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Dortmunder Kinder. Besser essen. Mehr bewegen. - In Form

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Abschlussbericht der <strong>Kinder</strong>leicht-Region<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Dortmund<br />

<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>.<br />

<strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Abschlussbericht<br />

„<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.“<br />

Ein Projekt zur Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n<br />

vom 21.09.2006 bis 30.11.2009<br />

2


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

DoKi. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Ein Netzwerk zur Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n<br />

Verantwortlich:<br />

Stadt Dortmund Gesundheitsamt<br />

Dr. Annette Düsterhaus<br />

Projektleitung<br />

Dr. Hildegard Kratz<br />

Projektkoordination<br />

Hania Orthbandt<br />

in Kooperation mit den Netzwerkpartnern:<br />

Technische Universität Dortmund, Fakultät 14,<br />

Professur Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung<br />

Professor Dr. <strong>In</strong>g. Günter Eissing, Julia Lißek<br />

Ausschuss für den Schulsport in der Stadt Dortmund<br />

Gisbert Krüger<br />

Bewegungsambulatorium an der Technischen Universität Dortmund e.V.<br />

Dr. Stefanie Kuhlenkamp, Christiane Stach<br />

Deutscher <strong>Kinder</strong>schutzbund Ortsgruppe Dortmund e.V.<br />

Martina Furlan<br />

Erleben Lernen Erfahren e.V. (ELE e.V.) in Kooperation mit PariSozial gGmbH<br />

Lucia Schlütter (ELE), Klaudia Weindorf (PariSozial)<br />

Familien-Projekt der Stadt Dortmund<br />

Kordula Leyk, Annette Stromberg<br />

Gesundheitsamt der Stadt Dortmund, Gesundheitsdienst für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche<br />

Dr. Anja Frieß<br />

Gesundheitsamt der Stadt Dortmund, Koordinationsstelle im Gesundheitsbereich<br />

Jennifer Beck, Susanne Fleck<br />

Jugendamt der Stadt Dortmund, Erziehungsberatungsstelle Mengede<br />

Karin Brauckhoff<br />

Schulamt für die Stadt Dortmund<br />

Waltraud Frische<br />

StadtSportBund Dortmund e.V.<br />

Mathias Grasediek, Iris Jungmann<br />

3


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

<strong>In</strong>haltsverzeichnis<br />

1. Projektübergreifende Darstellung 09<br />

1.1 Einleitung 09<br />

1.2 Aufgabenstellung und Ziel des Vorhabens 10<br />

1.3 Voraussetzungen für das Vorhaben 11<br />

1.4 Projektmanagement 13<br />

1.5 Planung und Ablauf der Maßnahmen 14<br />

1.6 Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Einrichtungen und<br />

<strong>In</strong>stitutionen 16<br />

2. Eingehende Darstellung der Maßnahmen 16<br />

2.1 Teilprojekt 1.3 „Stadtbezirksbezogene Beratung zur Übergewichtsprävention<br />

in den zwölf Familienbüros der Stadt Dortmund“ 18<br />

2.1.1 Maßnahme in der Antragsphase 18<br />

2.1.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 18<br />

2.1.3 Erzielte Ergebnisse 21<br />

2.1.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 22<br />

2.2 Teilprojekt 1.4 „Muttersprachliche Elternbegleiter/innen in der<br />

Prävention von Übergewicht 24<br />

2.2.1 Maßnahme in der Antragsphase 24<br />

2.2.1.1 Ziele 24<br />

2.2.1.2 Ansatz 24<br />

2.2.1.3 Methode 25<br />

2.2.1.4 Ablaufplanung 25<br />

2.2.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 25<br />

2.2.3 Erzielte Ergebnisse 26<br />

2.2.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 27<br />

2.2.4.1 Hemmende Faktoren 27<br />

2.2.4.2 Fördernde Faktoren 28<br />

2.2.4.3 Empfehlung 29<br />

2.3 Teilprojekt 1.5“ Ausweitung der Erziehungsberatung auf die<br />

Prävention von Übergewicht 31<br />

2.3.1 Maßnahme in der Antragsphase 31<br />

2.3.1.1 Geplante Maßnahmen 31<br />

2.3.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 32<br />

2.3.3 Erzielte Ergebnisse 32<br />

2.3.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 32<br />

2.3.4.1 Hemmende Faktoren 32<br />

2.3.4.2 Fördernde Faktoren 33<br />

4


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.3.4.3 Empfehlung 33<br />

2.4 Maßnahmen zu schulinterner Lehrerfortbildung 34<br />

2.4.1 Maßnahme in der Antragsphase 34<br />

2.4.1.1 Ziele 34<br />

2.4.1.2 Ansatz 34<br />

2.4.2 Maßnahmendurchführung während der Projektlaufzeit 34<br />

2.4.2.1 Ziele während der Projektlaufzeit 35<br />

2.4.2.2 Maßnahmen während der weiteren Projektlaufzeit 35<br />

2.4.2.3 Erzielte Ergebnisse 36<br />

2.4.3 Gesamtbewertung des Teilprojekts 36<br />

2.5 Teilprojekt 1.7 „Ernährungs- und Bewegungsberatung bei der<br />

Schuleingangsuntersuchung“ 37<br />

2.5.1 Maßnahme in der Antragsphase 37<br />

2.5.1.1 Ziele 37<br />

2.5.1.2 Ansatz 37<br />

2.5.1.3 Methode und Ablaufplanung 37<br />

2.5.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 37<br />

2.5.2.1 Ziele 37<br />

2.5.2.2 Methode und Ablaufplanung 38<br />

2.5.3 Erzielte Ergebnisse 38<br />

2.5.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 40<br />

2.6 Teilprojekt 1.8 „Bärenstark - Ernährungs- und Bewegungsangebot<br />

für Eltern mit <strong>Kinder</strong>n unter drei Jahren“ 41<br />

2.6.1 Maßnahme in der Antragsphase 41<br />

2.6.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 42<br />

2.6.3 Erzielte Ergebnisse 42<br />

2.6.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 43<br />

2.7 Teilprojekt 2.2 „Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder“ 45<br />

2.7.1 Ziele in der Antragsphase 45<br />

2.7.2 Maßnahme in der Antragsphase 45<br />

2.7.3 Erzielte Ergebnisse in der Pilotphase 45<br />

2.7.4. Maßnahmendurchführung während der weiteren Projektlaufzeit 46<br />

2.7.4.1 Ziele 46<br />

2.7.4.2 Maßnahmen 46<br />

2.7.4.3 Erzielte Ergebnisse 47<br />

2.7.5 Gesamtbewertung des Teilprojekts 48<br />

2.8 Teilprojekt 3.1 „Zugang zu den Sportvereinen“ 49<br />

2.8.1 Maßnahme in der Antragsphase 49<br />

2.8.1.1 Ziele 49<br />

5


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.8.1.2 Ansatz 49<br />

2.8.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 49<br />

2.8.2.1 Methode 49<br />

2.8.2.2 Ablaufplanung 49<br />

2.8.3 Erzielte Ergebnisse 50<br />

2.8.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 50<br />

2.8.4.1 Hemmende Faktoren 50<br />

2.8.4.2 Fördernde Faktoren 50<br />

2.9 Teilprojekt 3.2 „Patenschaften mit Sportvereinen“ 51<br />

2.9.1 Maßnahme in der Antragsphase 51<br />

2.9.1.1 Ziele 51<br />

2.9.1.2 Ansatz 51<br />

2.9.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 51<br />

2.9.2.1 Methode 51<br />

2.9.2.2 Ablaufplanung 51<br />

2.9.3 Erzielte Ergebnisse 52<br />

2.9.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 53<br />

2.9.4.1 Hemmende Faktoren 53<br />

2.9.4.2 Fördernde Faktoren 53<br />

2.9.4.3 Empfehlung 54<br />

2.10 Teilprojekt 3.3 „Qualifizierung von Lehrern und Mitarbeitern an<br />

Schulen im Rahmen von DOLF (<strong>Dortmunder</strong> Lehrerfortbildung)“ 55<br />

2.10.1 Maßnahme in der Antragsphase 55<br />

2.10.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 55<br />

2.10.3 Erzielte Ergebnisse 56<br />

2.10.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 56<br />

2.10.4.1 Hemmende Faktoren 56<br />

2.10.4.2 Fördernde Faktoren 56<br />

2.11 Teilprojekt 3.4 „Förder- und Fitnessgruppen“ 57<br />

2.11.1 Maßnahme in der Antragsphase 57<br />

2.11.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 57<br />

2.11.3 Erzielte Ergebnisse 58<br />

2.11.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 59<br />

2.12 Teilprojekt 3.5 „Bewegungs- und Ernährungsförderung im<br />

Offenen Ganztag – Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner“ 60<br />

2.12.1 Maßnahme in der Antragsphase 60<br />

2.12.1.1 Ziele 60<br />

2.12.1.2 Ansatz und Methoden 60<br />

6


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.12.1.3 Ablaufplanung 61<br />

2.12.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 62<br />

2.12.3 Erzielte Ergebnisse 62<br />

2.12.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 62<br />

2.12.4.1 Hemmende Faktoren 62<br />

2.12.4.2 Fördernde Faktoren 63<br />

2.12.4.3 Empfehlung 63<br />

2.13 Teilprojekt 3.6 „Pausenkisten“ 64<br />

2.13.1 Maßnahme in der Antragsphase 64<br />

2.13.1.1 Ziele 64<br />

2.13.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 64<br />

2.13.3 Erzielte Ergebnisse 65<br />

2.13.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 65<br />

2.13.4.1 Hemmende Faktoren 65<br />

2.13.4.2 Fördernde Faktoren 65<br />

2.14 Teilprojekt 3.8 „Aufbau eines Fachkräftepools Bewegung,<br />

Spiel und Sport“ 66<br />

2.14.1 Maßnahme in der Antragsphase 66<br />

2.14.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 66<br />

2.14.3 Erzielte Ergebnisse 67<br />

2.14.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 68<br />

2.15 Teilprojekt 4.1 „Bewertung von Speiseangeboten im<br />

Offenen Ganztag“ 70<br />

2.15.1 Maßnahme in der Antragsphase 70<br />

2.15.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 70<br />

2.15.3 Erzielte Ergebnisse 71<br />

2.15.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 71<br />

2.15.4.1 Hemmende Faktoren 71<br />

2.15.4.2 Fördernde Faktoren 71<br />

2.16 Teilprojekt 4.2 „Organisationsentwicklung in Einrichtungen“ 73<br />

2.16.1 Maßnahmen in der Antragsphase 73<br />

2.16.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 74<br />

2.16.3 Erzielte Ergebnisse 75<br />

2.16.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 75<br />

2.17 Teilprojekt 5.1 „Erweiterung der Erhebung der<br />

Schuleingangsuntersuchung“ 76<br />

2.17.1 Maßnahme in der Antragsphase 76<br />

2.17.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 76<br />

7


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.17.3 Erzielte Ergebnisse 76<br />

2.17.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 76<br />

2.17.4.1 Hemmende Faktoren 76<br />

2.17.4.2 Fördernde Faktoren 77<br />

2.18 Teilprojekt 5.2 „Längsschnittuntersuchung zur Entwicklung<br />

des Body Mass <strong>In</strong>dex (BMI)“ 78<br />

2.18.1 Maßnahme in der Antragsphase 78<br />

2.18.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 78<br />

2.18.3 Erzielte Ergebnisse 79<br />

2.18.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 79<br />

2.19 Teilprojekt 6.2 „Aufbau einer <strong>In</strong>ternetplattform“ 80<br />

2.19.1 Maßnahme in der Antragsphase 80<br />

2.19.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit 80<br />

2.19.3 Erzielte Ergebnisse 81<br />

2.19.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts 82<br />

2.19.4.1 Hemmende Faktoren 82<br />

2.19.4.2 Fördernde Faktoren 83<br />

3. Gesamtbewertung für die Zielerreichung auf der Ebene des<br />

Projektmanagements und des Projektnetzwerks 84<br />

3.1 Hemmende Faktoren 86<br />

3.2 Fördernde Faktoren 88<br />

4. Zusammenfassung des Abschlussberichtes 91<br />

Anlagen 94<br />

8


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

1 Projektübergreifende Darstellung<br />

1.1 Einleitung<br />

Dortmund ist eine Großstadt am östlichen Rand des Ruhrgebiets und die größte Stadt Westfalens.<br />

Es gibt zwölf Stadtbezirke, deren Bevölkerungszusammensetzung und <strong>In</strong>frastruktur<br />

stark variieren. Die ehemalig als Kohle-, Stahl- und Bierstadt bekannte Stadt ist heute Universitätsstadt,<br />

Versicherungsstandort und mit dem „dortmund-projekt“ ein interessanter Standort<br />

für Neue Medien, Mikrosystemtechnik und Logistik. <strong>In</strong> Dortmund werden jährlich ungefähr<br />

5.400 <strong>Kinder</strong> geboren. Damit gehören ungefähr 55.000 <strong>Kinder</strong> unter 10 Jahren zu der Zielgruppe<br />

des <strong>Dortmunder</strong> Projektes.<br />

Das Gesundheitsamt Dortmund führt die Schuleingangsuntersuchungen durch. Die Ergebnisse<br />

über mehrere Jahre zeigen, dass durchschnittlich 7,7 % der jährlich rund 5.000 untersuchten<br />

<strong>Kinder</strong> übergewichtig und weitere durchschnittlich 5,7% sogar adipös sind (s. Abb. 1).<br />

Dabei liegt der Anteil übergewichtiger oder adipöser <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund deutlich<br />

über dem der <strong>Kinder</strong> mit deutschen Eltern.<br />

Abb. 1: Gewichtsstatus in der <strong>Dortmunder</strong> Schuleingangsuntersuchung<br />

Wenngleich verschiedene Konzepte und Maßnahmen in Dortmund zur Prävention und Reduktion<br />

von Übergewicht bestehen, verlaufen diese zum Teil parallel zueinander, zum Beispiel<br />

in einzelnen Stadtteilen und sind nicht aufeinander abgestimmt. Es existiert kein Konzept,<br />

das flächendeckend auf gesamtstädtischer Ebene greift. Teilweise beziehen sich die<br />

Konzepte entweder nur auf den Aspekt Ernährung oder die Bewegungsförderung, selten findet<br />

sich eine gleichrangige Berücksichtigung beider Aspekte. <strong>In</strong> der Regel ist die Adipositasprävention<br />

nicht explizierter Bestandteil des Zielsystems von Einrichtungen wie <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

oder Schulen, so dass <strong>In</strong>itiativen stark vom Engagement einzelner Personen<br />

abhängen, nicht aber der Alltagspraxis der Einrichtungen zuzurechnen sind. Obwohl die or-<br />

9


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

ganisatorische Einbindung in <strong>Kinder</strong>garten oder Schulen die Erreichbarkeit von <strong>Kinder</strong>n und<br />

Eltern erleichtert, setzen präventive Maßnahmen hier oftmals zu spät an, d.h. wenn sich bestimmte<br />

Ernährungs- und Bewegungsmuster bereits verfestigt haben und schwerer veränderbar<br />

sind. Außerdem fokussieren herkömmliche Angebote z.B. in Schulen oder <strong>Kinder</strong>gärten<br />

teilweise einseitig die Zielgruppe der <strong>Kinder</strong>, wenngleich nachgewiesen werden konnte, dass<br />

sich das Ernährungsverhalten nicht ohne die Beteiligung von Eltern verändern lässt.<br />

Mit den bisherigen Ansätzen werden zudem bestimmte, zum Teil besonders betroffene Gruppen<br />

(<strong>Kinder</strong> aus sozial benachteiligten, bildungsfernen Schichten oder mit Migrationshintergrund)<br />

nicht erreicht und eine dauerhaft wirksame Prävention ist nur durch das abgestimmte<br />

Handeln der verschiedenen Akteure zu erzielen.<br />

1.2 Aufgabenstellung und Ziel des Vorhabens<br />

<strong>In</strong> dieser Situation startet Ende 2006 das Projekt „<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong> (DoKi). <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>.<br />

<strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.“ mit einer Laufzeit bis Ende November 2009 und dem Ziel, ein Netzwerk<br />

aufzubauen und Angebote zur Adipositasprävention in Schulen, <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

und im Alltag von Familien zu verankern.<br />

Das <strong>Dortmunder</strong> Projekt will dem zunehmenden Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n im Alter von 0 bis<br />

10 Jahren durch ganzheitliche, multidisziplinäre Maßnahmen vorbeugen. Gemäß den Prinzipien<br />

der Gesundheitsförderung der Ottawa-Charta sollen mit den Maßnahmen sowohl<br />

Verhaltensänderungen bei den <strong>Kinder</strong>n, Jugendlichen, Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen<br />

und Akteuren als auch die<br />

Änderung der Verhältnisse in den Organisationen, den Einrichtungen und ihrer Strukturen<br />

im Sinne eines salutogenetischen Gesundheitsverständnisses<br />

erreicht werden.<br />

Das Projekt greift dazu die in der Kommune vorhandenen Strategien auf, will die bislang zum<br />

Teil unverbundenen oder parallel ablaufenden Angebote lokaler Akteure miteinander vernetzen,<br />

schrittweise flächendeckend ausbauen und gemeinsam neue innovative Wege zur Prävention<br />

erproben. Daneben werden Kontakte zu niedrigschwellig zugänglichen Einrichtungen<br />

geknüpft, um auch die Selbsthilfepotenziale und Strukturen der schwer zu erreichenden Zielgruppen<br />

zu stärken. Möglichst frühzeitig sollen die Eltern einbezogen werden, um eine gesunde<br />

Ernährung und ausreichende Bewegung ihrer <strong>Kinder</strong> zu fördern. Hierbei geht es vor<br />

allem um die Stärkung von Elternkompetenzen zur aktiven Verantwortungsübernahme an der<br />

gesunden Entwicklung ihrer <strong>Kinder</strong>.<br />

Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Netzwerkes ist die <strong>In</strong>tegration der Prävention<br />

in das Zielsystem der beteiligten Einrichtungen. Es wird ein standardisierter Prozess zur<br />

Adipositasprävention aufgebaut. Dies erfordert eine Neuorientierung innerhalb der beteiligten<br />

Organisationen und die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu verändern und Prozesse der<br />

Personalentwicklung und –qualifizierung einzuleiten. <strong>In</strong> diesem Sinne will das Projekt zu<br />

10


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

einem Organisationsentwicklungsprozess der beteiligten Einrichtungen beitragen. Das Projekt<br />

soll dazu führen, dass gesundheitsfördernde Aktivitäten und präventive Vorgehensweisen in<br />

Dortmund nachhaltig wirken.<br />

1.3 Voraussetzungen für das Vorhaben<br />

Das Projekt besitzt eine komplexe Projektstruktur. Die Netzwerkpartner haben für Umsetzung<br />

der Maßnahmen zur Adipositasprävention in ihren Angeboten unterschiedliche Schwerpunkte<br />

gesetzt. So werden 6 <strong>In</strong>terventionsbereiche berücksichtigt.<br />

Die <strong>In</strong>terventionsansätze mit den Schwerpunkten sind:<br />

1. Zugang zu schwer erreichbaren Familien<br />

2. Ernährung<br />

3. Bewegung<br />

4. Organisations- und Personalentwicklung<br />

5. Gesundheitsberichterstattung<br />

6. Koordination des Netzwerks und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Abb. 2: <strong>In</strong>terventionsansätze von Doki<br />

Die insgesamt 22 Teilprojekte des Gesamtprojektes sind je ihrer Schwerpunktsetzung den<br />

<strong>In</strong>terventionsansätzen 1-6 zugeordnet. Sie können auch als „Maßnahmebündel“ verstanden<br />

werden.<br />

1 Zugang zu schwer erreichbaren Familien<br />

1.3 Stadtbezirksbezogene Beratung zur Prävention von Übergewicht in den zwölf Familienbüros<br />

der Stadt Dortmund<br />

1.4 Muttersprachliche Elternbegleiter/innen in der Prävention von Übergewicht<br />

1.5 Ausweitung der Erziehungsberatung auf die Prävention von Übergewicht<br />

1.6 Elternschulung zur Prävention von Übergewicht in den Bereichen Ernährung und<br />

Bewegung<br />

1.7 Ernährungs- und Bewegungsberatung bei der Schuleingangsuntersuchung<br />

1.8 “Bärenstark” - Ernährungs- und Bewegungsangebot für Eltern mit <strong>Kinder</strong>n unter drei<br />

Jahren<br />

11


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2 Übergewichtsprävention mit dem Schwerpunkt Ernährung<br />

2.1 Stationenlernen: Frühstück in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen und Ganztagsschulen<br />

2.2 Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder<br />

3 Übergewichtsprävention mit dem Schwerpunkt Bewegung<br />

3.1 Zugang zu Sportvereinen<br />

3.2 Patenschaften von Sportvereinen für Einrichtungen<br />

3.3 Qualifizierung von Lehrern/innen und Mitarbeitern/innen an Schulen<br />

3.4 Förder- und Fitnessgruppen<br />

3.5 “Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner” - Ernährungs- und Bewegungsförderung in<br />

offenen Ganztagsschulen<br />

3.6 Pausenkisten<br />

3.7 Bewegter Unterricht<br />

3.8 Aufbau eines Fachkräftepools “Bewegung, Spiel und Sport”<br />

4 Übergewichtsprävention mit dem Schwerpunkt Organisationsentwicklung<br />

4.1 Bewertung von Speiseangeboten im Offenen Ganztag<br />

4.2 Organisationsentwicklung in Einrichtungen<br />

5 Übergewichtsprävention mit dem Schwerpunkt Gesundheitsberichtserstattung<br />

5.1 Erweiterung der Erhebung der Schuleingangsuntersuchung<br />

5.2 Längsschnittuntersuchung der Entwicklung des Body Mass <strong>In</strong>dex (BMI)<br />

6 Übergewichtsprävention mit dem Schwerpunkt Netzwerk und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

6.1 Geschäftsführung des Netzwerks im Gesundheitsamt der Stadt Dortmund<br />

6.2 Aufbau einer <strong>In</strong>ternetplattform<br />

Für das Vorhaben haben sich 10 Akteure zu einer Kooperationsgemeinschaft zusammengeschlossen.<br />

Der Aufbau des Netzwerks zur Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n von 0-10<br />

Jahren soll dazu beitragen, dass die Gesundheit der <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong> von Anfang an erhalten<br />

bleibt. Unterschiedlichste lokale Akteure arbeiten nicht unabhängig voneinander, sondern<br />

tauschen ihr Spezialwissen aus und verbessern so ihre Angebote.<br />

12


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Zum Netzwerk gehören:<br />

das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund<br />

die Technische Universität Dortmund, die Professur Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung<br />

(vormals Fach Hauswirtschaftswissenschaft (HWW))<br />

das Schulamt für die Stadt Dortmund<br />

das Familien-Projekt der Stadt Dortmund<br />

das Jugendamt der Stadt Dortmund<br />

der Ausschuss für den Schulsport in der Stadt Dortmund<br />

der StadtSportBund Dortmund e.V.<br />

der Erleben Lernen Erfahren e.V. (ELE e.V.) in Kooperationsgemeinschaft mit<br />

der PariSozial Dortmund gGmbH<br />

das Bewegungsambulatorium an der Technischen Universität Dortmund e.V.<br />

der <strong>Kinder</strong>schutzbund Dortmund e.V.<br />

1.4 Projektmanagement<br />

Antragsteller und Zuwendungsempfänger für das Gesamtprojekt war die Stadt Dortmund. Die<br />

Projektleitung lag beim Gesundheitsamt der Stadt Dortmund. Im Rahmen des Projektes<br />

"DoKi. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>." wurde für die Projektlaufzeit von<br />

3 Jahren eine Stelle für die Projektkoordination und Geschäftsführung des Netzwerkes gefördert.<br />

Aufgabe der Projektkoordination war die Sicherstellung eines geordneten Ablaufs der Teilprojekte<br />

und der Netzwerkzusammenarbeit. Ihr oblag die Administration des Projektes, die<br />

Sicherstellung der Kommunikation im Netzwerk, die Zusammenführung der Berichtserstattungen<br />

der DoKi-Teilprojektpartner/innen, die Sicherstellung und das Controlling des Mittelflusses<br />

sowie die Erstellung der Nachweise der Mittelverwendung. Weiterhin unterstützte sie<br />

die Öffentlichkeitsarbeit, begleitete den Aufbau der <strong>In</strong>ternetplattform und unterstützte die<br />

Durchführung der Evaluation. Alle Handlungsschritte und Aktivitäten erfolgten in enger Zusammenarbeit<br />

und Abstimmung mit der Projektleitung.<br />

Der gesamte Projektprozess wurde zudem von einem Koordinierungsteam begleitet. Diese<br />

Aufgabe teilten sich das Gesundheitsamt und die Professur Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung<br />

der Fakultät 14 der Technischen Universität Dortmund.<br />

Zum<br />

Koordinierungsteam gehörten die Gesamtprojektleitung und Koordinatorin vom Gesundheitsamt<br />

und die Teilprojektleitung und Teilprojektkoordinatorin der Technischen Universität. Das<br />

Koordinierungsteam plante die Netzwerktreffen und stimmte die gesamte<br />

Maßnahmesteuerung ab. Auch die verpflichtende Teilnahme an den Bundesnetzwerktreffen<br />

wurde aufgeteilt. Das Koordinierungsteam traf sich regelmäßig in ca. 8 - wöchigen Abständen<br />

und nach Bedarf.<br />

13


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Während der Projektlaufzeit fanden insgesamt 14 Netzwerktreffen statt. Die Netzwerktreffen<br />

informierten alle Beteiligten über den aktuellen Stand. Zu Beginn eines jeden Projektjahres<br />

wurde eine gemeinsame Zielplanung vorgenommen. Die Treffen hatten eine einheitliche<br />

Struktur. Zu Beginn stellte jeweils ein Projektpartner seine <strong>In</strong>stitution vor. Daraus ergaben<br />

sich im Projektverlauf viele weitere Schnittstellen der Zusammenarbeit. Auch neue Partner<br />

oder Kolleginnen und Kollegen konnten so einen guten Einstieg ins Projekt finden. Im Anschluss<br />

berichteten die Netzwerkpartner über den Stand ihrer Teilprojekte, <strong>In</strong>formationen zur<br />

Administration, zur Projektdokumentation, zu Berichten und Finanzen folgten, Planungen und<br />

<strong>In</strong>formationen zu Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen ergänzten die Tagesordnung der<br />

jeweils drei bis vierstündigen Sitzungen.<br />

Zur Stärkung des Netzwerkes fanden öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und ein Workshop<br />

statt. „Dortmund mit peb“ bildete den Auftakt dafür im November 2008. Es folgte ein<br />

Workshop zur Netzwerkverstetigung im Sommer 2009 und eine Fachtagung auf Landesebene<br />

mit allen NRW-<strong>Kinder</strong>leicht-Regionen zum Thema „<strong>Kinder</strong>leicht in NRW“.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit im Netzwerk erfolgte teilprojekt- und themenspezifisch. Die Berichterstattungen<br />

wurden in einer Pressemappe zusammengestellt. (siehe Anlage DoKi-<br />

Pressemappe) Auf mehreren Fachtagungen und Kongr<strong>essen</strong> konnte das Projekt vorgestellt<br />

werden, dafür wurden ein Folder zum Gesamtprojekt und Plakate erstellt. (siehe Anlagen<br />

„DoKi-Gesamtprojektfolder“ und „DoKi-Plakate“). Um die im Projektkontext erprobten<br />

Teilprojekte auch weiterhin bekannt zu machen und anzubieten, wurden sie als Angebote zur<br />

Übergewichtsprävention und zur Förderung eines gesunden Lebensstils bei <strong>Kinder</strong>n in einer<br />

Broschüre zusammengefasst. (siehe Anlage „DoKi-Broschüre „Die Angebote“)<br />

1.5 Planung und Ablauf der Maßnahmen;<br />

Die Planung und der Ablauf der Maßnahmen fand sowohl auf der Gesamtprojektebene als<br />

auch auf Maßnahmeebene statt. Für die Planung und den Ablauf auf Maßnahmeebene waren<br />

die Netzwerkpartner im Rahmen ihrer Teilprojekte selbst verantwortlich. Sie setzten ihre<br />

Vorhaben auf Basis des Antrags und der Bewilligung sowie in enger Abstimmung mit der<br />

Projektleitung und Projektkoordination, die die Schnittstelle zum Fördergeber bildeten (siehe<br />

Abbildung Netzwerk), um. Die jeweiligen Vorhaben und die Gestaltung der Zusammenarbeit<br />

wie beispielsweise die Dokumentation, die Mittelverwendung, die Teilnahme an den Vernetzungstreffen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und anderes mehr waren analog zum Zuwendungsbescheid<br />

per Vertrag mit jedem Kooperationspartner geregelt.<br />

<strong>In</strong>nerhalb des Projektzeitraums ist das Forschungsinstitut für <strong>Kinder</strong>ernährung (FKE) im Jahr<br />

2007 aus dem Projekt ausgestiegen und damit kam es zum Stopp bei der Umsetzung von 3<br />

Teilprojekten. Dafür konnte 2008 – mit der Umwidmungsunterstützung des Fördergebers –<br />

der <strong>Kinder</strong>schutzbund als neuer Partner gewonnen werden, der die Zielgruppe der null- bis<br />

14


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

dreijährigen <strong>Kinder</strong> und ihrer Eltern hauptsächlich mit Migrationshintergrund und sozialer<br />

Benachteiligung mit seinem Angebot erreicht.<br />

Bei der Planung und dem Ablauf der Maßnahmen auf der Gesamtprojektebene ging es im<br />

ersten Projektjahr vornehmlich um die <strong>In</strong>itiierung der einzelnen Teilprojekte und um den<br />

Aufbau der Netzwerkzusammenarbeit. Dafür waren im ersten Projektjahr halbjährliche Besuche<br />

bei den Netzwerkpartnern vor Ort geplant und darüber hinaus nach Bedarf. Der Start der<br />

einzelnen Teilprojekte und Maßnahmen war zeitlich versetzt. Dies lag zum einen daran, dass<br />

einzelne Teilprojekte erst nachträglich bewilligt wurden. Zum anderen war der<br />

Maßnahmestart für viele Teilprojekte auch abhängig von Zeiten und Fristen wie dem Beginn<br />

des Schuljahres. Wichtig war zu Beginn des Gesamtprojektes, sich nicht mit allen Maßnahmen<br />

gleichzeitig an alle Einrichtungen zu wenden. Einrichtungen für <strong>Kinder</strong> sind oft durch<br />

eine Vielzahl von Projektanfragen überfordert. So wurden auch bei der Planung des Ablaufs<br />

von Maßnahmen Schwerpunkte gesetzt. Zuerst wurden in einer groß angelegten Aktion alle<br />

284 <strong>Dortmunder</strong> Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> zunächst über eine Auswahl von 4 Teilprojekten<br />

informiert und aufgefordert sich für eine Beteiligung zu bewerben. Mit der Einbeziehung<br />

von Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> sollten damit so frühzeitig wie möglich die Eltern<br />

miteinbezogen werden. Mit Start des Projektes im Dezember 2006 konnten die Maßnahmen,<br />

die sich an Schulen richteten, nicht im laufenden Schuljahr beginnen, sondern erst zum 2.<br />

Schulhalbjahr bzw. zum neuen Schuljahr 2008/2009. Der Beginn eines Schuljahres hat den<br />

Vorteil, dass im Rahmen des Schulstarts für die Erstklässler, Elternabende stattfinden, die<br />

meist noch zahlreich besucht werden und sich zur Vorstellung von den Präventionsvorhaben<br />

eigneten. Dies erforderte eine sehr flexible und dezidierte Planung. Die Umsetzung der Teilprojekte,<br />

die sich an die <strong>Dortmunder</strong> Grundschulen richteten, erfolgte in enger Abstimmung<br />

mit dem Schulamt. Im Verlauf der ersten beiden Projektjahre wurden sukzessiv nahezu alle<br />

Teilprojekte in die Praxis implementiert. Für die Netzwerkzusammenarbeit war die gemeinsame<br />

Zielfindung ein wesentlicher Prozess. Mit Bewilligung des Projektes haben die beteiligten<br />

Netzwerkpartner gemeinsame Ziele definiert und diese im weiteren Projektverlauf zu folgenden<br />

Zielen modifiziert: DoKi will:<br />

Fitte <strong>Kinder</strong> mit Spaß an Bewegung<br />

Zeigen, dass Fitness und Gesundheit Spaß machen<br />

Eltern stärken<br />

Ernährungs- und Bewegungsangebote in Schulen und Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong><br />

<strong>Mehr</strong> Bewegungszeiten im Alltag<br />

Dortmund <strong>bewegen</strong> mit dem Netzwerk DoKi zur Gesundheitsförderung<br />

Im zweiten Projektjahr 2008 konnte anhand der ersten Praxiserfahrungen interveniert werden.<br />

So wurde zu Beginn des Jahres 2008 im Netzwerk ein „Soll/Ist-Abgleich“ für alle Teilprojekte<br />

vorgenommen. Viele Teilprojekte konnten ihre Planungen modifizieren und per Ände-<br />

15


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

rungsanträgen den gegebenen Rahmenbedingungen bzw. praktikablen Umsetzungsmöglichkeiten<br />

anpassen. Bei der eingehenden Darstellung der einzelnen Teilprojekte im folgenden<br />

Kapitel wird deutlich, dass die ursprünglichen Ziele sich mit den Erfahrungen im Projektverlauf<br />

verändert haben.<br />

Das dritte Projektjahr hatte die Verstetigung der Netzwerkzusammenarbeit und die dauerhafte<br />

Implementierung der erfolgreichen Maßnahmen zum Ziel.<br />

Zudem wurde im ersten Projektjahr für die Evaluation in Zusammenarbeit mit dem Evaluationsteam<br />

des Max-Rubner-<strong>In</strong>stitutes, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel<br />

die Baseline-Erhebung und 2009 die Follow-Up-Erhebung durchgeführt. Für die<br />

maßnahmespezifische Evaluation wurde das Teilprojekt 1.4 „Muttersprachliche Elternbegleiter/innen<br />

in der Prävention von Übergewicht“ ausgewählt.<br />

1.6 Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Einrichtungen und <strong>In</strong>stitutionen<br />

Das Projektnetzwerk ist in sich komplex und mit vielen anderen Stellen, Einrichtungen und<br />

<strong>In</strong>stitutionen verbunden. Die folgende Grafik gibt beispielhaft einen Eindruck von der Vielschichtigkeit<br />

der unterschiedlichen Kooperationen und der Netzwerkstruktur.<br />

Abb. 3: Netzwerkstruktur im Projekt<br />

Darüber hinaus bestehen teilprojektspezifisch weitere Kooperationen z.B. mit dem Forschungsinstitut<br />

für <strong>Kinder</strong>ernährung, der Verbraucherzentrale Dortmund, den Vereinigten<br />

Kirchenkreisen, der katholischen Familienbildungsstätte und anderen mehr. Zahlen, die im<br />

Rahmen einer Zwischenbilanz im Februar 2009 erstellt wurden, verdeutlichen die Vielschich-<br />

16


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

tigkeit und Größe des DoKi-Netzwerkes. So waren bis Februar 2009 ca. 20 Vereine, 60<br />

Grundschulen, 7 Förderschulen und 50 Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> am Projekt beteiligt.<br />

2 Eingehende Darstellung der Maßnahmen<br />

<strong>In</strong> Tabelle 1 wird eine Übersicht über die Teilprojekte mit dem Hinweis auf das entsprechende<br />

Kapitel in der nachfolgenden eingehenden Darstellung gegeben. Der Anhang enthält in<br />

tabellarischer <strong>Form</strong> einen Arbeitsplan (siehe Anhang „DoKi-Arbeitsplan“).<br />

Tab. 1: Übersicht über die Teilprojekte<br />

Nr<br />

.<br />

1.3<br />

1.4<br />

1.5<br />

1.6<br />

2.1<br />

3.7<br />

1.7<br />

1.8<br />

Teilprojekt Netzwerkpartner Kap.<br />

Stadtbezirksbezogene Beratung zur Prävention von<br />

Übergewicht in den 12 Familienbüros der Stadt<br />

Dortmund<br />

Muttersprachliche Elternbegleiter/innen in der<br />

Prävention von Übergewicht<br />

Ausweitung der Erziehungsberatung auf die Prävention<br />

von Übergewicht<br />

Maßnahmen zur schulinternen Lehrerfortbildung:<br />

- Elternschulung zur Prävention von Übergewicht<br />

in den bereichen Ernährung und Bewegung<br />

- Stationenlernen Frühstück in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

und Grundschulen<br />

- Bewegter Unterricht<br />

Ernährungs- und Bewegungsberatung bei der<br />

Schuleingangsuntersuchung<br />

„Bärenstark“ Ernährungs- und Bewegungsangebot<br />

für Eltern mit <strong>Kinder</strong>n unter drei Jahren<br />

Familien-Projekt der Stadt Dortmund 2.1<br />

Gesundheitsamt der Stadt Dortmund 2.2<br />

Jugendamt der Stadt Dortmund 2.3<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund,<br />

/Schulamt für die Stadt Dortmund<br />

2.4<br />

Gesundheitsamt der Stadt Dortmund 2.5<br />

<strong>Kinder</strong>schutzbund Dortmund e.V. 2.6<br />

2.2 Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

2.7<br />

3.1 Zugang zu Sportvereinen StadtSportBund Dortmund e.V. 2.8<br />

3.2 Patenschaften von Sportvereinen für Einrichtungen StadtSportBund Dortmund e.V. 2.9<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Qualifizierung von Lehrern und Mitarbeitern<br />

3.3 Verbraucherbildung der TU Dortmund/Schulamt<br />

für die Stadt Dortmund<br />

/DOLF<br />

2.10<br />

3.4 Förder- und Fitnessgruppen<br />

Ausschuss für den Schulsport in der<br />

Stadt Dortmund<br />

2.11<br />

Ernährungs- und Bewegungsförderung in Offenen<br />

3.5 Ganztagsschulen – Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner<br />

Erleben Lernen Erfahren (ELE) e.V. 2.12<br />

3.6 Pausenkisten<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

2.13<br />

Aufbau eines Fachkräftepools Bewegung Spiel und Bewegungsambulatorium an der TU<br />

3.8 2.14<br />

4.1<br />

Sport<br />

Bewertung von Speiseangeboten im Offenen<br />

Ganztag<br />

4.2 Organisationsentwicklung in Einrichtungen<br />

5.1<br />

Erweiterung der Erhebung der Schuleingangsuntersuchung<br />

Dortmund<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

Professur für Gesundheitsförderung und<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

2.15<br />

2.16<br />

2.17<br />

17


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Längsschnittuntersuchung der Entwicklung des Professur für Gesundheitsförderung und<br />

5.2<br />

BMI<br />

Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

2.18<br />

6.2 Aufbau einer <strong>In</strong>ternetplattform Gesundheitsamt der Stadt Dortmund 2.19<br />

6.1 Koordination Netzwerk und Öffentlichkeitsarbeit Gesundheitsamt der Stadt Dortmund<br />

1.4 -<br />

1.6<br />

18


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.1 Teilprojekt 1.3 „Stadtbezirksbezogene Beratung zur Übergewichtsprävention<br />

in den zwölf Familienbüros der Stadt Dortmund“<br />

Dieses Teilprojekt wird vom Kooperationspartner Familien-Projekt der Stadt Dortmund<br />

durchgeführt.<br />

2.1.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Zu Beginn des Projektes war es Ziel, Eltern und Einrichtungen auf die im Stadtbezirk vorhandenen<br />

Angebote zur Übergewichtsprävention hinzuweisen. Ausgangspunkt dieses Zieles war<br />

die Annahme, dass in jedem Stadtbezirk entsprechende Maßnahmen (im Kontext von Bewegung<br />

und Ernährung) angeboten werden. Unterstützend sollte in jedem Stadtbezirk ein Flyer<br />

erarbeitet werden, der diese <strong>In</strong>formationen übersichtlich darstellt.<br />

Für die Entwicklung des Flyers sowie zu Beratungszwecken sollten die Familienbüros zunächst<br />

alle stadtbezirksbezogenen Angebote sammeln, sichten und aufbereiten. Die <strong>In</strong>formationen<br />

über bestehende Möglichkeiten der Übergewichtsprävention sollten bei entsprechenden<br />

telefonischen Anfragen über den Versand des Flyers erfolgen. Weiterhin sollten die <strong>In</strong>formationen<br />

bei persönlichen Gesprächen im Familienbüro und auf Veranstaltungen durch den<br />

Flyer gegeben werden. Einrichtungen und Schulen sollten über die im Stadtbezirk vorhandenen<br />

Netzwerke (Runde Tische etc.) für das Thema sensibilisiert werden. Die Familienbüros<br />

sollten dann für die Einrichtungen den Kontakt zu den Ansprechpartnern, die sie im Rahmen<br />

der Suche nach den stadtbezirksbezogenen Angebote identifiziert hätten, herstellen. Ziel war<br />

es, dass Einrichtung und Ansprechpartner dann individuelle und passgenaue Angebote oder<br />

Maßnahmen angelehnt an den Wunsch der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung oder Schule entwickeln.<br />

Zunächst wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema Bewegung und das<br />

Thema Ernährung im Rahmen einer jeweils halbtägigen Qualifizierung geschult. Im Anschluss<br />

an die Qualifizierung sollte dann im Stadtbezirk nach den vorhandenen Angeboten im<br />

Kontext der Übergewichtsprävention gesucht und die Eltern und Einrichtungen entsprechend<br />

des vorhanden Angebotes informiert werden. Die Familienbüros übernahmen dann eine<br />

„Wegweiser-Funktion“.<br />

2.1.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Die Zielformulierung wurde im laufenden Umsetzungsprozess angepasst. Da die einzelnen<br />

Stadtbezirke nicht über Möglichkeiten verfügen, Übergewichtspräventionsangebote zu machen<br />

und somit auch kein entsprechender stadtbezirksbezogener Flyer entwickelt werden<br />

konnte, wurde dieses Ziel gestrichen. Die für die stadtbezirksbezogenen Flyer beantragten<br />

Mittel wurden umgewidmet und das Gesundheitsamt erstellte den Folder „Gesund GROSS<br />

werden...10 Elternregeln“, der in den Familienbüros verteilt wird. Der Aktionsradius im Projekt<br />

wurde um die Willkommensbesuche erweitert. Nach einer erfolgreichen Probephase wer-<br />

19


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

den seit dem 1. Januar 2007 alle <strong>Dortmunder</strong> Eltern neugeborener <strong>Kinder</strong> und zugezogene<br />

Eltern mit <strong>Kinder</strong>n im Alter bis zu sechs Jahren vom Familienbüro besucht. Dabei werden in<br />

einem persönlichen Gespräch die Angebote des Familienbüros vorgestellt. Die Eltern erhalten<br />

Hinweise und <strong>In</strong>formationen zu vorhandenen Angeboten und Leistungen. Durch den direkten<br />

Kontakt können zudem im Bedarfsfall rechtzeitig notwendige Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen<br />

eingeleitet werden.<br />

Zu ihren Willkommensbesuchen bringen die Mitarbeiterinnen der Familienbüros eine Vielzahl<br />

an <strong>In</strong>formationsmaterial mit. Dazu zählen unter anderem:<br />

Broschüren des Familien-Projekts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,<br />

<strong>In</strong>formationen über Tageseinrichtungen, Betreuungsangebot für <strong>Kinder</strong> unter drei Jahren,<br />

Anbieter von PEKIP, Babyschwimmen, Babymassage und musikalischer Früherziehung<br />

sowie Anbieter von Krabbel- und Spielgruppen,<br />

Programme der katholischen und evangelischen Familienbildungsstätten,<br />

<strong>In</strong>formationen des Forschungsinstituts für <strong>Kinder</strong>ernährung und des Gesundheitsamts über<br />

gesunde Ernährung,<br />

Flyer mit Beratungsstellen, zum Beispiel Schreisprechstunde, Stillsprechstunde, Elternschulen<br />

der Krankenhäuser,<br />

„Gesund GROSS werden...- 10 Elternregeln“<br />

Auf Nachfrage stellt das Familienbüro zudem Flyer zu bestimmten Themen und Lebenslagen<br />

zur Verfügung. Gleichzeitig stehen die Familienbüros auch als Gesprächspartner zur Verfügung,<br />

um Hinweise und Anregungen entgegenzunehmen. Dabei kann es sich um persönliche<br />

Wünsche von Eltern ebenso handeln wie um Rückmeldungen zur <strong>In</strong>frastruktur im Stadtbezirk.<br />

Die Familienbüros leiten diese Anregungen an die zuständigen Stellen in der Verwaltung<br />

oder an die Träger von Angeboten weiter. Auf diesem Weg kommt es zu einer „Planung von<br />

unten“: Eltern und Familien können sich mit eigenen Vorstellungen einbringen; diese Impulse<br />

werden durch die Familienbüros in laufende und zukünftige Umsetzungs- und Planungsprozesse<br />

eingebracht. Dadurch werden die Elternwünsche bei der Weiterentwicklung von Angeboten<br />

im Stadtbezirk berücksichtigt.<br />

Die Familienbüros sind also nicht nur Berater, Unterstützer und Serviceleister, sondern sie<br />

sind auch Koordinator und Motor für bedarfsorientierte Weiterentwicklungs- und Verbesserungsprozesse<br />

im Zusammenhang mit bestehenden sowie neuen Angeboten und Leistungen<br />

vor Ort. Durch die Gespräche mit den Eltern sind eine Reihe von Angeboten und Projekten in<br />

den Stadtbezirken entstanden, insbesondere auch im Kontext der Themen Bewegung und Ernährung,<br />

die eine sinnvolle Ergänzung der bereits vorhandenen <strong>In</strong>frastruktur darstellen. Beispiele<br />

dafür sind die Bewegungsforscher oder der Kurs "Von der Milch zum Brei".<br />

20


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.1.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Von und mit unterschiedlichen Kooperationspartnern finden in den Stadtbezirken für die<br />

Zielgruppe Familie unterschiedliche Maßnahmen aus den Themenbereichen „Ernährung“ und<br />

„Bewegung“ statt. Beispielhaft sind folgende Angebote dargestellt:<br />

"Obst und Co. macht <strong>Kinder</strong> froh"<br />

<strong>Mehr</strong>ere Familienbüros führten eine Aktion unter dem Motto "Obst und Co. macht <strong>Kinder</strong><br />

froh" durch. Ausgangspunkt der Aktion war die Unsicherheit vieler Eltern, wie sie ihre <strong>Kinder</strong><br />

richtig ernähren können. Sie stellen sich Fragen wie: „Was sollte mein Kind an Lebensmitteln<br />

zu sich nehmen? Isst mein Kind zu viel oder zu wenig? Wie teile ich Süßigkeiten mit<br />

meinem Kind ein?“<br />

Um diese und andere Fragen zu beantworten und die Erziehungskompetenz der Eltern im<br />

Hinblick auf Ernährung zu stärken, wurde eine <strong>In</strong>formationsveranstaltung für Eltern mit <strong>Kinder</strong>n<br />

ab eineinhalb Jahren durchgeführt. Als kompetente Fachreferentin und Ansprechpartnerin<br />

war Frau Dr. K. Clausen vom <strong>Dortmunder</strong> "Forschungsinstitut für <strong>Kinder</strong>ernährung"<br />

eingeladen. Das <strong>In</strong>stitut erforscht seit vielen Jahren das Ernährungsverhalten von <strong>Kinder</strong>n<br />

und Jugendlichen und erarbeitet Ratschläge für eine optimale und gesundheitsfördernde<br />

Ernährung.<br />

<strong>Dortmunder</strong> Minisportabzeichen<br />

Nicht nur Ernährung ist bei <strong>Kinder</strong>n ein wichtiges Thema. Auch mangelnde Bewegung kann<br />

später zu Fehlentwicklungen führen. Um auch jüngere <strong>Kinder</strong> schon frühzeitig zu sportlichen<br />

Aktivitäten zu motivieren, organisieren einige Familienbüros das <strong>Dortmunder</strong> Minisportabzeichen.<br />

Partner sind der Stadtsportbund sowie örtliche Sportvereine.<br />

Ziel der Aktion ist es, <strong>Kinder</strong> und Eltern zum Aufbau erster Kontakte zu einem Verein in ihrer<br />

Nähe anzuregen. Langfristig wird angestrebt, Eltern und <strong>Kinder</strong> nach diesem Einstieg an<br />

einen Sportverein zu binden und eine regelmäßige Teilnahme der <strong>Kinder</strong> an Sportangeboten<br />

zu erreichen.<br />

Das Deutsche Sportabzeichen motiviert seit Jahrzehnten ungezählte Menschen, sich sportlich<br />

zu <strong>bewegen</strong>. Im Vorschulbereich besteht hier allerdings noch eine Lücke, denn die Teilnahme<br />

ist frühestens ab einem Alter von sieben Jahren möglich. Das <strong>Dortmunder</strong> Minisportabzeichen<br />

ist für Vorschulkinder im Alter von 3-6 Jahren eine Möglichkeit, spielerisch erste Erfahrungen<br />

mit Bewegung zu sammeln und den Sport positiv wahrzunehmen. Dabei handelt es<br />

sich nicht um einen Leistungstest oder eine Abfrage von Leistungen und Zeiten, wie man es<br />

vom Deutschen Sportabzeichen kennt. Vielmehr geht es um Spiel und Spaß am Sport.<br />

Folgende Disziplinen gehören zum <strong>Dortmunder</strong> Minisportabzeichen:<br />

Balancieren (auf einer Linie aus Klebeband oder einer Bank)<br />

Rolle vorwärts (auf einer weichen Matte)<br />

21


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Sprung über die Löwengrube (von Matte zu Matte springen)<br />

Schnell wie der Wind (ein kurzer Sprint über eine festgelegte Strecke)<br />

Rückwärts laufen (etwa vier Meter)<br />

Werfen so weit es geht (mit verschiedenen Bällen)<br />

Sprung durch den brennenden Reifen (durch einen Reifen auf eine Matte springen)<br />

Am Ende der jeweiligen Veranstaltung bekamen alle <strong>Kinder</strong> eine Medaille und eine Urkunde.<br />

Bewegungsforscher<br />

Das ist ein Angebot einer Bewegungsbaustelle für Eltern mit <strong>Kinder</strong>n von ein bis drei Jahren.<br />

Ziel ist eine frühzeitige Entwicklungsförderung, die nicht nur im Bereich der Motorik liegt,<br />

sondern auch auf eine Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenz abzielt. Selbstbestimmt<br />

sollen die <strong>Kinder</strong> in einer kreativen Bewegungslandschaft ihrem natürlichen Bewegungsdrang<br />

nachgehen und ihre vorhandenen Fähigkeiten ausbauen. Durch Hüpfen, Klettern<br />

Kriechen, Rennen, Schaukeln können sie sich selbst und die Umwelt erleben. Im spielerischen<br />

Miteinander lernen die <strong>Kinder</strong>, sich zu verständigen und auszudrücken.<br />

Eltern bekommen praktische Tipps und Anregungen, Bewegungsförderung ihrer <strong>Kinder</strong> in<br />

den Familienalltag einfließen zu lassen.<br />

Essen wie die "Großen"<br />

So lautet die Veranstaltung zum Thema Ernährung im 1. Lebensjahr in Kooperation mit dem<br />

FKE Dortmund. Zielgruppe dieser Veranstaltung sind Eltern von Säuglingen ab ca. einem<br />

Monat. <strong>In</strong>haltlich geht es um Themen wie: „Wann und wie muss ich abstillen, Gläschen oder<br />

selber kochen, Einführung in die Beikost, wann ist der richtige Zeitpunkt.“<br />

Von der Milch zum Brei<br />

Die ist eine Ernährungsberatung für das erste Lebensjahr in Kooperation mit dem Forschungsinstitut<br />

für <strong>Kinder</strong>ernährung und der AOK Dortmund. Aufgrund der positiven Elternresonanz<br />

im vergangenen Jahr werden in 2008 insgesamt vier Veranstaltungen angeboten. Durch die<br />

Verteilung der Termine haben alle Familien mit erstgeborenen <strong>Kinder</strong>n die Möglichkeit, an<br />

einer Veranstaltung teilzunehmen, wenn sie das Thema Beikost interessiert.<br />

2.1.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Die Familienbüros sind ihrer Funktion als Service- und Anlaufstelle für Familien, als Motor<br />

und Wegweiser auch im Zusammenhang mit dem Thema „Übergewichtsprävention“ in vollem<br />

Umfang gerecht geworden. Obwohl in den Stadtbezirken wenige Angebote zu diesem<br />

Themenkomplex vorhanden waren, ist es den Familienbüros gelungen, etliche Maßnahmen<br />

und Aktionstage zu initiieren bzw. gemeinsam mit Kooperationspartnern umzusetzen. Die<br />

Zahl der möglichen Kooperationspartner ist im Bereich des Themas Ernährung stark einge-<br />

22


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

grenzt, hier kommen das Forschungsinstitut für <strong>Kinder</strong>ernährung oder Ernährungsberater/innen<br />

in<br />

Frage. Bislang sind die Angebote der Familienbüros meist kostenfrei für Eltern. Ob die Nachfrage<br />

gleich groß bleibt, wenn für die Maßnahme ein Kostenbeitrag erhoben wird, ist fraglich.<br />

Die <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen und Schulen haben nicht auf das Angebot der Familienbüros<br />

zurückgegriffen. Dies ist vermutlich aber dadurch bedingt, dass sie über andere Teilprojekte<br />

in DoKi eingebunden waren.<br />

Wichtig ist es, für junge Familien wohnortnahe und passgenaue Angebote zu machen. Ein<br />

<strong>In</strong>formationsabend „Essen wie die Großen“ wird nicht von allen jungen Eltern gleich gut angenommen.<br />

Es gibt, orientiert am jeweiligen Sozialraum, typische Unterschiede. Zu berücksichtigen<br />

ist dabei auch, welche/r Referent/in für die Zielgruppe geeignet ist. Bildungsnahe<br />

Schichten nehmen die <strong>In</strong>formations- und Bewegungsangebote gern an, verfügen aber<br />

meistens bereits über Kenntnisse. Die sogenannten schwer erreichbaren Familien formulieren<br />

eher keinen Bedarf für solche Angebote und nehmen daran auch eher nicht teil. Hier kann<br />

entsprechendes Wissen dann nur am Rande anderer Angebote, die tatsächlich wahrgenommen<br />

werden, vermittelt werden.<br />

Anlagen<br />

Folder: „Gesund GROSS werden...-10 Elternregeln“<br />

auf deutsch, polnisch, russisch und türkisch<br />

23


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.2 Teilprojekt 1.4 „Muttersprachliche Elternbegleiter/innen in der Prävention von<br />

Übergewicht<br />

Verantwortlich für dieses Teilprojekt ist die Koordinationsstelle im Gesundheitsbereich des<br />

Gesundheitsamtes der Stadt Dortmund.<br />

2.2.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

2.2.1.1 Ziele<br />

Ziel des Projektes „Muttersprachliche Elternbegleiter/innen für <strong>Kinder</strong>gesundheit“ war die<br />

Schaffung eines „kultursensiblen und niedrigschwelligen Angebots“ durch die Elternbegleiter/innen<br />

zur Erreichung von „Eltern mit Migrationshintergrund in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen“.<br />

Konkret sollten „im Jahre 2007 zehn ehrenamtliche Elternbegleiter zur Verfügung stehen,<br />

die Eltern mit Migrationshintergrund zu Aspekten der Ernährung und Bewegung<br />

(-sförderung) beraten können“ Im zweiten Projektjahr sollten 40, im dritten Projektjahr sollten<br />

100 Familien mit Migrationshintergrund durch die Elternbegleiter/innen erreicht werden.<br />

2.2.1.2 Ansatz<br />

Das Projekt war in der Gesamtprojektkonzeption „<strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.“ dem Maßnahmenbündel<br />

„Zugang zu schwer erreichbaren Familien“ zugeordnet. Dabei sollte nicht unterstellt<br />

werden, dass Menschen mit Migrationshintergrund grundsätzlich nicht an bestehenden<br />

Angeboten zur Prävention partizipieren. Allerdings werden bestimmte Gruppen von<br />

Eltern mit Migrationhintergrund durch die herkömmlichen Angebote zur <strong>Kinder</strong>gesundheit in<br />

<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen nicht ausreichend angesprochen und erreicht. Die Gründe hierfür<br />

sehen die <strong>In</strong>itiatorinnen des Teilprojektes nicht im mangelnden <strong>In</strong>teresse an einer gesunden<br />

Entwicklung ihrer <strong>Kinder</strong>. Oft sind es kulturelle oder sprachliche Hürden, die überwunden<br />

werden müssen oder eine Unkenntnis über bestehende Strukturen oder Angebote der Einrichtungen.<br />

Das Projekt sollte dazu beitragen, mithilfe der Elternbegleiter/innen einen neuen Zugang<br />

zu den Eltern zu finden und einen vertrauensvollen Rahmen für den Austausch aufzubauen.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die persönliche Ansprache durch Elternbegleiter/innen,<br />

die aus dem gleichen Kulturkreis stammen und auch die gleiche Sprache sprechen,<br />

helfen kann, bestehende Barrieren abzubauen. Außerdem sollten die Elternbegleiter/innen<br />

nicht als belehrende Personen in den Einrichtungen auftreten, sondern auf der Grundlage einer<br />

dialogischen Vorgehensweise dem gemeinsamen Lernen Raum geben. Dahinter steht die Auffassung,<br />

dass Menschen ihre gesundheitlichen Belange selbstbestimmt und autonom gestalten<br />

können. Im Fokus stehen nicht Defizite und Schwächen der Eltern, sondern die gemeinsame<br />

Suche nach Ressourcen und Potentialen, nach Stärken und Fähigkeiten. Der verbindlichpersönliche<br />

Kontakt der Elternbegleiter/innen zu den Eltern soll diese motivieren, sich aktiv<br />

an der Elternarbeit zu beteiligen und in die gesunde Entwicklung ihrer <strong>Kinder</strong> einzubringen.<br />

Damit trägt das Projekt auch zu Veränderungen der sozialen Beziehungen zwischen Eltern<br />

24


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

und Einrichtung bei: Eine vertrauensvolle Atmosphäre bereitet den Boden für Austausch und<br />

gemeinsames Lernen. Die Eltern sollen dadurch auch in die bestehenden Strukturen und Abläufe<br />

partizipativ eingebunden werden.<br />

2.2.1.3 Methode<br />

Gemeinsam mit kompetenten Partnern aus dem Gesundheits-, Sozial-, und Bildungsbereich<br />

sollte ein Qualifizierungskonzept entwickelt werden, welches „neben allgemeinen Bestandteilen<br />

zur <strong>Kinder</strong>gesundheit und der kindlichen Entwicklung die Schwerpunktthemen Ernährung<br />

und Bewegung“ umfasst. Weitere relevante <strong>Kinder</strong>gesundheitsthemen sollten zu einem späteren<br />

Zeitpunkt in das Fortbildungskonzept integriert werden können.<br />

Es sollte gezielt um die Teilnahme von Migrantinnen und Migranten geworben werden, die<br />

„sowohl die deutsche als auch ihre Herkunftssprache gut beherrschen“ Diese sollten nach<br />

ihrer Qualifizierung eine ehrenamtliche Tätigkeit als Elternbegleiter/innen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

aufnehmen. Bei Bedarf sollten die Elternbegleiter/innen auf ein Hintergrundnetzwerk<br />

mit Fachleuten aus dem lokalen Hilfe- und Beratungssystem zurückgreifen können,<br />

welches ihnen bei besonderen Problemstellungen oder für <strong>In</strong>formationsveranstaltungen zur<br />

Verfügung steht. Dieses Netzwerk sollte während der Projektlaufzeit aufgebaut und in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Der regelmäßige Erfahrungsaustausch der Elternbegleiter/innen und der Einrichtungen sollte<br />

gewährleisten, dass die Entwicklungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit der gemeinsamen Arbeit<br />

gefördert wird.<br />

2.2.1.4 Ablaufplanung<br />

Im ersten Projektjahr sollte die Ausbildung von Elternbegleiter/innen durchgeführt werden,<br />

damit am Ende des ersten Jahres zehn Elternbegleiter/innen zur Verfügung stehen. Ebenfalls<br />

sollten Termine zur Weiterbildung angeboten und eine Kooperation mit den Netzwerkpartneraufgebaut<br />

werden. Das Netzwerk sollte fortlaufend über alle drei Projektjahre ausgebaut<br />

und die Kooperation gefördert werden.<br />

Die Elternbegleiter/innen sollten mit Beginn der Aufnahme ihrer Tätigkeit gegen Ende des<br />

ersten Projektjahrs regelmäßig und während der gesamten Projektlaufzeit Gelegenheit zum<br />

Austausch erhalten. Im zweiten Projektjahr sollten die Elternbegleiter/innen 40 Eltern erreicht<br />

haben, im dritten Jahr sollten es 100 sein.<br />

2.2.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Das Projekt wurde – bis auf wenige Abweichungen- wie geplant durchgeführt. So wurde die<br />

Qualifizierung im dritten Projektjahr in leicht modifizierter <strong>Form</strong> wiederholt, um neue Elternbegleiter/innen<br />

auszubilden und weiteren Einrichtungen einen Einstieg in das Projekt zu ermöglichen.<br />

Außerdem wurden neben <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen, die ursprünglich als Setting<br />

25


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

für die Elternbegleitung gewählt wurden, auch sieben Elterncafes an Grundschulen des <strong>Dortmunder</strong><br />

Nordens in das Projekt einbezogen. <strong>In</strong> den Elterncafes bestanden mit regelmäßigen<br />

Kursangeboten sowie individuellen Beratungs- und Hilfeangeboten für die ganze Familie gute<br />

Voraussetzungen, die Elterbegleitung zu integrieren.<br />

An der Konzeption und Durchführung der Qualifizierung waren neben dem Gesundheitsamt<br />

die AOK Dortmund, das Forschungsinstitut für <strong>Kinder</strong>ernährung Dortmund, das Jugendamt<br />

Dortmund, der <strong>Kinder</strong>schutzbund Dortmund e.V., die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung<br />

von <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen (RAA), der StadtSportBund Dortmund e.V., die Verbraucherzentrale<br />

NRW sowie die Volkshochschule Dortmund beteiligt. Die Qualifizierung umfasste<br />

zehn bis elf Seminareinheiten zu den Themen Gesunde <strong>Kinder</strong>ernährung, Bewegung, Spiel<br />

und Sport im Alltag, <strong>Kinder</strong>gesundheit (einschl. Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen)<br />

und <strong>Kinder</strong>krankheiten, Zahngesundheit, Prävention von <strong>Kinder</strong>unfällen, Stress und Entspannung<br />

im Familienalltag sowie Grundlagen dialogischer Elternarbeit und Praxisübungen. Jede<br />

Seminareinheit wurde von den Teilnehmern/innen anhand eines Bewertungsbogens bewertet.<br />

Anhand dieser Angaben wurde auch eine Veränderung in der Konzeption des zweiten Durchlaufs<br />

der Qualifizierung vorgenommen:<br />

Für die regelmäßige Teilnahme erhielten die Elternbegleiter/innen ein Zertifikat. Nach der<br />

Basis-Qualifizierung hatten die Elternbegleiter/innen die Möglichkeit, an einer aufbauenden<br />

und vertiefenden Qualifizierung teilzunehmen, die meist begleitend zu ihrem Einstieg in die<br />

ehrenamtliche Tätigkeit begann. Dadurch bestanden in der wichtigen Phase des Aufbaus der<br />

Tätigkeit häufige Kontakte zu den Elternbegleiter/innen und viele Fragen konnten im Anschluss<br />

an die Fortbildungstreffen – zusätzlich zu den angebotenen Treffen zum Erfahrungsaustausch<br />

- geklärt werden.<br />

Die Teilnehmer/innen an der Qualifizierung wurden fast ausschließlich mit Hilfe der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

gewonnen. Am Projekt interessierte Einrichtungen haben gezielt Eltern<br />

angesprochen, ob sie sich eine ehrenamtliche Tätigkeit als Elternbegleiter/in vorstellen könnten.<br />

Eine verbindliche Anmeldung zur Teilnahme an der Qualifizierung war erforderlich.<br />

2.2.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Im Zuge der Durchführung von zwei Qualifizierungen zur Elternbegleiter/in ist eine umfassende<br />

Materialsammlung entstanden. Diese kann als Grundlage für weitere Qualifizierungen<br />

genutzt werden und kann leicht themenspezifisch ausgebaut oder um weitere Facetten ergänzt<br />

werden. Zu jedem Qualifizierungsdurchlauf ist die Materialsammlung auch auf CD gebrannt<br />

worden, so dass die Unterlagen auch anderen <strong>In</strong>teressierten verfügbar gemacht werden können<br />

und reproduzierbar sind.<br />

Im ersten Projektjahr wurden 15 Elternbegleiter/innen qualifiziert, von denen zehn aktiv in<br />

die Elternarbeit eingestiegen sind und sich noch acht im letzten Projektjahr ehrenamtlich engagierten.<br />

Im zweiten Durchlauf der Qualifizierung wurden 14 Personen qualifiziert, von de-<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

nen lediglich eine nicht ehrenamtlich tätig sein wird. <strong>In</strong>sgesamt sind 13 <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

(11 in städtischer Trägerschaft, eine in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes und<br />

eine Elterninitiative) sowie sieben Elterncafes am Projekt beteiligt. <strong>In</strong> knapp der Hälfte der<br />

Einrichtungen ist ein Tandem von Elternbegleiter/innen aktiv, die sich gegenseitig bei ihren<br />

Aktivitäten unterstützen können.<br />

Die Elternbegleiter/innen beider Jahrgänge haben im Projektzeitraum mit 90 Veranstaltungen<br />

rund 1.500 Eltern erreicht. Diese Zahl zeugt von dem großen Engagement der Elternbegleiter/innen<br />

und der beteiligten Einrichtungen und ist eine Bestätigung für den eingeschlagenen<br />

Weg, Eltern mit Migrationshintergrund für einen Dialog über Themen der <strong>Kinder</strong>gesundheit<br />

zu gewinnen.<br />

Die Aktivitäten in den Einrichtungen reichen von regelmäßigen Treffen z.B. in <strong>Form</strong> eines<br />

Elterncafes, bei dem verschiedene Gesundheitsthemen aufgegriffen werden, das gemeinsame<br />

Zubereiten eines gesunden Frühstücks oder gemeinsames Kochen über eine Beteiligung der<br />

Elternbegleiter/innen an Festen, Tagen der offenen Türe etc. bis hin zu eigenständig durchgeführten<br />

Themenveranstaltungen der Elternbegleiter/innen oder durch diese initiierte und organisierte<br />

Veranstaltungen mit Referentinnen und Referenten aus dem Kooperationsnetzwerk.<br />

Das Kooperationsnetzwerk stellt den Elternbegleitern/innen bei Bedarf Referentinnen und<br />

Referenten für Veranstaltungen in den Einrichtungen zur Verfügung. Außerdem führen einzelne<br />

Partner/innen Teile der weiterführenden Qualifizierung durch.<br />

2.2.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

2.2.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Zeitmangel bei den Seminaren<br />

Die Qualifizierung musste so konzipiert werden, dass sie einerseits einen soliden Grundstock<br />

für die künftige Tätigkeit der Elternbegleiter/innen bot, andererseits die einzelnen Seminareinheiten<br />

mit <strong>In</strong>halten nicht überfrachtet wurden. Von vornherein waren deshalb für die<br />

Schwerpunktthemen Ernährung und Bewegung zwei Seminareinheiten vorgesehen, das Thema<br />

<strong>Kinder</strong>gesundheit wurde beim zweiten Durchlauf mit einer doppelten Seminareinheit integriert.<br />

Zeitdruck führte zu Unzufriedenheiten bei den Seminarteilnehmer/innen, zumal diese<br />

sich sehr in die Seminare einbrachten und viele eigene Fragen hatten.<br />

Unflexible Handhabung des Budgets<br />

Das Projekt wuchs und wandelte sich während seiner Laufzeit. So wurde beispielsweise die<br />

Qualifizierung von Elternbegleiter/innen nicht nur ein, sondern zwei Mal durchgeführt. Auch<br />

die Anzahl der aktiven Elternbegleiter/innen war nicht planbar und variierte im Laufe des<br />

Projektes. Um auf diese Änderungen schnell reagieren zu können und um bei der Verwendung<br />

der Gelder variieren zu können, bedarf es einer flexiblen Handhabung des Budgets mit<br />

möglichst wenig bürokratischem Aufwand. Dies könnte dadurch erreicht werden, indem die<br />

27


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

einzelnen Projektverantwortlichen die Verantwortung für ein Gesamtbudget erhielten, innerhalb<br />

d<strong>essen</strong> Grenzen sie autonom über die Mittel verfügen können.<br />

Ehrenamtlichkeit<br />

Sehr grundlegend für die Ausrichtung des Projektes ist sicherlich der Aspekt, Elternbegleitung<br />

als ehrenamtliche Tätigkeit zu organisieren. Unstrittig ist, dass das ehrenamtliche Engagement<br />

der Elternbegleiter/innen eine hohe Anerkennung verdient und von den Teilprojektkoordinatorinnen<br />

sehr wertgeschätzt wird. Das Ehrenamt stärkt die gesellschaftliche Teilhabe<br />

der Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, erweitert ihre Handlungskompetenzen<br />

und schafft Gestaltungsmöglichkeiten. Dennoch kann diese Ausrichtung auch Schwierigkeiten<br />

mit sich bringen, beispielsweise was Verbindlichkeiten oder Absprachen betrifft. Bislang<br />

wurde die gleiche Aufwandsentschädigung für alle Elternbegleiter/innen gewährt. Eine Aufwandsentschädigung<br />

für das jeweils durchgeführte Angebot könnte eine größere Verbindlichkeit<br />

zu den Elternbegleiter/innen herstellen, sowohl in Bezug auf die Häufigkeit der Aktivitäten<br />

in den Einrichtungen als auch deren Dokumentation und gemeinsamer Planung mit der<br />

Einrichtung. Auch könnte die Teilnahme an den regelmäßigen Treffen zum Erfahrungsaustausch<br />

als verpflichtendes Angebot für Elternbegleiter/innen die regelmäßig notwendigen<br />

Projektabsprachen in einen gesicherten Rahmen überführen und die Reflexion über die Tätigkeit<br />

sichergestellt werden.<br />

<strong>Kinder</strong>betreuung während der Qualifizierung<br />

Die Qualifizierung wurde jeweils vormittags durchgeführt, so dass die <strong>Kinder</strong>betreuung in<br />

den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen gesichert war. Zwar wurden bestimmte Regelungen für das<br />

Mitbringen der <strong>Kinder</strong> vereinbart, dennoch kann rückblickend festgestellt werden, dass eine<br />

<strong>Kinder</strong>betreuung gewährleistet sein sollte und <strong>Kinder</strong> nur in Ausnahmefällen mitgebracht<br />

werden sollten.<br />

2.2.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Thematisch breitgefächerte Qualifizierung<br />

Die Qualifizierung der Elternbegleiter/innen setzte zwar deutliche inhaltliche Schwerpunkte<br />

auf die Bereiche Ernährung und Bewegung, sie hat gleichzeitig aber nicht andere wichtige<br />

Felder der <strong>Kinder</strong>gesundheit oder Praxisübungen vernachlässigt. Das breite inhaltliche Spektrum<br />

der Qualifizierung hat dazu beigetragen, dass die beteiligten Einrichtungen ein Feld gefunden<br />

haben, das entweder an ihre bestehenden Aktivitäten im Bereich der <strong>Kinder</strong>gesundheit<br />

anknüpft und diese gut ergänzt oder das sie neu erarbeiten mochten. Ebenso fanden die<br />

Elternbegleiter/innen zahlreiche thematische Anregungen, sich mit <strong>Kinder</strong>gesundheit zu beschäftigen<br />

und konnten Schwerpunkte nach ihren persönlichen <strong>In</strong>ter<strong>essen</strong> setzen.<br />

28


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Kennen lernen als eigenes Modul der Fortbildung<br />

<strong>In</strong> beiden Fortbildungen wurde dem gegenseitigen Kennen lernen und der Bildung der Gruppe<br />

ein gesonderter Termin eingeräumt. <strong>In</strong> diesem Rahmen wurde besonders auf das Prinzip der<br />

Ressourcenorientierung und des Miteinander-Lernens im Dialog eingegangen und Grundlagen<br />

für die Elternarbeit vermittelt. <strong>In</strong> gewisser Weise wurden hier die Weichen für die weitere<br />

Zusammenarbeit in der Qualifizierung sowie für die Arbeit mit Eltern gestellt. Dies hat wesentlich<br />

dazu beigetragen, dass die Gruppen einen sehr offenen Umgang untereinander pflegten,<br />

Erfahrungen ausgetauscht haben und die Teilnehmer/innen dafür selbstbewusst Raum<br />

und Zeit beanspruchten. Zudem bestand eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und<br />

Vertrauens.<br />

Elternbegleiter/innen als Tandems in den Einrichtungen<br />

Es hat sich gezeigt, dass die meisten Teilnehmer/innen zur Mitarbeit im Projekt bewegt werden<br />

konnten, wenn der Einsatz nicht alleine erfolgen sollte, sondern sich noch weitere Personen<br />

aus der Einrichtung oder interessierte Bekannte/Freundinnen an der Qualifizierung beteiligten<br />

und die Aufgabe der Elternbegleitung als "Tandem" durchgeführt werden konnte. Zwei<br />

(oder mehr) Elternbegleiter/innen können sich –gerade in der Anfangszeit – gut unterstützen,<br />

motivieren und in ihren Fähigkeiten ergänzen.<br />

Gewinnung der Elternbegleiter/innen über <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

Erzieher/innen kennen die Eltern und können diese gezielt ansprechen. Danach waren persönliche<br />

Gespräche – am besten in den Einrichtungen gemeinsam mit den Leitungen – hilfreich,<br />

um über das Konzept und das Projekt zu informieren. Das persönliche Gespräch hatte offenbar<br />

eine höhere Verbindlichkeit für die Teilnehmer/innen als eine gemeinsame <strong>In</strong>formationsveranstaltung<br />

für <strong>In</strong>teressierte. Jedenfalls war die anfängliche Fluktuation während der Qualifizierung<br />

nach der Durchführung persönlicher Gespräche niedriger, obwohl in beiden Fällen<br />

eine verbindliche schriftliche Anmeldung erfolgt war.<br />

2.2.4.3 Empfehlung<br />

Qualifizierung:<br />

Als geeigneter Zeitraum für die Qualifizierungen bot sich jeweils die Spanne zwischen Osterferien<br />

und Sommerferien an, damit die Elternbegleiter/innen ihre Tätigkeit nach den Sommerferien<br />

aufnehmen konnten. <strong>In</strong> dieser Zeit gibt es in den Einrichtungen zahlreiche Neuerungen<br />

und Gelegenheiten für die Elternbegleiter/innen, sich im Rahmen von Elternabenden, Festen<br />

etc. vorzustellen und ein neues Angebot aufzubauen und zu etablieren.<br />

29


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Schriftlich festgehaltene Absprachen und Zielplanungen zwischen Elternbegleiter/innen<br />

und Einrichtungen<br />

Es hat sich gezeigt, dass Elternbegleiter/innen und Einrichtungen eine gute Planungshilfe und<br />

Orientierung haben, wenn sie Absprachen und Zielvereinbarungen in <strong>Form</strong> eines gemeinsamen<br />

Leitfadens für die Zusammenarbeit schriftlich festhalten. Der gemeinsamen Abstimmung<br />

und dem Ausfüllen des Leitfadens wurde deshalb im Rahmen des letzten Qualifizierungstermins,<br />

der gemeinsam mit Einrichtungsvertretern stattfand, ausreichend Zeit eingeräumt. Außerdem<br />

sollten halbjährliche Aktualisierungen des Leitfadens vorgenommen werden. Das<br />

Ausformulieren gemeinsamer Ziele, die Festlegung von Verantwortlichkeiten für bestimmte<br />

Aufgaben und die konkrete Benennung von Terminen für Aktivitäten schafft auf beiden Seiten<br />

eine größere Verbindlichkeit für die Zusammenarbeit als eine mündliche Absprache.<br />

Anlagen<br />

Materialsammlung 2007<br />

Materialsammlung 2009<br />

Stellplakat Elternbegleiter/innen<br />

Folder „Muttersprachliche Elternbegleiter/innen“<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.3 Teilprojekt 1.5 „Ausweitung der Erziehungsberatung auf die Prävention von<br />

Übergewicht<br />

Dieses Teilprojekt führt der Kooperationspartner Erziehungsberatungsstelle Mengede des<br />

Jugendamtes der Stadt Dortmund durch. Die Beratungsstelle Mengede ist mit allen relevanten<br />

<strong>In</strong>stitutionen, Einrichtungen und Personen im Stadtbezirk vernetzt. Über die Einzelfallberatung<br />

von <strong>Kinder</strong>n, Jugendlichen und Eltern in Erziehungsfragen, schulischen Belangen und<br />

anderen familiären Themen hinaus gibt es eine langjährige Erfahrung in der Gruppenarbeit<br />

mit sozial- und bewegungsauffälligen <strong>Kinder</strong>n.<br />

2.3.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Es sollte eine Gruppenarbeit mit Eltern und <strong>Kinder</strong>n angeboten werden, um die gesamte Familie<br />

in einen Veränderungsprozess zum Thema Ernährung und Bewegung mit einzubeziehen.<br />

Zielgruppe waren Familien aus dem Stadtbezirk Dortmund Mengede mit <strong>Kinder</strong>n unter<br />

10 Jahren. Die Beratungsstelle ist Anlaufpunkt für Familien aus allen gesellschaftlichen<br />

Schichten, besonders aber auch für benachteiligte Familien, ebenso für Familien mit Migrationshintergrund.<br />

Der niedrigschwellige Zugang zur Beratungsstelle ist gegeben.<br />

2.3.1.1 Geplante Maßnahmen<br />

Mit dem Titel „ Freude an Bewegung und Erleben – ein Programm für die ganze Familie zur<br />

Verhinderung von Beeinträchtigungen durch Übergewicht“ sollte ein Kurs Angebot für jeweils<br />

fünf Familien und ihren <strong>Kinder</strong>n gemacht mit folgenden Zielen und <strong>In</strong>halten:<br />

Gruppenarbeit mit <strong>Kinder</strong>n in einer Gruppe Gleichaltriger mit dem Ziel, Freude an der<br />

Bewegung und dem gemeinsamen Erleben zu vermitteln (Geschwisterkinder können gemeinsam<br />

teilnehmen). Die Durchführung sollte durch eine Pädagogin mit den Schwerpunkten<br />

Erlebnis- und Bewegungspädagogik erfolgen.<br />

Zeitlich parallel sollte die<br />

Gruppenarbeit mit den Eltern zu den Themen Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Aktivitäten<br />

mit dem Kind<br />

stattfinden. Diese Durchführung sollte durch eine Sozialpädagogin und Familienberaterin<br />

erfolgen. Ergänzend dazu sollten Referenten aus gesundheits- und ernährungsrelevanten Bereichen<br />

eingeladen werden. Weiterhin sollte es zu 2 Terminen gemeinsame Aktionen mit Eltern<br />

und <strong>Kinder</strong>n geben.<br />

Ein Kursangebot bestand aus jeweils 7 Terminen wöchentlich und 1 Nachfolgetermin 6 Wochen<br />

später. Die Termine dauerten jeweils 1,5 Stunden und sollten am Spätnachmittag stattfinden.<br />

Pro Jahr kann die Maßnahme 10 Mal angeboten werden.<br />

Im Rahmen dieses Projektes war eine weitere <strong>In</strong>tensivierung der Kooperation mit Schulen,<br />

Betreuungen der Offenen Ganztagsschule, <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen, <strong>Kinder</strong>ärzten, Familienpfarrstelle,<br />

Familienbildungseinrichtungen u.a.m. geplant.<br />

31


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Aus diesen <strong>In</strong>stitutionen sollen Überweisungen von Familien in das Projekt möglich sein.<br />

Geplant waren des weiteren <strong>In</strong>foveranstaltungen für Fachkräfte aus den oben genannten Einrichtungen.<br />

Eine mögliche Übertragung dieses Konzeptes auf andere Stadtbezirke bestand. Im<br />

Jahr 2006 sollte das Projekt zunächst im Stadtbezirk Mengede starten. Im Jahr 2007 sollte das<br />

Projekt auf 5 weitere Stadtbezirke ausgeweitet werden.<br />

Folgende Ziele sollten mit den Kursen erreicht werden:<br />

Im Stadtbezirk Mengede achten mehr Familien auf ausreichend Bewegung und ausgeglichene<br />

Ernährung<br />

2009 werden in der Beratungsstelle und bei den örtlichen <strong>Kinder</strong>ärzten weniger <strong>Kinder</strong><br />

mit Übergewicht vorgestellt<br />

2.3.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Im Oktober 2006 lag der Bewilligungsbescheid vor. Das Konzept wurde konkretisiert. Eine<br />

freiberufliche Mitarbeiterin wurde gesucht. Die Werbung für den Eltern-Kind Kurs begann.<br />

Der offizielle Gesamt-Projektstart war der 01.12.2006. Der Pilotkurs startete im Februar<br />

2007. Die inhaltliche Arbeit mit den Familien verlief erfolgreich. Im Oktober 2007 fand eine<br />

endgültige Klärung über die Höhe der Stundensätze für die freiberuflichen Mitarbeiter statt.<br />

Die freiberufliche Mitarbeiterin stand ab Sommer 2008 nicht mehr zur Verfügung, da sie eine<br />

hauptberufliche Tätigkeit übernommen hatte. Es wurden neue Mitarbeiter/innen gesucht, nach<br />

einigen Monaten auch gefunden und eingearbeitet. <strong>In</strong> mehreren Beratungsstellen wurde Werbung<br />

für das Projekt gemacht. Der hauptberuflichen Teilprojektleiterin stand neben ihren eigentlichen<br />

beruflichen Aufgaben nur ein eingeschränktes Zeitkontingent für die Projektarbeit<br />

zur Verfügung.<br />

Im Herbst 2007 konnte dann wieder ein Eltern Kind-Kurs stattfinden. Ein weiterer Kurs fand<br />

im Herbst 2008 in Kooperation mit einer benachbarten <strong>Kinder</strong>tagesstätte statt. Im Mai 2009<br />

fand wieder ein Kurs in der Beratungsstelle Mengede statt.<br />

2.3.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Es haben insgesamt nur 4 Eltern-Kind Kurse stattgefunden. Eine hohe Fluktuation auf der<br />

Ebene der freiberuflichen Mitarbeiter/innen, eine zeitweise zu geringe Nachfrage des Angebotes,<br />

strukturelle Veränderungen wie die Ausweitung von Aufgaben in der Beratungsstelle<br />

können als Gründe dafür genannt werden.<br />

2.3.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

2.3.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Die späte Sicherheit, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen das Teilprojekt<br />

durchgeführt werden kann, hat zu Problemen in der konkreten Planung geführt.<br />

32


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Der bürokratische Aufwand des Projektes war so hoch, dass er neben den regulären Aufgaben<br />

in der Beratungsstelle nur unter Mühen zu bewältigen war. Die Arbeit mit freiberuflichen<br />

Mitarbeiter/innen macht die Planung über einen längeren Zeitraum schwierig.<br />

2.3.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Die Zusammenarbeit im Netzwerk hat zu einer engeren Kooperation zum Thema Prävention<br />

von Übergewicht geführt. Diese werden sich auch in Zukunft nutzen lassen.<br />

Das Konzept für die Arbeit mit den Familien hat sich bewährt. Es wurden Familien mit geringem<br />

Einkommen und Sozialstatus erreicht. Die Impulse aus den Kursen wurden von den Müttern<br />

aufgenommen. Der Psychologische Beratungsdienst des Jugendamtes wird dieses Konzept<br />

als einen Baustein der Beratungsarbeit übernehmen, sofern die finanzielle Mittel zur Verfügung<br />

stehen, freiberufliche Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />

2.3.4.3 Empfehlung<br />

Die Arbeit mit schwer erreichbaren Familien braucht Zeit. Auch, wenn ein Projekt nur in<br />

kleinem Rahmen stattfindet, hat es einen wichtigen Impuls für die gesamte Arbeit der Einrichtung.<br />

Das Thema ist auch in der alltäglichen Arbeit präsent. Die <strong>In</strong>itiatoren des Projektes mögen<br />

überlegen, wie sich der bürokratische Aufwand für kleinere Einrichtungen mit wenigen<br />

Ressourcen begrenzen lässt.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.4 Maßnahmen zu schulinterner Lehrerfortbildung<br />

Die Maßnahmen zu schulinternen Lehrerfortbildung werden von der Technischen Universität<br />

Dortmund, Fakultät 14 - Professur Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

Da die Teilprojekte<br />

1.6 „Elternschulung zur Prävention von Übergewicht in den Bereichen Ernährung und<br />

Bewegung“,<br />

2.1 „Stationenlernen Frühstück in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen und Grundschulen“ und<br />

3.7 „Bewegter Unterricht“<br />

während der Projektlaufzeit in das DoKi-Konzept zur schulinternen Lehrerfortbildung eingeflossen<br />

sind, werden diese 3 Teilprojekte in den folgenden Ausführungen zusammengefasst.<br />

2.4.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

2.4.1.1 Ziele<br />

Die Fort- und Weiterbildung von Erzieher/innen und / oder Lehrer/innen war das gemeinsame<br />

Ziel aller drei Teilprojekte. <strong>In</strong> der Antragphase wurden weiterhin die folgenden (Teil-)Ziele<br />

aufgestellt:<br />

<strong>In</strong>formation und Aufklärung der Eltern zum Thema Adipositasprävention,<br />

die Verbesserung der familiären Ernährung und die Erweiterung der Bewegungszeiten im<br />

familiären Alltag.<br />

<strong>In</strong> den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen und Grundschulen sollen alle <strong>Kinder</strong> ein gesundes<br />

Schulfrühstück kennen lernen.<br />

<strong>In</strong> den Grundschulen soll regelmäßig Bewegung durch themengebundenes Bewegen in<br />

den Fächern und/oder durch Bewegungspausen in den Unterricht eingebaut werden.<br />

2.4.1.2 Ansatz<br />

Es sollten Fortbildungen zu den drei Themen „Elternschulung zur Prävention von Übergewicht“,<br />

„Stationenlernen Frühstück“ und „Bewegter Unterricht“ konzipiert und im Schulbereich<br />

über das <strong>Dortmunder</strong> Fortbildungsangebot für Lehrer/innen (DOLF) angeboten werden.<br />

Die Ausschreibung für die schulübergreifenden Veranstaltungen erfolgte mit der Angabe entsprechender<br />

Termine. Es erfolgten jedoch keine Anmeldungen seitens der Schulen. Für die<br />

Erzieher/innen sollten die Fortbildungen zu dem Schwerpunkt Ernährung entsprechend den<br />

Begebenheiten in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen modifiziert und anschließend mit einer Pilotgruppe<br />

von Einrichtungen erprobt werden.<br />

2.4.2 Maßnahmendurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Aufgrund der Änderungen der Struktur der Fortbildungslandschaft für Lehrer/innen in<br />

Nordrhein-Westfalen und der Etablierung der Kompetenzteams verlor das <strong>Dortmunder</strong> Fort-<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

bildungsangebot DOLF an Bedeutung. Zudem konzentrierte sich die Nachfrage von schulübergreifenden<br />

Einzelveranstaltungen auf schulinterne Fortbildungsveranstaltungen für das<br />

gesamte Kollegium. Die Ausschreibung der oben genannten Fortbildungen war somit nicht<br />

mehr aktuell, was sich auch in den ausbleibenden Anmeldungen niederschlug.<br />

2.4.2.1 Ziele während der Projektlaufzeit<br />

Aufgrund der veränderten Situation der Fortbildungslandschaft und fehlenden Anmeldungen<br />

sollte das Fortbildungsangebot für Grundschulen im Rahmen des Projektes modifiziert werden.<br />

Die <strong>In</strong>halte blieben erhalten, wurden aber als einzelne Module zu einem gemeinsamen<br />

Konzept zusammengefasst, das den Schulen als kostenloses Paket angeboten wurden. Die<br />

Ausschreibung erfolgte erneut in <strong>Form</strong> eines Folders und in Kooperation mit dem Schulamt.<br />

Zusätzlich wurden einzelne Schulen, die z. B. bereits an anderen Teilprojekten teilgenommen<br />

hatten oder nahmen, direkt angesprochen.<br />

Als weiterer Zugangsweg sollte nun die Ansprache der Eltern auf dem direkten Weg erfolgen.<br />

Zu diesem Zweck sollten niederschwellige Angebote durch alternative Medien entwickelt<br />

werden.<br />

2.4.2.2 Maßnahmen während der weiteren Projektlaufzeit<br />

<strong>In</strong> den Projektjahren 2008 und 2009 wurde das neue Konzept zur schulinternen Lehrerfortbildung<br />

beworben und in verschiedenen Grundschulen durchgeführt. Trotz aller Bemühungen<br />

seitens des Projektes bleiben die Anmeldezahlen für die schulinternen Lehrerfortbildungen<br />

unter den Erwartungen. Besonders im Bereich der Elternschulung erwies sich der Zugangsweg<br />

über die Lehrer, die durch die Fortbildung zu Multiplikatoren ausgebildet werden sollten,<br />

als schwierig, da vor allem das Thema Ernährung keine Anziehungskraft auf Eltern und deren<br />

Beteiligung an Elternveranstaltungen ausübt.<br />

Daher wurde zusätzlich als direkter Zugangsweg zu den Eltern der Folder „Das Grundschulfrühstück“<br />

entwickelt, den die Schulen für den Einsatz auf Elternabenden (besonders zum<br />

Schuleintritt in die ersten Klassen) kostenlos beziehen konnten.<br />

Aufgrund des enormen Erfolges des Folders „Das Grundschulfrühstück“ sollte für den Bewegungsbereich<br />

ein entsprechendes Angebot entwickelt werden. Dieses sollte wichtige <strong>In</strong>formationen<br />

und Tipps für Eltern sowie kindgerecht abwechslungsreiche Vorschläge für Bewegungsangebote<br />

enthalten. Als ansprechendes, zeitgemäßes und vor allem nachhaltiges Medium<br />

wurde schlussendlich eine <strong>In</strong>ternetseite zur Bewegungsförderung entwickelt ( www.dokiiss-fit.de<br />

). Der Aufbau sieht neben den <strong>In</strong>formationen für Eltern als zentrales Feld monatlich<br />

wechselnde Bewegungsangebote für Drinnen und Draußen vor. Ergänzend werden zudem zu<br />

den Jahreszeiten passende Ernährungstipps und Rezeptvorschläge unterbreitet.<br />

35


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.4.2.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Der Aufbau des Fortbildungskonzeptes mit den einzelnen Modulen erwies sich als erfolgreich,<br />

da die Schulen sowohl einzelne Module (Schwerpunkt Ernährung oder Bewegung) als<br />

auch das gesamte Paket als ganztägige Veranstaltung anforderten.<br />

Die direkte Zugangsweg zu den Eltern mittels des Folders „Das Grundschulfrühstück“ erwies<br />

sich als überaus erfolgreich und so konnten in den Schuljahren 2008/09 und 2009/10 insgesamt<br />

rund 10.000 Folder an <strong>Dortmunder</strong> Grundschulen verteilt werden.<br />

Die <strong>In</strong>ternetseite zur Bewegungsförderung befindet sich aktuell in der Entwicklung/Programmierung.<br />

Ab voraussichtlich Mitte November 2009 ist die Website online und<br />

über einen Link der Doki-<strong>In</strong>ternetseite ( www.doki.dortmund.de ) zu finden.<br />

2.4.3 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Die Qualifikation der Lehrkräfte ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen schulischer<br />

Gesundheitsförderung. Entsprechend sollten Lehrerfortbildungen zu den Themen "Ernährungs-<br />

und Bewegungsförderung in der Grundschule" ein wesentlicher Bestandteil der Prävention<br />

von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter sein. Das Konzept der schulinternen<br />

Lehrerfortbildung hat sich hier als weitgehend erfolgreich erwiesen. Das Fortbildungskonzept<br />

sollte so gestaltet sein, dass die jeweils individuellen Standortbedingungen und Bedürfnisse<br />

der Schule inhaltlich berücksichtig werden. Als eine große Hilfe besonders für die Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern haben sich zudem Medien und Materialien erwiesen, die den Lehrkräften<br />

unterstützend an die Hand gegeben werden können wie z.B. der Folder "Das Grundschulfrühstück".<br />

Anlagen<br />

Beilage Flyer „schulinterne Lehrerfortbildung“ (Einleger für den DoKi-Folder)<br />

Folder "Das Grundschulfrühstück"<br />

36


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.5 Teilprojekt 1.7 „Ernährungs- und Bewegungsberatung bei der Schuleingangsuntersuchung“<br />

Verantwortlich für dieses Teilprojekt ist die Abteilung Gesundheitsdienst für <strong>Kinder</strong>- und<br />

Jugendliche des Gesundheitsamtes der Stadt Dortmund.<br />

2.5.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

2.5.1.1 Ziele<br />

Bei der Schuleinganguntersuchung des Gesundheitsamtes der Stadt Dortmund besteht die<br />

einmalige Möglichkeit, alle <strong>Kinder</strong> eines gesamten Jahrgangs zu erfassen und deren Eltern zu<br />

erreichen. Hier bot sich die Chance zu Prävention und Beratung, die allen Eltern angeboten<br />

wurde. Im ersten Schritt sollte die Bewusstheit über das Verhältnis von Größe und Gewicht<br />

für das eigene Kind erfragt und dann bei Bedarf korrigiert werden. Danach sollte eine Ernährungsberatung<br />

angeboten werden. Diese sollte die Kenntnis über Lebensmittel und Vermeidung<br />

von Übergewicht durch Sport und angem<strong>essen</strong>es Freizeitverhalten vermitteln.<br />

2.5.1.2 Ansatz<br />

Das Angebot für die Eltern sollte gut erreichbar, die Tipps sollten für die Eltern realisierbar<br />

sein. Im ersten Schritt sollte besprochen werden, dass nur eine allgemeine Umstellung von<br />

Lebensgewohnheiten Erfolg verspricht und dass alle Familienmitglieder an dieser Umstellung<br />

teilnehmen sollten. Die Beratung sollte Verständnis für Alltagsprobleme vermitteln und dennoch<br />

Lösungswege aufzeigen.<br />

2.5.1.3 Methode und Ablaufplanung<br />

Bei der Schuleingangsuntersuchung wurde den Eltern die Möglichkeit eröffnet, einen zusätzlichen<br />

Termin wahrzunehmen, bei dem ausführlich über die Bereiche Ernährung und Bewegung<br />

beraten wird. <strong>In</strong>nerhalb dieser Beratung sollten Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten<br />

erfragt und ggf. Änderungsvorschläge gemacht werden. Zusätzlich wurde den Eltern ein<br />

zweiter Beratungstermin angeboten. Die Beratungen wurden durch eine Ärztin durchgeführt,<br />

die innerhalb des Gesundheitsamtes als Bewegungs- und Ernährungsexpertin gilt.<br />

<strong>In</strong>nerhalb des Projekts sollte ein Flyer in deutscher und türkischer Sprache erstellt werden, der<br />

bei der Schuleingangsuntersuchung ausgehändigt wird und der eine brauchbare Zusammenfassung<br />

von Tipps zu Ernährung und Bewegung enthält.<br />

2.5.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

2.5.2.1 Ziele<br />

Im Wesentlichen sind die Ziele erreicht worden. Es gestaltet sich an manchen Untersuchungstagen<br />

schwierig, alle Eltern auf die Beratungsmöglichkeiten anzusprechen. Oft stehen andere<br />

Dinge wie Verhalten, Lernschwächen, Verweigerungshaltung des Kindes im Vordergrund.<br />

37


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.5.2.2 Methode und Ablaufplanung<br />

Auch hier wurden die Vorhaben weitgehend umgesetzt. Im Verlauf zeigt sich eine oft geringe<br />

Motivation, am Lebensstil etwas zu verändern. Diese Eltern wünschen keine Beratung und<br />

werden so nicht erreicht. Die Eltern, die Termine zur Beratung vereinbaren, erscheinen zu<br />

etwa 44%, so dass auch hier nur ein Teil der Familien erreicht wird, für den eine Beratung<br />

sinnvoll wäre.<br />

Der Flyer in türkischer und deutscher Sprache erweist sich als große Hilfe, da so auch die<br />

Eltern, die keinen Beratungswunsch haben, eine brauchbare <strong>In</strong>formation in Händen halten. Er<br />

enthält er Tipps, die sich aus der Beratungserfahrung aus zwei Schulanfänger Jahrgängen ergeben.<br />

So ist er sehr hilfreich und umfasst die wichtigsten Punkte verständlich und in Kürze.<br />

2.5.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Von den etwa 5000 Schulanfängern pro Jahrgang konnten etwa 60% erfasst werden.<br />

Davon sind<br />

82 % der <strong>Kinder</strong> normalgewichtig,<br />

9 % der <strong>Kinder</strong> übergewichtig,<br />

6 % der <strong>Kinder</strong> adipös,<br />

3 % der <strong>Kinder</strong> untergewichtig.<br />

Etwa 35 % der Familien mit übergewichtigen oder adipösen <strong>Kinder</strong>n wünschten eine Beratung<br />

und erhielten einen Termin, bei 44 % kam tatsächlich eine Beratung zustande. 56% hielten<br />

den vereinbarten Termin nicht ein. Die Eltern von normalgewichtigen <strong>Kinder</strong>n nahmen<br />

die Beratungstermine nur ganz selten wahr.<br />

65% der zur Beratung erschienenen <strong>Kinder</strong> sind Mädchen, davon 72% adipös und 28% übergewichtig.<br />

<strong>In</strong> allen drei Jahrgängen zeigte sich die eindeutige Tendenz, dass Mädchen eher<br />

als übergewichtig und adipös erkannt werden und dass Eltern adipöser Mädchen am ehesten<br />

das Beratungsangebot wahrnehmen.<br />

Das Ausmaß des Übergewichts wird von den Eltern tendenziell falsch eingeschätzt. Im Jahrgang<br />

2007/2008 zum Beispiel hielten bei 72 adipösen <strong>Kinder</strong>n, deren Eltern keine Beratung<br />

wünschten, nur 10 ihr Kind tatsächlich für adipös. Im gleichen Jahrgang hielten von 217<br />

übergewichtigen <strong>Kinder</strong>n, deren Eltern keine Beratung wünschten, 105 ihr Kind für normalgewichtig.<br />

Die Veränderungen bezüglich der Lebensgewohnheiten, die während der Beratung mit den<br />

Eltern vereinbart wurden, wiederholen sich permanent:<br />

Mahlzeitenstruktur: Möglichst 5 Mahlzeiten einzuhalten und dabei auf Regelmäßigkeit zu<br />

achten, so dass kein Heißhunger entsteht.<br />

38


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Vermeidung von Lebensmitteln, die zu viel Zucker enthalten oder die aus anderen leicht<br />

verdaulichen Kohlenhydraten bestehen wie Weißmehl, Kekse, Kuchen.<br />

Essverhalten: Nicht zu schnell und damit zu große Portionen zu <strong>essen</strong>. Hier werden Tipps<br />

gegeben, wie <strong>Kinder</strong> wieder lernen können, langsam und bewusst zu <strong>essen</strong>.<br />

Häufiges Zwischendurch-Essen vermieden werden.<br />

Fernseh- und übrige Medienkonsum: Es wird der Zusammenhang zwischen hohem TV-<br />

Konsum und Übergewicht dargestellt.<br />

Ein Schwerpunkt ist die Vermittlung von Sportangeboten in Kooperation mit dem Stadt-<br />

SportBund. <strong>In</strong>nerhalb des Projektes ist eine Liste mit Sportangeboten für übergewichtige <strong>Kinder</strong><br />

im Raum Dortmund entstanden, die als Einleger im Flyer vorhanden ist. Weiterhin werden<br />

Sportgeräte vorgestellt, die auch zu Hause für Bewegung sorgen.<br />

Oft entsteht der Eindruck, dass Sportvereine aus Angst vor zu hohen Kosten von vornherein<br />

gemieden werden. Hier kann über die geringen Kosten aufgeklärt und vermittelt werden.<br />

Die Veränderungen von Gewohnheiten der Ernährung und des Alltagsverhaltens, die in der<br />

Familie realisiert werden sollen, wiederholen sich. Es handelt sich um übergewicht fördernde<br />

Verhaltensweisen, die mehr oder weniger in allen beratenen Familien gefunden werden:<br />

Fernsehkonsum reduzieren<br />

Essen und Fernsehen trennen<br />

Brotsorten auf Vollkorn umstellen<br />

Kelloggs und süße Müslis meiden<br />

Langsam <strong>essen</strong>, kleine Portionen zuteilen<br />

Getränke umstellen<br />

Mahlzeitenstruktur einführen<br />

Sportvereine und Bewegung mit der Familie<br />

Nach vier – sechs Monaten erhalten die Eltern eine Einladung zu einer kurzen Zweitberatung,<br />

in der die Erfolge oder die Alltagstauglichkeit der vereinbarten Maßnahmen reflektiert werden.<br />

<strong>In</strong> allen drei Durchgängen zeigte sich das gleiche Bild: Bei etwa 40% der Familien<br />

kommt eine zweite Beratung zustande. Bei mehr als der Hälfte der <strong>Kinder</strong> verringert sich der<br />

BMI, im Durchschnitt um 2,0. Bei 25% der <strong>Kinder</strong> verändert sich der BMI nicht, bei 22%<br />

steigt er weiter an, im Durchschnitt um 1,2.<br />

Bleibt der BMI unverändert, nimmt ein übergewichtiges Kind also nicht weiter zu, kann man<br />

von einem Erfolg der Maßnahme sprechen. So kann bei etwa 75% der zur zweiten Beratung<br />

erschienen <strong>Kinder</strong> (40% der ursprünglich beratenen) von einer positiven Veränderung gesprochen<br />

wird. <strong>In</strong>sgesamt ließ sich bei immerhin 25% aller beratenen <strong>Kinder</strong> ein Erfolg<br />

nachweisen.<br />

39


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.5.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Die zur Beratung erschienenen Eltern wurden zu ihrer Einschätzung befragt. Über 95% fühlten<br />

sich individuell betreut. Alle hatten noch keine andere Beratung in Anspruch genommen<br />

und begrüßten das kostenlose Angebot. Für manche Familien ist es schwieriger, sich mehr zu<br />

<strong>bewegen</strong>, für einen etwa gleichen Anteil ist es schwieriger, die Ernährung umzustellen. Oft ist<br />

es ein Problem, alle Familienmitglieder von der Notwendigkeit einer Umstellung zu überzeugen.<br />

Die Ernährungsberatung in Zusammenhang mit der Schuleingangsuntersuchung wird von<br />

allen Mitarbeiterinnen geschätzt und als große Bereicherung des bürgerfreundlichen Angebotes<br />

gesehen. Sie wird weiterhin angeboten, es werden weitere Kolleginnen in die Beratungstätigkeit<br />

eingearbeitet.<br />

Anlagen<br />

Folder „Ernährungstipps für Schulkinder – Erfahrungen aus der Ernährungsberatung“ auf<br />

deutsch und türkisch<br />

40


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.6 Teilprojekt 1.8 „Bärenstark - Ernährungs- und Bewegungsangebot für Eltern<br />

mit <strong>Kinder</strong>n unter drei Jahren“<br />

Träger des Teilprojektes „Bärenstark“ ist der Deutsche <strong>Kinder</strong>schutzbund, Ortsgruppe Dortmund<br />

e.V.<br />

2.6.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Das Teilprojekt ist erst im Juni 2008 hinzu gekommen. Zu diesem Zeitpunkt fand im Bunten<br />

Haus des <strong>Kinder</strong>schutzbund Dortmund einmal in der Woche ein offenes Angebot für Eltern<br />

mit <strong>Kinder</strong>n dieser Altersgruppe statt. Jeweils sechs – acht Eltern – fast ausschließlich Mütter<br />

– aus dem Stadtteil nahmen teil.<br />

Die Mitarbeiterinnen hatten aus zahlreichen Gesprächen mit den Teilnehmerinnen den Eindruck,<br />

dass bei den Müttern neben einem großen Kommunikationsbedarf viele Unsicherheiten<br />

in Bezug auf Fragen der gesunden Entwicklung ihrer <strong>Kinder</strong> bestanden. Besonders die Ernährung<br />

war immer wieder Thema: Weil die <strong>Kinder</strong> angeblich zu wenig oder das Falsche aßen,<br />

die Mütter sich fragten, welche Zwischenmahlzeiten sie dem Kind anbieten können oder wie<br />

lange Flaschen- und Gläschenkost angeboten werden sollte. Daher war es für die Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>Kinder</strong>schutzbundes eine willkommene Möglichkeit, ihr Konzept zu erweitern.<br />

Ziel sollte sein<br />

weitere Eltern im Sozialraum <strong>Dortmunder</strong> Nordstadt mit Babys und Kleinkindern zu erreichen,<br />

die als schwer erreichbar gelten<br />

die Eltern zu sensibilisieren für die Entwicklungsbedürfnisse ihrer <strong>Kinder</strong>, insbesondere in<br />

Bezug auf ausreichende Bewegungsmöglichkeiten und gesunde Ernährung,<br />

den Spaß am gemeinsamen Tun anzuregen, so dass sowohl Bewegungsangebote als auch<br />

Ernährungsvorschläge im Alltag umgesetzt und integriert werden.<br />

Die <strong>Form</strong> des offenen Angebots hatte sich bereits bewährt und sollte beibehalten werden, um<br />

den Zugang möglichst niederschwellig zu halten. Die Mitarbeiterinnen arbeiten situationsorientiert,<br />

ihre inhaltlichen Angebote orientieren sich an den Fragen und Themen, die sich aus<br />

den Gesprächen mit den Teilnehmerinnen ergeben und möglichst konkret und erlebbar aufbereitet<br />

werden. Die Maßnahme sollte jeweils donnerstags von 9.30h bis 13.00h statt finden,<br />

wobei Eltern und <strong>Kinder</strong> je nach persönlichen Bedürfnissen auch später dazu kommen oder<br />

früher gehen konnten.<br />

Um die Wirksamkeit zu belegen, sollten Teilnehmerinnen anhand eines kurzen Fragebogens<br />

zu zwei Zeitpunkten befragt werden: bei ihren ersten Besuchen in der Gruppe und nach einer<br />

Teilnahme von mindestens 10 Wochen.<br />

<strong>In</strong> einem großen Gruppenraum sollten unterschiedliche Bewegungsanregungen für Kleinkinder<br />

aufgebaut werden, wobei, immer Elemente einzubeziehen waren, die im häuslichen Umfeld<br />

und Alltag leicht umzusetzen sind.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Parallel wollte eine Mitarbeiterin mit jeweils zwei – drei Teilnehmerinnen in der angrenzenden<br />

Küche ein gemeinsames Mittag<strong>essen</strong> vorbereiten, das folgende Kriterien erfüllen sollte:<br />

saisonales Angebot,<br />

kindgerecht und gesund,<br />

kostengünstig,<br />

Erweiterung des Speiseplans der Teilnehmerinnen.<br />

Jede Mahlzeit beginnt mit einem kurzen <strong>In</strong>put, bei dem die Mitarbeiterin die jeweiligen Lebensmittel<br />

vorstellt.<br />

<strong>In</strong> der Pilotphase wollten wir überprüfen, ob das Konzept so von Eltern und <strong>Kinder</strong>n angenommen<br />

würde, ob die <strong>Kinder</strong> den relativ langen Zeitrahmen bewältigen, und in den umliegenden<br />

Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> sollte die Werbung für das neue Angebot anlaufen.<br />

Geplant waren zusätzlich ein Familientag an einem Samstag. Damit wollte das Team des<br />

<strong>Kinder</strong>schutzbundes Vätern, Geschwistern und Freunden der Mütter Gelegenheit geben, die<br />

Mitarbeiter und das Haus kennen zu lernen.<br />

2.6.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Die Gruppe wuchs in kurzer Zeit durch Mund-zu-Mund-Propaganda so an, dass auf eine<br />

Werbephase verzichtet werden konnte. Durch Umwidmung von Mitteln konnte der <strong>Kinder</strong>schutzbund<br />

seit Januar 2009 das Angebot auf einen zweiten Tag ausweiten. Allerdings hatte<br />

das nicht den erwarteten und gewünschten Effekt, dass sich die Gruppe teilen und somit entzerren<br />

würde. Viele Mütter kommen an beiden Tagen, außerdem kamen neue Frauen hinzu,<br />

so dass die Gruppen oft sehr überfüllt sind: Teilweise kommen bis zu 20 Frauen, manche auch<br />

mit zwei <strong>Kinder</strong>n zur Gruppe.<br />

2.6.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Es ist gelungen, ein Angebot für schwer erreichbare Familien in einem <strong>Dortmunder</strong> Sozialraum<br />

zu etablieren. Die Werbung geschieht durch die Teilnehmerinnen selbst, die Frauen<br />

bringen Freundinnen, Nachbarinnen und Verwandte mit.<br />

Das <strong>In</strong>teresse der Teilnehmerinnen an gesunder Ernährung – und zwar sowohl für ihre <strong>Kinder</strong><br />

als auch für sich selbst – konnte aufgegriffen und gezielt erweitert werden. Dabei erwiesen<br />

sich die Aktionen, die visuell ansprechend und erlebnisorientiert waren, als besonders effektiv:<br />

eine selbst gestaltete Ernährungspyramide oder eine Demonstration von Getränken mit<br />

der darin enthaltenen Zahl der Zuckerstücke haben auch das Einkaufsverhalten einiger Frauen<br />

verändert.<br />

Die wiederkehrenden <strong>In</strong>puts über Gemüsesorten und die darin enthaltenen Vitamine sowie<br />

Varianten der Zubereitung war für die Frauen unterschiedlich interessant: bei einigen stand<br />

der Geschmack – und die kostenlose Mahlzeit – im Vordergrund, andere interessierten sich<br />

42


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

durchaus auch für den theoretischen <strong>In</strong>put. Überraschend war für viele die Erfahrung, dass die<br />

<strong>Kinder</strong> viel mehr Lebensmittel akzeptierten als die Mütter vermutet hatten.<br />

Im Bereich der Bewegungsförderung schien es den Mitarbeiterinnen von Bärenstark deutlich<br />

schwieriger, einen Transfer in den Alltag zu unterstützen. <strong>In</strong> den Fragebögen geben zwar die<br />

meisten Frauen an, mit ihren <strong>Kinder</strong>n regelmäßig an die frische Luft zu gehen und Spielplätze<br />

zu besuchen, in der Praxis entstand bei den Mitarbeiterinnen jedoch ein anderer Eindruck.<br />

Demnach scheinen viele Frauen mit den <strong>Kinder</strong>n nur zum Einkaufen in der Fußgängerzone zu<br />

gehen, zum Teil kennen sie die Spielmöglichkeiten im Stadtteil gar nicht, und die <strong>Kinder</strong> verfügen<br />

nicht über wetterfeste Kleidung. Hier ist ein Umlernen für die Mütter mit Unannehmlichkeiten<br />

verbunden.<br />

Die Wohnverhältnisse vieler Familien sind relativ beengt, so dass nicht damit zu rechnen ist,<br />

dass im Alltag viele der Bewegungsanregungen umgesetzt werden. Allerdings schätzen die<br />

Eltern die Möglichkeit, ihren <strong>Kinder</strong>n diese Anregungen in den Räumen des <strong>Kinder</strong>schutzbundes<br />

bieten zu können. Das Projektteam des <strong>Kinder</strong>schutzbundes beobachtet bei den <strong>Kinder</strong>n<br />

Auffälligkeiten im Verhalten, die es unter anderem darauf zurück führt, dass sie wenig<br />

Möglichkeiten haben, sich auszutoben und auszuprobieren.<br />

Viele Frauen wünschen sich eine Ausweitung des Angebots: der zusätzlich eingeführte Tag<br />

war sehr willkommen. Die Möglichkeit einer stundenweisen Betreuung für ihre <strong>Kinder</strong> wäre<br />

eine sinnvolle Ausbaumöglichkeit. Die Sing- und Fingerspiele stoßen auf große Resonanz und<br />

werden auch zu Hause eingesetzt. Der dialogische Ansatz, der <strong>In</strong>ter<strong>essen</strong> der Mütter aufgreift,<br />

hat sich in der Arbeit sehr bewährt: Sicherheit im Haushalt, Babyschwimmen, Bibliotheksbesuche,<br />

<strong>In</strong>fovormittage mit einem <strong>Kinder</strong>arzt sind aus Fragen der Gruppenteilnehmerinnen<br />

entstanden und ermöglichen einen ganzheitlichen Ansatz der Gesundheitsförderung für die<br />

Zielgruppe. Voraussetzung für die Akzeptanz neuer Angebote außerhalb der bekannten<br />

Räumlichkeiten war der persönliche Kontakt zu den Mitarbeiterinnen des <strong>Kinder</strong>schutzbundes<br />

und deren konkrete Begleitung. Zum Beispiel wollten die interessierten Mütter nicht ohne<br />

eine der Mitarbeiterinnen ins Schwimmbad gehen. Das bedeutet auch, dass eine Vernetzung<br />

mit anderen Angeboten im Stadtteil nur möglich ist, wenn die Mitarbeiterinnen die zeitliche<br />

Kapazität haben, Eltern dabei zumindest in der Anfangsphase zu begleiten.<br />

2.6.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Die vom Projektteam angestrebten Ziele konnten zumindest ansatzweise umgesetzt werden.<br />

Damit ist sicher ein Grundstein gelegt, auf den beispielsweise in der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung<br />

aufgebaut werden kann. Von Eltern, deren <strong>Kinder</strong> mittlerweile eine <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung<br />

besuchen, haben die Mitarbeiterinnen des <strong>Kinder</strong>schutzbundes häufig die Rückmeldung bekommen,<br />

dass die Gruppe eine gute Vorbereitung dafür war. Hilfreich scheint die Ansiedlung<br />

bei einem freien Träger zu sein.<br />

43


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Die Gruppengröße hat sich häufig als problematisch erwiesen. Ein so offenes Angebot hat den<br />

Nachteil, dass es wenig steuerbar ist. So scheint es für die Akzeptanz und die Qualität zu<br />

sprechen, dass die Gruppe so gut besucht wird. Allerdings ist es für den Zusammenhalt und<br />

die Stabilität der Gruppe und besonders für die <strong>Kinder</strong> problematisch, wenn eine gewisse<br />

Größe überschritten wird.<br />

Die Vorgaben, die im Rahmen einer Maßnahme gemacht werden, sind ebenfalls manchmal<br />

hinderlich für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung. So entstand aus den Fragen der Mütter<br />

die Idee – und der konkrete Antrag – eine(n) <strong>Kinder</strong>arzt/ärztin stundenweise einzubeziehen.<br />

Der Antrag wurde leider abgelehnt. Es ist dann aber gelungen, einen pensionierten <strong>Kinder</strong>arzt<br />

und <strong>Kinder</strong>- und Jugendpsychiater für eine freiwillige Mitarbeit zu gewinnen. Die<br />

Mütter nutzen die Gelegenheit, eine Vielzahl an Fragen zu stellen, die in der kinderärztlichen<br />

Praxis aufgrund von Zeitmangel zu kurz kommen.<br />

Im Team mehrfach diskutiert wurde die Frage, ob es sinnvoll ist, das Angebot kostenfrei zu<br />

halten, oder ob die Teilnehmerinnen zumindest einen Anerkennungsbetrag zahlen sollten. Aus<br />

Sicht des <strong>Kinder</strong>schutzbundes ist es elementar wichtig, dass den Frauen keine Kosten entstehen!<br />

Der Anteil der Familien, die unter Armutsbedingungen lebt, ist groß. Für die Frauen ist<br />

es wichtig, zwei Mal in der Woche eine kostenlose, gesunde Mahlzeit für ihr Kind – und sich<br />

selbst – zu bekommen. Im übrigen unterstützt die Erfahrung der Mitarbeiterinnen des <strong>Kinder</strong>schutzbundes<br />

diesen Aspekt, denn es zeigt sich bei kleinen Ausflügen: Wenn Fahrtkosten<br />

oder ein Eintrittsgeld erforderlich war, haben sich nur wenige Mütter beteiligt, sie blieben an<br />

den betreffenden Tagen einfach weg.<br />

Um die gemeinsame Verantwortung für die Gruppe zu fördern, begrüßt und unterstützt das<br />

Projektteam des <strong>Kinder</strong>schutzbundes allerdings die <strong>In</strong>itiative der Mütter, im Rahmen ihrer<br />

individuellen Möglichkeiten Aufgaben für die Gesamtgruppe zu übernehmen: Die Handtücher<br />

zum Waschen mit nach Hause nehmen, Lebensmittel von zu Hause mitbringen, eigene<br />

Rezepte einbringen, ….<br />

Der Einsatz der Fragebögen hat sich als problematisch erwiesen. Die Frauen, die nur sporadisch<br />

kommen, konnten nicht einbezogen werden. Angesichts der oft überfüllten Gruppen<br />

hatten die Mitarbeiterinnen oft keine Möglichkeit, Mütter zu befragen. Diejenigen, die den<br />

Fragebogen bearbeitet haben, waren offenbar auch bemüht, die Fragen in Richtung vermuteter<br />

Erwünschtheit zu beantworten. Aus Sicht des Teilprojektträgers lassen sich die erzielten Ergebnisse<br />

eher am konkreten Verhalten der Mütter fest machen als an den Ergebnissen der<br />

Befragung. Deshalb hat der Fragebogen keine Relevanz.<br />

44


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.7 Teilprojekt 2.2 „Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.7.1 Ziele in der Antragsphase<br />

Im ersten Halbjahr 2007: Piloteinführung in fünf Grundschulen.<br />

Im Schuljahr 2007/08: Ausbau des Schulobstprogramms auf die Hälfte der Grundschulen<br />

in Dortmund.<br />

Im Schuljahr 2008/09 Ausweitung des Angebots auf die 2. Hälfte der Grundschulen.<br />

2.7.2 Maßnahme in der Antragsphase<br />

<strong>In</strong> der Pilotphase sollten zunächst die geplanten Vorgehensweisen mit den Partnern DOEGO<br />

Fruchthandel + Import eG als Großhändler und dobeq <strong>Dortmunder</strong> Beschäftigungs-, Qualifizierungs-<br />

und Ausbildungsgesellschaft mbH als Logistikdienstleister erprobt und optimiert<br />

werden. Weiterhin war der Aufbau einer angebotsspezifischen Organisation in den Schulen<br />

erforderlich (s. Anlage „<strong>In</strong>fopaket Schulobst“). Dies beinhaltet die Unterstützung durch die<br />

Hausmeister, die Schulleitung und die Lehrkräfte sowie der Eltern. Hierzu gehören die <strong>In</strong>fo-<br />

Blätter für die einzelnen Gruppen wie auch Unterrichtsleitfäden für die Schulung der <strong>Kinder</strong>.<br />

Eine wesentliche Aufgabe war die Klärung der Kosten und der Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für die Grundschulen. Hier mussten neue Lösungen gefunden werden, da dieses Projekt einer<br />

Schulspeisung auf keine Erfahrungen in Deutschland zurückgreifen konnte. Auf der Basis der<br />

Lösungen mit den Pilotschulen waren <strong>In</strong>formationsveranstaltungen und Präsentationen für die<br />

Gewinnung weiterer 30 Grundschulen im Schuljahr 2007/08 geplant. Das Projekt wurde in 2<br />

Veranstaltungen und in Schulleiterbesprechungen präsentiert.<br />

2.7.3 Erzielte Ergebnisse in der Pilotphase<br />

Die Pilotphase wurde erfolgreich umgesetzt. Die Logistik und die Organisation der Lieferverkehr<br />

zu den Schulen und innerhalb der Schulen wurde auch aufgebaut. Die Einbeziehung der<br />

Hausmeister und deren Unterstützung durch AGH -Kräfte (Arbeitsgelegenheiten) erwies sich<br />

als ein wichtiger Punkt, um die innerschulische Verteilung und der Hygiene sicher zu stellen.<br />

<strong>In</strong> mehreren Schulen entstand ein zusätzlicher Unterstützungsbedarf in den unteren Klassen,<br />

in denen die Schüler noch nicht über die Kompetenzen zur Zubereitung verfügten. Ebenso<br />

fehlten den Schulen Geräte (z.B. Schüsseln, Messer, Schneidebretter); hier konnten Lösungen<br />

durch die Gewinnung von Sponsoren gefunden werden. Grundsätzlich ist ein hohes Engagement<br />

der Schulleitung und der Lehrkräfte notwendig, da die tägliche Zubereitung von Obst<br />

und Gemüse als Fingerfood eine zusätzliche Belastung darstellt.<br />

45


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Die Finanzierung des Angebots erwies sich als die größte Hürde. Die durch die günstigen<br />

Bedingungen geringen Kosten von 28 € je Kind und Schuljahr wurde nur von wenigen Schulen<br />

als realisierbar bewertet. Diese Einschätzung war dabei nicht abhängig von der sozialen<br />

Struktur des Einzugsgebietes, sondern war stärker in den pädagogischen Programmen der<br />

Schulen begründet. Als weiterer Stolperstein trat in verschiedenen Fällen hinzu, dass das<br />

Schulgebäude umgebaut wurde und aufgrund des Umzugs in Container ein derartiges Programm<br />

oder die Fortsetzung des Programms nicht umzusetzen war. An anderen Schulen wurde<br />

die für das Schulobstangebot genutzte Schulküche zu einer Küche für den Offenen<br />

Ganztag umgebaut, so dass eine weitere Nutzung nicht mehr möglich und das Angebot zunächst<br />

beendet werden musste.<br />

Das Ziel der Ausweitung auf 40 Schulen konnte im Schuljahr 2007/08 nicht erreicht werden.<br />

Die Zahl der teilnehmenden Schulen stagnierte aufgrund der beschriebenen Stolpersteine bei<br />

10-12 Grundschulen.<br />

2.7.4 Maßnahmendurchführung während der weiteren Projektlaufzeit<br />

2.7.4.1 Ziele<br />

Aufgrund der Finanzierungsprobleme wurde die Ausweitung auf weitere Schulen nicht mehr<br />

angestrebt, sondern eine stabile Beibehaltung des Erreichten angestrebt. Eine Erweiterung<br />

wurde mit dem angekündigten EU Schulobstprogramm erhofft, damit so eine Lösung des Finanzierungsproblems<br />

gefunden werden konnte. Weiterhin sollten Sponsoren gefunden werden,<br />

um insbesondere für Grundschulen in einem niedrigen Sozialcluster eine finanzielle Entlastung<br />

zu finden. Auch sollte die Organisation weiter verbessert werden, um die in einer Evaluation<br />

erfasste Zufriedenheit der Schulen zu erhöhen. Das Hauptziel wurde in der Fortsetzung<br />

des Obst- und Gemüseangebotes gesehen, um hierauf aufbauend eine Förderung durch<br />

das EU Programm erlangen zu können.<br />

2.7.4.2 Maßnahmen<br />

Es wurden zusammen mit der Schuldezernentin jeweils in 2007 und in 2008 eine Mailingaktionen<br />

durchgeführt, um Sponsoren zu gewinnen. Es konnten hier Mittel in Höhe von 4.000<br />

bzw. 6.000 € eingeworben werden.<br />

Da die Einführung des EU Schulobstprogramms in Deutschland sich verzögerte, wurde ein<br />

Antrag beim Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) gestellt, um durch Landesmittel eine Förderung<br />

analog dem EU Schulobstprogramm zu erzielen. Dieser Antrag wurde bewilligt, so<br />

dass für das Obst- und Gemüseangebot für 11 Grundschulen im Schuljahr 2009/10 Mittel zur<br />

Verfügung stehen.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

<strong>In</strong> Absprache mit dem Veterinäramt, das für Hygiene zuständig ist, wurden Standards für die<br />

Hygiene für die unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. Schüler, Hausmeister, Lehrer) erstellt<br />

und in das Programm offiziell eingeführt.<br />

Um Schulen die Möglichkeit zu geben, zunächst Erfahrungen mit einem Schulobstangebot zu<br />

gewinnen, wurde mit verschiedenen Schulen der Weg beschritten, dass den <strong>Kinder</strong>n das Obstund<br />

Gemüseangebot nur an einem Wochentag gemacht wurde. Es wurde eine zweite umfangreichere<br />

Evaluation mit dem Ende des Schuljahrs 2008/9 durchgeführt und im Rahmen der<br />

Schriftenreihe des Faches HWW der TU Dortmund veröffentlicht. Die Beurteilung des Angebotes<br />

durch die Lehrkräfte war überwiegend gut. Verbesserungsmöglichkeiten ergaben sich<br />

hinsichtlich des zur Verfügung gestellten Materials und der Vielfalt des Obst- und Gemüseangebotes.<br />

2.7.4.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Im Schuljahr 2009/10 wird das Schulobstangebot für 11 Grundschulen mit 2.200 <strong>Kinder</strong>n<br />

gefördert und als kostenlose Schulspeisung zur Verfügung gestellt Diese Förderung wird<br />

durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) geleistet. Im Rahmen dieser Förderung wird erprobt,<br />

ob Grundschulen in den Sozialclustern 1 bis 3 einen Beitrag von 5 € je Kind und Schuljahr<br />

leisten können. Weiterhin nehmen 4 Grundschulen mit 700 <strong>Kinder</strong>n an dem Angebot teil,<br />

die jedoch nur einmal in der Woche beliefert werden. Diese Schulen tragen die Kosten selbst.<br />

Aufgrund der Evaluationsergebnisse wird den Schulen verbessertes Material angeboten (Teller,<br />

Apfelteiler, Schälmesser, flexible Schneidbretter). Die Schulen können Klassensätze nach<br />

Bedarf bestellen. Die Materialbereitstellungen für die Schulen waren durch Sondermittel kostenlos.<br />

Für zukünftige Programme wird es eine hohe Bedeutung besitzen, dass Grundschulen<br />

mit geeignetem Material ausgestattet werden. <strong>In</strong> der Regel verfügen die Schulen über keine<br />

Finanzmittel, diese Materialien selbst zu kaufen.<br />

Für die Schulen im Förderprogramm wurde entsprechend der Vorgaben des EU-<br />

Schulfruchtprogramms ein Satz von 38 € je Kind und Schuljahr zu Grunde gelegt, um hierdurch<br />

eine bessere Vielfalt des Angebotes zu erzielen. Hierdurch soll der zweite bisherige<br />

Mangel, der in der Variation des Angebotes liegt, beseitigt werden.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.7.5 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Das Projekt hat sich durch die Verhältnisprävention als ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung<br />

der Ernährungssituation von Grundschulkindern erwiesen. Er wird in vielen Schulen mit<br />

großem Erfolg durchgeführt.<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren sind das Engagement der Schulleitung und der Lehrkräfte, Unterstützungskräfte<br />

für die Organisation in der Schule und eine finanzielle Förderung. Als unrealistisch<br />

hat sich die ursprüngliche Zielsetzung erwiesen, dass Schulen bzw. Eltern dieses<br />

gesundheitsförderliche Angebot finanziell tragen. Dies gilt insbesondere für Schulen mit hohem<br />

Förderbedarf.<br />

Anlagen<br />

<strong>In</strong>fopaket Schulobst (mit <strong>In</strong>formationen für Eltern, Lehrer/innen, Hausmeister)<br />

Veröffentlichungen<br />

Völkel, K., Lißek, J., Eissing, G.: Evaluation eines Schulobstprogramms. <strong>In</strong> Eissing,<br />

G.(Hrsg.): Schriftenreihe Arbeitsberichte des Fachs Hauswirtschaftswissenschaft<br />

13/2009, Technische Universität Dortmund<br />

Eissing, G., J. Lißek, M. Hemker: Erfahrungen mit der Umsetzung eines Schulfruchtprogramm.<br />

Das „<strong>Dortmunder</strong> Obst- und Gemüseangebot an Grundschulen. Ernährung im Fokus<br />

9 (2009) 2, S. 46-51<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.8 Teilprojekt 3.1 „Zugang zu den Sportvereinen“<br />

Dieses Teilprojekt wird vom StadtSportBund Dortmund e.V. durchgeführt.<br />

2.8.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

2.8.1.1 Ziele<br />

Da in Deutschland <strong>Kinder</strong> die meiste Zeit in ganztägig organisierten Betreuungseinrichtungen<br />

verbringen, muss gerade dort ein Zugang zum Sport für <strong>Kinder</strong> vorhanden sein. Dieser kann<br />

durch die Anbindung eines Sportvereins an die Schule erreicht werden. Ziel es ist dabei, dass<br />

sich die <strong>Kinder</strong> im Schulalltag zusätzlich <strong>bewegen</strong>, sie aber auch für den Sport im Sportverein<br />

zu begeistern, der dann zu einem lebenslangen Bewegen der <strong>Kinder</strong> und damit zu ihrer Gesundheit<br />

beitragen kann.<br />

2.8.1.2 Ansatz<br />

Durch die Anbindung des Sportvereins an die Grundschule kann den <strong>Kinder</strong>n der Zugang zu<br />

qualifizierten Sport- und Bewegungsangeboten ermöglicht werden. Der StadtSportBund<br />

Dortmund unterstützt und begleitet Sportvereine, die den Alltag an einer Grundschule durch<br />

das Angebot einer wöchentlichen AG bewegter gestalten. Hierzu steht eine Mitarbeiterin für<br />

koordinierende Aufgaben zur Verfügung.<br />

2.8.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

2.8.2.1 Methode<br />

Der StadtSportBund Dortmund sucht in persönlichen Gesprächen interessierte Sportvereine<br />

für das Projekt. Für die Kooperation zwischen Sportverein und Schule stellt der StadtSport-<br />

Bund Dortmund Verträge zur Verfügung, die die Zusammenarbeit grundlegend regeln. Um<br />

Sportvereine auf die Arbeit und ihre Entwicklung hin zu einem Kooperationspartner Schule<br />

vorzubereiten oder auch zu beraten, hat der StadtSportBund einen Handlungsleitfaden zum<br />

Thema Kooperationen für Sportvereine praxistauglich konzipiert. Hierüber sollen die Sportvereine<br />

auch in die Lage versetzt werden, ein Konzept für ihre Angebote an Schulen zu erstellen.<br />

Mit diesem Konzept bietet der Sportverein sein Angebot einer Grundschule an und führt<br />

es dort einmal wöchentlich durch. Der Übungsleiter wird dabei über Projektmittel finanziert.<br />

Die Schule stellt Räumlichkeiten zur Verfügung und sorgt für die Teilnahme von Schülerinnen<br />

und Schülern. Um den Zugang der Schüler/innen zum Sportverein noch weiter zu unterstützen,<br />

werden diese zu einem Sportfest des Sportvereins eingeladen.<br />

2.8.2.2 Ablaufplanung<br />

Der StadtSportBund Dortmund initiiert die Kooperation. Der Sportverein führt dann selbstständig<br />

sein Angebot an der Grundschule durch. Der Sportverein lädt gegen Ende der Projektlaufzeit<br />

die Schüler/innen zu einem Sportfest in den Verein ein.<br />

49


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.8.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Über die direkte Ansprache der Sportvereine durch den StadtSportBund Dortmund konnten<br />

gezielt Sportvereine für eine Kooperation mit einer Grundschule gewonnen werden. <strong>In</strong>sgesamt<br />

sind vier Kooperationen zwischen Grundschulen und Sportvereinen entstanden und mit<br />

insgesamt 81 Sportstunden und 48 Teilnehmer/innen umgesetzt worden. Grundschulen waren<br />

zumeist an einer Kooperation mit einem Sportverein interessiert, da in Dortmund im Rahmen<br />

der Offenen Ganztagsschule (OGS) immer wieder Partner in der Ausgestaltung des Ganztages<br />

gesucht werden. So war die Anbindung eines Sportvereins, der ein gutes Konzept vorlegen<br />

konnte, an eine Grundschule im OGS-Bereich häufig einfach.<br />

2.8.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Durch ein zusätzliches Sportangebot an einer Grundschule haben sich die <strong>Kinder</strong> zusätzlich<br />

und regelmäßig mehr bewegt. Sie erhielten zudem die Möglichkeit bei <strong>In</strong>teresse ihre sportlichen<br />

Ambitionen im Sportverein zu vertiefen. Die Einladung zu einem Sportfest in den<br />

Sportverein wurde nur gering durch die Schüler/innen wahrgenommen. Die Sportvereine<br />

konnten über ein zusätzliches Angebot an einer Grundschule keinen Mitgliederzuwachs verzeichnen.<br />

Das Ziel, die Grundschulkinder für den Sport im Sportverein zu begeistern, konnte<br />

so letztlich nicht erreicht werden. Denn <strong>Kinder</strong>, die vermehrt an solchen Sportangeboten teilnehmen,<br />

bleiben dem Vereinssport fern. Dadurch entwickelt sich neben Schul- und Vereinssport<br />

eine dritte Säule, der OGS-Sport.<br />

Trotzdem erachteten drei der vier befragten Sportvereine diese Arbeit in Kooperation mit einer<br />

Schule als zukunftsweisend für den gemeinwohlorientierten Sport, der sich damit als<br />

kompetenter Partner in der Schule beweist. Der StadtSportBund Dortmund kann über die<br />

Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle Sport im Ganztag auch in Zukunft Sportvereine in ihrer<br />

Entwicklung hin zu einem Kooperationspartner von Schulen unterstützen und begleiten.<br />

Der im Projekt erarbeitete Handlungsleitfaden wird die Arbeit der Koordinierungsstelle dort<br />

erleichtern.<br />

2.8.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Aufgrund fehlender Hallenkapazitäten konnten anstatt der geplanten 90 Minuten zusätzliches<br />

Sportangebot nur 60 Minuten durchgeführt werden.<br />

2.8.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Die Bereitstellung eines Kooperationsvertrages, der die Zusammenarbeit zwischen Schule<br />

und Sportverein grundlegend regelt, stellt sich als sehr hilfreich dar. Ebenso wird der erarbeite<br />

Handlungsleitfaden die Arbeit der Koordinierungsstelle Sport im Ganztag unterstützen und<br />

Sportvereinen in ihrer Entwicklung dienen können.<br />

Anlage:<br />

Handlungsleitfaden<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.9 Teilprojekt 3.2 „Patenschaften mit Sportvereinen“<br />

Dieses Teilprojekt wird vom StadtSportBund Dortmund e.V. durchgeführt.<br />

2.9.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

2.9.1.1 Ziele<br />

Dem zunehmenden Bewegungsmangel unserer <strong>Kinder</strong> in dieser Gesellschaft versuchen Patenschaften<br />

zwischen <strong>Kinder</strong>garten und Sportverein schon frühzeitig entgegen zu wirken.<br />

Über die Anbindung des Sportvereins an <strong>Kinder</strong>tagesstätten sollten so zusätzliche Bewegungsgelegenheiten<br />

für <strong>Kinder</strong> geschaffen werden, in denen sie ihrem natürlichen Bewegungsdrang<br />

nachkommen können. Zudem sollte hierüber für das Thema Bewegung in der<br />

Einrichtung sensibilisiert werden. Der frühzeitige Kontakt zu einem Sportverein bot darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, dass <strong>Kinder</strong> und Eltern sich über das Bewegungsangebot in der Einrichtung<br />

auch für das Angebot des Sportvereins interessieren. Somit sollte der Zugang und die<br />

Möglichkeit, lebenslang Sport im Sportverein zu treiben, geschaffen werden.<br />

2.9.1.2 Ansatz<br />

Der StadtSportBund Dortmund versucht durch die Anbindung des Sportvereins an Tageseinrichtungen<br />

für <strong>Kinder</strong>, die Erzieher/innen, Eltern und <strong>Kinder</strong> für das Thema Bewegung zu<br />

sensibilisieren und zu motivieren. <strong>In</strong> der Patenschaft verpflichten sich <strong>Kinder</strong>garten und<br />

Sportverein in einem Vertrag, eine bewegungsfreudige Umgebung für <strong>Kinder</strong> zu gestalten.<br />

2.9.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

2.9.2.1 Methode<br />

Der StadtSportBund Dortmund gibt eine Ausschreibung an alle Sportvereine und <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

heraus, über die sich am Thema Patenschaft interessierte <strong>In</strong>stitutionen mittels<br />

eines Erhebungsbogens zurückmelden. Der StadtSportBund Dortmund koordiniert anschließend<br />

die Kontaktherstellung der interessierten Sportvereine und <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen.<br />

Nach der Kontaktherstellung sollen die <strong>In</strong>stitutionen ihre Patenschaft eigenständig gestalten.<br />

Der StadtSportBund steht beratend zur Seite. Für Sportvereine, die ihre Patenschaft<br />

vertraglich fixieren, stehen geringfügige Personal- und Sachmittel zur Abwicklung der Patenschaft<br />

zur Verfügung.<br />

2.9.2.2 Ablaufplanung<br />

Der StadtSportBund Dortmund informiert einmalig schriftlich alle möglichen Partner/innen<br />

über das Projekt. Danach wird das Projekt persönlich durch die Koordinatorin des Stadt-<br />

SportBundes Dortmund bei Gelegenheit (Gespräche, Öffentlichkeitsarbeit) bei Sportvereinen<br />

vorgestellt. Hierüber sollen pro Projektjahr 10 Patenschaften zustande kommen.<br />

51


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.9.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Ein Anschreiben ist gut, die persönliche Ansprache ist besser: Durch die Ausschreibung des<br />

StadtSportBundes Dortmund an alle Sportvereine und <strong>Kinder</strong>gärten mit Erhebungsbogen<br />

konnte ein Rücklauf von annähernd 10% erzielt werden. Über die persönliche Ansprache von<br />

Sportvereinen durch die Koordinatorin des StadtSportBundes Dortmund konnte in 90% der<br />

Gespräche der Sportverein zur Teilnahme am Projekt überzeugt werden. Hierzu ist allerdings<br />

eine erhöhte Personalressource notwendig, die bei der Planung eines Projekts zu berücksichtigen<br />

ist. Empfehlenswert wäre, das Projekt so zu planen, dass man sein Vorhaben zunächst auf<br />

einen Stadtteil/-bezirk beschränkt.<br />

Nicht alle Sportvereine können aufgrund ihres Angebots und ihrer Struktur Patenschaften mit<br />

<strong>Kinder</strong>gärten gestalten, allerdings können andere durchaus mehrere <strong>Kinder</strong>gärten betreuen:<br />

Der StadtSportBund Dortmund hat den Kontakt zwischen 19 Sportvereinen und 27 <strong>Kinder</strong>gärten<br />

hergestellt. Hieran wird deutlich, dass einige Sportvereine zwei bis drei <strong>Kinder</strong>gärten<br />

betreuen. Die Entwicklung zahlreicher Patenschaften kam über das Kontaktherstellen zwischen<br />

den Einrichtungen nicht hinaus. Die Annahme, dass allein durch eine Kontaktherstellung<br />

und Aushändigung von <strong>In</strong>formationsmaterial zum Aufbau einer Patenschaft, sich eine<br />

Patenschaft eigenständig entwickelt und „funktioniert“, konnte nicht bestätigt werden.<br />

Nach Kontaktherstellung zwischen <strong>Kinder</strong>garten und Sportverein ist eine Beratung zur Ausgestaltung<br />

der Patenschaft und eine Begleitung der Patenschaft notwendig: Durch den Kontakt<br />

alleine wurden noch keine Patenschaften „aktiviert“. Erst durch Nachfrage der Koordinatorin<br />

oder in ihren Gesprächen und Beratungen zur Ausgestaltung der Patenschaft von Sportverein<br />

und <strong>Kinder</strong>garten wurden vermehrt auch Patenschaftsverträge zwischen den <strong>In</strong>stitutionen<br />

ausgestellt. 12 <strong>Kinder</strong>gärten haben einen Patenschaftsvertrag mit einem Sportverein abgeschlossen,<br />

und nachweisbar <strong>bewegen</strong>de Aktionen gemeinsam durchgeführt. Diese Patenschaften<br />

wurden durch die Koordinierungsstelle beim StadtSportBund Dortmund begleitet<br />

und beraten. Das Konzept des <strong>Dortmunder</strong> Mini-Sportabzeichens des StadtSportBundes<br />

Dortmund hat sich hier als eine gute Möglichkeit für die Ausgestaltung der Patenschaft erwiesen.<br />

Patenschaften für mehr Bewegung der <strong>Kinder</strong> haben bewirkt, dass Träger von <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen,<br />

<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen und auch der gemeinwohlorientierte Sport sich dem<br />

Thema öffnen und entwickeln: drei der Patenschaften haben das Thema Bewegung zu einem<br />

festen Programm in der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung ausgeweitet und das Zertifikat „Anerkannter<br />

Bewegungskindergarten des LandesSportBundes NRW“ erhalten. Durch diese Entwicklungen<br />

in Dortmund ist eine Koordinierungs- und Beratungsstelle für Bewegungskindergärten beim<br />

StadtSportBund Dortmund entstanden. Hierüber konnten auch die Patenschaften, die in den<br />

meisten Fällen eine intensivere Beratung zur Ausgestaltung ihrer Kooperation benötigten,<br />

52


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

betreut und beraten werden. Ebenso hat ein Sportverein durch die Patenschaft ein neues Angebot<br />

im Verein installiert und hierüber auch neue Mitglieder gewinnen können.<br />

2.9.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Die Idee, Sportvereine als Paten einer <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung zur Seite zu stellen, hat sowohl<br />

das Angebot der Einrichtung als auch die Arbeit des Sportvereins bereichert. <strong>In</strong> der Lebenswelt<br />

<strong>Kinder</strong>garten sind hierüber mehr Bewegungsräume und -gelegenheiten für <strong>Kinder</strong> geschaffen<br />

worden. <strong>In</strong> der Vereinswelt haben Patenschaften bewirkt, dass Programme und <strong>In</strong>halte<br />

von Angeboten vom Sportverein noch einmal überarbeitet wurden und häufig erkannt<br />

wurde, dass hierüber <strong>Kinder</strong> erreicht werden können, die sonst keinen Zugang zum Sportverein<br />

finden. So wurde Bewegung in die Einrichtung hineingetragen, Erzieher/innen, Eltern und<br />

<strong>Kinder</strong>n <strong>In</strong>teresse am Sport vermittelt und der Bezug zum Sportverein als Möglichkeit des<br />

lebenslangen Sporttreibens hergestellt.<br />

2.9.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Allerdings hängt die Umsetzung in der Praxis sehr stark von den Möglichkeiten und der Kapazität<br />

der Sportvereine und d<strong>essen</strong> Übungsleitern ab. Sportvereine interessieren sich durchaus<br />

für eine bewegte Mitgestaltung des <strong>Kinder</strong>gartenalltags, bringen aber auch häufig starre<br />

Strukturen mit, die eine Zusammenarbeit erschweren können. Hat sich der Sportverein aber<br />

entschieden, sein Angebot durch eine Patenschaft zu erweitern, können Wege und Lösungen<br />

gefunden werden, die Kooperation mit dem <strong>Kinder</strong>garten zu gestalten. Auf diesem Weg der<br />

Vereinsentwicklung hin zur Kooperation mit Einrichtungen benötigen viele Sportvereine Unterstützung<br />

und Beratung.<br />

Die im Projekt nicht ausreichend eingeplante personelle Ressource für Koordination und Begleitung<br />

der Patenschaften durch den StadtSportBund Dortmund erwies sich somit als hemmender<br />

Faktor.<br />

2.9.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Mit der <strong>In</strong>stallierung einer Koordinierungsstelle für Bewegungskindergärten im Februar 2009<br />

beim StadtSportBund Dortmund konnte dann eine Beratung und Begleitung der Patenschaft<br />

gewährleistet werden. Wesentliche Punkte in der Beratung waren v.a. das Aufzeigen von<br />

Möglichkeiten und Wegen der Gestaltung einer Kooperation, Qualifizierung von Mitarbeitern<br />

und das Vermitteln von Ideen für die inhaltliche Ausgestaltung von Bewegungsaktionen.<br />

Hierbei hat sich das <strong>Dortmunder</strong> Mini-Sportabzeichen für <strong>Kinder</strong> von drei bis sechs Jahren<br />

als eine gelungene Veranstaltung von Sportverein gemeinsam mit <strong>Kinder</strong>tageseinrichtung<br />

etabliert.<br />

53


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.9.4.3 Empfehlung<br />

Sportvereine können durch ihre Angebote einen bewegungsorientierten Alltag in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

mitgestalten und damit einen wichtigen Beitrag als Bildungspartner leisten.<br />

Für dieses Thema müssen sie ausführlich beraten, unterstützend begleitet und Mitarbeiter/innen<br />

eventuell auch qualifiziert werden. Dies erfordert eine/n kompetente/n Ansprechpartner/in<br />

für dieses Thema, wie sie bei Stadt- und Kreissportbünden zu finden sind. <strong>In</strong> der<br />

heutigen Zeit ist zu beobachten, dass dieses Thema aktuell ist und sich entwickelt. Daher<br />

müssen Sportvereine und <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen auch vermehrt für das Thema sensibilisiert<br />

werden.<br />

Anlage<br />

Minisportabzeichen<br />

54


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.10 Teilprojekt 3.3 „Qualifizierung von Lehrern und Mitarbeitern an Schulen im<br />

Rahmen von DOLF (<strong>Dortmunder</strong> Lehrerfortbildung)“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.10.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Ansatz<br />

Geplant war eine Multiplikatorenschulung, in der die Schulleitung plus ein Lehrer oder eine<br />

Lehrerin aus jedem Kollegium (100 Grundschulen in Dortmund) das Projekt begleiten. Geplant<br />

waren jeweils sechs Programmnachmittage à 2,5 Zeitstunden für eine Lehrer/innengruppe<br />

( sechs – zehn ) pro Schuljahr<br />

Ziele<br />

Durch die Multiplikatorenschulung und den Austausch zwischen den Kollegien sollte die<br />

Nachhaltigkeit des Projektes durch folgende Bereiche gewährleistet werden:<br />

Feedback über Projektverlauf in den einzelnen Schulen<br />

<strong>In</strong>formationen in Lehrerkonferenzen durch die Moderatorinnen<br />

Leitbild einer gesundheitsförderlichen Schule - Fortschreiben des Schulprogramms<br />

2.10.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Ansatz<br />

Die in der Antragsphase sinnvolle Vorgehensweise der Qualifizierung im Rahmen von DOLF<br />

(<strong>Dortmunder</strong> Lehrerfortbildung) hat sich durch Veränderungen in den Schulen und den<br />

Unterstützungsstrukturen als nicht mehr durchführbar erwiesen. So<br />

dürfen Schulungen nur noch nachmittags stattfinden,<br />

sind die Koordinatorenstellen für Bewegung gestrichen worden,<br />

wurde eine Schulratsstelle im Schulamt Dortmund gestrichen,<br />

wurde das OPUS-Netzwerk (Landesprogramm OPUS-Netzwerk Bildung und Gesundheit)<br />

in der Kapazität für die Unterstützung von Schulen drastisch gekürzt,<br />

befasst sich das neu gebildete Kompetenzteam bislang nicht mit Themen der Gesundheitsförderung<br />

werden die Mittel für Fortbildungen jetzt mehr den Schulen direkt zur Verfügung gestellt,<br />

um schulinterne Fortbildungen zu organisieren.<br />

Daher hat sich während der Projektlaufzeit der Weg, über DOLF ein Fortbildungsangebot<br />

aufzubauen, als nicht mehr durchführbar erwiesen. Die durch das Schulministerium des Landes<br />

NRW veranlassten strukturellen Änderungen wurden im ersten Jahr des Projektes wirksam<br />

und waren auch dem Schulamt bei der Projektkonzipierung und –antragstellung nicht<br />

bekannt.<br />

55


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.10.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Ein zentraler Fortbildungsansatz lässt sich unter den veränderten Bedingungen in NRW nicht<br />

mehr durchführen. <strong>In</strong> anderen Teilprojekten wurde daher als Anpassung an die geänderte Situation<br />

schulinterne Lehrerfortbildungen entwickelt und eingeführt.<br />

2.10.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

2.10.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Eine zentrale Vorgehensweise der Fortbildung für die Schulen einer Großstadt vom Schulamt<br />

aus kann nicht mehr wie geplant durchgeführt werden. Dies bedeutet einen deutlichen <strong>Mehr</strong>aufwand,<br />

da zunächst Klärungen und Vereinbarungen mit der einzelnen Schule getroffen<br />

werden müssen.<br />

2.10.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Gelingt der Aufbau einer Kooperation mit der Schulleitung und dem Kollegium, finden die<br />

Fortbildungsangebote eine größere Akzeptanz. Es wird eine umfassendere Umsetzung erreicht.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.11 Teilprojekt 3.4 „Förder- und Fitnessgruppen“<br />

Dieses Teilprojekt wird vom Ausschuss für den Schulsport der Sport und Freizeitbetriebe der<br />

Stadt Dortmund durchgeführt.<br />

2.11.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Das Teilprojekt verfolgte das Ziel, für <strong>Kinder</strong> an Grund- und Förderschulen zusätzliche<br />

Sportangebote unter Einbeziehung des Ernährungsaspekts einzurichten.<br />

Die sechs- bis zehn jährigen Mädchen und Jungen sollten in diesem Projekt ein- bis zweimal<br />

in der Woche ergänzend zum regulären Schulsport nachmittags die Vielfältigkeit des sportlichen<br />

Bewegungsspektrums erleben. <strong>In</strong> wechselnden Bewegungslandschaften in der Turnhalle,<br />

auf dem Schulhof oder in nahe gelegenen Park- und/oder Sportaußenanlagen sollten die <strong>Kinder</strong><br />

ihre Koordination, Geschicklichkeit, Kondition und ihr Sozialverhalten üben. Über gemeinsam<br />

zubereitete kleine und gesunde Mahl- und Zwischenmahlzeiten und Ermutigung<br />

zum Trinken sollten die <strong>Kinder</strong> gesunde Lebensmittel und eine gesunde Lebensweise kennen<br />

lernen.<br />

2.11.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

<strong>In</strong> den Schulsportleiterdienstbesprechungen der <strong>Dortmunder</strong> Grund- und Förderschulen im<br />

November 2007 wurden die Vertreter der 93 Grundschulen und der 22 Förderschulen über<br />

das Projektvorhaben „Förder- und Fitnessgruppen“ informiert.<br />

Der erste Abschnitt des Teilprojektes zur Einrichtung zusätzlicher Sportangebote unter Einbeziehung<br />

des Ernährungsaspekts fand ab Januar 2008 bis zu den Sommerferien 2008 statt. <strong>In</strong><br />

diesem Schritt entstanden an den drei <strong>Dortmunder</strong> Grundschulen Lessing-Grundschule, Osterfeld-Grundschule<br />

und Steinhammer-Grundschule jeweils zwei Gruppen, insgesamt also sechs<br />

Gruppen. Bei der Auswahl der Schulen wurde auch auf die Lage in verschiedenen Stadtbezirken<br />

Wert gelegt. Gegenüber der ursprünglichen Planung konnte das Projekt auf Grund späterer<br />

Bewilligung zu Beginn des Jahres 2008 seine Praxisarbeit aufnehmen.<br />

Der zweite Abschnitt erstreckte sich über das Schuljahr 2008/2009. Zusätzlich zu den drei<br />

schon im ersten Zeitraum beteiligten Grundschulen, die ihre Mitarbeit fortsetzten, stießen<br />

jetzt die drei <strong>Dortmunder</strong> Förderschulen Tremoniaschule, Wilhelm-Rein-Schule und Kielhornschule<br />

zu dem Teilprojekt. Somit bestanden in diesem Schuljahr 12 Gruppen.<br />

Die Gruppen bildeten sich aus Schülerinnen und Schülern der 1. und 2. Jahrgangsstufen und<br />

fanden jeweils einmal wöchentlich mit ca. 15-20 <strong>Kinder</strong>n über 90 Minuten statt. Sportlehrer<br />

der Schulen und Fachkräfte für den Bereich, die sich über den Landessportbund NRW zum<br />

Übungsleiter der Prävention mit dem Profil „Gesundheitsförderung für <strong>Kinder</strong>“ qualifiziert<br />

hatten, führten die Gruppen zu körperlicher Fitness durch Sport und gesunde Ernährung.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Besonderer Wert lag auf der nachhaltigen Vermittlung von Spaß und Freude an der Bewegung.<br />

Die <strong>Kinder</strong> erhielten die Möglichkeit:<br />

umfassende Bewegungserfahrungen zu sammeln,<br />

sensomotorische Erfahrungen zu machen,<br />

sich neuen motorischen Anforderungen zu stellen,<br />

Bewegungsplanungen mitzugestalten,<br />

die eigenen motorischen Grenzen einschätzen zu lernen.<br />

Dies geschah etwa mit dem Aufbau von Bewegungslandschaften und Bewegungsstationen<br />

sowie der altersentsprechenden Einbeziehung von Sport- und Bewegungsspielen. Die Einheiten<br />

endeten mit Entspannungsphasen.<br />

Unterschiedlich fand das Thema Ernährung Berücksichtigung. Zum einen gestalteten die<br />

Gruppen kleine und gesunde Mahl- und Zwischenmahlzeiten und setzten sich mit Essgewohnheiten<br />

auseinander. Zum anderen fanden am Ende des Schuljahres zwei bis drei Stundeneinheiten<br />

zum Thema Ernährung statt. Die <strong>Kinder</strong> wurden anhand der sogenannten Ernährungspyramide<br />

„Optimix“ (vom Forschungsinstitut für <strong>Kinder</strong>ernährung Dortmund) an die<br />

<strong>In</strong>haltsstoffe und Wirkung von Lebensmitteln herangeführt. Außerdem fand ein praktischer<br />

Einkaufstag sowie ein gemeinsamer Kochnachmittag in der Schulküche statt.<br />

2.11.3 Erzielte Ergebnisse<br />

<strong>In</strong>sgesamt kann ein positives Fazit gezogen werden. Die Motivation aller <strong>Kinder</strong>, an den zusätzlichen<br />

Angeboten im Rahmen der Förder- und Fitnessgruppen regelmäßig teilzunehmen,<br />

war über die gesamte Zeit der Angebote sehr gut. Die Mädchen und Jungen waren begeistert<br />

und hatten Spaß an der Bewegung und an der eigenen Leistung. Die Bewegungsintensität war<br />

hoch ausgeprägt und hatte positive Auswirkungen auf die Ausdauerleistungen und Qualität<br />

der Bewegungskoordination. Die zusätzliche sportliche Förderung gab den <strong>Kinder</strong>n viel mehr<br />

Zutrauen und Selbstvertrauen in die eigene körperliche Leistungsfähigkeit und verhalf ihnen<br />

auch in weiten Teilen zu selbstsichererem Auftreten.<br />

Die Einbindung des Themas Ernährung ließ sich gut realisieren. Gemeinsames Einkaufen im<br />

Einzelfall und gemeinsames Essen einer selbst zubereiteten kleinen Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit<br />

mit Gemüse und Obst waren besondere Erlebnisse. Erste Schritte des Kennenlernens<br />

der Ernährungspyramide unternahmen die <strong>Kinder</strong> und lernten teilweise von sich aus regelmäßig<br />

das Trinken einzufordern.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.11.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Die über das Teilprojekt zusätzlicher „Förder- und Fitnessgruppen“ in den Gruppen beteiligten<br />

Mädchen und Jungen sind sich ihrer selbst bewusster geworden und haben mehr Selbstvertrauen<br />

und Selbstsicherheit für den eigenen Schul- und Lebensalltag gewonnen.<br />

Im Projekt konnte das Angebot von Förder- und Fitnessgruppen erfolgreich erprobt werden.<br />

<strong>In</strong> der Zukunft muss erreicht werden, den bisher beteiligten Schulen dieses erfolgreiche Angebot<br />

auch weiterhin nach der Projektförderung anbieten zu können und es darüber hinaus an<br />

allen anderen interessierten Grund- und Förderschulen einzurichten. Als Standardangebot<br />

wäre es ein gelungener Baustein zur Gesundheitsförderung der Grundschulkinder.<br />

Die <strong>Kinder</strong> haben eigenständig Erfahrungen gesammelt, dass sie durch Sport bei gleichzeitiger<br />

gesunder Ernährung aktiver und selbstbewusster werden und nicht zunehmen. Die Energien,<br />

die sie zu sich nehmen, verbrauchen sie auch.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.12 Teilprojekt 3.5 „Bewegungs- und Ernährungsförderung im Offenen Ganztag –<br />

Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner“<br />

Dieses Teilprojekt wird durchgeführt vom Verein Erleben Lernen Erfahren e.V. in Kooperation<br />

mit der PariSozial Dortmund gGmbH.<br />

2.12.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

2.12.1.1 Ziele<br />

Idee des Projektes „Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner“ war es, im Rahmen der Offenen<br />

Ganztagsschule die Elemente Bewegung und Ernährung handlungsorientiert und kindgerecht<br />

zu thematisieren und damit auch schwer erreichbares Klientel anzusprechen.<br />

Die Ziele in der Übersicht:<br />

Gemeinsam in Bewegung sein; kreativ mit Bewegung umgehen; Körpergefühl schulen<br />

Vertrauen in der Gruppe aufbauen; sich näher kennen lernen und Gemeinschaftsgefühl<br />

erleben<br />

Alle Sinne schulen; Entspannung als Gegenpol zu Bewegung und Aktion<br />

Ernährung als wichtigen Bestandteil des Lebens bewusst machen; Gemeinsames Essen<br />

als Erlebnis und regelmäßiges Ritual; Gesund <strong>essen</strong> für <strong>Kinder</strong> ansprechend gestalten<br />

Erlebnisse in den Alltag übertragen; Eltern einbeziehen<br />

2.12.1.2 Ansatz und Methoden<br />

Ziel des Teilprojektes war die Verbesserung und Schulung des Körpergefühls durch ungewöhnliche<br />

Bewegungserlebnisse und deren <strong>In</strong>tegration in den Alltag der <strong>Kinder</strong>.<br />

Mit ideenreichen und handlungsorientierten Methoden aus der Spiel- und Erlebnispädagogik<br />

sollten die <strong>Kinder</strong> motiviert werden, spielend mit- und voneinander zu lernen und sich mit<br />

den Themen Ernährung und Bewegung auseinander zu setzen.<br />

<strong>In</strong> der Sporthalle werden unterschiedliche Elemente aus dem Bereich „Abenteuer- und Erlebnissport“<br />

durchgeführt. Ziel ist es, die Gruppengemeinschaft zu stärken, gemeinsam in Bewegung<br />

zu sein und kreativ damit umzugehen. Verschiedene Sportgeräte werden alternativ zu<br />

der bisherigen Nutzung eingesetzt, ein phantasievoller Erlebnisparcours entsteht. Kleine Spiele<br />

zur Aktivierung der Sinne bereiten auf ein spannendes Labyrinth in der Natur vor, was<br />

blind durchlaufen werden darf. Orientierung geben Düfte, Klänge und eine Zauberschnur.<br />

Als Gegenpol zu bewegungsorientierten Angeboten werden Entspannungseinheiten durchgeführt,<br />

damit die <strong>Kinder</strong> zur Ruhe kommen und das Erlebte verarbeiten können. Verschiedene<br />

Massage- und Verwöhnangebote sowie Traumreisen und Geschichten sind Teil des Angebotes.<br />

Das Thema Ernährung wird durch die eigene Zubereitung von gesundem Essen aufgegriffen.<br />

Warenkunde sowie kleine Experimente zu Lebensmitteln ergänzen das Kochen. Die Gerichte<br />

werden in Szene gesetzt und die Rezepte für den Alltag in einem Kochbuch festgehalten. Zu-<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

dem untermalt eine Saftbar, in der kreativ Getränke gemixt werden, die Vielfalt und die Möglichkeiten<br />

einer gesunden Küche. Im Rahmen des Projektes erstellt jedes Kind ein individuelles<br />

Kochbuch, in dem alle Mittagsgerichte, Obstsnacks und Saftcocktails enthalten sind. Dieses<br />

wird ergänzt durch Bilder, Zeichnungen und persönliche Empfehlungen.<br />

Die Übertragung in den Alltag der Schüler/innen sollte durch einen „Mitmachtag“ für die Eltern<br />

gewährleistet werden, der von den Schüler/innen vorbereitet und gestaltet wird. Ergebnisse<br />

aus dem Projekt werden vorgestellt, selbst gemixte Fruchtcocktails angeboten und Bewegungsangebote<br />

zum Mit- und Nachmachen präsentiert. Die Nachhaltigkeit sollte durch die<br />

Wiederholung und Erweiterung der Kompaktphase, einer gezielten Elternarbeit und die Schulung<br />

des Betreuungsteams gesichert werden. Die Zielgruppe sind <strong>Kinder</strong> aus Regel- und Förderschulen<br />

im Alter von sechs bis zehn Jahren, die im Rahmen der Offenen Ganztagsschule<br />

betreut werden.<br />

2.12.1.3 Ablaufplanung<br />

Das Projekt sollte jährlich in drei Grundschulen in Dortmund parallel durchgeführt werden.<br />

Beispielhaft wird hier die Ablaufplanung in Phasen für eine Schule vorgestellt.<br />

<strong>In</strong> der Vorbereitungsphase des Projektes geht es vorwiegend um die Etablierung der Projektidee<br />

in der Schule, der Betreuung und bei den Eltern.<br />

Die Kompaktphase I (1. Schulhalbjahr) umfasst fünf Tage in den Ferien mit je sechs Zeitstunden<br />

pro Tag. Die ersten vier Tage werden mit Themen wie „Bewegung und Kreativität“,<br />

„Vertrauensaufbau“ „Abenteuersport in der Halle“, „Entspannung“, „Gesund <strong>essen</strong>“, „eigenes<br />

Kochbuch“ und „Essensfest“ gefüllt, wobei Bewegungs- und Entspannungselemente wie auch<br />

die Ernährungskomponente feste Bestandteile im täglichen Ablauf bilden. Für die Eltern wird<br />

am letzten Tag der Kompaktphase ein „Mitmach- Tag“ organisiert, an dem die bisherigen<br />

Ergebnisse von den Schüler/innen präsentiert werden.<br />

<strong>In</strong> der fünftägigen Kompaktphase II (2. Halbjahr), die vom zeitlichen Rahmen der Kompaktphase<br />

I entspricht, werden die <strong>In</strong>halte und Ergebnisse der Phase I überprüft und erweitert.<br />

<strong>In</strong>halte und Zielsetzungen werden aufgegriffen, vertieft und verfeinert.<br />

Wichtiger Bestandteil des Projektes ist eine Multiplikatorenschulung, in der eine Person aus<br />

dem Betreuungsteam das Projekt begleitet, mitarbeitet und die Ideen für die Umsetzung im<br />

Betreuungsteam multipliziert. Dadurch wird eine Nachhaltigkeit und der Transfer in den Alltag<br />

aller Beteiligten gewährleistet.<br />

<strong>In</strong> der Auswertungsphase werden die Ergebnisse zum Projekt von allen Beteiligten zusammengetragen.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.12.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Das Teilprojekt „Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner“ wurde überwiegend wie beantragt<br />

durchgeführt. Kleine Änderungen im Konzept bzw. in den Rahmenbedingungen werden nachfolgend<br />

kurz erläutert.<br />

Die Kompaktphasen wurden ausschließlich in Regelschulen durchgeführt. Geplant war auch<br />

die Umsetzung an einer Förderschule, was dort jedoch aufgrund der geringen Schülerzahl<br />

während der Ferien in der Betreuung nicht möglich war.<br />

Ebenfalls war geplant, dass im dritten Projektjahr (2009) zwei Wiederholergruppen aus den<br />

Vorjahren teilnehmen sollten, um die Nachhaltigkeit und Wirkung zu überprüfen und die <strong>In</strong>halte<br />

noch weiter zu vertiefen. Hier gab es nur eine Wiederholergruppe, da die Nachfrage<br />

nach dem Teilprojekt sehr hoch war und eine Teilnahme möglichst vielen <strong>Kinder</strong>n ermöglicht<br />

werden sollte.<br />

2.12.3 Erzielte Ergebnisse<br />

<strong>In</strong>sgesamt sind alle Kompaktphasen erfolgreich verlaufen. Besonders das Gleichgewicht<br />

zwischen Bewegungs- und Ernährungskomponenten konnte im Projektverlauf verbessert<br />

werden. Die Programmplanung der Kompaktphasen wurde eng mit der Betreuung abgesprochen,<br />

um sowohl in der Umsetzung der Bewegungseinheiten als auch beim Thema Ernährung<br />

ausreichend Zeit zu haben. Die Rückmeldungen der <strong>Kinder</strong> und Eltern zum Projekt<br />

waren durchweg positiv und die Zusammenarbeit in den Betreuungen der Grundschulen mit<br />

dem ELE e.V. war ebenso wie die Absprachen mit dem Kooperationspartner PariSozial<br />

Dortmund gGmbH sehr konstruktiv. Der Eltern-Mitmach-Tag war in allen Schulen gut besucht,<br />

die Eltern zeigten großes <strong>In</strong>teresse und ließen sich darauf ein, etwas von den <strong>Kinder</strong>n<br />

zu lernen. Beide Themen, sowohl Ernährung als auch Bewegung, wurden in den Alltag der<br />

Betreuung mit aufgenommen. Unterstützt wird die Bearbeitung durch die entstandenen Plakate<br />

und die angeschafften Materialien zu den Themen.<br />

2.12.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

2.12.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Nicht alle teilnehmenden <strong>Kinder</strong> haben beide Kompaktphasen besucht. Häufig waren <strong>Kinder</strong><br />

in den Sommerferien dabei, waren aber für die Herbstferien nicht angemeldet. Die Gruppe<br />

wurde dann durch andere <strong>Kinder</strong> ergänzt. Die Schwierigkeit bestand darin, die beiden Kompaktphasen<br />

inhaltlich komplett aufeinander aufzubauen, da die <strong>Kinder</strong> auf sehr unterschiedlichem<br />

Wissenstand waren. Im Projektverlauf wurde die Verbindlichkeit durch umfangreichere<br />

Elternbriefe und besseren <strong>In</strong>fofluss erhöht, so dass die Gruppen in den Kompaktphasen<br />

zum Ende hin größtenteils identisch waren.<br />

62


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.12.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Mit den Elternbriefen wurden zusätzlich Flyer zum Gesamtprojekt „Doki“ in Dortmund an<br />

die Eltern verteilt, um den Zusammenhang mit anderen Projekten zur Gesundheitsförderung<br />

in Dortmund zu verdeutlichen. Außerdem wurden die Eltern ergänzend mündlich umfassend<br />

vom Betreuungsteam über die Projektinhalte und –ziele informiert, um zu gewährleisten,<br />

dass alle <strong>Kinder</strong> an beiden Kompaktphasen im Jahr teilnehmen.<br />

Der Eltern-Mitmach-Tag am Ende jeder Kompaktphase hat enorm dazu beigetragen, dass die<br />

Projektinhalte in den Alltag der <strong>Kinder</strong> transportiert wurden. Vorteil dabei war, dass <strong>Kinder</strong><br />

und Eltern gemeinsam aktiv werden konnten. Durch das gemeinsame Erleben wurden die<br />

Projektinhalte greifbar und alltagsnah aufbereitet und die <strong>Kinder</strong> konnten als „Experten“ ihre<br />

Eltern durch den Tag führen.<br />

2.12.4.3 Empfehlung<br />

Handlungsorientierte, erlebnispädagogische Aktionen mit <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen haben<br />

einen hohen Aufforderungscharakter, laden zum Mitmachen ein und lassen die Beteiligten so<br />

den Zusammenhang zwischen Bewegung und Ernährung spüren und erleben. Die <strong>Kinder</strong> „hören“<br />

auf ihren Körper, ihre Bedürfnisse in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Entspannung.<br />

Sie erleben, was ihnen gut tut, wo ihre Grenzen sind und wie sich ihr Körper anfühlt.<br />

Erlebnispädagogische ganzheitliche Projekte zum Thema Gesundheit ermöglichen somit<br />

frühzeitig die <strong>In</strong>tegration von gesunder Lebensweise in den Alltag der <strong>Kinder</strong> und fördern<br />

langfristig die Sensibilisierung für das eigene Wohlbefinden im Leben.<br />

Anlage<br />

Folder „Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner“<br />

63


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.13 Teilprojekt 3.6 „Pausenkisten“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.13.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Für die Förderung der Bewegung in den Grundschulen hat sich das Angebot von Material und<br />

Geräten für die Hofpausen bewährt. Auf der anderen Seite stellt dieses Material einen erheblichen<br />

Kostenfaktor dar, für den an Grundschulen kein Etat vorgesehen ist und daher immer<br />

einer Sonderfinanzierung aus Fördervereinen oder Förderprogrammen erfordert. Durch den<br />

nutzungsbedingten Verschleiß sind regelmäßig Ersatzbeschaffungen erforderlich. Daher sollte<br />

in dem Projekt eine kostengünstige Alternative für Dortmund geschaffen werden, indem eine<br />

Behindertenwerkstatt durch Herstellung und Zukauf günstige Pausenkisten anbietet.<br />

2.13.1.1 Ziele<br />

Entwicklung und Anwendung des Audit- und Zielsystems (s. 2.16. Teilprojekt 4.2)<br />

Konzeptionierung des Angebots der Pausenkiste mit Anbietern im Netzwerk<br />

Pilotanwendung mit Schulen<br />

Ausweitung auf die Grundschulen durch Nutzung der <strong>In</strong>frastruktur von DoKi (<strong>In</strong>ternet,<br />

Fachtreffen etc.)<br />

Unterstützung bei der Pflege der Pausenkisten<br />

2.13.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Das Audit- und Zielsystem wurde im Teilprojekt 4.2 „Organisationsentwicklung in Einrichtungen“<br />

entwickelt; Bewegungsangebote für die Pausen sind Bestandteil dieses Systems. Im<br />

zweiten Halbjahr 2008 konnte durch eine zusätzliche Personalkapazität die Konzeption der<br />

Pausenkiste auf Basis einer Studie, in der die Angebote verschiedener Ausrüster verglichen<br />

wurden, fertig gestellt werden.<br />

Auf Basis des erarbeiteten Konzeptes wurden Gespräche mit dem Schulamt und möglichen<br />

Anbietern im Schulbezirk Dortmund (Behindertenwerkstätten wie Vormfelde e.V., dobeq)<br />

geführt. Für ein kostengünstiges Angebot von Pausenkisten, das von allen Beteiligten begrüßt<br />

wurde, haben die Werkstätten eine Zusicherung für eine Abnahmemenge benötigt. Dies konnte<br />

vom Schulamt nicht gegeben werden, da hierfür nicht mehr wie in früheren Jahren ein Etat<br />

zur Verfügung stand. Eine Übernahme des Risikos wurde von den Werkstätten als nicht möglich<br />

angesehen.<br />

64


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.13.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Durch den Einsatz zusätzlicher Personalkapazität wurde das Konzept zur Durchführungsreife<br />

weiter entwickelt Eine Realisierung scheiterte letztendlich an Finanzierungsproblemen.<br />

2.13.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Durch die Änderung der Finanzierungsbedingungen gegenüber der Situation zum Zeitpunkt<br />

der Antragsstellung konnte die geplante Maßnahme, ein sehr kostengünstiges Angebot von<br />

Pausenkisten für die Grundschulen in Dortmund aufzubauen, nicht mehr umgesetzt werden.<br />

Weder die Technische Universität Dortmund noch die Werkstätten sahen sich in der Lage, das<br />

finanzielle Risiko der Vorfinanzierung zu übernehmen.<br />

2.13.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Im ersten Projektjahr verzögerte sich die Konzeption der Pausenkisten, die in einem Arbeitskreis<br />

mit Schulleitern und Schulrat erfolgen sollte, durch die in NRW neu eingeführte<br />

Sprachstandserhebung, die enorme Kapazitäten in Anspruch nahm, und die Kürzung einer<br />

Schulratsstelle im Schulamt. Die finanziellen Anforderungen eines derartigen Angebots wurden<br />

in der Antragsphase unterschätzt.<br />

2.13.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Die ideelle Unterstützung durch Schulleiter und Schulamt ist vorhanden.<br />

65


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.14 Teilprojekt 3.8 „Aufbau eines Fachkräftepools Bewegung, Spiel und Sport“<br />

Träger dieses Teilprojektes ist das Bewegungsambulatorium an der Technischen Universität<br />

Dortmund e.V.<br />

2.14.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Ziel dieses Teilprojekts war der Aufbau eines Fachkräftepools im Bereich Bewegung für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

in der Stadt Dortmund. Um zu ermitteln, welcher Bedarf an Fachkräften<br />

in den Einrichtungen vorliegt, sollte eine Erhebung mittels Fragebögen durchgeführt werden.<br />

Auf dieser Basis sollten bedarfsgerecht Fortbildungen angeboten werden.<br />

2.14.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Die Ergebnisse der Befragung zeigten überraschend, dass nur geringe Grundlagenkenntnisse<br />

zur frühkindlichen Bewegungsentwicklung in den befragten Einrichtungen vorhanden waren.<br />

So möchten von den 709 erfassten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus 76 Einrichtungen:<br />

• 605 mehr über die Bedeutung der Bewegung für eine gesunde Entwicklung erfahren.<br />

• 646 eine Weiterbildung im Bereich Bewegung und Sport für <strong>Kinder</strong>.<br />

• 617 gern mehr über das Bewegungsverhalten und die Bewegungsentwicklung erfahren.<br />

• 624 Verfahren zur Einschätzung kindlichen Bewegungsentwicklung kennen lernen.<br />

• 464 das pädagogische Konzept stärker auf die Bewegung ausrichten (Beratungsbedarf).<br />

Es zeichnete sich neben dem sehr hohen Fortbildungsbedarf ab, dass es an Konzepten einer<br />

Bewegungsförderung für diese Altersklasse fehlt und sich dies auch im Fortbildungsbereich<br />

niederschlägt. So konnten trotz großer Anstrengung keine Kooperationspartner gefunden<br />

werden, die Fortbildungen in diesem Bereich in Dortmund anbieten. Somit bestand ein unerwartet<br />

hoher Fortbildungsbedarf im Bereich der kindlichen Bewegungsförderung, der mit<br />

dem zuvor geplanten Vorgehen nicht aufgefangen werden konnte.<br />

Das Vorgehen für die weitere Projektlaufzeit musste daher modifiziert werden. Ein entsprechender<br />

Änderungsantrag wurde im September 2008 gestellt und positiv beschieden. So<br />

konnte u.a. ein Multiplikatorenkonzept entwickelt und durchgeführt werden. Mit d<strong>essen</strong> Hilfe<br />

wurden acht Referentinnen für den Bereich Bewegungsförderung in der Altersklasse 0-3 Jahren<br />

ausgebildet, die den bestehenden Fortbildungsbedarf auch über den Projektzeitraum hinaus<br />

im <strong>Dortmunder</strong> Stadtgebiet decken können und für die Durchführung der nachgefragten<br />

Fortbildungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen und dem<br />

Förderverein Bewegungsambulatorium e.V. zur Verfügung stehen.<br />

66


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.14.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Zur Evaluation der durchgeführten Fortbildungen wurden anhand der Feedback - Fragebögen,<br />

die im Anschluss an jedes Modul an die Teilnehmer und Teilnehmerinnen verteilt wurden,<br />

folgende Ergebnisse ermittelt (Stand: September 2009):<br />

<strong>In</strong>sgesamt haben 142 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus 60 <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

an den Fortbildungen im Bewegungsbereich für <strong>Kinder</strong> von 0-3 Jahren teilgenommen.<br />

196 hatten sich ursprünglich zu den Fortbildungen angemeldet. Die Ursache für die<br />

recht hohen Ausfallzahlen sieht der Teilprojektträger neben Ausfällen aus Krankheitsgründen<br />

oder dringlichen Vertretungen von Kollegen/innen hauptsächlich in der kostenfreien Durchführung<br />

der Angebote. Möglicherweise fehlt bei einer kostenfreien Fortbildung die Verbindlichkeit<br />

bei erfolgter Anmeldung teilzunehmen.<br />

Im Zeitraum November 2008 bis September 2009 konnten 16 Fortbildungen wie folgt angeboten<br />

werden:<br />

• Kleine Schritte, große Wirkung: 3 x (1 weitere Durchführung Ende Oktober 2009)<br />

• Der differenzierte Blick: 7 x<br />

• Die Bewegungsforscher: 3 x (1 x wegen Streik ausgefallen)<br />

• Spiele mit Alltagsmaterialien: 3 x (1 weitere Durchführung im Oktober 2009)<br />

Die Rückmeldungen der Fortbildungsteilnehmerinnen per Fragebogen (N=132) ergaben hinsichtlich<br />

der Fortbildungen die nachfolgenden Ergebnisse. Die meisten der teilgenommenen<br />

Erzieher/innen könnten sich durchaus vorstellen, die Räumlichkeiten ihrer Einrichtung für<br />

weitere Fortbildungen zur Verfügung zu stellen. (siehe Abb. 4)<br />

V2_2Organisation (Abbildung 4)<br />

Fortbildungen in eigenen Räumlichkeiten anbieten<br />

3.0%<br />

19.7%<br />

ja nein eventuell<br />

77.3%<br />

67


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Außerdem fühlte sich die <strong>Mehr</strong>heit der Teilnehmer/innen nach dem Besuch einer der vier<br />

Fortbildungsmodule in der Lage, Teile der Fortbildung, zum größten Teil die praktischen Anteile,<br />

an das eigene Team weiterzuvermitteln. (siehe Abbildung 5) Nur 5,7 % verneinten diese<br />

Frage ausdrücklich. Anhand dieser Daten kann davon ausgegangen werden, dass im Hinblick<br />

auf den Aufbau eines Fachkräftepools Bewegungsförderung erste Schritte erfolgen konnten.<br />

V7 Referentin (Abbildung 5)<br />

Weitervermittlung der <strong>In</strong>halte<br />

Offene Frage - gefilterte Ergebnisse<br />

Praxis, Bewegungsangebote, Spiele<br />

29,9%<br />

evtl., teilweise<br />

25,3%<br />

innerhalb der Einrichtung, im Team<br />

20,7%<br />

ja<br />

17,2%<br />

nein<br />

5,7%<br />

sonstiges<br />

1,1%<br />

2.14.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Rückblickend kann festhalten werden, dass es einige hemmende Faktoren im Verlauf des<br />

Teilprojektes gab: Auf der einen Seite kann die zunächst schwierige Raumsuche für die Fortbildungsangebote<br />

genannt werden, aber auch die Ferien- und Schließungszeiten der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen,<br />

die einerseits die Terminierung von Fortbildungsangeboten zum Beispiel in<br />

den Sommermonaten erschwerten aber auch die Erhebung zu Beginn des Teilprojektes verzögerten.<br />

Auch die schleppende Teilnahme und Rückmeldung der Erhebung zum Bedarf an<br />

Fortbildungen im frühkindlichen Bewegungsbereich hemmte das Vorgehen des Teilprojekts.<br />

Der unerwartet hohe Fortbildungsbedarf führte dazu, dass die Projektkonzeption komplett<br />

überdacht werden musste. Erschwerend kam hinzu, dass keine bestehenden Fortbildungsangebote<br />

bzw. Referenten und Referentinnen für die Thematik der frühen Bewegungsförderung<br />

gefunden werden konnten.<br />

Der Änderungsantrag war mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden, der jedoch<br />

durch die Projektkoordinatorin des Gesundheitsamtes intensiv begleitet wurde. Die Neukon-<br />

68


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

zipierung von Fortbildungsmodulen bedurfte ebenfalls mehr Zeit als geplant. Ebenso sorgten<br />

die Tarifstreits zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Sozial- und Erziehungsdienst<br />

und den daraus folgenden Streiks für Schwierigkeiten. Eine Fortbildung musste beispielsweise<br />

komplett abgesagt werden und zu weiteren Fortbildungen in diesem Zeitraum kamen ausschließlich<br />

die angemeldeten Erzieher/innen aus den kirchlichen und nicht-kommunalen Einrichtungen,<br />

so dass die Teilnehmeranzahl sehr gering war.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass auch weiterhin ein hoher Fortbildungsbedarf<br />

besteht und somit eine große Nachfrage der bisher angebotenen Fortbildungen vorhanden<br />

ist (siehe Abbildung 6). Dementsprechend sollen im kommenden Jahr die Fortbildungen zu<br />

einem Zertifikat „Frühkindliche Bewegungsförderung“ ausgebaut und dauerhaft etabliert<br />

werden. Im Rahmen dieses Zertifikats werden die ausgebildeten Multiplikatorinnen als Fachreferentinnen<br />

ihr erworbenes Wissen weitergeben können.<br />

V20 Seminarvorschläge (Abbildung 6)<br />

Vertiefende Fortbildungen<br />

Offene Frage - gefilterte Ergebnisse<br />

ja, gerne<br />

40,0%<br />

nein, keine<br />

27,5%<br />

Praxisbeispiele<br />

15,0%<br />

Bewegungsdefizite<br />

5,0%<br />

einzelne Entwicklungsbereiche<br />

5,0%<br />

Sonstiges<br />

7,5%<br />

Auch die Gründung eines <strong>In</strong>stituts für frühkindliche Bewegungsentwicklung durch den Förderverein<br />

Bewegungsambulatorium an der Technischen Universität Dortmund ist bereits in<br />

Planung, um eine nachhaltige Verstetigung des Angebots zu gewährleisten.<br />

69


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.15 Teilprojekt 4.1 „Bewertung von Speiseangeboten im Offenen Ganztag“<br />

- ursprünglich „Zertifizierung von Förderangeboten“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.15.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Ansatz<br />

Für die Qualitätsverbesserung von Serviceangeboten hat sich seit vielen Jahren in der <strong>In</strong>dustrie<br />

und zunehmend auch im Dienstleistungsbereich die <strong>Form</strong>ulierung von Qualitätsanforderungen<br />

und die Auditierung der Angebotsqualität als wirksam erwiesen. Dieser erfolgsversprechende<br />

Weg sollte daher auch in diesem Projekt eingesetzt werden.<br />

Ziele<br />

1. Entwicklung von Kriteriensystemen für die Zertifizierung der unterschiedlichen Angebote<br />

im Arbeitskreis Sport Bewegung und Ernährung<br />

2. Qualitätsbewertung der Fördermaßnahmen<br />

3. Entwicklung von Neuinitiativen, die weitere Förderbereiche erschließen<br />

4. Gemeinsame Überprüfung der Angebote hinsichtlich Qualität und Wirksamkeit mit den<br />

Einrichtungen<br />

5. Jährliche Überprüfung und Weiterentwicklung der Kriterien der Zertifizierung<br />

2.15.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Zum Ziel 1 (März bis September 2007)<br />

<strong>In</strong> mehreren Sitzungen des Arbeitskreises SBE (Sport, Bewegung und Ernährung) wurden<br />

Konzepte für die Zertifizierung von Sport- und Speiseangeboten diskutiert. Es erwies sich als<br />

schwierig, für den Sportbereich einen Konsens über den Detaillierungsgrad der Anforderungen<br />

zu finden. Durch den Wegfall der Sportkoordinator/innen (Maßnahme des Landesschulministeriums)<br />

und zusätzliche Aufgaben für den Ausschuss für den Schulsport war im Folgejahr<br />

keine Arbeitskapazität für die Durchführung der Zertifizierung von Sportangeboten für<br />

Grundschulen mehr vorhanden.<br />

Zum Ziel 2 (April 2008 bis November 2009): Bewertung von Speiseangeboten im Offenen<br />

Ganztag<br />

Im Fach HWW wurde ein Schulungskonzept für die Beschäftigten im Offenen Ganztag und<br />

für eine Zertifizierung des Speiseangebots entwickelt und erfolgreich erprobt. Das Verfahren<br />

wurde veröffentlicht.<br />

70


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Zu den Zielen 3 bis 5:.<br />

Eine Weiterentwicklung hin zu weiteren Förderbereichen ist bislang nicht erfolgt. Im Frühjahr<br />

2009 wurde mit verschiedenen Trägern des Offenen Ganztags eine Überprüfung der Wirksamkeit<br />

der Vorgehensweise im Kontext der Planung einer zweiten Schulung durchgeführt.<br />

Der eingeschlagene Weg wurde von den Trägern als zukunftsweisend beurteilt und soll daher<br />

fortgeführt werden. Seit Juli 2009 werden Gespräche mit dem Forschungsinstitut für <strong>Kinder</strong>ernährung,<br />

Dortmund (FKE) über ein gemeinsames Gütesiegel für die Mittagsverpflegung an<br />

Ganztageseinrichtungen geführt.<br />

2.15.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Es wurde ein Verfahren zu Zertifizierung des Speiseangebots im Offenen Ganztag entwickelt<br />

und erfolgreich erprobt.<br />

1. Qualifikationskurs: September/Oktober 2008 für Mitarbeiterinnen in den OGS-Küchen<br />

(24 Teilnehmerinnen) (drei x 1/2 Tag); Erfolgreiche Zertifizierung des Speiseangebots von 5<br />

OGS (von 11 Teilnehmern).<br />

2. Qualifikationskurs: September 2009 für Mitarbeiterinnen in den OGS-Küchen (28 Teilnehmerinnen);<br />

Laufende Zertifizierung des Speiseangebots von für acht OGS.<br />

2.15.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Für den Bereich des Speiseangebots wurde ein zukunftsweisender Weg aufgebaut.<br />

2.15.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Die Entwicklung von Zertifizierungsverfahren stellt hohe Anforderungen an die erforderliche<br />

Arbeitskapazität und die Konsensbildung bei der <strong>In</strong>tegration mehrerer Partner.<br />

2.15.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Die Zertifizierung hat sich als ein wesentlicher Faktor für die gute Akzeptanz und Nachfrage<br />

erwiesen. Zum einen erhalten die Träger hiermit ein Zertifikat für die Gespräche mit den Eltern,<br />

um hierdurch trotz niedriger Preise die Qualität der Speisung aufzeigen zu können. Zum<br />

anderen ist es der motivationale Aspekt: Durch die Fortbildung und das Zertifikat wird aufgrund<br />

der verbesserten Selbstwirksamkeit von den Beschäftigten auf einen hohe Qualität engagiert<br />

geachtet, um das Ziel der Zertifizierung und die hiermit verbundene Anerkennung für<br />

die berufliche Arbeit zu erreichen.<br />

Veröffentlichung<br />

71


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Bönnhoff, N., M. Hemker, G. Eissing: Zertifizierung für die Mittagsverpflegung im offenen<br />

Ganztag: <strong>In</strong>: Eissing, G. (Hrsg.): Schriftenreihe Arbeitsberichte des Fachs Hauswirtschaftswissenschaft<br />

Nr. 12/2009, Universität Dortmund 2009<br />

72


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.16 Teilprojekt 4.2 „Organisationsentwicklung in Einrichtungen“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.16.1 Maßnahmen in der Antragsphase<br />

Ziele<br />

Für das Teilprojekt wurden die folgenden Ziele aufgestellt:<br />

Entwicklung des Ziel- und Auditsystems<br />

Erprobung der Organisationsentwicklung<br />

Umsetzung der Organisationsentwicklung<br />

Evaluierung und Ergebnisauswertung und -verbreitung<br />

Während der drei-jährigen Projektlaufzeit sollte das Ziel- und Auditsystem zur Adipositasprävention<br />

von über 80 % der <strong>Dortmunder</strong> Grundschulen und pilothaft in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Maßnahmeplanung<br />

Im ersten Projektjahr sollte zunächst mit einer Arbeitsgruppe von Lehrer/innen aus OPUS-<br />

Schulen das Ziel- und Auditsystem für die Adipositasprävention in Grundschulen und <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

entwickelt und erprobt werden. Die Umsetzung der Organisationsentwicklung<br />

als Strategie zur Verbesserung der Gesundheitsförderung in Grundschulen und <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />

sollte im Anschluss daran in den beiden weiteren Projektjahren erfolgen.<br />

Hierfür wurden in der Antragsphase die folgenden Schritte festgelegt.<br />

Auf der Basis der Bestandsaufnahme (und ggf. einer Diagnose) werden in den Einrichtungen<br />

konkrete Entwicklungsziele vereinbart, die Bezugspunkte für eine zielbezogene Weiterentwicklung<br />

des eigenen Arbeitsbereiches bilden. Darauf aufbauend wird ein Entwicklungsplan<br />

entworfen.<br />

Es erfolgt eine schrittweise Umsetzung der Entwicklungsplanung einschließlich einer Prozessevaluation.<br />

Hierzu kann auf die Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung aus dem OPUS-<br />

Netzwerk der Gesundheitsförderung in Dortmund zurückgegriffen werden. Nach realisierter<br />

Entwicklung nimmt ein Team in der jeweiligen Einrichtung eine Evaluation aufgrund der<br />

formulierten Standards, Kriterien und <strong>In</strong>dikatoren vor. Das Team verarbeitet Evaluationsergebnisse<br />

als Daten-Feedback zu einer Diagnose und gibt auf dieser Basis Empfehlungen zur<br />

Optimierung von Strukturen oder Abläufen vor. Die Evaluation, Auswertung und Verbreitung<br />

der Ergebnisse sollte parallel zu den oben genannten Schritten verlaufen.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> sollte nach Absprachen mit den<br />

freien Trägern bzw. den KiTa-Fachberater/innen erfolgen.<br />

73


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.16.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Ziele<br />

Die geplante Einbeziehung von nahezu 80 % der <strong>Dortmunder</strong> Grundschulen erwies sich im<br />

Laufe des Projektes als nicht erreichbar. Durch schul- und bildungspolitische Änderungen<br />

wurden die Stellen der OPUS-Koordinatorinnen und -Koordinatoren, die im Schulamt der<br />

Stadt Dortmund als Berater/innen für das Projekt geplant waren, sowie eine Schulratsstelle<br />

gestrichen. Dies führte zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen in der Zusammenarbeit mit<br />

den Schulen, da das Schulamt hier eine wichtige Schnittstelle z. B. bei der direkten und bedarfsorientierten<br />

Ansprache der Schulen darstellt.<br />

Es zeigte sich zudem, dass die einzelnen Schulen, die sich an der Umsetzung der Organisationsentwicklung<br />

beteiligten, einen hohen Bedarf an schulischer Beratung und intensiver Betreuung<br />

hatten. Daher sollten die Schulen, die sich im Frühjahr 2008 zu der Teilnahme am<br />

Projekt entschlossen hatten, im Laufe des Schuljahres 2008/09 intensiv bei der Umsetzung<br />

von Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsförderung unterstützt werden.<br />

Für die nachhaltige Sicherung der Projektergebnisse soll das Ziel- und Auditsystem zudem in<br />

<strong>Form</strong> eines Heftes mit allen notwendigen Materialien und wichtigen <strong>In</strong>formationen veröffentlicht<br />

und weiteren interessierten Grundschulen zur Verfügung gestellt werden.<br />

Maßnahmen<br />

Im Schuljahr 2008/09 wurden in den Projektschulen zahlreiche Maßnahmen zur<br />

Adipositasprävention und Verbesserung der Gesundheitsförderung im weiteren Sinn umgesetzt.<br />

Zu diesem Zweck wurden den teilnehmenden Schulen Steuergruppen eingerichtet, die<br />

auf der Basis der ersten Evaluation und in Absprache mit dem restlichen Kollegium Zielformulierungen<br />

aufgestellt und Maßnahmen geplant und deren Umsetzung koordiniert haben.<br />

Neben schulinternen Lehrerfortbildungen mit den Schwerpunkten Ernährung und Bewegung,<br />

der Schulung der Mitarbeiter/innen und der Zertifizierung des Speiseangebotes im Offenen<br />

Ganztag, dem Ferienangebot „Fitesser und Dauerrenner“ haben viele Schulen am <strong>Dortmunder</strong><br />

Obst- und Gemüseangebot teilgenommen. Zudem fanden Elternveranstaltungen und Projektwochen<br />

zum Thema statt und es wurden neue Möglichkeiten der Pausengestaltung erarbeitet<br />

und umgesetzt. Bezogen auf den Unterricht in den Schulen wurden Themen der Gesundheitsförderung<br />

für alle Jahrgänge erarbeitet bzw. „Themenkisten“ mit Unterrichtsleitfäden und<br />

Materialsammlungen für die Praxis zusammengestellt.<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden im Schulprogramm der Schulen festgehalten und somit<br />

fester Bestandteil des zukünftigen Schulalltages. Auf Wunsch der Elternschaft hat an einer<br />

Schule zusätzlich eine Evaluation aus der Schülerperspektive stattgefunden: zu Beginn<br />

und am Ende des Schuljahres 2008/09 wurden mittels Ernährungs- und Bewegungstagebüchern<br />

sowie mittels eines kleinen Fitnesstests die Daten der Schüler/innen erhoben und von<br />

Studentinnen des Fach HWW der TU Dortmund ausgewertet.<br />

74


Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.16.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Die Entwicklung und Erprobung des Ziel- und Auditsystems zur Adipositasprävention in<br />

Grundschulen und Kindestageseinrichtungen (s. Anlage) konnte trotz zeitlicher Verzögerungen<br />

erfolgreich abgeschlossen werden. Somit liegen zum Ende des Projektes zwei eigenständige<br />

<strong>In</strong>strumente zur Selbstevaluation der Gesundheitsförderung in den Einrichtungen vor.<br />

Die Umsetzung der Organisationsentwicklung in Grundschulen sowie die Evaluation der Ergebnisse<br />

verlief ebenfalls positiv: insgesamt haben sich sechs <strong>Dortmunder</strong> Grundschulen in<br />

den Jahren 2008 und 2009 intensiv mit dem Thema Adipositasprävention und Gesundheitsförderung<br />

im weiteren Sinn auseinandergesetzt und sich auf den Weg gemacht das Thema<br />

auch im Rahmen der Schulentwicklungsarbeit in ihre Schulprogramme zu implementieren.<br />

Das Manual zum Ziel- und Auditsystem für Grundschulen wurde veröffentlicht. Neben der<br />

Darstellung des Evaluationsinstrumentes und der ausführlichen Beschreibung des Verfahrens<br />

beinhaltet es zudem Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsförderung u. a. in den<br />

Bereichen Ernährung und Bewegung sowie hilfreiche Tipps, Literaturhinweise und Links zur<br />

<strong>In</strong>formation für Grundschulen. Ab Ende November kann es von allen interessierten Grundschulen<br />

über die Professur Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung der TU Dortmund<br />

angefordert werden.<br />

2.16.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Der Ansatz der Organisationsentwicklung zur Verbesserung der Gesundheitsförderung in<br />

Grundschulen hat sich im Rahmen des Projektes als erfolgreich erwiesen. Die bisherigen Ergebnisse<br />

zur Evaluation in den sechs ausgewählten Grundschulen zeigen, dass sich alle Schulen<br />

entsprechend ihrer individuellen Ausgangslage und den gesetzten Zieldimensionen verbessert<br />

haben.<br />

Die Arbeit mit den Steuergruppen und das damit zusammenhängende Engagement der Schulen,<br />

die Begleitung durch Projektmitarbeiter und ein flexibles und bedarfsorientiertes Angebot<br />

an Maßnahmen konnten für dieses Teilprojekt als Erfolgsfaktoren herausgearbeitet werden.<br />

Anlagen<br />

Evaluationsinstrument Gesundheitsförderung KiTas<br />

Matrix Gesundheitsförderung KiTa<br />

Veröffentlichung<br />

Lißek, J.: Verfahren zur Evaluation der Gesundheitsförderung in Grundschulen. <strong>In</strong><br />

Eissing, G.(Hrsg.): Schriftenreihe Arbeitsberichte des Fachs Hauswirtschaftswissenschaft<br />

14/2009, Technische Universität Dortmund 2009<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.17 Teilprojekt 5.1 „Erweiterung der Erhebung der Schuleingangsuntersuchung“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.17.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Ansatz<br />

Die Stadt Dortmund hat eine umfangreiche Sozialstatistik entwickelt, die eine räumliche Entwicklungspolitik<br />

ermöglicht. Hierin gehen auch Daten aus der Lebenssituation von <strong>Kinder</strong>n<br />

und Jugendlichen ein. Es wurde eine weitergehende Verknüpfung der Daten der Schuleingangsuntersuchung<br />

mit sozialstruktuellen <strong>In</strong>dikatoren geplant. Das vorgesehene Berichtsinstrument<br />

sollte sowohl in die fortlaufende sozialräumliche Sozial- und Gesundheitsberichterstattung<br />

der Stadt Dortmund einfließen als auch Basis für die Weiterentwicklung von Maßnahmen<br />

zur Prävention von Übergewicht sein.<br />

Ziele<br />

1. Erweiterung der bisherigen Erhebungsverfahren der Schuleingangsuntersuchung um<br />

weitere sozialstrukturelle <strong>In</strong>dikatoren<br />

2. Verknüpfung der Daten mit sozialräumlichen <strong>In</strong>dikatoren<br />

3. Datenerhebung<br />

2.17.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Die Mittel für die Kooperation mit dem Zentrum für <strong>In</strong>terdisziplinäre Ruhrgebietsforschung<br />

(ZEFIR) an der Ruhr-Universität Bochum wurden nicht bewilligt. Daher musste eine andere<br />

Vorgehensweise gefunden werden. Dies führte zu einem verzögerten Beginn. Die gefundene<br />

Lösung besteht in der Weiterentwicklung eines Fragebogens mit weiteren soziodemographischen<br />

Variablen im ersten Halbjahr 2008.<br />

Die Datenerhebung erfolgt seit dem ersten Halbjahr 2008. Eine Auswertung der Daten war<br />

bisher aufgrund der personellen Situation im Gesundheitsamt nicht möglich.<br />

2.17.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Die Daten ermöglichen nach einer Auswertung wertvolle Hinweise zur weiteren Präventionsarbeit<br />

im Gesundheitsamt.<br />

2.17.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Der entwickelte Fragebogen ist in den Standard der Schuleingangsuntersuchung eingegangen.<br />

2.17.4.1 Hemmende Faktoren<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Durch die nicht bewilligten Mittel für eine Kooperation mit dem ZEFIR konnten die Daten<br />

bislang nicht ausgewertet werden.<br />

2.17.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Auf der Basis der freiwilligen Beantwortung eines Fragebogens könnten anhand der Daten<br />

der Schuleingangsuntersuchung kontinuierliche weitere Erkenntnis für die Fortschreibung der<br />

Präventionsarbeit im Gesundheitsamt gewonnen werden.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.18 Teilprojekt 5.2 „Längsschnittuntersuchung zur Entwicklung des Body Mass<br />

<strong>In</strong>dex (BMI)“<br />

Dieses Teilprojekt wird von der Technischen Universität Dortmund, Fakultät 14 - Professur<br />

Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung durchgeführt.<br />

2.18.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Ansatz<br />

Aus den verschiedenen Programmen zur Übergewichtsprävention sind nur wenige Längsschnittuntersuchungen<br />

bekannt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass primärpräventive<br />

Maßnahmen nur ausreichend sein können, um den Gewichtsstatus bei nichtübergewichtigen<br />

<strong>Kinder</strong>n zu halten. Derartige Ansätze sind bei übergewichtigen <strong>Kinder</strong>n jedoch in der Regel<br />

nicht erfolgreich. Ein besonderes Problem ist darin zu sehen, dass die Evaluation verschiedener<br />

Maßnahmen i.d.R. nur einen kurzen Zeitraum von einem halben bis einem Jahr erfasst.<br />

Um die in dem Netzwerk entwickelten Konzepte und umgesetzten Maßnahmen langfristig<br />

und repräsentativ beurteilen zu können, sollen repräsentative Stichproben <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong><br />

längerfristig untersucht werden.<br />

Für die langfristige Beurteilung der Maßnahmen werden drei repräsentative Stichprobe <strong>Dortmunder</strong><br />

<strong>Kinder</strong> untersucht. Es sollen die Daten von vier Zeitpunkten miteinander verknüpft<br />

werden:<br />

Geburt (Daten Untersuchungsheft)<br />

1 Jahr (Daten Untersuchungsheft)<br />

3 Jahre (zusätzliche Untersuchung)<br />

6 Jahre (Schuleingangsuntersuchung)<br />

Ziele<br />

1. Entwicklung der Untersuchungsmethodik<br />

2. Durchführung der Untersuchung<br />

3. Verknüpfung der Daten aus erstem und zweitem Messzeitpunkt<br />

2.18.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Nach der Gewinnung eines Sponsors (BKK Hoesch) konnte im 2. Halbjahr 2007 die Methodik<br />

der Untersuchung und der Gewinnung der Probanden erarbeitet werden. Die Untersuchung<br />

von dreijährigen anhand einer Stichprobe von 10 % eines Jahrgangs ( 500 <strong>Kinder</strong>)<br />

konnte im 1. Halbjahr 2008 und 2009 jeweils durchgeführt werden. Im 1. HJ 2010 wird die<br />

dritte Stichprobe untersucht, Ende 2010 stehen die ersten Daten der Schuleingangsuntersuchung<br />

für den ersten Jahrgang zur Verfügung. <strong>In</strong> 2013 werden alle Daten vorliegen, um dann<br />

die Entwicklung des Gewichtsstatus beurteilen zu können.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.18.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Wichtige Einflussfaktoren auf die Entwicklung von Übergewicht konnten anhand der Daten<br />

abgeleitet werden wie auch die zeitliche Entwicklung über die Lebensjahre. Für verlässliche<br />

Aussagen über die Entwicklung des Gewichtsstatus über mehrere Jahrgänge müssen die weiteren<br />

Untersuchungsdaten abgewartet werden.<br />

2.18.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Mit der Untersuchung wird eine besondere Datenbasis für die Untersuchung der Entstehung<br />

von Übergewicht geschaffen und ein Monitoring für Dortmund ermöglicht.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.19 Teilprojekt 6.2 „Aufbau einer <strong>In</strong>ternetplattform“<br />

Verantwortlich für dieses Teilprojekt ist die Koordinationsstelle im Gesundheitsbereich des<br />

Gesundheitsamtes der Stadt Dortmund.<br />

2.19.1 Maßnahme in der Antragsphase<br />

Ziel ist der Aufbau einer zielgruppenorientierten <strong>In</strong>ternetplattform „<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong><br />

<strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>“, die thematisch in den Themenkomplex „<strong>Kinder</strong>gesundheit“ eingebettet<br />

ist. Die <strong>In</strong>ternetplattform soll so aufgebaut werden, dass die Zielgruppen Eltern, <strong>Kinder</strong>,<br />

Multiplikator/innen, Erzieher/innen und Lehrer/innen in entsprechend für sie eingerichteten<br />

Rubriken <strong>In</strong>formationen finden. Zudem soll das Projekt „<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>.<br />

<strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.“ eine eigene Rubrik erhalten. Ergänzend sollen Downloads und Links abzurufen<br />

sein.<br />

Zunächst soll eine Arbeitsgruppe aus den Netzwerkpartnern des Projektes eine Konzeption<br />

für den Aufbau dieser nachhaltigen Website erarbeiten. Die Umsetzung wird innerhalb des<br />

Content Management Systems der Stadt Dortmund in Kooperation mit der Dortmund Agentur<br />

geplant.<br />

2.19.2 Maßnahmedurchführung während der Projektlaufzeit<br />

Bei dem ersten DoKi-Vernetzungstreffen 2007 wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.<br />

Sie setzte sich zusammen aus den Netzwerkpartnern: Technische Universität Dortmund, Professur<br />

für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung für den <strong>In</strong>terventionsansatz Ernährung,<br />

dem Ausschuss für den Schulsport in der Stadt Dortmund und dem StadtSportBund<br />

Dortmund e.V. für den <strong>In</strong>terventionsansatz Bewegung, der Gesamtprojektleitung, einem Mitarbeiter<br />

des Gesundheitsamtes für die Beratung der technischen Umsetzung sowie der Projektkoordinatorin.<br />

<strong>In</strong> mehreren Treffen, teilweise mit der Dortmund Agentur, die mit der Programmierung<br />

der Plattform im Content Management der Stadt Dortmund beauftragt war,<br />

wurde die <strong>In</strong>ternetplattform strukturell und konzeptionell vorbereitet. Ergebnis war ein Handbuch,<br />

in dem die Struktur der <strong>In</strong>ternetplattform mit den jeweiligen <strong>In</strong>halten abgebildet war.<br />

Schulungstermine zur Bedienung des Content Mangement Systems (Aufbau und Pflege der<br />

Plattform) folgten für die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes, die die Einpflege der <strong>In</strong>halte<br />

in die Plattform übernehmen sollten. Das „DoKi-Team“ entstand. Zu ihm zählten die Gesamtprojektleitung,<br />

eine Mitarbeiterin der Koordinationsstelle im Gesundheitsbereich im<br />

Gesundheitsamt und die Projektkoordinatorin. Dieses Team löste die Arbeitsgruppe ab. Da<br />

die Struktur der Plattform feststand, ging es nunmehr darum, <strong>In</strong>halte zu recherchieren und<br />

einzustellen.<br />

Die Dateneingabe ins Content- Management-System war sehr zeitintensiv und so musste der<br />

Zeitplan, bis Ende Oktober 2007 online zu sein, verschoben werden. Um die zeitliche Verzögerung<br />

aufzufangen und das neue Ziel bis Mitte 2008 „im Netz“ zu sein, zu erreichen, wurde<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

das DoKi-Team um eine eigens dafür mit Eigenmitteln finanzierte, befristet eingestellte wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin ergänzt. So konnte die Frist eingehalten werden. Die <strong>In</strong>ternetplattform<br />

wurde in verschiedenen Fachgremien und beteiligten Abteilungen vorgestellt. Bei<br />

allen Treffen gab es Anregungen der anwesenden Fachleute unterschiedlicher Disziplinen, die<br />

aufgenommen wurden. Am 20. Mai 2008 ging die Plattform www.doki.dortmund.de nach<br />

einer Pressekonferenz und Vorstellung im Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit<br />

ans Netz.<br />

Nach Onlineschaltung wird die <strong>In</strong>ternetseite kontinuierlich weiter bearbeitet. Die Seite wächst<br />

ständig. Um die <strong>In</strong>ternetseite bekannter zu machen, ist eine Postkarte gedruckt worden. Diese<br />

Postkarte kann statt Visitenkarte auf Veranstaltungen und bei Treffen ausgehändigt werden<br />

und weist auf die DoKi-Seite mit all ihren wertvollen <strong>In</strong>formationen hin.<br />

2.19.3 Erzielte Ergebnisse<br />

Die DoKi-Website entwickelt sich permanent weiter. Derzeit besteht sie aus 190 Beiträgen,<br />

92 Downloads, 293 Links und einer ständig wechselnden Zahl von aktuellen Beiträgen. Aufgrund<br />

von Systemausfällen stehen leider für den September 2008 und den Jahreswechsel<br />

2008/2009 keine vollständigen bzw. gar keine Daten zur Verfügung. Eine Auswertung der<br />

Nutzung dieser Seite von Mai 2008 bis September 2009 für demnach ca. 16 Monate zeigt ein<br />

sehr sehenswertes Ergebnis. <strong>In</strong>sgesamt gab es im Durchschnitt monatlich 26.514 Zugriffe,<br />

1.773 Besuche von 480 unterschiedlichen Nutzer/innen mit 6.197 Seitenaufrufen. Hier sind<br />

die Übersichten im einzelnen:<br />

Abb. 7: Web-Statistik 2008 für „doki.dortmund.de“<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Abb. 8: Web-Statistik 2009 für „doki.dortmund.de“<br />

2.19.4 Gesamtbewertung des Teilprojekts<br />

Mit der Website „DoKi“ – als Abkürzung für <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>gesundheit ist es gelungen,<br />

eine nachhaltige <strong>In</strong>ternetplattform mit vielfältigen <strong>In</strong>formationen rund um das Thema <strong>Kinder</strong>gesundheit<br />

mit den Schwerpunkten Ernährung und Bewegung für Eltern, Erzieher/innen und<br />

Lehrer/innen und <strong>Kinder</strong> zu schaffen, die auch über das Projektende hinaus wertvoll bleibt.<br />

Viele positive Rückmeldungen von <strong>In</strong>ternetbesucher/innen bestätigen die Qualität der Seite<br />

und ihrer <strong>In</strong>halte.<br />

2.19.4.1 Hemmende Faktoren<br />

Die bis zur Online-Schaltung durchgeführten Tätigkeiten für die Plattform haben gezeigt, dass<br />

der Aufbau einer umfangreichen <strong>In</strong>ternetseite sehr zeitintensiv ist. Es waren zahlreiche Besprechungen<br />

(mehrere wöchentlich) der Beteiligten erforderlich. Abstimmungen, Anpassungen,<br />

das Suchen nach technischen Umsetzungslösungen für bestimmte Beiträge, die nutzerfreundliche<br />

Aufbereitung von <strong>In</strong>halten u. v. m. haben den Zeitplan und die personellen Ressourcen<br />

gesprengt, so dass nach Lösungen gesucht werden musste, um der Maßnahmeplanung<br />

gerecht werden zu können.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

2.19.4.2 Fördernde Faktoren<br />

Zwischen dem DoKi-Team des Gesundheitsamtes mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin<br />

sowie mit der Online-Redaktion der Stadt Dortmund, die getätigte Eingaben jeweils zeitnah<br />

prüft und freischaltet, bestand eine enge Zusammenarbeit während Hochphase der Einpflege.<br />

Der intensive Support erfolgt auch weiterhin, da der Aufbau noch nicht abgeschlossen ist. Der<br />

Menüpunkt „Aktuelles“ ist beispielsweise neu hinzugekommen. So wird der User beim Öffnen<br />

der Startseite direkt auf Aktuelles, besondere Beiträge, Veranstaltungsankündigungen<br />

u.a.m. aufmerksam gemacht. Hier sind auch die ersten Ausschreibungen von Schulungsmaßnahmen<br />

für Teilprojekte erfolgt. Dies war für die DoKi-Netzwerkpartner eine Erfahrung für<br />

die „eigene Nutzung“ dieser Seite. So unterstützt sie die das Netzwerk und die Zusammenarbeit<br />

auch nachhaltig.<br />

Die Seite ist ausbaufähig. Durch den thematischen Kontext „<strong>Kinder</strong>gesundheit“ können die<br />

Nutzerinnen und Nutzer über aktuelle <strong>In</strong>formationen zur <strong>Kinder</strong>gesundheit auch weiterhin auf<br />

die Schwerpunkte Ernährung und Bewegung aufmerksam gemacht werden. <strong>In</strong>sbesondere<br />

können auch andere Projekte, die in Dortmund zu diesem Themenbereich stattfinden, vorgestellt<br />

werden. So wird der Netzwerkgedanke gestärkt.<br />

Anlage<br />

DoKi-Postkarte<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

3 Gesamtbewertung für die Zielerreichung auf der Ebene des Projektmanagements<br />

und des Projektnetzwerks<br />

Das <strong>Dortmunder</strong> Projekt war sehr komplex und stellte hohe Anforderungen an alle beteiligten<br />

Akteure, das gesamte Vorhaben auch unter Berücksichtigung aller Förderrichtlinien umzusetzen.<br />

Die Komplexität zeigt sich deutlich durch Zahlen, die im Rahmen einer Zwischenbilanz<br />

im Februar 2009 aus allen Maßnahmen zusammengetragen wurden. 10 DoKi-<br />

Netzwerkpartner haben mit mehr als 12 weiteren Kooperationspartnern 22 Teilprojekte umgesetzt.<br />

<strong>In</strong>sgesamt haben sich mehr als 50 Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong>, 20 Vereine, 60<br />

Grund- und 7 Förderschulen an mehr als 236 Angeboten beteiligt.<br />

Auf der Ebene des Projektmanagements ging es in 2007 um die <strong>In</strong>itiierung der Projekte. 2008<br />

war das Projektjahr, indem die meisten Projekte gut angelaufen waren und viel Öffentlichkeitsarbeit<br />

durchgeführt wurde. 2009 hatte den Schwerpunkt der Netzwerkverstetigung und<br />

der Unterstützung der dauerhaften Implementierung erfolgreicher Maßnahmen.<br />

Im gesamten Projektverlauf wurde die Teilprojektdurchführung mit mehr als 69 Terminen<br />

unterstützt. Das DoKi-Koordinierungsteam traf sich ca. 32 Mal. Mit etwa 24 Aktionen zur<br />

Öffentlichkeitsarbeit wie beispielsweise Vorträge, Präsentationsstände auf dem Markt der<br />

Möglichkeiten im Rahmen von Kongr<strong>essen</strong> und Fachtagungen, <strong>In</strong>terviews, Pressekonferenzen<br />

u.a.m. wurden die Präventionsvorhaben zur Vermeidung von Übergewicht durch das DoKi-<br />

Projekt auch überregional bekannt gemacht. 14 DoKi-Vernetzungstreffen haben stattgefunden.<br />

Es zeigte sich in allen drei Projektjahren, dass sehr viel mehr Zeit erforderlich war, um Prozesse<br />

in Gang zu bringen, die Verhalten bzw. Verhältnisse hinsichtlich der Prävention von<br />

Übergewicht verändern, als theoretisch geplant war. Es dauert, bis Konzepte vorgestellt worden<br />

sind, erste Erfahrungen gesammelt und ausgewertet werden können und Projektangebote<br />

beispielsweise bei Dritten – den Einrichtungen - bekannter sind, sich gute Erfahrungen („good<br />

practice“) herumsprechen, Nachfragen erfolgen und Bedarfe benannt werden.<br />

So waren die Ziele ursprünglich zu hoch gesteckt. Verzögerte Maßnahmebeginne und/oder<br />

nachträgliche Bewilligungen, Wechsel von Kooperationspartner und/oder Teilprojektkoordinatorinnen,<br />

strukturelle Änderungen wie beispielsweise die Auflösung von Schulbezirken, der<br />

Wegfall einer Schulratsstelle und ein anderes Fortbildungssystem für Lehrer/innen haben auf<br />

Teilprojekt- bzw. Maßnahmeebene dazu geführt, dass Ziele modifiziert werden mussten. Die<br />

Zusammenarbeit mit der Bundesgeschäftsstelle hat sich als förderlich erwiesen. Die zeitnahe<br />

Bearbeitung und Bewilligung vieler Änderungsanträge haben dazu beigetragen, die Maßnahmen<br />

erfolgreich umzusetzen. Von ca. 20 Änderungs-/Entsperrungsanträgen sind 18 bewilligt<br />

und 2 abgelehnt worden.<br />

Trotz knapper zeitlicher und personeller Ressourcen lässt sich feststellen, dass eine gute Projektentwicklung<br />

und ein gelungener Netzwerkaufbau stattgefunden haben. Viele der DoKi-<br />

Teilprojekte haben ihr Vorhaben umsetzen können und gute Erfolge erzielt. Viele Maßnah-<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

men wurden gut von den sogenannten schwer erreichbaren Zielgruppen angenommen. Die<br />

neuen, innovativen Konzepte in der Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n sind praxistauglich.<br />

Die einzelnen Maßnahmen sind im Kapitel 2 eingehend dargestellt.<br />

Von den ursprünglich 24 geplanten Teilprojekten konnten 22 nahezu über die gesamte Projektlaufzeit<br />

umgesetzt werden. 2 Teilprojekte fanden wegen des Ausstiegs eines Kooperationspartners<br />

nicht statt. Für einige Teilprojekte sind Zuwendungsmittel nur teilweise oder gar<br />

nicht bewilligt worden. Selbst in diesen Fällen wurden die Vorhaben weiter verfolgt und mit<br />

Eigen- und Drittmittel finanziert wie beispielsweise die Längsschnittuntersuchung zur Entwicklung<br />

des BMI oder die Bewertung von Speiseangeboten im Offenen Ganztag. Bei einigen<br />

Teilprojekten konnte aufgrund von fehlenden Ressourcen und struktureller Änderungen<br />

nicht die Quantität der Angebote erreicht werden, aber mit Pilotanwendungen konnten nahezu<br />

alle Projektideen erprobt und so modifiziert werden, dass nun praxistaugliche Konzepte vorliegen.<br />

Das betrifft z.B. Elternkurse des Teilprojektes 1.5 und die Angebote zur Lehrerfortbildung.<br />

Durch ursprüngliche Umsetzungsschwierigkeiten haben sich im Projektverlauf aber<br />

auch neue innovative Angebote entwickelt, beispielsweise ist neben einer Fortbildungsreihe<br />

zur frühkindlichen Bewegungsförderung für Erzieher/innen auch eine<br />

Multiplikatorenschulung zur Durchführung dieser entstanden. So kann eine Lücke in der<br />

Ausbildung zur Bewegungsförderung bei Erzieher/innen geschlossen werden. Als größter<br />

Erfolg lässt sich das Teilprojekt „Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder nennen,<br />

dass zwar nicht in der Projektlaufzeit die ursprünglich geplante Teilnahme der meisten <strong>Dortmunder</strong><br />

Schulen erreicht hat, aber als gut erprobtes Modell nun mit Einführung des EU-<br />

Schulfruchtprogramms landesweit umgesetzt wird. Der Erfolg der <strong>In</strong>ternettplattform<br />

www.doki.dortmund.de hat alle Erwartungen übertroffen. Die Gegenüberstellung des ersten<br />

und letzten Meilensteinplans stellt die Zielerreichung auf der Ebene des Projektmanagements<br />

im zeitlichen Ablauf dar (siehe Anlage „DoKi-Meilensteinplan 1+7).<br />

Es sind alle Zielgruppen erreicht worden. Erfolgreich erwiesen sich insbesondere die Maßnahmen<br />

zum Zugang zu schwer erreichbaren Zielgruppen. 20 muttersprachliche Elternbegleiter/innen<br />

haben 90 Veranstaltungen durchgeführt und damit 1500 Migrantinnen und Migranten<br />

erreicht. Auch das Angebot des <strong>Kinder</strong>schutzbundes trifft den Bedarf der Zielgruppe der<br />

sozial Benachteiligten und Familien mit Migrationshintergrund. An 86 Terminen von Juni<br />

2008 bis Ende August 2009 nahmen ca. 873 Mütter und 950 <strong>Kinder</strong>n unter drei Jahren teil.<br />

Bis Februar 2009 konnten von 28 Grundschulen in den <strong>Dortmunder</strong> Aktionsräumen 20 für<br />

eine Beteiligung an DoKi-Teilprojekten gewonnen werden. Auch 20 von den insgesamt bis<br />

Februar am Projekt beteiligten Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> liegen in Aktionsräumen. Mit<br />

dem im Oktober 2007 erschienenen Bericht zur sozialen Lage verfügt die Stadt Dortmund<br />

über umfangreiche kleinräumige Daten. <strong>In</strong> Dortmund gibt es insgesamt 39 Sozialräume. Bezüglich<br />

verschiedener sozialer und gesundheitlicher Variablen liegen 13 davon – Aktions-<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

räume genannt - weit unterhalb der Werte des <strong>Dortmunder</strong> Durchschnitts. <strong>In</strong> diesen Aktionsräumen<br />

gibt es einen geringen Einkommensindex, eine geringe Beschäftigungsquote, eine<br />

hohen Anteil an Hilfen zur Erziehung, einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

eine hohe SGB II-Quote, einen hohen Anteil an <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen und<br />

überdurchschnittlich viele übergewichtige <strong>Kinder</strong>.<br />

<strong>In</strong>sgesamt konnten bis Februar 2009 8.231 erreichte <strong>Kinder</strong> und 3.307 erreichte Eltern/Mütter<br />

gezählt werden. Die Zahl der erreichten Fachkräfte lag bis Februar 2009 bei 445.<br />

Das Projekt „DoKi. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.“ ist von allen beteiligten<br />

Akteuren engagiert aufgebaut und durchgeführt worden. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

war sehr verbindlich. Das Netzwerk bekam mehr und mehr Profil. Dazu haben insbesondere<br />

die netzwerkunterstützenden Veranstaltungen beigetragen. Beispielsweise präsentierte<br />

sich das gesamte DoKi-Netzwerk mit allen Partnern und Teilprojekten auf dem Aktionstag<br />

„Dortmund mit peb“. Ein Workshop mit dem <strong>In</strong>stitut für zukunftsfähiges Wirtschaften<br />

„fhochx“ brachte wichtige Erkenntnisse zur Verstetigung des Netzwerkes und schärfte das<br />

Bewusstsein für die wertvolle Angebotspalette zur Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n.<br />

Daraus entstand das Vorhaben zur Erstellung einer Angebotsbroschüre (siehe Anlage Broschüre<br />

„DoKi - Die Angebote“). Diese ergänzt sich mit dem Film zum Projekt, in dem vier<br />

Angebotsmodelle des <strong>Dortmunder</strong> Adipositaspräventionsvorhaben vorgestellt werden (siehe<br />

<strong>In</strong>ternetplattform www.doki.dortmund.de: DoKi - der Film). Der Filmbeitrag ist für den Verbraucher-politischen<br />

Kongress zu gesunder Ernährung für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche „Über den<br />

Tellerrand“ des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) 2007 entstanden. Und schließlich setzte<br />

die vom MUNLV in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

des Landes NRW (MAGS), der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sowie<br />

dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) organisierte Tagung „<strong>Kinder</strong>leicht in NRW“, die am 11.09.2009 in Dortmund stattfand,<br />

mit dem von allen 7 NRW-<strong>Kinder</strong>leicht-Regionen erstellten Erwartungskatalog deutliche<br />

Akzente, um Netzwerke zur Gesundheitsförderung zu stärken (siehe Anlage „Erwartungskatalog<br />

KL-Regionen NRW“).<br />

Zum Ende der Projektlaufzeit konnten schon viele Schritte unternommen werden, das Erreichte<br />

zu stabilisieren und über die Projektgrenze hinaus tragfähig und lebendig zu erhalten.<br />

Im Folgenden werden die wesentlichsten hemmenden und fördernden Faktoren bei der<br />

Durchführung des Projektes zur Prävention von Übergewicht vorgestellt.<br />

3.1 Hemmende Faktoren<br />

Die Planung des <strong>Dortmunder</strong> Vorhabens für die Antragstellung mit allen Maßnahmen erfolgte<br />

ca. 2 Jahre vor Projektbeginn. Mit einem so langen Planungsvorlauf lassen sich Details für die<br />

Umsetzung nicht vorausschauen und einplanen. Eine Projektplanung kann die Wirklichkeit<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

nicht abbilden, sei sie auch noch so genau. Unvorhergesehene Ereignisse, wie z.B. der<br />

„KiTa Streik“ in NRW im Frühjahr 2009 haben den planmäßigen Ablauf gehemmt. Dazu<br />

zählen im Wesentlichen außerdem:<br />

Strukturelle Veränderungen:<br />

Viele Maßnahmeschritte konnten nicht planmäßig durchgeführt werden, weil Ansprechpartner/innen<br />

und damit Zuständigkeiten gewechselt und sich Verhältnisse durch Neuorganisationsprozesse<br />

komplett geändert hatten:<br />

Veränderungen im Schulamt<br />

Mit dem Schuljahr 2008/09 entfielen per Gesetz in Dortmund die Schulbezirksgrenzen für<br />

Grundschulen. Die Aufgaben der ehemals für die Schulbezirke zuständigen Schulräte wurden<br />

der neuen Situation angepasst und eine Schulratstelle entfiel. Damit änderte sich der Ansprechpartner<br />

für das DoKi-Projekt und es kam zu großen zeitlichen Verzögerungen in der<br />

Maßnahmeumsetzung der Teilprojekte, die sich an Grundschulen richteten.<br />

Veränderung des Fortbildungssystem für Schulen<br />

Die Landesregierung NRW hat zum System Fortbildung Änderungen erlassen, die die <strong>Dortmunder</strong><br />

Lehrerfortbildung (DOLF) ersetzt hatten.<br />

Lehrer/innen nehmen nun nicht mehr individuell an Fortbildungsmaßnahmen teil, sondern<br />

alle Schulen entwickeln ein Fortbildungsprogramm als Teil des Schulprogramms. Das Fortbildungsprogramm<br />

ist dabei nicht mehr angebots-, sondern bedarfsorientiert. Damit waren so<br />

grundlegende Änderungen verbunden, dass der Aufbau des neuen Fortbildungssystems in<br />

Dortmund einschließlich der sich neu bildenden Kompetenzteams entsprechend langwierig<br />

war. Für DoKi-Teilprojekte zu Lehrerfortbildungen bedeutete das eine Neugestaltung der<br />

Maßnahmeplanung und Durchführung und lang andauernde Unklarheit bezüglich der zuständigen<br />

Ansprechpartner/innen. Die Lösungen in Bezug auf die Lehrerfortbildungen sind jedoch<br />

weitestgehend gelungen. Das geplante Volumen an geleisteten Fortbildungen konnte<br />

nicht erreicht werden.<br />

Personalwechsel<br />

Drei Projektjahre bilden auch Lebenszeit der Beteiligten ab. Der Urzyklus von Geburt und<br />

Tod haben den Projektablauf ebenfalls beeinflusst. Durch Elternzeit zweier Teilprojektkoordinatorinnen<br />

kam es zum Personalwechsel. Ein Kooperationspartner ist während des letzten<br />

Projektjahres verstorben. <strong>Mehr</strong>ere Teilprojektverantwortliche veränderten sich beruflich und<br />

schieden aus dem Netzwerk aus. Es kam zu zeitlichen Verzögerungen durch Einarbeitungszeit<br />

und Übergangslösungen bis zur Neubesetzung. Ein Kooperationspartnerwechsel fand statt.<br />

Auch die wechselnde Projektbegleitung beim Fördergeber war ein hemmender Faktor. Es gab<br />

in drei Jahren drei Ansprechpartnerinnen für das <strong>Dortmunder</strong> Projekt. So musste sich jedes<br />

Mal eine vertrauensvolle Zusammenarbeit neu aufbauen, was aber sehr gut gelungen ist!<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

hoher Verwaltungsaufwand<br />

Der Verwaltungsaufwand für die umfangreiche Berichtserstattung, der Aufwand für die Unterstützung<br />

und Organisation der Evaluation und der Aufwand für die Finanzverwaltung sind<br />

viel zu gering eingeschätzt worden und es waren zuwenig personelle Kapazitäten eingeplant.<br />

Dieser enorme Aufwand hat die Zusammenarbeit und den Netzwerkaufbau erschwert. Es kam<br />

an vielen Stellen zu großer Überlastung der Beteiligten. Viele Anforderungen konnten nur<br />

durch die zusätzliche Bereitstellung personeller Ressourcen durch die Stadt Dortmund und<br />

der DoKi-Netzwerktpartner erfüllt werden.<br />

Überschneidungen/Abrechnungen von Schuljahr, Haushaltsjahr und Kalenderjahr<br />

Als schwierig erwies sich die zeitliche Überlappung von Projektjahr, Haushaltsjahr und<br />

Schuljahr einschließlich der Ferien. Die zeitlichen Schnittmengen für Aktivitäten waren sehr<br />

klein und behinderten sich gegenseitig. Für einen Weg der kleinen Schritte bleibt man „ohne<br />

Zeit“ mit den Zielen im wahrsten Sinne des Wortes „auf der Strecke“. Waren beispielsweise<br />

Mittel bewilligt, hatte das Schuljahr bereits begonnen und Einrichtungen konnten sich im laufenden<br />

Schuljahr nicht mehr beteiligen, da ihre Planungen bereits abgeschlossen waren. Die<br />

Haushaltsjahr abhängige Mittelverwendung und die anteilige Aufteilung der Projektmittel auf<br />

Haushaltsjahre behinderte die flexible Planung und Umsetzung von Maßnahmen, wie z.B. die<br />

Organisation von Fortbildungen zum Jahresende nach Mittelübertrag, der im November beantragt<br />

werden musste. Durch zeitliche Planungsverschiebungen konnten Mittel oft nicht dann<br />

verwendet werden, wenn sie gebraucht wurden, sondern mussten erst durch Änderungsanträge<br />

den geänderten Gegebenheiten angepasst werden, was wiederum mit einem Zeitverlust<br />

einherging.<br />

3.2 Fördernde Faktoren<br />

Grundsätzlich ist das gesamte Modellvorhaben ein ausgesprochen „fördernder Faktor“ in der<br />

Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n. Viele Maßnahmen konnten nur mit der Projektförderung<br />

umgesetzt werden.<br />

Zusätzliche Personalkapazitäten durch Projektmittel<br />

Durch die Projektförderung konnten eine ganze, zwei halbe und eine viertel zusätzliche Stellen<br />

zur Koordination eingerichtet werden. Ohne diese hätten viele Vorhaben nicht umgesetzt<br />

werden können. Ebenso konnten mit zusätzlichen Personalmitteln für Honorare viele fachspezifische<br />

Schulungen für Multiplikator/innen durchgeführt und viele Vorhaben im Rahmen von<br />

Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen war<br />

dies ein wichtiger Beitrag für die langfristige Präventionsarbeit.<br />

Verpflichtung zu Projektmanagement durch Förderrichtlinien<br />

Wie bei einer Medaille gibt es bei den genannten Faktoren, die zu Hemmnissen führten, auch<br />

eine Kehrseite. Für ein umfangreiches Projektmanagement werden in der Regel nicht die er-<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

forderlichen personelle Ressourcen eingesetzt. Die Förderrichtlinien schreiben ebenso eine<br />

ausführliche Dokumentation vor, die im regulären institutionellen Alltag oft aktuellen Prioritätensetzungen<br />

zum Opfer fällt.<br />

Projektangebot wird staatliche Maßnahme<br />

Das Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder wurde vom DoKi-Netzwerkpartner Professur<br />

für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung der Technischen Universität Dortmund<br />

im Rahmen des <strong>Dortmunder</strong> Projektes erfolgreich durchgeführt und liefert wertvolle<br />

Erkenntnisse als Pilotprojekt für das bis zum Frühjahr 2010 in NRW startende Schulfruchtprogramm.<br />

Im September 2009 hatte der Bundesrat das von der EU angestoßene Programm<br />

für kostenloses Obst an Schulen verabschiedet. Damit stellt die Union 20 Millionen Euro für<br />

das Schuljahr 2009/10 zur Verfügung, um Schülern kostenloses Obst zu finanzieren. Bis dahin<br />

wird das <strong>Dortmunder</strong> Projekt zum Obst- und Gemüseangebot vom Ministeriums für Umwelt<br />

und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen NRW subventioniert. Die Weiterführung des Obst- und Gemüseangebotes als<br />

staatliche Maßnahme ist als größter Projekterfolg und als fördernder Faktor in der Prävention<br />

von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n zu bewerten. Die Gewährleistung, dass <strong>Kinder</strong> auf diesem Wege<br />

lernen, täglich Obst- und Gemüse zu verzehren, liefert einen wichtigen Beitrag in der Gesamtstrategie<br />

zur Prävention von Übergewicht.<br />

Einsatz von Arbeitsgelegenheiten im Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder<br />

unterstützt staatliche Arbeitsmarktpolitik<br />

Im Rahmen des Teilprojektes Obst- und Gemüseangebot für Grundschulkinder wurden Arbeitsgelegenheiten<br />

(AGH) für arbeitssuchende Frauen in Teilzeit an beteiligten <strong>Dortmunder</strong><br />

Grundschulen zur Unterstützung der Verarbeitung/Verwertung des Obstes und Gemüses eingerichtet.<br />

Im Rahmen ihrer Maßnahme werden die AGH-Kräfte zusätzlich qualifiziert. Damit<br />

ist es gelungen, Arbeitsuchende in die entstandenen Strukturen einzubinden.<br />

<strong>In</strong>ternetaufbau<br />

Als weiterer fördernder Faktor in der Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n lässt sich die<br />

DoKi <strong>In</strong>ternetplattform www.doki.dortmund.de nennen. Damit ist ein großer <strong>In</strong>formationstransfer<br />

über die Projekt- und Stadtgrenzen hinaus erreicht und die Projektideen lassen sich<br />

noch besser multiplizieren. Über aktuelle Angebote, wie z.B. Fortbildungen, kann zeitnah<br />

informiert werden. Mit der Plattform ist es zudem möglich, weitere Akteure mit einzubeziehen<br />

und Maßnahmen zur Förderung eines gesunden Lebensstils bei <strong>Kinder</strong>n und Eltern, in<br />

Einrichtungen und bei Multiplikatoren bekannt zu machen.<br />

<br />

Erreichbare Ansprechpartner/innen/ Promotoren<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Die direkte, persönliche Ansprache ist für eine gute Kooperation unablässig. So lässt sich eine<br />

verbindliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen. Das war nicht nur die Erfahrung<br />

aller DoKi-Netzwerkpartner sondern konnte durch die Erfahrungen in allen <strong>Kinder</strong>leicht-<br />

Regionen bestätigt werden. Auf Projekt- und Netzwerkebene zeigte sich, dass gute Projekte<br />

„Kümmerer“ brauchen, die die Fäden zusammenhalten und als Ansprechpartner/in und Motivator/in<br />

(Promotor/in) für die Projektpartner fungieren. Eine angem<strong>essen</strong>e <strong>In</strong>frastruktur auf<br />

kommunaler Ebene, wie die Einrichtung von Koordinationsstellen zur Stabilisierung des<br />

Netzwerkes, erwies sich als fördernder Faktor für die Erreichung von Zielen in der<br />

Adipositasprävention.<br />

Netzwerkarbeit<br />

Der Aufbau eines Netzwerkes und die Zusammenarbeit im Netzwerk gehörten zu den Zielen<br />

des Projektes. <strong>In</strong> der konkreten Präventionsarbeit hat sich die Netzwerkarbeit als fördernder<br />

Faktor deutlich herauskristallisiert. <strong>In</strong>sbesondere die direkte Zusammenarbeit der Promotoren<br />

in der Netzwerkkooperative (Praktiker) ermöglichte ein Handeln auf kurzen<br />

„Dienstwegen“ und in unmittelbarer Praxisnähe. Bei den Netzwerktreffen war die Präsenz<br />

von Geschäftsführungen von Vorteil. So waren die Entscheidungsträger direkt am Prozess<br />

beteiligt und es konnte pragmatisch und lösungsorientiert vorgegangen werden. Voraussetzung<br />

für eine gute Zusammenarbeit war zu Beginn des Projektes die Definition von gemeinsamen<br />

Zielen. So konnte im weiteren Verlauf ein „Wir-Gefühl“ entstehen. Ohne diesen stärkenden<br />

Zusammenhalt und die <strong>In</strong>terdisziplinarität in der Kooperationsgemeinschaft wäre eine<br />

so große Beteiligung von Einrichtungen, Eltern, <strong>Kinder</strong>n und Multiplikator/innen nicht möglich<br />

gewesen. Regelmäßige Treffen und auch überregionaler Austausch führten zu Kompetenzgewinn.<br />

Die Netzwerkbeteiligten konnten sich und die <strong>In</strong>stitutionen, für die sie arbeiten,<br />

kennen lernen, neue Kooperationsmöglichkeiten finden und von einander lernen. Die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit brachte eine „Win - Win Situation“ mit sich. Aber auch<br />

der überregionale Austausch zum Beispiel mit dem Landessportbund und die gute Zusammenarbeit<br />

auf Landesebene zum Beispiel mit dem MUNLV sind ausschlaggebende fördernde<br />

Faktoren, damit Maßnahmen ein größeres Forum erhalten und damit die Chance, dauerhaft<br />

bestehen zu können.<br />

Zusammenfassend lässt sich aus den genannten Faktoren ableiten, dass die Qualität der Angebote<br />

vor Ort und der gesamten Projektarbeit abhängig ist von genügend personellen Ressourcen,<br />

einer guten Kooperation in einem Netzwerk, guten Qualifikationen der Handelnden,<br />

guten Erlebnis- und Erfahrungsräumen für die Zielgruppen, sowie Beteiligung dieser.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

4. Zusammenfassung des Abschlussberichtes<br />

Seit Ende 2006 gehörte Dortmund zu den bundesweit 24 <strong>Kinder</strong>leicht-Regionen und wurde<br />

für das Projekt „<strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. (DoKi) <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.“ vom Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Die<br />

Projektlaufzeit betrug 3 Jahre.<br />

Das <strong>Dortmunder</strong> Projekt hatte unter der Leitung des Gesundheitsamtes eine multidisziplinäre<br />

Strategie zur Bekämpfung von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr<br />

entwickelt. Zum Netzwerk zählen die TU Dortmund, das Familien-Projekt, das Jugendamt,<br />

das Schulamt, der Ausschuss für den Schulsport, der StadtSportBund e.V., das Bewegungsambulatorium<br />

an der TU Dortmund, der Verein Erleben Lernen Erfahren e.V., die Pari-<br />

Sozial gGmbH sowie der <strong>Kinder</strong>schutzbund Dortmund e.V. <strong>In</strong>nerhalb dieser Kooperationsgemeinschaft<br />

wurden 22 Teilprojekte durchgeführt. Die einzelnen Maßnahmen umfassten die<br />

Ausbildung und den Einsatz von Muttersprachlichen Elternbegleiter/innen, Elternschulungen,<br />

Eltern-Kind-Gruppen, Beratungen zu Ernährung und Bewegung bei den Schuleingangsuntersuchungen,<br />

Organisationsentwicklung mit Einrichtungen, ein Obst- und Gemüseangebot für<br />

Grundschulkinder, Patenschaften von Einrichtungen mit Sportvereinen,<br />

Multiplikatorenschulungen, zusätzliche Förder- und Fitnessgruppen an Grundschulen auch<br />

durch Vereine, eine Bewertung des Speiseangebotes an Offenen Ganztagsschulen, erlebnispädagogische<br />

Ferienangebote „Fitesser und Dauerrenner“, Beratungen in den 12 Familienbüros<br />

in den Stadtbezirken, eine Längsschnittstudie zu Entstehung von Übergewicht sowie die Entwicklung<br />

und Pflege der <strong>In</strong>ternetplattform zur <strong>Kinder</strong>gesundheit www.doki.dortmund.de .<br />

Rückblickend betrachtet gab es viele gemeinsame Erfolge, es gab aber auch Stolpersteine, die<br />

alle mit vereinten Kräften überwunden haben.<br />

Das Doki - Netzwerk hat weit mehr als 8.000 <strong>Kinder</strong>, gut 3.000 Eltern/Mütter und beinahe<br />

500 Fachkräfte erreicht. Beteiligt waren 20 Vereine, 60 Grundschulen, 7 Förderschulen und<br />

50 Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong>. Erfreulich ist, dass von 28 Grundschulen in den Aktionsräumen<br />

sowie von den 50 Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong> jeweils 20 in den Aktionsräumen<br />

erreicht werden konnten. Mit dem im Oktober 2007 erschienenen Bericht zur sozialen Lage<br />

verfügt die Stadt Dortmund über umfangreiche kleinräumige Daten. <strong>In</strong> Dortmund gibt es insgesamt<br />

39 Sozialräume. Bezüglich verschiedener sozialer und gesundheitlicher Variablen<br />

liegen 13 davon – Aktionsräume genannt - weit unterhalb der Werte des <strong>Dortmunder</strong> Durchschnitts.<br />

<strong>In</strong> diesen Aktionsräumen gibt es einen geringen Einkommensindex, eine geringe<br />

Beschäftigungsquote, eine hohen Anteil an Hilfen zur Erziehung, einen hohen Anteil von<br />

Menschen mit Migrationshintergrund, eine hohe SGB II-Quote, einen hohen Anteil an <strong>Kinder</strong>n<br />

und Jugendlichen und überdurchschnittlich viele übergewichtige <strong>Kinder</strong>.<br />

<strong>Mehr</strong> als 300.000 <strong>In</strong>ternetaufrufe auf der Seite www.doki.dortmund.de runden das Bild ab.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

<strong>In</strong>nerhalb des Projektes wurden folgende <strong>In</strong>formationsfolder entwickelt:<br />

„Gesundes Schulfrühstück“ von der TU Dortmund wurde mehr als 5.000 mal in Schulen und<br />

bei Veranstaltungen verteilt; „Gesund groß werden“ vom Gesundheitsamt wird u.a. in den<br />

Familienbüros verteilt, der Folder liegt auch in türkischer, russischer und polnischer Sprache<br />

vor; „Ernährungstipps für Schulkinder“ vom Gesundheitsamt wird u.a. bei den Schuleingangsuntersuchungen<br />

und in den Familienbüros verteilt sowie Folder zu den Teilprojekten<br />

und ein Folder zum DoKi-Projekt. <strong>In</strong> einer Broschüre „DoKi - Die Angebote“ werden alle<br />

Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht bei <strong>Kinder</strong>n des Doki-Netzwerkes vorgestellt.<br />

Eine Postkarte weist auf die <strong>In</strong>ternetplattform hin.<br />

Durch die Anbindung des Projektes an die <strong>Dortmunder</strong> Gesundheitskonferenz und den Arbeitskreis<br />

<strong>Kinder</strong>gesundheit wird die Prävention von Übergewicht und Adipositas bei <strong>Kinder</strong>n<br />

auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren. Das vom Gesundheitsamt und seinen Kooperationspartnern<br />

erfolgreich aufgebaute Netzwerk wird auch nach Ende der Projektlaufzeit bestehen.<br />

Der Arbeitskreis Sport, Bewegung und Ernährung, der schon vor vielen Jahren aufgebaut<br />

wurde, bietet sich als Gremium für die weitere Zusammenarbeit im Netzwerk an.<br />

Fazit<br />

<strong>In</strong>sgesamt hat sich ein direkter, niederschwelliger Zugang zu den Eltern mit Unterstützungsbedarf<br />

als erfolgreich erwiesen. Der guten Wirksamkeit mit dem direkten Zugang steht jedoch<br />

ein hoher Personalaufwand gegenüber. Dieser Weg wird daher gezielt bei schwer erreichbaren<br />

Zielgruppen einzusetzen sein.<br />

Die Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die verschiedenen Maßnahmen<br />

der Übergewichtsprävention erweist sich als erfolgreich, wenn sie im Kontext mit neuen,<br />

wichtigen Aufgaben von Einrichtungen stehen (z. B. Bewegungsförderung bei <strong>Kinder</strong>n im<br />

Alter von bis zu 3 Jahren in Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong>). Sie muss eingebunden sein in die<br />

Entwicklung der Einrichtung.<br />

Die Entwicklung der Unterstützung der Grundschulen und Tageseinrichtungen für <strong>Kinder</strong><br />

durch Externe wie zum Beispiel Sportvereine im Hinblick auf die Bewegungsförderung<br />

braucht Zeit für die Entwicklung von Handlungskonzepten und Vertrauen. Dieser Weg wird<br />

insgesamt als zukunftsweisend eingeschätzt.<br />

Auch bei einer hohen Unterstützungsleistung hat es sich als notwendig erwiesen, dass bei den<br />

Erziehern/Erzieherinnen und Lehrkräften in den Einrichtungen auch ein hohes Engagement<br />

erforderlich ist, insbesondere in den Fällen, in denen Neuland beschritten wird. Hiermit korrespondierend<br />

ist eine gute, verlässliche Förderung für neue Maßnahmen durch die Projektverantwortlichen<br />

notwendig und muss über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Für die Entwicklungsprozesse müssen ausreichend Kapazitäten bereit gehalten werden; dies<br />

stellt eine nicht zu unterschätzende Anforderung an die Projektverantwortlichen.<br />

Ein hoher Erfolg lässt sich erzielen, wenn es gelingt, die in Projekten erprobten Wege der<br />

Übergewichtsprävention in dauerhafte staatliche Maßnahme zu überführen, wie dies zum Beispiel<br />

bei dem Schulobstprojekt gelungen ist.<br />

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Doki. <strong>Dortmunder</strong> <strong>Kinder</strong>. <strong>Besser</strong> <strong>essen</strong>. <strong>Mehr</strong> <strong>bewegen</strong>.<br />

Anlagen<br />

Beilage Flyer „Schulinterne Lehrerfortbildung“<br />

DoKi-Arbeitsplan<br />

DoKi-Broschüre „Die Angebote“<br />

DoKi-Film<br />

DoKi-Gesamtprojektfolder<br />

DoKi-Meilensteinplan 1 und 7<br />

DoKi-Plakate<br />

DoKi-Postkarte<br />

DoKi-Pressemappe<br />

<strong>Dortmunder</strong> Minisportabzeichen<br />

Erwartungskatalog KL-Regionen NRW<br />

Evaluationsinstrument Gesundheitsförderung KiTas<br />

Folder "Das Grundschulfrühstück"<br />

Folder „Ein Fall für Fitesser und Dauerrenner“<br />

Folder „Ernährungstipps für Schulkinder – deutsch“<br />

Folder „Ernährungstipps für Schulkinder – türkisch“<br />

Folder „Gesund GROSS werden - deutsch“<br />

Folder „Gesund GROSS werden - polnisch“<br />

Folder „Gesund GROSS werden - russisch“<br />

Folder „Gesund GROSS werden - türkisch“<br />

Folder „Muttersprachliche Elternbegleiter/innen“<br />

Handlungsleitfaden für Sportvereine<br />

<strong>In</strong>fopaket Schulobst<br />

Materialsammlung 2007<br />

Materialsammlung 2009<br />

Matrix Gesundheitsförderung KiTa<br />

Stellplakat Elternbegleiter/innen<br />

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