Sachsen-Anhalt Barleben - In Form
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Abschlussbericht der Kinderleicht-Region<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
<strong>Barleben</strong><br />
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
„Besser essen. Mehr bewegen“<br />
LIBa<br />
Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Abschlussbericht<br />
Projektname:<br />
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
„Besser essen. Mehr bewegen“<br />
(LIBa)<br />
Projektnummer: 05KL 271<br />
Ansprechpartner: Evelyn Brämer<br />
Berichtszeitraum: 15.10.2006 bis 30.11.2010<br />
Datum: 26.02.2011<br />
Geschäftsstelle der Lokalen <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“<br />
NABU-<strong>Barleben</strong> e.V.<br />
Bahnhofstr. 27, 39179 <strong>Barleben</strong>,<br />
Tel.: 039203 / 753915<br />
Fax: 039203/ 753919<br />
Email: e.braemer@liba-bemb.de<br />
www.liba-bemb.de
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 1 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
INHALTSVERZEICHNIS:<br />
Seite<br />
1.<br />
1.1<br />
1.2<br />
1.2.1<br />
1.2.2<br />
1.3<br />
1.4<br />
1.5<br />
Kurzübersicht………………………………………………………………………<br />
Aufgabenstellung und Ziel des Vorhabens…………………………………………………….<br />
Voraussetzungen der Projektdurchführung …………………………………………………...<br />
Ausgangsbedingungen………………………………………………………………………..……..<br />
Netzwerk………………………………………………………………………………………………..<br />
Projektmanagement………………………………………………………………………………..<br />
Planung und Ablauf der Maßnahmen……………………………………………………………<br />
Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Einrichtungen und <strong>In</strong>stitutionen…………………<br />
2<br />
2<br />
3<br />
3<br />
5<br />
10<br />
13<br />
17<br />
2.<br />
2.1<br />
2.1.1<br />
2.1.2<br />
Eingehende Darstellung der Projektumsetzung und der gewonnenen<br />
Erkenntnisse………….…………………………………………………………...<br />
Soll-Ist-Vergleich..................................................................................................................<br />
Ablauf- und Zeitplanung im Soll-Ist-Vergleich........................................................................<br />
Soll-IST-Analyse anhand des Meilensteinplanes…………………………………………….…..<br />
19<br />
19<br />
19<br />
21<br />
2.2 Ergebnisse der Maßnahmenumsetzung……………………………………………………….. 27<br />
2.2.1 LP Vollwertige Frühstücksbar………………………………………………………………………. 27<br />
2.2.2 LP Vollwertgemeinschaftsküche…………………………………………………………………… 31<br />
2.2.3 LP Aufklärungskampagne „Verführer“…………………………………….……………………..... 46<br />
2.2.4 LP Umweltbildungskampagne……………………………………………………………………… 48<br />
2.2.5 LP Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen.“………………………………………………….. 65<br />
2.2.6 LP Prophylaxemodell………………………………………………………………………………… 78<br />
2.2.7 LP Begegnungsstätte………………………………………………………………………………... 80<br />
2.2.8 LP Ausbau der Sportangebote..……………………………………………………………………. 89<br />
2.2.9 LP Bewegungsförderung……………………………………………………………………………. 93<br />
2.2.10 LP Naturspielfläche……………...………………………………………………………………...... 97<br />
2.3 Fördernde und hemmende Faktoren für die Zielerreichung………………………………... 99<br />
2.3.1 Projektmanagement………………………………………………………………………………….. 99<br />
2.3.2 Projektnetzwerk………………………………………………………………………………………. 101<br />
2.3.3<br />
2.3.4<br />
Konzeptionelle Ebene……………………………………………………………………………….<br />
Maßnahmendurchführung…………………………………………………………………………..<br />
103<br />
104<br />
2.4 Bewertung des ursprünglichen Präventionskonzeptes……………………….................... 104<br />
3. Zusammenfassung…………………………..….............................................. 106<br />
Abbildungsverzeichnis………………………………………………………………………………. 109<br />
Tabellenverzeichnis………………………………………………………………………………….. 109<br />
Abkürzungsverzeichnis……………………………………………………………………………… 110<br />
ANHANG A: Teilmaßnahmen / Aktionen (02/ 2009 – 11/2010)<br />
ANHANG B: Dokumentationsbögen (Stand 12/2009) und Anlagen (02/ 2009 – 11/2010)<br />
ANHANG C: Geplante, aber nicht realisierte Maßnahmen (02/ 2009 – 11/2010)<br />
ANHANG D: Aktivitäten des Netzwerkes (02/2009 – 11/ 2010)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 2 - Februar 2011<br />
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1. Kurzübersicht<br />
1.1 Aufgabenstellung und Ziele des Vorhabens<br />
Das Modellprojekt der Lokalen <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> „Besser essen. Mehr bewegen.“ ist mit einer klaren<br />
verhältnispräventiven Zielrichtung an den Start gegangen, die von verhaltenspräventiven Maßnahmen<br />
begleitet wurde. ‚Erleben/Leben’ sowie ‚Beratung/Bildung’ waren als tragende Säulen der integrativ<br />
ansetzenden lokalen Strategie definiert, die insbesondere im kommunalen Hauptinterventionsraum<br />
<strong>Barleben</strong> möglichst allseitig und dauerhaft in den verschiedenen Lebensbereichen wirken sollte, um so<br />
effektiv positive Ernährungs- und Bewegungsstile zu fördern.<br />
Im Fokus des gemeindeorientierten Ansatzes stand die Errichtung einer Vollwertgemeinschaftsküche zur<br />
Versorgung der lokalen Kindereinrichtungen und Schulen sowie der Aufbau einer Begegnungsstätte für<br />
themenbezogene Bildungs- und Beratungsangebote, die als dauerhafte Strukturen auch nach Ende der<br />
Projektlaufzeit nachhaltig wirksam sein sollten.<br />
Bewegungsförderung in der Natur ist eine weitere Spezifik des Projektes. Mit der Anlage einer<br />
großzügigen Naturspielfläche am Ortsrand sollte ein Bewegungsfreiraum für Kinder geschaffen werden,<br />
der durch Betreuungsangebote auch dem Sicherheits-Bedürfnis der Eltern entgegen kommt.<br />
Das Leben gesunder Ernährungs- und Bewegungsstile nicht nur für KiTas und Schulen, sondern auch für<br />
junge Familien aller sozialen Schichten so leicht und attraktiv wie möglich zu gestalten, war ein<br />
wesentliches Ziel des Projektes. Die Etablierung zielgruppenorientierter, leicht zugänglicher Ernährungs-<br />
und Bewegungsangebote - nicht nur auf kommunaler Ebene - spielte dabei eine zentrale Rolle.<br />
Im Einzelnen wurden nachstehende Zielstellungen verfolgt:<br />
1. Schaffung gesunder, vollwertiger Ernährungsangebote und <strong>In</strong>tegration in den Tagesablauf der<br />
Kinder zur frühzeitigen und nachhaltigen Prägung gesunder Ernährungsgewohnheiten<br />
2. Erziehung der Kinder zum maßvollen Umgang mit Süßigkeiten durch Reduzierung der<br />
ständigen Konfrontation / Konditionierung mit „Naschereien“<br />
3. Aufklärung und Förderung einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung vor allem bei Eltern<br />
und Kindern für gesunde Ernährungs- und Bewegungsstile<br />
4. Frühzeitige kontinuierliche Betreuung und anwendungsbezogene Beratung von Schwangeren<br />
und jungen Familien zu den Themen Ernährung und Bewegung über neue Zugangswege<br />
5. Ausbau und Verbesserung der Sport- und Bewegungsangebote in Kindereinrichtungen,<br />
Schulen und Vereinen sowie Bewegungsförderung im Rahmen alltäglicher Abläufe<br />
6. Schaffung von Bewegungs(frei)räumen im Wohnumfeld der Kinder zum ungezwungenen<br />
Toben und Spielen<br />
Im Setting Kommune und Hauptinterventionsraum <strong>Barleben</strong> sollten über einen allseitigen Ansatz direkt<br />
900-1.000 Kinder der Altersgruppe 0-10 Jahre und deren Familien erreicht werden. <strong>In</strong> der Region sollten<br />
ca. 2.000 bis 3.000 weitere Kinder und deren Familien durch <strong>In</strong>tervention im Setting KiTa/ Schule sowie<br />
über Einzelmaßnahmen im Freizeitbereich bzw. indirekt über die Öffentlichkeitsarbeit angesprochen<br />
werden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 3 - Februar 2011<br />
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1.2 Voraussetzungen der Projektdurchführung<br />
1.2.1 Lokale Ausgangsbedingungen<br />
Die Gemeinde <strong>Barleben</strong> als Ausgangspunkt des Modellprojektes Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> „Besser<br />
essen. Mehr bewegen.“ (LIBa) befindet sich im Ballungsraum der Landeshauptstadt Magdeburg und<br />
damit in einem der beiden am stärksten von einem signifikanten Anstieg des Anteils übergewichtiger und<br />
adipöser Kinder betroffenen Regionen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Schulanfängerstudie des Landes <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong>, Ministerium für Gesundheit und Soziales LSA, 2003).<br />
<strong>Barleben</strong> ist eine durch Zuzüge, Gewerbe- und <strong>In</strong>dustrieansiedlung geprägte, prosperierende Gemeinde<br />
mit über 9000 Einwohnern in 3 Ortsteilen. Bereits vor dem Start des Modellprojektes zeichnete sich die<br />
Entwicklung des Ortes zu einem modernen Schul- und Bildungsstandort ab: Neben den 4 kommunalen<br />
Kindereinrichtungen mit Ganztagsbetreuung und einer Grundschule mit angeschlossenem Hort sollte sich<br />
in den darauf folgenden Jahren mit Unterstützung der Kommune ein freier Schulträger (mit Grundschule<br />
und Gymnasium, perspektivisch auch <strong>In</strong>ternat) in der Gemeinde ansiedeln. Weiterhin sollte die örtliche<br />
Sekundarschule aus der Trägerschaft des Landkreises in kommunale Trägerschaft überführt werden.<br />
Erste Prognosen deuteten darauf hin, dass perspektivisch bis zu 1.500 Kinder und Jugendliche aus<br />
<strong>Barleben</strong> sowie dem näheren und weiteren Umfeld die lokalen Kindereinrichtungen und Schulen<br />
besuchen würden. - Ideale Voraussetzungen für die modellhafte Erprobung eines gemeindeorientierten<br />
Präventionsansatz verbunden mit der Entwicklung einer lokalen Strategie und dem Aufbau nachhaltig<br />
wirksamer Strukturen zur Prägung eines gesundheitsförderlichen Ernährungs- und Bewegungsumfeldes,<br />
noch zumal die Ausgangsbedingungen aufgrund der hervorragenden wirtschaftlichen Lage der Kommune<br />
besser nicht hätten sein können. Bereits in der Vergangenheit hatte die Gemeinde <strong>Barleben</strong> viel in die<br />
Kindereinrichtungen und Schulen sowie in den Bau moderner Sportstätten investiert und Vereine<br />
großzügig gefördert. Umland und Landeshauptstadt partizipierten von diesem Engagement.<br />
So sah auch die Elterninitiative, die sich 2004 bildete und ein erstes Konzeptpapier zur „Gründung einer<br />
Vollwertgemeinschaftsküche“ erarbeitete, gute Chancen, in <strong>Barleben</strong> eine frisch kochende<br />
Gemeinschaftsküche zur Versorgung der Kindereinrichtungen und Schulen aufzubauen, denn die<br />
Angebote externer Caterer entsprachen nicht den Anforderungen an eine gesunde Ernährung. Ziel war<br />
es, für alle Kinder ein qualitativ hochwertiges Essen nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für<br />
Ernährung (DGE) und des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) bereit zu stellen.<br />
Mit Aktionsständen und <strong>In</strong>formationsveranstaltungen war der zunächst aus 12 Eltern bestehende<br />
„<strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche“ regelmäßig in der Öffentlichkeit präsent. Bald wurde klar, dass der<br />
bedeutend höhere Preis für eine gute Versorgung der Kinder eine große Hürde darstellen würde. Die<br />
Bereitschaft der Eltern aber auch der Bevölkerung allgemein, für qualitativ gutes Essen mehr Geld<br />
auszugeben, war zu gering und oft wurden auch vermeintliche ökonomische Zwänge vorgeschoben, die<br />
den Eltern keinen Spielraum ließen. Durch Aufklärungsarbeit auf der einen Seite und<br />
Teilsubventionierung des Essens auf der anderen, sollte dieses Umsetzungshemmnis beseitigt werden.<br />
Doch dazu brauchte es Partner und Unterstützer. Der NABU <strong>Barleben</strong> e.V. war der erste Partner der<br />
Elterninitiative „<strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche“. Mit dem Engagement des Naturschutzvereins rückten<br />
zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte der Ernährung in den Blickpunkt. <strong>In</strong> Trägerschaft des NABU<br />
<strong>Barleben</strong> e.V. wurde von Februar bis Dezember 2005 mittels Sachkostenförderung der Stiftung für
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 4 - Februar 2011<br />
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Umwelt- und Naturschutz <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (jetzt SUNK) das erste Projekt zur Ernährungsbildung,<br />
schwerpunktmäßig an der Grundschule <strong>Barleben</strong>, durchgeführt.<br />
Weiterhin wurde in diesem Zeitraum der Bedarf an einer potenziellen <strong>In</strong>anspruchnahme des Essens aus<br />
einer Vollwertgemeinschaftsküche an 17 Kindereinrichtungen und Schulen in und um <strong>Barleben</strong> abgefragt.<br />
Parallel erarbeitete der NABU <strong>Barleben</strong> e.V. einen Projektantrag mit dem Titel<br />
„Umweltbildungskampagne zur Förderung eines gesunden, ökologischen und sozialverträglichen<br />
Ernährungsverhaltens“ und setzte die Suche nach weiteren Partnern und Unterstützern fort. Die Situation<br />
der regionalen Angebote und Anbieter sowie potenzielle Förderer, angefangen bei der<br />
Landesvereinigung für Gesundheit, der Verbraucherzentrale, dem BUND, der Biohöfegemeinschaft, den<br />
regionalen Caterern bis hin zu den Landesministerien wurde eruiert und erste Gespräche geführt, die den<br />
Grundstein für das spätere Projektnetzwerk legten.<br />
Im Mai 2005 erfolgte die Berufung des Projektes „Vollwertgemeinschaftsküche“ einschließlich der<br />
begleitenden Ernährungsbildungsmaßnahmen im Rahmen des Gesundheitszielprozesses zum<br />
Modellprojekt des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Gesundheitsziel: Schaffung gesunder Ernährungsangebote<br />
für die Bevölkerung). Unterstützung erhielt das Modellprojekt im Nachgang von der AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />
Der fast zeitgleich startende Wettbewerb „Besser essen. Mehr bewegen.“ des Bundesministeriums für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz entsprach voll und ganz den <strong>In</strong>tentionen der Barleber<br />
<strong>In</strong>itiative, so dass relativ schnell klar war, dass man sich an dem Wettbewerbsverfahren beteiligen wollte.<br />
Die aufgebauten Kontakte zu Partnern aus dem Bereich Ernährung wurden genutzt, um weitere lokale<br />
und regionale Akteure, insbesondere aus dem Bereich Bewegung, aber auch die Kommune und die<br />
lokalen Kindereinrichtungen und die Grundschule für „Besser essen. Mehr bewegen.“ zu gewinnen. Es<br />
wurden erste Arbeitsgruppensitzungen mit interessierten Vereinen, <strong>In</strong>stitutionen und Unternehmen<br />
durchgeführt, eine Abfrage bzgl. vorhandener und ggf. geplanter, themenbezogener Projekte gestartet<br />
und auf der Grundlage dieser Erhebungen eine Projektskizze für die Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> „Besser<br />
essen. Mehr bewegen.“ mit dem Ziel der Prävention von Übergewicht bei Kindern erarbeitet.<br />
Da bis zu diesem Zeitpunkt jegliche Aktivitäten der <strong>In</strong>itiatoren ausschließlich ehrenamtlich erfolgten und<br />
nicht von einem professionell geführten Träger mit entsprechender Reputation ausgingen (auch der<br />
NABU <strong>Barleben</strong> e.V. war ausschließlich ehrenamtlich tätig), zudem die Netzwerkbildung quasi „über<br />
Nacht“ erfolgte, war die anfängliche Skepsis der etablierten Akteure zunächst vereinzelt recht groß. Um<br />
so mehr ist es anzuerkennen, dass sich trotz der Vorbehalte letztendlich in der ersten Phase der<br />
Netzwerkbildung bereits 23 Partner zusammengefunden hatten, die ihr Knowhow in die Erstellung des<br />
Wettbewerbskonzeptes einbrachten und als Netzwerk die Wettbewerbsunterlagen beim BMELV<br />
einreichten. Stellvertretend für das Netzwerk sollte einvernehmlich der NABU <strong>Barleben</strong> e.V. als<br />
Projektträger fungieren.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 5 - Februar 2011<br />
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1.2.2 Netzwerk<br />
Bei den Recherchen im Rahmen der Erarbeitung des Präventionskonzeptes zum Bundesmodellprojekt<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ wurde schnell deutlich, dass es bereits diverse gute Konzepte und<br />
erfolgversprechende Ansätze unterschiedlicher Anbieter, Akteure und Experten sowie der<br />
Kindereinrichtungen und Schulen in der Region gab, die es galt, zusammenzuführen und in das Netzwerk<br />
zu integrieren, wie z.B.<br />
- Multiplikatoren- u. Elternfortbildungen sowie Aktionen für Grundschüler zur gesunden Ernährung:<br />
(„PowerKauer auf Gemüsejagd“, Sinnesparcours, interaktive Ausstellung „Werbung und<br />
Wirklichkeit bei Kinderlebensmitteln“) der Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
- Präventive Aufklärung: Kindervorlesung zum Thema Übergewicht; Projekt „Gewichtsreduktion in<br />
adipösen Familien – Untersuchung der Wirksamkeit pekuniärer Anreize“ des <strong>In</strong>stituts für klinische<br />
Chemie und Pathobiochemie der Universitätsklinik Magdeburg<br />
- Projekt „Bildung durch Bewegung in Kindertagesstätten“ als Bestandteil des sachsenanhaltinischen<br />
Bildungsprogramms „Bildung elementar“, Entw. einer Bewegungswerkstatt für<br />
Kinder des <strong>In</strong>stituts für Sportwissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
- Projekt „Sportkinder“ zur Förderung von Kooperationen zwischen KiTas und Sportvereinen zur<br />
Schaffung innovativer Sportangebote für Kinder von 3 bis 6 Jahre der Sportjugend im<br />
Landessportbund <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
- Kinderrückenschule als Angebot für KiTas und Grundschulen der Physiobalance / Physiotherapie<br />
und Gesundheitssport <strong>Barleben</strong><br />
- Ernährungsberatung der Löwen-Apotheke <strong>Barleben</strong> für übergewichtige Kinder einschl. Eltern<br />
- tgl. kostenfreie Sport-AG’s am Nachmittag, Sportfeste, Schwimmunterricht und Fahrradprüfung<br />
an der Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
- Obstpausen und „Tage der gesunden Ernährung“, Sportbeschäftigungen und Bewegungsräume<br />
in den Barleber KiTas<br />
Als Problem wurde bereits in dieser Phase erkannt, dass die vorhandenen Angebote und Anbieter den<br />
Zielgruppen (KiTas, Schulen) oft gar nicht bekannt waren. Durch die Bündelung im LIBa-Netzwerk sollte<br />
erreicht werden, dass vorhandenes Knowhow noch stärker und systematisch in die Zielbereiche gelenkt<br />
wird.<br />
Das vielschichtige Netzwerk bestand zum Zeitpunkt der Antragstellung aus den folgenden 23 lokal,<br />
regional bzw. überregional tätigen Kooperationspartnern:<br />
Netzwerkpartner (bei Antragstellung im Jahr 2005):<br />
Vereine / <strong>In</strong>itiativen (außer Sportvereine):<br />
• NABU-<strong>Barleben</strong> e.V.<br />
• <strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche<br />
• BioHöfeGemeinschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
• Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. (VZSA)<br />
• „Weisser Ring“ e.V., Außenstelle Ohrekreis<br />
Sportvereine / -verbände:<br />
• Sportjugend im Landessportbund <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
• Kreissportbund „Ohrekreis“ e.V. (KSB)<br />
• SG „Eintracht“ Ebendorf e.V.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 6 - Februar 2011<br />
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Wissenschaftliche Einrichtungen (Otto-von-Guericke Universität Magdeburg):<br />
• Medizinische Fakultät, <strong>In</strong>stitut für klinische Chemie und Pathobiochemie<br />
• <strong>In</strong>stitut für Sportwissenschaft<br />
Kindereinrichtungen / Schulen:<br />
• Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
• Kinderkrippe „Jenny Marx“, <strong>Barleben</strong><br />
• Kindergarten „Barleber Schlümpfe“, <strong>Barleben</strong><br />
• Kindertagesstätte „Gänseblümchen“, Ebendorf<br />
• Kindertagesstätte „Birkenwichtel“, Meitzendorf<br />
Gesundheitswesen<br />
• AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />
• Kinderärztin, Dr. med. Martina Ulrich, Wolmirstedt<br />
• Hebamme, Elisabeth Salomon, Zielitz<br />
• Physiobalance / Physiotherapie und Gesundheitssport <strong>Barleben</strong><br />
• Löwen-Apotheke <strong>Barleben</strong><br />
Unternehmen:<br />
• Tupperware Bezirkshandlung Bausenwein<br />
• Hotel „<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“<br />
Gebietskörperschaften<br />
• Gemeinde <strong>Barleben</strong><br />
Die Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V., die Biohöfegemeinschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V., der<br />
Landes- und der Kreissportbund, die AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sowie das <strong>In</strong>stitut für Sportwissenschaft und<br />
das <strong>In</strong>stitut für klinische Chemie der Universität Magdeburg sollten vor allem ihre Fachkompetenz in die<br />
<strong>In</strong>itiative einbringen bzw. federführend die zielgruppenorientierten Schulungs- und Beratungsangebote<br />
durchführen. Die Kindereinrichtungen und die Grundschule sowie die Kinderärztin und die Hebamme, die<br />
im ständigen Kontakt mit Kindern und Eltern stehen und in dem Zusammenhang eine entscheidende<br />
Mittlerrolle inne haben, sollten innerhalb ihres Wirkungskreises für die Umsetzung der Maßnahmen des<br />
Präventionskonzeptes verantwortlich sein bzw. neue Zugangswege zu den Zielgruppen erschließen.<br />
Örtliche Sportvereine/ Vereine, Unternehmen, Gesundheitseinrichtungen und nicht zuletzt die Gemeinde<br />
waren weitere wichtige Partner bei der Maßnahmenumsetzung und vor allem bei der Entwicklung<br />
nachhaltiger Strukturen zur Verbesserung der Ernährungs- und Bewegungsangebote sowie des<br />
Lebensumfeldes.<br />
Der Netzwerkzusammenschluss erfolgte zunächst lose. Erst mit dem Start des Modellprojektes wurden<br />
mit denjenigen Partnern verbindliche vertragliche Regelungen getroffen, die für<br />
Maßnahmenumsetzungen Budgets aus dem Modellprojekt bekommen sollten bzw. deren finanzielle und<br />
ideelle Unterstützung, wie z.B. im Fall der Gemeinde <strong>Barleben</strong>, für die Durchführung des Modellprojektes<br />
unabdingbar war (Abschluss von Kooperationsverträgen mit 4 Partnern).
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 7 - Februar 2011<br />
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Netzwerkentwicklung<br />
Das LIBa-Netzwerk hat sich im Verlauf des Projektes durch Ein- und Austritte von Partnern entwickelt<br />
und verändert:<br />
Zwei Partner, der „Weiße Ring“ und das Hotel „<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“, sind bereits mit dem Start des<br />
Modellprojektes wieder ausgeschieden. Dafür konnten im gleichen Zeitraum im Zuge der Rekrutierung<br />
von Piloteinrichtungen 4 KiTas und 2 Grundschulen in Magdeburg und im Landkreis Ohrekreis (jetzt<br />
Landkreis Börde) hinzugewonnen werden.<br />
Die <strong>In</strong>ternationale Grundschule ist mit dem freien Schulträger ECOLE e.V. im Jahr 2009 als<br />
Kooperationspartner ins Netzwerk eingestiegen (im Vorfeld waren dort bereits Maßnahmen der LIBa<br />
durchgeführt wurden).<br />
Maßgeblichen Anteil bei der Auswahl der Piloteinrichtungen hatten die <strong>In</strong>itiatoren, also die Elterninitiative,<br />
die sich verständlicher Weise für die Einbeziehung der Einrichtungen ihrer eigenen Kinder einsetzten.<br />
Die beiden Schulen in freier Trägerschaft in Magdeburg sind auf diese Weise Piloteinrichtungen der LIBa<br />
geworden. Im weiteren Verlauf erwies sich die Verfügbarkeit der „Elternmultiplikatoren“ als Vermittler<br />
gegenüber den Piloteinrichtungen als sinnvoll, auch wenn nicht alle Eltern diese Funktion bis zum Ende<br />
des Projektes durchhielten.<br />
<strong>In</strong> einem Fall war der Träger die treibende Kraft für die Auswahl der KiTa als Piloteinrichtung. <strong>In</strong> einem<br />
weiteren Fall war es die engagierte Einrichtungsleiterin, die sich motiviert durch die Auftaktveranstaltung<br />
zum Modellprojekt um die Aufnahme bewarb.<br />
Da insbesondere in <strong>Barleben</strong> alle kommunalen Einrichtungen mit Kindern der relevanten Zielgruppe (bis<br />
10 Jahre) rekrutiert wurden, kann davon ausgegangen werden, dass die Piloteinrichtungen den lokalen<br />
Bevölkerungsquerschnitt, also alle sozialen Schichten, gut repräsentieren.<br />
Fast alle Piloteinrichtungen hatten sich auch schon vor ihrer Teilnahme am Modellprojekt mehr oder<br />
weniger stark mit den Themen Ernährung und Bewegung befasst. So sind diese Themenfelder in Bezug<br />
auf die Kindereinrichtungen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bereits Bestandteil des relevanten Bildungsprogramms<br />
„Bildung elementar – Bildung von Anfang an“.<br />
<strong>In</strong>sgesamt – teilweise nur temporär - wurde mit den folgenden 12 Kindereinrichtungen und Grundschulen<br />
gearbeitet (10 Einrichtungen davon waren über die gesamte Projektlaufzeit Piloteinrichtungen der LIBa):<br />
Piloteinrichtungen:<br />
• Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
• Evangelische Grundschule, Magdeburg<br />
• Freie Waldorfschule, Magdeburg<br />
• Kinderkrippe „Jenny Marx“, <strong>Barleben</strong><br />
• Kindergarten „Barleber Schlümpfe“, <strong>Barleben</strong><br />
• Kindertagesstätte „Gänseblümchen“, Ebendorf<br />
• Kindertagesstätte „Birkenwichtel“, Meitzendorf<br />
• KiTa „Parkräuber“, Eichenbarleben<br />
• KiTa „Prester“, Magdeburg<br />
• KiTa „Spielstübchen“, Magdeburg<br />
Weitere KiTas / Schulen:<br />
• KiTa „Au Claire de la Lune“, Magdeburg Mitte 2007 bereits wieder ausgestiegen<br />
• ECOLE e.V.; <strong>In</strong>ternationale Grundschule „Pierre Trudeau“, <strong>Barleben</strong> Anfang 2009<br />
hinzugekommen
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 8 - Februar 2011<br />
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Um <strong>In</strong>terventions- und Evaluationsmaßnahmen abzusichern, wurden mit o. g. Piloteinrichtungen gleich zu<br />
Beginn des Modellprojektes Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen, in denen die gegenseitigen<br />
Verpflichtungen geregelt waren. Jede Einrichtung benannte 1 – 2 Multiplikator<strong>In</strong>nen, die sich entweder<br />
gemeinsam oder jeweils spezialisiert auf einen Bereich, intensiv mit der Thematik Ernährung und<br />
Bewegung befassten und an entsprechenden Fortbildungen und Arbeitsgruppensitzungen der LIBa<br />
teilnahmen.<br />
Die Organisation und Durchführung der Fitnesstage, die im Rahmen der Evaluation bereits im März<br />
2007 stattfanden, erforderte gleich zu Beginn des Projektes eine enge Abstimmung mit den<br />
Kindereinrichtungen und Schulen (Piloteinrichtungen und 3 Kontrolleinrichtungen), war für diese, aber<br />
auch<br />
für das Projektteam, jedoch mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden, was sich in der<br />
Einstiegsphase als eher ungünstig erwies. Zum einen waren das Projektteam und auch das<br />
Evaluationsteam noch in der Findungsphase, zum anderen schlussfolgerten die Piloteinrichtungen<br />
daraus einen permanent hohen Arbeitsaufwand im Zusammenhang mit der Umsetzung des<br />
Modellprojektes. Eine Magdeburger KiTa hat aufgrund dessen das Netzwerk nach wenigen Monaten<br />
wieder verlassen.<br />
Im weiteren Projektverlauf sind die nachfolgend aufgeführten <strong>In</strong>stitutionen zum LIBa-Netzwerk hinzu<br />
gekommen:<br />
• Karate-Club Magdeburg - <strong>Barleben</strong> e.V.<br />
• Gesundheitsamt des Landkreises Börde<br />
• Bewegungswerkstatt e.V. (Verein zur ganzheitlichen Förderung von Bewegung, Sport und Spiel an<br />
der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, <strong>In</strong>stitut für Sportwissenschaft)<br />
• Kleingartenverein „An der Ebendorfer Str.“ e.V.<br />
• Adipositasberatungsstelle in der Kinderambulanz des Klinikums Magdeburg GmbH<br />
Einschließlich Piloteinrichtungen sind im Projektverlauf 12 Netzwerk-Partner hinzugekommen.<br />
Neben den 3 bereits erwähnten, gleich zu Beginn ausgeschiedenen Partnern, sind aus dem Netzwerk bis<br />
Ende 2010 die folgenden 4 Kooperationspartner aktiv ausgestiegen (Begründung für den Ausstieg in<br />
Klammern):<br />
• Physiobalance / Physiotherapie und Gesundheitssport (mangels Förderung eigener Maßnahmen<br />
über das Projekt)<br />
• Sportjugend im Landessportbund <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. (Übertragung der Mitarbeit im Netzwerk an<br />
den Kreissportbund Börde als regional zuständige <strong>In</strong>stanz)<br />
• AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (unternehmensinterne Gründe)<br />
• <strong>In</strong>stitut für klinische Chemie und Pathobiochemie der Uni Magdeburg (personeller Wechsel/ Fortgang<br />
der Ansprechpartnerin)<br />
Bei den folgenden Partnern ruhte die Mitarbeit im Netzwerk gegen Ende der Projektlaufzeit, da<br />
Ansprechpartner fehlten:<br />
• <strong>In</strong>stitut für Sportwissenschaft (personeller Wechsel/ Fortgang der Ansprechpartner)<br />
• Tupperware-Bezirkshandlung (personeller Wechsel/ Fortgang der Ansprechpartner)<br />
Es wird deutlich, dass auch die Beteiligung größerer <strong>In</strong>stitutionen und wissenschaftlicher Einrichtungen<br />
sehr stark vom Engagement Einzelner abhängig ist und die Zusammenarbeit endet bzw. gefährdet ist,<br />
wenn diese ausscheiden. Schwierig war des Weiteren die Einbindung der Kinderärztin und Hebamme,<br />
die aus Zeitgründen nicht an den Netzwerktreffen teilnehmen konnten.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 9 - Februar 2011<br />
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Mit der Gründung des LIBa e.V. wurde des Weiteren der „<strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche“ aufgelöst bzw. in<br />
den neuen Verein integriert.<br />
Im Zuge der Beantragung einer<br />
Projektverlängerung bei der BLE im<br />
Februar 2009 wurden verbindliche<br />
Kooperationsvereinbarungen mit 21<br />
Netzwerkpartnern (davon 10<br />
Kindereinrichtungen und Grundschulen)<br />
mit einer Laufzeit bis 31.12.2011<br />
abgeschlossen. Andere Partner sagten<br />
ihre<br />
weitere Kooperationsbereitschaft<br />
auch ohne vertragliche Bindung zu.<br />
Abb. 1: Das LIBa-Netzwerk<br />
Netzwerkarbeit<br />
Um den zuvor beschriebenen Aufgaben des Netzwerkes gerecht zu werden, Knowhow zu bündeln und<br />
den regelmäßigen Austausch der Partner zu gewährleisten sowie Veranstaltungen und Maßnahmen<br />
vorzubereiten, wurden folgende thematische bzw. zielgruppenorientierte Steuerungs- bzw.<br />
Facharbeitsgruppen eingerichtet:<br />
Projektbeirat (Netzwerktreffen):<br />
• Steuerungsgruppe des Modellprojektes; fachliche und strategische Beratung des Projektteams<br />
• Teilnehmer: alle Netzwerkpartner (außer Piloteinrichtungen)<br />
• Sitzungsturnus: einmal jährlich bis halbjährlich (zur Vorbereitung Regionalkonferenz häufiger)<br />
• Anzahl Sitzungen während der Projektlaufzeit: 9<br />
Facharbeitsgruppe „KiTa und Schule“:<br />
• Vorbereitung und Organisation der <strong>In</strong>tervention in den KiTas und Schulen; Austausch der<br />
Piloteinrichtungen untereinander und fachlicher <strong>In</strong>put<br />
• Teilnehmer: Multiplikatoren / Leiter<strong>In</strong>nen der Piloteinrichtungen<br />
• Sitzungsturnus: halbjährlich<br />
• Anzahl Sitzungen während der Projektlaufzeit: 7<br />
Facharbeitsgruppe „Sport und Bewegung“:<br />
• fachliche Bearbeitung des Themenfeldes Bewegung; Organisation von Veranstaltungen<br />
• Teilnehmer: Bewegungs-Multiplikatoren der Piloteinrichtungen sowie Kooperationspartner aus<br />
dem Bereich Sport / Bewegung (u. a. Sportvereine/ -verbände)<br />
• Sitzungen halbjährlich bzw. in Vorbereitung von Veranstaltungen (Familiensportfesten) häufiger<br />
• Anzahl Sitzungen während der Projektlaufzeit: 13<br />
Facharbeitsgruppe „Ernährung und Landwirtschaft“:<br />
• fachliche Bearbeitung des Themenfeldes Ernährung; Aufbau regionaler Lieferstrukturen,<br />
Organisation von Veranstaltungen (Biomarkt)<br />
• Teilnehmer: Ernährungs-Multiplikatoren der Piloteinrichtungen sowie Kooperationspartner aus<br />
dem Bereich Ernährung / Landwirtschaft; regionale Bioerzeuger
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 10 - Februar 2011<br />
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• Sitzungen bedarfsweise<br />
• Anzahl Sitzungen während der Projektlaufzeit: 2<br />
<strong>In</strong>sgesamt haben 31 Sitzungen der Netzwerkpartner stattgefunden.<br />
Als weitere Kommunikationsebenen wurden individuelle Gespräche mit den Partnern bzw. die<br />
<strong>In</strong>formationsweitergabe, ausgehend vom Projektteam, über Email-Verteiler genutzt. Als zentraler<br />
Anlaufpunkt der Netzwerkpartner diente die eigens für das Modellprojekt aufgebaute Koordinierungsstelle<br />
(LIBa-Geschäftsstelle).<br />
Als besondere Arbeitsergebnisse, die vom Netzwerk gemeinsam erzielt wurden, ist der Angebotskatalog<br />
für KiTas und Schulen sowie die Durchführung von Aktionswochen/ Projekttagen/ Aktionstagen und der<br />
Aufbau des Begegnungszentrums / Familienzentrums hervorzuheben.<br />
Um lokal noch breiter zu vernetzen und die LIBa kommunal stärker zu integrieren wurde darüber hinaus<br />
im letzten Projektjahr ein Vereinsstammtisch initiiert, der sich in 3 Sitzungen traf. Hier wurden nicht nur<br />
die LIBa-Angebote vorgestellt, sondern auch die der anderen lokalen Vereine. Es wurden Probleme und<br />
Anliegen der Vereine unter Einbeziehung der Gemeindeverwaltung diskutiert und ein gegenseitiges<br />
Unterstützungsnetzwerk (Austausch materieller und personeller Ressourcen) auf den Weg gebracht.<br />
1.3 Projektmanagement<br />
Das Projektmanagement lag in Verantwortung des NABU-<strong>Barleben</strong> e.V. als Träger des Modellvorhabens.<br />
Da der Verein selbst keine hauptamtlichen Mitarbeiter hatte, musste das für das Projektmanagement<br />
zuständige Projektteam komplett neu aufgebaut werden und administrative Aufgaben weitestgehend<br />
selbst übernehmen.<br />
Zu den Aufgaben des Projektteams gehörten:<br />
• Netzwerkmanagement: Koordination der Partner, Gespräche, Vertragsabschlüsse,<br />
Vor- und Nachbereitung sowie Durchführung von Sitzungen,<br />
<strong>In</strong>formationsweitergabe<br />
• Projektplanung: Koordination und Organisation der Leitprojekte und<br />
Maßnahmen, Ablauf- und Zeitplanung<br />
• Konzepterarbeitung: Erstellung der detaillierten konzeptionellen Grundlagen für die<br />
Maßnahmenumsetzung<br />
• Maßnahmenumsetzung: Umsetzung der meisten Maßnahmen durch das Projektteam<br />
selbst (Ernährungs- u. Bewegungsfachleute)<br />
• Finanzverwaltung/ -akquise: Fördermittelabwicklung (Beantragung von Mittelentsperrungen,<br />
Mittelanforderungen u. –übertragungen, Erstellung der Zwischen-<br />
/Verwendungsnachweise für mehrere Fördermittelgeber),<br />
Buchhaltung, Budgetierung, Kostenplanung, fortlaufende<br />
Finanzmittelakquise zur Deckung der Eigen- u. Drittmittel<br />
• Projekt-Dokumentation: Halbjährliches Erstellen der Zwischenberichte für die BLE,<br />
Zwischenbilanzen, Berichte an Drittmittelgeber<br />
• Personalplanung: Ausschreibung, Auswahl und Einstellung von Personal und<br />
Hilfskräften; Organisation u. Anleitung<br />
• Öffentlichkeitsarbeit: Außendarstellung des Projektes und Netzwerkes auf<br />
Veranstaltungen/ Tagungen sowie Pressearbeit
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 11 - Februar 2011<br />
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• Unterstützung der Evaluation: Vorbereitung u. Organisation der Fitnesstage 2007 u. 2009<br />
einschließlich Fragebogenerhebungen sowie Koordination der<br />
Durchführung/ Rekrutieren der Testleiter<br />
• Vernetzung auf Bundesebene: Teilnahme an den ½-jährlichen Vernetzungstreffen der BLE u.<br />
Mitarbeit in Arbeitsgruppen, z.B. zur Kongressvorbereitung 2009<br />
in Berlin<br />
• Politische Lobbyarbeit: Projektvorstellungen in politischen Gremien, Veranstaltungen,<br />
Aktionen, Anträge, Gespräche<br />
Mit der Bewilligung eines vorzeitigen Maßnahmebeginns durch die BLE wurde im Oktober 2006 zunächst<br />
die aus der Elterninitiative stammende Hauptinitiatorin des Projektes auf Honorarbasis als Projektleiterin<br />
eingestellt, die sowohl berufliche Erfahrungen aus dem Projekt- und Regionalmanagement als auch beim<br />
Aufbau neuer Strukturen mitbrachte.<br />
Zu den ersten Aufgaben der Projektleiterin gehörte es, die für den Bewilligungsbescheid erforderlichen,<br />
formalen und inhaltlichen Auflagen des Bundesministeriums zu erfüllen (Bürgschaft, De-Minimis-<br />
Erklärung, Konzeptanpassungen). Diese Arbeiten liefen zuvor bereits 4,5 Monate ehrenamtlich. Weiterhin<br />
mussten Personalstellen ausgeschrieben und die Personalauswahl getroffen sowie eine Geschäftsstelle<br />
aufgebaut und ausgestattet werden. (Da der Verein zuvor ausschließlich ehrenamtlich tätig war, gab es<br />
diesbezüglich keinerlei <strong>In</strong>frastruktur. Für die Ausstattung der Geschäftsstelle mussten Sach- und<br />
Geldspenden eingeworben werden).<br />
Als Auflage der Gemeinde <strong>Barleben</strong> wurde in dieser Phase bereits ein Businessplan für die geplante<br />
Vollwertgemeinschaftsküche erarbeitet. Weiterhin wurde die Auftaktveranstaltung durchgeführt und die<br />
Piloteinrichtungen rekrutiert.<br />
Im Februar 2007 konnte dann die Geschäftsstelle eröffnet werden und neben der Projektleiterin wurden<br />
eine Sportpädagogin und eine Oecotrophologin fest eingestellt. Mittels Förderung des Jobcenters war es<br />
möglich, für 4 Monate eine weitere Oecotrophologin im Projekt einzusetzen.<br />
Ebenfalls im Februar starteten zwei weitere Arbeitskräfte über ein Programm der Agentur für Arbeit<br />
(Bürgerarbeitsmodell), die für unterstützende Tätigkeiten (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Tätigkeit in der<br />
Lehrküche und bei der Frühstücksvorbereitung) in das Projekt eingebunden wurden, sowie eine<br />
Praktikantin. <strong>In</strong>nerhalb eines Monats wurden somit 7 Leute in der Geschäftsstelle tätig, die sich zunächst<br />
in das recht komplexe Projekt einarbeiten und als Projektteam finden mussten. Außer der Projektleiterin<br />
hatte keiner der Mitarbeiter zuvor Verbindung zum Projekt.<br />
Mitarbeiter im Projektteam (Kernteam):<br />
Leitung/ Management/ Verwaltung:<br />
Projektleiterin, Dipl.-<strong>In</strong>g./ Regionalmanager: Okt. 2006 – Nov. 2010<br />
Verwaltungsmitarbeiterin, Dipl.-<strong>In</strong>g.: April 2008 - Nov. 2010<br />
Soziologin, M.A. (Management Familienzentrum): April 2009 – Juni 2010<br />
Bereich Ernährung:<br />
Oecotrophologin, Dipl.-oec.troph (FH): Feb. 2007 – Sept. 2009<br />
Oecotrophologin, Dipl-oec.troph.: Feb. 2007 – Juni 2007<br />
Oecotrophologin, Dipl-oec.troph.:<br />
April 2008 – Jan. 2009 (1/2 Stelle)<br />
Landschaftsplanerin, Dipl.-<strong>In</strong>g.:<br />
April 2008 - Jan.2009 (auf Honorarbasis)<br />
Anleiter für gesunde Ernährungsangebote: Sept. 2009 – Nov. 2009
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 12 - Februar 2011<br />
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Bereich Bewegung:<br />
Sportpädagogin, M.A.: Dez. 2006 – März 2007<br />
Sportwissenschaftlerin, M.A.: April 2007 – August 2008<br />
Sportwissenschaftlerin, M.A.: März 2009 – Mai 2010<br />
Hilfskräfte über Bürgerarbeit:<br />
2 Hilfskräfte über Bürgerarbeit: Feb. 2007 – Dez. 2008<br />
1 Hilfskraft über Bürgerarbeit: März 2008 – Dez. 2008<br />
1 Hilfskraft über Bürgerarbeit: März 2008 – Nov. 2010<br />
Weiteres Personal:<br />
1 FÖJ-Stelle: Sept. 2009 – Nov. 2010<br />
Externe Honorarkräfte: Juni 2007 – Nov. 2010<br />
Ehrenamtliche Übungsleiter/ Betreuer<br />
über Aufwandspauschale: Feb. 2007 – Nov. 2010<br />
Aus der Aufstellung wird deutlich, dass das Projektteam einerseits mit zeitweise bis zu 6 Mitarbeitern<br />
zzgl. Hilfskräften recht groß war und andererseits ein relativ häufiger Mitarbeiterwechsel stattfand bzw.<br />
nicht bis zuletzt alle Bereiche besetzt waren. Gründe hierfür waren Schwangerschaft (in 2 Fällen),<br />
Auslaufen der Personalstellen-Budgets, fehlende berufliche Perspektiven beim Träger nach Auslaufen<br />
der Bundesförderung (qualifizierte Mitarbeiter suchten sich bei Zeiten anderswo längerfristige<br />
Anstellungen), Ausscheiden aus persönlichen Gründen.<br />
Temporär waren Praktikanten der Fachrichtung Gesundheitsförderung und –management der FH<br />
Magdeburg-Stendal im Projekt tätig. Für praktische Arbeiten in der Lehrküche sowie für unterstützende<br />
Tätigkeiten in den Einrichtungen waren zeitweise Ein-Euro-Kräfte eingesetzt.<br />
Bereits mit dem Start der Familiensportgruppen, verstärkt mit dem Ausscheiden der Bürgerarbeiter und<br />
dem Start des Familienzentrums, wurden ehrenamtliche Hilfskräfte gegen Zahlung einer<br />
Aufwandspauschale im Projekt eingesetzt.<br />
Die Abstimmung des Projektteams erfolgte regulär im Rahmen wöchentlicher Teamsitzungen, die<br />
zeitweise aufgrund eines hohen Arbeitsanfalls bzw. starken Zeitdrucks ausfielen. Später wurden auch<br />
schriftliche interne Mitteilungen genutzt, um die <strong>In</strong>formationsweitergabe verbindlicher zu gestalten und<br />
Missverständnissen vorzubeugen. Einzelne Aufgaben sowie der zeitliche Abschluss von Arbeitspaketen<br />
wurden festgelegt, allerdings fehlte seitens der Projektleitung häufig die Zeit zur regelmäßigen Kontrolle,<br />
was ein stark selbstmotiviertes Arbeiten des Projektteams erforderte. Schnelle Abstimmungen auf kurzen<br />
Wegen waren aber jederzeit möglich, da das Projektteam gemeinsam in einer Geschäftsstelle tätig war.<br />
Die Planung und Durchführung großer Veranstaltungen erfolgte durch das Projektteam Hand in Hand und<br />
oft mit hoher Einsatzbereitschaft auch an den Wochenenden, da Freizeit und Familie wesentliche<br />
Zielbereiche des Modellprojektes waren.<br />
Die Arbeitsschwerpunkte der Mitarbeiter ergaben sich aus dem jeweiligen beruflichen Hintergrund. So<br />
war die Oecotrophologin für Maßnahmen im Bereich Ernährung (Konzepterstellung, Koordination,<br />
Durchführung) tätig und betreute die initiale Vollwertküche (einschließlich Anleitung der Hilfskräfte), die<br />
Sportwissenschaftlerin kümmerte sich um die Sportangebote und Maßnahmen zur Bewegungsförderung,<br />
unterstützte die Evaluation und koordinierte die Maßnahmen des Angebotskatalogs. Die Projektleiterin<br />
war schwerpunktmäßig für alle administrativen Aufgaben sowie für das Netzwerkmanagement und die<br />
Projektplanung zuständig und hatte eine geschäftsführerähnliche Stellung. Da lange kein geeigneter
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 13 - Februar 2011<br />
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Verwaltungsmitarbeiter gefunden wurde, hatte sie zunächst auch alle finanz- und verwaltungsmäßigen<br />
Aufgaben inne und kümmerte sich um die Vorplanung der strukturbildenden Maßnahmen<br />
(Vollwertgemeinschaftsküche, Familienzentrum) sowie um die Beantragung weiterer Fördermittel.<br />
Kurz nach Fertigstellung des Familienzentrums wurde dann im Jahr 2009 eine Soziologin eingestellt, die<br />
Erfahrungen als Leiterin eines Jugendclubs mitbrachte und sich über ein Jahr im Rahmen des LIBa-<br />
Projektes Kenntnisse auf den Gebieten Ernährung und Bewegung aneignete. Im Rahmen der<br />
Projektverstetigung war geplant, diese Mitarbeiterin als Koordinatorin und Betreuerin im Familienzentrum<br />
weiterzubeschäftigen, was leider nicht gelungen ist (Kommune und Landkreis hatten entsprechende<br />
Fördermittelanträge z.T. mehrfach abgelehnt). Die Mitarbeiterin hat im Juli 2010 das Projektteam<br />
verlassen.<br />
Ein bis zwei Vertreter des Projektteams nahmen regelmäßig an den halbjährlich stattfindenden<br />
Vernetzungstreffen der 24 Modellprojekte auf Bundesebene teil. Weiterhin wurden diverse<br />
Fachkongresse und thematische Fortbildungen besucht. Die LIBa war regelmäßig auf regionalen bzw.<br />
landesweiten Aktionstagen mit einem <strong>In</strong>fostand vertreten bzw. gestaltet thematische Workshops und<br />
Vortragsveranstaltungen mit.<br />
1.4 Planung und Ablauf der Maßnahmen<br />
Im Präventionskonzept waren ursprünglich 8 Leitprojekte und 38 Maßnahmenbündel definiert.<br />
Die Projektplanung wurde bereits zu Beginn des Projektes und auch während der Laufzeit in Abstimmung<br />
mit dem MRI und der BLE neu klassifiziert sowie in Anpassung an die Gegebenheiten, insbesondere bei<br />
der Umsetzung der <strong>In</strong>frastrukturmaßnahmen, mehrfach modifiziert. So wurde die Vorplanung einer<br />
Vollwertgemeinschaftsküche zwar über den kompletten Projektzeitraum verfolgt, in der<br />
Maßnahmenumsetzung wird aber im Nachgang von einer „Übergangs“-Vollwertküche bzw. von einer<br />
initialen Vollwertküche gesprochen. Beim Leitprojekt Begegnungsstätte änderte sich der Name: Um die<br />
Zielgruppen stärker anzusprechen, wurde im weiteren Verlauf des Projektes die Bezeichnung<br />
„Familienzentrum“ verwendet.<br />
Den sechs, im Präventionskonzept definierten Oberzielen (siehe Punkt 1.1) waren nach Abschluss der<br />
Neu-Klassifizierung die folgenden 10 Leitprojekte (in der Außendarstellung z.T. in 6 Leitprojekten<br />
zusammengefasst) zugeordnet, die wiederum mit insgesamt 60 Maßnahmen bzw. Maßnahmebündeln<br />
untersetzt waren (siehe Tabelle 1):<br />
a) LP Frühstücksbar<br />
b) LP Vollwertgemeinschaftsküche <strong>In</strong>itiale Vollwertküche<br />
c) LP Aufklärungskampagne „Verführer“<br />
d) LP Umweltbildungskampagne<br />
e) LP Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen.“<br />
f) LP Prophylaxemodell<br />
g) LP Begegnungsstätte Familienzentrum<br />
h) LP Ausbau der Sportangebote<br />
i) LP Bewegungsförderung<br />
j) LP Naturspielfläche
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Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 14 - Februar 2011<br />
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Im Vergleich zum Präventionskonzept kamen somit 22 neue bzw. neu definierte Maßnahmen(-bündel)<br />
hinzu. Von Maßnahmebündeln kann gesprochen werden, weil diese in den meisten Fällen wiederum in<br />
mehrere Einzelmaßnahmen untergliedert waren.<br />
<strong>In</strong> Abhängigkeit von den gegeben Rahmenbedingungen und den verfügbaren Mitteln wurden im<br />
Projektverlauf einzelne Maßnahmen verworfen bzw. zeitlich verschoben bzw. in einigen Fällen auch<br />
vorgezogen. Einige Maßnahmen erwiesen sich in der Praxis als untauglich und wurden entsprechend<br />
angepasst.<br />
<strong>In</strong>sgesamt 43 Maßnahmebündel wurden – teils modifiziert - im Rahmen der Modellphase umgesetzt.<br />
Zwei weitere Maßnahmen des Prophylaxemodells wurden begonnen, konnten aber nicht abschließend<br />
bearbeitet werden. Sie sollen unter dem Dach des LIBa e.V. in Anbindung an das Familienzentrum weiter<br />
verfolgt werden. 15 Maßnahmen konnten aufgrund fehlender Ressourcen u. a. externer Hemmnisse<br />
(z.B. fehlende investive Mittel) nicht umgesetzt werden bzw. wurden aufgrund inhaltlicher Änderungen<br />
verworfen und neu definiert bzw. klassifiziert.<br />
Quantitativ betrachtet wurden im Vergleich zum Präventionskonzept somit 5 Maßnahmenbündel mehr<br />
umgesetzt (43 statt 38), als zunächst geplant.<br />
Im Rahmen des Projektverlaufs können grob die folgenden Arbeitsschwerpunkte unterschieden werden,<br />
die sich jeweils auf unterschiedliche <strong>In</strong>terventionsbereiche bzw. den Aufbau bestimmter Strukturen<br />
konzentrierten und zeitlich ineinander verzahnt waren:<br />
Abb. 2: Strukturen der LIBa<br />
• Aufbau der Geschäftsstelle und<br />
<strong>In</strong>tervention in den Pilot-KiTas/<br />
-Grundschulen (Schwerpunkt<br />
2007/ 2008)<br />
• Aufbau und Betrieb der Kinder- u.<br />
Familienküche / initialen<br />
Vollwertküche (Schwerpunkt<br />
2007/2008)<br />
• Aufbau und Betrieb der Begegnungsstätte/<br />
des Familienzentrums<br />
(Schwerpunkt 2009)<br />
• Verstetigung und Verankerung der<br />
Projektinhalte (Schwerpunkt 2010)<br />
Die nachfolgende Darstellung soll zunächst einen allgemeinen Überblick geben und aufzeigen, wie die<br />
einzelnen Leitprojekte und Maßnahmen zusammenhängen, bevor diese dann unter Punkt 2 im Detail<br />
beschrieben werden:<br />
Nachdem im Februar 2007 die Geschäftsstelle installiert war und das Projektteam seine Arbeit<br />
aufgenommen hatte, wurde zunächst mit der <strong>In</strong>tervention in den Piloteinrichtungen begonnen.<br />
Es wurde eine Facharbeitsgruppe „KiTa / Schule“ eingerichtet, in der sich die Multiplikator<strong>In</strong>nen der<br />
Piloteinrichtungen gemeinsam mit dem LIBa-Team regelmäßig trafen, und es wurden
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 15 - Februar 2011<br />
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Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen, in denen folgende obligatorischen und fakultativen<br />
Aufgaben der Piloteinrichtungen festgelegt waren:<br />
obligatorisch (Teilnahme verpflichtend):<br />
Vor-Ort-Coaching in den Einrichtungen<br />
Teilnahme der Multiplikator<strong>In</strong>nen an den Facharbeitsgruppensitzungen sowie an<br />
den Multiplikatorenschulungen der LIBa<br />
fakultativ (<strong>In</strong>anspruchnahme freiwillig):<br />
Angebotskatalog (freie Auswahl von Angeboten u. Maßnahmen aus dem Katalog<br />
der LIBa einschließlich fakultativer Schulungen)<br />
Zu den Facharbeitsgruppensitzungen und Multiplikatorenschulungen wurden die Piloteinrichtungen<br />
jeweils schriftlich eingeladen. Das Vor-Ort-Coaching, welches im Bereich Ernährung von der<br />
Ernährungswissenschaftlerin und im Bereich Bewegung von der Sportwissenschaftlerin durchgeführt<br />
wurde, hat sich im Rahmen der späteren vertieften Maßnahmenevaluation des MRI als sehr hilfreich für<br />
die Einrichtungen erwiesen.<br />
Der Angebotskatalog wurde in 2 Phasen bis 2008 vom LIBa-Team erarbeitet. <strong>In</strong> ihm wurden regionale<br />
Angebote und Anbieter aus den Bereichen Ernährung, Bewegung, Umweltbildung zusammengefasst.<br />
Angebotslücken, die in der Diskussion mit den Einrichtungen sichtbar wurden, versuchte das Projektteam<br />
durch eigene Angebote, die neu konzipiert wurden, zu schließen. Im Wesentlichen fanden sich hier die<br />
Maßnahmen der Leitprojekte Umweltbildungskampagne, Bewegungsförderung, Ausbau der<br />
Sportangebote, Naturspielfläche sowie die Impulsangebote aus der Vollwertküche wieder. Jede<br />
Piloteinrichtung konnte für das Jahr 2008 und 2009 (jeweils ab Herbst des Vorjahres) Angebote<br />
auswählen, die dann (im 2. Jahr nur noch bedingt) vom LIBa-Team organisiert wurden.<br />
Als Motivation und Anerkennung für die engagierte Mitarbeit im Modellprojekt erhielten die<br />
Piloteinrichtungen 2009 eine „LIBa-Plakette“, die seither die Einrichtungsfassaden schmückt und die<br />
KiTas und Schulen daran erinnert, weiter an den Themen gesunde Ernährung und Bewegungsförderung<br />
dran zu bleiben.<br />
Ebenfalls im März 2007 wurde dann eine ehemalige Lehrküche von der Gemeinde <strong>Barleben</strong> zur<br />
Verfügung gestellt, die als Kinder- und Familienküche, später initiale Vollwertküche, aufgebaut<br />
wurde. Von 2007 bis 2009 wurde hier das vollwertige Frühstück für die Grundschule <strong>Barleben</strong> hergestellt<br />
(LP Frühstücksbar). Bis 2008 fanden in dieser Küche auch bildungsbezogene Maßnahmen der<br />
Umweltbildungskampagne statt. Nach deren Ausgliederung in das Familienzentrum wurde die Küche<br />
ausschließlich zur Herstellung vollwertiger Ernährungsangebote (Frühstück, vollwertige Buffets, Catering,<br />
gesunde Mitgebsel) genutzt bis die Räume dann im Juni 2010 an die Gemeinde abgegeben werden<br />
mussten.<br />
Das Familienzentrum im Herzen <strong>Barleben</strong>’s wird seit Ende 2008 vom LIBa-Team betrieben. Mit der<br />
Einstellung einer Soziologin im Mai 2009 starteten zusätzlich zu den bereits mit den Piloteinrichtungen<br />
laufenden Maßnahmen diverse offene Angebote und weitere Veranstaltungen und Kurse, die gezielt<br />
junge Familien im Freizeitbereich ansprechen. Bereits im ersten Jahr wurde insgesamt eine<br />
Teilnehmerzahl von rund 11.000 Teilnehmereinheiten (einschließlich wiederholte Teilnahme der gleichen<br />
Personen) im Kontext mit dem Familienzentrum erreicht.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 16 - Februar 2011<br />
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Das Leitprojekt Prophylaxemodell ist eng mit dem Familienzentrum verknüpft und soll junge Eltern<br />
motivieren, Kurse zum Thema Ernährung / Bewegung im Familienzentrum wahrzunehmen, die auf<br />
spezifische Fragestellungen der jeweiligen Entwicklungsphase des Kindes eingehen. Darüber hinaus<br />
wurden <strong>In</strong>foblätter als Einleger in die U-Vorsorgehefte entwickelt, die zusammen mit einem Kursgutschein<br />
über Kinderärzte an die Eltern weitergegeben werden sollten. Die regionale Umsetzung des<br />
Prophylaxemodells steht noch aus.<br />
Um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und die Akzeptanz für gesunde Ernährung und ausreichend<br />
Bewegung zu fördern, wurden im Rahmen des Modellprojektes 3 Kampagnen durchgeführt:<br />
Die von Lotto Toto co-finanzierte Umweltbildungskampagne zur Förderung eines gesunden,<br />
ökologischen und sozialverträglichen Ernährungsverhaltens bei den Heranwachsenden“ wurde bereits im<br />
November 2006 gestartet. Maßnahmen dieses bildungsbezogenen Leitprojektes, welches bis November<br />
2010 durchgeführt wurde, sind parallel zum Aufbau der Vollwertküche durchgeführt wurden und waren<br />
integraler Bestandteil der <strong>In</strong>tervention in den Piloteinrichtungen sowie der meisten anderen Maßnahmen<br />
im Freizeitbereich.<br />
Die Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen.“ verfolgte gezielt den Ansatz, gesunde Ernährung und<br />
Bewegungsförderung ganzheitlich zu betrachten und in den vielfältigen Lebensbereichen zu<br />
kommunizieren. Als <strong>In</strong>itialmaßnahme im Rahmen dieser Kampagne wurden im Juni 2007<br />
Aktionswochen „<strong>Barleben</strong> macht mobil – <strong>Barleben</strong> is(s)t fit“ mit einer Vielzahl an Einzelaktionen (u. a.<br />
Showkochen mit Kommunalpolitikern, Ausstellungen, Musical, Projekttage, Familiensportfeste) und<br />
breiter öffentlicher Berichterstattung sowie in Summe über 1000 Teilnehmereinheiten durchgeführt.<br />
Ähnliche Aktionswochen/ Aktionstage haben im gesamten Projektzeitraum wiederholt stattgefunden.<br />
Unter diesem Leitprojekt wurden darüber hinaus Aktionen zur Bewegungsförderung im Alltag<br />
durchgeführt („Zu-Fuß-zur-Schule“, Wettbewerb „Wer fährt am meisten Rad“).<br />
Das LP Aufklärungskampagne „Verführer“ war eng verzahnt mit der Maßnahme „Gesunde Mitgebsel“<br />
(ein Impulsangebot aus der Vollwertküche). Ziel der Kampagne war der Austausch von Süßigkeiten im<br />
öffentlichen Umfeld der Kinder durch gesunde Alternativen, z.B. bunte Gemüseknabbertüten.<br />
drei<br />
Im Rahmen der Bewegungsförderung wurden mit zwei Leitprojekten zwei Schwerpunkte bearbeitet:<br />
Zum einen wurden mit dem LP Ausbau der Sportangebote neue Sportgruppen für Kinder und Familien<br />
aufgebaut und (Familien-)Sportfeste durchgeführt, zum anderen wurden Multiplikatoren geschult und<br />
Kooperationen initiiert.<br />
Das Leitprojekt Bewegungsförderung im Alltag setzte gezielt mit einer neu konzipierten<br />
Fortbildungsreihe für Multiplikator<strong>In</strong>nen im KiTa-Bereich an.<br />
Spezielle Maßnahmen zur Bewegungsförderung in der Natur verfolgte das Leitprojekt Naturspielfläche.<br />
Zwar konnte keine betreute Naturspielfläche angelegt werden. Jedoch wurden, angepasst an die<br />
Bedürfnisse der Piloteinrichtungen, Wildnistouren und Wildniscamps konzipiert, die nicht nur von KiTas<br />
und Schulen sehr häufig wahrgenommen wurden, sondern auch im Freizeitbereich im Rahmen von<br />
Kindergeburtstagen sehr beliebt waren und sind.<br />
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 130 Einzelveranstaltungen / Aktionen in bzw. mit den Piloteinrichtungen<br />
sowie im Freizeitbereich durchgeführt (ohne regelmäßig stattfindende Veranstaltungen). Im Jahr 2009<br />
waren es 181 Einzelveranstaltungen und im Jahr 2010 wurden 106 Veranstaltungen dokumentiert.
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„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 17 - Februar 2011<br />
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1.5 Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Einrichtungen und <strong>In</strong>stitutionen<br />
Neben den Akteuren des Projektnetzwerkes wurden im Rahmen des Modellprojektes erste Kontakte bzw.<br />
mitunter auch weitreichende Kooperationsbeziehungen, u. a. zu folgenden Einrichtungen und<br />
<strong>In</strong>stitutionen, aufgebaut:<br />
• Landesvereinigung für Gesundheit <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. (LVG)<br />
• Plattform für Ernährung und Bewegung e.V. (peb)<br />
• Paritätischer Wohlfahrtsverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
• Deutscher Familienverband, Landesverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. (DFV)<br />
• Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
• Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
• Netzwerk Zukunft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
• NABU Landesverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und KV Ohrekreis<br />
• Freiwilligenagentur Magdeburg<br />
• LEADER Aktionsgruppe „Colbitz-Letzlinger Heide“<br />
• Techniker Krankenkasse<br />
• Vollwertküche „Grünes Wunder“, Dresden<br />
• „Biotafel“ -Vollwertküche der Freien Waldorfschule Berlin-Kreuzberg<br />
• Freier Waldorfkindergarten Magdeburg<br />
• Sekundarschule <strong>Barleben</strong><br />
• <strong>In</strong>ternationales Gymnasium „Pierre Trudeau“<br />
• „<strong>In</strong>sel für Alternativen“ e.V. <strong>Barleben</strong> (Jugendclub)<br />
• Evangelisches Kirchspiel <strong>Barleben</strong><br />
• SG „Motor“ <strong>Barleben</strong> e.V.<br />
• Deutsches Rotes Kreuz Ortsgruppe <strong>Barleben</strong> und Kreisverband Ohrekreis<br />
• Deutscher Kinderschutzbund KV Börde und LV <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
• Basisgemeinde Wulfshagenerhütten e.G. (Bewegungspädagogik Hengstenberg/ Pickler)<br />
• Holunderkontor Niederndodeleben<br />
• Verein Magdeburger Köche e.V.<br />
• Regionale Erzeuger und Lieferanten (Ökogartenbaubetrieb Pirke/ Godenhart, Biohof „Gut<br />
Glüsig“, Eifelhof Polzin Sandbeiendorf, NATURATA Naturkostladen Magdeburg, NATHO’s Säfte<br />
Welsleben)<br />
• weitere lokale Vereine (über Vereinsstammtisch) sowie Referenten und Kursleiter des<br />
Familienzentrums<br />
Mit der Landesvereinigung für Gesundheit Sachen-<strong>Anhalt</strong> gibt es seitens der <strong>In</strong>itiatoren bereits seit 2004<br />
sehr gute Kontakte. Die LVG hat das Modellprojekt „Vollwertgemeinschaftsküche“ beratend begleitet, hat<br />
Experten und Referenten vermittelt, die erste Pressekonferenz, die Auftaktveranstaltung zum<br />
Modellprojekt sowie eine Regionalkonferenz mit gestaltet und strategisch unterstützt. <strong>In</strong>sbesondere in der<br />
Verstetigungsphase des LIBa-Modellprojektes 2010 hat diese Rolle zudem der PARITÄTISCHE<br />
Wohlfahrtsverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. übernommen, dem der neu gegründete LIBa e.V. beigetreten ist.<br />
Der peb e.V. unterstützte mit gleicher <strong>In</strong>tention die Netzwerkarbeit in der Region. Gemeinsam mit dem<br />
Projektteam wurde 2009 eine Regionalkonferenz (Aktionstag und Fachtagung) durch die peb organisiert<br />
sowie ein Faltstadtplan der Gemeinde <strong>Barleben</strong> für Kinder und Familien erarbeitet. Weiterhin beriet die<br />
peb hinsichtlich Förderoptionen und stellte Materialien zur Verfügung.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 18 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Viele andere der genannten Akteure unterstützten bei der Durchführung von Aktionstagen und<br />
Veranstaltungen, gestalteten Vorträge und Workshops, stellten die Belieferung mit regionalen<br />
Lebensmitteln sicher, machten Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit für die LIBa und berieten fachlich und<br />
strategisch bzw. nahmen ihrerseits die Beratung und Unterstützung der LIBa in Anspruch oder halfen<br />
beim Einwerben von Fördermitteln sowie bei der Vernetzung und vieles mehr.<br />
Es stellte sich heraus, dass die Bereitschaft zur anlassbezogenen Kooperation i.d.R. größer ist, als zur<br />
festen Einbindung in ein Projektnetzwerk.<br />
Darüber hinaus wirkte/ wirkt die LIBa, vertreten durch die Projektleiterin, in den folgenden Arbeitsgruppen<br />
und Beiräten auf regionaler Ebene und Landesebene mit:<br />
• Arbeitskreis „Ernährung“ des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
• LEADER-Aktionsgruppe „Colbitz-Letzlinger Heide“, Fachgruppe Landwirtschaft und<br />
Dienstleistungen<br />
• Beirat der Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Berufung durch<br />
Sozialminister 2010)<br />
Förderer und Unterstützer<br />
Da das Modellprojekt vom Bundesministerium nur anteilig finanziert wurde, war das Einwerben weiterer<br />
finanzieller Mittel Gebot der ersten Stunde. Folgende Finanzierungsquellen und Förderer konnten vor und<br />
während des Modellprojektes erschlossen werden:<br />
• Lotto Toto <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> GmbH (Förderung der Umweltbildungskampagne)<br />
• AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Förderung des Modellprojektes Vollwertgemeinschaftsküche)<br />
• Gemeinde <strong>Barleben</strong> (Bereitstellung von Räumen und Dienstleistungen sowie Projektförderung)<br />
• NABU Landesverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
• Jobcenter und Agentur für Arbeit Wolmirstedt (u. a. Bürgerarbeit)<br />
• Ohrekreis-Sparkasse<br />
• Tupperware Bezirkshandlung<br />
• Löwen-Apotheke <strong>Barleben</strong><br />
• Stiftung für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (SUNK)<br />
• sowie viele kleine Spender und Sponsoren<br />
Ein Großteil der erforderlichen Eigenmittel wurde über ehrenamtliche Eigenleistungen des Trägers/ der<br />
Projektmitarbeiter sowie der Netzwerkpartnern erwirtschaftet. Allein die Projektmitarbeiter haben in den<br />
Jahren 2007 – 2009 insgesamt 1784 erfasste, unbezahlte Überstunden in der Geschäftsstelle, im<br />
Familienzentrum sowie auf Veranstaltungen mit KiTas und Schulen erbracht.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 19 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
2. Eingehende Darstellung der Projektumsetzung und der<br />
gewonnenen Erkenntnisse<br />
2.1 Soll-IST-Vergleich<br />
2.1.1 Ablauf- und Zeitplanung im Soll-Ist-Vergleich<br />
Der Ablauf- und Zeitplan gibt mit konkretem Bezug zu den Maßnahmen, wie sie im Rahmen der<br />
Evaluation klassifiziert wurden (Maßnahmennummern gemäß Feinzielformulare des MRI), den geplanten<br />
und den tatsächlichen Projektverlauf wieder. Die rot ausgefüllten Felder kennzeichnen eine<br />
außerplanmäßige (vorzeitige oder längerfristige) Durchführung der Maßnahmen. Die schraffierten Felder<br />
kennzeichnen Zeiträume, in denen die Maßnahme nicht wie geplant stattfinden konnte.<br />
Tabelle 1: Ablauf- und Zeitplan der Maßnahmen<br />
reguläre Projektlaufzeit<br />
2010<br />
06 07 08 09<br />
Maßnahme IV I II III IV I II III IV I II III IV I - IV<br />
1. Schaffung gesunder<br />
Ernährungsangebote<br />
LP Frühstücksbar<br />
1.1 Vollwertige Frühstücksbar X25 X25<br />
LP Vollwertgemeinschaftsküche<br />
1.2 Vorplanung X2a X1 X2 X1<br />
1.3 Gemeinschaftsverpflegung X4 X5 X6<br />
1.4 Bestellservice / Catering X9 X7<br />
1.5 Gesunde „Mitgebsel“ X8<br />
1.6 <strong>In</strong>tegrierte Bildungsangebote X10<br />
1.7 Kinder- und Familienküche X4a<br />
1.8 regionale<br />
X3 X3<br />
Beschaffungsstrukturen<br />
1.9 Subventionsmodell X11<br />
2. Reduzierung Süßigkeiten<br />
LP Aufklärungskampagne<br />
2.1 im öffentl. Umfeld<br />
2.2 in den Familien<br />
2.3 in Kitas u. Schulen<br />
2.4 Aufklärungskampagne<br />
Verführer<br />
X31<br />
X31<br />
3. Aufklärung der Bevölkerung<br />
LP Umweltbildungskampagne<br />
3.1 Öffentlichkeitsarbeit X18 X19<br />
3.2 Multiplikatorenschulungen X17 X19a X20 X20<br />
3.3 Elterninformation X21 X21<br />
3.4 Vortragsreihen<br />
3.5 Aktionen Ernährung X22 X22<br />
3.6 Projekttage<br />
3.7 Schüler-AG X23<br />
3.8 Patenschaften X24<br />
3.9 Bio-Wochenmarkt X27<br />
3.10 Streuobstwiese X26<br />
3.16 Vor-Ort-Beratung X20a<br />
3.17 Teamschulungen<br />
3.18 Kochen mit Kindern<br />
3.19 Sinnesparcours<br />
LP Kampagne „Besser essen. “<br />
3.11 Angebotskatalog X19a<br />
3.12 Öffentlichkeitsarbeit X18 X29 X29 X19 X 19<br />
X28<br />
3.13 Aktionswochen X30<br />
3.14 Wettbewerb „Wer fährt..“ X33 X33<br />
3.15 Zu-Fuß-zur-Schule X32 X32<br />
3.20 Aktionen E + B
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 20 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
4. Beratung junger Familien<br />
LP Prophylaxemodell<br />
4.1 Vorplanung/<br />
Expertenworkshop<br />
X34 X35 X34 X35<br />
<br />
4.2 Vorsorge-Erstberatung<br />
4.3 Familienkurse X36 <br />
4.4 Risikobetreuung<br />
LP Begegnungsstätte<br />
4.5 Vorplanung X12 X13 X13<br />
4.6 Beratercoaching<br />
4.7 Kommunikationszentrum X15a<br />
4.8 Kurs- und Schulungsangebote X15 X15 X14 X16 X 14<br />
4.9 Kindergeburtstag X15b<br />
5. Verbesserung der Sport- u.<br />
Bewegungsangebote<br />
LP Ausbau der Sportangebote<br />
5.1 Multiplikatorenschulung<br />
(elem.)<br />
5.2 Familiensportgruppen X38 X39 X39<br />
5.3 Offene Bewegungsgruppen<br />
5.4 Multiplikatorenschulung (GS)<br />
5.5 Sportgruppen GS Ebendorf<br />
5.6 Sportgruppen GS <strong>Barleben</strong> X40 X40<br />
5.7 Familiensportfeste<br />
5.10 Fakultative Fortbildung X 37<br />
5.11 Sportartenspez. Übungsgr<br />
LP Bewegungsförderung<br />
5.8 Kinderrückenschule X42 X43 X43<br />
5.9 Fortbildungsreihe X41<br />
X41a<br />
5.12 Vor-Ort-Beratung X41b<br />
5.13 Elterninformation<br />
5.14 Aktionen Bewegung<br />
5.15 Projekttage<br />
X41<br />
6. Schaffung von Bewegungsfreiräumen<br />
LP Naturspielfläche<br />
6.1 Planung/ Herstellung X44 X44<br />
6.2 Betreuung u. Nutzung X45 X46<br />
6.3 Wildnistouren/ Wildniscamp X45a<br />
LEGENDE:<br />
(farbiger Balken):<br />
Maßnahmen-Laufzeit laut Plan<br />
(roter Balkenabschnitt):<br />
außerplanmäßig vorzeitige oder verschobene Maßnahmen-Laufzeit<br />
<br />
Maßnahme, die inhaltlich noch nicht abschließend bearbeitet ist<br />
außerplanmäßig in diesem Zeitraum nicht stattfindende Maßnahme (z.B. bei verspätetem Beginn oder<br />
früherem Abschluss der Maßnahme)<br />
Maßnahme, die nicht wie geplant realisiert wurde (entfallen oder neu definiert)<br />
Verstetigte Maßnahme, deren Weiterfinanzierung geregelt ist (z.B. durch Teilnehmerbeiträge,<br />
Mitgliedsbeiträge) oder die ehrenamtlich über den LIBa e.V. weitergeführt werden könnte<br />
gut etablierte Maßnahme (z.B. über das Familienzentrum/ Vollwertküche), deren langfristige Finanzierung<br />
aber nicht gesichert ist<br />
graue Maßnahmebezeichnung:<br />
grüne Maßnahmenbezeichnung:<br />
Maßnahmen, die entfallen sind<br />
neu definierte Maßnahmen
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 21 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
X 1:<br />
X 1:<br />
X 1:<br />
X 1:<br />
Meilenstein (SOLL)<br />
Meilenstein (IST)<br />
Meilenstein (SOLL = IST)<br />
Meilenstein entfallen<br />
Mit Kleinbuchstaben gekennzeichnete Meilensteine wurden neu konzipierte.<br />
Maßnahmenstatus:<br />
abgeschlossen: 43<br />
entfallen (bzw. aufgelöst aufgrund Neudefinierung): 15<br />
noch nicht abgeschlossen: 2<br />
Ursprünglich waren im Ablauf- und Zeitplan des Präventionskonzeptes und auch noch im ersten<br />
Sachstandsbericht im Februar 2007 8 Leitprojekte und 38 Maßnahmenbündel definiert. Im Laufe der<br />
Projektentwicklung erhöhte sich die Zahl der Leitprojekte auf 10 und die Anzahl der Maßnahmebündel<br />
auf 60.<br />
Von den 60 geplanten Maßnahmenbündeln, die in Tabelle 1 dargestellt sind, wurden im Rahmen des<br />
Modellprojektes 43 abschließend bearbeitet. 15 Maßnahmen konnten aufgrund fehlender Ressourcen<br />
u. a. externer Hemmnisse (z.B. fehlende investive Mittel) nicht umgesetzt werden bzw. wurden aufgrund<br />
inhaltlicher Änderungen verworfen und neu definiert bzw. klassifiziert. <strong>In</strong>sgesamt 16 Maßnahmen kamen<br />
im Vergleich zum ursprünglichen Ablaufplan dafür neu hinzu. 2 Maßnahmen (LP Prophylaxemodell)<br />
konnten aufgrund des verzögerten Umsetzungsbeginns noch nicht abgeschlossen werden, sollen aber<br />
nach der Modellprojektphase unter dem Dach des LIBa e.V. weiter bearbeitet werden.<br />
Noch positiver fällt die Bilanz unter quantitativen Gesichtspunkten aus, wenn man berücksichtigt, dass<br />
ursprünglich nur 38 Maßnahmebündel definiert waren.<br />
Maßnahmenverstetigung:<br />
Von den abgeschlossenen Maßnahmen konnten 7 Maßnahmen insofern verstetigt werden, dass deren<br />
Anbindung an Vereine erfolgt ist, die diese ehrenamtlich bzw. mittels Teilnehmerbeiträge/<br />
Mitgliedsbeiträge fortführen.<br />
18 weitere Maßnahmen haben sich so gut etabliert, dass deren nachhaltige Fortsetzung unkompliziert<br />
möglich wäre, z.B. durch den Weiterbetrieb des Familienzentrums. Jedoch ist die langfristige<br />
Finanzierung der Grundstruktur „Familienzentrum“ noch immer nicht abgesichert.<br />
2.1.2 Soll-IST-Analyse anhand des Meilensteinplanes<br />
Nachfolgend wurden die im Präventionskonzept festgelegten und im späteren Verlauf bereits ergänzten<br />
sowie neu definierte Meilensteine aufgelistet und mit Stand vom 30.11.2010 einem SOLL-IST-Vergleich<br />
unterzogen. Als Sollwerte wurden die im 1. Sachstandsbericht vom 31.01.07 festgelegten Termine zur<br />
Erreichung des jeweiligen Meilensteines zugrunde gelegt.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 22 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Tabelle 2: Soll-Ist-Analyse der Meilensteinplanung<br />
Nr. Meilensteine des Arbeitsplanes Termin<br />
30.11.2010<br />
BEGEGNUNGSZENTRUM SOLL IST<br />
Vollwertgemeinschaftsküche<br />
1 Gründung eines Trägervereins für die<br />
Küche<br />
Anmerkungen ( z.B. Gründe<br />
für Wegfall oder Modifikation)<br />
II / 2007 II / 2010 Neukonzipierung der Trägerstruktur<br />
war erforderlich: der im Juni 2010<br />
gegründete LIBA e.V. ist breiter<br />
aufgestellt, als der zunächst geplante<br />
Trägerverein für die Küche<br />
2 Verfügbarkeit finanzieller Mittel für den<br />
Erwerb/ Bau /Ausbau einer Immobilie zur<br />
Nutzung als Küche bzw. Verfügbarkeit<br />
mietbarer Räumlichkeiten ⇒ ggf.<br />
Verschiebung bzw. Abbruch des<br />
Vorhabens, wenn Voraussetzungen nicht<br />
erfüllt sind<br />
2a Als Lehrküche ausgestattete<br />
Räumlichkeiten werden von der Gemeinde<br />
<strong>Barleben</strong> zur Verfügung gestellt<br />
3 Ca. 4 regionale Bioerzeuger können<br />
bedarfsgerechte Zulieferung sicherstellen<br />
4 Gründung der<br />
Vollwertgemeinschaftsküche (Übergabe<br />
an Betreiber / Einstellung von Personal)<br />
4a Gründung einer Kinder- und<br />
Familienküche als übergangsweise<br />
Vollwertküche zur Umsetzung der<br />
Maßnahmen 1.1, 1.4, 1.5, 1.8<br />
5 Die Vollwertgemeinschaftsküche beliefert<br />
ca. 80 % der lokalen Einrichtungen (bei zu<br />
geringer Akzeptanz Anpassung der<br />
Speisengestaltung)<br />
6 Ausweitung der Versorgung durch die<br />
Vollwertgemeinschaftsküche auf das<br />
Stadtgebiet Magdeburg und auf den<br />
Ohrekreis<br />
7 Überprüfung der Rentabilität des Verkaufs<br />
von vorverarbeiteten Frischprodukten (z.B.<br />
Salate) aus der Vollwertküche an<br />
Privathaushalte bzgl. einer Fortführung<br />
nach der Subventionsphase ⇒ ggf.<br />
Verstärkung des Marketings/ Änderung<br />
des Vertriebs<br />
8 Abschluss der Produktentwicklungs- und<br />
-erprobungsphase in der Praxis ⇒ ggf.<br />
Produktmodifikation / Vertrieb im lokalen<br />
Raum<br />
9 Überprüfung der langfristigen<br />
Wirtschaftlichkeit des Bestellservice für<br />
regionale (Bio-)Produkte sowie des<br />
Cateringservice ⇒ ggf. Abbruch oder<br />
Verstärkung des Marketings<br />
III / 2007 entfallen investive Mittel zur Schaffung der<br />
materiellen Voraussetzungen für eine<br />
Produktionsküche wurden nicht im<br />
Haushalt der Gemeinde <strong>Barleben</strong><br />
eingestellt (politische Lobby fehlte)<br />
in der „Übergangs“-Vollwertküche<br />
durfte nicht in größerem Umfang gekocht<br />
werden (Einbau von <strong>In</strong>dustriegeräten<br />
war untersagt)<br />
- I/ 2007 9 Monate vorzeitig Räumlichkeiten für<br />
Einzelmaßnahmen des Begegnungszentrums<br />
/ der Vollwertküche verfügbar<br />
(Ausstattung noch erforderlich)<br />
III / 2007 IV 2007 für die Bedürfnisse der initialen<br />
Vollwertküche ausreichende regionale<br />
Belieferung (weiterer Ausbau möglich)<br />
IV / 2007 entfallen konnte nicht realisiert werden, da<br />
Vorbedingungen (MS 1, 2 und 4) nicht<br />
erfüllt waren<br />
- II/ 2007 Alternativvariante zur geplanten<br />
Produktionsküche in Kombination mit<br />
Nutzungsoptionen einer Begegnungsstätte<br />
aufgrund der verfügbaren<br />
räumlichen Gegebenheiten (siehe 2a)<br />
III / 2008 entfallen konnte nicht realisiert werden, da<br />
Vorbedingungen (MS 1, 2 und 4) nicht<br />
erfüllt waren (keine Produktionsküche<br />
vorhanden)<br />
I / 2009 entfallen konnte nicht realisiert werden, da<br />
Vorbedingungen (MS 1, 2 und 4) nicht<br />
erfüllt waren (keine Produktionsküche<br />
vorhanden)<br />
IV / 2009 entfallen konnte nicht realisiert werden, da<br />
Vorbedingungen (MS 1, 2 und 4) nicht<br />
erfüllt waren (keine Produktionsküche<br />
vorhanden)<br />
I / 2009 I / 2009 modifiziert im Rahmen der<br />
Möglichkeiten: „Gesunde Mitgebsel“ als<br />
Impulsangebote aus der Vollwertküche<br />
des Familienzentrums<br />
III / 2009 III / 2009 modifiziert im Rahmen der<br />
Möglichkeiten: Bestellservice/ Catering<br />
als Impulsangebote aus der<br />
Vollwertküche des Familienzentrums
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 23 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
10 Durchführung eines Wettbewerbs / Quiz<br />
mit Bezug zum Vollwertessen in den<br />
teilnehmenden Einrichtungen<br />
11 Ein Modell zur dauerhaften<br />
Subventionierung der<br />
Gemeinschaftsverpflegung in den<br />
Kindereinrichtungen und Schulen ist<br />
abgesichert<br />
II / 2008 entfallen dazugehörige Maßnahme 1.6 wurde<br />
aufgrund fehlender Voraussetzungen<br />
gestrichen<br />
Wettbewerb wurde als Baustein in<br />
den Angebotskatalog aufgenommen,<br />
aber von den Einrichtungen nicht in<br />
Anspruch genommen<br />
IV / 2009 entfallen trotz zeitlich vorgezogener<br />
Bearbeitung des Subventionsmodells<br />
und Verankerung im<br />
Kooperationsvertrag mit der Gemeinde<br />
<strong>Barleben</strong> konnte MS nicht erreicht<br />
werden (fehlende politische Lobby)<br />
Begegnungsstätte<br />
12 Übernahme einer Lehrküche mit<br />
angrenzenden Räumen zur<br />
vorübergehenden Nutzung für Kurse<br />
13 Verfügbarkeit eines Begegnungszentrums<br />
nach dem vorgesehenen Raumkonzept<br />
der LIBa<br />
14 Start der Kurse des Prophylaxemodells<br />
begleitet durch die Netzwerkpartner<br />
(VZSA, <strong>In</strong>st. f. Sportwissenschaft)<br />
I / 2007 I / 2007 Einstiegslösung für Begegnungszentrum<br />
in Kombination mit<br />
Vollwertküche war aufgrund verfügbarer<br />
Räume möglich<br />
IV / 2007 IV / 2008 Verfügbarkeit investiver Mittel musste<br />
über den Kommunalhaushalt erst<br />
abgesichert werden; Planungs- und<br />
Baumaßnahmen haben sich verzögert<br />
II / 2008 III / 2010 modifiziert: Durchführung einzelner<br />
<strong>In</strong>itialkurse mit jungen Müttern im<br />
Familienzentrum ohne Vermittlung durch<br />
die Kinderärzte / Hebammen<br />
15 Start von Kursangeboten in der Lehrküche I / 2007 II / 2007 nach Übernahme der Lehrküche in<br />
I/ 2007 musste diese erst wieder mit<br />
Geschirr u. Geräten ausgestattet werden<br />
(hierfür war zunächst die Akquise<br />
finanzieller Mittel erforderlich)<br />
15a Start der Durchführung offener Angebote<br />
im Familienzentrum (Begegnungszentrum)<br />
15b Start der Durchführung von<br />
Kindergeburtstagen im Familienzentrum<br />
(Begegnungszentrum)<br />
16 Fortführung der Kurse/ Risikobetreuung<br />
durch Kursleiter der Begegnungsstätte<br />
(Oecotrophologe, Sportpädagoge)<br />
- II / 2009 Übergabe der Räumlichkeiten erst<br />
IV / 2008<br />
- II / 2009<br />
nach dem Ausscheiden der für das<br />
Familienzentrum vorgesehenen<br />
Betreuerin in I/ 2009 konnte erst zum<br />
April neues Personal (eine Soziologin)<br />
eingestellt werden, die für die<br />
Durchführung der Maßnahmen<br />
zuständig war<br />
die Neudefinition dieser MS erwies<br />
sich aufgrund der Relevanz der<br />
dazugehörigen Maßnahmen sowie<br />
aufgrund der Wirksamkeit als sehr<br />
sinnvoll<br />
I / 2009 entfallen Wegfall der dazugehörigen<br />
Maßnahme M 4.4 aufgrund<br />
Konzeptänderung, da es sich hier um<br />
eine eher zusätzliche Maßnahme<br />
handelt, die nicht der primären<br />
Zielstellung des Modellprojektes<br />
entspricht
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 24 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Umweltbildungskampagne<br />
17 Auswahl von 11 Kindereinrichtungen bzw.<br />
Grundschulen als Piloteinrichtungen und<br />
Gründung einer Fachgruppe „KiTa/<br />
Schulen“<br />
18 Gemeinsame Auftaktveranstaltung zur<br />
Umweltbildungskampagne sowie zur<br />
Kampagne „Besser essen. Mehr<br />
bewegen.“<br />
19 Durchführung einer überregionalen<br />
Fachtagung / Expertenworkshop<br />
19a Übergabe eines Angebotskataloges und<br />
eines Medienkoffers an die<br />
Piloteinrichtungen<br />
20 Beginnende <strong>In</strong>tegration der Zielstellungen<br />
der Umweltbildungskampagne zum Thema<br />
Ernährung in die Konzepte der<br />
teilnehmenden Einrichtungen/ Schulen ⇒<br />
ggf. Ausräumen von Hemmnissen<br />
20a Abschluss der Status-Quo-Analyse in den<br />
Piloteinrichtungen<br />
21 Auswertung der Elternarbeit und<br />
konzeptionelle Aufbereitung sowie Start<br />
einer bedarfsorientierten Vortragsreihe mit<br />
verschiedenen Schwerpunktthemen<br />
22 Durchführung eines medienwirksamen<br />
„Kochevents“ mit Prominenten<br />
23 Schüler-AG’s zum Thema „Nachhaltige<br />
Ernährung“ ist an 2 Grundschule fest<br />
etabliert<br />
24 Unterzeichnung des ersten<br />
Patenschaftsvertrags zwischen einer<br />
Einrichtung und einem regionalen<br />
Erzeuger<br />
25 Regelmäßige externe<br />
Frühstücksversorgung („vollwertige<br />
Frühstücksbar“) hat sich an einer<br />
Grundschule fest etabliert<br />
26 Anlage einer Streuobstwiese mit Kindern<br />
zur Bewirtschaftung durch Schulklassen u.<br />
Kindergärten<br />
27 Überprüfung der Resonanz auf die<br />
zunächst unregelmäßig stattfindenden<br />
Event-Märkte ⇒ ggf. Einführung<br />
regelmäßiger Bio-Wochenmärkte in<br />
<strong>Barleben</strong><br />
I / 2007 I / 2007 relativ schnelle und unkomplizierte<br />
Bereitschaftserklärung von KiTas und<br />
Schulen zur Mitarbeit im Projekt<br />
IV / 2006 IV / 2006 zügige Realisierung durch<br />
Kooperation mit der LVG <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong><br />
IV / 2008 II / 2009 Durchführung als Regionalkonferenz<br />
mit großem Aktionstag in Kooperation<br />
mit dem peb e.V.<br />
- III / 2007<br />
zur Nutzung der Angebote in 2008<br />
(als wesentlicher Meilenstein neu<br />
definiert)<br />
IV / 2007 IV / 2009 modifiziert: Coaching vor Ort hat<br />
verzögert begonnen und war<br />
zeitaufwendiger als geplant; eine aktive<br />
Einbindung des LIBa-Teams in die<br />
Bearbeitung der Einrichtungskonzepte<br />
ist nicht erfolgt (ggf. individuell durch die<br />
Leiter<strong>In</strong>nen)<br />
- II / 2008 Coaching vor Ort hat verzögert<br />
begonnen und war auch in Vor- und<br />
Nachbereitung zeitaufwendiger als<br />
geplant<br />
I / 2008 II / 2009 Bedarfserhebung bei den Eltern hat<br />
über die Piloteinrichtungen stattgefunden<br />
und gezeigt, dass reine<br />
Vortragsveranstaltungen nicht sehr<br />
gefragt sind; mit der Verfügbarkeit des<br />
Familienzentrums wurden deshalb,<br />
neue, anwendungsbezogene Kurse für<br />
Eltern konzipiert (z.B. Kochkurse)<br />
III / 2008 II / 2007 vorzeitig erreicht im Rahmen der<br />
Aktionswochen (zusätzlich Kochevent<br />
mit Prominenten im Rahmen der<br />
Regionalkonferenz 2009)<br />
II / 2008 II / 2008 modifiziert: konnte nur an einer<br />
Grundschule fest etabliert werden<br />
IV / 2008 entfallen kein <strong>In</strong>teresse der Piloteinrichtungen<br />
II / 2008 I / 2008 durch frühzeitige Verfügbarkeit der<br />
Lehrküche (Kinder- und Familienküche)<br />
III / 2009 entfallen <strong>In</strong>teresse von Piloteinrichtungen war<br />
gegeben, jedoch konnte keine Fläche für<br />
diesen Zweck bereitgestellt werden<br />
(perspektivisch hat der NABU aber<br />
<strong>In</strong>teresse an der Realisierung)<br />
II / 2009 II / 2009 Biomarkt konnte nur 1 x im Jahr 2008<br />
realisiert werden ( mangelndes <strong>In</strong>teresse<br />
Bioerzeuger und Gemeinde)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 25 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen.“<br />
28 Auftaktveranstaltung zur Kampagne<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ (siehe MS<br />
18)<br />
29 Fertigstellung des Startpaketes mit <strong>In</strong>found<br />
Werbematerialien, <strong>In</strong>ternetauftritt;<br />
Entwicklung des Corporate Designs der<br />
Kampagne in <strong>Barleben</strong> (Logo etc.)<br />
IV / 2006 IV / 2006 zügige Realisierung durch<br />
Kooperation mit der LVG <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong><br />
IV / 2007 II / 2007 Fertigstellung des grundsätzlichen<br />
Erscheinungsbildes erfolgte zu den<br />
Aktionswochen (Verzögerung nur bei<br />
Homepage-Erstellung)<br />
30 Durchführen einer Aktionswoche<br />
„<strong>Barleben</strong> macht mobil – <strong>Barleben</strong> is(s)t fit“<br />
II / 2007 II / 2007 wurde aufgrund des umfangreichen<br />
Programms auf 3 Wochen ausgeweitet<br />
31 Austausch von Süßigkeiten im öffentlichen<br />
Umfeld der Kinder gegen gesunde<br />
Alternativen („Mitgebsel“)<br />
IV / 2008 IV/ 2009 als Aktion in Kooperation mit lokaler<br />
Apotheke sowie fortlaufend in den KiTas<br />
und Schulen über Angebotskatalog<br />
32 Vorstellung des Konzeptes<br />
„Zu-Fuß-zur-Schule“<br />
III / 2007 II / 2008 an Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
33 Durchführung eines Wettbewerbs „Wer<br />
fährt am meisten Rad“ an der Barleber<br />
Grundschule<br />
I / 2009 III / 2009 im Rahmen der Aktionswoche „Zu-<br />
Fuß-zur-Schule“ an Grundschule<br />
<strong>Barleben</strong><br />
Prophylaxemodell<br />
34 Einführungs-Workshop der relevanten<br />
Multiplikatoren und Bereitschaftserklärung<br />
zur Teilnahme am Projekt ⇒ ggf.<br />
Gewinnung anderer Kontaktpersonen<br />
junger Familien für die Mittlerfunktion<br />
35 Fertigstellung und Diskussion der Kurs-<br />
Konzepte mit besonderer Ausrichtung auf<br />
schwer zugängliche soziale Schichten<br />
sowie der <strong>In</strong>fomaterialien (Flyer/<br />
Gutscheine zur Weitergabe an die Eltern)<br />
36 Überprüfung der Teilnahmequoten ⇒ ggf.<br />
Neukonzipierung der Angebote oder<br />
Abbruch<br />
II / 2007 IV/ 2008 modifiziert: erstes Treffen der<br />
Fachleute (VZSA, Gesundheitsamt…)<br />
und individuelle Ansprache weiterer<br />
Experten bzgl. <strong>In</strong>put für <strong>In</strong>foflyer im<br />
Nachgang (zunächst ohne Einbeziehung<br />
der Ärzte und Hebammen)<br />
IV / 2007 II / 2010 modifiziert: <strong>In</strong>foflyer mit<br />
Kursgutscheinen konnten noch nicht<br />
abschließend bearbeitet und gedruckt<br />
werden<br />
I / 2009 entfallen konnte nicht realisiert werden, da<br />
Vorbedingung (MS 35) nicht erfüllt war<br />
Sportangebote<br />
37 Multiplikatorenschulung durch den KSB im<br />
Rahmen des Projektes „Sportkinder“ der<br />
Sportjugend<br />
38 Start der ersten Familiensportgruppen für<br />
Kinder zwischen 2 u. 6 Jahre in Ebendorf<br />
39 Der Aufbau von drei Sportgruppen für<br />
Kinder unter 6 Jahre in Kooperation<br />
zwischen KiTas und Sportvereinen ist<br />
abgeschlossen.<br />
40<br />
Die zielgruppenorientierte Neuausrichtung<br />
der Sport-AG’s an der Barleber<br />
Grundschule sowie der Aufbau von ca. 3<br />
Sport-AG’s für Grundschüler in Ebendorf<br />
ist erfolgt.<br />
IV / 2006 IV / 2006<br />
I / 2007 I / 2007 in Kooperation mit SG „Eintracht“<br />
Ebendorf<br />
IV / 2007 II / 2007 in Kooperation mit SG „Eintracht“<br />
Ebendorf<br />
II / 2008 III / 2008 modifiziert: eine Sport-AG<br />
„Bewegungsspiele“ sowie 2 Karate-AG’s<br />
zusätzlich an der Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
(Grundschul-AG’s in Ebendorf waren<br />
nicht möglich, da Schüler am Nachmittag<br />
noch im Hort im Nachbarort sind)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 26 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Bewegungsförderung<br />
41 Einbindung von Elementen der<br />
Bewegungsförderung in die Konzepte der<br />
teilnehmenden Einrichtungen/ Schulen ⇒<br />
ggf. Beseitigung von Hemmnissen zur<br />
Umsetzung<br />
II / 2008 II / 2010 nach Durchlaufen einer<br />
maßgeschneiderten Fortbildungsreihe<br />
für den Elementarbereich, anschließender<br />
Teamschulung und Vor-Ort-<br />
Coaching direkt am Kind, konnten<br />
wesentliche Bausteine in den Alltag der<br />
KiTas übernommen werden (Gestaltung<br />
von Bewegungsstunden)<br />
41a Abschluss der I. Phase (Schulung der<br />
Multiplikatoren) der Fortbildungsreihe<br />
„KiTas in Bewegung“<br />
41b Abschluss der Status-Quo-Analyse in den<br />
Piloteinrichtungen<br />
42 Start der Kinderrückenschule an der<br />
Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
43 Kinderrückenschule ist in allen Barleber<br />
KiTas und Grundschulen in einem ersten<br />
Durchgang für die relevante Altersgruppe<br />
durchgeführt wurden<br />
- II / 2008 Fortbildungsreihe mit 4<br />
Multiplikatoren-Workshops wurde im<br />
Rahmen des Modellprojektes neu<br />
konzipiert<br />
- II / 2008 Coaching vor Ort hat verzögert<br />
begonnen und war auch in Vor- und<br />
Nachbereitung zeitaufwendiger als<br />
geplant<br />
I / 2007 I / 2007 von Physiotherapeutin des<br />
Netzwerkes eigenständig organisiert u.<br />
durchgeführt<br />
III / 2008 IV / 2007 modifiziert: nur an 1 KiTa u. 1<br />
Grundschule in <strong>Barleben</strong>, danach ist<br />
Netzwerkpartnerin ausgestiegen<br />
Naturspielfläche<br />
44 Erwerb bzw. Pacht einer Fläche zur<br />
Gestaltung als „Naturspielfläche“<br />
45 Offizielle Übergabe zur öffentlichen<br />
Nutzung einschließlich Betreuungsangebot<br />
45a Start regelmäßiger Wildnistouren mit<br />
Kindergruppen der Piloteinrichtungen<br />
46 Überprüfung, inwieweit das<br />
Betreuungsangebot auf der Fläche<br />
angenommen wird ⇒ ggf. Ausweitung<br />
oder Abschaffung der Betreuungszeiten<br />
I / 2008 II /2008 modifiziert: mehrere kleine Flächen<br />
konnten erworben, gepachtet oder über<br />
Pflegeverträge gesichert werden und<br />
wurden für Wildnistouren mit<br />
Kindergruppen genutzt<br />
eine ausreichend große, zur<br />
Gestaltung als Naturspielfläche<br />
geeignete Fläche konnte nicht gesichert<br />
und erschlossen werden<br />
IV / 2008 entfallen Vorbedingungen waren nicht erfüllt<br />
(großflächige Naturspielfläche); als<br />
Alternative siehe 45 a<br />
- II /2008 es wurden mehrere, jeweils<br />
einrichtungsnahe Flächen im Rahmen<br />
von M 6.3 („Wildnistour“) genutzt<br />
II / 2009 entfallen da Vorbedingung (siehe MS 44 und<br />
MS 45) nicht erfüllt werden konnte<br />
LEGENDE:<br />
grau:<br />
violette:<br />
grüne:<br />
schwarz:<br />
entfallene Meilensteine/ Maßnahmen<br />
Meilensteine, die fristgerecht oder vorzeitig erreicht wurden<br />
neue Meilensteine<br />
ursprünglich geplante Meilensteine, die verspätet erreicht wurden
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 27 - Februar 2011<br />
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Auswertung:<br />
<strong>In</strong>sgesamt sind 55 Meilensteine gesetzt wurden, deren Status sich zahlenmäßig wie folgt darstellt:<br />
Tabelle 3:<br />
Analyse der Meilensteine<br />
Status der Meilensteine<br />
(Soll-IST-Vergleich am 30.11.2010)<br />
Anzahl<br />
erreicht (wie geplant oder vorzeitig) 17<br />
erreicht (verspätet) 16<br />
neu definiert und erreicht 9<br />
entfallen (z.B. aufgrund einer wegfallenden Maßnahme,<br />
konzeptioneller Änderungen oder fehlender Voraussetzungen)<br />
13<br />
<strong>In</strong>sgesamt wurden 42 Meilensteine (entspricht 76 %) während der Projektlaufzeit erreicht. 13<br />
Meilensteine (24 % wurden nicht erreicht). Von den erreichten Meilensteinen wurden 10 aufgrund von<br />
Maßnahmeänderungen in modifizierter <strong>Form</strong> erreicht.<br />
2.2 Ergebnisse der Maßnahmenumsetzung<br />
Nachfolgend werden die Ergebnisse der Umsetzung der Leitprojekte und Maßnahmen im Projektzeitraum<br />
näher beleuchtet und unter qualitativen Gesichtspunkten einem Soll-IST-Vergleich unterzogen:<br />
2.2.1 LP Vollwertige Frühstücksbar<br />
Soll<br />
Einführung eines regelmäßigen vollwertigen Frühstücks („Frühstücksbar“) an der Grundschule<br />
<strong>Barleben</strong>, welches von 70 % der Schüler in Anspruch genommen wird.<br />
Nach dem Vorbild der „Naturkostbar“ der Deutschen Umwelthilfe sollte 2 bis 3 Mal pro Woche ein<br />
vollwertiges Frühstück verkauft werden und dadurch der Verzehr von Obst / Gemüse und<br />
Vollkornprodukten um 50 % steigen.<br />
IST<br />
Maßnahmen 1.1: Frühstücksbar<br />
Zielgruppe dieser Maßnahme, die von November 2007 bis Dezember 2009 kontinuierlich durchgeführt<br />
wurde, waren ca. 160 Kinder zwischen 6 und 10 Jahre im Setting Grundschule. Da die Maßnahme eine<br />
der Hauptzielstellungen des Modellprojektes berührt, nämlich die <strong>In</strong>tegration gesunder, vollwertiger<br />
Ernährungsangebote in den Tagesablauf der Kinder, und sich zum Nachahmen anbietet, erfolgt die<br />
nachfolgende Beschreibung etwas ausführlicher:<br />
Die konzeptionelle Vorbereitung erfolgte im Oktober 2007 in enger Abstimmung mit der Grundschule<br />
<strong>Barleben</strong>. Es fanden mehrere Abstimmungstermine mit der Schulleiterin statt. Durchführung, Ablauf und<br />
Organisation wurden konkretisiert. Die Bezugsmöglichkeiten bei regionalen Bio-Landwirten sowie die Kosten<br />
wurden ermittelt. Es erfolgte eine Preis- und Mengenkalkulation sowie eine Speiseplangestaltung.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 28 - Februar 2011<br />
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<strong>In</strong> Absprache mit der Grundschule wurde das erforderliche Equipment/ Geschirr beschafft und ein Elternbrief<br />
entwickelt, der an die Elternhäuser verteilt wurde.<br />
Abb. 3: Kinder beim vollwertigen Frühstück<br />
Im November 2007 fand eine erste Frühstücksverkostung<br />
für alle 166 Kinder der Grundschule statt. Im Nachgang<br />
konnten die Eltern ihre Kinder für ein regelmäßiges<br />
vollwertiges Frühstück einmal pro Woche gegen eine<br />
Unkostenbeteiligung in Höhe von 0,60 € anmelden. Das<br />
Geld wurde von der Schule für 5 Wochen im Voraus<br />
eingesammelt.<br />
Aus logistischen Gründen wurde das Frühstück verteilt<br />
auf 2 Tage jeweils für 4 Klassen angeboten. Unter<br />
Anleitung der Oecotrophologin des LIBa-Teams<br />
bereiteten 2-4 Hilfskräfte (Bürgerarbeiter, Praktikanten,<br />
FÖJler) das Frühstück jeweils in der Kinder- und<br />
Familienküche (initiale Vollwertküche) frisch vor. Zur<br />
Frühstückspause wurde das Frühstück dann in die Schule<br />
transportiert, wo es in den jeweiligen Klassenräumen in<br />
Buffetform aufgebaut wurde, während die Schüler 10<br />
Minuten Hofpause hatten.<br />
Jeweils eine Hilfskraft aus dem Projektteam betreute das Buffet während des Frühstücks und erläuterte den<br />
Kindern jeweils die saisonalen Produkte bzw. informiert „nebenbei“ über die Herkunft der Lebensmittel, über<br />
Rezepte und Gesundheitswert. Geschult wurden die Mitarbeiter diesbezüglich von der Oecotrophologin der<br />
LIBa.<br />
Das vollwertige Frühstück bestand aus Vollkornschnittchen mit Wurst, Käse und vegetarischen<br />
Aufstrichen sowie aus reichlich aufgeschnittenem Obst und Gemüse der Saison zur freien Auswahl.<br />
14-tägig gab es zusätzlich Joghurt mit Müsli bzw. Quarkspeisen. Später kam ein Getränkeangebot –<br />
zunächst Tee, später Saftschorle – hinzu. Die Ausgangsprodukte kamen fast ausschließlich aus<br />
ökologischem Landbau, vorzugsweise aus der Region.<br />
Zur Deckung der Kosten für den Wareneinsatz musste der Elternbeitrag im weiteren Projektverlauf von<br />
0,60 € auf 1,00 € pro Frühstück erhöht werden. Trotz leichter Kritik bzgl. der Preiserhöhung blieb die<br />
Teilnehmerquote fast konstant.<br />
Die Maßnahmenumsetzung lag weitestgehend in den Händen des LIBa-Teams, welches für Einkauf,<br />
Herstellung, Transport, Ausgabe des Frühstücks sowie für die informative Begleitung zuständig war.<br />
Darüber hinaus hatte aber auch die Schule diverse Aufgaben übernommen, wie das Führen der<br />
Schülerlisten, das Einsammeln der Elternbeiträge, das Vorbereiten der Stellflächen für das Buffet und das<br />
Bereitstellen des Geschirrs einschließlich dessen Reinigung sowie die Weitergabe der Elterninformationen.<br />
<strong>In</strong>volviert waren sowohl Schulleitung, Schulsekretärin und Lehrer, als auch das Hauswirtschaftspersonal der<br />
Schule. Mit dem Ausscheiden von 3 Hilfskräften aus dem LIBa-Team Ende 2008 (partielles Auslaufen der<br />
Bürgerarbeit) musste zusätzlich die Betreuung des Buffets von Lehrern übernommen werden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 29 - Februar 2011<br />
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Als problematisch wurde vom Projektteam zunächst die Verfügbarkeit einer nur 10-minütigen<br />
Frühstückspause gesehen, in der sich die Kinder am Buffet bedienen und essen sollten (eine<br />
Verlängerung der Pause war schulorganisatorisch nicht möglich gewesen). Aufgrund der angepassten<br />
Maßnahmenkonzeption, die es ermöglichte, dass die Kinder den Raum nicht verlassen mussten, um ihr<br />
Frühstück an einem zentralen Punkt zu kaufen, war die Realisierbarkeit jedoch gegeben. <strong>In</strong>sbesondere<br />
bei den Erst- und Zweiklässlern war die Unterstützung durch Erwachsene am Buffet in Hinblick auf die<br />
knappe Zeit sehr hilfreich. Aufgrund der großen Auswahl war das ein oder andere Kind ein wenig<br />
überfordert, sich zügig zu entscheiden und zu bedienen. Grundsätzlich war das schon optisch<br />
ansprechende Buffetkonzept bei den Kindern sehr beliebt. Jedes Kind konnte selbst bestimmen, was<br />
und wie viel es essen wollte. Eher „unbeliebte“ oder „unbekannte“ Komponenten, wie, Gemüse oder<br />
Müsli, mussten nicht bewusst erworben werden, sondern waren Teil des Gesamtangebotes.<br />
Ansprache der Eltern:<br />
Um das Angebot sowie die Herkunft der Ausgangsprodukte und deren Verarbeitung möglichst<br />
transparent darzustellen, wurde ein Elternflyer „Vollwertige Frühstücksversorgung“ entwickelt. Auch<br />
Rezeptwünschen der Eltern und der Schulleitung konnte über dieses Medium nachgekommen werden.<br />
Der Flyer wurde zusammen mit einem Elterbrief (inkl. Rückmeldezettel) jeweils zu Beginn des<br />
Schuljahres bzw. auf den Elternversammlungen der zukünftigen ersten Klassen an die Eltern verteilt. Für<br />
die Schüler der ersten Klassen wurde jeweils ein kostenfreies Probefrühstück angeboten, bevor die<br />
Kinder verbindlich angemeldet werden mussten.<br />
Erfolge:<br />
Mit einer Teilnehmerquote von bis zu 88% lief die Maßnahme sehr erfolgreich und übertraf die im<br />
Präventionskonzept getroffene Zielvorgabe von 70%. Die Schüler freuen sich jedes Mal auf „ihr“<br />
Frühstück. Sehr positiv ist zu werten, dass das Angebot bis in die Familien hinein wirksam war und<br />
sich z.B. Eltern in der LIBa-Geschäftsstelle nach Rezepten und Bezugsmöglichkeiten für die<br />
verwendeten Lebensmittel erkundigen, weil es den Kindern in der Schule so gut schmeckte. Zu<br />
beobachten war, dass sich mitunter auch die Zusammensetzung des von zu Hause mitgebrachten<br />
Frühstücks verbesserte.<br />
Es hat sich gezeigt, dass ein derartiges Frühstücksangebot, selbst wenn es nur 1 x pro Woche stattfindet,<br />
starke Impulse zur Ausprägung gesunder Ernährungsstile geben kann. Die im Unterricht vermittelten<br />
theoretischen Grundlagen zur gesunden Ernährung wurden erst durch regelmäßiges gemeinsames<br />
„Training“ gefestigt und erhielten dadurch einen lebensnahen Bezug. Das Ernährungsumfeld der Schule<br />
wurde mit dieser Maßnahme ein Stück weit mit den theoretischen Vorgaben der Ernährungsbildung in<br />
Einklang gebracht.<br />
Im Hinblick auf den geplanten Aufbau einer Vollwertgemeinschaftsküche ist es mit dem vollwertigen<br />
Schulfrühstück als <strong>In</strong>itialmaßnahme gelungen, die Akzeptanz und Wertschätzung für gesundes,<br />
vollwertiges Essen (Abbau von Vorurteilen) zu fördern und zunächst in kleinem Stil sowohl Strukturen<br />
(initiale Vollwertküche) als auch Personal aufzubauen und Erfahrungen zu sammeln.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 30 - Februar 2011<br />
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Erfolge im Überblick:<br />
• große Akzeptanz bei Kindern, Eltern, Lehrern, Schulleitung<br />
• hohe Effektivität begleitender Bildungsmaßnahmen (regelmäßige praktische Erfahrungen der<br />
Kinder mit gesunden Lebensmitteln / enger Bezug zwischen theoretischer Wissensvermittlung und<br />
praktischer Anwendung)<br />
• Kinder probieren auch unbekannte / ungewohnte Produkte (z.B. Postelein, Topinambur)<br />
• Verpflegungskonzept ist auch in kurze Pausen integrierbar (Kassieren der Elternbeiträge im<br />
Vorfeld, Einnahme des Essens im Klassenraum)<br />
• Effektive, unkomplizierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Projektteam<br />
• große öffentliche Aufmerksamkeit durch Presseberichterstattung<br />
Probleme/ Erkenntnisse:<br />
Für das gewählte Modell der Frühstücksversorgung ist ein sehr hoher Personaleinsatz erforderlich. Aus<br />
schulorganisatorischen Gründen konnten weder Lehrer noch Schüler für die Frühstücksvorbereitung mit<br />
eingeplant werden. Auch konnten keine ehrenamtlichen Kräfte rekrutiert werden, die diese regelmäßige<br />
Maßnahme begleiteten oder bereit gewesen wären, diese dauerhaft fortzusetzen: Die Eltern müssen früh<br />
am Morgen ihre eigenen Kinder versorgen und im Gegensatz zu den westlichen Bundesländern sind in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> auch die Mütter traditionell zu fast 100 % berufstätig.<br />
Die Schulleiterin schätzte bereits frühzeitig ein, dass die Maßnahme nach Projektende nicht selbstständig<br />
durch die Schule weitergeführt werden kann. Gern hätte sie das Angebot aber auf mehrere Tage pro<br />
Woche ausgeweitet. Hierzu fehlten wiederum die personellen Ressourcen im LIBa-Team.<br />
Durch Berichterstattung in der Presse gingen darüber hinaus regelmäßig Anfragen anderer Schulen/<br />
Kindereinrichtungen in der LIBa-Geschäftsstelle ein, die das vollwertige Frühstück ebenfalls gern als<br />
Dienstleistung in Anspruch genommen hätten. Im Gespräch wurde seitens der KiTas und Schulen meist<br />
darauf hingewiesen, dass eine Eigenversorgung mit Eltern, Lehrern etc. nicht möglich ist, so dass ein<br />
Coaching der Einrichtungen bzw. die Hilfe zur Selbsthilfe nicht zielführend erschien.<br />
Beschäftigungsmodelle der Agentur für Arbeit – entweder in Trägerschaft der Schule oder in Trägerschaft<br />
eines Vereins – bzw. die Einstellung zusätzlicher pädagogischer Mitarbeiter zeichnen sich hier eventuell<br />
als Lösung ab und könnten insbesondere in den östlichen Bundesländern das fehlende ehrenamtliche<br />
Potenzial ersetzen.<br />
Weitere Probleme/ Erkenntnisse:<br />
• Die selbst bestimmte/ freiwillige Anmeldung durch die Eltern schließt einige Kinder – oft die, die<br />
ein gesundes Frühstück sehr nötig hätten – von der Teilnahme aus (ca. 15%) diesbezüglich<br />
gab es viele Diskussionen, inwieweit es legitim ist, diesen Kindern trotzdem wenigsten Obst und<br />
Gemüse ohne Bezahlung anzubieten,<br />
• Ein Getränkeangebot kam später im Projektverlauf hinzu und wurde schlecht angenommen (von<br />
zuhause mitgebrachte Getränke wurden bevorzugt).<br />
Im Sinne der Nachhaltigkeit war die Maßnahme in das Modellprojekt so eingebettet, dass sie langfristig<br />
durch die lokale und von der Kommune getragene Vollwertgemeinschaftsküche fortgeführt werden sollte.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 31 - Februar 2011<br />
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Da die Vollwertgemeinschaftsküche nicht realisiert werden konnte, wurde bereits nach der Reduzierung<br />
der verfügbaren Hilfskräfte (partielles Auslaufen des Bürgerarbeitsmodells) versucht, über<br />
Projektförderung, später über Personalkostenförderung eine kommunale Teilsubventionierung zu<br />
erreichen, um die Frühstücksversorgung aus der initialen Vollwertküche mit fest angestelltem<br />
Küchenpersonal (Koch als Anleiter) fortzuführen. Beide Versuche sind gescheitert, so dass es<br />
unausweichlich wurde, die Frühstücksversorgung ab Januar 2009 „auf Eis“ zu legen.<br />
Im Juni 2010 mussten dann auch die Räume der initialen Vollwertküche an die Gemeinde zurückgegeben<br />
werden, so dass die Chancen auf Reaktivierung des Angebotes weiter schwanden.<br />
2.2.2 LP Vollwertgemeinschaftsküche<br />
Soll<br />
Aufbau einer Vollwertgemeinschaftsküche mit integrierten Bildungsangeboten in <strong>Barleben</strong> zur<br />
Versorgung der Kindereinrichtungen und Schulen im regionalen Raum, einschließlich<br />
Entwicklung neuer zielgruppenorientierter Produkte sowie eines dauerhaften Subventionsmodells<br />
90 % der lokalen Kindereinrichtungen und Schulen nehmen die vollwertige Gemeinschaftsverpflegung in<br />
Anspruch.<br />
IST<br />
Das Leitprojekt als Herzstück des Modellprojektes wurde zunächst in folgende Maßnahmen /<br />
Maßnahmenbündel unterteilt:<br />
• Vorplanung der Küche (M 1.2)<br />
• Gemeinschaftsverpflegung in Kindereinrichtungen und Schulen (M 1.3)<br />
• Bestellservice / Catering für regionale Produkte bzw. vorverarbeitete Frischprodukte<br />
aus der Küche (M 1.4)<br />
• Herstellung gesunder „Mitgebsel“ für Kinder als Ersatz für Süßigkeiten (M 1.5)<br />
• <strong>In</strong>tegrierte Bildungsangebote (Hospitationen und Praktikas in der Küche) (M 1.6)<br />
• Aufbau regionale Beschaffungsstrukturen (Organisation der Belieferung durch<br />
regionale Bio-Erzeuger) (M 1.8)<br />
• Subventionsmodell zur kommunalen Preisstützung des qualitativ hochwertigen<br />
Essens aus der Vollwertgemeinschaftsküche (M 1.9)<br />
Obwohl im Projektverlauf sehr intensiv und mit hohem zeitlichem Aufwand an der Gründung einer<br />
Vollwertgemeinschaftsküche gearbeitet wurde (siehe M 1.2 Vorplanung), konnte eine Produktionsküche<br />
zur Versorgung von Kitas und Schulen nicht wie geplant aufgebaut werden. Folgerichtig entfielen die<br />
Maßnahmen M 1.3 (Gemeinschaftsverpflegung) und M 1.6 (<strong>In</strong>tegrierte Bildungsangebote).<br />
Die Maßnahme Kinder- und Familienküche (M 1.7) wurde dafür neu definiert und beschreibt die<br />
Umnutzung einer ehemaligen Lehrküche, die 2007 von der Gemeinde <strong>Barleben</strong> zur Verfügung gestellt<br />
wurde, als sogenannte initiale Vollwertküche. Die weiteren Maßnahmen des Leitprojektes wurden<br />
insofern modifiziert, dass sie in dieser verfügbaren kleinen Küche zumindest partiell umgesetzt werden<br />
konnten.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 32 - Februar 2011<br />
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Maßnahme 1.2: Vorplanung<br />
Im Rahmen dieser Maßnahme sollten die Grundlagen dafür geschaffen werden, in <strong>Barleben</strong> eine<br />
Produktionsküche zur Versorgung, insbesondere der lokalen Kindereinrichtungen und Schulen, mit einem<br />
kindgerechten bzw. altersdifferenzierten, vollwertigen Mittagessen unter Verwendung regionaler bzw.<br />
ökologisch erzeugter Ausgangsprodukte nach dem Konzept der LIBa aufzubauen.<br />
Abb. 4: Chancen u. Effekte der Vollwertgemeinschaftsküche<br />
Die Gründung der<br />
Vollwertgemeinschaftsküche<br />
wurde von einer<br />
Elterninitiative und dem<br />
NABU <strong>Barleben</strong> e.V.<br />
getragen und war bereits<br />
seit 2005 Modellprojekt<br />
des Landes <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong>. Für den Aufbau<br />
der<br />
erforderlichen<br />
<strong>In</strong>frastruktur konnte jedoch<br />
weder das Land noch das<br />
BMELV im Rahmen des<br />
Modellprojektes finanzielle<br />
Mittel bereitstellen, da geeignete Förderinstrumente fehlten, so dass sich recht bald abzeichnete, dass<br />
eine Kooperation mit der Kommune die einzige Chance für die Realisierung dieses Leitprojektes war.<br />
Noch vor Projektstart wurden deshalb Verhandlungen zwischen BLE, Kommune und NABU <strong>Barleben</strong> e.V.<br />
geführt, in dessen Ergebnis die Übernahme der <strong>In</strong>vestitionskosten für die Vollwertgemeinschaftsküche<br />
durch die Gemeinde im<br />
Bewilligungsbescheid des<br />
BMELV verankert wurde. Um<br />
in diesem Sinne auch eine<br />
politische Entscheidung in den<br />
kommunalen Gremien herbeizuführen,<br />
erteilte die Gemeindeverwaltung<br />
zunächst<br />
diverse Auflagen: So sollte der<br />
Bedarf der KiTas und Schulen<br />
sowie die Wirtschaft-lichkeit<br />
der Küche nach-gewiesen und<br />
ein Träger-modell erarbeitet<br />
werden.<br />
Abb. 5: <strong>In</strong>teressensbekundung angefragter KiTas und Schulen
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 33 - Februar 2011<br />
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Mit vorzeitigem Maßnahmebeginn im Oktober / November 2006 wurde deshalb schnell reagiert und<br />
aufbauend auf den Daten der bereits 2005 durchgeführten Bedarfsumfrage/ <strong>In</strong>teressenbekundungen von<br />
KiTas/ Schulen (Marktanalyse) ein Businessplan für die Vollwertgemeinschaftsküche erarbeitet, der im<br />
Rahmen des Businessplanwettbewerbs <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> von renommierten Unternehmensberatern,<br />
Steuerberatern und Rechtsanwälten sowie von der <strong>In</strong>vestitionsbank <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> geprüft wurde und<br />
den 7. Platz im Gesamtausscheid der über 70 Teilnehmer belegte. Als Unternehmensform wurde eine<br />
gemeinnützige GmbH favorisiert. Das Unternehmen sollte beginnend mit der Herstellung von 200<br />
Portionen Essen pro Tag (im ersten Jahr) nach 5 Jahren seine Kapazitätsgrenzen von ca. 1000<br />
Portionen / Tag erreichen. Da bereits die ersten Umfrageergebnisse in den KiTas und Schulen zeigten,<br />
dass die <strong>In</strong>anspruchnahme stark vom Preis des qualitativ hochwertigeren Essens abhängig sein würde,<br />
hatte man im Rahmen der Betrachtungen des Businessplanes eine Preisstruktur von 1,66 € bis 2,25 €<br />
zugrunde gelegt, die gegenüber Eltern und Einrichtungsleitungen als vermittelbar angesehen wurde. Ein<br />
kommunales Subventionsmodell sollte die Mehrkosten abfedern. Mit wachsenden Umsatzzahlen waren<br />
ein sukzessives Abschmelzen der erforderlichen Teilsubventionierung des Essenspreises und ein<br />
Ansteigen des Bioanteils der eingesetzten Ausgangsprodukte von 70 % auf 90 % vorgesehen.<br />
Der abschließenden Prüfung im Barleber Gemeinderat hielt der Businessplan jedoch nicht stand: Die<br />
Einstellung der erforderlichen investiven Mittel im kommunalen Haushaltsplan 2007 wurde deshalb<br />
versagt. Stattdessen wurde im März 2007 ein Kooperationsvertrag mit dem NABU <strong>Barleben</strong> e.V.<br />
abgeschlossen, nach dem für die Planung der räumlichen Voraussetzungen / Gebäudesanierung sowie<br />
für die gGmbH-Gründung finanzielle Mittel von der Gemeinde bereit gestellt werden sollten.<br />
Die anschließenden Arbeitschritte lassen sich in folgende Schwerpunkte unterteilen:<br />
a) Austausch mit ähnlich arbeitenden Küchen im Bundesgebiet (Dresden, Berlin, Hamburg,<br />
Kassel) sowie Gespräche mit regionalen Caterern und Kleinküchen (Vor-Ort-Besuche,<br />
Beratungstermine in <strong>Barleben</strong>)<br />
b) Prüfung von Träger- und Betreibermodellen / Unternehmensformen; Planung einer<br />
<strong>In</strong>tegrationsfirma und Antragstellung beim Landesverwaltungsamt<br />
c) Objektsuche, Prüfung von Standort- und Küchenvarianten<br />
d) Recherche von Küchenauflösungen zur Beschaffung von Gebrauchtgeräten<br />
e) Vorplanung zur Sanierung/ Ausbau des Bahnhofsgebäudes einschl. Küchenplanung<br />
f) Finanzierungsplanung und Risikoabschätzung sowie Beantragung von Förderungen<br />
g) politische Lobbyarbeit (kommunales Subventionsmodell, Vertragsabschlüsse)<br />
h) Personalaufbau<br />
i) Gründung eines Trägervereins<br />
Im Austausch mit anderen Küchenbetreibern wurden zunächst die materiellen Erfordernisse<br />
(Raumkonzept, Geräte, Personalbedarf) für den Aufbau einer frisch kochenden Gemeinschaftsküche im<br />
Einzelnen eruiert. Aus den Erfahrungen der Praktiker, die i.d.R. sehr großzügig an die LIBa<br />
weitergegeben wurden, konnten wertvolle Rückschlüsse für die eigene Arbeit gezogen werden.<br />
<strong>In</strong>sbesondere die alternativ arbeitenden Kleinküchen signalisierten große Bereitschaft, den Aufbau einer<br />
Vollwertküche in <strong>Barleben</strong> zu begleiten und den Personalaufbau durch Praktikas in ihren Küchen zu<br />
unterstützen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 34 - Februar 2011<br />
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Eine Küchenbetreiberin (ausgebildete Architektin) leistete im späteren Verlauf wertvolle Unterstützung bei<br />
der Prüfung der Raumkonzepte, da bei frisch kochenden Küchen ganz andere Dinge beachtet werden<br />
müssen, als Küchenplaner bei der Konzipierung konventioneller Küchen i.d.R. berücksichtigen (z.B.<br />
Lagerkapazitäten). Zu einigen der Küchenbetreiber<strong>In</strong>nen entwickelten sich im Laufe der Jahre<br />
freundschaftliche Beziehungen. Leider war jedoch unter den gegebene Bedingungen keiner der Praktiker<br />
Willens und in der Lage, in <strong>Barleben</strong> selbst eine „Zweigstelle“ aufzubauen.<br />
Bereits bei der Konzipierung des Leitprojektes gab es die Vision, die Umsetzung des recht personal- und<br />
arbeitsintensiven vollwertigen Ernährungskonzeptes mit der Gründung eines sozialen Unternehmens in<br />
<strong>Form</strong> einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH) zu koppeln, welche behinderte Menschen integriert. Damit<br />
sollte nicht nur Nachhaltigkeitsaspekten im Sinne der lokalen Agenda 21 entsprochen werden, sondern<br />
gegenüber den Zielgruppen (Kunden) auch das prioritäre Anliegen der Elterninitiative kommuniziert<br />
werden, nämlich die gesunde Versorgung der Kinder (nicht die Gewinnerzielung). Nach mehreren<br />
Gesprächen mit bestehenden <strong>In</strong>tegrationsfirmen sowie mit dem <strong>In</strong>tegrationsamt, wurde basierend auf<br />
dem erarbeiten Businessplan ein <strong>In</strong>tegrationsprojekt beim Landesverwaltungsamt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
beantragt, welches die spätere Förderung baulicher Maßnahmen sowie einer sozialpädagogischen<br />
Betreuung der behinderten Menschen absichern sollte.<br />
Im weiteren Verlauf wurden in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung die folgenden Standortoptionen<br />
geprüft:<br />
Variante A : Bahnhofsgebäude<br />
Seitens der Gemeinde wurde dem Projektträger 2007 als einzige Standortoption für die Produktionsküche<br />
ein leerstehendes und stark sanierungsbedürftiges Bahnhofsgebäude angeboten, nachdem eine<br />
Container-<strong>In</strong>terimsküche an der neu gebauten Sekundarschule zuvor verworfen worden war.<br />
Die Gemeinde hatte das Gebäude erworben und wollte es dem NABU <strong>Barleben</strong> e.V. über einen<br />
Erbbaupachtvertrag zur Nutzung anbieten. Parallel beauftragte der NABU <strong>Barleben</strong> e.V. ein<br />
Architekturbüro mit der Vorplanung der Gebäudesanierung. Hierzu fanden mehrere Begehungen und<br />
Beratungen statt. Eine erste Kostenermittlung ergab eine erforderliche <strong>In</strong>vestitionssumme in Höhe von<br />
886.950,00 € allein für die Gebäudesanierung. Des Weiteren wurde ein Küchenplaner mit der<br />
Raumplanung sowie der Planung der Kücheneinrichtung beauftragt. Parallel bemühte sich das<br />
Projektteam im Zuge der Auflösung bzw. Zusammenlegung von Großküchen, <strong>In</strong>ventar für die LIBa-<br />
Vollwertgemeinschaftsküche zu sichern und Sponsoren zu suchen.<br />
Für die erforderliche Gebäudesanierung wurde dann bei der Gemeinde <strong>Barleben</strong> ein Zuschuss über<br />
die Richtlinie zur <strong>In</strong>vestitionsförderung in Höhe von 708.760,- € (80%) beantragt. Weitere 177.190,- €<br />
hätte der NABU als Eigenmittel / Eigenleistungen aufbringen müssen. Da seitens der Gemeinde keine<br />
Eigenersatzmittel (z.B. „Aktion Mensch“, Lotto Toto) akzeptiert wurden und ein Bankkredit aufgrund<br />
fehlender Sicherheiten des Vereins nicht in Frage kam, aber auch, weil grundsätzlich die Förderung<br />
durch die Gemeinde über die Förderrichtlinie für <strong>In</strong>vestitionen fraglich war, musste diese Variante nach<br />
erfolgter, umfangreicher Risikoabschätzung (vereinsintern und in mehreren Beratungsgesprächen mit<br />
Unternehmensberatern) leider verworfen werden. Folgerichtung wurde auch vom Abschluss eines<br />
Erbbaupachtvertrages und der Übernahme des Gebäudes Abstand genommen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 35 - Februar 2011<br />
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Die Sanierungsplanung sowie die Küchenplanung liegen jeweils in mehreren Varianten vor.<br />
Das Gebäude ist nach wie vor ungenutzt.<br />
<strong>In</strong> den nächsten Jahren wurden folgende weitere Standortvarianten in Abstimmung mit der<br />
Gemeindeverwaltung bzw. mit dem Schulträger ECOLE e.V. geprüft, die aber alle nicht zum Tragen<br />
kamen:<br />
Variante B:<br />
Variante C:<br />
Variante D:<br />
Wirtschaftsgebäude des in Planung befindlichen Kindergartens eines freien Trägers<br />
(Küchenplanung liegt vor; Herstellung von max. 200 Portionen/ Tag)<br />
weiteres Nebengebäude des o. g. Kindergartens (Planung und Machbarkeitsprüfung;<br />
500 Portionen / Tag)<br />
<strong>In</strong>tegriert in den Neubau eines Gymnasiums des ECOLE e.V. (als Free-Flow-Mensa)<br />
<strong>In</strong>sbesondere die Variante D hätte sehr viele Vorteile auch für die Schule: Ein Mensakonzept wäre<br />
gerade für ältere Schüler attraktiv, weil es eine Teilnahme am Essen ohne Voranmeldung und ein<br />
bequemes Bezahlen über Chipkarte ermöglicht. Erfahrungen andernorts zeigen, dass darüber hinaus bei<br />
einem Free-Flow-System, bei dem sich die Schüler selbstständig ihre Essensportion aus verschiedenen<br />
Komponenten und Menübausteinen zusammenstellen können, eine deutliche Erhöhung der<br />
Essensteilnehmerzahlen gerade bei der schwer zu erreichenden Zielgruppe der Jugendlichen zu<br />
verzeichnen ist. Da das Gymnasium zukünftig auch ein <strong>In</strong>ternat in <strong>Barleben</strong> plant, ist eine Küche/ Mensa<br />
langfristig ohnehin sinnvoll. Die Option einer eigenen Küche am derzeit im Bau befindlichen Gymnasium,<br />
die andere Barleber Einrichtungen mit beliefert, bleibt deshalb weiter in der Diskussion, auch, wenn im<br />
Modellprojektzeitraum keine entsprechende Lösung erreicht werden konnte.<br />
Über die gesamte Projektlaufzeit wurde intensive Lobbyarbeit für eine Vollwertgemeinschaftsküche in<br />
<strong>Barleben</strong> geleistet, die von Präsentationen und Verkostungsaktionen in politischen Gremien bis hin zu<br />
Konzeptvorstellungen bei Schulträger und Unterschriftensammlungen /Bedarfsabfragen in der<br />
Elternschaft reichte.<br />
Ein wichtiger Baustein, um die relevanten Entscheider und Zielgruppen zu überzeugen, waren die<br />
vielfältigen vollwertigen Impulsangebote aus der initialen Vollwertküche, die maßgeblich dazu<br />
beigetragen haben, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass vollwertiges Essen schmeckt. Mit den<br />
2007 erschienenen „Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“ der DGE, die viele Aspekte des LIBa-<br />
Konzeptes enthalten, stand eine weitere wichtige Argumentationshilfe von offizieller Stelle zur Verfügung.<br />
Frühzeitig gingen Bestrebungen auch in die Richtung, einen Praktiker, d. h. einen geeigneten<br />
Küchenleiter für das Projekt zu binden, der sowohl bereit war, das besondere Ernährungskonzept mit zu<br />
tragen, also frisch zu kochen und auf Zusatzstoffe zu verzichten, als auch Ambitionen und das Potenzial<br />
gehabt hätte, die geplante Küche mit aufzubauen. 2009 wurde dahingehend ein junger Koch - zunächst<br />
ehrenamtlich – als Anleiter in der initialen Vollwertküche mit in das Projekt eingebunden und fachlich<br />
aufgebaut (Praktikas in der Vollwertküche Dresden sowie in der „Biotafel“ Berlin). Später erfolgte dann<br />
mit Unterstützung der Agentur für Arbeit die Schulung zum Vollwertkoch beim UGB und die<br />
Festanstellung in Teilzeit beim NABU <strong>Barleben</strong> e.V.. Da jedoch keine langfristige Perspektive für ihn<br />
geschaffen werden konnte (ein entsprechender Antrag bei der Gemeinde <strong>Barleben</strong> wurde abgelehnt),<br />
verließ der nunmehr umfassend qualifizierte Koch das Projekt Ende 2009.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 36 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Gründung des Trägervereins:<br />
Ursprünglich war vorgesehen, dass aus dem <strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche (Elterninitiative) ein Förderverein<br />
Vollwertküche entsteht,<br />
der wiederum Gesellschafter der gGmH Vollwertküche wird. Da viele der<br />
Gründungseltern im Laufe des Projektes resigniert aufgegeben hatten, fehlte das notwendige Potenzial.<br />
Der Fokus richtete sich deshalb zunehmend auf die LIBa-Netzwerkpartner als Klientel für den<br />
Trägerverein. Neben der erforderlichen Träger- und Betreiberfunktion für die Vollwertküche und das<br />
Familienzentrum sollte der Verein einen wichtigen Beitrag zur Netzwerkverstetigung leisten.<br />
Im Rahmen der Netzwerktreffen der LIBa-Partner wurde bereits seit 2008 über die Gründung eines LIBa<br />
e.V. beraten. Frühzeitig wiesen die Netzwerkpartner auf die erforderliche Prüfung des Satzungsentwurfs<br />
in ihren jeweiligen Organisationen vor einem eventuellen Vereinsbeitritt hin. Auch die Frage nach<br />
Möglichkeiten der Mitarbeit im Vorstand war lange unklar. Im Jahr 2009 wurde die gemeinsame<br />
Zielstellung der Gründung eines LIBa e.V. mit 21 Partnern (davon 10 Piloteinrichtungen) verbindlich in<br />
Kooperationsvereinbarungen für den Zeitraum nach der regulären Modellphase determiniert.<br />
Im weiteren Projektverlauf, insbesondere mit der Etablierung des Familienzentrums und durch den<br />
Aufbau neuer Kooperationen mit dem Deutschen Familienverband sowie mit dem Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverband, konnte mehr Klarheit über die erforderlichen Satzungsinhalte sowie über in Frage<br />
kommende Vorstandsmitglieder gewonnen werden.<br />
Der Satzungsentwurf war darüber hinaus Gegenstand der Beratungen der LIBa-AG, die sich im Frühjahr<br />
2010 in der Gemeindeverwaltung <strong>Barleben</strong> konstituierte. Es liefen bereits im Vorfeld der Vereinsgründung<br />
Abstimmungen mit dem Amtsgericht und dem Finanzamt sowie mit dem PARITÄTISCHEN, der<br />
außerdem auch die Vorbereitung der Gründungsversammlung unterstützte.<br />
Am 21.06.2010 wurde dann im Beisein von 33 Personen (davon 19 Gründungsmitglieder) die Gründung<br />
des LIBa „Besser essen. Mehr bewegen.“ e.V. vollzogen. Die Gründungsversammlung wurde von einer<br />
Vertreterin der Plattform für Ernährung und Bewegung moderiert. Anwesend waren weiterhin der<br />
Amtsarzt des Landeskreises Börde sowie der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde <strong>Barleben</strong>.<br />
Der auf der Gründungsversammlung gewählte Vorstand besteht aus 5 Mitgliedern, deren Kompetenzen<br />
von<br />
Bildung und Erziehung (ehemalige Mitarbeiterin des Kultusministeriums <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>) über<br />
Gesundheitsförderung/Ernährungswissenschaften (Dipl.-Oecotrophologin), Projekt- und Netzwerkmanagement<br />
bis hin zu Finanzverwaltung/ Buchhaltung reichen. Zur Vorsitzenden wurde die <strong>In</strong>itiatorin<br />
und Projektleiterin des LIBa-Modellprojektes gewählt.<br />
Als schwierig erwies sich die <strong>In</strong>tegration der langjährigen LIBa-Netzwerkpartner in den Verein bzw. in den<br />
Vorstand. Zwar waren alle auch weiterhin an einer Kooperation mit dem LIBa e.V. interessiert, von einem<br />
Vereinsbeitritt wollte man in den meisten Fällen jedoch absehen.<br />
Als Gründe wurden u. a. genannt:<br />
- eigene Satzung lässt dies nicht zu bzw. ist nicht kompatibel mit einzelnen Zwecken und Zielen<br />
des LIBa e.V.<br />
- Mitgliedsbeiträge können nicht gezahlt werden (eigene Finanzkraft fehlt)<br />
- Zustimmung des Trägers (bei KiTas und Schulen) bzw. des Vorstandes / der<br />
Mitgliederversammlung (bei Vereinen) konnte kurzfristig nicht eingeholt werden<br />
- der Träger stimmt grundsätzlich einer Mitgliedschaft in anderen Vereinen nicht zu<br />
- man will erst abwarten
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 37 - Februar 2011<br />
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Unabhängig davon bietet der LIBa e.V. auch weiterhin Nicht-Vereinsmitgliedern Möglichkeiten zur<br />
kooperativen Vernetzung. So können laut Satzung auch zukünftig Facharbeitsgruppen unter dem Dach<br />
des LIBa e.V. eingerichtet werden, in denen Experten zusammenwirken und dem Vorstand / der<br />
Vereinsarbeit fachlichen <strong>In</strong>put geben.<br />
<strong>In</strong> den folgenden Monaten wurden an den neuen Verein sukzessive Maßnahmen aus dem Modellprojekt<br />
übertragen und damit beim NABU-<strong>Barleben</strong> e.V. herausgelöst. <strong>In</strong>zwischen laufen die<br />
Familiensportgruppen, sämtliche Schüler- und KiTa-AG’s, alle Angebote im Familienzentrum sowie die<br />
Impulsangebote der Vollwertküche unter dem Dach des LIBa e.V. weiter. Die Finanzierung erfolgt wo<br />
möglich über Mitgliedsbeiträge sowie über Teilnehmer-/ Elternbeiträge bzw. über Zuschüsse.<br />
Ende 2010 hatte der neue Verein 111 Mitglieder, darunter ein Mitglied des Deutschen Bundestages, den<br />
Deutsche Familienverband, Landesverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, den NABU <strong>Barleben</strong> e.V., die<br />
Biohöfegemeinschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V., zwei regionale Biolandwirte und viele junge Familien, Kinder<br />
und Nutzer der LIBa-Angebote.<br />
Seit Oktober 2010 ist der LIBa e.V. des Weiteren Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Anhalt</strong> e.V. und hat damit einen starken Spitzenverband an seiner Seite.<br />
Im Januar 2011 wurde der Pachtvertrag zum Familienzentrum mit integrierter Vollwertküche vom NABU<br />
<strong>Barleben</strong> e.V. an den LIBa e.V. überführt.<br />
Maßnahme 1.4: Bestellservice und Catering<br />
Im Rahmen des Coachings sowie im Rahmen von Aktionen wurde versucht, den Piloteinrichtungen<br />
regionale (Bio-)Produkte zu vermitteln. So wurden Säfte, Brot und Wurst zur Verkostung angeboten<br />
(u. a. Kinderkrippe <strong>Barleben</strong>) oder entsprechende Produkte wurden für die Einrichtungen bezogen und<br />
diesen zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt (u. a. Hort <strong>Barleben</strong> im Rahmen der „Gesunden<br />
Woche“).<br />
<strong>In</strong>sbesondere den selbst versorgenden Kindereinrichtungen wurde mehrfach angeboten, regionale<br />
Produkte – sogar mit Rabatt – über die LIBa zu beziehen. Mit Verfügbarkeit des LIBa-Mobils<br />
(Transporter) hätten die Produkte durch das LIBa-Küchenteam sogar kommissioniert und an die<br />
Einrichtungen ausgeliefert werden können, so dass für die Einrichtungen aufwendige Einkäufe entfallen<br />
wären. Leider wurde diese Option nur sehr zögerlich ausprobiert. Häufig schauten die selbst<br />
versorgenden Kindereinrichtungen zu sehr auf den Preis der Produkte. Nicht nur die angebotenen<br />
Bioprodukte, auch die regionalen Streuobstsäfte wurden häufig als zu teuer empfunden und für den<br />
dauerhaften Einsatz abgelehnt. Z.T. wurde auch betont, dass die Hauswirtschaftskräfte ganz gern selbst<br />
bei „Aldi“ einkaufen fahren. Scheinbar konnten die Vorteile regionaler Produkte bzw. die Nachteile der<br />
Discountprodukte im Rahmen des Coachings nicht deutlich genug kommuniziert werden. Der<br />
Lieferservice der LIBa sollte die im Vergleich zu den Discountprodukten höheren Preise der regionalen<br />
Produkte zudem wieder wettmachen.<br />
Oft wurde auch auf bereits bestehende Partnerschaften mit lokalen Lieferanten, z.B. mit einer<br />
Großbäckerei, verwiesen, die zwar nur „Pseudo“-Vollkornbrot lieferte, dafür aber großzügige Rabatte<br />
gewährte. <strong>In</strong> einigen Fällen wurde argumentiert, dass die Kinder die Produkte nicht mögen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 38 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Ein Bestell- und Liefersystem für regionale Bioprodukte bzw. fair gehandelte Produkte, speziell für<br />
Familien, konnte im Rahmen der Modellprojektlaufzeit nicht installiert werden. Jedoch gab es erste<br />
Ansätze in Kooperation mit Barleber Vereinen und der Kirche, die z.T. regionale Säfte bzw. fair<br />
gehandelten Kaffee über die LIBa bezogen. Auf Vereinsfeiern konnte so das klassische „Pepsi-Fanta-<br />
Sprite“-Getränkeangebot wenigstens sinnvoll um 100igen Apfelsaft ergänzt werden. Teilweise gelang es<br />
auch, das typische „Pommes-Würstchen“-Angebot um Obst- und Gemüsesticks zu ergänzen.<br />
<strong>In</strong>sbesondere die Kooperation mit Vereinen bietet hier noch großes Potenzial zur <strong>In</strong>tervention.<br />
Die Bestellung vollwertiger Buffets bzw. vollwertiger Speisen aus Bioprodukten, z.B. für Feste und<br />
Veranstaltungen, wurde allen 10 Piloteinrichtungen über den Angebotskatalog offeriert und im<br />
Projektverlauf recht häufig genutzt, obwohl oft schon die Umlage des Wareneinsatzes auf die<br />
Einrichtungen Schwierigkeiten bereitete (Argumente: kein Budget, Einsammeln von Elternbeiträgen zu<br />
kompliziert bzw. nicht zumutbar). Häufig wurde deshalb die Bitte um finanzielle Unterstützung aus dem<br />
Projekt an das LIBa-Team gerichtet. Zum Teil konnte die Refinanzierung über Spenden erfolgen. <strong>In</strong><br />
Abstimmung mit den Einrichtungen wurden die Buffets veranstaltungsbezogen qualitativ und quantitativ<br />
variabel gestaltet. So wurde beim „Tag der offenen Tür“ in der Grundschule <strong>Barleben</strong> z.B. das Buffet im<br />
Stil des vollwertigen Schulfrühstücks gestaltet, um dieses den Eltern vorzustellen. Für Kindergartenfeste<br />
wurden Obstbuffets bestellt oder Obstspieße, die gemeinsam mit Kindern und Eltern hergestellt und dann<br />
den Gästen angeboten wurden. Angefragt wurden auch vollwertige Rezepte, z.B. für Kuchen, um<br />
eigenständig Buffets vorzubereiten.<br />
Darüber hinaus gab es Anfragen aus dem öffentlichen Umfeld und von den Kooperationspartnern bzgl.<br />
der Bereitstellung vollwertiger Speisen, um das Ernährungskonzept der Vollwertküche in der<br />
Öffentlichkeit vorzustellen und zu kommunizieren. So wurden mehrere Verkostungs-Buffets – auch sehr<br />
aufwendige Fingerfoodbuffets - für die Gemeinde <strong>Barleben</strong> zu unterschiedlichen Anlässen, z.B. zum<br />
Unternehmerfrühstück oder für die Gemeinderatssitzung bzw. als Pausenversorgung für den Kinder- und<br />
Jugendgemeinderat, gestaltet. Anfragen kamen des Weiteren von Vereinen und einer lokalen Künstlerin,<br />
die vollwertige Bio-Buffets für bis zu 70 Personen im Rahmen ihrer Vereinsangebote orderten oder vom<br />
LIBa-Team bei der Gestaltung von Versorgungsständen/ Aktionen, z.B. im Rahmen von<br />
Sportveranstaltungen, unterstützt werden wollten. Die frisch zubereiteten Speisen ernteten in den<br />
meisten Fällen viel Lob und Anerkennung. Auch die z.T. ausschließlich vegetarischen Buffets mit<br />
Backlingen, Gemüsekuchen und viel frischem Obst und Gemüse stießen nur selten auf Ablehnung.<br />
Bei allen Buffets und Verkostungsaktionen gab es als Begleitinformation Flyer, auf denen sowohl das<br />
Modellprojekt und Hintergründe der Umweltbildungskampagne (Regionalität, Saisonalität, ökologische<br />
Erzeugung), als auch explizit die Herkunft der Ausgangsprodukte sowie deren Verarbeitung<br />
kommuniziert und die entsprechenden Rezepte zum Nachmachen für zu Hause mitgegeben wurden.<br />
<strong>In</strong>sbesondere den Piloteinrichtungen wurden sämtliche <strong>In</strong>formationen zum Buffet (Bezugsmöglichkeiten<br />
für Ausgangsprodukte, Mengen- und Kostenkalkulation, Rezepte, Anleitungen zur Gestaltung,<br />
Flyervorlagen) als Handlungshilfen übergeben, damit die Buffets/ Speisen im Sinne der Verstetigung<br />
auch eigenständig zubereitet werden konnten.<br />
Über die Piloteinrichtungen ist es auch gelungen, Eltern für die <strong>In</strong>anspruchnahme eines vollwertigen<br />
„Caterings“ zu gewinnen. So wurden mehrfach Frühstücksbuffets von Eltern zum Geburtstag ihrer Kinder<br />
bestellt, die dann in die jeweilige KiTa-Gruppe geliefert wurden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 39 - Februar 2011<br />
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Mit der Verfügbarkeit des Kochs wurde im Rahmen der geplanten Ausweitung der<br />
Kaltverpflegungsangebote aus der Vollwertküche im 2. Halbjahr 2009 versucht, auf Wünsche weiterer<br />
Kindereinrichtungen und Schulen nach einer vollwertigen Frühstücks- bzw. Vesperversorgung<br />
einzugehen. So wurde für einen Hort nach Absprache mit dem Hortleiter ein Vesperangebot konzipiert<br />
und für eine KiTa die Einführung eines vollwertigen Frühstücks angeboten. Der Einführung der<br />
vollwertigen Ernährungsangebote ging jeweils ein<br />
Probeessen verbunden mit einer umfangreichen<br />
Elterninformation voraus (Elternbrief einschließlich Feedbackbogen; Rezept- und <strong>In</strong>foflyer). Die Preise<br />
waren mit 0,70 € beim Frühstück und 1,20 € beim Vesper zwar noch moderat kalkuliert, führten aber<br />
insbesondere beim Hort dazu, dass das Angebot von den Eltern mehrheitlich abgelehnt wurde, da das<br />
reguläre und von den Erziehern selbst hergestellte Vesperangebot zuvor für nur 0,20 € pro Tag zu haben<br />
war. Die vom LIBa-Team im Nachgang angebotenen Mengen-, Komponenten- und dadurch auch<br />
Preisanpassungen wurden von beiden Einrichtungen nicht weiter verfolgt.<br />
Im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten der initialen Vollwertküche wurden in kleinem Stile auch<br />
erste Versuche unternommen, ein vollwertiges Warmverpflegungsangebot aufzubauen. So wurde in<br />
Abstimmung mit einer Tagesmutter ein<br />
vollwertiger Speiseplan, speziell für Kleinstkinder,<br />
(Krippenbereich) von der Oecotrophologin des LIBa-Teams entwickelt. Das vollwertige Mittagessen<br />
wurde dann im Oktober 2009 probeweise 14 Tage lang zubereitet und kam bei den Kindern sehr gut an.<br />
Gern hätte die Tagesmutter dieses Angebot kontinuierlich in Anspruch genommen. Mit dem Ausscheiden<br />
des Kochs waren jedoch leider keine personellen Kapazitäten mehr vorhanden. Geplant war<br />
ursprünglich, dieses Angebot nach einer Probephase auch der lokalen Krippe zu offerieren, da es hier<br />
schon länger Probleme mit einer kleinkindgerechten Versorgung durch den externen Caterer gab.<br />
Vollwertige kalte oder warme Verpflegung wurde sporadisch auch auf Anfrage für externe<br />
Veranstaltungen der Kooperationspartner (z.B. Trainingslager des HKC e.V.) sowie regelmäßig für<br />
Weiterbildungen und Seminare im Familienzentrum übernommen. <strong>In</strong>sbesondere die Kopplung der<br />
Bildungsveranstaltungen im Familienzentrum mit der vollwertigen Verpflegung aus der Vollwertküche war<br />
bei den Teilnehmern sehr beliebt und nachhaltig wirksam. Das Familienzentrum der LIBa hebt sich<br />
dadurch deutlich von anderen Bildungsträgern/Anbietern ab. Auch alle im Familienzentrum<br />
durchgeführten Kindergeburtstage sind jeweils mit einer vollwertigen Verpflegung kombiniert. Gesunde<br />
Ernährung wird dadurch ganz „nebenbei“ erlebbar.<br />
2010 wurden darüber hinaus auf Anfrage des an der FH Magdeburg-Stendal angesiedelten<br />
Gesundheitszentrums mehrfach vollwertige Speisen für „Gesundheitstage“ hergestellt. Nachhaltige und<br />
gesunde Ernährung wurde hier wiederum mittels beigefügter <strong>In</strong>formations- und Rezeptflyern<br />
kommuniziert.<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich bei der Erprobung vollwertiger Ernährungsangebote in der<br />
Praxis weniger der Geschmack / die Akzeptanz der Zielgruppen als Hemmnis erwiesen hat, vielmehr war<br />
es der höhere Preis, welcher der Einführung regelmäßiger Angebote in KiTas und Schulen entgegen<br />
stand. Mitunter hatte man auch das Gefühl, dass es sehr diffuse Bedenken waren, die zur Ablehnung<br />
führten.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 40 - Februar 2011<br />
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<strong>In</strong>sgesamt haben sich die Verkostungsbuffets als <strong>In</strong>strument zur Kommunikation des vollwertigen<br />
Ernährungskonzeptes und niedrigschwelliger Zugangsweg, insbesondere zur Ansprache der Eltern,<br />
absolut bewährt. Vielfältige Sinneserfahrungen konnten so vermittelt und die Zielgruppen nicht nur<br />
kognitiv, sondern auch emotional angesprochen werden. Durch Begleitinformationen wurde die Herkunft<br />
der Ausgangsprodukte sowie der Herstellungs- / Verarbeitungsprozess transparent gemacht. Rezepte<br />
konnten zuhause selbst ausprobiert werden. Gestaltungsbeispiel für verschiedene, kindgerechte Obst-<br />
und Gemüsevariationen (z.B. Gemüselollys, Obstspieße, Radieschenmäuse) gaben darüber hinaus<br />
Anregung zum Nachmachen.<br />
Maßnahme 1.5: Gesunde „Mitgebsel“<br />
Gesunde „Mitgebsel“ in <strong>Form</strong> von Gemüseknabbertüten wurden den Piloteinrichtungen als<br />
Impulsangebot aus der Vollwertküche über den Angebotskatalog zur fakultativen Nutzung angeboten und<br />
kamen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der LIBa auf Festen und Veranstaltungen zum Einsatz.<br />
Für die Knabbertüten, die jeweils mit einem LIBa-Aufkleber versehen waren, wurde vorzugsweise<br />
saisonales Gemüse (Möhre, Kohlrabi, Gurke, Paprika, Partytomaten, im Juni/ Juli auch Erbsen in Hülse)<br />
in bunter Mischung verarbeitet. Die Idee war, eine Alternative zu den allseits präsenten<br />
Gummibärchentüten zu schaffen und damit auch eine Belohnungsalternative zur Verfügung zu stellen,<br />
die nicht mit Süßigkeiten assoziiert ist.<br />
Das Konzept ging auf: Die bunten LIBa-Gemüseknabbertüten wurden von den Kindern mit Begeisterung<br />
angenommen. <strong>In</strong>sgesamt war es das von den Piloteinrichtungen am häufigsten genutzte Impulsangebot<br />
aus der Vollwertküche, welches oft gekoppelt mit anderen Angeboten, wie Projekttagen, Wildnistouren,<br />
Festen, genutzt wurde. Später orderten auch Vereine die gesunden Mitgebsel, z.B. der Reitverein für<br />
seine Pferdegala.<br />
Die LIBa-Gemüseknabbertüten haben sich als sehr gutes, kindgerechtes <strong>In</strong>strument zur<br />
Akzeptanzförderung von Gemüse bzw. zur Erhöhung der Verzehrmenge an rohem Gemüse erwiesen<br />
und sind hervorragend zur Kommunikation des saisonalen Gemüseangebots geeignet.<br />
Im weiteren Maßnahmeverlauf wurden Menge / Tütengröße altersentsprechend angepasst und die Tüte<br />
mittels Klipp wiederverschließbar gestaltet. Mit der Biozertifizierung der Vollwertküche, in welcher die<br />
Gemüseknabbertüten hergestellt wurden, konnte dann auch das BIO-Logo als Aufkleber für die Tütchen<br />
verwendet werden.<br />
Da der Herstellungsaufwand für die Gemüse-Knabbertüten recht hoch bzw. die Haltbarkeit beschränkt ist<br />
(Tüten müssen zeitnah, d.h. frisch am Tag des Verzehrs vorbereitet werden), wurden zusätzlich haltbare<br />
Varianten entwickelt, die keine so lange Vorbereitungszeit erforderten.<br />
Nach dem Vorbild der Kinderlebensmittel / -Süßigkeiten wurden die Tüten teilweise mit Stickern / kleinen<br />
Give-Aways „aufgewertet“.<br />
Im Rahmen der Aufklärungskampagne „Verführer“ kamen die gesunden Mitgebsel auch in folgenden<br />
Varianten zum Einsatz:
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 41 - Februar 2011<br />
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Abb. 6: LIBa-Knabbertüte<br />
→ Gemüseknabbertüten mit klein geschnittenem<br />
Gemüse der Saison in bunter Mischung sowie<br />
eine kleinere Tüte mit Nüssen, Rosinen und<br />
einem Sticker, welche mit der größeren Tüte<br />
mittels Schleifenband als Geschenk für jeweils<br />
ein Kind zusammengebunden wurde.<br />
→ Bio-Apfelchipstüten (20 g, verschweißt), die<br />
über einen Versandkatalog geordert wurden und<br />
mit einem individuellen Etikett versehen<br />
gleichzeitig als LIBa-Werbeträger dienten<br />
→ LIBa-Trockenobsttüten mit selbst getrockneten Äpfeln und Pflaumen von den NABU-Streuobstwiesen<br />
→ Rosinen-Nuss-Tütchen<br />
Kinder, die an LIBa-Angeboten teilnahmen, z.B. an den Familiensportgruppen, erhielten zu Weihnachten<br />
LIBa-Tüten mit Vollkornplätzchen, die wiederum Kinder der Schüler-AG „Clever essen und trinken“<br />
gebacken hatten.<br />
Als weitere Variante eines gesunden Mitgebsels erhielten die Barleber Grundschüler jeweils beim letzten<br />
Frühstücksbuffet vor Weihnachten eine LIBa-Tüte mit einer ungeschälten Mandarine, ganzen<br />
Haselnüssen, Erdnüssen und Walnüssen sowie einem Sticker. Diese einfache und zu Weihnachten<br />
passende Variante wurde auch für weitere Veranstaltungen, z.B. Silvesterlauf des SG „Motor“ <strong>Barleben</strong>,<br />
eingesetzt.<br />
Maßnahme 1.6: Kinder- und Familienküche (initiale Vollwertküche)<br />
Im Februar 2007 stellte die Gemeinde <strong>Barleben</strong> eine ehemalige Lehrküche / Hauswirtschaftsküche im<br />
Keller einer freien Schule zur Nutzung im Rahmen des Modellprojektes zur Verfügung, welche für die<br />
bildungsbezogenen Maßnahmen sowie für die Herstellung erster vollwertiger Ernährungsangebote<br />
genutzt werden konnte.<br />
Hier waren zeitweise bis zu 4 Bürgerarbeiter für die Herstellung gesunder Ernährungsangebote,<br />
insbesondere für die Umsetzung des Leitprojektes „Frühstücksbar“, welches im Herbst 2007 startet,<br />
eingesetzt. Bis zur Fertigstellung des Familienzentrums erfüllte die Küche auch Funktionen des<br />
Leitprojektes Begegnungsstätte. Erst mit der Fertigstellung des Familienzentrums im Dezember 2008<br />
wurden u. a. die folgenden bildungsbezogenen Angebote aus der Kinder- und Familienküche<br />
ausgegliedert:<br />
• Kinderkochaktionen/ Geschmacksschulungen (M 3.18)<br />
• Schüler-AG’s (M 3.7)<br />
Die Kinder- und Familienküche sollte sich im Anschluss mit nunmehr wieder freien Kapazitäten als kleine<br />
Produktionsküche weiterentwickeln und den Weg für eine Vollwertgemeinschaftsküche ebnen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 42 - Februar 2011<br />
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<strong>In</strong> diesem Sinne wurde sie nachfolgend als „Übergangs“-Vollwertküche oder initiale Vollwertküche<br />
bezeichnet. Hier erfolgte die Herstellung gesunder Ernährungsangebote als Impulsangebote zunächst für<br />
die Piloteinrichtungen: Neben vollwertiger Frühstücks- und Vesperversorgung wurden gesunde<br />
„Mitgebsel“ (LIBa-Gemüseknabbertüten) und vollwertige Buffets für Feste und Veranstaltungen sowie die<br />
Belieferung mit regionalen Bioprodukten und die Durchführung von Bio-Brotdosenaktionen für<br />
Erstklässler angeboten, die sowohl Kindern als auch Pädagogen und Eltern Appetit auf mehr vollwertiges<br />
Essen machen sollten.<br />
Anreize, wie die einfache Bestellung über den Angebotskatalog und die<br />
Preisstützung, förderten die <strong>In</strong>anspruchnahme. Bei Kindern, Eltern und Pädagogen ist es so im ersten<br />
Schritt gelungen, Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass frisches, vollwertiges Essen sehr wohl auch<br />
schmeckt. Weiterhin wurde mit den Impulsangeboten im Sinne der Nachhaltigkeit die <strong>In</strong>tention verfolgt,<br />
Mitarbeiter<strong>In</strong>nen in Kindereinrichtungen und Schulen sowie Eltern zum Nachmachen zu animieren, um<br />
gesunde Ernährungsangebote so Schritt für Schritt in den Alltag der Kinder zu integrieren. 2008 wurde<br />
die Vollwertküche im Vorfeld der Biobrotdosenaktion biozertifiziert.<br />
Angebote zur Mittagsverpflegung durften seitens des Vermieters/ der Gemeinde in der Küche nicht<br />
hergestellt werden. Angestrebt war deshalb vor allem die Ausweitung der Kaltverpflegungsangebote<br />
Frühstück- und Vesper auf andere Kindereinrichtungen und Schulen sowie der gleichzeitige Aufbau eines<br />
qualifizierten Personalbestandes.<br />
Da bis zum Ende der regulären Modellphase 2009 leider kein kommunales Subventionsmodell für die<br />
Angebote aus der Vollwertküche zustande kam, gleichzeitig aber auch die Verfügbarkeit von Hilfskräften<br />
über das Bürgerarbeitsmodell stark reduziert wurde, mussten die regelmäßigen Angebote, wie das<br />
vollwertige Frühstück für die Grundschule <strong>Barleben</strong>, eingestellt bzw. vorerst „auf Eis“ gelegt werden. Im<br />
Juni 2010 mussten die Räume der Küche dann komplett aufgegeben werden. Seither läuft die initiale<br />
Vollwertküche unter dem Dach des Familienzentrums so gut es geht mit folgenden Funktionen weiter:<br />
Funktionen der initialen Vollwertküche als „Werkstatt für gesundes Essen“:<br />
<strong>In</strong> der Vollwertküche werden weiterhin modellhaft gesunde, vollwertige Ernährungsangebote auf Anfrage,<br />
insbesondere für Kindereinrichtungen und Schulen hergestellt, die Impulse und praktische Anregungen<br />
für eine gesunde Ernährung geben sowie zum Nachahmen anregen sollen:<br />
- LIBa-Knabbertüten mit Gemüsesticks, Nüssen oder Trockenobst als „gesunde Mitgebsel“ und<br />
alternative Belohnung<br />
- vollwertige Buffet für Veranstaltungen und Kinderfeste<br />
- vollwertiges Frühstück oder Vesper<br />
- Belieferung mit regionalen Produkten vom Landwirt um die Ecke zur eigenständigen<br />
Verarbeitung in den Kindereinrichtungen/ Schulen<br />
Die initiale Vollwertküche sichert darüber hinaus die Versorgung sämtlicher Angebote im Familienzentrum<br />
mit vollwertigen Ernährungsangeboten im Sinne der Projektziele ab.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 43 - Februar 2011<br />
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Maßnahme 1.8: Regionale Beschaffungsstrukturen<br />
Im Rahmen der Mitarbeit in der Fachgruppe „Landwirtschaft und Dienstleistungen“ der LAG „Colbitz-<br />
Letzlinger Heide“ wurden bereits Anfang 2007 vielfältige Kontakte zu regionalen Erzeugern hergestellt<br />
und Möglichkeiten einer bedarfsgerechten Produktion und Zulieferung für eine frisch kochende<br />
Vollwertgemeinschaftsküche diskutiert. Es fand eine erste gemeinsame Sitzung dieser Arbeitsgruppe mit<br />
der Facharbeitsgruppe „Ernährung und Landwirtschaft“ der LIBa statt. Ergebnis war, zunächst Bedarf und<br />
Angebot in der Region zu ermitteln und sukzessiv eine entsprechende Logistik aufzubauen. Per<br />
Fragenbogen wurde eruiert, welche Erzeugnisse jeweils in welchen Mengen für die geplante<br />
Vollwertgemeinschaftsküche aus der Region bereit gestellt werden könnten. Weiterhin wurden die<br />
Bereitschaft zur Übernahme von Patenschaften mit den Piloteinrichtungen sowie deren Ausgestaltung<br />
und die Option der Etablierung eines regionalen Bio-Wochenmarktes in <strong>Barleben</strong> abgefragt. Es zeichnete<br />
sich auch <strong>In</strong>teresse der regionalen Landwirte an einer direkten Belieferung der KiTa’s und Schulen mit<br />
Frischprodukten (z.B. pasteurisierter Frischmilch) ab. Das Projekt der LIBa wurde von den Landwirten<br />
und Lokalpolitikern als Chance für eine weitere Vernetzung und die Erschließung zusätzlicher regionaler<br />
Absatzmärkte gesehen.<br />
Mit dem Aufbau von Verpflegungs- und Veranstaltungsangeboten, insbesondere im Rahmen der<br />
vollwertigen Frühstücksversorgung, wurden dann nach und nach Lieferbeziehungen mit regionalen<br />
Landwirten auf- bzw. ausgebaut. Recht zeitig im Projektverlauf existierten feste Lieferbeziehungen mit<br />
einem regionalen Safterzeuger und 3 regionalen Bioerzeugern/ -verarbeitern sowie einem regionalen<br />
Bioladen: So erfolgte eine kontinuierliche Belieferung der Kinder- und Familienküche mit Obst und<br />
Gemüse (1x bis 2x wöchentlich) durch einen nahe gelegenen Öko-Gartenbaubetrieb. <strong>In</strong> besonderer<br />
Weise widerspiegelte sich dadurch die Saisonalität und Regionalität in den Angeboten der Kinder- und<br />
Familienküche. Ein Bio-Bäcker lieferte 1x wöchentlich speziell ausgewählte, kindgerechte Vollkornbrote<br />
aus fein gemahlenem Vollkornmehl. Fleisch- und Wurstwaren wurden ebenfalls 1x wöchentlich von<br />
einem Biolandhof der Region geliefert, der gleichzeitig im Rahmen der Umweltbildungskampagne<br />
(Besuche von Kindergruppen auf dem Bauernhof) in das Projekt integriert war. Des Weiteren wurden<br />
Streuobstsäfte über einen regionalen Hersteller bezogen. Äpfel und Birnen sowie frisch gepresster Saft<br />
von umliegenden Streuobstwiesen wurden jeweils im Herbst vom NABU <strong>Barleben</strong> e.V. zur Verfügung<br />
gestellt. Alle nicht regional erhältlichen Produkte wurden über einen Magdeburger Bioladen bestellt und<br />
anfangs einmal wöchentlich geliefert (im weiteren Projektverlauf konnte der Bioladen dies nicht mehr<br />
leisten und die Produkte mussten von Projektmitarbeitern abgeholt werden).<br />
<strong>In</strong>folge der festen Lieferbeziehungen gewährten die meisten Erzeuger/ Lieferanten recht großzügige<br />
Rabatte. Der Apfelsaft wurde preiswert gegen Obst-Lieferung von den NABU-Streuobstwiesen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Bei der Produktauswahl wurde sehr viel Wert auf die Qualität und Eignung für Kinder gelegt.<br />
Komponenten wurden erprobt, z.T. auch verworfen und modifiziert. Bemerkenswert war, dass auch<br />
recht unbekannte Produkte, z.B. Gemüsearten wie Postelein, sehr schnell und gut von den Kindern<br />
angenommen wurden. Mut zum Experimentieren ist also in jedem Fall – auch in den KiTas und<br />
Schulen – angebracht und erfolgversprechend.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 44 - Februar 2011<br />
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Maßnahme 1.9: Subventionsmodell<br />
<strong>In</strong> dem zwischen der Gemeinde <strong>Barleben</strong> und dem NABU <strong>Barleben</strong> e.V. zum Modellprojekt<br />
abgeschlossenen Kooperationsvertrag wurde Folgendes vereinbart: „Die Gemeinde entwickelt mit<br />
Unterstützung des Projektmanagements der Lokalen <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> ein dauerhaftes<br />
Subventionsmodell, welches den Preis des qualitativ hochwertigen Essens aus der<br />
Vollwertgemeinschaftsküche für die Kinder in Einrichtungen der Gemeinde <strong>Barleben</strong> auf einem<br />
sozialverträglichen und von den Eltern akzeptierten Niveau hält.“<br />
Möglichkeiten einer Subventionierung bzw. Teilsubventionierung qualitativ hochwertiger<br />
Verpflegungsangebote in Kitas und Schulen wurden auf kommunaler Ebene im Projektverlauf immer<br />
wieder thematisiert und diskutiert, blieben aber letztendlich ergebnislos.<br />
Bereits vor Projektbeginn war klar, dass ein Subventionsmodell zur Stützung des Mehrpreises einer<br />
qualitativ hochwertigen Gemeinschaftsverpflegung nach dem Modell der LIBa vorhanden sein muss, um<br />
überhaupt eine Akzeptanz des Essens sowie die Nachhaltigkeit der <strong>In</strong>anspruchnahme zu gewährleisten,<br />
denn der allgemeine Trend in der Außer-Haus-Verpflegung geht in eine völlig andere Richtung:<br />
Kücheneinheiten werden i.d.R. immer größer und der Anteil der eingesetzten Fertig- und<br />
Halbfertigprodukte immer höher, um dem Preisdruck am Markt stand halten zu können. Zudem führte<br />
eine verfehlte Fördermittelpolitik (insbesondere der EU) dazu, dass z.B. Großkücheneinheiten<br />
subventioniert wurden, die ihre Produkte in einem Umkreis von über 50 km ausliefern. <strong>In</strong> Dresden<br />
produzierte Speisen, die zu einem Dumpingpreise von 1,35 € pro Portion im KiTa-Bereich angeboten<br />
wurden, waren deshalb zu Beginn des LIBa-Modellprojektes in der Region die Regel. Eine gravierende<br />
Preiserhöhung konnte man unter diesen Vorzeichen nur eingeschränkt kommunizieren.<br />
Die Risikoabschätzung im Rahmen der Planungen zur Bahnhofssanierung machte dann einmal mehr<br />
sehr deutlich, dass ein Subventionsmodell in Kombination mit Vorverträgen mit KiTas und Schulen bzw.<br />
mit dem jeweiligen Träger bereits vor der Tätigung von <strong>In</strong>vestitionen verbindlich festgeschrieben werden<br />
muss, da ansonsten keinerlei Sicherheiten (z.B. für einen Bankkredit) gegeben sind. Die Diskussion<br />
über ein kommunales Subventionsmodell war somit Voraussetzung für jedwede <strong>In</strong>vestition.<br />
Recherchiert und geprüft wurden folgende Subventionsmodelle:<br />
A) <strong>In</strong>direkte Subventionierung durch Förderung von <strong>In</strong>vestitionskosten bzw.<br />
der Fixkosten/ Betriebskosten der Küche:<br />
Dieses Subventionsmodell wird in Betriebskantinen bzw. kommunalen Küchen praktiziert.<br />
Pächter von Betriebskantinen nutzen die voll ausgestatteten Produktionsküchen i.d.R.<br />
mietkostenfrei und können das Essen für die Mitarbeiter der jeweiligen Betriebe dadurch zu<br />
einem moderaten Preis anbieten (ein Service des Betriebes für seine Mitarbeiter).<br />
Ähnlich arbeiten die wenigen kommunalen Gemeinschaftsküchen, die sich über die „Wende“<br />
retten konnten und - z.B. in einer Barleber Nachbargemeinde - noch heute KiTas und Schulen mit<br />
Mittagessen versorgen. Diese Küchen werden über den Kommunalhaushaltes geführt, d.h.<br />
neben der Miete werden auch die Kosten für das Personal u. a. Fixkosten über die Kommune<br />
getragen, ansonsten könnten diese Kleinküchen nicht überleben. Kritikpunkt aber auch hier:
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 45 - Februar 2011<br />
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Fehlen qualifiziertes Personal bzw. konkrete fachliche (politische) Vorgaben, ist die Qualität des<br />
Essens oft mangelhaft im Sinne der Vorgaben der DGE bzw. des FKE.<br />
B) Direkte Subventionierung des Essenspreises<br />
Bei diesem Modell werden dem Kunden oder dem Hersteller die Kosten des Endprodukts ganz<br />
oder teilweise erstattet. Hierbei gibt es wiederum unterschiedliche Konzepte:<br />
- Vollsubventionierung des Essenpreises für alle<br />
- Vollsubventionierung des Essenspreises nur für einkommensschwache Familien oder<br />
nur für Hartz-IV-Empfänger<br />
- Teilsubventionierung für alle<br />
- Teilsubventionierung des Essenspreises nur für einkommensschwache Familien oder<br />
nur für Hartz-IV-Empfänger<br />
Zudem variiert die Herkunft der Zuschüsse (Land, Kommune, Träger). Recherchen ergaben, dass es z.B.<br />
in Thüringen ein Modell auf Landesebene gibt. <strong>In</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sind es ausschließlich sehr wenige<br />
einzelne Kommunen, die Schul- bzw. KiTa-Essen subventionieren. Soweit bekannt, werden Landesmittel<br />
regulär nur für die Subventionierung des Essens für Studenten bereit gestellt und dadurch die Mensen<br />
des Studentenwerkes gestützt. Warum Studenten gegenüber Schülern und KiTa-Kindern bevorzugt<br />
werden, ist nicht nachvollziehbar und sollte auf politischer Ebene diskutiert werden.<br />
Basierend auf den Ergebnissen der Recherchen und den lokalen Erfordernissen wurde von der LIBa<br />
folgendes Subventionsmodell favorisiert:<br />
mietkostenfreie Bereitstellung einer Produktionsküche durch die Gemeinde<br />
(ähnlich Betriebskantine)<br />
Die Gemeinde übernimmt hier als Service für ihre Kinder und Familien die Kosten (auch für die<br />
erforderlichen <strong>In</strong>vestitionen)<br />
Teilsubventionierung des Essenspreises um die qualitätsbedingten Mehrkosten zur<br />
Akzeptanzförderung in der Phase der Markteinführung sukzessives Abschmelzen in den<br />
Folgejahren<br />
Selbst erfahrene Caterer, mit denen im Vorfeld gesprochen wurde, wären nur unter der Voraussetzung<br />
der mietfreien Verfügbarkeit einer geeigneten Produktionsküche bereit gewesen, in <strong>Barleben</strong> eine frisch<br />
kochende Vollwertgemeinschaftsküche nach dem Konzept der LIBa zu installieren. Die Möglichkeit der<br />
<strong>In</strong>tegration des LIBa-Konzeptes als 2. Produktlinie in eine laufende konventionelle Küche schlossen die<br />
Praktiker von vornherein aus (u. a. aufgrund von Listungszwängen, die eine <strong>In</strong>tegration regionaler<br />
Bioprodukte erschwert; Probleme bei Lagerung/ Logistik/ Verarbeitung; fehlende Qualifizierung/ Eignung<br />
des Küchenpersonals). Im Rahmen der Diskussion zur Gründung der Vollwertgemeinschaftsküche hatte<br />
die Gemeinde letzteres zunächst prädestiniert, um Kosten zu sparen: Angedacht war, dass ein lokaler<br />
Betriebskantinenbetreiber ein entsprechendes Essen für die Barleber Einrichtungen parallel zu seinem<br />
eigentlichen Geschäft herstellen sollte. Weiterhin gab es seitens der Gemeinde Überlegungen, die in<br />
der Nachbargemeinde verfügbare kommunale Küche für die eigenen KiTas und Schulen mit zu nutzen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 46 - Februar 2011<br />
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Allein aus Kapazitätsgründen musste diese Option allerdings ausscheiden (die Küche war bereits<br />
ausgelastet und arbeitete darüber hinaus nach einem anderen Konzept).<br />
Eine intensive politische Diskussion entbrannte im Rahmen der Eröffnung des Familienzentrums, zu der<br />
Barleber Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter geladen waren. Um das Für und Wider vertiefter<br />
diskutieren zu können, recherchierte die LIBa im Nachgang zu dieser Veranstaltung Praxisbeispiele für<br />
kommunale Subventionsmodelle. Vertreter aus Kommunen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, die bereits<br />
Subventionsmodelle umgesetzt hatten, wurden dann zu einem speziellen Workshop zu diesem Thema im<br />
Rahmen der Regionalkonferenz „Gemeinsam handeln für gesunde Kinder“<br />
2009 nach <strong>Barleben</strong><br />
eingeladen, um über ihre Erfahrungen zu berichten. Dort waren auch Barleber Gemeinderäte sowie der<br />
stellvertretende Bürgermeister zugegen. Zielstellung war es, Vorurteile der Barleber Kommunalvertreter<br />
durch das Aufzeigen funktionierender, praktischer Beispiele abzubauen.<br />
Problematisch war die Argumentation bzgl. der Kostenübernahme nach dem oben beschriebenen<br />
Subventionsmodell auf politischer Ebene vor allem aufgrund der eingeschränkten Standortalternativen,<br />
denn schon allein die Bahnhofssanierung hätte extrem hohe Kosten verursacht, obgleich ein altes,<br />
ortstypisches Gebäude in diesem Falle einer sinnvollen Nutzung hätte zugeführt werden können. Wie<br />
bereits beschrieben, wäre jedoch durch Kopplung der Küche mit einer Kindereinrichtung/ Schule eine<br />
Reduzierung der bauseitigen Kosten möglich gewesen.<br />
Darüber hinaus wurde bereits Ende 2008 versucht, die Bezuschussung der vollwertigen<br />
Frühstücksversorgung an der Grundschule <strong>Barleben</strong> über eine Projektförderung der Gemeinde <strong>Barleben</strong><br />
zu erreichen, um die Fortführung dieser Maßnahme auch nach Auslaufen des Modellprojektes<br />
abzusichern. Dies ist jedoch nicht gelungen. Auch die spätere Beantragung eines Zuschusses für die<br />
Stelle eines Kochs wurde durch Gemeindegremien abgelehnt.<br />
2.2.3 LP Aufklärungskampagne „Verführer“<br />
Soll<br />
Verringerung des Angebotes an Süßigkeiten im öffentlichen Umfeld der Kinder ⇒ Austausch von<br />
Süßigkeiten gegen „unbedenkliche“ Belohnungen (z.B. Abziehbilder o.ä.) oder tatsächlich als<br />
positiv zu vermittelnde Lebensmittel wie frisches Obst oder Gemüse (z.B. gesunde „Mitgebsel“)<br />
IST<br />
Die Aufklärungskampagne „Verführer“ war ursprünglich dem Leitprojekt Kampagne „Besser essen. Mehr<br />
bewegen.“ zugeordnet und wurde erst im Zuge der Anpassung des Projektstrukturplanes in Abstimmung<br />
mit dem MRI als eigenständiges Leitprojekt dem Oberziel „Reduzierung von Süßigkeiten im öffentlichen<br />
Umfeld der Kinder“ zugeordnet. Die ursprünglich vorgesehene Aufsplittung in 3 settingbezogene<br />
Einzelmaßnahmen wurde später wieder verworfen und in einer Maßnahme zusammengeführt.<br />
Maßnahmen 2.4: Aufklärungskampagne „Verführer“<br />
Kinder werden in der heutigen Zeit von klein auf - ob in der Familie, in der KiTa, beim Arzt oder im<br />
Geschäft - mit Süßigkeiten konfrontiert, die ihnen als „Belohnung“ gereicht werden. Um einer daraus<br />
folgenden Konditionierung der Kinder vorzubeugen, sollten mit dieser Kampagne Impulse für den
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 47 - Februar 2011<br />
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Austausch von Süßigkeiten im Umfeld der Kinder durch „unbedenkliche“ bzw. alternative Belohnungen<br />
gegeben werden, ohne Süßigkeiten zu tabuisieren. Zielstellung war es, das Bewusstsein der handelnden<br />
Erwachsenen/ Akteure soweit zu schärfen, dass diese dauerhaft auf Alternativen zurückgreifen.<br />
Im ersten Schritt wurde mit dem Impulsangebot „gesunde Mitgebsel“ (M 1.5) zunächst Alternativen<br />
aufgezeigt, die im Rahmen der Aktionswochen 2007 erstmals präsentiert wurden.<br />
Auf den von der LIBa begleiteten Festen und Veranstaltungen waren die „gesunden Mitgebsel“ seither als<br />
kindgerechte Alternative zu Süßigkeiten präsent. Neben der Variante „Gemüsesticks“ wurden weitere<br />
Varianten, z.B. „Trockenfrucht-Nuss-Mischung“ als LIBa-Tüte angeboten. Durch das bunte LIBa-Logo<br />
auf den Tüten bzw. durch beigefügte Sticker wurden die Kinder zusätzlich zum Probieren animiert.<br />
Über den Angebotskatalog konnten ab 2008 alle Piloteinrichtungen die bunten Gemüseknabbertüten in<br />
gewünschter Anzahl in der Vollwertküche ordern und als kleine Give-Aways, z.B. am Kindertag und auf<br />
Festen, oder als „Verpflegung“ an Projekttagen/ bei Wildnistouren, einsetzen. Später machten auch<br />
Vereine davon Gebrauch, die über das Präventionskonzept hinausgehend als Zielgruppe „entdeckt“<br />
wurden und den Service der LIBa gern in Anspruch nahmen.<br />
Der Gemeindeverwaltung wurde darüber hinaus angeboten, dass sich das LIBa-Team an der Auswahl,<br />
Beschaffung und Vorbereitung der Weihnachtsüberraschungen für die Barleber Kinder (z.B. für den<br />
Besuch der Kindereinrichtungen durch den Bürgermeister, für den Weihnachtsmann auf den<br />
Weihnachtsmärkten) beteiligt. Auf diese Weise sollten z.B. Bonbons und Gummibärchen durch kleine<br />
Tüten mit Nüssen oder Nuss-Rosinen- bzw. Trockenobstmischungen einschließlich Sticker o. ä. ersetzt<br />
werden.<br />
Mit der Verfügbarkeit kleinerer, haltbarer Apfelchipstüten wurde später neben den KiTas und Schulen<br />
auch ein größeres öffentliches Umfeld erreicht. So lagen die Tütchen z.B. in der Gemeindeverwaltung bei<br />
der für die Anmeldung in die lokalen Kindereinrichtungen zuständigen Sachbearbeiterin aus und konnten<br />
von den Besuchern (i.d.R. junge Eltern und Kinder) mitgenommen werden. Als „Belohnung“ präsent und<br />
von den Kindern sehr begehrt waren die Apfelchipstüten oder Tütchen mit selbst getrocknetem Obst<br />
auch im Rahmen der Veranstaltungen im Familienzentrum. Speziell getrocknete Pflaumen waren<br />
allerdings bei den Kindern nicht so beliebt.<br />
2009 wurde im Rahmen der Aufklärungskampagne eine gezielte Tauschaktion gestartet, die auch in der<br />
Presse breit kommuniziert wurde. An der Aktion beteiligte sich u. a. die lokale Apotheke mit zwei Filialen:<br />
Anstatt der üblichen Süßigkeiten-Probepäckchen erhielten die Kunden über mehrere Wochen<br />
Apfelchipstüten als „gesunde Mitgebsel“.<br />
Die „gesunden Mitgebsel“ haben sich insgesamt als geeignetes und symbolträchtiges <strong>In</strong>strument für den<br />
Ersatz von Süßigkeiten im Umfeld der Kinder erwiesen. Gleichzeitig wurde die Identität mit dem Projekt<br />
gefördert. Allerdings sind die LIBa-Mitgebsel zeitaufwendiger und teurer, als die i.d.R. kostenlosen<br />
Süßigkeiten-Proben. So ging das <strong>In</strong>teresse der KiTas, Schulen, Vereine auch zurück, als für die<br />
<strong>In</strong>anspruchnahme der Mitgebsel im späteren Projektverlauf Kosten erhoben werden mussten.<br />
Apfelchipstüten haben sich für den Einsatz in großem Stil als bessere Variante erwiesen, als<br />
Gemüseknabbertüten. Diese können überall und jederzeit Anwendung finden und gut als Werbeträger,<br />
z.B. für Organisationen oder Kommunen, genutzt werden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 48 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Die zunächst im Rahmen des Leitprojektes „Prophylaxemodell“ vorgesehene Ansprache von Familien<br />
und Ärzten konnte innerhalb der Modellphase nur bedingt erfolgen. Dafür war mit der Verfügbarkeit des<br />
Familienzentrums eine viel breitere Ansprache der Familien im Freizeitbereich möglich, als im<br />
Präventionskonzept ursprünglich geplant. So waren gesunde Pausen-Snacks (Obstteller, Apfelchips,<br />
Trockenobst) Bestandteil fast aller dort laufenden Angebote. Selbst bei Kinderfesten, Kinderdisco und<br />
Weihnachtsfeiern wurden keine herkömmlichen Süßigkeiten eingesetzt und von den Kindern auch nicht<br />
vermisst. Oft waren es eher die Eltern, die dachten, ohne Süßigkeiten geht es nicht, und erstaunt waren,<br />
dass das LIBa-Team die „spendierten“ Bonbons wieder mitgab.<br />
Ähnliche Erfahrungen wurden z.B. auch auf Sportfesten gemacht, die von LIBa-Kooperationspartnern<br />
organisiert wurden: Hier musste das LIBa-Team z.T. scharf intervenieren, damit die Kinder nicht nach<br />
dem Absolvieren jeder Spielestation mit Süßigkeiten „belohnt“ wurden. Später war es Standard, dass es<br />
auf Familiensportfesten der LIBa aufgeschnittenes Obst als Belohnungen nach jeder Aktion gab bzw.<br />
Gemüseknabbertüten als Preise verteilt wurden.<br />
Im Rahmen der im Familienzentrum stattfindenden „Kindergeburtstage mit der LIBa“ gibt es zwar zur<br />
traditionell „süßen“ Vesperpause Kuchen, der i.d.R. von den Eltern mitgebracht wird, ansonsten stehen<br />
als Pausensnack aber bunte Teller mit aufgeschnittenem Obst und Gemüse bereit und auf Süßigkeiten<br />
wird verzichtet. Die Eltern werden entsprechend „erzogen“, indem in den schriftlichen Vereinbarungen zur<br />
Durchführung des Kindergeburtstages darauf hingewiesen wird, dass keine Süßigkeiten oder salzigen<br />
Knabbereien mitgebracht werden sollen.<br />
2.2.4 LP Umweltbildungskampagne<br />
Soll<br />
Durchführung einer Umweltbildungskampagne zur Förderung eines gesunden, ökologischen und<br />
sozialverträglichen Ernährungsverhaltens bei den Heranwachsenden in der Region<br />
Verbesserung der anwendungsbezogenen Kenntnisse bei Kindern, Eltern und Multiplikatoren zum<br />
Thema nachhaltige Ernährung im Kontext von Gesundheit, Fitness, Umwelt- und Naturschutz sowie<br />
sozialer Gerechtigkeit weltweit. Sozial schwache und bildungsferne Schichten werden über<br />
erlebnisorientierte Zusatzangebote erreicht.<br />
Die Akzeptanz für die <strong>In</strong>tegration eines vollwertigen Essens in den Tagesablauf der Kinder steigt bei<br />
Eltern und Multiplikatoren von derzeit ca. 40 % auf 70 %.<br />
IST<br />
Im Rahmen dieses Leitprojektes, welches sich auf die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“<br />
stützte und die Einführung vollwertiger Ernährungsangebote in den Alltag der Kinder mit<br />
bildungsbezogenen Maßnahmen begleitete, wurden folgende Maßnahmen / Maßnahmenbündel<br />
durchgeführt:<br />
mit den Pädagogen der Piloteinrichtungen:<br />
• Multiplikatorenschulungen (M 3.2)<br />
• Teamschulungen (M 3.17) NEU<br />
• Vor-Ort-Beratung /Coaching (M 3.16) NEU
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 49 - Februar 2011<br />
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mit Kindern der Piloteinrichtungen und im Freizeitbereich:<br />
• Besuch auf der Streuobstwiese (M 3.10)<br />
• Aktion Kochen mit Kindern (M 3.18) NEU<br />
• Sinnesparcours für KiTa-Kinder (M 3.19) NEU<br />
• Projekttage (M 3.6)<br />
• Schüler-AG „Clever essen und trinken“ (M 3.7)<br />
• Aktionen Ernährung (M 3.5)<br />
mit Eltern in den Piloteinrichtungen oder im Freizeitbereich:<br />
• Elterninformation (M 3.3)<br />
im Setting Kommune/ im Freizeitbereich<br />
• Bio-Wochenmarkt (M 3.9)<br />
Die Maßnahme „Öffentlichkeitsarbeit“ wurde in die entsprechende Maßnahme im LP Kampagne „Besser<br />
essen. Mehr bewegen.“ integriert. Die geplanten Maßnahmen „Vortragsreihen und „Patenschaften“ sind<br />
mangels <strong>In</strong>teresse entfallen.<br />
Viele der Maßnahmen der Umweltbildungskampagne wurden als Angebote in das Familienzentrum<br />
integriert und können mit diesem verstetigt werden.<br />
Fortbildungen, Beratung/ Coaching in Piloteinrichtungen<br />
Die Maßnahmen Multiplikatorenschulungen (M 3.2), Teamschulungen (M 3.17),<br />
Vor-Ort-Beratung /Coaching (M 3.16) setzten bei der Qualifizierung der Erzieher<strong>In</strong>nen, Lehrer<strong>In</strong>nen und<br />
Leiter<strong>In</strong>nen der Piloteinrichtungen auf dem Gebiet der gesunden und nachhaltigen Ernährung an und<br />
sollten diese befähigen, nach Abschluss des Modellprojektes sowohl kontinuierlich inhaltlich-methodisch<br />
mit den Kindern am Thema zu arbeiten, als auch strukturelle Veränderungen in den Einrichtungen<br />
einzuleiten, um so das Ernährungsumfeld der Kinder positiv zu prägen. <strong>In</strong> gleicher Weise lief die<br />
Qualifizierung im Bereich Bewegung (siehe LP Bewegungsförderung 2.2.9) ab, weshalb sich die<br />
nachfolgenden Ausführungen zum prinzipiellen Ablauf auf beide Themenfelder beziehen:<br />
Im Rahmen der Kooperationsvereinbarungen mit den 10 Piloteinrichtungen hatte jede Einrichtung 1 bis 2<br />
Mitarbeiter aus dem Pädagogenteam als Multiplikatoren für das Projekt und als Bindeglied zum LIBa-<br />
Team benannt. Die Multiplikatoren der Einrichtungen hatten die Aufgabe, sich schwerpunktmäßig mit den<br />
Themen Ernährung und Bewegung zu befassen, an entsprechenden Fortbildungen, die im Rahmen des<br />
Projektes angeboten oder vermittelt wurden, teilzunehmen und die dort gewonnenen Erkenntnisse an<br />
ihre Kollegen weiterzugeben bzw. in den Einrichtungen umzusetzen. Die Multiplikatoren konnten sich<br />
entscheiden, ob sie sich jeweils vertieft mit Ernährung oder Bewegung befassen oder aber sich auf eines<br />
der beiden Themen spezialisieren wollten.<br />
Im Rahmen von Schulungen hatten die Multiplikatoren Möglichkeiten, sowohl ihre theoretischen<br />
Kenntnisse, als auch ihre praktischen Fertigkeiten zu erweitern.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 50 - Februar 2011<br />
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Darüber hinaus war die Teilnahme der Multiplikatoren an den Sitzungen der Facharbeitsgruppe „KiTa<br />
und Schule“, die sich mindestens 2 x jährlich traf, verbindlich geregelt. Mittels der Facharbeitsgruppen<br />
wurden die Piloteinrichtungen untereinander vernetzt, Probleme und Erfahrungen konnten ausgetauscht<br />
und gemeinsame Zielstellungen erarbeitet werden. <strong>In</strong>formationen zum Projektverlauf wurden in diesem<br />
Rahmen durch das LIBa-Team weitergegeben bzw. Schulungselemente integriert. Darüber hinaus<br />
erfolgte, je nach Fragestellung, eine Einbeziehung der Ernährungs- oder Bewegungsmultiplikatoren in die<br />
Facharbeitsgruppen „Sport und Bewegung“ bzw. „Ernährung und Landwirtschaft“, wodurch<br />
wiederum eine Vernetzung mit Experten (Netzwerkpartner) aus den jeweiligen Bereichen gewährleistet<br />
war und Synergien genutzt werden können.<br />
Ein wesentlicher Baustein im Rahmen der obligatorischen Multiplikatorenschulungen war das individuelle<br />
Vor-Ort-Coaching, welches regelmäßig im 8-wöchigen Turnus in jeder Einrichtung stattfinden sollte, um<br />
vor Ort Hilfestellung zu leisten und gezielt Verbesserungen - auch struktureller Natur - in den<br />
Einrichtungen einzuleiten.<br />
Im ersten Schritt wurde mit der Erarbeitung eines Gesprächsleitfadens für die Status-Quo-Erhebung,<br />
jeweils für den Bereich Ernährung und Bewegung sowie für KiTa und Schule separat, begonnen. Die<br />
Gespräche wurden, jeweils getrennt für den Bereich Ernährung und Bewegung, in der Regel mit den<br />
Einrichtungsleiter<strong>In</strong>nen, zum Teil im Beisein der Multiplikator<strong>In</strong>nen geführt. Es erfolgte eine<br />
<strong>In</strong>augenscheinnahme und Dokumentation (Fotos) der Funktionsräume (u. a. Bewegungsraum, Küche,<br />
Außengelände). Neben der möglichst objektiven Erfassung der Gegebenheiten in den Einrichtungen<br />
wurde gezielt nach Problemen und dem (subjektiven) Beratungsbedarf gefragt. Entgegen anfänglicher<br />
Befürchtungen waren das <strong>In</strong>teresse und der Beratungsbedarf der Einrichtungen sehr groß. Eine Vielzahl<br />
von Fragestellungen wurden erfasst und sollten schrittweise und z. T. gebündelt (z.B. Kontrolle der<br />
Einhaltung von Qualitätsstandards durch die Caterer) für die Einrichtungen bearbeitet werden. Einige<br />
Einrichtungen empfanden die Vor-Ort-Begehung anfänglich als „Kontrolle“. Hier war das LIBa-Team<br />
gefordert, entsprechenden Ängsten zu begegnen.<br />
Auf der Basis der Status-Quo-Erhebungen führten die Ernährungs- und Bewegungsfachleute Status-Quo-<br />
Analysen durch, die wiederum die Basis für konkrete Empfehlungen bzw. Arbeitsschwerpunkte der<br />
anschließenden Beratungs- und Coachingtermine bildeten.<br />
Im Rahmen der Status-Quo-Analyse wurde bereits sichtbar, dass die subjektive Wahrnehmung der<br />
Mitarbeiter, speziell der Leiter<strong>In</strong>nen, in vielen Fällen nicht mit den aus Sicht der Ernährungs- und<br />
Bewegungsfachleute festgestellten objektiven Erfordernissen übereinstimmte.<br />
Darüber hinaus fanden außerhalb des gezielten Coachings auf Anfrage der Einrichtungen mehrfach<br />
Gesprächstermine vor Ort statt (z. B. in Vorbereitung von Veranstaltungen, zur Klärung von Problemen<br />
und Anfragen).<br />
Leider ist gerade das Vor-Ort-Coaching relativ spät in Gang gekommen und war entgegen der Planung<br />
weniger fokussiert auf strukturelle Änderungen als auf neue, verhaltenspräventive Maßnahmen (z.B.<br />
Entwicklung eines Trinkpassprojektes für die Kinderkrippe). Nach einer längeren, vertrauensbildenden<br />
Startphase fehlte am Ende die Zeit für individuelle Beratung. Auch die verbindliche inhaltliche <strong>In</strong>tegration<br />
von Maßnahmen zur gesunden Ernährung und Bewegungsförderung in die Einrichtungskonzepte kam<br />
zu kurz.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 51 - Februar 2011<br />
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Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick der Handlungsfelder und Zugangswege, über die die<br />
Multiplikatoren im Bereich Ernährung und Bewegung angesprochen und geschult wurden:<br />
Multiplikatoren:<br />
• Leiterinnen/ Träger der Piloteinrichtungen<br />
• Pädagogen (Erzieherinnen, Lehrerinnen) u. Mitarbeiter (Hauswirtschaftspersonal) aus den<br />
Piloteinrichtungen<br />
• Übungsleiter<br />
Ziele:<br />
→ Förderung des Problembewusstseins<br />
→ Vermittlung von Handlungskompetenzen im Bereich Ernährung u. Bewegung<br />
→ <strong>In</strong>tegration von gesunder Ernährung in den Alltag der Kinder<br />
→ Gestaltung eines bewegungsfreundlichen Umfeldes / Schaffung von Bewegungsanreizen<br />
→ Verbraucherbildung<br />
Handlungsfelder:<br />
a) Multiplikatorenschulungen / Fortbildungen (Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Ernährung /<br />
Verbraucherbildung der VZSA , Aktionstage / Fachtagungen der Sportjugend des LSB,<br />
Fortbildungsreihe „KiTas in Bewegung“, Fortbildungen im Familienzentrum)<br />
b) Facharbeitgruppen als Vernetzungsinstrument:<br />
Obligatorische Teilnahme an den Sitzungen der Facharbeitsgruppe „KITa und Schule“ sowie bei<br />
entsprechenden Fragestellungen an den FG „Sport und Bewegung“ bzw. FG „Ernährung und<br />
Landwirtschaft“ (Ressourcenbündelung und Nutzung des Knowhows im Netzwerk“)<br />
c) regelmäßige Vor-Ort-Beratung / Coaching in den Piloteinrichtungen<br />
d) Nutzung des Angebotskatalogs (Veranstaltungen für Kinder, Eltern, Erzieherinnen/ Lehrerinnen)/<br />
e) <strong>In</strong>itiieren von langfristigen Kooperationen/ gemeinsame Planung von Zentralveranstaltungen<br />
f) Aktionen mit Kindern als „Learning-by-the-Job“- Angebot für Pädagogen<br />
g) Lernen durch Material:<br />
Bereitstellung von didaktischen Materialien und Fachliteratur (Medienkoffer) für jede Einrichtung<br />
sowie Entleihmöglichkeit weiterer Medien und Materialien (Bewegungsmaterialien, Equipment im<br />
Bereich Ernährung) in der Geschäftsstelle<br />
Zugangswege:<br />
• Kooperationsvereinbarungen mit den Piloteinrichtungen (Teilnahme an den<br />
Multiplikatorenschulungen u. FG-Sitzungen ist verpflichtend)<br />
• Bewerbung von freiwilligen Angeboten über Angebotskatalog, den jede Piloteinrichtung erhalten hat,<br />
sowie Service der Organisation und Kostenübernahme<br />
• über Facharbeitsgruppen regelmäßig Abfrage nach den Bedürfnissen (Welche Themen sind von<br />
<strong>In</strong>teresse?)<br />
• Schriftliche Einladung<br />
• Schriftlicher Hinweis auf Veranstaltungen / Weiterleitung von Veranstaltungsflyern an Multiplikatoren<br />
• Pressemeldungen / Veranstaltungsankündigungen<br />
• Anreize zur Teilnahme: Übernahme der Kosten, Vergabe von Weiterbildungsnummern des<br />
Landesverwaltungsamtes (für Lehrer anerkannte u. abrechenbare Fortbildung)<br />
Erfolge:<br />
• Fachgruppensitzungen/ Schulungen waren sehr gut besucht<br />
• Multiplikatoren partizipierten von der Zusammenführung des Knowhow und den Erfahrungen der<br />
anderen Einrichtungen sowie der Experten im Netzwerk. Neue Kontakte wurden mitunter<br />
selbstständig genutzt: Einrichtungsvertreter wussten, wo sie z.B. regionale Produkte bekommen oder<br />
welche <strong>In</strong>stitutionen Aktionsstände anbieten können → Koordination und Moderation des Netzwerkes<br />
u. der Arbeitsgruppen durch Dritte wäre sinnvoll
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 52 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Misserfolge:<br />
• wechselnde Teilnehmer, besonders zu Beginn des Projektes, minderten Effektivität von<br />
Fachgruppensitzungen und Schulungen<br />
• inhaltliche Arbeit in Settings kam z.T. zu kurz<br />
• Kommunikation der Schulungsinhalte durch Multiplikatoren in den jeweiligen Pädagogenteams war<br />
oft mangelhaft<br />
• Medien- u. Materialsammlungen wurde nicht immer ausreichend in die tägliche Arbeit integriert<br />
Die Multiplikatoren benötigen konkrete Vorschläge für den Einsatz der Medien u. Materialien<br />
Übertragbarkeit:<br />
….ist grundsätzlich für alle Bausteine möglich → Vor-Ort-Coaching ist sehr zeitaufwendig.<br />
Botschaften/ Thesen<br />
• Auch bei bester Wissensvermittlung ist die Änderung eingefahrener Verhaltensmuster schwierig und<br />
langwierig: Schulungen allein reichen nicht – anschließendes Training unter fachlicher Anleitung<br />
(Coach) ist zielführender, um nachhaltig Veränderungen im Handeln zu erreichen!<br />
• Fachleute mit ganzheitlichem, praxisorientiertem Blick für die Themen Ernährung/ Bewegung müssen<br />
den Einrichtungen als externe Dienstleister und Organisationsberater zur Seite stehen, da das<br />
Knowhow zu den Themen Ernährung/ Bewegung nicht immer in der erforderlichen Breite und Tiefe<br />
von den Erzieherinnen/ Lehrerinnen erworben bzw. umgesetzt werden kann (Halbwissen kann<br />
mitunter mehr schaden als nutzen!)<br />
• pädagogisches Personal der KiTas und Schulen braucht mehr Freiräume für Schulungen und<br />
individuelle Vorbereitungen (höherer Personalschlüssel)<br />
• emotionale Ansprache und praktischer Bezug – auch im Rahmen von Schulungen - sind wichtig!<br />
Der individuelle Beratungsbedarf vor Ort ist sehr groß, bindet aber auch sehr viele personelle<br />
Ressourcen. Effektive Veränderungen hinsichtlich des Ernährungs- u. Bewegungsverhaltens / der<br />
Ernährungs- u. Bewegungsangebote sind jedoch durch kontinuierliche Vor-Ort-Termine / Coaching über<br />
einen gewissen Zeitraum eher zu erwarten, als allein durch Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Anfänglich wurde bei den Fortbildungen zu wenig differenziert: Multiplikatoren der Schulen und der KiTas<br />
besuchten die gleichen Veranstaltungen. Bald jedoch wurde erkannt, dass es wichtig ist, die<br />
Multiplikatorenschulungen je nach Fragestellung möglichst präzise an die Bedürfnisse der Zielgruppen<br />
anzupassen und separate Schulungen für Vertreter<strong>In</strong>nen der KiTas bzw. Grundschulen anzubieten.<br />
Für die Lehrer war die Anerkennung der Fortbildungen durch das Landesinstitut für Lehrerfortbildung von<br />
Bedeutung (Verfügbarkeit einer WT-Nummer). Die Schulungsteilnehmer erhielten jeweils eine<br />
Teilnahmebestätigung sowie Handouts.<br />
<strong>In</strong>sbesondere im Ernährungsbereich wurde das Knowhow des Netzwerkes sowie externer Experten sehr<br />
stark genutzt. So wurden mehrere Multiplikatorenschulungen von der Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> durchgeführt oder die Fortbildungen wurden mit Veranstaltungen der LVG <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, z.B. im<br />
Rahmen der Kampagne „Bio kann jeder“ gekoppelt.<br />
Schulungs-Themen im Bereich „Ernährung“ waren z.B.:<br />
- „Bio in der Kita – isst gut, tut gut!“<br />
- FIT KID „Mahlzeit Kita! Essen mit Spaß und Pfiff“<br />
Die für die berufenen Multiplikatoren verbindlichen Fortbildungen konnten bei ausreichend Kapazitäten,<br />
insbesondere nach Fertigstellung des Familienzentrums, auch von weiteren interessierten<br />
pädagogischen Fachkräften sowie von Hauswirtschaftskräften der Piloteinrichtungen besucht werden und<br />
hatten dadurch z. T. bereits den Charakter von Teamschulungen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 53 - Februar 2011<br />
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Als problematisch erwies sich die limitierte Zeit der Erzieher<strong>In</strong>nen und Lehrer<strong>In</strong>nen, die eine Ausweitung<br />
von Schulungsangeboten bzw. eine autodidaktische Weiterbildung nur bis zu einem gewissen Grad<br />
zuließ. Um hier zeitliche Ressourcen zu bündeln, haben sich alle Angebote bewährt, die direkt in der<br />
Einrichtung am Kind stattfanden und bei denen die Erzieher<strong>In</strong>nen/ Lehrer<strong>In</strong>nen mit den Kindern bzw. am<br />
Kind lernen, d.h. nicht nur Wissen vermittelt bekommen, sondern auch die unmittelbare Wirksamkeit der<br />
jeweiligen Maßnahme am Kind erfahren und daraus Motivation schöpfen, eigenständig tätig zu werden.<br />
Mit der Nutzung des Angebotskatalogs kam diese Variante der Schulung über „Vormachen“ als effektiver<br />
Zugangsweg zum Tragen. Erkannt wurde die Notwendigkeit, entsprechende Handreichungen für die<br />
Pädagogen zu erarbeiten bzw. zusammenzustellen und mit Durchführung des Angebots an diese zu<br />
übergeben, um die pädagogische Vor- und Nachbereitung jeder Maßnahme und die weiterführende<br />
Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema zu gewährleisten.<br />
Im Rahmen des Modellprojektes haben sich die Multiplikatoren als Impulsgeber in den Einrichtungen<br />
vielfach bewährt.<br />
Ein Bedarf an Teamschulungen aber auch an Manualen, insbesondere im Bewegungsbereich, über die<br />
alle Mitarbeiter<strong>In</strong>nen der Einrichtung erreicht werden, zeichnet sich jedoch recht bald ab. Vereinzelt<br />
wurden von Multiplikatoren selbstständig Themen aufgegriffen und eigenständig Teamschulungen<br />
organisiert.<br />
Darüber hinaus wurde, nicht zuletzt aufgrund der engen Personaldecke vieler Einrichtungen, der Bedarf<br />
an externen Dienstleistungen vor allem im Ernährungsbereich deutlich. Gesunde Ernährungsalternativen,<br />
auf die die Einrichtungen zurückgreifen können, ohne sich selbst noch Personal einstellen zu müssen,<br />
fehlen derzeit. Partiell wurde versucht, die Eltern einzubinden und mit den Kindern selbst z.B. Frühstück<br />
vorzubereiten oder aber mit den Caterern ins Gespräch zu kommen, um das Angebot zu verbessern.<br />
Letzteres gestaltet sich eher schwierig. Ein-Euro-Jobber könnten Entlastung bringen, verursachen aber<br />
ihrerseits ebenfalls einen hohen Koordinations- und Anleitungsaufwand. Im Rahmen des Coachings sollte<br />
individuell für jede Einrichtung nach einer tragfähigen Lösung gesucht werden, um gesunde<br />
Ernährungsangebote in den Einrichtungsalltag zu integrieren.<br />
Wesentlich ist die dauerhafte Einbindung von externen Knowhow-Trägern (Kooperationen), die die<br />
Einrichtungen in ihrer Arbeit nachhaltig unterstützen. Eine „Vernetzungsinstanz“ macht darüber hinaus so<br />
lange Sinn, bis sich strukturelle Veränderungen in den Einrichtungen vollzogen haben, d.h. das<br />
Ernährungs- und Bewegungsumfeld optimal gestaltet wurde, damit Gesundheitsförderung in den beiden<br />
Bereichen nicht nur vom Wissen und der Motivation einzelner abhängig sind, sondern verbindliche<br />
Rahmenbedingungen existieren.<br />
<strong>In</strong> Bezug auf Nachhaltigkeit hatte sich des Weiteren jede Piloteinrichtung mit der<br />
Kooperationsvereinbarung dazu verpflichtet, gesunde Ernährung und Bewegungsförderung zu<br />
Schwerpunktthemen der pädagogischen Arbeit zu machen und sich als gesundheitsfördernde Einrichtung<br />
zu profilieren, d.h. Projektinhalte konzeptionell zu verankern. Die Aufgabe des LIBa-Teams war es, dabei<br />
Hilfestellung zu leisten.<br />
Wie die vertiefte Maßnahmenevaluation des MRI bestätigte, hatte insbesondere die individuelle Vor-Ort-<br />
Beratung/ das Coaching in den Einrichtungen sowie die hohe Flexibilität, Zuverlässigkeit und<br />
Serviceorientierung des LIBa-Teams sehr positive Effekte.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 54 - Februar 2011<br />
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Es hat sich herausgestellt, dass dies insbesondere für den Krippen- und KiTa-Bereich ein geeignetes<br />
<strong>In</strong>strument ist, um problemorientiert auf die Bedürfnisse der Einrichtungen einzugehen. U. a. wurden die<br />
Erzieher<strong>In</strong>nen durch Gespräche, Übergabe von Materialien und Demonstration kleiner Aktionen befähigt,<br />
Maßnahmen zur Ernährungserziehung selbständig durchzuführen.<br />
Jedoch muss gerade für die individuelle Beratung vor Ort viel Zeit eingeplant werden. Um eine spezielle<br />
Thematik umfassend und ganzheitlich zu bearbeiten, sind alleine schon in einer Einrichtung mehrere<br />
aufeinander folgende Termine in kürzeren Abständen als der zunächst vorgesehene 8-Wochen-Turnus<br />
erforderlich. <strong>In</strong> dieser Zeit konnten aber wiederum die anderen Piloteinrichtungen nicht so intensiv betreut<br />
werden. Jeder Vor-Ort-Termin bedarf zudem einer intensiven Vor- und Nachbereitung. U. a. wurden<br />
folgende inhaltliche Schwerpunkte im Rahmen des Coaching bearbeitet:<br />
• Schulung des Küchenpersonals bezüglich Lebensmittelauswahl und Einkauf in<br />
selbstversorgenden Kindereinrichtungen<br />
<strong>In</strong>halte: Getränkeauswahl und –menge, Verkostung Apfelsaft, Milchverzehr (Alternativen zu<br />
Kakao, Erdbeer- und Vanillemilch), Komponenten des idealen Krippenfrühstücks, Brotauswahl<br />
und Verkostung verschiedener Vollkornbrotsorten, Rezepte für selbst gemischte Getränke,<br />
Angebot Lieferservice regionaler Erzeuger (Brot, Saft, Aufschnitt und Obst/Gemüse)<br />
• Erhebung des Trinkverhaltens über den Zeitraum von einer Woche<br />
Entwicklung eines Trinkpasses, Getränkeauswahl und altersgerechte Trinkmenge,<br />
Elterninformationsbrief, Auswertung der Trinkpässe, individuelle Auswertung/ individuelles<br />
Feedback für jedes Kind anhand eines entwickelten <strong>Form</strong>blattes, Elterninformationsstand zum<br />
Thema „Getränke“<br />
• Aktion „Motivation Trinken“ zum Tag der Gesundheit für Erzieher<strong>In</strong>nen<br />
• Demonstration Sinnesübungen für Kleinkinder als Anregung für Erzieher<strong>In</strong>nen<br />
• Übergabe von Material mit Erläuterungen und Anwendungshinweisen<br />
• Planung/inhaltliche Abstimmung von Aktionen / Absprachen, Angebotsauswahl<br />
Bildungsbezogene Maßnahmen mit Kindern zum Thema Ernährung<br />
Unter diesem Block werden Aktionen / Aktionsbausteine, Projekttage und AG’s für Kinder der<br />
Piloteinrichtungen (in den Settings sowie im Freizeitbereich) zusammenfassend betrachtet. Die<br />
Maßnahmen „Besuch auf der Streuobstwiese“, „Kochen mit Kindern“, „Sinnesparcours“, „Projekttage“,<br />
Schüler-AG „Clever essen und trinken“ sind im Angebotskatalog enthalten und wurden über diesen<br />
gegenüber den Piloteinrichtungen beworben. Die Maßnahme „Aktionen Ernährung“ (M 3.5) fasst alle<br />
ernährungsbezogenen Einzelmaßnahmen (auch die Impulsangebote aus der Vollwertküche)<br />
einschließlich weiterer Angebote aus dem Katalog und darüber hinaus durchgeführte quantitativ<br />
zusammen.<br />
Die Aktivitäten innerhalb dieses Maßnahmebündels starteten in den Aktionswochen „<strong>Barleben</strong> macht<br />
mobil. <strong>Barleben</strong> i(s)st fit.“ 2007, die sowohl Projekttage für Schulen und KiTa’s als auch Aktionstage im<br />
Freizeitbereich integrierten (Sinnesparcours, Kinderkochen u. a.). Im Anschluss wurden dann - bereits vor<br />
der Nutzung des Angebotskatalogs durch die Piloteinrichtungen - Projekttage und Aktionen individuell<br />
vereinbart (z.B. Mitgestaltung des Erntefestes in einer KiTa durch die LIBa, Bereitstellung eines<br />
vollwertigen, regional und saisonal abgestimmten Frühstück als <strong>In</strong>spiration für eine weitere KiTa,
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 55 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Kinderkochen in der Kinder- und Familienküche). Weiterhin wurden Projekttage in den Piloteinrichtungen<br />
im Jahr 2008 geplant und terminlich abgestimmt. Einzelne Angebotsbausteine, wie z.B. diverse Besuche<br />
auf dem Bauernhof, wurden für die Einrichtungen organisiert und im Detail besprochen.<br />
Nachfolgend sind einige Beispiele für Aktionen und Projekttage/ -wochen zum Thema nachhaltige<br />
Ernährung bzw. gesunde Ernährung zusammengestellt:<br />
„Bananaday“ und bundesweite „ Faire Woche“ 2008<br />
Teilnahme von 6 Piloteinrichtungen mit Projekttagen / -wochen; überwiegend sehr intensive<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema „Fairer Handel“ (Erzieher<strong>In</strong>nen besorgten sich weiteres<br />
Hintergrundmaterial aus der Bibliothek und verarbeiteten ihr erlangtes Wissen in den Projekten mit<br />
den Kindern); intensive Presseberichterstattung<br />
Mit der Beteiligung an der jährlich stattfindenden Fairen Woche konnte den Kindern am Beispiel der Banane<br />
veranschaulicht werden, was „Bio“ und fairer Handel bedeuten. Rezepthefte wurden kostenlos zur Verfügung gestellt,<br />
kindgerechte Rezepte zusätzlich ausgedruckt sowie ein Flyer, speziell zum „Bananday“, vom Projektteam erarbeitet<br />
und den KiTas und Schulen zur Verfügung gestellt.<br />
Am „Bananaday“ wurden durch den Verein TransFair zur Verfügung gestellte Bananen an die Kindereinrichtungen/<br />
Schulen verteilt. Es fanden vielfältige Aktionen rund um die Banane (Anbau, Fairer Handel, Transport, Stehgreifspiel,<br />
Lieder, Speisen mit Bananen, Geschichten, Rätsel, Fotowettbewerb etc.) statt. Der Anreiz, am „Bananaday“<br />
teilzunehmen, war durch die Auslobung eines Preises gegeben.<br />
Erfolge:<br />
• <strong>In</strong>tensive und ganzheitliche Beschäftigung mit der Thematik nachhaltige Ernährung, („Rund um<br />
die Banane – fairer Handel“, z.B. Ernährungsangebote, Bewegungsspiele, Lieder etc.),<br />
<strong>In</strong>tegration der Thematik in den Schul- bzw. KiTa-Alltag<br />
• Die Ergebnisse der Projekttage wurden teilweise der Öffentlichkeit (z.B. den Eltern) präsentiert <br />
hohe Wirksamkeit bis in die Familien<br />
• Gute Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Projekttage (Pressemitteilungen, Aushänge, Radio-<br />
Beiträge etc.)<br />
Bio-Brotdosenaktion<br />
<strong>In</strong> Anlehnung an die bundesweite „Bio-Brotbox-Aktion“ wurde für Erstklässler an 7 Grundschulen des<br />
Landkreises Börde (auch Nicht-Piloteinrichtungen) im September 2008 eine Bio-Brotdosensaktion<br />
durchgeführt.<br />
Die Brotdose, die den Erstklässlern in der Frühstückspause übergeben wurde, enthielt ein vollwertiges, frisches<br />
Frühstück (mit Käse oder Wurst belegtes Brot / Brötchen und Obst / Gemüse (3 Pflaumen, 1 Cocktailtomate, 1 Stück<br />
Gurke, 1 Stück Mohrrübe)). Es wurde in der biozertifizierten Vollwertküche hergestellt. Die Bio-Produkte stammten<br />
vorzugsweise von regionalen Anbietern. Jedes Kind bekam zudem einen Apfel von NABU-Streuobstwiesen.<br />
Exemplarisch ist gezeigt worden, wie ein gesundes Schulfrühstück aussehen sollte. Dies und die Herkunft der<br />
Lebensmittel wurde den Kindern zudem bei Übergabe der Brotdosen durch Sponsoren und Projektmitarbeiter in ca.<br />
½ Stunde erklärt. Über Flyer wurden auch die Eltern angesprochen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 56 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Erfolge:<br />
• Durch Einbindung Prominenter wird die öffentliche Aufmerksamkeit gefördert. Es erfolgte eine<br />
breite öffentliche Berichterstattung.<br />
• Mit der Aktion wurden sowohl Schüler, Lehrer und Schulleitungen, als auch die Eltern erreicht<br />
und für gesunde, nachhaltige Ernährung sensibilisiert.<br />
• Auch Schulen außerhalb des Projektnetzwerkes wurden einbezogen. Z. T. wurde in<br />
Brennpunkten interveniert (Förderschulen, Schulen mit einem hohen Anteil sozial<br />
Benachteiligter).<br />
• Gute Möglichkeit für den Einstieg in eine Zusammenarbeit mit Schulen (vertrauensbildend,<br />
Schulen/ Kinder bekommen zunächst unverbindlich ein „Geschenk“).<br />
Probleme / Erkenntnisse:<br />
• Der logistische Aufwand ist hoch und die Sponsorensuche (für Brotdosen, Lebensmittel)<br />
aufwendig. Es muss ausreichend Vorlaufzeit für die Vorbereitung und Abstimmung mit den<br />
Schulen sowie für die Sponsorensuche eingeplant werden (ca. 6-4 Monate).<br />
Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen werden auch in den nächsten Jahren Materialien und<br />
Arbeitshilfen bereit gestellt, die von den KiTas und Schulen eigenständig genutzt werden können. Im<br />
Rahmen des Modellprojektes hatte zunächst das Projektteam Recherche, Aufbereitung und Organisation<br />
übernommen und dadurch Impulse gegeben.<br />
Neben den einrichtungsübergreifenden Aktionen/ Aktionswochen, wurden einrichtungsbezogene<br />
Projektwochen durchgeführt, wie z.B.:<br />
Projektwoche zur Erhebung des Trinkverhaltens in der Kinderkrippe <strong>Barleben</strong><br />
(Ausfüllen von Trinkprotokollen, Elterninformationsstand…)<br />
„Gesunde Woche“ im Hort <strong>Barleben</strong><br />
(Organisation von regionalen Biolebensmitteln, Entwicklung eines Flyers (mit Quiz) für Kinder und Eltern<br />
zum Thema „Bio-Lebensmittel“)<br />
Maßnahme 3.7: Schüler-AG „Clever essen und trinken“<br />
Im März 2008 wurde eine Schüler AG „Clever essen und trinken“ für die Schüler der Grundschule<br />
<strong>Barleben</strong> ins Leben gerufen, die von einer freiberuflichen Oecotrophologin, unterstützt von einer<br />
Bürgerarbeiterin, geleitet und zunächst in der Kinder- und Familienküche durchgeführt wurde. Sie fand<br />
aufgrund der anfänglich hohen Teilnehmerzahl im 14-tägigen Wechsel für 1,5 Stunden mit jeweils 12<br />
Schülern der Klassenstufe 1-4 statt.<br />
Ziel war es, den Schülern im Rahmen der Umweltbildungskampagne praktische Kompetenzen in Bezug<br />
auf nachhaltige und gesunde Ernährung, wie<br />
1. Wissen über die Lebensmittelpyramide,<br />
2. Kenntnisse über Regionalität und Saisonalität von Obst und Gemüse,<br />
3. Verarbeitung von Lebensmitteln,<br />
4. Zubereitung von schmackhaften Gerichten,<br />
zu vermitteln.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 57 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Jedes Kind erhielt eine Mappe, in dem es die Rezepte und Unterlagen der AG sammeln konnte.<br />
Jeweils in der letzten AG-Einheit vor den Ferien wurden die Eltern bzw. die Schulleiterin zu Verkostungen<br />
eingeladen. Hier konnten die Kinder zeigen, was sie gelernt hatten.<br />
Ab Dezember 2008 wurde die AG in das Familienzentrum verlagert. Hier wurde die Schüler-AG mit<br />
wechselnden AG-Leiterinnen kontinuierlich bis zum Ende der Modellprojektlaufzeit durchgeführt und<br />
konnte unter dem Dach des LIBa e.V. in Kooperation mit der Grundschule verstetigt werden. Eine<br />
Ausweitung auf andere Schulen ist leider nicht gelungen. Obwohl <strong>In</strong>teresse bestand, fehlte es an<br />
qualifizierten AG-Leitern, die hier für kleines Honorar tätig werden konnten.<br />
Erfolge:<br />
• Gerichte aus der AG wurden zu Hause nachgekocht. Die Eltern waren sehr interessiert an den<br />
Themen. Der Kontakt zu den Eltern war sehr gut, da viele ihre Kinder regelmäßig von der AG<br />
abholen. Das Abschlussbuffet bot darüber hinaus eine gute Möglichkeit für die direkte<br />
Elternansprache.<br />
Probleme / Erkenntnisse:<br />
• 1,5 Stunden waren manchmal etwas kurz, um die Schüler in den ganzen Arbeitsprozess<br />
einzubinden. So mussten Teige z. B. schon vorher zubereitet werden, um sie noch während der<br />
AG backen zu können. Manche Gerichte können nicht gekocht werden, weil sie zu lange<br />
Garzeiten haben.<br />
Maßnahme 3.10: Besuch auf der Streuobstwiese<br />
Das zunächst nur für den Bereich <strong>Barleben</strong> vorgesehene Angebot wurde über den Angebotskatalog auch<br />
den Magdeburger Piloteinrichtungen zur Verfügung gestellt. Streuobstwiesen im Umfeld der jeweiligen<br />
Piloteinrichtungen wurden jeweils ehrenamtlich von der durchführenden Landschaftsplanerin recherchiert.<br />
Auf Anregung einer Piloteinrichtung wurde die Maßnahme zudem um eine Begehung zum<br />
Frühjahrsaspekt erweitert (zunächst war nur der Herbstaspekt, d.h. die Erntephase, für eine Begehung<br />
eingeplant gewesen), um den Jahreszeitenverlauf für die Kinder besser erlebbar zu machen. Wo dies<br />
möglich war, wurden die Aktionen von ehrenamtlichen NABU-Experten unterstützt, die den Kindern noch<br />
allerlei zu den alten Obstgehölzen erklären konnten. Streuobstprodukte wurden jeweils zur Verkostung<br />
mitgeführt.<br />
Im weiteren Projektverlauf musste eine neue Streuobstwiese für den Barleber Bereich gesucht werden,<br />
da der Pächter der zunächst genutzten Wiese den weiteren Besuch durch Kindergruppen untersagte. Der<br />
Transfer der Kinder auf eine der vielen strukturreichen Streuobstwiesen des NABU im Umland wurde<br />
geprüft, hat sich aber als nicht praktikabel erwiesen, so dass nachfolgend ein alter, privater Obstgarten in<br />
der Ortslage genutzt wurde. Später wurde die Anlage einer Streuobstwiese in <strong>Barleben</strong> in Patenschaft<br />
der Kindereinrichtungen und Schulen in Erwägung gezogen. Vorgesehen war, dass jede Kindergruppe,<br />
die an einem Streuobstwiesenbesuch teilnimmt oder dies möchte einen Obstbaum pflanzt und für diesen<br />
die Patenschaft übernimmt. Eine hierfür geeignete und verfügbare Fläche konnte jedoch während der<br />
Modellprojektlaufzeit noch nicht gefunden und gesichert werden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 58 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Erfolge:<br />
• Handreichungen zur Vor- und Nachbereitung des Angebotes konnten den Einrichtungen mit dem<br />
Material „Erlebter Frühling“ des NABU zur Verfügung gestellt werden. Auf der Wiese gesammelte<br />
Fundstücke wurden ebenfalls mit in die Einrichtungen genommen, wo sie genauer untersucht<br />
oder für Bastelarbeiten verwendet wurden.<br />
• Kinder konnten allseitige Sinneserfahrungen sammeln (Fühlen an Rinde, riechen, schmecken).<br />
• Umwelt- und Ernährungsbildung sind gekoppelt mit Bewegungsförderung in der Natur (Förderung<br />
koordinativer Fähigkeiten durch laufen über unebenes Gelände, klettern und springen).<br />
Die „Besuche auf der Streuobstwiese“ werden vom NABU <strong>Barleben</strong> e.V. weitergeführt und über<br />
Elternbeiträge mitfinanziert. Ein Projekt „Erlebnis Streuobstwiese“, bei dem es auch um die Ernte und<br />
Verarbeitung von Streuobstprodukten geht (letzteres soll im Familienzentrum erfolgen) läuft derzeit mit<br />
Sachkostenförderung durch eine Stiftung unter dem Dach des Naturschutzbundes.<br />
Maßnahme 3.18: Kochen mit Kindern<br />
Diese Maßnahme wurde gleich zu Beginn des Modellprojektes von der Oecotrophologin des LIBa-Teams<br />
konzipiert, da kein vergleichbares Angebot (Anbieter) in der Region verfügbar war, und gehörte zu den<br />
am häufigsten genutzten Angeboten des Angebotskatalogs. Zielgruppe sind Kinder im Alter von 5-10<br />
Jahre.<br />
Im Rahmen der Maßnahme wurde mit den Kindern aus frischen, naturbelassenen Bio-Produkten,<br />
vorzugsweise saisonal und von Anbietern aus der Region, ein Mittagsessen bzw. ein 3-gängiges<br />
Mittagsmenü zubereitet. Der Projekttag endete mit dem gemeinsamen Essen der selbst hergestellten<br />
Speisen. Im Rahmen der Maßnahme fand eine ca. halbstündige Bewegungspause im Toberaum statt.<br />
Neben Warenkunde und praktischen Fertigkeiten bei der Zubereitung lernten die Kinder wichtige<br />
Hygieneregeln. Auch die Vermittlung von Tischkultur (Tisch decken, Tischregeln, Essatmosphäre etc.)<br />
war Bestandteil der Maßnahme. Je nach zeitlichem Umfang endete die Maßnahme mit einem Quiz zu<br />
den bearbeiteten Themengebieten.<br />
Ein an die jeweilige Aktion angepasster Rezeptflyer, den die Kinder mit nach Hause bekamen, informierte<br />
die Eltern über die umgesetzten Rezepte und die Herkunft der Ausgangsprodukte. Weiteres Material<br />
(Arbeitsblätter, Poster, Ernährungspyramide als Wandbehang und als Holzmodell zum Bestücken) zur<br />
Vor- und Nachbereitung wurde den Kindereinrichtungen und Schulen zur Ausleihe zur Verfügung gestellt.<br />
Außerdem wurde den Piloteinrichtungen ein Leitfaden „Kochen mit Kindern“ übergeben, der bei<br />
Verfügbarkeit einer entsprechend ausgestatteten Küche als Handlungshilfe zur Umsetzung in der<br />
Einrichtung selbst dienen soll.<br />
Erfolge:<br />
• Das Angebot wurde von den Kindereinrichtungen und Schulen sehr gut – auch wiederholt –<br />
angenommen<br />
• Das Angebot bietet eine gute Möglichkeit, den teilnehmenden Kindern sowohl theoretische<br />
Kenntnisse als auch praktische Fertigkeiten zu vermitteln Wirksamkeit bis in die Familien<br />
hinein
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 59 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• Das gemeinsame Kochen und Essen fördert das „Wir-Gefühl“ (Gruppendynamik) und stärkt den<br />
Klassen-/Gruppenverband<br />
• Die Kinder akzeptieren Produkte und Zubereitungsformen, die sie vor der Aktion nicht kannten<br />
(z.B. Vollkornprodukte und Gemüsesoßen „mit Stückchen“)<br />
• Das Familienzentrum bietet ideale Voraussetzungen für die Aktion ( ausreichend Platz zum<br />
Kochen, Essen und für die Bewegungspause zwischendurch)<br />
Probleme/Erkenntnisse:<br />
• Die Pädagogen benötigen ausgewähltes, auf das Alter der Kinder abgestimmtes und<br />
anwendbares Material für die Vor- und Nachbereitung, um die Maßnahme für gezielte<br />
Ernährungsbildung zu nutzen.<br />
• Die Erzieher<strong>In</strong>nen trauen den Kindern im KiTa-Alltag zu wenig zu (z.B. Obst/Gemüse schneiden)<br />
und haben Hemmungen etwas Neues auszuprobieren.<br />
• Erzieherinnen/ Lehrerinnen beteiligten sich zu Beginn häufig zu wenig aktiv am Kochen bzw. an<br />
der Betreuung von Kleingruppen. Begleitpersonen sollten deshalb bereits vor der<br />
Kochveranstaltung konkret bzgl. ihrer Aufgaben / Mitwirkung instruiert werden, damit sie jeweils<br />
eine Kleingruppe in der Küche selbständig betreuen und mit dieser ein Gericht nach Rezept<br />
zubereiten können.<br />
• Die Oecotrophologin sollte für die Vermittlung der theoretischen Kenntnisse zuständig sein und<br />
die Möglichkeit haben, zwischen den Kleingruppen zu rotieren. Nur so kann gewährleistet<br />
werden, dass alle Kinder die gleiche <strong>In</strong>formationstiefe vermittelt bekommen.<br />
Maßnahme 3.19: Sinnesparcours für KiTa-Kinder<br />
Die Verbraucherzentrale hat im Projektverlauf mehrfach einen Sinnesparcours für Grundschüler im<br />
Rahmen von Projekttagen eingesetzt. Da das bestehende Angebot der VZSA aber nur und ausschließlich<br />
für den Grundschulbereich konzipiert ist (die Kinder müssen lesen können), Bedarf aber auch im<br />
Elementarbereich angemeldet wurde, entwickelte das LIBa-Team bereits in Vorbereitung der<br />
Aktionswochen 2007 einen Sinnesparcours für KiTa-Kinder. Der mobile Sinnesparcours für KiTas<br />
besteht aus fünf Stationen. Jede Station steht für einen der fünf Sinne.<br />
Zielgruppe sind Kinder im Alter von 3-5 Jahren. Bei einer Gruppengröße von 10 Kindern dauert der<br />
Durchlauf (alle Stationen) ca. 30 – 40 Minuten. Immer zwei Kinder sind gleichzeitig an einer Station.<br />
Der Sinnesparcours wurde das erste Mal auf dem Sommerfest eines Kindergartens für ca. 160 Kinder<br />
eingesetzt und war in diesem Rahmen sehr personalintensiv: Es gab pro Station einen Betreuer.<br />
Detaillierte <strong>In</strong>halte der Maßnahme sind dem Leitfaden „Sinnesparcours“ zu entnehmen, der den<br />
Erzieherinnen zur Verfügung gestellt wurde und von diesen zur Vor- und Nachbereitung sowie zur<br />
eigenständig Durchführung genutzt werden kann. Auch ein eigens entwickelter Sinnespass (zum<br />
Abstempeln an den fünf Stationen) sowie eine Urkunde wurden den Kindereinrichtungen und Schulen als<br />
Vorlage digital zur weiteren, selbstständigen Nutzung zur Verfügung gestellt.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 60 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Erfolge:<br />
• der Sinnesparcours wurde von den Kindereinrichtungen sehr gut angenommen; Einrichtungen,<br />
die das Angebot bereits kannten, beanspruchen dieses gern ein 2. Mal<br />
• der Sinnesparcours konnte im Gruppenraum/ Flur der KiTas aufgebaut werden (es war kein extra<br />
Raum erforderlich, es entstand kein Mehraufwand durch Anfahrtskosten und -zeiten zu einem<br />
externen Veranstaltungsort) alle KiTas konnten die Maßnahme durchführen<br />
• der Sinnesparcours lässt sich ohne großen Aufwand an verschiedene Altersgruppen anpassen<br />
(Durchführungszeit ist variabel, Stationen können variiert/reduziert werden)<br />
• die Kennzeichnung der einzelnen Stationen mit großen, farbigen Sinnessymbolen spricht die<br />
Kinder sehr gut an<br />
Probleme/Erkenntnisse:<br />
• die Erzieher<strong>In</strong>nen benötigen ausgewähltes, auf das Alter der Kinder abgestimmtes und<br />
anwendbares Material für die Vor- und Nachbereitung<br />
• hoher personeller Aufwand für die Betreuung der einzelnen Stationen<br />
• die Erzieher<strong>In</strong>nen müssen stärker befähigt werden, selbständig Sinnesschulungen (in <strong>Form</strong> von<br />
Stuhlkreisspielen oder Geschichten) durchzuführen „learning-by-the-job“<br />
• die Erzieher<strong>In</strong>nen müssen darauf hingewiesen werden, dass auch der KiTa-Alltag genug<br />
Möglichkeiten (ohne Mehraufwand) für kleine Sinnesübungen bietet z.B. bei der Einnahme der<br />
Mahlzeiten<br />
• es ist wichtig, auch die Eltern auf die Bedeutung von Sinnesschulungen im Alltag hinzuweisen<br />
einfache Beispiele geben<br />
Für die Durchführung des Sinnesparcours mit mehreren Stationen ist ein hoher Personaleinsatz<br />
erforderlich. Je nach Personal und Zeit können auch nur einzelne Stationen mit den Kindern bearbeitet<br />
werden.<br />
Da mit dem Sinnesparcours meist nicht alle Kinder einer Einrichtung erreicht werden bzw. die<br />
teilnehmenden Kinder nur einmalig erreicht werden, ist es zwingend erforderlich, dass die Erzieher<strong>In</strong>nen<br />
einfache Sinnes- und Wahrnehmungsübungen täglich in den KiTa-Alltag integrieren (z.B. zu den<br />
Mahlzeiten Sinneserfahrungen in Verbindung mit Essen und Trinken aufzeigen).<br />
Maßnahme 3.3: Elterninformationen und Elternansprache<br />
Die Erkenntnisse zur Elterninformation und Elternansprache werden nachfolgend näher dargestellt und<br />
haben in der allgemeinen Betrachtung auch für den Bereich Bewegung Relevanz:<br />
Im Rahmen der Elterninformation zur Evaluation Anfang 2007 wurde bereits in 7 Einrichtungen auf<br />
Elternabenden über das Projekt informiert. Auf der anschließenden Facharbeitsgruppensitzung wurde<br />
den Einrichtungen die Gestaltung von Elternabenden zur Einführung in das Projekt angeboten, da hier<br />
offensichtlich noch erhebliche <strong>In</strong>formationsdefizite bestanden und das LIBa-Projekt bei vielen Eltern<br />
anfangs mit den Erhebungen im Rahmen der Evaluation (Fitnesstage) gleichgesetzt wurde.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 61 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Nachfolgend wurden u. a. (Zentral-)Elternversammlungen für ausführliche <strong>In</strong>formationen in den<br />
Einrichtungen genutzt.<br />
Elterninformationsveranstaltungen wurden z.B. zu folgenden Themen durchgeführt:<br />
• Elternabende zur Projektvorstellung und zur Vorbereitung auf die „Fitnesstage“<br />
• Elternabende „Essen und Trinken mit Sinn und Verstand“ (Vortrag zum Thema „Gesunde<br />
Kinderernährung“ der Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>)<br />
• Thematischer Elternabend „Besser essen – mehr bewegen mit Pfiff“ der LIBa als<br />
Zentralelternabend für 2 Kindereinrichtungen (Vorträge zu den Themen Ernährung & Bewegung,<br />
<strong>In</strong>formations- und Verkostungsstände)<br />
• Elternabend „5 am Tag“ zum Obst- und Gemüseverzehr<br />
• Elternabende „Entstehung und Folgen von Übergewicht bei Kindern sowie<br />
Handlungsempfehlungen“ (Vortrag Prof. Luley, <strong>In</strong>stitut für klinische Chemie der Universitätsklinik<br />
Magdeburg)<br />
• Elternabend als Vorbereitung auf Projektwoche „Gesundes Frühstück“<br />
Einführung in die Thematik „Gesundes Frühstück“ (Lebensmittelgruppen, Zuckerrätsel)<br />
Verkostungsstand (Vollkornbrot, „Gemüselollis“, „Drachenfutter“, „Brötchenfrosch“)<br />
<strong>In</strong>formationsstand (Rezepte und Flyer zum Mitnehmen) mit Büchertisch<br />
• Elternabend „Gesunde Kinderernährung“ der Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
Vortrag zum Thema „Gesunde Kinderernährung“<br />
Darüber hinaus wurden diverse Elterninformationsstände inkl. Mitmach- und Verkostungsaktionen in den<br />
Einrichtungen, z.B. zum „Tag der offenen Tür“ oder auf Festen und Veranstaltungen durchgeführt.<br />
Erfolge:<br />
• Erfolgreich war die direkte Ansprache/ Einladung über Elternbriefe (z.B. bzgl. der Teilnahme der<br />
Kinder an der Frühstücksbar oder der Teilnahme an einer Zentralelternversammlung) mit<br />
Rückmeldezettel.<br />
Wichtig: Die <strong>In</strong>formationen werden möglichst allgemeinverständlich in Alltagssprache (ohne<br />
Fachjargon) vermittelt. Das Layout / der Stil muss ansprechend sein (z.B. Schreibschrift). Die<br />
Eltern müssen sich mit ihren Problemen wiederfinden (diesbezüglich war die <strong>In</strong>tegration der<br />
Elterninitiative in das Modellprojekt nützlich). Die Einladungen sollten über die Piloteinrichtungen /<br />
im Namen der Piloteinrichtungen an die Eltern verteilt werden (diese haben das Vertrauen der<br />
Eltern). Nach Möglichkeit sollten die Erzieherinnen / Lehrerinnen die Eltern zudem direkt<br />
persönlich ansprechen und zur Teilnahme motivieren.<br />
• Bekanntmachungen über Pressemitteilungen und Aushänge in Schaukästen und in den<br />
Einrichtungen unterstützen die Ansprache.<br />
• <strong>In</strong>teresse wurde geweckt durch thematische Flyer (z.B. Flyer „Frühstücksversorgung“,<br />
Rezeptflyer als Mitgabe an die Eltern im Rahmen von Kinderkochaktionen)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 62 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• Veranstaltungen mit praktischem Bezug, die die Eltern auch emotional ansprechen<br />
(„Eventcharakter“) garantieren eine hohe Teilnahmebereitschaft: z. B. Elternversammlung, auf<br />
der die Eltern im Anschluss an den Vortragsteil Aktionsstände (z.B. „Der gesunde<br />
Kindergeburtstag“, „Das Schul-Frühstück“, „Bewegungsmaterialien“) anschauen, verkosten und<br />
ausprobieren konnten. Im Vortragsteil sollten interaktive Parts eingebaut werden.<br />
Die Presseberichterstattung zur o. g. Zentralveranstaltung führte zu verstärkten Anfragen von<br />
KiTas und Schulen, die sich ebenfalls um eine erfolgreiche Elternarbeit bemühten.<br />
• „Kinderfreie“ Zeit ist bei jungen Eltern häufig knapp, deshalb sind Veranstaltungen, bei denen die<br />
Kinder mitgebracht werden können, besser besucht, als reine Elternveranstaltungen (z.B.<br />
Familienturnen, Familiensportfeste). Bewährt haben sich Feste oder „Tage der offenen Tür“, um<br />
mit den Eltern zu kommunizieren und diese für die Projektzielstellungen zu sensibilisieren, z.B.<br />
durch Verkostungsaktionen. Sehr erfolgreich war auch die Schuljahresabschlussveranstaltung<br />
der LIBa-Schüler-AG, bei der die Kinder für ihre Eltern ein Buffet vorbereitet hatten und so<br />
Gelerntes unter Beweis stellen konnten. Die Eltern waren durchweg begeistert und lernten<br />
gleichzeitig selbst noch einiges über gesunde Ernährung.<br />
• Angebote, bei denen die Kinder abgegeben werden können (z.B. Wildnistouren) oder die den<br />
Eltern Zeit sparen (z.B. „Gesundes Frühstück“ in der Grundschule) werden i. d. R. ebenfalls sehr<br />
gut angenommen. Es hat sich gezeigt, dass die Eltern durchaus auch bereit sind, für<br />
Dienstleistungen, z.B. für gesunde Ernährungsangebote, wie die <strong>In</strong>anspruchnahme der<br />
vollwertigen Frühstücksversorgung, Geld auszugeben.<br />
• Im Zusammenhang mit Elternversammlungen, Aktionen und Festen wurden Eltern auch<br />
persönlich nach ihren Bedürfnissen befragt. Es wurden Einschreibelisten ausgelegt in Bezug auf<br />
gewünschte Themen für Elternveranstaltungen, es wurde für die Mitarbeit in der Elterninitiative<br />
(<strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche) und für das Begegnungs- / Familienzentrum geworben. Bereits vor<br />
der Fertigstellung des Familienzentrums, gab es <strong>In</strong>teressenbekundungen von Eltern für die<br />
<strong>In</strong>anspruchnahme von Veranstaltungen (z.B. „Kindergeburtstag mit der LIBa“, „Familien kochen<br />
für Familien“).<br />
• 2 Eltern wurden als Übungsleiter für die Familiensportgruppen rekrutiert<br />
• Als Einladung haben sich Elternbriefe mit Rückmeldeabschnitt bewährt, um den Bedarf<br />
einschätzen zu können.<br />
Probleme/ Erkenntnisse:<br />
Erfolglos blieb der Versuch, Eltern zur Mithilfe bei der Vorbereitung des Schulfrühstücks zu bewegen. Die<br />
Ansprache der Eltern erfolgte sowohl über Elternbriefe als auch über Flyer und über die Zeitung. Es<br />
meldeten sich lediglich aufgrund der Pressemitteilung Personen, die aber ein bezahltes<br />
Beschäftigungsverhältnis suchten und nicht zur ehrenamtlichen Mithilfe bereit waren. Als Gründe für das<br />
Ausbleiben einer Beteiligung der Eltern kommen folgende Faktoren in Frage:
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 63 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• Zeitmangel: Schwierigkeiten bei der ehrenamtlichen Einbindung von Eltern aufgrund der<br />
Vollberufstätigkeit (insbesondere in Ostdeutschland sind traditionell die Mütter voll berufstätig)–<br />
Die Eltern sind zur Zeit der Frühstücksvorbereitung (ab 6.30 Uhr) zudem mit ihren eigenen<br />
Kindern befasst.<br />
• mangelnde Wertschätzung des Ehrenamtes in Ostdeutschland<br />
• Regelmäßigkeit der Maßnahme wird als zu verpflichtend empfunden (sporadische Hilfe auf<br />
Festen und Veranstaltungen wird eher wahrgenommen)<br />
Freiwillige, reine Vortragsveranstaltungen, die per Aushang mit Einschreibeliste in den Piloteinrichtungen<br />
angekündigt wurden, z.B. zum Thema Bewegung, wurden überwiegend nicht von den Eltern<br />
angenommen.<br />
Elternansprache:<br />
Die Ansprache der Eltern lief insgesamt erfolgreich, wenn praktische bzw. emotional ansprechende<br />
Maßnahmen bzw. Angebote/ Dienstleistungen zu vermitteln waren und weniger erfolgreich, wenn es um<br />
die Beteiligung an reinen Vortragsveranstaltungen oder um regelmäßige verpflichtende Mitarbeit, z.B. bei<br />
der Frühstücksversorgung, ging. Dieses Phänomen war aber scheinbar nicht nur im LIBa-Projekt<br />
beobachtet, sondern betrifft auch andere Themen, die von den Piloteinrichtungen selbst für Eltern<br />
angeboten werden. Schlussfolgernd sind Angebote für Eltern entsprechend zu gestalten. Das im<br />
Präventionskonzept vorgesehene Angebot einer Vortragsreihe (Maßnahme 3.4) wurde aus diesem Grund<br />
gestrichen.<br />
Zur Teilnahme wurden viele Eltern über persönliche Ansprache der Erzieherinnen motiviert<br />
Die Multiplikatoren aus der Elterninitiative („<strong>In</strong>itiativkreis Vollwertküche“) waren ein wichtiger Baustein im<br />
Rahmen der Elternarbeit, da niemand so gut und authentisch wie die Eltern selbst andere Eltern<br />
ansprechen und motivieren kann. Auch für die KiTas und Schulen kann Eltern-Engagement trotz der<br />
mitunter auftretenden Reibungspunkte eine zunehmend unverzichtbare Unterstützung sein. Dem LIBa-<br />
Team ist es im Rahmen des Modellprojektes nur selten gelungen, direkt mit Elternkuratorien/ Elternräten<br />
in Kontakt zu treten, um Projektinhalte und Angebote zu besprechen, obwohl dies den Piloteinrichtungen<br />
mehrfach angeboten wurde. Kontaktdaten der Elternvertreter waren überwiegend nicht oder nur<br />
schwierig zu bekommen (durften aus Datenschutzgründen von den Piloteinrichtungen wohl nicht<br />
herausgegeben werden). Lediglich 2 x hat ein Elternkuratorium selbstständig LIBa-Verantwortliche zum<br />
Gespräch eingeladen.<br />
Erst mit der Verfügbarkeit des Familienzentrums und der permanenten Präsenz der LIBa im<br />
Freizeitbereich konnten die Eltern gut erreicht werden. Mit der ersten drohenden Schließung des<br />
Familienzentrums im Dezember 2009 solidarisierten sich nicht nur die Kooperationspartner und<br />
Piloteinrichtungen mit dem Projektträger und dem LIBa-Team, erstmals engagierten sich auch<br />
Elternvertreter, wie an der Grundschule <strong>Barleben</strong> oder in weiteren Einrichtungen, und verfassten<br />
Petitionen zur Erhaltung des Familienzentrums.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 64 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Um die Elternkompetenz zu stärken und zur Mitgestaltung zu motivieren, andererseits aber auch den<br />
KiTas und Schulen eventuelle Ängste vor zuviel Einflussnahme der Eltern zu nehmen, wurden im<br />
Familienzentrum mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Darüber hinaus steht das Familienzentrum für<br />
Sitzungen von Elterngremien oder für Klassenfeiern zur Verfügung.<br />
Zukünftig soll die Moderation und Koordination von Arbeitsgruppen bzw. Workshops zu bestimmten<br />
Sachthemen der Elternarbeit durch externe Dritte im Familienzentrum weiter forciert werden, um die<br />
Ressourcen der Elternschaft auch im Sinne der Weiterentwicklung der Einrichtungen nicht ungenutzt zu<br />
lassen.<br />
Maßnahme 3.9: Bio-Wochenmarkt<br />
Im Juli 2008 wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde <strong>Barleben</strong>, der Biohöfegemeinschaft <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> und dem BUND mit der Vorbereitung eines regionalen Biomarktes im Rahmen des Erntefestes im<br />
September in <strong>Barleben</strong> begonnen. Erzeuger wurden direkt angefragt und ein Programm für Kinder<br />
erarbeitet.<br />
Am 27. September fand dann der erste Biomarkt in Kombination mit dem Erntefest in <strong>Barleben</strong> statt, an<br />
dem sich 11 regionale Erzeuger beteiligten. Zum Thema „Fairer Handel“ gestaltete die LIBa hier auch<br />
einen Aktionsstand mit einem „Bananenparcours“, der von Kindern und Erwachsenen durchlaufen<br />
werden konnte. Der NABU <strong>Barleben</strong> e.V. stellte sein Streuobstprojekt vor, demonstrierte das Pressen von<br />
Streuobstsaft und lud zur Saftverkostung ein.<br />
Es war zunächst geplant, in größeren Abständen regelmäßig einen Bio-Abendmarkt kombiniert mit<br />
Umweltbildung und traditionellem Handwerk in <strong>Barleben</strong> durchzuführen.<br />
Erfolge:<br />
• Die <strong>In</strong>tegration des Biomarktes in das Erntefest wurde von vielen Besuchern als attraktive<br />
Ergänzung empfunden, welche die Veranstaltung reichhaltiger und bunter machte.<br />
• Die Organisatoren der Gemeindeverwaltung lernten die Erzeuger kennen und können jederzeit<br />
wieder für andere Veranstaltungen auf die Kontakte zurückgreifen.<br />
• sehr gute Berichterstattung in der Presse/ gute Öffentlichkeitsarbeit durch hoher Besucherzahl<br />
und Direktkontakte<br />
Probleme/Erkenntnisse:<br />
• Die wenigsten Besucher des Erntefestes waren auf größere Einkäufe eingestellt, sondern wollten<br />
wie gewohnt eher feiern und das Bühnenprogramm verfolgen. Dementsprechend blieben die<br />
Umsätze der regionalen Bioerzeuger recht klein und die Motivation der Erzeuger zum<br />
Wiederkommen war eher verhalten.<br />
Schlussfolgerungen / Anpassung der Maßnahme / Begründung<br />
• Stärkere Bewerbung als „Verkaufsmarkt“ über den lokalen Raum hinaus, um die Verkaufserlöse<br />
zu steigern und dadurch Anreize für die regionalen Erzeuger zu schaffen<br />
• Verhandlung mit der Gemeinde, dass Standgebühren entlassen werden, um die Bereitschaft der<br />
regionalen Erzeuger für eine regelmäßige Teilnahme in <strong>Barleben</strong> zu erhöhen
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 65 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
2.2.5 LP Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen.“<br />
Soll<br />
Durchführung einer Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen.“ zur lokalen Strategie<br />
einschließlich Maßnahmen zur Bewegungsförderung im Alltag und zur Reduzierung von<br />
„Verführern“ in der Gemeinde <strong>Barleben</strong><br />
Förderung einer breiten öffentlichen Akzeptanz im lokalen Raum <strong>Barleben</strong> für gesunde Ernährungs- und<br />
Bewegungsstile.<br />
IST<br />
Wesentliches Element dieses Leitprojektes ist die Öffentlichkeitsarbeit sowie gemeindeorientierte<br />
Aktionen, die das Thema Ernährung und Bewegung ganzheitlich vermitteln und sowohl in den Settings<br />
KiTa und Schule als auch im Freizeitbereich ansetzen. Da der Part Ernährung bereits in die<br />
Umweltbildungskampagne integriert wurde, nimmt diese Kampagne insbesondere Aktionen im Bereich<br />
Bewegung, z.B. die Anreizmodelle zur Bewegungsförderung im Alltag, auf. Beide Kampagnen sind eng<br />
miteinander verzahnt. Die Reduzierung der „Verführer“ wurde hier heraus gelöst und, wie bereits<br />
beschrieben, als eigenes Leitprojekt betrachtet.<br />
öffentlichkeitswirksame Aktionen zur Förderung des Bewusstseins<br />
• Öffentlichkeitsarbeit (M 3.12)<br />
• Aktionswochen „<strong>Barleben</strong> macht mobil. <strong>Barleben</strong> is(s)t fit“ (M 3.13)<br />
• Aktionen E + B (M 3.20)<br />
Maßnahmen speziell für Piloteinrichtungen<br />
• Angebotskatalog (M 3.11)<br />
• Wettbewerb „Wer fährt am meisten Rad.“ (M 3.14)<br />
• Anreizmodell „Zu-Fuß-zur-Schule“ (M 3.15)<br />
Maßnahme 3.12: Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bereits vor dem offiziellen Start des Modellprojektes wurde mit Bekanntwerden der Preisträgerschaft der<br />
LIBa eine Presskonferenz der Lokalen <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> „Besser essen. Mehr bewegen.“ in <strong>Barleben</strong><br />
durchgeführt.<br />
Die Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen“ startet dann zusammen mit der<br />
Umweltbildungskampagne im Rahmen einer Auftaktveranstaltung, die gemeinsam mit der LVG <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> durchgeführt wurde, im November 2006.<br />
Im weiteren Verlauf war die Öffentlichkeitsarbeit / Außendarstellung der Lokalen <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ (LIBa) einschließlich der Entwicklung eines entsprechenden Corporate<br />
Designs für ein einheitliches Erscheinungsbild des Netzwerkes maßgebend. Folgende Elemente/<br />
Materialien/ Druckerzeugnisse wurden entwickelt:<br />
• LIBa-Logo<br />
• Aufkleber mit LIBa-Logo in verschiedenen Größen (z.B. für Gemüseknabbertüten, Wettbewerbe)<br />
• Türschilder für die Geschäftsstelle und das Familienzentrum<br />
• T-Shirts mit Logos u. Beschriftung für die Übungsleiter und Projektmitarbeiter<br />
• Schürzen für Kinder u. Erwachsene mit Logos<br />
• Homepage<br />
• Masterfolie für Powerpoint-Präsentationen
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 66 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• Visitenkarten für die Projektmitarbeiter<br />
• Beschriftung des LIBa-Mobils mit Logos<br />
• Ankündigungsplakat und Handzettel f. Aktionswochen 2007<br />
• Projektflyer: Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> „Besser essen. Mehr bewegen.“<br />
• Flyer „Vollwertige Frühstücksversorgung“<br />
• Flyer: „Familienzentrum der LIBa“<br />
• Display „Familienzentrum“<br />
• Display „Vollwertküche“<br />
• Display „Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong>“<br />
• Stadtplan Ernährung und Bewegung für Kinder und Familien (in Kooperation mit dem peb e.V.)<br />
Neben dem LIBa-Logo wurde in Absprache mit der BLE jeweils auch das „Kinderleicht-Regionen“- Logo<br />
für die Außendarstellung genutzt.<br />
Der NABU-Kopfbogen wurde um das Corporate Design der LIBa sowie um eine namentliche Auflistung<br />
aller Kooperationspartner ergänzt und als LIBa-Kopbogen weiterentwickelt, um die Identifikation des<br />
Netzwerkes mit dem Projekt zu fördern.<br />
Darüber hinaus wurde fast jede Maßnahme bzw. Veranstaltung durch <strong>In</strong>formations- oder Rezeptflyer<br />
bzw. Handzettel und Aushänge begleitet, die vom LIBa-Team erarbeitet und in der Geschäftsstelle<br />
ausgedruckt wurden, z.B.:<br />
• Rezeptflyer zu sämtlichen Kochaktionen mit Kinder und Erwachsenen,<br />
• Rezeptflyer zu Buffets,<br />
• Flyer „Bananaday“ / <strong>In</strong>foflyer für Kinder und Eltern/ Pädagogen (wurde allen Kindern der<br />
teilnehmenden Piloteinrichtungen mitgegeben),<br />
• Flyer „Bio-Brotdosen-Aktion an der <strong>In</strong>ternationalen Grundschule“ / <strong>In</strong>foflyer für Eltern/ Pädagogen<br />
(wurde allen Erstklässlern dieser Schule mitgegeben),<br />
• Handzettel (A5) „Bio-Brotdosen-Aktion“ / <strong>In</strong>foflyer für Eltern/ Pädagogen (wurde allen<br />
Erstklässlern der 6 teilnehmenden Schulen im Landkreis mitgegeben),<br />
• Flyer „Gesunde Woche im Hort <strong>Barleben</strong>“ <strong>In</strong>foflyer für Kinder und Eltern/ Pädagogen (wurde allen<br />
Kindern des Hortes <strong>Barleben</strong> mitgegeben),<br />
• Veranstaltungsflyer und Aushänge für die Angebote des Familienzentrum (offene Angebote,<br />
Kurse, Sonderveranstaltungen),<br />
• Aushang-Vorlage für Veranstaltungsankündigungen, die von den Piloteinrichtungen nur noch<br />
ausgefüllt werden mussten (wurden diesen analog und digital bereit gestellt).<br />
Die vom Projektteam vorbereitete und digital zur Verfügung gestellte Vorlage eines<br />
Ankündigungsplakates für LIBa-Veranstaltungen wurde in den seltensten Fällen selbstständig von den<br />
Piloteinrichtungen genutzt und ausgefüllt. Letztendlich haben die LIBa-Mitarbeiter die Vorbereitung<br />
übernommen und den Verantwortlichen in den Einrichtungen übergeben. Aufgabe der Leiter<strong>In</strong>nen /<br />
Multiplikator<strong>In</strong>nen war es, die Aushänge gut sichtbar in ihren Einrichtungen zu platzieren.<br />
<strong>In</strong>sbesondere die Rezeptflyer kamen sehr gut an und wurden gern nachgekocht. Sie sind ein gutes<br />
<strong>In</strong>strument, um die Familien zu erreichen und Personen anzusprechen, die nicht selbst bei den<br />
Veranstaltungen dabei waren.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 67 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Zu fast jeder öffentlichen Veranstaltung wurden Pressemitteilungen als Vorankündigungen<br />
herausgegeben bzw. es wurde die Presse eingeladen oder es erfolgte eine Nachberichterstattung durch<br />
das LIBa-Team, die über den angelegten Email-Verteiler der regionalen Pressestellen jeweils mit einem<br />
Foto zur Aktion verschickt wurde. I.d.R. wurden die so aufbereiteten <strong>In</strong>formationen von der Presse sehr<br />
gern verarbeitet bzw. 1 : 1 übernommen, so dass im Projektverlauf eine Vielzahl an Berichten<br />
veröffentlicht werden konnten, die vom LIBa-Team jahresweise in Pressespiegeln zusammengestellt<br />
wurden. <strong>In</strong>gesamt war die lokale / regionale Presse dem Projekt sehr wohl gesonnen. Darüber hinaus<br />
gab es mehrere Radioberichterstattungen und –beiträge sowie eine Fernsehberichterstattung zum<br />
Projekt. <strong>In</strong> einigen Fällen haben sich Falschinterpretationen im Rahmen der freien Berichterstattung<br />
(ohne Pressetextvorlage der LIBa) als problematisch erwiesen, die im Nachhinein kaum noch wieder gut<br />
zu machen waren.<br />
Auf Veranstaltungen und Festen im lokalen Raum sowie in den Piloteinrichtungen wurde das LIBa-<br />
Projekt mehrfach präsentiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. Aktionsstände und Mitmachparcours<br />
haben sich als gutes, immer aber auch sehr aufwendiges <strong>In</strong>strument erwiesen, um mit den Zielgruppen in<br />
Kontakt zu treten.<br />
Mit der <strong>In</strong>betriebnahme des Familienzentrums lief die Bewerbung der dort stattfindenden Veranstaltungen<br />
über folgende Kanäle:<br />
• Aushänge in den lokalen KiTas und Schulen; z.T. Verteilen von Handzetteln in den<br />
Einrichtungen<br />
• Aushänge an festen Punkten im Ort (Rathaus, Ärzte, Apotheken, Supermärkte…)<br />
• Fallweise Aushänge in Gemeindeschaukästen (kostenpflichtig)<br />
• Aushänge in NABU- und LIBa-Schaukästen<br />
• Mitteilungsblatt der Gemeinde<br />
• Gemeinde-Homepage<br />
• LIBa-Homepage<br />
• Landkreis-Homepage<br />
• Presse und Rundfunk<br />
• Verteiler der Vereine und des Netzwerkes sowie der Sozialeinrichtungen und weiterer<br />
potenzieller Zielgruppen<br />
• Verteiler der LIBa-Mitglieder<br />
• Verteiler der KiTas und Schulen im Landkreis, der Landeshauptstadt sowie der<br />
Nachbarlandkreise (per Email)<br />
Es hat sich als erforderlich erwiesen, sehr zeitig und umfassend zu werben, um die Zielgruppen im<br />
Freizeitbereich zu mobilisieren. Die direkte persönliche Ansprache ist wo immer möglich zu nutzen.<br />
2009 wurde gemeinsam mit der Plattform für Ernährung und Bewegung (peb e.V.) eine<br />
Regionalkonferenz mit dem Titel „Besser essen. Mehr bewegen. - Gemeinsam handeln für gesunde<br />
Kinder“ in <strong>Barleben</strong> durchgeführt. Der Aktionstag mit Spieleparcour, Markt der Möglichkeiten, Fachtagung<br />
und anschließenden Workshops sowie abendlichem Showkochen war ein großer Erfolg.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 68 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Allein am Spieleparcour beteiligten sich über 400 Kinder aus den Piloteinrichtungen. Auch sämtliche<br />
Workshops, die Themen des Modellprojektes inhaltlich vertieft bearbeiteten, waren sehr gut besucht. Auf<br />
der Fachtagung wurden erste Ergebnisse der Evaluation vorgestellt sowie eine Zwischenbilanz zum<br />
Modellprojekt gezogen.<br />
Maßnahme M 3.13: Aktionswochen „<strong>Barleben</strong> macht mobil. <strong>Barleben</strong> is(s)t fit“<br />
Die 3 Aktionswochen 2007- relativ am Anfang des Modellprojektes - sollten zunächst mit vielfältigen<br />
Einzelveranstaltungen und durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit für gesunde Ernährung und<br />
ausreichend Bewegung sensibilisierten, das Modellprojekt bekannt machen und für dieses werben.<br />
Ursprünglich war nur eine Aktionswoche geplant gewesen, da aber für viele der eigens hierfür gebuchten<br />
Ausstellungen schon aufgrund der Kosten eine längere Standzeit sinnvoll war, die teilweise noch über die<br />
3 Wochen hinaus ging, um einen Durchlauf aller Kinder zu gewährleisten, wurde der Zeitraum<br />
entsprechend verlängert.<br />
<strong>In</strong>sgesamt wurden 14 Maßnahmen/ Maßnahmenbündel, mit z.T. mehreren Wiederholungen,<br />
durchgeführt, die sowohl auf den Zielbereich KiTa/ Schule, als auch auf den Zielbereich Freizeit und<br />
Familie ausgerichtet waren. Ca. 80 % der Veranstaltungen fanden innerhalb der Betreuungs- und<br />
Schulzeit statt und wurden sehr gut von den lokalen Piloteinrichtungen angenommen. Angebote der<br />
Projekttage (siehe Umweltbildungskampagne) wurden hier kombiniert mit Angeboten aus dem Bereich<br />
Bewegung. Logistisch und vom Ressourceneinsatz her aufwendige Veranstaltungen wurden den lokalen<br />
Piloteinrichtungen im Zuge dieser Maßnahme zentral angeboten (Kindermusical, Puppenspiel,<br />
Ausstellungen, Sinnesparcours).<br />
An zwei Aktionswochenenden wurden darüber hinaus Familien und Entscheidungsträger/<br />
Multiplikatoren im Freizeitbereich angesprochen. Die Ansprache der Zielgruppen erfolgte direkt über die<br />
Piloteinrichtungen sowie über Plakatwerbung und Verteilung von ca. 1000 Handzetteln in den lokalen<br />
Kindereinrichtungen und Schulen. An den Wochenenden wurden 2 Familiensportfeste, 2<br />
Familienradtouren sowie ein Wildniscamp für Kinder durchgeführt, die jeweils mit gesunden<br />
Ernährungsangeboten gekoppelt waren. So bekamen z.B. alle teilnehmenden Kinder eine bunte<br />
Knabbertüte mit Gemüsestücken. Als zentraler Ausstellungsort wurde an einem Wochenende die<br />
Sekundarschule <strong>Barleben</strong> zur Besichtigung der 4 Wanderausstellungen („Richtig Essen und Trinken mit<br />
Kasimir“, „Werbung und Wirklichkeit bei Kinderlebensmitteln“, „Ökologischer Landbau“ und „Kinderwelt =<br />
Bewegungswelt?“) geöffnet. An einem <strong>In</strong>fostand der LIBa waren Broschüren und <strong>In</strong>fomaterial erhältlich. 2<br />
Kochveranstaltungen für Erwachsene, 2 Familienkochveranstaltungen sowie 2 Veranstaltungen<br />
„Geschmackstraining und Einkaufsberatung“, jeweils im Hauswirtschaftskabinett der Schule, begleiteten<br />
die „Tage der offenen Tür“. <strong>In</strong>sbesondere die Kochveranstaltungen mit einem Vollwert-Showkoch wirkten,<br />
vor allem bei den im Rahmen des V.I.P.-Showkochens geladenen, lokalen Entscheidungsträgern und<br />
Leiterinnen der Piloteinrichtungen in hohem Maße Akzeptanz fördernd. Gleichermaßen unterstützte der<br />
Besuch des Umweltstaatssekretärs <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s im Rahmen der Aktionswochen (einschließlich<br />
Frühstück am Bio-Vollwertbuffet) das Anliegen der LIBa medienwirksam.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 69 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Probleme/ Erkenntnisse:<br />
Die Teilnahme an den Angeboten am Wochenende war, womöglich auch aufgrund äußerer Umstände<br />
(extrem heißes Wetter, Vielzahl von Parallelveranstaltungen) z.T. eher schlecht. Bestätigt hat sich damit<br />
die Erkenntnis, dass die Erreichbarkeit der Zielgruppen im Freizeitbereich schwierig und der<br />
Ressourceneinsatz für gewünschte Effekte größer ist, als für Maßnahmen in den Settings KiTa / Schule.<br />
Die Resonanz der Teilnehmer war in jedem Fall positiv und ließ hoffen, dass mit zunehmender<br />
Bekanntheit bei einer Wiederholung einzelner Angebotsbausteine (z.B. Familiensportfeste) ein noch<br />
größeres <strong>In</strong>teresse der Zielgruppen besteht. Folgende weitere Erkenntnisse konnten mit der<br />
Durchführung der Veranstaltungen gewonnen werden:<br />
• Eltern sind im Freizeitbereich relativ schwer zu mobilisieren – Angebote, bei denen die Kinder<br />
„abgegeben“ werden können bzw. bei denen die Eltern selbst nicht aktiv werden müssen, stoßen<br />
auf größeres <strong>In</strong>teresse.<br />
• Bewegungsangebote sollten immer kombiniert werden mit gesunden Ernährungsangeboten.<br />
Sowohl im Rahmen der Familienradtouren, als auch beim Familiensport wurde festgestellt, dass<br />
Eltern die Effekte der Bewegung auf die Energiebilanz der Kinder häufig durch mitgebrachte<br />
Süßigkeiten zunichte machen.<br />
• Die persönliche Einladung zu Veranstaltungen hat sich für die Zielgruppenerreichung als günstig<br />
erwiesen (Quote: 50% der geladenen Gäste nahmen an der Veranstaltung teil).<br />
• Teilnahmegebühren werden als negativ empfunden.<br />
Die Erfahrungen aus den Aktionswochen bildeten eine wichtige Grundlage für die Präzisierung und<br />
Entwicklung der Angebote für die Piloteinrichtungen und Familien und für die nachfolgende Erarbeitung<br />
des Angebotskatalogs.<br />
<strong>In</strong>sgesamt (Summe aller Einzelangebote) beteiligten sich ca. 1.331 Kinder und 154 Erwachsene<br />
(Lehrer, Eltern, Erzieher) an den Aktionswochen. Im Vergleich zu den Zielvorgaben des<br />
Präventionskonzeptes ist die erreichte Zielgruppengröße als sehr gut zu bewerten.<br />
Als Erfolg kann auch die über Wochen anhaltende Präsenz in den lokalen und regionalen Medien<br />
beurteilt werden. Es wurden 9 Pressemitteilungen verfasst und ein Radiointerview gegeben. Mehr als 22<br />
Presseartikel reflektierten die Veranstaltungen positiv in Tages- und Wochenblättern. <strong>In</strong>sbesondere die<br />
erlebnisorientierten Angebote der Aktionswochen erwiesen sich als gutes <strong>In</strong>strument für eine breite<br />
Öffentlichkeitsarbeit. So konnten über den lokalen Raum hinaus schätzungsweise weitere 10.000–20.000<br />
Menschen (Auflagestärken der Zeitschriften von ca. 50.000 Stück) der Zielgruppen (Eltern, Lehrer,<br />
Erzieher, Entscheidungsträger) über das Projekt informiert und für das Thema sensibilisiert werden.<br />
Maßnahme 3.11: Angebotskatalog<br />
Diese Maßnahme sowie die hier integrierte Maßnahme „Vor-Ort-Beratung“ (M 3.16 Ernährung, M 5.12<br />
Bewegung) wurde vom Max Rubner-<strong>In</strong>stitut, Karlsruhe, vertieft evaluiert.<br />
Die Erarbeitung eines Angebotskatalogs, in dem über 50 regionale Angebote und Anbieter aus den<br />
Bereichen Ernährung, Bewegung und Umweltbildung zusammengetragen wurden, war ein
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 70 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Arbeitsschwerpunkt im Rahmen der <strong>In</strong>tervention in den Piloteinrichtungen. Dieser Katalog wurde noch<br />
2007 an die Piloteinrichtungen übergeben und von diesen 2008 (organisiert vom LIBa-Team) und 2009<br />
(weitestgehend selbstständig organisiert) in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit der Recherche<br />
der regionalen Anbieter wurden auch Angebotslücken ermittelt, die das LIBa-Team bedarfsorientiert mit<br />
gezielt neu konzipierten Maßnahmen ausfüllte. <strong>In</strong> diesem Kontext wurden z.B. die Maßnahmen „Kochen<br />
mit Kindern“ und „Sinnesparcours für KiTa-Kinder“ sowie „Wildnistouren/ Wildniscamps“ neu entwickelt.<br />
Viele bereits zuvor im Rahmen des Modellprojektes definierte Maßnahmebündel und Maßnahmen, wie<br />
„Elternveranstaltungen“, „Schüler-AG“, „Familiensportfeste“ und sämtliche Impulsangebote aus der<br />
initialen Vollwertküche finden sich im Angebotskatalog wieder, der als Kommunikationsinstrument genutzt<br />
wurde, um die Maßnahmen unter die Zielgruppen zu bringen. Konzeptionell untersetzt wurden die<br />
Maßnahmen der LIBa - auch aus Zeitgründen – in den meisten Fällen erst, als nach der ersten<br />
Abfragerunde in den Piloteinrichtungen klar war, welche Maßnahmen die Einrichtungen tatsächlich in<br />
Anspruch nehmen wollten. D.h. die Piloteinrichtungen hatten insbesondere im ersten Jahr freie Auswahl<br />
und den Anreiz, dass die Maßnahmen sowohl über das Modellprojekt finanziert als auch vom LIBa-Team<br />
organisiert und begleitet wurden. Es ist anzunehmen, dass gerade zu Beginn des Projektes diese<br />
„Motivationsinstrumente“ überhaupt erst den Zugang zu den Piloteinrichtungen, die regelmäßig mit einer<br />
Vielzahl an Projekten und Angeboten konfrontiert werden, ermöglichten bzw. erleichterten. Im Falle des<br />
Angebotskatalogs waren die Maßnahmen ein „Geschenk“ und nicht vordergründig eine zusätzliche<br />
Belastung. Vor diesem Hintergrund konnte das für den weiteren Projektverlauf notwendige Vertrauen<br />
aufgebaut werden.<br />
Nachteil des recht liberalen Auswahlverfahrens war, dass in vielen Fällen weniger langfristig inhaltlich<br />
seitens der Einrichtungen geplant wurde, sondern insbesondere Aktionen mit Kindern, wie der „Besuch<br />
auf dem Biobauernhof“ oder „Kinderkochen“ begehrt waren.<br />
Dieses Defizit konnte dadurch ausgeglichen werden, dass alle Piloteinrichtungen laut<br />
Kooperationsvereinbarung dazu verpflichtet waren, sowohl ihre Multiplikator<strong>In</strong>nen zu den gezielt vom<br />
LIBa-Team bzw. Netzwerkpartnern (z.B. die Verbraucherzentrale) initiierten Multiplikatorenschulungen<br />
zu den Themenfeldern „gesunde Ernährung“ und „Bewegungsförderung“ zu schicken, als auch das Vor-<br />
Ort-Coaching / die Vor-Ort-Beratung der Ernährungs- und Bewegungsfachleute des LIBa-Teams in<br />
Anspruch zu nehmen.<br />
Phase 1:<br />
Auf der Facharbeitsgruppensitzung „KiTa und Schule“ im September 2007 wurde den Piloteinrichtungen<br />
der im August 2007 abschließend bearbeitete Angebotskatalog mit 48 frei wählbaren, fakultativen<br />
Maßnahmen vorgestellt und übergeben. Geordnet nach den Bereichen Ernährung und Bewegung sowie<br />
nach den Zielgruppen (Kinder, Eltern, Erzieher<strong>In</strong>nen/ Lehrer<strong>In</strong>nen, Familien, Multiplikatoren) waren die<br />
einzelnen Angebote und Maßnahmen des LIBa-Netzwerkes sowie weiterer regionaler Akteure hier<br />
übersichtlich dargestellt.<br />
Weiterhin erhielt jede Piloteinrichtung einen „Medienkoffer“ mit ausgewählten Medien zu den Themen<br />
Ernährung und Bewegung zur eigenständigen Nutzung im Rahmen der pädagogischen Arbeit in den<br />
Einrichtungen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 71 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Den Piloteinrichtungen wurden Rückmeldebögen für Veranstaltungswünsche übergeben, die bis Ende<br />
des Jahres in der LIBa-Geschäftsstelle eingereicht werden sollten.<br />
Mit Eingang der Rückläufe fanden parallel zur Sichtung und Strukturierung der nachgefragten<br />
Maßnahmen bereits erste Gespräche mit Kindereinrichtungen bezüglich der Planung, Ausgestaltung bzw.<br />
Modifizierung einzelner Maßnahmen statt, um zu gewährleisten, dass im Januar ohne weiteren<br />
Zeitverlust sofort mit der Umsetzung begonnen werden konnte.<br />
Nach erfolgter Budget- und Zeitplanung und unter der Voraussicht, dass 2008 weitere personelle und<br />
finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen bzw. erschlossen werden, wurde der Umsetzung von 115<br />
angefragten Angeboten zugestimmt (durchschnittlich 10 Angebote pro Einrichtung).<br />
Die Häufigkeit der Angebotsnutzung durch die Piloteinrichtungen im Jahr 2008 ist in den nachfolgenden<br />
Grafiken dargestellt.<br />
Angebotsnutzung_Ernährung_Kinder<br />
Angebotsnutzung_Bewegung_Kinder<br />
E.I.21<br />
E.I.20<br />
E.I.19<br />
E.I.18<br />
Streuobstw iese<br />
E.I.16<br />
Bauernhofbesuch<br />
Puppentheater<br />
E.I.13<br />
E.I.12<br />
E.I.11<br />
Gesunde Mitgebsel<br />
E.I.9<br />
Geschmacksunterr<br />
Sinnesschulung<br />
E.I.6<br />
E.I.5<br />
E.I.4<br />
Kochen mit Kindern<br />
E.I.2<br />
Sinnesparcours<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Häufigkeit<br />
Wettbew erb: "Wer fährt<br />
am meisten Rad?"<br />
"Zu Fuß zur Schule"<br />
Kinderrückenschule<br />
Wildnistour<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />
Häufigkeit<br />
Abb. 7 + 8:<br />
Angebotsnutzung 2008 für Kinder<br />
Angebotsnutzung_Ernährung_Eltern, Erzieher<strong>In</strong>nen,<br />
Lehrer<strong>In</strong>nen<br />
Angebotsnutzung_Bewegung_Eltern, Erzieher<strong>In</strong>nen,<br />
Lehrer<strong>In</strong>nen<br />
Vortrag Vollw erternährung<br />
Vortrag zum Thema Übergew icht<br />
Vortrag zum Thema Bio<br />
Kochveranstaltung<br />
Schulung "Gesunde Kleinigkeiten schnell<br />
zubereitet"<br />
Einkaufstraining<br />
Elternabend "Essen und Trinken mit Sinn und<br />
Verstand"<br />
Elternabend "5 am Tag"<br />
"Fit & Vital"<br />
"Sportkinder"<br />
Fachtagung Elementarbereich (Sportjugend)<br />
Fortbildung Primarbereich (Sportjugend)<br />
Fortbildung Elementarbereich (Sportjugend)<br />
Vortrag "Kinder in Bew egung"<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Häufigkeit<br />
0 1 2 3<br />
Häufigkeit<br />
Abb. 9 + 10<br />
Angebotsnutzung 2008 für Erzieher<strong>In</strong>nen/ Lehrer<strong>In</strong>nen<br />
Vereinbart wurde, dass Fahrtkosten sowie eine Unkostenbeteiligung am Lebensmitteleinsatz von den<br />
Einrichtungen selbst zu tragen sind. Die Terminkoordination und –organisation in Abstimmung mit den<br />
Piloteinrichtungen oblag der Sportwissenschaftlerin des LIBa-Teams.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 72 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
2. Phase:<br />
<strong>In</strong> der 2. Phase wurde der Angebotskatalog 2008 um 21 zusätzliche Maßnahmen bedarfsorientiert<br />
ergänzt. Die neuen Maßnahmen wurden zum einen auf Anregungen der Piloteinrichtungen und zum<br />
anderen aufgrund der Auswertung der bisherigen Angebotsnutzung sowie basierend auf den Coaching-<br />
Ergebnissen aufgenommen. So zeigte sich, dass beispielsweise Angebote aus dem Bereich<br />
Umweltbildung von den Kindereinrichtungen und Schulen im Jahr 2008 sehr gefragt waren.<br />
Aufgrund dieser Tatsache wurde der Angebotskatalog um acht Angebote aus dem Bereich Ernährung/<br />
Umweltbildung (5 Bio-(Bauern)höfe, Bienenhauses Magdeburg, Schau- und Nutzgarten einer<br />
Kleingartenanlage, Öko-Zentrum in Magdeburg) erweitert.<br />
Im Bereich Ernährungserziehung kamen der Sinnesparcours für KiTa-Kinder sowie der „aid-<br />
Ernährungsführerschein“ der Landfrauen dazu. Aus dem Bereich Bewegungsförderung/Umweltbildung<br />
kamen sechs Angebote dazu (zwei verschiedene Fahrradtouren, Ziegen-Trekking und drei Angebote der<br />
Sportjugend im KSB Börde e.V.). Hinzu kamen weiterhin eine Themenshow, Angebote des<br />
Gesundheitsamtes sowie des Jugendzahnärztlichen Dienstes im Landkreis Börde, erste geplante<br />
Angebote des zu dem Zeitpunkt noch im Bau befindlichen Familienzentrums sowie das Angebot eines<br />
regionalen Lieferservices für Bio-Produkte.<br />
Eine zusätzliche Ergänzungstabelle mit wichtigen <strong>In</strong>formationen zu den bereits bestehenden Angeboten<br />
(<strong>In</strong>formationen zur Zielgruppe, zur Gruppengröße, zum Ablauf, zur Anfahrt, zu den Kosten und zum<br />
Ansprechpartner) rundete den Angebotskatalog ab. Die Einrichtungen wurden nunmehr in die Lage<br />
versetzt, sich direkte mit den Anbietern abzustimmen. Maßnahmen, die sich als nicht nutzbar erwiesen<br />
hatten (z.B. die Angebote von EUROTOQUES, für die es in der Region keinen verfügbaren Koch gab),<br />
wurden in der ergänzten Übersicht entsprechend gekennzeichnet und sollen bei einer Überarbeitung des<br />
Katalogs herausgenommen werden. Ferner wurde der Angebotskatalog um eine Auflistung möglicher<br />
Busunternehmen zur Organisation der An-/ Abreise erweitert. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden die<br />
Kindereinrichtungen und Schulen so mit allen verfügbaren <strong>In</strong>formationen ausgestattet, um perspektivisch<br />
möglichst eigenverantwortlich die Organisation und Planung der Angebote zu übernehmen. Das Projekt-<br />
Team unterstützte in der 2. Phase der Angebotsnutzung, indem es bei mehrfacher Nachfrage bestimmter<br />
Angebote den Erstkontakt zum Anbieter herstellte und Termine bzw. zentrale Veranstaltungen<br />
koordinierte.<br />
Die Aushändigung des erweiterten Angebotskataloges erfolgte im Rahmen der<br />
Facharbeitsgruppensitzung im Herbst 2008. Die Einrichtungen hatten wiederum die Möglichkeit,<br />
Angebote für das Jahr 2009 bis zum Endes des Jahres 2008 auszuwählen.<br />
Die Teilnehmer der Sitzung (sowohl Multiplikatoren der Einrichtungen als auch Einrichtungsleitungen)<br />
erhielten umfangreiche Erläuterungen zur Nutzung des Angebotskataloges. So wurden die Vertreter der<br />
Einrichtungen darauf hingewiesen, dass im Zuge der Verstetigung der Angebotsnutzung sowohl die<br />
Organisation der Angebote als auch deren Finanzierung Schritt für Schritt an die Piloteinrichtungen<br />
abgegeben werden soll. Die Multiplikatoren wurden wiederholt darauf hingewiesen, dass die Kosten für<br />
Verpflegung sowie für die Anfahrt von den Einrichtungen selbst getragen werden müssen. Ausnahmen<br />
waren nur auf schriftlichen Antrag mit Begründung möglich. Die Kosten für die eigentliche Durchführung<br />
der Maßnahmen wurden zunächst weiter über das Projekt getragen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 73 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Die Angebotsauswahl erfolgte in den Piloteinrichtungen auf unterschiedlichen Wegen. Entweder erfolgte<br />
die Auswahl ausschließlich über die Einrichtungsleitung oder die Leitung verständigte sich mit den<br />
entsprechenden Multiplikatoren. Z. T. wurde der Katalog auch in die Gruppen gegeben, so dass die<br />
Auswahl gruppen- bzw. klassenweise erfolgte, d.h. jede einzelne Lehrerin/Erzieherin die Auswahl für ihre<br />
Gruppe/Klasse selbst traf. Leider wurde der Angebotskatalog wohl kaum an die Elternvertreter<br />
weitergegeben, obwohl die LIBa-Mitarbeiter mehrfach darauf hingewiesen hatten, so dass die Eltern in<br />
den meisten Fällen nicht an der Auswahl beteiligt wurden.<br />
Die Auswertung der vorliegenden Rückmeldebögen für das Jahr 2009 ergab folgendes Bild:<br />
Angebotsnachfrage_Piloteinrichtungen 2009<br />
Freie Waldorfschule<br />
Ev. GS Magdeburg<br />
0<br />
0<br />
GS <strong>Barleben</strong><br />
21<br />
Kita "Spielstübchen"<br />
2<br />
Kita "Prester"<br />
10<br />
Kita "Birkenwichtel"<br />
5<br />
Kita "Gänseblümchen"<br />
10<br />
Kiga "Barleber Schlümpfe"<br />
14<br />
Kita "Parkräuber"<br />
8<br />
Kinderkrippe "Jenny Marx"<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Anzahl der Angebote<br />
Abb. 11: Angebotsnachfrage gesamt nach Piloteinrichtungen für das Jahr 2009<br />
Angebotsnachfrage_Ernährung_Kinder 2009<br />
Angebot des Gesundheitsamtes<br />
Zahnshow "Pipo & Pipolina"<br />
Vortrag Bauernhofbesuch<br />
Streuobstwiese<br />
Puppentheater<br />
Kindermusical<br />
Schüler-AG<br />
Gesunde Mitgebsel<br />
Geschmacksunterricht<br />
Kochen mit Kindern<br />
Schmecken mit allen Sinnen<br />
Sinnesparcours für Grundschüler<br />
Sinnesparcours für Kita-Kinder<br />
Häufigkeit<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
Abb. 12: Angebotsnachfrage - Ernährungsangebote für Kinder 2009
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 74 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Angebotsnachfrage_Bewegung/Umweltbildung_Kinder 2009<br />
Ziegen-Trekking<br />
Buckauer Bienenhaus<br />
Vorderm ühle Elbeu<br />
Glinder Ziegenhof<br />
Schau- und Nutzgarten<br />
Begleitete Sportbeschäftigung<br />
Wettbewerb: "Wer fährt am m eisten Rad?"<br />
"Zu Fuß zur Schule"<br />
Kinderrückenschule<br />
Wildnistour<br />
0 1 2 3 4 5 6 7<br />
Häufigkeit<br />
Abb. 13: Angebotsnachfrage - Bewegungsangebote für Kinder 2009<br />
Angebotsnachfrage_Ernährung_Eltern 2009<br />
Angebotsnachfrage_Bewegung_Eltern 2009<br />
Vortrag "Was heißt vollw ertig essen und trinken"<br />
Vortrag zum Thema Übergew icht<br />
Vortrag zum Thema Bio<br />
Kochveranstaltung "Was koche ich für Kinder"<br />
Schulung "Gesunde Kleinigkeiten schnell zubereitet"<br />
Einkaufstraining<br />
Elternabend "Essen und Trinken mit Sinn und Verstand"<br />
Vortrag "Kinder in<br />
Bew egung"<br />
Elternabend "5 am Tag"<br />
0 1 2 3<br />
Häufigkeit<br />
0 1 Häufigkeit 2<br />
Abb. 14 + 15: Angebotsnachfrage Eltern für 2009<br />
• <strong>In</strong>sgesamt wurden ca. 70 Maßnahmen von den Kindereinrichtungen und Schulen ausgewählt<br />
(die schon etablierten, regelmäßigen Angebote, wie „Frühstücksversorgung“ und „Schüler-AG“,<br />
kommen hier noch hinzu).<br />
• Es wurden hauptsächlich Angebote für Kinder ausgewählt (Anzahl: ca. 62).<br />
• Aus dem Bereich Ernährung wurden hauptsächlich folgende Angebote für Kinder ausgewählt:<br />
Kochen mit Kindern, Sinnesparcours/ Sinnesschulung, Besuch einer Streuobstwiese.<br />
• Aus dem Bereich Bewegung/Umweltbildung wurden hauptsächlich folgende Angebote für Kinder<br />
ausgewählt: Wildnistour, Bauernhofbesuch.<br />
• Es wurden kaum Angebote für Eltern, Lehrer<strong>In</strong>nen und Erzieher<strong>In</strong>nen ausgewählt (Anzahl: ca. 8<br />
Angebote)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 75 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• Es gab Piloteinrichtungen, die sehr viele Angebote in Anspruch genommen haben und<br />
Einrichtungen, die kaum Angebote nachfragten<br />
Probleme/Erkenntnisse:<br />
Trotz des durchaus vorhandenen Bedarfs (siehe Vor-Ort-Coaching), auf den auch in<br />
Facharbeitsgruppensitzungen hingewiesen wurde, waren nur wenige Veranstaltungen für Eltern,<br />
Lehrer<strong>In</strong>nen und Erzieher<strong>In</strong>nen seitens der Piloteinrichtungen angefragt wurden. <strong>In</strong>sbesondere im<br />
Kleinstkindbereich (Kinderkrippe), der zur Enttäuschung der Mitarbeiter<strong>In</strong>nen dieser Einrichtungen kaum<br />
Aktionen für Kinder nutzen konnte (die Kinder waren einfach noch zu jung), waren Eltern- und<br />
Pädagogenschulungen jedoch die Mittel der Wahl für eine zielgerichtete <strong>In</strong>tervention. Aufgrund dieser<br />
Tatsache wurde das Vor-Ort-Coaching nachfolgend stärker für die individuelle Vermittlung von<br />
Bildungsinhalten gegenüber den Pädagogen genutzt. Die Eltern wurden dann effektiv erst mit der<br />
Verfügbarkeit des Familienzentrums erreicht und für die Teilnahme an bildungsbezogenen Maßnahmen<br />
mobilisiert.<br />
Da die Rückläufe bzgl. der Angebotsnutzung teilweise sehr schleppend eingingen, musste teilweise<br />
mehrfach telefonisch nachgehakt werden. <strong>In</strong>sbesondere nach der Ausreichung der<br />
Ergänzungsunterlagen hatte man manchmal den Eindruck, dass diese in den Einrichtungen nicht<br />
weitergegeben bzw. nicht mit dem schon vorliegenden 1. Teil des Angebotskatalogs zusammengefügt<br />
wurden. Darüber hinaus führte eine stärkere Kostenbeteiligung in der 2. Nutzungsphase häufig zu<br />
Missstimmungen: Man wollte oder konnte nicht allen Eltern die zusätzlichen finanzielle Belastungen<br />
zumuten.<br />
Material- und Medienausleihe<br />
Bereits Anfang 2007 hatte jede Piloteinrichtung einen umfangreichen „Medienkoffer“ mit ausgewählten<br />
Medien zu den Themen Ernährung und Bewegung geschenkt bekommen, welcher über das LIBa-<br />
Modellprojekt finanziert worden waren.<br />
Mit dem Angebotskatalog wurden den Kindereinrichtungen und Schulen jeweils in Phase 1 und 2 aktuelle<br />
Medien- und Materialisten ausgehändigt, in denen die nach und nach angeschafften und in der LIBa-<br />
Geschäftsstelle verfügbaren Medien und Materialien aus den Bereichen Ernährung/Bewegung/<br />
Umweltbildung aufgeführt waren (mit Titel, Herausgeber, Schlagwörtern und Zielgruppe). Die<br />
Einrichtungen hatten die Möglichkeit, diese Medien und Materialien in der Geschäftsstelle der LIBa<br />
kostenlos auszuleihen.<br />
Aus dem Bereich Ernährung standen den Kindereinrichtungen und Schulen folgende Medien und<br />
Materialien zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung:<br />
• Bilderbücher, Fachbücher, Rezeptsammlungen, Broschüren<br />
• Ordner, Medienpakete und Spiele zur Ernährungserziehung<br />
• aid-Ernährungspyramide als Wandsystem aus Stoff mit Fotokarten<br />
• Kassetten und CD’s mit Geschichten und Liedern<br />
• Getreidemühle, Getreideflocker, Keimgerät, Ernährungspyramide aus Holz zum Bestücken,<br />
Fühlboxen, Sudoku-Spielbrett u.v.m.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 76 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Die Ausgabe der Medien und Materialien erfolgte zunächst in der Geschäftsstelle, später im<br />
Familienzentrum.<br />
Aus dem Bereich Bewegung standen den Kindereinrichtungen und Schulen folgende Medien und<br />
Materialien zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung:<br />
• Bücher, CD´s mit Liedern und Spielen<br />
• Kleinmaterialien, z.B. Jonglierteller, -tücher, -bälle, Sportfliesen, Bälle, Kriechtunnel,<br />
Schwungtuch, Bohnensäckchen u.v.m.<br />
• Großmaterialien, z.B. Trampoline, Rollbretter, Stelzen, Laufskier,<br />
• Hengstenberg-Pickler-Geräte<br />
Die Ausgabe der Bewegungsmaterialien (z.B. für die Übungsleiter der Familiensportgruppen) erfolgte auf<br />
Anfrage. Nach Absprache mit dem LIBa-Team wurde auch der Transport der Großmaterialien, z.B. für<br />
Sport- oder Sommerfeste, in die jeweilige Einrichtung organisiert.<br />
Aus dem Bereich Umweltbildung standen den Kindereinrichtungen und Schulen folgende Medien und<br />
Materialien zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung:<br />
• Bücher, Broschüren, Medienpakete, Spiele<br />
• Becherlupen, Kescher, Blumenpressen, Naturforscherset u. v. m.<br />
Neue Ausleihmedien und –materialien wurden den Piloteinrichtungen im Rahmen der<br />
Facharbeitsgruppentreffen regelmäßig vorgestellt und demonstriert. <strong>In</strong> diesem Rahmen wurden jeweils<br />
auch die aktualisierten Medien- und Materiallisten an die Piloteinrichtungen verteilt.<br />
Eine intensive Nutzung der Bewegungsmaterialien erfolgte in der ersten Modellprojektphase<br />
insbesondere durch die Übungsleiter der Familiensportgruppen.<br />
Von den Piloteinrichtungen wurden die Materialien insbesondere im Rahmen des Coachings sowie zu<br />
(Sport-)Festen recht stark genutzt. Bereits in der Modellphase gingen nicht zuletzt aufgrund der<br />
Presseberichterstattung und der vielen Fortbildungen im Familienzentrum vermehrt Nachfragen von<br />
Kindereinrichtungen und Schulen außerhalb des Kreises der Piloteinrichtungen bzgl. der Ausleihe von<br />
Medien und Materialien in der Geschäftsstelle ein.<br />
Zur Nutzung der Hengstenberg-Pickler-Materialien im Bewegungsbereich wurden mehrere<br />
Schulungsveranstaltung im Familienzentrum / Toberaum durchgeführt. Eine Ergänzung des bereits<br />
vorhandenen Bestandes an Bewegungsmaterialien / -geräten aus Holz, mit denen basierend auf der<br />
Bewegungspädagogik nach Hengstenberg und Pickler gearbeitet werden kann, wurde 2010<br />
vorgenommen. Der Bestand wurde insbesondere ergänzt um Elemente für Kleinstkinder / für den<br />
Krippenbereich, die zum einen im Familienzentrum genutzt werden (für Krabbelgruppe, PEKIP, offene<br />
Bewegungsgruppen, Bewegungsstunden mit Kinderkrippe, Seminare und Kurse für Erzieher<strong>In</strong>nen und<br />
Multiplikatoren), aber auch von Kindereinrichtungen zur Erprobung / Nutzung direkt in den Einrichtungen<br />
und von Übungsleitern entliehen werden können.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 77 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Während der Öffnungszeiten des Familienzentrums können die Kinder aus den verfügbaren Geräten und<br />
Materialien völlig ungezwungen ihre eigene Bewegungslandschaft bauen, experimentieren und sich<br />
ausprobieren (siehe Prinzip der „Bewegungsbaustelle“).<br />
Aktuell werden die Ausleihoptionen über die LIBa-Homepage beworben und stehen somit einem großen<br />
Nutzerkreis zur Verfügung. Häufig kommen Pädagogen, die bereits Weiterbildungen im Familienzentrum<br />
besucht haben, um sich Medien und Materialien auszuleihen. Teilweise werden dafür sogar weite<br />
Anfahrten in Kauf genommen.<br />
Maßnahmen M 3.14: Wettbewerb „Wer fährt am meisten Rad“ u. M 3.15: „Zu-Fuß-zur-Schule“<br />
Seit 2007 richten das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. und der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) jedes<br />
Jahr im September die Aktionswoche „Zu-Fuß-zur-Schule“ aus und rufen Grundschulen und auch KiTas<br />
zum Mitmachen auf. Die Grundschule <strong>Barleben</strong> beteiligte sich als LIBa-Piloteinrichtung im Rahmen des<br />
Leitprojektes „Bewegungsförderung im Alltag“ 2009 an der Aktionswoche: <strong>In</strong> Abstimmung mit Eltern,<br />
Lehrern und Schulleitung wurde eine Woche lang erprobt, wie die Kinder auf sichere und gleichzeitig die<br />
Gesundheit und Selbstständigkeit fördernde Weise auch ohne Auto zur Schule gelangen können.<br />
Das Projektteam hatte zuvor ein auf die lokale Situation abgestimmtes Konzept erarbeitet.<br />
Zunächst wurden die Schulwege der Kinder analysiert und drei Sammelstellen („Zu-Fuß-zur-Schule-<br />
Haltestellen“) für die Schüler der ersten bis dritten Klassen in <strong>Barleben</strong> eingerichtet. Von hier aus konnten<br />
die Kinder morgens in Begleitung von Eltern und Helfern aus dem LIBa-Team zu Fuß ihren Weg zur<br />
Schule antreten. Und Mitlaufen lohnte sich, denn für jeden bewegten Schulweg gab es einen LIBa-<br />
Aufkleber. Gesammelt wurde klassenweise und am Ende der Woche konnte eine Klasse als Gewinner<br />
geehrt werden.<br />
Für die Schüler der 4. Klassen wurde der Wettbewerb „Wer fährt am meisten Rad“ gestartet.<br />
Die Aktionswoche und die Wettbewerbe sollten Eltern und Kindern erste Impulse geben, auch zukünftig<br />
alltägliche Wege häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Es hat sich gezeigt, dass in<br />
unserer (auto-)mobilen Welt kreative Lösungen und Anreize sinnvolle <strong>In</strong>strumente zur Motivation sein<br />
können.<br />
Die Maßnahmen sind mit der Durchführung der Aktionswoche „Zu-Fuß-zur-Schule“ inkl. Wettbewerb<br />
„Wer fährt am meisten Rad?“ im September 2009 an der Grundschule <strong>Barleben</strong> planmäßig<br />
abgeschlossen worden. Für beide Maßnahmen existieren Konzepte / Leitfäden, die eine unkomplizierte<br />
Wiederholung auch an anderen Schulen ermöglicht.<br />
Die Leitfäden sollen im Rahmen der Ausweitung / Übertragung in den Landkreis an anderen<br />
Grundschulen vorgestellt und diesen zur Nutzung angeboten werden.<br />
Maßnahmen 3.20: Aktionen zu den Themen Ernährung und Bewegung<br />
Im Rahmen dieser Maßnahme wurden Aktionen quantitativ erfasst, die sowohl den Ernährungs- als auch<br />
den Bewegungspart integrierten. Die ganzheitliche und komplexe Betrachtung von gesunder Ernährung<br />
und ausreichend Bewegung war ein wichtiges Anliegen im Rahmen des Modellprojektes, da festgestellt<br />
wurde, dass beides noch viel zu häufig isoliert voneinander „gelebt“ wird. So sind Sportfeste mit<br />
Süßigkeiten, Pommes und Cola häufig die Regel.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 78 - Februar 2011<br />
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Im Rahmen der LIBa-Aktionen wurde versucht, beide Themenfelder miteinander so gut es geht zu<br />
verknüpfen. So wurde z.B. auf den Familiensportfesten eine gesunde Verpflegung angeboten und mit<br />
Obst motiviert. Bei den Familiensportgruppen wurde auf Trinkpausen mit ungesüßten Getränken wert<br />
gelegt und die Kochaktionen für Kinder im Familienzentrum waren von Bewegungspausen im Toberaum<br />
begleitet. Auch in Elternversammlungen wurden Bewegungspausen integriert.<br />
Gesunde Verpflegung, zumindest eine Obstpause, gab es während der Wildnistouren oder bei den<br />
Streuobstwiesenbesuchen, begleitend zu Kursen und Schulungen sowie im Rahmen der offenen<br />
Angebote im Familienzentrum.<br />
Aktionstage, Aktionswochen und Aktionsstände der LIBa kommunizierten ebenfalls wo immer möglich<br />
beide Themen.<br />
2.2.6 LP Prophylaxemodell<br />
Soll<br />
Prophylaxemodell zur frühzeitigen Betreuung und Aufklärung junger Familien in <strong>Barleben</strong> sowie<br />
im Einzugsbereich der Stadt Wolmirstedt über die Bedeutung von gesunder Ernährung und<br />
Bewegung für die Entwicklung ihres Kindes einschließlich Vermittlung von<br />
Handlungskompetenzen unter Anwendung neuer Zugangswege für sozial schwache und<br />
bildungsferne Schichten<br />
Die Kursangebote werden von 60 % der angesprochenen Familien mit Kindern von 0 bis 5 Jahre<br />
angenommen.<br />
80 % der Eltern verfügen nach der Teilnahme über anwendungsbezogene Kenntnisse bzgl. der<br />
Bedeutung von gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung für die Entwicklung ihres Kindes<br />
IST<br />
Dieses Leitprojekt konnte erst mit großer Verzögerung intensiv bearbeitet werden, da zeitliche und<br />
personelle Ressourcen fehlten. Folgende Maßnahmen wurden in der Modellphase durchgeführt:<br />
• Vorplanung / Expertenworkshop (M 4.1)<br />
• Familienkurse (M 4.3) modifiziert<br />
Maßnahme 4.1: Vorplanung / Expertenworkshop<br />
Für das Prophylaxemodell wurde zunächst ein Umsetzungsleitfaden erarbeitet, der mit den relevanten<br />
Akteuren (Verbraucherzentrale, Gesundheitsamt des LK, <strong>In</strong>stitut für klinische Chemie) in Beratungen<br />
diskutiert wurde. Weiterhin verabredete man eine Zeitschiene und das LIBa-Team übergab ausgewählte<br />
Vorlagen (<strong>In</strong>foflyer für Eltern) aus anderen Modellregionen in Absprache mit den jeweiligen Trägern und<br />
der BLE an die Experten zur Prüfung und Kommentierung. Die Rückläufe hierzu machten deutlich, dass<br />
inhaltliche Änderungen durchaus angebracht und notwendig sind.<br />
Es wurden darauf hin weitere Experten befragt, die zusammenfassende Empfehlungen für Eltern<br />
erarbeiteten, welche auf Handzetteln / Einlegern für die U-Vorsogehefte von den Kinderärzten an die<br />
Eltern mitgegeben werden sollen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 79 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Mitarbeit an der inhaltlichen Erarbeitung der Handzettel zu den Vorsorgeuntersuchungen:<br />
• Gesundheitsamt des Landkreises Börde<br />
• Diplom-Oecotrophologin des LIBa-Teams<br />
• Sportwissenschaftlerin des LIBa-Teams<br />
• Soziologin des LIBa-Teams<br />
• Sport- und Behindertenpädagogin des Bewegungswerkstatt Magdeburg e.V.<br />
• Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
• Projektbüro SPOG Magdeburg<br />
• <strong>In</strong>stitut für Klinische Chemie, Universitätsklinik Magdeburg<br />
• Fachschwester für klinische Ernährung und Diabetesassistenz der Adipositasberatungsstelle des<br />
Klinikums Magdeburg Olvenstedt<br />
• freie Diplom-Oecotrophologin<br />
Die Durchführung eines Expertenworkshops mit Ärzten und Hebammen erwies sich als nicht realisierbar.<br />
Stattdessen wurden bilaterale Gespräche geführt.<br />
Das Layout für die Handzettel / Einleger einschließlich anhängender Gutscheine für den Besuch der<br />
Kurse im Familienzentrum sollen im nächsten Schritt erarbeitet werden. Der Druck in zunächst geringer<br />
Auflage ist geplant.<br />
Die Umsetzung der Maßnahme ist in Kooperation mit dem Landkreis Börde vorgesehen und Bestandteil<br />
des Verstetigungskonzeptes.<br />
Maßnahme 4.3: Familienkurse<br />
Im ersten Halbjahr 2010 wurden - unterstützt durch externe Experten - folgende Kurskonzepte inkl.<br />
Handouts für die angesprochenen Schwangeren und Eltern erarbeitet, die noch während der<br />
Modellprojektphase partiell in die Umsetzung gehen konnten:<br />
1. „Gesunde Mutter – gesundes Kind“<br />
Kurs für Schwangere<br />
Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft<br />
in Zusammenarbeit mit Hebammen<br />
Referent: Oecothropholog<strong>In</strong> o.ä.<br />
Dauer: 3,5 Stunden<br />
2. „Vom Stillen zur Beikost“<br />
Kurs für Eltern mit Kindern zwischen 3. und 4. Lebensmonat (andockend an U4)<br />
Die Tipps helfen jungen Eltern, Unsicherheiten abzubauen, Werbeaussagen kritisch zu hinterfragen und<br />
den unübersichtlichen Angebotsdschungel zu durchschauen.<br />
Referent: Oecotropholog<strong>In</strong> / Gesundheitsberater<strong>In</strong>, Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
Dauer: 2,5 - 3 Stunden<br />
3. „Das Kind am Familientisch“<br />
Kurs für Eltern mit Kindern zwischen dem 6. und 7. Lebensmonat (andockend an U5)<br />
Empfehlungen zur Ernährung / Ernährungsumstellung und Bewegung des Kindes in dieser<br />
Entwicklungsphase:<br />
Referent: Oecothropholog<strong>In</strong> o.ä.<br />
Bewegungspause: 15 min<br />
Dauer: 3 Stunden
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 80 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
4. „Das Kind in Bewegung“<br />
Kurs für Eltern mit Kindern zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat (andockend an U6)<br />
Empfehlungen, diesmal mit Schwerpunkt Bewegung (Bewegungsangebote u. -räume,<br />
Bewegungsförderung im Alltag, Bewegungsspiele und –anregungen, motorische Entwicklung)<br />
Referent: Oecotropholog<strong>In</strong> o.ä.<br />
Referent: Sportwissenschaftler<strong>In</strong> o.ä.<br />
Dauer: 3,5 Stunden<br />
5. „Essen und trinken mit Sinn und Verstand“<br />
Kurs für Eltern mit Kindern zwischen dem 21. und 24.Lebensmonat (andockend an U7)<br />
Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung des Kindes in dieser Entwicklungsphase und<br />
Weiterempfehlung an die Familiensportgruppen<br />
→ Übergabe eines Schnupperkursgutscheins für die Familiensportgruppen<br />
Referent: Oecotropholog<strong>In</strong> und Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
Referent: Sportwissenschaftler<strong>In</strong><br />
Dauer: 4 Stunden<br />
6. „Einkaufen, zubereiten, essen und bewegen – wir sind dabei!“<br />
Kurs für Eltern und Kinder um die 5 Jahre (andockend an U9)<br />
Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung des Kindes in dieser Entwicklungsphase einschließlich<br />
Probleme<br />
→ Übergabe eines Schnupperkursgutscheins für die Kinder- und Familiensportgruppen<br />
Referent: Oecotropholog<strong>In</strong> o.ä. und Verbraucherzentrale <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
Referent: Sportwissenschaftler<strong>In</strong> o.ä.<br />
Dauer: 4,5 Stunden<br />
Die Kurse sind niedrigschwellig, erlebnis- und anwendungsorientiert angelegt und auf den Alltag der<br />
jungen Familien ausgerichtet. Um den Zugang für die Eltern zu erleichtern, können die Kinder jeweils<br />
mitgebracht werden. Die Kinder werden entweder in die Kurse integriert oder phasenweise separat im<br />
Familienzentrum (Toberaum) betreut.<br />
Der Leitfaden des Kurskonzeptes 2 wurde bereits in 2 Varianten (einmal durch die Verbraucherzentrale,<br />
einmal durch eine freiberufliche Gesundheitsberaterin) im Familienzentrum getestet. Bewährt hat sich in<br />
der Testphase die <strong>In</strong>tegration der Kurse in den Babytreff des Familienzentrums. Hier haben die Mütter<br />
gemeinsam mit der Gesundheitsberaterin verschiedene Sorten Beikostbreie frisch zubereitet. Die Babys<br />
konnten direkt probieren und Reste konnten ebenso wie die Rezepturen mit nach Hause genommen<br />
werden, um diese dann eigenständig nachzukochen.<br />
2.2.7 LP Begegnungsstätte (Familienzentrum)<br />
Soll<br />
Aufbau einer Begegnungsstätte in <strong>Barleben</strong> als sozialer Kommunikationsraum für Eltern und<br />
Kinder zum gemeinsamen Kochen, Spielen, Toben und Entspannen sowie zur Durchführung der<br />
Beratungs- und Bildungsangebote<br />
Die Angebote der Begegnungsstätte erreichen ca. 30 % der Familien mit Kindern zwischen 0 und 10<br />
Jahre in der Gemeinde <strong>Barleben</strong>.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 81 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
IST<br />
Dieses Leitprojekt hat sich zur tragenden Struktur des Modellprojektes heraus kristallisiert und wurde in<br />
folgende Maßnahmen / Maßnahmenbündel unterteilt:<br />
• Vorplanung (M 4.5)<br />
• Kommunikationszentrum (M 4.7)<br />
• Kurse und Schulungen (M 4.8)<br />
• Kindergeburtstage (4.9)<br />
Die Maßnahmen im Familienzentrum laufen seit Januar 2011 komplett über den LIBa e.V. und werden<br />
z.T. über Eltern-/ Teilnehmerbeiträge refinanziert. Mit Auslaufen des Modellprojektes stand eine<br />
schrittweise Erhöhung der Beiträge bzw. eine Erschließung anderer Finanzierungsquellen an.<br />
Maßnahme 4.5: Vorplanung<br />
Bereits im März 2007 wurde seitens der Gemeinde <strong>Barleben</strong> eine ehemalige Lehrküche für das<br />
Modellprojekt zur Verfügung gestellt, die als Einstiegslösung sowohl für die Herstellung vollwertiger<br />
Ernährungsangebote, als auch für die Durchführung von Kursen, Schulungen, Aktionen und Projekttagen<br />
mit Kindern genutzt werden konnte. Nach Fördermittelakquise und Ausstattung der Küche mit Geschirr,<br />
wurden in der „Kinder- und Familienküche“ (siehe M 1.7) beginnend mit den Aktionswochen im Juni 2007<br />
regelmäßig Veranstaltungen (z.B. Kochen mit Kindern, Multiplikatorenschulungen) durchgeführt.<br />
Kindergruppen der Piloteinrichtungen kamen sogar von außerhalb, um dort Projekttage durchzuführen.<br />
Bis Ende des ersten Projektjahres hatte sich die <strong>In</strong>tensität der Nutzung der „Kinder- und Familienküche“<br />
so weit erhöht, dass nicht alle Anfragen der Kindereinrichtungen und Schulen aufgrund fehlender<br />
räumlicher Kapazitäten befriedigt werden konnten.<br />
Parallel wurde bereits im 2. Halbjahr 2007 ein Nutzungs- und Raumkonzept für eine Begegnungsstätte<br />
in <strong>Barleben</strong> in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung von der Projektleitung erarbeitet und in den<br />
politischen Gremien der Gemeinde vorgestellt. Der Gemeinderat beschloss darauf hin den Ausbau eines<br />
Nebengebäudes der örtlichen Sporthalle (Mittellandhalle) und die Herrichtung der Räume nach dem<br />
Konzept der LIBa. Im Februar 2008 wurde hierzu ein Vorvertrag mit dem Projektträger abgeschlossen.<br />
Nachfolgend nahm die Projektleiterin an mehreren Beratungen und Baubesprechungen teil.<br />
Im Dezember 2008 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen und die Räumlichkeiten in feierlichem<br />
Rahmen unter Beisein von Gemeindevertretern und Netzwerkpartnern an die LIBa übergeben. Um die<br />
zukünftige Zielgruppe klarer zu umreißen und eine Abgrenzung zu anderen Begegnungsstätten (z.B. für<br />
Senioren) im Ort zu schaffen, erfolgte eine Umbenennung der Einrichtung in Familienzentrum. Zunächst<br />
wurden alle Maßnahmen mit Bildungscharakter (z.B. Kochen mit Kindern, Schüler-AG „Clever essen und<br />
trinken.“, Multiplikatorenschulungen), die bis dato in der Kinder- und Familienküche stattgefunden hatten,<br />
komplett dorthin verlegt. Hauptnutzer waren in der ersten Zeit die Piloteinrichtungen im Rahmen des<br />
Angebotskatalogs und die Netzwerkpartner. Neben Kochveranstaltungen fanden hier auch Sitzungen und<br />
Vortragsveranstaltungen statt.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 82 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Das Familienzentrum ist zentral in der Ortsmitte von <strong>Barleben</strong>, strategisch günstig in der Nähe einer<br />
Dreifeld-Sporthalle gelegen und besteht aus folgenden Funktionsräumen:<br />
1. Obergeschoss:<br />
• Schulungsküche (auch als Showküche nutzbar) mit 2 Kochblocks, einem Lagerraum und<br />
Sanitärtrakt<br />
• Mehrzweckraum (für Sitzungen, als Speiseraum, als Gesprächsraum)<br />
→ beide Räume sind durch eine mobile Wand getrennt<br />
2. Obergeschoss:<br />
• Toberaum / Bewegungsraum<br />
• Büro mit Sichtfenster in den Toberaum<br />
• Lagerraum u. Sanitärtrakt<br />
Beide Etagen zusammen nehmen eine Fläche von ca. 180 m² ein.<br />
Bereits seit Februar 2008 wurde das Familienzentrum über eine Broschüre und im Rahmen von<br />
Elternversammlungen beworben, so dass sich bereits vor der Fertigstellung eine rege Nachfrage<br />
einstellte.<br />
Mit Bezug der Räume erfolgte die weitere Ausstattung, verbunden mit der Beschaffung von <strong>In</strong>ventar.<br />
Die Ausstattung des Toberaums wurde im Januar 2009 mit Fachplanern besprochen und in<br />
verschiedenen Varianten in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung geprüft. Aufgrund von bauseitigen<br />
Einschränkungen musste das Bewegungskonzept in Anpassung an die eingeschränkte<br />
Raumfunktionalität geändert werden: Schwingen, Hangeln und Fliegen als die kindliche Entwicklung<br />
fördernde Bewegungsarten war leider nicht mehr möglich.<br />
Erfolge:<br />
• Mit dem Familienzentrum ist eine speziell auf Ernährungsbildung und Bewegungsförderung<br />
ausgerichtete multifunktionale Struktur mit klar umrissener Zielgruppe geschaffen wurden, die<br />
sich über den lokalen Raum hinaus als Kompetenzzentrum für Ernährung und Bewegung<br />
etablieren soll.<br />
• Eine zielgruppenbezogene Ausstattung und ein angenehmes Ambiente in den Räumlichkeiten<br />
steigert die Attraktivität der dort stattfindenden Veranstaltungen.<br />
• Mit Fertigstellung des Familienzentrums war eine klare räumliche Trennung zwischen Produktion<br />
(in der Vollwertküche; ehemalige Kinder- und Familienküche) sowie Bildungs- und<br />
Beratungsangeboten möglich und darüber hinaus konnte erst hier auch der Grundstein für die<br />
Entwicklung als Kommunikationszentrum gelegt werden.<br />
Das Familienzentrum erfüllt folgende Funktionen, die jeweils definierten Maßnahmen des Leitprojektes<br />
zugeordnet werden können:
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 83 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Funktionen / Säulen der Arbeit im Familienzentrum:<br />
I. Begegnungs- und Kommunikationszentrum (M 4.7)<br />
Regelmäßige betreute Angebote und offene Treffs für Kinder, Eltern, junge Familien, Großeltern<br />
sowie spezielle Ferienaktionen sind wichtige Bausteine der offenen Kinder-, Jugend- und<br />
Familienarbeit. Gezielte individuelle Unterstützungsangebote für Kinder- und Familien sind hier<br />
integriert.<br />
II. Kurs-, Schulungs- und Beratungszentrum (M 4.8)<br />
Erzieher<strong>In</strong>nen, Lehrer<strong>In</strong>nen, Eltern, Großeltern und Kinder können in Theorie und Praxis ihr<br />
Wissen schwerpunktmäßig auf den Gebieten Ernährung, Bewegung und Erziehungsfragen<br />
erweitern. Fertigkeiten werden trainiert und gefestigt.<br />
III. Veranstaltungszentrum (M 4.7, M 4.9)<br />
Auf Anfrage können die Räume vor allem von den Kindereinrichtungen, Schulen, Vereinen, Eltern<br />
und <strong>In</strong>itiativen der Gemeinde für Sitzungen, Versammlungen, Vorträge, Feste, Feiern und Events<br />
eigenständig genutzt werden.<br />
Darüber hinaus gibt es buchbare Angebote, wie den Kindergeburtstag mit der LIBa, oder<br />
organisierte öffentliche Veranstaltungen, wie Kinderdiscos.<br />
Bei allen Veranstaltungen im Familienzentrum wird eine vollwertige Verpflegung mit viel frischem<br />
Obst und Gemüse i.d.R. „nebenbei“ angeboten. Gesunde Ernährung hält somit zunehmend Einzug<br />
in den Alltag von Kindern und Familien und wird als normal und selbstverständlich empfunden.<br />
Beim Kindergeburtstag mit der LIBa kann zwischen verschiedenen Modulen ausgewählt werden<br />
(Wildnistour/ Wildniscamp, Kochen/ Backen, Spiel und Spaß, später kam Filzen hinzu).<br />
IV. Anlauf- und Vernetzungsstelle (M 4.8)<br />
Das Familienzentrum steht als Kompetenzzentrum für Ernährung und Bewegung allen<br />
interessierten KiTas, Schulen, Vereinen und <strong>In</strong>stitutionen der Region als Anlaufstelle zur<br />
Verfügung.<br />
Hier treffen sich die Partner bzw. Arbeitsgruppen des Präventionsnetzwerkes, um neue Projekte<br />
und Maßnahmen zu beraten. Hier werden Medien, Materialien und <strong>In</strong>formationen<br />
zusammengetragen und für <strong>In</strong>teressierte zur Verfügung gestellt. Hier kann man sich Rat und Hilfe<br />
holen.<br />
Maßnahme 4.7: Kommunikationszentrum (Begegnungs- und Veranstaltungszentrum)<br />
Mit der Verfügbarkeit einer Koordinatorin und Betreuerin im LIBa-Team präsentierte sich das<br />
Familienzentrum im Mai 2009 erstmals der Öffentlichkeit. Es wurde eine Kinderdisco im Familienzentrum<br />
durchgeführt und im Rahmen eines Gemeindefestes wurden die Funktionsräume der Bevölkerung<br />
vorgestellt und die geplanten Veranstaltungen erläutert.<br />
Mit der offiziellen Eröffnung starteten dann regelmäßige offene Angebote im Familienzentrum als<br />
Treffpunkt für die Eltern, Großeltern und Kinder, die zum Austausch, Spielen, Toben, Kochen oder<br />
Entspannen einluden:
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 84 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Öffnungszeiten und Angebote 2009:<br />
montags:<br />
dienstags:<br />
donnerstags:<br />
9.30 – 11.00 Uhr – (Groß-)Eltern-Café<br />
14.30 – 18.00 Uhr Kidsclub<br />
9.30 – 10.30 Uhr Krabbelgruppe<br />
15.00 – 18.00 Uhr „Fitte Eltern – Fitte Kinder“<br />
15.30 – 18.00 Uhr Elterncafé (1. OG) / offene Bewegungsgruppe für<br />
Kinder (2. OG)<br />
1. Samstag im Monat: 10.00 – 12.00 Uhr Family Club<br />
3. Sonntag im Monat: 10.00 – 14.00 Uhr Family Club<br />
→ durchschnittlich 14 Betreuungsstunden pro Woche.<br />
Elterncafè<br />
Eltern oder auch Großeltern können sich in entspannter Atmosphäre austauschen. Die Kinder können<br />
mitgebracht werden und z.B. im Toberaum spielen.<br />
Kids-Club<br />
Der betreute Treffpunkt für Kinder bis 12 Jahre zum Spielen, Toben, Lernen und vieles mehr.<br />
Babytreff<br />
Junge Mütter bzw. Väter mit Kindern bis 1 ½ Jahre können gemeinsam mit ihren Babys und Kleinkindern<br />
spielen, sich austauschen und Rat holen. Materialien und Bewegungsgeräte im Toberaum bieten<br />
vielfältige Anregungen schon für die Allerkleinsten.<br />
„Fitte Eltern – fitte Kinder“<br />
Fitness für alle: Während die Eltern sich im Kraftraum sportlich betätigen, werden die Kinder im<br />
Toberaum betreut.<br />
Offene Bewegungsgruppe für Kinder<br />
Kinder von 4 - 6 Jahre können sich, betreut von einer Sportwissenschaftlerin, im Toberaum ausprobieren<br />
und in Anlehnung an die Bewegungspädagogik nach Hengstenberg ihre eigene Bewegungslandschaft<br />
bauen. Koordinative und motorische Fähigkeiten werden ganz ungezwungen trainiert und gefestigt. Das<br />
Angebot ist auch für Kinder geeignet, die Scheu vor angeleiteten Sportgruppen haben.<br />
Family-Club<br />
Alle Räume stehen für Familien, Eltern und Kinder zur Nutzung zur Verfügung. Das Angebot kann frei<br />
gestaltet werden. Zusätzlich auf Voranmeldung (bis 1 Woche vor dem Termin): An festgelegten<br />
Sonntagen können Familien füreinander kochen und gemeinsam essen („Familien kochen für Familien“).<br />
Die Teilnahme an den betreuten Angeboten war jederzeit ohne Voranmeldung möglich. Die Nutzer<br />
wurden fortlaufend vom LIBa-Team animiert, mit zu gestalten und eigene Ideen und Anregungen<br />
einzubringen. Teilweise liefen Angebote, wie z.B. der Babytreff/ die Krabbelgruppe, von Eltern<br />
selbstorganisiert, d.h. die Mütter verabredeten sich zum wöchentlichen Treff im Familienzentrum.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 85 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Sobald die „treibenden“ Mütter wieder arbeiten gingen, lösten sich die Gruppen meistens auf und es<br />
musste sich erst wieder ein fester Teilnehmerkreis finden.<br />
Das zunächst installierte Eltern- bzw. Großelterncafe erwies sich als offener Treffpunkt unter der Woche<br />
als eher ungeeignet und wurde im 2. Betriebsjahr eingestellt. Stattdessen zeichnete sich ein Bedarf an<br />
bereits etablierten angeleiteten Angeboten, wie Musikgarten, PEKIP, Babymassage, ab, dem durch<br />
Rekrutieren entsprechender Kursleiter nachgekommen wurde. Ziel war es, über diese etablierten<br />
Angebote die Möglichkeiten des Familienzentrums bekannt zu machen und spezielle Maßnahmen zur<br />
Ernährungsbildung und Bewegungsförderung aufzusetzen.<br />
Der Kidsclub wurde sehr gut angenommen und spielte sich hauptsächlich im Toberaum ab. Sehr positiv<br />
ist zu werten, dass mit diesem Angebot in hohem Maße Kinder aus sozial benachteiligten Familien<br />
erreicht wurden. Selbst 14-jährige, übergewichtige Jungs trafen sich hier regelmäßig zum „Ringen und<br />
Raufen“, zum Toben und Schwitzen und hatten hier einen Ort, an dem statt Cola und Süßigkeiten immer<br />
Obst und Apfelschorle für sie bereit stand. Dieses Angebot bietet sehr viel Potenzial zur Ausweitung.<br />
Viele Kinder wären gern täglich gekommen, allerdings reichte die Betreuungskapazität des LIBa-Teams<br />
hierfür nicht aus. Limitierend ist auch die Raumgröße des Toberaums, in dem sich aktiv nur ca. 7-10<br />
größere Kinder bewegen können (bei den kleineren Kindern bis ca. 15).<br />
Die offene Bewegungsgruppe wurde im späteren Verlauf als KiTa-AG „Abenteuer Tobeclub“ weiter-<br />
geführt und läuft seit September 2010 kostenpflichtig unter dem Dach des LIBa e.V.. Die Kinder werden<br />
für dieses Angebot seit Anfang 2010 von der KiTa abgeholt, wodurch sich die Teilnehmerzahl deutlich<br />
erhöhte. Das Angebot wird von den Eltern mitunter als verlängerte Betreuungszeit (bis 18.00 Uhr)<br />
wahrgenommen, um in dieser Zeit andere Dinge erledigen zu können.<br />
Das Angebot „Eltern-Kind-Fitness“ bietet noch freie Kapazitäten. Hier wird von Teilnehmer oft die<br />
mangelnde Eignung der verfügbaren Fitnessgeräte im Kraftraum, gerade für Frauen, beklagt. Andere<br />
könnten nur zu späteren Zeiten teilnehmen. Dann ist aber der Kraftraum nicht mehr verfügbar.<br />
Der offene Familyclub am Wochenende wurde nach mehreren Monaten Probelauf durch angeleitete<br />
Angebote und Kurse ersetzt, die bedeutend besser angenommen wurden. Seither finden in regelmäßigen<br />
Abständen jeweils sonntags Kochveranstaltungen statt, in denen entweder die Kinder<br />
(„Kinderrestaurant“), die Väter („Papakochen“) oder die Mütter („Mamakochen“) für den Rest der Familie<br />
das Mittagsmenü unter Anleitung zubereiten.<br />
Sonstige Veranstaltungen und Angebote<br />
Neben den offenen Angeboten wurde eine Vielzahl an Sonderveranstaltungen im Familienzentrum<br />
durchgeführt, wie Kinderdiscos, Faschingspartys, Halloweenpartys, Weihnachtsfeiern usw., die stets auf<br />
sehr große Resonanz stießen und jeweils von vollwertigen Ernährungsangeboten begleitet waren. Bei<br />
den größeren Veranstaltungen mussten noch benachbarte Räume der Gemeinde hinzugenommen<br />
werden, um alle Teilnehmer unter zu bekommen.<br />
Darüber hinaus wurde das Familienzentrum für Feiern, Sitzungen/ Versammlungen, Vorträge,<br />
Ausstellungen, Events, Showkochaktionen auch durch Dritte (z.B. andere Vereine) genutzt.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 86 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Ferienfreizeiten<br />
Ferienaktionen / Ferienfreizeiten wurden im Familienzentrum u. a. unter Einbeziehung der<br />
Kindereinrichtungen, insbesondere der Horte, durchgeführt. Darüber hinaus wurden thematische<br />
Ferienprojektwochen, wie z.B. „Kleine Sterneköche“ frei beworben und durchgeführt. Hier waren die<br />
Kinder eine Woche lang täglich im Familienzentrum bzw. machten von dort aus Exkursionen auf einen<br />
Bio-Bauernhof, in eine Kleingartenanlage und in ein Restaurant, um den Zusammenhang von der<br />
Herstellung, über die Verarbeitung und Zubereitung unserer Lebensmittel bis hin zum Verzehr kennen zu<br />
lernen.<br />
Der „Kindergeburtstag mit der LIBa“ wird unter 4.9 als eigenständige Maßnahme beschrieben.<br />
Maßnahme 4.8: Kurs- und Schulungsangebote<br />
Erzieher<strong>In</strong>nen, Lehrer<strong>In</strong>nen, Eltern, Großeltern und Kinder sollen im Rahmen dieser Maßnahme in<br />
Theorie und Praxis ihr Wissen zu den Themen gesunde Ernährung und Bewegung erweitern sowie<br />
Fertigkeiten trainieren und festigen. KiTas und Schulen konnten ausgewählte Angebote im<br />
Familienzentrum auch über den Angebotskatalog der LIBa buchen.<br />
Seit Juni 2007 fanden bereits Veranstaltungen dieser Maßnahme in der Kinder- und Familienküche statt,<br />
z.B.:<br />
• Kinderkochaktionen/ Geschmacksschulungen (M 3.18),<br />
• Schüler-AG’s (M 3.7),<br />
die später im Familienzentrum fortgeführt wurden.<br />
Kurs- und Schulungsveranstaltungen und Beratungsangebote:<br />
Folgende themenbezogene Kurs- und Schulungsangebote (Workshops, Vorträge, Seminare, Kurse),<br />
schwerpunktmäßig in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Erziehung für Pädagogen und<br />
Hauswirtschaftspersonal der KiTas und Schulen sowie für Kinder, Eltern und Multiplikatoren unter<br />
Einbeziehung externer Referenten und Kursleiter wurden und werden im Familienzentrum durchgeführt:<br />
• Kochkurse / Kochaktionen, z.B.<br />
o Vollwertkochkurse<br />
o „Kochen mit den Jahreszeiten“<br />
o „Brotbacken/ Brotaufstriche“<br />
• Geschmacksschulungen<br />
• Einkaufstraining<br />
• Bewegungs- / Tobegruppen<br />
• Yoga und Meditation<br />
• Filzkurse für Erwachsene und Kinder<br />
• Workshop zu ADHS<br />
• Workshop „Elternarbeit“<br />
• Workshops zur Bewegungspädagogik<br />
nach Hengstenberg u. Pickler<br />
Abb. 16: Kochkurs im Familienzentrum
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 87 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Spezielle Angebote für junge Familien:<br />
• Schwangerenkurse<br />
• Elternkurse, z.B.<br />
o „Vom Stillen zur Beikost“<br />
o „Das Kind am Familientisch“<br />
• DRK-Kurs „Erste Hilfe am Kind“<br />
• Babymassage<br />
• PEKIP<br />
• Musikgarten<br />
• Auyrveda für Kinder<br />
Abb. 17: Elternkurs „Das Kind am Familientisch<br />
Bildungsbezogene Angebote für KiTas und Schulen:<br />
Darüber hinaus wurden und werden für KiTas und Schulen Projekttage, Aktionen und AG’s im<br />
Familienzentrum als Ort außerschulischer Bildung auf Wunsch sehr individuell organisiert und<br />
durchgeführt, wie z.B.<br />
• Projekttag „Kochen mit Kindern“<br />
• Projekttag „Getreide“<br />
• Schüler-AG „Kleine Sterneköche“<br />
• Sinnesübungen<br />
Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien:<br />
Der Aufbau und die Koordination eines Unterstützungsnetzwerkes für Familien ist Bestandteil der<br />
Beratungsangebote im Familienzentrum. Eine ältere Dame hatte sich bereits kurz nach Eröffnung des<br />
Familienzentrums ehrenamtlich als „Leihoma“ zur Verfügung gestellt, um jungen Familien in<br />
Notsituationen bei der Kinderbetreuung zu helfen oder diese bei Behördengängen zu begleiten.<br />
Anlauf- und Vernetzungsstelle:<br />
<strong>In</strong> dieser Funktion möchte das Familienzentrum als Kompetenzzentrum für Ernährung und Bewegung<br />
das Knowhow des Netzwerkes sowie des Modellprojektes bündeln und sowohl lokal als auch regional zur<br />
Verfügung stellen. Neben der Ausleihe von Materialien und Medien sollen auf Anfrage auch die<br />
Kindereinrichtungen und Schulen unterstützt und individuell vor Ort beraten werden.<br />
Mit verschiedenen Akteuren der Gesundheitsprävention sowie der Kinder- und Jugendhilfe wurden mit<br />
Start des Familienzentrums über das bestehende Netzwerk hinaus kooperative Beziehungen<br />
eingegangen. Von den neuen Partnern wurden sowohl Referenten als auch Kursleiter gestellt, die die<br />
Angebote und Maßnahmen der LIBa ergänzten, das Familienzentrum noch attraktiver und vielfältiger<br />
gestalteten und zur Auslastung der modernen Räumlichkeiten rund um die Woche beitrugen.<br />
Im ersten Betriebsjahr des Familienzentrums waren ca. 38 temporäre Honorarkräfte / Referenten im<br />
Rahmen von Vorträgen, Workshops, Kursen und Sonderveranstaltungen aktiv.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 88 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Zur Abwicklung und Betreuung der vielen Maßnahmen und Angebote im Familienzentrum waren darüber<br />
hinaus bis zu 57 temporär wechselnde Ehrenamtliche, Hilfskräfte, Praktikanten und FÖJler tätig.<br />
Eine inhaltliche Ausweitung der Angebote im Familienzentrum wurde u. a. aufgrund der von der<br />
Gemeindeverwaltung gewünschten effektiven Auslastung des Familienzentrums rund um die Woche<br />
hergeleitet. Zur Rechtfertigung einer weiteren finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde, sollte ein<br />
möglichst breites Angebot im Familienzentrum entwickelt werden, welches über die Maßnahmen des<br />
Modellprojektes hinausgeht und möglichst vielfältige <strong>In</strong>teressensgebiete der Einwohner berücksichtigt.<br />
Die Akzeptanz für die Ziele der LIBa sollte dadurch in der Bevölkerung und Kommunalpolitik weiter<br />
gefördert werden.<br />
Sämtliche Weiterbildungsveranstaltungen für Erzieher<strong>In</strong>nen und Lehrer<strong>In</strong>nen, die das Familienzentrum<br />
anbot, wurden regional beworben. Eigens hierzu wurden Emailverteiler angelegt, die seither genutzt<br />
werden.<br />
Weiterhin erfolgt eine intensive Bewerbung über die Presse und über das Mitteilungsblatt der Gemeinde.<br />
Im Zeitraum von der Eröffnung des Familienzentrums (30.04.2009) bis Juni 2010 waren im Kontext mit<br />
dem Familienzentrum 11.595 Teilnehmereinheiten zu verzeichnen. Die Teilnehmerzahlen beinhalten<br />
auch mehrfache Besuche der gleichen Personen, z.B. bei regelmäßigen Kursen und AG’s.<br />
Der Seminarraum wurde vielfach für Facharbeitsgruppensitzungen des Netzwerkes sowie für<br />
Versammlungen und Sitzungen genutzt. Von der LIBa wurde dort ein Vereinsstammtisch für Barleber<br />
Vereine initiiert, der sich 3 x im Jahr traf und u. a. gemeinsam Veranstaltungen vorbereitete. Es bildete<br />
sich ein Unterstützungsnetzwerk, in dem sich die Vereine untereinander helfen können (z.B. Austausch<br />
von Equipment und ehrenamtlichen Helfern). Zielstellung im Sinne des Modellprojektes war, dass die<br />
LIBa auf diesem Weg z.B. Materialien zum Thema Ernährung und Bewegung sowie Geschirr zur<br />
Verfügung stellt, dadurch aber auch Einfluss auf die Verpflegungsangebote und das Programm im<br />
Rahmen von Veranstaltungen nehmen kann und so auf kommunaler Ebene im Freizeitbereich in punkto<br />
gesunder Ernährung und Bewegungsförderung <strong>In</strong>terventionsmöglichkeiten hat.<br />
Maßnahme 4.9: Kindergeburtstag mit der LIBa<br />
Aufgrund der Bewerbung Anfang 2008 gab es bereits vor der verspäteten Fertigstellung des<br />
Familienzentrums Anfragen von Eltern bzgl. der Durchführung von Kindergeburtstagen, die zunächst<br />
abgesagt werden mussten. Erste Veranstaltungen wurden dann im Juni 2009 durchgeführt.<br />
Als Alternative zum Mc Donalds-Besuch hat sich der „Kindergeburtstag mit der LIBa“ inzwischen zu<br />
einem der beliebtesten Angebote entwickelt und findet fast wöchentlich im Familienzentrum statt. Die<br />
Geburtstagsfeiern sind geprägt von reichlich Bewegungsangeboten und immer kombiniert mit vollwertiger<br />
Verpflegung. Eltern und Kinder können aus den nachfolgend aufgeführten, angeleiteten<br />
Angebotsbausteinen auswählen:<br />
a) Kochen, Backen, Zubereiten<br />
b) Spiel und Spaß (Toben, Spielen, Basteln, Kinderdisco)<br />
c) Wildnistour/ Wildniscamp<br />
d) Filzen
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 89 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Auch die eigenständige Nutzung des Familienzentrums ist möglich. Ein Elternbeitrag wird jeweils<br />
erhoben. Standardmäßig werden Obst und Gemüse sowie Wasser und Saftschorle angeboten.<br />
Süßigkeiten sind bis auf Kuchen zur Vesper tabu.<br />
Die Anleitung der Angebotsbausteine erfolgt durch jeweils spezialisierte Honorarkräfte (Studenten,<br />
Freiberufler). <strong>In</strong>sgesamt ist der Koordinations- und Vorbereitungsaufwand für diese Maßnahme recht<br />
hoch. Dafür ist der Aufwand für die Bewerbung gering, da genügend Anfragen aufgrund der „Mund-zu-<br />
Mund-Propaganda“ eingehen.<br />
2.2.8 LP Ausbau der Sportangebote<br />
SOLL:<br />
Aufbau altersspezifischer Sport- und Bewegungsangebote außerhalb der Betreuungszeiten für<br />
Kinder von 2 – 6 Jahren in der Gemeinde <strong>Barleben</strong><br />
Frühzeitige Motivation der Kinder sowie der Eltern, sich regelmäßig sportlich zu betätigen. Ca. 80 % der<br />
am „Schnupperkurs“ teilnehmenden Kinder / Familien nehmen auch an den Folgekursen teil bzw. nutzen<br />
andere Sportangebote der Vereine.<br />
Verbesserung der Kooperation zwischen Vereinen und Kindereinrichtungen<br />
Aufbau attraktiver, außerschulischer Sportangebote für Grundschüler der Ortsteile Ebendorf und<br />
Meitzendorf (Grundschuleinzugsbereich Dahlenwarsleben) in Kooperation zwischen Verein und<br />
Grundschule<br />
Fortführung und Verbesserung der außerschulischen Sportangebote für Kinder im<br />
Grundschulalter im Ortsteil <strong>Barleben</strong><br />
IST<br />
Im Rahmen dieses Leitprojektes wurden nach mehreren Maßnahmemodifikationen / -umbenennungen<br />
folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />
• Familiensportgruppen (M 5.2)<br />
• Offene Bewegungsgruppen (M 5.3)<br />
• Sportgruppen an der GS <strong>Barleben</strong> (M 5.6)<br />
• Familiensportfeste (M 5.7)<br />
• Fakultative Fortbildungsangebote (M 5.10)<br />
• Sportartenspezifische Übungsgruppen (M 5.11)<br />
Es wurden mehrere Sportgruppen neu aufgebaut, die seit Mitte 2009 bzw. seit Januar und August 2010<br />
alle unter dem Dach von Vereinen (HKC e.V., LIBa e.V.) mit ehrenamtlichen Übungsleitern fortgeführt<br />
werden.<br />
Entfallen sind die Maßnahmen 5.4 (Multiplikatorenschulung im Grundschulbereich) und 5.5<br />
(Sportgruppen für Grundschüler in Ebendorf). Letztere konnte nicht umgesetzt werden, da die<br />
Grundschüler des Ortes im Nachbarort zur Schulen gehen und den dortigen Hort besuchen. Eine<br />
Umsetzung der Maßnahme wie im Ortsteil <strong>Barleben</strong> war deshalb nicht möglich.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 90 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Maßnahme 5.2: Familiensportgruppen<br />
Im März 2007 starteten 3 Familiensportgruppen - zwei in <strong>Barleben</strong> und eine im Ortsteil Ebendorf. Das<br />
Sportangebot ist so konzipiert, dass jeweils die 2- bis 3-jährigen (2 Gruppen) und die 4- bis 6-jährigen<br />
Kinder mit einem Elternteil (Großelternteil) Sport treiben. Limitiert war der weitere Ausbau der<br />
Sportangebote durch die nur beschränkte Verfügbarkeit geeigneter Hallenzeiten sowie die Verfügbarkeit<br />
von Übungsleitern. Letztere (meist Studenten) wechselten zudem häufig, so dass einige Gruppen<br />
zeitweise ausgesetzt werden mussten. Ein Erfolg war, dass es in einem Fall dauerhaft gelungen ist,<br />
teilnehmende Eltern als Übungsleiter zu rekrutiert (Erwerb der Übungsleiterlizenz im Rahmen des<br />
Modellprojektes).<br />
Zugangswege und Ablauf:<br />
• Ansprache der Eltern über Kindereinrichtungen (Aushänge)<br />
• Eltern (Großeltern) und Kinder treiben gemeinsam Sport → Kinder werden spielerisch an Sport u.<br />
Bewegung herangeführt; Eltern bekommen Anregungen für Bewegungsspiele und –übungen für<br />
zuhause<br />
• Ablauf: Erwärmung, Hauptteil (z.B. Parcours), Entspannungsteil (Einbindung der Übungsstunde<br />
in eine Geschichte/ ein Thema)<br />
• „nebenbei“ gibt es auch Hinweise zur Ernährung: z.B. zum Thema Belohnung mit Essen nach<br />
dem Sporttreiben (Obst statt Süßigkeiten), Trinkpausen als fester Bestandteil der Übungsstunde<br />
(Auswahl der Getränke)<br />
An die Sportgruppen anknüpfende Familiensportfeste, die in Kooperation mit den Kindereinrichtungen<br />
durchgeführt wurden, motivierten zusätzlich zur Bewegung und thematisieren gleichzeitig gesunde<br />
Ernährung (vollwertige Verpflegungsangebote).<br />
Die beiden nach wie vor sehr gut laufenden Familiensportgruppen in <strong>Barleben</strong> wurden seit Januar 2010<br />
über Elternbeiträge finanziert und finden seit August 2010 unter der Voraussetzung einer<br />
Vereinsmitgliedschaft unter dem Dach des LIBa e.V. statt.<br />
Maßnahme 5.3: Offene Bewegungsgruppe<br />
Die offene Bewegungsgruppe für KiTa-Kinder ist im II. Quartal 2009 im Toberaum des Familienzentrums<br />
als „Abenteuer Tobeclub“ unter Leitung der Sportwissenschaftlerin des LIBa-Teams angelaufen und hat<br />
sich inzwischen fest etabliert. Das Angebot findet wöchentlich für 3 Stunden statt (inkl. Abholung der<br />
Kinder vom Kindergarten) und arbeitet inhaltlich-methodisch nach der Hengstenberg-<br />
Bewegungspädagogik.<br />
Maßnahme 5.6: Sportgruppen für Grundschüler in <strong>Barleben</strong><br />
Im Rahmen dieser Maßnahme wurde das nachmittäglich Sportangebot an der Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
durch Karate-AG’s sowie durch eine AG „Bewegungsspiele“ (insbesondere für Kinder der 1. und 2.<br />
Klasse) ergänzt, die in Trägerschaft der LIBa-Netzwerkpartner SG „Eintracht“ Ebendorf und HKC e.V.<br />
liefen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 91 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Die Angebote wurden als Schul-AG’s jeweils über die Grundschule beworben. Im Rahmen der<br />
Projektverstetigung wurden die Sportgruppen über den Verein oder direkt über die Schule mittels eines<br />
Förderprogramms des Landesverwaltungsamtes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> fortgeführt.<br />
Maßnahme 5.7: Familiensportfeste<br />
Andockend an die Familiensportgruppen wurden 2007 und 2008 in Kooperation mit den Sportvereinen<br />
des LIBa-Netzwerkes sowie mit den Piloteinrichtungen insgesamt 5 große, zentrale Familiensportfeste<br />
in <strong>Barleben</strong>, Ebendorf und Magdeburg durchgeführt.<br />
Zur Vorbereitung der Sportfeste fanden jeweils mehrere, von der Sportwissenschaftlerin des LIBa-Teams<br />
koordinierte Planungstreffen der FG „Sport / Bewegung“ statt.<br />
Aufgrund der intensiven Vorbereitung und Bewerbung durch die Kindereinrichtungen waren die<br />
Teilnehmerzahlen, insbesondere im 2. Jahr recht beachtlich. Über Spiele- und Mitmachstationen wurde<br />
die ganze Familie zu Spaß und Bewegung eingeladen.<br />
Ergänzt wurden die vielfältigen Bewegungsangebote durch ausgewählte, vollwertige Essens- und<br />
Getränkeangebote, so dass eine ganzheitliche Vermittlung von gesunder Ernährung und Bewegung<br />
erfolgte.<br />
Kinder und Erwachsene konnten für jede besuchte Station Stempel sammeln und mit ihren<br />
Stempelkarten an der Tombola teilnehmen. Am Schluss des Sportfestes fand jeweils eine Verlosung<br />
statt.<br />
Im Zuge der Nachbereitung des Sportfestes erfolgte eine umfassende Zusammenstellung aller erarbeiten<br />
Materialien, Unterlagen, Protokolle, Vorlagen und Bilder auf CD’s, die den beteiligten <strong>In</strong>stitutionen und<br />
Kindereinrichtungen zur Verfügung gestellt wurden, damit diese perspektivisch auch eigenständig<br />
derartige Veranstaltungen durchführen können.<br />
2009 und 2010 wurde von der LIBa jeweils ein zentrales Kinder-Hallensportfest in der Mittellandhalle in<br />
<strong>Barleben</strong> organisiert: 2009 in Kombination mit dem Spieleparcours im Rahmen der Regionalkonferenz/<br />
des peb-Aktionstages; 2010 unter dem Motto „Abenteuer-Sporthalle“ einschließlich<br />
Kletterwandbetreuung. An den Hallensportfesten nahmen jeweils über 400 Kinder hauptsächlich aus den<br />
Piloteinrichtungen teil. Impulsgeber für die inhaltliche Ausgestaltung eines solchen Sportfestes war im<br />
1. Jahr ein Haldensleber Sportclub in Kooperation mit dem Kreissportbund Börde, der ebenso, wie die<br />
lokalen Vereine, Hilfskräfte für die Durchführung bereit stellte.<br />
Darüber hinaus wurden diverse einrichtungsbezogene Sportfeste materiell und personell vom LIBa-Team<br />
unterstützt.<br />
Erfolge:<br />
• Die Einbindung der Piloteinrichtungen, Pädagogen und Kinder war sehr intensiv.<br />
Ankündigungsplakate wurden von den Grundschülern z.T. selbst gebastelt. Die Betreuung der<br />
Spielestände erfolgte durch die Pädagogen.<br />
Die Teilnehmerquote war 2008 sehr hoch (fast die Hälfte der angesprochenen Familien) und die<br />
Resonanz in Presse und Öffentlichkeit sehr gut.<br />
• Es konnten weitere Partner (wie der örtliche Fußballverein, der Jugendclub) zur Ausgestaltung<br />
der Sportfeste gewonnen werden, die dadurch mit den Projektinhalten der LIBa vertraut wurden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 92 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• Bewegung konnte kombiniert mit gesunder Ernährung ganzheitlich vermittelt werden.<br />
• Mit der digitalen Zusammenstellung von Materialien und Knowhow wurde den teilnehmenden<br />
<strong>In</strong>stitutionen ein Leifaden als wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit an die Hand gegeben.<br />
Probleme/ Erkenntnisse:<br />
• Der organisatorische Aufwand für derartige Großveranstaltungen ist enorm.<br />
• Das Grundschema für die Organisation derartiger Veranstaltungen steht, wurde mit Durchführung<br />
mehrerer Sportfeste weiter ausgefeilt und den teilnehmenden Vereinen, Kindereinrichtungen u.<br />
Schulen als Leitfaden und Handlungshilfe zur Verfügung gestellt.<br />
• Eine intensive und langfristige Einbeziehung der Zielgruppen (Kindereinrichtungen und Schulen)<br />
bei der Planung und Organisation hat sich als zweckmäßig erwiesen, da dadurch die<br />
Identifikation mit der Maßnahme steigt und auch die Eltern engagierter geworben werden.<br />
Maßnahme 5.10: Fakultative Fortbildungen<br />
Die Multiplikatorenschulung bzw. das Coaching der Kindereinrichtungen über das Projekt „Sportkinder“<br />
des LSB, unterstützt vom Kreissportbund, mit dem Ziel des Aufbaus von Kinder- und<br />
Familiensportgruppen wurde nicht wie ursprünglich geplant umgesetzt, da für den Aufbau von<br />
Familiensportgruppen auf gut ausgebildete Übungsleiter zurückgegriffen werden konnte (z.B. die<br />
Sportpädagogin des LIBa-Teams). Außerdem stand die für das Coaching der Erzieher<strong>In</strong>nen vorgesehene<br />
Trainerin des KSB aus zeitlichen Gründen nicht zur Verfügung. Jedoch wurde im späteren Projektverlauf<br />
eine Kooperation zwischen dem Sportverein SG „Eintracht“ Ebendorf und einer Pilot-KiTa im Rahmen<br />
des „Sportkinder“-Projektes hergestellt.<br />
Als fakultative Fortbildungen für die Piloteinrichtungen (und auch für die Übungsleiter) wurden diverse<br />
Veranstaltungen des KSB und des LSB (mind. 2-3 jährlich, z.B. Aktionstag „Bewegungsförderung im<br />
Elementarbereich“) angeboten und über das Projekt finanziert.<br />
Die Fortbildungsveranstaltungen wurden jeweils auf den FG-Sitzungen beworben. Darüber hinaus<br />
wurden die Multiplikatoren vom LIBa-Team jeweils konkret angeschrieben und zu den Veranstaltungen<br />
eingeladen. Limitierender Faktor war, dass die Fortbildungen relativ schnell ausgebucht waren.<br />
Mit der Verfügbarkeit des Familienzentrums, einschließlich Tobe- und Seminarraum, sowie der<br />
Verfügbarkeit hochwertiger Bewegungsmaterialien, die über Bundesmittel beschafft wurden, startete das<br />
LIBa-Team 2009 diverse, zielgruppenorientierte Fortbildungen in Kooperation mit Referenten der<br />
Basisgemeinde Wulfshagener Hütten eG bzw. mit Referenten des KSB, u. a.:<br />
• Workshop „Einführung in die Bewegungspädagogik nach Hengstenberg / Pikler“<br />
• Workshop „Sport- und Bewegungsangebote für KiTa-Kinder“ (Konzepte , Aufbau, Chancen für<br />
Vereine)<br />
• Workshop „Aufbaukurs zur Bewegungspädagogik nach Hengstenberg / Pikler“<br />
• Workshop für eine bewegte Schule: „Verstehen fängt beim Stehen an“<br />
• Workshop „Bewegungsbedürfnisse von Kleinkindern verstehen lernen“
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 93 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Geeignete Workshops wurden auch bei den Eltern beworben. Aufgrund der großen Nachfrage wurden<br />
einige der Workshops z. T. mit mehrfachen Wiederholungen durchgeführt. Die Teilnehmer konnten sich<br />
Abb. 18: Schulung zur Bewegungspädagogik<br />
nach Hengstenberg<br />
jeweils im Nachgang Bewegungsmaterialien im<br />
Familienzentrum ausleihen, um diese in ihren<br />
Einrichtungen auszuprobieren.<br />
Es ist vorgesehen, aufsetzend auf den sehr guten<br />
Erfahrungen und der sehr großen Resonanz auf<br />
die im Familienzentrum angebotenen Schulungen<br />
für Erzieher<strong>In</strong>nen, Übungsleiter<strong>In</strong>nen und<br />
Multiplikatoren, insbesondere im Elementarbereich,<br />
weiterhin regelmäßig Schulungen zur<br />
Bewegungsförderung anzubieten.<br />
Maßnahme 5.11: Sportartenspezifische Übungsgruppen<br />
Neben den direkt als Angebot der Grundschule laufenden Sportgruppen wurden auf Engagement des<br />
Kooperationspartners HKC e.V. weitere sportartenspezifische Trainingsgruppe für Kinder zwischen 6 -10<br />
Jahre bzw. eine Übungsgruppe „Eltern-Kind-Karate“ im Nachmittagsbereich eingerichtet.<br />
Die Übungsgruppen konnten sich überwiegend sehr gut etablieren und die eigenständige Fortführung<br />
nach der Modellphase ist durch den Sportverein (HKC e.V.) abgesichert. Problematisch sind im Sinne der<br />
Zielgruppenerreichbarkeit lediglich die relativ hohen Teilnehmerbeiträge. Eine Subventionierung /<br />
Erstattung der Teilnahmegebühr bei einkommensschwachen Familien wurde seitens des Vereins daher<br />
beschlossen, um möglichst kein Kind auszugrenzen.<br />
2.2.9 LP Bewegungsförderung<br />
Soll<br />
<strong>In</strong>tegration der Bewegungsförderung in den Alltag der Kindereinrichtungen und Grundschulen<br />
der Gemeinde <strong>Barleben</strong><br />
(u. a. auf der Grundlage des Projektes „Bildung durch Bewegung in Kindertagesstätten“ (bibeki) des<br />
<strong>In</strong>stituts für Sportwissenschaft der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg)<br />
Erhöhung der Fachkompetenz der Erzieher und Lehrer auf dem Gebiet der kindgerechten<br />
Bewegungsförderung sowie praktische und konzeptionelle <strong>In</strong>tegration zusätzlicher Maßgaben zur<br />
Bewegungsförderung in 5 der 6 Kindereinrichtungen/ Grundschulen der Gemeinde <strong>Barleben</strong>.<br />
Erhöhung der Bewegungszeiten während der Betreuungs- bzw. Schulzeit um durchschnittlich 20 %.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 94 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
IST<br />
Das Leitprojekt wurde in folgende Maßnahmen/ Maßnahmenbündel unterteilt:<br />
• Kinderrückenschule M 5.8<br />
• Fortbildungsreihe „KiTas in Bewegung“ M 5.9<br />
• Vor-Ort-Beratung / Coaching im Bereich Bewegung M 5.12<br />
• Elterninformation M 5.13<br />
• Aktionen im Bereich Bewegung M 5.14<br />
• Projekttage M 5.15<br />
Maßnahme 5.8: Kinderrückenschule<br />
2007 wurde ein 8-wöchiger Kurs nach dem Konzept der Kinderrückenschule in der Grundschule <strong>Barleben</strong><br />
von einer Physiotherapeuthin des LIBa-Netzwerk durchgeführt, auf deren Eigeninitiative wurde hierfür die<br />
Förderung durch eine Krankenkasse erreicht, so dass klassenweise alle Kinder kostenfrei an der<br />
Maßnahme teilnehmen konnten. Im Rahmen des Kurses wurde u. a. eine Rückenschule für die Lehrer<br />
angeboten. Nach der Grundschule <strong>Barleben</strong> absolvierten auch die Kinder der KiTa Ebendorf sowie deren<br />
Erzieher<strong>In</strong>nen das Kursangebot der Kinderrückenschule nach dem Konzept „Gesunder Kinderrücken“.<br />
Die Anfrage weiterer Einrichtungen konnten nicht mehr befriedigt werden, da zum einen keine<br />
settingorientierte Finanzierung mehr erreicht werden konnte, die aber wesentlich ist, damit kein Kind von<br />
der Teilnahme ausgeschlossen wird, und zum anderen die Physiotherapeuthin aus dem LIBa-Netzwerk<br />
ausschied.<br />
Maßnahme 5.9: Fortbildungsreihe „KiTas in Bewegung“<br />
Die Fortbildungsreihe wurde auf der Grundlage des sachen-anhaltinischen Bildungsprogramms für den<br />
Elementarbereich „Bildung: elementar – Bildung von Anfang an“, Bildungsbereich „Körper, Bewegung,<br />
Gesundheit“, sowie aufbauend auf dem Programm „Bildung durch Bewegung in Kindertagesstätten“ des<br />
<strong>In</strong>stituts für Sportwissenschaft der Universität Magdeburg von der Sportwissenschaftlerin des LIBa-<br />
Teams, unterstützt von einer Pädagogin, entwickelt. Die Multiplikatorinnen aus 7 Pilot-Kitas wurden<br />
zunächst im Rahmen von 4 aufeinander aufbauenden Workshops (Modul 1) dieser Fortbildungsreihe<br />
geschult. Eine Teamschulung direkt in den Einrichtungen unter Beteiligung des kompletten<br />
Erzieher<strong>In</strong>nen-Teams sollte sich anschließen (Modul 2). Diese wurde von einer engagierten<br />
Multiplikatorin gleich im Anschluss des Moduls 1 selbstständig in einer KiTa durchgeführt und konnte für<br />
alle anderen Einrichtungen erst im III.Quartal 2009 mit Unterstützung externer Fachleute angeboten<br />
werden.<br />
Die im Rahmen des Modellprojektes konzipierte Fortbildungsreihe „KiTas in Bewegung“ wurde im<br />
Rahmen des Vor-Ort-Coachings auf Anregung der Leiterin eines Kindergartens durch ein zusätzliches<br />
Praxismodul ergänzt, welches bis Mai 2010 gemeinsam mit diesem Kindergarten erprobt wurde:<br />
Zielstellung war, dass die Erzieher<strong>In</strong>nen ihr erworbenes Wissen vertiefen und direkt am Kind trainieren.<br />
Zwischen April und Mai arbeitete die Sportwissenschaftlerin des LIBa-Teams an sieben aufeinander<br />
folgenden Terminen einmal wöchentlich gruppenweise mit den Erzieherinnen und Kindern in der<br />
Sporthalle und demonstrierte am Kind, wie Fortbildungsinhalte praktisch umgesetzt werden können.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 95 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Die Erzieherinnen erhielten Anregungen für den methodischen Aufbau und die Gestaltung einer<br />
Bewegungsstunde sowie für den Einsatz von Sportgeräten und Alltagsmaterialien. Dem jeweiligen Alter<br />
der Kinder angepasst, wurden Tipps für die Implementierung von Bewegungsgeschichten oder kleinen<br />
Spielen bzw. für den Aufbau von Bewegungslandschaften gegeben. Die Kinder in ihrem<br />
Bewegungsverhalten zu beobachten und individuell auf jedes Kind einzugehen, war ein weiterer<br />
inhaltlicher Schwerpunkt.<br />
Abschließend wurden den Erzieher<strong>In</strong>nen Stundenbilder und Literaturtipps sowie eine Aufstellung der im<br />
Familienzentrum der LIBa ausleihbaren Materialien und Medien zum Thema Bewegungsförderung als<br />
Handreichung für ihre weitere Arbeit zur Verfügung gestellt. Die Auswertung der Trainingsmaßnahme<br />
erfolgte im Rahmen einer Teamsitzung im Kindergarten.<br />
Die Weiterbildungseinheiten finden somit einen anwendungsbezogenen Abschluss. <strong>In</strong> den nächsten<br />
Jahren soll es in den Einrichtungen in größeren Abständen regelmäßig Schulungen zur Auffrischung<br />
geben, um am Thema dran zu bleiben. <strong>In</strong> diesem Sinne konnte auf <strong>In</strong>itiative des LIBa-Teams für die<br />
größte Kindereinrichtung unter den Piloteinrichtungen eine Aufnahme in das Projekt „Tigerkids“ der AOK<br />
erreicht werden. Seit Frühjahr 2009 bekommt der Kiga über dieses Projekt weitere 2 Jahre<br />
Weiterbildungen und Coachings sowohl in den Bereichen Ernährung als auch Bewegung.<br />
Zielstellung nach der Modellphase ist es, die sehr bewährte Fortbildungsreihe als reguläre Weiterbildung<br />
für Erzieher<strong>In</strong>nen zu etablieren und turnusmäßig im Familienzentrum bzw. direkt in den KiTas, zunächst<br />
in der Region später evtl. <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> weit durchzuführen. Als Partner konnte das <strong>In</strong>stitut für<br />
Prävention und Gesundheitsförderung gewonnen werden, welches bereits die Durchführung der<br />
Teamschulung unterstützt hat.<br />
Maßnahme 5.12: Vor-Ort- Coaching<br />
Zum Vor-Ort-Coaching wurden bereits unter der vorherigen Maßnahmebetrachtung sowie unter dem LP<br />
Umweltbildungskampagne Ausführungen gemacht.<br />
Spezielle Coachinginhalte im Bereich Bewegung waren darüber hinaus:<br />
• Beobachtung einer Bewegungsstunde<br />
• Gestaltung einer Bewegungsstunde (Thema: Kräftigung mit Teppichfliesen)<br />
• Bewegungsfreundliche Gestaltung eines Gruppenraumes bzw. optimale Nutzung der<br />
vorhandenen Räumlichkeiten für Bewegung<br />
• Bewegungsförderung mit Alltagsmaterialien<br />
• Anregungen zur Bewegungsförderung für 2- bis 3-jährige Kinder<br />
• Optimale Nutzung des Außengeländes für Bewegung und Gestaltung des Außengeländes<br />
Erfolge:<br />
• Bewegungsstunden wurden bzgl. der Gestaltung optimiert Kinder haben wieder mehr Spaß an<br />
Bewegung (kein Ausgrenzen und Hänseln) Kinder haben Mitbestimmungsrecht bzgl. der<br />
Gestaltung einer Bewegungsstunde<br />
• Umgestaltung eines Außengeländes<br />
• Optimierte Gruppenraumgestaltung (erste Schritte!)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 96 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• <strong>In</strong>halte aus Multiplikatorenschulung wurden in der Vor-Ort-Beratung aufgegriffen, vertieft und<br />
angewendet<br />
• <strong>In</strong>anspruchnahme von Ausleihmedien und –materialien<br />
• Maßnahmen zur Bewegungsförderung wurden in die pädagogische Arbeit bzw. in den Alltag<br />
integriert<br />
Probleme/Erkenntnisse:<br />
• Für eine kontinuierliche Arbeit in den Kindereinrichtungen und Schulen sind regelmäßige Vor-Ort-<br />
Termine wichtig Vor-Ort-Termine hätten in zeitlich kürzeren Abständen in allen Einrichtungen<br />
stattfinden müssen<br />
• Coaching hätte sich noch stärker auf die gesamte Einrichtung beziehen und auf<br />
verhältnispräventive Maßnahmen konzentrieren sollen (Einleitung struktureller Veränderungen).<br />
Eine klarere Trennung zu Fortbildungen wäre sinnvoll gewesen.<br />
Maßnahmen 5.13: Elterninformation<br />
Die Elterninformation im Bereich Bewegung erfolgte im Rahmen von Festen und Veranstaltungen durch<br />
Auslage von <strong>In</strong>fomaterialien und Fachbücher sowie durch die persönliche Ansprache der Eltern. Darüber<br />
hinaus wurde ein Elternflyer erarbeitet.<br />
<strong>In</strong>sbesondere Mitmachaktionen und das Ausprobieren von Bewegungsmaterialien kamen gut bei den<br />
Eltern an. Reine Vortragsveranstaltungen fanden hingegen wenig Anklang. Die Elterninformation sollte<br />
deshalb möglichst praxisbezogen erfolgen.<br />
Maßnahme 5.14: Aktionen Bewegung<br />
Die Maßnahme fasst alle Einzelmaßnahmen/ Aktionen in Piloteinrichtungen und im Freizeitbereich<br />
quantitativ zusammen – auch die im Angebotskatalog dargestellten Angebote Dritter - die dem Bereich<br />
Bewegung zugeordnet werden können.<br />
Maßnahme 5.15: Projekttage<br />
Hier sind nur die konkret als Projekttag der Piloteinrichtungen deklarierten Maßnahmen im Bereich<br />
Bewegung erfasst, z.B. Sportfeste, die während der Betreuungszeit stattfanden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 97 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
2.2.10 LP Naturspielfläche<br />
Soll<br />
Anlage einer zeitweise betreuten Naturspielfläche in <strong>Barleben</strong> zum ungezwungenen Spielen und<br />
Toben im Freien als Alternative zu dominierenden häuslichen Aktivitäten<br />
Erhöhung der Bewegungszeit im Freien mit kindgerecht vielfältigen Bewegungsabläufen um<br />
durchschnittlich 2 Stunden pro Woche und Kind bei gleichzeitiger Verringerung passiver Beschäftigung<br />
wie Fernsehen und Computerspielen. Das Alternativangebot soll der zunehmenden „Verhäuslichung“ der<br />
Kinder entgegenwirken.<br />
IST<br />
Maßnahme 6.1: Planung/ Herstellung<br />
Auf der Grundlage bereits vorhandener Praxismodelle (vgl. REIDL, K.; SCHEMEL, H.-J.; LANGER, E.,<br />
2003: „Naturerfahrungsräume im städtischen Bereich.“, Konzeption und anwendungsbezogenes<br />
Forschungsprojekt des <strong>In</strong>stituts für Angewandte Forschung der FH Nürtingen) sollte Nahe der Barleber<br />
Ortslage eine verwilderte Fläche mit Kletterbäumen, Sträuchern, Matschflächen, Sandflächen, Hügeln,<br />
Wasser und ausreichend, überwiegend natürlichem <strong>In</strong>ventar (Äste, Steine, Bretter) erschlossen werden.<br />
Leider konnte eine vom Zuschnitt geeignete, ausreichend große, zusammenhängende, gut strukturierte<br />
Naturspielfläche nicht ausfindig gemacht bzw. eigentumsrechtlich gesichert und gestaltet werden, auf der<br />
Kinder sowohl individuell, als auch zu festgelegten Zeiten unter Aufsicht eines Betreuers hätten spielen<br />
können (Entlastung für Eltern jüngerer Kinder und für die, die ihre Kinder aus Sorge ansonsten nicht<br />
allein „vor die Tür“ lassen). Die Maßnahme M 6.2 „Pflege und Betreuung“ ist deshalb entfallen.<br />
Mehrere, kleine naturbelassene Flächen in und um <strong>Barleben</strong> werden jedoch mit Unterstützung von Ein-<br />
Euro-Kräften des NABU <strong>Barleben</strong> e.V. gepflegt und wurden im Rahmen des Modellprojektes sehr häufig<br />
für Maßnahmen zur Bewegungsförderung im Freien gekoppelt mit umweltpädagogischen Maßnahmen<br />
genutzt.<br />
So wurde die vom NABU <strong>Barleben</strong> e.V. gepflegte Wildnisfläche an der Sülze in <strong>Barleben</strong> regelmäßig als<br />
Anlaufpunkt für Wildnistouren sowie für Wildniscamps im Rahmen von Projekttagen mit KiTas und<br />
Schulen sowie im Rahmen von Kindergeburtstagen genutzt. Weiterhin diente diese Fläche auch als<br />
Anlaufpunkt für die beiden AG’s „Natur“, die vom NABU an 2 Grundschulen durchgeführt wurden. Der<br />
NABU gewährleistete jeweils die Vorbereitung der Fläche (z.B. Mähen der Hochstaudenfluren, damit ein<br />
Wildniscamp aufgebaut werden konnte oder der Zugang zu einem Wasserlauf möglich war).<br />
Auf <strong>In</strong>itiative der für das Modellprojekt tätigen Landschaftsplanerin, die auch die AG’s „Natur“ für den<br />
NABU leitete, wurde weiterhin eine kleine, an ein Wohngebiet angrenzende, öffentliche Spielfläche in<br />
Eigentum der Gemeinde <strong>Barleben</strong> beplant. Hier errichteten die Schüler der AG „Natur“ ein Weidentippi,<br />
welche später auch regelmäßig als Anlaufpunkt genutzt wurde. Eine weitere Entwicklung der Fläche als<br />
Naturspielfläche war leider eigentumsrechtlich nicht möglich.<br />
Der Kleingartenverein „Ebendorfer Str.“ e.V. als LIBa-Kooperationspartner stellt dem LIBa-Projekt<br />
weiterhin einen aufgelassenen, verwilderten Kleingarten mit einer kleinen Hütte kostenlos zur Verfügung.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 98 - Februar 2011<br />
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Hier können die Kinder der AG „Natur“ einen kleinen Outdoor-Umweltbildungsstützpunkt einrichten, der<br />
dann auch für Kindergruppen auf Wildnistour genutzt werden kann.<br />
Im Rahmen der Erarbeitung des peb-Faltstadtplanes Ernährung und Bewegung wurden darüber hinaus<br />
2009 in allen 3 Ortsteilen <strong>Barleben</strong>s Naturerlebnisflächen und –elemente (vergleichbar Spielleitplanung)<br />
von einer Landschaftsplanerin erfasst sowie Dorferlebnispfade und Familienfahrradstrecken festgelegt<br />
und im Stadtplan als Anregung für Kinder und Familien dargestellt.<br />
Maßnahme 6.3: Wildnistouren / Wildniscamp<br />
Aufgrund der positiven Erfahrungen in den Aktionswochen 2007 wurde das vom LIBa-Team konzipierte<br />
Angebot „Wildnistour“ Wildniscamp“ als Angebot zur Bewegungsförderung in der Natur mit in den<br />
Angebotskatalog für die Piloteinrichtungen aufgenommen und stieß hier in den Folgejahren auf sehr<br />
große Resonanz. <strong>In</strong>gesamt war es das meist genutzte Angebot in der Rubrik „Bewegung“.<br />
VARIANTEN:<br />
Wildnistour:<br />
ca. 2- bis 3-stündige Entdeckungstour mit Becherlupe & Fernglas;<br />
Kennen lernen heimischer Fauna & Flora sowie ökologischer Zusammenhänge,<br />
Wildniscamp: ein- oder mehrtägig; Einrichten eines Camps, Bude bauen aus Naturmaterialien,<br />
Feuerstelle, Schnitzen, Pfadfinder 1 x 1 u.a.<br />
Ziel der Maßnahme ist die Schaffung von Bewegungsanreizen in der Natur, die zunächst von den<br />
Piloteinrichtungen in der Betreuungszeit, nachfolgend auch von den Kindern eigenständig im<br />
Freizeitbereich genutzt werden sollten. Es können zwei Maßnahmephasen/ Nutzungsphasen<br />
unterschieden werden:<br />
1. Phase:<br />
Kindergruppen werden auf möglichst wohnortnahe / einrichtungsnahe, reich strukturierte Wildnisflächen<br />
im Rahmen einer Wildnistour/ eines Wildniscamps geführt und lernen diese kennen, um dort – gekoppelt<br />
mit Naturerleben und Umweltbildungsmaßnahmen- elementare motorische / koordinative Erfahrungen zu<br />
sammeln, z.B. durch<br />
• Erkundungstouren auf unebenem Untergrund abseits von Wegen<br />
• Klettern auf Bäume, Balancieren, Keschern, Tiere, Pflanzen und Materialien sammeln, Vögel<br />
beobachten, Pflanzen pressen, Tierspuren erkennen<br />
• Naturspiele und Bewegungsspiele<br />
• Einrichtung eines Lagers und Bude bauen aus Naturmaterialien,<br />
• Herrichten einer Feuerstelle, Holzsammeln und gemeinsame Zubereitung einer Mahlzeit im<br />
Suppenkessel<br />
2. Phase:<br />
Kinder suchen diese Wildnisflächen (Brachen) in ihrer Freizeit eigenständig auf, um dort zu spielen.<br />
→ Wildnisfläche als sozialer Begegnungsraum außerhalb der Einrichtungen<br />
(Da Spielkameraden und Spielmöglichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft häufig fehlen, können sich<br />
die Kinder zum Spielen, Toben und Kräftemessen hier treffen. Natur-, Körper- und Sozialerfahrungen<br />
werden so kombiniert.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 99 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Um nicht nur für die Barleber sondern auch für die Magdeburger Einrichtungen bzw. für die Einrichtungen<br />
im Landkreis Börde möglichst gut erreichbare Lösungen zu finden, recherchierte die verantwortliche<br />
Abb. 19: Wildniscamp mit Kindern<br />
Landschaftsplanerin entsprechend geeignete<br />
Flächen im Umfeld der KiTas und Schulen<br />
und holte oft recht aufwendig die<br />
notwendigen Genehmigungen ein, um diese<br />
mit den Kindern betreten zu können.<br />
Generell wurde die Maßnahme relativ autark<br />
von der freien Landschaftspflegerin<br />
koordiniert und durchgeführt. <strong>In</strong>tegriert war<br />
i. d. R. eine Verpflegung aus der Vollwertküche<br />
(z.B. Mittagessen aus dem<br />
Suppenkessel, Obstpausen), so dass immer<br />
auch der Ernährungspart vermittelt wurde.<br />
Im Sommer 2010 wurde erstmals ein 5-tägiges „Wildniscamp“ in <strong>Barleben</strong> als Ferienfreizeit für Kinder<br />
durchgeführt.<br />
Die Maßnahme hat sich sehr gut etabliert, da es keinen „Konkurrenzanbieter“ in der Region gibt, und wird<br />
auch nach Projektende vom NABU <strong>Barleben</strong> e.V. weiter geführt.<br />
2.3 Fördernde und hemmende Faktoren für die Zielerreichung<br />
2.3.1 Projektmanagement / administrative Aufgaben<br />
Neben den typischen Projektmanagement-Aufgaben hatte das Projektteam sowohl übergeordnete<br />
administrative Aufgaben des Trägers wahrgenommen (Personaleinsstellung, Vertragsabschlüsse,<br />
Finanzverwaltung), als auch die Maßnahmenumsetzung bis hin zum Aufbau neuer Trägerstrukturen<br />
überwiegend selbst realisiert. Nur wenige Maßnahmen wurden komplett an Netzwerkpartner abgegeben<br />
und durch diese eigenständig umgesetzt. Dies erforderte eine hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft<br />
vom gesamten Projektteam und stellte auch für den ehrenamtlichen Vorstand des Trägervereins eine<br />
große Herausforderung dar.<br />
Bereits mit dem Eingang des Bewilligungsbescheides stand fest, dass zusätzliche zeitliche Ressourcen in<br />
das Projekt eingebracht werden müssen, um nach Möglichkeiten zur Kompensierung der gekürzten<br />
Projektmittel für verschiedene Maßnahmen zu suchen. Dieser zuvor nicht kalkulierte Mehraufwand<br />
durchzog den gesamten Projektverlauf. So wurde schon zu Beginn des Projektes klar, dass einige der im<br />
Präventionskonzept definierten Maßnahmen (z.B. Vollwertgemeinschaftsküche, Begegnungsstätte,<br />
Naturspielfläche) nicht wie vorgesehen umgesetzt werden können, sollten keine weiteren<br />
Finanzierungsquellen realisierbar sein.<br />
Weiterhin erwies sich die Unterstützung der Evaluation und die Dokumentation gegenüber der BLE und<br />
dem MRI als sehr Aufwendung (halbjährliche Zwischenberichte mit überarbeiteter Projektplanung sowie<br />
zusätzliche Zwischenbilanzen zu verschiedenen Schwerpunktthemen, insbesondere nach dem Wechsel
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 100 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
der zuständigen Sachbearbeiterin der BLE). Für die Maßnahmenumsetzung, aber auch für die wichtige<br />
Netzwerkarbeit und –pflege blieb so kaum Zeit.<br />
Oft erwies es sich als Spagat, sowohl die Erwartungen der Region, als auch die Erfordernisse des<br />
Modellprojektes zu erfüllen. Zum einen war es im Sinne der Nachhaltigkeit wichtig, in der Region mit<br />
Aktionen und Maßnahmen ständig öffentlich präsent zu sein, um bei wichtigen Entscheidungen in den<br />
politischen Gremien als Projekt nicht auf der Strecke zu bleiben. Andererseits erforderte die<br />
ordnungsgemäße Abwicklung des Modell- und Demonstrationsvorhabens eine akribische Dokumentation<br />
und fortlaufende konzeptionelle Anpassungen, die viel Zeit in Anspruch nahm, für das öffentliche Umfeld<br />
aber nicht transparent und wahrnehmbar war. Erschwerend hinzu kamen auch die Erwartungen der cofinanzierenden<br />
Fördermittelgeber, denen ebenfalls Rechnung getragen werden musste und die mit den<br />
Anforderungen des Modellprojektes nicht immer konform gingen.<br />
Gerade in Phasen der intensiven konzeptionellen Arbeit und Dokumentation kam oft die Frage aus dem<br />
öffentlichen Umfeld, „was das Projektteam denn überhaupt den ganzen Tag macht.“ Hierbei spielte<br />
sicherlich die Besonderheit eines ländlichen Umfeldes eine nicht unwesentliche Rolle. Ein städtisches<br />
oder gar universitär geprägtes Umfeld hätte wahrscheinlich mehr Wertschätzung für die Arbeit des<br />
Projektteams aufgebracht. Aufgebaut wurde das mitunter frustrierte Projektteam durch die Anerkennung<br />
seitens der Piloteinrichtungen, die Zuverlässigkeit und Flexibilität des LIBa-Teams schätzten (Vertiefte<br />
Maßnahmenevaluation, MRI 2010) sowie durch die Dankbarkeit der Kinder und Eltern, für die „LIBa“ mit<br />
der Zeit zu einer festen Begrifflichkeit wurde.<br />
Fördernde Faktoren:<br />
• flache hierarchische Strukturen über dem (ehrenamtlicher Träger) und im Projektteam sowie die<br />
gemeinsame Geschäftsstelle ermöglichten flexibles Arbeiten und Abstimmungen auf kurzen Wegen<br />
• Reflektieren von Veranstaltungen und Maßnahmen auf Teamsitzungen der Projektmitarbeiter sowie<br />
auf Netzwerktreffen der Kooperationspartner (interne Evaluationsbögen für jede Veranstaltung: Was<br />
ist gut gelaufen, was ist nicht gut gelaufen, was muss beim nächsten Mal beachtet werden).<br />
Hemmende Faktoren:<br />
• administrative Strukturen / Verwaltungsstrukturen / Geschäftsstelle waren nicht vorhanden<br />
(ausschließlich ehrenamtlich aufgestellter Träger) und mussten mit dem Projekt erst aufgebaut<br />
werden bzw. über die Projektlaufzeit von der Projektleitung/ vom Projektteam mit bewältigt werden.<br />
• Stellenausschreibungen und Bewerberauswahl nahmen sehr viel Zeit in Anspruch. Geeignete<br />
Fachkräfte für die befristeten Stellen zu finden, die außerdem noch die erforderlichen Erfahrungen in<br />
der Projektarbeit mitbrachten, erwies sich insbesondere in der letzten Projektphase als schwierig.<br />
• unterschiedliche „Mitarbeiter-Kategorien“ (hoch qualifizierte Akademiker und „Bürgerarbeiter“), die<br />
entsprechend differenziert entlohnt wurden, führten zu Spannungen im Team (sehr hoher<br />
Anleitungs-, Motivations- und Konfliktschlichtungsaufwand besonders in der 1. Hälfte des Projektes)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 101 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
2.3.2 Projektnetzwerk<br />
Das Projektnetzwerk hatte die Aufgabe, Kompetenzen zu bündeln und den inhaltlichen <strong>In</strong>put für eine<br />
effektive und zielführende Arbeit des Projektmanagements zu liefern.<br />
Der Aufwand für den Aufbau des Netzwerkes war überschaubar, da es bereits aus früheren Projekten<br />
Kontakte zu verschiedenen Partnern gab und die Bereitschaft zur Mitarbeit relativ groß war. Unterschätzt<br />
wurde aber der Aufwand für die Organisation und Pflege des Netzwerkes. Hier hätte vielleicht noch mehr<br />
Zeit in Motivation und individuelle Gespräche investiert werden müssen.<br />
Generell hat sich die Einrichtung thematischer Facharbeitsgruppen sowie die Fokussierung auf die<br />
Zielgruppe KiTa/ Schule bewährt. Die Kommunikation konnte so schnell und verbindlich geregelt werden.<br />
Alle Treffen wurden protokolliert und die Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten wurden somit<br />
für alle nachvollziehbar festgehalten.<br />
Kooperationen mit den Netzwerkpartnern hätten durchgehend vertraglich verbindlich geregelt werden<br />
sollen.<br />
Die Außenwahrnehmung der LIBa war ganz unterschiedlich: Zu Beginn wurde das Modellprojekt -<br />
übrigens auch von Kooperationspartnern selbst - als Projekt des NABU <strong>Barleben</strong> e.V. wahrgenommen<br />
und nicht als gemeinsames Projekt mehrerer gleichberechtigter Partnern. Im weiteren Projektverlauf<br />
bemühte sich das LIBa-Team im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit um eine möglichst neutrale<br />
Außendarstellung, was dann dazu führte, dass viele bis zuletzt aufgrund des Namens „Lokale <strong>In</strong>itiative<br />
<strong>Barleben</strong>“ annahmen, dass die Gemeinde <strong>Barleben</strong> <strong>In</strong>itiator, Finanzier und Träger des Projektes war.<br />
Der Nutzen der Netzwerkpartner aus der Mitarbeit im Modellprojekt lässt sich wie folgt<br />
zusammenfassen und sollte auch bei der Bildung neuer Netzwerke kommuniziert werden:<br />
• Finanzierung von Maßnahmen aus Projektmitteln<br />
• Bündelung von Ressourcen / Austausch / Knowhow-Transfer<br />
• Erleichterter Zugang zu Zielgruppen (z.B. über Angebotskatalog, Bewerbung der eigenen Angebote)<br />
• Erleichterter Zugang zu weiteren Fördermitteln<br />
• Gewinnen von Übungsleitern/ Mitgliedern (bei Vereinen)<br />
Nachfolgend werden fördernde und hemmende Faktoren des Projektnetzwerkes zusammengestellt:<br />
Fördernde Faktoren:<br />
• Sitzungen / Treffen waren i.d.R. sehr gut besucht<br />
• Gemeinsame Veranstaltungen (z.B. feierliche Übernahme der Räume des Familienzentrums,<br />
Regionalkonferenz) förderten den Zusammenhalt und die Identität des Netzwerkes; die<br />
Einbeziehung von Politik und Verwaltung stärkte die Akzeptanz der LIBa<br />
• gemeinsame Koordinierungsstelle<br />
• Vielfalt der Partner, die sich gegenseitig ergänzen<br />
• enge Zusammenarbeit mit den Zielgruppen / Piloteinrichtungen bzw. deren <strong>In</strong>tegration<br />
• gemeinsame, effiziente Nutzung der erschlossenen Ressourcen (angeschaffte Medien und<br />
Materialien stehen allen Partnern zur Nutzung zur Verfügung)
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 102 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
• weitere Partner kamen und kommen immer noch hinzu<br />
Probleme/ Erkenntnisse:<br />
• häufiger Wechsel der Ansprechpartner / Teilnehmer der <strong>In</strong>stitutionen an den Sitzungen (v.a. zu<br />
Beginn) erschwerten die Diskussionen (kein einheitlicher Kenntnisstand)<br />
• Eigeninitiative der Partner z. T. begrenzt:<br />
Aktiv arbeiteten nur einige wenige Kooperationspartner im Projekt mit. Die Erwartungen an das<br />
LIBa-Team / den Projektträger waren insbesondere in Bezug auf das Akquirieren und<br />
Bereitstellen finanzieller Mittel sehr hoch. Eigenleistungen/ ehrenamtliche Leistungen wurden von<br />
der Mehrzahl der Partner mitunter in hohem Maße erbracht, die Bereitschaft bzw. die<br />
Möglichkeiten, selbstständig Fördermittel und Spenden zu akquirieren, war aber begrenzt.<br />
Teilweise führte die nicht erfüllte Erwartung auf Bereiststellung finanzieller Mittel aus dem<br />
Modellprojekt zum Ausstieg von Partnern aus dem Netzwerk.<br />
• Identifikation mit dem Projekt nicht ausreichend:<br />
Oft dominierten „Ich“-motivierte Skepsis vor dem „Wir“-Gefühl des Netzwerkgedankens.<br />
Netzwerkpartner empfanden die LIBa als externes Projekt des NABU und sehen weniger sich<br />
selbst als Teil der LIBa (Differenzierung „Das ist euer Projekt. Das ist unser Projekt.“).<br />
• Verbindliche Regelungen zur Zusammenarbeit fehlten in einigen Fällen:<br />
<strong>In</strong>sbesondere die Partner, die keine Finanzierung aus dem Modellprojekt bekamen, waren nicht<br />
bereit, sich vertraglich an das Netzwerk zu binden. Dort, wo Eigenleistungen gerade dieser<br />
Partner aber Bestandteil des Finanzierungsplanes sind, war die nicht vorhandene Verbindlichkeit<br />
der Kooperation riskant für den Projektträger und für die Umsetzung des Projektes. Im Falle des<br />
plötzlichen Ausscheidens eines Netzwerkpartners wurde auch kein Nachweis über die erbrachten<br />
Eigenleistungen mehr ausgestellt, der nachträglich über Umwege von den Piloteinrichtungen<br />
eingeholt werden musste.<br />
• Anerkennung der Piloteinrichtungen für die Teilnahme am Modellprojekt war wichtig:<br />
Kindereinrichtungen wünschen sich eine „vorzeigbare“ Anerkennung für die Teilnahme am<br />
Modellprojekt (Urkunde, Zertifikat, Plakette).<br />
• Vielzahl der Arbeitsgruppensitzungen sind in der Vor- u. Nachbereitung sowie Durchführung sehr<br />
aufwendig; nicht alle Facharbeitsgruppen (z.B. FG „Ernährung und Landwirtschaft“) liefen<br />
gleichermaßen aktiv, wie die FG „KiTa und Schule“.<br />
• Der informelle Teil bestimmte aufgrund der Vielzahl organisatorischer Belange die Sitzungen der<br />
Arbeitsgruppen häufig zu stark.<br />
• Der regelmäßige persönliche Kontakt mit den Kooperationspartnern kam zu kurz. Zeit für<br />
individuelle Gespräche und Netzwerkpflege fehlte.<br />
• Die vertraglich geregelten Zuarbeiten der Kooperationspartner (Dokumentation und<br />
Sachstandsberichte für Zwischenbericht sowie Eigenleistungs- und Eigenmittelnachweise)<br />
kamen z. T. nur sehr schleppend und nicht zum vereinbarten Termin.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 103 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Schlussfolgerungen/ Empfehlungen:<br />
• Zusammenarbeit möglichst frühzeitig vertraglich / verbindlich regeln<br />
• Partizipation der Partner fördern<br />
• gemeinsame Identität finden und immer wieder kommunizieren (gemeinsame Außendarstellung)<br />
• Personen verbindlich festlegen, die als Vertreter der <strong>In</strong>stitutionen an den Sitzungen teilnehmen<br />
• regelmäßigen Kontakt mit den Netzwerkpartnern pflegen<br />
• Die Arbeitsgruppensitzungen offen gestalten und Spielraum für Diskussionen und den Austausch der<br />
Partner untereinander lassen<br />
• stärkere Einbeziehung der Partner in die Projektumsetzung (Maßnahmen zur Umsetzung „abgeben“)<br />
→ Netzwerkarbeit kostet Zeit!<br />
Ausblick zur Fortführung / Weiterentwicklung des Netzwerkes:<br />
• Netzwerkarbeit soll über den LIBa e.V. entsprechend der verfügbaren Ressourcen weiterlaufen<br />
• Anbindung der Koordinierungsstelle an das Familienzentrum, welches sich als regionale Anlauf- und<br />
Vernetzungsstelle weiterentwickeln soll<br />
• Öffnung der Facharbeitsgruppen für weitere interessierte Akteure der Region zur Entwicklung neuer<br />
Projekte und Maßnahmen bzw. zur Übertragung / Ausweitung bewährter Maßnahmen , evtl. weitere<br />
Unterteilung der Facharbeitsgruppen (z.B. FG „KiTa“, FG „Schule“), um noch spezifischer arbeiten<br />
zu können.<br />
2.3.3 Konzeptionelle Ebene<br />
Als schwer nachvollziehbar, sowohl für Projektmitarbeiter, als auch für Außenstehende, erwies sich die<br />
Klassifizierung der häufig ineinandergreifenden, vernetzten Maßnahmen, die mitunter mehreren<br />
Zielstellungen zugeordnet werden konnten. Zum Teil war die recht komplexe und damit etwas schwierige<br />
Projektstruktur (siehe Kapitel 2.3.3) auch den unterschiedlichen Fördermittelgebern geschuldet, die<br />
jeweils einzelne Teile des Gesamtprojektes abgrenzbar finanzierten.<br />
Viele der konzipierten Maßnahmen waren von zusätzlichen finanziellen Mitteln, die nicht über das<br />
Modellprojekt gedeckt werden konnten, abhängig. Der Wegfall dieser finanziellen Mittel, insbesondere für<br />
<strong>In</strong>vestitionen setzte eine Kaskade von Maßnahmemodifikationen in Gange und erforderte viel Kreativität<br />
und Flexibilität bei der Suche nach Lösungen, die ebenfalls, wenn auch in reduzierter <strong>Form</strong>, zur<br />
Zielerreichung geeignet waren.<br />
Im Nachhinein betrachtet, hätten definierte Maßnahmen noch weiter runtergebrochen werden können, da<br />
es sich tatsächlich überwiegend um ganze Maßnahmebündel handelte (z.B. Projekttage).<br />
Maßnahmen und Meilensteine wurden in Abstimmung mit der BLE und dem MRI mehrfach neu definiert<br />
bzw. verworfen. Zu den ohnehin schon zahlreichen Maßnahmen kamen noch etliche neue hinzu, die<br />
jeweils wieder mit einem Feinzielformular untersetzt werden mussten. Die Vergleichbarkeit mit dem<br />
Ausgangskonzept ist deshalb nicht mehr gegeben. Günstiger wäre es hier gewesen,<br />
Maßnahmenänderungen bzw. Aufsplittungen verbal zu beschreiben, den Ablauf- und Meilensteinplan<br />
aber so zu belassen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 104 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
2.3.4 Maßnahmendurchführung<br />
Fördernde und hemmende Faktoren bei der Maßnahmendurchführung wurden bereits den einzelnen<br />
Leitprojekten/ Maßnahmen zugeordnet unter Punkt 2.2 ausführlich erläutert.<br />
2.4 Bewertung des ursprünglichen Präventionskonzeptes<br />
Das Präventionskonzept aus der Wettbewerbsphase wurde bereits in Vorbereitung des<br />
Bewilligungsbescheides in Abstimmung mit der BLE das erste Mal überarbeitet. <strong>In</strong>sbesondere das<br />
Leitprojekt „Vollwertgemeinschaftsküche“ musste modifiziert werden, da dessen Förderung nicht wie<br />
gehofft über das BMELV möglich war.<br />
Vor dem Hintergrund des definierten Globalziels wird das Präventionskonzept aus dem Jahr 2006 im<br />
Zusammenwirken der dort definierten Leitprojekte und Maßnahmen nach wie vor als plausibel und<br />
zielführend eingeschätzt, jedoch war der Blick auf dessen Umsetzung im vorgegebenen Zeitraum wohl zu<br />
optimistisch und von rationalen Überlegungen geprägt. Es war davon ausgegangen worden, dass alles<br />
„glatt“ läuft und alle beteiligten Akteure mit dem gleichen Eifer bei der Sache sind, wie die <strong>In</strong>itiatoren.<br />
Unwägbarkeiten, Hemmnisse, Widerstände und Rückschläge waren bei der Projektplanung nicht in dem<br />
Maße bedacht wurden, wie sie dann tatsächlich aufgetreten sind. Dementsprechend fehlten Zeitpuffer.<br />
Große Schwierigkeiten bereitete es, dass wesentliche Leitprojekte, wie die Vollwertgemeinschaftsküche<br />
und das Begegnungszentrum, mit erheblichen <strong>In</strong>vestitionen im Zusammenhang standen und von<br />
politischen Entscheidungen abhängig waren. Daraus resultierte wiederum eine große Abhängigkeit des<br />
Projekterfolges von Partnern, Drittmittelgebern und der Kommunalpolitik.<br />
Generell stellte sich heraus, dass für derart komplexe, Struktur prägende Projekte mehr Zeit eingeplant<br />
werden muss und eine starke (politische) Lobby in der <strong>In</strong>terventionsregion vorhanden sein sollte.<br />
Verhältnisse zu ändern ist im Rahmen eines Projektes viel schwieriger zu realisieren, als die<br />
Durchführung verhaltenspräventiver Maßnahmen (Kurse, Schulungen, Aktionstage) – noch zumal es<br />
hierfür anscheinend auf allen Ebenen an geeigneten Förderinstrumenten fehlt. Hier ist sehr stark der<br />
Gesetzgeber gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />
Ein Präventionskonzept ohne die Leitprojekte Vollwertgemeinschaftsküche, Begegnungszentrum und<br />
Naturspielfläche, d.h. ohne die auf materielle Voraussetzungen angewiesenen Maßnahmen, wäre vom<br />
Arbeitspensum sicherlich ausreichend gewesen. Gleichwohl kann es als durchaus sinnvoll eingeschätzt<br />
werden, hohe Ziele zu stecken und in mehrere Richtungen zu denken, selbst, wenn letztendlich nur eines<br />
von mehreren geplanten „<strong>In</strong>frastrukturprojekten“ klappt, wie im Fall der LIBa das Begegnungszentrum/<br />
Familienzentrum, welches seine ursprünglich vorgesehenen Funktionen dafür bei weitem übertrifft.<br />
Zudem bot das Modellprojekt als „lernendes Projekt“ auch im Nachhinein genug Spielraum der<br />
Maßnahmenanpassung („Vollwertgemeinschaftsküche“ „Vollwertküche als Werkstatt für gesunde<br />
Essen mit Impulsangeboten für KiTas und Schulen“).
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 105 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Unter der Voraussetzung, dass das Projekt auf ausschließlich ehrenamtlichen Aktivitäten fußte, eine<br />
professionell geführte Trägerstruktur fehlte, so dass selbst die administrative Grundstruktur - nämlich eine<br />
Geschäftsstelle mit Mitarbeitern - erst aufgebaut werden musste, waren 3 Jahre Projektlaufzeit deutlich<br />
zu knapp.<br />
Viele Mitarbeiter, die als komplett neues Team auf einen Schlag zusammenkommen, sind gerade in der<br />
Anfangsphase eines solchen Projektes nicht unbedingt sinnvoll. Eine zeitlich gestaffelt Einstellung mit<br />
längerer Einarbeitungszeit für die Mitarbeiter wäre besser gewesen.<br />
Zukünftig sollte für ähnlich geartete Projekte mindestens eine Projektlaufzeit von 5 Jahren eingeplant<br />
werden.<br />
Bewährt hat sich, dass Vorplanungsphasen für <strong>In</strong>frastrukturprojekte als eigenständige Maßnahmen<br />
definiert und damit zeitlich kalkuliert wurden. Versäumt wurde allerdings, für den Aufbau der<br />
Geschäftsstelle und des Projektteams (Einarbeitung Personal) genügend Zeit einzuplanen.<br />
Auch unter diesem Aspekt wäre es ratsam gewesen, weniger Maßnahmen zu planen oder eine größere<br />
Anzahl an Maßnahmen konsequent zur eigenverantwortlichen Durchführung an die Netzwerkpartner<br />
abzugeben bzw. weitere Partner für die Maßnahmenumsetzung zu rekrutieren. Das Projektteam sollte im<br />
Wesentlichen die Rolle des Koordinators inne haben.<br />
Die Finanzplanung des Präventionskonzeptes, wie sie von der BLE genehmigt wurde, war recht stimmig.<br />
Aufgrund der oben beschriebenen Gegebenheiten, wurden sogar bei weitem mehr Eigenleistungen in<br />
<strong>Form</strong> ehrenamtlicher Stunden erbracht, als zunächst geplant.<br />
Dem BMELV ist trotz der beschriebenen Schwierigkeiten hoch anzurechnen, dass ein sehr kleiner, bis<br />
dato ausschließlich ehrenamtlich tätiger Verein die Chance zur Durchführung dieses Modell- und<br />
Demonstrationsvorhabens bekommen hat, noch zumal es sich um einen Naturschutzverein handelte und<br />
nicht um einen klassischen Akteur der Gesundheitsprävention. Gerade die Einbeziehung vielfältiger<br />
Akteure und anderer Sichtweisen bei der Durchführung solcher Projekte ermöglichst aber erst den „Blick<br />
über den Tellerrand“, der wiederum neue Lösungsoptionen für strukturelle Veränderungen offeriert und<br />
deshalb unbedingt beibehalten werden sollte.<br />
Auch die Einbeziehung einer Elterninitiative als treibende Kraft bei der Umsetzung eines Modellprojektes,<br />
welches Eltern und Familien als Hauptzielgruppe im Visier hat, erscheint im Sinne erfolgreicher<br />
Zugangswege und der Nachhaltigkeit von Maßnahmen als zielführend. Schwierig war jedoch im Rahmen<br />
des Modellprojektes, dass aufgrund anhaltender Misserfolge und Widerstände bei der Umsetzung des<br />
Kernziels der Elterninitiative, nämlich die Gründung einer frisch kochenden, lokalen<br />
Vollwertgemeinschaftsküche, die Motivation der Gründungseltern deutlich nachließ und der <strong>In</strong>itiativkreis<br />
nach und nach seine Basis verlor. Erst mit der Neudefinition von Zielen und Aufgaben im Rahmen der<br />
Gründung des LIBa e.V. konnten neue Eltern zur Mitarbeit mobilisiert werden.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 106 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
3. Zusammenfassung<br />
Das Modellprojekt startete im Oktober 2006 und sollte regulär am 31.12.2009 enden. Um die<br />
Verstetigung und Verankerung der entstandenen Strukturen in der Region zu ermöglichen und<br />
begonnene Maßnahmen abzuschließen, wurde auf Antrag des Projektnehmers einer kostenneutralen<br />
Verlängerung des Projektes bis zum 30.11.2010 zugestimmt.<br />
Sechs definierten Oberzielen waren 10 Leitprojekte (später in 6 LP zusammengefasst) mit insgesamt<br />
60 Maßnahmebündeln zugeordnet worden. Davon wurden 43 Maßnahmebündel komplett und 2<br />
Maßnahmebündel zum Teil umgesetzt. 15 Maßnahmebündel – darunter insbesondere die<br />
strukturbildenden Maßnahmen - sind entfallen bzw. wurden gestrichen und neu definiert. So kam die<br />
geplante Vollwertgemeinschaftsküche als Produktionsküche zur Versorgung insbesondere der lokalen<br />
KiTas und Schulen infolge fehlender finanzieller Ressourcen nicht zustande. Auch eine zeitweise<br />
betreute Naturspielfläche konnte nicht wie vorgesehen realisiert werden. Beide Leitprojekte wurden aber<br />
in modifizierter und den materiellen Voraussetzungen angepasster <strong>Form</strong> durchgeführt.<br />
Im Rahmen des Modellprojektes wurden eine zentrale Geschäftsstelle / Koordinierungsstelle des<br />
Netzwerkes sowie als Herzstücke und Alleinstellungsmerkmale des Projektes eine initiale<br />
Vollwertküche als „Werkstatt für gesundes Essen“ mit Impulsangeboten für KiTas, Schulen, Vereine und<br />
Familien und ein Familienzentrum als Kommunikations-, Kurs-, Schulungs- und Veranstaltungszentrum<br />
sowie als Anlauf- und Vernetzungsstelle aufgebaut. Als sozialer Kommunikationsraum mit der Spezifik<br />
Ernährung und Bewegung, der Familien zum gemeinsamen Kochen, Spielen, Toben und Entspannen<br />
einlädt, eröffnet das Familienzentrum Möglichkeiten, neue Zugangswege und erlebnisorientierte<br />
Konzepte in der Praxis zu erproben.<br />
Die Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong> „Besser essen. Mehr bewegen.“ hat sich aufgrund des Engagements einer<br />
Elterninitiative gebildet, wodurch eine wesentliche Zielgruppe von Anfang an fest im Netzwerk verankert<br />
war. Die LIBa ist somit “von unten gewachsen“ und wurde entscheidend nach den Bedürfnissen der<br />
Zielgruppe „Eltern“ ausgerichtet. Projektträger war der NABU-<strong>Barleben</strong> e.V., der auf vielfältige Weise<br />
Nachhaltigkeitsaspekte mit in das Projekt einbrachte. Ausgehend vom Hauptinterventionsraum <strong>Barleben</strong><br />
erstreckte sich der Wirkungskreis der LIBa bis in die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt Magdeburg<br />
sowie in den Landkreis Börde.<br />
Maßgebliche Akteure des lokalen und regionalen Raums aus den Bereichen Ernährung und Bewegung,<br />
10 Piloteinrichtungen, die gleichzeitig Hauptinterventionsgruppe waren, sowie die Kommune und der<br />
Landkreis konnten fest in das Netzwerk integriert werden (insgesamt über 20 Kooperationspartner). Die<br />
Zusammenarbeit der Kooperationspartnern im Netzwerk war im Wesentlichen über 4 thematische<br />
Arbeitsgruppen organisiert (Projektbeirat für strategische Fragen, Facharbeitsgruppe „KiTa und Schule“,<br />
Facharbeitsgruppe „Sport und Bewegung“, Facharbeitsgruppe „Ernährung und Landwirtschaft“), die mit<br />
unterschiedlicher Häufigkeit und <strong>In</strong>tensität zusammenkamen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 107 - Februar 2011<br />
_________________________________________________________________________________________________________<br />
Das Projektteam bestand aus 3 bzw. zeitweise bis zu 6 Mitarbeitern zzgl. Hilfskräften vom zweiten<br />
Arbeitsmarkt, Honorarkräften, Ehrenamtlichen und Praktikanten. <strong>In</strong> der letzten Projektphase waren auch<br />
Jugendliche im FÖJ regelmäßig eingesetzt.<br />
Das Modellprojekt verfolgte in besonderem Maße verhältnispräventive Ansätze zur nachhaltigen Prägung<br />
eines gesunden Ernährungs- und Bewegungsumfeldes. Eine entsprechende <strong>In</strong>frastruktur sollte es<br />
Kindern, Eltern und Pädagogen leicht machen, gesunde Lebensstile zu entwickeln. Darüber hinaus<br />
wurden verschiedene verhaltenspräventive Maßnahmen in KiTas, Schulen, im Familienzentrum sowie im<br />
Freizeitbereich mit Kindern, Eltern, Lehrer<strong>In</strong>nen, Erzieher<strong>In</strong>nen und sonstigen Multiplikatoren erprobt.<br />
<strong>In</strong>sbesondere in den Piloteinrichtungen wurde sehr stark interveniert. Multiplikatoren wurden als<br />
Knowhow-Träger aufgebaut. Durch individuelle Beratung und Coaching wurden die beteiligten KiTas und<br />
Schulen befähigt, gezielt und bedarfsorientiert dauerhafte strukturelle Veränderungen im Ernährungsund<br />
Bewegungsumfeld der Kinder einzuleiten.<br />
Der vom Projektteam erarbeitete Angebotskatalog „Ernährung, Bewegung, Umweltbildung“ kann<br />
von den Piloteinrichtungen auch nach Projektende eigenständig weiter genutzt werden. <strong>In</strong> überarbeiteter<br />
<strong>Form</strong> soll er für die KiTas und Schulen der Region zur Verfügung gestellt werden. Die Ausleihe der<br />
Materialien und Medien erfolgt langfristig über das Familienzentrum und kommt ebenfalls allen KiTas und<br />
Schulen sowie Multiplikatoren der Region zugute.<br />
21 Kooperationspartner haben bereits 2009 vertraglich vereinbart, dass sie auch nach der Modellphase<br />
weiter zusammenarbeiten und eine gemeinsame Trägerstruktur aufbauen wollen. Im Zuge der Netzwerkund<br />
Projektverstetigung wurde dann 2010 der LIBa „Besser essen. Mehr bewegen.“ e.V. als zukünftige<br />
tragende Säule für „Besser essen. Mehr bewegen.“ in der Region sowie als Träger des Familienzentrums<br />
mit integrierter Vollwertküche gegründet.<br />
Ziel dieses Vereins ist es in erster Linie, das Familienzentrum mit dem Knowhow und der materiellen<br />
Basis des Modellprojektes zu sichern und weiter zu betreiben. Dieses soll als regionales<br />
Kompetenzzentrum für Ernährung und Bewegung im Rahmen eines Modellprojektes zu den<br />
Gesundheitszielen des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (Berufung durch den Sozialminister im Februar 2011)<br />
weiterentwickelt werden und so Ausgangspunkt für die regionale Übertragung und Ausweitung der im<br />
Rahmen des Modellprojektes des BMELV entwickelten Methoden und Maßnahmen sein.<br />
Darüber hinaus verfolgt der Verein weiterhin das Ziel der <strong>In</strong>tegration vollwertiger Ernährungsangebote in<br />
den Alltag der Kinder, insbesondere im Rahmen der Gemeinschaftsverpflegung in KiTas und Schulen.<br />
Mit derzeit 111 Mitgliedern hat sich der LIBa e.V. aber nicht nur als ziel- und aufgabenorientierter Verein<br />
aufgestellt, sondern arbeitet darüber hinaus mitgliederorientiert. So werden z.B. die Familiensportgruppen<br />
und die Bewegungs- und Koch-AG’s für Kinder und Eltern unter dem Dach des neuen Vereins mit<br />
ehrenamtlichen Übungsleitern und Betreuern fortgeführt. Im Oktober 2010 ist der LIBa e.V. dem<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. beigetreten und hat nunmehr einen starken<br />
Spitzenverband an seiner Seite.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 108 - Februar 2011<br />
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Obwohl im letzen Projektjahr mit dem Ziel der Verstetigung viele positive Gespräche mit<br />
Landesministerien, Landkreis und Kommune geführt wurden, ist es leider auch im Verlängerungszeitraum<br />
nicht gelungen, eine nachhaltige finanzielle Grundabsicherung für den laufenden Betrieb des<br />
Familienzentrums zu erreichen. Besonders bedauerlich ist die fehlende politische Akzeptanz auf<br />
kommunaler Ebene. Trotz gemeinsamer Petitionen der Piloteinrichtungen und der übrigen<br />
Netzwerkpartner wurden aufwendig vorbereitet Unterstützungsanträge bisher mehrfach in den politischen<br />
Gremien abgelehnt. Die ablehnenden Stellen gehen davon aus, dass die Arbeit des LIBa e.V. und der<br />
Betrieb des Familienzentrums ausschließlich ehrenamtlich geleistet werden kann.<br />
Am Ende der Projektlaufzeit sind die entstandenen Projektstrukturen somit noch immer nicht nachhaltig<br />
gesichert. Der NABU <strong>Barleben</strong> e.V. kann die Betreuung des Familienzentrums und die Finanzierung der<br />
laufenden Projekte nur noch über einen begrenzten Zeitraum mit den für das Projekt bereitgestellten<br />
Mitteln absichern. Die bisher genutzten Räumlichkeiten werden nur über kurzfristige Verträge miet- und<br />
betriebskostenfrei seitens der Gemeinde bereitgestellt. Eine mittel- und langfristige Handlungs- und<br />
Planungsgrundlage ist daher nicht gegeben. Diesbezügliche Entscheidungen des Gemeinderates stehen<br />
noch aus.<br />
Generell hat sich der gemeindeorientierte Projektansatz zur allseitigen und umfassenden <strong>In</strong>tervention in<br />
die verschiedenen Lebensbereiche der Zielgruppen als äußerst sinnvoll und effektiv erwiesen.<br />
Es hat sich allerdings gezeigt, dass es selbst in einer wirtschaftlich stabilen Gemeinde nicht<br />
selbstverständlich ist, im Rahmen der freiwilligen Aufgaben finanzielle Mittel für nachhaltige<br />
Verhältnisänderungen in den Bereichen Ernährung und Bewegung bereitzustellen. Es ist bislang weder<br />
dem Netzwerk der Lokalen <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong>, noch dem NABU <strong>Barleben</strong> e.V., noch den auf Landes- und<br />
Bundesebene tätigen Politikern, welche die LIBa seit Jahren unterstützen, gelungen, die Mehrheiten im<br />
Gemeinderat für eine nachhaltige Verankerung der Projektziele in der Gemeinde <strong>Barleben</strong> zu gewinnen.
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 109 - Februar 2011<br />
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Abbildungsverzeichnis<br />
Seite<br />
Abb. 1 Das LIBa-Netzwerk 9<br />
Abb. 2 Strukturen der LIBa 14<br />
Abb. 3 Kinder beim vollwertigen Frühstück 28<br />
Abb. 4 Chancen und Effekte der Vollwertgemeinschaftsküche 32<br />
Abb. 5 <strong>In</strong>teressensbekundung angefragter KiTas und Schulen 32<br />
Abb. 6 LIBa-Knabbertüte 41<br />
Abb. 7 + 8 Angebotsnutzung 2008 für Kinder 71<br />
Abb. 9 +10 Angebotsnutzung 2008 für Erzieher<strong>In</strong>nen/ Lehrer<strong>In</strong>nen 71<br />
Abb. 11 Angebotsnachfrage gesamt nach Piloteinrichtungen für das Jahr 2009 73<br />
Abb. 12 Angebotsnachfrage - Ernährungsangebote für Kinder 2009 73<br />
Abb. 13 Angebotsnachfrage - Bewegungsangebote für Kinder 2009 74<br />
Abb. 14 + 15 Angebotsnachfrage Eltern 2009 74<br />
Abb. 16 Kochkurs im Familienzentrum 86<br />
Abb. 17 Elternkurs „Das Kind am Familientisch“ 87<br />
Abb. 18 Schulung zur Bewegungspädagogik nach Hengstenberg 93<br />
Abb. 19 Wildniscamp mit Kindern 99<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1 Ablauf- und Zeitplan der Maßnahmen 19<br />
Tab. 2 Soll-Ist-Analyse der Meilensteinplanung 22<br />
Tab. 3 Analyse der Meilensteine 27
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Abschlussbericht<br />
„Besser essen. Mehr bewegen.“ - 110 - Februar 2011<br />
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Abkürzungsverzeichnis<br />
AG<br />
BLE<br />
BMELV<br />
DGE<br />
FG<br />
FKE<br />
FZ<br />
FÖJ<br />
HKC<br />
KSB<br />
LIBa<br />
LK<br />
LP<br />
LSA<br />
LSB<br />
LVG<br />
MRI<br />
MS<br />
NABU<br />
Peb<br />
PEKiP<br />
SPOG<br />
VZSA<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
Facharbeitsgruppen<br />
Forschungsinstitut für Kinderernährung<br />
Familienzentrum<br />
Freiwilliges ökologisches Jahr<br />
Hatsuun-Jindo Karate-Club<br />
Kreissportbund - Börde<br />
Lokale <strong>In</strong>itiative <strong>Barleben</strong><br />
Landkreis<br />
Leitprojekt<br />
Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Landessportbund <strong>Sachsen</strong> - <strong>Anhalt</strong><br />
Landesvereinigung für Gesundheit<br />
Max Rubner-<strong>In</strong>stitut<br />
Meilenstein<br />
Naturschutzbund<br />
Plattform für Ernährung und Bewegung<br />
Prager Eltern-Kind Programm<br />
<strong>In</strong>stitut für Prävention und Gesundheitsförderung<br />
Verbraucherzentrale