27.01.2014 Aufrufe

AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich

AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich

AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Service für arbeitskräfte<br />

34 % der Arbeitslosen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

39 % Förderquote<br />

für MigrantInnen<br />

332.400<br />

Personen bezogen<br />

Leistungen<br />

aus der Arbeitslosenversicherung<br />

Service für Personen mit<br />

Migrationshintergrund<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> waren 290.971 Personen mit Migrationshintergrund<br />

von Arbeitslosigkeit betroffen. Das<br />

bedeutet einen überdurchschnittlichen Anstieg um<br />

19.248 bzw. 7,1 %, wobei dieser Anstieg in ähnlichem<br />

Ausmaß auf die Entwicklung der Frauen-<br />

(+7,0 %) wie der Männerarbeitslosigkeit (+7,2 %)<br />

zurückzuführen ist. Der Anteil der MigrantInnen an<br />

allen Arbeitslosen stieg damit auf 34,3 %. Die Arbeitslosenquote<br />

von Personen mit Migrationshintergrund<br />

betrug 11,7 % (Frauen 11,3 %; Männer<br />

12,0 %).<br />

So inhomogen der Bedarf dieser Personengruppe<br />

ist, so unterschiedlich sind auch die Antworten des<br />

<strong>AMS</strong> darauf. Die Angebotspalette der Förderung<br />

reicht von reiner Vermittlungsunterstützung über<br />

den Einsatz von Deutschkursen, von spezialisierten<br />

Beratungs- und Betreuungseinrichtungen bis hin zu<br />

Qualifizierungsangeboten. In diesen Betreuungseinrichtungen<br />

für MigrantInnen werden z.B. Fragen<br />

der Niederlassung, der Zugangsberechtigung auf<br />

den Arbeitsmarkt und sonstiger rechtlicher Art, aber<br />

auch Nostrifikationsberatung in der Muttersprache<br />

angeboten.<br />

Für gut qualifizierte MigrantInnen, denen lediglich<br />

Kontakte und informelle Kenntnisse über den Arbeitsmarkt<br />

fehlen, wurde bereits 2008 das Projekt<br />

Mentoring für MigrantInnen durch die Wirtschaftskammer<br />

<strong>Österreich</strong> initiiert, bei dem neben dem<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Integrationsfonds auch das <strong>AMS</strong><br />

mitwirkt. Seit <strong>2012</strong> wird das Programm in allen Bundesländern<br />

angeboten.<br />

121.234 Personen mit Migrationshintergrund wurden<br />

im Jahr <strong>2012</strong> in Förderangebote des <strong>AMS</strong> einbezogen.<br />

Insgesamt wurden dafür € 336 Mio. aufgewendet.<br />

Die Förderquote der arbeitslosen Personen mit<br />

Migrationshintergrund beträgt 39,3 %, d.h. vier von<br />

zehn MigrantInnen wurden gefördert.<br />

Die Existenzsicherung*<br />

Im Jahresdurchschnitt <strong>2012</strong> bezogen 332.430<br />

(2011: 318.250) Personen Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung.<br />

Der durchschnittliche Tagsatz<br />

des Arbeitslosengeldes betrug € 28,1 (Frauen<br />

€ 25,1 und Männer € 30,3) und bei der Notstandshilfe<br />

€ 22,7 (Frauen € 20,4 und Männer € 24,2). Insgesamt<br />

wurden € 4,34 Mrd. (2011: € 4,32 Mrd.)<br />

ausbezahlt.<br />

Für diese Leistungen wurden rund 1.085.700 (2011:<br />

1.080.500) Anträge gestellt, von denen 51.200<br />

(2011: 53.000) abgelehnt wurden.<br />

Die Zahl der erstinstanzlichen Bescheide (insbesondere<br />

zu Ablehnung, Einstellung, Ruhen und Rückforderung<br />

von Leistungen sowie bei Sanktionen)<br />

erreichte 377.000 (2011: 400.300), wogegen 7.128<br />

Berufungen eingebracht wurden. Dabei wurden in<br />

Sanktionsfällen (inklusive Selbstkündigung) insgesamt<br />

98.901 (2011: 103.744) Bescheide erlassen.<br />

Änderungen in der<br />

Arbeitslosenversicherung<br />

Eine vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales<br />

und Konsumentenschutz vorgenommene Evaluierung<br />

der Bildungskarenz hat ergeben, dass die im<br />

Zuge der Wirtschaftskrise 2009 normierten Maßnahmen<br />

zur Erleichterung des Zugangs zur Bildungskarenz<br />

in der Praxis positiv aufgenommen wurden.<br />

Daher wurden sowohl die Herabsetzung der Mindestdauer<br />

der Bildungskarenz von drei auf zwei<br />

Monate als auch die Verkürzung der für die Vereinbarung<br />

der Bildungskarenz erforderlichen Mindestbeschäftigungsdauer<br />

von einem Jahr auf sechs<br />

Monate, die ursprünglich nur befristet vorgesehen<br />

waren, in Dauerrecht übergeführt.<br />

Mit 1.7.<strong>2012</strong> wurden die gesetzlichen Grundlagen<br />

für eine bessere sozialversicherungsrechtliche Absicherung<br />

von Personen geschaffen, die am Freiwilligen<br />

Sozialjahr, am Freiwilligen Umweltschutzjahr,<br />

am Gedenkdienst oder am Friedens- und Sozialdienst<br />

im Ausland teilnehmen. Durch die Teilnahme<br />

zeigen die betreffenden Personen im Interesse des<br />

Gemeinwohls eine Zielorientierung und -richtung,<br />

die mit den Erfordernissen der eine jederzeitige<br />

Jobaufnahme ermöglichenden Verfügbarkeit auf<br />

dem Arbeitsmarkt nicht in Einklang zu bringen ist.<br />

Aus diesem Grund kann während des Zeitraumes<br />

der Teilnahme nicht auch parallel eine Verfügbarkeit<br />

gemäß den Bestimmungen des Arbeitslosenversicherungsgesetzes<br />

vorliegen – ein Bezug von<br />

Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe ist daher nicht<br />

möglich. Damit jedoch diesen Personen kein Nachteil<br />

aus ihrem sozialen Engagement erwächst, erstrecken<br />

Zeiträume der Teilnahme an den oben<br />

genannten Diensten die Rahmenfrist, sodass bereits<br />

vorliegende Anspruchsvoraussetzungen gewahrt<br />

bleiben.<br />

26 | <strong>AMS</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

* Tabellen zur Existenzsicherung siehe Seite 76 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!