27.01.2014 Aufrufe

Musterseiten - Finken Verlag

Musterseiten - Finken Verlag

Musterseiten - Finken Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Einführung . ................................................................................. 5<br />

Wer sind Konrad und Rita?<br />

Bedeutung der Geschichten<br />

Die Bausteine<br />

Bildung in der Kindheit .................................................................... 8<br />

Bildungsbereiche<br />

Zum Bild des Kindes<br />

Wahrnehmung · Mit allen Sinnen die Welt erfahren . .................................... 11<br />

Die Bedeutung der Wahrnehmung<br />

Das Zusammenspiel der Sinne fördern<br />

Die Sinne entdecken – mit allen Sinnen spielen<br />

Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihrer Wahrnehmungsfähigkeit<br />

fördern können<br />

Bewegung · Mit dem Körper die Welt erkunden . ........................................ 16<br />

Lernen durch Bewegung<br />

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen<br />

Regeln des Zusammenspiels kennen lernen<br />

Motorische Fähigkeiten entwickeln und aufbauen<br />

Grundformen der Bewegung<br />

Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihren motorischen Fähigkeiten<br />

fördern können<br />

Sozialverhalten und Gefühle . ............................................................. 21<br />

Soziale Entwicklung<br />

Soziale Erfahrungen<br />

Gelegenheiten für soziales Lernen<br />

Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihren sozialen und emotionalen<br />

Kompetenzen fördern können<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Handbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Sprache · Sich ausdrücken und verständigen . .......................................... 26<br />

Wie kommt das Kind zur Sprache?<br />

Ebenen des Spracherwerbs<br />

Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihren sprachlichen Kompetenzen<br />

fördern können<br />

Literacy · Begegnung mit Büchern und Geschichten ................................... 31<br />

Was ist Literacy?<br />

Wie die Geschichten von Konrad und Rita Kinder in ihrem Zugang zu Büchern und<br />

Texten fördern können<br />

Integrierte Förderung von Bewegung, Sprache und Literacy ·<br />

Zum Einsatz der Geschichten . ........................................................... 37<br />

Literatur ................................................................................... 39<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de 3


Einführung<br />

Das vorliegende Konzept zu „Konrad Känguru und Rita Rennmaus“ stellt die Verbindung<br />

zwischen drei in der frühkindlichen Bildung wesentlichen Bereichen – Sprache, Literacy<br />

und Bewegung – dar.<br />

Es verknüpft die Lust der Kinder an Bewegung und die Freude am Spiel mit Sprache.<br />

Es weckt ihre Neugier auf Geschichten, die sie faszinieren, die sie in Bewegung bringen,<br />

zum Nachahmen und Verändern auffordern und mit denen sie sich identifizieren können.<br />

Aus den Geschichten lassen sich gleichermaßen Sprach- wie Bewegungsanlässe ableiten.<br />

Sie regen die Kinder dazu an, sich in vielfältiger Weise sowohl mit ihrem Körper als auch<br />

mit ihrer Sprache auszudrücken.<br />

Wer sind Konrad und Rita?<br />

Konrad, das Känguru, und Rita, die Rennmaus, sind Hauptakteure und Symbolfiguren in<br />

Geschichten mit überschaubaren und von Kindern nachvollziehbaren Handlungen.<br />

Jede Geschichte lädt ein zum Hineinsteigen in die Handlung, zur Identifikation mit den beiden<br />

Freunden: So erleben sie Konrad, das langsame, bedächtige Känguru, das eher ängstlich<br />

und auch ein bisschen träge und schwerfällig ist und das sich eigentlich nicht gern bewegen<br />

will. Und sie treffen Rita, die superschnelle und mutige Rennmaus, die immer wieder<br />

versucht, ihren Freund Konrad auf Trab zu bringen, die nicht still stehen kann, oft quirlig<br />

und manchmal auch etwas unvorsichtig ist. Die Welt dieser beiden ist voller spannender<br />

Abenteuer und trotz all Gegensätze bleiben sie immer die besten Freunde. Oft werden<br />

Konrad und Rita begleitet von anderen Tieren wie z. B. Rudi, dem Regenwurm, und Anton<br />

dem Adler.<br />

Alle Tiere haben jeweils ganz spezifische Verhaltens- und Bewegungseigenschaften,<br />

sind wild und ausgelassen oder zurückhaltend und ruhig – so, wie wir es auch von<br />

unseren Kindern kennen.<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Handbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de 5


Die Bausteine<br />

Das Handbuch stellt das Konzept einer integrierten Sprach-, Literacy- und Bewegungsförderung<br />

vor. Es gibt einen Überblick über die Bildungsbereiche Wahrnehmung, Bewegung,<br />

Sozialverhalten und Gefühle, Sprache und Literacy. Es wird dargestellt, welche Bildungsmöglichkeiten<br />

gerade in der Verbindung der Bereiche stecken und welches Lern- und<br />

Entwicklungspotenzial die Verbindung von Bewegung zur Sprache, zu Literacy und damit<br />

zum Vertrautwerden mit der Lese- und Buchkultur hat.<br />

Im Geschichtenbuch werden die Abenteuer und Erlebnisse von Konrad, Rita und ihren<br />

Freunden in 12 spannenden und amüsanten Geschichten erzählt. Diese Geschichten stehen<br />

zunächst einmal für sich. Sie können den Kindern vorgelesen werden, auch ohne daraus eine<br />

Bewegungs- oder Spracheinheit abzuleiten. Hier geht es in erster Linie darum, den Kindern<br />

das Medium Buch näher zu bringen und sie mit den Akteuren Konrad und Rita vertraut zu<br />

machen.<br />

Große farbenfrohe und humorvolle Illustrationen vermitteln durch ihre bildliche Vorstellung<br />

noch einmal eine genauere Wahrnehmung des Vorgelesenen: So sehen Konrad und Rita also<br />

aus, wenn sie miteinander Spaß haben oder streiten. Und schon an ihren Gesichtern ist zu<br />

erkennen, ob sie sich wohlfühlen oder ob sie ärgerlich sind. Gerade auch in der Kombination<br />

von Text und Illustration liegen viele Möglichkeiten zum Erzählen, zum Nachspielen im Rollenspiel<br />

und zu Bewegungsaktivitäten.<br />

Die insgesamt 60 Arbeitskarten – je 5 zu einer Geschichte – fassen die Anregungen für die<br />

Gestaltung kreativer Spielsituationen mit Kindern kompakt zusammen. Sie leiten aus den<br />

Geschichten grundlegende Bewegungsthemen und Sprachförderanlässe ab und beschreiben<br />

diese mit exemplarischen Spielideen.<br />

Für jede Geschichte wird der didaktisch-methodische Rahmen aufgezeigt: Wie kann die<br />

Geschichte in Bewegung umgesetzt werden, wie können die Bewegungsanlässe auch als<br />

Sprachanlässe genutzt werden? Welcher Bewegungsbereich wird besonders gefördert,<br />

welche sprachlichen Kompetenzen werden unterstützt?<br />

Methodische Hinweise zeigen, was bei der Umsetzung der Spielideen beachtet werden sollte<br />

und wie das Thema auf die individuelle Situation in der Kindergartengruppe abgestimmt<br />

werden kann.<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Handbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Die klare Gliederung der Arbeitskarten erlauben den<br />

schnellen Einsatz ohne weitere Planungs- und Vorbereitungszeit<br />

im täglichen Gebrauch: Will die Erzieherin<br />

einen schnellen Überblick über das Thema haben, sucht<br />

sie nach konkreten Spielideen für den Alltag? Hier findet<br />

sie aktivierende Bewegungsspiele, die sich z. B. gut für<br />

den Einstieg in eine Bewegungseinheit eignen, aber auch<br />

ruhigere Angebote, die sich z. B. zur Entspannung<br />

nutzen lassen. Ebenso sind Spielideen vorhanden, die<br />

die Kinder zur kreativen Gestaltung mit Material und<br />

Geräten anregen, andere, die sie zur Kooperation in<br />

der Gruppe herausfordern und solche, die Impulse<br />

zum Darstellen kleiner Textszenen geben.<br />

Die Kopfzeilen der Arbeitskarten enthalten Angaben für<br />

eine schnelle Orientierung in Bezug auf die Geschichte<br />

und die gewünschte Spielidee.<br />

Rita Rennmaus rettet Konrad<br />

Inselspringen (Aktivieren / Gestalten und Bauen)<br />

Anknüpfen an die Geschichte<br />

Rita hat sich schnell aus einem Brettchen ein Boot<br />

gebaut und rudert mit einem Kochlöffel als Ruder<br />

zu Konrad. Oje! Der ganze Fußboden steht unter<br />

Wasser, Konrad und Rita suchen nach Wegen,<br />

um trockenen Fußes durch den Raum zu gelangen<br />

und im Badezimmer den Wasserhahn zuzudrehen.<br />

Sie bauen Brücken und Inseln mit Stühlen.<br />

Nun versuchen wir auch, trockenen Fußes durch<br />

den Raum zu kommen.<br />

Spielideen<br />

Die Kinder stellen sich vor, der Boden sei mit<br />

Wasser überflutet. Wie kommen sie durch den<br />

Raum, ohne ins Wasser zu treten? Mit Holzbalken<br />

und Holzlatten werden Brücken und Stege gebaut,<br />

über die man balancieren kann.<br />

Auch Stühle können eingesetzt werden – so wie<br />

Konrad das in der Geschichte auch gemacht hat.<br />

Die Kinder holen sich zwei (möglichst tiefe) Stühle.<br />

Sie steigen auf den einen, stellen den anderen vor<br />

sich und steigen auf ihn um.<br />

Variation<br />

Viele Bierdeckel liegen im Raum verteilt auf dem<br />

Boden. Sie stellen Steine im Wasser dar, über die<br />

die Kinder durch den ganzen Raum balancieren<br />

können, ohne ins „Wasser“ zu treten.<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de 7<br />

Konrad und Rita<br />

Material<br />

Balancierhölzer, Stühle, Hocker, Bierdeckel<br />

Sprachförderung<br />

• Begriffsklärung: Brücken, Stege, Ruder,<br />

trockenen Fußes, Fußboden,<br />

hinter- und nebeneinander<br />

• Bewegungsverben: umsteigen, balancieren,<br />

treten, springen, hüpfen ...<br />

• Präpositionen: über, unter, auf, neben, in ...<br />

• Beim Bauen der Brücken und Stege<br />

Erklärungen und Anweisungen geben<br />

• Satzbildung: Ich steige ... um.<br />

Wir stellen die Stühle ...<br />

Bewegungsförderung<br />

• Bewegungsgrundformen<br />

• Gleichgewicht halten<br />

Weitere Ziele<br />

• Entfernungen abschätzen<br />

• Sich absprechen und sich helfen<br />

• Kooperatives Verhalten einüben<br />

Besondere Hinweise<br />

Das Umstellen der Stühle kann – wie in der<br />

Geschichte – mit einem „und hopp“ begleitet<br />

werden. Die Kinder helfen sich gegenseitig und<br />

passen auf, dass niemand ins Wasser fällt und<br />

nasse Füße bekommt.<br />

J 2<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de


Rennmaus-Rallye<br />

Rita wohnt in einem unterirdischen Mäusedorf. In diesem Dorf sind ganz<br />

viele Rennmäuse zu Hause. Die Straßen in dem Dorf sind breit ausgebaut,<br />

ohne Bordsteine und Blumenkübel, ohne Wurzeln und Hindernisse,<br />

ja, es sind richtige Rennbahnen. Und auf diesen Rennbahnen flitzen<br />

die Rennmäuse den ganzen Tag auf und ab, hin und her, rauf und runter.<br />

Also – schnell laufen ist für eine Rennmaus ja kein Problem. Das kann sie<br />

sozusagen von Berufs wegen oder von Geburt an. So wie Frösche quaken<br />

und Grashüpfer von Anfang an hüpfen können, muss auch eine Rennmaus<br />

das Rennen nicht lernen.<br />

Es gibt aber etwas, was Rennmäuse gar nicht gut können, und zwar das<br />

Bremsen. Und dann ist da noch das Rückwärtslaufen. Das fällt ihnen<br />

auch sehr schwer, eigentlich können sie es gar nicht.<br />

Weil aber vor allem die kleinen Rennmäuse lernen müssen, zu bremsen und<br />

Hindernissen auszuweichen und weil sie sich manchmal auch rückwärts<br />

bewegen müssen – wenn sie sich zum Beispiel in einem engen Mäusegang<br />

nicht wieder umdrehen können – findet jedes Jahr oben auf<br />

der Wiese eine Rennmaus-Rallye statt.<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

34<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de


Zunächst kommen die Rennmauseltern zusammen und denken sich eine<br />

Strecke mit Hindernissen aus. Die kleinen Rennmäuse müssen dann unter<br />

einem Tor hindurchlaufen, in Kurven um einen Baum und einen Teich<br />

rennen und über Gartenzäune klettern. Dabei müssen sie aufpassen,<br />

dass sie beim Rennen nirgendwo anstoßen oder etwas umrennen.<br />

Das klappt nur, wenn sie rechtzeitig bremsen.<br />

Mal sind die Wege ganz schmal, mal ganz breit, mal sind sie steil,<br />

mal sind sie flach, mal ist der Boden holprig, mal ist er glatt,<br />

mal ist er weich und mal ist er hart.<br />

Rita ist an der riesigen Wiese angekommen, auf der die Rennmaus-Rallye<br />

stattfinden soll. Viele andere Rennmäuse sind schon da.<br />

Frieda, die Feldmaus, ist die Schiedsrichterin, denn bei der Rallye<br />

darf sie nicht mitmachen. Sie ist ja schließlich eine Feldmaus.<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Als erste Rallye-Aufgabe steht der 20-Meter-Zickzacklauf auf dem Plan.<br />

Damit die Rennmäuse nicht schummeln und immer im Zickzack laufen,<br />

gibt Frieda das Kommando:<br />

„Zick – zack – zick – zack!“, ruft sie.<br />

Bei zick müssen die Mäuse rechts herum, bei zack links herum<br />

laufen. „Zick – zack – zick – zack – zick – zack ... !“<br />

Rita trudelt ins Ziel. Sie ist ganz durcheinander im Kopf,<br />

vom Zickzacklaufen ist ihr ganz schwindlig geworden.<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de 35


<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Als Nächstes steht die Hindernisrallye an.<br />

Hier dürfen die Rennmäuse zwar schnell laufen, aber auf der Wiese sind<br />

verschiedene Hindernisse aufgestellt, die sie überwinden müssen.<br />

Diese Hindernisrallye mag Rita gar nicht, denn sie darf nicht so schnell<br />

rennen wie sie möchte. Puuuh, das wäre beinahe schief gegangen!<br />

Um ein Rennmaushaar hätte sie fast ein riesiges Hindernis übersehen!<br />

Zum Glück hat sie im letzten Moment ihren Bremsgang eingelegt und<br />

das Hindernis umlaufen, ohne es zu berühren. Erleichert und müde<br />

kommt sie ins Ziel. Aber damit ist die Rallye noch nicht zu Ende.<br />

36<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de


Da ertönt schon der Startschuss für das letzte Rennen des Tages – zum<br />

17-m-Rückwärtslauf.<br />

„Beim Rückwärtslaufen sieht man ja gar nicht, wohin man läuft“,<br />

denkt Rita. „Und im Rückwärtsgang kommen die Füße auch manchmal<br />

durcheinander.“<br />

Aber Robert, der auch aus der Rennmausfamilie stammt, läuft gleich los –<br />

schnell und immer schneller.<br />

Aber er ist nicht so schnell wie Rita. Denn Rita hat heimlich geübt.<br />

Wenn sie mit ihrem Freund Konrad, dem langsamen Känguru,<br />

unterwegs war, hat sie manchmal das Rückwärtslaufen geübt. Mal mit<br />

geschlossenen Augen, mal mit offenen Augen. Und so überholt sie den<br />

verdutzt dreinblickenden Robert.<br />

„Potzdonnerwetterblitznochmal!“, schimpft Rita.<br />

Jetzt wäre sie doch tatsächlich fast gestolpert.<br />

Aber nicht, wie befürchtet, über ihre eigenen Rennmausbeine,<br />

sondern über Harald, den Hirschkäfer, der ihren Weg kreuzt.<br />

Harald fällt um und liegt hilflos mit den Beinen strampelnd<br />

auf dem Rücken.<br />

„Hilf doch mal, ich komm alleine nicht wieder hoch“, jammert er.<br />

Rita hilft ihm schnell wieder hoch, düst weiter und erreicht freudestrahlend<br />

als Erste das Ziel. Zur Belohnung bekommt sie ein großes Stück Käse.<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Geschichtenbuch · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

„Das war ein schöner Tag“, denkt Rita, als ihr am Abend vor Müdigkeit<br />

die Rennmausaugen zufallen. Im Traum läuft sie immer noch rückwärts,<br />

unter den Hecken hindurch und über die Hügel. Sie hört erst auf<br />

zu rennen, als sie mit ihrem Schwanz in ein Mauseloch gerät und<br />

steckenbleibt.<br />

Da wird sie wach und ist ganz froh, dass das nur ein Traum war.<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de 37


Rennmaus-Rallye<br />

Auf den Käse – fertig – los! (Aktivieren)<br />

G 1<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Arbeitskarten · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Anknüpfen an die Geschichte<br />

In Ritas unterirdischem Mäusedorf können alle so<br />

schnell rennen und flitzen, weil es auf den breiten<br />

Straßen keine Hindernisse gibt.<br />

Aber manchmal müssen auch Rennmäuse<br />

bremsen und rückwärts laufen. Und das lernen<br />

die Kleinen bei der Rennmaus-Rallye,<br />

die jedes Jahr in Ritas Dorf stattfindet.<br />

So eine Rennmaus-Rallye wollen wir<br />

im Bewegungsraum auch einmal veranstalten.<br />

Spielidee<br />

Ein Hindernislauf für Rennmäuse wird aufgebaut.<br />

Dazu gehören Tische, Stühle, Eimer und Kartons,<br />

die überall im Raum verteilt werden. Sie stellen<br />

die Tore, Bäume, Zäune dar, die die Rennmäuse<br />

überwinden oder vor denen sie bremsen müssen.<br />

Die Kinder zeichnen die Hindernisse in einen<br />

großen Plan ein und geben ihnen Nummern.<br />

Das ist der Plan für die Rallye, bei der die Rennmäuse<br />

die einzelnen Stationen in der richtigen<br />

Reihenfolge finden müssen.<br />

Nacheinander laufen die Kinder durch den<br />

Hindernisparcours nach den abgesprochenen<br />

Regeln: vorbeilaufen, überwinden ... Einige<br />

der Kinder spielen zunächst noch Zuschauer,<br />

die darauf achten, dass die vorgegebene Strecke<br />

eingehalten wird, und die auch Tipps geben<br />

dürfen.<br />

Dann tauschen die Kinder ihre Rollen.<br />

Und weil es bei jedem Hindernislauf ein Startsignal<br />

geben muss, ruft die Spielleiterin:<br />

„Auf den Käse – fertig – los!“<br />

Konrad und Rita<br />

Material<br />

Stühle, Tische, Hocker, Kartons, Eimer und<br />

anderes Material, das sich für einen<br />

Hindernisparcours eignet<br />

Sprachförderung<br />

• Hindernisse benennen:<br />

Zaun, Hügel, Baum, Tor ...<br />

• Mehrzahlbildung:<br />

der Stuhl – die Stühle, der Tisch – die Tische ...<br />

• Prosodie: Startsignal geben („Auf den Käse ...“)<br />

• Sich beim Aufbau untereinander absprechen<br />

• Spielregeln formulieren<br />

Bewegungsförderung<br />

• Bewegungssteuerung<br />

• Bewegungskoordination<br />

• Körperwahrnehmung<br />

• Bremsen und Abstoppen der Bewegung<br />

• Geschwindigkeit dosieren lernen<br />

Weitere Ziele<br />

• Visuelle Merkfähigkeit: Wo sind die Geräte im<br />

Plan und im Raum?<br />

• Fantasie entwickeln: Einen Hindernisparcours<br />

gestalten<br />

• Strategien für Handlungsplanung entwickeln:<br />

Wie läuft eine Rallye ab? Wo ist der Start und<br />

wo das Ziel?<br />

Besondere Hinweise<br />

Der Parcours kann gemeinsam mit den Kindern<br />

entwickelt und aufgebaut werden. Die Rollen für<br />

die Rallye werden verteilt: Frieda mit dem Startsignal,<br />

Kontrolleure, Tippgeber ...<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de


Rennmaus-Rallye<br />

Mini-Maus-Rallye (Gestalten und Bauen)<br />

G 2<br />

Anknüpfen an die Geschichte<br />

Wir wissen ja schon, dass die Mäusedorf-Bewohner<br />

jedes Jahr eine Rennmaus-Rallye veranstalten.<br />

Da wollen die jungen Mäuse auch einmal mitmachen.<br />

Aber sie rennen noch nicht selber durch<br />

den Parcours, sondern sie schicken eine<br />

Spielzeugmaus hindurch.<br />

Dieses Spiel spielen wir heute alle zusammen in<br />

unserem Gruppenraum.<br />

Spielidee<br />

Die Tische im Gruppenraum werden leer geräumt,<br />

da auf ihnen die Hindernisrallye heute stattfindet.<br />

Mit Holzklötzen, Schwämmen, Kartons und Seilen<br />

wird von den Kindern auf dem Tisch ein „Mini­<br />

Parcours“ aufgebaut, der verschiedene Stationen<br />

hat.<br />

Ein Tischtennisball stellt eine „Mini-Maus“ dar.<br />

Sie soll durch den Parcours rollen, darf dabei aber<br />

nicht von den Spielern berührt werden.<br />

Nur mithilfe des eigenen Atems soll die<br />

„Mini-Rennmaus“ ihr Ziel erreichen.<br />

Dieses Spiel kann auch einmal als „Wettstreit“<br />

durchgeführt werden.<br />

Material<br />

Tische, Alltags- und Kleinmaterialien<br />

(Schaumstoffklötze, Seile, Schwämme,<br />

Tischtennisbälle, Kartons etc.)<br />

Sprachförderung<br />

• Begriffsklärung: Stationen und Materialien<br />

benennen, Rallye, Mini-Parcours ...<br />

• Artikulationsfähigkeit<br />

• Den Atem regulieren<br />

• Aufbau des Parcours sprachlich begleiten<br />

• Satzbildung: Hier steht der ...<br />

Dahin kommt die ...<br />

Bewegungsförderung<br />

• Motorische Geschicklichkeit beim Aufbauen<br />

des Mini-Parcours beweisen<br />

• Körperwahrnehmung<br />

• Auge-Hand-Koordination<br />

• Atemtechnik erproben<br />

Weitere Ziele<br />

• Bei der Gestaltung kooperativ zusammenarbeiten<br />

• Raumvorstellung<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Arbeitskarten · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Konrad und Rita<br />

Besondere Hinweise<br />

Für jüngere Kinder kann anstelle des schnellen<br />

Tischtennisballs auch ein kleiner Softball oder<br />

eine Wattebausch-Kugel eingesetzt werden.<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de


Rennmaus-Rallye<br />

Blinde führen (Kooperation)<br />

G 3<br />

Anknüpfen an die Geschichte<br />

Alle Mäuschen haben sich gut auf die Hindernisrallye<br />

vorbereitet und so gut geübt, dass sie es<br />

sogar blind, mit geschlossenen Augen probieren<br />

wollen.<br />

Wir wollen auch versuchen, beim Gehen die<br />

Augen zu schließen und die Hindernisbahn zu<br />

durchqueren. Damit wir nirgendwo anstoßen,<br />

bekommt jedes „blinde“ Kind einen Partner.<br />

Spielidee<br />

Es bilden sich Paare. Ein Kind schließt die<br />

Augen und wird von seinem Partner vorsichtig<br />

und langsam um die Hindernisse herumgeführt.<br />

Dann werden die Rollen getauscht.<br />

Beim nächsten Durchgang sollen die<br />

„blinden“ Rennmäuse sogar über Hindernisse<br />

steigen oder unter ihnen hindurchkriechen.<br />

Dabei werden sie von ihrem Partner an der Hand<br />

und durch mündliche Anweisungen durch<br />

den Parcours geführt.<br />

Material<br />

Augenbinde oder Stirnband<br />

Sprachförderung<br />

• Hindernisse benennen<br />

• Bewegungsverben: gehen, steigen, kriechen ...<br />

• Ortsangaben: vorwärts, rückwärts, über,<br />

darunter, durch, neben, zwischen<br />

• Satzbildung: Vorsicht, da steht ...<br />

Da ist ... Geh um die ... herum.<br />

Jetzt musst du durch ... Achtung – ein Stuhl!<br />

Bewegungsförderung<br />

• Bewegungsgrundformen<br />

Weitere Ziele<br />

• Bewegungswahrnehmung<br />

• Kooperation: Verantwortung für einen anderen<br />

übernehmen<br />

• Sich in einen anderen hineinversetzen<br />

• Orientierung im Raum: Vertrauen aufbauen<br />

Besondere Hinweise<br />

Dieses Spiel ist eher für ältere Kinder geeignet,<br />

da diese schon eine mündliche Wegbeschreibung<br />

geben können.<br />

<strong>Musterseiten</strong> aus: Konrad und Rita · Best.-Nr. 1090 · Arbeitskarten · © <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de<br />

Konrad und Rita<br />

© <strong>Finken</strong>-<strong>Verlag</strong> · www.finken.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!