Abschlussbericht - Gesundheitsprojekt an der Bernays-Hauptschule
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Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> subjektiv eingeschätzten gesundheitsbezogenen Lebensqualität stellen<br />
sich auch positive Entwicklungen <strong>der</strong> Subskalen „Körper“, „Psyche“, „Selbstwert“ und<br />
„Schule“ heraus. Gegenüber den Durchschnittswerten für alle Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Bernays</strong>-<br />
<strong>Hauptschule</strong> fallen die Skalenwerte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Adipositasschulung in den Bereichen<br />
„Körper“, „Selbst“ und „Schule“ höher aus.<br />
Abbildung 16: Subskalen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität in <strong>der</strong><br />
Adipositasschulung (N=11, Mittelwerte).<br />
Auf den ersten Blick zeigen sich bei psychosozialen Faktoren geschlechtsspezifisch<br />
unterschiedliche Effekte <strong>der</strong> Adipositasschulung. Während die positiven Verän<strong>der</strong>ungen vor<br />
allem bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Jungen zu beobachten sind, nehmen die Werte <strong>der</strong><br />
gesundheitsbezogenen Lebensqualität in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Mädchen ab. Beson<strong>der</strong>s deutlich<br />
sind die Werte <strong>der</strong> Subskala „Körper“ bei den Mädchen über die Erhebungswellen im<br />
Vergleich zu den Jungen zurückgeg<strong>an</strong>gen. Dies bestätigen auch die KiGGS-Ergebnisse<br />
(Ravens-Sieberer u.a. 2007). Auch <strong>der</strong> Migrationshintergrund scheint von Bedeutung für das<br />
Eintreten von positiven Effekten durch die Teilname <strong>an</strong> <strong>der</strong> Adipositasschulung zu sein. Zu<br />
T1 zeigen Kin<strong>der</strong> aus Migr<strong>an</strong>tenfamilien eine höhere gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />
als die Nicht-Migr<strong>an</strong>ten (vgl. Tabellen im Anh<strong>an</strong>g).<br />
Eine Auswertung, die beide Faktoren berücksichtigt zeigt aber, dass diese Effekte jeweils<br />
unterschiedlich kombiniert auftreten. An <strong>der</strong> Adipositasschulung profitieren vor allem die<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund und die Jungen ohne Migrationshintergrund. Während<br />
sich bei den Mädchen ohne Migrationshintergrund in allen Bereichen <strong>der</strong> Lebensqualität eine<br />
deutliche Abnahme zeigt, steigen die Werte bei den Mädchen mit Migrationshintergrund. Bei<br />
den Jungen beobachtet m<strong>an</strong> eine umgekehrte Entwicklung. Die Skalenwerte <strong>der</strong> Jungen<br />
ohne Migrationshintergrund fallen besser aus als bei den Jungen mit Migrationshintergrund.<br />
Diese Ergebnisse fußen allerdings auf so geringen Fallzahlen, dass sie keine<br />
generalisierenden Aussagen erlauben.<br />
Ausblick: Ver<strong>an</strong>kerung <strong>der</strong> Adipositasschulung in <strong>Hauptschule</strong>n.<br />
Die Adipositasschulung ist eine spezifisches Modul für die Risikogruppe übergewichtige bzw.<br />
stark übergewichtige Schülerinnen und Schüler. In <strong>der</strong> <strong>Bernays</strong>-<strong>Hauptschule</strong>, die in einem<br />
sozialer Brennpunkt liegt, kommen übergewichtige und adipöse Kin<strong>der</strong> vor allen aus<br />
Familien mit niedrigem Sozialstatus und haben meistens einen Migrationshintergrund. Im<br />
Allgemeinen ist diese Risikogruppe nur schwer erreichbar. Über das Setting <strong>Hauptschule</strong><br />
konnten diese Kin<strong>der</strong> erreicht werden.<br />
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