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Typomag-Paris-von-Beatrice-Dommenz.pdf

Semesterprojekt Typomag von Beatrice Dommenz: Das Typomag mit dem Thema 'Paris' feiert seine erste und einzige Auflage. Paris beginnt im Kopf, so heißt es im Typomag. Auf 60 Seiten dreht sich alles um das typografische Bild von Paris, seine Künstler und Musik. Außerdem übernehmen Paris' Gegenstück, die quirrlige Küstenstadt Marseille, die berühmten Plakate von Toulouse Lautrec, dreidimensionale Typografie sowie der Schriftenmeister Adrian Frutiger und weitere Typomanen, die sich in unseren Städten herumtreiben, tragende Rollen.

Semesterprojekt Typomag von Beatrice Dommenz: Das Typomag mit dem Thema 'Paris' feiert seine erste und einzige Auflage. Paris beginnt im Kopf, so heißt es im Typomag. Auf 60 Seiten dreht sich alles um das typografische Bild von Paris, seine Künstler und Musik. Außerdem übernehmen Paris' Gegenstück, die quirrlige Küstenstadt Marseille, die berühmten Plakate von Toulouse Lautrec, dreidimensionale Typografie sowie der Schriftenmeister Adrian Frutiger und weitere Typomanen, die sich in unseren Städten herumtreiben, tragende Rollen.

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09<br />

SAVOIR ECRIRE<br />

Die Kunst zu Schreiben<br />

Der Eindruck der Einheitlichkeit im Auftreten <strong>von</strong> Schriften überall<br />

in <strong>Paris</strong> bestätigt die Vermutung, dass die Selbstdarstellung der Stadt<br />

<strong>von</strong> einer Hand geplant und einem Großteil der Akteure − Geschäften,<br />

Cafés und Restaurants − beflissen umgesetzt wurde.<br />

Das Stadtbild <strong>von</strong> <strong>Paris</strong> ist Mitte des 19. Jahrhunderts tatsächlich aufwendig<br />

umgestaltet worden. Die Ursache für dieses Großprojekt war<br />

Platzmangel: zu viele Menschen wohnten auf zu wenig Raum. Große<br />

Mietshäuser wurden geschaffen und die Hauptstadt erhielt ein neues<br />

Gesicht. Nach den Plänen des Stadtplaners Georges-Eugène Haussmann<br />

wurden zahlreiche Straßen zu Boulevards verbreitert, die als<br />

Sichtachsen zwischen Monumenten dienten. Dafür wurden tausende<br />

kleine Häuser abgerissen, zum Beispiel rings um die Kathedrale Notre Dame auf der Île de la Cité. Die neuen,<br />

größeren Gebäude wurden in einem Stil-Gemisch mit überwiegend neo-klassizistischen, barocken und<br />

Renaissance-Elementen errichtet. Die herrschaftliche Wirkung wurde durch die Verwendung <strong>von</strong> Renaissance<br />

Antiqua Schriften, die der Capitalis Quadrata ähneln, unterstützt. Die Einheitlichkeit der <strong>Paris</strong>er<br />

Straßenzüge, die mit der fast industriellen Aufwertung ihr heutiges Aussehen erhielten, verliert also ein<br />

bisschen ihrer Romantik.<br />

Das Ergebnis dieser Stadterneuerung greift jedoch auf eine lange Tradition der Typografie in <strong>Paris</strong> zurück.<br />

Denn die französische Hauptstadt zählte mit der Sorbonne schon Ende des 16. Jahrhunderts zu einem der<br />

wichtigsten typografischen Zentren Europas. Durch die Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts<br />

wandelte sich die Welt des Wissens rasant. Aufklärung, Humanismus, Liberalisierung und Typografie<br />

sind demnach eng miteinander verwoben. Anteil an diesem Fortschritt haben unter anderem der <strong>Paris</strong>er<br />

Typograf Antoine Augereau und sein Schüler Claude Garamond, die um 1530 die Französische Renaissance<br />

Antiqua entwickelten. Mit dem harmonischen Schriftbild und einer sehr guten Lesbarkeit wurde die<br />

Antiqua-Schrift speziell für den Druck geschaffen.

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