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Plakatpionier: Lautrec machte den Weg frei für zukünftige Entwicklungen
in Sachen Plakatgestaltung und Werbung.
Mit der japanischen Kunst kam Lautec durch seinen Freund Vincent
van Gogh in Berührung, welcher Farbholzschnitte aus Japan besaß.
Lautrec sammelte japanische Kunst und Gegenstände, er verkleidete
sich gern in Kimonos und liebte japanische Mal- und Zeichenuntensilien.
Formal übernahm Lautrec oftmals die Schattenlosigkeit, die hellen
Farben, die ungewöhnlichen Bildausschnitte und Kompositionsmittel
japanischer Holzschnitte.
Nicht zuletzt ist Lautrecs Monogramm, mit dem er seine
Bilder versah, japanisch inspiriert. Bei seinen Plakaten
ging Lautrec oft den Weg von lockeren Skizzen über
Entwürfe zum vereinfachten, systematisierten Endstadium.
Seine Liebe für skizzenhaftes Ausführen und die gewagten Themen
brachten ihm aber nicht nur Bewunderung, sondern erregten bei
vielen Zeitgenossen größten Anstoß. Ebenso anrüchig fand man seine
Arbeit mit Fotografien, welche er als Gedächtnisstütze und Hilfe bei
der Komposition verwendete. Lautrec sah es gelassen. Er hatte einen
Stamm-Fotografen, der für ihn die nötigen Fotografien anfertigte.
Obwohl das Leben von Toulouse-Lautrec mit 37 Jahren ein kurzes war,
hinterlässt der Maler und Grafiker ein bedeutendes künstlerisches Erbe.
Lautrec erschuf als erster das Plakat so, wie wir es heute kennen,
mit seinen spezifischen Eigenschaften wie der Konturhaftigkeit der
Formen, dem Grotesken, den ungewöhnlichen Bildausschnitten, der
Silhouettenhaftigkeit und der Verwendung auffallender Farbflecken.
Text: Olga Kleim // Berlin