Musterseiten - Finken Verlag
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Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Einführung . ................................................................................. 5<br />
Wer sind Konrad und Rita?<br />
Bedeutung der Geschichten<br />
Die Bausteine<br />
Bildung in der Kindheit .................................................................... 8<br />
Bildungsbereiche<br />
Zum Bild des Kindes<br />
Wahrnehmung · Mit allen Sinnen die Welt erfahren . .................................... 11<br />
Die Bedeutung der Wahrnehmung<br />
Das Zusammenspiel der Sinne fördern<br />
Die Sinne entdecken – mit allen Sinnen spielen<br />
Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit<br />
fördern können<br />
Bewegung · Mit dem Körper die Welt erkunden . ........................................ 16<br />
Lernen durch Bewegung<br />
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen<br />
Regeln des Zusammenspiels kennen lernen<br />
Motorische Fähigkeiten entwickeln und aufbauen<br />
Grundformen der Bewegung<br />
Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihren motorischen Fähigkeiten<br />
fördern können<br />
Sozialverhalten und Gefühle . ............................................................. 21<br />
Soziale Entwicklung<br />
Soziale Erfahrungen<br />
Gelegenheiten für soziales Lernen<br />
Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihren sozialen und emotionalen<br />
Kompetenzen fördern können<br />
<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Handbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
Sprache · Sich ausdrücken und verständigen . .......................................... 26<br />
Wie kommt das Kind zur Sprache?<br />
Ebenen des Spracherwerbs<br />
Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihren sprachlichen Kompetenzen<br />
fördern können<br />
Literacy · Begegnung mit Büchern und Geschichten ................................... 31<br />
Was ist Literacy?<br />
Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihrem Zugang zu Büchern und<br />
Texten fördern können<br />
Integrierte Förderung von Bewegung, Sprache und Literacy ·<br />
Zum Einsatz der Geschichten . ........................................................... 37<br />
Literatur ................................................................................... 39<br />
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Einführung<br />
Das vorliegende Konzept zu „Konrad Känguru und Rita Rennmaus“ stellt die Verbindung<br />
zwischen drei in der frühkindlichen Bildung wesentlichen Bereichen – Sprache, Literacy<br />
und Bewegung – dar.<br />
Es verknüpft die Lust der Kinder an Bewegung und die Freude am Spiel mit Sprache.<br />
Es weckt ihre Neugier auf Geschichten, die sie faszinieren, die sie in Bewegung bringen,<br />
zum Nachahmen und Verändern auffordern und mit denen sie sich identifizieren können.<br />
Aus den Geschichten lassen sich gleichermaßen Sprach- wie Bewegungsanlässe ableiten.<br />
Sie regen die Kinder dazu an, sich in vielfältiger Weise sowohl mit ihrem Körper als auch<br />
mit ihrer Sprache auszudrücken.<br />
Wer sind Konrad und Rita?<br />
Konrad, das Känguru, und Rita, die Rennmaus, sind Hauptakteure und Symbolfiguren in<br />
Geschichten mit überschaubaren und von Kindern nachvollziehbaren Handlungen.<br />
Jede Geschichte lädt ein zum Hineinsteigen in die Handlung, zur Identifikation mit den beiden<br />
Freunden: So erleben sie Konrad, das langsame, bedächtige Känguru, das eher ängstlich<br />
und auch ein bisschen träge und schwerfällig ist und das sich eigentlich nicht gern bewegen<br />
will. Und sie treffen Rita, die superschnelle und mutige Rennmaus, die immer wieder<br />
versucht, ihren Freund Konrad auf Trab zu bringen, die nicht still stehen kann, oft quirlig<br />
und manchmal auch etwas unvorsichtig ist. Die Welt dieser beiden ist voller spannender<br />
Abenteuer und trotz all Gegensätze bleiben sie immer die besten Freunde. Oft werden<br />
Konrad und Rita begleitet von anderen Tieren wie z. B. Rudi, dem Regenwurm, und Anton<br />
dem Adler.<br />
Alle Tiere haben jeweils ganz spezifische Verhaltens- und Bewegungseigenschaften,<br />
sind wild und ausgelassen oder zurückhaltend und ruhig – so, wie wir es auch von<br />
unseren Kindern kennen.<br />
<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Handbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
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Die Bausteine<br />
Das Handbuch stellt das Konzept einer integrierten Sprach-, Literacy- und Bewegungsförderung<br />
vor. Es gibt einen Überblick über die Bildungsbereiche Wahrnehmung, Bewegung,<br />
Sozialverhalten und Gefühle, Sprache und Literacy. Es wird dargestellt, welche Bildungsmöglichkeiten<br />
gerade in der Verbindung der Bereiche stecken und welches Lern- und<br />
Entwicklungspotenzial die Verbindung von Bewegung zur Sprache, zu Literacy und damit<br />
zum Vertrautwerden mit der Lese- und Buchkultur hat.<br />
Im Geschichtenbuch werden die Abenteuer und Erlebnisse von Konrad, Rita und ihren<br />
Freunden in 12 spannenden und amüsanten Geschichten erzählt. Diese Geschichten stehen<br />
zunächst einmal für sich. Sie können den Kindern vorgelesen werden, auch ohne daraus eine<br />
Bewegungs- oder Spracheinheit abzuleiten. Hier geht es in erster Linie darum, den Kindern<br />
das Medium Buch näher zu bringen und sie mit den Akteuren Konrad und Rita vertraut zu<br />
machen.<br />
Große farbenfrohe und humorvolle Illustrationen vermitteln durch ihre bildliche Vorstellung<br />
noch einmal eine genauere Wahrnehmung des Vorgelesenen: So sehen Konrad und Rita also<br />
aus, wenn sie miteinander Spaß haben oder streiten. Und schon an ihren Gesichtern ist zu<br />
erkennen, ob sie sich wohlfühlen oder ob sie ärgerlich sind. Gerade auch in der Kombination<br />
von Text und Illustration liegen viele Möglichkeiten zum Erzählen, zum Nachspielen im Rollenspiel<br />
und zu Bewegungsaktivitäten.<br />
Die insgesamt 60 Arbeitskarten – je 5 zu einer Geschichte – fassen die Anregungen für die<br />
Gestaltung kreativer Spielsituationen mit Kindern kompakt zusammen. Sie leiten aus den<br />
Geschichten grundlegende Bewegungsthemen und Sprachförderanlässe ab und beschreiben<br />
diese mit exemplarischen Spielideen.<br />
Für jede Geschichte wird der didaktisch-methodische Rahmen aufgezeigt: Wie kann die<br />
Geschichte in Bewegung umgesetzt werden, wie können die Bewegungsanlässe auch als<br />
Sprachanlässe genutzt werden? Welcher Bewegungsbereich wird besonders gefördert,<br />
welche sprachlichen Kompetenzen werden unterstützt?<br />
Methodische Hinweise zeigen, was bei der Umsetzung der Spielideen beachtet werden sollte<br />
und wie das Thema auf die individuelle Situation in der Kindergartengruppe abgestimmt<br />
werden kann.<br />
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Die klare Gliederung der Arbeitskarten erlauben den<br />
schnellen Einsatz ohne weitere Planungs- und Vorbereitungszeit<br />
im täglichen Gebrauch: Will die Erzieherin<br />
einen schnellen Überblick über das Thema haben, sucht<br />
sie nach konkreten Spielideen für den Alltag? Hier findet<br />
sie aktivierende Bewegungsspiele, die sich z. B. gut für<br />
den Einstieg in eine Bewegungseinheit eignen, aber auch<br />
ruhigere Angebote, die sich z. B. zur Entspannung<br />
nutzen lassen. Ebenso sind Spielideen vorhanden, die<br />
die Kinder zur kreativen Gestaltung mit Material und<br />
Geräten anregen, andere, die sie zur Kooperation in<br />
der Gruppe herausfordern und solche, die Impulse<br />
zum Darstellen kleiner Textszenen geben.<br />
Die Kopfzeilen der Arbeitskarten enthalten Angaben für<br />
eine schnelle Orientierung in Bezug auf die Geschichte<br />
und die gewünschte Spielidee.<br />
Rita Rennmaus rettet Konrad<br />
Inselspringen (Aktivieren / Gestalten und Bauen)<br />
Anknüpfen an die Geschichte<br />
Rita hat sich schnell aus einem Brettchen ein Boot<br />
gebaut und rudert mit einem Kochlöffel als Ruder<br />
zu Konrad. Oje! Der ganze Fußboden steht unter<br />
Wasser, Konrad und Rita suchen nach Wegen,<br />
um trockenen Fußes durch den Raum zu gelangen<br />
und im Badezimmer den Wasserhahn zuzudrehen.<br />
Sie bauen Brücken und Inseln mit Stühlen.<br />
Nun versuchen wir auch, trockenen Fußes durch<br />
den Raum zu kommen.<br />
Spielideen<br />
Die Kinder stellen sich vor, der Boden sei mit<br />
Wasser überflutet. Wie kommen sie durch den<br />
Raum, ohne ins Wasser zu treten? Mit Holzbalken<br />
und Holzlatten werden Brücken und Stege gebaut,<br />
über die man balancieren kann.<br />
Auch Stühle können eingesetzt werden – so wie<br />
Konrad das in der Geschichte auch gemacht hat.<br />
Die Kinder holen sich zwei (möglichst tiefe) Stühle.<br />
Sie steigen auf den einen, stellen den anderen vor<br />
sich und steigen auf ihn um.<br />
Variation<br />
Viele Bierdeckel liegen im Raum verteilt auf dem<br />
Boden. Sie stellen Steine im Wasser dar, über die<br />
die Kinder durch den ganzen Raum balancieren<br />
können, ohne ins „Wasser“ zu treten.<br />
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Konrad und Rita<br />
Material<br />
Balancierhölzer, Stühle, Hocker, Bierdeckel<br />
Sprachförderung<br />
• Begriffsklärung: Brücken, Stege, Ruder,<br />
trockenen Fußes, Fußboden,<br />
hinter- und nebeneinander<br />
• Bewegungsverben: umsteigen, balancieren,<br />
treten, springen, hüpfen ...<br />
• Präpositionen: über, unter, auf, neben, in ...<br />
• Beim Bauen der Brücken und Stege<br />
Erklärungen und Anweisungen geben<br />
• Satzbildung: Ich steige ... um.<br />
Wir stellen die Stühle ...<br />
Bewegungsförderung<br />
• Bewegungsgrundformen<br />
• Gleichgewicht halten<br />
Weitere Ziele<br />
• Entfernungen abschätzen<br />
• Sich absprechen und sich helfen<br />
• Kooperatives Verhalten einüben<br />
Besondere Hinweise<br />
Das Umstellen der Stühle kann – wie in der<br />
Geschichte – mit einem „und hopp“ begleitet<br />
werden. Die Kinder helfen sich gegenseitig und<br />
passen auf, dass niemand ins Wasser fällt und<br />
nasse Füße bekommt.<br />
J 2<br />
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Rennmaus-Rallye<br />
Rita wohnt in einem unterirdischen Mäusedorf. In diesem Dorf sind ganz<br />
viele Rennmäuse zu Hause. Die Straßen in dem Dorf sind breit ausgebaut,<br />
ohne Bordsteine und Blumenkübel, ohne Wurzeln und Hindernisse,<br />
ja, es sind richtige Rennbahnen. Und auf diesen Rennbahnen flitzen<br />
die Rennmäuse den ganzen Tag auf und ab, hin und her, rauf und runter.<br />
Also – schnell laufen ist für eine Rennmaus ja kein Problem. Das kann sie<br />
sozusagen von Berufs wegen oder von Geburt an. So wie Frösche quaken<br />
und Grashüpfer von Anfang an hüpfen können, muss auch eine Rennmaus<br />
das Rennen nicht lernen.<br />
Es gibt aber etwas, was Rennmäuse gar nicht gut können, und zwar das<br />
Bremsen. Und dann ist da noch das Rückwärtslaufen. Das fällt ihnen<br />
auch sehr schwer, eigentlich können sie es gar nicht.<br />
Weil aber vor allem die kleinen Rennmäuse lernen müssen, zu bremsen und<br />
Hindernissen auszuweichen und weil sie sich manchmal auch rückwärts<br />
bewegen müssen – wenn sie sich zum Beispiel in einem engen Mäusegang<br />
nicht wieder umdrehen können – findet jedes Jahr oben auf<br />
der Wiese eine Rennmaus-Rallye statt.<br />
<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
34<br />
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Zunächst kommen die Rennmauseltern zusammen und denken sich eine<br />
Strecke mit Hindernissen aus. Die kleinen Rennmäuse müssen dann unter<br />
einem Tor hindurchlaufen, in Kurven um einen Baum und einen Teich<br />
rennen und über Gartenzäune klettern. Dabei müssen sie aufpassen,<br />
dass sie beim Rennen nirgendwo anstoßen oder etwas umrennen.<br />
Das klappt nur, wenn sie rechtzeitig bremsen.<br />
Mal sind die Wege ganz schmal, mal ganz breit, mal sind sie steil,<br />
mal sind sie flach, mal ist der Boden holprig, mal ist er glatt,<br />
mal ist er weich und mal ist er hart.<br />
Rita ist an der riesigen Wiese angekommen, auf der die Rennmaus-Rallye<br />
stattfinden soll. Viele andere Rennmäuse sind schon da.<br />
Frieda, die Feldmaus, ist die Schiedsrichterin, denn bei der Rallye<br />
darf sie nicht mitmachen. Sie ist ja schließlich eine Feldmaus.<br />
<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
Als erste Rallye-Aufgabe steht der 20-Meter-Zickzacklauf auf dem Plan.<br />
Damit die Rennmäuse nicht schummeln und immer im Zickzack laufen,<br />
gibt Frieda das Kommando:<br />
„Zick – zack – zick – zack!“, ruft sie.<br />
Bei zick müssen die Mäuse rechts herum, bei zack links herum<br />
laufen. „Zick – zack – zick – zack – zick – zack ... !“<br />
Rita trudelt ins Ziel. Sie ist ganz durcheinander im Kopf,<br />
vom Zickzacklaufen ist ihr ganz schwindlig geworden.<br />
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<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
Als Nächstes steht die Hindernisrallye an.<br />
Hier dürfen die Rennmäuse zwar schnell laufen, aber auf der Wiese sind<br />
verschiedene Hindernisse aufgestellt, die sie überwinden müssen.<br />
Diese Hindernisrallye mag Rita gar nicht, denn sie darf nicht so schnell<br />
rennen wie sie möchte. Puuuh, das wäre beinahe schief gegangen!<br />
Um ein Rennmaushaar hätte sie fast ein riesiges Hindernis übersehen!<br />
Zum Glück hat sie im letzten Moment ihren Bremsgang eingelegt und<br />
das Hindernis umlaufen, ohne es zu berühren. Erleichert und müde<br />
kommt sie ins Ziel. Aber damit ist die Rallye noch nicht zu Ende.<br />
36<br />
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Da ertönt schon der Startschuss für das letzte Rennen des Tages – zum<br />
17-m-Rückwärtslauf.<br />
„Beim Rückwärtslaufen sieht man ja gar nicht, wohin man läuft“,<br />
denkt Rita. „Und im Rückwärtsgang kommen die Füße auch manchmal<br />
durcheinander.“<br />
Aber Robert, der auch aus der Rennmausfamilie stammt, läuft gleich los –<br />
schnell und immer schneller.<br />
Aber er ist nicht so schnell wie Rita. Denn Rita hat heimlich geübt.<br />
Wenn sie mit ihrem Freund Konrad, dem langsamen Känguru,<br />
unterwegs war, hat sie manchmal das Rückwärtslaufen geübt. Mal mit<br />
geschlossenen Augen, mal mit offenen Augen. Und so überholt sie den<br />
verdutzt dreinblickenden Robert.<br />
„Potzdonnerwetterblitznochmal!“, schimpft Rita.<br />
Jetzt wäre sie doch tatsächlich fast gestolpert.<br />
Aber nicht, wie befürchtet, über ihre eigenen Rennmausbeine,<br />
sondern über Harald, den Hirschkäfer, der ihren Weg kreuzt.<br />
Harald fällt um und liegt hilflos mit den Beinen strampelnd<br />
auf dem Rücken.<br />
„Hilf doch mal, ich komm alleine nicht wieder hoch“, jammert er.<br />
Rita hilft ihm schnell wieder hoch, düst weiter und erreicht freudestrahlend<br />
als Erste das Ziel. Zur Belohnung bekommt sie ein großes Stück Käse.<br />
<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
„Das war ein schöner Tag“, denkt Rita, als ihr am Abend vor Müdigkeit<br />
die Rennmausaugen zufallen. Im Traum läuft sie immer noch rückwärts,<br />
unter den Hecken hindurch und über die Hügel. Sie hört erst auf<br />
zu rennen, als sie mit ihrem Schwanz in ein Mauseloch gerät und<br />
steckenbleibt.<br />
Da wird sie wach und ist ganz froh, dass das nur ein Traum war.<br />
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Rennmaus-Rallye<br />
Auf den Käse – fertig – los! (Aktivieren)<br />
G 1<br />
<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Arbeitskarten · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />
Anknüpfen an die Geschichte<br />
In Ritas unterirdischem Mäusedorf können alle so<br />
schnell rennen und flitzen, weil es auf den breiten<br />
Straßen keine Hindernisse gibt.<br />
Aber manchmal müssen auch Rennmäuse<br />
bremsen und rückwärts laufen. Und das lernen<br />
die Kleinen bei der Rennmaus-Rallye,<br />
die jedes Jahr in Ritas Dorf stattfindet.<br />
So eine Rennmaus-Rallye wollen wir<br />
im Bewegungsraum auch einmal veranstalten.<br />
Spielidee<br />
Ein Hindernislauf für Rennmäuse wird aufgebaut.<br />
Dazu gehören Tische, Stühle, Eimer und Kartons,<br />
die überall im Raum verteilt werden. Sie stellen<br />
die Tore, Bäume, Zäune dar, die die Rennmäuse<br />
überwinden oder vor denen sie bremsen müssen.<br />
Die Kinder zeichnen die Hindernisse in einen<br />
großen Plan ein und geben ihnen Nummern.<br />
Das ist der Plan für die Rallye, bei der die Rennmäuse<br />
die einzelnen Stationen in der richtigen<br />
Reihenfolge finden müssen.<br />
Nacheinander laufen die Kinder durch den<br />
Hindernisparcours nach den abgesprochenen<br />
Regeln: vorbeilaufen, überwinden ... Einige<br />
der Kinder spielen zunächst noch Zuschauer,<br />
die darauf achten, dass die vorgegebene Strecke<br />
eingehalten wird, und die auch Tipps geben<br />
dürfen.<br />
Dann tauschen die Kinder ihre Rollen.<br />
Und weil es bei jedem Hindernislauf ein Startsignal<br />
geben muss, ruft die Spielleiterin:<br />
„Auf den Käse – fertig – los!“<br />
Konrad und Rita<br />
Material<br />
Stühle, Tische, Hocker, Kartons, Eimer und<br />
anderes Material, das sich für einen<br />
Hindernisparcours eignet<br />
Sprachförderung<br />
• Hindernisse benennen:<br />
Zaun, Hügel, Baum, Tor ...<br />
• Mehrzahlbildung:<br />
der Stuhl – die Stühle, der Tisch – die Tische ...<br />
• Prosodie: Startsignal geben („Auf den Käse ...“)<br />
• Sich beim Aufbau untereinander absprechen<br />
• Spielregeln formulieren<br />
Bewegungsförderung<br />
• Bewegungssteuerung<br />
• Bewegungskoordination<br />
• Körperwahrnehmung<br />
• Bremsen und Abstoppen der Bewegung<br />
• Geschwindigkeit dosieren lernen<br />
Weitere Ziele<br />
• Visuelle Merkfähigkeit: Wo sind die Geräte im<br />
Plan und im Raum?<br />
• Fantasie entwickeln: Einen Hindernisparcours<br />
gestalten<br />
• Strategien für Handlungsplanung entwickeln:<br />
Wie läuft eine Rallye ab? Wo ist der Start und<br />
wo das Ziel?<br />
Besondere Hinweise<br />
Der Parcours kann gemeinsam mit den Kindern<br />
entwickelt und aufgebaut werden. Die Rollen für<br />
die Rallye werden verteilt: Frieda mit dem Startsignal,<br />
Kontrolleure, Tippgeber ...<br />
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Rennmaus-Rallye<br />
Mini-Maus-Rallye (Gestalten und Bauen)<br />
G 2<br />
Anknüpfen an die Geschichte<br />
Wir wissen ja schon, dass die Mäusedorf-Bewohner<br />
jedes Jahr eine Rennmaus-Rallye veranstalten.<br />
Da wollen die jungen Mäuse auch einmal mitmachen.<br />
Aber sie rennen noch nicht selber durch<br />
den Parcours, sondern sie schicken eine<br />
Spielzeugmaus hindurch.<br />
Dieses Spiel spielen wir heute alle zusammen in<br />
unserem Gruppenraum.<br />
Spielidee<br />
Die Tische im Gruppenraum werden leer geräumt,<br />
da auf ihnen die Hindernisrallye heute stattfindet.<br />
Mit Holzklötzen, Schwämmen, Kartons und Seilen<br />
wird von den Kindern auf dem Tisch ein „Mini<br />
Parcours“ aufgebaut, der verschiedene Stationen<br />
hat.<br />
Ein Tischtennisball stellt eine „Mini-Maus“ dar.<br />
Sie soll durch den Parcours rollen, darf dabei aber<br />
nicht von den Spielern berührt werden.<br />
Nur mithilfe des eigenen Atems soll die<br />
„Mini-Rennmaus“ ihr Ziel erreichen.<br />
Dieses Spiel kann auch einmal als „Wettstreit“<br />
durchgeführt werden.<br />
Material<br />
Tische, Alltags- und Kleinmaterialien<br />
(Schaumstoffklötze, Seile, Schwämme,<br />
Tischtennisbälle, Kartons etc.)<br />
Sprachförderung<br />
• Begriffsklärung: Stationen und Materialien<br />
benennen, Rallye, Mini-Parcours ...<br />
• Artikulationsfähigkeit<br />
• Den Atem regulieren<br />
• Aufbau des Parcours sprachlich begleiten<br />
• Satzbildung: Hier steht der ...<br />
Dahin kommt die ...<br />
Bewegungsförderung<br />
• Motorische Geschicklichkeit beim Aufbauen<br />
des Mini-Parcours beweisen<br />
• Körperwahrnehmung<br />
• Auge-Hand-Koordination<br />
• Atemtechnik erproben<br />
Weitere Ziele<br />
• Bei der Gestaltung kooperativ zusammenarbeiten<br />
• Raumvorstellung<br />
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Konrad und Rita<br />
Besondere Hinweise<br />
Für jüngere Kinder kann anstelle des schnellen<br />
Tischtennisballs auch ein kleiner Softball oder<br />
eine Wattebausch-Kugel eingesetzt werden.<br />
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Rennmaus-Rallye<br />
Blinde führen (Kooperation)<br />
G 3<br />
Anknüpfen an die Geschichte<br />
Alle Mäuschen haben sich gut auf die Hindernisrallye<br />
vorbereitet und so gut geübt, dass sie es<br />
sogar blind, mit geschlossenen Augen probieren<br />
wollen.<br />
Wir wollen auch versuchen, beim Gehen die<br />
Augen zu schließen und die Hindernisbahn zu<br />
durchqueren. Damit wir nirgendwo anstoßen,<br />
bekommt jedes „blinde“ Kind einen Partner.<br />
Spielidee<br />
Es bilden sich Paare. Ein Kind schließt die<br />
Augen und wird von seinem Partner vorsichtig<br />
und langsam um die Hindernisse herumgeführt.<br />
Dann werden die Rollen getauscht.<br />
Beim nächsten Durchgang sollen die<br />
„blinden“ Rennmäuse sogar über Hindernisse<br />
steigen oder unter ihnen hindurchkriechen.<br />
Dabei werden sie von ihrem Partner an der Hand<br />
und durch mündliche Anweisungen durch<br />
den Parcours geführt.<br />
Material<br />
Augenbinde oder Stirnband<br />
Sprachförderung<br />
• Hindernisse benennen<br />
• Bewegungsverben: gehen, steigen, kriechen ...<br />
• Ortsangaben: vorwärts, rückwärts, über,<br />
darunter, durch, neben, zwischen<br />
• Satzbildung: Vorsicht, da steht ...<br />
Da ist ... Geh um die ... herum.<br />
Jetzt musst du durch ... Achtung – ein Stuhl!<br />
Bewegungsförderung<br />
• Bewegungsgrundformen<br />
Weitere Ziele<br />
• Bewegungswahrnehmung<br />
• Kooperation: Verantwortung für einen anderen<br />
übernehmen<br />
• Sich in einen anderen hineinversetzen<br />
• Orientierung im Raum: Vertrauen aufbauen<br />
Besondere Hinweise<br />
Dieses Spiel ist eher für ältere Kinder geeignet,<br />
da diese schon eine mündliche Wegbeschreibung<br />
geben können.<br />
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Konrad und Rita<br />
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