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Abschlussbericht - Gesundheitsprojekt an der Bernays-Hauptschule

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K<strong>an</strong>n das Körpergewicht bei Übergewichtigen reduziert bzw. zumindest eine weitere<br />

Erhöhung verhin<strong>der</strong>t werden (Body-Mass-Index)?<br />

Als übergewichtig wurden in T0 insgesamt 34% <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> eingestuft, davon 50% als stark<br />

übergewichtig (BMI Perzentile >P 97). In <strong>der</strong> zweiten Untersuchung (T1) ist dieser Anteil <strong>der</strong><br />

adipösen Kin<strong>der</strong> rückläufig, dafür nimmt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Übergewichtigen zu. Die deutlichsten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen lassen sich dabei bei den stark übergewichtigen Jungen ohne<br />

Migrationshintergrund beobachten<br />

Die Erreichung dieses Ziels wurde sehr deutlich im Abnehmkurs festgestellt. Während <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Übergewichtigen gleich bleibt, zeigt sich eine Verringerung des Anteils <strong>der</strong><br />

adipösen Kin<strong>der</strong> in T1.<br />

Verbessert sich das generelle Wohlbefinden bei Schülerinnen und Schülern?<br />

Bei den Skalenwerten <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei allen Schülerinnen<br />

und Schüler in <strong>der</strong> <strong>Bernays</strong>-<strong>Hauptschule</strong> lassen sich leichte Verän<strong>der</strong>ungen zwischen T0<br />

und T1 feststellen. Ein positiver Effekt zeigt sich in den Bereichen „Körper“ und „Freunde“.<br />

Dieser k<strong>an</strong>n allerdings auch auf entwicklungsbedingte Verän<strong>der</strong>ungen zurückgeführt werden.<br />

Die leichte Abnahme des Selbstwert- und Kohärenzgefühls („Selbst“) k<strong>an</strong>n auch mit einer<br />

realistischeren Selbsteinschätzung zusammenhängen. Während die <strong>Bernays</strong>kin<strong>der</strong> (und die<br />

Kontrollschülerinnen und -schüler) im Vergleich zu KiGGS durch hohe Werte in dieser<br />

Subskala auffallen, k<strong>an</strong>n die Verän<strong>der</strong>ung nach unten entwicklungsbedingt und vielleicht<br />

auch begründet durch die Interventionen zu einem „realistischeren Selbst“ interpretiert<br />

werden.<br />

Für die Kin<strong>der</strong>, die <strong>an</strong> gezielten Interventionen teilgenommen haben, können positive<br />

Effekte in <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Lebensqualität beobachtet werden.<br />

Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>an</strong> <strong>der</strong> Adipositasschulung zeigen sich positive<br />

Entwicklungen in den Bereichen „Körper“, „Psyche“, „Selbstwert“ und ‚ „Schule“ heraus –<br />

auch gegenüber den allgemeinen Durchschnittswerten in <strong>der</strong> <strong>Bernays</strong>-<strong>Hauptschule</strong>.<br />

Hier muss nach Geschlecht und Herkunft differenziert werden. Die positiven Verän<strong>der</strong>ungen<br />

sind vor allem bei den Jungen und noch deutlicher bei den Jungen ohne<br />

Migrationshintergrund zu beobachten. Deren Skalenwerte fallen besser aus als bei den<br />

Jungen mit Migrationshintergrund. Bei den Mädchen zeigt sich die positive Entwicklung vor<br />

allem für die Mädchen mit Migrationshintergrund.<br />

Bei den Kin<strong>der</strong>n, die am Sportför<strong>der</strong>unterricht teilgenommen haben, hat sich <strong>der</strong><br />

Gesundheitszust<strong>an</strong>d deutlich verbessert. Während in <strong>der</strong> ersten Untersuchung 38,5% als<br />

gesundheitlich auffällig eingestuft wurden, waren es bei <strong>der</strong> zweiten Untersuchung nur noch<br />

23,1%. Positive Verän<strong>der</strong>ungen ergeben sich auch bei <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen<br />

Lebensqualität, vor allem in den Bereichen „Freunde“ und „Schule“ sowie ein leichter Anstieg<br />

<strong>der</strong> allgemeinen Lebensqualität. Dieser Zusammenh<strong>an</strong>g von Bewegung und Schulsituation<br />

sowie Anerkennung im Freundeskreis bestätigt sich auch in <strong>der</strong> Literatur (Schmidt 2008).<br />

Auch hier sind Unterschiede nach Geschlecht und Herkunft zu beobachten. Am meisten<br />

haben von dieser Intervention die Kin<strong>der</strong> ohne Migrationshintergrund – und hier vor allem die<br />

Jungen – profitiert.<br />

Insgesamt k<strong>an</strong>n festgehalten werden, dass die gezielten Interventionen durch Daidalos, die<br />

sich <strong>an</strong> spezifische Risikogruppen gerichtet haben, erfolgreich waren und wir davon<br />

ausgehen, dass die Effekte bei einer längeren Beobachtungszeit noch deutlicher ausfallen<br />

würden.<br />

Treten die Wirkungen von Maßnahmen in den Bereichen Bewegung, Ernährung und<br />

Stressbewältigung isoliert ein o<strong>der</strong> verstärken sie sich wechselseitig? In welchem<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g steht eine Verbesserung des Wohlbefindens mit <strong>der</strong> Teilnahme <strong>an</strong><br />

den Maßnahmen zu Bewegung, Ernährung und Stressreduzierung?<br />

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