AMS Geschäftsbericht 2012 - Arbeitsmarktservice Österreich
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Die Arbeitsmarktlage *<br />
Das Wirtschaftswachstum von 0,8 % hat im Jahr <strong>2012</strong> zu einem Anstieg der Beschäftigung um<br />
43.700 und damit zu einem Rekordniveau von 3,465 Mio. Beschäftigten geführt. Gleichzeitig ist<br />
aber auch die Arbeitslosigkeit um rund 13.900 Personen oder 5,7 % auf rund 260.600 gestiegen.<br />
Beschäftigung<br />
Aktivbeschäftigung<br />
stieg<br />
um 1,4 %<br />
Gesamtbeschäftigungsquote<br />
lag bei 72,5 %<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> wurden insgesamt rund 1.663.000 unselbständige<br />
Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen.<br />
In knapp einem Drittel der Fälle lag davor<br />
eine Vormerkung beim <strong>AMS</strong>; in 20 % der Fälle gelang<br />
den Personen ein direkter Wechsel des Beschäftigungsverhältnisses.<br />
Frauenbeschäftigungsquote<br />
von 67,3 %<br />
Nach dem Auslaufen der Lissabon-Strategie hat<br />
die Kommission die „Strategie Europa 2020“ für<br />
die kommende Dekade formuliert, die auf eine engere<br />
Verzahnung von wirtschafts-, energie-, technologie-<br />
und beschäftigungspolitischen Strategien<br />
und Maßnahmen abstellt und auch sozial- und bildungspolitische<br />
Aspekte einbezieht. Dabei wurde<br />
als EU-Zielwert u.a. festgelegt, dass 75 % der Bevölkerung<br />
im Alter von 20 bis 64 Jahren in Arbeit<br />
stehen sollen. Im österreichischen Reformprogramm<br />
2011 wird für <strong>Österreich</strong> bis zum Jahr 2020<br />
eine Gesamtbeschäftigungsquote von 77 % bis<br />
78 % angestrebt.<br />
Laut EUROSTAT lag die Gesamtbeschäftigungsquote<br />
<strong>Österreich</strong>s im Jahr <strong>2012</strong> bei 72,5 %. Damit<br />
belegte <strong>Österreich</strong> innerhalb der Europäischen<br />
Union den fünften Rang. Die Niederlande (75,1 %),<br />
Schweden (73,8 %), Deutschland (72,8 %) und<br />
Dänemark (72,6 %) wiesen eine höhere Gesamtbeschäftigungsquote<br />
aus. Der EU-Durchschnitt lag<br />
bei 64,2 %.<br />
Mit einer Frauenbeschäftigungsquote von 67,3 %<br />
lag <strong>Österreich</strong> <strong>2012</strong> ebenfalls deutlich über dem<br />
EU-Durchschnitt von 58,6 %. Die Beschäftigungsquote<br />
älterer ArbeitnehmerInnen stieg <strong>2012</strong> in <strong>Österreich</strong><br />
auf 43,1 %, war damit aber noch immer<br />
unterdurchschnittlich.<br />
Die Zahl der unselbständig Beschäftigten lag im<br />
Jahresdurchschnitt bei 3.465.454 (davon 1.618.918<br />
Frauen). Gegenüber 2011 nahm die Beschäftigung<br />
um 43.706 bzw. 1,3 % (Anstieg der Frauenbeschäftigung<br />
ebenfalls 1,3 %) zu.<br />
Laut Arbeitskräfteerhebung <strong>2012</strong> der Statistik Austria<br />
lag der Teilzeitanteil bei unselbständig Erwerbstätigen<br />
im Jahr <strong>2012</strong> insgesamt bei 25,7 %<br />
(+0,6 %). Der Teilzeitanteil bei Männern erhöhte<br />
sich gegenüber dem Jahr 2011 und betrug 7,7 %,<br />
bei den Frauen stieg er auf 45,4 % an.<br />
Die Aktivbeschäftigung (ohne Karenz- bzw. KinderbetreuungsgeldbezieherInnen<br />
und Präsenzund<br />
Zivildiener) lag im Jahresdurchschnitt <strong>2012</strong> bei<br />
3.370.480 (davon 1.534.363 Frauen). Die Aktivbeschäftigung<br />
stieg um 1,4 %, wobei der Anstieg bei<br />
den Frauen etwas deutlicher ausfiel (+1,6 %) als bei<br />
den Männern (+1,3 %).<br />
Die Beschäftigung nahm im Produktionssektor am<br />
stärksten zu (+1,6 %). Im Dienstleistungssektor betrug<br />
der Anstieg 1,4 %. Einen Beschäftigungsrückgang<br />
gab es hingegen im Primärsektor (–0,7 %).<br />
Die Beschäftigung in den Saisonbranchen entwickelte<br />
sich unterschiedlich. Im Bauwesen betrug der<br />
Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr<br />
1,1 %, im Fremdenverkehr entwickelte sich die<br />
Beschäftigung mit +3,8 % hingegen deutlich überdurchschnittlich.<br />
Im Jahresdurchschnitt waren 527.062 ausländische<br />
Arbeitskräfte (davon rund 255.100 aus EU-Staaten)<br />
beschäftigt. Gegenüber 2011 nahm die Zahl der beschäftigten<br />
AusländerInnen um 38.128 bzw. 7,8 % zu.<br />
Die überlassenen Arbeitskräfte nahmen Ende Juli<br />
<strong>2012</strong> um +3.631 bzw. +4,9 % zu. Der Anteil überlassener<br />
Arbeitskräfte an allen beschäftigten ArbeitnehmerInnen<br />
betrug Ende Juli <strong>2012</strong> rund 2,4 %. Die<br />
Zahl der freien Dienstverträge nahm um 403 bzw.<br />
2,0 % ab. Bei der geringfügigen Beschäftigung (inklusive<br />
der geringfügigen freien Dienstverträge)<br />
wurde hingegen ein weiterer Anstieg um 7.947 bzw.<br />
2,3 % verzeichnet (Stichtagserhebung 31.7.<strong>2012</strong>).<br />
8 | <strong>AMS</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
* Die in diesem Bericht verwendeten Fachtermini sind im Anhang<br />
auf Seite 70 ff. erklärt.<br />
Tabellen zur Arbeitsmarktlage siehe Seite 74 f.