Abschlussbericht - Gesundheitsprojekt an der Bernays-Hauptschule
Abschlussbericht - Gesundheitsprojekt an der Bernays-Hauptschule
Abschlussbericht - Gesundheitsprojekt an der Bernays-Hauptschule
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Deutlich positive Verän<strong>der</strong>ungen ergeben sich auch bei <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen<br />
Lebensqualität, vor allem in den Bereichen „Freunde“ und „Schule“ sowie ein leichter Anstieg<br />
<strong>der</strong> allgemeinen Lebensqualität. Dieser Zusammenh<strong>an</strong>g von Bewegung und Schulsituation<br />
sowie Anerkennung im Freundeskreis bestätigt sich auch in <strong>der</strong> Literatur (Schmidt 2008).<br />
Abbildung 12: Subskalen zur Gesundheitsbezogenen Lebensqualität, Sportför<strong>der</strong>unterricht,<br />
Vergleich T0/T1, Migrationshintergrund, (N=23, Mittelwerte)<br />
Stärker profitiert haben die Kin<strong>der</strong> ohne Migrationshintergrund und hier vor allem - wie bei<br />
den Modulen zu Bewegung für alle Kin<strong>der</strong> - die Jungen. Dies geht auf ungewollte selektive<br />
Prozesse während <strong>der</strong> Umsetzung des Moduls zurück. In <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>gsphase wurde versucht,<br />
Jungen und Mädchen gleichermaßen einzubeziehen. In dieser Zeit schw<strong>an</strong>kte die<br />
Beteiligung <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler allerdings sehr stark und war im Laufe des<br />
Schuljahres rückläufig. Angeboten wurde in <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>gsphase vor allem Zirkeltraining, das<br />
den Kin<strong>der</strong>n wenig Spaß gemacht hat. Zudem hatte die Trainerin wenig Erfahrung mit <strong>der</strong><br />
Zielgruppe. Eine Umstellung des Moduls führte zwar zu einer gefestigten Gruppe von<br />
durchschnittlich 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch dazu, dass sich die<br />
Mädchen zurückzogen. Der Sportför<strong>der</strong>unterricht wurde ab Frühjahr 2010 von einem<br />
ehemaligen Profi-Fußballer mit Migrationshintergrund gestaltet. Dieses Modul soll zumindest<br />
bis zum Ende des Schuljahres (August 2011) fortbestehen. Über eine Weiterführung wird<br />
noch verh<strong>an</strong>delt.<br />
Fazit: Das Modul hat die erwünschten Wirkungen erbracht. Die Bewegungskapazität<br />
wurde verbessert. Am meisten haben von dieser Intervention die Kin<strong>der</strong> ohne<br />
Migrationshintergrund – und hier vor allem die Jungen - profitiert.<br />
Ein paralleles Angebot für Schülerinnen mit attraktiven Bewegungs<strong>an</strong>geboten für Mädchen<br />
konnte aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Dies ist vor allem auf fehlendes<br />
weibliches Übungsleiterpersonal zurückzuführen. Inwieweit auch kulturelle Barrieren - etwa<br />
Verbote von Eltern aus Migr<strong>an</strong>tenfamilien, dass <strong>der</strong>en Töchter <strong>an</strong> zusätzlichem Sport<br />
teilnehmen - hierzu beigetragen haben, konnte nicht geprüft werden. Zumindest <strong>der</strong> hohe<br />
Anteil von Eltern, die zusätzlichen Sport bei ihren Kin<strong>der</strong>n nicht für notwendig halten, obwohl<br />
die Ergebnisse des Deutschen Motorik Tests <strong>an</strong><strong>der</strong>es zeigen, weist in diese Richtung.<br />
29