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Stadt Enger Platz und Umfeld des Gerbereimuseums - Drees ...

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<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong><br />

Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb<br />

<strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Preisgericht 06.06.2013 /<br />

Protokolldokumentation<br />

1.Preis<br />

1. Preis


1<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Auslober<br />

Wettbewerb<br />

Preisgerichtssitzung<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong><br />

Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb<br />

"<strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong>"<br />

am 06.06.2013 im Rathaus der <strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong><br />

Das Preisgericht tritt um 9.30 Uhr zusammen. Bürgermeister Klaus Rieke<br />

begrüßt das Preisgericht <strong>und</strong> dankt den Anwesenden für ihre Bereitschaft<br />

zur Mitwirkung an diesem Verfahren. Die Prüfung der Anwesenheit<br />

führt zu folgender Zusammensetzung <strong>des</strong> Preisgerichtes (jeweils<br />

alphabetisch):<br />

Preisrichter<br />

Stellvertretende<br />

Preisrichter/innen<br />

Sachverständige Berater<br />

ohne Stimmrecht<br />

Vorprüfer/in<br />

1. Peter Drecker, Landschaftsarchitekt, Bottrop<br />

2. Wilhelm Freese, <strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong>, Leiter <strong>des</strong> Fachbereichs für Städtebau,<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung, <strong>Stadt</strong>marketing, Gebäudemanagement <strong>und</strong> Wirtschaftsförderung<br />

3. Detlev Göhner, CDU-Fraktion, Stellvertretender Vorsitzender <strong>des</strong><br />

Ausschusses für <strong>Stadt</strong>planung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(für den entschuldigten Hans-Ulrich Tuxhorn)<br />

4. Prof. Norbert Kloeters, Landschaftsarchitekt, Aachen<br />

5. Ronald Aßbrock, CDU-Fraktion<br />

6. Maik Babenhauserheide, Fraktion B 90 / Die Grünen<br />

7. Norbert Busch, FDP-Fraktion<br />

8. Angela Franke, FDP-Fraktion<br />

9. Joachim Heisig, SPD-Fraktion<br />

10. Thomas Meyer, SPD-Fraktion<br />

11. Klaus Rieke, Bürgermeister, <strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong><br />

12. Regina Schlüter-Ruff, Fraktion B 90 / Die Grünen<br />

13. Gisela Weber, <strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong>, Fachbereich Städtebau,<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung, <strong>Stadt</strong>marketing<br />

14. Christine Wolf, Landschaftsarchitektin, Bochum<br />

15. Winfried Flakowski, Verein Gerbereimuseum<br />

16. Karsten Glied, Verein Gerbereimuseum<br />

17. Dieter Günter-Willmann, Dipl.-Ing. (Architektur), <strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong><br />

18. Reinhard <strong>Drees</strong>, Architekt, <strong>Stadt</strong>planer, DHP, Bielefeld<br />

19. Gudrun Walter, Architektin, <strong>Stadt</strong>planerin, DHP, Bielefeld<br />

Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird Prof. Norbert Kloeters einstimmig<br />

zum Vorsitzenden <strong>des</strong> Preisgerichts gewählt. Die Protokollführung<br />

übernimmt Gudrun Walter.


<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

2 Sendenhorst - Neubau Zweifachsporthalle Albersloh<br />

Alle zu den Sitzungen <strong>des</strong> Preisgerichts zugelassenen Personen geben<br />

die Versicherung zur vertraulichen Behandlung der Beratungen.<br />

Der Vorsitzende versichert der Ausloberin, den Teilnehmern <strong>und</strong> der Öffentlichkeit<br />

die größtmögliche Sorgfalt <strong>und</strong> Objektivität <strong>des</strong> Preisgerichts<br />

nach den Gr<strong>und</strong>sätzen der RAW.<br />

Gr<strong>und</strong>satzberatung,<br />

Vorprüfbericht <strong>und</strong> Zulassung<br />

der Wettbewerbsarbeiten<br />

Der Vorsitzende erläutert den vorgesehenen Ablauf <strong>des</strong> Preisgerichtsverfahrens<br />

<strong>und</strong> übergibt das Wort an die Vertreter der Vorprüfung. Frau<br />

Walter erläutert den allgemeinen Vorprüfungsbericht. Von 10 aufgeforderten<br />

Teilnehmern wurden 9 Arbeiten fristgerecht abgegeben. Alle Arbeiten<br />

zeigen die geforderten Leistungen. Auf Empfehlung der Vorprüfung<br />

werden vom Preisgericht alle Arbeiten zur Bewertung zugelassen.<br />

In einem Informationsr<strong>und</strong>gang erläutern Herr <strong>Drees</strong> <strong>und</strong> Frau Walter im<br />

Zusammenhang mit dem fachlichen Vorprüfbericht die eingegangenen<br />

Arbeiten.<br />

Vor den Wertungsr<strong>und</strong>gängen nutzt das Preisgericht die Chance, sich<br />

ein aktuelles Bild von der Situation vor Ort zu schaffen, da das Haus Sasse<br />

mittlerweile abgebrochen wurde. Blickbeziehungen, Raumeindrücke<br />

<strong>und</strong> die Wirkung der <strong>Platz</strong>ränder werden nochmals geprüft.<br />

Bewertung der<br />

Wettbewerbsarbeiten<br />

Im Anschluss daran werden die gewonnenen Eindrücke aus dem Informationsr<strong>und</strong>gang<br />

<strong>und</strong> der Ortsbesichtigung für die weitere Diskussion<br />

zusammengetragen:<br />

• Die Wirkung der Nebengebäude auf dem nördlich angrenzenden<br />

Gr<strong>und</strong>stück ist aufgr<strong>und</strong> ihrer niedrigen Höhe deutlich geringer als<br />

die Lageplandarstellungen vermuten lassen.<br />

• Die Höhensituation im Gelände ist bei der Beurteilung zu berücksichtigen<br />

• Der Umgang mit der Bielefelder Straße ist ein wesentlicher Aspekt<br />

der Aufgabe.<br />

• Die Blickbeziehung vom Uferweg über die Bielefelder Straße zum<br />

<strong>Platz</strong> vor dem Museum ist wichtig.<br />

• Bei der Beurteilung ist die Frage zu stellen, ob eine Gestaltung als<br />

Gesamtplatz oder als zonierter <strong>Platz</strong> die richtige ist, jeweils in Abhängigkeit<br />

seiner Funktionen sowie der Definition der Ränder.<br />

• Für den Ort soll eine maßstäbliche <strong>und</strong> angemessene Lösung gef<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

• Die Inanspruchnahme der privaten Gr<strong>und</strong>stücksflächen darf nicht<br />

zwingend für die Realisierung sein, es ist aber auch zu prüfen, inwieweit<br />

ihre Nutzung ein Gewinn für die Gesamtsituation wäre.


3<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Im ersten Wertungsr<strong>und</strong>gang werden unter Abwägung dieser Aspekte<br />

<strong>und</strong> der allgemeinen Beurteilungskriterien aus der Auslobung folgende<br />

zwei Arbeiten einstimmig ausgeschieden:<br />

Erster R<strong>und</strong>gang<br />

4005 4009<br />

Die vertiefte Diskussion der verbliebenen 7 Arbeiten führt im zweiten<br />

R<strong>und</strong>gang zum Ausschluss weiterer 4 Arbeiten (Abstimmungsverhältnis<br />

in Klammern, E für einstimmig):<br />

Zweiter R<strong>und</strong>gang<br />

4003 (E) 4006 (E) 4007 (3:2) 4008 (E)<br />

(Mittagspause 13.30 - 14.00 Uhr)<br />

Somit verbleiben drei Arbeiten in der engeren Wahl:<br />

<strong>Enger</strong>e Wahl<br />

4001 4002 4004<br />

Diese Arbeiten werden nun vom Preisgericht schriftlich beurteilt <strong>und</strong><br />

die Texte in Anwesenheit <strong>des</strong> gesamten Preisgerichts vor den Arbeiten<br />

verlesen, korrigiert <strong>und</strong> gutgeheißen (s. Anhang).<br />

Rangfolge <strong>und</strong><br />

vergebene Preise<br />

Die vergleichende <strong>und</strong> eingehende Auseinandersetzung mit den Arbeiten<br />

der engeren Wahl führt zu der einhelligen Feststellung, dass die<br />

Arbeit 4004 deutlich vor den Arbeiten 4001 <strong>und</strong> 4002 liegt, da sie die<br />

in der Auslobung formulierte Zielsetzung <strong>und</strong> die oben angesprochenen<br />

Gesichtspunkte in besonderer Weise berücksichtigt. Das Preisgericht<br />

beschließt in dieser Konsequenz daher einstimmig folgende Rangfolge:<br />

1. Rang 4004<br />

3. Rang 4001 <strong>und</strong> 4002<br />

Entsprechend der festgelegten Rangfolge werden einstimmig die Preise<br />

vergeben, ebenso einstimmig wird die notwendige Veränderung der<br />

Preissumme für die beiden dritten Preise beschlossen:<br />

1. Preis (6.000 €) 4004<br />

3. Preis (3.000 €) 4001<br />

3. Preis (3.000 €) 4002<br />

Empfehlung <strong>des</strong> Preisgerichtes<br />

Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin einstimmig, die Verfasser der<br />

mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit - unter Zugr<strong>und</strong>elegung der<br />

Anregungen aus der schriftlichen Beurteilung - mit der weiteren Bearbeitung<br />

zu beauftragen.


4<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Die Anonymität <strong>des</strong> Verfahrens wird durch das Verlesen der Verfassererklärungen<br />

aufgehoben (s. Anhang).<br />

Abschluss <strong>des</strong> Preisgerichts<br />

Der Vorsitzende bittet um die Entlastung der Vorprüfung <strong>und</strong> bedankt<br />

sich für die sorgfältige Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung <strong>des</strong> Verfahrens.<br />

Er dankt den Mitgliedern <strong>des</strong> Preisgerichtes für deren Engagement bei<br />

der Lösungsfindung <strong>und</strong> hebt positiv hervor, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> für<br />

diese Bauaufgabe einen Wettbewerb ausgelobt hat, um eine hohe Qualität<br />

zu erreichen.<br />

Er gibt den Vorsitz an die Ausloberin zurück.<br />

Bürgermeister Klaus Rieke bedankt sich seinerseits bei dem Vorsitzenden<br />

für <strong>des</strong>sen gute Sitzungsführung <strong>und</strong> bei dem gesamten Preisgericht<br />

für die gute Zusammenarbeit. Er gibt seiner Freude über das einstimmig<br />

gefasste Votum Ausdruck, das als deutliches Zeichen für die nächsten<br />

Realisierungsschritte zu sehen ist.<br />

Die Sitzung endet um 15.40 Uhr.<br />

<strong>Enger</strong>, den 06.06.2013<br />

Das Preisgericht (Unterschriften s. Teilnehmerliste im Original)<br />

Ausstellung der<br />

Wettbewerbsarbeiten<br />

Eröffnung <strong>und</strong> Preisübergabe am 11.06.2013 um 15.30 Uhr<br />

im Rathaus, 2. Obergeschoss<br />

Bahnhofstraße 44, 32130 <strong>Enger</strong><br />

Ausstellungsdauer bis 26.06.2013,<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

8:00 - 13:00 Uhr<br />

Montag u. Donnerstag: 14:00 - 18:00 Uhr


5<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Fotos aus der Preisgerichtssitzung<br />

mit Ortsbesichtigung


6<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

1. Preis (4004)<br />

Beurteilung durch das Preisgericht<br />

Die Verfasser führen den <strong>Platz</strong> mit einer weitgehend<br />

homogenen Oberfläche vom Gerbereimuseum bis an<br />

die Bielefelder Straße <strong>und</strong> führen diesen als Gehbereich<br />

mit einer kleinen platzartigen Aufweitung am<br />

Bolldammbach darüber hinaus. Durch diese Maßnahme<br />

wird in Verbindung mit der neuen Oberfläche der<br />

Bielefelder Straße Aufmerksamkeit auf den Museumsplatz<br />

gelenkt <strong>und</strong> die derzeitig noch abgelegene<br />

Fläche mit dem städtebaulichen Kontext verwoben.<br />

Prägen<strong>des</strong> Merkmal <strong>des</strong> eigentlichen Museumsplatzes<br />

ist eine große eng gepflanzte Eichengruppe,<br />

die einen angemessenen Akzent setzt, ohne bedeutende<br />

Teile <strong>des</strong> Gebäudeensembles zu verdecken.<br />

Eine schöne Idee stellen die vorgeschlagenen Einlegearbeiten<br />

(kreisförmige polierte Betonflächen) dar,<br />

die die Gerbereifässer symbolisieren. Auf diese Weise<br />

wird mit einfachen Mitteln der Eingangsbereich <strong>des</strong><br />

Museums betont. Allerdings scheinen die Ringe in<br />

Ihrer Anzahl <strong>und</strong> Dichte etwas überzogen.<br />

Wohltuend <strong>und</strong> der Bedeutung angemessen wird<br />

empf<strong>und</strong>en, dass der Bereich hinter der Lohgerberei<br />

eine einfachere Oberfläche in Form einer wassergeb<strong>und</strong>enen<br />

Decke erhält. Die hier eingestreuten<br />

Gleditschien schirmen die Bebauung im Westen ab,<br />

der <strong>Platz</strong> darunter ist vielfältig nutzbar (z.B. KFZ-<br />

Bedarfstellplätze, Grünes Klassenzimmer). Es sollte<br />

jedoch geprüft werden, ob die <strong>Platz</strong>fläche bis an die<br />

nordwestlichen Gebäudeteile herangeführt werden<br />

muss, oder ob hier nicht eher Pflanz- oder Rasenflächen<br />

sinnvoll wären.<br />

Die räumliche Fassung <strong>des</strong> eigentlichen <strong>Platz</strong>bereiches<br />

in Form einer umlaufenden Hecke schafft<br />

einen ruhigen Rahmen <strong>und</strong> deckt weite Teile der<br />

umliegenden heterogenen Gr<strong>und</strong>stücke ab. Eine<br />

gute Idee stellt die Unterbrechung der Hecke in Form<br />

einer Infowand aus Beton <strong>und</strong> Cortenstahl dar. Hier<br />

können dem Besucher auch außerhalb der Öffnungszeiten<br />

wichtige Informationen gegeben werden.<br />

Es wird zu prüfen sein, ob der sich durch den angedachten<br />

Verlauf <strong>des</strong> Hasenpatt ergebende Raum für<br />

die Außengastronomie ausreicht, oder ob <strong>des</strong>sen<br />

Verlauf etwas weiter nach Norden versetzt werden<br />

sollte.<br />

Lobend erwähnt sei der Umgang mit der sogenannten<br />

Bolldammbachterrasse, die eine deutliche Attraktivierung<br />

dieses bislang vernachlässigten Bereiches<br />

verspricht. Ob die nördlichen Sitzstufen umsetzbar<br />

sind, müsste wegen der Steilheit <strong>des</strong> Ufers noch<br />

überprüft werden.<br />

Insgesamt stellt die Arbeit eine in seinen Mitteln<br />

zurückhaltende, in seiner Wirkung jedoch überzeugende<br />

Lösung für diesen Ort dar. Das Museum<br />

erfährt durch die vorgeschlagenen Maßnahmen<br />

eine deutlich optimierte Aufmerksamkeit <strong>und</strong> somit<br />

eine bessere städtebauliche Integration. Der Entwurf<br />

scheint im vorgegebenen Preisrahmen finanzierbar<br />

zu sein.


7<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Tarnzahl 4004<br />

Kennzahl 287490<br />

Kortemeier Brokmann<br />

Landschaftsarchitekten GmbH<br />

Nils Kortemeier,<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Herford<br />

mit<br />

Bockermann Fritze<br />

IngenieurConsult GmbH<br />

Dr. Klaus Bockermann,<br />

Bauingenieur<br />

<strong>Enger</strong><br />

Mitarbeiter/in:<br />

Gordon Klammer,<br />

Henrik Heitbrink,<br />

Sarah Inthoff,<br />

Andrej Klause<br />

(Pläne maßstabslos verkleinert)


8<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

3. Preis (4001)<br />

Beurteilung durch das Preisgericht<br />

Die Verfasser verstehen den Wettbewerbsbereich<br />

als neue Vernetzungsstruktur von Bolldammbach,<br />

Bielefelder Straße <strong>und</strong> Fläche um das Gerbereimuseum.<br />

Durch dieses Verständnis bekommt die <strong>Stadt</strong> an<br />

dieser Eingangssituation eine Aufwertung. Diese liegt<br />

in der Bewusstmachung <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong> ebenso<br />

wie in der Freilegung <strong>des</strong> Bolldammbaches. Aus<br />

diesem Verständnis von Wegeverbindungen heraus<br />

werden Blickbeziehungen neu <strong>und</strong> gezielt ausgerichtet.<br />

Neben der Vernetzung werden die drei Standorte<br />

an sich durch Gestaltungsmaßnahmen aufgewertet<br />

<strong>und</strong> bekommt dadurch eine gewisse Eigenständigkeit.<br />

Bei der Gestaltung <strong>des</strong> Bolldammbachbereichs setzt<br />

der Entwurf stark auf die Inanspruchnahme der privaten<br />

Erschließungsfläche. Die Planungsmaßnahmen<br />

können jedoch auch erreicht werden, wenn die Inanspruchnahme<br />

der privaten Flächen nicht möglich ist.<br />

Die Gestaltung <strong>des</strong> Bolldammbachs ist als Auenlandschaft<br />

mit standortgerechten Einzelbäumen <strong>und</strong> Wiese<br />

ausgelegt. Hierdurch wird die wichtige Sichtachse<br />

vom bestehenden Rad- <strong>und</strong> Wanderweg in Richtung<br />

Gerbereimuseum <strong>und</strong> –vorplatz ermöglicht. Der<br />

naturnahe Bereich bildet einen Gegensatz im Sinne<br />

einer innerstädtischen Ergänzung zum städtischen<br />

Vorplatz <strong>des</strong> Museums.<br />

Die Gestaltung der Bielefelder Straße hebt den<br />

Fahrbereich durch unterschiedliche Farb- <strong>und</strong> Materialwahl<br />

vom Fußgängerbereich ab. Die Bielefelder<br />

Straße bleibt als Asphaltband in ihrer verkehrstechnischen<br />

Funktion erhalten. Von der Hagenstraße entsteht<br />

ein Impuls für die Qualität <strong>des</strong> zukünftigen Gesamtausbaus<br />

dieser für die Innenstadt bedeutenden<br />

Verkehrsachse. Der Entwurf führt diesen Bereich über<br />

den Bolldammbach fort.<br />

Die Gestaltungssprache <strong>des</strong> Gerberplatzes ist klar<br />

<strong>und</strong> großzügig. Sie nimmt Bezug auf die Historie <strong>des</strong><br />

Ortes. Konkrete historische Bezüge sind die Kenn-<br />

zeichnung <strong>des</strong> Standortes <strong>des</strong> ehemaligen Gerbererhauses<br />

durch eine Einfassung im Pflaster, die zentrale<br />

Gerber-Eiche vor dem Gerbereimuseum als Rohstoff<br />

für die Gerbung, die Nachbildung <strong>des</strong> Originalverlaufs<br />

<strong>des</strong> wasserzuführenden Seelborns durch ein<br />

Wasserband, der ein beleben<strong>des</strong> Element für den<br />

<strong>Platz</strong> wird <strong>und</strong> den Abdruck der Gerberfässer als<br />

Standort der ehemaligen Gruben im Außenbereich.<br />

Hierdurch wird die ursprüngliche Arbeitsweise der<br />

Gerberei in der <strong>Platz</strong>gestaltung zitiert. Neben diesen<br />

historischen Zitaten werden mehrere vereinzelte<br />

Elemente wie Informationstafeln, Vitrinen <strong>und</strong> Bänke<br />

verwendet. Diese Objekte können ihre Wirkung<br />

entwickeln, weil durch die Verwendung <strong>des</strong> gleichen<br />

Materials eine einheitliche Oberfläche entsteht. Die<br />

Materialwahl „Granit“ weckt jedoch Vorbehalte in<br />

Bezug auf Preis/Budget <strong>und</strong> den Aspekt der zukünftigen<br />

Wertigkeitsanmutung dieser ehemaligen<br />

einfachen Arbeitsfläche. Zudem schafft die einheitliche<br />

Fläche keine Binnenaufteilung <strong>des</strong> <strong>Platz</strong>es mit<br />

unterschiedlichen Raumqualitäten.<br />

Die zurückgesetzten Standorte der Bänke geben dem<br />

Besucher einen guten Blick auf das Gerbereimuseum<br />

<strong>und</strong> lassen ihn das <strong>Platz</strong>geschehen beobachten.<br />

Die Sitzelemente am Eingang <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

fügen sich in die Gestaltungssprache ein. Der Standort<br />

<strong>und</strong> die endgültige Größe der Gerber-Eiche ist<br />

jedoch insofern als kritisch zu betrachten, als dass<br />

der die Blickachse von der Maiwiese zur Gerberei mit<br />

fortschreitendem Wachstum dauerhaft stört. Hier<br />

wäre eine leichte Nordversetzung wünschenswert<br />

gewesen.<br />

Die ausreichenden Standortangebote für Fahrräder<br />

sind richtig verortet <strong>und</strong> zeigen ein Verständnis für<br />

die Bedeutung der Zielgruppe „Radfahrer“ für das<br />

Museum.<br />

Die räumliche Wirkung <strong>des</strong> <strong>Platz</strong>es wird durch die<br />

Einfassung mit einer einheitlichen Hecke erreicht.<br />

Diese Einfassung umfasst auch den Bereich hinter<br />

dem Gerbereimuseum <strong>und</strong> zu den angrenzenden<br />

Privatgr<strong>und</strong>stücken am Hasenpatt. Hierdurch ent-


9<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Tarnzahl 4001<br />

Kennzahl 105894<br />

Henningsen Landschaftsarchiteken<br />

BDLA<br />

Jens Henningsen,<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Berlin<br />

Mitarbeiterinnen:<br />

Ann-Kathrin Höing,<br />

Eva Zerjatke<br />

steht ein neuer städtischer Raum,<br />

der das Gebereimuseum in ein<br />

neues Bild <strong>und</strong> ein neues Bewusstsein<br />

rückt. Durch die Öffnung zur<br />

Bielefelder Straße wird die Raumwirksamkeit<br />

verstärkt.<br />

Zur Attraktivität <strong>des</strong> <strong>Platz</strong>es führt<br />

auch die vorgesehene Außengastronomie,<br />

die konsequent nahe<br />

an der vorhandenen Gaststätte<br />

verortet ist.<br />

Der Hasenpatt wird durch eine farbige<br />

Nuancierung über den <strong>Platz</strong><br />

geführt. Auch in diesem Bereich<br />

ist das Ausweichen auf Privatgelände<br />

zur Öffnung <strong>des</strong> <strong>Platz</strong>es im<br />

Entwurf vorgesehen, jedoch wäre<br />

eine Umsetzung, ohne Rückgriff<br />

auf das Privatgelände, ohne Einbußen<br />

am Konzept möglich.<br />

Die rückwärtige <strong>Platz</strong>gestaltung ist<br />

durch ihre Schlichtheit multifunktional,<br />

schöpft jedoch das Gestaltungspotential<br />

an dieser Stelle<br />

nicht aus.


10<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

3. Preis (4002)<br />

Beurteilung durch das Preisgericht<br />

Die Verfasser schaffen einen großzügigen Museumsplatz,<br />

der gut an die Bielefelder Straße <strong>und</strong> den<br />

Bolldammbach angeb<strong>und</strong>en ist. Der Sitzplatz vis á vis<br />

<strong>des</strong> Museums am Ufer <strong>des</strong> Baches bildet einen sehr<br />

schönen Verweilpunkt mit Blick auf Bach/Maiwiese<br />

<strong>und</strong> Museum.<br />

Das Museum wird auf einen einheitlich gepflasterten<br />

<strong>Platz</strong> gestellt, <strong>des</strong>sen ungleiche Ränder mittels<br />

Hecken gefasst sind. Während die Fläche vor dem<br />

Museum frei von Einbauten bleibt (außer der Mastleuchte),<br />

sind im nördlichen Bereich einzelne Traubeneichen<br />

gepflanzt, die sehr geschickt die hohe<br />

Fassade „Austmann“ <strong>und</strong> den niedrigen Garagenbau<br />

verdecken.<br />

Unter dem lichten Baumdach sind Außengastronomie<br />

<strong>und</strong> Wasserspiel angeordnet. Die Lage der<br />

Gastronomie wird wegen der damit einhergehenden<br />

<strong>Platz</strong>belebung sehr begrüßt. Die vorgeschlagenen<br />

Wasserfontänen wirken allerdings beliebig. „Die Einbindung“<br />

der langen Sitzwand in den Heckenverlauf<br />

ist ein Element, das gut zum Verweilen einlädt. Die<br />

verspringende <strong>Platz</strong>begrenzung zur angrenzenden<br />

Bebauung der Bielefelder Straße (Pflanzfläche mit<br />

Hecke) stört die ansonsten ruhigen <strong>Platz</strong>kanten.<br />

Die Verwendung von nur zwei Materialien (Pflaster,<br />

Platten) auf <strong>Platz</strong>- <strong>und</strong> Gehwegen schafft einen<br />

ruhigen Gesamteindruck. Allerdings wird angesichts<br />

der Funktionen <strong>und</strong> <strong>des</strong> Erscheinungsbil<strong>des</strong> <strong>des</strong><br />

Museumsgebäu<strong>des</strong> die Belagswahl als völlig unangemessen<br />

<strong>und</strong> zudem mit dem Budget kaum realisierbar.<br />

Eichen <strong>und</strong> Intarsien (Blätter) im Boden lenken<br />

eine gewisse Aufmerksamkeit auf die ursprüngliche<br />

Nutzung der Gerberei. Neben der Bank, entlang der<br />

Garage, fehlt eine weitere Möblierung, u.a. die geforderten<br />

Radstellplätze.<br />

Die Beleuchtung, besonders der große Mast, wird<br />

sehr kontrovers diskutiert. Während die signalhafte<br />

Wirkung der Mastleuchte begrüßt wurde, wurde die<br />

atmosphärische Wirkung als dominante Lichtquelle<br />

stark hinterfragt.<br />

Mit dem Beitrag wird ein großzügiger <strong>und</strong> multifunktional<br />

nutzbarer <strong>Platz</strong> geschaffen, der auch die<br />

<strong>Platz</strong>querung von Fahrzeugen <strong>und</strong> unkompliziertes<br />

(Kurz-) Parken zulässt.<br />

Die Gestaltung der Süd- <strong>und</strong> Westfläche sollte<br />

aufgr<strong>und</strong> der benachbarten Nutzung stark zurückgenommen<br />

werden.


11<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Tarnzahl 4002<br />

Kennzahl 197524<br />

Atelier Sonnenseite<br />

Bettina Franke,<br />

Landschaftsarchitektin<br />

<strong>Stadt</strong>ilm<br />

Mitarbeiter:<br />

Simon Micha Karsunke,<br />

Dipl. Ing. La. (FH)


12<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Tarnzahl 4003<br />

Kennzahl 645860<br />

Peters + Winter<br />

Landschaftsarchitekten BDLA<br />

Bruno Peters, Landschaftsarchitekt<br />

Andreas Winter, Landschaftsarch.<br />

Bielefeld<br />

mit<br />

Pappert + Weichynik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Gerd Weichynik, Architekt<br />

Michael Pappert, Architekt<br />

Bielefeld<br />

Mitarbeiter/innen:<br />

Lisa Gerlach, B.A.,<br />

Nina Schorege,<br />

Yannick Wörmann<br />

Tarnzahl 4005<br />

Kennzahl 491248<br />

BRINKMANN + DEPPEN<br />

Architekt/Landschaftsarchitekt<br />

Christian Deppen,<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Sassenberg<br />

Mitarbeiter:<br />

Lars Rußwinkel,<br />

Landschaftsarchitekt


13<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Tarnzahl 4006<br />

Kennzahl 130805<br />

plant Landschaftsarchitektur<br />

Melanie Pottebaum,<br />

Landschaftsarchitektin<br />

Bünde<br />

mit<br />

Günter Nakotte<br />

Dipl. Ing. Architektur,<br />

Atelier für Architekturdarstellung<br />

Günter Nakotte<br />

Minden<br />

Mitarbeiter:<br />

Michael Pottebaum,<br />

Dipl.Ing. Landschaftsarchitektur<br />

Tarnzahl 4007<br />

Kennzahl 471606<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Boock,<br />

Freier Garten- <strong>und</strong><br />

Landschaftsarchitekt<br />

Jena-Lobeda<br />

mit<br />

Architekturbüro Oeser<br />

Dipl.-Ing. Herbert Oeser,<br />

Freier Architekt <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>planer<br />

Bad Berka


14<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Tarnzahl 4008<br />

Kennzahl 253004<br />

Dipl.-Ing. Halke Lorenzen<br />

Büro für Orts- <strong>und</strong> Lan<strong>des</strong>pflege<br />

Blomberg-Istrup<br />

mit<br />

Städteplaner-Städtebauarchitekt<br />

Dr. Hans-Helmut Nolte<br />

Kassel<br />

Tarnzahl 4009<br />

Kennzahl 157208<br />

FUGMANN JANOTTA bdla<br />

Harald Fugmann,<br />

Landschaftsarchitekt<br />

Berlin<br />

Mitarbeiter/in:<br />

Eike Ahlhausen,<br />

Katalin Ledacs-Kiss


15<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Widukindmuseum<br />

Barmeierplatz<br />

Rathaus<br />

Bolldammbach<br />

Kleinbahnmuseum<br />

Lage <strong>des</strong> Wettbewerbsgebietes im Stadgebiet von <strong>Enger</strong><br />

M 1: 5000 (Auszug aus der Deutschen Gr<strong>und</strong>karte)


16<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - <strong>Platz</strong> <strong>und</strong> <strong>Umfeld</strong> <strong>des</strong> <strong>Gerbereimuseums</strong><br />

Wettbewerbsablauf<br />

Bewerbungsfrist 06.02. - 13.02.2013<br />

Versand der Unterlagen 25.02.2013<br />

Rückfragen bis 17.03.2013<br />

Kolloquium 19.03.2013<br />

Abgabe Planunterlagen 08.05.2013<br />

Preisgericht 06.06.2013<br />

Ausstellung 11.06. - 26.06.2013


<strong>Stadt</strong> <strong>Enger</strong> - Der Bürgermeister<br />

Wettbewerbsbetreuung:<br />

- Fachbereich V - <strong>Drees</strong> & Huesmann . Planer<br />

Bahnhofstraße 44 Vennhofallee 97<br />

32130 <strong>Enger</strong> 33689 Bielefeld<br />

www.enger.de<br />

www.dhp-sennestadt.de

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