AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich
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Service für arbeitskräfte<br />
Zweitniedrigste<br />
Arbeitslosigkeit<br />
in der EU<br />
66 Berufsinfozentren<br />
in<br />
<strong>Österreich</strong><br />
10.000<br />
Jugendliche in<br />
einer überbetrieblichen<br />
Ausbildung<br />
Service für Jugendliche<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> waren insgesamt 175.669 Jugendliche<br />
(15 bis 24 Jahre) von Arbeitslosigkeit betroffen.<br />
Die Jugendarbeitslosigkeit stieg damit zum Vorjahr<br />
um 234 bzw. 0,1 %. Die nationale Register-Arbeitslosenquote<br />
<strong>2012</strong> von Jugendlichen betrug 7,6 %<br />
und lag über der österreichweiten Quote von 7,0 %.<br />
Die internationale Jugendarbeitslosenquote in <strong>Österreich</strong><br />
lag <strong>2012</strong> mit 8,7 % nach wie vor deutlich<br />
unter dem europäischen Durchschnitt (EU-27) von<br />
22,8 %. Lediglich Deutschland (8,1 %) wies eine<br />
niedrigere Jugendarbeitslosenquote aus.<br />
Diese günstige Position verdankt <strong>Österreich</strong> nicht<br />
zuletzt dem dualen Ausbildungssystem und den<br />
zielgerichteten Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik.<br />
Übergang von der Schule in den Beruf –<br />
Berufsinformation<br />
Bei Jugendlichen ist das Thema Nr. 1 die Wahl des<br />
richtigen Berufs und das Finden eines passenden<br />
Ausbildungsplatzes. Das <strong>AMS</strong> bietet in 66 BerufsInfoZentren<br />
(BIZ) in ganz <strong>Österreich</strong> schriftliche Informationen<br />
und persönliche Beratung zur richtigen<br />
Berufswahl und stellt auf seiner Homepage im Internet<br />
Informationen über Arbeitsmarkt und Berufswelt<br />
zur Verfügung. Durch die Kooperation mit den<br />
Schulen erhalten Jugendliche die Möglichkeit, sich<br />
mit der Frage nach dem richtigen Beruf und der geeigneten<br />
Ausbildung rechtzeitig zu beschäftigen.<br />
Die BeraterInnen des <strong>AMS</strong> – in vielen Regionalen<br />
Geschäftsstellen gibt es spezielle JugendberaterInnen<br />
– haben in der Folge die Aufgabe, gemeinsam<br />
mit dem/der Jugendlichen eine passende Lehrstelle<br />
bzw. einen Ausbildungsplatz zu finden.<br />
Junge Arbeitsuchende haben die Möglichkeit, mit<br />
den BIZ-BeraterInnen in Einzelgesprächen Wege für<br />
ihre Bildungs- und Berufsentscheidung zu erarbeiten,<br />
in speziellen BIZ-Workshops Bewerbungsunterlagen<br />
zu erstellen, Informationsveranstaltungen zu<br />
neuen Arbeitsmarkttrends zu besuchen oder das<br />
Auffinden von relevanten Informationen im Internet<br />
zu üben. Insgesamt nutzten rund 21.000 beim <strong>AMS</strong><br />
vorgemerkte junge Arbeitssuchende dieses BIZ-Angebot.<br />
Ausbildungsgarantie und Lehrausbildung<br />
Insgesamt waren 47.661 Jugendliche (15–24 Jahre)<br />
als Lehrstellensuchende vorgemerkt, der überwiegende<br />
Teil von ihnen (44.633) im Alter unter 19 Jahren.<br />
13.103 Jugendliche haben mit Unterstützung des<br />
<strong>AMS</strong> eine reguläre Lehrstelle in einem Betrieb gefunden.<br />
Dabei gab es für 8.404 Lehrlinge in Betrieben<br />
eine finanzielle Unterstützung des Unternehmens in<br />
Form der Lehrstellenförderung, für die insgesamt<br />
€ 22 Mio. ausbezahlt wurden.<br />
Jugendliche, die eine Lehre absolvieren möchten,<br />
jedoch keine betriebliche Lehrstelle finden, profitieren<br />
von der Ausbildungsgarantie der Bundesregierung.<br />
Jeder Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr,<br />
der eine Lehrausbildung absolvieren möchte, erhält<br />
garantiert einen Ausbildungsplatz – wenn nicht in<br />
einem Betrieb, dann in einer überbetrieblichen Lehrausbildung,<br />
die entweder in einer Lehrwerkstätte<br />
oder in Zusammenarbeit mit einem Betrieb durchgeführt<br />
wird. Hier kann der Jugendliche eine der betrieblichen<br />
Lehrausbildung gleichwertige Lehre mit<br />
anerkannter Lehrabschlussprüfung absolvieren.<br />
Für 9.856 Jugendliche (davon 45,2 % für Mädchen)<br />
wurden solche überbetriebliche Ausbildungsplätze<br />
im Rahmen der Ausbildungsgarantie neu zur Verfügung<br />
gestellt. Das <strong>AMS</strong> hat für die Bereitstellung<br />
dieser Institution insgesamt rund € 122 Mio. (einschließlich<br />
der DLU bzw. Ausbildungsentschädigung<br />
für die TeilnehmerInnen) aufgewendet.<br />
Produktionsschulen<br />
Produktionsschulen ergänzen seit einigen Jahren<br />
die Förderinstrumente für benachteiligte Jugendliche,<br />
indem sie diesen Jugendlichen einen praktischen<br />
Zugang zum Lernen und Arbeiten eröffnen<br />
und Möglichkeiten der Nachreifung bieten. Das Konzept<br />
ist regional sehr unterschiedlich, gemein sind<br />
aber allen Produktionsschulen Werkstätten, die das<br />
Lernen durch produktives Tun ermöglichen, Berufsorientierung,<br />
sozialpädagogische Begleitung, Praktika<br />
sowie Unterstützung bei der Beseitigung von<br />
Defiziten bei schulischen Grundkenntnissen. Die<br />
Jugendlichen werden so in einer nicht traditionell<br />
schulischen, sondern praxisorientierten Weise an<br />
den Arbeitsmarkt herangeführt.<br />
In diesen Produktionsschulen in <strong>Österreich</strong> konnten<br />
2.604 Jugendliche (darunter 1.136 Mädchen) auf<br />
den Eintritt ins Berufsleben vorbereitet werden. Das<br />
22 | <strong>AMS</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>