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energie am markt<br />

Energiewende treibt Strompreis auch<br />

2014 weiter in die Höhe<br />

Verbraucher müssen für ihren<br />

Strom immer tiefer in die Tasche<br />

greifen. Die Summe der staatlich<br />

bedingten Steuern und Abgaben<br />

ist auf ein Rekordhoch geklettert.<br />

Während die staatlichen Steuern<br />

und Abgaben immer weiter gewachsen<br />

sind, blieb der reine<br />

Netto-Strompreis für Erzeugung,<br />

Transport und Vertrieb im Durchschnitt<br />

konstant“, erläutert der<br />

Vertriebsleiter der <strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong><br />

AG, Christoph Ulrich.<br />

Der Anteil der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Steuern, Abgaben<br />

und Umlagen am Strompreis<br />

liegt aktuell bei rund 50<br />

Prozent. Tendenz steigend. „Das<br />

geht auch an der Preisgestaltung<br />

der <strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong> AG nicht spurlos<br />

vorüber. Wir versuchen diese Erhöhungen<br />

durch günstigen Einkauf<br />

und andere Maßnahmen zu<br />

kompensieren. Aber die jüngsten<br />

und die zu erwartenden Preissteigerungen<br />

kann die <strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong><br />

AG nicht mehr auffangen.<br />

Vor allem die stark gestiegene<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG)-Umlage hatte den Strompreis<br />

bereits zum Jahresanfang<br />

Eine Ära ist bei der <strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong><br />

AG zu Ende gegangen. Wolfgang<br />

Hellenbrandt wurde in den<br />

Vorruhestand verabschiedet.<br />

1971 begann er seine Laufbahn<br />

bei dem städtischen Versorgungsunternehmen.<br />

„Damals<br />

noch als Masseur in der Kurklinik<br />

Drachenfels. Der Kurbetrieb in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong> stand damals unter<br />

der Regie der BHAG“, blickt<br />

Hellenbrandt zurück. Als die Klinik<br />

1989 geschlossen wurde,<br />

wechselte er in die Finanzbuchhaltung,<br />

Bau- und Vertragsabrechnung,<br />

bei der BHAG. Bis zu<br />

seinem Wechsel in die Altersteilzeit<br />

am 1. August 2013 arbeitete<br />

er in dieser Abteilung.<br />

Staatliche Abgaben steigen immer weiter<br />

in die Höhe getrieben. 2014<br />

wird die über den Strompreis<br />

zu zahlende Umlage zur Förderung<br />

erneuerbarer Energien einer<br />

Studie zufolge erneut steigen.<br />

Hinzu kommen die Ausnahmeregelungen<br />

für die Industrie bei<br />

den Netzentgelten, die von 805<br />

Millionen Euro auf 1,1 bis 1,2<br />

Milliarden Euro steigen könnten.<br />

Das ist das Ergebnis einer Studie<br />

des Forums Ökologisch-Soziale<br />

Marktwirtschaft im Auftrag der<br />

Grünen-Fraktion. Die Industrierabatte<br />

werden von den übrigen<br />

Stromkunden über eine weitere<br />

Umlage bezahlt, die ebenfalls Teil<br />

des Strompreises ist. Zudem, so<br />

Die Ökostrom-Umlage<br />

Bereits Anfang 2012 war die EEG- oder<br />

Ökostrom-Umlage geringfügig von netto<br />

3,530 auf 3,590 Cent pro Kilowattstunde<br />

(ct/kWh) gestiegen. Zusätzlich wurde<br />

zum 1. Januar 2012 eine neue Umlage<br />

in Höhe von netto 0,151 ct/kWh zur<br />

Entlastung energieintensiver Industrien<br />

eingeführt.<br />

„Diese Erhöhungen hat die <strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong><br />

AG auffangen können. Ihre Strompreise<br />

blieben stabil “, so Christoph Ulrich.<br />

Hellenbrandt hat sich in den 42<br />

Jahren bei dem städtischen Versorgungsunternehmen<br />

immer<br />

überdurchschnittlich engagiert.<br />

15 Jahre saß er als Arbeitnehmervertreter<br />

im Aufsichtsrat. 13<br />

Jahre lang konnte der Betriebsrat<br />

auf seine Mitarbeit zählen.<br />

Vier Jahre war er Betriebsratvorsitzender.<br />

Wolfgang Hellenbrandt wurde<br />

in Eupen in Belgien geboren. Aus<br />

berufl ichen Gründen kam er ins<br />

Rheinland, wo er, wie er lachend<br />

sagt, auch seine Liebe gefunden<br />

hat. Zwei Kinder und mittlerweile<br />

vier Enkelkinder gehören zur<br />

Familie. „Das fünfte Enkelkind<br />

kommt im November zur Welt“,<br />

hatte Bundesminister Peter Altmeier<br />

unlängst erklärt, sei die<br />

Umlage im Jahr 2012 zu niedrig<br />

angesetzt worden, weshalb der<br />

Fehlbetrag im kommenden Jahr<br />

aufgeschlagen werde müsse.<br />

„Wie sich die weiteren staatlichen<br />

Steuern und Abgaben in<br />

2014 entwickeln, kann man zum<br />

jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit<br />

Sicherheit sagen. Die Erfahrung<br />

der letzten Jahre hat jedoch gezeigt,<br />

dass die Preisentwicklung<br />

immer steigend war“, so Ulrich.<br />

Durch diese Entwicklungen<br />

könnte zukünftig die Jahres-<br />

Stromrechnung etwa eines Drei-<br />

Personen-Haushalts mit 3500<br />

Zum 1. Januar 2013 erhöhte sich die<br />

EEG-Umlage auf 5,277 ct/kWh (netto),<br />

die Umlage auf 0,329 ct/kWh (netto)<br />

und der Aufschlag zur Förderung von<br />

Kraft-Wärme-Kopplung auf 0,126 ct/kWh<br />

(netto).<br />

Zusätzlich wurde eine Offshore-Haftungsumlage<br />

von 0,250 ct/kWh (netto)<br />

eingeführt, die das Risiko der Investoren<br />

bei verspätetem Anschluss der Anlagen<br />

an das Stromnetz verringern soll.<br />

Kilowattstunden Verbrauch erstmals<br />

die Grenze von 1000 Euro<br />

durchbrechen. Der Strompreis<br />

setzt sich aus den folgenden<br />

Kosten zusammen:<br />

• Stromerzeugung (eigentliche<br />

Energiegewinnung)<br />

• Stromtransport (Netzentgelte)<br />

• Konzessionsabgabe<br />

• Stromsteuer<br />

• EEG-Umlage (Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz)<br />

• KWK-Umlage (Kraft-Wärme-<br />

Kopplungsgesetz)<br />

• Offshore-Haftungsumlage<br />

• Abgabe nach § 19 Abs. 2 der<br />

Strom NEV<br />

• Mehrwertsteuer<br />

Gesamtvolumen der staatlichen<br />

Abgaben: gut 50 Prozent. Die<br />

Kosten für den Strom selbst machen<br />

nur rund 30 Prozent des<br />

Endpreises aus.<br />

Nach 42 Jahren<br />

Wolfgang Hellenbrandt verabschiedet<br />

freut sich der Opa, der jetzt endlich<br />

viel Zeit für die Familie hat.<br />

Zeit bleibt auch endlich für seine<br />

Hobbys Gartenarbeit, Fahrradfahren<br />

und Lesen. Auf sein Ausscheiden<br />

bei der <strong>Bad</strong> <strong>Honnef</strong><br />

AG blickt er mit einem weinenden<br />

und einem lachenden Auge.<br />

„Ich habe wirklich gerne bei der<br />

BHAG gearbeitet. Sie hat meiner<br />

Familie eine sichere Existenz gegeben.<br />

Ich denke, ich habe mit<br />

meinem Engagement im Aufsichtsrat<br />

und Betriebsrat auch<br />

einiges zurückgegeben. Es war<br />

sozusagen eine Win-Win-Situation“,<br />

ist er überzeugt. Auch künftig<br />

will er sich für die Allgemeinheit<br />

einsetzen und würde sich<br />

gerne als Schöffe zur Verfügung<br />

stellen<br />

Jens Nehl (links) und Peter<br />

Storck verabschiedeten Wolfgang<br />

Hellenbrandt (Mitte).<br />

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