AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich
AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich
AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Arbeitsmarktlage<br />
Der Großteil der Beschäftigungsaufnahmen (49 %)<br />
erfolgte hingegen aus einer erwerbsfernen Position<br />
(Ausbildung, Elternkarenz, Auslandsaufenthalt<br />
etc.) heraus. Umgekehrt wurden im Jahr <strong>2012</strong> auch<br />
1.629.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse<br />
beendet.<br />
Die durchschnittliche Dauer dieser Beschäftigungsverhältnisse<br />
lag bei 599 Tagen, also knapp 20 Monaten.<br />
28 % der Beschäftigungsbeendigungen hatten<br />
eine Vormerkung beim <strong>AMS</strong> zur Folge; in 20 % der<br />
Fälle gelang den Personen hingegen ein direkter<br />
Übertritt in ein anderes Beschäftigungsverhältnis.<br />
Internationale Beschäftigungsqouten<br />
Gesamt<br />
(15–64 Jahre)<br />
Beschäftigtenquoten <strong>2012</strong> Beschäftigtenquoten 2011<br />
Frauen<br />
(15–64 Jahre)<br />
Ältere<br />
(55–64 Jahre)<br />
Gesamt<br />
(15–64 Jahre)<br />
Frauen<br />
(15–64 Jahre)<br />
Ältere<br />
(55–64 Jahre)<br />
EU-27 64,2 58,6 48,9 64,3 58,5 47,4<br />
EU-15 65,2 59,8 50,9 65,5 59,7 49,5<br />
<strong>Österreich</strong> 72,5 67,3 43,1 72,1 66,5 41,5<br />
Mit 4,3 %<br />
niedrigste<br />
Arbeitslosenquote<br />
der EU<br />
Mehr als<br />
500.000 Arbeitsaufnahmen<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Die Europäische Union wies für <strong>Österreich</strong> für das<br />
Jahr <strong>2012</strong> eine Arbeitslosenquote von 4,3 % (ein<br />
Plus von 0,1 Prozentpunkten gegenüber 2011) aus.<br />
<strong>Österreich</strong> lag damit an erster Stelle in der Europäischen<br />
Union. Die Arbeitslosenquote der EU-27-Staaten<br />
lag bei 10,5 %. Die Jugend-Arbeitslosenquote<br />
nach EUROSTAT lag bei 8,7 % und war damit um<br />
0,4 Prozentpunkte höher als 2011. <strong>Österreich</strong> lag<br />
nach Deutschland (8,1 %) an zweiter Stelle in der<br />
EU. Die Jugend-Arbeitslosenquote der EU-27-Staaten<br />
lag bei 22,8 %.<br />
Im Jahresdurchschnitt waren 260.643 Personen arbeitslos<br />
gemeldet, das waren um 13.941 bzw. 5,7 %<br />
mehr als 2011. Die Arbeitslosenquote nach nationaler<br />
Berechnung lag <strong>2012</strong> bei 7,0 % (plus 0,3 Prozentpunkte<br />
gegenüber 2011).<br />
Auch <strong>2012</strong> gab es eine hohe Dynamik am österreichischen<br />
Arbeitsmarkt. Im Lauf des Jahres gab<br />
es insgesamt 1.006.863 Zugänge (+26.406 bzw.<br />
+2,7 %) in die Arbeitslosigkeit und 1.131.832 Abgänge<br />
(+15.625 bzw. +1,4 %) aus der Arbeitslosigkeit.<br />
In der Hälfte der Fälle gelang den Personen<br />
anschließend eine Beschäftigungsaufnahme, während<br />
der Weg für 28 % in eine erwerbsferne Position<br />
führte.<br />
Die durchschnittliche Arbeitslosigkeitsdauer betrug<br />
94 Tage und lag damit insgesamt um einen Tag<br />
über dem Vorjahresniveau (Frauen unverändert,<br />
Männer +2 Tage).<br />
Die Arbeitslosigkeit bei den Männern nahm um<br />
6,7 % zu, während es bei den Frauen einen Anstieg<br />
um 4,4 % zu verzeichnen gab. Insgesamt war die Arbeitslosigkeit<br />
der Frauen niedriger als die der Männer<br />
(Arbeitslosenquote: Frauen 6,5 %, Männer 7,4 %).<br />
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich nach Wirtschaftsbereichen<br />
sehr ähnlich. Im Primärsektor waren<br />
jahresdurchschnittlich 1.862 Personen arbeitslos<br />
(+76 bzw. +4,2 % gegenüber 2011). Im Produktionssektor<br />
war insgesamt ein Anstieg der Arbeitslosigkeit<br />
um 2.598 bzw. 4,9 % auf durchschnittlich<br />
55.469 Personen zu verzeichnen. Im Dienstleistungssektor<br />
nahm die Arbeitslosigkeit um 10.778<br />
bzw. 6,0 % auf insgesamt 191.592 zu. Zurückzuführen<br />
ist der Anstieg zu einem großen Teil auf die<br />
Arbeitskräfteüberlassung (+3.138 bzw. +12,6 %),<br />
aber auch in fast allen anderen Bereichen nahm die<br />
Arbeitslosigkeit zu.<br />
Der Durchschnittsbestand der arbeitslos vorgemerkten<br />
AusländerInnen betrug 56.871 und nahm<br />
um 6.316 bzw. 12,5 % zu. Der Bestand der arbeitslos<br />
vorgemerkten InländerInnen stieg hingegen um<br />
3,9 %. Die nationale Arbeitslosenquote der AusländerInnen<br />
betrug 9,7 %. Im Vergleich dazu betrug<br />
die Arbeitslosenquote der Personen mit Migrationshintergrund<br />
11,7 %. Jahresdurchschnittlich waren<br />
89.173 Personen mit Migrationshintergrund arbeitslos<br />
vorgemerkt. Das bedeutet einen Anstieg im Vergleich<br />
zum Jahr 2011 um 8.695 bzw. 10,8 %.<br />
Nach dem Bildungsniveau entwickelte sich die Arbeitslosigkeit<br />
recht unterschiedlich. Während die<br />
Arbeitslosigkeit bei Personen mit mittlerer Schulbildung<br />
nur minimal zunahm (+1,6 %), betrug der<br />
Anstieg bei Personen mit Lehrabschluss 5,5 %, bei<br />
Personen mit maximal Pflichtschulabschluss 6,4 %<br />
und bei AkademikerInnen 7,3 %.<br />
10 | <strong>AMS</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong>