong> Frage,<br />

ob die Implantatbasis ein spezielles<br />

Okklusionskonzept erfor<strong>der</strong>lich<br />

macht.<br />

CAD/CAM, Ästhetik,<br />

Teamarbeit<br />

Zum Auftakt des zweiten Kongress -<br />

tags zeigte Dr. Peter Randelzhofer,<br />

München, wie die CAD/CAM-Technik<br />

in <strong>der</strong> Implantatprothetik in<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Praxis effizient integriert<br />

werden kann und welche<br />

Möglichkeiten sich daraus für Patienten<br />

und Behandlerteam ergeben.<br />

Ein Update zur ästhetischen<br />

Versorgung und <strong>der</strong>en möglichen<br />

Risiken in <strong>der</strong> Implantologie gab<br />

Dr. Claudio Cacaci, München. Dr.<br />

Detlef Hildebrand, Berlin, stellte anhand<br />

klinischer Dokumentationen<br />

das „Berliner Team-Konzept“ vor.<br />

Das komplexe Zusammenspiel einer<br />

sorgfältigen Diagnostik in <strong>der</strong><br />

prothetisch orientierten Planung<br />

einerseits und die sich daraus ergebende<br />

zahnärztlich implantatchirurgische<br />

Umsetzung an<strong>der</strong>erseits<br />

stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Anhand zahlreicher klinischer Beispiele<br />

erörterte Horst Dieterich,<br />

Winnenden, anschließend den Einsatz<br />

von Provisorien vor <strong>der</strong> Implantation,<br />

beziehungsweise idealerweise<br />

schon bei einer notwendigen<br />

Extraktion. Dem demografischen<br />

Wandel gewidmet war <strong>der</strong><br />

Vortrag von Prof. Dr. Dr. Ingrid Grunert,<br />

Innsbruck. Sie stellte prothetische<br />

Versorgungskonzepte vor, die<br />

sich bei älteren Patienten bewährt<br />

haben, und zeigte auf, welche zusätzlichen<br />

Faktoren – von Allgemeinerkrankungen<br />

bis zu manuellem<br />

Geschick und beson<strong>der</strong>er Hygiene<br />

– dabei zu beachten sind.<br />

Vertragszahnärztliche<br />

Komponenten<br />

Vortragsblöcke zu unterschiedlichen<br />

Themen und mit Praxisbezug<br />

ergänzten das wissenschaftliche<br />

Programm. Dr. Peter Klotz, München,<br />

erklärt am Freitag die „Abrechnung<br />

von <strong>implantologisch</strong>en Leistungen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> vertragszahnärztlichen<br />

Versorgung“. Am Samstag<br />

gab Nikolai Schediwy, München, einen<br />

„Wegweiser durch den Dschungel<br />

<strong>der</strong> Richtlinien“ im Hinblick auf die<br />

gesetzgeberischen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die in den nächsten Jahren auf<br />

die Zahnärzteschaft im Bereich <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung zukommen.<br />

Dem folgte ein Vortrag von Prof.<br />

Dr. Gerhard F. Riegl, Augsburg, û


44<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Pressekonferenz: OA Dr. Paul Weigl, Zentrum <strong>der</strong> Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, J.W. Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Christian Berger, Vizepräsident<br />

<strong>der</strong> Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK), Dr. Stefan Böhm, stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Vorstands <strong>der</strong> Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) und Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller,<br />

Direktor <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und <strong>der</strong><br />

Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie an <strong>der</strong> Uniklinik Köln (v.li.)<br />

zum Patientengespräch rund um<br />

die Implantattherapie unter dem Titel<br />

„Wie überzeuge ich meinen Patienten,<br />

ohne zum Verkäufer zu<br />

werden?“.<br />

Misserfolg und<br />

Behandlungsfehler<br />

Was geschieht, wenn sich <strong>der</strong> Behandlungserfolg<br />

nicht einstellt und<br />

Gutachter und das Gericht eingeschaltet<br />

werden? Prof. Dr. Tho mas<br />

Ratajczak gab aus juristischer Sicht<br />

Aufklärung über Miss erfolg und<br />

Behandlungsfehler auf Im planta -<br />

ten. Er erklärte die juristischen Un -<br />

terschiede <strong>der</strong> beiden Begriffe, die<br />

relevant sind, wenn es um Schadenersatz<br />

und/o<strong>der</strong> Schmer zens -<br />

geld geht.<br />

Möglichkeiten<br />

und Grenzen<br />

In <strong>der</strong> Pressekonferenz zum Zahnärztetag<br />

bezog Christian Berger,<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident und Vizepräsident<br />

<strong>der</strong> BLZK, in seiner Funktion<br />

als wissenschaftlicher Leiter des<br />

gemeinsamen Kongresses Stellung<br />

zur GOZ-Thematik, was am<br />

gleichen Tag auch im Bayerischen<br />

Fernsehen gesendet wurde. Er erklärte,<br />

warum die Gebührenordnung<br />

nicht mehr kostendeckend<br />

sei: „Der Skandal ist, dass, an<strong>der</strong>s<br />

als bei an<strong>der</strong>en Freiberuflern –<br />

Rechtsanwälten, Architekten –, die<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

über 24 Jahre keine Erhöhung in den<br />

Honoraren beinhaltet hat.“ In <strong>der</strong><br />

Pressekonferenz stellte er klar, dass<br />

sich Deutschland zwar aus zahnmedizinisch-wissenschaftlicher<br />

Sicht<br />

auf einem sehr hohen Niveau befände.<br />

Die Vorbeugung beschere<br />

deutschen Kin<strong>der</strong>n längst so kariesfreie<br />

Zähne wie aus <strong>der</strong> Schweiz bekannt.<br />

Lei<strong>der</strong> sei in <strong>der</strong> neuen Gebührenordnung<br />

(GOZ 2012) keine<br />

Beschreibung dieser mo<strong>der</strong>nen<br />

präventionsorientierten Zahnheilkunde<br />

zugrunde gelegt worden.<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim Zöller warf die<br />

Frage auf, ob Chirurgie im Mund-,<br />

Kiefer- und Gesichtsbereich heute<br />

alles vermag und beantwortete<br />

dies zwar mit nein, allerdings seien<br />

die Grenzen des Machbaren deutlich<br />

erweitert. Die Chirurgie habe<br />

sich in den vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

entscheidend entwickelt.<br />

Zwischenzeitlich gehöre <strong>der</strong> mi -<br />

krovaskuläre Gewebetransfer zum<br />

Standard. Der Körper diene dabei<br />

als Ersatzteillager: „Chirurgen entnehmen<br />

das zu verpflanzende Gewebe<br />

an verschiedenen Körperstellen.<br />

Die Transplantate können<br />

Haut, Blutgefäße, Muskeln und<br />

Knochen enthalten. So werden<br />

auch an <strong>der</strong> Kölner Uniklinik nahezu<br />

täglich Gewebeanteile, die<br />

im Rahmen einer Tumoroperation<br />

entfernt werden müssten, durch<br />

mikrovaskuläre Lappen ersetzt.<br />

Damit können diese Patienten mit<br />

einer guten Lebensqualität überund<br />

weiterleben. Da man jeden<br />

Defekt decken kann, können heute<br />

mit diesen Methoden Tumore<br />

entfernt werden, die noch vor einigen<br />

Jahren als inoperabel galten.<br />

Die anatomischen Grenzen<br />

des Machbaren sind weiter verschoben<br />

worden; bestehen aber<br />

weiterhin zum Beispiel in Fällen,<br />

bei denen <strong>der</strong> Tumor in den Sinus<br />

cavernosus (im Bereich <strong>der</strong> Schädelbasis)<br />

eingedrungen ist.“ Grenzen<br />

nannte er im Bereich des zu<br />

ersetzenden Zungengewebes, das<br />

nicht die gleiche Funktionalität<br />

wie das „Original“ habe und auch<br />

Nervrekonstruktionen gingen immer<br />

mit einer Beeinträchtigung<br />

einher.<br />

Eine weitere Grenze seien schwer<br />

therapierbare Allgemeinerkrankungen,<br />

ein insgesamt reduzierter<br />

Allgemeinzustand und ein<br />

schlecht durchblutetes Transplantationslager.<br />

OA Dr. Paul Weigl erörterte die Frage,<br />

ob Implantatversorgungen verlässlicher<br />

als Zähne seien. „Ein gesun<strong>der</strong><br />

Zahn darf niemals durch<br />

ein Implantat substituiert werden,<br />

bei einem erkrankten Zahn sollen<br />

initial zahnerhaltende Therapieverfahren<br />

durchgeführt werden.<br />

Treten Rezidive auf o<strong>der</strong> werden<br />

Therapien erfor<strong>der</strong>lich, die insbeson<strong>der</strong>e<br />

mit massivem Knochenverlust<br />

einhergehen, ist <strong>der</strong> Ersatz<br />

des Zahns durch ein Implantat zu<br />

bevorzugen, da die Verlässlichkeit<br />

<strong>der</strong> Implantatversorgung mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit besser<br />

wird als die des erkrankten, therapieresistenten<br />

Zahns.“


Fazit<br />

Das Konzept des <strong>BDIZ</strong> EDI ist aufgegangen,<br />

allen Zahnärzten die<br />

Möglichkeit zu bieten, Einblicke in<br />

einen Bereich zu erhalten, <strong>der</strong> auch<br />

aufgrund <strong>der</strong> demografischen Entwicklung<br />

Zukunftspotenzial für alle<br />

Praxen bietet. Mit Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

E. Zöller und Dr. Detlef Hildebrand<br />

waren gleich zwei Referenten<br />

aus dem Vorstand des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

im Programm vertreten. Bis zum<br />

Schluss blieb das wissenschaftliche<br />

Programm im Westin Grand<br />

Hotel Arabellapark spannend und<br />

Gewinner des GOZ-Kompendiums<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 45<br />

deckte alle Aspekte rund um das<br />

Thema „Implantatprothetik – im<br />

Team erfolgreich“ – bis hin zu<br />

rechtlichen Fragen ab. Das 16. Symposium<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI/<strong>der</strong> 53. Bayerische<br />

Zahnärztetag war auch aus<br />

Sicht <strong>der</strong> Veranstalter mit rund<br />

1500 Teilnehmern ein großer Erfolg.<br />

Das zeigte sich an <strong>der</strong> großen<br />

Teilnehmerzahl, dem Medieninteresse<br />

sowie <strong>der</strong> Dentalausstellung,<br />

die trotz <strong>der</strong> id sued, die am Samstag<br />

ebenfalls in München stattfand,<br />

bis auf den letzten Platz von<br />

<strong>der</strong> Industrie ausgebucht war. ■<br />

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<strong>der</strong> Suprakonstruktion, selbst<br />

nach längerer Tragezeit!<br />

Rückstände lassen sich mühelos<br />

entfernen (großstückig)<br />

„Glücksfee“ Dr Stefan Liepe (Mitte) mit Alexandra Papke (li.) und Uschi Zolper am Stand des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI verloste mit Unterstützung <strong>der</strong> teamwork media GmbH<br />

aus Fuchstal an jedem Kongresstag jeweils zwei GOZ-Kompendien.<br />

Die Gewinner sind:<br />

Dr. Annette Fel<strong>der</strong>hoff-Fischer, München<br />

Dr. Norbert Winkler, Altdorf<br />

Valerie Schmid, München<br />

Dr. Dusan Vasiljevic, Friedeberg<br />

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Außerdem zog „Glücksfee“ Dr. Stefan Liepe die neuen Besitzer, die an<br />

<strong>der</strong> Goodie-Book-Aktion des <strong>BDIZ</strong> EDI in <strong>der</strong> Zeitschrift „pip“ teilgenommen<br />

hatten. Insgesamt 111 Teilnehmerkarten befanden sich in <strong>der</strong><br />

Lostrommel. Sie alle erhielten bereits den diesjährigen Praxisleitfaden<br />

<strong>der</strong> Europäischen Konsensuskonferenz des <strong>BDIZ</strong> EDI, den Kölner ABC<br />

Risiko Score, zu gesandt. Die Gewinner des GOZ-Kompendiums dieser<br />

Aktion sind:<br />

Dr. Daniel Aniol, Bornheim<br />

Dr. Thomas Wegner, Panketal OT Zepernick<br />

Dr. Markus Netzband, Bad Münstereifel<br />

Dr. Hans-Gert Schulte, Lüdenscheid<br />

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46<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Vorschau auf das 17. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI 20<strong>13</strong><br />

Mit zwei starken Partnern „better in practice“<br />

Neue Ideen, neue Konzepte sind gefragt, wenn <strong>der</strong><br />

<strong>BDIZ</strong> EDI seine Jahressymposien plant. 20<strong>13</strong> wird <strong>der</strong><br />

Verband Kooperationspartner von teamwork media,<br />

Fuchstal, und dem Deutschen Ärzte-Verlag sein. Der<br />

twm-Verlagsleiter Ralf Suckert, Christian Berger und<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller berichten über die Inhalte.<br />

Christian Berger<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

E. Zöller<br />

Das denkmalgeschützte<br />

Kongress -<br />

zentrum in Augsburg<br />

erstrahlt seit<br />

Mai 2012 wie<strong>der</strong> in<br />

neuem Glanz.<br />

Nach dem sehr erfolgreichen Jahreskongress<br />

2012 als Kooperationspartner<br />

des Bayerischen Zahnärztetags<br />

wählt <strong>der</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI 20<strong>13</strong> einen<br />

neuen Ansatz. Was ist geplant?<br />

Zöller: Der <strong>BDIZ</strong> EDI hat schon in<br />

den vergangenen Jahren gemeinsame<br />

Kongresse veranstaltet: 2011<br />

mit <strong>der</strong> DGOI (Deutsche Gesellschaft<br />

für orale Implantologie) und<br />

2012 mit dem Bayerischen Zahnärztetag.<br />

20<strong>13</strong> werden wir uns für<br />

unseren Jahreskongress mit <strong>der</strong><br />

teamwork media GmbH und dem<br />

Deutschen Ärzte-Verlag zusammentun,<br />

denn die beiden Verlagshäuser<br />

sprechen mit einer neuen Kongressserie<br />

eine äußerst interessante<br />

Zielgruppe an: den ambitionierten<br />

Zahnarzt, den Zahnarzt, <strong>der</strong><br />

sich fachlich und gleichzeitig betriebswirtschaftlich<br />

verbessern will.<br />

Der zweitägige Kongress findet in <strong>der</strong> Fuggerstadt Augsburg statt: Kongress am Park.<br />

„better in practice“ lautet <strong>der</strong> Titel<br />

dieser Kongressserie. Was dürfen<br />

die Teilnehmer erwarten?<br />

Suckert: Der von Prof. Zöller angesprochene<br />

„ambitionierte Zahnarzt“,<br />

<strong>der</strong> die Kernleserschaft unserer<br />

Fachzeitschriften ausmacht, ist<br />

vorwärts orientiert, verantwortungsbewusst<br />

und betont fortbildungswillig.<br />

Ihn interessieren im<br />

Wesentlichen zwei Fragen: Wie<br />

werde ich ein besserer Zahnarzt<br />

und wie werde ich ein besserer<br />

Unternehmer? Beide Fragen sind<br />

für mich untrennbar miteinan<strong>der</strong><br />

verbunden und müssen dementsprechend<br />

auch in einem Kongress<br />

beantwortet werden. „better in<br />

practice“ ist – wenn man so will –<br />

die Kombination eines Fachkongresses<br />

mit einem Unternehmertag.<br />

Und das gab es in dieser Form<br />

noch nicht.<br />

Foto: Kongress am Park; N. Liesz<br />

Klingt spannend und praxisnah.<br />

Kommen dabei <strong>der</strong> berufspolitische<br />

und <strong>der</strong> wissenschaftliche<br />

Ansatz nicht zu kurz?<br />

Berger: Jede Praxis ist ein kleines<br />

Wirtschaftsunternehmen, das heute<br />

nur überleben und sich verbessern<br />

kann, wenn die Behandlung<br />

nach neuesten wissenschaftlichen<br />

Methoden und auf rechtlich gesichertem<br />

Fundament erfolgt. Der<br />

Zahnarzt und sein Personal arbeiten<br />

dabei eng zusammen, deshalb<br />

werden auch Kenntnisse in Betriebsführung<br />

und Kommunikation<br />

benötigt.<br />

Suckert: Unsere Klientel sind<br />

nie<strong>der</strong>gelassene Praktiker. Daher<br />

berücksichtigen wir bei all unseren<br />

Kongressen die Fragestellungen,<br />

die den Praktiker aktuell beschäftigen.<br />

Diese Fragestellungen lassen<br />

wir von Experten beantworten.<br />

Dabei werden fachliche, berufspolitische<br />

und unternehmerische Aspekte<br />

miteinan<strong>der</strong> verknüpft. Es<br />

soll ein Nutzwert entstehen, <strong>der</strong><br />

am Montagmorgen in die Praxis<br />

des Kongressteilnehmers einfließen<br />

kann.


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 47<br />

Ein hoher Anspruch für zwei<br />

Kongresstage. Wie ist die Gewichtung<br />

zwischen fachlichen<br />

und unternehmerischen<br />

Themen?<br />

Suckert: Die Gewichtung ist<br />

nahezu 50:50. Beide Bereiche<br />

Ralf Suckert<br />

beeinflussen sich gegenseitig<br />

und sind für eine erfolgreiche<br />

Praxisführung unerlässlich.<br />

Berger: Das fachliche Programm ist bewusst<br />

breit gefächert. Wir arbeiten die wichtigen<br />

Schnittstellen zwischen Implantologie, Parodontologie,<br />

Prothetik, Funktionslehre et cetera<br />

detailliert heraus. Selbst <strong>der</strong> so aktuelle minimalinvasive<br />

Ansatz und die Nachhaltigkeit in<br />

<strong>der</strong> rekonstruktiven Zahnheilkunde werden<br />

nicht ausgespart. Und zu jedem Thema wird den<br />

Teilnehmern eine klare Take-Home-Message<br />

versprochen. Es ist für jeden Teilnehmer, ob Implantologe<br />

o<strong>der</strong> Überweiser, ob Spezialist o<strong>der</strong><br />

Generalist, viel Wissenswertes dabei.<br />

Welche Referenten haben Sie ausgewählt?<br />

Zöller: Ausschließlich Referenten, die sich didaktisch<br />

und fachlich auf einem hohen Niveau bewegen.<br />

Gute Lehrer mit <strong>der</strong> nötigen Portion Praxiserfahrung.<br />

Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Dr. Giuseppe<br />

Allais, PD Dr. Florian Beuer, Dr. Claudio Cacaci,<br />

Horst Dieterich, PD Dr. Stefan Fickl, Dr. Johannes<br />

Heimann und ich selbst gestalten den<br />

fachlichen Teil des Kongresses. Das unternehmerische<br />

Moment steuern Christian Berger, Dr.<br />

Dirk Duddeck, Prof. Dr. Thomas Ratajczak, Prof. Dr.<br />

Gerhard F. Riegl und Axel Thüne bei. Klingt das<br />

nicht vielversprechend?<br />

Ja, ganz sicher. Der Kongress soll im Juni in Augsburg<br />

stattfinden. Was spricht für diese Stadt als<br />

Veranstaltungsort?<br />

Suckert: Die Erreichbarkeit, die Tradition <strong>der</strong> Fuggerstadt<br />

und <strong>der</strong> charmante Stadtkern. Den Ausschlag<br />

gab aber die erst 2012 neu eröffnete Kongresshalle<br />

(Kongress am Park). Ich denke die Mitglie<strong>der</strong><br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI und alle an<strong>der</strong>en Teilnehmer<br />

werden sich dort sehr wohlfühlen. Seien Sie<br />

uns herzlich willkommen.<br />

35. Internationale Dental-Schau<br />

KÖLN, 12.-16.03.20<strong>13</strong><br />

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Mehr als 1.900 Aussteller aus rund 60 Län<strong>der</strong>n<br />

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und Vorsorge in Zukunft noch effizienter<br />

und qualitativ hochwertiger gestalten können.<br />

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Vielen Dank für dieses Interview.<br />

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AWU


48<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Rückschau...<br />

„Abstrafung“ durch Parteibasis<br />

Aus für Koschorrek als MdB<br />

Konsensuskonferenz<br />

Implantologie<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI<br />

übernimmt<br />

Vorsitz<br />

Dr. Rolf Koschorrek, seit 2005 einziger Zahnarzt im Deutschen<br />

Bundestag, wird in <strong>der</strong> nächsten Legislaturperiode von seiner<br />

Partei (CDU) nicht mehr als Kandidat aufgestellt. Im Blog von<br />

www.abgeordnetenwatch.de werden unter Bezug auf Berichte<br />

im „Hamburger Abendblatt" über eine CDU- Wahlkreismitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

in Wilster folgende Gründe für die überraschende<br />

Nicht-Nominierung angeführt: Mangelnde Präsenz<br />

in seinem Heimatwahlkreis (Steinburg, Dithmarschen-Süd,<br />

Bad Bramstedt und Umland) und die Höhe seiner Nebeneinkünfte.<br />

Gerade <strong>der</strong> letzte Punkt sei zum Politikum geworden,<br />

weil Koschorrek nach Aussage eines CDU-Kreisvorsitzenden in<br />

den obligatorischen Vorstellrunden jedes Mal betont habe,<br />

dass er die zahlreichen Nebeneinkünfte brauche, um auch nach<br />

<strong>der</strong> Politik eine berufliche Perspektive zu haben. Dabei gehe es<br />

um häufige Vortragsaktivitäten gegen Honorare jeweils zwischen<br />

1 000 und 3 500 Euro und mehrere Aufsichts- und Beiratsfunktionen<br />

in Unternehmen und Verbänden sowie um seine<br />

Tätigkeit als Präsident des <strong>Bundesverband</strong>s <strong>der</strong> Freien Berufe,<br />

was ihm alleine schon mehrere Tausend Euro pro Monat einbringe.<br />

■<br />

Groupon-Rabatte<br />

Quellen: abgeordnetenwatch.de; adp-Newsletter<br />

Kölner Urteile rechtskräftig<br />

Die Zahnärztekammer Nordrhein (ZÄK-NR) ist gerichtlich gegen<br />

die Werbung von Zahnärzten mit Rabattgutscheinen auf<br />

<strong>der</strong> „Groupon"-Plattform vorgegangen. Die Zahnärztekammer<br />

Nordrhein hat vor dem Landgericht Köln zwei Verfahren gegen<br />

Zahnärzte wegen <strong>der</strong> Werbung mit Rabatt-Gutscheinen geführt.<br />

Zur Begründung des Unterlassungsbegehrens wurde<br />

sowohl ein Verstoß gegen das berufsrechtliche Werbeverbot<br />

als auch ein Verstoß gegen die Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

(GOZ) wegen des Angebots von Festpreisen geltend gemacht.<br />

Das Landgericht Köln hat in beiden Fällen entschieden,<br />

dass die Werbung für zahnärztliche Leistungen mit Rabatten<br />

und zu Festpreisen über www.groupon.de berufsrechtswidrig<br />

und wettbewerbswidrig sei (Urteile vom 21.06.2012 – 31 O<br />

767/11 und 31 O 25/12). Beide Urteile sind rechtskräftig. In einem<br />

<strong>der</strong> beiden Verfahren wurde keine Berufung eingelegt,<br />

sodass die Rechtskraft mit Ablauf <strong>der</strong> Rechtsmittelfrist eingetreten<br />

ist.<br />

■<br />

Quelle: adp-Newsletter, Information <strong>der</strong> Zahnärztekammer Nordrhein<br />

Turnusgemäß übernimmt <strong>der</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI ab 1. Januar 20<strong>13</strong> den<br />

Vorsitz <strong>der</strong> Konsensuskonferenz Implantologie. Dies wurde anlässlich<br />

<strong>der</strong> Zusammenkunft <strong>der</strong> zugehörigen Gesellschaften<br />

und Verbände <strong>der</strong> Konsensuskonferenz – DGI, <strong>BDIZ</strong> EDI, DGMKG,<br />

BDO und DGZI – am 10. Oktober 2012 in Frankfurt am Main beschlossen.<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI wird damit in den kommenden zwei<br />

Jahren den Vorsitz innehaben. Als Sprecher <strong>der</strong> Konsensuskonferenz<br />

fungiert <strong>der</strong> Präsident des <strong>BDIZ</strong> EDI Christian Berger aus<br />

Kempten.<br />

■<br />

Quelle: <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Druckerei des „<strong>BDIZ</strong> EDI konkret“ ausgezeichnet<br />

Bayerischer Printmedienpreis<br />

für Gotteswinter<br />

Mit dem Bayerischen Printmedienpreis werden im Zweijahresrhythmus<br />

innovative Konzepte, Ideen und Techniken <strong>der</strong> Printmedienbranche<br />

vom Freistaat Bayern in Kooperation mit den<br />

Branchenverbänden Verband Bayerischer Zeitungsverleger e.V.<br />

(VBZV), Verband Druck und Medien Bayern e.V. (vdmb) und Verband<br />

<strong>der</strong> Zeitschriftenverlage in Bayern e.V. (VZB) ausgezeichnet.<br />

Seit <strong>der</strong> umfassenden Neugestaltung im Jahr 2008 wird<br />

<strong>der</strong> Preis in drei verschiedenen Kategorien vergeben: Mit jeweils<br />

5000 Euro sind die Kategorien „Herausragende unternehmerische<br />

Leistungen“ und „Herausragende technische Leistungen“<br />

dotiert. Einer von drei Gewinnern ist die Druckerei des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret, J. Gotteswinter GmbH in München. Der Preis<br />

wurde Ende Oktober in München an Gotteswinter für das Buch<br />

„The Current State of Snowboarding“ verliehen, das traditionelle<br />

Verarbeitung in Verbindung mit Mo<strong>der</strong>nem zeigt. Ein Werk,<br />

welches mit seinen Finessen die Jury überzeugte und deshalb<br />

von Laudator Max Condula, Präsident <strong>der</strong> Akademie U5, mit dem<br />

Bayerischen Printmedienpreis 2012 ausgezeichnet wurde.<br />

Die Jury begründet wie folgt: „Das von <strong>der</strong> Firma J. Gotteswinter<br />

extrem aufwändig produzierte Buch „The Current State of<br />

Snowboarding“ ist ein visionäres Beispiel für mo<strong>der</strong>ne Buchkunst,<br />

die sich durch Qualität, Wertigkeit und einen hohen Innovationsgrad<br />

auszeichnet.“ Das Buch sei ein herausragendes<br />

Beispiel für die Gestaltungsmöglichkeiten mit mo<strong>der</strong>nen<br />

Drucktechniken.<br />

■<br />

Quelle: Pressemeldung des Bayerischen Printmedienpreises


50<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Vorschau...<br />

Urkunde und Mitgliedsausweis 20<strong>13</strong><br />

Mit Brief und Siegel<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI-Mitglied<br />

Dr. Joachim E. Zöller stellt den Einsatz von Biomaterialien dem<br />

Einsatz von Eigenknochen gegenüber. Das Symposium findet<br />

statt, wenn <strong>der</strong> Karneval in Köln auf dem Höhepunkt ist. Tagsüber<br />

Fortbildung, abends Karneval. Mehr dazu in dieser Ausgabe<br />

und unter www.bdizedi.org<br />

12. bis 16. März 20<strong>13</strong><br />

Internationale Dental-Schau (IDS)<br />

Die 35. IDS findet auch 20<strong>13</strong> mit dem <strong>BDIZ</strong><br />

EDI statt. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Rechtsanwaltskanzlei<br />

Ratajczak&Partner wird <strong>der</strong><br />

Verband in Halle 11.2, Gang O, Stand 59 vertreten<br />

sein. Mit 1954 Ausstellern aus 58 Län<strong>der</strong>n und rund<br />

118000 Fachbesuchern hat die Internationale Dental-Schau<br />

2011 in Köln bewiesen, dass sie zu Recht die globale Leitmesse<br />

und <strong>der</strong> führende Branchentreff für Entschei<strong>der</strong> aus Zahn -<br />

ärzteschaft, Zahntechnikerhandwerk, Dentalfachhandel,<br />

Dentalindustrie, Forschung und Entwicklung ist. Die IDS findet<br />

auf dem Gelände <strong>der</strong> Köln-Messe in Köln statt.<br />

Mitglie<strong>der</strong> des <strong>BDIZ</strong> EDI erhalten Anfang Januar ihre aktuelle<br />

Mitgliedsurkunde 20<strong>13</strong>. Das Zertifikat weist die rund 5500 Mitglie<strong>der</strong><br />

des Verbands im In- und Ausland als Mitglied im <strong>BDIZ</strong><br />

EDI aus. Die Urkunde erreicht die Praxen mit dem nächsten Anschreiben,<br />

das auch den neuen Mitgliedsausweis erhält. Wer<br />

zur deutschen Urkunde auch die englische Version möchte,<br />

meldet sich bitte in <strong>der</strong> Geschäftsstelle des <strong>BDIZ</strong> EDI in Bonn<br />

unter Fon +49 228 93592-44 o<strong>der</strong> office-bonn@bdizedi.org ■<br />

7. bis 8. Juni 20<strong>13</strong><br />

17. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI: „better in practice“<br />

Der Gemeinschaftskongress von Deutschem Ärzteverlag, <strong>der</strong><br />

teamwork media GmbH und dem <strong>BDIZ</strong> EDI findet in Augsburg<br />

unter dem Titel „better in practice“ statt. Mehr zum Konzept<br />

des diesjährigen Jahressymposiums finden Sie in dieser<br />

Ausgabe und unter www.bdizedi.org > Events<br />

Quelle: <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Treffen Sie Ihren Verband<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI 20<strong>13</strong><br />

10. Februar 20<strong>13</strong><br />

8. Experten Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Thema: Eigenknochen versus Augmentation. Jahrzehntelang<br />

galt Eigenknochen in <strong>der</strong> regenerativen Zahnheilkunde als<br />

<strong>der</strong> Goldstandard, jedoch ist die Gewinnung von autogenem<br />

Knochenmaterial mit einer höheren Belastung verbunden.<br />

Das Symposium unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr.<br />

<strong>13</strong>. Juni 20<strong>13</strong><br />

7. Europa-Symposium in Split<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI veranstaltet 20<strong>13</strong> sein inzwischen 7. Europa-<br />

Symposium – diesmal gemeinsam mit <strong>der</strong> kroatischen Zahn -<br />

ärztekammer. Ein international besetztes Main Podium erwartet<br />

die Teilnehmer im Kongresszentrum von Split an <strong>der</strong><br />

kroatischen Adria. Fortbilden, wo an<strong>der</strong>e Urlaub machen, ist<br />

die Devise des 7. Europa-Symposiums. Mehr zum Symposium<br />

und die Anmeldung in dieser Ausgabe sowie unter www.bdizedi.org<br />

> Events<br />

14. September 20<strong>13</strong><br />

Gutachterkonferenz Implantologie<br />

Die Gutachterkonferenz Implantologie des <strong>BDIZ</strong> EDI in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Konsensuskonferenz Implantologie findet<br />

in diesem Jahr gemeinsam mit <strong>der</strong> Bayerischen Landeszahn -<br />

ärztekammer statt. Adressiert ist die Konferenz an alle <strong>implantologisch</strong><br />

tätigen Gutachter in Deutschland. Mehr demnächst<br />

unter www.bdizedi.org > Events<br />


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52<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Geburtstage<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

gratuliert<br />

In den Monaten Januar bis März 20<strong>13</strong> feiern die folgenden<br />

Mitglie<strong>der</strong> des <strong>BDIZ</strong> EDI einen „runden“<br />

o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Geburtstag. Der Verbandsvorstand<br />

gratuliert und wünscht alles Gute.<br />

Januar<br />

<br />

Foto: Project Photos<br />

1. Januar<br />

Dr. Konrad Jacobs (Wien/Österreich)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

16. Januar<br />

Dr. Karl-Heinz Höfler (Hüfingen)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

10. Februar<br />

Klaus Masche (Hannover)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

1. Januar<br />

Dr. Ivan Tresnak (Sand in Taufers/Italien)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

24. Januar<br />

Engelbert Holz (Ulm)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

12. Februar<br />

Gerhard Knoblach (Berlin)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

1. Januar<br />

Dr. Horst Mayer (Frankfurt)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

24. Januar<br />

Dr. Curt Esswein, MSc (Stuttgart)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

12. Februar<br />

Johanna Runge-Palermo, MSc (München)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

1. Januar<br />

Dr. Uwe Ryguschik (Berlin)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

25. Januar<br />

Dr. Stefan Fleisz (Neckarsulm)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

<strong>13</strong>. Februar<br />

Dr. Robert Wahler (Euerdorf)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

3. Januar<br />

Rainer Hasenbach (Frankfurt)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

30. Januar<br />

Dr. Ludger Hanfland (Lennestadt)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

16. Februar<br />

Frank Hörnemann (Essen)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

8. Januar<br />

Dr. Eberhard Schuth (Karlsruhe)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

Februar<br />

<br />

18. Februar<br />

Dr. Hans-Joachim Wütig (Dortmund)<br />

zur Vollendung des 70 Lebensjahrs<br />

10. Januar<br />

Dr. Bernward Mel<strong>der</strong> (Koblenz)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

6. Februar<br />

Dr. Alfred Blenk (Bad Homburg)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

18. Februar<br />

Dr. Manfred Schreiber (Olpe)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

<strong>13</strong>. Januar<br />

Bernd Jagusch (Neuss)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

7. Februar<br />

Dr. Dr. Maximilian Ohneis (Abensberg)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

19. Februar<br />

Dr. Manfred Wolf (Musberg)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

<strong>13</strong>. Januar<br />

Klaus-Dieter Müller (Hamburg)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

8. Februar<br />

Dr. Reiner Bergis (St. Georgen)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

21. Februar<br />

Axel Erwin Ziegler (Ehringshauen)<br />

zur Vollendung des 70. Lebensjahrs<br />

<strong>13</strong>. Januar<br />

Dr. Moussa Sharaf, MSc (Stade)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

9. Februar<br />

Dr. Klaus Musebrink (Dortmund)<br />

zur Vollendung des 75. Lebensjahrs<br />

25. Februar<br />

Klaus Patzke (Aschaffenburg)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs


29. Februar<br />

Dr. Hans-Joachim Habermehl (Frankfurt)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

März<br />

2. März<br />

Dr. Hans-Dieter Beyer (Mannheim)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

2. März<br />

Dr. Ernst Kettel (Düsseldorf)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

2. März<br />

Dr. Gerhard Küpper (Bonn)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

4. März<br />

Dr. Claus Petersmann (Bühlertal)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

6. März<br />

Dr. Manuel Kalo (Hamburg)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

7. März<br />

Dr. Bernhard Schorch (Sandhausen)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

9. März<br />

Dr. Hermann Ewe (Quakendorf)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

10. März<br />

Dr. Andrzej Blumenstock (Köln)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

<strong>13</strong>. März<br />

Dr. Günther Sakals (Kürnach)<br />

zur Vollendung des 70. Lebensjahrs<br />

<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 53<br />

17. März<br />

Dr. Dr. Bernd Scheibe (Augsburg)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

23. März<br />

Dr. Dr. Claus Neckel (Bad Neustadt)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

26. März<br />

Dr. Friedrich Kieltsch (Heinersreutz)<br />

zur Vollendung des 70. Lebensjahrs<br />

28. März<br />

Dr. Dusan Vasiljevic (Friedeburg)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

29. März<br />

Dr. Frank Helpap (Bielefeld)<br />

zur Vollendung des 70. Lebensjahrs<br />

30. März<br />

Dr. Theo Römer (Oststeinbeck)<br />

zur Vollendung des 65. Lebensjahrs<br />

31. März<br />

Kurt Reichle (Immenstaad)<br />

zur Vollendung des 60. Lebensjahrs<br />

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Primärstabilität,<br />

Einschätzung ng<br />

<strong>der</strong> Belastungsfähigkeit nach <strong>der</strong><br />

Einheilphase,<br />

Verlaufskontrollen ollen<br />

an<br />

<strong>der</strong><br />

fertigen Prothetik.<br />

keine<br />

Verbrauchsmaterialien<br />

erfor<strong>der</strong>lich,<br />

keine Folgekosten.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Glück und Gesundheit für die Zukunft!<br />

Christian Berger<br />

namens des Vorstandes des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Medizintechnik Gulden e.K.<br />

Eschenweg 3. . 64397 Modautal<br />

Tel.: 06254 - 94 38 40<br />

Fax: 06254 - 94 38 41<br />

periotest@med-gulden.com<br />

www.med-gulden.com


etter in<br />

practice<br />

und<br />

17. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Augsburg Kongress am Park<br />

7.–8. Juni 20<strong>13</strong><br />

Ein Gemeinschaftskongress von <strong>BDIZ</strong> EDI, Deutscher Ärzte-Verlag und teamwork media<br />

Informationen unter<br />

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systematisch therapieren?<br />

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15. Februar 20<strong>13</strong>!<br />

Dr. Karl-Ludwig Ackermann Fallplanung und Entscheidungsfindung in <strong>der</strong> Implantologie<br />

Dr. Giuseppe Allais<br />

Individuelle Fallplanung unter <strong>der</strong> Prämisse <strong>der</strong> Zahnerhaltung<br />

ZA Christian Berger GOZ – denn es geht um Ihr Geld ...<br />

PD Dr. Florian Beuer Digitale Zahnmedizin – vom Trend zum strategischen Erfolgsfaktor<br />

Dr. Claudio Cacaci<br />

Implantatposition im ästhetisch kritischen Bereich<br />

ZA Horst Dieterich<br />

Die Systematik einer langzeitstabilen Kronen- und Brückentherapie<br />

Dr. Dirk Duddeck<br />

Kommunikation Live – von <strong>der</strong> Kunst, erfolgreich Gespräche mit Patienten zu führen<br />

PD Dr. Stefan Fickl<br />

Mo<strong>der</strong>ne Parodontaltherapie – was können wir heute besser als früher<br />

Dr. Johannes Heimann Funktionelle Aspekte in <strong>der</strong> restaurativen Therapie<br />

Prof. Dr. Thomas Ratajczak Rechtssicherheit – aktuelle Urteile und Folgen für die Praxis<br />

Prof. Dr. Gerhard F. Riegl Zahnarztpraxis – Center of Excellence<br />

Axel Thüne<br />

Die Magnetpraxis – was Patienten magnetisch anzieht<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller Grundlagen <strong>der</strong> zahnärztlichen Chirurgie<br />

Anmeldung per Fax an +49 8243 9692-55 o<strong>der</strong> online unter www.bip-kongress.de<br />

Freitag, 7. Juni 20<strong>13</strong> und Samstag, 8. Juni 20<strong>13</strong><br />

Zahnärzte – Mitglied des <strong>BDIZ</strong> EDI 350,- €<br />

Zahnärzte – Nichtmitglied 420,- €<br />

Assistenten, Zahntechniker & Studenten (mit Nachweis) 250,- €<br />

Tageskarte Freitag Tageskarte Samstag je 290,- €<br />

Firma<br />

Telefon / Fax<br />

Teilnehmer<br />

E-Mail (bitte für weiteren Schriftverkehr angeben)<br />

Straße<br />

Datum / Unterschrift<br />

PLZ / Ort / Land<br />

Allgemeine Bedingungen: Ihre Anmeldung ist mit dem Eingang bei <strong>der</strong> teamwork media GmbH verbindlich. Die Anmeldungen werden in <strong>der</strong> Reihenfolge des Eingangs bearbeitet. Mit Ihrer Anmeldebestätigung erhalten Sie die Rechnung über<br />

Ihre Teilnahme. Der Rechnungsbetrag ist innerhalb von 14 Tagen an den Veranstalter zu überweisen. Alle Preise verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer und inklusive Verpfl egung während <strong>der</strong> Kongresszeiten. Sie können Ihre Teilnahme<br />

bis vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn ausschließlich schriftlich und gegen eine Bearbeitungsgebühr von 50,– Euro pro Person stornieren. Danach sind Stornierungen ausgeschlossen. Die Karte ist jedoch übertragbar. Bitte haben Sie<br />

Verständnis, wenn wir nach <strong>der</strong> Stornofrist bzw. bei Nichterscheinen eines angemeldeten Teilnehmers die volle Gebühr berechnen müssen. Programmän<strong>der</strong>ungen vorbehalten. Der Veranstalter behält sich zudem vor, den Kongress bis vier<br />

Wochen vor Beginn abzusagen, falls Umstände eintreten, welche die Veranstaltung nicht ermöglichen. Mündliche Nebenabreden haben ohne schriftliche Bestätigung keine Gültigkeit. Mit Ihrer Anmeldung erkennen Sie diese Bedingungen an.


56<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

35. Deutscher Privatzahnärztetag in Nürnberg<br />

Privatzahnmedizin und „Bürgerversicherung“<br />

Die Privatzahnärztliche Vereinigung Deutschlands<br />

(PZVD) lädt zum 35. Deutschen Privatzahnärztetag in<br />

das Hotel Sheraton Carlton in Nürnberg ein. Am 11.<br />

und 12. Januar 20<strong>13</strong> lautet das Thema: Private Zahnmedizin<br />

unter neuen Rahmenbedingungen.<br />

PZVD-Präsident Dr. Wilfried Beckmann<br />

wird die zweitägige Veranstaltung<br />

am Freitag, 11. Januar 20<strong>13</strong>,<br />

um 8.45 Uhr, eröffnen. Den Teilnehmern<br />

steht ein Jahr nach Inkrafttreten<br />

<strong>der</strong> GOZ ein diskussionsfreudiges<br />

Forum zur Seite. Mit Dr.<br />

Daniel von Lennep, <strong>der</strong> sein Fazit<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Zahnärzte vorstellt,<br />

Dr. Volker Leienbach, PKV-Verbandsdirektor,<br />

und Dr. Thomas Spies, stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> SPD-<br />

Gesundheits AG wird es sicherlich<br />

einen spannenden Meinungsaustausch<br />

mit allen Anwesenden geben.<br />

Matthes Egger, Medizinrechtler,<br />

erläutert in seinem Vortrag die<br />

„Medizinische Notwendigkeit“.<br />

Die Abendveranstaltung findet im<br />

Bratwurstglöcklein im historischen<br />

Handwerkerhof mit einem original<br />

fränkischen Abend statt.<br />

Zur Fortsetzung <strong>der</strong> Tagung wird<br />

am Samstag <strong>der</strong> Themenkreis erweitert:<br />

Vom Berufstraum zum<br />

Traumberuf heißt es ab 9 Uhr. „Wie<br />

kann ich meinen Beruf ethisch<br />

sinnvoll leben, dabei ökonomisch<br />

realistisch agieren und in meinem<br />

Berufsalltag, gerade auch als junger<br />

Zahnmediziner Zufriedenheit und<br />

Erfolg erreichen?“, lautet die Frage,<br />

die Professor Dr. Eberhard Schockenhoff,<br />

Mitglied des deutschen Ethik -<br />

rates, stellt. Er nimmt die Teilnehmer<br />

mit in die entsprechende<br />

Philosophie und wird wertvolle<br />

Hinweise zu einer Berufsausübung<br />

geben, die nicht von Geschäftszwängen<br />

geprägt sein muss,<br />

son<strong>der</strong>n auch Platz lässt, persönliche<br />

Ziele und Träume zu leben.<br />

In Nürnberg findet <strong>der</strong> 35. Deutsche Privatzahnärztetag statt.<br />

Programm des<br />

35. Deutschen Privatzahnärztetags<br />

Freitag, 11. Januar 20<strong>13</strong>, gesundheitspolitisches Forum<br />

09.00 – 10.00 Uhr<br />

10.50 – 12.00 Uhr<br />

14.30 – 15.30 Uhr<br />

16.20 – 18.00 Uhr<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> deutschen Kranken ver sicherung<br />

heißt Bürgerversicherung<br />

Dr. Thomas Spies<br />

Gute Gründe für die PKV in <strong>der</strong> ärztlichen und<br />

zahnärztlichen Versorgung<br />

Dr. Volker Leienbach<br />

Medizinische Notwendigkeit<br />

Matthes Egger<br />

1 Jahr GOZ – ein Fazit aus Sicht <strong>der</strong> Zahnärzte<br />

Dr. Daniel von Lennep<br />

Samstag, 12. Januar 20<strong>13</strong>, berufspolitisches Forum<br />

09.00 – 10.00 Uhr<br />

10.00 – 12.15 Uhr<br />

14.15 – 15.00 Uhr<br />

Ein Beruf wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e? Das pro fessionelle Ethos<br />

des Zahnarztes auf dem Prüfstand<br />

Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff<br />

Steuern einer privatzahnärztlich aus gerichteten<br />

Praxis von Anfang an<br />

Prof. Dr. Johannes G. Bischoff<br />

Von <strong>der</strong> Kassenpraxis zur Privatpraxis –<br />

die Än<strong>der</strong>ung des Blickwinkels: Ent decken Sie den<br />

Schlüssel zum Wandel<br />

Dr. Georg Chr. Kolle<br />

Foto: PM/andreas thoma


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 57<br />

Anschließend wird Professor Dr. Johannes Bischoff die<br />

wirtschaftliche Seite einer freien Berufsausübung beleuchten.<br />

Als langjähriger Berater von Freiberuflern<br />

gibt er in seinem Vortrag Ratschläge und Gedanken<br />

zu einer effizienten Praxisführung. Dr. Georg Christian<br />

Kolle, <strong>der</strong> den Weg in die Privatpraxis gewählt hat,<br />

berichtet von seinen Erfahrungen und gibt auf vielen<br />

Ebenen praktische Hinweise, wie auch junge Zahnärzte<br />

o<strong>der</strong> Kassenzahnärzte diesen Weg einschlagen<br />

können.<br />

Teilnehmende Assistenten und Studierende <strong>der</strong> Zahnmedizin<br />

erhalten für die Tagungspauschalen Son<strong>der</strong>konditionen<br />

sowie ein Gratisabonnement des PZVD<br />

Briefs für ein Jahr. Am Samstagnachmittag findet im<br />

Anschluss an das Gesundheitspolitische Forum die Jahreshauptversammlung<br />

<strong>der</strong> PZVD statt.<br />

■<br />

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Anmeldung<br />

Anmeldung an die PZVD-Geschäftsstelle, Bernadette<br />

Gebauer, Susannenstraße 7a, 33335 Gütersloh,<br />

Fon +49 5241 9705-16 o<strong>der</strong> info@pzvd.de. Mitglie<strong>der</strong><br />

zahlen 110 Euro, Gäste 350 Euro (einschließlich<br />

Tagungsgastronomie) Im Hotel Sheraton<br />

Carlton steht ein begrenztes Zimmerkontingent<br />

zur Verfügung. Stichwort: 35. Deutscher<br />

Privatzahnärztetag, Reservierung unter Fon +49<br />

911 2003-0<br />

Designed for immediate function in appropriate<br />

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58<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

22. Expertensymposium fand auf Fuerteventura statt<br />

Auf dem Prüfstand<br />

Zum inzwischen 22. Mal fand das Expertensymposium<br />

für regenerative Techniken im Robinson Club<br />

Ezquinzo Playa auf Fuerteventura statt. Das Team –<br />

unter <strong>der</strong> Leitung von Professor Dr.Dr. Joachim<br />

Zöller – hatte ein spannendes Programm mit 40 Referenten<br />

zum Thema Prothetik und Weichgewebs -<br />

managment in <strong>der</strong> Implantologie zusammengestellt,<br />

das mehr als 150 Zahnärzte auf die Kanaren-<br />

Insel lockte.<br />

Damit auch die <strong>der</strong> Zahnmedizin<br />

angrenzenden Themen bearbeitet<br />

wurden, berichtete Prof. Dr. Josef<br />

Beuth aus Köln über die Irrtümer<br />

<strong>der</strong> Medizin, und wie man sich vor<br />

diesen schützen kann. Ergänzend<br />

führte Prof. Dr. Christian Rauch in<br />

die Möglichkeiten <strong>der</strong> Hypnose ein<br />

und durfte aufgrund des großen<br />

Interesses seinen Workshop ein<br />

zweites Mal anbieten. Als weiterer<br />

Referent zu fachübergreifenden<br />

Themen referierte Prof. Dr. Jürgen<br />

Hescheler von <strong>der</strong> Universität Köln<br />

über den aktuellen Stand <strong>der</strong><br />

Stammzellforschung und <strong>der</strong>en<br />

Umsetzungsmöglichkeiten in <strong>der</strong><br />

Therapie.<br />

In <strong>der</strong> vollbesetzten „Pyramide“ verfolgten die Teilnehmer gespannt den Ausführungen <strong>der</strong><br />

Referenten.<br />

Im zahnärztlich ausgerichteten<br />

Programm orientierten sich die<br />

Vorträge an den chirurgischen und<br />

nicht-invasiven Techniken zur<br />

Weichgewebsgestaltung am periimplantären<br />

Lager. Die prothetisch<br />

orientierten Vorträge konzentrierten<br />

sich auf die unterschiedlichen<br />

Behandlungskonzepte zur Versorgung<br />

von Implantaten. Dabei wurden<br />

Innovationen o<strong>der</strong> Langzeitergebnisse<br />

unter verschiedenen materialwirtschaftlichen<br />

und materialwissenschaftlichen<br />

Fragestel -<br />

lun gen vorgestellt, die mit und ohne<br />

CAD/CAM-Technologie möglich<br />

sind.<br />

Da fast alle Referenten während<br />

<strong>der</strong> gesamten Kongresswoche anwesend<br />

waren, wurden die Themen<br />

nicht nur präsentiert o<strong>der</strong> in<br />

Workshops vertieft: Die Teilnehmer<br />

hatten noch genügend Möglichkeiten,<br />

ihre Fragestellungen<br />

und Erkenntnisse im persönlichen<br />

Gespräch mit den Referenten zu<br />

diskutieren, beispielsweise im<br />

Rahmen <strong>der</strong> ergänzenden sportmedizinischen<br />

Praktika o<strong>der</strong> am<br />

Abend.<br />

■<br />

Weitere Informationen<br />

Inzwischen liegen bereits die ersten<br />

Buchungen für das 23. Expertensym -<br />

posium vor, das vom 24. bis 31. Oktober<br />

20<strong>13</strong> wie<strong>der</strong> auf Fuerteventura im<br />

Robinson Club stattfinden wird.<br />

Die Anmeldung und wei tere Infor -<br />

mationen erhalten Sie unter<br />

www.experten-symposium.de.<br />

Auch am Abend<br />

fanden sich die<br />

Teilnehmer für<br />

den kollegialen<br />

Gedankenaustausch<br />

zusammen.


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Prothetische Lösung auf anguliert gesetzten Implantaten<br />

Vermeidung von Augmentationen<br />

Verbesserte Lastverteilung durch distal ausgedehnte Unterstützungsfläche<br />

Optimaler Gestaltungsfreiraum durch beson<strong>der</strong>s filigranen Aufbaukopf<br />

Nutzung von passgenauen CAD/CAM-gefertigten Suprastrukturen möglich<br />

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60<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

Quelle Hintergrund: Panthermedia/Mauro Mnafredini<br />

NEWS-TICKER<br />

European Medical School Oldenburg-Groningen<br />

Erster grenzüberschreiten<strong>der</strong><br />

Medizinstudiengang<br />

Die European Medical School (EMS) Oldenburg-Groningen ist<br />

Ende Oktober offiziell in Oldenburg eröffnet worden. Nie<strong>der</strong>sachsens<br />

Ministerpräsident David McAllister begrüßte die 40<br />

Erstsemester im Hörsaalzentrum <strong>der</strong> Carl von Ossietzky Universität<br />

– sie nehmen nun den ersten grenzüberschreitenden<br />

Medizinstudiengang in Europa auf.<br />

Das Land Nie<strong>der</strong>sachsen unterstützt den Aufbau <strong>der</strong> EMS in<br />

den nächsten Jahren mit insgesamt mehr als 57 Millionen Euro.<br />

Der nie<strong>der</strong>ländische Honorarkonsul Hylke Boerstra, <strong>der</strong> in<br />

Vertretung für Marnix Krop, Botschafter des Königreichs <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>lande, das Grußwort sprach, machte deutlich, dass diese<br />

Zusammenarbeit einzigartig in Europa sei und für weitere<br />

grenzüberschreitende wissenschaftliche Gemeinschaftsprojekte<br />

zwischen Deutschland und den Nie<strong>der</strong>landen Modell<br />

stehen könnte. Die Nie<strong>der</strong>sächsische Ministerin für Wissenschaft<br />

und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, sieht zudem eine<br />

neue Perspektive für Medizinstudenten. „Die European Medical<br />

School ist nicht nur die Antwort auf den Ruf nach einer<br />

praxisorientierteren medizinischen Hochschulbildung. Sie<br />

gibt den Studenten auch Gelegenheit zum kulturellen Austausch<br />

und bietet ihnen damit wertvolle Erfahrungen, die<br />

weit über das reine Medizinstudium hinausgehen.“ Dass das<br />

Interesse für neue Wege des Studierens groß ist, zeigen die Bewerberzahlen:<br />

Mehr als 1 200 Studienbewerbungen gingen<br />

für die 40 Studienanfängerplätze <strong>der</strong> EMS ein.<br />

■<br />

Quelle: diverse Medien<br />

„Gesundheit 2020“<br />

Konzept zum Schutz <strong>der</strong> Gesundheit<br />

von 900 Millionen Bürgern<br />

Die Europäische Region <strong>der</strong> WHO hat im September ein nachhaltiges<br />

Konzept zum Schutz und zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

ihrer rund 900 Millionen Bürger und insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

schwächsten unter ihnen angenommen. Das umfassende<br />

neue Konzept „Gesundheit 2020“ wurde vom leitenden Organ<br />

<strong>der</strong> WHO in <strong>der</strong> Region, dem Regionalkomitee für Europa, auf<br />

dessen Tagung in Malta gebilligt. Es nimmt die wichtigsten<br />

gesundheitspolitischen Herausfor<strong>der</strong>ungen in den 53 Mitgliedstaaten<br />

<strong>der</strong> Region in Angriff, etwa die wachsende gesundheitliche<br />

Benachteiligung in und unter den Län<strong>der</strong>n, den<br />

Rückgang <strong>der</strong> Mittel für Leistungen <strong>der</strong> öffentlichen Hand aufgrund<br />

<strong>der</strong> Finanzkrise und die wachsende Krankheitslast aufgrund<br />

nichtübertragbarer Krankheiten, hierunter Adipositas,<br />

Krebs und Herzkrankheiten. Die Umsetzung des Rahmenkonzepts<br />

wird Entscheidungsträger nicht nur des Gesundheitsbereichs,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> übrigen Sektoren in Anspruch nehmen.<br />

■<br />

OECD-Studie<br />

Gesundheitsausgaben<br />

europaweit rückläufig<br />

Quelle: Pressemitteilung <strong>der</strong> WHO<br />

Im EU-Durchschnitt sind die Gesundheitsausgaben im Jahr<br />

2010 laut OECD um 0,6 Prozent geschrumpft. Einzige Ausnahme:<br />

Deutschland. Trotz <strong>der</strong> Wirtschaftskrise hätten die<br />

Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben im Jahr 2010 um 2,7 Prozent<br />

in Deutschland zugelegt, teilte die Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einer<br />

gemeinsamen Studie mit <strong>der</strong> EU-Kommission zu den Gesundheitssystemen<br />

Mitte November mit. In vielen Län<strong>der</strong>n<br />

kam es zu einem dramatischen Einbruch: Der Rückgang bei<br />

den Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben war am stärksten in Irland<br />

(minus 7,9 Prozent), Estland (minus 7,3 Prozent), Island<br />

(minus 7,1 Prozent) und Griechenland (minus 6,7 Prozent). Der<br />

zu diesem Zeitpunkt noch designierte EU-Kommissar für Gesundheit,<br />

Tonio Borg, hob hervor: „Zwar finden wir in dem Bericht<br />

bisher keine Hinweise darauf, dass die Krise in Europa zu<br />

einer Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes<br />

geführte hätte.“ Die Folgen von schwierigen sozialen Verhältnissen<br />

und mangelhafter Gesundheitsversorgung würden<br />

aber erst mit <strong>der</strong> Zeit sichtbar. OECD-Vize-Generalsekretär<br />

Yves Leterme ergänzte: „Trotz knapper öffentlicher Kassen<br />

setzen die Län<strong>der</strong> alles daran, dass <strong>der</strong> Zugang zu hochwertiger<br />

Gesundheitsversorgung in Europa die Norm bleibt.“ Es


<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 61<br />

Foto: Panthermedia/Ursula Jakobs<br />

werde sich zeigen, ob dies gelingt. Dem Bericht zufolge, sparten<br />

die Län<strong>der</strong> 2010 am stärksten bei Gesundheits- und Vorsorgeprogrammen,<br />

weil es bei <strong>der</strong> Akutmedizin wenig Spielraum<br />

für Einschnitte gibt. Das Minus in Bereichen wie Impfkampagnen<br />

o<strong>der</strong> Aufklärung über gesunde Ernährung lag bei<br />

3,2 Prozent. In Deutschland war die Vorsorge <strong>der</strong> einzige Sektor,<br />

in dem die Ausgaben 2010 sanken – um knapp elf Prozent<br />

■<br />

Neuer EU-Gesundheitskommissar<br />

Borg folgt auf Dalli<br />

Quellen: Health at a Glance/afp<br />

Das Europaparlament hat den umstrittenen maltesischen<br />

Außenminister Tonio Borg als EU-Gesundheitskommissar bestätigt.<br />

386 Abgeordnete stimmten Ende November für den<br />

55-jährigen Politiker, 281 stimmten gegen ihn und 28 enthielten<br />

sich <strong>der</strong> Stimme. Bei Linken, Liberalen und Grünen war<br />

Borg wegen konservativer Ansichten gegen Abtreibung und<br />

homosexuelle Lebensgemeinschaften umstritten. Bei einer<br />

Anhörung vor dem Parlament hatte Borg sich zu den Grundwerten<br />

<strong>der</strong> EU bekannt. Borg wird Nachfolger seines Landsmanns<br />

John Dalli, <strong>der</strong> im Oktober nach Korruptionsvorwürfen<br />

zurückgetreten war. In <strong>der</strong> Anhörung wich <strong>der</strong> 55-jährige studierte<br />

Jurist keiner Frage aus. Schon im Januar wolle er die umstrittene<br />

Tabakprodukte-Richtlinie, die zum Sturz seines Vorgängers<br />

geführt hatte, wie<strong>der</strong> auf die Agenda setzen. Er trat<br />

damit Befürchtungen entgegen, dass durch den personellen<br />

Wechsel eine Revision <strong>der</strong> aus dem Jahre 2001 stammenden<br />

EU-Richtlinie über Tabakprodukte sich erheblich verzögern<br />

und nicht mehr vor <strong>der</strong> Neuwahl des Europäischen Parlaments<br />

im Juni 2014 verabschiedet werden könnte. Borg kündigte<br />

auch an, dass er sich bei den anstehenden Entscheidungen<br />

über die Zulassung gentechnisch verän<strong>der</strong>ter Organismen<br />

in Lebensmitteln zwar von <strong>der</strong> Lebensmittelsicherheitsbehörde<br />

Efsa beraten lassen, aber eigene politische Schlussfolgerungen<br />

ziehen wolle. Sein zurückgetretener Amtsvorgänger<br />

John Dalli muss sich gegen Vorwürfe wehren, er sei<br />

den Än<strong>der</strong>ungswünschen eines schwedischen Lutschtabakherstellers<br />

gegenüber offen gewesen. Dalli hatte dies nach <strong>der</strong><br />

Veröffentlichung eines Berichtes <strong>der</strong> EU-Betrugsbekämpfungsbehörde<br />

Olaf bestritten. Ein maltesischer Unternehmer<br />

und ehemaliger Politiker soll laut Bericht 60 Millionen Euro<br />

den Schweden angeboten haben, um Dalli zu unternehmensfreundlichen<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Tabakrichtlinie zu bewegen. EU-<br />

Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte daher Mitte<br />

Oktober den Rücktritt von EU-Gesundheitskommissar Dalli<br />

verlangt. Dabei kam Barroso we<strong>der</strong> Dallis Ersuchen um eine<br />

Bedenkzeit von 24 Stunden nach, noch verschaffte er ihm Einsicht<br />

in den Olaf-Bericht.<br />

■<br />

Finnland und USA<br />

Quelle: Deutsche Ärzte-Zeitung<br />

Ärzte im Gesundheitskiosk<br />

Die USA und Finnland gehen in <strong>der</strong> Primärversorgung völlig<br />

neue Wege: Sie setzen auf Gesundheitskioske in Einkaufszentren.<br />

Laut einer Studie werden diese gut angenommen. Nahezu<br />

zeitgleich wird in den USA und in Finnland in <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

ein neues Versorgungsmodell praktiziert,<br />

dessen Beliebtheit bei den Versicherten schnell steigt: In<br />

großen Einkaufszentren werden Gesundheitskioske eingerichtet,<br />

in denen sowohl Gesundheitsinformationen als auch<br />

Primärversorgung angeboten werden. Die Zahl dieser in den<br />

USA „Retail Clinic“ und in Finnland „Walk-in-Clinic“ o<strong>der</strong> Gesundheitskiosk<br />

genannten Einrichtungen nimmt schnell zu.<br />

So berichtet eine Studie <strong>der</strong> Rand Corporation, dass in den<br />

USA die Zahl <strong>der</strong> Besuche in solchen Retail Clinics zwischen Januar<br />

2007 und Dezember 2009 von 0,6 Besuchen per 1000<br />

Versicherten (Januar 2007) auf 6,5 Besuche (Dezember 2009)<br />

zugenommen hat. Beson<strong>der</strong>s häufig würden die Retail Clinics<br />

dabei von Frauen, Versicherten zwischen 18 und 44 Jahren<br />

(Versicherte über 65 Jahren wurden nicht in die Studie einbezogen),<br />

von Patienten mit einem Jahreseinkommen von mehr<br />

als 59 000 Dollar und von Versicherten mit einem allgemein<br />

guten Gesundheitszustand in Anspruch genommen, heißt es<br />

in <strong>der</strong> im „American Journal of Managed Care“ veröffentlichten<br />

Studie.<br />

■<br />

Quelle: diverse Medien


62<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

Ambulante Behandlungen in einem an<strong>der</strong>en EU-Mitgliedstaat<br />

Zeigt die EuGH-Rechtsprechung Wirkung?<br />

Im <strong>BDIZ</strong> EDI konkret 2/2011 informierten wir Sie<br />

über die im März 2011 verabschiedete Richtlinie<br />

2011/24/EU zur Ausübung <strong>der</strong> Patientenrechte in <strong>der</strong><br />

grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung, auf<br />

die sich das Europäische Parlament und <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong><br />

Europäischen Union geeinigt hatten. Die Mitgliedstaaten<br />

müssten diese Richtlinie bis zum 25.10.20<strong>13</strong><br />

umsetzen.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil dieser<br />

Richtlinie ist die Kodifizierung <strong>der</strong><br />

EuGH-Rechtsprechung zur Kostenerstattung<br />

bei grenzüberschreiten<strong>der</strong><br />

Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen.<br />

An <strong>der</strong><br />

nachfolgend dargestellten Entscheidung<br />

des EuGH vom 27.10.2011<br />

(C-255/09) lässt sich deutlich ablesen,<br />

dass diese Kodifizierung <strong>der</strong><br />

EuGH-Entscheidungen aus den vergangenen<br />

<strong>13</strong> Jahren durch die Richtlinie<br />

erfor<strong>der</strong>lich war, weil die durch<br />

die Rechtsprechung entwickelten<br />

Grund sätze nicht in allen EU-Mitgliedstaaten<br />

beachtet wurden.<br />

Vorgerichtliches Verfahren<br />

Mitte 2002 richtete die Europä -<br />

ische Kommission ein Auskunftsersuchen<br />

an alle Mitgliedstaaten,<br />

um sich über die Vereinbarkeit <strong>der</strong><br />

nationalen Vorschriften und Praktiken<br />

mit <strong>der</strong> Rechtsprechung des<br />

EuGH zur Anwendung <strong>der</strong> Binnenmarktvorschriften<br />

auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung zu erkundigen.<br />

Aus Portugal erhielt die Kommission<br />

unter an<strong>der</strong>em folgende Rückmeldung:<br />

Die portugiesischen Regelungen<br />

sahen außer unter den<br />

Voraussetzungen <strong>der</strong> Verordnung<br />

1408/71/EWG keine Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Erstattung von Kosten für ambulante<br />

Behandlungen in einem an<strong>der</strong>en<br />

Mitgliedstaat ohne vorherige<br />

Genehmigung vor. Das portugiesische<br />

Recht sah nur dann eine Erstattungsmöglichkeit<br />

vor, wenn es<br />

sich um eine hochspezialisierte medizinische<br />

Behandlung handelt und<br />

wenn eine vorherige Genehmigung<br />

erteilt wurde. Für diese Genehmigung<br />

war Voraussetzung, dass ein<br />

positiver krankenhausärztlicher Bericht<br />

vorliegt, dass dieser Bericht<br />

durch den Medizinischen Direktor<br />

des Krankenhauses bestätigt wurde<br />

und dass <strong>der</strong> Generaldirektor für<br />

Krankenhäuser auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

einer Stellungnahme des technischen<br />

Dienstes eine positive Entscheidung<br />

abgegeben hat.<br />

Die Rückmeldung <strong>der</strong> Portugiesischen<br />

Republik veranlasste die Europäische<br />

Kommission zu einer intensiveren<br />

Prüfung, ob die portugiesischen<br />

Regelungen zur Kostenerstattung<br />

bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

von grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsdienstleistungen tatsächlich<br />

mit <strong>der</strong> Dienstleistungsfreiheit<br />

aus Art. 49 EG im Einklang<br />

stehen. Denn zum einen setzte die<br />

Kostenerstattung für ambulante<br />

Behandlungen im EU-Ausland immer<br />

eine Genehmigung voraus und<br />

zum an<strong>der</strong>en war die Genehmigungserteilung<br />

an sehr enge Grenzen<br />

geknüpft. Zudem verblieben<br />

Bereiche, in denen keine Genehmigung<br />

eingeholt werden konnte. Da<br />

bei <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

auch nach mehrfachem schriftlichen<br />

Austausch mit <strong>der</strong> Portugiesischen<br />

Republik bis Mitte 2009 <strong>der</strong><br />

Eindruck verblieb, dass die portugiesischen<br />

Regelungen gerade<br />

nicht den Vorgaben aus Art. 49 EG,<br />

wie sie <strong>der</strong> EuGH in seinen Entscheidungen<br />

nie<strong>der</strong>gelegt hatte,<br />

entsprachen, erhob die Europäische<br />

Kommission Klage gegen die Portugiesische<br />

Republik.<br />

Die portugiesische Regierung trug<br />

in dem Schriftverkehr mit <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kommission sowie im Gerichtsverfahren<br />

vor, dass je<strong>der</strong> Mitgliedstaat<br />

bei <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

seines Sozialversicherungssystems<br />

frei sei und dass im Bereich <strong>der</strong> grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsversorgung<br />

die Dienstleistungsfreiheit<br />

nach Art. 49 EG nicht zur Anwendung<br />

komme. Damit stellte die û<br />

Foto: Project Photos


64<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

portugiesische Regierung die langjährige<br />

und gefestigte Rechtsprechung<br />

des EuGH gänzlich in Frage.<br />

Das EuGH-Urteil<br />

In seiner Entscheidung vom<br />

27.10.2011 (C-255/09) führt <strong>der</strong> EuGH<br />

– verständlicherweise mit anklingen<strong>der</strong><br />

Beharrlichkeit – unter Verweis<br />

auf seine langjährige Recht -<br />

sprechung seit 1998 aus, dass die<br />

Mitgliedstaaten die Grundfreiheiten<br />

aus dem EG-Vertrag (inzwischen:<br />

AEUV) bei <strong>der</strong> grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsversorgung<br />

zu beachten haben. Das Unionsrecht<br />

lasse die Zuständigkeit <strong>der</strong><br />

Mitgliedstaaten für die Ausgestaltung<br />

ihrer Sozialversicherungssysteme<br />

unberührt, sodass je<strong>der</strong> Mitgliedstaat<br />

selbst bestimme, unter<br />

welchen Voraussetzungen Leistungen<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherheit gewährt<br />

werden. Zudem seien die Mitgliedstaaten<br />

für die Organisation ihres<br />

Gesundheitswesens sowie die medizinische<br />

Versorgung selbst verantwortlich.<br />

Gleichwohl müssen die<br />

Mitgliedstaaten hierbei das Unionsrecht<br />

beachten, also auch die<br />

Dienstleistungsfreiheit aus Art. 49<br />

EG, wie <strong>der</strong> EuGH seit 1998 in ständiger<br />

Rechtsprechung entschieden<br />

hat (z.B. mit dem Urteil vom<br />

12.07.2011 in Sachen Smits und<br />

Peerbooms, C-157/99, EDI-Journal<br />

2/2005, S. 26). Der EuGH lässt auch in<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Entscheidung keinen<br />

Zweifel daran, dass die europäischen<br />

Grundfreiheiten bei <strong>der</strong><br />

grenzüberschreitenden Inanspruchnahme<br />

von Gesundheitsdienstleistungen<br />

zu beachten sind, und zwar<br />

unabhängig davon, ob Sachleistungen<br />

o<strong>der</strong> Kostenerstattung gewährt<br />

werden o<strong>der</strong> ob das System über<br />

Steuermittel o<strong>der</strong> Beiträge finanziert<br />

wird.<br />

Der EuGH wertet das in den portugiesischen<br />

Regelungen nie<strong>der</strong>gelegte<br />

Erfor<strong>der</strong>nis einer vorherigen Genehmigung<br />

für die Kostenerstattung<br />

von ambulanten Gesundheits-<br />

dienstleistungen, die ein Versicherter<br />

in einem an<strong>der</strong>en EU-Mitgliedstaat<br />

in Anspruch nehmen will, als<br />

ein Hin<strong>der</strong>nis für die Dienstleistungsfreiheit,<br />

und zwar sowohl bezogen<br />

auf den Patienten als auch bezogen<br />

auf den jeweiligen medizinischen<br />

Dienstleistungserbringer.<br />

Auch dies entspricht ständiger<br />

EuGH-Rechtsprechung seit seinen<br />

ersten Urteilen von 1998 (zum Beispiel<br />

in Sachen Kohll, C-158/96). Nach<br />

den portugiesischen Regelungen ist<br />

sogar eine vorherige dreifache Genehmigung<br />

erfor<strong>der</strong>lich sowie <strong>der</strong><br />

Umstand, dass das portugiesische<br />

Gesundheitssystem nicht über die<br />

notwendige medizinische Behandlung<br />

verfügt. Die portugiesische Regierung<br />

hatte in dem Gerichtsverfahren<br />

vorgetragen, dass das finanzielle<br />

Gleichgewicht ihres Gesundheitssystems<br />

erheblich beeinträchtigt<br />

werden könnte, wenn die Versicherten<br />

berechtigt wären, ohne vorherige<br />

Genehmigung Gesundheitsdienstleistungen<br />

in einem an<strong>der</strong>en<br />

Mitgliedstaat in Anspruch zu nehmen.<br />

<strong>Konkret</strong>e Angaben zur Untermauerung<br />

hatte die portugiesische<br />

Regierung laut des EuGH-Urteils jedoch<br />

nicht vorgetragen. Daher ließ<br />

<strong>der</strong> EuGH diese Behauptung – wie<br />

auch schon in früheren Entscheidungen<br />

– nicht als Rechtfertigungsgrund<br />

für das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> vorherigen<br />

Genehmigung zu.<br />

Auch mit seinem weiteren Argument,<br />

dass die vorherige Genehmigung<br />

deshalb notwendig sei, um<br />

die Qualität <strong>der</strong> medizinischen Leistungen<br />

sicherzustellen, konnte die<br />

Portugiesische Republik beim EuGH<br />

nicht durchdringen. Denn damit<br />

würde die Portugiesische Republik<br />

den Gesundheitssektor als Wirtschaftssektor<br />

jedenfalls hinsichtlich<br />

des freien Dienstleistungsverkehrs<br />

vollständig aus <strong>der</strong> Verkehrsfreiheit<br />

herausnehmen. Auch dies entspricht<br />

<strong>der</strong> ständigen Rechtsprechung<br />

des EuGH seit 1998. Denn<br />

schließlich sind die Bedingungen<br />

für den Zugang und die Ausübung<br />

<strong>der</strong> medizinischen Tätigkeiten Regelungsgegenstand<br />

von mehreren<br />

Koordinierungs- und Harmonisierungsrichtlinien,<br />

die zwischenzeitlich<br />

in die Berufsqualifikationsrichtlinie<br />

2005/36/EG mündeten. Aufgrund<br />

dieser Richtlinie sind beispielsweise<br />

die ärztliche Approbation<br />

sowie zahlreiche Facharzttitel<br />

von den europäischen Mitgliedstaaten<br />

automatisch gegenseitig<br />

anzuerkennen, wodurch erkennbar<br />

wird, dass die EU-Mitgliedstaaten<br />

die jeweilige fachliche Qualifikation<br />

als gleichwertig ansehen. Daher<br />

sieht auch <strong>der</strong> EuGH keinen Grund<br />

dafür, die Qualität <strong>der</strong> im Ausland<br />

erbrachten medizinischen Leistungen<br />

von einem Mitgliedstaat in<br />

Zweifel ziehen zu lassen.<br />

Schließlich trat <strong>der</strong> EuGH unter Verweis<br />

auf seine langjährige Recht -<br />

sprechung dem Argument <strong>der</strong> Portugiesischen<br />

Republik entgegen,<br />

Foto: PM; Andreas Herrmann


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 65<br />

dass die Organisation und Funktionsweise<br />

des portugiesischen<br />

Gesundheitssystems als Sachleistungsprinzip<br />

es erfor<strong>der</strong>e, auf einen<br />

Mechanismus von Kostenerstattung<br />

gänzlich zu verzichten.<br />

Vielmehr haben auch die Sachleistungssysteme<br />

eine Kostenerstattung<br />

vorzusehen, wenn die medizinische<br />

Dienstleistung in einem<br />

an<strong>der</strong>en EU-Mitgliedstaat in Anspruch<br />

genommen wurde. Daher<br />

sieht <strong>der</strong> EuGH insgesamt keine<br />

Rechtfertigung dafür, dass die portugiesischen<br />

Regelungen eine vorherige<br />

Genehmigungspflicht bezüglich<br />

<strong>der</strong> Kostenerstattung von<br />

grenzüberschreitenden Gesundheitsdienstleistungen<br />

vorsehen.<br />

Erst recht sieht <strong>der</strong> EuGH keinen<br />

Raum dafür, dass das portugiesische<br />

Recht für ambulante Behandlungen,<br />

die nicht unter den<br />

Anwendungsbereich <strong>der</strong> Genehmigungsmöglichkeit<br />

fallen, überhaupt<br />

keine Möglichkeit <strong>der</strong> Kostenerstattung<br />

bei grenzüberschreiten<strong>der</strong><br />

Inanspruchnahme<br />

von Gesundheitsdienstleistungen<br />

vorsieht. Die portugiesischen Regelungen<br />

sehen also beispielweise<br />

bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

eines Hausarztes o<strong>der</strong> eines Zahnarztes<br />

keine Möglichkeit vor, diese<br />

Kosten vom portugiesischen Gesundheitssystem<br />

erstattet zu bekommen.<br />

Dies ist nicht mit den<br />

europäischen Grundfreiheiten<br />

vereinbar, wie <strong>der</strong> EuGH auch<br />

schon früher mehrfach entschieden<br />

hat. Folglich kam <strong>der</strong> EuGH zu<br />

dem Ergebnis, dass die portugiesischen<br />

Regelungen nicht mit <strong>der</strong><br />

langjährigen Rechtsprechung des<br />

EuGH zur genehmigungsfreien<br />

Kostenerstattung bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />

von ambulanten<br />

medizinischen Dienstleistungen<br />

in einem an<strong>der</strong>en EU-Mitgliedstaat,<br />

sofern keine Großgeräte et<br />

cetera in Anspruch genommen<br />

wurden, übereinstimmen.<br />

An <strong>der</strong> Tatsache, dass sich <strong>der</strong><br />

EuGH in diesem Verfahren wie<strong>der</strong>um<br />

mit Argumenten auseinan<strong>der</strong>setzen<br />

musste, die schon<br />

mehrfach Gegenstand <strong>der</strong> EuGH-<br />

Rechtsprechung zur Kostenerstattung<br />

von medizinischen Krankenbehandlungen<br />

in einem an<strong>der</strong>en<br />

EU-Mitgliedstaat in den vergangenen<br />

<strong>13</strong> Jahren waren, zeigt deutlich,<br />

dass die Kodifizierung dieser<br />

Rechtsprechung durch die Richtlinie<br />

2011/24/EU über die Ausübung<br />

<strong>der</strong> Patientenrechte in <strong>der</strong> grenzüberschreitenden<br />

Gesundheitsversorgung<br />

tatsächlich erfor<strong>der</strong>lich<br />

war, um diesen Grundsätzen<br />

unzweifelhaft Geltung zu verschaffen.<br />

.<br />

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66<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

Europäische Institutionen sind gefor<strong>der</strong>t<br />

Eine neue Charta für die Freien Berufe<br />

Eine neue Charta <strong>der</strong> Freien Berufe hat das Council of<br />

European Dentists (CED) Ende Oktober vorgelegt. Ziel<br />

ist es, die europäischen Institutionen zu veranlassen,<br />

bei künftigen Rechtsetzungsmaßnahmen die Auswirkungen<br />

auf die Freien Berufe zu prüfen und zu berücksichtigen.<br />

Zwar können sich die „liberal professions“<br />

auf eine Vielzahl von Entscheidungen <strong>der</strong><br />

Kommission und des Parlaments berufen, die ihre beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung als wichtiger ökonomischer und<br />

sozialer Faktor für die Entwicklung einer wissens -<br />

basierten Dienstleistungsgesellschaft betonen, allerdings<br />

klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit –<br />

zumindest in <strong>der</strong> politischen Umsetzung solcher<br />

Erkenntnisse – eine erhebliche Lücke.<br />

Peter Knüpper<br />

Da ist es nur ein schwacher Trost,<br />

wenn die Kommission die Bedeutung<br />

des Dienstleistungssektors<br />

als einen <strong>der</strong> wichtigsten Wachstumsfaktoren<br />

auf dem Europäischen<br />

Markt anerkennt. Zwei<br />

Drittel des europäischen Bruttosozialprodukts<br />

gehen auf das<br />

Konto von Dienstleistungsunternehmen,<br />

davon wie<strong>der</strong>um ein<br />

Drittel bei den Freien Berufen.<br />

Gleiches gilt für das Arbeitsplatzwachstum.<br />

Was <strong>der</strong> Kommission –<br />

seit den Zeiten des Wettbewerbskommissars<br />

Mario Monti – fehlt,<br />

ist das grundlegende Verständnis<br />

für den beson<strong>der</strong>en Charakter <strong>der</strong><br />

Vertrauensdienstleistungen Freier<br />

Berufe. Es wäre nur zu begrüßen,<br />

wenn es gelänge, hier ein paar<br />

„Leitplanken“ einzuziehen.<br />

Freier Beruf treibt<br />

kein Gewerbe<br />

Ausgangspunkt ist dabei die Definition<br />

<strong>der</strong> Freiberuflichkeit. Hier<br />

gilt es, die Unterschiede zur gewerblichen<br />

Wirtschaft deutlich zu<br />

machen, auch wenn sich die Brüsseler<br />

Bürokratie mit Differenzierung<br />

schwer tut. Die Fokussierung<br />

auf den globalen Wettbewerb<br />

verstellt den Blick auf die<br />

Beson<strong>der</strong>heiten regionaler Märkte,<br />

die ihre Stabilität aus dem gewachsenen<br />

Gefüge unterschiedlicher<br />

Akteure gewonnen haben.<br />

Super-Marios Nachfolger scheinen<br />

einfach nicht zu begreifen,<br />

dass die Liberalisierung des<br />

Dienstleistungssektors – eines ihrer<br />

wichtigsten Ziele – in Deutschland<br />

bereits im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

stattgefunden hat, als Ärzte und<br />

Anwälte sich aus <strong>der</strong> Umklammerung<br />

des Staates lösten. Im<br />

Gegensatz zu einer entfesselten<br />

Finanzwirtschaft jedoch waren<br />

und sind Freie Berufe Vertrauensberufe,<br />

die ihre Dienst leistungen<br />

persönlich erbringen; ebenso persönlich<br />

haften sie auch dafür.<br />

Diesen beson<strong>der</strong>en Charakter <strong>der</strong><br />

Freien Berufe hat <strong>der</strong> Gerichtshof<br />

<strong>der</strong> europäischen Gemeinschaften<br />

(EuGH) in Sachen „Adam./ .Administration<br />

de l’enregistrement<br />

et des domaines de Luxembourg“<br />

EuR<br />

(C-267/99) bereits vor Jahren bestätigt<br />

(in diesem Verfahren ging<br />

es um eine Mehrwertsteuerermäßigung<br />

bei freiberuflicher Tätigkeit).<br />

Die Luxemburger Richter<br />

hoben hervor, dass Freie Berufe<br />

sich gleichermaßen auszeichnen<br />

durch ihren ausgesprochen intellektuellen<br />

Charakter und ihre hohe<br />

Qualifikation, die einer genauen<br />

und strengen berufsständischen<br />

Regelung unterliegen. Hinzu<br />

kommen das „persönliche Element“<br />

und „eine große Selbstständigkeit<br />

bei <strong>der</strong> Vornahme beruflicher<br />

Handlungen“.<br />

Subsidiarität<br />

und Selbstverwaltung<br />

Auf dieser Grundlage for<strong>der</strong>t das<br />

CED, die freie Berufsausübung<br />

stärker zu schützen und zu unterstützen.<br />

Dabei dürfen nicht allein<br />

marktökonomische Kriterien bei<br />

<strong>der</strong> Beurteilung und Bewertung<br />

von Dienstleistungen zugrunde<br />

gelegt werden. Ausgehend vom<br />

Grundsatz <strong>der</strong> Subsidiarität muss<br />

auch die Selbstverwaltung <strong>der</strong><br />

Freien Berufe respektiert werden.<br />

Ebenso das beson<strong>der</strong>e Vertrauensverhältnis,<br />

das diese Form <strong>der</strong><br />

Berufsausübung prägt. Deregulierung<br />

darf keinesfalls zu Qualitätseinbußen<br />

beispielsweise bei<br />

Gesundheitsdienstleistungen füh -<br />

ren. Auch bedarf es einer Bürokratie-Folgenabschätzung<br />

bei Recht -<br />

setzungsakten <strong>der</strong> EU – speziell<br />

im Hinblick auf freiberufliche Tätigkeiten.<br />

Wichtig: Eine Standardisierung<br />

freiberuflicher Tätigkeiten – wie<br />

im „Normungspaket“ <strong>der</strong> EU-<br />

Kommission im Juni 2011 vorgeschlagen<br />

und vom Parlament<br />

jetzt mit breiter Mehrheit verabschiedet<br />

– muss bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

in nationales Recht auf- û


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<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

Foto: PM; Helma Spona<br />

grund <strong>der</strong> spezifischen Bedürfnisse<br />

von Patienten, Mandanten<br />

o<strong>der</strong> Aufraggeber modifiziert<br />

werden. Das Argument, die europäische<br />

Normung werde künftig<br />

besser mit dem internationalen<br />

Normungssystem abgestimmt<br />

sein und so die weltweite<br />

Wettbewerbsfähigkeit europäischer<br />

Unternehmen verbessern,<br />

trifft für die Freien Berufe<br />

sicher nicht zu.<br />

Im Übrigen: Das deutsche Sozialversicherungssystem<br />

kennt normierte<br />

Behandlungsmethoden<br />

bereits jetzt in Gestalt etwa von<br />

Richtlinien des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses. Das bedeutet<br />

jedoch nicht, dass davon nicht<br />

auch abgewichen werden darf,<br />

sofern es aus therapeutischen<br />

Gründen begründet ist.<br />

Neue Datenschutzricht -<br />

linie stellt das Berufs -<br />

geheimnis in Frage<br />

Wie wichtig eine grundsätzliche<br />

Positionsbestimmung <strong>der</strong> Freien<br />

Berufe ist, zeigen aktuelle Recht -<br />

setzungsvorhaben. So hat die Europäische<br />

Kommission am 25. Januar<br />

2012 einen neuen Rechtsrahmen<br />

für den Europäischen Datenschutz<br />

veröffentlicht, gegen den<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Anwaltschaft<br />

Sturm läuft. Im Vor<strong>der</strong>grund steht<br />

eine Verschärfung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

bei <strong>der</strong> Verarbeitung personenbezogener<br />

Daten. Das tangiert<br />

die berufsständischen Verschwiegenheitspflichten.<br />

Aus den<br />

vorgesehenen Regelungen könnte<br />

beispielsweise für einen<br />

Rechtsanwalt die Verpflichtung<br />

entstehen, <strong>der</strong> Gegenseite Informationen<br />

zu offenbaren, die unter<br />

das Anwaltsgeheimnis fallen.<br />

Ausgerechnet unter Berufung auf<br />

den Datenschutz könnten die Behörden<br />

Zugriff auch auf geschützte<br />

Gesundheitsdaten verlangen,<br />

die – bei Verstößen gegen<br />

das Datenschutzrecht – grundsätzlich<br />

auch veröffentlicht würden.<br />

Dagegen läuft nicht nur die<br />

Europäische Anwaltsvereinigung<br />

(CCBE) Sturm.<br />

Berufsqualifikationen auf<br />

dem Prüfstand <strong>der</strong> EU<br />

Die Vorschläge <strong>der</strong> Kommission<br />

zur Überarbeitung <strong>der</strong> Berufsanerkennungsrichtlinie<br />

standen auch<br />

im Fokus des 7. Europatages <strong>der</strong><br />

Bundeszahnärztekammer (Thema:<br />

„Der Europäische Binnen -<br />

markt für die Freien Heilberufe:<br />

Eine Gefahr für die Qualität <strong>der</strong><br />

Versorgung?“) Anfang September<br />

in Berlin. So begrüßenswert es ist,<br />

dass die Kommission auf den<br />

Fachkräftemangel in Europa reagiert,<br />

so nachdenklich stimmen<br />

einige Lösungsansätze, die auch<br />

die Gesundheitsberufe betreffen.<br />

Bei <strong>der</strong> Richtlinie droht eine Nivellierung<br />

<strong>der</strong> Standards.<br />

Diese kritische Einschätzung teilen<br />

offenbar auch die Regierungsfraktionen<br />

im Deutschen Bundestag,<br />

die in einem Entschließungsantrag<br />

(Bundestags-Drs. 17/10782)<br />

Ende September for<strong>der</strong>ten, dass<br />

die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Mobilität von<br />

Arbeitnehmern nicht zu Lasten<br />

bestehen<strong>der</strong> und bewährter beruflicher<br />

Qualifikationsniveaus<br />

gehen dürfe. Vielmehr müsse sichergestellt<br />

sein, „dass dem in<br />

Deutschland seit Jahrzehnten bewährten,<br />

qualitativ hochwertigen<br />

und hervorragend funktionierenden<br />

dualen Ausbildungssystem<br />

ebenso wie dem in Deutschland<br />

bestehenden hohen Qualifikationsniveau<br />

… Rechnung getragen“<br />

werde. Kritik findet insbeson<strong>der</strong>e<br />

das Vorhaben <strong>der</strong> Kommission,<br />

die Zugangsvorausset-


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 69<br />

zungen zur Krankenpflege- und<br />

Hebammenausbildung auf eine<br />

zwölfjährige allgemeine Schulausbildung<br />

anzuheben. In <strong>der</strong> Folge<br />

wären rund 50 Prozent eines<br />

heutigen Ausbildungsjahrgangs<br />

von dieser Ausbildung ausgeschlossen.<br />

Damit – so steht es im<br />

Antrag von CDU/CSU und FDP –<br />

wäre die hohe Fachkraftquote, die<br />

ein wesentliches Qualitätsmerkmal<br />

<strong>der</strong> deutschen Gesundheitsversorgung<br />

ist, nicht mehr aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Berufskriterien<br />

an Qualität orientieren<br />

Problematisch erscheint auch,<br />

dass die Kommission künftig Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Berufsausbildung<br />

alleine festlegen will.<br />

Ebenso problematisch ist die geplante<br />

Aufweichung bei den<br />

Sprachvoraussetzungen. Sprachkenntnisprüfungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Gesundheitsbereich, müssen<br />

auch künftig erlaubt bleiben.<br />

Dass diese – so sieht es <strong>der</strong> Richtlinienentwurf<br />

vor – von den Patientenverbänden<br />

durchgeführt<br />

werden, ist kaum nachvollziehbar,<br />

zeigt aber einmal mehr, wohin<br />

sich im Gesundheitswesen die<br />

Kräfte verschieben. Hier hat <strong>der</strong><br />

fe<strong>der</strong>führende Ausschuss für<br />

Binnenmarkt und Verbraucherschutz<br />

des Europäischen Parlaments<br />

(IMCO) die „Möbel wie<strong>der</strong><br />

gerade gerückt“ und diesen Vorschlag<br />

abgelehnt. Derselbe Ausschuss<br />

hat eine For<strong>der</strong>ung von<br />

CED und BZÄK aufgegriffen, als<br />

Mindestausbildungsvoraussetzung<br />

bei automatischer Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Berufsqualifikation als<br />

Zahnarzt ein mindestens fünfjähriges<br />

Studium, bestehend aus<br />

5000 Fachstunden, festzuschreiben.<br />

Die Bezugsgröße sollen<br />

ECTS-Punkte bilden; 60 ECTS-<br />

Punkte stehen für ein Studienjahr.<br />

Hoch problematisch ist <strong>der</strong> Ansatz<br />

<strong>der</strong> Kommission, künftig auch den<br />

partiellen Zugang zum Beruf zu<br />

ermöglichen. Wenn dies auf Basis<br />

des Herkunftslandprinzips geschieht,<br />

könnte es in Deutschland<br />

unterhalb des Niveaus <strong>der</strong> zahnärztlichen<br />

Berufsqualifikation<br />

weitere Berufe geben, die Teilgebiete<br />

<strong>der</strong> Zahnheilkunde ausüben.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Bericht <strong>der</strong><br />

Ausschussvorsitzenden des IM-<br />

CO-Ausschusses, <strong>der</strong> Sozialistin<br />

Bernadette Vergnaud, darin<br />

grundsätzlich kein Problem sieht,<br />

son<strong>der</strong>n den Mitgliedstaaten lediglich<br />

aus zwingenden Gründen<br />

des Allgemeinwohls, unter an<strong>der</strong>em<br />

auch des Gesundheitsschutzes,<br />

erlauben will, den partiellen<br />

Zugang im Einzelfall zu verweigern,<br />

besteht die Gefahr einer<br />

Zersplitterung des Berufsbildes<br />

mit allen nachteiligen Folgen. Bei<br />

diesem Thema treffen sich zwei<br />

politische Argumentationslinien:<br />

Die des deutschen Sozialgesetzgebers,<br />

<strong>der</strong> zunehmend auf Delegation<br />

und Substitution ärztlicher<br />

Leistungen drängt, um die<br />

flächendeckende Gesundheitsversorgung<br />

zu gewährleisten und<br />

Kosten zu sparen und <strong>der</strong> „Liberalisierungsgedanke“<br />

<strong>der</strong> EU, <strong>der</strong><br />

den Wettbewerb för<strong>der</strong>n möchte,<br />

um Dienstleistungen für den Verbraucher<br />

billiger zu machen und<br />

Wachstum zu för<strong>der</strong>n. Die Abstimmung<br />

des EU-Parlaments<br />

über die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Berufsqualifikationsrichtlinie<br />

ist für Januar<br />

20<strong>13</strong> geplant. Europa bleibt<br />

spannend – nicht nur wegen <strong>der</strong><br />

Finanzkrise.<br />

■<br />

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70<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI Aktuell<br />

Europa<br />

19. Europa-Ausschuss des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Große Runde in München<br />

Anlässlich des 16. Symposiums des <strong>BDIZ</strong> EDI im Oktober<br />

2012 in München tagte <strong>der</strong> Europa-Ausschuss<br />

des <strong>BDIZ</strong> EDI im Hotel Westin Grand Arabellapark. Alle<br />

Repräsentanten <strong>der</strong> assoziierten Partnerverbände<br />

waren <strong>der</strong> Einladung gefolgt – und darüber hinaus<br />

auch einige geladene Gäste aus Frankreich, Tunesien<br />

und Kroatien.<br />

Bei <strong>der</strong> 19. Europa-Ausschusssitzung<br />

diskutierte <strong>BDIZ</strong> EDI-Präsident<br />

Christian Berger mit Tim<br />

Collard von <strong>der</strong> ADI UK (London),<br />

Prof. Dr. Vitomir Konstantinovic<br />

(Belgrad), Dr. Zoran Marjanovic (US-<br />

SI EDI Novi Sad), Dr. Dusan Vasiljevic<br />

(USSI EDI), Dr. Araceli Morales-<br />

Sanchez (SEI, Madrid), Dr. Dr. Peter<br />

Ehrl (Berlin), Dr. Herbert Kubica, <strong>der</strong><br />

als polnischer Vertreter den OSIS-<br />

EDI-Präsidenten Prof. Dr. Andrzej<br />

Wojtowicz vertrat, Ralf Suckert als<br />

Verleger des europäischen Fachmagazins<br />

EDI Journal, Prof. Dr.<br />

Antonio Felino (SPCO, Porto), Yannis<br />

Roussis (OMNIPRESS, Athen),<br />

Prof. Dr. Bernhard Broos (Österreich),<br />

Prof. Dr. Raja Mataar (Tunis),<br />

Dr. Franck Renouard (Paris) und<br />

dem Präsidenten <strong>der</strong> kroatischen<br />

Zahnärztekammer, Dr. Hrvoje Pezo,<br />

und seinen Kollegen Prof. Dr. Davor<br />

Seifert und Dr. Ante Omrcen.<br />

Wichtigste Neuerung: die kroatische<br />

Zahnärztekammer ist an einer<br />

Kooperation mit dem <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

interessiert. Aus diesem Grund war<br />

<strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Zahn ärzte kam -<br />

mer Kroatiens mit zwei Repräsentanten<br />

zu Gesprächen über eine<br />

künftige Zusammenarbeit mit<br />

dem <strong>BDIZ</strong> EDI nach München gekommen.<br />

Dr. Pezo stellte die kroatische Zahn -<br />

ärztekammer mit ihren 8000 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

vor. Man pflege gute Beziehungen<br />

zu den serbischen<br />

Nachbarn und sei an <strong>der</strong> Gründung<br />

eines Partnerverbandes des<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI nach dem Vorbild <strong>der</strong><br />

USSI EDI in Serbien sehr interessiert.<br />

Es herrsche großer Bedarf<br />

an Fortbildungen in <strong>der</strong> <strong>implantologisch</strong>en<br />

Disziplin, bislang gäbe<br />

es lediglich Fortbildungen, die<br />

die Dentalindustrie anböte.<br />

Als erstes Ergebnis <strong>der</strong> künftigen<br />

Zusammenarbeit wird es im Juni<br />

20<strong>13</strong> einen gemeinsamen Kongress<br />

in Kroatien geben. Das 7. Europa-Symposium<br />

in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> kroatischen Zahnärztekammer<br />

wird am <strong>13</strong>. Juni 20<strong>13</strong> in<br />

Split stattfinden.<br />

Dr. Dr. Peter Ehrl, <strong>der</strong> gemeinsam<br />

mit Dr. Phil Bennett an dem Projekt<br />

„Europäisches Curriculum<br />

Implantologie“ arbeitet, kündigte<br />

in München an, dass die Vorbereitungen<br />

sehr weit gediehen seien,<br />

sodass er bei <strong>der</strong> nächsten Ausschusssitzung<br />

im Februar 20<strong>13</strong> in<br />

Köln ein Programm zum europäischen<br />

Curriculum des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

vorlegen wolle.<br />

In den Berichten aus den Län<strong>der</strong>n<br />

wurde deutlich, dass es mancherorts<br />

an qualitativ hochwertigen<br />

oral-<strong>implantologisch</strong>en Fortbildungen<br />

mangelt. Eine engere<br />

Zusammenarbeit in Form von<br />

gemeinsamen Veranstaltungen<br />

wur de beispielsweise mit Serbien,<br />

Spanien und Polen ins Auge<br />

gefasst. Als Quintessenz <strong>der</strong> Zusammenkunft<br />

in München kann<br />

festgestellt werden, dass sowohl<br />

die assoziierten Partnerverbände<br />

als auch die Repräsentanten befreundeter<br />

Verbände großes<br />

Interesse an <strong>der</strong> Beteiligung am<br />

Europäischen Curriculum haben.<br />

Das Angebot von Christian Berger<br />

und Ralf Suckert an die Partnerverbände,<br />

sich künftig noch stärker<br />

mit eigenen Beiträgen am europäischen<br />

EDI Journal zu beteiligen,<br />

wurde von allen Seiten begrüßt.<br />

■<br />

AWU<br />

Der Europa-Ausschuss des <strong>BDIZ</strong> EDI tagte zum insgesamt 19. Mal – diesmal in München. Das Foto zeigt (v.li.): Dr. Dusan Vasiljevic (Deutschland, Serbien),<br />

Christian Berger (Deutschland), Yannis Roussis (Griechenland), Dr Detlef Hildebrand (Deutschland), Dr. Zoran Marjanovic (Serbien), Prof. Dr. Vitomir<br />

Konstantinovic (Serbien), Prof. Dr. Bernhard Broos (Österreich), Dr. Herbert Kubica (Polen), Prof. Dr. Antonio Felino (Portugal), Tim Collard (Großbritannien),<br />

Ralf Suckert (Deutschland), Prof. Dr. Raja Mataar (Tunesien), Dr. Hrvoje Pezo, Prof. Dr. Davor Seifert (Kroatien), Dr. Araceli Morales-Sanchez<br />

(Spanien), Dr. Franck Renouard (Frankreich), Dr. Ante Omrcen (Kroatien), Dr. Dr. Peter Ehrl (Deutschland), Prof. Dr. Thomas Ratajczak (Deutschland).


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15. Juni 20<strong>13</strong><br />

Split, Kroatien<br />

Hotel Le Meridien Lav<br />

7. Europa-Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

Update – Case Management<br />

Gemeinsam mit <strong>der</strong> Zahnärztekammer Kroatien –<br />

Hrvatska komora dentalne medicine<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI setzt sein bewährtes Konzept, Fortbildungskurse im Ausland anzubieten, auch 20<strong>13</strong> fort. Dazu gehört <strong>der</strong> Austausch<br />

innerhalb Europas. Im Jahr 20<strong>13</strong> steht Kroatien auf dem Programm. Sie suchen die hochwertige Fortbildungsveranstaltung kombiniert<br />

mit Familienurlaub? Dann sind Sie hier richtig!<br />

Der <strong>BDIZ</strong> EDI bietet einen eintägigen Kongress mit hochkarätigen internationalen Referenten.<br />

Am Vortag des Symposiums können die Teilnehmer optional an einer Exkursion mit dem Schiff zur Insel Brac teilnehmen.<br />

Abends findet ein Get-together mit allen Teilnehmern statt.<br />

Split ist die wirtschaftliche und kulturelle Metropole von Dalmatien und hat eine reiche Vergangenheit. Berühmt machte Kaiser Diokletian<br />

die Stadt. Er ließ hier seinen Altersruhesitz erbauen (ca. 300 n. Chr.) Der Palast des Diokletian gehört heute zu den beeindruckendsten<br />

Monumenten römischer Baukunst außerhalb Roms. Die wechselhafte Geschichte <strong>der</strong> Stadt, die rund um den Kaiserpalast entstand,<br />

begann vielversprechend. Im 10./11. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde die Stadtverwaltung von Split autonom – 300 Jahre lang. Anschließend herrschten<br />

die Venezianer, das Königreich Bosnien, die Republik Venedig, die österreich-ungarische k.u.k- Armee. Nach dem Zerfall <strong>der</strong> Sowjetunion<br />

wurde Kroatien autonom. Heute ist Split eine Touristenhochburg, die mit ihrer reichen Vergangenheit, durch die Lage <strong>der</strong> Stadt an <strong>der</strong><br />

Adria und durch die landschaftliche Schönheit punktet.<br />

Mehr Information<br />

zu Reisebuchung, Hotelaufenthalt, Kongress und vielem mehr<br />

finden Sie demnächst auf <strong>der</strong> Internetseite des <strong>BDIZ</strong> EDI unter:<br />

www.bdizedi.org > Events


S e r i e<br />

Das Patientenrechtegesetz regelt<br />

Aufklärung und Einwilligung in<br />

zwei zentralen Normen: §§ 630d<br />

und 630e BGB. Daneben kennt es<br />

Informationspflichten, zum Beispiel<br />

in § 630c BGB (siehe dazu<br />

den Beitrag in <strong>BDIZ</strong> EDI konkret<br />

2012, Heft 3).<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 73<br />

Patientenrechtegesetz<br />

– Teil 3<br />

Die Abgrenzung von Aufklärungspflichten<br />

und Informationspflichten,<br />

wie sie das Patientenrechtegesetz<br />

vornimmt, ist<br />

durchaus sinnvoll, weil sie die bisherigen<br />

begrifflichen Unschärfen<br />

im weiten Kreis <strong>der</strong> durch die<br />

Rechtsprechung im Laufe <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahrzehnte entwickelten<br />

Aufklärungspflichten und die<br />

daran jeweils anknüpfende bedeutsame<br />

Frage nach den Beweislasten<br />

etwas klärt:<br />

Für die Verletzung <strong>der</strong> Informationspflichten<br />

des § 630c BGB ist<br />

<strong>der</strong> Patient, für die Erfüllung <strong>der</strong><br />

Aufklärungspflichten des § 630e<br />

BGB ist <strong>der</strong> Behandelnde beweispflichtig,<br />

ebenso dafür, dass <strong>der</strong><br />

Patient in die Behandlung eingewilligt<br />

hat (§ 630f Abs. 2 Satz 1<br />

BGB).<br />

§ 630d BGB Einwilligung<br />

Vorgesehener Gesetzestext:<br />

(1) Vor Durchführung einer medizinischen<br />

Maßnahme, insbeson<strong>der</strong>e<br />

eines Eingriffs in den<br />

Körper o<strong>der</strong> die Gesundheit,<br />

ist <strong>der</strong> Behandelnde verpflichtet,<br />

die Einwilligung des Patienten<br />

einzuholen. Ist <strong>der</strong> Patient<br />

einwilligungsunfähig,<br />

ist die Einwilligung eines hierzu<br />

Berechtigten einzuholen,<br />

soweit nicht eine Patientenverfügung<br />

nach § 1901a Abs. 1<br />

Satz 1 die Maßnahme gestattet<br />

o<strong>der</strong> untersagt. Weitergehende<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Einwilligung aus an<strong>der</strong>en Vorschriften<br />

bleiben unberührt.<br />

Kann eine Einwilligung für eine<br />

unaufschiebbare Maßnahme<br />

nicht rechtzeitig eingeholt<br />

Prof. Dr. Thomas Ratajczak,<br />

Rechtsanwalt<br />

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werden, darf sie ohne Einwilligung<br />

durchgeführt werden,<br />

wenn sie dem mutmaßlichen<br />

Willen des Patienten entspricht.<br />

(2) Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Einwilligung<br />

setzt voraus, dass <strong>der</strong> Patient<br />

o<strong>der</strong> im Falle des Abs.es 1<br />

Satz 2 <strong>der</strong> zur Einwilligung Berechtigte<br />

vor <strong>der</strong> Einwilligung<br />

nach Maßgabe von § 630e aufgeklärt<br />

worden ist.<br />

(3) Die Einwilligung kann je<strong>der</strong>zeit<br />

und ohne Angabe von Gründen<br />

formlos wi<strong>der</strong>rufen werden.<br />

Än<strong>der</strong>ungswünsche<br />

des Bundesrates:<br />

Der Bundesrat hat nur einige Än<strong>der</strong>ungswünsche<br />

zum Wortlaut.<br />

Sie sind in den nachfolgenden<br />

Text eingepflegt (Än<strong>der</strong>ungen<br />

sind farblich hervorgehoben,<br />

Inhalt<br />

■ § 630d BGB Einwilligung 73<br />

Keine Behandlung ohne Einwilligung 74<br />

Einwilligungsfähigkeit 76<br />

Betreuungspflichtige Patienten 76<br />

Mutmaßliche Einwilligung 76<br />

Keine Einwilligung ohne Aufklärung 77<br />

Wi<strong>der</strong>ruf <strong>der</strong> Einwilligung 77<br />

■ § 630e BGB Aufklärungspflichten 77<br />

Adressat <strong>der</strong> Aufklärung 78<br />

Inhalt <strong>der</strong> Aufklärung 78<br />

Alternativenaufklärung 78<br />

Formelle Anfor<strong>der</strong>ungen an die Aufklärung 80<br />

Aufklärungsformulare 80<br />

Aufklärungspflichtiger 80<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufklärung 82<br />

Verständlichkeit <strong>der</strong> Aufklärung 82<br />

Schonende Aufklärung 83<br />

Aufklärungsdokumentation 83<br />

Ausnahmen von <strong>der</strong> Aufklärungspflicht 83<br />

Verzicht auf die Aufklärung 84<br />

Therapeutisches Privileg 84<br />

Informierter Patient 84<br />

Einwilligungsunfähiger Patient 84<br />

Weglassungen durch Durchstreichen<br />

gekennzeichnet):<br />

(1) Vor Durchführung einer medizinischen<br />

Maßnahme, insbeson<strong>der</strong>e<br />

eines Eingriffs in den<br />

Körper o<strong>der</strong> die Gesundheit, ist<br />

<strong>der</strong> Behandelnde verpflichtet,<br />

die Einwilligung des Patienten<br />

o<strong>der</strong> eines hierzu Berechtigten<br />

einzuholen. Ist <strong>der</strong> Patient einwilligungsunfähig,<br />

ist die Einwilligung<br />

eines hierzu Berechtigten<br />

einzuholen, soweit<br />

nicht eine Patientenverfügung<br />

nach § 1901a Abs. 1 Satz 1 die


74<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

Maßnahme gestattet o<strong>der</strong><br />

untersagt. Die Vorschriften <strong>der</strong><br />

§§ 1901a und 1901b sowie<br />

weitergehende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Einwilligung aus<br />

an<strong>der</strong>en Vorschriften bleiben<br />

unberührt. Weitergehende<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Einwilligung<br />

aus an<strong>der</strong>en Vorschriften<br />

bleiben unberührt. Kann<br />

eine Einwilligung für eine unaufschiebbare<br />

Maßnahme<br />

nicht rechtzeitig eingeholt<br />

werden, darf sie ohne Einwilligung<br />

durchgeführt werden,<br />

wenn sie dem mutmaßlichen<br />

Willen des Patienten entspricht.<br />

(2) Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Einwilligung<br />

setzt voraus, dass <strong>der</strong> Patient<br />

o<strong>der</strong> im Falle des Abs.es 1<br />

Satz 2 <strong>der</strong> zur Einwilligung Berechtigte<br />

vor <strong>der</strong> Einwilligung<br />

nach Maßgabe von § 630e aufgeklärt<br />

worden ist.<br />

(3) Die Einwilligung kann je<strong>der</strong>zeit<br />

und ohne Angabe von<br />

Gründen formlos wi<strong>der</strong>rufen<br />

werden.<br />

Kommentierung:<br />

Keine Behandlung<br />

ohne Einwilligung<br />

§ 630d BGB enthält einen schon<br />

seit langer Zeit anerkannten<br />

Rechtsgrundsatz: Keine medizinische<br />

Maßnahme (Diagnostik,<br />

Untersuchung, Behandlung) ohne<br />

wirksame Einwilligung des Patienten!<br />

Die entsprechenden<br />

Rechtsgrundsätze entwickelte<br />

schon das Reichsgericht (RG) in<br />

Urteilen vom 31.05.1894 –<br />

1406/94 – und 27.05.1908 – VI<br />

484/07 –. Damals wurde noch gelegentlich<br />

aus dem Beruf des<br />

staatlich approbierten Arztes eine<br />

Art „Gewaltherrschaft“ über<br />

den Patienten abgeleitet, sodass<br />

es auf den Willen des Patienten<br />

nur ankomme, wenn dieser eindeutig<br />

gegenteilig sei. Das RG befasste<br />

sich in <strong>der</strong> auch heute noch<br />

sehr lesenswerten Entscheidung<br />

vom 31.05.1894 eingehend damit<br />

(RGSt 25, 375 [379 ff.]).<br />

Die Einwilligung ist vom Patienten,<br />

wenn dieser min<strong>der</strong>jährig ist<br />

von den Personensorgeberechtigten,<br />

also in <strong>der</strong> Regel den Eltern,<br />

bei Volljährigen, die aufgrund einer<br />

psychischen Krankheit o<strong>der</strong><br />

einer körperlichen, geistigen o<strong>der</strong><br />

seelischen Behin<strong>der</strong>ung ihre Angelegenheiten<br />

ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

nicht besorgen können (§<br />

1896 BGB), dem Betreuer einzuholen.<br />

Gegebenenfalls kann auch<br />

Mehr Biss<br />

hat keiner


Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 75<br />

die mutmaßliche Einwilligung<br />

ausreichen. Vor <strong>der</strong> Durchführung<br />

einer medizinischen Maßnahme<br />

muss <strong>der</strong> Behandelnde die Einwilligung<br />

des Patienten in die Maßnahme<br />

einholen.<br />

Bei § 630d BGB lässt sich <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />

von <strong>der</strong> Überlegung leiten,<br />

dass eine medizinische Maßnahme<br />

Auswirkungen auf Leben,<br />

Körper beziehungsweise Gesundheit<br />

des Patienten haben kann.<br />

Dies dürfe nur mit dem Willen des<br />

Patienten geschehen. Nach heutigem<br />

Rechtsverständnis gehe es<br />

bei <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Einwilligung<br />

zum einen um die Wahrung<br />

des Selbstbestimmungsrechts<br />

des Patienten im Sinne <strong>der</strong><br />

zivilrechtlichen <strong>Konkret</strong>isierung<br />

<strong>der</strong> Verfassungsgarantie auf freie<br />

Entfaltung <strong>der</strong> Persönlichkeit und<br />

auf Achtung <strong>der</strong> persönlichen<br />

Würde des Patienten legitimiert,<br />

zum an<strong>der</strong>en aber auch um den<br />

Rechtsgüterschutz des Deliktsrechts<br />

(§§ 823 ff. BGB), nämlich für<br />

die Frage <strong>der</strong> Rechtswidrigkeit des<br />

Eingriffs beziehungsweise seiner<br />

Rechtfertigung von Bedeutung.<br />

Mangels ausdrücklicher gesetzlicher<br />

Regelung des Behandlungsvertragsrechts<br />

habe die Recht spre -<br />

chung bislang insoweit nicht immer<br />

trennscharf zwischen Vertrags-<br />

und Deliktsrecht unterschie -<br />

den. Das solle sich mit <strong>der</strong> neuen<br />

Regelung in § 630d BGB än<strong>der</strong>n,<br />

indem die Einwilligung nun ausdrücklich<br />

in die vertraglichen Pfli -<br />

chten des Behandlungsvertrages<br />

einbezogen wird.<br />

Die Betonung <strong>der</strong> vertraglichen<br />

Pflichtenseite än<strong>der</strong>t nichts daran,<br />

dass die Einwilligung auch aus<br />

strafrechtlicher Sicht erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist. Es sei auf die schon zitierte erste<br />

Entscheidung des RG vom<br />

31.05.1894 – 1406/94 – zu dieser<br />

Thematik hinzuweisen. Es handelt<br />

sich dabei um ein Strafurteil.<br />

§ 630d Abs. 1 Satz 1 BGB enthält<br />

die vertragliche Pflicht, vor <strong>der</strong><br />

Durchführung einer medizinischen<br />

Maßnahme, insbeson<strong>der</strong>e<br />

eines Eingriffs in den Körper o<strong>der</strong><br />

die Gesundheit des Patienten, seine<br />

Einwilligung einzuholen. Es<br />

solle nach <strong>der</strong> Regierungsbegründung<br />

allein dem mündigen Patienten<br />

obliegen, über den eigenen<br />

Körper und die insoweit<br />

durchzuführenden Maßnahmen<br />

zu entscheiden. Der Patient dürfe<br />

nicht Objekt <strong>der</strong> Behandlung sein,<br />

son<strong>der</strong>n müsse als eigenver -<br />

antwortliches Subjekt über die<br />

Durchführung <strong>der</strong> Behandlung<br />

entscheiden können.<br />

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76<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

Für die Einholung <strong>der</strong> Einwilligung<br />

ist es erfor<strong>der</strong>lich, dass <strong>der</strong><br />

Behandelnde den Patienten,<br />

nachdem er ihn vorher in verständlicher<br />

Weise ordnungsgemäß<br />

aufgeklärt hat, ausdrücklich<br />

und unmissverständlich fragt, ob<br />

er in die Maßnahme einwilligt.<br />

Die Einwilligung ist eingeholt,<br />

wenn <strong>der</strong> Patient einwilligt. Ist<br />

diese Voraussetzung nicht erfüllt<br />

und führt <strong>der</strong> Behandelnde die<br />

Maßnahme ohne eingeholte Einwilligung<br />

durch, so macht er sich<br />

nach § 280 Abs. 1 BGB vertraglich<br />

und nach § 823 Abs. 1 BGB auch<br />

deliktsrechtlich schadensersatzpflichtig,<br />

von <strong>der</strong> Strafbarkeit<br />

wegen vorsätzlicher Körperverletzung<br />

nach § 223 StGB ganz abgesehen.<br />

Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung<br />

ist, dass die Einwilligung in <strong>der</strong><br />

Behandlungsdokumentation<br />

fest gehalten wird. Denn, dass <strong>der</strong><br />

Patient einverstanden war, muss<br />

<strong>der</strong> Behandler beweisen (§ 630h<br />

Abs. 2 Satz 1, 1. Alt. BGB).<br />

Einwilligungsfähigkeit<br />

§ 630d Abs. 1 Satz 2 BGB soll den<br />

Fall regeln, dass <strong>der</strong> Patient in <strong>der</strong><br />

aktuellen Situation nicht fähig ist,<br />

selbst in die Behandlung einzuwilligen.<br />

Entscheidend für die Einwilligungsfähigkeit<br />

ist nach heutigem<br />

Verständnis die natürliche<br />

Willensfähigkeit des Patienten.<br />

Die Einwilligungsfähigkeit erfor<strong>der</strong>t<br />

daher we<strong>der</strong> Volljährigkeit<br />

noch reicht diese aus, was bei <strong>der</strong><br />

Behandlung von Min<strong>der</strong>jährigen<br />

von großer Bedeutung ist, aber<br />

auch bei <strong>der</strong> Behandlung von so<br />

genannten gebrechlichen Personen<br />

im Sinne des § 1896 BGB, die<br />

alle volljährig sind.<br />

Das Einsichtsvermögen und die<br />

Urteilskraft des Patienten müssen<br />

soweit vorhanden sein, dass<br />

sie in <strong>der</strong> Lage sind, die Aufklärung<br />

zu verstehen, den Nutzen einer<br />

Behandlung gegen <strong>der</strong>en Risiken<br />

abzuwägen und eine eigenverantwortliche<br />

Entscheidung zu<br />

treffen. Der Behandelnde muss<br />

sich – was im Einzelfall mehr als<br />

schwierig sein kann – davon überzeugen,<br />

dass <strong>der</strong> Patient die natürliche<br />

Einsichts- und Steuerungsfähigkeit<br />

besitzt und Art,<br />

Bedeutung, Tragweite und Risiken<br />

<strong>der</strong> medizinischen Maßnahme erfassen<br />

und seinen Willen hiernach<br />

ausrichten kann.<br />

Beruft sich <strong>der</strong> Patient – typischerweise<br />

dann, wenn die Dinge<br />

schiefgelaufen sind – auf Einwilligungsunfähigkeit,<br />

muss <strong>der</strong> Patient<br />

sie beweisen.<br />

Dem Behandler ist dringend zu<br />

empfehlen, in Zweifelsfällen genau<br />

zu dokumentieren, warum er<br />

von Einwilligungsfähigkeit ausgegangen<br />

ist.<br />

Eine starre Altersgrenze für die<br />

Einwilligungsunfähigkeit lässt<br />

sich nicht mehr ziehen, was insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei <strong>der</strong> Behandlung<br />

von Jugendlichen ein Problem ist<br />

(in <strong>der</strong> Frauenheilkunde auch bei<br />

<strong>der</strong> Behandlung von Kin<strong>der</strong>n).<br />

Grundsätzlich wird davon aus -<br />

zugehen sein, dass Volljährige<br />

einwilligungsfähig sind. Bei Min<strong>der</strong>jährigen<br />

kommt es seit <strong>der</strong> Entscheidung<br />

des BGH vom 10.10.2006<br />

– VI ZR 74/05 – auf die Umstände<br />

des Einzelfalles an, ob die Eltern<br />

als gesetzliche Vertreter, gegebenenfalls<br />

<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>jährige allein<br />

o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>jährige und<br />

seine Eltern gemeinsam einwilligen<br />

müssen. Die Einwilligungsfähigkeit<br />

Min<strong>der</strong>jähriger ist im Regelfall<br />

dann gegeben, wenn sie<br />

über die behandlungsspezifische<br />

natürliche Einsichtsfähigkeit verfügen.<br />

Das nimmt man heute meist<br />

bei Min<strong>der</strong>jährigen an, die das<br />

14. Lebensjahr vollendet haben.<br />

Betreuungspflichtige Patienten<br />

Ist <strong>der</strong> Patient nach diesen Maßstäben<br />

unfähig, selbst in die<br />

Durchführung einer medizinischen<br />

Maßnahme einzuwilligen,<br />

so obliegt es dem Behandelnden<br />

(!), die Einwilligung eines hierzu<br />

Berechtigten, etwa seines Vormundes,<br />

Betreuers, gesetzlichen<br />

Vertreters o<strong>der</strong> rechtsgeschäftlich<br />

Bevollmächtigten einzuholen<br />

(§§ 1901 ff. BGB). Hat <strong>der</strong> Patient<br />

für den Fall seiner Einwilligungsunfähigkeit<br />

Festlegungen zu seiner<br />

Einwilligung o<strong>der</strong> Untersagung<br />

bestimmter Behandlungen<br />

in einer Patientenverfügung (§<br />

1901a) getroffen, so gelten diese,<br />

was in <strong>der</strong> Zahnmedizin allerdings<br />

nur im Bereich <strong>der</strong> Onkologie<br />

relevant werden dürfte, also<br />

vor allem für Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgen.<br />

Eine Patientenverfügung, die eine<br />

Einwilligung in eine ärztliche<br />

Maßnahme enthält, ist nur mit<br />

vorangegangener ärztlicher Aufklärung<br />

o<strong>der</strong> bei erklärtem Aufklärungsverzicht<br />

wirksam. Enthält<br />

eine Patientenverfügung keinen<br />

ausdrücklich erklärten Verzicht<br />

auf eine ärztliche Aufklärung,<br />

ist die Patientenverfügung<br />

in diesen Fällen nur als Indiz für<br />

den mutmaßlichen Willen zu werten.<br />

Es bedarf dann immer einer<br />

Entscheidung des Betreuers o<strong>der</strong><br />

des Bevollmächtigten über die<br />

Zulässigkeit des ärztlichen Eingriffs.<br />

Die Ablehnung einer ärztlichen<br />

Maßnahme in einer Patientenverfügung<br />

ist unabhängig von<br />

einer ärztlichen Aufklärung wirksam<br />

(s. § 1901a Abs. 1 Satz 2 BGB).<br />

Mutmaßliche Einwilligung<br />

§ 630d Abs. 1 Satz 4 BGB regelt<br />

schließlich die in <strong>der</strong> Praxis bedeutsamste<br />

Ausnahme von <strong>der</strong><br />

Pflicht zur Einholung <strong>der</strong> Einwilligung.<br />

Demnach darf eine nicht<br />

aufschiebbare Maßnahme, für die<br />

eine Einwilligung nicht rechtzeitig<br />

eingeholt werden kann, ausnahmsweise<br />

auch ohne die Einwilligung<br />

durchgeführt werden,<br />

wenn die Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />

dem mutmaßlichen<br />

Willen des Patienten entspricht.<br />

Das ist die klassische Situation,<br />

wenn <strong>der</strong> Patient nicht aufgeklärt<br />

werden kann, weil er entwe<strong>der</strong><br />

nicht ansprechbar o<strong>der</strong> – zum Bei-


Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 77<br />

spiel als Kind – nicht einwilligungsfähig<br />

und niemand zu erreichen<br />

ist, <strong>der</strong> an seiner Stelle<br />

einwilligungsberechtigt wäre.<br />

Das gilt also insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Notfall, in <strong>der</strong> Zahnheilkunde also<br />

beim klassischen Schmerzfall<br />

denkbar, bei dem durch einen<br />

Aufschub Gefahren für das Leben<br />

o<strong>der</strong> für die Gesundheit des Patienten<br />

drohen. Man kann einem<br />

Kind die Qualen eines Abszesses<br />

nicht deshalb zumuten, weil es<br />

Stunden dauert, einen Erziehungsberechtigten<br />

aufzutreiben.<br />

Die Behandlung selbst muss auch<br />

dem mutmaßlichen Willen des<br />

Patienten entsprechen. Der Inhalt<br />

dieses mutmaßlichen Willens ist<br />

– jedenfalls in <strong>der</strong> Theorie, in <strong>der</strong><br />

Praxis ist das häufig nicht möglich<br />

– nach den Vorstellungen <strong>der</strong><br />

Rechtsprechung (s. z.B. BGH,<br />

02.11.1976 – VI ZR <strong>13</strong>4/75 –; BGH,<br />

04.10.1999 – 5 StR 712/98 –), denen<br />

sich <strong>der</strong> Gesetzgeber nach<br />

<strong>der</strong> Begründung des Regierungsentwurfs<br />

anschließt, primär aus<br />

den persönlichen Umständen des<br />

Betroffenen und seinen individuellen<br />

Interessen, Wünschen,<br />

Bedürfnissen und Wertvorstellungen<br />

zu ermitteln. Objektive<br />

Kriterien, etwa wie sich ein verständiger<br />

durchschnittlicher Patient<br />

üblicherweise entscheiden<br />

würde, träten in den Hintergrund.<br />

Diese könnten lediglich für die Ermittlung<br />

des individuellen hypothetischen<br />

Willens des Patienten<br />

herangezogen werden.<br />

Keine Einwilligung<br />

ohne Aufklärung<br />

§ 630d Abs. 2 BGB enthält die<br />

Feststellung, dass die vom Behandelnden<br />

einzuholende Einwilligung<br />

im Regelfall eine ordnungsgemäße<br />

Aufklärung nach § 630e<br />

BGB voraussetzt. Nach § 630e<br />

Abs. 1 BGB ist dafür grundsätzlich<br />

die Aufklärung über sämtliche für<br />

die Einwilligung wesentlichen<br />

Umstände erfor<strong>der</strong>lich. Ist diese<br />

Voraussetzung nicht erfüllt und<br />

führt <strong>der</strong> Behandelnde die Behandlung<br />

gleichwohl ohne die<br />

Einholung einer wirksamen Einwilligung<br />

durch, so verletzt er dadurch<br />

nicht nur das Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten, son<strong>der</strong>n<br />

auch seine vertraglichen<br />

Pflichten im Sinne des § 280 Abs.<br />

1 BGB mit <strong>der</strong> potenziellen Konsequenz<br />

<strong>der</strong> Schadensersatzhaftung<br />

und – zwangsläufig – dem<br />

Risiko <strong>der</strong> Strafbarkeit wegen vorsätzlicher<br />

Körperverletzung nach<br />

§ 223 StGB.<br />

Wi<strong>der</strong>ruf <strong>der</strong> Einwilligung<br />

§ 630d Abs. 3 BGB enthält die Vorgabe,<br />

dass die Einwilligung je<strong>der</strong>zeit<br />

und formlos ohne Angabe<br />

von Gründen wi<strong>der</strong>rufen werden<br />

kann. Das wahre das Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten.<br />

Der Bundesrat weist zu Recht darauf<br />

hin, dass man „je<strong>der</strong>zeit“ auch<br />

dahin deuten könnte, dass <strong>der</strong><br />

Wi<strong>der</strong>ruf nachträglich, also nach<br />

durchgeführter medizinischer<br />

Maßnahme erfolgen könne, und<br />

empfiehlt daher die eingangs<br />

dargestellte Streichung. Das ist sicher<br />

nicht gemeint und nach bisherigem<br />

Rechtsverständnis auch<br />

nicht möglich.<br />

§ 630e BGB Aufklärungspflichten<br />

Vorgesehener Gesetzestext:<br />

(1) Der Behandelnde ist verpflichtet,<br />

den Patienten über sämtliche<br />

für die Einwilligung wesentlichen<br />

Umstände aufzuklären.<br />

Dazu gehören in <strong>der</strong><br />

Regel insbeson<strong>der</strong>e Art, Umfang,<br />

Durchführung, zu erwartende<br />

Folgen und Risiken <strong>der</strong><br />

Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit,<br />

Dringlichkeit, Eignung<br />

und Erfolgsaussichten<br />

im Hinblick auf die Diagnose<br />

o<strong>der</strong> die Therapie. Bei <strong>der</strong> Aufklärung<br />

ist auch auf Alternativen<br />

zur Maßnahme hinzuweisen,<br />

wenn mehrere medizinisch<br />

gleichermaßen indizierte<br />

und übliche Methoden zu<br />

wesentlich unterschiedlichen<br />

Belastungen, Risiken o<strong>der</strong> Heilungschancen<br />

führen können.<br />

(2) Die Aufklärung muss<br />

1. mündlich durch den Behandelnden<br />

o<strong>der</strong> durch eine Person<br />

erfolgen, die über die zur<br />

Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />

notwendige Befähigung<br />

verfügt; ergänzend kann<br />

auch auf Unterlagen Bezug<br />

genommen werden, die <strong>der</strong><br />

Patient in Textform erhält;<br />

2.so rechtzeitig erfolgen, dass<br />

<strong>der</strong> Patient seine Entscheidung<br />

über die Einwilligung<br />

wohlüberlegt treffen kann;<br />

3.für den Patienten verständlich<br />

sein.<br />

Dem Patienten sind Abschriften<br />

von Unterlagen,<br />

die er im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Aufklärung o<strong>der</strong> Einwilligung<br />

unterzeichnet hat,<br />

auszuhändigen.<br />

(3) Der Aufklärung des Patienten<br />

bedarf es nicht, soweit diese<br />

ausnahmsweise aufgrund beson<strong>der</strong>er<br />

Umstände entbehrlich<br />

ist, insbeson<strong>der</strong>e wenn die<br />

Maßnahme unaufschiebbar<br />

ist o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient auf die<br />

Foto: Projekt Photo


78<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

Aufklärung ausdrücklich verzichtet<br />

hat.<br />

(4) Ist nach § 630d Abs. 1 Satz 2 die<br />

Einwilligung eines hierzu Berechtigten<br />

einzuholen, ist dieser<br />

nach Maßgabe <strong>der</strong> Absätze<br />

1 bis 3 aufzuklären.<br />

Än<strong>der</strong>ungswünsche<br />

des Bundesrates:<br />

Der Bundesrat hat auch zu § 630e<br />

BGB nur wenige Än<strong>der</strong>ungswünsche.<br />

Sie sind in den nachfolgenden<br />

Text eingepflegt (Än<strong>der</strong>ungen<br />

sind farblich hervorgehoben,<br />

Weglassungen durch Durchstreichen<br />

gekennzeichnet):<br />

(1) Der Behandelnde ist verpflichtet,<br />

den Patienten über sämtliche<br />

für die Einwilligung wesentlichen<br />

Umstände aufzuklären.<br />

Dazu gehören in <strong>der</strong><br />

Regel insbeson<strong>der</strong>e Art, Umfang,<br />

Durchführung, zu erwartende<br />

Folgen und Risiken <strong>der</strong><br />

Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit,<br />

Dringlichkeit, Eignung<br />

und Erfolgsaussichten<br />

im Hinblick auf die Diagnose<br />

o<strong>der</strong> die Therapie. Sofern evidenzbasierte<br />

Patienteninformationen<br />

vorhanden sind,<br />

sind diese dem Patienten anzubieten.<br />

Bei <strong>der</strong> Aufklärung<br />

ist auch auf Alternativen zur<br />

Maßnahme hinzuweisen,<br />

wenn mehrere medizinisch<br />

gleichermaßen indizierte und<br />

übliche Methoden zu wesentlich<br />

unterschiedlichen Belastungen,<br />

Risiken o<strong>der</strong> Heilungschancen<br />

führen können.<br />

(2) Die Aufklärung muss<br />

1. mündlich durch den Behandelnden<br />

o<strong>der</strong> durch eine Person<br />

erfolgen, die über die zur<br />

Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />

notwendige gleiche<br />

fachliche Befähigung und<br />

Qualifikation wie <strong>der</strong> Behandelnde<br />

verfügt; ergänzend<br />

kann auch auf Unterlagen<br />

Bezug genommen werden,<br />

die <strong>der</strong> Patient in Textform<br />

erhält;<br />

2.so rechtzeitig erfolgen, dass<br />

<strong>der</strong> Patient seine Entscheidung<br />

über die Einwilligung<br />

wohlüberlegt treffen kann;<br />

3.für den Patienten verständlich<br />

sein.<br />

(3) Der Aufklärung des Patienten<br />

bedarf es nicht, soweit diese<br />

ausnahmsweise aufgrund beson<strong>der</strong>er<br />

Umstände entbehrlich<br />

ist, insbeson<strong>der</strong>e wenn die<br />

Maßnahme unaufschiebbar<br />

und eine Aufklärung des Patienten<br />

unmöglich ist o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Patient auf die Aufklärung<br />

ausdrücklich verzichtet hat.<br />

(4) Ist nach § 630d Abs. 1 Satz 2 die<br />

Einwilligung eines hierzu Berechtigten<br />

einzuholen, ist dieser<br />

nach Maßgabe <strong>der</strong> Absätze<br />

1 bis 3 aufzuklären.<br />

Kommentierung:<br />

§ 630e BGB betrifft die Pflicht zur<br />

so genannten Eingriffs- und Risikoaufklärung<br />

(Selbstbestimmungsaufklärung).<br />

Sie bildet die<br />

hierzu bestehende Rechtsprechung<br />

ab – lei<strong>der</strong> ohne diese kritisch<br />

zu hinterfragen, was angesichts<br />

des Auffangcharakters <strong>der</strong><br />

Aufklärungsrüge gegenüber <strong>der</strong><br />

Behandlungsfehlerrüge und <strong>der</strong><br />

in diesem Bereich für den Behandler<br />

herrschenden Rechtsunsicherheit<br />

eigentlich geboten wäre.<br />

Der Anspruch des Patienten auf<br />

eine angemessene Aufklärung<br />

über die Tragweite, die Chancen<br />

und die Gefahren <strong>der</strong> medizinischen<br />

Maßnahme, in die er einwilligen<br />

soll, ist nach mo<strong>der</strong>nem<br />

Rechtsverständnis Ausfluss seines<br />

Selbstbestimmungsrechts<br />

über seine Person (siehe zum Beispiel<br />

BVerfG, 18.11.2004 – 1 BvR<br />

2315/04 –; BGH, 09.12.1958 – VI ZR<br />

203/57 –). Das gilt auch für die<br />

Aufklärungspflicht über Behandlungsalternativen<br />

(siehe zum Beispiel<br />

BGH, 14.09.2004 – VI ZR<br />

186/03 –).<br />

Die Aufklärung soll nicht medizinisches<br />

Detailwissen vermitteln,<br />

son<strong>der</strong>n dem Patienten die Schwere<br />

und Tragweite <strong>der</strong> vorgesehenen<br />

medizinischen Maßnahme<br />

verdeutlichen, sodass er eine ausreichende<br />

Entscheidungsgrundlage<br />

für die Entscheidung, ob er<br />

in die Maßnahme einwilligt, erhält.<br />

Grundsätzlich richten sich<br />

Art und Weise sowie Umfang und<br />

Intensität <strong>der</strong> Aufklärung nach<br />

<strong>der</strong> jeweiligen konkreten Behandlungssituation.<br />

Adressat <strong>der</strong> Aufklärung<br />

Primärer Adressat <strong>der</strong> Aufklärung<br />

ist nach § 630e Abs. 1 BGB <strong>der</strong> Patient,<br />

<strong>der</strong> in die Durchführung <strong>der</strong><br />

medizinischen Maßnahme einwilligen<br />

soll. Deshalb muss <strong>der</strong><br />

Behandelnde den Patienten über<br />

sämtliche für die Einwilligung<br />

wesentlichen Umstände aufklären.<br />

Inhalt <strong>der</strong> Aufklärung<br />

Nach § 630e Abs. 1 Satz 2 BGB gehören<br />

dazu – entsprechend <strong>der</strong><br />

bisherigen Rechtsprechung – in<br />

<strong>der</strong> Regel<br />

❑ Art,<br />

❑ Umfang,<br />

❑ Durchführung,<br />

❑ zu erwartende Folgen,<br />

❑ zu erwartende Risiken <strong>der</strong><br />

Maßnahme sowie ihre<br />

❑ Notwendigkeit,<br />

❑ Dringlichkeit,<br />

❑ Eignung und<br />

❑ Erfolgsaussichten<br />

im Hinblick auf die Diagnose o<strong>der</strong><br />

die Therapie. Die Aufzählung ist<br />

beispielhaft und nicht abschließend.<br />

Im Einzelfall kann es erfor<strong>der</strong>lich<br />

sein, über weitere Umstände<br />

aufzuklären. Eine solche<br />

Ergänzung schwebt dem Bundesrat<br />

mit dem Angebot evidenz -<br />

basierter Patienteninformationen<br />

vor.<br />

Alternativenaufklärung<br />

Der Patient ist nach § 630e Abs. 1<br />

Satz 3 BGB über bestehende Alternativen<br />

zur Maßnahme aufzuklären,<br />

wenn mehrere medizi-


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80<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

nisch gleichermaßen indizierte<br />

und übliche Methoden zu wesentlich<br />

unterschiedlichen Belastungen,<br />

Risiken o<strong>der</strong> Heilungschancen<br />

führen können. In <strong>der</strong><br />

Gesetzesbegründung wird dazu<br />

ausgeführt: „Zwar folgt aus dem<br />

Grundsatz <strong>der</strong> Therapiefreiheit<br />

das Recht des Behandelnden, die<br />

konkrete Methode zur Behandlung<br />

nach pflichtgemäßem Ermessen<br />

frei zu wählen. Er ist insoweit<br />

nur an die jeweils geltenden<br />

fachlichen Standards nach § 630a<br />

Abs. 2 BGB gebunden. Gleichwohl<br />

gebietet das Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten, diesem als<br />

Subjekt <strong>der</strong> Behandlung die Wahl<br />

zwischen mehreren in Betracht<br />

kommenden Alternativen zu<br />

überlassen“ (BGH, 15.03.2005 – VI<br />

ZR 3<strong>13</strong>/03 –).„Über therapeutische<br />

Verfahren, die sich erst in <strong>der</strong> Erprobung<br />

befinden und damit<br />

noch nicht zum medizinischen<br />

Standard zählen, muss <strong>der</strong> Behandelnde<br />

den Patienten allerdings<br />

nicht ungefragt aufklären,<br />

selbst wenn sie an sich als Therapiealternativen<br />

in Betracht kämen.“<br />

Der vom Behandler zu leistende<br />

Umfang <strong>der</strong> Aufklärung über Behandlungsalternativen<br />

bleibt<br />

auch nach <strong>der</strong> gesetzlichen Regelung<br />

ebenso unklar wie <strong>der</strong> Umfang<br />

<strong>der</strong> Aufklärung über das mit<br />

<strong>der</strong> Behandlung/Maßnahme verbundene<br />

Risiko. Beson<strong>der</strong>s prägnant<br />

ist dazu im zahnmedizinischen<br />

Bereich nach wie vor die<br />

Entscheidung des OLG Koblenz<br />

vom 20.07.2006 – 5 U 180/06 –.<br />

Für die Versorgung einer doch<br />

recht überschaubaren Ausgangssituation<br />

mit einem Restzahnbestand<br />

im Oberkiefer 12, 11, 21, 22, 23<br />

sowie einem ausgeprägten Bruxismus<br />

hatte <strong>der</strong> Gutachter folgende<br />

Ideen zur Versorgung:<br />

„Es sind zahlreiche Alternativen<br />

denkbar, so wäre zum Beispiel<br />

auch die Entfernung <strong>der</strong> wurzelbehandelten<br />

Zähne und damit<br />

die Reduktion auf drei Restzähne<br />

und eine ausgedehntere Teilprothese<br />

(1.) eine Möglichkeit gewesen.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre<br />

eine Befestigung <strong>der</strong> Prothese<br />

über Klammern (2.) o<strong>der</strong> weniger<br />

stabile (3.), weniger starre (4.) Geschiebe<br />

und damit eine geringere<br />

Hebelwirkung bei etwas lockerem<br />

Sitz <strong>der</strong> Prothese. Auch außerhalb<br />

des vertragszahnärztlichen Gebührenrahmens<br />

lassen sich noch<br />

zahlreiche weitere Möglichkeiten,<br />

von einer durch Teleskopkronen<br />

getragenen Teilprothese(5.) bis zu<br />

implantatgestützten Brücken(≥<br />

6.) zu sehr unterschiedlichen Kosten(≥<br />

7. – n.) finden.“<br />

Formelle Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Aufklärung<br />

§ 630e Abs. 2 Satz 1 BGB regelt die<br />

formellen Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />

ordnungsgemäße Aufklärung:<br />

❑ Mündlichkeitsprinzip als<br />

Grundsatz (Nr. 1),<br />

❑ rechtzeitig (Nr. 2) und<br />

❑ verständlich (Nr. 3).<br />

Die Aufklärung hat mündlich zu<br />

erfolgen (Nr. 1); denn dem Patienten<br />

soll die Möglichkeit eröffnet<br />

werden, in einem persönlichen<br />

Gespräch mit dem Behandelnden<br />

gegebenenfalls auch Rückfragen<br />

zu stellen, sodass die Aufklärung<br />

nicht auf einen lediglich formalen<br />

Merkposten innerhalb eines Aufklärungsbogens<br />

reduziert wird.<br />

Nach <strong>der</strong> neueren Rechtsprechung<br />

des BGH kann die Aufklärung<br />

in einfach gelagerten Fällen<br />

auch telefonisch erfolgen (BGH,<br />

15.06.2010 – VI ZR 204/09 –). Dem<br />

Patienten bleibt es schließlich unbenommen,<br />

auf ein persönliches<br />

Gespräch zu bestehen. Handelt es<br />

sich dagegen um komplizierte<br />

Eingriffe mit erheblichen Risiken,<br />

wird eine telefonische Aufklärung<br />

regelmäßig unzureichend sein.<br />

Wo diese Grenze verläuft, ist <strong>der</strong>zeit<br />

unklar. Die telefonische Aufklärung<br />

kommt wohl auch nur in<br />

Betracht, wenn <strong>der</strong> Patient o<strong>der</strong><br />

dessen Sorgeberechtigte (im Falle<br />

<strong>der</strong> Entscheidung vom 15.06.2010<br />

waren es die Eltern) dem Behandler<br />

bekannt sind und er sicher<br />

weiß, mit wem er telefoniert.<br />

Dass die telefonische Aufklärung<br />

zu dokumentieren ist, versteht<br />

sich von selbst.<br />

Aufklärungsformulare<br />

Die Frage nach dem Einsatz von<br />

Aufklärungsformularen beantwortet<br />

§ 630e Abs. 2 Satz 1 Nr. 1, 2. Hs.<br />

BGB dahingehend, dass sie nur „ergänzend“<br />

in Betracht kommen. Das<br />

entspricht bisher <strong>der</strong> Rechtsprechung<br />

des BGH (zum Beispiel BGH,<br />

25.03.2003 – VI ZR <strong>13</strong>1/02 –). Die Frage,<br />

inwieweit Aufklärungsformulare<br />

substitutiv, also anstelle des Aufklärungsgesprächs<br />

eingesetzt werden<br />

können (Ansätze in diese Richtung<br />

gibt es zum Beispiel bei OLG<br />

Koblenz, 22.10.2007 – 5 U 1288/07 –),<br />

wird damit weiterhin Praxis und<br />

Gerichte beschäftigen. Auf den Einsatz<br />

von Aufklärungsformularen<br />

kann man heute nicht mehr ernsthaft<br />

verzichten. Je mehr Patienten<br />

mit Migrationshintergrund und<br />

deutlichen Sprach- und Verständnisproblemen<br />

behandelt werden<br />

müssen, umso schwieriger wird<br />

das persönliche Aufklärungsgespräch<br />

(siehe dazu auch die Kommentierung<br />

zu § 630e Abs. 2 Satz 1<br />

Nr. 3 BGB).<br />

Aufklärungspflichtiger<br />

§ 630e Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 BGB legt<br />

die Person des Aufklärenden fest.<br />

Primär hat <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> die<br />

Maßnahme durchführt, selbst<br />

den Patienten aufzuklären. Daneben<br />

soll es aber auch möglich<br />

sein, die Aufklärung durch eine<br />

an<strong>der</strong>e Person vornehmen zu lassen,<br />

allerdings vorausgesetzt, sie<br />

verfügt über die zur sachgerechten<br />

Aufklärung notwendige Befähigung<br />

und damit über die für die<br />

Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />

adäquate fachliche Qualifikation,<br />

was <strong>der</strong> Bundesrat explizit in den<br />

Gesetzestext aufgenommen wissen<br />

will.


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<strong>der</strong> Flüssigkeitszufuhr<br />

1.<br />

Locher ist mit einem<br />

Luftfilter versehen,<br />

<strong>der</strong> eine bessere<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

gewährt<br />

Ein Verbindungsstück aus<br />

dem Kunststoff Acetal ,<br />

das beide Schlauchteile mit<br />

unterschiedlichen Durchmessern<br />

verbindet und somit eventuelle<br />

Flüssigkeitsverluste verhin<strong>der</strong>t<br />

3<br />

4.<br />

Das Pumpensegment aus weichem<br />

Silikon (medical grade) ermöglicht<br />

eine präzise Flüssigkeitszufuhr<br />

ohne Verschleiß. Je nach<br />

chirurgischer Einheit und<br />

entsprechen<strong>der</strong> Peristaltikpumpe<br />

besteht <strong>der</strong> Silikonschlauch aus<br />

<strong>der</strong> passenden Länge und <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>lichen Wanddicke<br />

5.<br />

Der 3 Wege Hahn ermöglicht<br />

es, die Flussrichtung auf die<br />

verschiedenen Ausgangsschläuche<br />

abzuleiten, um die<br />

Flüssigkeitszufuhr zu regulieren<br />

Der Schlauch ist extrem<br />

elastisch, flexibel und<br />

6.<br />

transparent.<br />

Die Länge des Schlauches<br />

beträgt 230cm, somit<br />

ausreichend lang<br />

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des Sprayschlauches ist<br />

mit je<strong>der</strong> Ansatznadel des<br />

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82<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

Der (Zahn-)Arzt, <strong>der</strong> einen operativen<br />

Eingriff durchführt, muss<br />

aber auch künftig nicht mit <strong>der</strong><br />

Person des Aufklärenden identisch<br />

sein. Die aufklärende Person<br />

muss allerdings die notwendige<br />

Befähigung und Qualifikation zur<br />

Durchführung <strong>der</strong> Operation besitzen,<br />

was im Zweifelsfall bedeutet,<br />

dass auch für die Aufklärung<br />

<strong>der</strong> Facharztstandard gilt und die<br />

verbreitete Praxis <strong>der</strong> Aufklärung<br />

durch Assistenzärzte nicht mehr<br />

zulässig ist.<br />

Die gesetzliche Vorgabe hat in jedem<br />

Fall zur Folge, dass die Aufklärung<br />

für geson<strong>der</strong>te Maßnahmen<br />

im Regelfall jeweils geson<strong>der</strong>t<br />

erfolgen muss. Der Operateur<br />

hat über die Risiken <strong>der</strong><br />

Operation einschließlich des mit<br />

<strong>der</strong> Operation verbundenen Risikos<br />

und <strong>der</strong> Anästhesist über die<br />

Risiken <strong>der</strong> Narkose aufzuklären,<br />

bei fachlich kooperativ durchgeführten<br />

Operationen (zum Beispiel<br />

Unfallchirurg und MKG-<br />

Chirurg) also im Zweifel durch<br />

drei Personen: Unfallchirurg,<br />

MKG-Chirurg und Anästhesist.<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Aufklärung<br />

§ 630e Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 BGB legt<br />

die zeitlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

die Aufklärung fest. Der Patient<br />

muss so rechtzeitig vor dem Beginn<br />

<strong>der</strong> beabsichtigten Maßnahme<br />

über <strong>der</strong>en Erfolgsaussichten<br />

und Risiken aufgeklärt werden,<br />

dass er die für und gegen die<br />

Maßnahme sprechenden Gründe<br />

eingehend abwägen kann (BGH,<br />

14.06.1994 – VI ZR 178/93 –). Bestimmte<br />

Fristen für die Zeit zwischen<br />

<strong>der</strong> Aufklärung und <strong>der</strong> Einwilligung<br />

legt das Gesetz nicht<br />

fest. Nach <strong>der</strong> Rechtsprechung<br />

gilt bei ambulanten Eingriffen eine<br />

Aufklärung am Tag des Eingriffs<br />

in aller Regel als ausreichend<br />

(BGH, ebd.), was gerade für<br />

den zahnärztlichen Praxisbetrieb<br />

von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist. Bei<br />

stationärer Behandlung gilt eine<br />

Aufklärung erst am Tag des Eingriffs<br />

dagegen grundsätzlich als<br />

verspätet (BGH, 25.03.2003 – VI ZR<br />

<strong>13</strong>1/02 –).<br />

In <strong>der</strong> Gesetzesbegründung wird<br />

dazu ausgeführt: „Es können viele<br />

verschiedene Aspekte zu berücksichtigen<br />

sein, die im jeweiligen<br />

Einzelfall zu sehr unterschiedlichen<br />

Fristen führen können, die<br />

zwischen Aufklärung, Einwilligung<br />

und Beginn <strong>der</strong> Maßnahme<br />

liegen sollten. Bei operativen Eingriffen<br />

wird es regelmäßig ausreichen,<br />

wenn die Aufklärung am<br />

Vortag des Eingriffs erfolgt. Ist <strong>der</strong><br />

Eingriff hingegen eilig, kann die<br />

Bedenkfrist im Einzelfall verkürzt<br />

sein, um einen Eingriff noch am<br />

gleichen Tage zuzulassen. Wenn<br />

allerdings zwischen dem Beginn<br />

<strong>der</strong> Aufklärung und <strong>der</strong> Einleitung<br />

<strong>der</strong> Narkose etwa nur eine<br />

halbe Stunde liegt, kann im Regelfall<br />

nicht angenommen werden,<br />

dass dem Patienten ausreichend<br />

Zeit für seine Entscheidung<br />

eingeräumt wurde.“<br />

Verständlichkeit <strong>der</strong> Aufklärung<br />

Nach § 630e Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 BGB<br />

muss die Aufklärung für den Patienten<br />

verständlich sein. Was banal<br />

und ohne Weiteres einleuchtend<br />

klingt, ist in <strong>der</strong> Praxis oft<br />

kaum o<strong>der</strong> gar nicht umsetzbar.<br />

Das Problem <strong>der</strong> unzureichend<br />

die deutsche Sprache sprechenden<br />

o<strong>der</strong> auch nur verstehenden<br />

Patienten wurde schon angesprochen.<br />

Dolmetscher können dabei<br />

helfen, sofern es dafür genügend<br />

qualifizierte gibt. Wenig hinterfragt<br />

wurde bisher die Frage nach<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

Sprachverständnis, also die intellektuelle<br />

Aufnahmefähigkeit des<br />

Patienten. Hinzu kommt seit einigen<br />

Jahren als Folge des Ärztemangels,<br />

<strong>der</strong> an deutschen Kliniken<br />

längst Realität ist, dass es zunehmend<br />

Ärzte und Pflegepersonal<br />

gibt, die <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />

nur bedingt und manchmal<br />

auch gar nicht mächtig sind. Man<br />

sollte zumindest mal darüber<br />

nachdenken, ob Defizite, die aus<br />

solchen Problemen herrühren, als<br />

systembedingt hinzunehmen<br />

sind und nicht zur individuellen<br />

Haftung führen dürfen.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Verständlichkeit<br />

sind nach dem Verständnis<br />

des Gesetzgebers und<br />

<strong>der</strong> Rechtsprechung empfängerorientiert.<br />

„Verständlich“ in § 630e<br />

Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 BGB soll heißen,<br />

dass die Aufklärung für den Patienten<br />

sprachlich verständlich sein<br />

muss. Sie soll in <strong>der</strong> Regel nicht in<br />

einer übermäßigen Fachsprache<br />

des Behandelnden erfolgen, son<strong>der</strong>n<br />

in „normalem Deutsch“.<br />

Bei einem Patienten, <strong>der</strong> den Inhalt<br />

<strong>der</strong> Aufklärung nach seinem<br />

körperlichen, geistigen o<strong>der</strong> seelischen<br />

Zustand nur schwer nachvollziehen<br />

kann, muss die Aufklärung<br />

in leichter Sprache erfolgen<br />

und gegebenenfalls wie<strong>der</strong>holt<br />

werden. Leichte Sprache soll vor<br />

allem Menschen mit geringen<br />

sprachlichen Fähigkeiten das Verständnis<br />

von Texten erleichtern<br />

(siehe dazu zum Beispiel<br />

http://www.bundesregierung.de<br />

/Webs/Breg/DE/LeichteSprache/leichteSprache_node.html).<br />

Wie übersetzt man wohl Appendizitis<br />

in leichte Sprache, nachdem<br />

das umgangssprachliche<br />

Wort Blinddarmentzündung medizinisch<br />

und damit sachlich<br />

falsch ist, Wurmfortsatzentzündung<br />

aber kaum jemand verstehen<br />

dürfte?<br />

Bei Patienten, die nach eigenen<br />

Angaben o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Überzeugung<br />

des Behandelnden <strong>der</strong> deutschen<br />

Sprache nicht hinreichend<br />

mächtig sind, hat die Aufklärung<br />

in einer Sprache zu erfolgen, die<br />

<strong>der</strong> Patient versteht. Erfor<strong>der</strong>lichenfalls<br />

ist eine sprachkundige<br />

Person o<strong>der</strong> ein Dolmetscher auf<br />

Kosten des Patienten hinzuzuziehen.<br />

Dazu gibt es bisher in <strong>der</strong><br />

Praxis mehr Fragen als Antworten<br />

(siehe dazu zum Beispiel Arbeitsgemeinschaft<br />

Rechtsanwälte im<br />

Medizinrecht e.V., Schriftleitung:


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 83<br />

Ratajczak/Stegers, Globalisierung in <strong>der</strong> Medizin,<br />

2005).<br />

Im Falle eines hörbehin<strong>der</strong>ten Patienten bedarf<br />

es – insbeson<strong>der</strong>e auch im Lichte <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

– unter Umständen<br />

<strong>der</strong> Einschaltung eines Gebärdendolmetschers.<br />

Die Regelung in § 17 Abs. 2 SGB I hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Kostentragungspflicht <strong>der</strong> für die<br />

Sozialleistung zuständigen Leistungsträger<br />

bleibt durch § 630e BGB unverän<strong>der</strong>t.<br />

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Schonende Aufklärung<br />

Die Pflicht zur verständlichen Aufklärung gebietet<br />

nach <strong>der</strong> Interpretation des Gesetzgebers<br />

im Regelfall auch eine möglichst schonende<br />

Aufklärung. Das Gebot <strong>der</strong> schonenden<br />

Aufklärung ist in <strong>der</strong> Rechtsprechung schon<br />

seit langem anerkannt. Dies gilt ins beson<strong>der</strong>e<br />

für medizinisch dringend notwendige Eingriffe,<br />

auf die <strong>der</strong> Patient möglichst behutsam vorbereitet<br />

werden soll. An<strong>der</strong>s sieht dies die<br />

Rechtslage allerdings für kosmetische Behandlungen<br />

aus, die nicht <strong>der</strong> Heilung eines körperlichen<br />

Leidens, son<strong>der</strong>n einem ästhetischen Bedürfnis<br />

dienen. Der Patient muss in diesen Fällen<br />

umfassend darüber unterrichtet werden,<br />

welche Verbesserungen er günstigenfalls erwarten<br />

kann. Zugleich müssen ihm hier etwaige<br />

Risiken deutlich und schonungslos vor Augen<br />

geführt werden, damit er genau abwägen<br />

kann, ob er einen etwaigen Misserfolg <strong>der</strong><br />

Maßnahme und etwaige Entstellungen o<strong>der</strong><br />

gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf<br />

nehmen will, selbst wenn diese auch nur entfernt<br />

als eine Folge <strong>der</strong> Maßnahme in Betracht<br />

kommen (BGH, 06.11.1991 – VI ZR 8/90 –). Das<br />

führt in <strong>der</strong> Praxis manchmal zu kuriosen Situationen:<br />

Wie viele Fotos gelungener und misslungener<br />

Behandlungen müssen gezeigt werden?<br />

In Schwarzweiß o<strong>der</strong> in Farbe?<br />

Aufklärungsdokumentation<br />

Heutzutage erfolgen Aufklärungsgespräche selten<br />

ohne schriftliche Unterlagen. Nach § 630e<br />

Abs. 2 Satz 2 BGB muss <strong>der</strong> Patient, <strong>der</strong> im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Aufklärung o<strong>der</strong> Einwilligung<br />

Unterlagen unterzeichnet hat, davon Abschriften<br />

(zum Beispiel in Form einer Durchschrift<br />

o<strong>der</strong> Kopie) ausgehändigt erhalten.<br />

Ausnahmen von <strong>der</strong><br />

Aufklärungspflicht<br />

Nach § 630e Abs. 3 BGB bedarf es – in Anlehnung<br />

an die ähnliche Regelung in § 630c Abs. 4<br />

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84<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 4.12<br />

BGB zu den Informationspflichten<br />

und weitgehend parallel zu<br />

<strong>der</strong> Regelung in § 630d Abs. 2 BGB<br />

– dann ausnahmsweise keiner<br />

Aufklärung, wenn diese aufgrund<br />

beson<strong>der</strong>er Umstände entbehrlich<br />

ist, etwa weil die medizinische<br />

Maßnahme keinen Aufschub<br />

duldet, da an<strong>der</strong>nfalls erhebliche<br />

Gefahren für die Gesundheit<br />

des Patienten drohten.<br />

Ein Patient, bei dem ein fulminanter<br />

Logenabszess nach Weisheitszahnextraktion<br />

entdeckt wird,<br />

muss schleunigst behandelt werden.<br />

Wenn man hier die ausführliche<br />

Aufklärung verlangte, könnte<br />

es auch schon zu spät sein. In<br />

<strong>der</strong> Geburtshilfe ist eine solche Situation<br />

bei <strong>der</strong> Notsectio fast regelmäßig<br />

gegeben. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Aufklärung sind<br />

dann reduziert und gehen gegebenenfalls<br />

auch gegen null beziehungsweise<br />

sind null. § 630e Abs.<br />

3 BGB ist für die Aufklärung das<br />

Pendant zu § 630d Abs. 2 BGB für<br />

die Einwilligung.<br />

Verzicht auf die Aufklärung<br />

Aufklärung ist keine Tortur, die <strong>der</strong><br />

Patient über sich ergehen lassen<br />

muss. Das wird erfreulicherweise<br />

in § 630e Abs. 3, letzter Hs. BGB<br />

klargestellt. Der Patient muss<br />

nicht wissen, was er nicht wissen<br />

will. Insoweit gelten die zu § 630c<br />

Abs. 4 BGB bereits dargestellten<br />

Maßstäbe (siehe dazu <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

konkret 2012, Heft 3).<br />

Therapeutisches Privileg<br />

Die Gesetzesbegründung bezeichnet<br />

die Aufzählung in § 630e<br />

Abs. 3 BGB – im Gleichlauf zu § 630c<br />

Abs. 4 BGB (siehe auch dazu <strong>BDIZ</strong><br />

EDI konkret 2012, Heft 3) – als<br />

nicht abschließend. Die Aufklärung<br />

könne zum Beispiel entbehrlich<br />

sein, soweit ihr erhebliche<br />

therapeutische Gründe entge gen -<br />

stehen. Da das Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten aber<br />

nur unter engen Voraussetzungen<br />

eingeschränkt werden dürfe,<br />

seien die Anfor<strong>der</strong>ungen an diese<br />

therapeutischen Gründe sehr<br />

streng. Dem Gebot einer schonenden<br />

Aufklärung entsprechend<br />

sei dem Patienten primär eine<br />

möglichst ausgewogene Entscheidungsgrundlage<br />

zu eröffnen.<br />

Von dieser Aufklärung sei in<br />

Ausnahmefällen allerdings dann<br />

abzusehen, soweit die Aufklärung<br />

das Leben o<strong>der</strong> die Gesundheit<br />

des Patienten ernstlich gefährdete<br />

(BGH, 07.02.1984 – VI ZR 174/82<br />

–). Berge die Aufklärung eines Patienten<br />

das Risiko einer erheblichen<br />

(Selbst-)Gefährdung in<br />

sich, so könne beziehungsweise<br />

müsse <strong>der</strong> Behandelnde aus therapeutischen<br />

Gründen ausnahmsweise<br />

von <strong>der</strong> Aufklärung<br />

Abstand nehmen beziehungsweise<br />

den Umfang <strong>der</strong> Aufklärung<br />

einschränken. Allerdings<br />

rechtfertige allein <strong>der</strong> Umstand,<br />

dass <strong>der</strong> Patient nach <strong>der</strong> Aufklärung<br />

vielleicht eine medizinisch<br />

unvernünftige Entscheidung treffen<br />

könnte, noch keine Einschränkung<br />

o<strong>der</strong> gar den Wegfall <strong>der</strong><br />

Aufklärungspflicht (BGH,<br />

22.01.1980 – VI ZR 263/78 –).<br />

Informierter Patient<br />

Nach Ansicht des Gesetzgebers<br />

kann die Aufklärungspflicht im<br />

Einzelfall auch dann entfallen,<br />

wenn <strong>der</strong> Patient über eigene<br />

Sachkenntnisse verfügt, also insbeson<strong>der</strong>e<br />

selber Arzt o<strong>der</strong> Zahnarzt<br />

ist, die eine geson<strong>der</strong>te Aufklärung<br />

entbehrlich machen. Insoweit<br />

sollen die zu § 630c Abs. 4<br />

BGB dargestellten Maßstäbe (siehe<br />

auch dazu <strong>BDIZ</strong> EDI konkret<br />

2012, Heft 3) hier ebenso gelten.<br />

Einwilligungsunfähiger Patient<br />

§ 630e Abs. 4 BGB regelt die Aufklärungspflichten<br />

des Behandelnden<br />

für den Fall, dass <strong>der</strong> Patient<br />

einwilligungsunfähig und an seiner<br />

Stelle eine an<strong>der</strong>e Person<br />

nach § 630d Abs. 1 Satz 2 BGB (siehe<br />

dazu oben) zur Einwilligung<br />

berechtigt ist. In diesem Fall ist<br />

diese Person nach Maßgabe des<br />

§ 630e Abs. 1 und 2 BGB aufzuklären.<br />

Die Ausnahmetatbestände<br />

des § 630e Abs. 3 BGB dürften nach<br />

Ansicht <strong>der</strong> Gesetzesbegründung<br />

im Regelfall nur eingreifen, soweit<br />

die Behandlung unaufschiebbar<br />

ist o<strong>der</strong> <strong>der</strong> zur Einwilligung Berechtigte<br />

aufgrund seiner eigenen<br />

Fachkenntnisse keiner Aufklärung<br />

bedarf. Demgegenüber<br />

dürften therapeutische Gründe,<br />

die in <strong>der</strong> Person des Patienten liegen,<br />

für die Aufklärung eines zur<br />

Einwilligung Berechtigten regelmäßig<br />

irrelevant sein. Einem zur<br />

Einwilligung Berechtigten sollte<br />

es ferner nicht möglich sein, gemäß<br />

§ 630e Abs. 3 BGB auf die<br />

Aufklärung über den Eingriff in<br />

die Rechtsgüter des Patienten zu<br />

verzichten.<br />

■<br />

Foto: Project Photos<br />

Das sind Erweiterungen, die die<br />

Rechtsprechung bisher in <strong>der</strong> Regel<br />

nicht o<strong>der</strong> nur ausnahmsweise<br />

zugelassen hat. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

das so genannte therapeutische<br />

Privileg wurde bisher abgelehnt<br />

(vgl. BGH, 09.12.1958 – VI ZR<br />

203/57 –; BGH, 07.02.1984 – VI ZR<br />

174/82 –).<br />

RAT<br />

Der Beitrag wird fortgesetzt.


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86<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

Interview mit Per Fossdal über Funktionstherapie<br />

Ein Stiefkind <strong>der</strong> Zahnheilkunde<br />

Während Disziplinen wie die Implantologie ständig<br />

weiterentwickelt werden, bleibt die Funktion<br />

in den Praxen oftmals auf <strong>der</strong> Strecke. Per Fossdal,<br />

Zahnarzt aus Kempten, erklärt im Interview mit<br />

Anita Wuttke, <strong>BDIZ</strong> EDI konkret, wie wichtig Funktionsdiagnostik<br />

und -therapie nach wie vor sind.<br />

Per Fossdal<br />

Herr Fossdal, Sie beschäftigen sich<br />

seit 25 Jahren mit <strong>der</strong> Funktions -<br />

therapie. Wie hoch schätzen Sie<br />

den Anteil an funktionellen Problemfällen<br />

in den Praxen im Durchschnitt?<br />

Das ist eine ganz schwierige Frage.<br />

Wenn man seine Patienten genau<br />

anschaut, entdeckt man bei den<br />

meisten kleine funktionelle Probleme:<br />

Abrasionen und Schlifffacetten,<br />

keilförmige Defekte, Rezessionen,<br />

druckdolente Muskulatur et<br />

cetera. Aber die meisten dieser<br />

Symptome fallen nicht unter den<br />

Begriff „behandlungsbedürftig“.<br />

Untersuchungen haben ergeben,<br />

dass etwa 25 Prozent <strong>der</strong> erwachsenen<br />

Bevölkerung unter funktionellen<br />

Beschwerden leiden, die behandelt<br />

werden sollten. Es fehlen<br />

aber in vielen Praxen Kenntnisse<br />

über und <strong>der</strong> Blick für Funktionsprobleme.<br />

Typisches Beispiel: Ich<br />

werde für einen Chairside-Kurs<br />

(Coaching) in einer Praxis engagiert<br />

und bekomme kurz vor dem Termin<br />

ein Absage, weil es dort doch „keine<br />

funktionsgestörten Patienten gibt“.<br />

Also gibt es Praxen, die keine funktionellen<br />

Problemfälle haben, Praxen<br />

mit etwa 25 Prozent funktionsgestörten<br />

Patienten und Überweiserpraxen<br />

wie unsere, <strong>der</strong>en Patienten<br />

zu 50 bis 60 Prozent funktionelle<br />

„Probleme“ haben.<br />

Wenn die Funktion vernachlässigt<br />

wird, treten oft Probleme auf wie<br />

Muskel-, Kopf- o<strong>der</strong> Gelenkschmer -<br />

zen. Wann kann <strong>der</strong> Zahnarzt helfen,<br />

wann bedarf es eines interdisziplinären<br />

Ansatzes?<br />

Bei eindeutig diagnostizierten Kiefergelenkschmerzen<br />

ist <strong>der</strong> Zahnarzt<br />

allein zuständig. Hier kann we<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Psychotherapeut noch <strong>der</strong><br />

Physiotherapeut viel bewirken, auch<br />

<strong>der</strong> Chirurg muss in den wenigsten<br />

Fällen eingreifen. Bei Kopf- und Gesichtsschmerzen<br />

sieht es an<strong>der</strong>s<br />

aus. Hier müssen oft Neurologen,<br />

Orthopäden, Psychotherapeuten,<br />

Osteopathen und Physiotherapeuten<br />

eng zusammenarbeiten, um einen<br />

Therapieerfolg zu erreichen. Lei<strong>der</strong><br />

ist <strong>der</strong> Zahnarzt oft <strong>der</strong> letzte in<br />

einer langen Reihe von Behandlern,<br />

er kann aber mit <strong>der</strong> richtigen therapeutischen<br />

Schiene in vielen Fällen<br />

am meisten erreichen.<br />

Hat die Funktionstherapie Ihrer Erfahrung<br />

nach den Stellenwert in<br />

den Praxen erlangt, <strong>der</strong> ihr gebührt?<br />

Nein, ganz und gar nicht. In den<br />

80-er Jahren bis in die 90-er waren<br />

wir auf dem Gebiet – damals hieß<br />

es Gnathologie – weiter und aufgeschlossener<br />

als heute. Dann<br />

kam die „Revolution“ in <strong>der</strong> Zahnheilkunde:<br />

Adhäsivtechnik, Vollkeramik,<br />

Endo mit Mikroskop und Implantate,<br />

Implantate, Implantate.<br />

Alle wollten die neuen Techniken<br />

lernen und die Funktionsdiagnostik<br />

und -therapie wurde in den<br />

Hintergrund gedrängt. Das Vernachlässigen<br />

dieser Disziplin liegt<br />

auch oft daran, dass die Funktionstherapie<br />

von einer Art Mythos umgeben<br />

ist und extrem kompliziert<br />

dargestellt wird. Dabei sind in den<br />

meisten Fällen – dazu gehören<br />

auch Kiefergelenkschmerzen und<br />

60 Prozent aller Kopfschmerzen –<br />

Diagnostik und Behandlung relativ<br />

einfach. Wer ein Funktionsproblem<br />

festgestellt hat, aber nicht weiterkommt,<br />

sollte an Spezialisten<br />

überweisen. Das sind aber eher<br />

wenige Fälle. Wer einmal die Freude<br />

und Erleichterung eines Patienten<br />

erlebt hat, <strong>der</strong> nach jahrelangen<br />

Schmerzen und unzähligen<br />

Ärzten und Therapeuten nach drei<br />

bis vier Tagen mit Schiene schmerz -<br />

frei wird, wird für immer die Funktion<br />

als festen Bestandteil in seiner<br />

Praxis integrieren.<br />

Wo hapert es in den Praxen an <strong>der</strong><br />

Umsetzung? Liegt das an fehlenden<br />

Angeboten in <strong>der</strong> Fortbildung?<br />

Meiner Meinung nach liegt es daran,<br />

dass die Symptome nicht erkannt<br />

und die Patienten nicht explizit<br />

nach Funktionsstörungen<br />

befragt und daraufhin untersucht<br />

werden. Jede Praxis hat jeden Tag<br />

Patienten mit funktionellen Problemen,<br />

man muss sie nur sehen<br />

und ein Kurz-Screening durchführen,<br />

um festzustellen, ob weitere<br />

Behandlungsschritte erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind. Wenn man aber nicht weiß,<br />

wonach man suchen soll, wird es<br />

schwierig. An den meisten Universitäten<br />

ist die Funktion ein Stiefkind,<br />

aber es gibt rühmliche Ausnahmen,<br />

wie zum Beispiel Greifswald.<br />

Lei<strong>der</strong> gibt es auch Lehrstuhlinhaber,<br />

die Patienten mit<br />

Funktionsproblemen lieber zum<br />

Psychiater schicken. Vermutlich<br />

weil sie nicht wissen, wie sie sie behandeln<br />

sollen. Fortbildungsangebote<br />

gibt es sonst in Hülle und Fülle,<br />

zum Beispiel bieten wir im<br />

zahnärztlichen Arbeitskreis Kempten<br />

jedes Jahr ein praxisnahes Curriculum<br />

in Funktion und Rekonstruktion<br />

an, zwei Bereiche, die untrennbar<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />

sind und unserer Meinung nach<br />

nicht getrennt unterrichtet werden<br />

sollten. Das Problem mit den<br />

meisten Kursen ist, dass sie als<br />

Frontalunterricht stattfinden und<br />

die Kollegen zwar über die Probleme<br />

informiert werden und sehen,<br />

was alles behandelt werden kann,<br />

es aber in <strong>der</strong> Praxis nicht um- û


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88<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

setzen. Der Grund ist, wie bereits<br />

erwähnt, weil das Thema ein wenig<br />

mystifiziert wird, sich die Kollegen<br />

die manuelle (klinische) Diagnostik<br />

nicht zutrauen, sich nie sicher<br />

sind, ob sie die Zentrik gefunden<br />

haben et cetera. Deshalb ist es<br />

notwendig, Chairside in den Praxen<br />

zu erlernen - als Mischung aus<br />

Theorie und Praxis und am eigenen<br />

Patienten. Je<strong>der</strong> Griff wird<br />

gleich nachgemacht und die Zentrik<br />

immer wie<strong>der</strong> geübt, bis alles<br />

sitzt. In einer zweiten Sitzung werden<br />

die Schienen eingesetzt und<br />

eingeschliffen. Das wichtigste dabei<br />

ist aber, dass durch diese Vorgehensweise<br />

das Verständnis für<br />

die funktionellen Zusammenhänge<br />

entsteht, was die Diagnose und<br />

Behandlungsplanung bei künftigen<br />

Fällen extrem erleichtert.<br />

Komplikationen können auch in<br />

<strong>der</strong> prothetischen Phase auftreten.<br />

Was ist hier die Ursache?<br />

Es gibt vielfältige Ursachen für<br />

Komplikationen in <strong>der</strong> rekonstruktiven<br />

Phase. Allein eine zu hohe<br />

Füllung kann massivste Kopf-, Gelenk-<br />

o<strong>der</strong> Geschichtsschmerzen<br />

hervorrufen. Viele Patienten haben<br />

– wie eingangs erwähnt – bereits<br />

Funktionsstörungen ohne subjektive<br />

Symptome. Wir nennen es ein<br />

instabiles Gleichgewicht, das sich<br />

über Jahre angepasst hat. Bereits<br />

die kleinste Verän<strong>der</strong>ung, zum Beispiel<br />

eine einzelne Krone die nicht<br />

exakt an die (fehlerhafte) Okklusion<br />

angepasst ist, kann dieses instabile<br />

schmerzfreie System in ein<br />

extrem schmerzhaftes verwandeln.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Problem stellen<br />

die vielen Rekonstruktionen<br />

auf Implantaten dar. Eine gute<br />

schmerzfreie Funktion ist von <strong>der</strong><br />

Sensorik <strong>der</strong> Zähne – vor allem <strong>der</strong><br />

Frontzähne – abhängig. Die fehlende<br />

Taktilität bei den Implantaten<br />

führt oft zu exzessiven, nicht<br />

kontrollierbaren Kräften auf die<br />

Suprakonstruktion und lässt die<br />

Muskeln verrückt spielen, mit extremen<br />

Schmerzen im oberen<br />

Halswirbelbereich und Kopf als<br />

Folge. Nur eine gut durchdachte,<br />

nach funktionellen Prinzipien<br />

durchgeführte Rekonstruktion<br />

(zent risch, Front-Eckzahn geführt)<br />

führt nach entsprechen<strong>der</strong> Vorbehandlung<br />

mit höchster Wahrscheinlichkeit<br />

zu einem perfekten<br />

Ergebnis.<br />

Wenn Sie eine Funktionsstörung diagnostiziert<br />

haben, wie groß sind<br />

dann die Aussichten, dass diese<br />

auch erfolgreich behandelt werden<br />

kann?<br />

Mit <strong>der</strong> Schienenbehandlung werden<br />

fast 90 Prozent <strong>der</strong> Patienten<br />

schmerzfrei, sofern sie gut mitarbeiten<br />

und die Schiene rund um<br />

die Uhr tragen. Bei denjenigen, die<br />

das nicht wollen o<strong>der</strong> können und<br />

deswegen nicht schmerzfrei werden,<br />

sind die Schmerzen wohl noch<br />

erträglich, das heißt, <strong>der</strong> Leidensdruck<br />

ist noch nicht groß genug.<br />

Die Frage ist, was kommt nach <strong>der</strong><br />

Schiene? Bleibt sie als Dauerschie-<br />

ne o<strong>der</strong> kann man ein gutes Ergebnis<br />

durch Einschleifen erreichen?<br />

Oft ist eine Bisshebung mit<br />

Aufbaumaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich,<br />

Maßnahmen, die früher sehr invasiv<br />

waren und gut überlegt sein<br />

mussten. Zum Glück haben wir<br />

jetzt die Möglichkeit, mit Vollkeramik<br />

und „Tabletops“ viele Aufbaumaßnahmen<br />

schonend und non -<br />

invasiv durchzuführen. Ein sehr<br />

spannendes Gebiet!<br />

Herr Fossdal, vielen Dank für Ihre<br />

Ausführungen.<br />

■<br />

Kontaktdaten<br />

Zahnärztlicher Arbeitskreis Kempten<br />

Fon + 49 831 564646 • www.zahn.org<br />

AWU<br />

Per Fossdal, Kempten<br />

Spezialist für rekonstruktive Zahnmedizin,<br />

Ästhetik und Funktion <strong>der</strong> European<br />

Dental Association (EDA); Tätigkeitsschwerpunkt<br />

Implantologie (<strong>BDIZ</strong> EDI)<br />

Fon +49 831 2230 • per@fossdal.de


Fortbildung<br />

extra<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 89<br />

Ein Beitrag von Dr. Helmut Steveling, Gernsbach, und Ztm. José de San José González, Weinheim<br />

Überzeugte<br />

Wie<strong>der</strong>holungstäter<br />

Individuelle, CAD/CAM-gefertigte Abutments<br />

Ist <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> Vater des Gedankens? Noch immer erscheint<br />

die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Zahnmediziner<br />

und Zahntechniker für viele kompliziert und umständlich.<br />

Doch es geht an<strong>der</strong>s: Erfahren Sie, wie Sie mit einem<br />

durchdachten Workflow, den mo<strong>der</strong>nen industriellen Möglichkeiten<br />

und einer perfekten Kommunikation beeindruckende<br />

Therapieergebnisse erreichen können. Lesen Sie, wie ein Team -<br />

konzept mit immer wie<strong>der</strong>kehrenden Abläufen nahezu spielend<br />

funktionieren kann.<br />

Indizes: Abutment, Atlantis, CAD/CAM, individuelle Abutments,<br />

Implantat, Weichgewebsmanagement<br />

Dr. Helmut Steveling<br />

Bleichstraße 6<br />

76593 Gernsbach<br />

helmut.steveling@<br />

t-online.de<br />

Ztm. José de San José<br />

González<br />

González Zahntechnik<br />

Hauptstraße 4c<br />

69469 Weinheim<br />

gonzalez-zahntechnik@<br />

t-online.de


90<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Die Faszination, einem Patienten „künstliche Zahnwurzeln“ einsetzen<br />

und darauf einen Zahnersatz befestigen zu können, <strong>der</strong><br />

sich natürlich in das orale Umfeld integriert, beschäftigt die<br />

Wissenschaft, die Industrie und natürlich nie<strong>der</strong>gelassene<br />

Zahnärzte seit Jahrzehnten. Unzählige Kongresse, Fachzeitschriften,<br />

Bücher, Fortbildungen et cetera behandeln das Thema<br />

„Implantologie“ – provokant ausgedrückt: Man gewinnt beinahe<br />

den Eindruck, dass nur in diesem „zukunftsträchtigen“ Fachbereich<br />

geforscht und entwickelt wird. Das entspricht natürlich<br />

nicht den Tatsachen. Doch Fakt ist, die Implantologie ist <strong>der</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Zahnmedizin, <strong>der</strong> sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

am stärksten entwickelt hat. Die Ergebnisse <strong>der</strong> intensiven<br />

Forschung und Entwicklung zollen Wissenschaft und Industrie<br />

hohen Respekt: Mit den heutigen Möglichkeiten, wird die Faszination<br />

„künstliche Zahnwurzel“ für fast jeden Zahnmediziner<br />

wahr; wenn er entsprechend ausgebildet ist.<br />

Neben <strong>der</strong> Fertigung <strong>der</strong> prothetischen Komponenten ist unbedingt<br />

die Implantatplanung zu nennen. Auch in diesem Bereich<br />

hat sich die Zahnmedizin komplett gewandelt. Heute<br />

unterstützen mo<strong>der</strong>ne Planungssoftware-Programme den Therapieablauf<br />

beziehungsweise <strong>der</strong>en Vorbereitung. Werden frühzeitig<br />

alle Behandlungspartner (Chirurg, Prothetiker, Zahntechniker<br />

und Patient) einbezogen, können anhand digitaler Daten<br />

(Röntgen, DVT et cetera) (Abb. 1) die vorhandenen Ressourcen<br />

(Knochendicke, Kieferkamm breite et cetera) optimal genutzt<br />

werden. Eine exakte, computergestützte Planung erhöht die<br />

Präzision <strong>der</strong> Implantattherapie signifikant. Auch ästhetisch<br />

und funktionell ist dieser Weg ein Gewinn für alle Beteiligten.<br />

Die konsequent nach prothetischen Vorgaben geplante Implantatposition<br />

(Backward Planning) führt zu reproduzierbaren<br />

Ergebnissen. Die Positionen <strong>der</strong> Implantate werden nicht mehr<br />

während des Eingriffs am Stuhl bestimmt, son<strong>der</strong>n bereits im<br />

Vorfeld perfekt geplant. Arbeiten alle Hand in Hand, sind Ergebnisse<br />

realisierbar, die den anatomischen, prothetischen,<br />

funktionellen sowie ästhetischen Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht werden.<br />

Dabei muss auch die Rolle des Zahntechnikers neu definiert<br />

werden. Von ihm wird hierbei unter an<strong>der</strong>em ein umfassendes<br />

Wissen in <strong>der</strong> Anatomie sowie <strong>der</strong> Materialkunde gefor<strong>der</strong>t. Die<br />

Zahntechnik hat sich in diesem Bereich von einem reinen Handwerk<br />

zu einer komplexen, analytischen Dienstleistung einer erfolgreichen<br />

Implantatbehandlung gewandelt, wobei die handwerklichen<br />

Fähigkeiten um die digitalen Fertigkeiten ergänzt<br />

worden sind. Wir haben viel Erfahrung mit dem Planungsprogramm<br />

Facilitate (Astra Tech). Dieses System ist ein aufeinan<strong>der</strong><br />

Abb. 1 In guter Kooperation aller<br />

Behandlungspartner können chirurgisch<br />

sowie prothetisch optimale<br />

Ergebnisse erreicht werden.<br />

abgestimmtes Zusammenspiel von Software (auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von importierten CT/DVT-Scans erfolgt die Implantatplanung),<br />

individueller Bohrschablone (dient als Führung bei den<br />

Bohrungen und als Insertionshilfe) und dem Instrumentarium<br />

(wenige zusätzliche Instrumente für die Implantatinsertion).<br />

Die Software basiert auf Simplant (Materialise), ist mit allen CTund<br />

DVT-Scannern kompatibel und wurde speziell auf das Astra<br />

Tech Implantat-System abgestimmt. Bei Bedarf lässt sich<br />

allerdings auch die Planung mit an<strong>der</strong>en Implantat-Systemen<br />

realisieren.<br />

1. Immer gleich und doch individuell<br />

Abb. 2 CAD/CAM-gefertigtes,<br />

individuelles Abutments (Zirkonoxid)<br />

Neben den Produkten und Systemen ist die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Disziplinen <strong>der</strong> Zahnmedizin ein wesentlicher Aspekt<br />

für den <strong>implantologisch</strong>en Gesamterfolg. Das Wissen in<br />

den einzelnen Bereichen <strong>der</strong> Zahnheilkunde (Chirurgie, Prothetik,<br />

Kieferorthopädie, Zahntechnik et cetera) ist so rasch expandiert,<br />

dass es für den nie<strong>der</strong>gelassenen Zahnarzt fast unmöglich<br />

ist, in allen Bereichen auf dem aktuellen Wissensstand zu sein.<br />

Hier besteht die Notwendigkeit, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zu leben.<br />

In diesem Fachbeitrag soll ein mögliches Vorgehen zwischen<br />

Zahnmediziner und Zahntechniker in <strong>der</strong> Implantologie näher<br />

beschrieben werden; denn <strong>der</strong> Therapieerfolg wird nicht mehr<br />

nur anhand <strong>der</strong> Osseointegration und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Funktion des<br />

Implantates definiert, son<strong>der</strong>n orientiert sich zu einem großen<br />

teamwork interaktiv<br />

Erleben Sie parallel zum gedruckten Artikel die teamwork-App mit dem<br />

Schwerpunkt auf <strong>der</strong> visuellen Darstellung. Kommen Sie in den Genuss<br />

hochaufgelöster Fotostrecken sowie Filmaufnahmen. Nehmen Sie interaktiv<br />

Einfluss, lassen Sie sich Textpassagen über die Audiofunktion vorlesen<br />

und studieren Sie den Fachartikel auf eine ganz neue Art und Weise. Mit<br />

dem QR-Code gelangen Sie direkt zur App.


Fortbildung<br />

extra<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 91<br />

Teil an ästhetischen Parametern. Hierfür ist die Arbeit des Zahntechnikers<br />

beziehungsweise die detaillierte Absprache zwischen<br />

Zahnmediziner und Zahntechniker essentiell. Lei<strong>der</strong> wird<br />

<strong>der</strong> Zahntechniker oftmals erst in den <strong>implantologisch</strong>en Therapieablauf<br />

einbezogen, wenn die Implantate inseriert sind.<br />

Warum? Für den optimalen Ablauf sollte <strong>der</strong> Blick für das<br />

„Ganze“ gewahrt werden, was nur mit dem frühzeitigen Einbeziehen<br />

aller Beteiligten möglich ist.<br />

Die Optionen, die uns für eine implantatprothetische Restauration<br />

zur Verfügung stehen, sind gigantisch und faszinierend.<br />

Beherrscht das Behandlungsteam die entsprechenden Tools, können<br />

auf effizientem Weg ästhetische Ergebnisse erreicht werden.<br />

So unterschiedlich wie die Vorgehensweisen, so individuell sind<br />

auch die Patienten. Individualität spielt in allen Bereichen unseres<br />

Lebens eine große Rolle. So bleibt es nicht aus, dass diese<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen auch immer häufiger von Seiten des Patienten<br />

an uns heran getragen werden, vor allem in ästhetischen Belangen.<br />

Immer weniger Patienten geben sich mit <strong>der</strong> Option<br />

„konfektionierte Zähne“ zufrieden. Gerade in <strong>der</strong> Implantologie<br />

sind individuelle Behandlungen gefragt – <strong>der</strong> Patient erwartet<br />

ein eigens für ihn gefertigtes Ergebnis. Individuell gefertigte<br />

Abutments geben dem Behandlungsteam bekannterweise<br />

ausgezeichnete Grundlagen an die Hand.<br />

Aber wie können individuell für den Patienten hergestellte<br />

Abutments auf effizientem Weg gefertigt werden?<br />

❑ Ein nachträgliches Bearbeiten konfektionierter Abutments<br />

aus Titan ist zeitaufwändig und kann bei Zirkonoxid zu einer<br />

unkontrollierten Beeinträchtigung <strong>der</strong> Stabilität <strong>der</strong> prothetischen<br />

Versorgung führen.<br />

❑ Abutments mithilfe additiver Verfahren (durch Angießen und<br />

Anbrennen) herzustellen, gefährdet beziehungsweise beeinträchtigt<br />

die Biokompatibilität.<br />

2. Individuell und CAD/CAM-gefertigt<br />

Das für den Erfolg einer implantatprothetischen Behandlung<br />

wichtige Emergenzprofil wird bei zweigeteilten Implantaten<br />

durch das Abutment ermöglicht, welches idealerweise individualisiert<br />

sein sollte. Die Möglichkeit ein standardisiertes Abutment<br />

zu individualisieren, kommt in unserem Konzept nicht<br />

mehr in Frage. Das Bearbeiten <strong>der</strong> präfabrizierten Abutments<br />

aus Zirkonoxid o<strong>der</strong> Titan ist zeitintensiv und scheint uns wegen<br />

<strong>der</strong> starken Reduktion <strong>der</strong> Substanz problematisch. Es gibt einfachere<br />

und effizientere Möglichkeiten, um zum Ergebnis zu<br />

gelangen (Abb. 2).<br />

Das Atlantis-System von Astra Tech ist kompatibel mit allen<br />

gängigen Implantatsystemen, so sind die Anwen<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Wahl des Implantats nicht beschränkt und können individuell<br />

das optimale Implantatsystem wählen. Unsere Erfahrungen mit<br />

dem System sind durchweg positiv und werden in diesem Artikel<br />

genauer vorgestellt.<br />

Warum unter großem Arbeits- und Kostenaufwand versuchen,<br />

den Wunsch an Ästhetik und langer Haltbarkeit gerecht zu<br />

werden? Mit individuellen, CAD/CAM-gefertigten Abutments<br />

lassen sich – auch in Grenzfällen – optimale Versorgungen realisieren.<br />

Unser Ablauf bei einer implantatprothetischen Versorgung ist<br />

eingespielt. Nach gemeinsamer Absprache modelliert <strong>der</strong> Zahntechniker<br />

auf dem Planungsmodell ein Wax-up, welches das gewünschte<br />

Ergebnis wie<strong>der</strong>gibt. Hierfür muss <strong>der</strong> Techniker den<br />

Patienten und dessen Wünsche kennen beziehungsweise <strong>der</strong><br />

Zahnarzt muss diese an den Techniker kommunizieren. Anhand<br />

des Wax-up (prothetisch) sowie weiterer diagnostischer Unterlagen<br />

(Röntgenbild, DVT = chirurgisch) kann die ideale Implantatposition<br />

bestimmt werden. Entsprechend <strong>der</strong> Planung wird<br />

das Implantat inseriert, eine Abformung genommen, ein Meistermodell<br />

hergestellt und dieses mit den jeweiligen Modell -<br />

implantaten an das Fertigungszentrum von Atlantis (Astra Tech)<br />

geschickt. Hier wird das Modell gescannt; es entsteht ein detailgetreues,<br />

dreidimensionales Bild <strong>der</strong> Mundsituation. Der erfahrene<br />

Abutment-Designer bei Atlantis modelliert ein virtuelles<br />

Abutment, wobei er sich an <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> endgültigen Krone<br />

(Wax-up) orientiert. Per Mail wird <strong>der</strong> auftraggebende Zahntechniker<br />

darüber informiert, dass er das virtuelle Modell <strong>der</strong><br />

Mundsituation sowie das virtuell geplante Abutment auf dem<br />

Web-Portal begutachten kann. Seit dem Versenden des Modells<br />

sind bis dato zirka 24 Stunden vergangen. Der Kons truk tions -<br />

vorschlag kann bei Bedarf mit dem so genannten „3D-Editor“<br />

bearbeitet werden. Gegebenenfalls wird <strong>der</strong> Behandler mithilfe<br />

eines Ansichtsmoduls in die virtuelle Kons truktion involviert.<br />

Das ist für uns beson<strong>der</strong>s bei schwierigen Situationen ein unverzichtbares<br />

Kommunikationsmittel geworden. Erst wenn die<br />

Konstruktionsdaten freigegeben worden sind, erfolgt die computergesteuerte<br />

Herstellung des Abutments. Als Materialien<br />

stehen Zirkonoxid, Titan o<strong>der</strong> titannitridbeschichtetes Titan<br />

(GoldHue) zur Verfügung. Auch hier ist vom Behandlungsteam<br />

individuell zu entscheiden (Abb. 3):<br />

❑ Titan-Abutments sind die am häufigsten verwendeten Implantataufbauten<br />

und können für fast alle Indikationen verwendet<br />

werden, ob für den Seitenzahnbereich, den Frontzahnbereich<br />

o<strong>der</strong> für provisorische Abutments.<br />

❑ GoldHue-Abutments sind materialtechnisch ebenso hochwertig<br />

wie Titan. Zusätzlich verleiht eine dünne Beschichtung<br />

aus Titannitrid dem Material eine warme, goldene Farbe. Das<br />

ist ein Gewinn bei <strong>der</strong> Realisierung ästhetisch anspruchsvoller<br />

Patientenfälle beziehungsweise bei einem relativ dünnen<br />

Gingiva-Biotyp.<br />

❑ Abutments aus Zirkonoxid sind aus YTZP (Yttrium-stabilisierte<br />

tetragonale Zirkonoxid-Polykristalle) und werden aus massiven<br />

Blanks gefräst. Für größere Flexibilität sind die Abutments<br />

in vier verschiedenen Farbnuancen erhältlich – für hochästhe -<br />

tische Ergebnisse.<br />

Vier Tage nach <strong>der</strong> Auftragserteilung erhält das Labor das Abutment.<br />

Es passt präzise auf das Modell und hat bereits alle


92<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 3 Die Atlantis-Abutments in verschiedenen Materialien.<br />

Qualitätskontrollen durch einen Spezialisten bei Atlantis durchlaufen.<br />

So kann <strong>der</strong> Zahntechniker ohne jegliche Nachbesserung<br />

am Abutment den implantatgetragenen Zahnersatz anfertigen.<br />

Doch nicht nur die Passung <strong>der</strong> Abutments ist überzeugend,<br />

auch die Kosten <strong>der</strong> Fertigung sind im Vergleich zur<br />

konventionellen Herstellung individueller Abutments geringer.<br />

Warum also den komplizierten Weg gehen?<br />

3. Ein Fall aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Um ästhetisch optimale Langzeitergebnisse zu erzielen, bedarf<br />

es einer systematischen Behandlungsplanung. Hierfür sind die<br />

Farbe und die Form des Zahnersatzes nicht das alleinige Kriterium<br />

– Ziel sollte immer sein, alle natürlichen Strukturen optimal<br />

zu kopieren, zu erhalten und zu stabilisieren, wie zum Beispiel<br />

das umgebende Weichgewebe beziehungsweise verlorengegangene<br />

Strukturen wie die Zahnkrone. Gerade in <strong>der</strong> ästhetisch<br />

anspruchsvollen Frontzahnregion ist das ein wichtiger<br />

Parameter. Um funktionelle, stabile und ästhetische Langzeit -<br />

ergebnisse zu kreieren, bedarf es unter an<strong>der</strong>em eines umfassenden<br />

Wissens über die periimplantären Strukturen und <strong>der</strong>en<br />

Verän<strong>der</strong>ungen. Hierzu zählen neben den biologischen Faktoren<br />

die korrekten Proportionen und Relationen anhand bekannter<br />

und bereits an an<strong>der</strong>er Stelle detailliert nie<strong>der</strong>geschriebener<br />

Prinzipien. Demnach orientiert sich die endgültige Implantatposition<br />

nicht nur an den bestehenden Knochenverhältnissen;<br />

vielmehr empfiehlt es sich, die Insertion des Implantates an <strong>der</strong><br />

geplanten Restauration zu orientieren. Unser Behandlungskonzept<br />

sieht genau das vor. Wir visualisieren erst das Ziel und bestimmen<br />

dann den Weg dahin.<br />

3.1. Diagnose und Beratung<br />

Häufig nicht zu erklären, doch es gibt sie noch immer: Junge<br />

Patienten, die über mehrere Jahre mit einer Zahnlücke im Frontzahnbereich<br />

leben (müssen). Oberflächig betrachtet, assoziieren<br />

wir das oft mit „asozial“, aber wie so häufig im Leben, kann<br />

sich dies als Vorurteil herausstellen; so wie bei unserem Patienten<br />

(Abb. 4 und 5). Der junge Mann hat seit mehreren Jahren im<br />

oberen Frontzahn- sowie im Prämolarenbereich Zahnlücken –<br />

vor allem die Lücke in regio 12 wollte er geschlossen wissen.<br />

Lei<strong>der</strong> hat ihm sein bisheriger Behandler lediglich zwei Therapiewege<br />

angeboten:<br />

1. Brückenversorgungen, ergo ein invasives Beschleifen von<br />

mindestens vier gesunden Zähnen.<br />

2. Klammerprothese, ergo für einen jungen Mann keine adäquate<br />

Lösung.<br />

Beide Optionen kamen nicht in Frage. Über eine implantatprothetische<br />

Lösung wurde <strong>der</strong> Patient von seinem bisherigen<br />

Behandler nicht aufgeklärt; diese Therapie wurde sogar ausgeschlossen.<br />

Der junge Mann stellte sich in unserer Praxis zur<br />

Beratung vor. Prothetisch sowie konservierend war <strong>der</strong> Patient<br />

versorgt. Umfangreiche parodontale Schäden lagen nicht vor.<br />

Die Mundhygiene des Patienten war zwar nicht perfekt, aber<br />

konnte unserer Ansicht nach mithilfe von Motivationsgesprächen<br />

erheblich verbessert werden. Nach einer umfassenden<br />

Beratung entschied sich <strong>der</strong> Patient für die von uns vorgeschlagene,<br />

ästhetische Versorgung mit einem Implantat in regio 12<br />

und einer vollkeramischen Krone. Die Zähne 14 und 15 sollten zu<br />

einem späteren Zeitpunkt mit Implantaten ersetzt werden, da<br />

hier etwas aufwändigere Maßnahmen (laterale Knochenaugmentation)<br />

notwendig waren. Primär widmeten wir uns <strong>der</strong><br />

Frontzahnlücke im Oberkiefer. Da das Weichgewebe bei einer<br />

Einzelzahnlücke von den intakten Nachbarzähnen und den umgebenden<br />

Strukturen im approximalen Bereich gestützt wird,<br />

lagen die Prognosen für ein ästhetisches Ergebnis in diesem Fall<br />

sehr gut. Trotzdem bedarf es für ein befriedigendes Ergebnis dem<br />

Wissen um die physiologischen Vorgänge, die während und<br />

nach <strong>der</strong> Implantatinsertion statt finden. Zum Beispiel könnte<br />

das marginale Weichgewebe in apikale Richtung wan<strong>der</strong>n, was<br />

ästhetisch den „worst case“ bedeuten würde. Um das zu umgehen,<br />

wird bei gesunden Knochen- und Weichgewebsverhältnissen<br />

empfohlen, das Implantat 2 bis 3 Millimeter unterhalb<br />

<strong>der</strong> Schmelz-Zement-Grenze des benachbarten Zahnes zu setzen.<br />

Da unser Patient ein gesundes Parodontium ohne Rezessionen<br />

aufwies, konnten wir uns an diese Maßgabe halten. Mit<br />

dieser apikalen Positionierung sollte ausreichend „breites“<br />

Weichgewebe oberhalb des Implantates geschaffen werden;<br />

Grundlage für ein optimales Emergenzprofil zur Aufnahme des<br />

Abutments und <strong>der</strong> Krone.


Fortbildung<br />

extra<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 93<br />

Abb. 4 und 5 Ausgangssituation: Ein junger Mann konsultierte uns mit einer Lücke im Frontzahnbereich (regio 12). Wir planten eine implantatpro thetische Versorgung.<br />

Abb. 6 bis 8 Nach <strong>der</strong> Planung sowie <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> optimalen, prothetischen Implantatposition wurde eine Mess-Schablone gefertigt.<br />

Abb. 9 und 10 Bei <strong>der</strong> Implantation diente die Schablone für die Ankörnung beziehungsweise für die Pilotbohrung. Die endgültige Position des Implantates ergab sich<br />

während des chirurgischen Eingriffs beziehungsweise präsentierte sich nach <strong>der</strong> Präparation des Weichgewebes.<br />

3.2. Planung und Implantation<br />

Nach <strong>der</strong> Abformung <strong>der</strong> Ist-Situation wurde das Planungsmodell<br />

gefertigt. Die radiologische Diagnose war zweidimensional;<br />

bei dieser Indikation das Mittel <strong>der</strong> Wahl. Die dreidimensionale<br />

Diagnostik als Standard zu betrachten, ist unserer Meinung<br />

nach <strong>der</strong> falsche Ansatz. Der tatsächliche Wert bei allen Indikationen<br />

ist in <strong>der</strong> Praxis nicht erwiesen. Für die verantwortungsvolle<br />

Wahl des richtigen radiologischen Diagnose instruments<br />

sind nicht nur die finanziellen Mittel des Patienten zu berücksichtigen,<br />

son<strong>der</strong>n die immer wie<strong>der</strong> zu diskutierende Strahlenbelastung.<br />

Bei einer Einzelzahnversorgung ohne beson<strong>der</strong>e<br />

Einschränkung scheint uns ein zweidimensionales Bild ausreichend.<br />

Anhand des Modells (mit Alveolarfortsatz), eines darauf gefertigten<br />

Wax-up sowie des Röntgenbildes erfolgte die Planung<br />

des definitiven Ergebnisses. In enger Interaktion wurde auf dem<br />

Planungsmodell die ideale, prothetische Implantatposi tion<br />

bestimmt und mittels Messhülse eine Schablone angefertigt<br />

(Abb. 6 bis 8).<br />

Die Implantation erfolgte wenige Wochen danach. Wir inserierten<br />

im konventionellen Vorgehen ein Implantat (OsseoSpeed).<br />

Die jetzt zu erwähnende Konsequenz <strong>der</strong> zweidimensionalen<br />

Röntgenaufnahme ist, dass keine hun<strong>der</strong>tprozentig exakte<br />

Bohrschablone hergestellt und diese somit nicht während des<br />

gesamten operativen Eingriffs genutzt werden kann. Eine endgültige<br />

Position – wie zum Beispiel <strong>der</strong> Winkel des Implantates<br />

– hängt letztlich von den anatomischen Knochenverhältnissen<br />

ab und ergab sich auch in diesem Fall während des chirurgischen<br />

Eingriffs beziehungsweise nach dem Präparieren des<br />

Weichgewebes. In diesem Fall wurde eine einfache Bohrschablone<br />

angefertigt und diente <strong>der</strong> Ankörnung beziehungsweise<br />

die Pilotbohrung zur Positionsbestimmung (Abb. 9 und 10). Das


94<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 11 Die Insertion erfolgte entsprechend<br />

des Bohrprotokolls.<br />

Abb. 12 und <strong>13</strong> Der „Schlüssel“ für die Indexregistrierung diente <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> Implantatposition<br />

auf das Modell.<br />

Abb. 14 Der nach dem Verbinden mit lichthärtendem<br />

Kunststoff entfernte Index-Schlüssel.<br />

Abb. 15 Nach dem Einsetzen <strong>der</strong> Deckschraube wurde<br />

die Situation vernäht.<br />

Abb. 16 Vorbereitung für die Übertragung <strong>der</strong><br />

Index registrierung auf das Modell.<br />

Abb. 17 und 18 Der Index-Schlüssel wurde auf das vorbereitete Modell gesetzt und <strong>der</strong> Abformpfosten befestigt.<br />

Das Ergebnis ist ein Modell, das die Implantatposition exakt wie<strong>der</strong>gibt.<br />

Abb. 19 Vor <strong>der</strong> Bestellung des Abutments wurden<br />

ein Wax-up (Grundlage Planungsmodell) und ein<br />

Silikonschlüssel gefertigt<br />

beson<strong>der</strong>e an dieser Schablone war, dass die labialen Flächen<br />

<strong>der</strong> Nachbarzähne nicht gefasst wurden. So erhielten wir eine<br />

Orientierung an den Nachbarzähnen. Bei Bohrschablonen, die<br />

den gesamten Zahnbogen fassen, sieht <strong>der</strong> Chirurg die lückenbegrenzenden<br />

Zähne nicht und verliert somit wichtige Informationen.<br />

Gerade bei <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong> so genannten Komfortzone<br />

(vestibulär-oral), kann dies – beim nicht navigierten<br />

Vorgehen – fatal sein. Die Labialflächen <strong>der</strong> Nachbarzähne bieten<br />

für die Positionierung ideale Anhaltspunkte. Die Aufbereitung<br />

des Implantatbettes und die Insertion des Implantats erfolgte<br />

nach dem entsprechenden Protokoll (Abb. 11). Für eine reibungslose<br />

sowie möglichst schnelle Behandlung und präzise<br />

Übertragung <strong>der</strong> Implantatposition vom Mund auf das Modell,<br />

ist die Indexregistrierung unser bevorzugtes Vorgehen (Abb. 12<br />

und <strong>13</strong>). Hierfür wurde bereits im Vorfeld des Eingriffs über die<br />

beiden Nachbarzähne 21 und 22 ein „Kunststoffschlüssel“ gefertigt.<br />

Da <strong>der</strong> Schlüssel für die Indexregistrierung während des chirurgischen<br />

Eingriffes in den Mund des Patienten gesetzt wird,<br />

muss dieser aus einem desinfizierbaren Material gefertigt<br />

werden.<br />

Direkt nach <strong>der</strong> chirurgischen Positionierung des Implantates<br />

wurde <strong>der</strong> Implantat-Abformpfosten aufgeschraubt und unter<br />

Verwendung von Kunststoff (Triad Gel) mit dem Index-Schlüssel<br />

verbunden. Danach musste die zentrale Verschraubung entfernt<br />

und <strong>der</strong> Schlüssel mit Abformpfosten dem Mund entnommen<br />

werden (Abb. 14). Da wir in diesem Fall zweizeitig vorgegangen<br />

sind, wurde jetzt eine Deckschraube eingesetzt und<br />

die Situation vernäht (Abb. 15). Prinzipiell könnte auch ein Gingivaformer<br />

angewandt werden, allerdings ist die einzeitige Variante<br />

gerade im Frontzahnbereich als ungünstig zu bewerten.<br />

Der Patient verließ mit einer herausnehmbaren, provisorischen<br />

Versorgung unsere Praxis. Die Einheilzeit betrug sechs Wochen.


Fortbildung<br />

extra<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 95<br />

Detaillierte Informationen dazu erhalten<br />

Sie in <strong>der</strong> zum Artikel gehörenden App.<br />

Abb. 20<br />

Um natürlich aussehende Implantver sor -<br />

gungen zu schaffen, bieten anatomisch<br />

geformte Abutments optimale Ergebnisse.<br />

Unter an<strong>der</strong>em bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

Durchtrittsprofile <strong>der</strong> Abutments müssen<br />

diverse Parameter bedacht werden.<br />

Dies ist für alle mo<strong>der</strong>nen Implantatsysteme ein anerkanntes<br />

Vorgehen, sofern keine augmentativen Maßnahmen notwendig<br />

waren.<br />

3.3. Modellherstellung und Abutmentdesign<br />

Mit dem Index-Schlüssel (Indexregistrierung) konnte <strong>der</strong> Techniker<br />

nun die exakte Implantatposition auf das Modell übertragen.<br />

Mit einem Trepanbohrer (großer Durchmesser) wurde in das<br />

Planungsmodell im Bereich <strong>der</strong> Implantatposition ein großzügiges<br />

Loch geschliffen (Abb. 16), <strong>der</strong> Index-Schlüssel (mit Abformpfosten)<br />

aufgesetzt und mit Wachs befestigt. Nun wurde das<br />

Modell dupliert und anschließend ein Implantatmodell gefertigt<br />

(Abb. 17 und 18). Als Ergebnis hat <strong>der</strong> Zahntechniker ein Modell,<br />

das die exakte Implantatposition wie<strong>der</strong>gibt. Eine abschließende<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Situation erfolgte, indem <strong>der</strong> Schlüssel nochmals<br />

auf das Planungs- sowie das Implantatmodell gesetzt<br />

wurde. So wurde sichergestellt, dass die Passung des Schlüssels<br />

auf beiden Modellen identisch ist. Bei nur einem Implantat ist<br />

das weniger problematisch, allerdings kann bei mehreren Implantaten<br />

schon ein kleiner Übertragungsfehler bei <strong>der</strong> Modellherstellung<br />

große Auswirkungen auf das Ergebnis haben.<br />

Auf dem Implantatmodell wurde jetzt ein erneutes Wax-up modelliert<br />

(Abb. 19). Als Grundlage diente das erste Wax-up (Planungsmodell).<br />

Dieses ist in seiner Form und Funktion bereits an<br />

die Wünsche des Patienten angepasst und konnte quasi 1:1 übernommen<br />

werden. Zusätzlich musste darauf geachtet werden,<br />

das Weichgewebsprofil ideal zu gestalten; immer unter Beachtung<br />

<strong>der</strong> Knochengegebenheiten und <strong>der</strong> bekannten Gesetzmäßigkeiten,<br />

wie zum Beispiel die Regeln von D. Tarnow. Das<br />

ideal gestaltete Wax-up wurde auf das Implantatmodell übertragen,<br />

entsprechend nachgearbeitet und noch etwas individualisiert.<br />

Jetzt diente eine Abformung aus Silikon dazu, einen<br />

Check-Schlüssel (Silikonvorwall) anzufertigen. Dieser sollte<br />

während <strong>der</strong> weiteren zahntechnischen Arbeitsschritte als<br />

stetiges Prüfmittel fungieren. Die technischen Vorbereitungen<br />

waren damit beendet und das eigentliche Abutment konnte<br />

erarbeitet werden.<br />

Die nun folgenden Schritte bestanden aus wenigen „Klicks“. Im<br />

Atlantis WebOr<strong>der</strong> eingeloggt, wurden die individuellen Gegebenheiten<br />

beziehungsweise Anfor<strong>der</strong>ungen an das Abutment<br />

eingegeben: Größe, Breite, Emergenzprofil, Tiefe des Präparationsrandes<br />

(subgingival) et cetera. In diesen Arbeitsschritt<br />

muss <strong>der</strong> Behandler – im Normalfall – nicht einbezogen werden.<br />

Allerdings bedarf dies eines eingespielten Teams und detaillierten<br />

Absprachen im Vorfeld. Je<strong>der</strong> Zahntechniker sollte die anatomischen<br />

Regeln sowie seinen Kunden gut kennen, um zu wissen,<br />

wo beispielsweise die Präparationsgrenze des Abutments<br />

idealerweise enden sollte (Abb. 20).


96<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 21 Zeitgleich mit <strong>der</strong> digitalen Web Or<strong>der</strong> wurde das physische Implantat -<br />

modell (mit Wax-up) postalisch versendet.<br />

Abb. 22 Wenige Tage später konnte ein Konstruktionsvorschlag auf dem<br />

Atlantis-Portal abgerufen werden.<br />

WebOr<strong>der</strong>: Im Online-Portal von Atlantis können alle notwendigen,<br />

persönlichen Einstellungen hinterlegt werden, zum Beispiel<br />

detaillierte Informationen zu einem Behandler o<strong>der</strong> generelle<br />

Ansprüche, die bei <strong>der</strong> Konstruktion des Abutments beachtet<br />

werden sollen (Vorlieben zur Präparationsgrenze et cetera). So<br />

wird eine gleich bleibend hohe Qualität unterstützt, je<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

des Labors könnte gegebenen-falls die Abutments generieren.<br />

Das ist ein wichtiger Aspekt für das Qualitätsmanagement<br />

des Labors.<br />

Zeitgleich mit <strong>der</strong> Eingabe <strong>der</strong> patientenspezifischen Daten<br />

wird ein Auftrag an einen Postdienstleister vergeben, <strong>der</strong> innerhalb<br />

kurzer Zeit (0,5 bis 2 Stunden) die einartikulierten Modelle<br />

(Implantatmodell und Gegenkiefer) mit dem Wax-up im Labor<br />

abholt und an Atlantis nach Schweden schickt (Abb. 21). Es gibt<br />

auch die Möglichkeit, das Modell im Labor zu scannen und die<br />

Daten via Mail zu versenden. Als Nachteil sehen wir, dass die<br />

Kontrolle <strong>der</strong> Passung seitens <strong>der</strong> Abutmentdesigner nicht auf<br />

dem Modell vorgenommen werden kann. Das ist für uns ein wesentlicher<br />

Punkt. Senden wir das Modell an Atlantis, dann übernehmen<br />

die Experten vor Ort die Qualitätskontrolle; wir bekommen<br />

ein perfekt passendes Abutment. Das Versenden <strong>der</strong><br />

Modelle erfolgte auch in diesem Fall in einer speziellen Versandbox<br />

(CaseSafe). Bereits einen Tag nachdem <strong>der</strong> Auftrag abgegeben<br />

wurde, konnten die virtuellen Bil<strong>der</strong> des Modells sowie<br />

<strong>der</strong> Konstruktionsvorschlag des Abutments auf dem Atlantis-<br />

Portal abgerufen werden (Abb. 22).<br />

Zum Betrachten <strong>der</strong> virtuellen Konstruktion steht ein webbasiertes<br />

Tool – <strong>der</strong> 3D-Editor – zur Verfügung. Der Editor ist ein<br />

einfach zu bedienendes, grafisch unterstütztes Kommunikationstool<br />

und dient für Än<strong>der</strong>ungen am Abutment-Entwurf. Das<br />

können zum Beispiel Anpassungen am Stumpf, an <strong>der</strong> Präparationsgrenze<br />

o<strong>der</strong> am Durchtrittsprofil sein. Der Anwen<strong>der</strong> wird<br />

bei einem fehlerhaften Abutment-Design mit einem akustischen<br />

sowie visuellen Signal gewarnt, zum Beispiel bei <strong>der</strong> Unterschreitung<br />

von Mindeststärken. Da wir in den meisten Fällen mit<br />

dem Abutmententwurf einverstanden sind, kann die Freigabe<br />

für die Produktion sofort erteilt werden. Werden Än<strong>der</strong>ungen<br />

notwendig, sind diese schnell getan, denn ein optimaler Design-<br />

Vorschlag liegt bereits vor und bedarf letztlich nur einiger Optimierungsschritte.<br />

Mit wenigen Klicks kann <strong>der</strong> Vorschlag unseren<br />

Wünschen angepasst werden. Erst nachdem wir mit dem<br />

Entwurf zufrieden sind, werden die Daten für die Fertigung des<br />

Abutments freigegeben. Als Material entschieden wir uns in<br />

diesem Fall für Titan, da es sich vorerst um die provisorische Versorgung<br />

handelte. Zwei Tage später war das Abutment im Labor.<br />

Es passte erstklassig auf das Modell und bedurfte keinerlei<br />

Nacharbeit. Mit dem Check-Schlüssel (Silkonvorwall) wurde die<br />

Größe des Abutments kontrolliert und er diente außerdem für<br />

die nun folgende Modellation <strong>der</strong> provisorischen Krone.<br />

Achtung: Das industriell gefertigte Abutment darf keinesfalls<br />

nachg earbeitet werden. Vor allem <strong>der</strong> basale Bereich muss unangetastet<br />

bleiben. Die basale Abutment-Oberfläche (Emergenzprofil)<br />

weist eine abgestimmte Rauhigkeit auf; von leicht<br />

angerauht bis vollkommen glatt. Beginnend bei <strong>der</strong> bindegewebsartigen<br />

Gingiva (apikal) bis zur epithelartigen Gingiva<br />

(oral) wird die Abutment-Oberfläche immer glatter. So ist ein<br />

zur Mundhöhle speicheldichter Verschluss möglich.<br />

3.4. Fertigung <strong>der</strong> provisorischen Restauration und Freilegung<br />

Mit <strong>der</strong> Vorlage „Silikonschlüssel vom Wax-up“ wurde die provisorische<br />

Krone gefertigt (Abb. 23 und 24). Als Material diente<br />

Visio.lign (bredent), ein Verblendsystem mit mehrschichtigen<br />

Verblendschalen aus keramikverstärktem Kunststoff (high impact<br />

PMMA Komposit). Der lichthärtende Kunststoff hat einen<br />

gewissen Keramikanteil und somit eine dichte Ober fläche, wodurch<br />

Verfärbungen und Plaqueablagerungen minimiert werden.<br />

Die Krone wurde individualisiert, fertiggestellt und mit<br />

dem provisorischen Abutment an die Praxis geliefert (Abb. 25).<br />

Als zusätzliches Utensil erhielt <strong>der</strong> Behandler zwei Hilfsschlüssel,<br />

einen zum Einsetzen des Abutments und einen für die Krone<br />

(Abb. 26 und 27). Einen Tag vor dem Einsetztermin werden provisorisches<br />

Abutment, provisorische Krone und zwei Übertragungsschlüssel<br />

an die Praxis geliefert. So bleibt genügend Zeit,<br />

um die einzelnen Segmente mit Ultraschall zu reinigen und anschließend<br />

zu desinfizieren beziehungsweise metallische Elemente<br />

zu sterilisieren (autoklavieren).


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98<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 23 Das individuell gefertigte, provisorische<br />

Titan-Abutment.<br />

Abb. 24 Für die Herstellung <strong>der</strong> provisorischen Krone<br />

diente <strong>der</strong> Silikonschlüssel des Wax-up.<br />

Abb. 25 Die Krone besteht aus einem lichthärtenden<br />

Kunststoff mit Keramikanteil und hat somit eine sehr<br />

dichte Oberfläche.<br />

Abb. 26 und 27 Für das exakte Einsetzen des provisorischen Abutments sowie <strong>der</strong> Krone leisten diese beiden Einsetzschlüssel wertvolle Dienste.<br />

Abb. 28 und 29 Aufgrund <strong>der</strong> konischen Implantat-Abutment-Verbindung und des selbstzentrierenden<br />

Abutments, bedurfte es bei <strong>der</strong> Freilegung nur eines kleinen, palatinales Schnittes.<br />

Abb. 30 Mit dem Einsetzschlüssel konnte das Abutment<br />

sicher übertragen werden.<br />

Abb. 31 Das Fixieren des Abutments auf dem<br />

Implantat.<br />

Abb. 32 Das Abutment wurde für die Aufnahme <strong>der</strong><br />

provisorischen Krone vorbereitet.<br />

Abb. 33 Die kleine Anämie des Weichgewebes<br />

bestätigt den korrekten Sitz <strong>der</strong> Krone.<br />

Die Freilegung des Implantats erfolgte unter Lokalanästhesie.<br />

Da es sich um eine konische Implantat-Abutmentverbindung<br />

handelte, musste nicht die gesamte Implantatoberfläche vom<br />

Weichgewebe befreit wer den. Die Abutments sind selbstzentrierend,<br />

somit bedurfte es nur eines kleinen, palatinalen<br />

Schnitts über dem Implantat, das Weichgewebe wurde dadurch<br />

leicht nach vestibulär geschoben (Abb. 28 und 29). Mit dem<br />

Schraubendreher konnte die Abdeckschraube des Implantates<br />

entfernt und das provisorische CAD/CAM-gefertigte Titanabutment<br />

mithilfe des Schlüssels eingesetzt werden (Abb. 30 bis 33).


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100<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 34a bis c Nach <strong>der</strong> Ausformung des Emergenzprofils erfolgte eine offene Abformung.<br />

Abb. 34d Das Arbeitsmodell für die Herstellung <strong>der</strong> definitiven Restauration.<br />

Abb. 35 Die Bestellung des Abutments in <strong>der</strong> Atlantis-Software.<br />

Auch hierbei wurde zusätzlich das Weichgewebe nach vestibulär<br />

verdrängt. Die kleine Anämie bestätigte den optimalen Sitz.<br />

Mit dem zweiten Einsetzschlüssel konnte nun die provisorische<br />

Krone problemlos in den Mund eingesetzt werden. Bei uns haben<br />

sich Einsetzschlüssel aus transparentem Schienenkunststoff<br />

bewährt. Damit behalten wir während des Einsetzens die<br />

Kontrolle über den präzisen Sitz des Abutments sowie nachfolgend<br />

<strong>der</strong> Krone. Durch die Abstützung <strong>der</strong> Schiene auf die benachbarten<br />

Zähne, ist es möglich, mehrere Kronen in einem Arbeitsschritt<br />

einzuglie<strong>der</strong>n.<br />

Unser Patient konnte sich jetzt erstmals nach langer Zeit mit<br />

seiner festsitzenden, provisorischen Versorgung im Frontzahnbereich<br />

betrachten. Da diese längere Zeit im Mund verbleiben<br />

sollte, war auch die Optik nicht unwesentlich. Der Patient war<br />

mit <strong>der</strong> von uns erstellten provisorischen Versorgung sehr zufrieden<br />

und so konnten wir ihn bedenkenlos für drei Monate<br />

aus <strong>der</strong> Praxis entlassen und dem Weichgewebe Zeit geben,<br />

sich zu formen. Doch nicht nur die anatomischen Gegebenheiten<br />

spielen eine Rolle, auch um die Abrechnungsmodalitäten<br />

seitens <strong>der</strong> Versicherungen im Sinne des Patienten zu nutzen,<br />

sollte das provisorische Abutment für mindestens drei Monate<br />

im Mund verbleiben. Bei einem kürzeren Zeitraum darf nach <strong>der</strong><br />

neuen Gebührenordnung (GOZ) ein laborgefertigtes Provisorium<br />

für die Weichgewebsausformung nicht mehr abgerechnet<br />

werden. Die lange Wartezeit bis zur Weiterbehandlung muss<br />

dem Patienten im Vorfeld richtig kommuniziert werden, dann<br />

wird das bewährte Vorgehen <strong>der</strong> Weichgewebsmodellation<br />

in den meisten Fällen vom Patienten akzeptiert. Das Weich -<br />

gewebe benötigt Zeit zum Reifen – gerade im approximalen<br />

Bereich – und sollte diese auch bekommen. Jede voreilige Handlung<br />

wäre für den Erfolg <strong>der</strong> Therapie kontraproduktiv. In diesem<br />

Fall haben wir drei Monate angesetzt, anatomisch ein realistischer<br />

Zeitraum für die optimale Ausbildung des Weichgewebes;<br />

teilweise sind sechs bis neun Monate indiziert.<br />

3.5. Definitive Versorgung<br />

Nach <strong>der</strong> Ausformung des Emergenzprofils nahmen wir eine<br />

offene Abformung und konnten somit bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong><br />

definitiven Restauration den Verän<strong>der</strong>ungen des Weichgewebes<br />

Rechnung tragen (Abb. 34). Um das CAD/CAM-gefertigte, individuelle<br />

Zirkonoxid-Abutment zu bestellen, bedurfte es nur<br />

weniger Arbeitsschritte. Im „Atlantis Webor<strong>der</strong>“ wurden die Vorgaben<br />

des provisorischen Abutments aufgerufen. Auf Grundlage<br />

des mittlerweile schön entwickelten Weichgewebeprofils<br />

wurden virtuell kleine Än<strong>der</strong>ungen vorgenommen, zum Beispiel<br />

musste die vertikale Position des Kronenrandes modifiziert<br />

werden (Abb. 35). Die meisten Angaben konnten übernommen<br />

und ein definitives Abutment bestellt werden. Das Proze<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Bestellung und Lieferung ist identisch zu dem bereits beschriebenen.<br />

In diesem Fall bestellten wir ein Abutment aus<br />

Zirkonoxid. Dieses passte nach <strong>der</strong> Lieferung erstklassig auf das<br />

Modell (Abb. 36).


Fortbildung<br />

extra<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 101<br />

Abb. 36 Das fertige Abutment aus Zirkonoxid.<br />

Abb. 37 und 38 Digitale Konstruktion des vollkeramischen Kronengerüstes.<br />

Abb. 39 Das Gerüst passte präzise auf dem<br />

Zirkonoxid-Abutment.<br />

Abb. 40 Konventionelle Keramikschichtung <strong>der</strong> Krone<br />

Abb. 41 Der individuellen Oberflächengestaltung <strong>der</strong><br />

Krone wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

43<br />

Abb. 42 Die fertige Krone auf dem Zirkonoxid-Abutment.<br />

44 45<br />

Abb. 43 bis 45 Für das Einsetzen des Zirkonoxid-Abutments sowie <strong>der</strong> vollkeramischen Krone dienten die schon erwähnten Einsetzschlüssel aus Kunststoff.<br />

Achtung: Wie bereits beschrieben, darf an dem Abutment kein<br />

Nacharbeiten erfolgen. Auf herkömmlichem Weg konnte jetzt<br />

die vollkeramische Krone gefertigt werden (Abb. 37 bis 39). Da<br />

<strong>der</strong> Patient mit <strong>der</strong> Form, Größe sowie <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> provisorischen<br />

Versorgung absolut zufrieden war, waren in diesen<br />

Punkten nur kleine Än<strong>der</strong>ungen notwendig (Abb. 40 bis 42).<br />

Natürlich könnten bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> definitiven Restauration<br />

noch individuelle Wünsche einfließen.<br />

Für das Einsetzen <strong>der</strong> definitiven Versorgung erhielt <strong>der</strong> Behandler<br />

wie<strong>der</strong>um die bekannten Hilfsmittel: Zwei Einsetzschlüssel<br />

aus Schienenkunststoff (Abb. 43 bis 45). Alle Utensilien (defini-


102<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Fortbildung<br />

extra<br />

Abb. 46 Nach <strong>der</strong> Abnahme des Langzeitprovisoriums präsentierte sich ein schön<br />

ausgeheiltes Weichgewebe<br />

Abb. 47 Der Einsetzschlüssel mit dem Zirkonoxid-Abutment<br />

Abb. 48 Mit dem Einsetzschlüssel lies sich das Abutment problemlos<br />

in den Mund inserieren<br />

Abb. 49 Die Krone wird zementiert<br />

Abb. 50 Als Zementierhilfe diente auch hier ein Einsetzschlüssel<br />

Abb. 51 Die Krone auf dem Implantat 12 „wächst“ ähnlich wie ein<br />

natürlicher Zahn aus dem Weichgewebe heraus<br />

tives Abutment, Vollkeramik-Krone, Einsetzschlüssel) wurden<br />

einen Tag vor dem Einsetztermin an die Praxis geliefert. Wie bereits<br />

beschrieben, kann so die Hygienekette eingehalten werden.<br />

Das Einsetzen <strong>der</strong> definitiven Versorgung verlief problemlos.<br />

Die Einsetzschlüssel brachten zusätzliche Sicherheit und Passge -<br />

nauigkeit in diese letzte Sitzung. Das Ergebnis war erstklassig.<br />

In das natürlich geformte Emergenzprofil passte sich das Zirkonoxid-Abutment<br />

sowie die vollkeramische Krone hervorragend<br />

ein – somit imitierten wir einen natürlich aus dem Zahnfleisch<br />

heraus gewachsenen Zahn (Abb. 46 bis 51).<br />

4. Fazit<br />

Mit diesem strukturierten und nachvollziehbaren Ablauf erzielen<br />

wir ästhetisch hervorragende Ergebnisse. Auch in diesem Fall<br />

war <strong>der</strong> Patient begeistert, wir haben ihm auf effizientem Weg<br />

eine festsitzende Versorgung bieten können. Es hat sich gezeigt,<br />

dass das Vorgehen mit patientenindividuellen CAD/ CAM-Abut -<br />

ments unverzichtbarer Bestandteil unseres implantatprothetischen<br />

Behandlungskonzeptes geworden ist. Natürlich kann selbiges<br />

Ergebnis mit laborgefertigten individuellen Abutments<br />

erreicht werden. Man könnte das Modell scannen und über eine


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 103<br />

Abb. 52 Das abschließende Röntgenbild<br />

Reinigungs- und Sterilisationsverfahren<br />

Vor <strong>der</strong> Insertion müssen die Abutments gereinigt und sterilisiert<br />

werden. Die Reinigung sollte vorzugsweise per Ultraschall erfolgen.<br />

Optimal ist eine Mischung aus enzymatischem pH-neutralen Reinigungsmittel<br />

und Wasser.<br />

Abutment aus Titan,<br />

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(CAD) und dann fräsen lassen<br />

(CAM). Aber warum diesen aufwändigen<br />

Prozess selbst vornehmen,<br />

wo uns doch Abutmentdesigner<br />

einen optimalen Vorschlag<br />

anbieten können. Das eventuelle<br />

Individualisieren und Freigeben<br />

<strong>der</strong> Konstruktion dauert im Labor<br />

nur etwa drei Minuten. Wir erhalten<br />

perfekt passende Implantat-<br />

Aufbauten mit einer umfassenden<br />

Garantie. Sollte ein Implantatanbieter<br />

seine Garantie nicht erfüllen,<br />

deckt die Firma sowohl das<br />

Abutment als auch das Implantat<br />

(alle zugelassenen Sys teme)<br />

ab. Die digitale Datenerfassung<br />

beeinflusst maßgeblich die Arbeitsschritte<br />

einer implantatprothetischen<br />

Rekonstruk tion. Auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> Daten werden mit<br />

einer Software individuelle Abutments<br />

entworfen. Das Ergebnis<br />

ist ein Abutment mit patientenindividuellem<br />

Emergenzprofil<br />

ohne Klebebasis und ohne Gussfügen.<br />

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104<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

Zweite MIS Global Conference 20<strong>13</strong> wirft ihre Schatten voraus<br />

Mit MIS nach Cannes<br />

Vom 6. bis 9. Juni 20<strong>13</strong> veranstaltet <strong>der</strong> Implantatspezialist<br />

MIS die zweite Global Conference im französischen<br />

Cannes. Dieses internationale Fortbildungshighlight<br />

findet nur alle zwei Jahre statt und bietet unter dem<br />

Motto „360° Implantology" ein breites Spektrum an Lösungen,<br />

mit denen allen Herausfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Implantologie<br />

begegnet werden kann. MIS erwartet zu<br />

dieser Fortbildungsveranstaltung an <strong>der</strong> Côte d'Azur<br />

mehr als 1000 Teilnehmer. Die Plätze sind begrenzt -<br />

schnelles Anmelden empfiehlt sich!<br />

Das wissenschaftliche Programm<br />

<strong>der</strong> MIS Global Conference widmet<br />

sich unter dem zentralen Aspekt<br />

„From Science to Practice - How to<br />

make it simple" verschiedenen Bereichen<br />

und Problemstellungen<br />

innerhalb <strong>der</strong> dentalen Implantologie.<br />

Als Referenten konnte MIS<br />

Koryphäen <strong>der</strong> Implantologie gewinnen.<br />

Die Teilnehmer <strong>der</strong> MIS<br />

Global Conference in Cannes können<br />

sich bereits jetzt auf Fallstudien<br />

und Podiumsdiskussionen zu<br />

den Themen „Implants - Does shape<br />

influence function?", „Augmentation<br />

- When to use what?", „Soft<br />

Tissue Management - How to get<br />

predictable", „Esthetic results?"<br />

o<strong>der</strong> „CAD/CAM technologies -<br />

Evolution or Revolution?" freuen.<br />

Marc Oßenbrink, Vertriebsleiter<br />

von MIS Deutschland, erklärt: „MIS<br />

hat die Themen für die zweite Global<br />

Conference so gewählt, dass sie<br />

zum einen Lösungen für generelle<br />

Fragestellungen <strong>der</strong> Implantologie<br />

bieten, und zum an<strong>der</strong>en aktuelle<br />

wissenschaftliche Aspekte praxisbezogen<br />

integrieren. Unsere Kunden<br />

können sich auf <strong>der</strong> MIS Global<br />

Conference vor einer beeindruckenden<br />

Kulisse über die aktuellsten<br />

Entwicklungen in <strong>der</strong> Implantologie<br />

informieren und aus den<br />

Fallpräsentationen viel für die eigene<br />

Praxis mitnehmen."<br />

In Hands-on-Workshops können<br />

die Kongressbesucher am 6. Juni<br />

20<strong>13</strong> in kleinen Gruppen von maximal<br />

30 Teilnehmern die Verfahren,<br />

die während <strong>der</strong> Vorträge präsentiert<br />

werden, gleich praktisch<br />

nachvollziehen und anwenden.<br />

Veranstalter dieser Workshops<br />

sind die führenden Schulungszentren<br />

<strong>der</strong> MIS-Händler. Mit dem hohen<br />

fachlichen Niveau <strong>der</strong> Global<br />

Conference verdeutlicht MIS einmal<br />

mehr die enge Vernetzung von<br />

Produktentwicklung, -anwendung<br />

und Wissenschaft innerhalb des<br />

Unternehmens.<br />

360°-Perspektive auf die<br />

Implantologie<br />

Die erste Global Conference veranstaltete<br />

MIS im IDS-Jahr 2011 in<br />

Cancun. Mehr als 1000 Teilnehmer<br />

und viele hochkarätige Referenten<br />

waren dafür nach Mexiko gekommen<br />

und erlebten eine Fortbildung<br />

auf hohem fachlichen Niveau<br />

in einer traumhaft schönen<br />

Umgebung. Dieses Erfolgskonzept<br />

soll nach <strong>der</strong> IDS 20<strong>13</strong> in Cannes<br />

mindestens ebenso viele Zahnärzte<br />

begeistern. Das Motto „360° Implantology"<br />

entspricht dem Bestreben<br />

von MIS, seinen Kunden<br />

selbst in komplizierten klinischen<br />

Szenarien getreu dem Unternehmensmotto<br />

„Make it simple" einfache<br />

Lösungen und erweiterte<br />

Dienstleistungen anbieten zu können.<br />

Eine Konferenz mit dem<br />

gewissen Etwas<br />

Tagungsort <strong>der</strong> zweiten MIS Global<br />

Conference ist <strong>der</strong> Palais des<br />

Festivals. Dieses luxuriöse Kongresszentrum<br />

direkt am Strand <strong>der</strong><br />

Côte d'Azur bietet Kongresstechnologie<br />

und Serviceorientiertheit<br />

auf höchstem Niveau - und einen<br />

Ausblick auf die französische<br />

Mittelmeerküste von faszinieren<strong>der</strong><br />

Schönheit. „Alle Kongressbesucher,<br />

die sich <strong>der</strong> französischen<br />

Radsporttradition verpflichtet fühlen,<br />

können am Morgen des 6. Juni<br />

an <strong>der</strong> Tour de MIS teilnehmen. Auf<br />

dieser Fahrradtour führt MIS seine<br />

Gäste zu den schönsten Ecken von<br />

Cannes", kündigt Marc Oßenbrink<br />

an. Der krönende Abschluss <strong>der</strong><br />

MIS Global Conference wird die<br />

Abschlussparty am 9. Juni sein. An-<br />

Ein Glanzpunkt <strong>der</strong> MIS Global Conference in<br />

Cannes: Tagungsort ist das Palais des Filmfestivals,<br />

direkt an <strong>der</strong> Côte d'Azur.<br />

MIS erwartet zur zweiten MIS Global Conference in Cannes an <strong>der</strong> Côte d'Azur mehr als 1 000<br />

Teilnehmer.


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 105<br />

NEUE N AIC-FORTBILDUNG:<br />

:<br />

„Basiskompetenz<br />

Implantologie“<br />

ogie“<br />

Das<br />

Curriculum für<br />

Implantologie-Einsteiger. teiger.<br />

Cannes, Tagungsort <strong>der</strong> zweiten MIS Global Conference, ist <strong>der</strong> berühmteste Badeort an <strong>der</strong><br />

Côte d'Azur und eine <strong>der</strong> bekanntesten Mittelmeerstädte überhaupt.<br />

meldungen für die begehrten<br />

Plätze <strong>der</strong> zweiten MIS Global<br />

Conference nehmen die Kundenbetreuer<br />

von MIS und die Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> deutschen Firmenzentrale<br />

in Minden schon jetzt entgegen.<br />

MIS Clinical Cases<br />

Competition<br />

Wer die MIS Global Conference<br />

nicht nur als Teilnehmer, son<strong>der</strong>n<br />

auch als Referent erleben möchte,<br />

sollte bis zum 1. März 20<strong>13</strong> einen<br />

Fachartikel in englischer<br />

Sprache zu einem klinischen Fall<br />

einreichen. Der Autor des besten<br />

Artikels zu dem Thema „The combined<br />

use of MIS dental implants<br />

and Bondbone for immediate<br />

procedures in the esthetic zone"<br />

bekommt die Möglichkeit, seinen<br />

klinischen Fall auf dem Main Podium<br />

<strong>der</strong> MIS Global Conference<br />

20<strong>13</strong> zu präsentieren. Insgesamt<br />

werden die zehn besten Arbeiten<br />

mit attraktiven Preisen ausgezeichnet<br />

und im MIS Cases Compendium<br />

veröffentlicht. Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle praktizierenden<br />

Zahnärzte. Die Artikel<br />

werden von einem wissenschaftlichen<br />

Komitee auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von spezifischen Veröffentlichungskriterien<br />

bewertet.<br />

Cannes - <strong>der</strong> glitzernde<br />

Stern <strong>der</strong> Côte d'Azur<br />

Cannes ist <strong>der</strong> berühmteste Badeort<br />

an <strong>der</strong> Côte d'Azur und eine<br />

<strong>der</strong> bekanntesten Mittelmeerstädte<br />

überhaupt. Im Mai finden<br />

hier die jährlichen Internationalen<br />

Filmfestspiele statt, die zu den<br />

wichtigsten <strong>der</strong> Branche gehören.<br />

Im Juni beginnt die beste Reisezeit<br />

für Cannes. Die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> MIS Global Conference sollten<br />

es nicht versäumen, an <strong>der</strong><br />

herrlichen Uferpromenade spazieren<br />

zu gehen sowie die luxuriösen<br />

Yachten und die glamourösen<br />

Boutiquen zu erleben. „Für<br />

unsere Gäste hat MIS in den 5*<br />

Hotels JW Marriott, Carlton Intercontinental,<br />

Majestic und Hotel<br />

Martinez und in den 4* Häusern<br />

Radisson Blu, Eden, Croisette Beach<br />

und Gray d'Albion Son<strong>der</strong>konditionen<br />

vereinbart, unter denen<br />

die Zimmer gebucht werden<br />

können. Alle Hotels befinden sich<br />

fußläufig vom Tagungsort", beschreibt<br />

Marc Oßenbrink die<br />

Unterbringungsmöglichkeiten<br />

für die Kongressbesucher. Ein<br />

MIS-Shuttleservice bringt die Tagungsgäste<br />

vom Flughafen zum<br />

Hotel und nach <strong>der</strong> Konferenz<br />

wie<strong>der</strong> zurück. Wer die MIS Global<br />

Conference mit einem unvergesslichen<br />

Urlaub in Cannes verbinden<br />

möchte, kann entsprechend<br />

<strong>der</strong> verfügbaren Kapazitäten<br />

des jeweiligen Hotels weitere<br />

Übernachtungen zu den MIS-<br />

Son<strong>der</strong>preisen buchen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

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106<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

Interview mit Marc Oßenbrink, Vertriebsleiter bei MIS Germany<br />

Erstklassige Inhalte<br />

in traumhaft schöner Umgebung<br />

Marianne Steinbeck, Projektmanagerin <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

konkret, sprach mit Marc Oßenbrink, Vertriebsleiter<br />

bei MIS Germany, über die zweite MIS Global Conference,<br />

die vom 6. bis 9. Juni 20<strong>13</strong> in Cannes, Frankreich,<br />

stattfindet.<br />

Marc Oßenbrink<br />

Herr Oßenbrink, in welcher Tradition<br />

steht die MIS Global Conference?<br />

Die Konferenz selbst hat eine recht<br />

kurze Tradition. Die erste MIS Global<br />

Conference veranstalteten wir<br />

im Mai 2011, also kurz nach <strong>der</strong> IDS,<br />

im mexikanischen Cancun. Auch<br />

hier war das Motto „360° Implantology“,<br />

was für das umfassende<br />

Unternehmenskonzept von MIS<br />

steht. Wir entwickeln und vertreiben<br />

ja nicht nur Implantate, son<strong>der</strong>n<br />

bieten darüber hinaus ein<br />

ganzheitliches Portfolio innovativer<br />

Lösungsansätze für die Chirurgie,<br />

die Knochenregeneration und<br />

das Weichgewebsmanagement<br />

an. Außerdem veranstalten wir zusammen<br />

mit unseren Schulungszentren<br />

weltweit hochqualitative<br />

Fortbildungen. Damit bildet das<br />

Produktportfolio von MIS sozusagen<br />

einen 360°-Radius um die Implantologie.<br />

Die MIS Global Conference<br />

steht auch für die enge<br />

Vernetzung unseres Unternehmens<br />

mit <strong>der</strong> Wissenschaft. Wir<br />

unterziehen alle Produkte so oft<br />

wie möglich einer klinischen Validierung,<br />

die eine wichtige Bestätigung<br />

unserer Entwicklungsarbeit<br />

darstellt. Die eigentliche Tradition<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung wollen wir natürlich<br />

weiter ausbauen und unseren<br />

Kunden zukünftig in jedem<br />

IDS-Jahr die Möglichkeit bieten, an<br />

dieser erstklassigen, exklusiven<br />

Veranstaltung teilzunehmen. Wir<br />

sind bereits auf <strong>der</strong> Suche nach einer<br />

geeigneten Location für das<br />

IDS-Jahr 2015!<br />

Warum haben Sie sich bei <strong>der</strong> zweiten<br />

MIS Global Conference für Cannes<br />

als Tagungsort entschieden?<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> zweiten MIS Global<br />

Conference stehen natürlich<br />

die fachlichen Themen. Interessierte<br />

Implantologen können sich<br />

schon jetzt auf die Präsentation<br />

aktueller Fragestellungen <strong>der</strong> Implantologie<br />

und auf Referenten,<br />

die Spezialisten auf ihrem Gebiet<br />

sind, freuen. Darüber hinaus möchten<br />

wir unseren Gästen aber auch<br />

das gewisse Etwas bieten, das „je<br />

ne sais quoi“, wie man in Cannes<br />

sagen würde. Die erste Global Conference<br />

von MIS im mexikanischen<br />

Cancun hat gezeigt, dass <strong>der</strong> Erfolg<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung mit dem exotischen<br />

Tagungsort zusammenhing.<br />

Von daher haben wir uns dazu entschieden,<br />

nicht nur ein Programm<br />

voller Highlights zu entwickeln,<br />

son<strong>der</strong>n den Tagungsort selbst zu<br />

einem Highlight zu machen. Wir<br />

kombinieren so die fachlich erstklassigen<br />

Inhalte mit einer traumhaft<br />

schönen Umgebung.<br />

Und was sind die Highlights <strong>der</strong><br />

MIS Global Conference im kommenden<br />

Jahr?<br />

Die Konferenzteilnehmer können<br />

sich vor einer beeindruckenden Kulisse<br />

über die aktuellen Entwicklungen<br />

in <strong>der</strong> Implantologie informieren<br />

und aus den Fallstudien<br />

viel für die eigene Praxis mitnehmen.<br />

Das wissenschaftliche Programm<br />

steht unter dem Hauptthema<br />

„From Science to Practice –<br />

How to make it simple“. Hier präsentieren<br />

Meinungsbildner <strong>der</strong><br />

Implantologie auf Basis <strong>der</strong> aktuellen<br />

Forschung konkrete Konzepte<br />

für die tägliche Praxis. Die<br />

Podiumsdiskussionen bieten Einblick<br />

in die verschiedenen Perspek-<br />

tiven, mit denen innerhalb <strong>der</strong> Implantologie<br />

einzelne Fragestellungen<br />

betrachtet werden – ich gehe<br />

davon aus, dass gerade diese Diskussionen<br />

während unserer Abschlussveranstaltung,<br />

die natürlich<br />

an sich schon ein Highlight<br />

sein wird, für viel Gesprächsstoff<br />

sorgen werden. Überdies können<br />

die Kongressbesucher in Handson-Kursen<br />

auch ihre praktischen<br />

Fähigkeiten erweitern.<br />

Beson<strong>der</strong>s gespannt bin ich auf den<br />

Überraschungsreferenten: Unsere<br />

„Clinical Cases Competition“ prämiert<br />

die besten Fallbeschreibungen<br />

zum Thema „The combined<br />

use of MIS’ dental implants and<br />

Bondbone for immediate procedures<br />

in the esthetic zone“. Der Gewinner<br />

darf seinen Fall auf dem<br />

Main Podium <strong>der</strong> MIS Global Conference<br />

20<strong>13</strong> präsentieren. Insgesamt<br />

werden die zehn besten Arbeiten<br />

mit attraktiven Preisen ausgezeichnet<br />

und im MIS Cases<br />

Compendium veröffentlicht. Der<br />

Artikel zum genannten Thema<br />

muss MIS bis zum 1. März 20<strong>13</strong> in<br />

englischer Sprache vorliegen. Ich<br />

freue mich schon jetzt auf spannende<br />

klinische Fälle. Natürlich ist<br />

auch <strong>der</strong> Tagungsort ein Glanzpunkt.<br />

Das Palais des Festivals, wo<br />

wir die Global Conference abhalten,<br />

befindet sich direkt an <strong>der</strong> Côte<br />

d’Azur. Bereits am 6. Juni können<br />

die Teilnehmer <strong>der</strong> Global Conference<br />

den Tagungsort von einer<br />

eher ungewöhnlichen Seite kennenlernen:<br />

Wir laden alle Radsportfreunde<br />

zur Tour de MIS ein,<br />

einer kleinen Radtour rund um<br />

Cannes.<br />

Können Sie kurz beschreiben, wie die<br />

Konferenz vor Ort ablaufen wird?


Wir haben bereits in verschiedenen<br />

4- und 5-Sterne-Hotels für<br />

unsere Tagungsgäste Son<strong>der</strong>konditionen<br />

vereinbart. Wer länger<br />

bleiben will, kann diese Son<strong>der</strong>konditionen<br />

auch über die Konferenz<br />

hinaus nutzen, wenn das Hotel<br />

noch entsprechende Kapazitäten<br />

hat. An den An- und Abreisetagen<br />

stellen wir einen Shuttleservice<br />

vom Flughafen zum Hotel<br />

und zurück zur Verfügung.<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 107<br />

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die Dentalchirurgie<br />

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Wie hoch sind die Kosten für die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Konferenz?<br />

Die Teilnahmegebühr für die MIS<br />

Global Conference beträgt 500<br />

Euro. Darin sind <strong>der</strong> Eintritt zum<br />

wissenschaftlichen Hauptprogramm<br />

am 7. und 8. Juni, das Teilnehmerzertifikat<br />

und die MIS<br />

Global Conference-Tasche enthalten.<br />

Inklusive sind natürlich<br />

auch das Mittagessen und die<br />

Kaffeepausen, <strong>der</strong> Willkommens-<br />

Cocktail und die Abschlussparty.<br />

Für Begleitpersonen fallen für<br />

den Besuch <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />

Extrakosten an, auch die<br />

Workshops unserer Schulungszentren<br />

müssen zusätzlich hinzugebucht<br />

werden. Wer sich bereits<br />

jetzt anmelden möchte, sollte<br />

sich hierfür an seinen MIS-Ansprechpartner<br />

o<strong>der</strong> unsere Zentrale<br />

in Minden wenden.<br />

Die Konferenz findet im IDS-Jahr<br />

20<strong>13</strong> statt. Ist das nicht etwas viel<br />

für ein Jahr?<br />

Die Global Conference hatte im<br />

IDS-Jahr 2011 Premiere. Wir waren<br />

damals sehr gespannt, wie viele<br />

Implantologen im IDS-Jahr tatsächlich<br />

noch an einer internationalen<br />

Fortbildung über mehrere<br />

Tage teilnehmen wollen – und<br />

wurden positiv überrascht. Die<br />

Idee war auf ganzer Linie erfolgreich,<br />

sodass wir uns entschlossen<br />

haben, im IDS-Jahr 20<strong>13</strong> wie<strong>der</strong> eine<br />

Global Conference zu veranstalten.<br />

Wir haben festgestellt,<br />

dass Zahnärzte gerade im IDS-<br />

Jahr, wenn beson<strong>der</strong>s viele Produktinnovationen<br />

und neue Methoden<br />

vorgestellt werden, ein<br />

sehr großes Interesse an hochwertigen<br />

Fortbildungen haben.<br />

Apropos IDS: Was darf man im<br />

März 20<strong>13</strong> von MIS erwarten?<br />

Unser IDS-Messestand – Halle<br />

04.2, Stand G031 – wird 20<strong>13</strong> fast<br />

200 qm messen und damit etwa<br />

ein Viertel größer sein als vor zwei<br />

Jahren. Im Gegensatz zur IDS 2011<br />

sind wir im kommenden Jahr auf<br />

<strong>der</strong> ehemaligen Standfläche <strong>der</strong><br />

Geistlich Pharma AG zu finden.<br />

Wir werden bis zur IDS unser<br />

ganzheitliches Produkt- und Servicekonzept<br />

weiter ausbauen<br />

und mit unseren Innovationen sicher<br />

für viel Begeisterung sorgen.<br />

Mehr kann ich augenblicklich<br />

noch nicht verraten.<br />

Herr Oßenbrink, vielen Dank für<br />

das freundliche Gespräch! ■<br />

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108<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

Fraga Dental Tageskongress auch 2012 ein Erfolg<br />

Ästhetisch und kostenreduziert<br />

Anfang September 2012 trafen sich Zahnärzte und Experten<br />

<strong>der</strong> Dentalbranche aus ganz Deutschland in<br />

Bönningstedt im Nordwesten Hamburgs. Bereits zum<br />

sechsten Mal hatte Fraga Dental zum Tageskongress<br />

eingeladen, auf dem praxisrelevante Fortschritte für eine<br />

bessere Zahngesundheit im Mittelpunkt stehen.<br />

Auch die Vortragspausen<br />

wurden<br />

zum intensiven<br />

Dialog genutzt.<br />

Hier Dr. Roland<br />

Kaden, Vorstandsmitglied<br />

<strong>der</strong> ZÄK<br />

Schleswig-Holstein,<br />

im Gespräch mit<br />

Teilnehmern.<br />

Zentrales Thema war in diesem<br />

Jahr die Implantologie. Zum einen<br />

mit dem Vortrag von Dr. Dieter<br />

Hartung aus Witzenhausen, <strong>der</strong><br />

sich mit ästhetischen Fallösungen<br />

und <strong>der</strong> Kostenreduktion beschäftigte.<br />

Zum an<strong>der</strong>en überzeugte Sebastian<br />

Janke aus Hamburg mit<br />

seiner Gegenüberstellung von Locator-<br />

und Teleskopversorgung sowie<br />

<strong>der</strong>en Vor- und Nachteile für<br />

den Patienten. Die differenzierte<br />

Darstellung mit Belegen aus einer<br />

Vielzahl von Studien und Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Praxis fand offenen<br />

Beifall.<br />

Zum Start in den Tag gab es ein<br />

Thema, das jeden beschäftigt: die<br />

GOZ. Dr. Roland Kaden, Vorstand<br />

ZÄK Schleswig-Holstein, refererierte<br />

gut eine Stunde über „Neun Monate<br />

neue GOZ – Was nun?“. Der<br />

Vortrag war gespickt mit hilfreichen<br />

Tipps zum Umgang mit <strong>der</strong><br />

aktuellen Situation und löste eine<br />

lebhafte Diskussion aus. Die hohe<br />

Qualität <strong>der</strong> Diskussionsbeiträge<br />

<strong>der</strong> 46 Teilnehmer war – wie schon<br />

in den Vorjahren – kennzeichnend<br />

für diesen Kongress. Der bewusst<br />

begrenzte Teilnehmerkreis för<strong>der</strong>t<br />

den intensiven Austausch zwischen<br />

Referent und Zuhörern und<br />

führt so zu einem beson<strong>der</strong>s hohen<br />

Praxisnutzen. Dies wurde auch<br />

im Verlauf <strong>der</strong> Referate von Dr. Gabriele<br />

Garz (Chefärztin Radiologie)<br />

aus Hamburg zum Thema Komplikationsvermeidung<br />

durch 3D-Diagnostik<br />

und Ztm. Andreas Hoffmann<br />

mit dem Thema „Keramik<br />

komplett“ deutlich.<br />

Schon vor dem abschließenden<br />

Vortrag des auf die Medizinbranche<br />

spezialisierten Rechtsanwaltes<br />

Dirk Adam aus Heidelberg zum<br />

Thema AGBs in <strong>der</strong> Arztpraxis war<br />

<strong>der</strong> Tenor <strong>der</strong> Teilnehmer eindeutig:<br />

„Nächstes Jahr sind wir wie<strong>der</strong><br />

dabei.“ Die anschließende Cocktailparty<br />

war für viele ein weiterer<br />

Grund, sich aufs kommende Jahr<br />

zu freuen.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.fraga-dental.de<br />

Bei allen Referaten waren die Teilnehmer bis zum Schluss hoch konzentriert.<br />

Praktischer Einstieg in die Implantologie mit <strong>der</strong> KSI Bauer-Schraube<br />

Implantologie-Tage 20<strong>13</strong><br />

Die KSI Bauer-Schraube bietet auch im Jahr 20<strong>13</strong> praxisorientierte<br />

Einsteigerkurse in <strong>der</strong> beliebten Kurstadt<br />

Bad Nauheim an.<br />

Für frühzeitige Anmeldungen zu<br />

den Implantologie-Einsteiger-Seminaren<br />

von KSI Bauer-Schraube<br />

bedankt sich <strong>der</strong> Hersteller mit einem<br />

Rabatt von 250 Euro. Zahnärzte<br />

die sich vor dem 1. Februar 20<strong>13</strong><br />

zu ihrem Wunschtermin anmelden,<br />

zahlen somit 400 Euro statt<br />

650 Euro; Anmeldungen sind unter<br />

Fon +49 6032 31912 möglich. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.ksi-bauer-schraube.de<br />

Implantologie Kurse 20<strong>13</strong><br />

22. bis 23. März 20<strong>13</strong><br />

19. bis 20. April 20<strong>13</strong><br />

24. bis 25. Mai 20<strong>13</strong><br />

21. bis 22. Juni 20<strong>13</strong><br />

<strong>13</strong>. bis 14. September20<strong>13</strong><br />

11. bis 12. Oktober 20<strong>13</strong><br />

08. bis 09. November 20<strong>13</strong><br />

06. bis 07. Dezember 20<strong>13</strong>


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 109<br />

Nobel Biocare Global Symposium 20<strong>13</strong> in New York<br />

Designing for Life<br />

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ApexLocator<br />

Ultraschall<br />

EndoMotor<br />

Das Nobel Biocare Global Symposium 20<strong>13</strong> findet vom 20. bis zum 23.<br />

Juni 20<strong>13</strong> in einem <strong>der</strong> Wahrzeichen von New York statt – dem berühmten<br />

Hotel Waldorf Astoria. Während <strong>der</strong> Veranstaltung haben<br />

die Teilnehmer Gelegenheit, führende Experten auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Implantologie zu treffen. Das Thema des Symposiums lautet: Designing<br />

for Life: Today and in the future. Im Rahmen einer Gesamtübersicht<br />

wird gezeigt, wie man Patienten mit besseren Ergebnissen<br />

behandeln kann.<br />

Diese exklusive Veranstaltung<br />

wendet sich an Zahnärzte, die sich<br />

eingehend über den aktuellen evidenzbasierten<br />

Forschungsstand<br />

und die verfügbaren Techniken<br />

im Bereich <strong>der</strong> oralen Implantologie<br />

informieren wollen. Ein innovatives<br />

Programmformat hält<br />

neue Einsichten bereit. Es umfasst<br />

neueste Ergebnisse zu<br />

Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche<br />

orale Rehabilitation aus<br />

wissenschaftlicher wie klinischer<br />

Sicht. Diagnose und Behandlungsplanung,<br />

<strong>der</strong> chirurgische<br />

Eingriff selbst, die restaurative<br />

Versorgung und natürlich die<br />

Nachsorge werden betrachtet.<br />

Erfolgreiche Restaurationen für<br />

Einzelzähne, Mehrfachzahnlücken<br />

und den vollständig zahnlosen<br />

Kiefer kommen ebenso zur<br />

Sprache wie wichtige klinische<br />

Themen (minimalinvasive Chirurgie,<br />

lappenlose Eingriffe, Sofortinsertion<br />

und -belastung,<br />

Weichgewebe – Zustand und Ästhetik).<br />

Ein eindrucksvolles Aufgebot<br />

von mehr als 100 international<br />

bekannten Wissenschaftlern<br />

und Praktikern lassen die<br />

Teilnehmer an ihren Einsichten<br />

und Perspektiven teilhaben und<br />

erkunden gemeinsam mit ihnen<br />

die Möglichkeiten einer hochwertigen<br />

Versorgung – heute<br />

und in <strong>der</strong> Zukunft. Das Programm<br />

wurde von einem wissenschaftlichen<br />

Beirat unter Leitung<br />

von George Zarb zusammengestellt.<br />

Mitgewirkt haben:<br />

William Becker, Charles J.<br />

Goodacre, Burton Langer, Jay<br />

Malmquist, Shohei Kasugai, Ye Lin,<br />

Friedrich W. Neukam, Eric Rompen,<br />

Massimo Simion, Daniel van<br />

Steenberghe und Bernard Touati.<br />

Weitere Informationen, das vorläufige<br />

Programm und Anmeldung<br />

sind ab sofort unter<br />

www.nobelbiocare.com/new -<br />

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körnigen Knochenspänen für eine<br />

optimale Knochenneubildung mit <strong>der</strong> KM-3<br />

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110<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

Bego veranstaltet großes Symposium in Bremen<br />

Implantology meets CAD/CAM<br />

Anfang November 2012 führte Bego unter dem Motto<br />

„Implantology meets CAD/CAM“ zwei erfolgreiche<br />

Veranstaltungen zusammen: den 3. Implantologietag<br />

<strong>der</strong> Bego Implant Systems und das 5. Anwen<strong>der</strong>treffen<br />

<strong>der</strong> Bego Medical.<br />

Am Samstagmorgen eröffnete<br />

Christoph Weiss, geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Bego, die<br />

Ver anstaltung für die mehr als 350<br />

Teil nehmer, die aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet, den Nie<strong>der</strong>landen<br />

und Österreich angereist waren.<br />

Thomas Schur, Vertriebsleiter national<br />

<strong>der</strong> Bego Implant Systems, freute<br />

sich ebenfalls über die rege Teilnahme<br />

und das Teilnehmer-Feedback.<br />

Zu Veranstaltungsbeginn erläuterten<br />

Dr. Dr. Christoph Yves Malik,<br />

Wetzlar, und Ztm. Thomas Riehl,<br />

Bremen, jeweils ihre Sicht zum<br />

Thema „Von <strong>der</strong> navi gier ten Implantation<br />

hin zur CAD/ CAD-gefertigten<br />

Prothetik“. Die sichere<br />

Planung und die präzise Passung<br />

<strong>der</strong> digital hergestellten Prothetik<br />

optimieren sowohl Funktion als<br />

auch Ästhetik. Im Mittelpunkt<br />

steht immer die Teamarbeit zwischen<br />

Behandler und Zahntechniker<br />

für die erfolgreiche Behandlung<br />

des Patienten. Im Anschluss an die<br />

Vorträge wurden in getrennten Podien<br />

und Workshops jeweils <strong>der</strong> 3.<br />

Bremer Implantologietag und das<br />

5. Bego Medical Anwen<strong>der</strong>treffen<br />

fortgesetzt. Beim 3. Bremer Implantologietag<br />

unter dem wissenschaftlichen<br />

Vorsitz von Prof. Dr. Dr.<br />

Andreas Bremerich, Bremen, und<br />

Dr. Dr. Lür Köper, Bremen, sorgten<br />

die fünf Referenten für fachlich<br />

versierte und interessante Vorträge.<br />

Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Hamburg,<br />

beleuchtete Augmentationsmöglichkeiten<br />

mit Bego Biomaterialien<br />

versus autologem Knochen,<br />

und Dr. Suk-Yung Kim, Burglengenfeld,<br />

referierte über prothetische<br />

Die Teilnehmer des 5. Bego Medical Anwen<strong>der</strong>treffens<br />

Versorgungsmöglichkeiten mit<br />

durchmesserreduzierten Bego Semados<br />

Implantaten. Es folgte ein<br />

Beitrag von Dr. Dirk Duddeck, Köln,<br />

mit hilfreichen Tipps zu Marketingmaßnahmen<br />

für den Praxisalltag.<br />

Dr. Dr. Philipp Streckbein, Gießen,<br />

sprach über sichere Augmentationstechniken,<br />

und PD Dr. Constantin<br />

von See, Rosengarten, thematisierte<br />

abschließend <strong>implantologisch</strong>e<br />

Versorgungen in kompromittierten<br />

Situationen.<br />

Im Rahmen des 5. Bego Medical<br />

Anwen<strong>der</strong>treffens unter Mo<strong>der</strong>ation<br />

von Ztm. Thomas Riehl, Bremen,<br />

lieferte Ztm. Robert Zimmermann,<br />

Fürth, einen Statusbericht<br />

aus dem CTB-Arbeitskreis. Ztm.<br />

Karl Adt, München, stellte die Möglichkeiten<br />

von transluzenten Gerüstmaterialien<br />

und Kuriositäten<br />

aus dem Alltag eines Zahntechnikers<br />

vor. Ztm. Wolfgang Weisser, Aalen,<br />

hielt für die Anwen<strong>der</strong> viele<br />

wichtige Hinweise für die erfolgreiche<br />

Dentalfotografie bereit, und<br />

Dr. Bjørn Greven, Hamburg, stellte<br />

einen mit dem MultiPlus-Konzept<br />

gelösten Patientenfall vor. Ästhetische<br />

und funktionelle Strategien<br />

in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Implantologie<br />

wurden von Ztm. Joachim Lotz,<br />

Weikersheim, präsentiert, bevor<br />

Dipl.-Ing. Carsten Vagt, Bremen, einen<br />

aktuellen Blick in das High-<br />

Tech-Produktionszentrum <strong>der</strong> Bego<br />

in Bremen gewährte.<br />

In Workshops konnten die Anwen<strong>der</strong><br />

am Nachmittag theoretisches<br />

Wissen aus den vorangegangenen<br />

Vorträgen praktisch umsetzen und<br />

mit den Referenten und den Bego-<br />

Mitarbeitern diskutieren. Christoph<br />

Weiss probierte sich gemeinsam<br />

mit 20 an<strong>der</strong>en Teilnehmern<br />

in einem <strong>der</strong> Workshops an einer<br />

Implantation des Bego Semados S-<br />

Line Implantats in einen Kunstkiefer.<br />

Eine abendliche Bootsfahrt auf<br />

<strong>der</strong> „Oceana“ weserabwärts, ein<br />

genussvolles Dinner im Hudson<br />

Eventloft und <strong>der</strong> anschließende<br />

Besuch im Soho Club Bremen rundeten<br />

den IMCC Kongress ab. Bei<br />

den Events <strong>der</strong> Bego wird immer<br />

vor allem die familiäre Atmosphäre<br />

von den Teilnehmern beson<strong>der</strong>s<br />

gelobt. Hier zählt immer noch das<br />

Miteinan<strong>der</strong> – eine Eigenschaft,<br />

die in Zeiten von großen Konzernen<br />

und <strong>der</strong> Private Equity im Dentalmarkt<br />

immer seltener wird. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.bego.de


Innovationen & Events<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 111<br />

Interview mit Dr. Dr. Roland Streckbein vom Institut für zahnärztliche Implantologie<br />

Für eine hohe Primärstabilität entwickelt<br />

Dr. Dr. Roland Streckbein ist im „IZI“ Institut für zahnärztliche<br />

Implantologie in Limburg tätig. Bekannt als<br />

international anerkannter Referent und langjährig <strong>implantologisch</strong><br />

tätiger Zahnarzt, steht er in einem steten<br />

und engen Austausch mit Bego Implant Systems.<br />

Hierbei regt er die Entwicklungen von für die Praxis<br />

wertvollen Lösungen und Innovationen an. Marianne<br />

Steinbeck, Projektleiterin <strong>BDIZ</strong> EDI konkret, traf Roland<br />

Streckbein (Altpräsident <strong>der</strong> DGI) anlässlich <strong>der</strong><br />

EAO in Kopenhagen zu einem Gespräch.<br />

Dr. Dr. Roland<br />

Streckbein zusammen<br />

mit Marianne<br />

Steinbeck auf <strong>der</strong><br />

EAO in Kopenhagen<br />

Offenbar wurden die Werkzeugsystematik<br />

und das chirurgische<br />

Protokoll des Bego RI Implantatsystems<br />

weiter entwickelt …?<br />

Seit seiner Einführung war das RI<br />

Implantatsystem auf die Unterstützung<br />

des Implantologen bei<br />

<strong>der</strong> Versorgung von schwierigen<br />

Knochenverhältnissen ausgerichtet.<br />

Für das Management <strong>der</strong>artiger<br />

Kieferverhältnisse stehen im<br />

System entsprechende Dehnwerkzeuge<br />

in Schraubenform zur Verfügung.<br />

Allerdings war bisher das<br />

chirurgische Protokoll für ganz<br />

normale Standardimplantationen<br />

etwas zu langatmig.<br />

Wie wurde diese Werkzeugsystematik<br />

nun verbessert?<br />

Nachdem mein Sohn, Dr. Dr. Philipp<br />

Streckbein, in einer gemeinsamen<br />

Entwicklungsphase mit Bego<br />

die Bohrwerkzeuge für RI Implantate<br />

optimierte, konnte das chirurgische<br />

Protokoll deutlich vereinfacht<br />

werden. Die klare Strukturierung<br />

im übersichtlichen Tray erlaubt<br />

es nun, mit nur einer Tiefenbohrung<br />

und <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Finalbohrung, das Implantatbett<br />

im Ober- und Unterkiefer so aufzubereiten,<br />

dass eine selbst-verdrängende<br />

Insertion von RI-Implantaten<br />

ohne Einsatz zusätzlicher<br />

Werkzeuge erfolgen kann.<br />

Geht diese deutliche Vereinfachung<br />

nun zu Lasten komplexerer<br />

Problemlösungen ?<br />

Nein, das wäre ja kein Fort-, son<strong>der</strong>n<br />

ein Rückschritt. Diese Vereinfachung<br />

bedeutet natürlich nicht,<br />

dass auf die zusätzlichen „Bone-<br />

Management“ Möglichkeiten verzichtet<br />

werden muss. Für Schmalkieferverhältnisse<br />

sind weiterhin<br />

entsprechende Dehnschrauben im<br />

Tray vorhanden. Zusätzlich kann<br />

selbst bei einer D4-Knochenqualität<br />

im Oberkiefer, über den aufsteigenden<br />

Einsatz <strong>der</strong> Dehnschrauben<br />

eine Knochenverdichtung und damit<br />

eine hohe Primärstabilität erreicht<br />

werden. Zusammenfassend<br />

gesagt: Die weiterentwickelten<br />

Werkzeuge des RI Implantatsystems<br />

macht das Implantologenleben<br />

einfacher, angefangen vom<br />

Standardfall bis hin zu kompromittierten<br />

Knochenverhältnissen.<br />

Eine weitere Innovation sind die<br />

neuen zweiteiligen Mini-Implantate<br />

…<br />

Die Einführung <strong>der</strong> zweiteiligen Mini-Implantate<br />

stellte eine kleine Revolution<br />

dar. So stark durchmesserreduzierte<br />

Implantate werden von<br />

<strong>der</strong> Industrie in <strong>der</strong> Regel als einteilige<br />

Implantate angeboten. Die<br />

zweiteiligen durchmesserreduzierten<br />

Implantate von Bego erlauben<br />

den Einsatz in Fällen, bei denen ein<br />

belastungsfreies Einheilen stattfinden<br />

sollte, wie zum Beispiel <strong>der</strong><br />

Schmalkiefer. Nach des sen Spreizung<br />

können die Mini-Implantate<br />

eingesetzt werden und belastungsfrei<br />

einheilen. Die Indikationen für<br />

verblockte Stege im Ober- und Un -<br />

terkiefer als Standardversorgung<br />

zahnloser schmaler Kieferabschnitte<br />

kann bis hin zu einem Einzel zahn -<br />

ersatz erweitert werden. Große Aufmerksamkeit<br />

im Markt erzielt Bego<br />

<strong>der</strong>zeit mit dem neuen „Easy-Con“<br />

Attachment, das spezi ell für die Mini-Implantate<br />

konstruiert wurde.<br />

Easy-Con ist kompatibel zu den bekannten<br />

Retentionskappen und<br />

dem entsprechenden Zu be hör des<br />

Locator-Systems von Zest. ■<br />

Herzlichen Dank, Herr Dr. Dr. Streckbein,<br />

für dieses Gespräch.


112<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

Dentsply Implants präsentiert sich erstmalig auf <strong>der</strong> EAO<br />

Im Fokus des Satelliten-Symposiums<br />

Dentsply Friadent und Astra Tech Dental präsentierten<br />

sich anlässlich des 20. EAO-Jubiläumskongresses<br />

in Kopenhagen erstmals auf einer großen internationalen<br />

Veranstaltung als Dentsply Implants, das<br />

neue „Powerhouse“ in <strong>der</strong> Implantologie.<br />

Zu Beginn des Kongresses hieß Dr.<br />

Werner Groll, Geschäftsführer<br />

Dents ply Friadent, die rund 500<br />

Gäste zum Satelliten-Symposium<br />

willkommen. Dabei stimmte er auf<br />

das Veranstaltungsthema rund um<br />

„Tissue Care“ ein und stellte den<br />

Zusammenschluss von Dentsply<br />

Friadent und Astra Tech Dental vor.<br />

Groll gab einen Ausblick auf die<br />

Stärken des neuen Unternehmens<br />

Dentsply Implants. Dabei verwies<br />

er vor allem auf die erweiterten<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebote.<br />

Jim Mosch, Group President<br />

Dentsply Implants, betonte ebenfalls,<br />

dass man sich auch in Zukunft<br />

Abb. 1 Dentsply Friadent und Astra Tech Dental präsentierten sich auf<br />

dem internationalen EAO-Kongress erstmals als Dentsply Implants,<br />

das neue „Powerhouse“ in <strong>der</strong> Implantologie<br />

stark für Innovationen und die klinische<br />

Forschung engagieren werde<br />

und <strong>der</strong> gemeinsame Anspruch,<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten<br />

weltweit zu verbessern, bestehen<br />

bleibe. Eine valide Basis für diese<br />

zuverlässigen und auf Langfristigkeit<br />

ausgelegten Lösungen bietet<br />

dabei die breite Studienbasis: Mit<br />

mehr als 1 000 Studien, veröffentlicht<br />

in namhaften peer-reviewed<br />

Journals, bietet das neue Powerhouse<br />

seinen Anwen<strong>der</strong>n von klinischen,<br />

pro- und retrospektiven<br />

Studien über histologische Untersuchungen<br />

ein breites wissenschaftliches<br />

Spektrum. Ein Blick auf<br />

die allgemeine Marktsituation<br />

zeigt, dass das keine Selbstverständlichkeit<br />

ist. Nahezu 90 Prozent<br />

aller erhältlichen Implantatsysteme<br />

können keine entsprechende<br />

wissenschaftliche Dokumentation<br />

aufweisen. Wie wichtig<br />

solche Daten sind, zeigten die Referenten<br />

des Dentsply Friadent Symposiums<br />

– und gaben ein „Update<br />

on Tissue Care“. Unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation<br />

von Dr. Nigel Saynor gaben<br />

internationale Referenten dabei<br />

neueste wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

an ihre Kollegen weiter.<br />

So wies Prof. Andreas Schlegel anhand<br />

einer Studie mit maschinier-<br />

ten Implantatoberflächen, <strong>der</strong> Friadent-plus-Oberfläche<br />

sowie einer<br />

durch Proteinbeschichtung biofunktionalisierten<br />

plus-Oberfläche<br />

mit seinem Team verbesserte Os -<br />

teoklastenanlagerung an dieser mo -<br />

difizierten Oberfläche nach. Privatdozentin<br />

Annette Moter hingegen<br />

ging <strong>der</strong> Fragestellung des Gewebeerhaltes<br />

unter mikrobiologischen<br />

Gesichtspunkten nach. Sie<br />

erklärte, dass die Unterschiede zwischen<br />

dem Parodontitis auslösenden<br />

Biofilm auf <strong>der</strong> Oberfläche natürlicher<br />

Zähne und dem Periimplantitis<br />

auslösenden Biofilm in <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Mikroorganismen bestehen<br />

würden. Ein Update zur Dichtigkeit<br />

konischer Implantat-Abutment-Verbindungen<br />

gab abschließend<br />

Assistant Prof. Theofilos Koutouzis<br />

in zwei in-vitro Studien. So<br />

zeigten Wissenschaftler und praktizierende<br />

Zahnärzte einmal mehr,<br />

wie wichtig die Zusammenarbeit<br />

untereinan<strong>der</strong> und mit <strong>der</strong> forschenden<br />

Industrie ist, um langfristig<br />

für die Patienten eine bestmögliche<br />

<strong>implantologisch</strong>e Versorgung<br />

gewährleisten zu können. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dentsply-friadent.com<br />

Abb. 2 Jim Mosch, Group President Dentsply Implants, stellte beim<br />

Dentsply Friadent Satelliten-Symposium das neue Unternehmen<br />

Dentsply Implants vor<br />

Abb. 3 Die Dentsply Implants Hospitality Lounge war an allen Kongresstagen gut besuchter<br />

Treffpunkt und bot Gelegenheit zum Austausch


Innovationen & Events<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 1<strong>13</strong><br />

EU-Forschungsför<strong>der</strong>ung für Thommen Medical<br />

Zuschlag erhalten<br />

Der Schweizer Zahnimplantate-<br />

Hersteller Thommen Medical hat<br />

den Zuschlag für ein wegweisendes<br />

EU-Forschungsprojekt erhalten.<br />

Thommen Medical vergrößert<br />

somit seine Chancen, zukunftsträchtige<br />

Technologien zu<br />

entwickeln und neue Märkte zu<br />

erschließen.<br />

Thommen Medical zeigt, dass es<br />

für kleinere und mittlere Schweizer<br />

Unternehmen durchaus Möglichkeiten<br />

gibt, an europäischen<br />

Forschungs- und Innovationsprogrammen<br />

fe<strong>der</strong>führend teilzunehmen.<br />

Da die institutionellen Hürden<br />

für EU-För<strong>der</strong>programme sehr<br />

hoch sind, freut sich <strong>der</strong> Leiter Forschung<br />

bei Thommen, Dr. Falko<br />

Schlottig beson<strong>der</strong>s: „Dieser Grant<br />

in <strong>der</strong> Größenordung von 1 Million<br />

Euro gibt unseren Partnern und<br />

uns die Möglichkeit, an einer für<br />

unser Geschäftsfeld außergewöhnlichen<br />

Entwicklung im Bereich<br />

<strong>der</strong> Früherkennung von Erkrankungen<br />

des periimplantären<br />

Gewebes zu arbeiten. Wir sind<br />

froh, mit <strong>der</strong> spannenden Umsetzung<br />

unserer Ideen starten zu können."<br />

Der offizielle Projektstart erfolgte<br />

durch ein Kick-Off-Meeting<br />

<strong>der</strong> Projektpartner aus Industrie<br />

und akademischem Umfeld am<br />

Firmenhauptsitz von Thommen<br />

Medical in Waldenburg. Ziel des<br />

Projekts ist es, eine neue Lösung<br />

zur Früherkennung von Erkrankungen<br />

des periimplantären Gewebes<br />

zu entwickeln. Für den klinischen<br />

Verlauf dieser Erkrankung spielen<br />

neben den Einflussfaktoren Implantatoberfläche<br />

und -design die<br />

Beschaffenheit des periimplantären<br />

Weichgewebeabschlusses und<br />

die immunologische Antwort des<br />

Patienten eine große Rolle. Die frühe<br />

Diagnose dieser pathologischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen ist aufgrund<br />

<strong>der</strong> Vielzahl an klinischen, mikrobiologischen<br />

und immunologischen<br />

Indikatoren sehr anspruchsvoll.<br />

Daher werden heute die Erkrankungen<br />

des periimplantären<br />

Gewebes meist viel zu spät diagnostiziert.<br />

Eine Behandlung ist zu<br />

einem späten Zeitpunkt schwierig<br />

und mit den <strong>der</strong>zeit bekannten Methoden<br />

häufig aufgrund des irreversiblen<br />

Knochenverlustes oft erfolglos.<br />

Durch eine Frühdiagnose<br />

könnten irreversible und dauerhafte<br />

Komplikationen vermieden und<br />

bestehende Therapieansätze erfolgreich<br />

angewendet werden.<br />

Das Projektkonsortium unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Thommen Medical arbeitet<br />

an einer innovativen Möglichkeit<br />

zur einfachen Frühdiagnose<br />

von Erkrankungen des periimplantären<br />

Gewebes um die langfristige<br />

Sicherheit von Zahnimplantaten<br />

zum Wohle <strong>der</strong> Patienten<br />

noch weiter zu erhöhen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.thommenmedical.com<br />

Die Projektpartner<br />

(v.li.): Heather Dawe,<br />

inDent; PD Dr.<br />

med. dent. Stefan<br />

Stübinger, Universität<br />

Zürich; Prof. Dr.<br />

Brigitte von Rechenberg,<br />

Universität<br />

Zürich; Prof. Dr.<br />

Dr. Lorenz Meinel,<br />

Universität Würzburg;<br />

Dr. Matthias<br />

Schnabelrauch, Innovent;<br />

Dr. Falko<br />

Schlottig, Thommen<br />

Medical; Dr.<br />

Jasmin Waser,<br />

Thommen Medical;<br />

Dr. Uwe Schedler,<br />

PolyAn


114<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

Straumann erleichtert jungen Zahnmedizinern den Start<br />

Wissen ist Vorsorge für die Zukunft<br />

Mit dem „Forum Young Professionals“ will Straumann<br />

jungen Zahnmedizinern den Sprung in die Selbstständigkeit<br />

erleichtern. Am 19. und 20. April 20<strong>13</strong> bietet<br />

das Dentalunternehmen in Berlin zahnmedizinisches<br />

und betriebswirtschaftliches Kompaktwissen für den<br />

Praxisstart.<br />

Das mo<strong>der</strong>ne Scandic<br />

Seminar-Hotel<br />

liegt direkt am<br />

Potsdamer Platz,<br />

dem pulsierenden<br />

und inspirierenden<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Weltstadt Berlin<br />

Es ist nie zu früh, sich über seine<br />

Zukunft Gedanken zu machen. Darum<br />

sollte man jede Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> beruflichen Fortbildung prüfen<br />

und nutzen. Eine Option ist Straumanns<br />

„Forum Young Professionals“<br />

in Berlin. Geboten werden:<br />

zahnmedizinische Themen, Abrechnungs-Knowhow,<br />

rechtliche<br />

Aspekte <strong>der</strong> Praxisgründung, Praxismarketing<br />

und -management<br />

o<strong>der</strong> Tipps zur richtigen Patienten -<br />

ansprache. Wolfgang Becker,<br />

Ge schäfts führer <strong>der</strong> Straumann<br />

GmbH, betont: „Fachliche Kenntnisse<br />

alleine reichen längst nicht<br />

mehr aus, um im heutigen anspruchsvollen<br />

Umfeld zu bestehen.<br />

Ein gutes Praxismanagement sowie<br />

ökonomische Fähigkeiten sind<br />

ebenfalls wichtig geworden für das<br />

erfolgreiche Führen einer zahnärztlichen<br />

Praxis.“ Namhafte Referenten<br />

aus Deutschland und <strong>der</strong><br />

Schweiz kommen mit abwechslungsreichen<br />

sowie zukunftsorientierten<br />

Inhalten nach Berlin. Die<br />

Vorträge am Freitagnachmittag<br />

bieten Kompaktwissen zu den Themen<br />

Praxismarketing für Existenzgrün<strong>der</strong>,<br />

evidenzbasierte Konzepte<br />

o<strong>der</strong> digitale Zahnheilkunde in <strong>der</strong><br />

Praxis. Am Samstagmorgen geht es<br />

in kleineren Gruppen in die Workshops.<br />

Sowohl zahnmedizinische als<br />

auch ökonomische Themen stehen<br />

zur Wahl. Im Plenum wird die Ver -<br />

anstaltung am Nachmittag mit<br />

dem Schwerpunkt zahnärztliche<br />

Implantologie fortgesetzt. An -<br />

meldungen sind ab sofort unter<br />

www.straumann.de/forum-yp<br />

möglich.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.straumann.de<br />

Osstem Meeting 2012 in Lissabon<br />

Voll durchgestartet<br />

Mitte September 2012 fand das zweite europäische<br />

Meeting von Osstem in Lissabon statt. Die Stadt mit ihren<br />

historischen Stätten und neuen futuristischen Attraktionen<br />

war ein gelungener Austragungsort für ein<br />

Symposium, das sich mit mo<strong>der</strong>nen Technologien,<br />

Techniken und Behandlungsmethoden auf dem Sektor<br />

<strong>der</strong> Dentalimplantologie beschäftigt.<br />

Unter dem Vorsitz von Dr. Carlos<br />

dos Santos legte <strong>der</strong> Kongress Mitte<br />

September 2012 mit international<br />

renommierten Referenten einen<br />

erfolgreichen Start hin und<br />

wurde eine Plattform zum internationalen<br />

Erfahrungsaustausch mit<br />

renommierten Experten. Das Programm<br />

überzeugte durch eine enge<br />

Verknüpfung von Theorie und<br />

Praxis, durch die verschiedene<br />

Interessensgebiete lehrreich vermittelt<br />

werden konnten. Die Osstem<br />

Night, die am Samstagabend<br />

in <strong>der</strong> beeindruckenden Kulisse <strong>der</strong><br />

klösterlichen Mauern des Convento<br />

do Beato stattfand, war neben<br />

den Vorträgen und <strong>der</strong> gelungenen<br />

Live-OP das Highlight des zweitägigen<br />

Meetings. Trotz <strong>der</strong> kurzen<br />

Nacht erschienen die meisten Teilnehmer<br />

pünktlich zum zweiten<br />

Kongresstag am nächsten Morgen.<br />

Das Programm umfasste neben<br />

den Vorträgen eine mit Spannung<br />

erwartete Live-Operation bei <strong>der</strong><br />

ausschließlich Osstem TS Implantate<br />

eingesetzt wurden. Mit mehr<br />

als 450 Teilnehmern aus 30 Nationen<br />

war Osstems zweites europäisches<br />

Meeting ein Erfolg auf ganzer<br />

Linie. Die Teilnehmer brachten<br />

am Ende des Meetings den Veranstaltern<br />

viel Lob und Anerkennung<br />

entgegen. Das „Osstem Meeting<br />

20<strong>13</strong> Florence“ findet im italienischen<br />

Florenz am 25. bis 26. Oktober<br />

20<strong>13</strong> statt. Diesen Termin sollten<br />

sich alle Interessenten bereits<br />

heute schon dick in ihrem Kalen<strong>der</strong><br />

fürs nächste Jahr markieren. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.osstem.de


Innovationen & Events<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 115<br />

Fortbildungsleckereien von Omnia in Turin<br />

In <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Delikatessen<br />

Turin als Hauptstadt des Piemont<br />

ist die Heimat von Fiat, in beson<strong>der</strong>s<br />

reizvoller Lage am Fuße<br />

<strong>der</strong> Alpen gelegen und mit vielen<br />

Savoyer Herrschaftshäusern eine<br />

<strong>der</strong> herrlichsten Städte Italiens.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Leckerbissen<br />

bot daher die italienische Omnia<br />

SPA aus Fidenza/Parma innerhalb<br />

ihres Fortbildungsprogramms<br />

mit einem zweitägigen<br />

Intensivkurs aus Theorie, Live-OP<br />

und Hands-on-Praxis in Turin Mitte<br />

September 2012 unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Dr. Daniele Cardaropoli.<br />

Die Veranstaltung unterstand dem<br />

zentralen Thema <strong>der</strong> Parodontitis<br />

als chronisch entzündete Erkrankung<br />

und Ursache von Zahnfleischtaschen<br />

und knöchernen Defekten.<br />

Den Freitagvormittag widmete<br />

Dr. Daniele Cardaropoli <strong>der</strong> Klassi -<br />

fizierung dieser knöchernen Defekte<br />

nach ihrer horizontalen o<strong>der</strong> vertikalen<br />

Ausrichtung, <strong>der</strong> genauen<br />

Ursachenfindung <strong>der</strong> Entwicklung<br />

tiefer Taschen sowie <strong>der</strong><br />

Ätiologie <strong>der</strong> knöchernen Defekte.<br />

Verschiedene diagnostische Ansätze<br />

wurden ebenso beleuchtet wie<br />

die Leitlinien <strong>der</strong> geführten Geweberegeneration<br />

und <strong>der</strong>en chirurgischer<br />

Umsetzung unter Berücksichtigung<br />

des Erhalts <strong>der</strong> interdentalen<br />

Papille. Cardaropoli ließ<br />

die gespannt lauschenden Teilnehmer<br />

an seinem Können teilhaben<br />

und zeigte chirurgische Schnittund<br />

Nahttechniken für unterschiedliche<br />

Situationen. Der theoretische<br />

Teil schloss mit <strong>der</strong> Vorstellung<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Augmentationsmaterialien,<br />

<strong>der</strong>en<br />

Klassifizierung und <strong>der</strong> Auswahl<br />

<strong>der</strong> am besten geeigneten Technik<br />

für die jeweilige Defektklasse. Der<br />

Arbeitstag fand seinen Abschluss<br />

in einer Live-OP, während Cardaropoli<br />

stets die Fragen des Auditoriums<br />

umfassend beantwortete. Am<br />

Samstag hatten die Teilnehmer Gelegenheit,<br />

die theoretischen Erkenntnisse<br />

und Beobachtungen<br />

<strong>der</strong> Vorträge und Live-OP des Vortages<br />

eigenhändig am Schweinekiefer<br />

zu erproben. Auch hier überzeugte<br />

Cardaropoli wie<strong>der</strong> mit seiner<br />

großen Bereitschaft, seinen<br />

Wissensschatz mit den Kursteilnehmern<br />

zu teilen. Die Fortbildung<br />

endete mit <strong>der</strong> Präsentation verschiedener<br />

Fallstudien zum Thema.<br />

Dr. Daniele Cardaropoli ist ganz offensichtlich<br />

stolz, Bürger <strong>der</strong> Stadt<br />

Turin zu sein, was bereits sein begeistern<strong>der</strong><br />

historischer Exkurs zur<br />

Einleitung <strong>der</strong> Fortbildung zeigte.<br />

Während des gesamten Fortbildungswochenendes<br />

war spürbar,<br />

wie sehr dem Referenten daran gelegen<br />

war, alle Teilnehmer nicht nur<br />

fachlich zufrieden zu stellen, son<strong>der</strong>n<br />

zu glücklichen Besuchern seiner<br />

Stadt zu machen. Viele Teilnehmer<br />

hoffen heimlich darauf, dass<br />

sich die Qualität dieses Kurses<br />

nicht zu weit herumspricht, damit<br />

auch künftig die Intensität und<br />

Möglichkeit des direkten Aus -<br />

tausches gewährleistet bleibt. n<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.omniaspa.eu<br />

Die Teilnehmer erhielten<br />

die Gelegenheit,<br />

die theoretischen<br />

Erkenntnisse<br />

und Beobachtungen<br />

<strong>der</strong> Vorträge<br />

und Live-OP<br />

eigenhändig am<br />

Schweinekiefer<br />

zu erproben<br />

20 Nationen beim tioLogic Advanced Training Course von Dentaurum Implants<br />

Über die Grenzen hinaus<br />

Ein umfangreiches Programm erwartete die mehr als 200 Teilnehmer<br />

aus 20 Nationen in Frankfurt am Main in den Räumen des Westin<br />

Grand Hotels beim tioLogic Advanced Training Course Mitte Juli 2012.<br />

Den Auftakt machte am Freitagabend eine get-together-Party in<br />

lockerer Atmosphäre und einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm.<br />

In den folgenden zwei Tagen<br />

er hielten die Teilnehmer sowohl<br />

einen spannenden Einblick in die<br />

neuesten Entwicklungen des tio-<br />

Logic Systems wie auch viele praktische<br />

Tipps und lösungsorientierte<br />

Anleitungen zu Themen aus <strong>der</strong><br />

Implantologie, des Sinuslifts und<br />

des Knochenaufbaus, des Risikomanagements<br />

sowie des professionellen<br />

Umgangs mit Komplikationen.<br />

Dem internationalen Referententeam<br />

mit Prof. Dr. Tobias<br />

M. Böckers und Dr. Joachim Hoffmann<br />

aus Deutschland, DT Vincenzo<br />

Catalano und Dr. James Galea û


116<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

aus Malta, Dr. Umberto Pratella aus<br />

Italien sowie Dr. Manfred Sontheimer<br />

aus Deutschland gelang es,<br />

die Zuhörer in Vorträgen und<br />

Workshops mit ihren <strong>implantologisch</strong>en<br />

Erfahrungen zu begeistern.<br />

Mit dem Vortrag von Dr.<br />

Santiago Isaza Penco wurde zudem<br />

<strong>der</strong> interdisziplinäre Wissensaustausch<br />

geför<strong>der</strong>t, indem er über<br />

die Synergie von dentalen und kieferorthopädischen<br />

Implantaten<br />

referierte, wie dem tomas System<br />

von Dentaurum. Viele Teilnehmer<br />

nutzten über das offizielle Programm<br />

hinaus die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Firmenbesichtigung bei Dentaurum<br />

im 160 km entfernten Ispringen<br />

bei Pforzheim. „Das durchaus<br />

positive Feedback <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

bestärkt uns darin, dass wir unser<br />

interaktives Veranstaltungskonzept<br />

auch in die Zukunft tragen“,<br />

so das Fazit von Esther Taszus,<br />

Exportleiterin, und Tobias Grosse,<br />

Bereichsleiter von Dentaurum Implants.<br />

„Der rege und qualitativ<br />

hochwertige Wissensaustausch<br />

unter den Referenten und den Teilnehmern<br />

ist uns sehr wichtig und<br />

ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> tio-<br />

Logic Advanced Training Courses“,<br />

so Tobias Grosse weiter. Das Programm<br />

für 20<strong>13</strong> wird von den Teilnehmern<br />

schon mit Spannung<br />

erwartet.<br />

n<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dentaurum-implants.de<br />

2. Europäisches Symposium von Biomet 3i am 11. und 12. Januar 20<strong>13</strong> in Madrid<br />

25 Jahre Biomet 3i<br />

Das 2. Europäische Symposium von Biomet 3i findet<br />

am 11. und 12. Januar 20<strong>13</strong> in <strong>der</strong> spanischen Hauptstadt<br />

Madrid statt. Für Biomet 3i ist dies ein ganz beson<strong>der</strong>es<br />

Ereignis, weil das Unternehmen gleichzeitig sein<br />

25-jähriges Jubiläum feiert.<br />

Das Symposium<br />

wird gemeinsam<br />

mit dem<br />

12. Iberischen<br />

Symposium<br />

abgehalten.<br />

Man erwartet<br />

mehr als 3000<br />

Zahnärzte, Zahntechniker<br />

und zahnmedizinische Fachangestellte.<br />

Das zweitägige<br />

Hauptprogramm bietet zahlreiche<br />

Vorträge und Präsentationen von<br />

mehr als 35 weltweit geschätzten<br />

Referenten. Die Vorträge werden<br />

simultan gedolmetscht. Dazu gibt<br />

es parallele Workshops zu verschiedenen<br />

Themen aus <strong>der</strong> Implantologie<br />

für alle Mitglie<strong>der</strong> des<br />

zahnärztlichen<br />

Teams.<br />

n<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldung erhalten Sie unter<br />

Das 1. Europäische Symposium von<br />

Biomet 3i hatte mehr als 3000 Teilnehmer.<br />

Referenten des Hauptprogramms<br />

Prof. Dr. Tomas Albrektsson (Schweden) · Dr. Nicola De Angelis (Italien) ·<br />

Dr. Juan Arias (Spanien) · Dr. Luciano Badanelli (Spanien) · Dr. Eva Berroeta<br />

(Spanien) · Dr. Andreas Bindl (Schweiz) · Dr. Nuno Braz de Oliveira<br />

(Portugal) · August Bruguera (Spanien) · Prof. Dr. Hugo De Bruyn (Belgien)<br />

· Prof. Dr. José Luis Calvo Guirado (Spanien) · Dr. Frédéric Chiche<br />

(Frankreich) · Dr. Daniel Engler-Hamm (Deutschland) · Dr. Pietro Felice<br />

(Italien) · Dr. Stefan Fickl (Deutschland) · Dr. Helena Francisco (Portugal) ·<br />

Joaquin Garcia (Spanien) · Prof. Dr. Jaime A. Gil (Spanien) · Dr. Ueli Grun<strong>der</strong><br />

(Schweiz) · Dr. Ronnie Goené (Nie<strong>der</strong>lande) · Prof. Dr. Robert Haas<br />

(Österreich) · Prof. Dr. Markus Hürzeler (Deutschland) · Dr. Jaume Llena<br />

(Spanien) · Dr. Oriol Llena (Spanien) · Dr. Alfredo Machin (Spanien) ·<br />

Dr. Victor Méndez (Spanien) · Dr. Yasukazu Miyamoto (Japan) · Dr. Bruno<br />

Negri (Spanien) · Dr. P.O. Östman (Schweden) · Dr. Stavros Pelekanos<br />

(Griechenland) · Justo Rubio (Spanien) · Dr. Jacobo Somoza (Spanien) ·<br />

Dr. Tiziano Testori (Italien) · Dr. Tommie Van de Velde (Belgien) · Dr. Ion<br />

Zabalegui (Spanien)<br />

www.biomet3ieuropeansymposium.com


116<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Innovationen & Events<br />

aus Malta, Dr. Umberto Pratella aus<br />

Italien sowie Dr. Manfred Sontheimer<br />

aus Deutschland gelang es,<br />

die Zuhörer in Vorträgen und<br />

Workshops mit ihren <strong>implantologisch</strong>en<br />

Erfahrungen zu begeistern.<br />

Mit dem Vortrag von Dr.<br />

Santiago Isaza Penco wurde zudem<br />

<strong>der</strong> interdisziplinäre Wissensaustausch<br />

geför<strong>der</strong>t, indem er über<br />

die Synergie von dentalen und kieferorthopädischen<br />

Implantaten<br />

referierte, wie dem tomas System<br />

von Dentaurum. Viele Teilnehmer<br />

nutzten über das offizielle Programm<br />

hinaus die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Firmenbesichtigung bei Dentaurum<br />

im 160 km entfernten Ispringen<br />

bei Pforzheim. „Das durchaus<br />

positive Feedback <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

bestärkt uns darin, dass wir unser<br />

interaktives Veranstaltungskonzept<br />

auch in die Zukunft tragen“,<br />

so das Fazit von Esther Taszus,<br />

Exportleiterin, und Tobias Grosse,<br />

Bereichsleiter von Dentaurum Implants.<br />

„Der rege und qualitativ<br />

hochwertige Wissensaustausch<br />

unter den Referenten und den Teilnehmern<br />

ist uns sehr wichtig und<br />

ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> tio-<br />

Logic Advanced Training Courses“,<br />

so Tobias Grosse weiter. Das Programm<br />

für 20<strong>13</strong> wird von den Teilnehmern<br />

schon mit Spannung<br />

erwartet.<br />

n<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dentaurum-implants.de<br />

2. Europäisches Symposium von Biomet 3i am 11. und 12. Januar 20<strong>13</strong> in Madrid<br />

25 Jahre Biomet 3i<br />

Das 2. Europäische Symposium von Biomet 3i findet<br />

am 11. und 12. Januar 20<strong>13</strong> in <strong>der</strong> spanischen Hauptstadt<br />

Madrid statt. Für Biomet 3i ist dies ein ganz beson<strong>der</strong>es<br />

Ereignis, weil das Unternehmen gleichzeitig sein<br />

25-jähriges Jubiläum feiert.<br />

Das Symposium<br />

wird gemeinsam<br />

mit dem<br />

12. Iberischen<br />

Symposium<br />

abgehalten.<br />

Man erwartet<br />

mehr als 3000<br />

Zahnärzte, Zahntechniker<br />

und zahnmedizinische Fachangestellte.<br />

Das zweitägige<br />

Hauptprogramm bietet zahlreiche<br />

Vorträge und Präsentationen von<br />

mehr als 35 weltweit geschätzten<br />

Referenten. Die Vorträge werden<br />

simultan gedolmetscht. Dazu gibt<br />

es parallele Workshops zu verschiedenen<br />

Themen aus <strong>der</strong> Implantologie<br />

für alle Mitglie<strong>der</strong> des<br />

zahnärztlichen<br />

Teams.<br />

n<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldung erhalten Sie unter<br />

Das 1. Europäische Symposium von<br />

Biomet 3i hatte mehr als 3000 Teilnehmer.<br />

Referenten des Hauptprogramms<br />

Prof. Dr. Tomas Albrektsson (Schweden) · Dr. Nicola De Angelis (Italien) ·<br />

Dr. Juan Arias (Spanien) · Dr. Luciano Badanelli (Spanien) · Dr. Eva Berroeta<br />

(Spanien) · Dr. Andreas Bindl (Schweiz) · Dr. Nuno Braz de Oliveira<br />

(Portugal) · August Bruguera (Spanien) · Prof. Dr. Hugo De Bruyn (Belgien)<br />

· Prof. Dr. José Luis Calvo Guirado (Spanien) · Dr. Frédéric Chiche<br />

(Frankreich) · Dr. Daniel Engler-Hamm (Deutschland) · Dr. Pietro Felice<br />

(Italien) · Dr. Stefan Fickl (Deutschland) · Dr. Helena Francisco (Portugal) ·<br />

Joaquin Garcia (Spanien) · Prof. Dr. Jaime A. Gil (Spanien) · Dr. Ueli Grun<strong>der</strong><br />

(Schweiz) · Dr. Ronnie Goené (Nie<strong>der</strong>lande) · Prof. Dr. Robert Haas<br />

(Österreich) · Prof. Dr. Markus Hürzeler (Deutschland) · Dr. Jaume Llena<br />

(Spanien) · Dr. Oriol Llena (Spanien) · Dr. Alfredo Machin (Spanien) ·<br />

Dr. Victor Méndez (Spanien) · Dr. Yasukazu Miyamoto (Japan) · Dr. Bruno<br />

Negri (Spanien) · Dr. P.O. Östman (Schweden) · Dr. Stavros Pelekanos<br />

(Griechenland) · Justo Rubio (Spanien) · Dr. Jacobo Somoza (Spanien) ·<br />

Dr. Tiziano Testori (Italien) · Dr. Tommie Van de Velde (Belgien) · Dr. Ion<br />

Zabalegui (Spanien)<br />

www.biomet3ieuropeansymposium.com


118<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Markt<br />

Beiträge in <strong>der</strong> Rubrik Markt basieren auf<br />

Angaben <strong>der</strong> Hersteller und spiegeln nicht<br />

immer die Meinung <strong>der</strong> Redaktion wi<strong>der</strong>.<br />

Dentaurum führte Kundenbefragung durch<br />

Hohe Kundenzufriedenheit erneut bestätigt<br />

Zum wie<strong>der</strong>holten Male hat die Dentaurum-Gruppe<br />

in Deutschland, Österreich und <strong>der</strong> Schweiz eine Kundenbefragung<br />

bei Zahnärzten, Kieferorthopäden,<br />

Implantologen und Zahntechnikern durchgeführt.<br />

Rund 6200 Teilnehmer erhielten einen vierseitigen<br />

Fragebogen zu den Themen „Bestellung und Lieferung“,<br />

„Beratung und Service“, „Produkte und Produktprogramm“<br />

sowie „Dentaurum allgemein“. Die<br />

zirka 100 Fragen konnten mit einer Notenskala von<br />

eins (sehr gut) bis fünf (schlecht) bewertet werden.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Qualitätsstandard <strong>der</strong> Dentaurum-Gruppe konnte seit <strong>der</strong> vorangegangenen<br />

Befragung nochmals gesteigert werden<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sehr erfreulich war die rege Teilnahme<br />

<strong>der</strong> angeschriebenen Kunden,<br />

wie die Rücklaufquote von 21<br />

Prozent belegt. Doch auch die Ergebnisse<br />

dieser Imagestudie können<br />

sich sehen lassen. Den Erkenntnissen,<br />

die in <strong>der</strong> 2008 durchgeführten<br />

Kundenbefragung gewonnen<br />

wurden, folgten in den vergangenen<br />

Jahren entsprechende Optimierungsmaßnahmen,<br />

die sich in<br />

<strong>der</strong> heutigen Kunden zufriedenheit<br />

positiv wi<strong>der</strong>spiegeln. Das Ispringer<br />

Dentalunternehmen konnte<br />

im Vergleich zur vorangegangenen<br />

Kundenbefragung nicht nur sein<br />

hohes Niveau halten, son<strong>der</strong>n hat<br />

dieses auch kontinuierlich verbessert.<br />

Die prägenden Merkmale <strong>der</strong><br />

Dentaurum-Gruppe wie Seriosität,<br />

Zuverlässigkeit und Kompetenz<br />

wurden seitens <strong>der</strong> Befragten erneut<br />

bestätigt. Beson<strong>der</strong>s die<br />

schnelle Lieferfähigkeit wird aus<br />

Kundensicht sehr geschätzt. Auch<br />

das Serviceangebot sowie die Erreichbarkeit<br />

und Freundlichkeit <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter des Customer Service<br />

und <strong>der</strong> Hotline ernteten viel Lob<br />

und Anerkennung. Die Dentaurum-Homepage<br />

zeichnet sich beson<strong>der</strong>s<br />

durch ihre übersichtliche<br />

Darstellung sowie den großen in -<br />

teraktiven Servicebereich mit umfangreichem<br />

Informationsangebot<br />

und zahlreichen Downloads aus.<br />

Im Bereich Zahntechnik wurde vor<br />

allem das Angebot an Einbettmassen<br />

als qualitativ sehr hochwertig<br />

eingeschätzt. Auch bei den Legierungen<br />

wurden in den vergangenen<br />

Jahren weitere Verbesserungen<br />

erzielt. Das tioLogic-Implantatsystem<br />

überzeugt durch Sicherheit, Ästhetik<br />

und einfaches Handling. Zum<br />

ersten Mal wurde die Rubrik „Reinigung<br />

und Hygiene“ abgefragt und<br />

erhielt auf Anhieb gute Beurteilungen.<br />

Produktneuheiten im Bereich<br />

<strong>der</strong> navigierten Implantologie wurden<br />

ebenfalls äußerst positiv bewertet.<br />

Zusammenfassend lässt<br />

sich feststellen, dass im Vergleich<br />

zur vorangegangenen Kundenbefragung<br />

vor etwa vier Jahren, <strong>der</strong><br />

Qualitätsstandard <strong>der</strong> Dentaurum-<br />

Gruppe nochmals gesteigert werden<br />

konnte.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dentaurum.de<br />

TRI Dental Implants gibt Beteiligung durch Dr. Valentin Chapero Rueda bekannt<br />

Aktionariat und Verwaltungsrat verstärkt<br />

Dr. Valentin Chapero<br />

Der Schweizer Zahnimplantatehersteller TRI Dental Implants verstärkt<br />

sein Aktionariat und den Verwaltungsrat mit Dr. Valentin Chapero Rueda,<br />

ehemals CEO von Sonova (Phonak). Valentin Chapero hat in den Jahren<br />

von 2002 bis 2011 Sonova zur weltweiten Nr. 1 Position im Hörgerätemarkt<br />

geführt.<br />

Seit seinem Ausscheiden bei Sonova<br />

beteiligt er sich über seine Beteiligungsgesellschaft<br />

Valamero<br />

AG aktiv bei jungen, schnell wachsenden<br />

Start-ups. Sein Interesse an<br />

<strong>der</strong> dentalen Implantate-Industrie<br />

ist dabei geprägt von seiner Erkenntnis,<br />

dass es viele Parallelen<br />

zur Hörgeräteindustrie gibt. „Wenn<br />

ich heute den Entwicklungsstand<br />

des dentalen Implantat-Markts betrachte,<br />

erkenne ich ähnliche Strukturen<br />

wie ich sie vor zehn o<strong>der</strong> fünfzehn<br />

Jahren in <strong>der</strong> Hörgeräteindustrie<br />

vorgefunden habe“, erklärt Valentin<br />

Chapero. Neben seiner finanziellen<br />

Beteiligung bedeutet dessen<br />

Eintritt und Engagement eine<br />

generelle Stärkung <strong>der</strong> Expertise<br />

und des Knowhow für das junge<br />

Unternehmen.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.tri-implants.com


Markt<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 119<br />

Dr. Miodrag Scepanovic von <strong>der</strong> Zahnmedizinischen Fakultät <strong>der</strong> Universität Belgrad im Interview<br />

Prothesenfixierung und Patientenzufriedenheit<br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach funktionel -<br />

leren Versorgungsmöglichkeiten<br />

plan te Dr. Miodrag Scepanovic von<br />

<strong>der</strong> Zahn medizinischen Fakultät<br />

<strong>der</strong> Universität Belgrad im Jahr<br />

2008 eine Studie mit Mini-Implantaten.<br />

Im folgenden Interview mit<br />

Marianne Steinbeck, Projektmanagerin<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret, berichtet<br />

er über die Ergebnisse seiner<br />

Untersuchungen.<br />

Was war 2008 <strong>der</strong> Grund für die<br />

Studie mit den 3M Espe MDI Mini-<br />

Implantaten?<br />

Zu diesem Zeitpunkt waren viele<br />

Patienten bei mir in Behandlung,<br />

die mit dem Halt ihrer Unterkieferprothese<br />

unzufrieden waren. In<br />

<strong>der</strong> Literatur fand ich Hinweise,<br />

dass Mini-Implantate den Prothesenhalt<br />

verbessern können. Das ist<br />

auch deshalb interessant, weil die<br />

Implantate mit reduziertem Durch -<br />

messer für Patienten mit ungünstigen<br />

anatomischen Verhältnissen<br />

geeignet sind, bei denen eine<br />

traditionelle Implantation nicht<br />

ohne Augmentation möglich wäre.<br />

Gemeinsam mit meinen Mentoren<br />

Prof. Dr. Aleksandar Todorovic und<br />

Prof. Dr. Aleksa Markovic entschied<br />

ich mich für diese Studie.<br />

Bitte beschreiben Sie das Studiendesign.<br />

Insgesamt nahmen 30 Patienten<br />

daran teil. Im ersten Schritt wurde<br />

für alle eine neue Vollprothese gefertigt.<br />

Nach einigen Wochen folgte<br />

die Insertion von vier MDI Mini-Implantaten.<br />

In den meisten Fällen war<br />

dies ohne Lappenbildung und unter<br />

Sofortbelastung möglich. Nach dem<br />

chirurgischen Eingriff wurde die bestehende,<br />

modifizierte Prothese auf<br />

die Implantate gesetzt. Bei <strong>der</strong> anschließenden<br />

Evaluierung wurden<br />

subjektiv empfundene und objektiv<br />

erfassbare Kriterien berücksichtigt.<br />

Können Sie die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie<br />

zusammenfassen?<br />

Es zeigte sich, dass die Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Patienten durch den Einsatz<br />

<strong>der</strong> Mini-Implantate tatsächlich<br />

gesteigert wurde. Die Kauleistung<br />

und die Zufriedenheit wurden<br />

zweimal ermittelt – einmal während<br />

die Patienten die neue, konventionelle<br />

Vollprothese trugen und<br />

einmal 15 Wochen nach <strong>der</strong> Implantatinsertion.<br />

Die Antworten <strong>der</strong> Patienten<br />

bestätigten eine deutliche<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />

Welche Konsequenzen resultieren<br />

aus <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Implantatstabilität<br />

und Knochenresorption?<br />

Die Primärstabilität, die für die Sofortbelastung<br />

ausschlaggebend<br />

ist, erwies sich als sehr gut. Die Sekundärstabilität<br />

nahm im Zeit -<br />

raum von bis zu vier Monaten nach<br />

<strong>der</strong> Implantation ab. Dieses Phänomen<br />

ist auch für Implantate mit<br />

konventionellem Durchmesser bekannt<br />

und ein Zeichen für die Neubildung<br />

und den Umbau des Knochens.<br />

Nach sechs Monaten wurde<br />

eine Zunahme <strong>der</strong> Stabilität beobachtet<br />

und die Knochenresorption<br />

anhand von standardisierten Röntgenbil<strong>der</strong>n<br />

gemessen. Der höchste<br />

gemessene Abbau periimplantären<br />

Knochens lag nach einem Jahr<br />

bei 0,64 mm. Die Heilung des<br />

Weichgewebes wurde als gut bewertet<br />

und die Ergebnisse decken<br />

sich mit denen für Implantate mit<br />

konventionellem Durchmesser. Die<br />

Erfolgsrate lag bei 98,3 Prozent.<br />

Welche Schlussfolgerungen können<br />

aus diesen Studienergebnissen<br />

gezogen werden?<br />

Es wird gezeigt, dass die Stabilisierung<br />

von Vollprothesen im Unterkiefer<br />

mit Mini-Implantaten eine<br />

geeignete Behandlungsoption für<br />

zahnlose Patienten darstellen<br />

kann. Speziell bei anamnestisch<br />

vorbelasteten Patienten o<strong>der</strong> solchen<br />

mit geringem Knochenangebot<br />

sprechen das minimalinvasive<br />

chirurgische Verfahren und die<br />

Vermeidung einer Augmentation<br />

für diese Therapie.<br />

Planen Sie weitere Forschungsprojekte<br />

in diesem Bereich?<br />

Unter <strong>der</strong> Leitung von Prof. Dr. Aleksa<br />

Markovic wurde bereits eine<br />

zweite Studie an <strong>der</strong> Universität<br />

Belgrad gestartet. Diese untersucht<br />

den Temperaturanstieg im<br />

Knochen während <strong>der</strong> Implantat -<br />

insertion. Außerdem werden die<br />

Zweijahresdaten <strong>der</strong> ersten Studie<br />

in Kürze erhoben. Ich freue mich<br />

jetzt schon auf die Ergebnisse.<br />

Dr. Scepanovic, vielen Dank für die<br />

detaillierten Informationen. ■<br />

Dr. Miodrag<br />

Scepanovic


120<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Markt<br />

Internationales Osteology Symposium in Monaco<br />

Kann man Regeneration einfacher machen?<br />

Viele Fragen rund um die orale Regeneration werden<br />

am Internationalen Osteology Symposium vom<br />

2. bis 4. Mai 20<strong>13</strong> in Monaco diskutiert werden. Zum<br />

Beispiel: Kann man regenerative Therapien auch einfacher<br />

und weniger invasiv gestalten? Welche Strategien<br />

gibt es gegen das drängende Problem „Periimplantitis“?<br />

Die beiden Kongressvorsitzenden Niklaus<br />

P. Lang, Schweiz, und Massimo Simion, Italien,<br />

geben im Interview mit Verena Vermeulen, Scientific<br />

Communication Specialist <strong>der</strong> Osteology Stiftung,<br />

vorab Einblicke ins Programm.<br />

Freuen sich auf das Osteology Symposium in Monaco: Massimo Simion (li.) und Niklaus P. Lang<br />

„Entscheidungsfindung bei <strong>der</strong><br />

oralen Geweberegeneration“ lautet<br />

das Kongressthema. Warum<br />

stehen die Entscheidungen im<br />

Mittelpunkt?<br />

Niklaus P. Lang: In <strong>der</strong> zahnmedizinischen<br />

Praxis geht es immer darum,<br />

dass man Entscheidungen treffen<br />

muss. Zum Beispiel: Extrahiert<br />

man einen Zahn o<strong>der</strong> erhält man<br />

ihn? Nach welchen Kriterien soll<br />

man das entscheiden? Oft wählen<br />

Behandler die Therapiestrategie intuitiv<br />

aufgrund ihrer Vertrautheit<br />

mit bestimmten Verfahren aus. Aber<br />

die wissenschaftliche Evidenz für<br />

die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Therapieoption<br />

sollte eigentlich die zentrale Rolle<br />

spielen. Die wollen wir vermitteln.<br />

Massimo Simion: Gleichzeitig fehlen<br />

uns für bestimmte klinische Situationen<br />

immer noch tragende<br />

Daten. Deshalb liest man in Metaanalysen<br />

so häufig die Schlussfolgerung,<br />

dass zunächst mehr Studien<br />

benötigt werden. Trotzdem<br />

müssen wir unsere Patienten behandeln<br />

und Entscheidungen treffen.<br />

Die Meinung von Experten, die<br />

einerseits die Literaturlage kennen<br />

und an<strong>der</strong>erseits über viel klinische<br />

Erfahrung verfügen, ist in solchen<br />

unklaren Situationen gefragt. Davon<br />

profitieren die Kongressteilnehmer<br />

enorm, denn das verschafft<br />

ihnen eine Orientierung.<br />

Thematisch werden fast alle Indikationen<br />

<strong>der</strong> oralen Regeneration<br />

behandelt. Welche sind Ihnen beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig?<br />

Lang: Dem Thema Periimplantitis<br />

ist <strong>der</strong> ganze Samstag gewidmet.<br />

Oft setzen Zahnärzte lieber ein Implantat<br />

als einen parodontal kompromittierten<br />

Zahn zu erhalten. Im<br />

ungünstigen Fall entwickeln sich<br />

dann periimplantäre Komplikationen.<br />

Am Symposium befassen wir<br />

uns mit <strong>der</strong> Tatsache, dass diese Infektionen<br />

mit dem Gesamtmilieu<br />

<strong>der</strong> Mundhöhle zusammenhängen<br />

– und man sie auch „gesamthaft“<br />

behandeln muss.<br />

Simion: Neben den Bakterien scheinen<br />

auch die Art, wie man ein Implantat<br />

platziert, und die Implantatoberfläche<br />

eine Rolle zu spielen,<br />

obwohl letzteres noch nicht definitiv<br />

gezeigt werden konnte. Es<br />

gibt auch Patientenfaktoren, die<br />

einen Einfluss haben, etwa das<br />

Rauchen o<strong>der</strong> bestimmte Erkrankungen.<br />

Es ist sehr wichtig für<br />

Zahn mediziner und Oralchirurgen,<br />

alle diese Faktoren zu kennen und<br />

zu lernen, wie man eine Periimplantitis<br />

früh diagnostiziert und<br />

behandelt. Wir haben die Antworten<br />

auf viele Fragen schon greifbar<br />

nah. Deshalb haben wir dem Thema<br />

so viel Platz am Kongress eingeräumt.<br />

Und die Knochenregeneration –<br />

geht man bei diesem Thema inzwischen<br />

davon aus, dass je<strong>der</strong> alles<br />

weiß?<br />

Simion: Wir führen GBR-Eingriffe<br />

fast täglich routinemäßig durch –<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Ästhetik, um<br />

anguläre Knochendefekte zu behandeln<br />

und so weiter. Aber wie<br />

kann man GBR einfacher und weniger<br />

invasiv machen? Wann kann<br />

man beispielsweise auf die schwierig<br />

zu handhabende nicht-resorbierbare<br />

Membran o<strong>der</strong> auf autologen<br />

Knochen verzichten? O<strong>der</strong>: Wie<br />

kann man Knochenresorptionen<br />

gleich nach <strong>der</strong> Zahnextraktion verhin<strong>der</strong>n<br />

und so die spätere Implantatsetzung<br />

vereinfachen? Das sind<br />

aktuelle Fragen für die tägliche Praxis,<br />

die wir am Kongress diskutieren.<br />

Eine Session wird sich mit „patient<br />

reported-outcome measures“ befassen.<br />

Worum geht es da?<br />

Lang: Um den Erfolg einer Therapie<br />

zu bewerten, messen wir oft nur<br />

objektive Parameter wie die Implantatüberlebensrate<br />

o<strong>der</strong> das<br />

Knochenniveau. Aber es ist auch<br />

wichtig, ob <strong>der</strong> Patient mit <strong>der</strong><br />

Funktion und <strong>der</strong> Ästhetik zufrieden<br />

o<strong>der</strong> ob die Behandlung mit<br />

vielen Schmerzen o<strong>der</strong> Schwellungen<br />

verbunden ist. Solche subjektiven<br />

Parameter wurden in <strong>der</strong> Implantologie<br />

lange vernachlässigt.


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 121<br />

Spielen die Weichgewebe für die<br />

Ästhetik eine große Rolle?<br />

Simion: Die Qualität und Quanti -<br />

tät <strong>der</strong> Weichgewebe sind für die<br />

Ästhetik, aber auch für die Funktion<br />

entscheidend. Beispielsweise<br />

scheint die Menge an keratinisierter<br />

Gingiva rund um ein<br />

Implantat einen Einfluss auf die<br />

Rezessionsbildung und das Periimplantitisrisiko<br />

zu haben.<br />

Viele Zahnärzte schrecken vor <strong>der</strong><br />

Transplantatentnahme aus dem<br />

Gaumen zurück, weil sie schmerzhaft<br />

und invasiv ist. Deshalb sind<br />

Weichgewebeersatzprodukte eine<br />

so interessante Alternative.<br />

Aber wir werden am Kongress genau<br />

hinschauen, wann man sie<br />

nutzen kann. Für manche Indikationen<br />

sind sie sehr gut geeignet,<br />

für an<strong>der</strong>e nicht.<br />

Kurz und knapp: die drei wichtigsten<br />

Gründe für Ihre Kollegen,<br />

zum Internationalen Osteology<br />

Symposium nach Monaco zu<br />

kommen.<br />

Lang: Monaco ist um diese Jahreszeit<br />

wun<strong>der</strong>schön und das Programm<br />

spricht für sich. Es ist sehr<br />

ausgewogen mit sowohl jungen<br />

als auch etablierten Kollegen. Einige<br />

haben einen Schwerpunkt in<br />

<strong>der</strong> Praxis, an<strong>der</strong>e eher in <strong>der</strong> Wissenschaft.<br />

Dieser Mix ist <strong>der</strong> Osteology<br />

Stiftung wichtig, denn das<br />

eine geht nicht ohne das an<strong>der</strong>e.<br />

Und das zehnjährige Bestehen<br />

<strong>der</strong> Osteology Stiftung wird am<br />

Symposium gefeiert – das sollte<br />

man nicht verpassen. ■<br />

Mehr Informationen und Anmeldung unter<br />

www.osteology-monaco.org


122<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Markt<br />

Knochenersatzmaterial von Curasan auf dem Prüfstand<br />

Osbone punktet in Multizenterstudie<br />

Die Vorteile des neuartigen synthetischen Hydroxyl -<br />

apatits Osbone zeigen sich vor allem bei solchen Indikationen,<br />

die eine erhöhte mechanische Stabilität<br />

erfor<strong>der</strong>n. Dies belegt eine jetzt veröffentlichte offene,<br />

prospektive, multizentrische, klinische Studie<br />

über die Anwendung des Produkts in verschiedenen<br />

Einsatzbereichen <strong>der</strong> Dentalchirurgie.<br />

Deutschlandweit nahmen 32 zahn -<br />

ärztliche und mund-kiefer-gesichts -<br />

chirurgische Praxen teil. Über einen<br />

Zeitraum von zwei Jahren wurden<br />

190 Patienten behandelt und beobachtet.<br />

Insgesamt wurden 458<br />

Lokalisationen augmentiert und<br />

dabei 400 Implantate gesetzt. Der<br />

häufigste Eingriff im Rahmen <strong>der</strong><br />

Studie war die Sinusbodenelevation.<br />

Stellvertretend für die zahlreichen<br />

Studienteilnehmer haben Dr.<br />

Andreas Holweg, Fulda, Henriette<br />

Lerner, Baden-Baden, und Dr. Kay<br />

Pehrsson, Herne, als Autoren die Ergebnisse<br />

publiziert. Diese zeigen,<br />

dass Osbone aufgrund seiner spezifischen<br />

Eigenschaf ten und langsamen<br />

Resorptionskinetik vor allem<br />

bei solchen Indikationen Vorteile<br />

bietet, die eine erhöhte mechanische<br />

Stabilität erfor<strong>der</strong>n. Die<br />

Studien ergebnisse bescheinigen<br />

Osbone eine hervorragende<br />

Biokompati bilität und Osseointegration.<br />

Es traten keinerlei mit dem<br />

Material in Verbindung stehende<br />

Komplikationen auf. Der verfugbare<br />

Knochen im Insertionsgebiet<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Implantation<br />

wurde in 68 Prozent <strong>der</strong> bewerteten<br />

Fälle mit optimal bis gut beurteilt,<br />

die Gingiva-Verhältnisse in 94<br />

Prozent. Osbone Granulat besteht<br />

aus synthetisch hergestelltem<br />

Hydroxylapatit, das aufgrund seiner<br />

Phasenreinheit ein sehr gutes<br />

Einheilungsverhalten und damit<br />

eine stabile Defektfullung gewährleistet.<br />

Das Material zeichnet<br />

sich gegenuber den Knochenaufbaumaterialien<br />

biologischen Ursprungs<br />

insbeson<strong>der</strong>e dadurch<br />

aus, dass es mit genau definierbaren<br />

Eigenschaften hergestellt werden<br />

kann. Damit besitzt es eine<br />

gleich bleibende Chargenqualität,<br />

die eine besser abschätzbare biologische<br />

Reaktionsweise ermöglicht.<br />

Osbone besitzt hohe Ähnlichkeit<br />

mit humaner Spongiosa. Seine<br />

interkonnektierende, offene Multi-<br />

Porosität von rund 80 Prozent und<br />

die polygonale Granulatstruktur<br />

bieten dem Organismus bestmögliche<br />

Voraussetzungen zur zugigen<br />

Osseointegration sowie einer<br />

schnellen Vaskularisierung bei hoher<br />

Stabilität. Da Osbone synthetisch<br />

hergestellt wird, hat es<br />

gegenuber Materialien biologischen<br />

Ursprungs den Vorteil, dass<br />

bei <strong>der</strong> Patientenaufklärung mögliche<br />

Komplikationen einer Knochenentnahme<br />

und Transplantation sowie<br />

die Problematik von Abstoßungsreaktionen<br />

o<strong>der</strong> potenzielle<br />

Allergisierungs- und Restinfektionsrisiken<br />

wie bei <strong>der</strong> Verwendung biologischen<br />

Materials nicht erörtert<br />

werden mussen. Osbone wird seit<br />

Anfang 2012 von Zimmer Dental<br />

Inc., Carlsbad, USA, unter <strong>der</strong> Marke<br />

IngeniOs HA global im Dentalmarkt<br />

vertrieben.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.curasan.de<br />

TRI Dental Implants bringt Neuheiten auf den Markt<br />

TRI-Friction-Verbindungskonzept<br />

Mitte Oktober 2012 präsentierte<br />

TRI Dental Implants auf <strong>der</strong> EAO<br />

im dänischen Kopenhagen das<br />

TRI-Friction Implantat-Abutment-<br />

Verbindungskonzept. Die Friktionsverbindung<br />

weist vom apikalen<br />

zur koronalen Grenze des Platform-<br />

Switching-Abutment (3,5mm Platform)<br />

eine Konizität von einem<br />

Grad auf. Durch diese Presspassung<br />

gehören Mikrobewegungen<br />

und Schraubenlockerungen laut<br />

Herstellerangaben <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

an. Zudem erweitert TRI sein<br />

Portfolio neben <strong>der</strong> bestehenden<br />

ZBM-Oberfläche mit <strong>der</strong> sandgestrahlten<br />

Ober flächentechnologie.<br />

Das neue TRI-Pack gewährleistet<br />

ein vereinfachtes Handling, bessere<br />

Sichtbarkeit des Implantats und<br />

eine verbesserte Lagerfähigkeit. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.tri-implants.com


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 123<br />

SimPlant 15 – optimierte Planung von Eingriff und Prothetik<br />

Virtuelles Zahndesign<br />

SimPlant 15 unterstützt den Zahnarzt<br />

bei <strong>der</strong> präzisen Vorbereitung<br />

des <strong>implantologisch</strong>en Eingriffs<br />

und <strong>der</strong> anschließenden prothetischen<br />

Versorgung. Für die klinische,<br />

restaurative und ästhetische<br />

Planung stehen in <strong>der</strong> neuen Sim-<br />

Plant-Version nun weitere nützliche<br />

Funktionen zur Verfügung: die<br />

Gestaltung und Positionierung virtueller<br />

Zähne ist noch einfacher als<br />

bisher, zusätzliche Softwaremodule<br />

sind dafür nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Mit SimPlant 15 können die gewünschte<br />

Zahnaufstellung am<br />

Computer geplant und das Ergebnis<br />

<strong>der</strong> Implantation visualisiert<br />

werden. Größe, Position und Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> virtuellen Zähne können<br />

per Mausklick eingestellt wer -<br />

den. Die umfangreiche Implan tat -<br />

bibli o thek stellt die zum gewählten<br />

Implantat passenden Abutments<br />

dar, so dass das geeignete<br />

Abutment ganz einfach gewählt<br />

werden kann. Patienten wünschen<br />

sich funktionellen und ästhetisch<br />

ansprechenden Zahnersatz.<br />

Deshalb sollten die Patienten<br />

in die Planung mit einbezogen<br />

werden. Das för<strong>der</strong>t das Vertrauen<br />

und die Akzeptanz in <strong>der</strong><br />

Implantatbehandlung. Für Fälle<br />

mit Sofortbelastung kann basierend<br />

auf <strong>der</strong> vir tuellen Zahn auf -<br />

SimPlant 15 unterstützt den Zahnarzt bei<br />

<strong>der</strong> Vorbereitung des <strong>implantologisch</strong>en<br />

Eingriffs und <strong>der</strong> prothetischen Versorgung<br />

stellung, <strong>der</strong> Scanprothese o<strong>der</strong><br />

den natürlichen Zähnen (wenn<br />

Extraktionen geplant sind) eine<br />

Immediate Smile-Brücke angefertigt<br />

werden. Zusätzliche teure o<strong>der</strong><br />

spezielle Komponenten werden<br />

dabei nicht benötigt, <strong>der</strong> Behandler<br />

kann sein gewohntes Implantatsystem<br />

verwenden. SimPlant 15<br />

bietet für viele Systeme realistische<br />

Darstellungen von Bohrlänge,<br />

Implantathalterlänge, Hülsenhöhe<br />

sowie Position und Durchmesser<br />

<strong>der</strong> Hülsen verschie de ner<br />

Systeme, wie offene, geschlossene,<br />

normale und breite Bohrhülsen<br />

und laterale Öff nungsr ichtungen.<br />

SimPlant 15 zeigt dem Behandler<br />

zu jedem Implantat die entsprechende<br />

SurgiGuide-Bohrhülse. So<br />

können Zusammenstöße zwischen<br />

natürlichen Zähnen, Kronen,<br />

Weichteilen und an<strong>der</strong>en Bohrhülsen<br />

von vornherein vermieden<br />

werden. Mit einer einfachen Dragand-Drop-Funktion<br />

in <strong>der</strong> Surgi-<br />

Guide-Hülsenvorschau kön nen<br />

Bohrerlänge und Länge des Implantathalters<br />

eingestellt und so<br />

das Operationsprotokoll vereinfacht<br />

werden. Dadurch können<br />

auch klinische Einschränkungen<br />

beseitigt werden, die beispielsweise<br />

bei begrenztem intraoralen<br />

Platzangebot entstehen können.<br />

Durch eine FastTrack-Planung in<br />

SimPlant 15 reduziert sich die Lieferzeit<br />

<strong>der</strong> SurgiGuide. Zusätzlich<br />

kann eine Immediate Smile-Brücke,<br />

ein individuelles CAD/CAMgefrästes<br />

Sofortprovisorium, mitgeliefert<br />

werden. Für den Patienten<br />

bedeutet das eine Zeitersparnis<br />

und hohen Komfort, da <strong>der</strong> Behandler<br />

im selben Termin die Operation<br />

durchführen und die Brücke<br />

einsetzen kann.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.materialisedental.com


124<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Markt<br />

Arcoxia zur Therapie des postoperativen Zahnschmerzes zugelassen<br />

Jetzt auch nach Zahnoperationen<br />

Der Wirkstoff Etoricoxib kann nun auch in <strong>der</strong> kurzzeitigen<br />

Behandlung von mäßig starken operationsbedingten<br />

Zahnschmerzen eingesetzt werden. Die<br />

Zulassung basiert auf den positiven Daten einer klinischen<br />

Studie, die 90mg Etoricoxib mit an<strong>der</strong>en Therapien<br />

bei postoperativen Zahnschmerzen verglich.<br />

Arcoxia mit dem<br />

Wirkstoff Etoricoxib<br />

zur Therapie des<br />

postoperativen<br />

Zahnschmerzes<br />

zugelassen<br />

Quellen:<br />

• S. Daniels et al,<br />

Clin J Pain 2011;<br />

27:1-8<br />

• Fachinformation<br />

Arcoxia,<br />

Stand Oktober 2011<br />

• Daten bei MSD<br />

gen bereits zur Behandlung von<br />

Symptomen bei Reizzuständen bei<br />

Arthrose, Rheumatoi<strong>der</strong> Arthritis,<br />

Ankylosieren<strong>der</strong> Spondylitis sowie<br />

von Schmerzen und Entzündungszeichen<br />

bei akuter Gichtarthritis<br />

zugelassen. Nun wurde die bestehende<br />

Zulassung für Etoricoxib in<br />

Deutschland ergänzt. Die Indikationserweiterung<br />

unterstreicht<br />

den klinischen Nutzen des nicht -<br />

steroidalen Antirheumatikums<br />

(NSAR), das in <strong>der</strong> 90 mg-Dosierung<br />

jetzt auch zur Kurzzeitbehandlung<br />

bei mäßig starken<br />

Schmerzen nach Zahnoperationen<br />

bis zu drei Tage lang eingesetzt<br />

werden kann. Die Indikationserweiterung<br />

beruht auf den Daten<br />

einer doppelblinden und randomisierten<br />

Studie, in <strong>der</strong> die Schmerztherapie<br />

mit Placebo beziehungsweise<br />

Ibuprofen o<strong>der</strong> einer Kombination<br />

aus Paracetamol und Codein<br />

(A/C) nach Extraktion von<br />

mindestens zwei Molaren bei insgesamt<br />

588 Patienten verglichen<br />

wurde. Von den Patienten wurden<br />

die Schmerzstärke sowie das<br />

Nachlassen <strong>der</strong> Beschwerden über<br />

den Zeitraum von 24 Stunden bewertet.<br />

Primärer Zielparameter<br />

Als Schmerzmodell wurde die Ex -<br />

traktion von Molaren mit nachfolgenden<br />

mittelschweren bis starken<br />

Schmerzen gewählt und<br />

untersucht. Etoricoxib war in <strong>der</strong><br />

analgetischen Gesamtwirkung (pri -<br />

märer Endpunkt) nach sechs Stunden<br />

wie auch in <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong><br />

Studienmedikation bezüglich <strong>der</strong><br />

Schmerzlin<strong>der</strong>ung durch den Patienten<br />

(sekundärer Endpunkt) ge -<br />

genüber Placebo und einer Kombination<br />

aus Paracetamol/Codein<br />

signifikant überlegen sowie im<br />

Ver gleich mit <strong>der</strong> Höchstdosis von<br />

2 400 mg Ibuprofen über 24 Stunden<br />

gleichwertig. Daneben ist Arcoxia<br />

in verschiedenen Dosierunwar<br />

die Schmerzreduktion nach<br />

sechs Stunden (TOPAR6). Die<br />

Schmerzlin<strong>der</strong>ung sowohl im TO-<br />

PAR6 wie auch über 24 Stunden<br />

unterschied sich den beiden Dosierungen<br />

(90 beziehungsweise<br />

120 mg) von Arcoxia nicht und war<br />

vergleichbar mit Ibuprofen, das als<br />

600 mg-Dosierung viermal pro<br />

Tag gegeben wurde. Etoricoxib war<br />

<strong>der</strong> Wirkung des Placebos und <strong>der</strong><br />

Kombination aus A/C signifikant<br />

(p


Markt<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 125<br />

Prothetische Versorgung auf anguliert gesetzten tioLogic-Implantaten von Dentaurum Implants<br />

AngleFix-Konzept<br />

Mit dem AngleFix-Konzept erfährt das tioLogic-Implantatsystem<br />

eine weitere Indikationsergänzung –<br />

die Sofortversorgung von zahnlosen Patienten mit<br />

verschraubten Brücken o<strong>der</strong> Stegen im Ober- und<br />

Unterkiefer.<br />

Es besteht aus verschiedenen,<br />

exakt aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten<br />

Prothetikkomponenten, die es ermöglichen,<br />

die tioLogic-Implantate<br />

mit einer Angulation von bis zu 44°<br />

zu versorgen, um Augmentationen<br />

im Seitenzahnbereich zu vermeiden<br />

und anatomisch kritische Bereiche<br />

zu schonen. Hierdurch wird<br />

die prothetische Auflagefläche<br />

weiter nach distal verlagert, die<br />

Prothese zusätzlich gestützt und<br />

<strong>der</strong> ortsständige Knochen bestmöglich<br />

genutzt.<br />

Die AngleFix-Aufbauten werden für<br />

die Implantatlinien S, M und L in gerade<br />

(0°) und in den Angulationen<br />

18° sowie 32° angeboten. Die angulierten<br />

Aufbauten lassen sich durch<br />

den integrierten PentaStop eindeutig<br />

positionieren. Bei Fragen stehen<br />

die Implantologen und Zahntechniker<br />

<strong>der</strong> Dentaurum Implants-<br />

Hotline je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.dentaurum-implants.de<br />

Hager & Werken hilft sparen<br />

Miratray-Mini<br />

Das Miratray-Mini von Hager &<br />

Werken ist eine anatomisch vorgeformte<br />

Minischiene und dient als<br />

eine Art Abformlöffel für die partielle<br />

Abformung, beispielsweise<br />

an Einzelkronen, Inlays und kleinen<br />

Brücken. Es kann mittels einer, an<br />

einer dafür angebrachten Halterung,<br />

eingesteckten, geriffelten<br />

Pinzette ideal gehalten und in jede<br />

gewünschte Position gebracht<br />

werden. Zudem wird – bei einer genaueren<br />

Abformung – Material gespart.<br />

Für den Patienten ist diese<br />

Art <strong>der</strong> Abformung angenehmer<br />

und sie lässt sich in kürzerer Zeit<br />

erledigen. Im dentalen Fachhandel<br />

sind die Miratray-Mini Schienen<br />

aus Kunststoff zu je 50 Stück erhältlich<br />

und lassen sich für jeden<br />

Quadranten einsetzen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.hagerwerken.de<br />

Nobel Biocare setzt intelligente Standards<br />

Mehr als eine Chirurgieeinheit<br />

Mit <strong>der</strong> Chirurgieeinheit OsseoCare<br />

Pro von Nobel Biocare wird das<br />

Implantieren via iPad möglich.<br />

Ausgestattet mit vielen intelligenten<br />

Eigenschaften unterstützt die<br />

Einheit den Behandler darin, die<br />

<strong>implantologisch</strong>en Eingriffe noch<br />

sicherer und effizienter zu gestalten.<br />

Das System verfügt über vorprogrammierte<br />

Bohrprotokolle für<br />

alle Nobel Biocare Implantate,<br />

lässt sich einfach bedienen und ist<br />

mit einem <strong>der</strong> leistungsstärksten<br />

Mikromotoren ausgestattet. Die<br />

OsseoCare Pro-App lässt sich kostenfrei<br />

beim App Store von Apple<br />

herunterladen und wird regelmäßig<br />

um neue Funktionen ergänzt.<br />

OsseoCare Pro kann auf allen iPad-<br />

Versionen installiert und genutzt<br />

werden.<br />

■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.nobelbiocare.com


126<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Markt<br />

Orangedental bringt erste 3D Flatrate mit Prepaid Option auf den Markt<br />

Attraktiv und flexibel<br />

Orangedental bietet wie<strong>der</strong><br />

„3D unlimited“ für das 3D<br />

Röntgen an. Damit kann die<br />

Praxis das bewährte Duo3D<br />

8x8 zum Einstiegspreis erwerben.<br />

Die OPG-Nutzung<br />

ist uneingeschränkt. Die 3D-<br />

Flatrate für das 3D-Volumen<br />

von maximal 8x8 beziehungsweise<br />

12x8.5 cm für das<br />

erste Jahr ist inklusive. Die Praxis<br />

hat damit die Möglichkeit, Erfahrungen<br />

zu sammeln und die für sie<br />

günstigste Option – Prepaid o<strong>der</strong><br />

unlimitierte Freischaltung – zu<br />

wählen. Nach Ablauf von fünf Jahren<br />

wird das Duo3D komplett freigeschaltet<br />

– selbst wenn die Praxis<br />

nur die erste 3D-Prepaid-Karte erwirbt.<br />

Im Preis ebenfalls inkludiert<br />

ist die Bauteil-Garantieverlängerung<br />

für den Sensor und die Röntgenröhre<br />

für fünf Jahre. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.orangedental.de<br />

Omnia präsentiert den mobilen Gerätewagen LC Implant Suite<br />

Behandlungsgeräte gut aufgehoben<br />

Der Gerätewagen LC Implant Suite<br />

hilft die Organisation <strong>der</strong> Praxis zu<br />

vereinfachen und zu verbessern. Er<br />

ist mit drei ausziehbaren Fächern<br />

ausgestattet, um problemlos Chirurgieeinheiten,<br />

Piezogeräte o<strong>der</strong><br />

das Endo-Equipment zu verstauen<br />

und bereit zu halten. Eine integrierte<br />

Steckdose mit selbstaufziehendem<br />

Kabel erlaubt es, den Wagen<br />

samt den Einheiten binnen<br />

weniger Sekunden aufzubereiten.<br />

Die Sicherheitsglastür kann um<br />

270° geöffnet werden und verdeckt<br />

die Geräte sicher und sauber.<br />

An <strong>der</strong> Seite ist eine Normschiene<br />

angebracht, in <strong>der</strong> zwei chirurgische<br />

Winkelstücke sowie ein Piezohandstück<br />

ihren Platz finden. Die<br />

Tischplatte ist kratzfest und mit<br />

zwei Stativen versehen. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.omniaspa.eu<br />

Geistlich Bio-Oss in neuer Verpackung<br />

Jetzt auch als Pen<br />

Das osteokonduktive Biomaterial<br />

Geistlich Bio-Oss ist ab sofort auch<br />

als Bio-Oss Pen erhältlich. Um die<br />

richtige Konsistenz zu erhalten,<br />

wird zuerst Kochsalzlösung o<strong>der</strong><br />

Patientenblut in den Pen aufgezogen.<br />

Die gebogene Applikatorspitze<br />

ermöglicht die sichere und präzise<br />

Anwendung. Vor allem im Seitenzahnbereich<br />

und im Sinus kann<br />

Geistlich Bio-Oss nun wesentlich<br />

einfacher appliziert werden. An<br />

<strong>der</strong> Spitze des Applikators befindet<br />

sich, je nach Granulatgröße, eine<br />

rote o<strong>der</strong> grüne Filterkappe. Der<br />

Geistlich Bio-Oss Pen ist in zwei<br />

Granulatgrößen (0.25 bis 1 mm<br />

und 1 bis 2 mm) mit unterschiedlichen<br />

Füllmengen erhältlich. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.bio-oss.de


<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012 127<br />

Mundgesundheits-Schnelltest<br />

von Hager & Werken<br />

Früherkennung und<br />

Risiko-Diagnose<br />

Glaxo Smith Kline und Hager<br />

& Werken geben die Übergabe<br />

des PerioMarkers bekannt. Der<br />

Mundgesundheitstest wird<br />

fortan unter gleichem Namen<br />

als ein Produkt <strong>der</strong> miradent<br />

Reihe des Herstellerunternehmens<br />

Hager & Werken erhältlich<br />

sein. Der PerioMarker ist ein Praxisschnelltest zur<br />

(Früh-) Erkennung eines Parodontitis Progressions-Risikos.<br />

Er zeigt gewebeabbauende Prozesse an, weit bevor<br />

Röntgen o<strong>der</strong> Sondieren die ersten Anzeichen geben<br />

würden. Durch den frühzeitigeren Einsatz individueller<br />

PA-Therapien ermöglicht er so höhere Heilungschancen<br />

und schnellere Erfolgserlebnisse. Die Diagnose<br />

erfolgt schmerzfrei und sanft, innerhalb von<br />

zehn Minuten.<br />

■<br />

Das Original<br />

Über 25 Jahre Langzeiterfolg<br />

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Weitere Informationen erhalten Sie unter www.hagerwerken.de<br />

CAD-Working Station von Straumann<br />

Direkt angebunden<br />

Mit <strong>der</strong> Cares Solution<br />

Working Station<br />

(WS) von Straumann<br />

haben Zahntechniker<br />

Zugang<br />

zum Cares Validated<br />

Workflow, in<br />

dem Prothetikelemente<br />

mit hoher<br />

Präzision und konstant guter Qualität gefertigt werden<br />

können. Die Cares Solution WS bietet laut Straumann<br />

einen validierten Arbeitsablauf für das Design<br />

und die einfache Bestellung originaler Straumann Cares-Sekundärteile<br />

sowie zahngetragener Cares-Restaurationen.<br />

Mit <strong>der</strong> obligatorischen Straumann-Garantie<br />

gewinnt das Labor Investitionssicherheit und<br />

durch den Produktsupport permanente Systemverfügbarkeit.<br />

Will man das System später erweitern, ist dies<br />

nachträglich zum Differenzpreis möglich. ■<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.straumann.de<br />

· sofortige Belastung durch selbstschneidendes<br />

Kompressionsgewinde<br />

· minimalinvasives Vorgehen bei<br />

transgingivaler Implantation<br />

· kein Mikrospalt dank Einteiligkeit<br />

· preiswert durch überschaubares<br />

Instrumentarium<br />

Das KSI-Implantologen Team<br />

freut sich auf Ihre Anfrage!<br />

K.S.I. Bauer-Schraube GmbH<br />

Eleonorenring 14 · D-61231 Bad Nauheim<br />

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E-Mail: info@ksi-bauer-schraube.de<br />

www.ksi-bauer.schraube.de


128<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret 04.2012<br />

Termine & Mitteilungen<br />

Impressum<br />

Termine / Ausschreibungen<br />

Datum Veranstalter Ort Anmeldung/Info Thema Referent<br />

Februar 20<strong>13</strong><br />

09.02.20<strong>13</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI Köln www.bdiz.org GOZ-Seminar:<br />

Wissen aus erster Hand<br />

Christian Berger<br />

Prof. Dr. Thomas Ratajczak<br />

10.02.20<strong>13</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI Köln www.bdiz.org 8. Experten Symposium Diverse Referenten<br />

März 20<strong>13</strong><br />

12.–16.03.20<strong>13</strong> GFDI und VDDI Köln www.ids-cologne.de 35. Internationale Dentalschau Diverse Referenten<br />

Juni 20<strong>13</strong><br />

07.–08.06.20<strong>13</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI<br />

teamwork media<br />

Deutscher Ärzteverlag<br />

Augsburg www.bdiz.org 17. Symposium des <strong>BDIZ</strong> EDI:<br />

„better in practice“<br />

Diverse Referenten<br />

<strong>13</strong>.06.20<strong>13</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI Split www.bdiz.org 7. Europasymposium Diverse Referenten<br />

September 20<strong>13</strong><br />

14.09.20<strong>13</strong> <strong>BDIZ</strong> EDI – www.bdiz.org Gutachterkonferenz Implantologie Diverse Referenten<br />

Impressum<br />

<strong>BDIZ</strong> EDI konkret Journal für die <strong>implantologisch</strong>e Praxis<br />

Herausgeber: <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>implantologisch</strong> tätigen Zahnärzte in Europa e. V. (<strong>BDIZ</strong> EDI).<br />

An <strong>der</strong> Esche 2, 53111 Bonn, Fon +49 228 93592-44, Fax +49 228 93592-46, office-bonn@bdizedi.org, www.bdizedi.org<br />

Chefredaktion: Ralf Suckert, teamwork media GmbH<br />

Chef vom Dienst: Anita Wuttke<br />

Redaktion teamwork media: Kerstin Jung (KJ)<br />

Redaktion <strong>BDIZ</strong> EDI: Christian Berger (BER), Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller (ZOE), Dr. Detlef Hildebrand (HIL), Dr. Heimo Mangelsdorf (MAN),<br />

Dr. Jörg Neuge bauer (NEG), Prof. Dr. Thomas Ratajczak (RAT), Anita Wuttke (AWU), Marianne Steinbeck (STE), Dr. Hans-Hermann Liepe (HHL)<br />

Anschrift <strong>der</strong> Redaktion: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22<br />

Verlag: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal, Fon +49 8243 9692-0, Fax +49 8243 9692-22, service@teamwork-media.de<br />

Mediadaten: www.teamwork-media.de Bereich Journale, Mediadaten<br />

Anzeigen & PR: Marianne Steinbeck, MS Media Service, Badstraße 5, 83714 Miesbach, Fon +49 8025 5785, Fax +49 8025 5583,<br />

ms@msmedia.de, www.msmedia.de<br />

Druck: J. Gotteswinter GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München, Fon +49 89 323707-0, Fax +49 89 323707-10<br />

Layout/Bildbearbeitung: teamwork media GmbH, Hauptstraße 1, 86925 Fuchstal<br />

Bezugspreis: Einzelheft 7,– €, Jahresabo 24,– € jeweils incl. Versand. <strong>BDIZ</strong> EDI konkret kann direkt beim Verlag abonniert werden. ISSN: 1862-3727


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es die krestale Knochenanlagerung und<br />

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