MafI I: Logik & Diskrete Mathematik
MafI I: Logik & Diskrete Mathematik
MafI I: Logik & Diskrete Mathematik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3. DNF,KNF II<br />
Finden Sie zu den folgenden Formeln semantisch äquivalente Terme in DNF bzw. KNF.<br />
(a) (p ⇒ (q ∨ r)) ∧ ¬q ∧ ¬r<br />
(b) ¬(p ⇔ q) ⇔ r<br />
(c) ¬r ⇒ (((p ∨ q) ⇒ r) ⇒ ¬q)<br />
Lösung: Wir formen den Term semantisch äquivalent um:<br />
¬r ⇒ (((p ∨ q) ⇒ r) ⇒ ¬q) ≡ r ∨ ¬(¬(p ∨ q) ∨ r) ∨ ¬q<br />
≡ r ∨ ((p ∨ q) ∧ ¬r) ∨ ¬q ≡ (r ∨ p ∨ q) ∧ (r ∨ ¬r) ∨ ¬q ≡ r ∨ p ∨ q ∨ ¬q<br />
Die erhaltene Formel ist sowohl in DNF wie auch in KNF.<br />
4. Vollständige Signaturen<br />
(a) Schreiben Sie a ⇒ (b ∧ c) unter ausschließlicher Verwendung des NOR-Operators.<br />
(Sie können ↓ als NOR–Operatorzeichen benutzen.)<br />
(b) Zeigen Sie, dass weder {∧}, {∨} noch {⇒} funktional vollständig sind.<br />
(c) Zeigen Sie, dass die Implikation ⇒ zusammen mit dem Term false funktional<br />
vollständig ist.<br />
Lösung: Wir wissen, dass die Signatur {¬, ∨} funktional vollständig ist. Weiterhin<br />
gelten die folgenden semantischen Äquivalenzen:<br />
¬x ≡ (false ⇒ x), x ∨ y ≡ (¬x ⇒ y) ≡ ((false ⇒ x) ⇒ y)<br />
Auf dieser Grundlage kann man jeden Term über der Signatur {¬, ∨} durch die<br />
neue Signatur semantisch äquivalent darstellen.<br />
(d) (Schwerer! ) Zeigen Sie, dass {⊕} keine vollständige Signatur ist.<br />
Tipp: Zeigen Sie zunächst, dass ⊕ assoziativ ist. Dann zeigen Sie, dass man zum<br />
Beispiel die konstante Funtion 1 nicht ausdrücken kann.<br />
Lösung: Es ist leicht mittels einer Wertetabelle gezeigt, dass ⊕ assoziativ ist, d.h.<br />
es gilt<br />
x ⊕ (y ⊕ z) ≡ (x ⊕ y) ⊕ z:<br />
x y z x ⊕ y y ⊕ z x ⊕ (y ⊕ z) (x ⊕ y) ⊕ z<br />
0 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 1 0 1 1 1<br />
0 1 0 1 1 1 1<br />
1 0 0 1 0 1 1<br />
0 1 1 1 0 0 0<br />
1 0 1 1 1 0 0<br />
1 1 0 0 1 0 0<br />
1 1 1 0 0 1 1<br />
Wir können also auch von links klammern, egal wieviele Variablen durch ⊕ verknüpft<br />
sind.<br />
Angenommen wir haben eine Term über einer Variablenmenge, der die konstante<br />
Funktion 1 repräsentiert. Sei m die Anzahl der Vorkommen von Variablen im