21 patienteninfo - Die Bundeszahnärztekammer

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12|13 Jahresbericht 2012|2013

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Jahresbericht 2012|2013


Jahresbericht der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> 2012|2013<br />

12|13


Inhalt<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

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Vorwort<br />

Impressionen politischer Begegnungen und Gespräche<br />

Deutscher Zahnärztetag<br />

Ehrungen<br />

Bundesversammlung<br />

Satzungsausschuss<br />

Hauptstadtforum Gesundheit<br />

Geschäftsführertagung<br />

Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />

Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)<br />

Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />

Zentrum Zahnärztliche Qualität (ZZQ)<br />

Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

Ausschuss Europa<br />

Council of European Dentists (CED)<br />

World Dental Federation (FDI)<br />

Europäische Regionale Organisation der FDI (ERO)<br />

Ausschuss Internationales<br />

Council of European Chief Dental Officers (CECDO)<br />

Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA)<br />

Bilaterale und trilaterale Treffen<br />

GOZ und Gebührenrecht<br />

Ausschuss Gebührenrecht<br />

GOZ-Analyse<br />

Statistik<br />

Prävention<br />

Ausschuss Präventive Zahnheilkunde<br />

Ausschüsse Alterszahnheilkunde und Zahnärztliche Betreuung von Menschen mit Behinderungen<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Ausschuss Praxisführung<br />

Approbationsordnung Zahnärzte<br />

Hochschule<br />

Ausschuss Gleichwertigkeit<br />

Gemeinsamer Ausschuss Arzneimittelkommission Zahnärzte (AKZ)<br />

Ausschuss Beruf, Familie und Praxismanagement<br />

Normenausschuss Dental (NADENT)<br />

Ausschuss Röntgenstelle<br />

Telematik<br />

Elektronische Gesundheitskarte<br />

Elektronischer Zahnarztausweis<br />

Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />

Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin und Task Force Qualität<br />

Modellprojekt „Jeder Zahn zählt!“<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Ausschuss gemeinsamer Beirat Fortbildung<br />

Weiterbildungsausschüsse Oralchirurgie und Kieferorthopädie<br />

Mitarbeiter in der Praxis<br />

Patienteninformation/Patientenberatung/Patientenrechte<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Initiative proDente e.V.<br />

Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />

Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />

Haushalt/Finanzen/Personal<br />

Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

Kompetenz- und Organisationsplan<br />

Impressum<br />

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<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Vorwort<br />

Der Geschäftsführende Vorstand<br />

mit dem Hauptgeschäftsführer der BZÄK:<br />

Dr. Peter Engel, Präsident,<br />

Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident,<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident,<br />

RA Florian Lemor, Hauptgeschäftsführer (v.l.n.r.)<br />

4<br />

Kandidatenkür, Parteitagsreden und Wahlprogramme<br />

– der Berichtszeitraum stand im Zeichen<br />

der Bundestagswahlen 2013. Auch die gesundheitspolitische<br />

Debatte nahm an Fahrt auf. Positionieren<br />

und Schritt halten lautete die Devise im<br />

Wahljahr für alle Akteure im Gesundheitsbereich.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK) hat Schritt<br />

gehalten – aber ist nicht immer „mitgelaufen“. Sie<br />

hat vielmehr mit der Kraft der Argumente, mit eigenen<br />

Konzepten und „fachpolitischem Mut zum<br />

Widerspruch“ zu wichtigen Entscheidungen den<br />

Fuß in die Tür gesetzt.<br />

So hat die BZÄK mit ihrem „Gesundheitspolitischen<br />

Programm 2013“ wichtige inhaltliche Pflöcke zu berufspolitischen<br />

Zukunftsthemen eingeschlagen, um<br />

im Vorfeld der Bundestagswahlen mit allen Parteien<br />

in einen sachlichen und fachlich versierten Dialog<br />

zu treten. Das Programm ist jedoch mehr als Problemaufriss<br />

oder Forderungskatalog. Hier wird vielmehr<br />

den politischen Entscheidungsträgern in Berlin<br />

und Brüssel praxisnah und „en détail” aufgezeigt,<br />

welche rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen<br />

in den nächsten Jahren zu schaffen sind,<br />

damit das Niveau einer hochwertigen Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde in Deutschland auch<br />

weiterhin gehalten werden kann.<br />

Ein wichtiger Fokus des „Gesundheitspolitischen<br />

Programms 2013“ und der politischen Arbeit im<br />

Berichtszeitraum lag auf der dringend notwendigen<br />

Reform des Gesundheitssystems. Vor dem<br />

Hintergrund des demografischen Wandels in unserer<br />

Gesellschaft ein essentiell wichtiges Thema<br />

– für die Zukunft der zahnmedizinischen Versorgung<br />

in Deutschland und auch die des Berufsstandes.<br />

Daher setzt sich die BZÄK für eine durchgreifende<br />

Reform des dualen Systems aus privater<br />

(PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung<br />

(GKV) und gegen eine Einheitsversicherung ein.<br />

Eine Einheitsversicherung hätte das Potential, per<br />

staatlicher Bevormundungsmedizin Qualität,<br />

Wettbewerb und Therapiefreiheit in der zahnmedizinischen<br />

Versorgung ernsthaft zu gefährden. Mit<br />

dem BZÄK-Memorandum zur „reformierten Dualität“<br />

wurde deshalb ein fachlicher Kontrapunkt zu<br />

politischen Plänen einer Bürgerversicherung gesetzt<br />

und gesundheitspolitisch verankert. Auf dieser<br />

Grundlage gilt es, auch nach den Bundestagswahlen<br />

zu zeigen: Eine Reform des grundsätzlich<br />

bewährten deutschen Zwei-Säulensystems aus<br />

PKV und GKV ist nicht nur möglich, sie ist vor allem<br />

auch der rationalste Weg, das Gesundheitssystem<br />

zukunftsfest zu machen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


<strong>Die</strong> BZÄK hat sich auch zu weiteren bedeutenden<br />

Themen mit Direktwirkung für die Zahnärzteschaft<br />

in Stellung gebracht. So wurde die seit 2012 erlangte<br />

Mitsprache im Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) intensiv genutzt, um fachpolitisch<br />

Flagge zu zeigen – sei es zur Qualitätssicherung in<br />

der Zahnmedizin, den Hygiene-Vorgaben in Zahnarztpraxen<br />

oder der zahnärztlichen Berufsausbildung.<br />

In enger Kooperation mit der Kassenzahnärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KZBV) wurde<br />

außerdem zu gewichtigen Gesetzesvorhaben wie<br />

dem Patientenrechtegesetz, dem Pflegeneuordnungsgesetz<br />

und dem Präventionsgesetz sachlich<br />

aber auch kritisch unsere Expertise auf Parlaments-<br />

und Ministeriumsebene eingebracht.<br />

Ein zentrales politisches Spielfeld der BZÄK war die<br />

Schaffung besserer Rahmenbedingungen bei der<br />

freiberuflichen Ausübung des zahnärztlichen Heilberufs.<br />

Hier galt es, politischen Entscheidungsträgern<br />

auf bundespolitischer und europäischer<br />

Ebene zu zeigen: <strong>Die</strong> Freiberuflichkeit ist nicht nur<br />

Garant für eine qualitativ hochwertige und fortschrittliche<br />

Zahnmedizin. Sie schafft vor allem<br />

auch Arbeitsplätze im Gesundheitswesen und<br />

sorgt für ein stabiles und bürgernahes Wirtschaftsund<br />

Sozialsystem.<br />

Damit das weiterhin so bleibt, müssen die politischen<br />

Stellschrauben ständig nachjustiert werden.<br />

Das heißt konkret: Abbau staatlicher Reglementierung<br />

und ein grundsätzlicher Verzicht auf juristische<br />

Übersteuerungen im Bereich der Selbstverwaltung.<br />

Aktuelle Vorschläge, wie etwa die Einführung<br />

neuer Straftatbestände für Ärzte und Zahnärzte,<br />

zeigen jedoch in eine andere Richtung: Mehr Vorgaben<br />

und Bürokratie, die für die Freien Berufe zu<br />

einem Weniger an Eigenverantwortung führen.<br />

Aber nicht nur auf Bundesebene, auch vom europäischen<br />

Gesetzgeber wird die spezifische Situation<br />

der Freien Berufe in vielen Fällen viel zu wenig<br />

berücksichtigt – etwa wenn Gemeinschaftsrecht<br />

neu erlassen oder eine bestehende Vorschrift zum<br />

Nachteil der Qualität und freien Ausübung des<br />

zahnärztlichen Heilberufs geändert wird. <strong>Die</strong> BZÄK<br />

hat sich daher im Berichtszeitraum klar und deutlich<br />

für ein Mehr an zahnärztlicher Freiberuflichkeit<br />

und ein Weniger an Reglementierung, auch auf<br />

europäischer Ebene, eingesetzt. <strong>Die</strong>ser Weg muss<br />

und wird konsequent weitergegangen werden.<br />

Ohne Frage, es gilt, auch nach den Bundestagswahlen<br />

aktiv zu bleiben. <strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

ist vorbereitet: So wurde auf dem Deutschen<br />

Zahnärztetag 2012 das Präsidium im Amt<br />

bestätigt. Flankierend hat die BZÄK-Geschäftsstelle<br />

ihre Personaldecke verstärkt und ihre internen<br />

Strukturen transparenter und effizienter gestaltet.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK ist politisch aufgestellt. Mit Fachexpertise<br />

und mit schlüssigen Reformkonzepten gegen Lükken<br />

im Versorgungsalltag und gegen zentralistische<br />

Strukturen in der Gesundheitspolitik. So bleibt<br />

unser Fuß in der Tür – auf Berliner <strong>Die</strong>len und auf<br />

Brüsseler Parkett.<br />

Berlin, im Juni 2013<br />

Dr. Peter Engel<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

Prof. Dr. Christoph Benz<br />

RA Florian Lemor<br />

5


Impressionen politischer Begegnungen und Gespräche<br />

V.l.n.r.: <strong>Die</strong> Vizepräsidenten der BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und<br />

Prof. Dr. Christoph Benz, Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel auf der Bundesversammlung der BZÄK<br />

am 09.11.12 in Frankfurt am Main<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK,<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Prof. Dr. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin<br />

des Rates der Evangelischen Kirche, sowie Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der BZÄK, anlässlich der Eröffnungsveranstaltung zum Deutschen<br />

Zahnärztetag am 08.11.12 in Frankfurt am Main<br />

Steffen-Claudio Lemme (SPD), MdB, und der<br />

Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel,<br />

anlässlich des Frühjahrsfestes von BZÄK und KZBV<br />

V.l.n.r.: Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Dr. Ursula Weidenfeld, Journalistin,<br />

Annette Widmann-Mauz (CDU), MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für<br />

Gesundheit, Dr. Rolf Koschorrek (CDU), MdB, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />

und RA Florian Lemor, Hauptgeschäftsführer der BZÄK, anlässlich des Europatags der BZÄK am<br />

05.09.12 in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums in der Charité<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident<br />

der BZÄK, und Max Straubinger (CSU), MdB,<br />

beim Frühjahrsfest von BZÄK und KZBV in der<br />

Britischen Botschaft in Berlin am 14.05.13<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK,<br />

Gregor Bornes, Unabhängige Patientenberatung Deutschland<br />

(UPD), der Geschäftsführer der UPD, Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler,<br />

und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />

am <strong>21</strong>.08.12 in Berlin<br />

Karin Maag (CDU), MdB, mit<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, am<br />

Rande des Frühjahrsfestes von BZÄK<br />

und KZBV<br />

6<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


<strong>Die</strong> Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach (FDP), MdB, mit<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel anlässlich der Eröffnung der Internationalen<br />

Dentalschau am Stand der BZÄK am 12.03.13 in Köln<br />

BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz begrüßt Dr. Harald Deisler,<br />

unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss, beim<br />

Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV am 29.01.13 in der Parlamentarischen<br />

Gesellschaft in Berlin<br />

Birgitt Bender (Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen), MdB, und<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel beim Frühjahrsfest<br />

von BZÄK und KZBV<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />

Dr. Elke Neujahr, Geschäftsführerin der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei,<br />

Herbert Pfennig, Sprecher des Vorstands der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, und<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK, bei der Scheckübergabe der apoBank<br />

an die DKMS am Stand der BZÄK auf der Internationalen Dentalschau in Köln am 16.03.13<br />

BZÄK-Hauptgeschäftsführer RA Florian Lemor mit Caroline Hager,<br />

Europäische Kommission, Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz,<br />

während des 7. Europatags der BZÄK in der Hörsaalruine des<br />

Berliner Medizinhistorischen Museums in der Charité am 05.09.12<br />

BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich mit Staatssekretär<br />

Hans-Jürgen Beerfeltz am 04.06.13 im Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung anlässlich eines informellen Gesprächs<br />

über die internationalen Hilfsprojekte der Zahnmediziner<br />

7<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Deutscher Zahnärztetag<br />

Reformiertes duales System als Garant für hochwertige Patientenversorgung<br />

Deutscher Zahnärztetag, Frankfurt am Main, 08. bis 10. November 2012<br />

Vor etwa 450 Gästen aus Politik, Verbänden und<br />

Medien verwies Dr. Peter Engel, Präsident der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK), in seiner Eröffnungsrede<br />

zum Deutschen Zahnärztetag am 08.<br />

November 2012 in Frankfurt am Main auf die beispielgebenden<br />

Präventionsanstrengungen des<br />

zahnmedizinischen Berufsstands und die diesen<br />

gegenüberstehende, rein ökonomisch geführte<br />

Debatte zur Zukunft des Krankenversicherungssystems<br />

in Politik und Gesellschaft. Das auf ökonomische<br />

Aspekte reduzierte Handeln der Versicherungen<br />

gehe zu Lasten der Patienten und<br />

schade dem eigentlich exzellenten deutschen<br />

Gesundheitswesen.<br />

Eine deutliche Absage an jegliche Form staatlicher<br />

Bevormundungsmedizin erteilte Dr. Peter<br />

Engel zudem anlässlich der politischen Pressekonferenz<br />

zum Deutschen Zahnärztetag am 09.<br />

November 2012. Im Zusammenhang mit den diskutierten<br />

Ansätzen zur Reform des Krankenversicherungssystems<br />

in Deutschland plädiere er für<br />

ein System der „reformierten Dualität“ von gesetzlicher<br />

und privater Krankenversicherung.<br />

Bundesverfassungsgericht (BVerfG) gegen die<br />

novellierte GOZ 2012 zu unterstützen.<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr gab auf<br />

der Bundesversammlung ein Statement ab, in<br />

dem er die Notwendigkeit der Freiberuflichkeit<br />

in der (zahn-)medizinischen Versorgung hervorhob.<br />

Sie sei für den im internationalen Vergleich<br />

unbestritten hohen Standard der Patientenversorgung<br />

mit freier Arzt- und Therapiewahl entscheidend<br />

und müsse ebenso wie das Staatsexamen<br />

im Zahnmedizinstudium erhalten bleiben.<br />

Neben den politischen Punkten bestimmten<br />

zahnmedizinische und interdisziplinäre Themen<br />

den Deutschen Zahnärztetag 2012. <strong>Die</strong> Expertenvorträge<br />

des wissenschaftlichen Kongresses<br />

standen unter dem Motto „Restauration – Rekonstruktion<br />

– Regeneration".<br />

Auf der Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

wählten die Delegierten das neue<br />

BZÄK-Präsidium, dabei wurde der Präsident Dr.<br />

Peter Engel in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls<br />

bestätigt wurden die Vizepräsidenten Prof. Dr.<br />

<strong>Die</strong>tmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz.<br />

8<br />

<strong>Die</strong> BZÄK-Bundesversammlung fasste Beschlüsse<br />

zu wichtigen gesundheits- und sozialpolitischen<br />

Themen, Hauptdiskussionspunkt war die Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte (GOZ) und deren<br />

Mängel. Sie beauftragte den BZÄK-Vorstand, die<br />

laufenden Verfassungsbeschwerden vor dem<br />

Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Festrednerin Prof. Dr. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Autorin, hielt den Vortrag „Was wirklich zählt –<br />

Christliche Werte in unserer Gesellschaft” auf der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Zahnärztetags in Frankfurt am Main am 08.11.12<br />

Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />

Prof. Dr. Dr. Margot Käßmann,<br />

Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche<br />

in Deutschland und Autorin<br />

9<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Ehrungen<br />

10<br />

Fritz-Linnert-Ehrenzeichen<br />

Dr. Peter Boehme, Bremen<br />

Prof. Dr. Walther Engel, Karlsruhe<br />

Dr. Raimund Gaertner, Freiburg<br />

Ernst Harder, Hamburg<br />

Prof. Dr. Dr. Ewald Harndt, Berlin<br />

Dr. Hans Jacobsen, Hamburg<br />

Dr. Walter Knott, Karlsruhe<br />

Dr. Peter Kuttruff, Stuttgart<br />

Dr. Gerhard Leutke, Berlin<br />

Dr. Kurt Maretzky, Köln<br />

Dr. Erich Pillwein, Aichwald<br />

Dr. Horst Sebastian, Mainz (posthum)<br />

SR Dr. Arthur Siebert, Boppard<br />

OMedRat i.R. Dr. Hans-Joachim Tholuck,<br />

Heiligenkreuzsteinach<br />

Dr. Dr. h.c. Gotthold Wahl, Würzburg<br />

Dr. Karl Winter, Düsseldorf<br />

Dr. Fritz Heinz Witt, Köln<br />

Träger der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft<br />

in Gold 2012<br />

Dipl.-Soz. Barbara Bergmann-Krauss, Köln<br />

Dr. Norbert Grosse, Wiesbaden<br />

Dr. Klaus Winter, Bad Lauterberg<br />

Träger der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft<br />

in Gold seit 1971<br />

ZA Carl-Heinz Bartels, Göttingen<br />

ZA Albert Becker, Mainz<br />

Dir. Richard Becker, Niedernhausen<br />

Obering. E. A. Behne, Bensheim<br />

Dr. Lothar Bergholz, Eisenach<br />

Prof. Dr. Fritz Beske, Kiel<br />

SR Dr. Hans-Günther Böhnemann, Koblenz<br />

Dr. Christian Bolstorff, Berlin<br />

Dr. Dr. Henning Borchers, Hannover<br />

Dr. Dr. Hermann Borgmann, Hamburg<br />

Dr. Rolf Braun, Köln<br />

Dr. Horst Bremer, Kiel<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Dr. Norbert Grosse, Direktor der Akademie Praxis und Wissenschaft und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde, Dipl.-Soz. Barbara Bergmann-Krauss, langjährige Leiterin der Zahnärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung, und<br />

Dr. Klaus Winter, Vorsitzender der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete, erhalten im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung<br />

des Deutschen Zahnärztetages am 08.11.12 in Frankfurt a.M. die Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold,<br />

überreicht durch Dr. Peter Engel, Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (2.v.l.)<br />

Heinz Brodthuhn, Köln<br />

Dr. Karl-Adolf Bublitz, Hamburg<br />

Dr. Erich Bunke, Wietze<br />

Dr. Rudolf Cramer, Wiesbaden<br />

RA Dipl.-Kfm. Richard Deutsch, Düsseldorf<br />

Dr. Walter <strong>Die</strong>ckhoff, Güterloh<br />

Min.-Rat. Dr. Gunter A. Eberhard, Düsseldorf<br />

Dr. Karl Eichinger, Nürnberg<br />

Dr. Rüdiger Engel, Karlsruhe<br />

Dr. Walther Engel, Karlsruhe<br />

Med.-Dir. Heinz-Joachim Fichtner, Neuss<br />

Prof. Dr. Dr. Carl-Heinz Fischer, Düsseldorf<br />

Dr. Dr. Hugo Forstmann, Düsseldorf<br />

Priv.-Doz. Dr. Margarete Frahm, Hamburg<br />

SR Dr. Herbert Frank, Bad Kreuznach<br />

Dr. Gerhard Franke, Köln<br />

Prof. Dr. Dr. Josef Franke, Hamburg<br />

Dr. Werner Friese, Goslar<br />

Dr. Helmut Geißler, Eßlingen<br />

Dr. Anneliese Genz, Bonn<br />

Min. a.D. Annemarie Griesinger, Stuttgart<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Paul Guter, München<br />

Dr. Ralph Gutmann, München<br />

Dr. h.c. Horst-Wolfgang Haase, Berlin<br />

Dr. h.c. Walter Haase, Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. Werner Hahn, Kiel<br />

Prof. Dr. Dr. Ewald Harndt, Berlin<br />

Dr. Dr. Karl-Michael Hartlmaier, Köln<br />

Dr. Rudolf Hegerl, Daun<br />

Prof. Dr. Detlef Heidemann, Frankfurt/M.<br />

Prof. Dr. Dr. mult. Michael Heners, Karlsruhe<br />

ZA Hans-Werner Henrichs, Bad Hönningen<br />

Dr. Wolfgang Heubisch, München<br />

Dr. Hans-Henning Hildebrand, Braunschweig<br />

Prof. Dr. Rolf Hinz, Herne<br />

Dr. Hans Christian Hoch, Dresden<br />

Prof. Dr. Dr. Walter Hoffmann-Axthelm, Berlin<br />

ZA Eberhard Höfling, Kirchen<br />

Dr. Wolfgang Hönig, München<br />

Prof. Dr. Wolfgang Hoppe, Münster<br />

Dr. Ekkehardt Huber, Stuttgart<br />

Dr. Hans Hünecke, Magdeburg<br />

11


Ehrungen<br />

12<br />

Dr. Jean Jardiné, Straßburg<br />

Dr. Tycho Jürgensen, Flensburg<br />

Dr. Jürgen Junge, Schnepfenthal<br />

Dr. Dr. Joseph Kastenbauer, Seebruck<br />

SR Dr. Rudolf Kees, Kaiserslautern<br />

Prof. Dr. Dr. Werner Ketterl, Mainz<br />

Dr. Herbert Klünder, Berlin<br />

Dr. Gerd Knauerhase, Bremen<br />

Prof. Dr. Dr. Gerdt Knolle, Offenbach<br />

Dr. Wolfgang Koenigsbeck, Schwelm<br />

Dr. Hermann König, Augsburg<br />

Dr. Wilfried Kopp, Güstrow<br />

SR Dr. Rüdiger Krebs, Alzey<br />

Prof. Dr. Adolf Kröncke, Erlangen<br />

ZA Hans-Peter Küchenmeister, Rickling<br />

Dr. Eberhard Kultscher, Altenkunstadt<br />

Dr. Werner Löser, Kassel<br />

Fritz Lotz, Frankfurt<br />

Dr. Heinz Lübke, Kaiserslautern<br />

Dr. Joachim Lüddecke, Leipzig<br />

Generalarzt Dr. Jürgen Macheleidt, Meckenheim<br />

Peter Mandt, Bonn<br />

Akad.-Dir. Dr. Gerhard Maschinski, München<br />

ZA Kurt Matheis, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald<br />

Generalarzt Dr. Wilfried Möckel, Bonn<br />

Hans Mohl, Mainz<br />

Gustav Mouchard, Köln<br />

SR Dr. Otto W. Müller, Speyer<br />

Prof. Dr. Hans Müller-Fahlbusch (posthum), Altenberge<br />

Dr. Hans Wolf Muschallik, Köln<br />

Dr. <strong>Die</strong>ter Natusch, Görlitz<br />

Prof. Dr. Rudolf Naujoks, Würzburg<br />

Dr. Werner Neuhauser, Kempten/Allgäu<br />

Prof. Dr. Rolf Nolden, Bonn<br />

Direktor Bruno Nösser, Düsseldorf<br />

Dr. Ulrich Oesingmann, Dortmund<br />

Dr. Wilhelm Osing, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Horst Pantke, Gießen<br />

Prof. Dr. Dr. Ernst-Helmut Pruin, Bremen<br />

ZA Horst Raff, Stuttgart<br />

Konsul Dr. Herbert Rauter, Säckingen<br />

Dr. Erika Reihlen, Berlin<br />

Dr. Heinrich Reisinger, München<br />

Prof. Dr. Dr. Ulrich Rheinwald, Calw<br />

Prof. Dr. Dr. Peter Riethe, Tübingen<br />

SR Dr. Werner Röhrig, Saarbrücken<br />

Oberstarzt a.D. Dr. Horst Rohweder, Sankt Augustin<br />

Dr. Oskar Rothe, Berlin<br />

Dr. Otto Rouenhoff, München<br />

Dr. Gallus F. Sauter, Ravensburg<br />

ZA Wilfried Schad, Groß-Bieberau<br />

Dr. Günther Schäfer, Lörrach<br />

Dr. Karl-Horst Schirbort, Burgdorf<br />

Dipl.-Volksw. Klaus Schlechtweg, Berlin<br />

Dipl.-Volksw. Walter Schlenkenbrock, Düsseldorf<br />

Dr. Rolf Schlögell, Köln<br />

Min.-Dir. Dr. Hans Schmatz, München<br />

Dr. Richard Schmid, Reutlingen<br />

Dr. Helmuth Schmidt (posthum), Elmshorn<br />

ZA Adolf Schneider, Mühltal<br />

Dir. Dr. Erich Schneider, Stuttgart<br />

Heinrich Schröder, Köln<br />

Prof. Dr. Dr. Karl Schuchardt, Hamburg<br />

Prof. Dr. Willi Schulte, Tübingen<br />

Dr. Rüdiger Schultz, Itzehoe<br />

Dr. Werner Schulz, Braunschweig<br />

Dr. Joachim Schulz-Bongert, Meerbusch<br />

Josef Schuster, Wuppertal<br />

Dr. Gerhard Schütz, Göppingen<br />

Dr. Hans-<strong>Die</strong>ter Schwieder, Albstadt<br />

Dr. Jürgen Seligmann, Berlin<br />

Dr. Semmler, Sinsheim<br />

Dr. Erich Singer, Friedrichsdorf/Ts.<br />

Dr. Hans-Erich Stoll, Bremen<br />

Prof. Dr. Manfred Straßburg, Düsseldorf<br />

Min.-Dir. Dr. Hans Studt, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. jur. Burkhard Tiemann, Köln<br />

Dr. René Tiquet, St. Germain-en-Laye<br />

Dr. Ulf Utech, Frankfurt<br />

Dr. Robert Venter, Köln<br />

Prof. Dr. Joachim Viohl, Berlin<br />

Prof. Dr. Rudolf Voß, Köln<br />

Dr. Bert Wagner, Weißenstadt<br />

Prof. Dr. Wilfried Wagner, Mainz<br />

Dr. Wilhelm Wagner, Osthofen<br />

Prof. Dr. Heiner Weber, Tübingen<br />

Dr. Berta Weigand, Köln<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


SR Dr. Wolfgang Weis, Saarbrücken<br />

Heinz Wickert, Bonn<br />

Minister Dr. Rainer Wicklmayr, Saarbrücken<br />

Dr. Ernst Wiegelmesser, Starnberg<br />

Dr. Karl-Josef Wilbertz, Trier<br />

ZA Helmuth Winter, München<br />

Walter Wittke, Berlin<br />

Dr. Peter Witzel, Korbach<br />

Dr. Helmut Zedelmaier, Schongau<br />

Dr. Jorg Zey, Limburg<br />

SR Dr. Franz Zimmer, Saarbrücken<br />

Dr. Klaus Zöller, Osnabrück<br />

Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Silber,<br />

verliehen durch die (Landes-)Zahnärztekammern<br />

im Berichtsjahr<br />

Dr. Markus Achenbach, Bischofsgrün<br />

Dr. Ulrich Bachauer, Marktoberdorf<br />

Dr. Friedrich Bauer, Schliersee<br />

ZA Jens Füting, Berlin<br />

Dr. Gerald Hartmann, Ratzeburg<br />

Dr. Klaus Heerklotz, Fürth<br />

Dr. Peter Henriot, Norderstedt<br />

Dr. Jürgen Hochreiter, München<br />

Dr. Rolf Hüttemann, Solingen<br />

Dr. Viktor Jais, Neuötting<br />

Dr. Rainer Lehnen, Daun<br />

Dr. Dr. Rainer Pittroff, Kulmbach<br />

ZÄ Heike Prestin, Berlin<br />

Dr. Martin Reißig, Ingolstadt<br />

Dr. Hans-Jürgen Richter<br />

Prof. Dr. Hans-Günter Schaller, Halle (Saale)<br />

Dr. Horst Schulz, Hamburg<br />

Prof. Dr. Dr. Sigurd Schulz, Halle (Saale)<br />

Dr. Giesbert Schulz-Freywald, Frankfurt<br />

Herrn Peter Twesten, Hamburg<br />

Dr. Elke Vietor, Langen<br />

ZA Gero Wessel, Schwarzenbek<br />

13<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Bundesversammlung<br />

Kein auf ökonomische Aspekte reduziertes Gesundheitswesen<br />

<strong>Die</strong> ordentliche Bundesversammlung fand am 09. und 10. November 2012 in Frankfurt am Main statt<br />

Berichte der Präsidenten<br />

Der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, warnte in<br />

seinem politischen Bericht vor Beschränkungen der<br />

Freiberuflichkeit durch Verwaltungsvorschriften und<br />

Gesetze. Bürokratische Strukturen lösten keine Probleme.<br />

Auch die teilweise novellierte GOZ 2012<br />

ignoriere die Realität im Versorgungsalltag. Eine Anpassung<br />

des GOZ-Punktwertes bleibe erforderlich,<br />

die Wiederbelebung des Konsultationsausschusses<br />

sei schlagkräftiger als ein „Bewertungsinstitut“. Er<br />

gab einen Ausblick auf die Aufgaben der kommenden<br />

Legislaturperiode – allen voran die Reform<br />

des dualen Versicherungssystems als Garant für die<br />

hochwertige Patientenversorgung.<br />

lotprojekt „Jeder-Zahn-zählt!“, das Fehlerberichtsund<br />

Lernsystem der Zahnmedizin. Über den Beirat<br />

Fortbildung würden Überlegungen zur Stärkung des<br />

Generalisten diskutiert.<br />

Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der BZÄK<br />

BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

berichtete über Herausforderungen und Perspektiven.<br />

Er stellte die Bedeutung von Qualitätsförderung<br />

und evidenz-basierter Medizin heraus und verwies<br />

auf die Auswirkungen des demografischen<br />

Wandels auf Patienten und Versorgungsstrukturen.<br />

Zudem sei das fachliche und gesellschaftliche Engagement<br />

des Berufsstandes stärker in die Öffentlichkeit<br />

zu tragen. Es gelte, ein Leitbild der Zahnärzteschaft<br />

zu schaffen.<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

14<br />

Prof. Dr. Christoph Benz, BZÄK-Vizepräsident, berichtete<br />

über die Arbeit der BZÄK im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss (G-BA) und die dortigen Qualitätssicherungsthemen<br />

mit zahnärztlicher Relevanz.<br />

Er informierte über die Vorstudie zum Bürokratieabbau<br />

bei niedergelassenen Zahnärzten und das Pi-<br />

Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Präsident Dr. Peter Engel und der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> auf der<br />

Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> am 09.11.12 in Frankfurt am Main<br />

Bundesversammlung der BZÄK wählte neues<br />

Präsidium<br />

Am 09. November wählte die BZÄK-Bundesversammlung<br />

das neue Präsidium der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>:<br />

<strong>Die</strong> Delegierten der Bundesversammlung<br />

wählten erneut Dr. Peter Engel zum Präsidenten.<br />

Als Vizepräsidenten wurden Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar<br />

Oesterreich, Präsident der ZÄK Mecklenburg-<br />

Vorpommern, und Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident<br />

der Bayerischen LZK, erneut im Amt bestätigt.<br />

Präsidium und Hauptgeschäftsführer der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

V.l.n.r.: <strong>Die</strong> Vizepräsidenten Prof. Dr. Christoph Benz und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Präsident Dr. Peter Engel und Hauptgeschäftsführer RA Florian Lemor<br />

<strong>Die</strong> Bundesversammlung wählte einen neuen Versammlungsleiter<br />

und dankte dem bisherigen Vorsitzenden<br />

der Bundesversammlung, Dr. Hans-Hermann<br />

Liepe. Dr. Thomas Breyer, Vizepräsident der<br />

LZK Sachsen, leitet als neuer Vorsitzender mit Unterstützung<br />

der bestätigten Vertreter Dr. Kai Voss und<br />

Dr. Wolfgang Grüner die Bundesversammlung.<br />

GOZ-Gutachten der BZÄK<br />

Prof. Dr. Gregor Thüsing LL.M., Mitglied des Sachverständigenrats<br />

zur Begutachtung der Entwicklung<br />

im Gesundheitswesen, informierte auf der<br />

Bundesversammlung über sein auf BZÄK-Anfrage<br />

erstelltes Rechtsgutachten „Angemessene Vergütung<br />

zahnärztlicher Leistungen als Rechtsproblem“.<br />

Er zeigte die verfassungsrechtlichen und<br />

europäischen Grenzen der GOZ-Ausgestaltung im<br />

Hinblick auf die Sicherstellung einer angemessenen<br />

zahnärztlichen Vergütung auf.<br />

Weiterhin stellte er die Ergebnisse seines Gutachtens<br />

zum neu eingeführten maschinenlesbaren<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Rechnungsformular vor. Er betonte, dass das Rechnungsformular<br />

eindeutig nur Interessen Dritter bediene<br />

und rechtswidrig sei. Es sei nicht von § 15<br />

ZHG erfasst und damit unzulässig, zudem datenschutzrechtlich<br />

bedenklich.<br />

In diesem Zusammenhang gab die BZÄK bekannt,<br />

dass ein Zahnarzt gefunden worden sei, der im Auftrag<br />

der LZK Baden-Württemberg Klage gegen das<br />

Rechnungsformular eingereicht habe. BZÄK und<br />

LZK Baden-Württemberg beschreiten den juristischen<br />

Weg gemeinsam.<br />

Prof. Dr. Gregor Thüsing LL.M., Direktor des Instituts für<br />

Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit, Universität<br />

Bonn, stellte der BZÄK-Bundesversammlung die<br />

Ergebnisse seines GOZ-Gutachtens vor<br />

15


Bundesversammlung<br />

TOP 4<br />

Bericht/e des/der Präsidenten/Vizepräsidenten<br />

der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

4.1<br />

Bericht des Präsidenten<br />

Dr. Peter Engel<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr<br />

auf der Bundesversammlung der BZÄK am 09.11.12 in<br />

Frankfurt am Main<br />

Tagesordnung<br />

TOP 1<br />

Begrüßung<br />

TOP 2<br />

Eröffnung der Bundesversammlung<br />

2.1<br />

Feststellung der satzungsgemäßen Einberufung<br />

der Bundesversammlung und namentlicher Aufruf<br />

der Delegierten<br />

TOP 3<br />

Formelles<br />

3.1<br />

Genehmigung der Niederschrift der Bundesversammlung<br />

2011<br />

4.2<br />

Bericht des Vizepräsidenten<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

4.3<br />

Bericht des Vizepräsidenten<br />

Prof. Dr. Christoph Benz<br />

4.4<br />

Berichte über die Umsetzung des Beschlusses Nr.<br />

5.2-14 „Verfassungsrechtliche Prüfung GOZ“ der<br />

Bundesversammlung 2011 sowie über die Umsetzung<br />

des Beschlusses Nr. 6.1 „Einheitliches Rechnungsformular“<br />

der außerordentlichen Bundesversammlung<br />

2012, Dr. Peter Engel, Prof. Dr.<br />

Gregor Thüsing<br />

4.5<br />

Politische Aussprache zu den Berichten des Präsidenten<br />

und der Vizepräsidenten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

16<br />

3.2<br />

Bekanntgabe und Beschlussfassung über die<br />

Tagesordnung<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr nahm Platz unter<br />

den Delegierten und folgte der Bundesversammlung<br />

Dr. Peter Minderjahn,<br />

Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses<br />

TOP 5<br />

Entgegennahme des Jahresabschlusses 2011 sowie<br />

Entlastung des Vorstands für das Jahr 2011<br />

5.1<br />

Bericht des Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses,<br />

Dr. Peter Minderjahn<br />

5.2<br />

Jahresabschluss 2011<br />

TOP 6<br />

Wahlen<br />

6.1<br />

Wahl des Präsidenten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

6.2<br />

Wahl der Vizepräsidenten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

6.3<br />

Wahl des Vorsitzenden der Bundesversammlung<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

<strong>Die</strong> Delegierten wählten am 09.11.12 einen neuen<br />

Vorsitzenden der Bundesversammlung<br />

17


Bundesversammlung<br />

Dr. Thomas Breyer, Vizepräsident der LZK Sachsen und neu<br />

gewählter Vorsitzender der Bundesversammlung<br />

6.4<br />

Wahl von zwei Stellvertretern des Vorsitzenden der<br />

Bundesversammlung<br />

6.5<br />

Wahl des Finanzausschusses<br />

6.6<br />

Wahl des Rechnungsprüfungsausschusses<br />

TOP 7<br />

Anträge – Ziele und Aufgaben der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

7.1<br />

Berufspolitik<br />

7.2<br />

Bundespolitik<br />

7.3<br />

GOZ – Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

Der Vorsitzende der Bundesversammlung, Dr. Thomas<br />

Breyer, mit seinen Stellvertretern, Dr. Wolfgang Grüner und<br />

Dr. Kai Voss (v.l.)<br />

18<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


TOP 8<br />

Geschäftsordnung der Bundesversammlung der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> – Novellierung<br />

TOP 9<br />

Reisekostenordnung I /Aufwandsentschädigungsordnung/Anlagerichtlinie<br />

9.1<br />

Beitragsordnung<br />

TOP 11<br />

Verschiedenes<br />

11.1<br />

Termin der Bundesversammlung 2013<br />

TOP 12<br />

Ende der Bundesversammlung<br />

9.2<br />

Reisekostenordnung I<br />

9.3<br />

Sitzungskostenordnung I<br />

9.4<br />

Aufwandsentschädigungsordnung<br />

9.5<br />

Anlagerichtlinie der BZÄK<br />

Dr. Michael Förster,<br />

Vorsitzender des Finanzausschusses<br />

TOP 10<br />

Genehmigung des Haushaltsplanes, der Mitgliedsbeiträge<br />

und des Aktionshaushaltes<br />

10.1<br />

Bericht des Vorsitzenden des Finanzausschusses<br />

2012, Dr. Michael Förster<br />

10.2<br />

Feststellung des Haushaltsplanes 2013/Beiträge/Aktionshaushalt<br />

19<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Bundesversammlung<br />

Beschlüsse der Bundesversammlung<br />

<strong>Die</strong> Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> fasste auf dem Deutschen Zahnärztetag 2012<br />

Beschlüsse zu wichtigen gesundheits- und sozialpolitischen Themen<br />

Entgegennahme des Jahresabschlusses 2011<br />

sowie Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2011<br />

Beschluss Nr. 5.2:<br />

Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2011,<br />

Entlastung des Vorstands und Geschäftsführenden<br />

Vorstands<br />

Bundespolitik<br />

Beschluss Nr. 7.2-1:<br />

Leitantrag „Bundespolitik“, Positionen und gesundheitspolitische<br />

Lösungsansätze der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

zur Reform des deutschen Gesundheitssystems<br />

GOZ Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

Beschluss Nr. 7.3-2: GOZ:<br />

Angemessene Honorierung privatzahnärztlicher<br />

Leistungen<br />

Beschluss Nr. 7.3-5:<br />

GOZ § 12 ersatzlos streichen<br />

Beschluss Nr. 7.3-6:<br />

GOZ-Punktwert an die wirtschaftliche Entwicklung<br />

anpassen<br />

Beschluss Nr. 7.3-7:<br />

Streichen von Anlage 2 zu § 10 GOZ<br />

Beschluss Nr. 7.3-9:<br />

GOZ-Bewertung privater Krankenversicherungen<br />

und Zusatzversicherungen durch Zahnärzte<br />

Beschluss Nr. 7.3-10:<br />

GOZ-Verfassungsbeschwerde<br />

Beschluss Nr. 7.3-11:<br />

GOZ: Konkrete Erstattungszusagen<br />

Patientenrechte<br />

Beschluss Nr. 7.5-1:<br />

Patientenrechtegesetz: Haftpflichtversicherung<br />

Geschäftsordnung der Bundesversammlung der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> – Novellierung<br />

Beschluss Nr. 8.1:<br />

Geschäftsordnung der Bundesversammlung<br />

20<br />

<strong>Die</strong> Delegierten berieten über eine Vielzahl von Anträgen<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Abstimmung der Delegierten anlässlich der Bundesversammlung<br />

am 10.11.12 in Frankfurt am Main<br />

Reisekostenordnung I /Aufwandsentschädigungsordnung/Anlagerichtlinie<br />

Beschluss Nr. 9.1-1:<br />

Beitragsordnung, Ziffer 2<br />

Beschluss Nr. 9.1-2:<br />

Beitragsordnung, Ziffer 3<br />

Beschluss Nr. 9.2-1:<br />

Reisekostenordnung I<br />

Genehmigung des Haushaltsplanes, der Mitgliedsbeiträge<br />

und des Aktionshaushaltes<br />

Beschluss Nr. 10.2-1:<br />

Haushaltsplan, Beitrag und Aktionshaushalt 2013<br />

Beschluss Nr. 10.2-2:<br />

Richtlinie für Inanspruchnahme des Aktionshaushaltes<br />

Beschluss Nr. 9.3-1:<br />

Sitzungskostenordnung I<br />

Beschluss Nr. 9.3-3:<br />

Aufgaben Satzungsausschuss<br />

Beschluss Nr. 9.4-1:<br />

Aufwandsentschädigungsordnung<br />

Beschluss Nr. 9.5-1:<br />

Anlagerichtlinie zur Verwendung des Vermögens<br />

<strong>21</strong><br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Satzungsausschuss<br />

22<br />

Der Satzungsausschuss am 15.05.13 in Berlin<br />

V.l.n.r.: RA Eike Makuth, Referent der Rechtsabteilung der<br />

BZÄK, Felix Schütz, Hauptgeschäftsführer der LZK Rheinland-<br />

Pfalz, Ass. jur. Frank Hanneken, Direktor der ZÄK Westfalen-<br />

Lippe, Dr. Michael Frank, Präsident der LZK Hessen,<br />

Dr. K. Ulrich Rubehn, ZÄK Schleswig-Holstein,<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sprekels, Präsident der ZÄK Hamburg,<br />

Dr. Thomas Breyer, Vorsitzender der Bundesversammlung<br />

der BZÄK und Vizepräsident der LZK Sachsen,<br />

Torsten Tomppert, LZK Baden-Württemberg, René Krouský,<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer und Justitiar der BZÄK<br />

(nicht im Bild: Dr. Christian Pilgrim, Zahnärztlicher Direktor<br />

der ZÄK Nordrhein)<br />

<strong>Die</strong> von der Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

(BZÄK)eingesetzte Satzungskommission<br />

hat mit der Erarbeitung und Vorlage<br />

von Vorschlägen für eine neue Satzung und eine<br />

neue Geschäftsordnung den ihr erteilten Arbeitsauftrag<br />

umgesetzt. <strong>Die</strong> außerordentliche<br />

Bundesversammlung am 30. Juni 2012 und die<br />

ordentliche Bundesversammlung vom 09. und<br />

10. November 2012 haben die neuen Statuten<br />

von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> und Bundesversammlung<br />

verabschiedet und damit an den aktuellen<br />

Stand angepasst.<br />

<strong>Die</strong> Rechtsprechung aber auch das Rollenverständnis<br />

der BZÄK und der Mitgliedskammern sind<br />

einem ständigen Wandel unterworfen. Um zu gewährleisten,<br />

dass die Statuten der BZÄK zeitgemäß<br />

bleiben und alle bedeutenden Fragen regeln,<br />

sind die Satzung und die Geschäftsordnung<br />

kontinuierlich auf Nachbesserungsbedarf zu beobachten.<br />

Hierfür ist es erforderlich, die Verläufe<br />

der Bundesversammlungen auszuwerten, die Umsetzung<br />

der Satzungsregelung in der konkreten<br />

Tätigkeit der BZÄK zu beobachten und Erfahrungsberichte<br />

aus den (Landes-)Zahnärztekammern<br />

einzuholen. Der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

hat dafür einen Satzungsausschuss<br />

gegründet und diesen beauftragt, die Statuten<br />

systematisch zu beobachten, kritische Punkte mit<br />

dem Vorstand zu diskutieren, der Bundesversammlung<br />

zu berichten und ggf. entsprechende<br />

Änderungsvorschläge zu unterbreiten.<br />

Der Satzungsausschuss hat im Januar 2013 die<br />

(Landes-)Zahnärztekammern angeschrieben und<br />

um Mitteilung gebeten, an welchen Punkten von<br />

Satzung und Geschäftsordnung die Kammern Bedarf<br />

für eine Nachjustierung sehen. <strong>Die</strong> Rückläufe<br />

aus den Kammern sind Grundlage der Arbeit des<br />

Satzungsausschusses im Berichtszeitraum.<br />

Der dem Satzungsausschuss erteilte Prüfauftrag<br />

wird ergänzt um den Beschluss 9.3 der Bundesversammlung<br />

2012 zur Frage der Zahlung der Sitzungsgelder<br />

für die Arbeit in den Gremien der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> durch die entsendenden<br />

Kammern. Der Beschluss formuliert den Auftrag,<br />

die Auswirkungen zu „überprüfen und ggf.<br />

erforderliche Änderungen vorzubereiten“. Für die<br />

Bewertung ist es aus Sicht des Ausschusses maßgeblich,<br />

welche konkreten finanziellen Wirkungen<br />

eine Satzungsänderung für die Kammern hätte.<br />

Daher wurde eine Befragung zu den Sitzungsgeldzahlungen<br />

in den Mitgliedskammern durchgeführt.<br />

Aus der Summe der von den Kammern<br />

gezahlten Sitzungsgelder lassen sich Informationen<br />

zu der Be- und Entlastung der einzelnen Kammern<br />

ebenso ableiten, wie zu dem zu erwartenden<br />

Mehrbedarf an Beitragsgeldern im Falle<br />

einer Änderung der Satzungsregelung.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Hauptstadtforum Gesundheit<br />

Gesundheits- und sozialpolitischer Impulsgeber<br />

Gemeinsam mit dem Gesundheitsjournalisten<br />

Thomas Grünert, Vincentz-Verlag, führt die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

seit 2010 mit wachsendem<br />

Erfolg das „Hauptstadtforum Gesundheit – eine<br />

gesundheits- und sozialpolitische Initiative“ in Berlin<br />

durch. Ziel ist es, mit Politikern aller im Bundestag<br />

vertretenen Parteien, Wissenschaftlern und<br />

anderen bedeutenden Teilnehmern des Gesundheitssektors<br />

gesellschaftlich relevante Themen zu<br />

diskutieren, angestoßen durch jeweils einen namhaften<br />

Referenten. Im Mittelpunkt stehen dabei<br />

Themen, die das Interesse und Engagement der<br />

Zahnärzteschaft auch außerhalb ihrer klassischen<br />

Themenfelder belegen.<br />

Vorrangige Aufgabe des Hauptstadtforums ist die<br />

Netzwerkbildung mit Entscheidungsträgern im<br />

deutschen und europäischen Gesundheits- und<br />

Sozialsystem. Das Hauptstadtforum ist ein wichtiges<br />

Vehikel, mit dem sich der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

zeitnah zu grundsätzlichen<br />

gesundheits- und sozialpolitischen Prozessen und<br />

Entwicklungen eine Meinung bildet – und sich als<br />

sachverständiger Gesprächspartner etabliert.<br />

15. Januar 2013<br />

„Verkammerung nicht(zahn)ärztlicher Heilberufe.<br />

Perspektiven für eine reformierte Versorgungslandschaft“<br />

Impulsvortrag durch Prof. Dr. Thomas Schlegel,<br />

Professor für Gesundheits-, Arzt- und Medizinrecht,<br />

Hochschule Fresenius Idstein<br />

28. Mai 2013<br />

„Marktwirtschaft, Gerechtigkeit und Akzeptanz –<br />

warum wettbewerbliche Elemente (momentan)<br />

nicht gut angesehen sind“<br />

Impulsvortrag durch Univ.-Prof. Dr. Dirk Sauerland,<br />

Lehrstuhl für Institutionenökonomik und Gesundheitssystemmanagement,<br />

Dekan der Universität<br />

Witten/Herdecke<br />

Im Berichtszeitraum fanden drei Veranstaltungen<br />

des Hauptstadtforums statt:<br />

26. September 2012<br />

„<strong>Die</strong> europäische Finanzkrise: Hintergründe und<br />

Perspektiven – auch aus sozial-ethischer<br />

und gesundheitspolitischer Sicht“<br />

Impulsvortrag durch Prof. Dr. Wim Kösters,<br />

Vorstand des Rheinisch Westfälischen Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung, em. Direktor des Instituts für<br />

Europäische Wirtschaft, Ruhr-Universität Bochum<br />

23<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Geschäftsführertagung<br />

Zusammenspiel von Bundes- und Länderebene<br />

Tagungen der (Haupt-)Geschäftsführer der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

Ein effizientes Zusammenspiel von Bundes- und<br />

Länderebene, die Abstimmung der Entscheidungsprozesse<br />

und Arbeiten zwischen <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und (Landes-)Zahnärztekammern<br />

schaffen den Rahmen für eine<br />

bestmögliche Interessenvertretung der Zahnärzteschaft.<br />

Dazu treffen sich die jeweiligen Geschäftsführer<br />

mehrfach im Jahr.<br />

Auf Einladung der BZÄK findet jährlich eine Informationsveranstaltung<br />

statt, in deren Verlauf die<br />

Geschäftsführer der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

über aktuelle berufspolitische Themen auf Bundesebene<br />

informiert werden. <strong>Die</strong> letzte Zusammenkunft<br />

fand am 29. Januar 2013 in Berlin statt.<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel, BZÄK-Hauptgeschäftsführer<br />

RA Florian Lemor und die Abteilungsleiter<br />

der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> nutzten<br />

die Tagung für einen Gedankenaustausch mit<br />

den Geschäftsführern. Schwerpunkte waren die<br />

Auswirkungen der neuen Satzung, das Patientenrechtegesetz,<br />

die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf, die GOZ-Analyse, die Arbeit des<br />

Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), der<br />

Bürokratieabbau und die politischen Entwicklungen<br />

im Gesundheitssystem (duales System/Bürgerversicherung).<br />

Zudem waren Aspekte der<br />

Verwaltung, insbesondere strukturelle Maßnahmen<br />

und das Haushaltswesen der BZÄK, Gegenstand<br />

der Beratungen.<br />

Zudem treffen sich die Geschäftsführer jährlich<br />

zum Deutschen Zahnärztetag zu ihrer Landesgeschäftsführertagung.<br />

<strong>Die</strong> Landeszahnärztekammer<br />

Hessen war analog dem Vorjahr anlässlich<br />

des Deutschen Zahnärztetages am 08. November<br />

2012 Gastgeber dieser Tagung in Frankfurt.<br />

Neben dem Bericht des BZÄK-Hauptgeschäftsführers<br />

standen zahlreiche Themen aus der Arbeit<br />

der (Landes-)Zahnärztekammern auf der Tagesordnung,<br />

über die die Geschäftsführer sich<br />

mit „Blick über den Tellerrand“ austauschten.<br />

Mittelpunkt der Beratungen war die neu eingerichtete<br />

zentrale Stelle zur Umsetzung des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes<br />

(BQFG). Dipl.-Päd.<br />

Eva Lülf, ZÄK Westfalen-Lippe, berichtete den<br />

Geschäftsführern über ihre Arbeit. Im Rahmen<br />

dieser Tagung informierten zudem die Sprecher<br />

der Arbeitsgruppen der Geschäftsführer über<br />

die Ergebnisse der Beratungen.<br />

Darüber hinaus treffen sich die Geschäftsführer<br />

der 17 (Landes-)Zahnärztekammern einmal jährlich<br />

zu einer weiteren Tagung, an der auch der<br />

24<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Hauptgeschäftsführer der BZÄK teilnimmt. Der<br />

Vorsitz der Landesgeschäftsführertagung wechselt<br />

in regelmäßigen Abständen. Vorsitzende im<br />

Berichtszeitraum waren die Geschäftsführer der<br />

(Landes-)Zahnärztekammern Rheinland-Pfalz<br />

und Westfalen-Lippe, RA Felix Schütz und Assessor<br />

jur. Frank Hanneken.<br />

<strong>Die</strong> Frühjahrstagung fand am 25. und 26. April<br />

2013 auf Einladung der ZÄK Mecklenburg-Vorpommern<br />

in Rostock-Warnemünde statt.<br />

<strong>Die</strong> Tagesordnung setzte sich aus kammerbereichsübergreifenden<br />

Themen zusammen, die<br />

von Seiten der Geschäftsführer beigetragen<br />

wurden, wie z. B. Erfahrungen mit dem Patientenrechtegesetz<br />

in den Kammern, der Evaluation<br />

von Patientenberatung und Schlichtung,<br />

Möglichkeiten zur freiwilligen Kammermitgliedschaft<br />

nach dem Verlassen des Kammerbereichs,<br />

Umsatzsteuer, Berufshaftpflicht u.v.m. Darüber<br />

hinaus berieten die Geschäftsführer über<br />

einen fachlichen Austausch ihrer Justitiare.<br />

Einige Kammergeschäftsführer sind zum Teil<br />

Mitglieder oder Gäste in Ausschüssen der BZÄK<br />

und berichteten ihren Kollegen über die<br />

zwischenzeitlichen Ergebnisse. RA Jörg Hähnlein,<br />

Geschäftsführer und Vizepräsident des Landesverbands<br />

der Freien Berufe Mecklenburg-<br />

Vorpommern, hielt ein Impulsreferat über die<br />

„Besonderheiten der Nachwuchsgewinnung bei<br />

Freien Berufen im demografischen Kontext“, bezogen<br />

auf die spezifische Situation in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

das anschließend diskutiert<br />

wurde.<br />

Der BZÄK-Hauptgeschäftsführer stand den Geschäftsführern<br />

zum Meinungsaustausch und zur<br />

aktuellen Berichterstattung aus Sicht der BZÄK<br />

zur Verfügung.<br />

25<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />

26<br />

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.<br />

wurde2005alsgemeinnützigerVereingegründet.<br />

EssetztsichfüreinesichereGesundheitsversorgungeinundwidmetsichderErforschung,EntwicklungundVerbreitungdazugeeigneterMethoden.<br />

Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer<br />

VerbändeundderPatientenorganisationenhaben<br />

sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />

e.V. zusammengeschlossen, um eine gemeinsamePlattformzurVerbesserungderPatientensicherheitinDeutschlandaufzubauen.Zusammen<br />

tragensiedieProjekteundInitiativendesVereins.<br />

Da das Thema Patientensicherheit national als<br />

auchaufeuropäischerEbeneimmerstärkeran<br />

Bedeutunggewinnt,istdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>demAktionsbündnisPatientensicherheit2009<br />

beigetreten.<strong>Die</strong>smitdemZiel,einenaktivenBeitragfürdieArbeitdesAktionsbündnisseszuleisten.<br />

Bundesverband der Freien Berufe (BFB)<br />

DerBundesverbandderFreienBerufe(BFB)istder<br />

Dachverband der Spitzenvereinigungen der<br />

Freien Berufe. Er vertritt in Deutschland die gemeinsamenInteressenvonetwa1,2MillionenFreiberuflern<br />

mit über ca. 3 Millionen Angestellten,<br />

darunter123.000Auszubildenden.DerBFBunterhält<br />

GeschäftsstelleninBerlinundBrüssel.1949gegründet,gehörendemBFBheute48Berufsorganisationensowie16Landesverbändean.<strong>Die</strong>BerufsfachorganisationenstammenausdenBereichen:<br />

— heilkundlicheBerufe<br />

— rechts-,steuer-undwirtschaftsberatendeBerufe<br />

— technisch-naturwissenschaftlicheBerufe<br />

— pädagogische,psychologischeundübersetzendeBerufe<br />

— publizistischeundkünstlerischeBerufe.<br />

— <strong>Die</strong>ArbeitdesBFBwarimBerichtszeitraumvorallemdurchdieNeuwahlendesPräsidiumsund<br />

diefortgesetzteNeustrukturierungvonVerwaltungundArbeitsgremienimNachgangzuden<br />

Krisenjahren2009/2010sowie2012/2013gekennzeichnet.Fürdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>erfreulichwardieWahlvonZahnarztDr.RolfKoschorrek,<br />

MdB, zum Präsidenten des BFB. <strong>Die</strong><br />

diversenpolitischenFunktionenvonDr.Koschorrek,u.a.alsObmannderCDU/CSU-Fraktionim<br />

GesundheitsausschussdesDeutschenBundestages,werdensowohlfürdenBFBalsauchfürdie<br />

BZÄKsicherlichzuträglichsein.<strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>setztsichmitvollerKraftfürdenErhaltdesBFBalswichtigesgesellschaftspolitisches<br />

Gegengewichtbzw.Ergänzungzumsonstigen,<br />

vorallemdurchdasArbeitgeber/Arbeitnehmer-<br />

VerhältnisgeprägtestaatlicheHandeln,ein.<br />

— <strong>Die</strong>SatzungdesBFBsiehtu.a.dieEinrichtung<br />

sog.„BeratenderFachausschüsse“vor.Andem<br />

„BeratendenFachausschussfürHeilberufe“ist<br />

die<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>durchihrenPräsidentenDr.PeterEngelundstellvertretenddurch<br />

HauptgeschäftsführerRAFlorianLemoraktivbeteiligt.SeineAufgabebestehtinderBeratung<br />

desBFB-PräsidiumsingesundheitspolitischenFragenundderVorbereitungvonStellungnahmen<br />

zugrundlegendengesundheitspolitischenFragestellungeninErgänzungzudenAktivitäten<br />

andererBFB-Gremien.ImBerichtszeitraumfand<br />

unterderLeitungdesVorsitzendenDr.RolfKoschorrekeineSitzungstatt.Themendortwaren<br />

u.a.dieFragederKonvergenzderVersicherungssysteme,DelegationundSubstitutionim<br />

(zahn-)ärztlichen Bereich, die Bedeutung der<br />

PflegeberufefürdasGesundheitssystemsowie<br />

die Auswirkungen Europas auf das deutsche<br />

Gesundheitssystem.<br />

— <strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>hatweiterhinden<br />

VorsitzdesArbeitskreises„BerufsbildungundJugendpolitik“inne,derimBerichtszeitraumam<br />

08.März2013tagteunddemDr.MichaelSereny,PräsidentderZÄKNiedersachsen,vorsitzt.<br />

In diesem Arbeitskreis wurden u. a. die Teil-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13


nahmederFreienBerufeamAusbildungspakt,<br />

dieUmsetzungdesBerufsqualifikationsfeststellungsgesetzes<br />

(BQFG), die Ausweisung des<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen-Niveaus auf<br />

Zeugnisdokumenten,dieMöglichkeitenderTeilzeitausbildungsowiedieSicherungvonAusbildungsplätzen<br />

diskutiert. Es wurden entsprechendePositionierungenerarbeitet.<br />

— ImArbeitskreis„Chancengleichheit“,dersich<br />

umdiebesonderenBelangevonFreiberuflerinnenkümmert,istdieBZÄKbesondersaktiv<br />

beteiligt.DasBFB-Präsidiumhatam06.März<br />

2013einstimmigbeschlossen,ZÄSabineSteding,VorsitzendedesBZÄK-AusschussesBeruf,<br />

FamilieundPraxismanagement,zurVorsitzendendesArbeitskreises„Chancengleichheit“<br />

imBFBzubenennen.SeitensderGeschäftsstellevertrittDr.SebastianZillerdieBZÄKindiesemArbeitskreis.<br />

— Der Arbeitskreis „Europa“ des BFB tagte im<br />

Berichtszeitraum dreimal. Hier ist die BZÄK<br />

durchRARenéKrouskýundAssessorjur.Sven<br />

Tschoepevertreten.SchwerpunktmäßigwurdendieRevisionderRichtlinieüberdieAnerkennungvonBerufsqualifikationen,derUmsetzungsstandderRichtlinieüber<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

imBinnenmarkt,dieVerordnungzurNormierungvon<strong>Die</strong>nstleistungen,dieÜberarbeitung<br />

derbestehendenAbschlussprüferrichtlinieund<br />

dieNeufassungeinerVerordnungfürdieAbschlussprüfertätigkeit<br />

im Bereich öffentlicher<br />

Unternehmendiskutiert.AuchdieAuswirkungendereuropäischenFinanz-undWirtschaftskriseaufdasdeutscheSystemderFreiberuflichkeitunddieBemühungenvonOECDund<br />

EuropäischerKommissionzurweiterenImplementierung<br />

wettbewerblicher Strukturen im<br />

Gesundheitssektorwurdendebattiert.<br />

— Darüberhinauswardie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

in dem für reglementierte Freie Berufe<br />

wichtigen Arbeitskreis „Berufsrechte“ vertreten,derdreimaltagte.Thematisiertwurdenu.<br />

a.dasPartnerschaftsgesellschaftsgesetz,die<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13<br />

RevisionderRichtlinieüberdieAnerkennung<br />

vonBerufsqualifikationensowiedasBQFG.Im<br />

Arbeitskreis„Berufsrechte”sindausschließlich<br />

dieverkammertenFreienBerufevertreten,so<br />

dassStellungnahmenunterderbesonderen<br />

BeachtungderInteressendieserKammerstrukturenerarbeitetwerden.AuchhieristdieBZÄK<br />

durch ihre Rechtsabteilung mit RA René<br />

KrouskýundRAEikeMakuthvertreten.<br />

— Um dem Thema „Nachwuchskräfte“ mehr<br />

Gewichtzuverleihen,bringtsichdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

auch in den Arbeitskreis<br />

„Junge Freiberufler“ ein. Dessen Ziel ist es,<br />

junge Berufsträger für die sie verbindenden<br />

BesonderheitenzusensibilisierenundAnreize<br />

gegendenFachkräftemangelzusetzen.<strong>Die</strong><br />

BZÄKwirktdortdurchZÄJulianeGnoth,VorstandZahnärztekammerBerlin,alsstellvertretende<br />

Vorsitzende an entscheidender Stelle<br />

mit.<br />

— Zudemistdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>inder<br />

Arbeitsgemeinschaft„NormungundBetreuungKOMMIT“durchDr.JensNagabavertreten.ErörtertwurdendortimBerichtszeitraum<br />

u.a.dasNormungspaketderEuropäischen<br />

Kommission, der KDL Fachbeirat mit einem<br />

Sachstandsbericht – insbesondere zu CEN<br />

GuideBT/WG163–sowiederSachstandbei<br />

NA159-01-18AA„<strong>Die</strong>nstleistungenimGutachter-undSachverständigenwesen“.<br />

— <strong>Die</strong>engeKooperationzwischenBFBundBZÄK<br />

auf Ebene der Brüsseler Büros setzte sich im<br />

Berichtszeitraum fort. Schwerpunkte waren<br />

dabeidielaufendeRevisionderBerufsanerkennungsrichtlinie,<br />

die Überarbeitung der<br />

Datenschutzgrundverordnung und der EU-<br />

AktionsplanUnternehmertum2020,dererstmals<br />

eine besondere Würdigung freiberuflichen<br />

Unternehmertums auf europäischer<br />

Ebenevorsieht.HierhabensichbeideOrganisationenHandinHandfürdieSchaffungeiner<br />

„EU-ChartaderFreienBerufe“eingesetzt.<br />

27


Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />

Gemeinsame Aktivitäten werden gepflegt. AnlässlichdesDeutschenZahnärztetagesfindetjährlichder„Studententag“statt,aufdemdieBZÄK<br />

referiert.Auchaufderzweijährlichstattfindenden<br />

InternationalenDentalSchau(IDS)sinddieOrganisationen<br />

miteinander verbunden: BdZM und<br />

BdZAwarenaufdemBZÄK-Messestandmiteinem<br />

eigenenInfostandvorOrt,derGeschäftsführende<br />

VorstandderBZÄKinderGenerationLoungeund<br />

beimIDS-ArbeitstreffenGesprächspartner.VertreterdeszahnmedizinischenNachwuchsesnahmen<br />

außerdemandervonderBZÄKinitiiertenKoordinierungskonferenzHilfsorganisationenteil.<br />

AufderBundesfachschaftstagungderZahnmedizinstudentenimMai2013warderBZÄK-Präsident<br />

Dr.PeterEngelalsGastrednervertreten.<br />

Am06.März2013fanddasjährlicheKooperationsgespräch<br />

zwischen BZÄK, BdZM und BdZA<br />

statt,ergänzenddazuerhieltenBdZMundBdZA<br />

die Möglichkeit, sich auf der BZÄK-Vorstandssitzungvorzustellen.<br />

28<br />

Bundesverband der Zahnmedizinstudenten in<br />

Deutschland e.V. (BdZM)/Bundesverband der<br />

Zahnmedizinischen Alumni e.V. (BdZA)<br />

MitdenInteressenvertreternderjungenZahnmedizin<br />

arbeitetdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>engzusammen,KooperationspartnerderBZÄKsindderBundesverbandderZahnmedizinstudenteninDeutschland<br />

e.V.(BdZM)undderBundesverbandderzahnmedizinischenAlumniinDeutschlande.V.(BdZA).<br />

DerBdZMvertrittdieInteressenallerZahnmedizinstudierendeninDeutschlandundistderDachverband<br />

der Fachschaften für Zahnmedizin. Der<br />

BdZAhatsichdieFörderungvonZahnmedizinabsolventen<br />

in ihrer Berufsfindung und BerufsausübungzurAufgabegemacht.ErsollzurVernetzungderjungenZahnärztinnenundZahnärzteauf<br />

nationalerundinternationalerEbenebeitragen.<br />

Seit2008bestehtdieKooperationmitdemBdZM,<br />

seit2009mitdemBdZA.<strong>Die</strong>BZÄKbetreibtzusammenmitBdZMundBdZAdieInfoseitewww.berufskunde2020.de,umangehendeZahnmedizinerauf<br />

demWegindieFreiberuflichkeitzuunterstützen.<br />

ÜberdieKooperationerreichtdieBZÄKdiejunge<br />

ZielgruppeaufihrenmedialenKanälen.Durchdie<br />

EinbindungdesBdZAindasModellprojekt„Jeder<br />

Zahnzählt!“wirddiesesProjektbeiderjungenKollegenschaftbekanntgemacht.<br />

Bundesvereinigung für Prävention und Gesundheitsförderung<br />

(BVPG)<br />

<strong>Die</strong>BundesvereinigungfürPräventionundGesundheitsförderung(BVPG)mitGeschäftsstelleinBonn<br />

isteingemeinnütziger,politischunabhängigerVerband.Über120OrganisationensindzurZeitMitglied<br />

derBVPG,daruntervorallemBundesverbändedes<br />

Gesundheitswesens(z.B.dieBZÄK,dieBundesärztekammer,dieSpitzenverbändederKrankenkassen<br />

sowie Verbände der Heil- und Hilfsberufe) aber<br />

auchBildungseinrichtungenundAkademien,die<br />

einenArbeitsschwerpunktimBereich„Prävention<br />

undGesundheitsförderung“aufweisen.<br />

<strong>Die</strong>BZÄKarbeitetmitderBVPGbeiderOrganisation<br />

der Pressekonferenz zum Tag der Zahngesundheiterfolgreichzusammen.<br />

<strong>Die</strong>TeilnahmederBZÄKanderAG3„Gesundaltern“inderBVPGermöglichtseitüberzehnJahreneinepräventionspolitischeundfachübergreifendeMitarbeitaufBundesebene.Gemeinsam<br />

mitdenPartnernerarbeitetedieBZÄK„GesundheitszielefürdiezweiteLebenshälfte“.<br />

DerNationaleAktionsplan"INFORM–Initiativefür<br />

gesundeErnährungundmehrBewegung"wurde<br />

überdieBVPGinitiiertundwirbtseit2008füreinen<br />

gesundenLebensstil.<strong>Die</strong>seInitiativewirdgemeinsamvomBundesministeriumfürErnährung,LandwirtschaftundVerbraucherschutzundvomBundesministeriumfürGesundheitgetragen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13


Am07.Dezember2012fanddieBVPG-Konferenz<br />

„QualitätsentwicklunginPräventionundGesundheitsförderung“inBerlinstatt.Hierwurdenu.a.gemeinsame<br />

Prinzipien guter Prävention und Gesundheitsförderungdiskutiertundentwickelt.<br />

AufderMitgliederversammlungderBVPGam09.<br />

April2013inBerlinwurdendreiSchwerpunktediskutiert:<br />

— EmpfehlungenderBVPGzurWeiterentwicklungvonGesundheitsförderungundPräventioninder18.Legislaturperiode<br />

— stärkereEinbindungundVertretungderzivilgesellschaftlichenKräfteinderBVPG<br />

— PrinzipienguterPräventionundGesundheitsförderung–LeitbildderBVPG.<br />

DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei GmbH<br />

<strong>Die</strong>DKMSDeutscheKnochenmarkspenderdateiist<br />

einegemeinnützigeGesellschaft,derenZielesist,<br />

durch Unterstützung von Knochenmarkspenden<br />

dieHeilungschancenvonanLeukämieundanderenlebensbedrohlichenErkrankungendesblutbildendenSystemsErkranktenzuverbessern.Sieruft<br />

MitbürgerzurRegistrierungperWangenabstrichim<br />

KampfgegenBlutkrebsauf.DerVorstandder<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>beschlossimMai2012,zukünftigmitderDKMSzukooperieren,derKooperationsvertragwurdeEndeJuni2012unterzeichnet.<br />

Buena Vista Dentista Club e.V.<br />

DerunabhängigeBuenaVistaDentistaClube.V.,<br />

VerbandderZahnärztinnen,wurdevonZahnärztinnengegründet,umdievielfältigenVeränderungendurchdensteigendenAnteilanKolleginnen<br />

imBerufsstandgestaltendzubegleiten.Dentista<br />

informiertüberPraxisführung,optimierteRahmenbedingungenundKolleginnen-Netzwerke.<br />

Am26.März2013wurdedieÖffentlichkeitübereine<br />

gemeinsameAuftaktpressekonferenzvonBZÄKund<br />

DKMS in Berlin über die Kooperation informiert.<br />

VorabwarderzahnmedizinischeBerufsstanddarüberinformiertworden-seitHerbst2012liefeineinterneKommunikationskampagne.<br />

<strong>Die</strong>Kooperationbieteteinengesamtgesellschaftlichen<br />

Nutzen. <strong>Die</strong> BZÄK unterstützt die DKMS im<br />

KampfgegendenBlutkrebsgerne,dennfürbeide<br />

OrganisationenfängtGesundheitimMundan.<br />

<strong>Die</strong>BZÄKundderDentistaClubhabenam28.März<br />

2012 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.DerDentistaClubarbeitetmitdemBZÄK-Ausschuss<br />

Beruf, Familie und Praxismanagement zusammen.Zielistes,dieInteressenderwachsenden<br />

AnzahlvonZahnärztinnenimBerufsstandzuunterstützen.DabeisolldieVerantwortungsübernahme<br />

derZahnärztinnennebenderfreiberuflichenPraxis<br />

in universitären Einrichtungen und in berufspolitischenoderwissenschaftlichenOrganisationengefördertwerden.Grundvoraussetzunghierfüristdie<br />

bessereVereinbarkeitvonBerufundFamilie.Der<br />

DentistaClubwarmiteinemeigenenInfostandauf<br />

demBZÄK-MessestandaufderIDSinKölnvertreten.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13<br />

Deutsches Institut für Gesundheitsrecht (DIGR)<br />

DasDeutscheInstitutfürGesundheitsrechtversteht<br />

sichalsunabhängigewissenschaftlicheEinrichtung,<br />

derenZieleinfreies,fairesundpartnerschaftliches<br />

Gesundheitswesenist.EswurdeimMärz2006inBerlinalsKompetenzzentrumimWertesystemderGesundheitsverfassungzumWohlderPatientenund<br />

füreinleistungsfähigesGesundheitssystemgegründet.DasDIGRengagiertsichindenBereichenForschung,<br />

Lehre, Beratung und Nachwuchsförderung.Eswirdwissenschaftlichunterstütztvonder<br />

29


Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />

FreienUniversitätBerlin.Vertreterunterschiedlicher<br />

SektorendesGesundheitswesenserarbeiteniminterdisziplinären<br />

Austausch Lösungen für gemeinsameProbleme.<strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>ist<br />

MitgliedimDIGR.<br />

vom06.bis07.September2012mitSektionsbzw.AbteilungsleiterndesBundesministeriumsfürGesundheitunddesBundesministeriumsfürArbeit,SozialesundKonsumentenschutzaus.PersonellistdieBZÄKalternierend<br />

durchihrenEhrenpräsidentenDr.Fritz-Josef<br />

Willmes, RA Florian Lemor und Assessor jur.<br />

SvenTschoepeimAusschussvertreten.<br />

30<br />

Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -<br />

gestaltung (GVG)<br />

<strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>istMitgliedderGesellschaftfürVersicherungswissenschaftund-gestaltung(GVG)mitSitzinKöln.ImRahmenihrer<br />

Gremien,VeranstaltungenundPublikationenbefasstsichdieGVGmitzentralenFragestellungen<br />

imBereichdersozialenSicherunginDeutschland<br />

undEuropa.DarüberhinausberätsieseitAnfang<br />

der90erJahreimAuftragderBundesministerien<br />

für Arbeit und Gesundheit, der Europäischen<br />

Union und der Weltbank Regierungen in Mittel<br />

undOsteuropabeimUmbauihrerSozial-undGesundheitssysteme.DerzeitarbeitendieMitglieder<br />

derGVGinsechspermanentenAusschüssen:„Alterssicherung“,<br />

„Europäische Union“, „gesundheitsziele.de/Medizinische<br />

Orientierung im Gesundheitswesen",<br />

„Pflege/Rehabilitation“ und<br />

„eHealth/Telematik im Gesundheitswesen“ zusammen.<br />

Im Rahmen der politischen KonsensundBeratungsarbeitderGVGarbeitetdieBZÄK<br />

indenAusschüssen„EuropäischeUnion“und„gesundheitsziele.de/Medizinische<br />

Orientierung im<br />

Gesundheitswesen",aktivmit.<br />

— DerGVG-Ausschuss„EuropäischeUnion“tagte<br />

imBerichtszeitraumzweimalunterderLeitung<br />

vonProf.Dr.SusanneTiemanninBerlin.Der<br />

Ausschussbefasstesichu.a.mitdenThemen<br />

„SozialeSicherunginEuropa–DasEU-Expertennetzwerkasisp“undbereitetderzeiteine<br />

Stellungnahmezumgeplanten„PaketfürSozialinvestitionen“derEuropäischenKommissionvor.FernertauschtensichAusschussmitglieder<br />

auf einer Studienreise nach Wien<br />

— Der GVG-Ausschuss „gesundheitsziele.de/<br />

Medizinische Orientierung im Gesundheitswesen",hatimBerichtszeitraumunterderLeitungvonDr.RainerHessdreimalgetagt.Unterarbeitsgruppen<br />

haben Zielentwürfe zu<br />

denBereichen„MigrationundGesundheit“,<br />

„GesundheitrundumdieGeburt“,„Patientensicherheit“,„GesundheitamArbeitsplatz“<br />

und„Alkoholkonsumreduzieren“erarbeitet,<br />

die weiterentwickelt werden. Am 22. November2012fandinBerlineinWorkshopzum<br />

Thema„RelevanzundNutzendernationalen<br />

GesundheitszielefürBund,Länder,Kommunen,<br />

Verbände und Organisationen“ statt.<br />

<strong>Die</strong>BZÄKistindiesemAusschussdurchDr.SebastianZillervertreten.<br />

Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen<br />

Erkrankungen (NAMSE)<br />

ImNationalenAktionsbündnisfürMenschenmitseltenen<br />

Erkrankungen (NAMSE) engagiert sich die<br />

BZÄKzusammenmitüber20Bündnispartnern–darunterVertretervonDGZMKundKZBV.<br />

NAMSEwurdeimMärz2010insLebengerufen.Der<br />

Zusammenschluss zwischen dem BundesministeriumfürGesundheit(BMG),demBundesministerium<br />

fürBildungundForschung(BMBF)undderAllianz<br />

ChronischerSeltenerErkrankungen(ACHSEe.V.)mit<br />

Partnern-aufdemGebietderseltenenErkrankungenaktiveSpitzen-undDachverbändedesGesundheitswesens-erfolgtedurchdieAnnahmeeinergemeinsamenErklärung.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13


DasBündnissollunteranderemVorschlägefür<br />

einennationalenAktionsplanfürselteneErkrankungenerarbeiten,neueProjekteanstoßen,existierendeInitiativenbündelnundvorhandene<br />

europäischeStrukturennutzen.<br />

NAMSEvernetztInitiativen,Forscher,Ärzteund<br />

führtInformationenfürMedizinerundPatienten<br />

zusammen.Prof.Dr.ThomasHoffmann,Dresden,<br />

vertrittdiedreizahnmedizinischenStandesorganisationen<br />

– BZÄK, KZBV und DGZMK – in der<br />

SteuerungsgruppedesAktionsbündnisses.<br />

VierArbeitsgruppenmitunterschiedlichenThemenschwerpunktenerarbeiteneinennationalen<br />

Aktionsplan.<strong>Die</strong>AG1beschäftigtsichmitden<br />

Bereichen Informationstransfer, ErfahrungsaustauschundÖffentlichkeitsarbeit.<br />

HieristdieBZÄKdurchDipl.-Des.JetteKrämervertreten.ImBerichtszeitraumfandenfürdieAG1drei<br />

SitzungeninFrankfurtamMain,vierTelefonkonferenzensowieeinWorkshopinBerlinstatt.<br />

InDeutschlandgibtesrundvierMillionenMenschen,dieaneinerseltenenErkrankungleiden.<br />

Am28.FebruaristderTagderSeltenenErkrankungen,<br />

der auf Betroffene aufmerksam machen<br />

will. Dazu verliehen auch 2013 die Eva<br />

LuiseundHorstKöhlerStiftungsowieACHSEe.V.<br />

andiesemTagdenEvaLuiseKöhlerForschungspreisimBeiseinvonBundesgesundheitsminister<br />

DanielBahr.<strong>Die</strong>BZÄKistalsMitgliedimNationalenAktionsbündnisfürMenschenmitseltenenErkrankungenebenfallsbestrebt,dieAufklärung<br />

überdieseErkrankungenvoranzutreiben.<br />

Nationaler Normenkontrollrat – Projekt „Mehr Zeit<br />

für die Behandlung“<br />

ÜberunnötigeBürokratieklagenWirtschaftund<br />

Freiberufler–auchniedergelasseneZahnärzte.<strong>Die</strong><br />

Bundesregierung hat deshalb im Jahr 2006 mit<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13<br />

demNationalenNormenkontrollrat(NKR)einberatendesGremiuminsLebengerufen.DerNKRsoll<br />

helfen,durchGesetzeverursachteBürokratiekostendankeinerstandardisiertenBürokratiekostenmessungzureduzieren.GrundlagederMessungist<br />

dassog.Standardkosten-Modell.<br />

MitdemimMärz2011novelliertenGesetzzurEinsetzung<br />

eines Nationalen Normenkontrollrats<br />

wurdedasMandatdesNKRerweitert.KünftigmüssendieBundesministerienbeineuenGesetzentwürfenz.B.umfassendalleFolgekostenfürWirtschaft,<br />

Bürger und Verwaltung ausweisen und<br />

demNKRzurStellungnahmevorlegen.Auchder<br />

Gemeinsame Bundesausschuss wurde mit dem<br />

GKV-Versorgungsstrukturgesetzverpflichtet,diemit<br />

demErlassvonRichtlinienundBeschlüssenentstehendenBürokratiekostenauszuweisen.<br />

<strong>Die</strong>BZÄKwarzusammenmitderBundesärztekammer(BÄK),derBundesvereinigungDeutscherApothekerverbände(ABDA)undderBundespsychotherapeutenkammer<br />

(BPtK) Mitglied der 2009<br />

gebildetenArbeitsgruppe„GesundheitderBundeskammern“beimNKR.AufAnregungdesNKRwurde<br />

dieseArbeitsgruppemitderbestehendenArbeitsgruppe„GesundheitderSozialversicherungsträger“<br />

zusammengelegt.MitgliederderAGsindu.a.die<br />

KassenzahnärztlicheBundesvereinigung(KZBV),die<br />

KassenärztlicheBundesvereinigung(KBV),derGe-<br />

meinsameBundesausschuss(G-BA)sowiederGKV-<br />

Spitzenverband.<strong>Die</strong>neuformierteArbeitsgruppe<br />

trägtdenTitel„SV-TrägerundBundeskammerorganisationen<br />

Gesundheit“. <strong>Die</strong> BZÄK ist dort durch<br />

Assessorjur.SvenTschoepevertreten.<br />

FürkonkreteAbbauvorschlägehabenBZÄKund<br />

KZBVderArbeitsgruppesowiedenVertreterndes<br />

NKRregelmäßigaktuelleBeispielefürbürokratieentlastendeMaßnahmenausdemBereichdesBundesrechtsvorgelegtundeineÜbersichterstellt,die<br />

fortlaufendergänztwird.<strong>Die</strong>sesVorgehenwarerfolgreich.NachintensivenVorgesprächenfielam<br />

25.März2013imBundeskanzleramtderStartschuss<br />

fürdasProjekt"MehrZeitfürBehandlung–VereinfachungvonVerfahrenundProzesseninZahnArztpraxen"unterderVerantwortungdesstellvertretendenVorsitzendendesNKR,Sts.a.D.Wolf-Michael<br />

Catenhusen.ProjektbeteiligtesinddieGeschäfts-<br />

31


Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />

32<br />

stelleBürokratieabbaudesBundeskanzleramts,das<br />

StatistischeBundesamtundderNationaleNormenkontrollrat.AufSeitenderZahnärzteschaftbeteiligensichBZÄKundKZBVsowiedieKZVenund(Landes-)Zahnärztekammern<br />

Bayern, Sachsen,<br />

Schleswig-HolsteinundWestfalen-Lippe.<strong>Die</strong>Länderkörperschaftenerklärtensichbereit,jeweils30<br />

Zahnarztpraxenzubenennen,diedasStatistische<br />

BundesamtbeieinerrepräsentativenMessungder<br />

bestehendenBürokratielastenunterstützenwerden.<br />

GemeinsamwollendieProjektbeteiligtendieIdentifizierungundMessungdesbürokratischenAufwands<br />

in Zahnarztpraxen mit Unterstützung des<br />

StatistischenBundesamtesbegleiten–undnach<br />

Ergebnisauswertung Vereinfachungsvorschläge<br />

entwickeln,umÄrzteundZahnärztezuentlasten.<br />

DabeikommenüberVerwaltungsebenenhinweg<br />

sowohlbundesrechtliche,ggfs.auchlandesrechtliche<br />

oder kommunale, als auch selbstverwaltungsrechtlicheRegelungenaufdenPrüfstand.<br />

Special Olympics Deutschland e.V.<br />

Special Olympics Deutschland e.V. (SOD) ist die<br />

deutscheOrganisationderweltweitgrößtenSportbewegungfürMenschenmitgeistigerundMehrfachbehinderung.NebensportlichenWettbewerbenumfasstSpecialOlympicsunteranderemdas<br />

GesundheitsprogrammHealthyAthletes.BeiSportveranstaltungenwerdendenSportlernimRahmen<br />

des Healthy Athletes Programms kostenlose und<br />

umfassendeKontrolluntersuchungenangeboten.<br />

Seit2010istdieBZÄKoffiziellerKooperationspartner<br />

vonSOD/SpecialSmiles.SpecialSmilesgehörtzum<br />

GesundheitsprogrammHealthyAthletesundbietet<br />

dieehrenamtlichezahnmedizinischeUntersuchung<br />

derSportlersowieeineAnleitungzurMundhygiene.<br />

MitderKooperationsvereinbarungbekennensich<br />

BZÄKundSODzumgemeinsamenZiel,dieMundgesundheitvonMenschenmitgeistigerBehinderungnachhaltigzuverbessern.<br />

Unabhängige Patientenberatung Deutschland –<br />

UPD gGmbH (UPD)<br />

Seit2011handeltdieUnabhängigePatientenberatungDeutschland–UPDgGmbH(UPD)imgesetzlichenAuftragnach§65bSozialgesetzbuchV<br />

undistdamitTeildergesundheitlichenRegelversorgung.In<strong>21</strong>regionalenBeratungsstellensowie<br />

am Beratungstelefon werden Patienten in gesundheitlichen,gesundheitsrechtlichenundpsychosozialenFragenberaten,umsachgerechte<br />

Entscheidungentreffenzukönnen,inKonfliktsituationenUnterstützungzuerfahrenundumihrePositionbesservertretenzukönnen.<br />

GesetzlichvorgegebenesZielderUPDistes,die<br />

Patientenorientierung im Gesundheitswesen zu<br />

stärkenundProblemlagenimGesundheitssystem<br />

aufzuzeigen.MitdiesersogenanntenSeismographenfunktionwurdedergesetzlicheAuftragausgeweitet.BeginnendabdemJahr2013wirddie<br />

UPDdemBeauftragtenderBundesregierungfür<br />

dieBelangederPatientinnenundPatientenzukünftigregelmäßigeinenBerichtüberHinweise<br />

auf Problemlagen im Gesundheitssystem vorlegenundeinmalimJahrveröffentlichen.<br />

DadieUPDauchübereinzahnmedizinischesKompetenzzentrumverfügt,hatdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>frühdenKontaktzudenVerantwortlichen<br />

gesuchtundbereitsimJuni2010einenKooperationsvertragmitderUPDgeschlossen.ZieldieserKooperationistes,denwechselseitigenAustauschin<br />

zahnmedizinischenFragenzuintensivierenundlokaleKooperationenzwischendenBeratungsstellen<br />

der UPD und den Patientenberatungsstellen der<br />

(Landes-)Zahnärztekammernzuermöglichen.Mit<br />

Wirkungzum25.Oktober2012wurdediebilaterale<br />

KooperationUPD-BZÄKumdieKassenzahnärztliche<br />

Bundesvereinigungerweitert.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13


Arbeit im politischen Raum<br />

<strong>Die</strong>politischeArbeitder<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

warimBerichtszeitraum2012/2013vorallemdurch<br />

dieanstehendeBundestagswahl2013geprägt.Für<br />

diepolitischeAuseinandersetzunghattederVorstandinZusammenarbeitmitdemGesundheitsökonomDr.ThomasDrabinski,InstitutfürMikrodatenanalyse<br />

Kiel (IfMDA), ein Memorandum zur<br />

ReformierungdesGesundheitssystemserarbeitet.<br />

DabeilagderSchwerpunktaufeinerReformdes<br />

bestehendendualenKrankenversicherungssystems<br />

ausgesetzlicher(GKV)undprivaterKrankenversicherung<br />

(PKV), der sog. „reformierten Dualität“.<br />

WeiterhinhattedieBundesversammlung2012den<br />

VorstandmitderErarbeitungeinergesundheitspolitischenAgenda,demsog.„Gesundheitspolitischen<br />

Programm2013–PerspektiveZahnmedizin“,beauftragt.NachFertigstellungwurdeesimFrühjahr2013<br />

weitflächigimgesundheitspolitischenRaumverteilt.<br />

EsfandNiederschlaginallenrelevantengesundheitspolitischenNachrichtendiensten.Auchhierlag<br />

derSchwerpunktaufderStärkungdesdualenKrankenversicherungssystems.<br />

DerGeschäftsführendeVorstandhatzurweiteren<br />

politischen Verortung des Gesundheitspolitischen<br />

ProgrammszahlreicheGesprächemitMitgliedern<br />

desDeutschenBundestags,denrelevantenBundesministeriensowieanderenBerufsorganisationengeführt.DerFokuslaginderVermarktungdesBZÄK-KonzeptszurreformiertenDualität.<strong>Die</strong>Kontakteindieim<br />

BundestagvertretenenParteienkonntensonachhaltigvertieftundwichtigeThemenfürdieZahnärzteschaftinDeutschlandangestoßenwerden.<br />

EinweitererSchwerpunktlagimAufbaudererforderlicheninternenundexternenStrukturenfürdie<br />

ArbeitderBZÄKimGemeinsamenBundesausschuss<br />

(G-BA).Hiergelanges,dieeigensdafürgegründeteAbteilungQualitätundVersorgungentscheidendundzielgerichtetzuverstärken.<strong>Die</strong>Kooperation<br />

vor allem mit der KZBV konnte erfolgreich<br />

vertieftwerden.Zudemgelanges,die<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>alsernstzunehmendenGesprächsundDiskussionspartnerimG-BAzuetablieren.<br />

AuchaufeuropäischerEbenekonntedieBZÄKihre<br />

KontakteindasEuropäischeParlament,dieEuropäischeKommissionunddenRatderEuropäischen<br />

Unionvertiefen.<br />

BesonderesAugenmerkdereuropapolitischenAktivitätenlagaufdemEuropäischenWirtschafts-und<br />

Sozialausschuss(EWSA).HieristdieBZÄKdurchihren<br />

HauptgeschäftsführeralsstellvertretendesMitglied<br />

vertreten.DerEWSAhatsichimBerichtszeitraum<br />

gleichinmehrerenStellungnahmenmitdenFreien<br />

BerufenundspeziellfürZahnärzterelevantenThemenbeschäftigt.<br />

Weitere politische Akzente konnte die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>mitihremHauptstadtforumsetzen,<br />

das sich wachsender Akzeptanz im politischen<br />

Berlin erfreut. Hier werden ausgesuchte<br />

gesundheits-undgesellschaftspolitischeThemen<br />

mitBundestagsabgeordneten,MitarbeiternverschiedenerMinisterienundWissenschaftlerndiskutiertundNetzwerkegeknüpft.<br />

BedeutendepolitischeThemenwarenzudemdie<br />

verschiedenenAktivitätenzurGebührenordnung<br />

fürZahnärzte(GOZ),wiedievonderBZÄKunterstützteVerfassungsbeschwerdegegendieunterlassene<br />

Anhebung des GOZ-Punktwertes sowie<br />

dasverwaltungsgerichtlicheVerfahrengegendas<br />

GOZ-Rechnungsformular. Zudem verfolgte die<br />

BZÄKaktivundmiteigenenStellungnahmenu.a.<br />

das Patientenrechtegesetz, das PflegeneuausrichtungsgesetzsowiedasPräventionsgesetz.BerufsstandsinternstandenThemenwiedasKonzept<br />

zurambulantenVersorgungvonPflegebedürftigenundMenschenmitBehinderungen(AuB-Konzept)oderdieStärkungderPatientenberatungim<br />

MittelpunktderAktivitäten.<br />

33<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13


Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)<br />

G-BA – Oberstes Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung<br />

Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Vorstandsreferent G-BA und<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />

Leiter Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

Dr. Sanaz von Elsner,<br />

Referentin Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

34<br />

Laut §§ 91 und 92 SGB V ist der Gemeinsame<br />

Bundesausschuss (G-BA) das oberste Beschlussgremium<br />

der gemeinsamen Selbstverwaltung<br />

der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser<br />

und Krankenkassen in Deutschland.<br />

Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog<br />

der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) für mehr als 70 Millionen Versicherte<br />

und legt fest, welche Leistungen der medizinischen<br />

Versorgung von der GKV erstattet werden.<br />

Darüber hinaus beschließt der G-BA Maßnahmen<br />

zur Qualitätssicherung für den<br />

ambulanten und stationären Bereich des Gesundheitswesens.<br />

Ferner überprüft er mit Hilfe<br />

des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im<br />

Gesundheitswesen (IQWIG) den behaupteten<br />

Zusatznutzen neu zugelassener Arzneimittel als<br />

Grundlage für Preisbildung und Erstattungsfähigkeit<br />

durch die GKV.<br />

Der G-BA wird der „kleine Gesetzgeber“ des Gesundheitswesens<br />

genannt. Deshalb dringen die<br />

verschiedenen Interessenvertreter auf eine Einbindung<br />

in dessen Arbeits- und Beschlussgremien;<br />

insbesondere die Patientenvertreter, die<br />

neben den Leistungsträgerorganisationen Deutsche<br />

Krankenhausgesellschaft (DKG), Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung (KBV), und Kassenzahnärztliche<br />

Bundesvereinigung (KZBV) sowie<br />

dem GKV-Spitzenverband inzwischen die dritte<br />

„Bank“ im G-BA repräsentieren. Da im G-BA nur<br />

die Träger des GKV-Systems stimmberechtigt<br />

sind, sind die Patientenvertreter als Beteiligte eingebunden,<br />

die sich zu inhaltlichen Fragen während<br />

der Erstellung von Richtlinien und Beschlüssen<br />

jederzeit äußern können. Gleiches gilt für die<br />

Bundesärztekammer (BÄK), die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

(BZÄK), die Bundespsychotherapeutenkammer<br />

(BPtK), den Verband der Privaten<br />

Krankenversicherung (PKV) und den Deutschen<br />

Pflegerat. Sie sind in eingeschränktem Umfang<br />

im Unterausschuss Qualitätssicherung des G-BA<br />

und seinen Arbeitsgruppen beteiligt, sofern dort<br />

Richtlinien zur sog. sektorenübergreifenden Qualitätssicherung<br />

vorbereitet werden, bzw. von<br />

anderen Gremien des G-BA anzuhören, sobald<br />

Entscheidungen in der vertragsärztlichen Versorgung<br />

getroffen werden, die die Berufsausübung<br />

in dem jeweiligen Sektor betreffen.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK wird im G-BA durch ihren Vizepräsidenten<br />

Prof. Dr. Christoph Benz vertreten, der beratend<br />

durch die Mitglieder des neu geschaffenen Unterausschusses<br />

G-BA unterstützt wird. Mitglieder dieses<br />

Gremiums sind die BZÄK-Vertreter im Ausschuss<br />

Qualität in der Zahnmedizin, Dr. Michael Frank,<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Dr. Udo Lenke, Dr. Wolfgang Menke, Dr. Mathias<br />

Wunsch und Dr. Johannes Szafraniak. <strong>Die</strong> fachliche<br />

Koordination der Arbeiten im G-BA erfolgt<br />

über die Abteilung Qualität und Versorgung unter<br />

Leitung von Assessor jur. Sven Tschoepe.<br />

Im Berichtszeitraum gab die BZÄK Stellungnahmen<br />

zu zwei Richtlinienvorhaben des G-BA ab.<br />

<strong>Die</strong>se betrafen die Richtlinien über die Beurteilung<br />

der Arbeitsunfähigkeit und die Maßnahmen<br />

zur stufenweisen Wiedereingliederung sowie die<br />

Richtlinie über die ambulante spezialfachärztliche<br />

Versorgung gemäß § 116b SGB V. In dem<br />

letztgenannten Verfahren nahm die BZÄK, vertreten<br />

durch Dr. Udo Lenke, am 12. Februar 2013<br />

an der mündlichen Anhörung im Unterausschuss<br />

Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung teil.<br />

Ferner ist die BZÄK im Unterausschuss Qualitätssicherung<br />

des G-BA sowie sechs seiner Arbeitsgruppen<br />

beteiligt und nimmt an deren Sitzungen teil:<br />

5. AG Themenfindungs- und Priorisierungsverfahren<br />

6. AG Qualitätssicherungskonferenz des G-BA.<br />

Politisches Ziel der BZÄK ist es, trotz zunehmender<br />

Kompetenzen des G-BA zum Erlass von Richtlinien<br />

im Bereich der zahnärztlichen Berufsausübung,<br />

die Freiberuflichkeit zu erhalten.<br />

Zur Gewährleistung einer abgestimmten Vorgehensweise<br />

im G-BA vereinbarten BZÄK und KZBV<br />

die wechselseitige Teilnahme ihrer G-BA-Vertreter<br />

im Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin der<br />

BZÄK sowie in der AG Qualität der KZVen. Zudem<br />

treffen sich die beteiligten Fachabteilungen von<br />

BZÄK und KZBV sowie das Zentrum Zahnärztliche<br />

Qualität (ZZQ) zu einem regelmäßig stattfindenden<br />

Jour fixe Qualität.<br />

1. AG Qualitätssicherung Zahnmedizin<br />

2. AG Nosokomiale Infektionen<br />

3. AG Umsetzung Richtlinie zur einrichtungsund<br />

sektorenübergreifenden Qualitätssicherung<br />

4. AG Qualitätsmanagement<br />

35<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />

Valide Daten und unabhängige, belastbare Forschungsergebnisse<br />

Dr. Peter Engel,<br />

Stellv. Vorsitzender 2013<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />

Altern. Vorsitzender 2013<br />

Prof. Dr. Christoph Benz<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder des IDZ-Vorstandsausschusses 2012/2013<br />

36<br />

Ziele und Forschungsschwerpunkte<br />

Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) ist<br />

seit Jahrzehnten eine bedeutende Stimme in der<br />

deutschen Forschungslandschaft: Valide Daten<br />

und belastbare, unabhängige Forschungsergebnisse<br />

auf dem weitverzweigten Gebiet der<br />

Gesundheitsforschung sind eine entscheidende<br />

Basis für die Formulierung von berufspolitischen<br />

Forderungen und die Entwicklung von Versorgungskonzepten.<br />

Das IDZ ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung<br />

in Trägerschaft von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

(BZÄK) und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung<br />

(KZBV) in Form einer organisatorisch<br />

selbstständigen Einrichtung. Innerhalb des IDZ ist<br />

das Zentrum Zahnärztliche Qualitätssicherung<br />

(ZZQ) als Stabsstelle eingerichtet. Laut Satzung hat<br />

das IDZ den Auftrag, praxisrelevante Forschung<br />

und wissenschaftliche Beratung zu betreiben. Das<br />

ZZQ erfüllt primär die Aufgabe, die vielfältigen Arbeiten<br />

auf dem Gebiet der Qualitätsförderung<br />

und der Evidenzbasierten Medizin für die Belange<br />

der Zahnärzteschaft aufzunehmen. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

aus den IDZ-Forschungsprojekten liefern wesentliche<br />

Basismaterialien und Problemaufrisse zur Weiterentwicklung<br />

der zahnärztlichen Versorgungsstruktur<br />

im Gesundheitswesen.<br />

Organ des IDZ ist der Gemeinsame Vorstandsausschuss,<br />

der die Aktivitäten des IDZ leitet und<br />

die langfristige Aufgabenplanung festlegt. Den<br />

Vorsitz im Vorstandsausschuss führen im jährlichen<br />

Wechsel der Präsident der BZÄK und der<br />

Vorsitzende der KZBV. Dem Vorstandsausschuss<br />

gehörten 2012/2013 als Mitglieder an:<br />

BZÄK:<br />

— Dr. Peter Engel (Stellv. Vors. 2013)<br />

— Prof. Dr. Christoph Benz<br />

— Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

KZBV:<br />

— Dr. Jürgen Fedderwitz (Altern. Vors. 2013)<br />

— Dr. Günther E. Buchholz<br />

— Dr. Wolfgang Eßer<br />

Im Berichtszeitraum fanden zwei Sitzungen des<br />

Gemeinsamen IDZ-Vorstandsausschusses statt:<br />

am 30. November 2012 in Köln sowie am 03. Mai<br />

2013 in Berlin.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Dr. Günther E. Buchholz<br />

Dr. Wolfgang Eßer<br />

<strong>Die</strong> Forschungsaufgaben von IDZ und ZZQ werden<br />

von der IDZ-Geschäftsstelle nach Maßgabe des<br />

Institutsvertrags von BZÄK und KZBV mit folgenden<br />

Schwerpunkten wahrgenommen:<br />

<strong>Die</strong> wissenschaftliche Leitung des IDZ lag bis zum<br />

31. Mai 2013, seinem Ruhestandseintritt, in den<br />

Händen von Dr. Wolfgang Micheelis. Zum 01.<br />

Juni 2013 übernahm PD Dr. Rainer Jordan die Institutsleitung,<br />

der sich bereits seit Februar am IDZ<br />

eingearbeitet hat. Dr. Wolfgang Micheelis wird<br />

dem IDZ als sozialwissenschaftlicher Berater weiterhin<br />

zur Verfügung stehen, um bei der Durchführung<br />

und Auswertung der sozialepidemiologischen<br />

Großstudie DMS V seine langjährige Forschungserfahrung<br />

einzubringen.<br />

— Oralepidemiologie<br />

— Gesundheitssystemforschung<br />

— Gesundheitsökonomie<br />

— Zahnärztliche Berufsausübung<br />

— Verhaltensmedizin<br />

— Qualitätssicherungsforschung<br />

IDZ/ZZQ haben insgesamt fünf wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter – vier Mitarbeiter beim IDZ und eine<br />

Mitarbeiterin beim ZZQ – aus den Bereichen der<br />

Zahnmedizin, Wirtschaftswissenschaft und Sozialwissenschaften<br />

und drei Mitarbeiter im Assistenzund<br />

Schreibbereich.<br />

Dr. Wolfgang Micheelis,<br />

Wissenschaftlicher Leiter<br />

des IDZ bis 05/13<br />

PD Dr. Rainer Jordan,<br />

Wissenschaftlicher Leiter<br />

des IDZ seit 06/13<br />

37<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />

Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V)<br />

<strong>Die</strong> seit 1989 durchgeführten vier großen nationalen<br />

Mundgesundheitsstudien sind das wissenschaftliche<br />

Rückgrat des IDZ. Sie haben einen<br />

großen Teil zur Anerkennung, die das Institut<br />

heute in Wissenschaft und Gesundheitspolitik genießt,<br />

beigetragen. Für die Standespolitik der<br />

Zahnärzteschaft stellen die DMS-Studien einen<br />

herausragenden Datenpool dar, um sowohl Erfolge<br />

als auch neue Herausforderungen der<br />

zahnärztlichen Versorgung in Deutschland empirisch<br />

belegen zu können.<br />

Nach der letzten Deutschen Mundgesundheitsstudie<br />

(DMS IV) von 2005 ist nun eine Aktualisierung<br />

des Datenbestands vorgesehen. Eine Studie<br />

von solchen inhaltlichen, organisatorischen und<br />

finanziellen Dimensionen setzt eine entsprechende<br />

Vorlauf- und Planungszeit voraus. Hierzu<br />

gehört auch eine zahnmedizinische und sozialwissenschaftliche<br />

Expertenberatung, um das Studiendesign<br />

in allen Aspekten auf der Höhe der<br />

aktuellen wissenschaftlichen und regulatorischen<br />

Standards zu entwickeln. Im Sinne eines Konsensprozesses<br />

hat das IDZ das Erhebungskonzept mit<br />

einem Expertenkreis aus Hochschullehrern verschiedener<br />

zahnmedizinischer Disziplinen im Frühjahr<br />

2013 festgelegt.<br />

Naturgemäß orientiert sich die DMS V an den Vorgängerstudien,<br />

um Zeitvergleiche methodisch<br />

sauber zu ermöglichen. Zu den Zielerkrankungen<br />

gehören besonders die detaillierte Erfassung der<br />

Karies- und Parodontitislast in der Bevölkerung –<br />

sie stellen die oralen Haupterkrankungen dar.<br />

Auch andere, nichtkariöse Zahnhartsubstanzdefekte,<br />

z. B. Erosionen, werden in das Befundungsprogramm<br />

aufgenommen, ebenso wie die Versorgung<br />

mit Zahnersatz. Gleichzeitig werden mit<br />

der Erfassung von Mundschleimhauterkrankungen<br />

zahnmedizinisch-klinische Untersuchungsaspekte<br />

zurückliegender DMS-Studien zur epidemiologischen<br />

Aktualisierung wieder aufgegriffen.<br />

Weil sich die DMS-Studien im besten Sinne als sozialepidemiologische<br />

Surveys verstehen, werden<br />

die zahnmedizinischen Erhebungen flankiert von<br />

einem umfassenden sozialwissenschaftlich orientierten<br />

Fragebogen. Nur so können später wichtige<br />

Aussagen zwischen verhaltensbezogenen<br />

und krankheitsbedingten Zusammenhängen herausgearbeitet<br />

werden. Daher werden bei der<br />

DMS V auch neue soziologische Trends, wie die<br />

Salutogenesemessung, berücksichtigt werden.<br />

Neben einer Kinder- und zwei Erwachsenenaltersgruppen<br />

wird erstmals eine Bevölkerungskohorte<br />

jenseits des 75. Lebensjahres in die Studie eingebunden,<br />

um ein breites Bild der Mundgesundheit<br />

alter und pflegebedürftiger Menschen zu gewinnen.<br />

Solche Mundgesundheitskennzahlen sind vor<br />

dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />

aus epidemiologischer Sicht grundsätzlich erforderlich.<br />

Aber auch, um dem „Reformkonzept für<br />

eine bessere zahnmedizinische Versorgung von<br />

Konsensberatung der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie<br />

im Frühjahr 2013 im Zahnärztehaus in Köln<br />

V.l.n.r.: PD Dr. Rainer Jordan, IDZ, Prof. Dr. Ulrich Schiffner, Universität<br />

Hamburg, Prof. Dr. Helmut Stark, Universität Bonn,<br />

Prof. Dr. Ina Nitschke, Universität Zürich, Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Vizepräsident der BZÄK, PD Dr. Katrin Hertrampf, Universität Kiel,<br />

Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Technische Universität Dresden,<br />

Prof. Dr. Thomas Kocher, Universität Greifswald, Dr. Nele Kettler,<br />

IDZ, und Inge Bayer, IDZ<br />

38<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Studienaufbau zur DMS V<br />

Externes<br />

Feldinstitut<br />

IDZ<br />

(Projektleitung)<br />

Zahnmedizinischer<br />

Expertenkreis<br />

Befundungsmanual/Rekrutierung und Kalibrierung der<br />

„Projektzahnärzte“<br />

Stichprobenmodell und Feldlogistik (90 Points)<br />

– bundesweit –<br />

Feldarbeit<br />

12 J. 35 – 44 J. 65 – 74 J. ≥ 75 J.<br />

Reliabilitätsüberprüfungen<br />

Datenauswertung<br />

• zahnmedizinisch<br />

• sozialwissenschaftlich<br />

© IDZ, 2013<br />

Basispublikation<br />

(IDZ-Buch)<br />

Grundzüge zum Gesamtaufbau der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V)<br />

Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen“<br />

(AuB-Konzept) von BZÄK und KZBV eine<br />

epidemiologisch belastbare Basis für die standespolitische<br />

Arbeit geben zu können.<br />

<strong>Die</strong> Aufnahme der Probandenuntersuchungen ist<br />

für Herbst 2013 vorgesehen und wird voraussichtlich<br />

15 Monate betragen. In dieser Zeit werden mit<br />

mehreren Projektteams insgesamt 90 Untersuchungsstandorte<br />

in ganz Deutschland aufgesucht.<br />

Der Abschluss der Fünften Deutschen<br />

Mundgesundheitsstudie ist im Herbst 2016 mit der<br />

Präsentation einer Buchpublikation der IDZ-Materialienreihe<br />

vorgesehen.<br />

Weil die Umsetzung einer solchen Großstudie vom<br />

IDZ nicht allein durchgeführt werden kann, wurde<br />

im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung<br />

ein Projektpartner ausgewählt, mit dem das IDZ<br />

die Feldarbeit gemeinsam organisiert und der das<br />

zentrale Datenmanagement übernimmt.<br />

39<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />

40<br />

Dr. David Klingenberger,<br />

Stellv. Wissenschaftlicher<br />

Leiter des IDZ, Schwerpunkt<br />

Gesundheitsökonomie<br />

Qualitative und quantitative Analysen zur Bestimmung<br />

des Wertes von Zahnarztpraxen<br />

Der Markt für den Verkauf und Kauf von Zahnarztpraxen<br />

befindet sich aktuell in einer Umbruchphase.<br />

Seit 2007 ist die Anzahl der an der vertragszahnärztlichen<br />

Versorgung teilnehmenden<br />

Zahnärzte rückläufig. Für die Veräußerung von<br />

Zahnarztpraxen bedeutet dies, dass aus dem bisherigen<br />

Nachfrageüberhang mittlerweile ein Angebotsüberhang<br />

geworden ist. <strong>Die</strong> Veräußerung<br />

einer Zahnarztpraxis ist unter diesen Rahmenbedingungen<br />

erschwert. <strong>Die</strong> veränderten Marktbedingungen<br />

wirken sich insbesondere auf den –<br />

auch als Goodwill bezeichneten – ideellen Wert<br />

der Zahnarztpraxen aus.<br />

Um die veränderten Marktbedingungen auszuleuchten,<br />

hat das IDZ in Kooperation mit der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover (MHH) ein empirisches<br />

Projekt zur Bestimmung des Praxiswertes<br />

im Kontext einer Praxisveräußerung initiiert. <strong>Die</strong><br />

Feldphase ist mittlerweile abgeschlossen. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Bestimmungsgründe für die<br />

Höhe des sog. Goodwill. Hier herrscht erheblicher<br />

Forschungsbedarf, da bei den am Markt<br />

befindlichen Bewertungsverfahren primär betriebswirtschaftliche<br />

Kennzahlen herangezogen<br />

werden und etwa Gesichtspunkte des sog. sozialen<br />

Kapitals (Patientenstamm/Zahnarztbindung/Imagezuschreibungen)<br />

nur diffus in die<br />

Kaufpreisverhandlungen einfließen. Im Zentrum<br />

der Analyse steht die Abfrage von Kriterien, die<br />

eine Rolle bei der Kaufpreisfindung spielen könnten.<br />

Im Einzelnen handelt es sich um betriebswirtschaftliche<br />

und standortbezogene Aspekte, um<br />

Aspekte der Praxisorganisation und des Sozialkapitals<br />

sowie um Patientenmerkmale. Ziel ist es,<br />

deren praktische Bedeutung zu ermitteln und<br />

den empirischen Befund kritisch mit den gängigen<br />

Praxisbewertungsverfahren abzugleichen.<br />

<strong>Die</strong> zentralen Ergebnisse der Analyse sollen im<br />

Herbst 2013 als IDZ-Information publiziert werden.<br />

Preisvergleich zahnärztlicher Leistungen im europäischen<br />

Kontext (EURO-Z-II)<br />

<strong>Die</strong> nationalen Gesundheitssysteme unterliegen<br />

vermehrt dem Einfluss Europas. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es wichtig, die Strukturen der (zahn-<br />

)medizinischen Versorgung in den Nachbarstaaten<br />

zu kennen. Seit der Erstauflage des<br />

EURO-Z-Projekts 1999 gab es relevante Änderungen<br />

der Rahmenbedingungen in Deutschland<br />

und bei den europäischen Nachbarn: Währungsumstellung<br />

auf den Euro, Reformen der<br />

zahnärztlichen Gebührenordnungen, Anpassung<br />

der zahnmedizinischen Leistungskataloge.<br />

Der zahnmedizinische Fortschritt führte zu einer<br />

Erweiterung des Therapiespektrums; zugleich<br />

verschärfte sich der Wettbewerb infolge des zunehmenden<br />

grenzüberschreitenden Waren- und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsverkehrs (Dentaltourismus und<br />

Auslandszahnersatz).<br />

Nach 14 Jahren ist ein Update des damaligen<br />

IDZ-Projektes geboten. In Zusammenarbeit mit<br />

der Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung<br />

(BASYS) werden derzeit im Rahmen<br />

einer zweistufigen Expertenbefragung die<br />

Preise ausgewählter typischer zahnmedizinischer<br />

Leistungen erhoben und vor dem Hintergrund<br />

der landesspezifischen Kontextinformationen<br />

bewertet. In die Untersuchung einbezogen sind<br />

neben Deutschland die Nachbarstaaten Dänemark,<br />

Frankreich, Großbritannien, Niederlande,<br />

Schweiz sowie Ungarn.<br />

Um den Wandel des zahnmedizinischen Therapiespektrums<br />

angemessen zu berücksichtigen, wurden<br />

erstmals auch Leistungen aus dem Bereich<br />

der Parodontitistherapie (subgingivale Kürettage)<br />

sowie der Implantatversorgung in den Preisvergleich<br />

einbezogen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Ziel der Untersuchung ist es, die aktuellen Preise für<br />

bestimmte zahnärztliche Behandlungen eines Patienten<br />

in den obengenannten Ländern zu ermitteln<br />

und miteinander zu vergleichen. Als Preis der<br />

einzelnen zahnmedizinischen Leistungen wird die<br />

Summe aus zahnärztlichem Honorar und Materialund<br />

Laborkosten erfasst. In diesem Kontext wird<br />

auch erhoben, inwiefern die Preise für die ausgewählten<br />

Behandlungsanlässe variieren können<br />

und welchen Eigenanteil der Patient in der Regel<br />

zu tragen hat. Um die erhobenen nationalen<br />

Preise vergleichbar zu machen, werden diese mittels<br />

Kaufkraftparitäten (KKP) und Einkommensverhältnissen<br />

(EKV) umgerechnet.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse des europäischen Preisvergleichs<br />

werden voraussichtlich im Frühjahr 2014 als IDZ-Information<br />

publiziert.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Dr. Nele Kettler,<br />

Wissenschaftliche Referentin<br />

des IDZ, Schwerpunkt<br />

Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Frühkindliche Karies, Early Childhood Caries (ECC)<br />

<strong>Die</strong> Prävention nimmt in der Zahnmedizin einen<br />

wichtigen Stellenwert ein und gewinnt zunehmend<br />

an Bedeutung, Konzepte für Kinder beinhalten<br />

gruppenprophylaktische Maßnahmen<br />

und eine individualprophylaktische Betreuung.<br />

Während so die Kariesprävalenz bei 12-jährigen<br />

Jugendlichen deutlich gesenkt werden konnte,<br />

zeigen Untersuchungen bei unter 3-jährigen Kindern<br />

fast keine Kariesreduktion, das Problem der<br />

frühkindlichen Karies rückt daher verstärkt in den<br />

Fokus.<br />

Um die Versorgung von Kleinkindern zu verbessern,<br />

sollten auch praktische Erfahrungen der<br />

Zahnärzte berücksichtigt werden. Daher führte<br />

das IDZ in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian<br />

Splieth, Universität Greifswald, im Herbst 2012<br />

eine bundesweite Erhebung durch. Niedergelassene<br />

Zahnärzte, ermittelt durch eine Zufallsstichprobe<br />

aus dem Bundeszahnarztregister der KZBV,<br />

wurden nach ihren Eindrücken, Erwartungen<br />

und Problemen bei der Behandlung jüngerer<br />

Kinder (null bis sechs Jahre) gefragt. Es beteiligten<br />

sich 874 Zahnärzte, dies entspricht einer Ausschöpfungsrate<br />

von 43 Prozent. Unter dem Titel<br />

„Erfahrungen, Probleme und Einschätzungen<br />

niedergelassener Zahnärzte bei der Behandlung<br />

jüngerer Kinder – Ergebnisse einer bundesweiten<br />

Befragungsstudie“ wurden die zentralen Ergebnisse<br />

ausführlich als IDZ–Information Nr. 1/2013<br />

am 17. Juni 2013 veröffentlicht:<br />

<strong>Die</strong> Diagnostik und Therapie kleiner Kinder erfolgt<br />

sehr ausführlich und ist vor allem präventiv ausgerichtet.<br />

Doch ergeben sich Probleme bei der Patientenführung,<br />

hauptsächlich durch fehlende<br />

Compliance der Kinder, aber auch durch ein unzureichendes<br />

Mundhygienebewusstsein der Eltern.<br />

Kooperationen bezüglich der Kinderbehandlung<br />

finden regelmäßig sowohl mit Fachkollegen<br />

als auch mit Angehörigen anderer (Heil-)Berufe<br />

statt. Auch wenn die Kinderbehandlung insgesamt<br />

als belastender empfunden wird als die Erwachsenenbehandlung,<br />

ist ein Großteil der Zahnärzte<br />

auf dem Gebiet der Kinderbehandlungen<br />

sehr aktiv und bildet sich in diesem Bereich regelmäßig<br />

fort.<br />

Patientenorientierung<br />

<strong>Die</strong> gemeinsame Arbeitsgemeinschaft „Patientenorientierte<br />

Weiterentwicklung der zahnärztlichen<br />

Patientenberatung“ von BZÄK und KZBV<br />

wird von IDZ und ZZQ wissenschaftlich begleitet.<br />

In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Dick, Universität<br />

Magdeburg, erarbeitet das IDZ Grundsätze<br />

der Patientenberatung auf Basis der zurzeit<br />

in den Kammern und KZVen gängigen Beratungspraxis<br />

in Deutschland. Das ZZQ entwickelt projektbegleitend<br />

Indikatoren für die Qualitätssicherung<br />

und die Qualitätsprozesse.<br />

41


Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />

Ansprechpartner für alle Fragen zur Qualität<br />

Im Juni 2012 wurde Dipl.-Soz. Barbara Bergmann-<br />

Krauss als Stabsstellenleiterin des ZZQ in den Ruhestand<br />

verabschiedet, seit 01. Juli ist Dr. Regine Chenot<br />

die Leiterin.<br />

Dr. Regine Chenot,<br />

Leiterin des ZZQ<br />

Gemeinsames Leitlinienprogramm<br />

Leitlinien dienen als Entscheidungshilfen, indem<br />

sie den Stand der Forschung zusammenfassen<br />

und Empfehlungen für die Praxis formulieren. Bei<br />

diversen Leitlinienvorhaben sorgt das ZZQ dafür,<br />

dass ggf. Vertreter von BZÄK und KZBV bei der Entwicklung<br />

und den Konsensusverfahren beteiligt<br />

sind. <strong>Die</strong>s ist sinnvoll, weil so bereits bei der Leitlinienentwicklung<br />

die Anwendung unter Alltagsbedingungen<br />

berücksichtigt wird. Schließlich muss<br />

die Relevanz der Leitlinienempfehlungen für den<br />

Versorgungsalltag erkennbar sein. Insbesondere<br />

bei der Auswahl der Themen müssen versorgungspolitische<br />

Effekte berücksichtigt werden.<br />

42<br />

Zentrum Zahnärztliche Qualität (ZZQ)<br />

Das vormals Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung<br />

genannte ZZQ ist zum 01. Juli 2012 nach<br />

Berlin, in die Räumlichkeiten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

gezogen. Im Zuge dieser Umgestaltung<br />

wurden der bisherige Name sowie die Webadresse<br />

geändert, es wurde in Zentrum Zahnärztliche Qualität<br />

(ZZQ) umbenannt. Das ZZQ ist nach wie vor<br />

eine gemeinsame Einrichtung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.<br />

Es erfüllt die Aufgabe, für die Zahnärzteschaft<br />

Problemstellungen der zahnärztlichen<br />

Qualitätsförderung, des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements<br />

und der externen Qualitätssicherung<br />

zu bearbeiten und beide Trägerorganisationen<br />

dahingehend zu beraten.<br />

Es gibt Leitlinien, bei denen das ZZQ eine aktive, koordinierende<br />

Rolle spielt, indem das gesamte Verfahren<br />

der Leitlinienentwicklung aktiv unterstützt<br />

wird: strukturierter Konsensusprozess mit Vertretern<br />

der beteiligten Fachgesellschaften, Methodenreport,<br />

Veröffentlichung einer Lang- und Kurzversion<br />

der Leitlinie sowie zugehöriger Patienteninformationen,<br />

weiterhin die Verbreitung und Implementierung<br />

der Leitlinie. <strong>Die</strong>s war im Berichtszeitraum bei<br />

der Aktualisierung der Leitlinien „Fluoridierungsmaßnahmen<br />

zur Kariesprophylaxe“ und „Operative Entfernung<br />

von Weisheitszähnen“ der Fall.<br />

Darüber hinaus gibt es Leitlinienverfahren, die von<br />

der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde (DGZMK) koordiniert werden und<br />

deren Themen aus den Fachgesellschaften kommen.<br />

Das ZZQ sorgt dafür, dass BZÄK und KZBV in die<br />

Konsensusverfahren einbezogen werden; es koordiniert<br />

die Stellungnahmen von BZÄK und KZBV.<br />

Da die Fachgesellschaften in der Entwicklung von<br />

Leitlinien unterschiedlich relevanter Themen autonom<br />

sind, arbeiten DGZMK, BZÄK und KZBV gemeinsam<br />

daran, ein strukturiertes, an Kriterien aus-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


gerichtetes Leitlinienprogramm zu realisieren. Eine<br />

Priorisierung von Leitlinienthemen wird in der Task<br />

Force Qualität vorgenommen, es sollen nicht mehr<br />

als zehn Leitlinien bearbeitet werden. Eine finanzielle<br />

bzw. organisatorische Unterstützung bei der<br />

Leitlinienarbeit wird es nur für hoch priorisierte Leitlinienthemen<br />

geben.<br />

Sondergutachten 2012 des Sachverständigenrates<br />

zur Begutachtung der Entwicklung im<br />

Gesundheitswesen<br />

Das ZZQ koordinierte eine gemeinsame Stellungnahme<br />

von BZÄK und KZBV zum Sondergutachten<br />

2012 des Sachverständigenrates zur Begutachtung<br />

der Entwicklung im Gesundheitswesen,<br />

„Wettbewerb an der Schnittstelle zwischen ambulanter<br />

und stationärer Gesundheitsversorgung“. In<br />

diesem Gutachten setzt sich der Sachverständigenrat<br />

mit der Frage auseinander, ob und inwieweit<br />

eine Stärkung des Wettbewerbs an der<br />

Schnittstelle zwischen dem ambulanten und dem<br />

stationären Sektor zu einer Verbesserung von Effizienz<br />

und Effektivität der Gesundheitsversorgung<br />

beizutragen vermag. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme<br />

konzentrieren sich BZÄK und KZBV auf<br />

die gesundheitspolitischen Empfehlungen des<br />

Sachverständigenrates zum Qualitätswettbewerb<br />

und dessen Vorschläge, die auf Effizienz- und Effektivitätsverbesserungen<br />

im kollektivvertraglichen<br />

und selektivvertraglichen System abzielen. <strong>Die</strong> Kritik<br />

der Zahnärzteorganisationen: Entscheidende<br />

Besonderheiten des zahnmedizinischen Sektors<br />

bleiben bei den Aussagen zur sektorenübergreifenden<br />

Qualitätssicherung außer Acht. <strong>Die</strong> Annahme,<br />

dass Selektivverträge die Effizienz und Effektivität<br />

der Versorgung verbessern könnten, ist<br />

für den zahnärztlichen Bereich nicht zu vertreten.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Öffentlichkeitsarbeit von IDZ und ZZQ<br />

Veröffentlichungen, Vorträge, Veranstaltungen<br />

und Mitgliedschaften<br />

<strong>Die</strong> Arbeiten des IDZ werden über eine eigene<br />

IDZ-Materialienreihe und einen IDZ-Informationsdienst<br />

umgesetzt, der die interessierte Fachöffentlichkeit<br />

und zahnärztliche Organisationen<br />

bedient. Durch wissenschaftliche Publikationen,<br />

Vorträge sowie Präsentationen auf nationaler<br />

und verstärkt internationaler Ebene verschafft<br />

sich das IDZ in der Forschungslandschaft Stimme<br />

und Ansehen. <strong>Die</strong> nationale und internationale<br />

Vermarktung sind ein langwieriges, aber für<br />

Reichweite und Resonanz in Öffentlichkeit und<br />

Gesundheitspolitik extrem wichtiges Unterfangen.<br />

Außerdem sind Spezial- und Nachauswertungen<br />

aus den Forschungsprojekten Rüstzeug<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem steht das IDZ<br />

als Ansprechpartner für Institutionen und Personen<br />

zur Verfügung, die zu Einzelaspekten der<br />

zahnärztlichen Versorgung Informationen benötigen<br />

oder Unterstützung im Rahmen von wissenschaftlichen<br />

Arbeiten oder Vorträgen suchen. Im<br />

Rahmen dieser Öffentlichkeitsarbeit haben sich<br />

IDZ und ZZQ auch bei der 35. Internationalen<br />

Dental-Schau (IDS) vom 12. bis 16. März 2013 in<br />

Köln am gemeinsamen Stand der Zahnärzteorganisationen<br />

BZÄK, KZBV und DGZMK präsentiert.<br />

IDZ-Informationen<br />

Nr. 3/2012<br />

Nitschke, I., Schulte, A. G.: Zur Mundgesundheit<br />

von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen<br />

in Deutschland – eine systematische<br />

Übersicht (Review) auf der Grundlage aktueller<br />

Einzelstudien (2000–2012)<br />

Nr. 4/2012<br />

Klingenberger, D., Schwarte, A.: Investitionen bei<br />

der zahnärztlichen Existenzgründung 2011<br />

Nr. 1/2013<br />

Kettler, N., Splieth, C.: Erfahrungen, Probleme und<br />

Einschätzungen niedergelassener Zahnärzte bei<br />

der Behandlung jüngerer Kinder – Ergebnisse einer<br />

bundesweiten Befragungsstudie<br />

43


Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />

Vorträge/Präsentationen/Fachbeiträge<br />

Klingenberger, D.: Interview zur Meldung „USA:<br />

Große Gruppenpraxen erfolgreicher“. Dentista,<br />

Nr. 2, 2012, S. 14<br />

Micheelis, W.: Mundgesundheit bei Pflegebedürftigen<br />

und Gehandicapten. Reviews offenbaren<br />

Defizite. Zahnärztliche Mitteilungen 102, Nr. 19,<br />

01.10.2012, S. 104–106<br />

44<br />

Holtfreter, B., Berg, M. H., Kocher, T., Schiffner, U.,<br />

Hoffmann, T., Micheelis, W.: Change in FS-T index<br />

and determinants of functional health in adults in<br />

the German national oral health surveys between<br />

1989 and 2005. Community Dent Oral Epidemiol<br />

41, 2013, 3, S. 251–260; doi: 10.1111/j.1600-<br />

0528.2012.00739.x; Epub 2012 Aug 11.<br />

Klingenberger, D., Ostwald, D. A.: <strong>Die</strong> Mundgesundheitswirtschaft<br />

als „Beschäftigungstreiber" der<br />

deutschen Wirtschaft – Ergebnisse einer gesundheitsökonomischen<br />

Trendanalyse. In: Kirch, W.,<br />

Hoffmann, T., Pfaff, H. (Hrsg.): Prävention und Versorgung.<br />

Georg Thieme Verlag, Stuttgart – New<br />

York, 2012, S. 940–954<br />

Ziller, S., Oesterreich, D., Micheelis, W.: Mundgesundheitsziele<br />

für Deutschland 2020 – Zwischenbilanz<br />

und Ausblick. In: Kirch, W., Hoffmann, T., Pfaff,<br />

H. (Hrsg.): Prävention und Versorgung. Georg<br />

Thieme Verlag, Stuttgart – New York, 2012, S. 1002–<br />

1023<br />

Geyer, S., Micheelis, W.: Vortrag „Veränderungen<br />

der routine- und beschwerdeorientierten Inanspruchnahme<br />

in der zahnmedizinischen Versorgung<br />

– Untersuchungen mit den Daten der Mundgesundheitssurveys<br />

1989, 1997 und 2005“. 11.<br />

Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und<br />

3. Nationaler Präventionskongress, 27. bis<br />

29.09.2012, Dresden; Dtsch med Wochenschr 137,<br />

2012, Suppl. 3 – A85; doi: 10.1055/s-0032-1323248<br />

Micheelis, W.: Rezension des Buches von Harms,<br />

Volker "Medizinische Statistik“. (8., völlig neu bearbeitete<br />

Auflage, Harms Verlag, 2012, ISBN 978-3-<br />

86026-182-8). Zahnärztliche Mitteilungen 102,<br />

2012, 19, 01.10.2012, S. 66<br />

Micheelis, W., Geyer, S.: Nachfragemuster von<br />

GKV- und PKV-Versicherten nach zahnärztlicher<br />

Untersuchung. Dtsch Zahnärztl Z 67, 2012, 12, S.<br />

773–776<br />

Bitzer, E. M., Mehrer, L., Petrucci, M., Hussein, R., Micheelis,<br />

W., Süßlin, W., <strong>Die</strong>rks, M.-L.: Zufriedenheit<br />

mit der zahnärztlichen Versorgung aus Perspektive<br />

der Patienten – Der Zahn-ZAP-V1. Das Gesundheitswesen:<br />

DOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0032-<br />

13<strong>21</strong>763; Online-Publikation: 2012<br />

Schützhold, S., Holtfreter, B., Hoffmann, T., Kocher,<br />

T., Micheelis, W.: Trends in dental health of 35- to<br />

44-year-olds in West and East Germany after reunification.<br />

Journal of Public Health Dentistry 73,<br />

2013, 1, S. 65–73; doi: 10.1111/jphd.12007; Epub<br />

2013 Jan 07<br />

Jordan, A. R.: Vortrag „Risikogruppen in der Zahnmedizin:<br />

Eine epidemiologische und sozialmedizinische<br />

Bestandsaufnahme“. Koordinierungskonferenz<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Länderpressereferenten der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigungen und Zahnärztekammern,<br />

01.03.2013, Saarbrücken<br />

Kettler, N.: Vortrag „Ausgewählte Ergebnisse aus<br />

der IDZ-Befragung ECC-Basis“. 5. Sitzung Arbeitsgruppe<br />

„DAJ-Frühkindliche Karies“ der KZBV,<br />

08.03.2013, Berlin<br />

Klingenberger, D.: Vortrag „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“.<br />

Akademie für freiberufliche<br />

Selbstverwaltung und Praxismanagement,<br />

24.05.2013, Münster<br />

Jordan, A. R., Micheelis, W.: Gasteditorial „DMS V<br />

in den Startlöchern“. Dtsch Zahnärztl Z 68, 2013, 6,<br />

S. 3<strong>21</strong><br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Heinrich-Weltzien, R., Wagner, A., Micheelis, W.:<br />

Fachwissen und subjektive Belastung der zahnärztlichen<br />

Behandlung von Kindern mit Behinderungen<br />

– Eine Befragung Thüringer Zahnärzteschaft.<br />

Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 35,<br />

2013, 2, S. 81–88<br />

Lehraufträge<br />

Micheelis, W.: Lehrauftrag zur "Zahnmedizinischen<br />

Soziologie“ am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

der Universität zu Köln<br />

Jordan, A. R.: Lehrauftrag „Lehrstuhl für Zahnerhaltung<br />

und Präventive Zahnmedizin“ an der Fakultät<br />

für Gesundheit, Department für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde, der Universität Witten/Herdecke<br />

Das IDZ/ZZQ hat Mitgliedschaften in folgenden<br />

Organisationen:<br />

— Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und<br />

Prävention (DGSMP)<br />

— Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde (DGZMK)<br />

— Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie<br />

(dggö)<br />

— Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik,<br />

Biometrie und Epidemiologie (GMDS)<br />

— Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung<br />

(DNVF)<br />

— Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin<br />

(DNEbM)<br />

— Guidelines International Network (G-I-N)<br />

45<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

Nationale Belange im internationalen Umfeld<br />

Dr. Alfred Büttner,<br />

Leiter Abteilung<br />

Europa | Internationales der BZÄK<br />

Mary Hommel - van Driel,<br />

Direktorin Kommunikation Abteilung<br />

Europa | Internationales der BZÄK<br />

46<br />

Europa | Internationales - Brüsseler Büro der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

<strong>Die</strong> europapolitische Arbeit der BZÄK wurde im<br />

Berichtszeitraum im Wesentlichen von zwei Gesetzgebungsverfahren<br />

geprägt. <strong>Die</strong>s waren die<br />

Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie und die<br />

Überarbeitung des EU-Rechtsrahmens für Medizinprodukte.<br />

Zu beiden Gesetzesinitiativen arbeitete<br />

die BZÄK Stellungnahmen aus, die den deutschen<br />

Europaabgeordneten und anderen Entscheidungsträgern<br />

in den Europäischen Institutionen<br />

zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Mit Blick auf die Berufsanerkennungsrichtlinie<br />

setzte sich die BZÄK weiterhin für eine Balance zwischen<br />

Freizügigkeit, Verwaltungsvereinfachung<br />

und Qualitätssicherung ein. Um ein hohes Niveau<br />

der zahnärztlichen Versorgung innerhalb der EU<br />

sicherzustellen warb die BZÄK ferner für eine<br />

kumulative Beschreibung der zahnärztlichen<br />

Mindestausbildungsdauer in Form von fünf Jahren<br />

und 5000 Fachstunden.<br />

Hinsichtlich der Überarbeitung des Rechtsrahmens<br />

für Medizinprodukte sprach sich die BZÄK für<br />

eine Korrektur der von der Europäischen Kommission<br />

vorgeschlagenen Definition des Begriffs Nanomaterialien<br />

aus, um die Verwendung bereits<br />

bekannter und bewährter Dentalmaterialien nicht<br />

unnötig zu erschweren.<br />

Weitere Themen, die das Brüsseler Büro der BZÄK<br />

intensiv verfolgte, waren die wissenschaftliche<br />

und politische Diskussion um die Verwendung von<br />

Amalgam in der EU sowie die Überarbeitung des<br />

EU-Rechtsrahmens für den Datenschutz. Gleiches<br />

gilt für den EU-Aktionsplan Unternehmertum 2020,<br />

der erstmals die besondere Rolle der Freien Berufe<br />

als Unternehmen in der EU betonte und in dessen<br />

Folge die EU-Kommission eine Arbeitsgruppe Freie<br />

Berufe ins Leben gerufen hat. <strong>Die</strong>se soll die spezifischen<br />

Bedürfnisse der Freien Berufe ermitteln.<br />

Schließlich nahm die BZÄK an verschiedenen Konsultationen<br />

teil, die die Europäische Kommission in<br />

den vergangenen Monaten durchführte.<br />

Im Berichtszeitraum setzte das Brüsseler Büro der<br />

BZÄK die gute Zusammenarbeit mit dem Brüsseler<br />

Büro des CED fort. Es kam zu regelmäßigen<br />

Treffen und einem konstanten Austausch von<br />

Informationen.<br />

Politische Gespräche in Brüssel<br />

Der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, führte<br />

während des Berichtszeitraums zahlreiche Gespräche<br />

mit Entscheidungsträgern aus den europäischen<br />

Institutionen, um für die Positionen der deutschen<br />

Zahnärzteschaft zu werben. Dabei stand<br />

der Dialog mit den Abgeordneten des Europäischen<br />

Parlaments (EP) im Vordergrund. So traf Dr.<br />

Engel u. a. den gesundheitspolitischen Sprecher<br />

der EVP-Fraktion, Dr. Peter Liese (CDU), den Berichterstatter<br />

der liberalen Fraktion für die Revision<br />

des Rechtsrahmens für Medizinprodukte, Holger<br />

Krahmer (FDP), die binnenmarktpolitische Sprecherin<br />

der S&D-Fraktion, Evelyne Gebhardt (SPD),<br />

sowie die Sonderbeauftragte für Freiberuflichkeit<br />

der CSU-Europagruppe, Dr. Angelika Niebler.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


<strong>Die</strong> Teilnehmer der Paneldiskussion im Rahmen des Europatages,<br />

v.l.n.r.: Caroline Hager, Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

der Europäischen Kommission, Prof. Dr. Winfried Kluth,<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dr. Rolf Koschorrek<br />

(CDU), MdB, Präsident des BFB, Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />

Gertrud Stöcker, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbands für<br />

Pflegeberufe, Ministerialdirigent Dr. Volker Grigutsch, Leiter der<br />

Unterabteilung „Krankheitsbekämpfung - Allgemeine Gesundheitsvorsorge“<br />

im Bundesministerium für Gesundheit und Moderatorin<br />

Dr. Ursula Weidenfeld, Wirtschaftsjournalistin<br />

Veranstaltungen<br />

Europatag<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen<br />

und die Folgen der zunehmenden<br />

innereuropäischen Mobilität der Arbeitnehmer<br />

auf die Qualität der Patientenversorgung<br />

standen im Mittelpunkt des 7. Europatags der<br />

BZÄK, der am 05. September 2012 in Berlin stattfand.<br />

Anlass waren der im April 2012 veröffentlichte<br />

EU-Aktionsplan Gesundheitsberufe und die<br />

laufenden Beratungen über die Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie.<br />

Rund 70 Teilnehmer<br />

aus Behörden, Kammern und Verbänden folgten<br />

der Einladung.<br />

Mit der parlamentarischen Staatssekretärin im<br />

Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Annette<br />

Widmann-Mauz (CDU), MdB, und Caroline Hager,<br />

Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

der Europäischen Kommission, konnten<br />

zwei interessante Referentinnen gewonnen werden.<br />

Dr. Rolf Koschorrek, MdB, Obmann der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für<br />

Gesundheit des Deutschen Bundestags und Präsident<br />

des BFB, Gertrud Stöcker, Vizepräsidentin<br />

des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe,<br />

Ministerialdirigent Dr. Volker Grigutsch, Leiter der<br />

Unterabteilung „Krankheitsbekämpfung - Allgemeine<br />

Gesundheitsvorsorge“ im BMG, Prof. Dr.<br />

Winfried Kluth vom Lehrstuhl für Öffentliches Recht<br />

der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

Caroline Hager und BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel<br />

diskutierten Wege aus dem Fachkräftemangel<br />

und die Rolle der Selbstverwaltung. Dr. Engel unterstrich,<br />

dass die Lösung des Fachkräftemangels<br />

nicht in einer Aufwertung des medizinischen Hilfspersonals<br />

zu suchen sei, sondern in besseren Leistungsanreizen<br />

für die Betroffenen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

7. Europatag der BZÄK am 05.09.12 in der Hörsaalruine des<br />

Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité:<br />

<strong>Die</strong> Parlamentarische Staatssekretärin im BMG, Annette<br />

Widmann-Mauz, hielt das Grußwort „Der Europäische Binnenmarkt<br />

für die Freien Heilberufe: Eine Gefahr für die Qualität<br />

der Versorgung?“<br />

47


Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

48<br />

Parlamentarischer Gesprächskreis<br />

Mitte April 2013 trafen BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel<br />

und die Mitglieder der Arbeitkreises Europa der<br />

BZÄK zum vierten Mal in Straßburg mit deutschen<br />

Europaabgeordneten im Rahmen des Parlamentarischen<br />

Gesprächskreises Europa zusammen. Dr.<br />

Peter Engel begrüßte dabei u. a. Dr. Horst Schnellhardt<br />

(CDU), Albert Dess (CSU) und Alexandra Thein<br />

(FDP). Ehrengast war der amtierende Präsident des<br />

Europäischen Dachverbands der Zahnärzte, des<br />

Council of European Dentists (CED), Dr. Wolfgang<br />

Doneus aus Österreich. Thematische Schwerpunkte<br />

waren neben der laufenden Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie<br />

und der Überarbeitung des<br />

Rechtsrahmens für Medizinprodukte insbesondere<br />

das Thema Freiberuflichkeit. Vor dem Hintergrund<br />

des im Januar 2013 veröffentlichten EU-Aktionsplans<br />

Unternehmertum 2020 unterstrich der Präsident der<br />

BZÄK, dass im Erhalt der Freiberuflichkeit eine wesentliche<br />

Garantie für eine qualitativ hochwertige<br />

patientenorientierte zahnmedizinische Versorgung<br />

zu sehen sei. Angesichts des großen unternehmerischen<br />

Potentials der Freien Berufe forderte Dr. Engel<br />

die Europaabgeordneten auf, künftig noch stärker<br />

den spezifischen Belangen dieser Berufsgruppen<br />

auf europäischer Ebene Rechnung zu tragen.<br />

Besuche in Brüssel<br />

Vom bis 24. bis 26. April 2013 besuchte die Akademie<br />

für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement<br />

(AS-Akademie) Brüssel. <strong>Die</strong> Kursteilnehmer<br />

konnten sich in Fachgesprächen über die<br />

europäische Gesetzgebung im Bereich der Binnenmarkt-<br />

und Gesundheitspolitik informieren. Auf<br />

dem Programm standen u. a. eine Besichtigung<br />

des EP und ein Vortrag in der Ständigen Vertretung<br />

der Bundesrepublik Deutschland bei der EU.<br />

Dr. Alfred Büttner,<br />

Leiter Abteilung<br />

Europa | Internationales der BZÄK<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sprekels,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Europa und Präsident der<br />

ZÄK Hamburg<br />

Ausschuss Europa<br />

Im Berichtszeitraum befasste sich der Ausschuss<br />

Europa der BZÄK unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Sprekels, Präsident der ZÄK Hamburg,<br />

mit verschiedenen aktuellen europäischen Gesetzgebungsverfahren<br />

und trug dabei wesentlich<br />

zur inhaltlichen Positionierung der BZÄK bei.<br />

Medizinprodukte im Fokus<br />

Der Ausschuss Europa verfasste in Zusammenarbeit<br />

mit der zuständigen Fachabteilung der BZÄK<br />

eine Stellungnahme zur Modernisierung des<br />

Rechtsrahmens für Medizinprodukte. Das Positionspapier<br />

richtet sich an die deutschen Mitglieder<br />

der für die Richtlinie zuständigen Ausschüsse des<br />

EP. Der Ausschuss Europa fordert in der Stellungnahme<br />

eine Korrektur der von der Europäischen<br />

Kommission vorgeschlagenen Definition des Begriffs<br />

Nanomaterialien, um die Verwendung bereits<br />

bekannter und bewährter Dentalmaterialien<br />

nicht unnötig zu erschweren. Ferner spricht sich<br />

der Ausschuss Europa dafür aus, die bürokrati-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


schen Belastungen für freiberufliche Zahnarztpraxen<br />

durch die Anwendung des neuen Rechtsrahmens<br />

so gering wie möglich zu halten.<br />

Der Ausschuss Europa arbeitete im Berichtszeitraum<br />

zudem die Antworten der BZÄK für zwei Konsultationsverfahren<br />

der Europäischen Kommission<br />

aus. <strong>Die</strong>s betraf das Konsultationspapier zum Aktionsplan<br />

für unternehmerische Initiative sowie die<br />

Befragung zur intelligenten Regulierung.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Dr. Peter Engel,<br />

Mitglied im Vorstand des CED<br />

und Präsident der BZÄK<br />

Council of European Dentists (CED)<br />

Gemeinsame Positionierung<br />

<strong>Die</strong> BZÄK trug im Berichtszeitraum, als einer der<br />

größten Mitgliedsverbände, erheblich zur Arbeit<br />

des Council of European Dentists (CED) bei. Es<br />

gelang, die Positionierung des Dachverbands<br />

der europäischen Zahnärzteschaft nachhaltig zu<br />

bewegen. <strong>Die</strong>s gilt sowohl für die Position des<br />

CED zur Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie<br />

als auch für die Stellungnahme zur Überarbeitung<br />

des Rechtsrahmens für Medizinprodukte<br />

sowie für die Position zur Überarbeitung des EU-<br />

Rechtsrahmens für den Datenschutz.<br />

Aufgrund der Initiative der BZÄK setzte sich der<br />

CED in besonderem Maße mit dem Thema Freiberuflichkeit<br />

in der Europäischen Union auseinander.<br />

Ebenfalls auf einer Initiative der BZÄK fußt eine Entschließung<br />

des CED zur beruflichen Fortbildung,<br />

die auf der Frühjahrsvollversammlung des Verbandes<br />

im Mai 2013 in Dublin angenommen wurde.<br />

Enge personelle Verknüpfung von BZÄK und CED<br />

<strong>Die</strong> intensive Zusammenarbeit der beiden Verbände<br />

beruht nicht zuletzt auf einer engen personellen<br />

Verknüpfung von CED und BZÄK. So ist der<br />

Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, seit November<br />

2011 Mitglied des achtköpfigen CED-Vorstands<br />

und in dieser Funktion unter anderem stark in die<br />

Tätigkeit der CED-Arbeitsgruppen Kommunikation<br />

und Berufsqualifikationen eingebunden. Darüber<br />

hinaus ist die BZÄK personell in allen wichtigen Arbeitsgruppen<br />

des CED vertreten. Der langjährige<br />

Vizepräsident des CED, Prof. Dr. Wolfgang Sprekels,<br />

Präsident der ZÄK Hamburg, leitet die CED-<br />

Arbeitsgruppe Patientensicherheit. Weiteres deutsches<br />

Mitglied dieser Arbeitsgruppe ist Dr. Peter<br />

Kurz, Hauptgeschäftsführer der ZÄK Hamburg. Dr.<br />

Alfred Büttner, Leiter des Brüsseler Büros der BZÄK,<br />

ist neben Dr. Peter Engel Mitglied der Arbeitsgruppe<br />

Berufsqualifikationen, Dr. Jens Nagaba,<br />

Abteilungsleiter der BZÄK, ist Mitglied der Arbeitsgruppe<br />

Medizinprodukte, Dr. Sebastian Ziller, Abteilungsleiter<br />

der BZÄK, ist Mitglied der Arbeitsgruppe<br />

Mundgesundheit und Assessor jur. Sven<br />

Tschoepe, Abteilungsleiter der BZÄK, ist Mitglied<br />

der Arbeitsgruppe elektronische Gesundheitsdienste<br />

(eHealth). BZÄK-Hauptgeschäftsführer RA<br />

Florian Lemor ist Mitglied der beim CED-Vorstand<br />

angesiedelten Arbeitsgruppen Binnenmarkt und<br />

Freie Berufe.<br />

Europäische Charta der Freien Berufe<br />

Auf der Herbstvollversammlung des CED am 23.<br />

November 2012 billigten die Delegierten des CED<br />

mit großer Mehrheit eine von der BZÄK initiierte<br />

Charta der Freien Berufe. <strong>Die</strong>se skizziert die spezifischen<br />

Bedürfnisse der Freien Berufe und ruft die<br />

Grundsätze der Freiberuflichkeit in Erinnerung.<br />

Gleichzeitig stellt die Charta konkrete Forderungen<br />

auf, wie der EU-Gesetzgeber künftig den<br />

Bedürfnissen der Freien Berufe besser gerecht<br />

werden kann. Dazu zählt etwa, dass die EU-Institutionen<br />

den Mehrwert der Freien Berufe für die<br />

europäische Gesellschaft anerkennen und<br />

sicherstellen, dass diese nicht ausschließlich auf<br />

Grundlage rein marktwirtschaftlicher Kriterien beurteilt<br />

werden. <strong>Die</strong> Charta soll für den Dialog mit<br />

anderen freiberuflichen Berufsgruppen auf europäischer<br />

Ebene dienen, um gemeinsam für die<br />

Belange der Freien Berufe in Brüssel zu werben.<br />

49


Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

50<br />

Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der BZÄK, leitet die<br />

internationale Zusammenarbeit<br />

und vertritt Deutschland im<br />

Vorstand des CED<br />

Dr. Michael Frank,<br />

Präsident der LZK Hessen und<br />

nationale Verbindungsperson<br />

zur FDI, Schatzmeister der<br />

ERO, Delegierter zu FDI, ERO<br />

und CED<br />

Mary Hommel - van Driel,<br />

Direktorin Kommunikation<br />

Abteilung Europa | Internationales<br />

der BZÄK, koordiniert die Arbeit<br />

von FDI, ERO und CED<br />

Dr. Michael Sereny,<br />

Präsident der<br />

ZÄK Niedersachsen,<br />

Delegierter zur FDI<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sprekels,<br />

Präsident der ZÄK Hamburg,<br />

Delegierter zu FDI, ERO und<br />

CED<br />

World Dental Federation (FDI)<br />

Der Kongress der Fédération Dentaire Internationale<br />

(FDI) – World Dental Organisation – fand vom<br />

27. August bis 01. September 2012 mit über 7000<br />

Besuchern in Hong Kong statt. Der Weltkongress<br />

bot ein hochkarätiges wissenschaftliches Programm,<br />

auf der begleitenden Dentalschau war<br />

die deutsche Industrie mit einem stark frequentierten<br />

„German Pavillon“ vertreten.<br />

Zeitgleich zum Kongress fanden diverse Geschäftssitzungen<br />

der FDI-Generalversammlung<br />

statt, Delegierte aus 134 Ländern, aus knapp 200<br />

nationalen Berufsverbänden, waren vertreten.<br />

Das Weltparlament der Zahnärzte erörterte<br />

eine Vielzahl von zentralen und zukunftsträchtigen<br />

Themen und verabschiedete Stellungnahmen<br />

sowie Strategiepapiere mit weltweiter<br />

Bedeutung für die Zahnheilkunde: zur Frage<br />

der Delegation und Substitution zahnärztlicher<br />

Leistungen im zahnärztlichen Team, zum weltweiten<br />

Verbot von Amalgam, zu nicht-infektiösen<br />

Krankheiten und zur Klassifikation von Kariesläsionen<br />

der Zahnoberflächen und Kariesmanagement-Systemen.<br />

<strong>Die</strong> deutsche Delegation zu den Generalversammlungen<br />

in Hong Kong setzte sich zusammen<br />

aus Dr. Peter Engel, Dr. Michael Sereny, ZA Ralf<br />

Wagner, Dr. Jürgen Fedderwitz, Prof. Dr. Dr. Georg<br />

Meyer, RA Florian Lemor sowie Prof. Dr. Elmar<br />

Reich als Delegierte und Mary Hommel - van Driel<br />

als stellvertretende Delegierte. <strong>Die</strong> deutschen Delegierten<br />

brachten sich aktiv ein. Für die BZÄK<br />

wurde Prof. Dr. Dr. Georg Meyer für weitere drei<br />

Jahre in das FDI-Wissenschaftskomitee gewählt.<br />

Prof. Dr. Elmar Reich bleibt ein weiteres Jahr Vorsitzender<br />

des FDI-Komitees für Bildung, analog ZA<br />

Ralf Wagner Mitglied des Komitees für die zahnärztliche<br />

Praxisführung. Dr. Michael Sereny wurde<br />

von der Generalversammlung als Mitglied in das<br />

Budget Reference Komitee gewählt.<br />

FDI-Vision 2020: Delegation ja – Substitution Nein<br />

Auf der Generalversammlung wurde u. a. die FDI-<br />

Broschüre „Vision 2020“ vorgestellt und kontrovers<br />

diskutiert. Inhaltliche Kernforderungen der „Vision<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


<strong>Die</strong> deutsche Delegation in Hong Kong zu Generalversammlung A<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. Georg Meyer, Prof. Dr. Elmar Reich, RA Florian Lemor,<br />

Dr. Michael Sereny und Dr. Peter Engel<br />

V.l.n.r.: Dr. Jürgen Fedderwitz, Mary Hommel-van Driel,<br />

Dr. Peter Engel, Dr. Michael Sereny und ZA Ralf Wagner<br />

2020“ betreffen u. a. die substantielle Beseitigung<br />

und Verringerung von Ungleichheiten beim Zugang<br />

zur zahnmedizinischen Versorgung vor allem<br />

in Krisenstaaten. Statt Substitution zahnärztlicher<br />

Leistungen als Lösungsvorschlag forderte die<br />

Vollversammlung die Entwicklung rationaler Strategien<br />

wie Personalplanung, berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung und verwies auf die Kompetenz<br />

der Zahnärzte in Fragen der Mundgesundheit. Für<br />

die Delegationen aus Deutschland, Japan, den<br />

USA und Kanada forderte Dr. Peter Engel entsprechende<br />

Anpassungen der „Vision 2020“.<br />

drücklich die Arbeit der FDI, um den Herausforderungen<br />

in wirksamer Weise gerecht zu werden<br />

und sprechen der FDI-Führung das Vertrauen aus.<br />

<strong>Die</strong> Resolution kritisiert offene Fragen und fordert<br />

die FDI auf, Probleme vollständig zu analysieren<br />

und Lösungsvorschläge zeitnah zu erarbeiten.<br />

Europäische Regionale Organisation der FDI (ERO)<br />

<strong>Die</strong> ERO, die Europäische Regionale Organisation<br />

der FDI, tagte im Berichtszeitraum am<br />

Rande des FDI-Kongresses 2012 in Hong Kong<br />

und anlässlich der jährlichen Vollversammlung,<br />

die auf Einladung der BZÄK am 19. und 20. April<br />

2013 in Potsdam stattfand. In Hong Kong waren<br />

die gemeinsame Haltung der europäischen Länder<br />

zur finanziellen Lage der FDI sowie das Positionspapier<br />

„Vision 2020“ die bestimmenden<br />

Themen. <strong>Die</strong> Potsdamer ERO-Vollversammlung<br />

war erneut geprägt von der Kritik am FDI-Positionspapier<br />

„Vision 2020“.<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel bei der Diskussionsveranstaltung<br />

„FDI Vision 2020“ im Rahmen des FDI Jahresweltkongresses am<br />

29.08.12 in Hong Kong<br />

Dr. Michael Frank, Vorstandsmitglied der BZÄK,<br />

wurde abermals in den Vorstand der ERO gewählt<br />

und bekleidet für drei Jahre das Amt als<br />

Schatzmeister. Dr. Philippe Rusca, Schweiz, trat<br />

in Potsdam sein Amt als ERO-Präsident an. Zur<br />

designierten Präsidentin der ERO wurde die polnische<br />

Zahnärztin und Generalsekretärin des<br />

Mit Kollegen aus den USA, Japan, Kanada, Österreich<br />

war die BZÄK an der Erarbeitung einer Resolution<br />

zur finanziellen Nachhaltigkeit der FDI beteiligt.<br />

In ihrer Resolution, maßgeblich von der BZÄK<br />

ausgearbeitet, unterstützen die Delegierten aus- ERO-Vorstands, Dr. Anna Lella, gewählt. Neuer 51<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

Generalsekretär ist Dr. Hans Schrangl, Österreich,<br />

weiteres neues Vorstandsmitglied wurde Dr. Taner<br />

Yücel, Türkei.<br />

In den Arbeitsgruppen der ERO, die die Verbandsaktivitäten<br />

vorbereiten, sind zahlreiche<br />

deutsche Mitglieder aktiv:<br />

— Dental Team: Dr. Michael Frank, ZA Ralf Wagner<br />

— Freie zahnärztliche Berufsausübung in Europa:<br />

Dr. Ernst-Jürgen Otterbach, ZA Ralf Wagner<br />

— Qualität: Dr. Jürgen Fedderwitz<br />

— Integration: Dr. Jürgen Fedderwitz<br />

<strong>Die</strong> deutsche Delegation auf der Vollversammlung der ERO<br />

am 19./20.04.2013 in Potsdam<br />

Dr. Sebastian Ziller,<br />

Leiter Abteilung Prävention<br />

und Gesundheitsförderung der<br />

BZÄK und Chief Dental Officer<br />

Deutschland<br />

Council of European Chief Dental Officers (CECDO)<br />

In vielen europäischen Ländern sorgen offizielle<br />

Berater für die Information der Regierungen in<br />

zahnmedizinischen Belangen, die Chief Dental<br />

Officers (CDO), vergleichbar mit dem Beamtenbegriff.<br />

Ihre Existenz geht auf die unterschiedlichen<br />

Strukturen der zahnärztlichen Versorgungssysteme<br />

in den einzelnen europäischen Ländern<br />

zurück. CDOs gibt es in vielen Länderministerien,<br />

zum Beispiel in den Niederlanden, Großbritannien<br />

oder den skandinavischen Ländern. Das<br />

Council of European Chief Dental Officers<br />

(CECDO) ist seit über 20 Jahren ein internationales<br />

Forum zum Informations- und Datenaustausch<br />

der zahnmedizinischen Berater. In<br />

Deutschland gibt es die offizielle Position des<br />

CDO nicht, dennoch werden die CECDO-Sitzungen,<br />

zu denen alle EU-Mitgliedstaaten Teilnehmer<br />

entsenden, seit Jahren von der BZÄK begleitet.<br />

Im Januar 2013 übernahm Malta die<br />

Präsidentschaft von den Niederlanden.<br />

<strong>Die</strong> erklärten Ziele des CECDO sind:<br />

52<br />

Ausschuss Internationales<br />

Im Berichtszeitraum befasste sich der Ausschuss<br />

Internationales unter der Leitung von Dr. Peter<br />

Engel, Präsident der BZÄK, mit diversen nationalen<br />

und europäischen gesundheitspolitischen<br />

Themen, zur gemeinsamen deutschen Positionierung<br />

in den internationalen Gremien. Der Ausschuss<br />

tagte dabei im Berichtszeitraum dreimal.<br />

— Verbesserter Zugang zur zahnärztlichen Versorgung<br />

für alle Bevölkerungsgruppen in Europa<br />

— Qualität der zahnärztlichen Versorgung<br />

verbessern<br />

-— <strong>Die</strong> Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen,<br />

kosteneffektiven zahnärztlichen<br />

Versorgung<br />

<strong>Die</strong> Sitzungen des CECDO finden zweimal jährlich<br />

statt. Gastgebendes Land ist üblicherweise<br />

die Präsidentschaft haltende Nation, organisatorische<br />

Ausnahmen sind möglich. <strong>Die</strong> Darstel-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


lung des Gesundheitssystems und die zahnärztliche<br />

Versorgung im gastgebenden Land sind in<br />

der Regel Schwerpunkt der Vorträge.<br />

Europäische Chief Dental Officers tagten in<br />

Nikosia und Edinburgh<br />

Vom 08. bis 10. Oktober fand in Nikosia, Zypern,<br />

gemeinsam mit den ärztlichen und pflegerischen<br />

Pendants, die Herbsttagung des CECDO<br />

statt. Gastgeber war das zyprische Gesundheitsministerium.<br />

Das zyprische Gesundheitsversorgungssystem,<br />

die Sozialpolitik sowie die Epidemiologie<br />

zur Verteilung von oralen Erkrankungen<br />

wurden vorgestellt. Mit der Thematik „patient<br />

safety“ befasste sich ein Workshop, zudem fand<br />

mit den Chief Medical Officers (CMO) und den<br />

Chief Nursing Officers (CNO) eine gemeinsame<br />

Sitzung statt sowie das Business Meeting des<br />

CECDO. Neben den Berichten aus den Ländern<br />

wurde u. a. über die BIOIS-Studie zum Amalgamverbot,<br />

die EU-Regulierung der Bleachingprodukte<br />

und das Thema „prevention from sharp injuries<br />

in the hospital and healthcare sector“ diskutiert.<br />

Professor Dr. Corrado Paganelli, Italien,<br />

wurde als neuer President elect gewählt. Neben<br />

Dänemark wurde der deutsche Vertreter der<br />

BZÄK als Treasurer in das CECDO gewählt.<br />

<strong>Die</strong> Frühjahrstagung des CECDO fand vom 23.<br />

bis 25. April 2013 in Edinburgh statt, Gastgeber<br />

war das schottische Gesundheitsministerium.<br />

Vorgestellt wurden die schottische Sozialpolitik<br />

sowie das Gesundheitsversorgungssystem, zudem<br />

die Epidemiologie zur Verteilung von oralen<br />

Erkrankungen. Ein Diskussionspunkt war die Ausbildung<br />

zukünftiger Zahnmedizinstudenten mittels<br />

Telemedizin. <strong>Die</strong> Teilnehmer diskutierten<br />

auch die Arbeit der Platform for Better Oral Health<br />

in Europe, deren Mitglied das CECDO ist.<br />

Das Council of European Chief Dental Officers bei seiner<br />

Frühjahrstagung 2013 in Edinburgh<br />

53<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />

(EWSA)<br />

Wachsende Bedeutung für die Politik der BZÄK<br />

Im Zuge der europäischen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

haben die europäischen Institutionen<br />

ihre Aktivitäten auch in den für die Zahnärzteschaft<br />

relevanten Politikbereichen erhöht. <strong>Die</strong>se<br />

Aktivitäten dienen speziell der Generierung wirtschaftlichen<br />

Wachstums und dem Abbau der<br />

hohen Arbeitslosigkeit vor allem in Südeuropa.<br />

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />

(EWSA) ist als beratende Institution in alle<br />

Gesetzgebungsvorhaben unmittelbar einbezogen<br />

und stellt damit einen guten Zugang für die<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> in die europäische<br />

Ebene dar. <strong>Die</strong> BZÄK ist über ihren Hauptgeschäftsführer<br />

RA Florian Lemor als stellvertretendes<br />

Mitglied in den EWSA eingebunden.<br />

54<br />

Eine japanische Delegation informierte sich am 22.11.12<br />

in der BZÄK über die zahnärztliche Versorgung in<br />

Deutschland, v.l.n.r. Prof. Sachiko Takehara, Dr. Sebastian<br />

Ziller, Prof. Yoko Kawaguchi<br />

Japanische Zahnärzte zu Gast in Berlin<br />

Eine Delegation japanischer Zahnärzte, die im<br />

Auftrag ihres Gesundheitsministeriums zu Gast in<br />

Deutschland waren, informierte sich in der BZÄK<br />

am 22. November 2012 über die zahnärztliche<br />

Versorgung in Deutschland. Sie verschafften sich<br />

einen Überblick über die allgemeinen Reformbemühungen<br />

der letzten Jahre, über die zahnmedizinischen<br />

Präventionserfolge, den Bereich<br />

Alterszahnheilkunde sowie über die Novellierung<br />

der GOZ.<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich die BZÄK aktiv an<br />

allen Arbeitsgruppensitzungen beteiligt, die sich<br />

mit Themen für die Freien Berufe und speziell dem<br />

Gesundheitssektor beschäftigten. Hierzu gehörten<br />

im Berichtszeitraum der Vorschlag für eine Verordnung<br />

des Europäischen Parlaments und des Rates<br />

über Medizinprodukte und zur Änderung der Richtlinie<br />

2001/83/EG, der Verordnung (EG) Nr. 178/2002<br />

und der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009, der Vorschlag<br />

des Rates über die Ausübung des Rechts<br />

auf Durchführung kollektiver Maßnahmen im Kontext<br />

der Niederlassungs- und <strong>Die</strong>nstleistungsfreiheit<br />

(SOC/461), der Aktionsplan Unternehmertum 2020<br />

(INT/679), sowie der Initiativbericht zur Rolle und Zukunft<br />

der Freien Berufe für die europäische Zivilgesellschaft<br />

2020 (INT/687). <strong>Die</strong> Inhalte der Sitzungen<br />

und Stellungnahmen wurden über die Vorstandsinformation<br />

und das Mitgliederrundschreiben interessierten<br />

Kreisen zeitnah und umfänglich zugängig<br />

gemacht.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Erstmals erarbeitete der Ausschuss Europa der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> eine Stellungnahme<br />

eigens für den EWSA: zur Überarbeitung der<br />

Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen.<br />

Über die Beteiligung der BZÄK gelang<br />

es, die entscheidenden Mindestausbildungsstandards<br />

in Analogie zu den Ärzten<br />

kumulativ auf 5.000 Stunden und 5 Jahre festzulegen.<br />

<strong>Die</strong> Beteiligung am EWSA machte es zudem<br />

möglich, erstmals Positionen und Stellungnahmen<br />

des Europäischen Dachverbands der<br />

Zahnärzte (CED) unmittelbar in die Arbeiten des<br />

EWSA zu integrieren.<br />

Ländern erlauben. Der Austausch ermöglicht es,<br />

sich im Handeln abzustimmen und zu unterstützen.<br />

Außerdem kann ein gemeinsames Vorgehen<br />

in den internationalen Verbänden FDI, ERO<br />

und CED vereinbart werden. <strong>Die</strong> bilateralen und<br />

trilateralen Treffen finden in der Regel in einem<br />

Ein-Jahres-Rhythmus statt.<br />

Als offizielles EU-Organ berät der EWSA die Europäische<br />

Kommission, das Europäische Parlament<br />

und die im Rat versammelten EU-Mitgliedstaaten<br />

bei allen europäischen Gesetzgebungsvorhaben.<br />

Der EWSA mit Sitz in Brüssel wurde 1957 als sog.<br />

„Beratungsorgan“ gegründet. <strong>Die</strong> 344 Mitglieder<br />

vertreten wirtschaftliche, soziale und kulturelle Interessen,<br />

24 Mitglieder kommen aus Deutschland.<br />

Eingeteilt ist der Ausschuss in drei Gruppen: Arbeitgeber,<br />

Arbeitnehmer und die sog. „verschiedenen<br />

Interessen“, zu denen u. a. Freie Berufe, Verbraucher<br />

oder Nichtregierungsorganisationen<br />

gehören. Damit schlägt der EWSA eine Brücke<br />

zwischen den EU-Institutionen und der organisierten<br />

Zivilgesellschaft in den Mitgliedstaaten.<br />

Bilaterale und trilaterale Treffen<br />

<strong>Die</strong> BZÄK pflegte im Berichtszeitraum zahlreiche<br />

Kontakte zu befreundeten ausländischen Zahnärztekammern<br />

und Zahnärzteverbänden, die im<br />

Rahmen persönlicher Treffen vertieft wurden.<br />

<strong>Die</strong>se bilateralen und trilateralen Treffen sind informativ<br />

und ergiebig, weil sie einen intensiven<br />

Austausch über aktuelle gesundheits- und berufspolitische<br />

Entwicklungen in den jeweiligen<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Bilaterales Treffen mit dem Vorstand der Litauischen<br />

Zahnärztekammer am 05./06.04.13 in Vilnius<br />

55


Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />

Trilaterales Treffen der BZÄK, der Schweizerischen Zahnärzte-<br />

Gesellschaft und der Österreichischen Zahnärztekammer in<br />

Lindau am 11./12.01.13<br />

V.l.n.r.: Dr. Beat Wäckerle, Dr. Philippe Rusca, Dr. François Keller,<br />

Dr. Peter Engel, Dr. Hannes Westermayer sowie hinten stehend<br />

RA Florian Lemor und Dr. Wolfgang Doneus<br />

Zu einem trilateralen Treffen kamen am 07. Juli<br />

2012 Zahnärzteverbände aus Deutschland,<br />

Frankreich und Italien in Berlin zusammen. Teilnehmer<br />

waren die BZÄK als Gastgeber, die Associazione<br />

Nazionale Dentisti Italiani (ANDI), die<br />

Association Dentaire Française (ADF) und die<br />

Confédération Nationale des Syndicats Dentaires<br />

(CNSD). Eine Fortsetzung dieses Treffens fand<br />

am 05. und 06. Juli 2013 in Rom statt.<br />

Ein bilateraler Erfahrungsaustauch über die aktuellen<br />

gesundheitspolitischen Entwicklungen in<br />

Frankreich und Deutschland mit Relevanz für die<br />

Zahnärzteschaft fand am 05. und 06. Oktober<br />

2012 in Berlin zwischen der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und dem Ordre National des Chirurgiens-Dentistes<br />

(ONCD) statt.<br />

56<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Dr. François Keller,<br />

Präsident der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft, und<br />

Dr. Wolfgang Doneus, Präsident des Council of European<br />

Dentists, bei der feierlichen Eröffnung des Deutschen<br />

Zahnärztetages 2012 in Frankfurt am Main<br />

Anlässlich des Deutschen Zahnärztetages in Frankfurt<br />

am Main hieß der BZÄK-Präsident im November<br />

2012 ausländische Delegierte aus neun Nachbarländern<br />

Deutschlands willkommen.<br />

Ein weiteres trilaterales Treffen zwischen der<br />

BZÄK, der Österreichischen Zahnärztekammer<br />

und der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft<br />

erfolgte am 11. und 12. Januar 2013 in Lindau.<br />

<strong>Die</strong> Lage der Zahnärzteschaft unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Selbstverwaltung, die Reduzierung<br />

von Bürokratielasten für Zahnärzte<br />

und die Definition der Freiberuflichkeit in Europa<br />

wurden u. a. diskutiert.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Am 14. März 2013 besuchte der Vorstand der<br />

Zahnärztegesellschaft Estland den Stand der<br />

BZÄK auf der Internationalen Dental-Schau (IDS)<br />

in Köln. Dabei wurden vor allem die Positionen<br />

und Themen der internationalen Arbeit diskutiert.<br />

Auch das Projekt „Jeder Zahn zählt!“ stieß<br />

auf großes Interesse.<br />

Auf Einladung der Litauischen Zahnärztekammer<br />

reiste eine kleine Delegation der BZÄK am 05.<br />

und 06. April 2013 nach Vilnius zum Austausch<br />

über aktuelle berufs- und gesundheitspolitische<br />

Entwicklungen und Perspektiven.<br />

Internationale Gäste anlässlich der Eröffnung des Deutschen<br />

Zahnärztetages am 08.11.12 in Frankfurt am Main<br />

57<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


GOZ und Gebührenrecht<br />

Weiterentwicklung des GOZ-Kommentars der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der BZÄK<br />

Dr. K. Ulrich Rubehn,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Gebührenrecht bis 05/13<br />

Dr. Wolfgang Menke,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Gebührenrecht seit 05/13<br />

und Präsident der ZÄK Bremen<br />

RA René Krouský,<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

und Justitiar der BZÄK<br />

58<br />

Ausschuss Gebührenrecht<br />

Im Zuge der Neubesetzung der Ausschüsse der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> für die neue Legislaturperiode<br />

wurde das GOZ-Referat der BZÄK neu<br />

strukturiert. Der Senat für privates Leistungs- und<br />

Gebührenrecht der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

wurde durch Beschluss des Vorstands aufgelöst.<br />

<strong>Die</strong> ehemalige Kernarbeitsgruppe des Senats für<br />

privates Leistungs- und Gebührenrecht, bestehend<br />

aus Dr. K. Ulrich Rubehn, ZA Jost Rieckesmann,<br />

Dr. Michael Striebe, Dr. Jan Wilz, unterstützt<br />

durch den BZÄK-Justitiar RA René Krouský,<br />

bildet den neuen „Ausschuss Gebührenrecht“.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> hatte beschlossen,<br />

ausschließlich Ausschüsse einzurichten, um das<br />

begriffliche Nebeneinander von Ausschüssen,<br />

Arbeitskreisen und Senat zu homogenisieren und<br />

transparenter zu gestalten. Zugleich soll damit<br />

betont werden, dass die Ausschüsse stets ein Arbeitsgremium<br />

des Vorstands der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

sind.<br />

Hauptaufgabe des Ausschusses Gebührenrecht<br />

im Berichtszeitraum war die Pflege und Weiterentwicklung<br />

des GOZ-Kommentars der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>.<br />

<strong>Die</strong>ser hat sich als Schwergewicht<br />

der Fachexpertise durchgesetzt. Der GOZ-Kommentar<br />

ist die am meisten besuchte Seite auf der<br />

Website der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>. Da diese<br />

gebührenrechtliche Richtschnur allgemein und<br />

bundesweit auf gute Resonanz stößt, kann das mit<br />

dem GOZ-Kommentar verfolgte Ziel, ein zahnärztliches<br />

Gebühren-Referenzobjekt einzuführen, als<br />

erreicht betrachtet werden.<br />

In den GOZ-Kommentar der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

fließt der geballte zahnärztliche Fachverstand<br />

der gesamten Berufsgruppe ein. Als Werk<br />

der Zahnärzteschaft wird der Kommentar von<br />

denjenigen getragen und weiterentwickelt, die<br />

aufgrund ihrer Profession dazu berufen sind, die<br />

Gebührenordnung im Praxisalltag anzuwenden.<br />

Der Kommentar hat daher die Qualität einer<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


sachverständigen Verlautbarung.<br />

<strong>Die</strong> (Landes-)Zahnärztekammern sind weiterhin<br />

dazu aufgerufen, Anregungen, Änderungswünsche<br />

und Anmerkungen zum GOZ-Kommentar an<br />

die BZÄK weiterzugeben. Hierfür stehen zwei<br />

Wege zur Verfügung:<br />

— die Mitarbeit in den regionalen GOZ-Arbeitsgruppen,<br />

deren Ergebnisse über die jeweiligen<br />

Vorsitzenden und zugleich Mitglieder des<br />

GOZ-Ausschusses in die BZÄK gespiegelt werden<br />

und<br />

— die direkte Übermittlung an den Ausschuss<br />

Gebührenrecht, zu Händen des juristischen<br />

Beraters, Justitiar RA René Krouský.<br />

Der GOZ-Kommentar ist damit ein Gemeinschaftswerk<br />

aller (Landes-)Zahnärztekammern, unter ausdrücklicher<br />

Einbeziehung aller maßgeblichen<br />

Berufsverbände und wissenschaftlichen Fachgesellschaften.<br />

Er ist ein elektronisch geführtes Werk<br />

und wird durch regelmäßige Evaluation an die<br />

gebührenrechtlichen Erkenntnisse und an die<br />

wissenschaftliche Entwicklung in der Zahnheilkunde<br />

angepasst. Ein wesentlicher Baustein der<br />

Arbeiten sind regelmäßige Koordinierungskonferenzen<br />

der GOZ-Referenten der (Landes-)Zahnärztekammern.<br />

<strong>Die</strong> Koordinierungskonferenzen<br />

am 18. Januar 2013 sowie am <strong>21</strong>. Juni 2013 hatten<br />

sich die Aufgabe gestellt, Fragen zur Auslegung<br />

der GOZ zu beraten und einzelne GOZ-Problemfelder<br />

zu diskutieren – und lieferten damit einen<br />

bedeutenden Beitrag zum GOZ-Kommentar.<br />

<strong>Die</strong> Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

hat am 09. und 10. November 2012 festgestellt,<br />

dass eine Verfassungsbeschwerde gegen<br />

den Erlass der GOZ 2012 aus sachlichen und politischen<br />

Gründen notwendig ist. Sie beschloss,<br />

zahnärztliche Kläger bei ihren Klagebemühungen<br />

zu unterstützen. Zur Begründung wurde ausgeführt:<br />

„<strong>Die</strong> GOZ gefährdet die freie Berufsausübung und<br />

missachtet die wirtschaftliche Notwendigkeit für<br />

eine freiberufliche Praxis (keine Erhöhung der Vergütung<br />

seit 24 Jahren, bei gleichzeitigem Kaufkraftschwund<br />

über 50 Prozent.)“<br />

<strong>Die</strong> GOZ-Referenten der (Landes-)Zahnärztekammern tagten<br />

im Rahmen ihrer Koordinierungskonferenz am 18.01.13 in Berlin<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

<strong>Die</strong> vom Bundesverband der implantologisch tätigen<br />

Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI) initiierte Verfassungsbeschwerde<br />

gegen die GOZ wurde am<br />

07. November 2012 beim Bundesverfassungsgericht<br />

in Karlsruhe eingereicht. <strong>Die</strong> 2. Kammer des<br />

1. Senats des Bundesverfassungsgerichts teilte mit<br />

Beschluss vom 17. April 2013 mit, dass die Verfassungsbeschwerde<br />

gegen die Nichtanhebung des<br />

Punktwerts in der neuen GOZ nicht zur Entscheidung<br />

angenommen wurde. Eine Begründung<br />

wurde nicht genannt.<br />

Das ist bedauerlich, jedoch nicht die letzte Maßnahme<br />

der Zahnärzteschaft für eine leistungsgerechte<br />

Vergütung. Der BDIZ kündigte an, den juristischen<br />

Weg über die Verwaltungsgerichte zu<br />

59


GOZ und Gebührenrecht<br />

60<br />

beschreiten. Letztendlich wird das Bundesverfassungsgericht<br />

konstatieren müssen, dass die Gebührenordnung<br />

für Zahnärzte im Jahr 2012 zwar<br />

novelliert wurde, aber die betriebswirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten der zahnärztlichen Praxen außer<br />

Acht lässt.<br />

<strong>Die</strong> Bundesversammlung hat mit Beschluss der außerordentlichen<br />

Bundesversammlung vom 30.<br />

Juni 2012 dem BZÄK-Vorstand den Auftrag erteilt,<br />

gegen die Anlage 2 der GOZ vorzugehen. <strong>Die</strong><br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> hat in einem Rechtsgutachten<br />

die Argumente gegen das Rechnungsformular<br />

zusammentragen lassen und der ordentlichen<br />

Bundesversammlung 2012 vorgelegt. Im<br />

Ergebnis des Gutachtens kommt Prof. Dr. Gregor<br />

Thüsing zu der Feststellung, dass die Anlage 2<br />

rechtswidrig sei. Da sie ausschließlich Drittinteressen<br />

diene, sei sie mit dem Zahnheilkundegesetz<br />

nicht vereinbar. <strong>Die</strong> LZK Baden-Württemberg hat<br />

Klage beim Verwaltungsgericht Berlin gegen die<br />

Anlage 2 der GOZ eingereicht. BZÄK und LZK Baden-Württemberg<br />

haben sich darauf verständigt,<br />

beide Initiativen zu bündeln.<br />

<strong>Die</strong> Bundesregierung wurde vom Gericht im Mai<br />

2013 zur Stellungnahme aufgefordert, eine inhaltliche<br />

Antwort lag bis zum Ende des Berichtzeitraums<br />

noch nicht vor.<br />

Vertreter der LZK Baden-Württemberg und der<br />

BZÄK haben vereinbart, die damit einhergehenden<br />

Probleme, wie der versuchte Verweis an das<br />

Verwaltungsgericht Bonn, gemeinsam anzugehen<br />

und Bevollmächtigte zu benennen.<br />

Zusätzlich zum GOZ-Kommentar und der juristischen<br />

Aufarbeitung der Gebührenordnung<br />

suchte die BZÄK geeignete Maßnahmen, um das<br />

Verhältnis zwischen Zahnarzt und Patient sowie<br />

zwischen Versicherungsnehmer<br />

§<br />

und Versicherung/Beihilfe<br />

zu entlasten. Hierüber wurde mit<br />

dem Verband der Privaten Krankenversicherung<br />

(PKV-Verband) und der Beihilfe von Bund und<br />

Ländern diskutiert, als Lösungsansatz die Wiederbelebung<br />

des „Zentralen Konsultationsausschusses<br />

für Gebührenordnungsfragen bei der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>“<br />

erörtert. <strong>Die</strong>ser von der BZÄK<br />

1998 errichtete Ausschuss hatte bis 2002 sachverständige<br />

Stellungnahmen zu grundsätzlichen Auslegungsfragen<br />

der GOZ gegenüber den (Landes-<br />

)Zahnärztekammern und den Mitgliedern des<br />

Ausschusses (BZÄK, PKV-Verband, Beihilfe und<br />

BMG) abgegeben.<br />

Am 30. April 2013 haben die BZÄK, der PKV-Verband<br />

und die Beihilfestellen von Bund und Ländern<br />

die Einrichtung eines „Beratungsforums für<br />

Gebührenordnungsfragen“ vereinbart. Das neue<br />

Gremium hat die Aufgabe übernommen, grundsätzliche<br />

Auslegungsfragen der GOZ, Fragen der<br />

privatzahnärztlichen Qualitätssicherung sowie Fragen<br />

des Inhalts und der Abgrenzung privatzahnärztlicher<br />

Leistungen zu diskutieren und möglichst<br />

einvernehmlich zu beantworten. Das Beratungsforum<br />

ist gelebte Verantwortung der beteiligten<br />

Organisationen, die auf diesem Wege gewährleisten,<br />

dass Auslegungsprobleme der GOZ nicht auf<br />

dem Rücken der Patienten ausgetragen werden.<br />

Darüber hinaus ist die Einrichtung ein deutliches<br />

Signal in Richtung Politik, dass die Beteiligten ihrer<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Koordinierungskonferenz der GOZ-Referenten der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

am <strong>21</strong>.06.13 in Berlin<br />

Im Podium v.l.n.r.: Dr. K. Ulrich Rubehn, ZÄK Schleswig-Holstein,<br />

Dr. Wolfgang Menke, Präsident der ZÄK Bremen, BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel<br />

und der Stellv. Hauptgeschäftsführer und Justitiar der BZÄK, RA René Krouský<br />

Verantwortung gerecht werden und damit die Installation<br />

eines aufwändigen GOZ-Bewertungsinstituts<br />

nicht notwendig ist.<br />

Unabhängig davon entwickelt der GOZ-Ausschuss<br />

zu gebührenrechtlichen Fragestellungen<br />

außerhalb des GOZ-Kommentars einen Katalog<br />

von „Stellungnahmen der BZÄK zur GOZ“.<br />

Der GOZ-Kommentar der BZÄK war schließlich<br />

auch Grundlage der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />

für die Druckschrift zu Schnittstellen<br />

von GOZ und GKV. Der Ausschuss Gebührenrecht<br />

wurde gebeten, diese Arbeiten mit<br />

GOZ-Sachverstand zu begleiten und die Berechnung<br />

privatzahnärztlicher Leistungen bei einer Behandlung<br />

von GKV-Versicherten auf Übereinstimmung<br />

mit den Vorschriften der novellierten GOZ<br />

zu überprüfen.<br />

<strong>Die</strong> in dieser Publikation enthaltene Kommentierung<br />

der GOZ-Nummern wurde abgestimmt, der<br />

Ausschuss konnte inhaltlich die Übereinstimmung<br />

mit den im GOZ-Kommentar der BZÄK vertretenen<br />

Auffassungen konstatieren.<br />

Vereinbarten das „Beratungsforum für Gebührenordnungsfragen“<br />

V.l.n.r.: Dr. K. Ulrich Rubehn, BZÄK, Ditmar Lümmen, BMG/Beihilfe,<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Dr. Volker Leienbach,<br />

Verbandsdirektor des PKV-Verbands, Jürgen Miebach, PKV-Verband,<br />

und ZA Jost Rieckesmann, BZÄK, am 30.04.13 in Berlin<br />

Nicht zuletzt liegt vor dem GOZ-Ausschuss in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung GOZ-Analyse<br />

und Statistik die Aufgabe, die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

strategisch auf die seitens des Verordnungsgebers<br />

in § 12 GOZ geforderte Evaluation<br />

der Auswirkungen der Novellierung 2012 vorzubereiten<br />

und entsprechende Modelle zur Beratung<br />

und Entscheidung vorzulegen.<br />

61<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


GOZ und Gebührenrecht<br />

Steigende Bedeutung der GOZ-Analyse nach der Novellierung<br />

der Gebührenordnung<br />

Dr. Hans Joachim Lellig,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

GOZ-Analyse und Vizepräsident<br />

der Ärztekammer des Saarlandes/<br />

Vorsitzender der Abt. Zahnärzte<br />

RA René Krouský,<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

und Justitiar der BZÄK<br />

Dipl.-Soz. Wiss. Andreas Kunzler,<br />

Rechtsabteilung der BZÄK,<br />

Bereich Statistik<br />

Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) Kathrin Fuchs,<br />

Rechtsabteilung der BZÄK,<br />

Bereich Statistik<br />

62<br />

GOZ-Analyse<br />

Das Projekt „GOZ-Analyse“, eine Dauerbeobachtung<br />

zum privatzahnärztlichen Liquidationsverhalten,<br />

wurde als Gemeinschaftsvorhaben<br />

von BZÄK, KZBV und IDZ mit einem Aufruf im Mai<br />

1997 ins Leben gerufen. Vor dem Hintergrund<br />

der novellierten GOZ und deren seitens der Politik<br />

geplanten Evaluierung 2015 kommt der GOZ-<br />

Analyse eine steigende Bedeutung zu.<br />

Inhaltlich erlaubt die GOZ-Analyse neben der<br />

Auswertung der wesentlichen Rechnungsdaten<br />

– GOZ-/GOÄ-Positionen, Analogkennzeichnung,<br />

Häufigkeit, Multiplikator, Material- und Laborkosten<br />

(getrennt nach Praxislabor und gewerblichem<br />

Labor) sowie der Kennzeichnung als<br />

Mehrkostenvereinbarung – auch Auswertungen<br />

anhand des Versichertenstatus.<br />

Verbesserung der Datengrundlage<br />

<strong>Die</strong> GOZ-Analyse stellt mit rund 500 regelmäßig<br />

teilnehmenden Zahnarztpraxen seit vielen Jahren<br />

eine umfangreiche und für wichtige Aspekte<br />

auch die einzige öffentlich zugängliche Datenquelle<br />

dar. Allerdings war in der Vergangenheit<br />

festzustellen, dass das Potential der GOZ-Analyse,<br />

die ohne Filterung die Privatrechungen der<br />

teilnehmenden Praxen erfasst, bislang nicht voll<br />

ausgeschöpft wurde. Zwei Gründe sind hierfür<br />

wesentlich:<br />

— Das bisher angewandte Teilnehmergewinnungsverfahren<br />

(Aufruf) bei Veranstaltungen<br />

bzw. in zahnärztlichen Publikationen erlaubte<br />

keine Angabe zur Wahrscheinlichkeit, mit der<br />

ein Teilnehmer geworben wird, und letztlich<br />

keine statistische Untermauerung der Auswertungsergebnisse.<br />

— <strong>Die</strong> bisherige Teilnehmerzahl war zu gering,<br />

um regionale, praxis- oder fachzahnarztbezogene<br />

Auswertungen zuzulassen.<br />

Der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> sprach<br />

sich daher für die Gewinnung neuer Teilnehmer<br />

auf Basis einer Zufallsstichprobe aus. Der Stichprobenumfang<br />

soll bundesweit bei mindestens 5 Prozent<br />

der Zahnarztpraxen liegen und regionale Auswertungen<br />

mindestens auf Ebene der einzelnen<br />

(Landes-)Zahnärztekammern zulassen.<br />

Bereits Mitte 2012 wurde in Hessen, dem Saarland<br />

und Brandenburg ein Verfahren zur Neugewinnung<br />

von Teilnehmern erprobt, das neben der gezielten<br />

schriftlichen Ansprache eines bestimmten<br />

Anteils niedergelassener Zahnärzte eine telefonische<br />

Kontaktaufnahme vorsieht. <strong>Die</strong>ses Verfahren<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


wurde ab Ende 2012 in enger Abstimmung mit<br />

den jeweiligen (Landes-)Zahnärztekammern auf<br />

weitere Regionen ausgeweitet. In den im Berichtszeitraum<br />

teilnehmenden Kammerbereichen konnten<br />

durchweg erfreuliche Rücklaufquoten zwischen<br />

35 und 45 Prozent erzielt werden. Auf das<br />

gesamte Bundesgebiet bezogen werden bis Ende<br />

2013 über 13.000 Zahnarztpraxen kontaktiert und<br />

um Teilnahme gebeten.<br />

Es wird erwartet, dass die GOZ-Analyse zukünftig<br />

für das private Abrechnungsgeschehen den<br />

hochwertigsten Datenbestand auf dem Markt<br />

darstellen wird.<br />

Neue Software<br />

In Zusammenhang mit der Verbesserung der Datenbasis<br />

wurden neue Softwarehersteller für die<br />

Unterstützung der GOZ-Analyse gewonnen. Seitens<br />

der BZÄK wurde versucht, insbesondere für<br />

Kieferorthopäden, die teils spezialisierte Software<br />

nutzen und daher in der GOZ-Analyse bislang unterrepräsentiert<br />

sind, eine bessere Softwareabdeckung<br />

zu erreichen. <strong>Die</strong>s war erfolgreich.<br />

<strong>Die</strong> GOZ-Analyse ist nun auch mit folgenden Programmen<br />

möglich:<br />

— Evident<br />

— Kfo-win<br />

— PRAXIDENT KFO<br />

— stoma-win<br />

— DENT-Magic.<br />

Panelpflege<br />

Bei einer auf viele Jahre angelegten Dauerbeobachtung<br />

wie der GOZ-Analyse kommt der Panelpflege<br />

herausragende Bedeutung zu. <strong>Die</strong>s besonders<br />

bei einer erheblichen Auffrischung des<br />

Panels, da gerade Neuteilnehmer von Problemen<br />

abgeschreckt werden könnten. Das System der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Panelpflege wurde deshalb weiter systematisiert.<br />

So ist eine telefonische Erreichbarkeit für alle Fragen<br />

rund um die GOZ-Analyse nun täglich sichergestellt,<br />

dies schließt auch technische Unterstützung<br />

bei der Datensatzerstellung ein. Alle<br />

Softwareprogramme wurden bei der BZÄK installiert,<br />

so dass konkrete Hilfestellung gegeben werden<br />

kann. Der Internetauftritt der GOZ-Analyse<br />

auf www.bzaek.de wurde überarbeitet und beinhaltet<br />

nun FAQs und Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />

zur Datensatzerstellung. <strong>Die</strong>se Informationen wurden<br />

auch als Broschüren gedruckt und allen<br />

neuen Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Darüber<br />

hinaus wird bei den an die Teilnehmer versandten<br />

Quartalserinnerungen die jeweils gewählte<br />

Art der Datenübermittlung berücksichtigt,<br />

bspw. einer Praxis, die ihre Daten per USB-Stick<br />

übermittelt, gemeinsam mit der Quartalserinnerung<br />

ein Stick übersandt.<br />

Evaluation der GOZ<br />

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)<br />

plant 2014 mit der vorgesehenen Evaluation der<br />

seit 01. Januar 2012 gültigen GOZ zu beginnen. <strong>Die</strong><br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> bereitet diese Evaluation<br />

vor. Sie hat hierfür ein Modell zur Evaluation<br />

vorgelegt und ersucht eine Abstimmung über das<br />

prinzipielle Vorgehen auch mit PKV und Beihilfe.<br />

Aus Sicht der BZÄK besteht eine wesentliche Problemstellung<br />

darin, dass den seitens der Kostenerstatter<br />

ermittelten Ausgabensteigerungen eine<br />

Vielzahl verschiedener Effekte zu Grunde liegen,<br />

die nicht bzw. nur teilweise auf die Novellierung<br />

der Gebührenordnung zurückgeführt werden können.<br />

Vertiefende Auswertungen der GOZ-Analyse<br />

können zu einer realitätsnäheren Einschätzung des<br />

durch die Novellierung tatsächlich verursachten<br />

Honoraranstiegs führen.<br />

63


GOZ und Gebührenrecht<br />

14. Standard-Jahresauswertung mit fast 134.000<br />

Rechnungen<br />

Mit der Auswertung für das Jahr 2011 wurde die 14.<br />

(erweiterte) Standard-Jahresauswertung der GOZ-<br />

Analyse erstellt. Insgesamt konnten knapp 134.000<br />

Privatrechnungen zur Auswertung herangezogen<br />

werden. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine<br />

deutliche Zunahme um über 20 Prozent dar – damit<br />

wurde der höchste Wert seit 2006 erreicht.<br />

Mit der Umstellung auf eine Zufallsstichprobe im<br />

Jahr 2014 wird die Bedeutung der GOZ-Analyse<br />

sowohl wegen des Umfangs als auch des methodischen<br />

Designs erheblich zunehmen. <strong>Die</strong>s<br />

gilt nach Einschätzung der BZÄK selbst dann,<br />

wenn von Seiten der Kostenerstatter erheblich<br />

mehr eingereichte Rechnungen für Auswertungszwecke<br />

aufbereitet werden.<br />

Der durchschnittliche Rechnungsbetrag lag 2011<br />

bei 3<strong>21</strong>€, wobei 69 Prozent auf das Honorar entfielen.<br />

Der durchschnittliche honorargewichtete<br />

Steigerungssatz lag bei 2,42 für persönliche und<br />

bei 1,97 für medizinisch-technische Leistungen.<br />

<strong>Die</strong> erweiterte Standardauswertung wurde im<br />

Statistischen Jahrbuch 2011|2012 der BZÄK veröffentlicht.<br />

Aktuelle Daten zur GOZ-Analyse<br />

2012, dem ersten Jahr der neuen GOZ, werden<br />

erstmalig im Statistischen Jahrbuch 2012|2013<br />

veröffentlicht.<br />

Kaum alternative Datenquellen<br />

Der PKV-Verband erstellt auf Basis bei Versicherungen<br />

eingereichter Rechnungen einen 10.000<br />

Rechnungen umfassenden Datensatz zum privatzahnärztlichen<br />

Liquidationsverhalten. Seit<br />

2007 (PKV-Stichprobe 2005) werden hierzu leider<br />

keine Informationen mehr an BZÄK, KZBV und IDZ<br />

weitergegeben. <strong>Die</strong> Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft<br />

eG (ZA) veröffentlichte im<br />

Rahmen der Diskussion um die Auswirkungen der<br />

neuen GOZ eine eigene Frequenzstatistik mit einem<br />

Umfang von 300.000 Rechnungen. Zwischen<br />

dem Datenbestand der ZA und der Stichprobe<br />

der GOZ-Analyse zeigen sich allerdings<br />

erhebliche Unterschiede. Inwieweit die ZA regelmäßig<br />

über die Struktur ihrer Rechnungsdaten informieren<br />

wird, bleibt derzeit offen.<br />

64<br />

<strong>Die</strong> GOZ-Analyse ist somit weiterhin die einzig öffentlich<br />

zugängliche, regelmäßig erscheinende<br />

Informationsquelle zum privatzahnärztlichen Abrechnungsgeschehen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Statistik<br />

Mitgliederstatistik und GOZ-Analyse<br />

Dr. Hans Joachim Lellig,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Statistik und Vizepräsident der<br />

Ärztekammer des Saarlandes/<br />

Vorsitzender der Abt. Zahnärzte<br />

Dipl.-Soz. Wiss. Andreas Kunzler,<br />

Rechtsabteilung der BZÄK,<br />

Bereich Statistik<br />

Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) Kathrin Fuchs,<br />

Rechtsabteilung der BZÄK,<br />

Bereich Statistik<br />

Ausschuss Statistik<br />

Der Ausschuss Statistik versteht sich als politische<br />

Schnittstelle zwischen dem Bereich Statistik der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und dem Vorstand. Ziel ist<br />

eine Verstärkung der statistischen Grundlagenschaffung<br />

für die Arbeit der BZÄK.<br />

Der Aufbau einheitlicher Zahlenwerke geht in<br />

vielen Fällen mit direktem Arbeits- und Kostenaufwand<br />

in den (Landes-)Zahnärztekammern<br />

einher. Wichtig ist dabei, dass einerseits der Nutzen<br />

einer einheitlichen Datenerfassung auch für<br />

die (Landes-)Zahnärztekammern ersichtlich wird<br />

und andererseits die organisatorischen und ggf.<br />

rechtlichen Restriktionen der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

frühzeitig bekannt sind. Vor diesem<br />

Hintergrund wirken im Ausschuss Statistik neben<br />

dem Vorsitzenden Dr. Hans Joachim Lellig mit Dr.<br />

Klaus Bartling und Herrn Assessor jur. Frank Hanneken,<br />

die beide für die aktuelle Legislaturperiode<br />

bestätigt wurden, sowohl die politische als<br />

auch die administrative Spitze einer (Landes-)<br />

Zahnärztekammer mit.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> verfolgt das Ziel,<br />

ihre beiden wichtigsten Erhebungen, die GOZ-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Analyse und die Mitgliederstatistik der (Landes-)<br />

Zahnärztekammern, konzeptionell weiterzuentwickeln.<br />

Gerade die Veränderungen bei der<br />

GOZ-Analyse standen im Ausschuss Statistik im<br />

Berichtszeitraum im Mittelpunkt.<br />

Mit der Umstellung und erheblichen Erweiterung<br />

des Teilnehmerkreises auf zufällig ausgewählte<br />

Praxen, die mindestens 5 Prozent aller Praxen eines<br />

Kammerbereichs abbilden, Repräsentativität<br />

für sich plausibel geltend machen können<br />

und Auswertungen auch auf Ebene der einzelnen<br />

(Landes-)Zahnärztekammern erlauben, wird<br />

die GOZ-Analyse an Bedeutung gewinnen. Dabei<br />

hat sich der Ausschuss stets für eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den Ländern ausgesprochen.<br />

<strong>Die</strong> guten Rücklaufquoten unterstreichen die<br />

Vorteile dieses eng abgestimmten Vorgehens.<br />

<strong>Die</strong> Umstellung der Mitgliederstatistik der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

auf anonymisierte Individualdaten<br />

sowohl der Zahnärzte als auch der<br />

Praxen ist leider noch nicht vollständig abgeschlossen.<br />

Insbesondere die Zuordnung der Mitglieder<br />

zu einer oder mehreren Zahnarztpraxen<br />

stellt sich als technisches Problem heraus.<br />

65


Statistik<br />

Hinsichtlich beider Datensammlungen forderte<br />

der Ausschuss Statistik sämtliche Kammern ausdrücklich<br />

zur Kooperation auf. Auch wenn es<br />

nicht für jede Auswertung zwingend erforderlich<br />

ist, das gesamte Bundesgebiet abzudecken,<br />

sind die Möglichkeiten der politischen Kommunikation<br />

erheblich eingeschränkt, wenn Daten<br />

nicht aus allen Kammerbereichen vorliegen.<br />

Statistisches Jahrbuch<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> veröffentlichte<br />

erstmals 2008 ein Statistisches Jahrbuch mit dem<br />

zentralen Anliegen, einen kompakten Einblick in<br />

die Verhältnisse des Berufsstands zu geben – insbesondere<br />

durch das strukturierte Zusammentragen<br />

bisher verstreut vorliegender Informationen.<br />

Im darauffolgenden Jahr wurde das Statistische<br />

Jahrbuch konzeptionell vollständig überarbeitet<br />

und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Im aktuellen Berichtszeitraum wurden alle<br />

Kapitel aktualisiert und teilweise um zusätzliche<br />

Informationen ergänzt. So konnten bspw. international<br />

vergleichende Daten zum Gesundheitsverhalten<br />

bereitgestellt werden, die Ausführungen<br />

zur Mitgliederstatistik wurden verfeinert und<br />

neue Informationen zu Krebserkrankungen der<br />

Mundhöhle und des Rachens aufgenommen.<br />

Darüber hinaus wurde das Kapitel zum zahnärztlichen<br />

Abrechnungsgeschehen überarbeitet,<br />

nicht zuletzt in Vorbereitung auf die ersten Auswertungen<br />

zur GOZ 2012 und die erheblich bessere<br />

Datenlage der GOZ-Analyse ab 2014.<br />

<strong>Die</strong> kontinuierlichen Erhebungen der (Landes-)<br />

Zahnärztekammern, der BZÄK sowie die Sonderauswertungen<br />

der Prognos AG und des Statistischen<br />

Bundesamts finden sich exklusiv im Statistischen<br />

Jahrbuch.<br />

Um die unterschiedlichen Aspekte der zahnmedizinischen<br />

Versorgung bzw. der Mundgesundheit<br />

darstellen und unter krankheitsbezogenen,<br />

sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten<br />

beleuchten zu können, wurden neben etlichen<br />

Erhebungen und Analysen des IDZ und ausgewählten<br />

Statistiken der KZBV weitere nationale<br />

und internationale Datenquellen aufbereitet. Zu<br />

nennen sind insbesondere diverse Publikationen<br />

von OECD und WHO, Rechenwerke und Fachserien<br />

des Statistischen Bundesamts sowie Statistiken<br />

der Bundesagentur für Arbeit und verschiedener<br />

nationaler Ministerien.<br />

66<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Das Jahrbuch ist nicht auf die tabellarische und<br />

grafische Wiedergabe von Zahlen beschränkt,<br />

sondern führt in jedem der neun inhaltlichen Kapitel<br />

anhand eines Kurzberichts in die wichtigsten<br />

Entwicklungen der vergangenen Jahre ein.<br />

<strong>Die</strong> Kapitel im Einzelnen:<br />

— Gesundheitssysteme im internationalen Vergleich<br />

— Zahnärztliche Ausbildung<br />

— Mitglieder der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

— Praxisführung<br />

— Berufsausbildung<br />

— Leistungsausgaben und privatzahnärztliches<br />

Abrechungsgeschehen<br />

— Epidemiologische Kennzahlen zur Mundgesundheit<br />

— Gesundheitsverhalten<br />

— Dentalindustrie und zahntechnisches Handwerk<br />

Das 200 Seiten umfassende Statistische Jahrbuch<br />

2011/2012 wurde in einer Auflage von 1.200 Stück<br />

gedruckt. Rund 500 Exemplare wurden Vertretern<br />

der Zahnärzteschaft sowie der Wissenschaft, Politik<br />

und der Medien zur Verfügung gestellt. <strong>Die</strong> restlichen<br />

rund 700 Exemplare wurden zum Preis von<br />

10 Euro verkauft.<br />

67<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Prävention<br />

Prävention und Gesundheitsförderung in der Zahnmedizin<br />

BZÄK widmet sich intensiv der Präventionsarbeit<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Präventive Zahnheilkunde<br />

und Vizepräsident der BZÄK<br />

Dr. Andreas Wagner,<br />

Vorstandsreferent für die<br />

zahnärztliche Betreuung von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

und Präsident der LZK Thüringen<br />

Dr. Michael Rumpf,<br />

Vorstandsreferent für Alterszahnheilkunde<br />

und Präsident<br />

der LZK Rheinland-Pfalz<br />

Dr. Sebastian Ziller,<br />

Leiter Abteilung Prävention<br />

und Gesundheitsförderung<br />

der BZÄK<br />

68<br />

Ausschuss Präventive Zahnheilkunde<br />

Im Bereich Prävention und Mundgesundheitsförderung<br />

waren BZÄK und (Landes-)Zahnärztekammern<br />

im Berichtszeitraum erneut sehr aktiv.<br />

Oralprophylaktische Maßnahmen für alle Altersgruppen,<br />

insbesondere in den Bereichen der<br />

Kinder-, Alters- sowie Behindertenzahnheilkunde<br />

waren inhaltliche Schwerpunkte. <strong>Die</strong> interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit vielen Multiplikatoren,<br />

wie Lehrern, Erziehern, Kinderärzten, Kieferorthopäden,<br />

Ärzten, Frauenärzten und Hebammen<br />

sowie mit Kommunen, Alten- und Pflegeheimen,<br />

Krankenkassen, ist die Grundlage der erfolgreichen<br />

Kooperationen. <strong>Die</strong> Referate der (Landes-)<br />

Zahnärztekammern und die BZÄK bieten allen interessierten<br />

Kollegen zudem Unterstützungsangebote<br />

für ihre tägliche Arbeit. Der Ausschuss Präventive<br />

Zahnheilkunde der BZÄK beschäftigt sich<br />

mit fachlich-wissenschaftlichen und präventionspolitischen<br />

Themen sowie deren versorgungspolitischen<br />

Konsequenzen. Er berät den Vorstand in<br />

diesen Fragen. Darüber hinaus konzipiert und koordiniert<br />

er die Präventionsaktivitäten der BZÄK.<br />

Im Ausschuss Präventive Zahnheilkunde arbeiten<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK-Vizepräsident<br />

und Ausschussvorsitzender, sowie Dr. Michael<br />

Brandt, Präsident der ZÄK Schleswig-Holstein,<br />

Dr. Herbert Michel, Bayerische LZK, Dr. Kai Franz<br />

Schmidt, Bundeswehr, Dr. Andreas Wagner, Präsident<br />

der LZK Thüringen, und Dr. Michael Rumpf,<br />

Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, sowie Prof. Dr.<br />

Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke und<br />

Assessor jur. Henning Neukötter, Hauptgeschäftsführer<br />

der LZK Thüringen. Ständige Gäste des<br />

Ausschusses sind Gabriele Prchala, zm, Dr. Wolfgang<br />

Micheelis (neu PD Dr. Rainer Jordan), IDZ,<br />

und ZA Ralf Wagner, Vorsitzender der KZV Nordrhein<br />

für die KZBV. <strong>Die</strong> Zuständigkeit seitens der<br />

Verbandsgeschäftsstelle liegt in den Händen<br />

des Abteilungsleiters Dr. Sebastian Ziller.<br />

Der Ausschuss Präventive Zahnheilkunde tagte<br />

am <strong>21</strong>. September 2012 in Köln und am 14. Juni<br />

2013 in Düsseldorf.<br />

Gemäß der präventionspolitischen Schwerpunkte<br />

im präventiven sowie im gerostomatologischen<br />

und behindertenzahnheilkundlichen Bereich hat<br />

die BZÄK, mit Unterstützung des Ausschusses Präventive<br />

Zahnheilkunde sowie der Ausschüsse<br />

Alterszahnheilkunde und Zahnärztliche Betreuung<br />

von Menschen mit Behinderungen, im Berichtszeitraum<br />

eine Vielzahl von Aktivitäten entfaltet,<br />

um das Konzept „Prophylaxe ein Leben lang“ weiter<br />

umzusetzen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Koordinierungskonferenz<br />

<strong>Die</strong> Referenten für Alters- und Behindertenzahnheilkunde<br />

sowie für Präventive Zahnheilkunde<br />

der Länderkammern nutzen einen jährlichen Erfahrungsaustausch.<br />

<strong>Die</strong> gemeinsame Koordinierungskonferenz<br />

2013 wird in zeitlichem Zusammenhang<br />

mit dem Bayerischen Zahnärztetag,<br />

„Biss im Alter – die Zahnbehandlung des gealterten<br />

Patienten“, sowie der Mitgliederversammlung<br />

der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin<br />

(DGAZ) am 25. Oktober 2013 in<br />

München stattfinden. Auf Grund der präventionspolitischen<br />

Bedeutung des Themas „Frühkindliche<br />

Karies“ wird u. a. Dr. Nele Kettler in einem<br />

Überblicksreferat die Befragungsstudie<br />

„Probleme und Einschätzungen niedergelassener<br />

Zahnärzte bei der Behandlung jüngerer Kinder“<br />

des IDZ vorstellen.<br />

Deutscher Kongress für Versorgungsforschung<br />

Im Podium v.l.n.r.: Prof. Gerd Glaeske, DNVF, Prof. Dr. Michael Walther, DGZMK,<br />

Dr. Marlies Volkmer, (SPD), MdB, Dr. Jürgen Fedderwitz, KZBV, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar<br />

Oesterreich, BZÄK, Dr. Krämer, DAK, und Prof. Dr. Dr. Wilhelm Kirch, DVGPH, am<br />

29.09.12 im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden<br />

Mundgesundheitsziele<br />

Vorstellung auf dem Deutschen Kongress für Versorgungsforschung<br />

Vom 27. bis 29. September 2012 fand der erstmals<br />

von Zahnmedizinern organisierte 11. Deutsche<br />

Kongress für Versorgungsforschung und 4. Nationale<br />

Präventionskongress im Deutschen Hygiene-<br />

Museum Dresden statt. Er wurde federführend<br />

von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde (DGZMK) gemeinsam mit<br />

dem Deutschen Verband für Gesundheitswissenschaften<br />

und Public Health (DVGPH) und dem<br />

Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung<br />

(DNVF) veranstaltet. Das IDZ war mit Workshops<br />

auf dem Kongress vertreten.<br />

Kongressthema war "Prävention und Versorgung<br />

2012 für die Gesundheit 2030“. Insgesamt tauschten<br />

sich die Teilnehmer in 41 Workshops sowie in<br />

Plenarsitzungen und Posterpräsentationen aus.<br />

Mit der Programmgestaltung wurde die Zahnmedizin<br />

an die medizinische Versorgungsforschung<br />

angebunden und die Integration der Zahnmedizin<br />

in die Medizin konsequent weiter umgesetzt.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

An der Abschlussdiskussion nahmen der BZÄK-<br />

Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und<br />

der KZBV-Vorsitzende Dr. Jürgen Fedderwitz teil.<br />

Prof. Oesterreich stellte zudem in einem Hauptreferat<br />

die von der BZÄK verabschiedeten Mundgesundheitsziele<br />

für Deutschland vor.<br />

BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

argumentierte aus Sicht der BZÄK<br />

69


Prävention<br />

70<br />

Präventionsgesetz<br />

Der dritte Anlauf<br />

2005 beschloss der Bundestag ein Präventionsgesetz,<br />

das der Bundesrat ablehnte. Nach dem<br />

Verweis in den Vermittlungsausschuss wurde es<br />

stillgelegt, auch die Große Koalition einigte sich<br />

2006/2007 nicht, die Bundesländer stritten über<br />

die Finanzierung.<br />

Am 14. Dezember 2012 verständigten sich die<br />

Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDP erneut<br />

auf Eckpunkte für eine Präventionsstrategie,<br />

die mit einem „Gesetz zur Stärkung der<br />

Gesundheitsförderung und der Prävention im<br />

Gesundheitswesen“ umgesetzt werden sollen.<br />

Im Januar 2013 legte das BMG einen Referentenentwurf<br />

zu einem Gesundheitsförderungsund<br />

Präventionsstärkungsgesetz vor. Das Gesetz<br />

ist als Artikelgesetz geplant, welches im Wesentlichen<br />

die Leistungen zur Prävention und zur<br />

Früherkennung von Krankheiten im SGB V betrifft<br />

(hier die §§ 20, 25, 26).<br />

BZÄK und KZBV haben sich in Stellungnahmen zum<br />

Gesetzentwurf in die Diskussion eingebracht und als<br />

Sachverständige an der öffentlichen Anhörung des<br />

Ausschusses für Gesundheit des Deutschen Bundestages<br />

am 15. Mai 2013 in Berlin teilgenommen. Zwei<br />

Schwerpunkte sollten aus zahnärztlicher Sicht berücksichtigt<br />

werden: An Lebensanfang und Lebensende<br />

muss die zahnmedizinische Versorgung verbessert<br />

werden, um gleiche Teilhabechancen Aller<br />

an der guten zahnmedizinischen Versorgung zu gewährleisten.<br />

Daher sollten zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen<br />

auch für Kinder von null bis<br />

drei Jahren durchgeführt werden, um die Häufigkeit<br />

der frühkindlichen Karies zu reduzieren. Am Lebensende<br />

bildet der GKV-Leistungskatalog den Bedarf<br />

von Pflegebedürftigen bislang nur unzureichend<br />

ab. Das Präventionsgesetz bietet die Möglichkeit,<br />

das AuB-Konzept von BZÄK und KZBV umzusetzen<br />

und die Versorgungslücke zu schließen, indem mit<br />

einem § 22a SGB V Versicherte, die aufgrund ihrer<br />

Pflegebedürftigkeit oder dauerhaften Behinderung<br />

Mundhygiene nicht angemessen umsetzen können,<br />

einen Anspruch auf bedarfsadäquate Leistungen<br />

zur Verhütung von Zahnerkrankungen erhalten.<br />

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege<br />

(DAJ)<br />

Neugestaltung der epidemiologischen Begleituntersuchungen<br />

zur Gruppenprophylaxe diskutiert<br />

<strong>Die</strong> DAJ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich als<br />

bundesweit tätige Institution die Erhaltung und Förderung<br />

der Zahn- und Mundgesundheit zum Ziel<br />

gesetzt hat. Zahnmedizinische Prophylaxe soll die<br />

Mundgesundheit vor allem von Kindern und Jugendlichen<br />

verbessern. <strong>Die</strong> Arbeit der DAJ basiert<br />

auf § <strong>21</strong> SGB V. Der DAJ gehören derzeit 40 Mitgliedsorganisationen<br />

an. <strong>Die</strong> Landesarbeitsgemeinschaften<br />

für Jugendzahnpflege (LAGen) sind Mitglieder<br />

in der DAJ. Der Vorstand besteht aus zehn<br />

Vertretern der ordentlichen Mitglieder. Der alternierende<br />

Vorsitz wird durch den Vizepräsidenten der<br />

BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, wahrgenommen.<br />

Am 10. April 2013 fand in der BZÄK, Berlin, die<br />

Informations- und Planungstagung zu den zukünftigen<br />

epidemiologischen Begleituntersuchungen zur<br />

Gruppenprophylaxe der DAJ statt. Dabei wurden<br />

Überlegungen und Positionen des DAJ-Vorstands<br />

zur Gestaltung der künftigen epidemiologischen<br />

Begleituntersuchungen vorgestellt und planungsrelevante<br />

Eckpunkte diskutiert.<br />

<strong>Die</strong> DAJ-Mitgliederversammlung 2013 fand am 26.<br />

Juni 2013 in Hannover statt.<br />

AG Zahnmedizinische Prävention der frühkindlichen<br />

Karies (ECC)<br />

Seit Herbst 2012 arbeiten BZÄK, KZBV, die Deutsche<br />

Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK) und der<br />

Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) gemeinsam<br />

und fachübergreifend mit dem Deutschen<br />

Hebammenverband (DHV) an einem gesundheitspolitischen<br />

Konzept zur zahnmedizinischen<br />

Prävention der frühkindlichen Karies, um gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen für einen Zahnarztbesuch ab<br />

dem ersten Lebensjahr zu schaffen. <strong>Die</strong> Arbeitsgruppenmitglieder<br />

trafen sich mehrfach im Berichtszeitraum.<br />

Ziel ist es, ein optimales Gesundheitsverhalten<br />

und die bestmöglichen Voraussetzungen für eine<br />

dauerhafte Zahn- und Mundgesundheit des kleinen<br />

Kindes zu etablieren, um Karies, Zahnfleischentzündungen,<br />

Zahnverlust und daraus resultierende<br />

Folgeerkrankungen zu vermeiden. Gerade die er-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


sten Lebensjahre sind für die weitere Mundgesundheit<br />

prägend und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit.<br />

Das Konzept richtet sich als potentieller Lösungsweg<br />

und Angebot an die Gesundheitspolitik<br />

und die Krankenkassen und soll im Herbst 2013 vorgelegt<br />

werden.<br />

Im Rahmen der beschriebenen Zusammenarbeit<br />

soll gemeinsam mit dem DHV zudem ein Comic<br />

ohne Worte zur Kariesprophylaxe-Anleitung für bildungsferne<br />

Eltern entstehen.<br />

Bedeutung der zahnmedizinischen Prävention<br />

und die Wechselwirkungen zwischen Mund- und<br />

Allgemeingesundheit aufgeklärt. Jährlich wurde<br />

zu einem spezifischen Schwerpunktthema eine<br />

Informationsbroschüre für Zahnärzte und Patienten<br />

veröffentlicht. Innerhalb von neun Jahren<br />

wurden mehr als 11 Millionen Broschüren von<br />

Zahnarztpraxen angefordert. Damit zählt sie zur<br />

erfolgreichsten zahnmedizinischen Informationsbroschürenreihe<br />

in Deutschland. Unter der Bezeichnung<br />

„Vision Mundgesundheit“ vertieft das<br />

Projekt seit 2010 den interdisziplinären Zusammenhang<br />

zwischen Mundgesundheit, Oralmedizin<br />

und Allgemeinmedizin und fungiert als Dachkonzept<br />

für fachübergreifende Ansätze und<br />

Diskussionen.<br />

Tag der Zahngesundheit 2012<br />

Der Tag der Zahngesundheit wird seit vielen Jahren<br />

vom BZÄK-Ausschuss für Präventive Zahnheilkunde<br />

inhaltlich begleitet. Unter dem Motto „Gesund beginnt<br />

im Mund – Mehr Genuss mit 65 plus!“ fand im<br />

September der mittlerweile 22. bundesweite Tag<br />

der Zahngesundheit statt. Im Fokus standen insbesondere<br />

Senioren und ihre Mundgesundheit sowie<br />

die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft<br />

für die zahnmedizinische Versorgung. <strong>Die</strong><br />

zentrale Pressekonferenz, organisiert von der BZÄK<br />

als Aktionskreis-Mitglied und mit einem Statement<br />

des BZÄK-Vizepräsidenten Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

begleitet, fand am 12. September 2012 in Berlin<br />

statt. Externe Beiträge von Prof. Dr. Ina Nitschke,<br />

Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin,<br />

und von Dr. Michael Kleinebrinker,<br />

Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen,<br />

rundeten die Veranstaltung ab.<br />

Kooperationen<br />

„Vision Mundgesundheit“<br />

Eine der erfolgreichsten und langfristigsten zahnärztlichen<br />

Präventions- und Aufklärungskampagnen<br />

für Patienten geht aus der Kooperation<br />

der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> mit Colgate-Palmolive<br />

hervor. 2012 jährte sich die Zusammenarbeit<br />

zum zwölften Mal. Seit dem Beginn der Kooperation<br />

wurde die Öffentlichkeit über die<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

„Gesund im Mund bei Diabetes“<br />

Unter dem Dach „Vision Mundgesundheit“ gründeten<br />

BZÄK und Colgate im Frühjahr 2010 die Initiative<br />

„Gesund im Mund bei Diabetes“. <strong>Die</strong> fachliche Koordination<br />

erfolgt über die Abteilung Prävention<br />

und Gesundheitsförderung der BZÄK. Ziel der Initiative<br />

ist es, auf der Grundlage evidenz-basierter Daten<br />

Ärzte, Zahnärzte und Patienten gezielt über die<br />

Wechselwirkungen zwischen Parodontalerkrankungen<br />

und Diabetes aufzuklären. <strong>Die</strong> inhaltliche Arbeit<br />

erfolgt über einen interdisziplinären Wissenschaftsausschuss,<br />

besetzt mit Experten aus der<br />

Diabetologie und Parodontologie. <strong>Die</strong>ser soll auf<br />

Grundlage des 2011 publizierten Konsensuspapiers<br />

zum Thema Parodontitis und Diabetes in „Der Internist“<br />

(Springer-Verlag), eine S2k-Leitlinie zum Thema<br />

erarbeiten.<br />

Am 17. Oktober 2012 war die Initiative Gast auf<br />

dem Parlamentarischen Abend der Deutschen Gesellschaft<br />

für Parodontologie (DGP) zum Thema<br />

„Parodontitis und Diabetes mellitus – Wechselbeziehungen<br />

und Chancen interdisziplinärer Behandlung<br />

und Risikovorsorge“ in Berlin.<br />

71


Prävention<br />

Seit 2012 kooperiert die Initiative „Gesund im Mund<br />

bei Diabetes“ mit diabetesDE, der Aufklärungsplattform<br />

des Verbands der Diabetes-Beratungs- und<br />

Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und der<br />

Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG). Hier werden<br />

die Informationen für Diabetologen, Zahnärzte<br />

und Diabetespatienten gemeinsam erarbeitet und<br />

verbreitet.<br />

Symposium zum Diabetes-Kongress in München<br />

Vom 01. bis 02. März 2013 fand in München zum dritten<br />

Mal die erfolgreiche interdisziplinäre Veranstaltung<br />

"Diabetologie grenzenlos - Innere Medizin<br />

fachübergreifend" statt. Präsentiert wurde ein umfangreiches,<br />

fachübergreifendes Programm aus<br />

verschiedenen Schwerpunkten der Inneren Medizin<br />

sowie angrenzender Disziplinen, die eng mit klinischen<br />

Fragen aus der Diabetologie verknüpft sind.<br />

Am Freitag, dem 01. März 2013, fand das Symposium<br />

"Zahngesundheit bei Diabetes: Ein unterschätztes<br />

Problem" mit Beteiligung der Wissenschaft<br />

und in Kooperation von BZÄK und Colgate-Palmolive<br />

statt. <strong>Die</strong> Zahnmedizin war damit erneut Bestandteil<br />

des wissenschaftlichen Fortbildungsprogramms<br />

der Diabetologen.<br />

Health in Europe zum Anlass, sich für eine europäische<br />

Mundgesundheitsstrategie auszusprechen.<br />

Gefordert wurde, dass sich die EU im Rahmen ihrer<br />

allgemeinen Gesundheitspolitik verstärkt der Mundgesundheit<br />

annehmen müsse. <strong>Die</strong> Zahnmedizin solle<br />

bei allen präventiven und gesundheitsförderlichen<br />

Ansätzen mit in die politischen Planungen einbezogen<br />

und professionsübergreifende Konzepte erarbeitet<br />

werden.<br />

Im Rahmen der Veranstaltung wurden fünf Schwerpunktempfehlungen<br />

an die europäischen Entscheidungsträger<br />

formuliert:<br />

1. Einbeziehung der Mundgesundheit in allgemeine<br />

Gesundheitsstrategien und Politik der<br />

EU im Sinne des gemeinsamen Risikofaktorenkanons,<br />

2. Reduktion der sozialen und gesundheitlichen<br />

Ungleichheit als gesamtgesellschaftliche und<br />

länderübergreifende Aufgabe begreifen,<br />

3. (Weiter)Entwicklung des zahnärztlichen Teams<br />

zur Vermittlung präventiver und gesundheitsförderlicher<br />

Botschaften,<br />

4. Förderung der Forschung und Wissenschaft u. a.<br />

in den Bereichen Versorgungsforschung und<br />

Mundgesundheitsförderung, einschließlich gesundheitsökonomischer<br />

Aspekte,<br />

5. Verbesserung der oralepidemiologischen Datenqualität,<br />

um Vergleichbarkeit und Evaluation<br />

zu gewährleisten.<br />

72<br />

Platform for Better Oral Health: European Oral<br />

Health Summit<br />

„Mundgesundheit in Europa: Standortbestimmung<br />

und Begründung für eine Europäische Mundgesundheitsstrategie“<br />

– unter dieser Überschrift fand<br />

am 05. September 2012 eine Präsentation im Europäischen<br />

Parlament in Brüssel statt. Ziel war es, anlässlich<br />

des Weltmundgesundheitstages 2012 für<br />

eine an der Prävention orientierte Mundgesundheitsstrategie<br />

in der EU zu werben. Unter den rund<br />

120 Teilnehmern – zahnmedizinischen Organisationen<br />

und Verbänden – war die BZÄK vertreten.<br />

<strong>Die</strong> Referenten nahmen den EU-Report „The State<br />

of Oral Health in Europe“ der Platform for Better Oral<br />

Forum Zahn- und Mundgesundheit Deutschland<br />

Am 25. September 2012 fand auf Einladung des<br />

nationalen Ablegers der Platform for Better Oral<br />

Health eine politische Veranstaltung zum Thema<br />

„Prävention neu denken – Zahn- und Mundgesundheit<br />

in der nationalen Präventionsstrategie<br />

verankern“ in Berlin statt. Vertreter aus Wissenschaft<br />

und Berufspolitik diskutierten mit Gesundheitspolitikern<br />

über das Thema Mundgesundheit,<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Gründungsmitglieder des Forums Zahn- und Mundgesundheit<br />

am 25.09.12 auf dem Reichstagsgebäude<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke,<br />

Dr. Sebastian Ziller, BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vorsitzender des Forums und Vizepräsident der BZÄK,<br />

Anton van de Putte, GSK, Michael Kunze, Wrigley,<br />

Dr. Erwin Lotter (FDP), MdB, (nicht im Bild: Dr. Rolf Koschorrek<br />

(CDU), MdB)<br />

welches bislang in allgemeinen Präventionsansätzen<br />

in Deutschland immer noch zu wenig berücksichtigt<br />

wird. <strong>Die</strong> BZÄK warb dafür, dass die Politik<br />

Mundgesundheit als essentiell für die Gesamtgesundheit<br />

und die Lebensqualität anerkennt und<br />

im Hinblick auf die angekündigte Nationale Präventionsstrategie<br />

der Bundesregierung mitdebattiert<br />

und berücksichtigt.<br />

Im Anschluss wurde das Forum Zahn- und Mundgesundheit<br />

Deutschland im Sinne eines Runden<br />

Tischs initiiert, um mit Partnern aus Wissenschaft,<br />

Politik, Verbänden und Wirtschaft einen zielgerichteten<br />

Dialog um die Debatte zur nationalen Präventionsstrategie<br />

konstruktiv zu begleiten. Es<br />

wurde geplant, dass das Gremium bis zur Bundestagswahl<br />

2013 zu zwei bis drei gesundheitspolitischen<br />

Foren in Berlin einlädt. Auf Vorstandsempfehlung<br />

hat die BZÄK den Vorsitz übernommen.<br />

<strong>Die</strong> Gründungsmitglieder des Forums Zahn- und<br />

Mundgesundheit Deutschland sind neben der<br />

BZÄK Prof. Dr. Zimmer, Universität Witten/Herdecke,<br />

Dr. Rolf Koschorrek, MdB, CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

und Dr. Erwin Lotter, MdB, FDP-<br />

Bundestagsfraktion. Unterstützt wird die Plattform<br />

durch GlaxoSmithKline (GSK) und das Wrigley Oral<br />

Healthcare Program.<br />

Das Mundgesundheitsverhalten als Voraussetzung<br />

für eine gute Zahn- und Mundgesundheit des Kindes<br />

müsse beeinflusst werden, um Karies, Zahnverlust<br />

sowie deren Folgen für eine gesunde Kindesentwicklung<br />

zu vermeiden.<br />

Am 13. März 2013 fand in Berlin auf Einladung des<br />

Forums Zahn- und Mundgesundheit Deutschland<br />

eine weitere Arbeitssitzung unter Leitung der BZÄK<br />

statt. Das dortige Thema, die Rolle der betrieblichen<br />

Prävention im Bereich der Zahn- und Mundgesundheit,<br />

stand bisher nicht im Fokus der Zahnmedizin,<br />

obwohl der Arbeitsplatz eine zentrale<br />

Bedeutung für ein gesundes Leben und auch Potential<br />

für die orale Gesundheitsförderung besitzt.<br />

Vertreter aus Wissenschaft und Berufspolitik erörterten<br />

mit Gesundheitspolitikern aller Fraktionen<br />

die Möglichkeiten einer betrieblichen zahnmedizinischen<br />

Prävention und die dafür erforderlichen<br />

Maßnahmen. Zu Juli 2013 wurde eine vorläufige<br />

Bilanzveranstaltung des Forums geplant, auf der<br />

die bisherigen Arbeitsschwerpunkte vorgestellt<br />

werden, um im Vorfeld der Bundestagswahl in gesundheitspolitische<br />

Forderungen zu münden. Zielsetzung<br />

ist, die Zahnmedizin in die allgemeine Präventionspolitik<br />

einzubinden.<br />

Gäste aus Politik, Verbänden, Wissenschaft und<br />

Wirtschaft diskutierten am 12. Dezember 2012 im<br />

Deutschen Bundestag über die Herausforderungen<br />

durch die zunehmende frühkindliche Karies.<br />

73<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Prävention<br />

74<br />

Aktion zahnfreundlich<br />

Als Vorstandsmitglied nahm die BZÄK an den Vorstandssitzungen<br />

und der Mitgliederversammlung<br />

der Aktion zahnfreundlich e.V. (AzeV) am 07. September<br />

2012 und am 19. April 2013 teil. Themen waren<br />

u. a. die EU-Health-Claims-Verordnung, welche<br />

für das Zahnmännchensignet einen positiven Bescheid<br />

ergab, der Bericht der Geschäftsstelle über<br />

die PR-Arbeit 2012/2013, der Finanzbericht<br />

2011/2012, Planung, Aktionsprogramme und Budget<br />

2013. Prof. Dr. Stefan Zimmer, Ausschuss-Mitglied<br />

und Vorsitzender der AzeV ist seit Frühjahr 2013<br />

neuer Präsident von Toothfriendly International. <strong>Die</strong><br />

BZÄK unterstützt als Mitglied die Aktion zahnfreundlich<br />

e.V. bei der Bekanntmachung zahnfreundlicher<br />

Süßwaren in Deutschland.<br />

„Live.Learn.Laugh.”<br />

Phase II erfolgreich beendet<br />

<strong>Die</strong> World Dental Federation (FDI), <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und Unilever Oral Care kooperieren in<br />

einer zweiten Förderphase des weltweit aktiven<br />

„Live.Learn.Laugh.“-Projekts seit Anfang 2011. <strong>Die</strong><br />

Partnerschaft soll die Mundgesundheit weltweit verbessern.<br />

<strong>Die</strong> Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung<br />

konnte so für Deutschland 30.000<br />

Euro einwerben. Unilever finanzierte eine Aufklärungskampagne<br />

im Präventionsbereich zum Thema<br />

„Mach mit: 2 x täglich Zähne putzen!“. Ergebnis der<br />

zweiten Förderphase ist eine gemeinsame Patienteninformation<br />

für Eltern und Kinder, die bereits 2012<br />

publiziert wurde und das tägliche Zähneputzen für<br />

kleine Kinder thematisiert. <strong>Die</strong>se Patienteninformationen<br />

mit Tipps und Hinweisen zur Zahnpflege wurden<br />

mit einer Medienkampagne begleitet. <strong>Die</strong> BZÄK<br />

Patienteninformation der<br />

BZÄK aus dem<br />

„Live.Learn.Laugh“-Projekt<br />

von FDI und Unilever<br />

stellte die Ergebnisse des Projekts im Rahmen eines<br />

Workshops am 29. Februar 2013 in Athen vor. Das<br />

Projekt wurde zudem in drei Zahnarztpraxen evaluativ<br />

begleitet. <strong>Die</strong> Kooperation "Mach mit: 2 x täglich<br />

Zähneputzen!" wurde im Frühjahr 2013 beendet und<br />

als erfolgreich bilanziert: Verschickt wurden insgesamt<br />

4.261 Musterpakete mit Informationsbroschüre, womit<br />

knapp sieben Prozent aller deutschen Zahnärzte<br />

erreicht wurden. Zudem wurden insgesamt 18 Artikel<br />

in Print- und Online-Medien veröffentlicht, die über<br />

die BZÄK/FDI-Aktion berichteten.<br />

DENTSPLY-Förderpreis<br />

DGZMK, BZÄK und DENTSPLY fördern junge Wissenschaftler<br />

Unter Schirmherrschaft der DGZMK sowie der BZÄK<br />

fand die Verleihung des 26. DENTSPLY-Förderpreises<br />

in Frankfurt am Main im Rahmen des Deutschen<br />

Zahnärztetages am 09. November 2012 statt. <strong>Die</strong><br />

BZÄK ist seit Jahren aktives Jury-Mitglied des Förderpreisgremiums.<br />

Unter 19 eingereichten Arbeiten<br />

wurden zwei ausgezeichnet. Beide Preisträger werden<br />

auf der nächsten Tagung der American Dental<br />

Association ihre Arbeiten präsentieren.<br />

Ausschüsse Alterszahnheilkunde und Zahnärztliche<br />

Betreuung von Menschen mit Behinderungen<br />

Datenbank zur Erfassung von Projekten und Konzepten<br />

zur Betreuung pflegebedürftiger Menschen<br />

Ein internetbasiertes Formular zur Erfassung von<br />

Projekten und Konzepten zur Betreuung pflegebedürftiger<br />

Menschen in Deutschland haben BZÄK<br />

und LZK Baden-Württemberg auf Empfehlung zurückliegender<br />

Koordinierungskonferenzen vor vier<br />

Jahren erarbeitet und kontinuierlich weiter entwickelt.<br />

<strong>Die</strong> Plattform wird im geschützten Bereich<br />

des BZÄK-Internetauftritts passwortgestützt zum Erfahrungsaustausch<br />

angeboten. Der Projektkatalog<br />

wurde im Berichtszeitraum weiter optimiert. <strong>Die</strong><br />

Arbeiten am internen Bereich für die Koordination<br />

der Kammerreferenten sind damit erfolgreich umgesetzt.<br />

Fachlich wurde das Projekt von Dr. Elmar<br />

Ludwig, LZK Baden-Württemberg, betreut, technisch<br />

von Dipl.-Soz. wiss. Andreas Kunzler, BZÄK,<br />

umgesetzt. Auf der Konferenz im Oktober 2013 soll<br />

die Ergebnisdarstellung erneut bewertet werden.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Laudatoren und Jurymitglieder des DENTSPLY-Förderpreises<br />

am 09.11.12 in Frankfurt am Main<br />

In der ersten Reihe v.l.n.r.:<br />

DGZMK-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />

Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Universität Freiburg,<br />

DENTSPLY Geschäftsführer Claus Peter Jesch,<br />

Prof. Dr. Lutz Laurisch, Korschenbroich,<br />

Dr. Sebastian Ziller, BZÄK,<br />

Prof. Heiner Weber, Universität Tübingen,<br />

Prof. Jürgen Geis-Gerstörfer, Universität Tübingen, und<br />

Silvia Weber, DENTSPLY<br />

Konzept zur Zahnmedizinischen Betreuung in<br />

Senioren- und Pflegeheimen vorgestellt<br />

BZÄK, KZBV und der Vorstand des Bundesverbands<br />

der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

e. V. (BZÖG) führten am 15. August<br />

2012 ein von BZÄK und KZBV initiiertes Arbeitsgespräch.<br />

Der BZÖG-Vorsitzende Dr. Pantelis Petrakakis,<br />

Dr. Sabine Breitenbach sowie Dr. Uwe Niekusch,<br />

beide BZÖG-Vorstand, stimmten sich mit<br />

BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Dr. Sebastian Ziller, BZÄK, sowie Dr. Wolfgang<br />

Eßer, Stellv. Vorsitzender der KZBV, über gemeinsame<br />

Zielsetzungen und Vorgehensweisen im<br />

Bereich Alterszahnmedizin ab. Im Zentrum standen<br />

der Abgleich des AuB-Konzepts von BZÄK<br />

und KZBV mit dem BZÖG-Konzept zur zahnmedizinischen<br />

Betreuung in Senioren- und Pflegeheimen<br />

sowie Gespräche zu Kooperationsmöglichkeiten,<br />

die sich aus beiden Konzepten ergeben<br />

könnten.<br />

Betreuung in Pflegeheimen durch den Öffentlichen<br />

Zahngesundheitsdienst wurde durch BZÄK<br />

und KZBV gleichermaßen als positiv angesehen.<br />

Um die gemeinsamen Zielsetzungen in Zukunft besser<br />

strukturieren und inhaltlich abstimmen zu können<br />

wurde vereinbart, den BZÖG künftig mit einem<br />

ständigen Vertreter zum „Runden Tisch zur Altersund<br />

Behindertenzahnheilkunde“ einzuladen.<br />

Einigkeit herrschte in der Notwendigkeit, die<br />

Ausbildung der Pflegeberufe und der flächendeckenden<br />

Umsetzung präventionsorientierter<br />

zahnmedizinischer Versorgungskonzepte zu verbessern.<br />

Auch bestand Konsens darüber, dass<br />

ein dringender ordnungspolitischer Handlungsbedarf<br />

besteht, um diese vulnerablen Patientengruppen<br />

im Rahmen eines Gesamtkonzepts<br />

adäquat versorgen zu können. <strong>Die</strong> mögliche Koordinierung<br />

der individuellen zahnmedizinischen<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Gespräch zu gemeinsamen Konzepten im Bereich Alterszahnmedizin<br />

zwischen BZÖG, BZÄK und KZBV am 15.08.12<br />

in der Geschäftsstelle der BZÄK<br />

V.l.n.r.: Dr. Uwe Niekusch, Dr. Sabine Breitenbach und<br />

Dr. Pantelis Petrakakis, alle BZÖG, sowie<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK,<br />

Dr. Wolfgang Eßer, KZBV, und Dr. Sebastian Ziller, BZÄK<br />

75


Prävention<br />

76<br />

Versorgungskonzept von BZÄK und KZBV für Pflegebedürftige<br />

und Menschen mit Behinderungen<br />

(AuB-Konzept)<br />

Weitere Schritte auf dem Weg zur Umsetzung<br />

Bereits 2010 stellte die BZÄK gemeinsam mit der<br />

KZBV und zahnmedizinischen Fachgesellschaften<br />

das Reformkonzept „Mundgesund trotz Handicap<br />

und hohem Alter“ mit Lösungen für die medizinische<br />

Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen<br />

mit Behinderungen vor. Den Erfolg der Prophylaxe<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

aufnehmend, setzt das Konzept auf einen ergänzenden<br />

präventionsorientierten Leistungskatalog,<br />

der auf die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen<br />

und Menschen mit Behinderungen abstellt und<br />

dem größeren zahnärztlichen Behandlungs- und<br />

Präventionsbedarf Rechnung trägt. Ausgangspunkt<br />

war die jahrelange thematische Bearbeitung,<br />

v. a. durch die Referenten für Prävention, Alterszahnmedizin<br />

und Behindertenzahnheilkunde<br />

der (Landes-)Zahnärztekammern.<br />

In einem ersten Schritt hat der Gesetzgeber mit<br />

dem Versorgungsstrukturgesetz den § 87 Abs. 2i in<br />

das SGB V aufgenommen. Durch die Einführung<br />

einer zusätzlichen Vergütung für die erforderliche<br />

aufsuchende Betreuung sollen die Versorgungsstrukturen<br />

von pflegebedürftigen und behinderten<br />

Menschen verbessert werden. <strong>Die</strong>se Neuerungen<br />

traten zum 01. April 2013 in Kraft. Danach wird<br />

es zwei zusätzliche Leistungspositionen geben. <strong>Die</strong><br />

erste umfasst einen Zuschlag für das Aufsuchen<br />

von Pflegebedürftigen, Menschen mit Behinderung<br />

und Versicherten mit eingeschränkter Alltagskompetenz.<br />

<strong>Die</strong> zweite Leistungsposition umfasst<br />

eine Modifikation dieser Bewertung, wenn im<br />

unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang beim<br />

Aufsuchen dieser Versichertengruppe ein zweiter<br />

Besuch in derselben häuslichen Gemeinschaft<br />

oder Pflegeeinrichtung erfolgt.<br />

Runder Tisch zur Umsetzung des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes<br />

(PNG)<br />

Mit dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG)<br />

hat der Gesetzgeber in einem zweiten Schritt in §<br />

87 Abs. 2i SGB V eine weitere Position für zahnärzt-<br />

Das Konzept von BZÄK<br />

und KZBV zur Versorgungsoptimierung<br />

fand<br />

bei Experten und in der<br />

Politik viel Zuspruch<br />

liche Leistungen vorgesehen. <strong>Die</strong>se Leistungen<br />

können jedoch nur im Rahmen eines Kooperationsvertrages<br />

zwischen Zahnärzten und Pflegeeinrichtung<br />

erbracht werden. Am 15. April 2013 fand<br />

ein Austausch zwischen KZBV, BZÄK, DGAZ und<br />

den Bundesverbänden der Pflegeeinrichtungen<br />

und der Pflegeberufe zur Umsetzung der gesetzlichen<br />

Regelung statt. <strong>Die</strong> KZBV wird in Zusammenarbeit<br />

mit der DGAZ und den BZÄK-Ausschüssen<br />

Alterszahnmedizin und Zahnärztliche Betreuung<br />

von Menschen mit Behinderungen eine Rahmenvereinbarung<br />

für die Umsetzung der gesetzlichen<br />

Regelungen zu Kooperationsverträgen nach §<br />

119b SGB V, die sich aus dem PNG ergeben, erarbeiten.<br />

Am 10. Juni 2013 fand eine weitere Arbeitsgruppensitzung<br />

zur Fertigstellung des Konzepts<br />

statt. Auf dieser Grundlage sollen die<br />

Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband<br />

(GKV-SV) aufgenommen werden. Ziel ist es, eine<br />

pragmatische und niedrigschwellige Vertragsgestaltung<br />

zu erreichen.<br />

Barrierefreie Zahnarztpraxen<br />

Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

Auf Einladung des BMG fand am 28. Februar 2013<br />

ein Gespräch mit Vertretern der BZÄK, BÄK, KZBV,<br />

KBV und dem GKV-SV statt. Im Rahmen des Nationalen<br />

Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

hat sich die Bundesregierung<br />

verpflichtet, gemeinsam mit der<br />

Ärzteschaft Maßnahmen zur Erhöhung der Anzahl<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Waren an der Erarbeitung des AuB-Konzeptes seitens der<br />

BZÄK beteiligt:<br />

V.l.n.r.: Dr. Sebastian Ziller, Leiter Abteilung Prävention<br />

und Gesundheitsförderung der BZÄK, Dr. Michael Rumpf,<br />

Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, Dr. Andreas Wagner,<br />

Präsident der LZK Thüringen, und die Vizepräsidenten der BZÄK,<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz<br />

barrierefreier Arztpraxen zu entwickeln. Das Gespräch<br />

diente der Erörterung des Sachstands und<br />

der Weiterentwicklung möglicher Maßnahmen.<br />

Das BMG dokumentiert den Sachstand zu laufenden<br />

Projekten sowie ein Eckpunktepapier zur Entwicklung<br />

geeigneter Maßnahmen, um die Anzahl<br />

barrierefreier Arztpraxen weiter zu erhöhen.<br />

Barrieren abbauen – Initiativen und Maßnahmen<br />

der Ärzte- und Zahnärzteschaft<br />

Kooperationstagung in Berlin<br />

Anlässlich des gemeinsamen Themenjahrs 2013<br />

„Selbstbestimmt dabei. Immer.“ der Antidiskriminierungsstelle<br />

des Bundes (ADS) und des Beauftragten<br />

der Bundesregierung für die Belange behinderter<br />

Menschen wollen die ärztlichen und<br />

zahnärztlichen Spitzenorganisationen ihren Beitrag<br />

zum Thema „Barrieren abbauen“ liefern.<br />

Hintergrund ist die UN-Behindertenrechtskonvention,<br />

die das Ziel einer inklusiven Gesellschaft ohne<br />

Ausgrenzung und Diskriminierung verfolgt. <strong>Die</strong><br />

Bundesregierung hat auf die UN-Konvention reagiert<br />

und einen Nationalen Aktionsplan aufgestellt,<br />

der einen Maßnahmenplan für die nächsten<br />

zehn Jahre erhält.<br />

Mit der gemeinsamen Veranstaltung „Barrieren<br />

abbauen – Initiativen und Maßnahmen der Ärzteund<br />

Zahnärzteschaft“ am 09. September 2013 in<br />

Berlin wollen BÄK, BZÄK, KBV und KZBV für das<br />

Thema „Barrierefreie Versorgung“ sensibilisieren.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Zudem sollen Initiativen und Maßnahmen vorgestellt<br />

und diskutiert werden, die bislang entwickelt<br />

wurden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe gestaltet<br />

das Programm. <strong>Die</strong> Zahnärzteschaft wird im<br />

Workshop „Mundgesund trotz Handicap und hohem<br />

Alter“ Leuchtturmprojekte für eine wohnortnahe,<br />

flächendeckende zahnärztliche Versorgung<br />

vorstellen.<br />

Einladung zum Symposium der<br />

Ärzte- und Zahnärzteschaft am<br />

09.09.13 in Berlin<br />

77


Prävention<br />

Der Ratgeber im eBook-Format – entwickelt von der Stiftung<br />

Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Zusammenarbeit<br />

mit der BZÄK<br />

78<br />

„Broschüre für pflegende Angehörige zum Thema<br />

Mundgesundheit“<br />

<strong>Die</strong> BZÄK hat 2012 umfangreiche fachliche Zuarbeiten<br />

zur „Broschüre für pflegende Angehörige<br />

zum Thema Mundgesundheit“ des Zentrums für<br />

Qualität in der Pflege (ZQP) geleistet und ist mit einem<br />

Vorwort integriert. Der Praxisleitfaden soll die<br />

tägliche Mund- und Zahnhygiene sowohl für Pflegebedürftige<br />

als auch für die bundesweit 1,2 Millionen<br />

pflegenden Angehörigen im häuslichen<br />

Umfeld erleichtern.<br />

Der Ratgeber wurde im E-Book-Format entwickelt<br />

sowie als Download in PDF-Version und steht online<br />

kostenlos zur Verfügung. Am 18. März 2013 erfolgte<br />

die Veröffentlichung der Handreichung, sowohl<br />

auf der Website des ZQP als auch der BZÄK.<br />

Kooperation mit Special Smiles und Special Olympics<br />

Deutschland<br />

<strong>Die</strong> BZÄK kooperiert seit vielen Jahren mit Special<br />

Smiles und Special Olympics Deutschland, um<br />

auch auf diesem Feld auf eine angemessene<br />

zahnmedizinische Versorgung für Menschen mit<br />

Behinderung in Deutschland aufmerksam zu machen.<br />

Das Zahn- und Mundgesundheitsprogramm<br />

Special Smiles war im Berichtszeitraum aktiv: Regionale<br />

Veranstaltungen mit Special Smiles fanden<br />

in Thüringen und Hessen statt.<br />

<strong>Die</strong> Nationalen Winterspiele wurden vom 14. bis<br />

17. Januar 2013 in Garmisch-Partenkirchen unter<br />

dem Motto „Gemeinsam stark!“ durchgeführt<br />

und von der Bayerischen Landeszahnärztekammer<br />

intensiv begleitet. Mehr als 4.500 Zuschauer<br />

besuchten die sportlichen Wettbewerbe und Veranstaltungen.<br />

Beim Gesundheitsprogramm Healthy<br />

Athletes wurden 750 kostenlose Screenings zur<br />

Zahngesundheit, zur sportlichen Fitness und zum<br />

Hören durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> Nationalen Sommerspiele 2014 finden vom 19.<br />

bis 23.05.2014 in Düsseldorf statt.<br />

IADH-Kongress 2014 in Berlin – Vorbereitungen<br />

laufen<br />

Der XXII. Weltkongress der International Association<br />

for Disability and Oral Health (IADH) wird vom<br />

01. bis 04. Oktober 2014 in Berlin unter der Schirmherrschaft<br />

der BZÄK stattfinden. Das Thema dieses<br />

alle zwei Jahre statt findenden Weltkongresses<br />

lautet „Medicine meets Disability“. Mehr als 500<br />

Teilnehmer werden erwartet. Ziele sind der wissenschaftliche<br />

Austausch der internationalen Kollegen,<br />

die sich besonders der zahnmedizinischen<br />

Betreuung und Forschung von Patienten mit „Special<br />

needs“ widmen, und eine verbesserte Zusammenarbeit<br />

auf dem Gebiet der zahnärztlichen Betreuung<br />

von Menschen mit Behinderung sowie<br />

der Alterszahnheilkunde.<br />

Dazu wird ein umfangreiches wissenschaftliches<br />

Programm mit namhaften Referenten aus Universitäten<br />

und Praxis sowie Vortrags- und Posterpräsentationen<br />

mit breitem klinischen Bezug zusammengestellt.<br />

Zur Vorbereitung der Jahrestagung<br />

fanden am 07. Dezember 2012 sowie am 26. April<br />

2013 Arbeitssitzungen des Wissenschaftlichen Komitees<br />

statt, in welchem auch Mitglieder des entsprechenden<br />

BZÄK-Ausschusses vertreten sind.<br />

<strong>Die</strong> inhaltliche Gestaltung liegt beim dreizehnköp-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Oesterreich D.:<br />

Prophylaxe ein Leben lang – bis ins hohe Alter.<br />

ZWP 9/2012<br />

Oesterreich D.:<br />

Präventionsstrategie: Versorgungslücken werden<br />

nicht geschlossen. ZWP 3/2013<br />

IADH-Kongressankündigung<br />

für<br />

Oktober 2014<br />

figen Gremium unter Leitung des Tagungspräsidenten<br />

Prof. Dr. Andreas Schulte, Heidelberg. <strong>Die</strong><br />

Kongressorganisation übernimmt der Oemus-<br />

Verlag. Sowohl die BZÄK als auch der Bundesverband<br />

der Oralchirurgen werden sich anteilig an<br />

den organisatorischen Kosten beteiligen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung<br />

Publikationen, Vorträge und Präsentationen zur<br />

zahnmedizinischen Prävention in Deutschland des<br />

Ausschussvorsitzenden, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

und der Abteilung selbst stellten der Öffentlichkeit<br />

das breite Arbeitsspektrum der BZÄK in diesem<br />

Bereich dar. Gemeinsam mit der DGZMK<br />

wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Informationen<br />

für Patienten publiziert. <strong>Die</strong>se Ratgeber<br />

sind auf der Internetseite der BZÄK abrufbar.<br />

Ziller, S.:<br />

Ambulante ärztliche und zahnärztliche Versorgung.<br />

In: Das Gesundheitswesen in Deutschland<br />

– Struktur, Leistungen, Weiterentwicklung. Hrsg.:<br />

Eckhard Nagel, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2013,<br />

5. Auflage, S. 123-124, 126-131, 134-137<br />

Ziller, S.:<br />

<strong>Die</strong> Mundgesundheit von Migranten. MBZ, Nr. 9,<br />

2012, S. 30-31<br />

Splieth, Ch., Ziller, S.:<br />

Zahngesundheit und Karies bei Kleinkindern: Diagnostik,<br />

Prävention und Therapie (Teil 1: Karies und<br />

Präventionsansätze). Hebammenforum 14 (6),<br />

2013, S. 42-46<br />

Ausgewählte Vorträge und Publikationen:<br />

Oesterreich D., Ziller, S.:<br />

Mundgesundheitsziele für Deutschland 2020 im<br />

Spannungsfeld zwischen Versorgung, Politik und<br />

Prävention. Vortrag, Plenarsitzung „Prävention”, 11.<br />

Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und<br />

4. Nationaler Präventionskongress, 27.-29.09.2012,<br />

Dresden, Deutsches Hygiene-Museum, 28. September<br />

2012<br />

Ziller, S., Oesterreich D., Micheelis, W.:<br />

Mundgesundheitsziele für Deutschland 2020 -<br />

Zwischenbilanz und Ausblick. In: Prävention und<br />

Versorgung. Hrsg.: Kirch, W., Hoffmann, T., Pfaff<br />

H., Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2012, S.<br />

1002-1023<br />

79<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Freiheit in der Berufsausübung, wissenschaftlicher Fortschritt und<br />

fachliche Unabhängigkeit<br />

BZÄK engagiert sich für die Belange der Zahnärzteschaft<br />

Dr. Mathias Wunsch,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Praxisführung und Präsident<br />

der LZK Sachsen<br />

Dr. Jens Nagaba,<br />

Leiter Abteilung<br />

Zahnärztliche Berufsausübung<br />

der BZÄK<br />

80<br />

Ausschuss Praxisführung<br />

Mit fachlichen Argumenten Verordnungs- und<br />

Gesetzgebungsverfahren begleiten<br />

Der Ausschuss Praxisführung ist zuständig für die<br />

Belange der zahnärztlichen Berufsausübung und<br />

begleitet entsprechende Verordnungs- oder Gesetzgebungsverfahren.<br />

Er tagte am 24. September<br />

2012 und am 12. März 2013. <strong>Die</strong> Koordinierungskonferenzen<br />

der Länderreferenten wurden<br />

jeweils am auf die Ausschusssitzungen folgenden<br />

Tag durchgeführt. Anlässlich der Internationalen<br />

Dentalschau (IDS) 2013 fanden die Veranstaltungen<br />

im Frühjahr in Köln statt.<br />

Der Schwerpunkt der Ausschussarbeit lag im Berichtszeitraum<br />

auf der fachlichen Bewertung der<br />

im Oktober 2012 veröffentlichten Empfehlung zur<br />

Aufbereitung von Medizinprodukten. Zu dem von<br />

der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />

(KRINKO) und dem Bundesinstitut<br />

für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)<br />

im Oktober 2011 vorgelegten Entwurf hatte der<br />

Ausschuss eine fachliche Stellungnahme erarbeitet.<br />

Durch die Mitarbeit der BZÄK in Ausschüssen<br />

des Deutschen Instituts für Normung (DIN) und der<br />

Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz<br />

(ZLG) fanden die zahnärztlichen Argumente<br />

ebenfalls Eingang in deren Stellungnahmen. Flankiert<br />

wurden diese Maßnahmen durch eine<br />

mündliche Erörterung mit dem Leiter der Arbeitsgruppe<br />

im Robert Koch-Institut (RKI) und Gesprächen<br />

mit Abgeordneten und Vertretern des BMG.<br />

Dadurch gelang es, viele im Entwurf der Empfehlung<br />

enthaltene überzogene Anforderungen zu<br />

entschärfen. Besonders hervorzuheben ist die seit<br />

Jahren geforderte und nun erfolgte direkte Bezugnahme<br />

auf die Empfehlung „Infektionsprävention<br />

in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die<br />

Hygiene“ aus dem Jahr 2006. Mit der Veröffentlichung<br />

der Aufbereitungsempfehlung gewinnt die<br />

von der BZÄK und den Zahnärztekammern Nordrhein<br />

und Westfalen-Lippe gemeinsam finanzierte<br />

Studie zur manuellen Aufbereitung zahnärztlicher<br />

Übertragungsinstrumente (MAZI) an Bedeutung.<br />

Mit den Ergebnissen der von März 2012 bis April<br />

2013 durchgeführten Untersuchungen liegt ein<br />

wissenschaftlicher Nachweis für die Sicherheit eines<br />

manuellen Verfahrens vor, der auch von Behördenseite<br />

nicht ignoriert werden kann.<br />

Im Berichtszeitraum wurde die Technische Regel<br />

biologische Arbeitsstoffe (TRBA 250) überarbeitet.<br />

Darin werden die Maßnahmen zum Arbeitsschutz<br />

in Einrichtungen des Gesundheitswesens geregelt.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Anlass für die Überarbeitung war die Verpflichtung<br />

zur Umsetzung der europäischen „Nadelstichrichtlinie“.<br />

Durch die Mitarbeit der BZÄK in der beauftragten<br />

Arbeitsgruppe konnte die Aufnahme von<br />

überhöhten Anforderungen für die Zahnärzteschaft<br />

verhindert werden.<br />

Neben der nationalen Gesetzgebung beschäftigten<br />

den Ausschuss die Überarbeitung der Quecksilberstrategie<br />

der EU-Kommission und der Entwurf<br />

für eine europäische Medizinprodukte-Verordnung.<br />

<strong>Die</strong> Verordnung soll Teilinhalte mehrerer<br />

Richtlinien zusammenfassen und nach einer Übergangsfrist<br />

ohne nationale Umsetzung direkt in<br />

den Mitgliedsstaaten in Kraft treten. Aus zahnmedizinischer<br />

Sicht relevant sind die Definition von<br />

Nanomaterialien und deren Klassifizierung als<br />

Hochrisikoprodukte sowie die Einführung des elektronischen<br />

Kennzeichnungssystems für Medizinprodukte<br />

UDI (Unique Device Identification). <strong>Die</strong><br />

BZÄK hat dazu eine im Ausschuss abgestimmte<br />

Stellungnahme gegenüber dem BMG abgegeben.<br />

Durch die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen<br />

des Council of European Dentists ist die Vertretung<br />

der Interessen der deutschen Zahnärzte für diesen<br />

Themenbereich gewährleistet. Dem Austausch<br />

über Projekte der (Landes-)Zahnärztekammern,<br />

z.B. zur Validierung, kommt auf den Sitzungen<br />

große Bedeutung zu. Er dient der Koordinierung<br />

der Aktivitäten und der Entwicklung praxistauglicher<br />

Konzepte. Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft<br />

für Krankenhaushygiene wird derzeit<br />

eine AWMF-Leitlinie zur Wasserhygiene in Dentaleinheiten<br />

erstellt. Als Mitglied in der Sektion Zahnmedizin<br />

der Gesellschaft begleitet die BZÄK diesen<br />

Prozess kritisch und gewährleistet eine kompetente<br />

Interessenvertretung der Zahnärzteschaft.<br />

Ausschuss Hygiene<br />

BZÄK lenkt Fokus auf Hygiene<br />

Auf Beschluss des Vorstands der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

vom 12. Dezember 2012 wurde der<br />

Ausschuss Hygiene gegründet. Das neu ins Leben<br />

gerufene Gremium soll der Kollegenschaft Unterstützung<br />

bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben<br />

auf dem immens an Bedeutung gewonnenen Gebiet<br />

der Hygiene geben. Gleichzeitig sollen durch<br />

die Mitglieder eigene Konzepte für die Zahnheilkunde<br />

entwickelt werden. Eine weitere Aufgabe<br />

des Ausschusses ist die Überarbeitung des Musterhygieneplans.<br />

<strong>Die</strong>s erfolgt in enger Abstimmung mit<br />

dem Deutschen Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnarztpraxis<br />

(DAHZ). Der Ausschuss tagte erstmals am<br />

12. März 2013 in Köln. Aufgrund der starken Verzahnung<br />

der Themen fand das Treffen als gemeinsame<br />

Sitzung mit dem Ausschuss Praxisführung statt.<br />

Mitglieder der Ausschüsse Hygiene und Praxisführung bei der Frühjahrssitzung<br />

am 12.03.13 in Köln<br />

V.l.n.r.: Dr. Kai Voss, Vizepräsident der ZÄK Schleswig-Holstein, Dr. Detlev Buss,<br />

Westfalen-Lippe, Dr. Mathias Wunsch, Präsident der LZK Sachsen, Dr. Andreas<br />

Dehler, Hessen, Dr. Johannes Szafraniak, Präsident der ZÄK Nordrhein,<br />

ZÄ Juliane Gösling, Referentin Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der<br />

BZÄK, Dr. Norbert Struß, Baden-Württemberg, ZA Robert Schwan, Rheinland-<br />

Pfalz, Martina Rahn, BZÄK, RA Axel Maag, Direktor der LZK Baden-Württemberg,<br />

Oberstfeldarzt Dr. Stefan Schelleis, Bundeswehr, Dr. Christian Pilgrim, Direktor der<br />

ZÄK Nordrhein, Dr. Jens Nagaba, Leiter Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung<br />

der BZÄK<br />

Teilnehmer der Koordinierungskonferenz Praxisführung am 13.03.13 auf der IDS in Köln<br />

81<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Ausschuss Dentalinstrumente (AKDI)<br />

Statements finden große Beachtung<br />

Das 2008 gegründete unabhängige Expertengremium<br />

tagte unter der Leitung von PD Dr. Lutz Jatzwauk<br />

am 12. November 2012 und am 15. April<br />

2013 in Berlin. Der bei der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

angesiedelte Ausschuss Dentalinstrumente<br />

untersucht die fachspezifischen Besonderheiten<br />

bei der Aufbereitung von Medizinprodukten und<br />

erarbeitet darauf basierende Empfehlungen für<br />

Zahnarztpraxen. Im April 2013 wurde das Statement<br />

des AKDI zum Betrieb und zur Validierung<br />

von Ultraschallbädern verabschiedet. <strong>Die</strong> vom<br />

Ausschuss erarbeiteten Empfehlungen waren zuvor<br />

intensiv mit den Herstellern dieser Geräte diskutiert<br />

worden. Weiterhin arbeitet das Gremium<br />

an einem Statement zur Aufbereitung von rotierenden<br />

zahnärztlichen Instrumenten. <strong>Die</strong> Veröffentlichung<br />

einer Stellungnahme zu diesem anspruchsvollen<br />

Themenkomplex ist geplant.<br />

Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der BZÄK<br />

Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

Dr. Michael Frank,<br />

Vorstandsreferent<br />

Approbationsordnung und<br />

Präsident der LZK Hessen<br />

Teilnehmer des Ausschusses Dentalinstrumente (AKDI) zur<br />

Herbstsitzung am 12.11.12 in Berlin<br />

RA René Krouský,<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

und Justitiar der BZÄK<br />

82<br />

Approbationsordnung Zahnärzte<br />

<strong>Die</strong> zahnärztliche Ausbildung und der Zugang zum<br />

zahnärztlichen Beruf ist im Gesetz über die Ausübung<br />

der Zahnheilkunde (ZHG) in der Fassung der<br />

Bekanntmachung vom 16. April 1987, zuletzt geän-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


dert durch Art. 11 Nr. 10 des Gesetzes vom 30. Juli<br />

2004 und in der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen<br />

Approbationsordnung für Zahnärzte (AppOZ)<br />

vom 26. Januar 1955, zuletzt geändert durch Art. 4<br />

G vom <strong>21</strong>. Juli 2004, bundeseinheitlich geregelt.<br />

<strong>Die</strong> Anforderungen, denen sich der Zahnarzt aufgrund<br />

der Entwicklung der Gesundheitsversorgung<br />

und der Entwicklung in der zahnmedizinischen Wissenschaft<br />

stellen muss, sind einem stetigen Wandel<br />

unterzogen. Nach über 50 Jahren ist die zahnärztliche<br />

Approbationsordnung daher dringend reformbedürftig.<br />

<strong>Die</strong> Hochschullehrer der Zahnmedizin<br />

müssen noch heute nach der Jahrzehnte alten<br />

Approbationsordnung für Zahnärzte unterrichten.<br />

Angesichts der rasanten Entwicklung in der Zahnheilkunde<br />

und der Versorgung der Patienten wird<br />

den Hochschullehrern ein nicht zu überbrückender<br />

Spagat abverlangt. Das Missverhältnis zwischen<br />

der Lehre, dem enormen Wissenszuwachs und den<br />

erheblich gestiegenen Anforderungen der Praxis<br />

muss daher schnellstmöglich überwunden werden.<br />

<strong>Die</strong> Zahnärzteschaft hat aus diesem Grund bereits<br />

vor einigen Jahren einen Entwurf für eine neue Approbationsordnung<br />

für Zahnärzte vorgelegt. Der<br />

Entwurf trägt einerseits den Bedürfnissen der modernen<br />

Zahnheilkunde Rechnung und berücksichtigt<br />

andererseits die Grundsätze der Reform des<br />

Medizinstudiums.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Substantielle Verbesserungen des Studiums der<br />

Zahnmedizin sollen insbesondere erreicht werden<br />

durch:<br />

— Stärkere Ausrichtung der Lehre auf medizinische<br />

Inhalte.<br />

— Notwendige Verzahnung mit der medizinischen<br />

Lehre auf dem Stand der neuen Approbationsordnung<br />

für Ärzte. <strong>Die</strong> hierdurch gesteigerte<br />

Kompatibilität der medizinischen und<br />

der zahnmedizinischen Lehre beseitigt unnötigen<br />

Aufwand, insbesondere für Doppelstudien<br />

in Medizin und Zahnmedizin.<br />

— Sachgerechte Orientierung des Studiums an<br />

den gesteigerten Möglichkeiten der Prävention.<br />

<strong>Die</strong> frühzeitige Erkennung systemischer Erkrankungen<br />

gehört zu den wichtigen Aufgabenbereichen<br />

der zahnmedizinischen Lehre<br />

und Praxis und trägt zur Prävention zahlreicher<br />

Krankheiten bei. <strong>Die</strong>se neue Ausrichtung bereitet<br />

die Studierenden besser auf die Anforderungen<br />

der täglichen zahnmedizinischen<br />

Praxis vor.<br />

— Inhaltliche Neugestaltung des Studiums und<br />

der Prüfung durch Vorgabe eines zeitgemäßen<br />

Fächerkanons.<br />

— Modernisierung des Studiums (ebenso wie in<br />

der Medizin) durch fächerübergreifenden und<br />

gegenstandsbezogenen Unterricht und entsprechend<br />

ausgestaltete Prüfungen.<br />

Ein wesentlicher Baustein der Novellierung ist<br />

eine weitestgehend identische Ausbildung mit<br />

dem Studiengang Medizin in den ersten vier Semestern,<br />

dem sogenannten Vorklinischen bzw.<br />

1. Studienabschnitt. Hierfür wird es erforderlich,<br />

die Lehrveranstaltungen der Mediziner für den<br />

Studiengang Zahnmedizin zu öffnen und zusätzlich<br />

rein zahnmedizinische Vorlesungen und<br />

Praktika anzubieten.<br />

Da es nicht zu einer Absenkung der Studienplätze<br />

in der Medizin kommen soll, sind die Gremien der<br />

Kultusministerkonferenz (KMK) aufgefordert, die<br />

möglichen kapazitären Auswirkungen auf die Medizin<br />

in der Vorklinik und damit auf die Studienanfängerzahlen<br />

in der Medizin einer Lösung zuzuführen.<br />

<strong>Die</strong>se Arbeiten werden zurzeit von der KMK<br />

durchgeführt. <strong>Die</strong> Bundesregierung kann auf diese<br />

komplexen fachlichen Arbeiten keinen Einfluss<br />

nehmen. Erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen<br />

sind, kann der Entwurf der novellierten Approbationsordnung<br />

für Zahnärzte vorgelegt werden.<br />

Zurückgehend auf einen Beschluss des Hochschulausschusses<br />

der KMK wurde der Medizinische<br />

Fakultätentag (MFT) gebeten, mit der Vereinigung<br />

der Hochschullehrer für Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde (VHZMK) und der Gesellschaft<br />

für Medizinische Ausbildung (GMA) gemeinsam<br />

einen Nationalen Kompetenzbasierten<br />

Lernzielkatalog Zahnmedizin (NKLZ) zu entwi-<br />

83


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

84<br />

ckeln. Der Entwicklungsprozess wird durch eine<br />

Lenkungsgruppe aus MFT, GMA und Vertretern<br />

der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>, aus zahnmedizinischen<br />

Fachgesellschaften, Organisationen der<br />

zahnärztlichen Selbstverwaltung, zuständigen<br />

Ministerien, Wissenschaftsorganisationen und<br />

der Bundesvertretung der Zahnmedizinstudierenden<br />

in Deutschland gesteuert.<br />

Ziel ist ein am aktuellen Berufsbild des Zahnarztes<br />

orientierter Katalog, der konsentierte Lernziele<br />

bereithält, auf die Lehrende zurückgreifen können.<br />

Ein entsprechender Katalog wird für<br />

Deutschland – im Unterschied zu anderen Ländern<br />

– erstmalig erstellt. Der NKLZ ist ein wichtiger<br />

Baustein im Zusammenhang mit der Einführung<br />

der neuen AppOZ. Er wird parallel zum nationalen<br />

Lernzielkatalog für Humanmedizin erstellt.<br />

Somit bietet sich die einmalige Chance, durch eine<br />

entsprechende Zusammenarbeit beider Projekte<br />

den Zusammenhang von oraler und allgemeiner<br />

Gesundheit auch in der medizinischen Ausbildung<br />

besser zu verankern und ein Ausbildungsumfeld zu<br />

etablieren, in dem Studierende in der Medizin und<br />

Zahnmedizin gegenseitig ihre Stärken einbringen.<br />

<strong>Die</strong> Projektgruppe NKLZ besteht aus ca. 200 Hochschullehrern<br />

und wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />

aus allen zahnmedizinischen Hochschulen Deutschlands,<br />

weiteren wissenschaftlichen Experten aus<br />

verwandten Fachgebieten und Vertretern der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Projektgruppe erarbeitet<br />

in 23 Arbeitsgruppen Entwürfe für die Inhalte und<br />

Lernziele der verschiedenen Kompetenzfelder und<br />

Teilbereiche der zahnmedizinischen Ausbildung.<br />

Das Ergebnis wird in einem an die AWMF-Leitlinien<br />

angelehnten Konsensusverfahren abgestimmt und<br />

anschließend den Medizinischen Fakultäten zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Hochschule<br />

Zusammenarbeit von Standespolitik und Hochschule<br />

Der jährlich stattfindende Gedankenaustausch<br />

zwischen Standespolitik und Hochschule fand<br />

2012 zum sechszehnten Mal statt, am 14./15. Dezember<br />

2012 in Gravenbruch/Neu-Isenburg.<br />

An Themen wurden behandelt:<br />

— Allgemeine gesundheits- und hochschulpolitische<br />

Situation<br />

Hier wurde über die Beteiligung der BZÄK an den<br />

Beratungen zu Richtlinien des G-BA zur Qualitätssicherung<br />

nach § 137 SGB V sowie zu Themen, die<br />

die zahnärztliche Berufsausübung betreffen, berichtet.<br />

<strong>Die</strong> neue Approbationsordnung müsse<br />

dringend verabschiedet werden, bei der Revision<br />

der Berufsanerkennungsrichtlinie bestünde nach<br />

wie vor deutlicher Änderungsbedarf bei der Festlegung<br />

der Länge und Dauer des Zahnmedizinstudiums.<br />

Weiterhin wurden das Finanzierungsmodell<br />

und die Einrichtungen der Zahnmedizin an der<br />

Universität Witten/Herdecke vorgestellt und im<br />

Vergleich zur Situation der Zahnmedizinausbildung<br />

an den staatlichen Universitäten diskutiert.<br />

— Qualität der zahnmedizinischen Ausbildung<br />

Zur Situation der Zahnmedizinausbildung an den<br />

Universitäten wurde aus Sicht der Beteiligten berichtet<br />

sowie die Frage, wo und wie Berufspolitik<br />

und Universitäten sich unterstützen könnten, diskutiert.<br />

Es bestehe ein immenser Finanzstau an<br />

den Universitäten, auch Lehrstühle und zugeordnete<br />

Stellen würden reduziert. Daher bestehe die<br />

Gefahr, dass die Qualität der Ausbildung nicht zu<br />

halten sei. <strong>Die</strong> Finanzierungsprobleme führen zu<br />

einem Verteilungskampf unter den Fakultäten und<br />

Lehrstühlen. Außerdem steige der Druck auf die<br />

Hochschullehrer, weniger Lehre durchzuführen<br />

und dafür mehr Ressourcen in die Forschung zu investieren,<br />

um mehr Drittmittel zu akquirieren. <strong>Die</strong>se<br />

Entwicklungen machen es notwendig, innovative<br />

Konzepte und neue Strukturen für die Zahnmedizinausbildung,<br />

also ein Gesamtkonzept für die<br />

Zahnmedizin an deutschen Universitäten, zu entwickeln.<br />

Kritisch diskutiert wurde die Forderung<br />

nach Berufsfertigkeit bei Abschluss des Studiums,<br />

die angesichts des Gebots des lebenslangen Lernens<br />

nicht zu realisieren sei.<br />

Im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die zukünftige<br />

Zahnmedizinausbildung solle u.a. geklärt wer-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


den, welche Ausbildungsinhalte die Universitäten<br />

garantieren können und welche Inhalte erst postgradual<br />

angeboten werden. Zukünftiger Leitfaden<br />

ist ein Kerncurriculum mit definierten Kompetenzlevels<br />

und Inhalten. <strong>Die</strong> Entwicklung des<br />

Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs<br />

(NKLZ) sei nahezu abgeschlossen. Hierin werden<br />

Lernziele fächerübergreifend beschrieben. Es gibt<br />

vier Kompetenzlevel, neben fachlichen Zielen<br />

wird Gewicht auf die Vermittlung von Kompetenzen,<br />

z.B. in den Bereichen Kommunikation<br />

und Betriebswirtschaft, gelegt. <strong>Die</strong> Universitäten<br />

haben weiterhin die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte<br />

zu setzen, wie z.B. Implantologie oder<br />

Parodontologie.<br />

Im Konzept spielen Lehrpraxen eine Rolle. Zu klären<br />

sei, welche Aufgaben ein Student in einer<br />

Lehrpraxis übernehmen dürfe, der zeitliche Rahmen<br />

dafür sowie Haftungsfragen.<br />

— Weiterbildung in der Zahnmedizin<br />

Diskutiert wurde die Entwicklung postgradualer<br />

Fortbildungsangebote, die Weiterbildung als<br />

praktisches Lernen unter Supervision erfahrener<br />

Zahnärzte im Rahmen eines Curriculums zu realisieren,<br />

welches auch klinische Erfahrung beinhaltet.<br />

Aufhänger für einen erneuten Dialog<br />

könnte eine „postgraduale Lehrpraxis“ mit<br />

definierten Schwerpunkten sein. Es soll ein strukturiertes<br />

Gesamtkonzept erarbeitet werden, einschließlich<br />

Ausbildung, Vorbereitungszeit, Delegation<br />

und Substitution. Zur Auswahl und<br />

Supervision der Lehrpraxen durch die (Landes-)<br />

Zahnärztekammern seien strukturelle Kriterien sowie<br />

ein Logbuch für die Ausbildungsinhalte zu<br />

entwickeln. Vorgeschlagen wird die Entwicklung<br />

objektivierbarer Struktur- und Qualitätskriterien.<br />

— Musterweiterbildungsordnungen KFO und<br />

Oralchirurgie<br />

In der Weiterbildung seien insbesondere europäische<br />

Impulse und Lösungen (vocational training)<br />

zu beachten. Kritisch diskutiert wurde die<br />

potenzielle Fehlkoordination in der Weiterbildung,<br />

die am Versorgungsbedarf vorbei ginge.<br />

<strong>Die</strong>s wirke sich auch negativ auf den Hochschullehrernachwuchs<br />

aus, derzeit könnten nicht alle<br />

Lehrstühle besetzt werden. Fachgesellschaften,<br />

Kammern und Berufsverbände müssten einen<br />

Ehrenkodex entwickeln, der die Qualität der<br />

Weiterbildung sichere.<br />

Weiterhin wurde das im November 2008 gegründete<br />

Network of Erasmus Based European Orthodontic<br />

Postgraduate Programmes (NEBEOP) vorgestellt.<br />

Im Rahmen von Pilotprojekten wird derzeit<br />

die Weiterbildung zur Fachzahnärztin/-zahnarzt für<br />

Kieferorthopädie in Deutschland, bspw. von der<br />

ZÄK Niedersachsen und der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover angeboten. Unter der Schirmherrschaft<br />

der European Orthodontic Society<br />

(EOS) soll zukünftig die Weiterbildung im Fach Kieferorthopädie<br />

strukturell und qualitativ optimiert<br />

werden. Es soll eine Vernetzung im Sinne einer<br />

dreijährigen modularisierten europäischen Weiterbildung<br />

durch Koordinierung der Lehre und durch<br />

Austausch von Lehrenden in Europa etabliert werden.<br />

Angesichts der Entwicklung zur europäischen<br />

Zertifizierung von Weiterbildungen sei die<br />

Weiterbildungskompetenz der Kammern aktiv zu<br />

besetzen.<br />

Es bestand Übereinstimmung unter den Teilnehmern,<br />

dass das Treffen zwischen Standespolitik<br />

und Hochschule in ähnlicher Weise als intensiver,<br />

informeller und offener Gedankenaustausch und<br />

als Brainstorming weitergeführt werden soll.<br />

85<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Dr. Frank Dreihaupt,<br />

Vorstandsreferent der BZÄK<br />

für Gleichwertigkeitsprüfungen<br />

und Präsident der ZÄK<br />

Sachsen-Anhalt<br />

RA René Krouský,<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

und Justitiar der BZÄK<br />

RA Eike Makuth,<br />

Referent der Rechtsabteilung<br />

der BZÄK<br />

86<br />

Ausschuss Gleichwertigkeit<br />

Eine Koordinierungskonferenz der Referenten für<br />

Gleichwertigkeitsprüfungen der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

im Jahre 2010 erteilte dem Ausschuss<br />

Gleichwertigkeit der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

den Auftrag, auf der Grundlage der<br />

vorliegenden Prüfungsordnungen der Länder einen<br />

Vorschlag für eine „Muster-Verfahrensordnung<br />

Gleichwertigkeits- und Defizitprüfungen“<br />

zu entwerfen und diese auf einer weiteren Koordinierungskonferenz<br />

zur Diskussion zu stellen. Das<br />

Inkrafttreten des Berufsqualifikationsanerkennungsgesetzes<br />

musste abgewartet werden, daher<br />

wurde die Arbeit vom Ausschuss Gleichwertigkeit<br />

im Berichtszeitraum fortgesetzt.<br />

Seit dem 01. April 2012 haben im Zuständigkeitsbereich<br />

des Bundes Personen mit einem im Ausland<br />

erworbenen Berufsabschluss einen Anspruch<br />

auf Überprüfung der Gleichwertigkeit<br />

ihrer im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen<br />

mit einem deutschen Berufsabschluss. Für<br />

Berufe, die in Länderzuständigkeit geregelt sind,<br />

z. B. Lehrer, werden oder sind die Rechtsgrundlagen<br />

angepasst.<br />

Ziel ist es, bei allen reglementierten Berufen –<br />

u. a. beim zahnärztlichen Beruf – durch Gleichwertigkeitsprüfungen<br />

die Voraussetzung für Berufszugang<br />

oder –ausübung festzustellen, um die<br />

Integration von Migranten in den deutschen<br />

Arbeitsmarkt zu erleichtern. Bei Feststellung wesentlicher<br />

Qualifikationsunterschiede besteht<br />

eine Grundlage für zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen<br />

im Anschluss an das Verfahren.<br />

Personen, denen die volle Gleichwertigkeit ihrer<br />

Auslandsqualifikation bescheinigt wird, haben<br />

die gleichen Rechte wie Personen mit einem<br />

deutschen Prüfungszeugnis. Es wird ihnen allerdings<br />

kein deutsches Prüfungszeugnis erteilt, sondern<br />

ein Gleichwertigkeitsbescheid.<br />

Ein Prüfverfahren kann jede Person beantragen,<br />

die über einen ausländischen Berufsabschluss<br />

verfügt und beabsichtigt, eine Erwerbstätigkeit<br />

in Deutschland aufzunehmen. Der Antrag kann<br />

unabhängig von Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus<br />

gestellt werden. Nicht zugänglich<br />

ist das Verfahren für un- oder angelernte Personen,<br />

die über keinen Berufsabschluss aus einem<br />

anderen Staat verfügen.<br />

Im Verfahren wird ein im Ausland erworbener Berufsabschluss<br />

mit einer deutschen Referenzqualifikation<br />

verglichen. <strong>Die</strong> zuständige Stelle prüft,<br />

ob wesentliche inhaltliche oder zeitliche Unterschiede<br />

bestehen. Wenn wesentliche Unterschiede<br />

zwischen den Berufsqualifikationen bestehen,<br />

wird geprüft, ob diese durch sonstige<br />

Befähigungsnachweise (z. B. Weiterbildungen,<br />

Zusatzausbildungen, Umschulungen) oder durch<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


nachgewiesene einschlägige Berufserfahrungen<br />

ausgeglichen werden können. Erhält die zuständige<br />

Stelle keine ausreichenden Nachweise<br />

oder fehlen ihr die erforderlichen Informationen<br />

für ihre Prüfung, ist es möglich, eine Qualifikationsanalyse<br />

zur Feststellung der für einen Vergleich<br />

mit der inländischen Berufsbildung maßgeblichen<br />

beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten durchzuführen. Eine Qualifikationsanalyse<br />

kann durch unterschiedliche Instrumente,<br />

z. B. durch Arbeitsproben oder Fachgespräche,<br />

erfolgen. Werden keine wesentlichen<br />

Unterschiede zwischen Auslands- und Inlandsqualifikation<br />

festgestellt, wird die vollständige<br />

Gleichwertigkeit bescheinigt. <strong>Die</strong>s bedeutet<br />

rechtliche Gleichbehandlung in Entsprechung<br />

zum deutschen Berufsabschluss.<br />

Dr. Helmut Pfeffer,<br />

Vorsitzender der AKZ bis 12/12<br />

und Vizepräsident der ZÄK<br />

Hamburg<br />

Dr. Wolfgang Menke,<br />

Vorsitzender der AKZ seit 12/12<br />

und Präsident der ZÄK Bremen<br />

Eine Berücksichtigung dieser Vorgaben in den<br />

vom Ausschuss Gleichwertigkeit entwickelten<br />

„Verfahrensgrundsätzen zur Defizit-/Kenntnisprüfung<br />

nach dem Zahnheilkundegesetz“ wird nach<br />

Redaktionsschluss dieses Jahresberichts erfolgen<br />

und in einer dann folgenden Koordinierungskonferenz<br />

den zuständigen Referenten der (Landes-)<br />

Zahnärztekammern vorgestellt werden.<br />

Dr. Jens Nagaba,<br />

Leiter Abteilung Zahnärztliche<br />

Berufsausübung der BZÄK<br />

Gemeinsamer Ausschuss Arzneimittelkommission<br />

Zahnärzte (AKZ)<br />

Ansprechpartner für staatliche Institutionen und<br />

die Kollegenschaft<br />

Der Gemeinsame Ausschuss Arzneimittelkommission<br />

Zahnärzte (AKZ) tagte am 26. Oktober 2012<br />

und am 26. April 2013. Für die neue Legislatur steht<br />

Dr. Helmut Pfeffer aus persönlichen Gründen nicht<br />

mehr als Vorsitzender zur Verfügung, daher benannte<br />

der BZÄK-Vorstand Dr. Wolfgang Menke<br />

als Vorsitzenden der Kommission. <strong>Die</strong> Rolle der Arzneimittelkommission<br />

als Ansprechpartner von<br />

staatlichen Institutionen und Verbänden spiegelt<br />

sich in der großen Anzahl von Aufforderungen zur<br />

Stellungnahme nach § 92 Abs. 3a SGB V durch<br />

den Gemeinsamen Bundesausschuss und Meldungen<br />

der Pharmaindustrie zu Anwendungsbeobachtungen<br />

nach §67 Abs. 6 AMG wider.<br />

87<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

88<br />

<strong>Die</strong> Interessen der Kollegenschaft werden von<br />

den Mitgliedern der AKZ in mehreren Sachverständigenausschüssen<br />

beim Bundesinstitut für<br />

Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vertreten.<br />

<strong>Die</strong> Berichte der Ausschussmitglieder sind<br />

feste Tagesordnungspunkte der Sitzungen.<br />

Ein bedeutendes Projekt der AKZ ist die Aktualisierung<br />

der Informationen über Zahnärztliche<br />

Arzneimittel (IZA). Da diese seit 2006 als Internetversion<br />

erscheint, ist es möglich, Änderungen<br />

oder Neuaufnahmen zeitnah einzufügen. Neben<br />

den laufenden Aktualisierungen wurden<br />

beschlussgemäß von den Autoren mehrere Kapitel<br />

komplett überarbeitet und von der Verwaltung<br />

auf der Homepage der BZÄK eingestellt.<br />

<strong>Die</strong> Popularität der IZA lässt sich an den hohen<br />

Zugriffszahlen ablesen. 82 Fälle von unerwünschten<br />

Arzneimittelwirkungen (UAW) wurden im Jahr<br />

2012 dem Pharmakovigilanzzentrum AKZ gemeldet.<br />

Damit liegt die Anzahl der Meldungen unter<br />

dem statistischen Mittel der Vorjahre. Erfreulich<br />

ist, dass wiederum kein Zwischenfall mit tödlichem<br />

Ausgang gemeldet wurde.<br />

<strong>Die</strong> Zusammenstellung und Auswertung der Ergebnisse<br />

wurden von Prof. Dr. Christoph Schindler<br />

in den Zahnärztlichen Mitteilungen veröffentlicht.<br />

An der Spitze der unerwünschten<br />

Nebenwirkungen lagen wiederum Antibiotika<br />

und in dieser Gruppe der Wirkstoff Clindamycin.<br />

<strong>Die</strong> Autoren wiesen deshalb daraufhin, dass<br />

Clindamycin eine gute antimikrobielle Aktivität<br />

gegen die Erreger odontogener Infektionen aufweist<br />

aber auch das Risiko in sich birgt, eine prinzipiell<br />

lebensbedrohliche pseudomembranöse<br />

Colitis zu verursachen. Deshalb kann der Wirkstoff<br />

nur als Mittel der zweiten Wahl empfohlen<br />

werden.<br />

Zu Kiefernekrosen unter Bisphosphonattherapie<br />

ging im Berichtszeitraum keine Meldung<br />

bei der AKZ ein. Das Fehlen derartig gemeldeter<br />

UAW lässt sich auf die gute Information<br />

der Kollegenschaft und die Tatsache, dass<br />

viele Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen eher<br />

an die Arzneimittelkommission der deutschen<br />

Ärzteschaft melden, zurückführen. An der Erarbeitung<br />

der im Jahre 2012 veröffentlichten S3-<br />

Leitlinie „Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose<br />

(BP-ONJ) und andere Medikamentenassoziierte<br />

Kiefernekrosen“ war die AKZ durch Prof. Dr. Christoph<br />

Schindler und PD Dr. Werner Kullmann<br />

beteiligt.<br />

In den Fokus der AKZ rückte im Berichtszeitraum<br />

die Arzneimitteltherapie mit neuen oralen Antikoagulanzien.<br />

Da für keines der zugelassenen<br />

Medikamente dieser Gruppe ein Antidot verfügbar<br />

ist, besteht bei (oral-)chirurgischen Eingriffen<br />

das potentielle Risiko von schwer stillbaren<br />

Blutungen. Ein genaues Abwägen des Risikos für<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Frühjahrssitzung des Gemeinsamen Ausschusses Arzneimittelkommission Zahnärzte in Berlin am 26.04.13<br />

V.l.n.r.: PD Dr. Dr. Michael Stiller, Berlin, ZÄ Juliane Gösling, Referentin Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der BZÄK,<br />

Dr. Wolfgang Bengel, Vizepräsident der DGZMK, Dr. Jens Nagaba, Leiter Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der BZÄK,<br />

Prof. Dr. Christoph Schindler, Medizinische Hochschule Hannover, Dr. Helmut Pfeffer, Vizepräsident der ZÄK Hamburg,<br />

PD Dr. Werner Kullmann, Hannover, Dr. Wolfgang Menke, Präsident der ZÄK Bremen, Prof. Dr. Klaus Ott, Direktor der Poliklinik f. Zahnerhaltung<br />

am Zentrum für ZMK an der Universität Münster, Prof. Dr. Ralf Stahlmann, Charitè Universitätsmedizin Berlin<br />

eine Unterbrechung oder die Fortführung der<br />

Antikoagulation ist deshalb unerlässlich. <strong>Die</strong> Veröffentlichung<br />

einer Empfehlung der AKZ zu dieser<br />

Thematik ist geplant. Intensiv haben sich die<br />

Kommissionsmitglieder mit der Überarbeitung<br />

der Meldebögen für unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

und Vorkommnisse im Zusammenhang<br />

mit der Anwendung von Medizinprodukten<br />

beschäftigt. Ziel ist es, die Meldebögen<br />

klarer zu strukturieren und die elektronische Meldung<br />

zu vereinfachen. Nach einer umfangreichen<br />

Testphase sollen die Arbeiten an diesem<br />

Projekt 2013 abgeschlossen werden.<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses<br />

Arzneimittelkommission Zahnärzte veröffentlichten<br />

folgende Beiträge in den Zahnärztlichen<br />

Mitteilungen:<br />

Zahnärztliche Mitteilungen (zm) 19/2012:<br />

Gemeldete Nebenwirkungen 2011<br />

Zahnärztliche Mitteilungen (zm) 10/2013:<br />

Rote Hand Brief, Rückruf Travor®<br />

<strong>Die</strong> weitere Verwendung von Amalgam als<br />

Füllungswerkstoff wird im Rahmen der Verhandlungen<br />

zur weltweiten Verringerung der Quecksilberemission<br />

und der Revision der Quecksilberstrategie<br />

der EU-Kommission kontrovers diskutiert.<br />

Eine intensive Begleitung dieses Prozesses auf<br />

nationaler, europäischer und internationaler<br />

Ebene bleibt unverzichtbar. Der Gemeinsame<br />

Ausschuss Arzneimittelkommission Zahnärzte wird<br />

seine Expertise auf diesem Gebiet weiterhin<br />

einbringen.<br />

Im Berichtszeitraum wurde eine große Anzahl<br />

Anfragen von Verbänden, Kollegen, Apothekern<br />

und Patienten zur Arzneimitteltherapie durch die<br />

AKZ beantwortet.<br />

89<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

ZÄ Sabine Steding,<br />

Vorsitzende des Ausschusses<br />

Beruf, Familie und Praxismanagement<br />

Dr. Klaus Bartling,<br />

Vorstandsreferent für Beruf,<br />

Familie und Praxismanagement<br />

und Präsident der ZÄK<br />

Westfalen-Lippe<br />

Dr. Sebastian Ziller,<br />

Leiter Abteilung Prävention und<br />

Gesundheitsförderung der BZÄK<br />

90<br />

Ausschuss Beruf, Familie und Praxismanagement<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken<br />

Der Ausschuss Beruf, Familie und Praxismanagement<br />

hat Neuausrichtung umgesetzt<br />

Der Ausschuss für die Belange der Zahnärztinnen<br />

wurde 1995 vom BZÄK-Vorstand initiiert. Mit ihm<br />

sollten die besonderen Anliegen von Zahnärztinnen<br />

auf Bundesebene vertreten werden. Bedeutend<br />

damals und heute: <strong>Die</strong> Förderung und Unterstützung<br />

von Kolleginnen, die sich in der<br />

zahnärztlichen Standespolitik einbringen möchten.<br />

Darüber hinaus befasste sich das Gremium<br />

mit der Unterstützung von Kolleginnen bei der<br />

Stellenvermittlung, der Notdienstgestaltung für<br />

Zahnärztinnen, der Wiedereingliederung von<br />

Zahnärztinnen in den Beruf, dem Quasi-Beschäftigungsverbot<br />

für Zahnärztinnen, mit Kinderbetreuungszeiten<br />

und Altersversorgung sowie der<br />

selbständigen Berufsausübung. Ausschussaufgabe<br />

war die Koordination der diesbezüglichen<br />

Aktivitäten der (Landes-)Zahnärztekammern.<br />

Vertreterinnen fast aller Kammerbereiche engagierten<br />

sich unter Leitung von Dr. Brita Petersen,<br />

ehem. Präsidentin der ZÄK Bremen.<br />

Der BZÄK-Ausschuss leistete Pionierarbeit und trug<br />

dazu bei, dass Standesorganisationen, Berufsverbände<br />

und Politik sich ernsthaft mit den Belangen<br />

von Zahnärztinnen in der zahnärztlichen Berufsausübung<br />

aber auch mit deren Interessen in der<br />

Berufspolitik auseinandersetzen.<br />

2012 strukturierte der BZÄK-Vorstand den Ausschuss<br />

neu, denn nicht nur junge Zahnärztinnen,<br />

sondern auch junge Kollegen haben klare Erwartungen<br />

an die Berufsausübung sowie an die Berufsvertretungen<br />

und wünschen entsprechende<br />

Unterstützungsangebote. Das belegen Umfragen<br />

des IDZ, der Bayerischen LZK, der Hamburger ZÄK<br />

und der ZÄK Mecklenburg-Vorpommern. Für den<br />

inhaltlich nun breiter aufgestellten Ausschuss Beruf,<br />

Familie und Praxismanagement unter der Leitung<br />

von ZÄ Sabine Steding, Vorstandsmitglied<br />

der ZÄK Niedersachsen, stehen Initiativen, die auf<br />

familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte abzielen, oben auf der<br />

Tagesordnung. <strong>Die</strong> zahnärztliche Berufsausübung<br />

erfolgt überwiegend und unverändert in selbstständiger<br />

Praxisniederlassung, deshalb sind Unterstützungsangebote<br />

für eine familienfreundliche<br />

Niederlassung mit flexiblen Arbeitsmodellen für<br />

junge Zahnarztfamilien prioritär.<br />

Der Ausschuss stützt sich bei seiner Arbeit auf das<br />

„Memorandum zur Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf im Rahmen der zahnärztlichen Berufsausübung“<br />

der BZÄK. Es beleuchtet nicht nur theoretisch<br />

die verschiedenen Facetten, sondern bietet<br />

praktische Lösungsvorschläge. Vor Ort beratend<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


sind die (Landes-)Zahnärztekammern, die praktische<br />

Informationen zur Niederlassungsberatung,<br />

zur Ausrichtung von Wiedereingliederungsseminaren,<br />

zur Einrichtung flexibler Teilzeitmodelle und zur<br />

familienfreundlichen Gestaltung von Notdienstplänen<br />

anbieten.<br />

Neben der Ausschussvorsitzenden ZÄ Sabine<br />

Steding, Niedersachsen, sind derzeit fünf weitere<br />

Kolleginnen in dem Gremium vertreten:<br />

ZÄ Juliane Gnoth, Berlin<br />

Dr. Kerstin Kladny, Bundeswehr<br />

Dr. Angela Löw, Mecklenburg-Vorpommern<br />

ZÄ Maja Nickoll, Hessen<br />

Dr. Renate Lüllwitz-Hoch, Baden-Württemberg<br />

<strong>Die</strong> Anbindung an den Vorstand ist über den Präsidenten<br />

der ZÄK Westfalen-Lippe, Dr. Klaus Bartling,<br />

gewährleistet. Anlassbezogen können weitere Kollegen<br />

und Kolleginnen in die Arbeit einbezogen<br />

werden. Seitens der BZÄK-Geschäftsstelle wird der<br />

Ausschuss von Dr. Sebastian Ziller betreut.<br />

Der Ausschuss tagte am 27. Februar 2013 in Berlin,<br />

wo u. a. die zukünftige Arbeit des Gremiums sowie<br />

erste Kooperationsbeziehungen zum Dentista<br />

Club erörtert wurden. Am 27. November 2013 wird<br />

eine Koordinierungskonferenz der Referentinnen<br />

für die Belange der Zahnärztinnen der Landeskammern<br />

in Berlin stattfinden.<br />

BZÄK und Dentista Club kooperieren<br />

<strong>Die</strong> BZÄK hat mit dem Dentista Club am 28. März<br />

2012 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />

Den Vertrag unterzeichneten in Berlin BZÄK-<br />

Präsident Dr. Peter Engel und Dentista-Präsidentin<br />

Dr. Susanne Fath.<br />

Ziel der Kooperation ist der projektbezogene gegenseitige<br />

Gedankenaustausch bei der Konzeptionierung<br />

und Umsetzung von Maßnahmen im Bereich<br />

Praxisführung und damit eine punktuelle<br />

Zusammenarbeit in Themenbereichen wie Freiberuflichkeit<br />

in der Praxis, Verantwortungsübernahme<br />

in wissenschaftlichen Organisationen, Engagement<br />

in Selbstverwaltungsorganisationen und Verbesserungen<br />

im Bereich der Work-Life-Balance.<br />

Dentista und BZÄK werden als erstes gemeinsames<br />

Projekt eine Ratgeberbroschüre „Schwangerschaft,<br />

Praxis & Familie" auflegen, welche die bereits<br />

existierenden Dentista-Broschüren „Schwangerschaft“<br />

und „Ratgeber Recht“ inhaltlich aktuell<br />

aufbereitet und zusätzliche Informationen rund um<br />

den Mutterschutz bieten wird.<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Auf Initiative der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> beschäftigten<br />

sich im Berichtszeitraum verschiedene<br />

politische Gremien mit der „Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf“. So auch die Bundesfachkommission<br />

„Junge Generation“ des Wirtschaftsrats<br />

der CDU. Für die BZÄK diskutierte Ausschussmitglied<br />

ZÄ Juliane Gnoth mit Dr. Alexander W.<br />

Nuyken von der UBS Deutschland AG und dem<br />

Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales, Dr. Ralf Brauksiepe<br />

(CDU), MdB. Betont wurde die arbeitsmarktpolitische<br />

Dimension: Einerseits gibt es<br />

mehr als sechs Millionen beschäftigungslose<br />

Frauen im arbeitsfähigen Alter, andererseits ist<br />

V.l.n.r.: ZÄ Juliane Gnoth, Berlin, ZÄ Maja Nickoll, Hessen,<br />

Dr. Klaus Bartling, Präsident der ZÄK Westfalen-Lippe, Oberfeldärztin<br />

Dr. Kerstin Kladny, Bundeswehr, Dr. Renate Lüllwitz-Hoch,<br />

Baden-Württemberg, Dr. Angela Löw, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

die Ausschuss-Vorsitzende ZÄ Sabine Steding, Niedersachsen, und<br />

Dr. Sebastian Ziller, Abteilungsleiter der BZÄK, auf der<br />

Ausschuss-Sitzung am 27.02.13 in Berlin<br />

91<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

knapp ein Drittel der selbstständigen Freiberufler<br />

weiblich, doppelt so viel wie vor fünfzehn Jahren.<br />

Grund ist die bessere Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf. Allerdings gibt es bei Zahnärztinnen<br />

spezielle Probleme, wie etwa ein Quasi-<br />

Berufsverbot für schwangere angestellte Zahnärztinnen,<br />

was sich negativ auf Berufsperspektiven<br />

auswirkt. Insgesamt verstärkt der Trend zur<br />

„Feminisierung“ den Handlungsbedarf. Angesichts<br />

von derzeit rund zwei Drittel Frauen unter<br />

den Studienanfängern der Zahnheilkunde ist<br />

2017 der Break-even zu erwarten: Dann gibt es<br />

mehr berufstätige Zahnärztinnen als Zahnärzte,<br />

was Problemlösungen erfordert. Familienfreundliche<br />

Praxisniederlassungen zu schaffen, flexiblere<br />

Berufsausübungsformen zu ermöglichen,<br />

die Niederlassungsberatung und Wiedereingliederungsseminare<br />

für Mütter/Väter durch die<br />

Kammern zu verstärken, flexible Teilzeitmodelle<br />

zu entwickeln und familienfreundliche Notdienstregelungen<br />

zu finden, sind die wichtigsten Herausforderungen<br />

für die (Standes-)Politik und damit<br />

auch für die Ausschuss-Arbeit.<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Gesundheitswesen<br />

Vierte Sitzung des Runden Tisches des BMG<br />

Bereits drei Mal hat das BMG in den letzten Jahren<br />

Verbändevertreter eingeladen, um über Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf im Gesundheitswesen zu beraten.<br />

Da dem Thema eine unverändert hohe Bedeutung<br />

zukommt, lud die Parlamentarische Staatssekretärin<br />

im Bundesministerium für Gesundheit,<br />

Annette Widmann-Mauz (CDU), MdB, am 13.<br />

März 2013 zur vierten Sitzung des Runden Tisches<br />

„Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Gesundheitswesen“<br />

in das BMG, um sich über den Stand<br />

der eingeleiteten Maßnahmen und über weitere<br />

Handlungsmöglichkeiten mit den Beteiligten auszutauschen.<br />

Für die BZÄK nahmen der Hauptgeschäftsführer<br />

RA Florian Lemor sowie der zuständige<br />

Abteilungsleiter, Dr. Sebastian Ziller, an der<br />

Sitzung teil.<br />

20 Jahre Urteil zum "Berufsverbot"<br />

Das Bundesverwaltungsgericht hat mit einem Urteil<br />

vom 27. Mai 1993 die Berufstätigkeit von Zahnärztinnen<br />

stark beeinflusst: Seitdem werden in den<br />

Praxen schwangere angestellte Zahnärztinnen<br />

von der Arbeit freigestellt. Das Bundesverwaltungsgericht<br />

bestätigte damals die Rechtmäßigkeit<br />

einer Anordnung des Gewerbeaufsichtsamts,<br />

das schwangeren Zahnärztinnen invasiv-operative<br />

Tätigkeiten und zahnärztlich-chirurgische Eingriffe<br />

ebenso untersagt hatte, wie das Assistieren<br />

bei diesen Arbeiten sowie Injektionen und Extraktionen.<br />

<strong>Die</strong>se Anordnung kam einem Berufsverbot<br />

gleich. Nicht nur aus Sicht der Arbeitgeber in den<br />

Praxen und der Versorgung, sondern auch für die<br />

Zahnärztinnen selbst, die eine Familiengründung<br />

anstreben oder schwanger sind, müssen sinnvolle<br />

Lösungen gefunden werden. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Dentista Club wird vom Ausschuss ein<br />

umfangreicher Ratgeber entwickelt, der für Arbeitgeber<br />

und schwangere Arbeitnehmerinnen<br />

gleichermaßen hilfreiche Informationen vermitteln<br />

soll. Auch an unterstützenden Lösungen für<br />

die Praxisausfälle bei schwangeren Praxisinhaberinnen<br />

wird seitens des Ausschusses gearbeitet. Erste<br />

konkrete Vorschläge werden voraussichtlich<br />

im 4. Quartal 2013 vorgestellt.<br />

Arbeitskreis "Chancengleichheit" des Bundesverbands<br />

der Freien Berufe: Vorsitz durch die BZÄK<br />

Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) fragte<br />

die BZÄK 2013 an, eine Vertreterin für den Vorsitz im<br />

Arbeitskreis "Chancengleichheit" des BFB vorzuschlagen.<br />

Der Arbeitskreis existiert seit 2006, die BZÄK<br />

war dort über die ehem. Vorsitzende des BZÄK-Ausschusses<br />

für die Belange der Zahnärztinnen eingebunden.<br />

Der Vorstand der BZÄK beschloss am 06.<br />

März 2013, ZÄ Sabine Steding, Vorsitzende des Ausschusses<br />

Beruf, Familie und Praxismanagement der<br />

BZÄK, als Vorsitzende für den BFB-Arbeitskreis "Chancengleichheit"<br />

vorzuschlagen. Der BFB begrüßte<br />

und bestätigte den Vorschlag.<br />

92<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Entwicklung der Zahnarztzahlen nach Tätigkeiten<br />

Jahr niedergelassene ZÄ Assistenten/Vertreter Beamte/Angestellte nicht zahnärztl. Tätige Gesamtzahl Zahnärzte<br />

gesamt % Frauen gesamt % Frauen gesamt % Frauen gesamt % Frauen gesamt % Frauen<br />

1988 31.955 20% 5.224 39% 2.465 28% 11.901 31% 51.545 25%<br />

1990 33.075 <strong>21</strong>% 7.529 46% 2.563 28% 13.505 32% 56.672 27%<br />

1992* 44.328 30% 8.128 47% 3.886 41% 15.186 34% 71.528 33%<br />

1994 48.337 32% 7.725 46% 3.149 40% 15.432 34% 74.644 34%<br />

1996 50.423 32% 8.023 48% 2.958 41% 14.986 34% 76.390 34%<br />

1998 51.961 33% 7.430 52% 2.886 42% 15.618 36% 77.895 35%<br />

2000 53.885 34% k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 78.742 k. A.<br />

2001 54.485 34% 6.373 54% 2.871 41% 14.997 37% 78.726 37%<br />

2002 54.860 35% 6.190 55% 2.936 42% 15.842 38% 79.828 37%<br />

2003 55.347 35% 6.383 56% 2.799 42% 16.023 39% 80.552 38%<br />

2004 55.867 35% 6.279 57% 2.779 42% 16.250 40% 81.175 38%<br />

2005 56.100 36% 6.223 59% 2.834 43% 16.667 40% 81.824 39%<br />

2006 56.152 36% 6.382 60% 2.845 43% 17.117 41% 82.496 39%<br />

2007 55.778 36% 7.209 61% 2.855 44% 17.559 41% 83.401 40%<br />

2008 55.182 37% 8.350 62% 2.817 45% 18.091 42% 84.440 40%<br />

2009 54.935 37% 9.356 63% 2.876 46% 18.396 42% 85.563 41%<br />

2010 54.684 37% 10.295 63% 2.841 47% 18.608 42% 86.428 41%<br />

2011 54.286 37% 11.<strong>21</strong>6 63% 3.000 48% 19.037 43% 87.539 42%<br />

Quelle: (Landes-)Zahnärztekammern, Berechnungen BZÄK 2013<br />

* ab 1992 plus neue Bundesländer<br />

FDI-Sektion „Women Dentists Worldwide” (WDW)<br />

Dr. Brita Petersen, ehem. Vorsitzende des Ausschusses<br />

für die Belange der Zahnärztinnen,<br />

wurde im September 2010 auf der Weltkonferenz<br />

der Zahnärzte (FDI) in Salvador da Bahia, Brasilien,<br />

für weitere drei Jahre als Vorsitzende der Sektion<br />

Zahnärztinnen Weltweit (WDW) wiedergewählt.<br />

Dr. Brita Petersen berichtete anlässlich der Ausschuss-Sitzung<br />

am 14. September 2012 vom FDI-<br />

Kongress 2012 in Hong Kong. Ca. 120 Zahnärztinnen<br />

nahmen an der Veranstaltung der FDI Sektion<br />

„Women Dentists Worldwide“ teil. Neben den Länderberichten<br />

wurde der fachliche Teil am 30. August<br />

2012 unter dem Thema “How can a female<br />

dentist prevent burnout?” abgehalten. Für Istanbul<br />

2013 ist das Sektionsthema „Survey of Dependance<br />

– multiple perspectives related to different<br />

dependance“ geplant.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Kooperationen: Deutscher Ärztinnenbund (DÄB)<br />

Anlässlich des 31. Wissenschaftlichen Kongresses<br />

des DÄB 2009 wurde Dr. Brita Petersen für weitere<br />

vier Jahre in den Vorstand des Deutschen Ärztinnenbundes<br />

(DÄB) gewählt. Der BZÄK-Ausschuss<br />

pflegt seit vielen Jahren engen Kontakt zum DÄB.<br />

<strong>Die</strong> Überlegungen beider Gremien bezüglich einer<br />

intensiveren Kooperation sind umgesetzt. Eine regelmäßige<br />

Einbindung der Zahnärztinnen in den<br />

Wissenschaftlichen Kongress des Ärztinnenbundes<br />

gehört zur Kontaktpflege zwischen beiden Gremien.<br />

Besonders erfolgreich läuft das Ärztinnen-<br />

Forum 60plus sowie das Mentorinnennetzwerk.<br />

93


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Dr. Mathias Wunsch,<br />

Vorsitzender des Beirats<br />

NADENT und Präsident der<br />

LZK Sachsen<br />

Dr. Jens Nagaba,<br />

Leiter Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung<br />

der BZÄK<br />

94<br />

Normenausschuss Dental (NADENT)<br />

Internationalisierung bestätigt Bedeutung von<br />

Normen<br />

Stärkere Bedeutung gewinnen Normen durch die<br />

Internationalisierung des Handels. Kürzere Produktlebenszyklen<br />

und eine zunehmende Produktvielfalt<br />

auf dem Dentalmarkt machen Normen für den<br />

Zahnarzt unverzichtbar. Zur Interessenwahrung des<br />

Berufsstands entsendet die BZÄK Kollegen in diverse<br />

Normungsgremien und ist Gründungs- und Fördermitglied<br />

des Normenausschusses Dental. Der Normenausschuss<br />

Dental im Deutschen Institut für Normung<br />

(DIN) besteht aus 34 Gremien, die sich in 15<br />

Arbeitsausschüsse, 18 Arbeitskreise und den Beirat<br />

als Lenkungsgremium aufgliedern. Viele Arbeitsgremien<br />

des NADENT arbeiten als sog. Spiegelgremien<br />

für die europäischen und internationalen Arbeitsgruppen<br />

des CEN/TC55 bzw. ISO/TC106 Zahnheilkunde.<br />

Das heißt, sie erstellen Norm-Vorlagen und sind<br />

für die deutschen Stellungnahmen verantwortlich.<br />

Im Berichtszeitraum tagte der Beirat NADENT am 24.<br />

April 2013 unter Leitung des Vorsitzenden, Dr. Mathias<br />

Wunsch, beim Verband der Deutschen Dentalindustrie<br />

(VDDI) in Köln. Neben dem Bericht über<br />

die Arbeit im Vorjahr wurde über die zukünftige Strategie<br />

des Normenausschusses diskutiert. Zentraler<br />

Tagesordnungspunkt war die Sitzung des ISO/TC<br />

106 im Jahr 2014, die in Berlin stattfinden wird.<br />

Das Jahr 2012 war für den NADENT produktiv. Insgesamt<br />

wurden 15 DIN-Normen sowie 11 DIN-<br />

Norm-Entwürfe, 11 EN-Normen und 10 ISO-Normen<br />

veröffentlicht. Kumuliert haben die Experten an der<br />

Fertigstellung von 36 Dokumenten mitgearbeitet,<br />

d. h., im Durchschnitt produziert jedes Gremium<br />

etwa eine Norm pro Jahr.<br />

Üblicherweise sind dies keine zusätzlichen Normen,<br />

sondern Überarbeitungen internationaler<br />

Normen. Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit<br />

auf europäischer und internationaler Ebene<br />

wurden im Dentalbereich in Europa bisher 135<br />

Internationale Normen unverändert als Europäische<br />

Normen übernommen. Im Jahr 2012 wurden<br />

insgesamt 36 nationale Sitzungen abgehalten,<br />

jedes nationale Gremium tagt damit durchschnittlich<br />

ein Mal pro Jahr. Weiterhin gab es drei<br />

europäische und 47 internationale Sitzungen. <strong>Die</strong><br />

deutsche Delegation zur Sitzung des ISO/TC106<br />

Zahnheilkunde, die vom 30. September bis 06. Oktober<br />

2012 in Paris stattfand, leitete Prof. Dr. Gottfried<br />

Schmalz. <strong>Die</strong> nächste ISO-Tagung findet vom<br />

29. September bis 05. Oktober 2013 in Incheon,<br />

Südkorea, statt. <strong>Die</strong> zeitliche Entwicklung der<br />

Europäischen und Internationalen Dentalnormen<br />

ist in folgendem Diagramm dargestellt:<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zeitliche Entwicklung der Dentalnormen<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />

Europäische<br />

Normen<br />

Internationale<br />

Normen<br />

Quelle: Normenausschuss Dental, Jahresbericht 2012<br />

Durch die Übernahme der ISO-Normen hat sich die<br />

Gesamtzahl der DIN-Normen seit 1990 nur geringfügig<br />

erhöht. <strong>Die</strong> unterschiedlichen nationalen Normen<br />

wurden europaweit vereinheitlicht. Durch die<br />

Entwicklung von 139 Europäischen Normen wurde<br />

so die Gesamtzahl der unterschiedlichen nationalen<br />

Dentalnormen in Europa von etwa 1000 verschiedenen<br />

nationalen Normen im Jahr 1990 auf etwa160<br />

Normen im Jahr 2013 reduziert.<br />

Mitglieder des Beirats Normenausschuss Dental<br />

95<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Dr. Mathias Wunsch<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Röntgenstelle der BZÄK seit 01/13<br />

und Präsident der LZK Sachsen<br />

Dr. Burkhard Maager<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Röntgenstelle der BZÄK<br />

bis 12/12<br />

Dr. Jens Nagaba<br />

Leiter Abteilung<br />

Zahnärztliche Berufsausübung<br />

der BZÄK<br />

96<br />

Ausschuss Röntgenstelle<br />

Zahnärztliche Röntgenologie qualitätssichern<br />

Nach der Wahl des Geschäftsführenden Vorstands<br />

der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> wurde die<br />

Röntgenstelle für die Legislatur 2012 bis 2016 neu<br />

konstituiert. Neuer Vorsitzender des Ausschusses<br />

Röntgenstelle ist auf Beschluss des Vorstands<br />

vom 12. Dezember 2012 Dr. Mathias Wunsch.<br />

Im Berichtszeitraum tagte der Ausschuss am <strong>21</strong>.<br />

Mai 2013 in Berlin. <strong>Die</strong> Dentale Volumentomographie<br />

(DVT) hat in den letzten Jahren große<br />

Bedeutung erlangt. Deshalb nahm die Diskussion<br />

über die Qualitätssicherung auf diesem Gebiet<br />

einen breiten Raum ein. Eine S2k-Leitlinie der<br />

AWMF zu diesem Thema steht kurz vor der Veröffentlichung.<br />

Dr. Burkhard Maager vertrat die<br />

BZÄK in der beauftragten Arbeitsgruppe. Da<br />

eine große Anzahl von unterschiedlichen Gerätetypen<br />

die zahnärztlichen Stellen bei ihren Prüfungen<br />

vor immense Probleme stellt, hatte der<br />

Zentrale Erfahrungsaustausch zahnärztlicher Stellen<br />

im Jahr 2012 die Röntgenstelle beauftragt,<br />

einen universellen Viewer auszuwählen. Nach<br />

umfangreicher Recherche konnte Dr. Edgar<br />

Hirsch ein entsprechendes Produkt auf der Sitzung<br />

vorstellen.<br />

Zum Normenentwurf DIN 6868-157 „Befundungsmonitore“<br />

hatte die Röntgenstelle fundierte Einsprüche<br />

erarbeitet und dem Normenausschuss<br />

Radiologie (NAR) eingereicht. Auf einer ganztägigen<br />

Einspruchssitzung, die ausschließlich der<br />

Zahnheilkunde gewidmet war, gelang es, den<br />

überwiegenden Teil der Forderungen durchzusetzen.<br />

Der am 13. Mai 2013 veröffentlichte,<br />

komplett überarbeitete Normenentwurf enthält<br />

jedoch immer noch eine Vielzahl von Prüfpflichten.<br />

<strong>Die</strong> Röntgenstelle wird deshalb erneut Einspruch<br />

einlegen.<br />

<strong>Die</strong> Röntgenstelle der BZÄK ist der zentrale Ansprechpartner<br />

für Bundes- und Länderbehörden<br />

in Fragen des Strahlenschutzes. Durch die Mitarbeit<br />

von Mitgliedern in zahlreichen Gremien ist<br />

sie auch direkt in die Überarbeitung von Richtlinien<br />

zur Röntgendiagnostik eingebunden.<br />

Zentraler Erfahrungsaustausch zahnärztliche Stellen<br />

Das nach der Richtlinie „Ärztliche und zahnärztliche<br />

Stellen“ zur Strahlenschutzverordnung und<br />

zur Röntgenverordnung vorgeschriebene jährliche<br />

Treffen der zahnärztlichen Stellen fand im<br />

Berichtszeitraum am 22. Mai 2013 statt.<br />

Unter Federführung des Bundesumweltministeriums<br />

wird diese Richtlinie gegenwärtig überarbeitet.<br />

Gerd Lamprecht, LZK Sachsen, stellte als<br />

Mitglied der Arbeitsgruppe die geplanten Änderungen<br />

auf der Sitzung vor. Nach der Inhaltsdiskussion<br />

wurde die Anwesenheit des Vertreters<br />

der Länderbehörden genutzt, um Fragen zur<br />

Umsetzung weiterer Richtlinien zu klären. Nach-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


drücklich sprachen sich die Vertreter der zahnärztlichen<br />

Stellen dafür aus, Einspruch gegen die<br />

im Normenentwurf DIN 6868-157 beschriebenen<br />

Prüfpflichten zu erheben. In diesem Zusammenhang<br />

wurden erneut Verfügbarkeit und Kosten<br />

von Normen diskutiert. <strong>Die</strong> vom Länderausschuss<br />

Röntgenverordnung gebilligten einheitlichen Bewertungskriterien<br />

für zahnärztliche Stellen sind<br />

seit dem Jahr 2011 bundesweit anzuwenden.<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer berichteten über Erfahrungen<br />

bei der Umstellung in ihrem Verantwortungsbereich.<br />

Eine echte Evaluierung kann allerdings erst<br />

zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Intensiv<br />

wurden die Indikationen zur Anfertigung einer<br />

DVT erörtert.<br />

Zentraler Erfahrungsaustausch der zahnärztlichen Stellen am 22.05.13 in Berlin:<br />

V.l.n.r.: Der Vorsitzende des Ausschusses Röntgenstelle, Dr. Mathias Wunsch,<br />

sein Stellvertreter im Ausschuss, Dr. Kai Voss, Dr. Michael Rottner, Bayern, und<br />

Dr. Hans-Ullrich Heidrich vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit<br />

Aufgrund der wünschenswerten Vereinheitlichung<br />

digitaler Formate sprachen sich alle Anwesenden<br />

für die Einführung des DICOM-Standards<br />

in die zahnärztliche Röntgenologie aus.<br />

Auf großes Interesse stieß der vorgestellte Viewer<br />

für digitale Röntgenaufnahmen. <strong>Die</strong> zahnärztlichen<br />

Stellen werden die Software einem Praxistest<br />

unterziehen.<br />

Für dieses Vorhaben sowie weitere Themen der<br />

Röntgenologie verabredeten die Teilnehmer einen<br />

ständigen Erfahrungsaustausch.<br />

Teilnehmer des Zentralen Erfahrungsaustausches der zahnärztlichen Stellen<br />

anlässlich der Jahressitzung am 22.05.13 in Berlin<br />

97<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Telematik<br />

Start für die Ausgabe des elektronischen Heilberufsausweises für<br />

Zahnärzte durch die (Landes-)Zahnärztekammern<br />

Dipl.-Stom. Jürgen Herbert,<br />

Vorstandsreferent für Telematik und<br />

Präsident der LZK Brandenburg<br />

Dipl.-Math. Jochen Gottsmann,<br />

Projektleiter elektronischer Zahnarztausweis,<br />

Rechtsabteilung<br />

der BZÄK, Bereich Telematik<br />

Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />

Leiter Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

98<br />

Der Aufbau der Telematik im Gesundheitswesen,<br />

der informationstechnischen Vernetzung, ging<br />

im Berichtszeitraum voran. In Deutschland werden<br />

nach wie vor die möglichen Risiken der Telematik<br />

diskutiert, insbesondere die Wahrung des<br />

Datenschutzes und der Vertraulichkeit der Patienten-Arzt-Beziehung.<br />

Auf europäischer Ebene<br />

werden von Brüssel aus vielmehr die Chancen<br />

von eHealth in einem gemeinsamen Binnenmarkt<br />

beleuchtet. Aus Sicht der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

müssen die Risiken ernst genommen<br />

und sorgfältig abgewogen werden. Zugleich gilt<br />

es, mögliche Chancen zu erkennen und zu nutzen.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK beteiligt sich deshalb intensiv an<br />

der deutschen und europäischen Entwicklung<br />

der Gesundheitstelematik.<br />

Elektronische Gesundheitskarte<br />

BZÄK und KZBV sind zusammen mit der Bundesärztekammer<br />

(BÄK), der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KBV), dem Deutschen Apothekerverband<br />

(DAV), der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG) sowie dem GKV-Spitzenverband<br />

Gesellschafter der Projektgesellschaft<br />

gematik. Aufgabe der gematik ist es, die elektronische<br />

Gesundheitskarte (eGK), die Telematikinfrastruktur<br />

sowie die gesetzlich vorgegebenen<br />

Telematikanwendungen wie den elektronischen<br />

Arztbrief einzuführen.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK als gematik-Gesellschafter nahm von<br />

Beginn an eine kritische aber konstruktive Haltung<br />

zur elektronischen Gesundheitskarte ein.<br />

Anlass waren besonders die politischen Rahmenbedingungen<br />

der Einführung. Denn ein<br />

komplexes Vorhaben dieser Größenordnung<br />

kann für das sich selbst verwaltende Gesundheitswesen<br />

nicht mit unrealistischen Zeitvorgaben<br />

verordnet werden, ohne dass sich die gemeinsame<br />

Selbstverwaltung im Vorfeld auf<br />

Rahmenbedingungen und Zielsetzungen verständigt<br />

hat. Hierzu gehört neben dem Architektur-<br />

und Geschäftsmodell vor allem die Akzeptanz<br />

bei den Anwendern und Nutzern, den<br />

(Zahn-)Ärzten und Apothekern.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK beteiligt sich intensiv in der gematik<br />

durch ihre Arbeit, die enge Abstimmung mit den<br />

Leistungsträgerorganisationen, die Teilnahme an<br />

überregionalen Konferenzen und regelmäßigen<br />

Gesprächen mit dem BMG, die Interessenwahrung<br />

der Zahnärzteschaft bezüglich der geplanten<br />

Einführung einer Telematikinfrastruktur sowie<br />

der elektronischen Gesundheitskarte.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Das Berichtsjahr war von der Vorbereitung erster<br />

Testmaßnahmen von Telematikanwendungen<br />

der eGK geprägt.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Nach Beschluss der Gesellschafterversammlung<br />

der gematik sollen in einer ersten Stufe die<br />

Online-Aktualisierung der Stammdaten der Versicherten<br />

auf der eGK sowie die Funktionalität<br />

einer elektronischen Signatur in zwei dafür aufzubauenden<br />

Testregionen getestet werden.<br />

Während die erste Anwendung von (Zahn-)Ärzten<br />

überwiegend als bürokratische Zusatzbelastung<br />

empfunden wird, sofern die Aktualisierung<br />

mehrheitlich in den Praxen erfolgt, birgt die qualifizierte<br />

Signatur die Chance zur Einführung medizinisch<br />

sinnvoller Telematikanwendungen mit<br />

einem echten Mehrwert für Patienten und<br />

Mediziner. Mit einer elektronischen Signatur können<br />

bspw. Notfalldaten der Patienten auf der<br />

eGK zuverlässig und rechtssicher abgelegt werden<br />

und Ärzte bzw. Zahnärzte könnten untereinander<br />

Arztbriefe auf elektronischem Wege austauschen.<br />

Neben der Signaturfunktionalität ist<br />

der Aufbau einer sicheren Vernetzung aller<br />

Akteure, die sog. Telematikinfrastruktur, Voraussetzung<br />

für diese Anwendungen. <strong>Die</strong>se ist ebenfalls<br />

Teil der von der gematik durchgeführten europaweiten<br />

Ausschreibung. Mit einem finalen<br />

Zuschlag für die zentralen Bestandteile der<br />

Ausschreibung wird Ende 2013 gerechnet. Als<br />

Gesellschafter der gematik begleitet die BZÄK<br />

diese Ausschreibung durch Dipl.-Stom. Jürgen<br />

Herbert als Vertreter in der Gesellschafterversammlung<br />

und durch Assessor jur. Sven Tschoepe<br />

sowie Dipl.-Math. Jochen Gottsmann als Vertreter<br />

im Lenkungsausschuss.<br />

Elektronischer Zahnarztausweis<br />

Der elektronische Zahnarztausweis (eZahnarztausweis)<br />

ist der elektronische Heilberufsausweis (HBA)<br />

für Zahnärzte. Er weist den Ausweisinhaber wie bisher<br />

optisch und zusätzlich elektronisch als Zahnarzt<br />

aus. Er ermöglicht dem Inhaber eine sichere elektronische<br />

Kommunikation in Adaptation der Papierform:<br />

<strong>Die</strong> handschriftliche Unterschrift hat ihr<br />

Äquivalent in der sog. „qualifizierten elektronischen<br />

Signatur“. Damit unterschreibt der Unterzeichner<br />

ein Dokument mit seinem Namen und<br />

versieht es gleichzeitig mit einer Art „Stempel“, der<br />

seine Funktion als Zahnarzt bestätigt. <strong>Die</strong> qualifizierte<br />

elektronische Signatur besitzt die gleiche<br />

Rechtswirkung und -sicherheit wie die analoge<br />

Variante.<br />

99


Telematik<br />

100<br />

<strong>Die</strong>se Anwendung wird u.a. im Kontext der papierlosen<br />

Abrechnung der KZVen genutzt werden, um<br />

diese rechtssicher zu gestalten. Einem geschlossenen<br />

Umschlag ähnlich können mit Hilfe von Verund<br />

Entschlüsselung elektronische Dokumente sicher<br />

versendet werden. Dritte haben keinen Zugriff<br />

auf die vertraulichen Inhalte. Damit ist eine gesicherte<br />

Punkt-zu-Punkt-Kommunikation zwischen<br />

(Zahn-)Ärzten realisierbar – z. B. die vertrauliche<br />

Übermittlung von Arztbriefen oder Röntgenbildern.<br />

<strong>Die</strong>ser Mechanismus kann ebenfalls für die Speicherung<br />

von Daten und Dokumenten genutzt werden.<br />

Als zuständige Stellen für die Herausgabe des<br />

eZahnarztausweises wurden die jeweiligen (Landes-)Zahnärztekammern<br />

bestimmt. <strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

koordiniert das Projekt und<br />

schafft eine bundesweit einheitliche Herausgabeinfrastruktur.<br />

Um die Erfordernisse der (Landes-)<br />

Zahnärztekammern und Zahnärzte berücksichtigen<br />

zu können, wurde der BZÄK-Ausschuss Telematik<br />

in die wesentlichen Entscheidungen einbezogen.<br />

Der Ausschuss besteht aus Repräsentanten<br />

ausgewählter (Landes-)Zahnärztekammern, der<br />

Bundeswehr, KZVen sowie der KZBV und trifft sich<br />

unter der Federführung der BZÄK regelmäßig.<br />

<strong>Die</strong> Ärztekammer Saarland, Abt. Zahnärzte, plant<br />

den Ausgabestart des eZahnarztausweises im<br />

Sommer 2013. In enger Absprache mit der KZV<br />

des Saarlandes soll der eZahnarztausweis flächendeckend<br />

an die Mitglieder ausgegeben werden<br />

und dann für die Anwendungen der KZV genutzt<br />

werden: <strong>Die</strong> Authentisierung am Online-Portal<br />

der KZV soll mit dem eZahnarztausweis erfolgen.<br />

Dadurch wird die Authentisierung mit Username/<br />

Passwort ersetzt und auf ein höheres Sicherheitsniveau<br />

gehoben. Für den Inhaber des eZahnarztausweises<br />

ist nur noch die Eingabe der Karten-PIN<br />

nötig. Des Weiteren soll die qualifizierte elektronische<br />

Signatur für notwendige Erklärungen des<br />

Zahnarztes im Rahmen der papierlosen Abrechnung<br />

genutzt werden. Mit Hilfe des eZahnarztausweises<br />

entsprechen diese Anwendungen den Forderungen<br />

der Datenschützer an eine sichere<br />

Übermittlung der Abrechnungsdaten.<br />

<strong>Die</strong> (Landes-)Zahnärztekammern Bayern, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen<br />

und Sachsen-Anhalt werden voraussichtlich<br />

im Laufe des Jahres 2014 mit dem Ausgabestart<br />

folgen.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK unterstützt die Kammern bei der technischen<br />

und organisatorischen Umsetzung der Prozesse.<br />

In der dafür eingerichteten „Projektgruppe<br />

HBA“ werden regelmäßig die Aufgaben und Prozesse<br />

in den Kammern diskutiert, Detailfragen geklärt<br />

und die bestmögliche Umsetzung ausgearbeitet.<br />

So wurde z. B. der Bestellvorgang für den<br />

eZahnarztausweis so gestaltet, dass die Kammern<br />

diesen mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand<br />

flexibel anstoßen und steuern können.<br />

Parallel zur Arbeit in den Kammern läuft die Finalisierung<br />

des Projekts: <strong>Die</strong>nstleister können nach<br />

dem marktoffenen Zulassungsmodell eine Zulassung<br />

für die Ausgabe elektronischer Zahnarztausweise<br />

bei der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> beantragen.<br />

Im Januar 2012 hat der erste<br />

Zertifizierungsdiensteanbieter einen Zulassungsantrag<br />

gestellt. <strong>Die</strong> BZÄK begleitet in regelmäßigen<br />

Gesprächen und Workshops die Umsetzung<br />

des von ihr entwickelten Anforderungskatalogs<br />

für Zertifizierungsdiensteanbieter. Im Mai 2013<br />

wurde der Rahmenvertrag zur Ausgabe elektronischer<br />

Zahnarztausweise von der BZÄK, der Ärztekammer<br />

Saarland/Abt. Zahnärzte und der Fa.<br />

medisign GmbH, dem ersten Anbieter elektronischer<br />

Zahnarztausweise, unterzeichnet. <strong>Die</strong> vertragliche<br />

Grundlage für den Ausgabestart ist damit<br />

gelegt. Der Rahmenvertrag ist so ausgelegt,<br />

dass alle weiteren Zahnärztekammern bei Bedarf,<br />

d. h. vor Start der Ausgabe von elektronischen<br />

Zahnarztausweisen, diesem beitreten können.<br />

Der Vertrag regelt die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Kammern, der BZÄK und dem<br />

Anbieter.<br />

Zusätzlich wurde eine Kammervereinbarung aufgesetzt,<br />

die die Zusammenarbeit unter den<br />

Kammern regelt und u.a. dafür sorgt, dass der<br />

elektronische Zahnarztausweis bundesweit gültig<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


ist und auch bei Kammerwechsel seine Gültigkeit<br />

behält. <strong>Die</strong>se wurde bereits von den ersten<br />

Kammern unterschrieben.<br />

Beteiligung an der eHealth-Initiative des Bundesgesundheitsministeriums<br />

<strong>Die</strong> vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG)<br />

2010 gegründete eHealth-Initiative soll den Anwendungen<br />

der Telemedizin den Weg in die Regelversorgung<br />

erleichtern. Nach Auffassung der Beteiligten<br />

bieten eHealth-Anwendungen Optionen, um<br />

die Herausforderungen im Gesundheitswesen angesichts<br />

der demografischen Entwicklung angehen<br />

zu können. Es wurde ein Maßnahmenportfolio<br />

erarbeitet, mit dem die Entwicklung und Implementierung<br />

von eHealth-Anwendungen in die Regelversorgung<br />

katalysiert, strukturiert und beschleunigt<br />

werden soll. Dabei werden drei Kernfelder<br />

adressiert:<br />

<strong>Die</strong> BZÄK wird auf Vorstandsebene durch den zuständigen<br />

Referenten im Bundesvorstand und<br />

Präsidenten der LZK Brandenburg, Dipl.-Stom.<br />

Jürgen Herbert, und auf Fachebene durch Assessor<br />

jur. Sven Tschoepe vertreten, die am IT-Gipfel<br />

teilnahmen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Auf der Website der BZÄK wurde eine eigene Rubrik<br />

für Informationen rund um den elektronischen<br />

Zahnarztausweis eingerichtet. <strong>Die</strong>se wird aktuell<br />

gehalten und informiert Zahnärzte und Kammermitarbeiter<br />

zum Thema.<br />

1. Eintrittshürden abbauen, gezielte Angebote<br />

bereitstellen<br />

2. Technologien in Versorgungsprozesse integrieren<br />

3. Interoperabilität der Lösungen sicherstellen<br />

Ursprünglich wurde die eHealth-Initiative durch<br />

das BMG, BÄK, KBV, DKG, ABDA, PKV und GKV-<br />

Spitzenverband sowie die Deutsche Gesellschaft<br />

für Telemedizin, den Bundesverband Gesundheits-<br />

IT, den Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien, Atos<br />

Deutschland, den Zentralverband Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie, das Fraunhofer-Institut für<br />

Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und das<br />

Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik<br />

(ISST) getragen. Auf Einladung des BMG sind<br />

auch BZÄK und KZBV seit Mai 2012 Mitglieder der<br />

eHealth-Initiative. Neben den im Zweimonatsrhythmus<br />

stattfindenden Sitzungen beteiligt sich<br />

die eHealth-Initiative am IT-Gipfel der Bundesregierung.<br />

Er fand am 13. November 2013 in Essen<br />

unter Teilnahme der Bundeskanzlerin Dr. Angela<br />

Merkel und ihrer Kabinettskollegen, Bundesinnenminister<br />

Dr. Hans-Peter Friedrich und Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Phillip Rösler, statt.<br />

Unterzeichnung des Rahmenvertrags zur Ausgabe elektronischer Zahnarztausweise<br />

am 14.05.13 in Berlin<br />

V.l.n.r.: Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M, Leiter Abteilung Versorgung und Qualität der BZÄK,<br />

Dipl. Math. Jochen Gottsmann, Projektleiter elektronischer Zahnarztausweis,<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />

Peter Schlögell, Geschäftsführer der medisign GmbH,<br />

Dr. Hans Joachim Lellig, Vizepräsident der Ärztekammer des Saarlandes und<br />

Vorsitzender der Abt. Zahnärzte,<br />

Dipl. Stom. Jürgen Herbert, Vorstandsreferent der BZÄK für Telematik und<br />

Präsident der LZK Brandenburg,<br />

Martin Bumm, medisign GmbH, und<br />

Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK<br />

101<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />

Unterstützung rund um das Thema Qualität in der Zahnmedizin<br />

Dr. Michael Frank,<br />

Vorsitzender des Ausschusses<br />

Qualität in der Zahnmedizin<br />

und Präsident der LZK Hessen<br />

Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Vorstandsreferent Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />

und Vizepräsident der BZÄK<br />

Dr. Regine Chenot,<br />

Mitglied des Ausschusses<br />

Qualität in der Zahnmedizin<br />

und Leiterin des Zentrums<br />

Zahnärztliche Qualität<br />

Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />

Geschäftsführung des Ausschusses<br />

Qualität in der Zahnmedizin<br />

und Leiter Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

102<br />

Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin und Task<br />

Force Qualität<br />

<strong>Die</strong> Beratung und Unterstützung des BZÄK-Vorstands<br />

in allen Fragen der Qualität in der Zahnmedizin<br />

ist Aufgabe des Ausschusses Qualität in<br />

der Zahnmedizin der BZÄK. In diesem BZÄK-Ausschuss<br />

sind ebenso Vertreter von KZBV, Hochschule,<br />

Wissenschaft, Fortbildung und Bundeswehr<br />

ständig vertreten, da das Thema Qualität<br />

die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche erforderlich<br />

macht.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsführung des Ausschusses erfolgt<br />

seit der neuen Legislatur durch die neu geschaffene<br />

Abteilung Versorgung und Qualität der<br />

BZÄK. Pro Jahr finden in der Regel zwei Sitzungen<br />

statt. Zur Bearbeitung von Einzelvorhaben und<br />

Projekten können zeitlich befristet Arbeitsgruppen<br />

eingesetzt werden. Der Gemeinsame Beirat<br />

Fortbildung ist im Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin<br />

ständig vertreten.<br />

Der Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin hat<br />

sich im Berichtszeitraum mit wissenschaftlichen<br />

Leitlinien, mit Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung,<br />

mit Arztbewertungsportalen, Basisdokumentation<br />

und Fehlervermeidungsstrategien<br />

beschäftigt.<br />

Beim Thema Leitlinien wurde der jeweils aktuelle<br />

Stand der Erarbeitung einzelner Leitlinien besprochen;<br />

es wurden Empfehlungen dazu ausgesprochen<br />

(s. Leitlinienentwicklung). Auch Verfahrensfragen<br />

zur Leitlinienentwicklung wurden<br />

beraten und die enge Zusammenarbeit in der<br />

Leitlinienkoordinierung von BZÄK, DGZMK und<br />

KZBV durch das ZZQ bestätigt.<br />

Über die Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA), dessen Unterausschuss Qualitätssicherung<br />

und die Arbeitsgruppen wurde regelmäßig<br />

berichtet. Speziell die Unterschiede<br />

zwischen den geplanten Richtlinien nach §§ 136<br />

Abs. 2 und 137 Abs. 1 SGB V wurden dargestellt.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK ist seit Sommer 2012 im Unterausschuss<br />

Qualitätssicherung des G-BA und mehreren seiner<br />

Arbeitsgruppen beteiligt, sofern konkrete<br />

Richtlinienvorhaben behandelt werden, die die<br />

zahnärztliche Berufsausübung betreffen. <strong>Die</strong>s<br />

war im Berichtszeitraum nicht der Fall, so dass<br />

die BZÄK in ihrem ersten Jahr im G-BA eine Beobachterrolle<br />

einnehmen konnte. Konkret aufgegriffen<br />

wurde die Anregung aus einer Expertenanhörung<br />

im G-BA zum Thema „Vermeidung<br />

nosokomialer Infektionen“ zur Entwicklung einer<br />

Online-Fortbildung zum Thema Händedesinfektion.<br />

<strong>Die</strong> Fortbildung wird derzeit in Zusammen-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Dr. Sanaz von Elsner<br />

Referentin Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

Leitlinienentwicklung<br />

Im Berichtszeitraum wurde die ZZQ-Pilotleitlinie<br />

„Operative Entfernung von Weisheitszähnen“ im<br />

Auftrag des ZZQ und der DGZMK von Prof. Dr. Dr.<br />

Martin Kunkel aktualisiert und in einem strukturierten<br />

Konsensusverfahren mit Vertretern von<br />

Fachgesellschaften und anderen Organisationen<br />

abgestimmt. <strong>Die</strong> Leitlinie richtet sich primär<br />

an Zahnärzte und Oralchirurgen sowie an Ärzte<br />

für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />

<strong>Die</strong> Leitlinie beschreibt, wann Weisheitszähne<br />

entfernt werden sollten bzw. wann sie belassen<br />

werden können. Für Zahnärzte wurde eine Kurzarbeit<br />

mit den Zahnärztlichen Mitteilungen (zm)<br />

entwickelt, nachdem der Ausschuss Qualität in<br />

der Zahnmedizin dies befürwortet hatte.<br />

Der Bericht an den G-BA zum zahnärztlichen<br />

Qualitätsmanagement wurde in der AG Qualität<br />

der KZBV vorbereitet, zu der Prof. Dr. Christoph<br />

Benz, Assessor jur. Sven Tschoepe und Dr. Regine<br />

Chenot als ständige Gäste eingeladen werden.<br />

Für eine Qualitätsbeurteilungsrichtlinie nach §<br />

136 und eine Qualitätssicherungsrichtlinie nach<br />

§ 137 SGB V wurden zahnmedizinische Themen<br />

diskutiert.<br />

Um rascher auf aktuelle Anfragen und Anlässe reagieren<br />

zu können, wurde aus der Mitte des Ausschusses<br />

eine Task Force mit Vertretern aus BZÄK,<br />

KZBV und DGZMK eingerichtet. <strong>Die</strong>se Task Force<br />

Qualität hat im Berichtszeitraum einmal getagt, insbesondere<br />

wurden der Stand der Leitlinienentwicklung<br />

und die Priorisierung von Leitlinienthemen diskutiert.<br />

Gemeinsam von BZÄK, DGZMK und KZBV<br />

wurden Priorisierungskriterien vereinbart und auf<br />

dieser Grundlage relevante Leitlinienthemen ausgewählt,<br />

die dann von den zuständigen Fachgesellschaften<br />

bearbeitet werden. Es sollen nicht mehr<br />

als zehn Leitlinienthemen bearbeitet werden. <strong>Die</strong><br />

im Entstehen befindlichen Leitlinien wurden ausführlich<br />

besprochen.<br />

<strong>Die</strong> Task Force Qualität, in der die drei Organisationen<br />

gleichberechtigt beteiligt sind, ist ein Gremium,<br />

das aktuelle Fragen zur Qualität in der<br />

Zahnmedizin bearbeitet und Konzepte für die<br />

künftige Entwicklung diskutiert. Im Berichtszeitraum<br />

wurden in der Task Force Qualität Grundsätze<br />

für die Förderung von Leitlinien durch die<br />

beteiligten Organisationen entwickelt. Organisatorische<br />

bzw. finanzielle Förderung ist nur für<br />

hoch priorisierte Themen möglich. Finanzielle<br />

Förderung kann für die systematische Literaturrecherche<br />

sowie für die Moderation eines strukturierten<br />

Konsensusprozesses auf Antrag gewährt<br />

werden.<br />

103<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />

version auf der ZZQ-Website veröffentlicht. Außerdem<br />

wurde eine Patientenversion entwickelt.<br />

Weiterhin konnte die ZZQ-Pilotleitlinie „Fluoridierungsmaßnahmen<br />

zur Kariesprophylaxe“ im Auftrag<br />

von ZZQ und DGZMK von Prof. Dr. Elmar Hellwig,<br />

Prof. Dr. Ulrich Schiffner und Prof. Dr.<br />

Andreas Schulte aktualisiert werden. <strong>Die</strong> Leitlinie<br />

zielt auf die Frage ab, ob und wie sich mit den<br />

bekannten Fluoridierungsmaßnahmen wirksame<br />

Kariesprävention betreiben lässt. <strong>Die</strong> Leitlinie<br />

fasst für Zahnärzte und Ärzte, für Fachkräfte im<br />

Gesundheitswesen sowie für Patienten den derzeitigen<br />

Stand der Wissenschaft zusammen und<br />

gibt abgesicherte Empfehlungen zu Fluoridierungsmaßnahmen.<br />

<strong>Die</strong> Kernaussagen wurden in<br />

einem strukturierten Konsensusverfahren mit Beteiligung<br />

der betroffenen Fachgesellschaften<br />

und Verbänden konsentiert. Eine konsentierte<br />

Empfehlung zur Anwendung fluoridhaltiger<br />

Zahnpasta bei Kleinkindern konnte jedoch nicht<br />

erreicht werden. Neben der Leitlinie steht eine<br />

Patientenversion zur Verfügung.<br />

Modellprojekt „Jeder Zahn zählt!“<br />

Von anderen lernen, um kritische Ereignisse in der<br />

Zahnarztpraxis zu vermeiden: Das ist die Philosophie<br />

des Modellprojekts „Jeder Zahn zählt!“. Einem<br />

Berichts- und Lernsystem für Zahnarztpraxen,<br />

das die BZÄK gemeinsam mit dem Institut für Allgemeinmedizin<br />

der Universität Frankfurt am Main<br />

unter Leitung von Prof. Dr. Ferdinand Gerlach,<br />

MPH, durchführt. „Jeder Zahn zählt!“ ging im November<br />

2011 an den Start und wird voraussichtlich<br />

bis zum Sommer 2014 als Modellprojekt der BZÄK<br />

durchgeführt.<br />

Seit November 2011 wurden zahlreiche Zugriffe<br />

pro Monat verzeichnet. Fehlerereignisse wurden<br />

berichtet und Kommentare dazu abgegeben.<br />

Das System ist im Modellbetrieb vollkommen sicher<br />

gelaufen, es traten keinerlei Sicherheitsprobleme<br />

auf. Alle Fälle werden vor der Veröffentlichung<br />

von Fachexperten geprüft, anonymisiert<br />

und erst nach Freigabe veröffentlicht. <strong>Die</strong> eingestellten<br />

Fälle sind nicht zuordenbar und Kommentare<br />

anderer Nutzer sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Fachlich interessante Fälle können auch als Fall<br />

des Monats ausgewählt und der Community vorgestellt<br />

werden.<br />

„Jeder Zahn zählt!“ wurde u.a. den Moderatoren<br />

zahnärztlicher Qualitätszirkel im Kammerbezirk<br />

Hamburg im April 2012 und Mitgliedern der Landeszahnärztekammer<br />

Thüringen im November<br />

2012 vorgestellt.<br />

104<br />

Vor Abschluss des Modellprojekts ist eine Evaluation<br />

mit der Fragestellung geplant, ob ein derartiges<br />

Berichts- und Lernsystem für Zahnarztpraxen<br />

zur Erhöhung der Patientensicherheit beiträgt und<br />

von der Zahnärzteschaft angenommen wird.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Fort- und Weiterbildung<br />

Der gemeinsame Beirat Fortbildung von BZÄK und DGZMK:<br />

Koordinator rund um die Fortbildung<br />

Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

BZÄK, amtierender Vorsitzender<br />

des Beirats Fortbildung<br />

Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen,<br />

DGZMK, alternierender<br />

Vorsitzender des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Dr. Michael Frank,<br />

BZÄK, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Dr. Udo Lenke,<br />

BZÄK, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />

BZÄK, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />

DGZMK, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Dr. Norbert Grosse,<br />

DGZMK, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />

KZBV, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

ZA Ralf Wagner,<br />

KZBV, Mitglied des Beirats<br />

Fortbildung<br />

Dr. Sebastian Ziller,<br />

BZÄK, administrative Betreuung<br />

des Beirats<br />

Ausschuss gemeinsamer Beirat Fortbildung<br />

Der gemeinsam von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde (DGZMK) unter Mitwirkung der<br />

Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV)<br />

getragene Beirat Fortbildung fungiert als Clearingstelle<br />

für Fragen der Fortbildung und erarbeitet<br />

konzeptionelle Empfehlungen zur Fortbildung.<br />

BZÄK, KZBV und DGZMK entsenden Vertreter und<br />

Stellvertreter in den Beirat. Der Vorsitz alterniert<br />

zwischen BZÄK und DGZMK.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Aufgabe des Gemeinsamen Beirats ist es, Ideen<br />

für die zukünftige Ausgestaltung der zahnärztlichen<br />

Fort- und Weiterbildung zu entwickeln.<br />

<strong>Die</strong> Stärkung des Generalisten<br />

<strong>Die</strong> Bundesversammlung der BZÄK fasste im November<br />

2011 in Frankfurt am Main den Beschluss<br />

„<strong>Die</strong> Bundesversammlung der BZÄK lehnt die Einführung<br />

eines Fachzahnarztes „Allgemeine Zahnheilkunde“<br />

ab. […] . Der Gemeinsame Beirat Fort-<br />

105


Fort- und Weiterbildung<br />

106<br />

bildung wird stattdessen beauftragt, weitere Konzepte<br />

für eine Stärkung des Generalisten auszuarbeiten,<br />

die zunächst dem Vorstand der BZÄK und<br />

dann der Bundesversammlung zur Diskussion und<br />

Abstimmung vorgelegt werden. […] .“<br />

Gemäß diesem Beschluss hat der Gemeinsame<br />

Beirat Fortbildung im Berichtszeitraum Überlegungen<br />

zur „Stärkung des Generalisten“ erarbeitet,<br />

die als Entwurfsfassung in den entsprechenden<br />

Gremien der jeweiligen Organisationen (BZÄK,<br />

KZBV und DGZMK) erörtert wurden.<br />

<strong>Die</strong>ses Konzept basiert im Wesentlichen auf den<br />

Säulen:<br />

— Strukturierung der Berufskundevorlesungen an<br />

den Universitäten,<br />

— Weiterentwicklung der zahnärztlichen Ausund<br />

Fortbildung: Graduale und postgraduale<br />

Qualifikation zur Stärkung des Generalisten in<br />

der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.<br />

Der Beirat Fortbildung stellte zudem fest, dass eine<br />

postgraduale Strukturierung der zahnärztlichen<br />

Angestelltenzeit, welche sich unmittelbar an das<br />

Studium anschließt, sinnvoll sei. Und dass sich<br />

diese Berufsanfangsphase für eine freiwillige Erweiterung,<br />

v. a. der praktischen aber auch der<br />

theoretischen Kenntnisse und Fertigkeiten der jungen<br />

Kollegen, sowie für die Vermittlung von Kompetenzen<br />

in der zahnärztlichen Berufsausübung in<br />

Fortsetzung der Berufskundevorlesung, besonders<br />

eigne. Dazu sind strukturierte und einheitliche Vorgaben<br />

wünschenswert. <strong>Die</strong> derzeit angebotenen<br />

Assistentenseminare vermitteln auf unterschiedlichstem<br />

Niveau Aspekte der zahnärztlichen Berufsausübung,<br />

die nicht oder nur selten im Rahmen<br />

der universitären Ausbildung untergeordnet<br />

vermittelt werden. Sie schließen teilweise an die<br />

Berufskundevorlesungen im Rahmen des Studiums<br />

an, die selten den notwendigen Stellenwert im<br />

Rahmen der Hochschulausbildung erhalten. <strong>Die</strong>ser<br />

Bereich sei idealerweise durch KZVen und<br />

Zahnärztekammern zu strukturieren. Da die Berufsausübung<br />

im Angestelltenverhältnis mit familientauglicher<br />

Teilzeittätigkeit einen steigenden Anteil<br />

jüngerer Zahnärztinnen von der klassischen Ausübung<br />

des Berufs in freier Praxis entfernt hat, müssen<br />

neue, praktikablere Wege in der Aus-, Fortund<br />

Weiterbildung gesucht werden. Schwerpunktmäßig<br />

sollte die praktische Tätigkeit im Vordergrund<br />

stehen, wobei Theorie und Praxis zeitgleich<br />

vermittelt werden sollen.<br />

Ziel aller Überlegungen im Beirat ist die Bewahrung<br />

der Einheit des zahnärztlichen Berufsstands.<br />

Hierzu bieten sich nach Ansicht der Beiratsmitglieder<br />

obige Instrumente an, die sowohl die praktischen<br />

Erfahrungen als auch die fachliche Einzelkompetenz<br />

der jungen Kollegen erhöhen.<br />

Der BZÄK-Vorstand nahm die Überlegungen des<br />

Beirats zur „Stärkung des Generalisten“ in der Entwurfsfassung<br />

zustimmend zur Kenntnis.<br />

<strong>Die</strong> Vorstellungen zu einem Gesamtkonzept zur<br />

„Stärkung des Generalisten“ werden im Beirat<br />

Fortbildung kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Aktualisierung und Präzisierung der „Punktebewertung<br />

von Fortbildung. BZÄK/ DGZMK“<br />

Neben der konzeptionellen Arbeit an der Stärkung<br />

des Generalisten hat der Beirat in seinen Sitzungen<br />

am 12. Dezember 2012 und am 20. März<br />

2013 auf Grund der Zunahme des E-Learnings<br />

über internetbasierte Fortbildungsangebote die<br />

Bewertungskriterien für die Anerkennung sog.<br />

CME-Fortbildungen in der „Punktebewertung von<br />

Fortbildung. BZÄK/ DGZMK“ sowie die „Leitsätze<br />

zur zahnärztlichen Fortbildung“ aktualisiert. Zudem<br />

wurden die Erläuterungen zum Punkt C „Interaktive<br />

Fortbildung" der „Punktebewertung von Fortbildung.<br />

BZÄK/DGZMK“ neu erarbeitet. Der Beirat<br />

Fortbildung hat die Präzisierungen der entsprechenden<br />

Bewertungskriterien vorgenommen,<br />

um die Qualität der Fortbildungsangebote des<br />

E-Learnings weiterhin sicherzustellen. Nach Beschlussfassung<br />

im Vorstand der BZÄK und den<br />

Gremien der DGZMK wird das Dokument den Teilnehmern<br />

der Koordinierungskonferenz der Fortbildungsreferenten<br />

am 25. September 2013 in Erfurt<br />

vorgestellt.<br />

Im Berichtszeitraum gingen beim Beirat Fortbildung<br />

wiederum viele Anfragen zur Vergabe von<br />

Fortbildungspunkten und zum Punkteerwerb ein.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Evaluation der Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung<br />

Dr. Michael Frank,<br />

Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses<br />

Oralchirurgie und<br />

Präsident der LZK Hessen<br />

Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />

Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses<br />

Kieferorthopädie<br />

und Präsident der ZÄK Berlin<br />

Dr. Jens Nagaba,<br />

Leiter Abteilung Zahnärztliche<br />

Berufsausübung der BZÄK<br />

Weiterbildungsausschüsse Oralchirurgie und<br />

Kieferorthopädie<br />

Mit der Inkraftsetzung der novellierten Musterweiterbildungsordnung<br />

für die Fachgebiete Kieferorthopädie<br />

und Oralchirurgie durch Beschluss des<br />

Vorstands der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> vom 29.<br />

Juni 2012 fand die intensive Arbeit der beiden<br />

Weiterbildungsausschüsse und der Arbeitsgruppe<br />

der Geschäftsführer an diesem Projekt einen erfolgreichen<br />

Abschluss.<br />

In einem konstruktiven Dialog mit den (Landes-)<br />

Zahnärztekammern und den Fachgesellschaften<br />

ist es gelungen, praktische und theoretische Inhalte<br />

zu definieren, die eine hohe Qualität der<br />

Weiterbildung sicherstellen und damit die Grundlage<br />

für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit<br />

der Fachzahnarzttitel schaffen. Eine Vielzahl von<br />

(Landes-)Zahnärztekammern hat angekündigt,<br />

sich bei der Novellierung ihrer Weiterbildungsordnungen<br />

eng an der neuen Musterweiterbildungsordnung<br />

zu orientieren.<br />

Nach der Wahl des Geschäftsführenden Vorstands<br />

der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> wurden die<br />

Weiterbildungsausschüsse für die Legislatur 2012<br />

bis 2016 neu konstituiert. Neben zahnärztlichen<br />

Kollegen aus den Referaten der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

gehören den Ausschüssen nun<br />

auch Vertreter der Fachgesellschaften und der<br />

Bundeswehr an. Eine der Hauptaufgaben der<br />

Weiterbildungsausschüsse wird für die nächste Zeit<br />

in der Evaluation der Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung<br />

bestehen.<br />

107<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Mitarbeiter in der Praxis<br />

Mit der Überarbeitung der Musterprüfungsordnungen der<br />

ZFA-Aufstiegsfortbildungen wurde begonnen<br />

Dr. Michael Sereny,<br />

Vorsitzender der Ausschüsse Aus- und Fortbildung<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte ZMF und ZMP/ZMV<br />

und DH und Präsident der ZÄK Niedersachsen<br />

Dr. Sebastian Ziller,<br />

Leiter Abteilung Prävention und<br />

Gesundheitsförderung der BZÄK<br />

108<br />

ZFA-Koordinierungskonferenz der BZÄK<br />

Am 17. Oktober 2012 fand die BZÄK-Koordinierungskonferenz<br />

der Referenten für Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte (ZFA) in Berlin statt. <strong>Die</strong> Kammerreferenten<br />

beschäftigten sich u. a. mit dem<br />

Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen<br />

(DQR und EQR), den Akademisierungstendenzen<br />

bei den Heilhilfsberufen, den Entwürfen<br />

des Arbeitskreises zu den ZFA-Musterfortbildungsordnungen,<br />

der Delegation zahnmedizinischer<br />

Leistungen und den vielfältigen Initiativen zur ZFA-<br />

Ausbildungsplatzgewinnung in den Ländern. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmer waren sich einig, dass die Fortbildung<br />

des zahnmedizinischen Fachpersonals in der Zuständigkeit<br />

des Berufsstands bleiben muss, denn<br />

die in der Hand der (Landes-)Zahnärztekammern<br />

liegende Aus- und Fortbildungsstruktur der ZFA hat<br />

sich gut bewährt. Sie erfolgt praxisnah und in eigener<br />

Regie des Berufsstands. Eine Substitution<br />

zahnärztlicher Leistungen lehnt die BZÄK ab. <strong>Die</strong><br />

Kammern werden dafür Sorge tragen, dass Fortbildungsmaßnahmen<br />

und Aufstiegsfortbildungen<br />

für die ZFA auch zukünftig die Voraussetzung bieten,<br />

dass Aufgaben in den Grenzen des Zahnheilkundegesetzes<br />

delegiert werden können.<br />

DQR und EQR<br />

Erörtert wurde der Deutsche Qualifikationsrahmen<br />

(DQR) für Bildungsabschlüsse und die Einrichtung<br />

einer zentralen Stelle für die Anerkennung von im<br />

Ausland erworbenen Berufsqualifikationen.<br />

Mit dem DQR für lebenslanges Lernen soll ein umfassendes,<br />

bildungsübergreifendes Profil der in<br />

Deutschland erworbenen Berufskompetenzen<br />

vorgelegt werden. Das betrifft auch die zahnmedizinischen<br />

Fachberufe. Als nationale Umsetzung<br />

des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) soll<br />

er die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems<br />

berücksichtigen. Für das zweite Quartal 2013<br />

soll eine Einigung und Zuordnung aller Qualifikationen<br />

erfolgen. Dabei sollen internationale Entwicklungen<br />

nachvollzogen und gleichzeitig das<br />

erfolgreiche deutsche duale Ausbildungssystem<br />

europaweit vermittelt werden. Danach können<br />

entsprechende Verwaltungsvorschriften zur Umsetzung<br />

der Beschlüsse erlassen werden, wie<br />

bspw. die Angabe des jeweiligen DQR-Niveaus<br />

auf den Abschlusszeugnissen. Details sollen in einem<br />

Handbuch veröffentlicht werden.<br />

<strong>Die</strong> Kammern sind angehalten, nach Erlass der<br />

Verwaltungsvorschriften die Angabe des jeweiligen<br />

DQR-Niveaus auf den Abschlusszeugnissen<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


der ZFA vorzunehmen. Das gilt auch für die Qualifikationsbescheinigungen<br />

der Aufstiegsfortbildungen.<br />

Deshalb ist es von besonderer Bedeutung,<br />

die Musterfortbildungsordnungen zu novellieren,<br />

um eine kompetenzorientierte Bewertung dieser<br />

Ordnungsmittel vorhalten zu können.<br />

Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG)<br />

Praktische Auswirkungen auf den Berufsalltag des<br />

Zahnarztes und der ZFA sowie auf die Kammerarbeit<br />

hat das sogenannte Gesetz zur Verbesserung<br />

der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener<br />

Berufsqualifikationen (BQFG). Das Gesetz<br />

ist am 01. April 2012 in Kraft getreten. Mit den<br />

neuen Regelungen werden die Verfahren zur Anerkennung<br />

und Bewertung von ausländischen Berufsqualifikationen<br />

vom Gesetzgeber ausgeweitet.<br />

Zudem soll die Integration in Deutschland<br />

lebender Migranten gefördert werden. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />

des Gesetzes zur Anerkennung von im<br />

Ausland erworbenen Berufsqualifikationen war<br />

deshalb Gegenstand der Beratungen auf der Koordinierungskonferenz.<br />

<strong>Die</strong> ZÄK Westfalen-Lippe<br />

hatte 2012 auf Beschluss des BZÄK-Vorstands eine<br />

bundeseinheitliche Stelle für die Länderkammern<br />

eingerichtet. Sie nimmt die im Rahmen der<br />

Gleichwertigkeitsfeststellung anfallenden sowie<br />

nach dem BQFG zugewiesene Aufgaben wahr.<br />

Bislang haben 14 Zahnärztekammern eine Übertragung<br />

der Aufgabenstellungen an die ZÄK<br />

Westfalen-Lippe vorgenommen. <strong>Die</strong> Kammern<br />

Nordrhein und Niedersachsen haben Beiratsmitglieder<br />

benannt. Bis März 2013 gab es 72 Beratungen<br />

und 19 Anträge zur Überprüfung der Gleichwertigkeit<br />

im ZFA-Bereich. Einen Erfahrungsbericht<br />

über den Bereich der Medizinischen Fachangestellten<br />

(MFA) gab Rosemarie Bristrup, Bereichsleiterin<br />

Dezernat 3 (Aus-, Fort- und Weiterbildung)<br />

der Bundesärztekammer (BÄK), auf der Konferenz.<br />

ZFA-Aufstiegsfortbildungen: Einheitliche Muster-<br />

Rahmenprüfungsordnung verabschiedet<br />

2011 stellte die Koordinierungskonferenz ZFA fest,<br />

dass bei den ZFA Musterfortbildungsordnungen der<br />

BZÄK zur Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin<br />

(ZMV), Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin<br />

Koordinierungskonferenz ZFA am 17.10.12 in Berlin,<br />

im Podium v.l.n.r.: Rosemarie Bristrup, Bereichsleiterin Dezernat 3 der BÄK,<br />

Dr. Sebastian Ziller, Leiter Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung der<br />

BZÄK, Dr. Michael Sereny, Präsident der ZÄK Niedersachsen, und<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer der Koordinierungskonferenz ZFA am 17.10.12 in Berlin<br />

(ZMP), Zahnmedizinischen Fachassistentin (ZMF)<br />

und Dental Hygienikerin (DH) keine einheitliche<br />

Rahmenprüfungsordnung für die Aufstiegsfortbildungen<br />

existiert. Zudem forderten Aufsichtsbehörden<br />

der Länder eine enge Anlehnung an die „Empfehlung<br />

des Hauptausschusses des Bundesinstituts<br />

für Berufsbildung (BiBB) vom 27. Juni 2008 zur Musterprüfungsordnung<br />

für Fortbildungsprüfungen gemäß<br />

Berufsbildungsgesetz (BBiG)“.<br />

<strong>Die</strong> Überarbeitung der Musterprüfungsordnungen<br />

der ZFA-Aufstiegsfortbildungen wurde umgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Koordinierungskonferenz diskutierte den Entwurf<br />

am 17. Oktober 2012 und empfahl, diesen dem<br />

Vorstand zur Beschlussfassung vorzulegen. Der<br />

BZÄK-Vorstand folgte dem Votum und beschloss<br />

auf seiner letzten Sitzung in 2012 eine einheitliche<br />

Muster-Rahmenprüfungsordnung der BZÄK für die<br />

Durchführung von Fortbildungsprüfungen für die<br />

Aufstiegsfortbildungen ZMV, ZMP, ZMF und DH.<br />

109<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Mitarbeiter in der Praxis<br />

Novellierung der ZFA-Fortbildungsordnungen:<br />

Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin (ZMV)<br />

Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin (ZMP)<br />

Zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF)<br />

Dental Hygienikerin (DH)<br />

Gemäß der Empfehlung der letztjährigen Koordinierungskonferenz<br />

ZFA haben die Mitglieder der<br />

beiden BZÄK-Ausschüsse Aus- und Fortbildung<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte ZMV und DH<br />

sowie ZMF und ZMP die inhaltliche Aktualisierung<br />

der Musterfortbildungsordnungen ZMP, ZMF, ZMV<br />

und DH der BZÄK weiter bearbeitet.<br />

Am 15. und 16. März 2013 stimmten die Ausschüsse<br />

die Kerninhalte und Novellierungseckpunkte<br />

ab und definierten diese. Des Weiteren<br />

wurden synoptische Aufbereitungen der neuen<br />

und alten Ordnungstexte ZMP und DH vorgenommen.<br />

<strong>Die</strong> zahnärztlich-fachlichen Vorgaben<br />

wurden mit bildungspolitischen Inhalten verknüpft<br />

und in das entsprechende Ordnungsformat<br />

überführt, um die diversen Vorschriften, Verordnungstexte<br />

und Bestimmungen mit den<br />

erforderlichen handlungs- und kompetenzbasierten<br />

Taxonomien in Übereinstimmung zu bringen.<br />

Ziel ist es, eine einheitliche Interpretation und<br />

Umsetzung der Ordnungen in den einzelnen Kammerbereichen<br />

zu gewährleisten – und so bundeseinheitliche<br />

Fortbildungsordnungen nach § 53<br />

BBiG zu verhindern. Des Weiteren ergibt sich der<br />

Novellierungsbedarf daraus, dass die Qualifikationen<br />

in den Deutschen Qualifikationsrahmen eingeordnet<br />

werden sollen.<br />

<strong>Die</strong> Musterfortbildungsordnungen ZMF und ZMV<br />

werden von den Ausschüssen in einer weiteren Sitzung<br />

im November 2013 nach gleichem Muster<br />

erstellt.<br />

Ausbildungszahlen ZFA 2012<br />

Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse im Vergleich<br />

zu den Vorjahren leicht zunehmend<br />

Das seit vier Jahren anhaltend hohe Niveau von<br />

neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte konnte auch<br />

2012 gehalten werden (s. Abb.).<br />

Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge für Zahnmedizinische Fachangestellte in Deutschland 1997 – 2012<br />

110<br />

Quelle: (Landes- und Bezirks-)Zahnärztekammern, Grafik: BZÄK, (Stichtag: 30. September 2012)<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Bundesweit wurden zum 30. September 2012<br />

insgesamt 12.330 Ausbildungsverträge für ZFA neu<br />

abgeschlossen (ABL: 11.004; NBL: 1.326). Gegenüber<br />

dem Vorjahr haben die Ausbildungszahlen<br />

damit im Durchschnitt um 4,11 Prozent zugenommen<br />

(ABL: +4,87 %; NBL: -1,78 %). Ausgehend von<br />

einer geringen Grundgesamtheit, ist in den Neuen<br />

Bundesländern damit eine Abnahme der Ausbildungszahlen<br />

zu erkennen. <strong>Die</strong> Zahlen der neu<br />

abgeschlossenen Ausbildungsverträge variieren<br />

in den einzelnen Kammerbereichen um den<br />

Durchschnittswert. Stabile Werte bei den neuen<br />

Ausbildungsverhältnissen finden sich u.a. in Baden-Württemberg,<br />

Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.<br />

Deutliche Zugewinne gibt es u.a.<br />

in Brandenburg, Niedersachsen, Bayern, Bremen<br />

und Thüringen. Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Saarland hatten hingegen Verluste<br />

zu verzeichnen.<br />

Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräfte-<br />

Nachwuchs in Deutschland<br />

Zahnarztpraxen in Deutschland bieten im großen<br />

Umfang Ausbildungsplätze. Eine Vielzahl von<br />

Praxen konnte 2012 durch das Engagement der<br />

Kammern überzeugt werden, nach längerer<br />

„Ausbildungsauszeit“ oder erstmalig eine(n) Azubi<br />

einzustellen. Mit den erreichten Ausbildungszahlen<br />

tragen die Zahnarztpraxen erheblich zur freiwilligen<br />

Verpflichtung der Freien Berufe bei, den<br />

"Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs<br />

in Deutschland" zu erfüllen. <strong>Die</strong>ser<br />

Ausbildungspakt wird von der Bundesregierung,<br />

den Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie,<br />

Arbeit und Soziales sowie Bildung und<br />

Forschung, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag,<br />

der Bundesvereinigung der<br />

Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie, dem Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks und vom<br />

Bundesverband der Freien Berufe getragen.<br />

<strong>Die</strong> Partner verpflichteten sich in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Ländern, jedem ausbildungswilligen<br />

und ausbildungsfähigen jungen Menschen<br />

ein Ausbildungsangebot zu unterbreiten.<br />

<strong>Die</strong> Paktpartner und die Bundesagentur für<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Arbeit haben sich für die laufende Paktperiode,<br />

2010 bis 2014, das Ziel gesetzt, die Zahl der sog.<br />

Altbewerber spürbar zu verringern. <strong>Die</strong>s ist in den<br />

ersten beiden Jahren gelungen: <strong>Die</strong> Zahl der Bewerber<br />

um einen Ausbildungsplatz, die die<br />

Schule bereits vor einem Jahr oder länger verlassen<br />

haben, ist von 2010 bis 2012 sowohl absolut<br />

wie prozentual stetig gesunken (um insgesamt<br />

27.000 bzw. 10,4%).<br />

Dr. Michael Sereny, Präsident der ZÄK Niedersachsen<br />

und für zahnärztliche Mitarbeiter zuständiges<br />

Vorstandsmitglied der BZÄK, ist Mitglied des Beirats<br />

zur Begleitung des Bundesverbands der Freien Berufe<br />

am Nationalen Ausbildungspakt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Ziller, S.: Berufe im Gesundheitswesen: Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte. In: Das Gesundheitswesen<br />

in Deutschland – Struktur, Leistungen, Weiterentwicklung.<br />

Hrsg.: Eckhard Nagel, Deutscher<br />

Ärzte-Verlag, Köln 2013, 5. Auflage, S. 401-402<br />

Ziller, S.: ZFA-Statistik 2012: Beliebter Beruf mit Perspektiven.<br />

Zahnärztliche Mitteilungen, Nr. 24,<br />

16.12.2012, S. 24-27<br />

Ziller, S.: Seminar in Berufsrechtskunde im Rahmen<br />

der Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin am<br />

Philipp-Pfaff-Institut Berlin, 15.11.2012<br />

Ziller, S.: Zahnärztliche Delegation: Wo stehen wir<br />

heute? Vortrag, Infoabend ZMP - speziell für Arbeitgeber,<br />

Philipp-Pfaff-Institut und ZÄK Berlin,<br />

04.06.2012, Berlin<br />

111


Patienteninformation/Patientenberatung/Patientenrechte<br />

Der Patient steht im Mittelpunkt der zahnärztlichen Tätigkeit<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vorstandsreferent Patienteninformation/Patientenberatung<br />

und Vizepräsident der BZÄK<br />

RA René Krouský,<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

und Justitiar der BZÄK<br />

Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />

Leiter Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

Dr. Sanaz von Elsner<br />

Referentin Abteilung Versorgung<br />

und Qualität der BZÄK<br />

112<br />

Projekt „Patientenorientierte Weiterentwicklung<br />

der zahnärztlichen Patientenberatung“<br />

Schon seit Beginn der 90er Jahre wendet sich der<br />

zahnärztliche Berufsstand verstärkt dem Thema der<br />

Patientenorientierung zu. Dokumentiert wird dies<br />

durch die gemeinsame Broschüre „Patienten im<br />

Mittelpunkt. <strong>Die</strong> Patientenberatung der Zahnärzteschaft<br />

in Deutschland“ von BZÄK und KZBV vom<br />

September 2012. Gleichzeitig wird durch die trilaterale<br />

Kooperationsvereinbarung zwischen BZÄK,<br />

KZBV und UPD ein klares Zeichen für Transparenz gesetzt<br />

und der Willen dokumentiert, mit den wesentlichen<br />

Organisationen in diesem Bereich im Interesse<br />

der Patienten zusammenzuarbeiten.<br />

Vor dem Hintergrund des letzten, im November<br />

2010 veröffentlichten UPD-Berichts und der Einführung<br />

des Patientenrechtegesetzes sprach sich die<br />

Koordinierungskonferenz der zahnärztlichen Patientenberatungsstellen<br />

am 24. September 2011<br />

in Leipzig dafür aus, zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

und der Akzeptanz der Patientenberatung<br />

durch die zahnärztliche Selbstverwaltung<br />

die Ergebnisse der Patientenberatung bundesweit<br />

nach einheitlichen Kriterien zu erfassen und<br />

regelmäßig zu publizieren. <strong>Die</strong> Vorstände von<br />

BZÄK und KZBV fassten dementsprechende Beschlüsse<br />

zur Umsetzung.<br />

Am 19. März 2013 haben die AG Patientenberatung<br />

der BZÄK und die AG Patientenorientierung der<br />

KZBV die gemeinsame AG „Projekt Patientenberatung“<br />

gegründet. <strong>Die</strong> Teilnehmer bilden das Projektteam,<br />

dem auch Vertreter des IDZ und des ZZQ angehören.<br />

Inzwischen wurde von der AG „Projekt<br />

Patientenberatung“ eine Projektskizze erarbeitet.<br />

Ziel des Projekts ist es, die Beratung von Patienten<br />

durch die zahnärztliche Selbstverwaltung derart weiterzuentwickeln,<br />

dass die Patientensouveränität gestärkt<br />

wird und die Patientenzufriedenheit zu erhöhen.<br />

Es soll ein lernendes System etabliert werden,<br />

in dem die Prozesse der zahnärztlichen Patientenberatung<br />

kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt<br />

werden. Ein wesentlicher Aspekt ist die Zusammenarbeit<br />

mit der UPD zur Erarbeitung einer<br />

einheitlichen Erfassungssystematik. Das Projekt soll<br />

bis Juni 2015 beendet sein.<br />

Patientenrechte<br />

Am 26. Februar 2013 trat das Gesetz zur Verbesserung<br />

der Rechte von Patientinnen und Patienten<br />

– bekannt als Patientenrechtegesetz – in Kraft.<br />

BZÄK und KZBV haben im Gesetzgebungsverfahren<br />

umfassend Stellung bezogen und das Ziel des<br />

Gesetzgebers, durch eine weitgehende Kodifizierung<br />

der bisher von der zivilgerichtlichen Rechtsprechung<br />

entwickelten Grundsätze des (Zahn-)<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


§<br />

arzthaftungsrechts im BGB, eine verbesserte<br />

Rechtsklarheit und Rechtssicherheit für alle Beteiligten<br />

herzustellen, begrüßt. Vertrauen schafft jedoch<br />

hauptsächlich eine qualitativ hochwertige<br />

(zahn-)ärztliche Leistung, die den mündigen Patienten<br />

in den Mittelpunkt stellt. BZÄK und KZBV<br />

warnten vor einer zu erwartenden Defensivmedizin<br />

und einer weiteren Bürokratisierung des gesamten<br />

Berufsstands, wenn es zu Verschärfungen<br />

der Beweislastregeln durch das Gesetz komme.<br />

Eine vollständige Beweislastumkehr bei Behandlungsfehlern<br />

konnte so verhindert werden.<br />

Patientenberatung<br />

Auf der Website der BZÄK steht in der Rubrik "Patientenberatungsstellen"<br />

eine Liste der Beratungsstellen<br />

im gesamten Bundesgebiet – mit<br />

Anschrift und Öffnungszeiten der für den jeweiligen<br />

Wohnort zuständigen Beratungsstelle. Dort<br />

erhalten Interessierte im persönlichen oder telefonischen<br />

Gespräch mit einem Mitarbeiter Informationen<br />

über Zahnarztpraxen in ihrer Nähe und<br />

über Einzelheiten der zahnärztlichen Behandlung.<br />

Auch die Telefonnummer der kostenfreien<br />

Patienten-Hotline ist hier veröffentlicht.<br />

Patientenhotline<br />

Unter der Rufnummer 0800-8233283 steht für ratsuchende<br />

Patienten ein unkomplizierter Service<br />

bereit: Patienten können direkt die Telefonnummern<br />

und Sprechzeiten der zuständigen Patientenberatungsstellen<br />

erfragen. Auch in Spitzenzeiten<br />

kann das Anrufvolumen vollständig bedient<br />

werden. <strong>Die</strong> Patientenhotline der BZÄK hat sich im<br />

vergangenen Jahr erneut bewährt: Innerhalb des<br />

Berichtszeitraums nutzten circa 784 Teilnehmer<br />

diesen Service. <strong>Die</strong>se hohe Zahl ist ein Beleg für<br />

die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Patientenberatungsstellen<br />

der deutschen Zahnärzteschaft.<br />

Mit der Patientenhotline und den Patientenberatungsstellen<br />

in den Ländern wendet sich<br />

die Zahnärzteschaft bewusst dem deutlich gestiegenen<br />

Informationsbedürfnis der Patienten zu.<br />

113<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bekanntmachung, Aufklärung, Information: Berufsstand, Medien<br />

und Politik Themen eröffnen und erläutern<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vorstandsreferent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

Dipl.-Des. Jette Krämer,<br />

Leiterin Abteilung Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK<br />

Dipl.-Komm. Anke-Kristin Wachholz,<br />

Referentin Abteilung Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK<br />

Judith Frey,<br />

Onlineredakteurin Abteilung<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK<br />

114<br />

<strong>Die</strong> Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist<br />

als zentraler Ansprechpartner für die Kommunikation<br />

berufspolitischer und zahnmedizinischer Themen<br />

tätig. <strong>Die</strong>s sowohl extern als auch intern. Information,<br />

Aufklärung und der Aufbau von Vertrauen<br />

sind ein wesentlicher Teil der Arbeitsziele.<br />

<strong>Die</strong> Aufgabenpalette ist breit, reicht von der Bekanntmachung,<br />

der Kontakt- und Imagepflege<br />

bis zur Lenkung der öffentlichen Wahrnehmung<br />

und der Meinungsbildung.<br />

Themen werden öffentlichkeitswirksam gesetzt, Inhalte<br />

mediengerecht aufbereitet, Positionen der<br />

BZÄK nach innen und außen gesendet.<br />

<strong>Die</strong> Abteilung betreut Presseanfragen, Interviews,<br />

veranstaltet Pressekonferenzen und –gespräche.<br />

Außerdem werden Messen und Events, Podiumsund<br />

Hintergrundgespräche organisiert. Aussendungen<br />

wie Pressemitteilungen, Klartext und<br />

Rundschreiben unterstützen die Themensetzung.<br />

Ergänzend werden Medienerzeugnisse erstellt<br />

und verbreitet wie beispielsweise Broschüren,<br />

Flyer, Patienteninformationen, zudem die Internet-<br />

Seiten gepflegt.<br />

Zielgruppen beachten – unterschiedliche Anspruchsgruppen<br />

bedienen<br />

Publikumsmedien, Fachpresse, Politik, Selbstverwaltung,<br />

Zahnärzte – die anzusprechenden<br />

Adressaten sind sehr unterschiedlich. Hier gilt es,<br />

Inhalte bedarfsgerecht zu vermitteln. Nicht selten<br />

divergieren die Erwartungen der Leser.<br />

Deshalb werden unterschiedliche Instrumente und<br />

Maßnahmen für die Informationsvermittlung eingesetzt,<br />

Texte zielgruppenspezifisch ausgearbeitet.<br />

Fundierte Inhalte kommen aus den jeweiligen<br />

Fachabteilungen, mit denen eine enge Vernetzung<br />

unabdingbar ist. Eine enge Zusammenarbeit<br />

findet zudem mit der Hauptgeschäftsführung<br />

und dem Geschäftsführenden Vorstand<br />

sowie den Ausschussvorsitzenden statt.<br />

Pressearbeit<br />

<strong>Die</strong> Pressestelle der BZÄK hat sich als zentrale Anlaufstelle<br />

für alle Fragen rund um das breite Themenfeld<br />

„Zahnmedizin“ etabliert. Journalisten und<br />

Medien aus dem gesamten Bundesgebiet kontaktieren<br />

die Pressestelle für kurze Nachfragen, Zitate<br />

oder für umfassende Auskunft zu gesundheits- oder<br />

berufspolitischen Fragen bzw. fachlichen Aspekten<br />

der Zahnmedizin. <strong>Die</strong> Anfragen kommen aus Publikums-<br />

und Fachpresse, Fernsehen, Radio und Online-<strong>Die</strong>nsten.<br />

Sie machen einen Großteil der Pressearbeit<br />

aus. <strong>Die</strong> Redakteure erwarten in der Regel<br />

ein umgehendes Feedback. Dafür ist der gute<br />

Draht in die Fachabteilungen zentral. Gelegentlich<br />

zieht die Pressestelle additiv die Expertise externer<br />

Wissenschaftler hinzu, arbeitet beispielsweise mit<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde zusammen.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK-Pressestelle beobachtet die Medienberichterstattung.<br />

Durch die kontinuierliche Bereitstellung<br />

von Daten und Fotomaterial, Vermittlung<br />

von Hintergrundinformationen, Interviewpartnern<br />

und Kontakten, das Verfassen von Artikeln und<br />

Statements ist die BZÄK mit ihren Positionen gut in<br />

der Publikums- und sehr gut in der Fachpresse abgebildet.<br />

Allein 817 Artikel mit namentlicher Nennung<br />

der BZÄK oder eines BZÄK-Vertreters sind im<br />

Berichtszeitraum – ohne Clippingdienst – bekannt.<br />

Zusätzlich liefen diverse Anfragen zu Hintergrundinformationen<br />

in der Pressestelle auf, die sich in etlichen<br />

Publikationen ohne explizite BZÄK-Nennung<br />

widerspiegelten.<br />

<strong>Die</strong> Veröffentlichungen in der Fachpresse erreichen<br />

Zahnärzteschaft und Gesundheitspolitik, die Veröffentlichungen<br />

in den Publikumsmedien primär Patienten<br />

– können jedoch ebenso politischen Druck<br />

aufbauen.<br />

Eigene Botschaften können durch Pressemitteilungen<br />

angestoßen werden, durch die Aussendung<br />

werden regelmäßig und intensiv Veröffentlichungen<br />

in den Medien aktiviert.<br />

Von besonderer Bedeutung waren für die BZÄK die<br />

Themen rund um die 35. Internationale Dental-<br />

Schau, die Kooperation der BZÄK mit der DKMS<br />

Deutschen Knochenmarkspenderdatei sowie das<br />

gesellschaftliche und soziale Engagement der<br />

Zahnärzteschaft.<br />

Auch die Themen Patientenberatung und Patientenrechtegesetz,<br />

die bessere zahnmedizinische<br />

Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen<br />

mit Behinderung, die Professionelle Zahnreinigung<br />

(PZR) und Fragen rund um das Thema Zahnersatz<br />

wurden aktiv begleitet.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 23 Pressemitteilungen<br />

versandt.<br />

Themenliste der Pressemitteilungen<br />

27.08.2012<br />

Kompetenz, Qualität und Vertrauen<br />

Nahezu 100 Prozent der Patienten vertrauen ihrem<br />

Zahnarzt<br />

12.09.2012<br />

Tag der Zahngesundheit 2012: „Mehr Genuss mit<br />

65 plus!“<br />

Presseinformation des Aktionskreises zum Tag der<br />

Zahngesundheit<br />

17.09.2012<br />

Zahnärztliche Patientenberatung – auch bei<br />

Problemen<br />

Neutrale Beratungsstellen helfen Patienten bei allen<br />

Fragestellungen<br />

24.09.2012<br />

Neue Daten belegen zahnmedizinischen Betreuungsbedarf<br />

von Pflegebedürftigen und Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Gemeinsame Presseinformation von BZÄK und<br />

KZBV<br />

01.10.2012<br />

Mundgesundheit ist essentiell für die Gesamtgesundheit<br />

Forum Zahn- und Mundgesundheit Deutschland<br />

gegründet<br />

16.10.2012<br />

Professionelle Zahnreinigung (PZR) wichtiger Pfeiler<br />

zahnmedizinischer Prävention<br />

19.10.2012<br />

25 Jahre HDZ – BZÄK-Präsident Engel würdigt die<br />

Arbeit des zahnärztlichen Hilfswerks<br />

Über 30 Millionen Euro Spendengelder in über 60<br />

Ländern weltweit für Hilfsaktionen eingesetzt /<br />

Motto: Hilfe zur Selbsthilfe / Dank an Gründer Bartels<br />

und Vorsteher Winter<br />

115<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

05.11.2012<br />

Hemmschwelle Praxisgebühr zum 1. Januar Geschichte<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> begrüßt den Beschluss<br />

der Regierungskoalition<br />

09.11.2012<br />

Zahnmedizinische Ausbildung und präventionsorientierte<br />

Versorgung langfristig sichern<br />

Deutscher Zahnärztetag in Frankfurt formuliert Forderungen<br />

an die Politik<br />

Gemeinsame Pressemitteilung von BZÄK, KZBV,<br />

DGZMK<br />

26.03.2013<br />

Mund auf gegen Blutkrebs. Stäbchen rein, Spender<br />

sein.<br />

Patienten können sich ab sofort beim Zahnarzt<br />

informieren<br />

Gemeinsame Pressemitteilung von BZÄK und DKMS<br />

02.04.2013<br />

Versorgung von immobilen Patienten im Fokus<br />

22.04.2013<br />

Anzahl an männlichen Auszubildenden zum Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten steigt<br />

09.11.2012<br />

Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

wählte Präsidium<br />

Dr. Peter Engel und Vizepräsidenten im Amt bestätigt<br />

13.11.2012<br />

Zähne und Zahnfleisch kontrollieren: Diabetiker<br />

haben ein erhöhtes Risiko für Zahnverlust<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> zum Weltdiabetestag<br />

04.12.2012<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte einer der beliebtesten<br />

Ausbildungsberufe bei Frauen<br />

Fakten zur Zahnmedizin im neuen Statistischen<br />

Jahrbuch der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

04.02.2013<br />

Krebs von Mundhöhle oder Rachen bei Männern<br />

die fünfthäufigste Krebsneuerkrankung<br />

23.04.2013<br />

Versorgung mit Zahnersatz auf hohem Niveau<br />

Patienten können zwischen einfacher und anspruchsvoller<br />

Versorgung wählen<br />

10.06.2013<br />

Solidarische Hilfe für in Not geratene Kolleginnen<br />

und Kollegen in den Überschwemmungsgebieten<br />

Spendenaufruf von BZÄK, KZBV und HDZ<br />

12.06.2013<br />

Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) seit Juni unter<br />

neuer wissenschaftlicher Leitung<br />

Gemeinsame Presseinformation von BZÄK und KZBV<br />

17.06.2013<br />

Prävention ist von Geburt an wichtig<br />

IDZ stellt Studie zur zahnärztlichen Behandlung von<br />

Kleinkindern vor<br />

Gemeinsame Presseinformation von BZÄK und KZBV<br />

116<br />

11.03.2013<br />

Investitionen in Prävention und Fortschritt nicht<br />

ausbremsen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> anlässlich der 35. Internationalen<br />

Dental-Schau<br />

19.03.2013<br />

Viele bewegen viel - auch Helfer brauchen Helfer<br />

Koordinierungskonferenz „Hilfsorganisationen“ der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

17.06.2013<br />

Deutsche Zahnärzteschaft engagiert sich in Entwicklungsländern<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) koordiniert sich mit<br />

deutschen Zahnmedizinern<br />

Gemeinsame Presseinformation von BMZ und BZÄK<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fachinformationen sind komplex, diese für die<br />

allgemeine Öffentlichkeit zugänglich zu machen<br />

bedeutet, sie verständlich aufzubereiten.<br />

Jährlich erscheinende Publikationen sind „Daten<br />

& Fakten“ und der Jahresbericht, ergänzend<br />

werden Broschüren und Grafiken nach konzeptionellen<br />

Gesichtspunkten erstellt. <strong>Die</strong> Abteilung<br />

redigiert zudem diverse Drucksachen, Einladungen,<br />

Flyer sowie Broschüren der Abteilungen, koordiniert<br />

diese gestalterisch und hat somit eine<br />

„operative Marketing-Funktion“. Im Mittelpunkt<br />

stand im Berichtszeitraum das Berufsbild des<br />

Zahnarztes, die soziale und gesellschaftliche Verantwortung<br />

des Berufsstandes.<br />

Als Corporate Social Responsibility (CSR)-Broschüre<br />

gewährt sie einen kleinen Einblick in das<br />

breite Spektrum des Berufsstands.<br />

Das aufwändig gestaltete Ringbuch wurde an die<br />

Gesundheitspolitik und die Fachpresse versandt.<br />

Broschüre „Wir haben BISS und handeln mit<br />

Verantwortung“<br />

Zahnärzte handeln als Heilberuf und zeigen gesellschaftliche<br />

Verantwortung - letzteres ist leider<br />

kaum öffentlich bekannt. <strong>Die</strong> Broschüre „Wir haben<br />

BISS und handeln mit Verantwortung. Nachhaltiges<br />

Engagement der deutschen Zahnärzteschaft.“<br />

zeigt in kompakter Form auf, wie sich<br />

Zahnmediziner engagieren. Denn das Handlungsspektrum<br />

der Zahnmediziner ist vielfältig<br />

und geht weit über den Mund hinaus.<br />

Z.B. bei der Früherkennung ganzkörperlicher Erkrankungen<br />

oder bei der Übernahme gesellschaftlicher<br />

und sozialer Verantwortung. Viele<br />

Zahnärzte sind außerhalb der Praxis ehrenamtlich<br />

aktiv, in Deutschland und weltweit.<br />

Broschüre „Daten & Fakten”<br />

Jährlich informiert die von BZÄK und KZBV herausgegebene<br />

Broschüre „Daten & Fakten“ mit<br />

Infografiken und Tabellen über die wichtigsten<br />

Kennzahlen zur zahnärztlichen Versorgung. Sie<br />

veranschaulicht u. a. die Mundgesundheit in<br />

Deutschland und im internationalen Vergleich<br />

oder listet die Zahnärzte nach Regionen und<br />

Geschlecht auf. <strong>Die</strong> überarbeitete Ausgabe<br />

„Daten & Fakten 2012“ erschien im März 2013.<br />

Sie ist als Printversion erhältlich und steht abrufbar<br />

auf der BZÄK-Homepage als Gesamt-PDF sowie<br />

als einzelne Infografiken.<br />

117<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Klartext Europa<br />

Der Informationsdienst „Klartext Europa“ informiert<br />

in unregelmäßiger Reihenfolge über Europapolitik.<br />

Klartext Europa erschien anlässlich des Europatages<br />

der BZÄK im September 2012.<br />

Zusätzlich erstellte die BZÄK für den Vorstand<br />

eine Checkkarte im Visitenkartenformat, um bei<br />

Gesprächen mit Politik und Medien zentrale Daten<br />

der Zahnärzte – niedergelassen, angestellt,<br />

außerhalb von Praxen beschäftigt, Frauenanteil<br />

– zur Hand zu haben.<br />

Patienteninformationen<br />

In der Reihe der wissenschaftlich abgesicherten<br />

Patienteninformationen von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

und der Deutschen Gesellschaft für<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) gab<br />

es drei Aktualisierungen.<br />

<strong>Die</strong> Patienteninformationen „Professionelle Zahnreinigung<br />

(PZR)“, „Fluoridierungsmaßnahmen zur<br />

Kariesprophylaxe“ und „Operative Entfernung<br />

von Weisheitszähnen“ wurden überarbeitet. <strong>Die</strong><br />

Überarbeitung basiert auf den Leitlinienaktualisierungen<br />

im Auftragdes Zentrums Zahnärztliche<br />

Qualität (ZZQ) und der DGZMK.<br />

<strong>Die</strong> Patienteninformationen stehen Patienten<br />

und Ärzten auf den Websites von BZÄK und<br />

DGZMK zur Verfügung. Sie sollen den Zahnarzt<br />

bei der Aufklärung der Patienten unterstützen.<br />

Internet<br />

Der Online Auftritt der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

www.bzaek.de hat sich erneut als Informationsplattform<br />

für den Berufsstand, Patienten, Journalisten<br />

und Politik bewährt. Durchschnittlich 413<br />

Besucher und <strong>21</strong>20 Seitenaufrufe pro Tag veranschaulichen<br />

die hohe Akzeptanz. <strong>Die</strong> Seite bietet<br />

umfangreiche Orientierungsmöglichkeiten:<br />

politische Stellungnahmen, aktuelle Meldungen,<br />

Hintergründe und Statistiken, Grafiken, Audio-,<br />

Video- und Fotomaterial, zudem Informationen<br />

zur Zahn- und Mundgesundheit.<br />

Am häufigsten abgerufen wurden weiterhin die<br />

Informationen zur Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

(GOZ), insbesondere der GOZ-Kommentar,<br />

der im Berichtszeitraum 15.397 Mal abgerufen<br />

wurde. Den GOZ-Informationsletter, der Aktualisierungen<br />

des Kommentars meldet, haben 2.600 Interessenten<br />

abonniert. Aber auch die wissenschaftlich<br />

abgesicherten Patienteninformationen,<br />

Daten und Zahlen, der Hygieneplan und Informationen<br />

zur zahnärztlichen Berufsausübung fanden<br />

großen Zuspruch.<br />

Neu generiert wurde im Berichtszeitraum unter anderem<br />

im Bereich der Patienteninformation ein interaktives<br />

Rechnungsformular. Beim Anklicken der<br />

einzelnen Bereiche einer privaten Zahnarztrechnung<br />

öffnen sich kurze Erläuterungen. Ferner steht<br />

für die kommerzielle Nutzung des Musterhygieneplans<br />

nunmehr ein Webformular zur Verfügung.<br />

118<br />

Newsletter „Klartext“<br />

„Klartext“ ist ein monatlicher Newsletter zu aktuellen<br />

gesundheitspolitischen und fachspezifischen<br />

Themen. Er erreicht knapp 900 ausgewählte<br />

Adressaten per E-Mail und wird auf der BZÄK-<br />

Homepage unter der Rubrik „Presse“ als PDF angeboten.<br />

<strong>Die</strong> Hauptmeldung erscheint als „Nachricht“<br />

auf der BZÄK-Startseite. „Klartext“ erschien<br />

im Berichtszeitraum insgesamt zwölf Mal.<br />

Seit der letzten Überarbeitung 2009 ist der Inhalt<br />

auf der BZÄK-Website stark angewachsen. Um die<br />

Informationen anschaulicher darzustellen, wurde<br />

die Überarbeitung der Seite beschlossen. Ziel ist,<br />

die relevanten Inhalte der Webpräsenz für Patienten,<br />

Presse, Politik und Berufsstand gut auffindbar<br />

zu präsentieren. Hierzu wird die Struktur überarbeitet,<br />

grundsätzliche Änderungen am Design sind<br />

nicht geplant.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zertifizierung<br />

<strong>Die</strong> Stiftung Health On the Net (HON) hat den Internetauftritt<br />

der BZÄK mit dem HONcode zertifiziert.<br />

Der HONcode ist ein Zertifikat für medizinische<br />

und gesundheitsbezogene Internetseiten<br />

und gilt als der am häufigsten benutzte ethische<br />

Verhaltenskodex in diesem Bereich. Er ist die erste<br />

Referenz für Webseitenherausgeber, wenn es um<br />

die Vertrauenswürdigkeit von medizinischen Informationen<br />

im Internet geht. <strong>Die</strong> Stiftung Health On<br />

the Net ist eine international anerkannte Nichtregierungsorganisation.<br />

Auch von den beiden unabhängigen Institutionen<br />

Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem<br />

(afgis) e.V. und Institut für Qualität und Transparenz<br />

von Gesundheitsinformationen (IQTG) wurde<br />

die BZÄK-Website erneut geprüft und zertifiziert.<br />

Sie erfülle alle Transparenzkriterien und erhält somit<br />

als qualitativ hochwertiges Gesundheitsinformationsangebot<br />

im Netz das Qualitätslogo von<br />

afgis e.V. und das Medisuch-Logo des IQTG.<br />

www.bzaek.de ist nunmehr mit drei Qualitätszertifikaten<br />

ausgezeichnet.<br />

Interner Bereich<br />

Der interne Bereich der Seite hat sich als fester<br />

Bestandteil der Sitzungsorganisation bewährt.<br />

Sitzungsunterlagen, Protokolle, Vermerke und<br />

weitere Informationen für Vorstand, Hauptgeschäftsführer<br />

sowie die Mitglieder der Ausschüsse<br />

werden hier eingestellt. <strong>Die</strong> Empfänger<br />

werden automatisch per E-Mail über neue Inhalte<br />

des für sie zugänglichen Bereichs informiert.<br />

Analog zur Neustrukturierung der Ausschüsse der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> wurde auch der interne<br />

Bereich angepasst.<br />

Social Media<br />

Über news aktuell, proDente, den Dentista Club,<br />

dents und dentapress, die BZÄK-Pressemeldungen<br />

auf Twitter, Facebook, YouTube, Delicious, Friendfeed<br />

und anderen Social Media-<strong>Die</strong>nsten bereitstellen,<br />

ist die BZÄK auch im Web 2.0 präsent.<br />

iGOZ<br />

Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen<br />

e.V. (PVS) hat in Abstimmung mit der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

eine GOZ-App entwickelt.<br />

Kernstück der GOZ-App ist die Volltextsuche in<br />

den Leistungsbeschreibungen. <strong>Die</strong> App bietet<br />

außerdem die Möglichkeit, den GOZ-Kommentar<br />

der BZÄK abzurufen. Mit der iGOZ werden<br />

zahnärztliche Zielgruppen mit Affinität zu neuen<br />

Technologien angesprochen. <strong>Die</strong> neue kostenlose<br />

iGOZ ist im iTunes-Store verfügbar, eine Version<br />

für Android-basierte Smartphones in Vorbereitung.<br />

<strong>Die</strong> App wurde anlässlich der 35.<br />

Internationalen Dental-Schau vorgestellt.<br />

Qualitätssiegel der BZÄK-Website<br />

Presseinformationsletter<br />

Der Presseinformationsletter informiert Abonnenten<br />

per E-Mail über neue Veröffentlichungen auf<br />

der Website. <strong>Die</strong>ser Service kann unter der Rubrik<br />

„Pressekontakt“ bestellt werden und hat 188<br />

Abonnenten.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) mobil – jederzeit<br />

und überall griffbereit<br />

119


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

LPR-Informationsdatenbank<br />

<strong>Die</strong> gemeinsam mit der KZBV betriebene LPR-Informationsdatenbank<br />

bündelt Informationen für<br />

und von den Länderpressereferenten der zahnärztlichen<br />

Organisationen.<br />

Damit steht eine Plattform zur Verfügung, Informationen,<br />

Publikationen, Projekte und Veranstaltungen<br />

sichtbar zu machen. <strong>Die</strong>s erleichtert die<br />

interne Kommunikation. <strong>Die</strong> Dokumente lassen<br />

sich in der Datenbank nach Kriterien sortieren.<br />

<strong>Die</strong> Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

hat auf der LPR-Informationsdatenbank im Berichtszeitraum<br />

18 neue Beiträge eingestellt.<br />

Veranstaltungen<br />

Neben der Ausrichtung von Pressekonferenzen<br />

und Hintergrundgesprächen beteiligt sich die<br />

Pressestelle an Veranstaltungen des zahnärztlichen<br />

Berufsstandes wie beispielsweise dem Europatag,<br />

dem Deutschen Zahnärztetag und der<br />

Internationalen Dental-Schau.<br />

Pressekonferenzen und Pressegespräche<br />

Tag der Zahngesundheit<br />

„Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65<br />

plus!“<br />

Der 25. September ist der Tag der Zahngesundheit<br />

(TdZ), ein bundesweiter Aktionstag für mehr Mundgesundheit.<br />

Das Motto 2012 „Gesund beginnt im<br />

Mund – mehr Genuss mit 65 plus!“ blickte auf den<br />

demografischen Wandel. Auf der zentralen Pressekonferenz<br />

am 12. September in Berlin erläuterte<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK-Vizepräsident,<br />

warum zahnmedizinische Präventionsmaßnahmen<br />

Auftaktpressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit 2012 am<br />

12.09.12 in Berlin unter dem Motto:<br />

„Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65 plus!“<br />

V.l.n.r.: Dr. Michael Kleinebrinker, GKV Spitzenverband,<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />

Dr. Uwe Prümel-Philippsen, Geschäftsführer der BVPG, und<br />

Prof. Dr. Ina Nitschke, Präsidentin der DGAZ<br />

auch für die ältere und alte Bevölkerung von großer<br />

Bedeutung seien.<br />

Dr. Michael Kleinebrinker, Leiter des Referats<br />

Zahnärzte/Sonstige Leistungserbringer beim Spitzenverband<br />

der Gesetzlichen Krankenkassen,<br />

untermauerte dies im Hinblick auf die gestiegene<br />

Lebenserwartung. Prof. Dr. Ina Nitschke,<br />

Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin,<br />

verwies auf die biologischen,<br />

medizinischen, sozialen und emotionalen Besonderheiten<br />

bei dieser Patientengruppe.<br />

Insgesamt zeigte sich deutlich der große Gewinn<br />

an mundgesundheitsbezogener Lebensqualität als<br />

Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Zahnärzteschaft,<br />

Krankenkassen und Wissenschaft.<br />

<strong>Die</strong> BZÄK produzierte als Aufklärungsmaterial ein<br />

Audiointerview mit Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich.<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />

Prof. Dr. Ina Nitschke, Präsidentin der DGAZ, Dr. Michael Kleinebrinker,<br />

GKV Spitzenverband, und Dr. Matthias Lehr, Geschäftsführer des<br />

Vereins für Zahnhygiene e.V., anlässlich der Pressekonferenz zum<br />

Tag der Zahngesundheit 2012 in Berlin<br />

120<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Pressekonferenz am 09.11.12 anlässlich des Deutschen<br />

Zahnärztetags in Frankfurt am Main<br />

V.l.n.r.: Dipl.-Des. Jette Krämer, Leiterin Abteilung Presse<br />

und Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK, Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />

Vorsitzender des Vorstands der KZBV, Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der BZÄK, und Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />

Präsident der DGZMK<br />

Europäische Fachpressekonferenz anlässlich der IDS<br />

Am 04. Dezember 2012 fand im Vorfeld der Internationalen<br />

Dental-Schau (IDS), der Weltleitmesse<br />

der Dentalbranche, eine Europäische<br />

Fachpressekonferenz statt.<br />

<strong>Die</strong>se wurde initiiert vom VDDI und der Koelnmesse<br />

GmbH, neben den Initiatoren waren der<br />

Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen<br />

(VDZI) und die BZÄK auf dem Podium vertreten.<br />

Das Pressegespräch skizzierte das Innovationspotenzial<br />

der Branche. In einem Statement belegte<br />

der Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>,<br />

Dr. Peter Engel, dass die Zahnmedizin als<br />

Arbeitgeber gesellschaftlich ausnehmend relevant<br />

sei: Über 400.000 Menschen arbeiten in der<br />

Dentalbranche.<br />

Gemeinsame politische Pressekonferenz von BZÄK,<br />

KZBV, DGZMK auf dem Deutschen Zahnärztetag 2012<br />

Den Verzicht auf jegliche Form staatlicher Bevormundungsmedizin<br />

und ein Ende politischer Blockaden<br />

forderten <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK),<br />

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)<br />

und Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde (DGZMK) auf der gemeinsamen<br />

politischen Pressekonferenz zum Deutschen Zahnärztetag<br />

am 09. November 2012.<br />

Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und<br />

Patient dürfe nicht durch externe Störfaktoren<br />

beeinflusst werden, es dürfe nicht zu einer Bevormundungsmedizin<br />

kommen. Das Gesundheitssystem<br />

müsse mutig und entschlossen reformiert<br />

werden, auf den tragenden Säulen eines modernisierten<br />

dualen Systems. Dringend notwendig<br />

seien weiterhin die seit Jahren ausstehende<br />

Novellierung der zahnärztlichen Approbationsordnung<br />

für die Zahnmedizin (AppOZ), eine verbesserte<br />

staatliche Unterstützung in der Lehre<br />

sowie die Ausdehnung der erfolgreichen Präventionsstrategie<br />

auf alle Lebensphasen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Wirtschaftspressegespräch anlässlich der IDS<br />

Das Wirtschaftspressegespräch am 11. März 2013<br />

gab den Startschuss für die IDS 2013. VDDI, VDZI,<br />

BZÄK und Koelnmesse GmbH positionierten sich<br />

gegenüber der Presse zur wirtschaftlichen Bedeutung<br />

der IDS und des Berufsstands. Dr. Peter<br />

Engel betonte, dass die Zahnmedizin ein wichtiger<br />

Arbeitgeber und bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />

sei, die Dentalbranche gelte auch zukünftig<br />

als (Job-)Motor für die Gesamtwirtschaft.<br />

Wirtschafts-Pressekonferenz zur IDS 2013 mit<br />

Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des VDDI,<br />

Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender des VDDI,<br />

Katharina Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse,<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK und<br />

Uwe Breuer, Präsident des VDZI (v.l.n.r.)<br />

1<strong>21</strong>


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Mund auf gegen Blutkrebs<br />

Gemeinsame Pressekonferenz von BZÄK und DKMS<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK) macht sich<br />

für die Lebensspende stark und kooperiert mit<br />

der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei.<br />

Am 26. März 2013 veranstalteten BZÄK und DKMS<br />

eine gemeinsame Auftaktpressekonferenz in Berlin,<br />

auf der sie ihre Kooperation öffentlich bekannt<br />

gaben. Seit diesem Tag heißt es in zahnärztlichen<br />

Praxen: „Mund auf gegen Blutkrebs“.<br />

Patienten bekommen die Möglichkeit, sich in der<br />

Zahnarztpraxis zum Thema Stammzellspende zu<br />

informieren.<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel erklärte den Ablauf<br />

in der Zahnarztpraxis: Der Patient erfährt in<br />

der Praxis, wie einfach es ist, in die Spenderdatei<br />

aufgenommen zu werden. Deutschlandweit wird<br />

in vielen Wartezimmern Informationsmaterial zum<br />

Verfahren einer Registrierung ausliegen. Ein Flyer<br />

erklärt die medizinischen Hintergründe. Fragen<br />

zum Prozedere werden vom Zahnmediziner oder<br />

dem Praxisteam beantwortet. Anschließend<br />

kann sich der Patient online oder telefonisch sein<br />

Registrierungsset nach Hause bestellen, die Einverständniserklärung<br />

unterschreiben und den<br />

Wangenabstrich durchführen.<br />

Auftaktpressekonferenz von BZÄK und DKMS<br />

anlässlich ihrer Kooperation am 26.03.13 in Berlin<br />

V.l.n.r.: Arne Gebhardt, Stammzellempfänger,<br />

ZÄ Viktoria Nellissen, Stammzellspenderin,<br />

Jette Krämer, Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK,<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, sowie<br />

Dr. Elke Neujahr, Geschäftsführerin DKMS Deutschland, und<br />

Julia Runge, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DKMS<br />

Tagesschau am 26.03.13:<br />

Deutsche Knochenmarkspenderdatei startet Zahnarzt-<br />

Kampagne<br />

122<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel, Viktoria Nellissen, Zahnärztin<br />

und Stammzellspenderin, Arne Gebhardt, Stammzellempfänger,<br />

und DKMS-Geschäftsführerin Dr. Elke Neujahr stellen die<br />

Kampagne vor<br />

<strong>Die</strong> Zahnmediziner sind aufgefordert, sich aktiv<br />

an dieser Kooperation zu beteiligen. Sie können<br />

kostenlos Infomaterial (Flyer, Dispenser und Plakat)<br />

für ihre Praxen unter einer extra für Zahnarztpraxen<br />

eingerichteten Seite anfordern.<br />

ARD, ZDF sowie alle großen Zeitungen berichteten<br />

über die Kooperation von BZÄK und DKMS.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Pressegespräch im Vorfeld der 60-Jahr-Feier<br />

Am 11. Juni 2013 lud die BZÄK die Repräsentanten<br />

der (Gesundheits-)Politik zu ihrem 60-jährigen Jubiläum<br />

ein. Gegründet am 27. März 1953 in Rothenburg/o.T.<br />

als Bundesverband der Deutschen<br />

Zahnärzte (BDZ) trägt sie seit 1993 offiziell den Namen<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>, Arbeitsgemeinschaft<br />

der deutschen Zahnärztekammern e. V.<br />

Im Vorfeld der Feier erhielten Pressevertreter<br />

die Möglichkeit, bei einem Pressegespräch mit<br />

dem BZÄK-Präsidenten Dr. Peter Engel, den Vizepräsidenten<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und<br />

Prof. Dr. Christoph Benz sowie dem Hauptgeschäftsführer<br />

RA Florian Lemor zur aktuellen<br />

gesundheitspolitischen Lage zu diskutieren. Der<br />

Dualismus des deutschen Krankenversicherungssystems,<br />

die Freiberuflichkeit, Fragen zu Qualitätsförderung,<br />

Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung,<br />

dem Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) aber ebenso der frühkindlichen Karies,<br />

der Patientenberatung und dem sozialen Engagement<br />

der Zahnärzte standen im Brennpunkt.<br />

35. Internationale Dental-Schau (IDS)<br />

BZÄK bot Know-how am Messestand<br />

<strong>Die</strong> 35. Internationale Dental-Schau fand vom 12.<br />

bis 16. März 2013 in Köln statt. Mit 125.000 Besuchern<br />

aus 149 Ländern zog die IDS das internationale<br />

Interesse auf sich und demonstrierte, dass<br />

der zahnmedizinische Sektor trotz etlicher Herausforderungen<br />

ein bedeutender Wirtschaftsfaktor,<br />

wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder ist.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> nutzte die IDS als<br />

Branchentreff und veranstaltete mit ihren Partnerorganisationen<br />

täglich Fachberatungen und<br />

Programm am gemeinsamen Messestand. Der<br />

Stand wurde als Infobörse und Podium für Pressegespräche<br />

sehr gut angenommen. Er wurde am<br />

Mittwoch von Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />

Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der<br />

Koelnmesse GmbH, und Dr. Martin Rickert, Vorsitzender<br />

des Verbands der Deutschen Dental-Industrie<br />

e.V. (VDDI) eröffnet. In seiner Ansprache fällte<br />

Engel eine Prognose: <strong>Die</strong> demografische Entwicklung<br />

würde für weitere Beschäftigungsimpulse in<br />

der Dentalbranche sorgen. Sie sei allerdings auch<br />

eine medizinische Herausforderung und mache<br />

zeitgemäße Versorgungsstrukturen erforderlich.<br />

Eröffnung des BZÄK-Stands auf der IDS am 13.03.13<br />

V.l.n.r.: <strong>Die</strong> BZÄK-Vizepräsidenten Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

und Prof. Dr. Christoph Benz, Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin<br />

der Koelnmesse GmbH, Dr. Martin Rickert, Vorsitzender<br />

des VDDI, und Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK<br />

123<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zur 35. IDS wurde am 13.03.2013 der BZÄK-Messestand eröffnet<br />

Fachaustausch zwischen deutschen und europäischen Kollegen<br />

am BZÄK-Stand<br />

Hier wäre nicht allein die Zahnmedizin gefordert,<br />

sondern vor allem die Politik, angemessene Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen.<br />

Der BZÄK-Präsident empfing am Messestand eine<br />

estische Zahnärztedelegation, die Informationen<br />

über die deutschen Spezifika der zahnärztlichen<br />

Berufsausübung und die zentralen Aufgaben der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> erhielten.<br />

<strong>Die</strong> IDS wurde als Dach für weitere Veranstaltungen<br />

genutzt. <strong>Die</strong> Koordinierungskonferenz Praxisführung,<br />

die Koordinierungskonferenz zahnärztlicher<br />

Hilfsorganisationen sowie das Treffen der<br />

Europäischen Regionalen Organisation der FDI<br />

(ERO) fanden vor Ort statt.<br />

DKMS Spendenübergabe auf der IDS<br />

Auf der IDS erhielt die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />

ein Podium am BZÄK-Stand<br />

und beantwortete Fragen rund um die Spenderneugewinnung.<br />

BZÄK und DKMS hatten seit Anfang<br />

2013 die Zahnärzteschaft dazu aufgerufen,<br />

sich in ihren Praxen gegen Blutkrebs zu engagieren.<br />

Als Highlight am Messestand übergab die<br />

Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank),<br />

vertreten durch Herbert Pfennig, Sprecher des<br />

Vorstands der apobank, einen Scheck an die<br />

DKMS im Wert von 50.000 Euro. Dr. Elke Neujahr,<br />

Geschäftsführerin der DKMS, und BZÄK-Präsident<br />

Dr. Peter Engel bedankten sich gemeinsam für<br />

diese Beteiligung an der Kampagne „Mund auf<br />

gegen Blutkrebs“.<br />

124<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Alumni-Preisverleihung am 14.03.13<br />

<strong>Die</strong> Preisträgerin 2013, Birgit Dohlus, Journalistin und Vorstandsmitglied<br />

des Dentista Clubs, in der Mitte des BdZA-Vorstands: Juliane Gnoth,<br />

Ingmar Dobberstein, Jan-Philipp Schmidt, Dr. Christine Bellmann und<br />

David Rieforth (v.l.n.r.)<br />

Interessante Gespräche: Der Stand der BZÄK wurde gut<br />

angenommen<br />

Dr. Peter Engel begrüßt die Vertreter des BdZM auf dem BZÄK-Stand<br />

Sie tragen das DKMS-Puzzle-Armband und demonstrieren ihre<br />

Solidarität mit Blutkrebspatienten:<br />

V.l.n.r.: <strong>Die</strong> Vizepräsidenten der BZÄK, Prof. Dr. Christoph Benz<br />

und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Dr. Günther E. Buchholz,<br />

stellv. Vorsitzender des Vorstands der KZBV, Dr. Johannes<br />

Szafraniak, Präsident der ZÄK Nordrhein, Iris Theisen, Abteilungsleiterin<br />

Spenderneugewinnung DKMS, Dr. Elke Neujahr,<br />

Geschäftsführerin der DKMS Deutschland, Dr. Peter Engel,<br />

Präsident der BZÄK, und Dipl.-Des. Jette Krämer, Leiterin Abteilung<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK<br />

125<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

"Mund auf gegen Blutkrebs"<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK, und<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, mit Stephan Schumacher,<br />

DKMS bei der Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />

in Eisenach<br />

Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />

Zur Einordnung professionspolitischer Themen wird<br />

zweimal jährlich eine Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />

für die Referenten von<br />

Zahnärztekammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen<br />

veranstaltet. Sie skizziert Entwicklungen<br />

und zeigt für den Berufsstand wichtige Problemstellungen<br />

und Folgewirkungen auf. Damit können<br />

die Öffentlichkeitsbeauftragten der Länder Vorbereitungen<br />

für anstehende Themen treffen.<br />

<strong>Die</strong> Koordinierungskonferenzen tagten im September<br />

2012 auf Einladung von Landeszahnärztekammer<br />

und Kassenzahnärztlicher Vereinigung<br />

Thüringen sowie im März 2013 auf Einladung der<br />

Ärztekammer des Saarlandes/ Abt. Zahnärzte und<br />

der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Saarland.<br />

Behandlung skizziert, um zusätzlichen Kommunikationsbedarf<br />

aufzudecken. Dafür kamen Vertreter<br />

von PKV, GKV und der Verbraucherzentrale zu<br />

Wort: Dr. Timm Genett, Verband der privaten<br />

Krankenversicherung, Elke Damann, BARMER<br />

GEK, und Dörte Elß, Verbraucherzentrale Berlin.<br />

Dass die neutrale Patientenberatung durch ein<br />

bundesweites Netz an Beratungsstellen durch den<br />

zahnärztlichen Berufsstand gewährleistet wird und<br />

der Berufsstand insgesamt gesellschaftlich und sozial<br />

stark engagiert ist, konnte festgestellt werden.<br />

Der Vortrag von Stephan Schumacher, DKMS<br />

Deutsche Knochenmarkspenderdatei, mit der die<br />

BZÄK einen Kooperationsvertrag abgeschlossen<br />

hat, untermauerte das.<br />

Claudia Kluckhuhn, Leitung Online der Zahnärztlichen<br />

Mitteilungen (zm), stellte den neuen zm-Internetauftritt vor<br />

126<br />

<strong>Die</strong> Herbst-Konferenz fand unter Federführung der<br />

BZÄK am 14. und 15. September in Eisenach statt.<br />

<strong>Die</strong> Patientenorientierung stand im Mittelpunkt<br />

der Tagung mit dem Titel „Öffentlichkeitsarbeit für<br />

Zahnärzte und Patienten – verschiedene Sichtweisen<br />

ein Ziel?“<br />

Aus Sicht der privat und der gesetzlich Krankenversicherten<br />

sowie allgemein der Verbraucher<br />

wurden Fragestellungen, Probleme und Informationsbedürfnisse<br />

rund um die zahnmedizinische<br />

„Risikogruppen erreichen – ein gesamtgesellschaftliches<br />

Problem“ war das übergreifende<br />

Thema des von der KZBV organisierten Frühjahrstreffens<br />

vom 01. bis 02. März 2013 in Saarbrücken.<br />

<strong>Die</strong> Präventionsbemühungen der Zahnmedizin,<br />

Defizite bei der (Zahn-)Gesundheit, Risikogruppen<br />

und die Gründe für die Polarisation des Erkrankungsrisikos<br />

standen im Mittelpunkt.<br />

<strong>Die</strong> „Einordnung der Risikogruppenproblematik in<br />

die politische Strategie der Zahnärzteschaft“ stell-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Podium der Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />

am 14.09.12 in Eisenach<br />

Elke Damann, BARMER GEK, Dörte Elß, Verbraucherzentrale Berlin ,<br />

Dipl.-Des. Jette Krämer, Leiterin Abteilung Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK,<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorsitzender des Vorstands der KZBV, und<br />

Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M., Leiter Abteilung Versorgung und<br />

Qualität der BZÄK<br />

ten Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK, und Dr. Jürgen<br />

Fedderwitz, KZBV, dar. PD Dr. Andreas Rainer<br />

Jordan, IDZ, zeigte im Vortrag „Risikogruppen in der<br />

Zahnmedizin: Eine epidemiologische und sozialmedizinische<br />

Bestandsaufnahme“ entsprechende<br />

Faktoren auf. Über die „Zusammenhänge: Armut,<br />

Migration und Gesundheit“ referierte Prof. Dr. Nico<br />

Dragano, Universitätsklinikum Düsseldorf.<br />

Franz J. Gigout, Landesarbeitsgemeinschaft für<br />

Gesundheitsförderung Saarland e.V., stellte „Angebote<br />

für die Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte“<br />

vor.<br />

Prof. Dr. Reinhold Roski, HTW Berlin, präsentierte<br />

Beispiele, wie man „Zielgruppen erreichen und<br />

überzeugen“ könne und verwies auf die Erschwernisse<br />

in der Gesundheitskommunikation.<br />

Dr. Timm Genett, PKV Verband, referierte in seinem<br />

Vortrag „<strong>Die</strong> Patienten im Spannungsfeld von PKV,<br />

medialer Berichterstattung und politischer Diskussion“ auf der<br />

Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte am 14.09.12<br />

in Eisenach<br />

Stephan Schumacher, Direktor Marketing und<br />

Spenderneugewinnung der DKMS, erläuterte die<br />

Kooperation von BZÄK und DKMS<br />

127<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vertreter im proDente Vorstand<br />

und Vizepräsident der BZÄK<br />

Dr. Ullrich Wingenfeld,<br />

Vorstandsmitglied der ZÄK<br />

Nordrhein, vertritt die<br />

Interessen der BZÄK im<br />

PR-Ausschuss von proDente<br />

Dipl.-Des. Jette Krämer,<br />

Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK, vertritt die Interessen der BZÄK im<br />

PR-Ausschuss von proDente und zuständig für die<br />

Koordination in der BZÄK-Verwaltung<br />

128<br />

Initiative proDente e.V.<br />

2012 erreichte proDente mit 262.761.307 Kontakten<br />

den höchsten jemals gemessenen Wert. Gezählt<br />

wurden dafür veröffentlichte Artikel, Beiträge und<br />

Filme, die durch Meldungen der Initiative zu Stande<br />

kamen. Zum fünften Mal in Folge wurden 2012 über<br />

200 Millionen Leser, Zuschauer und Zuhörer erreicht.<br />

2012 informierten sich über 80.000 Besucher auf der<br />

proDente-Homepage über schöne und gesunde<br />

Zähne. Dazu kamen 53.000 Internetnutzer, die Filme<br />

des proDente TV-Kanals auf der Plattform YouTube<br />

sahen. Komplettiert werden die Zahlen von über<br />

500 Followern auf Twitter und 274 „Freunden“ auf<br />

Facebook. Über 200.000 Broschüren, Flyer und Beilagen<br />

wurden von Patienten, Zahnärzten oder<br />

Zahntechnikern 2012 bestellt.<br />

Mitglieder<br />

Der Vorstand von proDente wurde im September<br />

2012 in seinem Amt bestätigt. Dazu gehören<br />

der Vorstandsvorsitzende Bertram Steiner, Freier<br />

Verband Deutscher Zahnärzte e. V. (FVDZ), sowie<br />

Dr. Markus Heibach, Verband der Deutschen<br />

Dentalindustrie (VDDI), und Thomas Lüttke, Verband<br />

Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI),<br />

als stellvertretende Vorsitzende. Lutz Müller,<br />

Bundesverband Dentalhandel (BVD), als Finanzvorstand<br />

und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich als<br />

Vertreter der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK)<br />

komplettieren den Vorstand.<br />

Für die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> arbeiteten im<br />

Berichtszeitraum Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich im<br />

Vorstand sowie Dr. Ulrich Wingenfeld und Dipl.-<br />

Des. Jette Krämer im PR-Ausschuss in der Initiative<br />

proDente.<br />

Kampagne 2012<br />

proDente veröffentlichte im Rahmen der Pressekampagne<br />

zwölf ausführliche Presse-Dossiers mit<br />

Texten, Fotos, Grafiken und Filmen.<br />

Ende Juni veranstaltete proDente eine Pressekonferenz<br />

in Hamburg zum Thema „Zahnmedizin im<br />

Alter“, an der Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Prof. Dr.<br />

Ina Nitschke und Dr. Cornelius Haffner teilnahmen.<br />

proDente unterstützte damit das AuB-Konzept der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> und brachte das Thema<br />

Alterszahnheilkunde der Publikumspresse nahe. <strong>Die</strong><br />

Pressekonferenz wurde live im Internet übertragen.<br />

proDente verteilte im Sommer den Flyer „Au<br />

Backe – Zahnschmerzen im Urlaub“ in einer<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Stückzahl von über 65.000 Exemplaren an acht<br />

deutschen Flughäfen.<br />

Ende November 2012 führte proDente erstmals<br />

einen „Laborbesuch“ durch. Dafür wurden Journalisten<br />

aus Sachsen-Anhalt nach Magdeburg<br />

eingeladen, um sie bei einem Besuch im Zahntechniklabor<br />

miterleben zu lassen, wie Zahnersatz<br />

entsteht.<br />

<strong>Die</strong> Kampagne zum Tag der Zahngesundheit<br />

erreichte über 20 Millionen Leser, Hörer und<br />

Zuschauer.<br />

Aktionen 2013<br />

Der Start der Kampagne des Jahres 2013 stand<br />

ganz im Zeichen der Internationalen Dental-<br />

Schau (IDS). Dort verlieh proDente zum achten<br />

Mal den Journalistenpreis „Abdruck“ und zum dritten<br />

Mal den Kommunikationspreis für Zahnärzte<br />

und Zahntechniker. Auf der Messe wurden rund<br />

6.500 Kontakte verzeichnet.<br />

Erfolgreich unterwegs:<br />

Promotion an<br />

deutschen Flughäfen<br />

<strong>Die</strong> Gewinner des Abdruck 2013:<br />

V.l.n.r.: Christine Wolfrum, Apotheken Umschau,<br />

Julia Richter, Bayerischer Rundfunk,<br />

Gabi Delingat, Hessischer Rundfunk,<br />

Martin Böttner, Hessischer Rundfunk, und<br />

Johannes von Creytz, Bayerischer Rundfunk<br />

129<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />

Einstieg in das multimediale Zeitalter fachlicher Informationsvermittlung<br />

vollzogen<br />

Egbert Maibach-Nagel,<br />

Chefredaktion<br />

Gabriele Prchala,<br />

stellv. Chefredaktion,<br />

Chefin vom <strong>Die</strong>nst<br />

Claudia Kluckhuhn,<br />

Leitung Online<br />

Sara Friedrich,<br />

Redaktion Wissenschaftspolitik,<br />

Soziales Engagement<br />

130<br />

Im September 2012 haben die Zahnärztlichen Mitteilungen<br />

(zm) einen entscheidenden Schritt zur Zukunftssicherung<br />

als Marktführer im dentalen Fachmedienbereich<br />

vollzogen. Nach aufwändiger<br />

Konzept- und Entwicklungsarbeit, die in Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Ärzteverlag umgesetzt<br />

wurde, gelang der Wandel vom printbezogenen<br />

Fachmedium mit ergänzendem Online-Auftritt<br />

zum durchstrukturierten, von Tagesaktualität geprägten<br />

Crossmedia-Auftritt. Seit Herbst 2012 versorgen<br />

die zm Deutschlands Zahnärzte per Print-,<br />

Audio-, Video- und interaktivem Internetangebot<br />

mit Informationen aus dem gesamten Spektrum<br />

zahnärztlichen Wirkens. Ob tagesaktuelle Nachricht<br />

oder Interview, ob Hintergrundbericht, interaktive<br />

Fortbildung, Hör-, Foto- oder Filmbeitrag: <strong>Die</strong><br />

zm fahren ein nach medialen Kenntnissen aufgesetztes,<br />

umfassendes und aktuelles Programm, das<br />

weit über das klassische Medium des Fachmagazins<br />

sämtliche Möglichkeiten der Informationsvermittlung<br />

nutzt. <strong>Die</strong> Technik wird zweck- und zielgerecht<br />

individuell zugeschnitten und vermittelt<br />

Faktenwissen, Analysen fachbezogener Themen<br />

und Diskussionen an Deutschlands Zahnärzte.<br />

Aufgabe der kommenden Monate wird es sein,<br />

die bestmögliche Nutzung dieses Instrumentariums<br />

im Interesse der Zahnärzteschaft zum redaktionellen<br />

und herausgeberischen Alltag zu machen. Der<br />

Einstieg in das multimediale Zeitalter fachlicher Informationsvermittlung<br />

ist nach erster Abschätzung<br />

sechsmonatiger Pionierarbeit erfolgreich vollzogen.<br />

Entscheidend wird es sein, in den kommenden<br />

Jahren die via Print bestehende gute Leser-<br />

Blatt-Bindung auf eine ebenso hochwertige und<br />

zufriedenstellende Beziehung zwischen Nutzern<br />

und neuem zm-Medien-Kranz auszubauen.<br />

Da der Ausbau des multimedialen Auftritts im Rahmen<br />

einer vertraglich geschlossenen Vorfinanzierung<br />

und organisationstechnischen Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Ärzteverlag erfolgte,<br />

konnte die Umsetzung der Programmierung und<br />

technischen Implementierung mit nur marginalen<br />

Belastungen der Herausgeber-Haushalte erreicht<br />

werden. <strong>Die</strong> Amortisationsannahmen basieren<br />

auf einem auf fünf Jahre angelegten Finanzierungsplan,<br />

der allerdings die notwendige kontinuierliche<br />

Wartung und Weiterentwicklungsstufen für<br />

den Auftritt beinhaltet.<br />

Das Projekt zm-online fällt in eine Zeit des in vielen<br />

Branchenbereichen oft problematisch zu gestaltenden<br />

medialen Wandels. Für die Herausgeber ist<br />

es ein notwendiger Einsatz zur Erhaltung von Marktführerschaft<br />

und optimaler Nutzer-Medien-Bindung.<br />

Berufspolitik<br />

Das multimediale Instrumentarium wurde direkt<br />

ab September 2012 in die berufspolitische Berichterstattung<br />

einbezogen, so die Themen grund-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Marius Giessmann,<br />

Redakteur Online<br />

Stefan Grande,<br />

Redaktion Ökonomie<br />

Susanne Priehn-Küpper,<br />

Redaktion Zahnmedizin,<br />

Wissenschaft<br />

sätzlich auf die passenden medialen Schienen<br />

gesetzt werden konnten.<br />

Berufspolitisch war das Berichtsjahr insbesondere<br />

durch eine kontinuierliche Berichterstattung und<br />

stützende Argumentation zur Konzeption einer<br />

Zahnheilkunde für alte und behinderte Menschen<br />

(hier insbesondere ausführliche Berichte in zm 13,<br />

14, 19/2012 sowie 1, 2, 3, 5, 6, 7, 11/2013, Leitartikel<br />

in zm 17/2012 und 2/2013) sowie zur GOZ-Novelle<br />

und deren politische Folgen (14, 20/2012 und<br />

2/2013 sowie Leitartikel in zm 13/2012), darüber<br />

hinaus zum Patientenrechtegesetz (22/2012 und<br />

6/2013), zur Thematik Gemeinsamer Bundesausschuss<br />

(Titel 13/2012 sowie ausführliche Beiträge<br />

in zm 12 und <strong>21</strong>/2012) und Qualitätsmanagement<br />

(20, 24/2012 und 8, 9/2013) geprägt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war der Themenbereich<br />

Duales System und Bürgerversicherung (Titelgeschichten<br />

in 16/2012, 9/2013, Leitartikel in zm<br />

18/2012 sowie umfassende Beiträge in den Ausgaben<br />

13, 14/2012 und 10/2013) sowie die thematisch<br />

damit verknüpfte Titelgeschichte zu privaten<br />

Krankenzusatzversicherungen (6/2013), darüber<br />

hinaus auch die mit dieser Thematik bundespolitisch<br />

verbundene Berichterstattung zum Bundestagswahlkampf<br />

2013 (19 und 22/2012 sowie 6 und<br />

7/2013) und die Darstellung der gesundheitspolitischen<br />

Programme der zm-Herausgeber.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Weitere gesundheitspolitische Themen waren:<br />

GKV-Finanzierung (Titel zm 19/2012, Beitrag in<br />

10/2013), Mundgesundheitsziele (<strong>21</strong>/2012 und<br />

2/2013), Datenschutz (20, 23/2012), GKV-Überschüsse<br />

(u. a. 24/2012 und 6/2013), Gesundheitsmarkt<br />

und Wettbewerb (24/2012), versorgungspolitische<br />

Bedarfsplanung/Ärztemangel (3, 7 und<br />

11/2013), Freie Berufe (9/2013 und Leitartikel in<br />

3/2013) sowie Präventionsgesetz (5 und 9/2013),<br />

Patientenberatung (9/2013) und Versorgungsforschung<br />

(11/2013). Intensiv berichtet wurde<br />

zur Vorstellung des Barmer GEK Zahnreports<br />

(14/2013), zum Thema Korruption (9/2013 sowie<br />

Beitrag und Leitartikel in zm 14/2013), zur Abschaffung<br />

der Praxisgebühr (17/2012) und zum Gesundheitsfonds<br />

(5/2013).<br />

Ausführlich erfolgte die Darstellung des Deutschen<br />

Zahnärztetags (Titel in 18 und 23/2012 sowie<br />

17 und <strong>21</strong>/2012, darüber hinaus aktionsbezogene<br />

Multimediadarstellungen und Aktionen via<br />

zm-online). In gleichen Maßstäben wurden die<br />

sommerliche KZBV-VV (14, 15/2012) sowie eine<br />

ausgesprochen intensive Berichterstattung der<br />

Herausgeberaktivitäten auf der IDS 2013 (Großbeiträge<br />

in 5, 7 und 8/2013 sowie multimediale<br />

Beiträge und Aktionen via zm-online.de) ausgearbeitet<br />

und veröffentlicht.<br />

Das Thema Zahnärztinnen/Work-Life-Balance<br />

(16/2012), Berichte zu internationalen Veranstal-<br />

131


Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />

132<br />

tungen (CED, FDI, ERO in 19, 24/2012 und 6 sowie<br />

10/2013), zum Tag der Zahngesundheit (19/2013),<br />

zu Themen wie IGeL (16/2012), ZFA (24/2012),<br />

Sachlage der Praxen/betriebswirtschaftliche Auswirkungen<br />

der Gesundheitspolitik (2 und 4/2013),<br />

Early Childhood Caries (4/2013), zur EU-übergreifenden<br />

Gleichwertigkeitsprüfung (23/2012 und 3<br />

sowie 5/2013) ergänzten das zm-Themenspektrum<br />

im Berichtsjahr.<br />

Das Thema Corporate Social Responsibility wurde<br />

zum einen durch eine ausführliche und kontinuierlich<br />

begleitende Berichterstattung zu Aktivitäten<br />

der zahnärztlichen Hilfsaktionen, aber auch<br />

zu der erfolgreichen BZÄK-Kooperation mit der<br />

DKMS, darüber hinaus übergeordnet zum sozialen<br />

Engagement (in den Ausgaben 20/2012 sowie 3<br />

und 6/2013) veröffentlicht.<br />

In eigener Sache begleiteten die zm im Rahmen<br />

des Projektstarts zm-online.de die Einführung der<br />

interaktiven Serviceleistungen ihres Online-Auftritts<br />

genauso wie die neu organisierte CME-Fortbildung<br />

und die Individualisierungsmöglichkeiten<br />

persönlich-datengeschützter Internetnutzung.<br />

Zahnmedizin/Medizin/Wissenschaft<br />

Ende 2012 lief die Rubrik „Der aktuelle klinische<br />

Fall“ (drei feste Autorenteams verschiedener Universitätszahnkliniken<br />

berichteten im Wechsel)<br />

nach zehn Jahren aus. Jetzt berichten die zm in<br />

loser Abfolge unter der Bezeichnung „Der besondere<br />

Fall“ Inhalte aus der Klinik für die Praxis (zum<br />

Beispiel aneurysmatische Knochenzyste zm<br />

4/2013). Als umfangreiche fachliche Begleitung<br />

der BZÄK-DKMS-Kampagne „Mund auf gegen<br />

Blutkrebs“ lieferte eine Titelstory den medizinischen<br />

Fachhintergrund (19/2012). Ganz im Fokus<br />

der politischen Themenschwerpunkte stand der<br />

große Fortbildungsteil (10/2012) mit dem Thema<br />

„ZahnMedizin für‘s Alter“. Fünf Beiträge zur Lokalanästhesie,<br />

zur prothetischen Versorgung auch für<br />

bewegungseingeschränkte Hände, zu physiologischen<br />

Organveränderungen mit Auswirkungen<br />

auf die zahnmedizinische Behandlung, zur eingeschränkten<br />

Speichelproduktion mit ihren Alters- sowie<br />

Medikamenten bedingten Funktionen standen<br />

hier im Mittelpunkt. Abgerundet wurde dieser<br />

Schwerpunkt von einer politischen Einordnung. Im<br />

Herbstfortbildungsteil (zm 22/2012) ging es um Reparaturarbeiten<br />

an Restaurationen diverser Fachbereiche<br />

wie Prothetik, Implantologie, Endo und<br />

konservierende Zahnheilkunde.<br />

Herzpatienten werden zur Prophylaxe eines drohenden<br />

Gefäßverschlusses mit Blutgerinnungsmitteln<br />

therapiert. <strong>Die</strong> Medizin hat hierzu Neuerungen<br />

in der Therapieform etabliert. Hierüber<br />

muss auch der Zahnarzt informiert sein, denn Unkenntnis<br />

kann lebensbedrohliche Folgen haben.<br />

Eine Titelgeschichte „Antikoagulation“ (zm<br />

1/2013) sorgte für Klarheit. Wissenschaftliches<br />

Highlight des Deutschen Zahnärztetags 2012 war<br />

ein Film zum Thema Parodontitis. <strong>Die</strong> zm 18/2012<br />

erläuterte Einzelheiten im Vorfeld, zm-online bot<br />

den Film-Teaser zum Anschauen.<br />

Im Ressort Zahnmedizin hat eine Reihe klinischethischer<br />

Fälle die zm spürbar mitgeprägt.<br />

Anhand der vielen Leserreaktionen wurde ersichtlich,<br />

wie wichtig eine medizinethische Betrachtung<br />

zahnmedizinischer Themen im Ganzen<br />

und einzelner Themen im Speziellen für die<br />

Leserschaft ist (beispielsweise: "Zusammenarbeit<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

von Zahnarzt und Dentallabor“, zm 23/2012,<br />

oder "Eingeschränkte Krankenhilfe bei Asylbewerbern“,<br />

zm 4/2013).<br />

Im Bereich Prophylaxe spiegelten die Artikel Entwicklungen<br />

im Bereich der Gruppenprophylaxe<br />

wider, so etwa die KAI-Technik ("Kinder üben –<br />

Eltern putzen Zähne sauber", zm 9/2013).<br />

Außerdem haben die zm journalistisch geprüft,<br />

inwieweit Kindertagesstätten in Deutschland das<br />

Zähneputzen vernachlässigen. Im Artikel "Vereinzelte<br />

Putzmuffel" (zm 6/2013) wurde dargestellt,<br />

dass nur wenige Einrichtungen betroffen sind,<br />

andererseits das Zähneputzen im Setting Kita<br />

eine wichtige sozialkompensatorische Funktion<br />

hat. Hintergrund für den Bericht war, dass ab<br />

dem 01. August 2013 ein Rechtsanspruch auf<br />

einen Betreuungsplatz für alle Kinder vom vollendeten<br />

ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr<br />

eingeführt wird und damit auch neue Aufgaben<br />

für die Gruppenprophylaxe einhergehen.<br />

<strong>Die</strong> Veröffentlichungen in den zm tragen der Tatsache<br />

Rechnung, dass die Zahnärzte als Freiberufler<br />

der Stärkung des Gemeinwohls verpflichtet<br />

sind. So begleitete das Berufsorgan u. a. das 25-<br />

jährige Jubiläum vom Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />

crossmedial mit dem großem Artikel "Ein<br />

viertel Jahrhundert Hilfe zur Selbsthilfe" (zm<br />

19/2012), einem gleichnamigen Sonderdruck sowie<br />

einer vertonten Bildstrecke („25 Jahre HDZ“<br />

zm.tv vom 16. November 2012).<br />

<strong>Die</strong> Arbeit von kleineren, wenngleich nicht minder<br />

engagierten zahnärztlichen Hilfswerken auf<br />

anderen Kontinenten hat die zm ebenfalls journalistisch<br />

begleitet. So etwa die Kooperationen<br />

des GambiaDentCare Programms unter der Leitung<br />

von PD Dr. Rainer A. Jordan, Uni Witten/Herdecke,<br />

mit dem verstorbenen Regisseur und Filmemacher<br />

Christoph Schlingensief im Rahmen<br />

des Operndorfs Afrika, nachzulesen und zu sehen<br />

im Artikel "Eine Zahnstation für das Operndorf<br />

Afrika" (zm 18/2012) sowie im gleichnamigen<br />

Beitrag auf zm.tv vom 04. September 2012.<br />

Auch hat die zm die Arbeit des Hilfswerks "Dentists<br />

for Africa" in den Armutsregionen von Kenia<br />

begleitet. Nachzulesen ist der Beitrag über die<br />

mutigen Helfer "Abseits der Safari" in den zm<br />

24/2012. Ein entsprechender Film auf zm.tv vom<br />

26. November 2012 zeigt die Fahrt von deutschen<br />

Helfern zu einem sog. mobilen Einsatz.<br />

Dem Prozess rund um die Entwicklung des Rahmenvertrags<br />

für die zahnärztliche Versorgung von<br />

Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen hat die<br />

zm in Form der politischen Berichterstattung Rechnung<br />

getragen. Darüber hinaus haben Redaktionsmitglieder<br />

Kollegen an der Basis besucht, die<br />

bereits seit Jahren im Feld der Alterszahnheilkunde<br />

aktiv sind. Nachzulesen etwa in „Auf der Suche<br />

nach der verlegten Prothese“ (zm 8/2013) oder<br />

„Bewegte Zahnmedizin“ (zm 13/2012).<br />

In der Rubrik „Fachforum“ berichten Wissenschaftler<br />

über Wissenswertes verschiedener<br />

zahnmedizinischer Disziplinen aus internationalen<br />

Originalpublikationen und bereiten komplexe<br />

Originalstudiendesigns „lesegerecht“ auf.<br />

Der Risikopatient hat in der zahnärztlichen Praxis<br />

allein wegen des Strukturwandels einen immer<br />

größeren Stellenwert. Damit bleibt das Repetitorium<br />

weiterhin ein wichtiger Faktor der zm-Berichterstattung.<br />

Hier werden medizinische The-<br />

133


Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />

men nach aktuellem Wissensstand aufbereitet<br />

und immer mit einem zahnmedizinischen Aspekt<br />

durch Kieferchirurgen ergänzt. Leserbriefe, Anrufe<br />

und Nachfragen nach Kapazitäten zeigen,<br />

dass Zahnärzte hier nicht nur Informationen für<br />

ihre Patienten, sondern auch für sich selbst oder<br />

ihr persönliches Umfeld erfragen. Dem Zahnarzt<br />

sollen in den zm auch Kenntnisse vermittelt werden,<br />

die es ermöglichen, mittels Blickdiagnostik<br />

Patienten auf eventuelle gesundheitliche Probleme<br />

anzusprechen und an Fachkollegen zu<br />

vermitteln. All diese Beiträge sollen den Leser<br />

medizinisch auf den neuesten Stand bringen, ihn<br />

über die gegenwärtige Medikation informieren,<br />

damit er seine unter Umständen polymorbiden<br />

und damit polymedikamentierten Patienten adäquat<br />

zahnärztlich therapieren kann.<br />

Mit großer Beliebtheit wurde die Folge „Notfall“<br />

unter der Überschrift „Trainieren im Team“ bis<br />

Ende 2012 weiter geführt. Das Autorenteam<br />

setzte sich aus Kieferchirurgen, Oralchirurgen,<br />

Anästhesisten, Notfallmedizinern und – je nach<br />

Thema – einem Kardiologen zusammen.<br />

Wie in den Vorjahren wurden Beiträge der Rubriken<br />

„Der aktuelle klinische Fall“, ab 2/2012 auch<br />

der „Notfall“ sowie einige besondere Fachbeiträge<br />

(Placebo, 2/2013) und alle Beiträge der<br />

großen Fortbildungssektionen durch eine Lese-<br />

Lern-Kontrolle via Internet auf zm-online begleitet.<br />

Der Leser hat die Möglichkeit, pro CME-begleitetem<br />

Beitrag zwei Punkte bei richtiger<br />

Beantwortung zu erhalten. Seit 1/2013 wird eine<br />

CME-Fortbildung in nahezu jedem zweiten Heft<br />

angestrebt. <strong>Die</strong> Planung einer weiteren Fall-Serie<br />

„Mit dem Dritten sieht man besser” (noch Arbeitstitel)<br />

steht kurz vor dem Abschluss und soll noch<br />

Ende 2013 an den Start gehen.<br />

Markt<br />

Zahnärzte sind an Innovationen für ihre Praxis interessiert.<br />

<strong>Die</strong>se sollen den Arbeitsalltag einfacher<br />

gestalten und dem Patienten dienen.<br />

Hierzu bieten die zm im Jahresquerschnitt 26<br />

Meldungen pro zm-Heft zu neuen Produkten,<br />

Fortbildungsmöglichkeiten, Personalien aus der<br />

Industrie, die zudem dem Umgang mit dem industriellen<br />

Außendienst und dem jeweiligen Praxismanagement<br />

dienlich sind. Bereits im Vorfeld<br />

der IDS 2013 wurde zu Neuheiten berichtet, unterstützt<br />

durch Firmenportraits. Mit Start des<br />

neuen zm-online-Auftritts heißt die ehemalige<br />

Rubrik „Industrie und Handel“ nun „Markt“.<br />

Praxismanagement<br />

Neben der fachlichen Berufsausübung „am Stuhl“<br />

sind Zahnärzte in weitergehende Arbeits-, Organisations-<br />

und Verantwortungsabläufe eingebunden.<br />

Schlagworte wie Praxisorganisation, Patientenkommunikation,<br />

Praxisführung, Mitarbeiterführung oder<br />

betriebliches Finanzmanagement sind kennzeichnend<br />

für den Alltag der Berufsausübung, somit Basis<br />

der Themen, die im zm-Ressort „Praxismanagement“<br />

behandelt werden.<br />

In der Rubrik „Praxisführung“ werden Themen rund<br />

um die Organisation und das Management einer<br />

Zahnarztpraxis angeboten. <strong>Die</strong>s können Beiträge<br />

134<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


sein, die die Praxis sozusagen als Arbeits-, Aufenthalts-<br />

und Lebensraum für den Behandler, das<br />

Team und die Patienten thematisieren. <strong>Die</strong> Artikel<br />

liefern Tipps, wie betriebliche Abläufe optimiert werden<br />

können. Themen wie Patientenkommunikation<br />

(17/2012), Beschwerdemanagement oder Praxismarketing<br />

sollen zusätzlich so nah wie möglich am<br />

Berufsalltag des Zahnarztes sein. Daneben wird<br />

auch das Praxisteam beachtet. Bedarf besteht<br />

nach wie vor für den Bereich (Betriebs-)Wirtschaftlichkeit<br />

von Praxen. So wird etwa die Effizienz des<br />

Abrechnungsmanagements (23/2012) genauso<br />

behandelt wie etwa die Frage, was bei einer Praxisabgabe<br />

(Heft 19/2012) zu beachten ist. Im Bereich<br />

„Wirtschaft/Finanzen“ wird – aus praxisrelevanten<br />

und betriebswirtschaftlich stützenden<br />

Aspekten – Service geboten, so zu Fragen der Bewertungsspielräume<br />

bei Kreditsicherheiten oder zu<br />

steuerrelevanten Themen (20/2012). Zusätzliche Beiträge<br />

behandelten den Kundenservice bei Banken,<br />

den Umgang mit den verschiedenen Anlageformen<br />

wie Tagesgeld, Festgeld & Co oder die Absicherung<br />

der Altersvorsorge (Heft 16/2012).<br />

In der Rubrik „Recht“ geht es um Inhalte, die für<br />

den Zahnarzt in seiner täglichen Berufsausübung<br />

als Mediziner einerseits und als Unternehmensführer<br />

und Arbeitgeber andererseits von Interesse<br />

sind. Sie umfassen sowohl aktuelle Urteile als<br />

auch Tendenzen in der Rechtsprechung, die die<br />

Berufsausübung tangieren sowie weitere rechtlich<br />

relevante Themen, etwa die Frage, wie man<br />

Verträge bei Krediten und Bürgschaften rechtssicher<br />

abschließt oder wie man sich verhält,<br />

wenn man beruflich bedingt als Zahnarzt von einem<br />

Strafverfahren betroffen ist. Darüber hinaus<br />

werden Themen wie beispielsweise Haftungsfragen<br />

für verschiedene Beteiligte beim Eintritt in<br />

eine Gemeinschaftspraxis behandelt.<br />

Um kompetente und seriöse Informationen zu<br />

bieten, arbeiten die zm mit ausgewiesenen Experten<br />

(Fachjournalisten, Rechtsanwälten, Steuerberatern<br />

oder Betriebs- und Volkswirten) zusammen.<br />

Nur durch die Nähe zum Berufsstand<br />

selbst und zu den Kollegen in der Praxis sind die<br />

zm in der Lage, Themen zu publizieren, die praxisnah<br />

gestaltet sind.<br />

zm-Leserservice<br />

Der Leserservice, unverzichtbares Element des zm-<br />

Konzepts zur Leser-Blatt-Bindung, ist im Berichtszeitraum<br />

auf ein neues Format verlegt worden. Service<br />

findet vorranging internetbasiert auf<br />

zm-online statt. Dabei bestätigt sich das bisher<br />

auch im Printbereich gefahrene Muster. Vorrangig<br />

werden Themen abgefragt, die einen unmittelbaren<br />

Nutzen für die Praxis haben. Das heißt, Literaturlisten,<br />

Praxistipps und (zahn-)medizinische Hintergrundinformationen<br />

finden große Resonanz.<br />

Das zeigen die Klickzahlen auf zm-online.de. Zum<br />

Leserservice gehören darüber hinaus Anfragen<br />

per Telefon oder Mail, die von der Redaktion im<br />

direkten Kontakt bearbeitet werden. <strong>Die</strong>ser Service<br />

ist in der qualitativen Handhabung oft komplex.<br />

Thematisch geht es um direkte zm-Belange<br />

sowie besondere Aspekte zu Zahnmedizin und<br />

zahnärztlichem Beruf. Hier ist oft intensive Recher-<br />

135<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />

chearbeit der zm-Servicestelle erforderlich, um<br />

eine fachlich fundierte Betreuung so individuell<br />

wie möglich zu gewährleisten.<br />

Zum Angebot der zm zählt ebenso der bundesweit<br />

wohl umfassendste Veranstaltungs-Servicekalender<br />

im Heft wie auch online, mit dessen Hilfe<br />

sich die Leser/Nutzer direkt bei Fortbildungsveranstaltungen<br />

von Kammern und KZVen sowie bei<br />

freien Anbietern anmelden können.<br />

Zusammengefasst ist das Projekt im Artikel „Das historische<br />

Gedächtnis der Zahnärzte“ (zm 19/2012).<br />

Eine Titelstory mit kulturellem Aspekt geht auf die<br />

Aufarbeitung der Rolle des Arztes in Fernsehserien<br />

ein („Regie sticht Medizin“, zm 20/2012): <strong>Die</strong>ses<br />

Genre vermittelt nach Recherche des Autors nicht<br />

nur ein verfälschendes Arztbild, sondern auch die<br />

Verbreitung medizinischen Wissens in der Öffentlichkeit,<br />

immer unter dem Primat der Dramaturgie.<br />

136<br />

Historisches und Kulturelles<br />

Der Aufarbeitung der Kultur und Geschichte des Berufsstands<br />

ist eine Sparte im Heft gewidmet. So wurden<br />

im Berichtszeitraum Biografien bekannter (Zahn-)<br />

Mediziner veröffentlicht, wie zum Beispiel von Christoph<br />

Wilhelm Hufeland (zm 15/2012) oder von Philipp<br />

Pfaff (zm 5/2013). Beliebt ist der Zahnstatus berühmter<br />

Persönlichkeiten, beispielsweise der des<br />

Sonnenkönigs Ludwig XIV (zm 18/2012). Ausführlich<br />

beleuchtet wurde die Rolle des Arztes in der historischen<br />

Seefahrt (zm 1/2013), ein Thema, zu dem es<br />

bisher nur wenige Veröffentlichungen gibt.<br />

Eine ungewöhnliche Herangehensweise an ein geschichtliches<br />

Thema wählte der Autor des Beitrags<br />

„Bilder sagen mehr als tausend Worte“ (zm<br />

17/2012), in der er auf die Ikonographie des<br />

Schmerzes aus kunsthistorischer Sicht einging. Interessant<br />

ist die crossmediale Verlinkung zum Kurzinterview<br />

mit dem Autor. Der Arbeitskreis Geschichte der<br />

DGZMK hat ein umfangreiches Rechercheprojekt<br />

gestartet, bei dem u. a. die Geschichte der historischen<br />

Sammlung Proskauer/Witt von BZÄK und<br />

KZBV, der Deutschen Zahnärzte-Bibliothek und des<br />

Forschungsinstituts Geschichte der Zahnheilkunde<br />

von den Anfängen bis heute aufgearbeitet wird.<br />

zm-online.de<br />

Mit dem Relaunch von zm-online hat die Redaktion<br />

die gesamte Website inhaltlich und layouterisch<br />

aufgefrischt. Wertige, aufwendig produzierte<br />

Beiträge bestimmen neben tagesaktuell aufbereiteten<br />

Nachrichten die Seite. Struktur und Aufbau<br />

orientieren sich an den heutigen Usergewohnheiten,<br />

das Design ist luftig und modern.<br />

Ganz neu aufgesetzt ist der Bereich „CME“. Mit Registrierung<br />

und Log-In für die Teilnehmer entspricht<br />

die zertifizierte zm-Fortbildung den allgemeinen<br />

Standards. Wie in der Branche üblich hat der Zahnarzt<br />

pro Test drei Versuche, abgelaufene Fortbildungen<br />

kann er einsehen und die Ergebnisse mit seinen<br />

Antworten vergleichen. Neben crossmedialen Fortbildungen,<br />

die Online-Inhalte und Printartikel miteinander<br />

verknüpfen, soll es künftig auch genuine Online-Fortbildungen<br />

geben.<br />

Das zm-Heftarchiv wird von 2002 an in Gänze sukzessive<br />

online gestellt. Jede Ausgabe ist in HTML und<br />

als PDF verfügbar. Sinnverwandte Inhalte und der<br />

Leserservice stehen bei zm-online am Ende des jeweiligen<br />

Artikels. Mit Web- und QR-Codes wird von<br />

Print auf Online und umgekehrt verwiesen.<br />

Der Veranstaltungskalender wurde ebenfalls kom-<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


plett überarbeitet, so dass der Zahnarzt eine nahezu<br />

vollständige Übersicht aller relevanten Termine<br />

findet und sich bei Interesse anmelden kann.<br />

Im Bereich „Markt“ werden komprimiert Produktneuheiten<br />

vorgestellt. Hier kann der Zahnarzt sich<br />

auch über Firmen und deren Portfolio informieren.<br />

Unter „Starter“ erfahren junge Zahnärzte und<br />

Zahnmedizinstudenten Wissenswertes rund um<br />

Studium und Berufseinstieg – und können auch<br />

EDV und Technik<br />

Der Relaunch erfordert ein anderes Arbeiten in<br />

der Redaktion. Während vorher vorwiegend linear<br />

und mit fixen Abgabeterminen gearbeitet<br />

wurde, verlaufen die Arbeiten inzwischen modular<br />

und parallel für die verschiedenen Kanäle. Gedacht<br />

wird verstärkt in Inhalten statt isoliert in Formaten.<br />

Das bedingt neue Arbeitsstrukturen im<br />

Team bezüglich Organisation und Workflow, aber<br />

über den Tellerrand schauen. Unterteilt in Campus,<br />

Arbeit, Freizeit, Geld und Brennpunkt finden<br />

sie Reportagen („Behandlungen auf einem alten<br />

Reisfrachter“ in Myanmar), Porträts (junge Standespolitiker,<br />

Zahnärzte abseits der Praxis) und Berichte<br />

(Zahnzusatzversicherungen) und Interviews<br />

(„30 junge Menschen“).<br />

Fortbildungsfilme, Slideshows, Interviews und Trailer<br />

produziert zm.tv. Standespolitische Einschätzungen<br />

wie zum Barmer GEK Zahnreport haben hier genauso<br />

ihren Platz wie die Präsentation des Buchs<br />

„Das Orale“ oder der „Generation-Talk“ zwischen<br />

Youngstern und erfahrenen Zahnärzten.<br />

<strong>Die</strong> Blogs beinhalten meinungsstarke Beiträge, geschrieben<br />

von Zahnärzten, Studenten und Redakteuren.<br />

In den Rubriken „Statement“, „Chefsache“,<br />

„Aus dem Ausland“, „Der vollkommene Ernst“ und<br />

„Pro & Contra“ findet der User Essays, Kommentare,<br />

Ansichten und Glossen aus Politik, Gesellschaft und<br />

Zahnmedizin. In der Umsetzung ist derzeit neben<br />

den permanenten Anpassungsprozessen eine eigene<br />

Unterseite (Soziales Engagement). Außerdem<br />

in Planung: die optimierte Darstellung an mobilen<br />

Endgeräten und eine komfortable Aufgabe und<br />

Suche der Kleinanzeigen.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

auch eine Anpassung der technischen Systeme,<br />

die Anschaffung von neuem Equipment und den<br />

Erwerb neuer Kompetenzen (technisches Knowhow,<br />

Umgang mit Web 2.0 und Social Media).<br />

Im Durchschnitt weist zm-online gegenwärtig<br />

<strong>21</strong>8.000 Klicks pro Monat auf. <strong>Die</strong> Zahl der Besucher<br />

mit mobilen Endgeräten wächst stetig – seit<br />

dem Relaunch von 10,9 Prozent auf 14,6 Prozent.<br />

137


Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />

Viel bewegen – Zahnärzte im Ehrenamt<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />

Vorstandsreferent für Soziale<br />

Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />

und Präsident der ZÄK Berlin<br />

Dipl.-Des. Jette Krämer,<br />

Leiterin Abteilung Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK<br />

Dipl.-Komm. Anke-Kristin Wachholz,<br />

Referentin Abteilung Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK<br />

Das soziale und gesellschaftliche Engagement<br />

der deutschen Zahnärzteschaft ist umfangreich.<br />

Viele Zahnmediziner engagieren sich intensiv, in<br />

ihrem direkten Umfeld, in Deutschland und weltweit<br />

setzen sie sich für benachteiligte Menschen<br />

ein. Derzeit sind allein im BZÄK-Netzwerk 44 Hilfsorganisationen<br />

vertreten, die in unterschiedliche<br />

Projekte und Hilfsmaßnahmen global eingebunden<br />

sind. Ehrenamtlicher Einsatz heißt zum Beispiel<br />

zahnmedizinische Versorgung für Bedürftige,<br />

Verteilung von Hilfsmitteln oder finanzielle<br />

Hilfe für langfristige Projekte wie die Errichtung<br />

von Zahnstationen, Schulen oder Waisenhäusern<br />

in Entwicklungsländern und Notgebieten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> unterstützt das beachtliche<br />

Engagement des Berufsstands durch begleitende<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, koordinierende<br />

und administrative Tätigkeiten. Ein<br />

besonderes Instrument der Öffentlichkeitsarbeit ist<br />

die Ende 2012 aufgelegte Corporate Social Responsibility<br />

(CSR)-Broschüre „Wir haben BISS und<br />

handeln mit Verantwortung. Nachhaltiges Engagement<br />

der deutschen Zahnärzteschaft.“ Sie gibt in<br />

kompakter Form einen Einblick in das breite Spektrum<br />

des zahnmedizinischen Engagements.<br />

Im Berichtszeitraum wurde in Publikums- und Fachmedien<br />

wohlwollend über das Ehrenamt der Zahnärzteschaft<br />

berichtet. Redaktionen richteten sich<br />

mit Anfragen zu konkreten Einsätzen an die Pressestelle.<br />

Im Zuge des demografischen Wandels war<br />

auch die nationale zahnärztliche Versorgung von<br />

Pflegebedürftigen – insbesondere in ländlichen Regionen<br />

im Rahmen der aufsuchenden Betreuung –<br />

ein gefragtes Thema.<br />

Auch die Kooperation mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />

spielt in das Themengebiet<br />

„soziales und gesellschaftliches Engagement“ hinein.<br />

Sie richtet den Blick einer größeren Öffentlichkeit<br />

auf den Berufsstand und erfuhr eine hohe mediale<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Über die Erfolge der Hilfstätigkeiten und die ehrenamtlichen<br />

Verpflichtungen wurden drei Pressemit-<br />

138<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Judith Frey,<br />

Onlineredakteurin Abteilung<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK<br />

teilungen an die gesamte Publikumspresse, Fachmedien,<br />

Fernseh-, Online- und Radioredaktionen<br />

versandt. Zusätzlich wurden Jahresberichte der<br />

Hilfsorganisationen sowie Erfahrungsberichte einzelner<br />

Organisationen auf der BZÄK-Homepage unter<br />

der Rubrik „Soziale Verantwortung“ veröffentlicht.<br />

Pressemitteilungen<br />

19.10.2012<br />

25 Jahre HDZ - BZÄK-Präsident Engel würdigt die<br />

Arbeit des zahnärztlichen Hilfswerks<br />

Über 30 Millionen Euro Spendengelder in über 60<br />

Ländern weltweit für Hilfsaktionen eingesetzt/<br />

Motto: Hilfe zur Selbsthilfe/Dank an Gründer Bartels<br />

und Vorsteher Winter<br />

19.03.2013<br />

Viele bewegen viel - auch Helfer brauchen Helfer<br />

Koordinierungskonferenz „Hilfsorganisationen“ der<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

17.06.2013<br />

Deutsche Zahnärzteschaft engagiert sich in Entwicklungsländern<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ) koordiniert sich mit<br />

deutschen Zahnmedizinern<br />

Gemeinsame Presseinformation von BMZ und BZÄK<br />

139<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />

Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen<br />

Um das Netzwerken zu fördern, organisiert die BZÄK alle<br />

zwei Jahre eine Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen.<br />

Auf dem Branchentreffpunkt IDS fand im März<br />

eine Konferenz mit insgesamt 45 Teilnehmern statt. Vertreter<br />

zahnärztlicher Hilfsorganisationen konnten sich<br />

über Erfahrungen und Hürden bei ihren weltweiten<br />

aber auch regionalen Hilfsprojekten austauschen.<br />

Erstmals war die Politik vertreten. Der Referent für<br />

Grundsätze der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft<br />

im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ), Stefan Sckell,<br />

war als Gast geladen und hielt einen Vortrag zum<br />

Thema “Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements<br />

in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“.<br />

Er würdigte das Engagement des Berufsstands,<br />

es sei ihm nicht bewusst gewesen, in welchem Umfang<br />

sich die Zahnmediziner freiwillig verpflichten. <strong>Die</strong><br />

Bedeutung zivilgesellschaftlichen und bürgerschaftlichen<br />

Engagements habe in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

einen immensen Stellenwert. Er stellte Unterstützungsmöglichkeiten<br />

durch das BMZ vor.<br />

Auf der Konferenz zeigte sich erneut die enorme<br />

Spannbreite von groß angelegten internationalen<br />

bis zu kleineren nationalen Projekten.<br />

Ergänzend fand am 04. Juni 2013 auf Einladung<br />

des Staatssekretärs im BMZ, Hans-Jürgen Beerfeltz,<br />

ein Treffen mit dem Vizepräsidenten der BZÄK,<br />

Professor Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, und dem<br />

Hauptgeschäftsführer, RA Florian Lemor, statt.<br />

Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />

<strong>Die</strong> größte zahnärztliche Hilfsorganisation, die weltweit<br />

agierende Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />

für Lepra- und Notgebiete (HDZ), ist in mehr als<br />

60 Ländern aktiv und hat bislang über 30 Millionen<br />

Euro Spendengelder für Hilfsaktionen eingesetzt.<br />

Seit 25 Jahren engagiert sie sich, um die Not in der<br />

Dritten Welt oder in Katastrophengebieten zu lindern.<br />

<strong>Die</strong> Stiftung finanziert sich ausschließlich aus<br />

Spenden. Sie erhält regelmäßig das begehrte Spendensiegel<br />

vom Deutschen Zentralinstitut für soziale<br />

Fragen (DZI), das unter anderem „geringen Verwaltungsaufwand“<br />

bestätigt.<br />

V.l.n.r.: Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK-Vizepräsident,<br />

Dr. Michael Sereny, Präsident der ZÄK Niedersachsen,<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel,<br />

Dr. Klaus Winter, Vorsitzender der Stiftung HDZ, und<br />

Dr. Wolfgang Schmiedel, Vorstandsreferent für Soziale<br />

Aufgaben/Hilfsorganisationen und Präsident der ZÄK Berlin,<br />

feiern am 19.10.12 in Hannover das 25-jährige<br />

Bestehen der Stiftung HDZ<br />

140<br />

V.l.n.r.: Dr. Wolfgang Schmiedel, Vorstandsreferent für<br />

Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen und Präsident der ZÄK<br />

Berlin, Stefan Sckell, Referent im Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />

Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, sowie der Vizepräsident<br />

der BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, am 15.03.2013 auf<br />

der Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen im Rahmen<br />

der IDS 2013 in Köln<br />

Circa 1.000 Projekte konnten in den vergangenen<br />

Jahren mittels Spenden gefördert werden.<br />

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens luden die Stiftung<br />

Hilfswerk Deutscher Zahnärzte und deren Vorsteher<br />

Dr. Klaus Winter zu einer Feierstunde am 19.<br />

Oktober in Hannover ein. Vor 120 Gästen würdigte<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


der Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>, Dr. Peter<br />

Engel, die Arbeit des zahnärztlichen Hilfswerks<br />

und dankte im Namen der gesamten Zahnärzteschaft.<br />

Der Einsatz der HDZ-Mitarbeiter und aller ehrenamtlich<br />

tätigen Zahnärzte sei nicht hoch genug<br />

zu achten, besonders Dr. Klaus Winter habe sich der<br />

Stiftung mit Herzblut verschrieben.<br />

Das HDZ helfe beim Bau und Unterhalt von Zahnstationen<br />

und fördere die Entstehung von Waisenhäusern,<br />

Kinderheimen, Schulen und Krankenstationen,<br />

die gebaut und komplett ausgestattet werden. Dahinter<br />

stecke ein langfristiges Förderkonzept, das<br />

meist nicht mit einer Aktion abgeschlossen sei.<br />

Sport in sieben Disziplinen, sondern auch um Gesundheit<br />

und Fitness. Beim Gesundheitsprogramm<br />

Healthy Athletes wurden 750 kostenlose<br />

Screenings zur Zahngesundheit, zur sportlichen<br />

Fitness und zum Hören durchgeführt. <strong>Die</strong> Zahnärzteschaft<br />

unterstützte mit ehrenamtlichen Helfern<br />

das Screening-Programm „Special Smiles“,<br />

organisiert von der BLZK.<br />

2010 hat die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> offiziell die<br />

Schirmherrschaft für das HDZ übernommen.<br />

V.l.n.r.: Schauspieler und Special Olympics Unterstützer<br />

Erol Sander, Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident<br />

der BZÄK, Dr. Christoph Hils, National Clinical Director<br />

Special Smiles, Dr. Imke Kaschke, Manager Healthy<br />

Athletes, sowie Athletensprecher Roman Eichler und<br />

Schauspieler Bobby Brederlow am Rande der Nationalen<br />

Winterspiele 2013 in Garmisch-Partenkirchen<br />

Special Olympics<br />

Seit 2010 ist die BZÄK offizieller Kooperationspartner<br />

von Special Olympics Deutschland/Special<br />

Smiles. Special Smiles gehört zum Gesundheitsprogramm<br />

Healthy Athletes und bietet die ehrenamtliche<br />

zahnmedizinische Untersuchung der Sportler<br />

sowie eine Anleitung zur Mundhygiene. <strong>Die</strong> Abteilung<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt<br />

die jeweiligen Veranstaltungen mit begleitenden<br />

öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen.<br />

Vom 14. bis 17. Januar 2013 fanden unter dem<br />

Motto „Gemeinsam stark“ die Nationalen Winterspiele<br />

für Menschen mit geistiger Behinderung in<br />

Garmisch-Partenkirchen statt.<br />

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit über 3.000<br />

Teilnehmern und Gästen aus Politik, Sport und<br />

Medizin. Vor Ort vertreten war der Vizepräsident<br />

der BZÄK und Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer<br />

(BLZK), Prof. Dr. Christoph<br />

Benz. Für über 700 Athleten ging es nicht nur um<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Screening-Team: Zahnmedizinstudentin Elisa Bernardi<br />

und Dr. Christian Bolstorff, Vorsitzender des Berliner<br />

Hilfswerks Zahnmedizin und langjähriger Unterstützer<br />

der Special Olympics<br />

V.l.n.r.: Detlef Parr, Vizepräsident von Special Olympics<br />

Deutschland, Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin<br />

der Bayerischen LÄK mit dem Vizepräsidenten der<br />

BZÄK, Prof. Dr. Christoph Benz, anlässlich der Eröffnung<br />

der Nationalen Winterspiele am 15.01.13 in<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

141


Haushalt/Finanzen/Personal<br />

Weiterhin solide Finanzen<br />

Finanzlage der BZÄK nach dem Jahresabschluss 2012<br />

Prof. Dr. Christoph Benz,<br />

Vorstandsreferent<br />

Haushalt/Finanzen/Personal und<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

Dipl.-Betriebsw. Karsten Kelm,<br />

Leiter Abteilung<br />

Haushalt/Finanzen/Personal der BZÄK<br />

Das Rechnungsjahr 2012 der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

schließt mit einem Jahresfehlbetrag in<br />

Höhe von € 10.105,31, der dem Vermögen entnommen<br />

werden soll, ab. Zum 31. Dezember<br />

2012 weist damit das Eigenvermögen der BZÄK<br />

einen Stand von € 2.249.601,57 auf. Der Jahresabschluss<br />

für das Rechnungsjahr 2012 wurde im<br />

Monat April 2013 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Clarenz - Dr. Zacharias geprüft<br />

und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen.<br />

Damit sind diese Ansprüche in voller Höhe durch<br />

die Wertpapiere des Verbands abgesichert.<br />

Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 2012<br />

war in Einnahmen und Ausgaben in Höhe von<br />

€ 7.289.742,33 mit einem Jahresüberschuss in<br />

Höhe von € 73.832,33 ausgeglichen aufgestellt<br />

worden. Demgegenüber weist die Ergebnisrechnung<br />

mit Einnahmen von € 7.473.329,35 und Ausgaben<br />

in Höhe von € 7.483.434,66 den mit der<br />

Bilanz identischen Verlust von € 10.105,31 aus.<br />

142<br />

Das langfristig gebundene Anlagevermögen<br />

(Immaterielle Vermögensgegenstände und<br />

Sachanlagen) der BZÄK beläuft sich zum 31.<br />

Dezember 2012 auf € 394.860,93, es wird damit<br />

in voller Höhe durch das Eigenvermögen des<br />

Verbands abgedeckt.<br />

Neben den Immateriellen Vermögensgegenständen<br />

und Sachanlagen besitzt die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

ein Wertpapiervermögen<br />

in Höhe von € 3.546.730,50. Aufgrund des Marktzinsniveaus<br />

sind Tages- und Termingelder in Höhe<br />

von € 3.832.550,00 angelegt. <strong>Die</strong>se Bestände<br />

dienen in erster Linie der Abdeckung der Pensionsansprüche<br />

der Mitarbeiter, die sich zum 31.<br />

Dezember 2012 auf € 4.446.000,00 belaufen.<br />

<strong>Die</strong> gegenüber dem Haushaltsplan erzielten<br />

Mehreinnahmen in Höhe von € 183.587,02 stammen<br />

aus dem Saldo von Mehreinnahmen bei<br />

den Beiträgen mit € 62.792,00, dem Kostenanteil<br />

KZBV für zm mit € 12.108,50, den Einnahmen aus<br />

der Abgabe von Informationsmaterial mit<br />

€ 36.202,81, den Zuwendungen von Sponsoren<br />

in Höhe von € 6.553,36, den sonstigen Einnahmen<br />

mit € 87.563,19 und Mindereinnahmen bei<br />

den Zinserträgen von € 7.808,77, den zm-Erlösen<br />

mit € 13.744,07 sowie dem Verwaltungskostenzuschuss<br />

des CED mit € 80,00.<br />

Bei den Ausgaben ergaben sich gegenüber<br />

dem Haushaltsplan per Saldo Mehrausgaben<br />

von € 267.524,66, die sich aus Mehrausgaben in<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Höhe von € 684.065,36 und Minderausgaben in<br />

Höhe von € 416.540,70 errechnen. Wesentliche<br />

Mehrausgaben gegenüber den Etatansätzen<br />

ergaben sich bei den „Beiträgen an Berufsverbände“<br />

(€ 16.396,05), der „zm-Redaktion“<br />

(€ 19.101,54) sowie den „Leistungen an ehem.<br />

Organmitglieder und Angestellte, Zuführung zur<br />

Pensionsrückstellung“ (€ 642.496,33).<br />

Wesentliche Einsparungen ergaben sich bei<br />

den Haushaltspositionen „Ausgaben für die<br />

Organe des Verbands“ (€ 110.224,91), den<br />

„Ausschüssen/Fachberatern“ (€ 54.022,71), der<br />

„Förderung der zahnärztlichen Berufsausübung“<br />

(€ 138.292,10), den „Personellen Ausgaben“<br />

(€ 29.095,83) und den „Allgemeinen Verwaltungsausgaben“<br />

(€ 84.905,15).<br />

Im Einzelnen ist das spezifizierte Zahlenmaterial<br />

zu den Einnahmen und Ausgaben der BZÄK der<br />

Abrechnung des Haushalts 2012 sowie dem<br />

Bericht des Wirtschaftsprüfers zu entnehmen.<br />

Sitzungen der Finanzausschüsse<br />

Der Kassenprüfungsausschuss der BZÄK trat am<br />

10./11. Mai 2012 in den Büroräumen der BZÄK<br />

zusammen. Er prüfte in Stichproben die Ausgaben<br />

und Einnahmen des Jahres 2011.<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />

Nachdem sich der Ausschuss von der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Buch- und Rechnungsführung überzeugt<br />

hatte, kam er zu dem Beschluss, der<br />

Bundesversammlung der BZÄK am 09./10.<br />

November 2012 in Frankfurt am Main die Entlastung<br />

des Vorstands der BZÄK für das Rechnungsjahr<br />

2011 vorzuschlagen. <strong>Die</strong> Bundesversammlung<br />

folgte dem Antrag des Ausschussvorsitzenden<br />

und sprach dem Vorstand für das Geschäftsjahr<br />

2011 die Entlastung aus.<br />

Der Haushaltsausschuss der BZÄK beriet am 06.<br />

Juli 2012 und 07. September 2012 den Haushaltsplan<br />

für das Haushaltsjahr 2013. Nach umfangreicher<br />

Diskussion empfahl der Ausschuss dem<br />

Vorstand der BZÄK, der Bundesversammlung<br />

den Haushaltsplan 2013 mit Einnahmen und Ausgaben<br />

in Höhe von € 7.819.300,00 bei einer Vermögenszuführung<br />

von € 36.965,00 zum Beschluss<br />

vorzulegen. Nach eingehender Diskussion über<br />

einzelne Punkte des Haushaltsplans beschloss<br />

die Bundesversammlung am 09./10. November<br />

2012 in Frankfurt am Main den Haushaltsplan<br />

2013 in der vom Vorstand erarbeiteten Fassung.<br />

143


Haushalt/Finanzen/Personal<br />

Das Beitragsaufkommen der BZÄK<br />

Das Beitragsaufkommen ist in der nachfolgenden<br />

Übersicht in die Beitragsanteile der einzelnen<br />

Kammern aufgegliedert. <strong>Die</strong> letzte Spalte<br />

zeigt den prozentualen Anteil der einzelnen<br />

Kammern am Gesamtbeitragsaufkommen.<br />

Anteil<br />

Kammer Mitgliederstand 31.12.2011 EUR %<br />

Baden-Württemberg 8.673 806.589,00 12,6804<br />

Bayern 10.887 1.012.491,00 15,9174<br />

Berlin 4.030 374.790,00 5,89<strong>21</strong><br />

Brandenburg 1.913 177.909,00 2,7969<br />

Bremen 538 50.034,00 0,7866<br />

Hamburg 1.924 178.932,00 2,8130<br />

Hessen 5.351 497.643,00 7,8234<br />

Mecklenburg-Vorpommern 1.444 134.292,00 2,1112<br />

Niedersachsen 6.397 594.9<strong>21</strong>,00 9,3527<br />

Nordrhein 7.657 712.101,00 11,1949<br />

Rheinland-Pfalz 2.712 252.<strong>21</strong>6,00 3,9651<br />

Saarland 670 62.310,00 0,9796<br />

Sachsen 3.846 357.678,00 5,6231<br />

Sachsen-Anhalt 1.938 180.234,00 2,8335<br />

Schleswig-Holstein 2.333 <strong>21</strong>6.969,00 3,4110<br />

Thüringen 2.054 191.022,00 3,0031<br />

Westfalen-Lippe 6.030 560.790,00 8,8162<br />

68.397 6.442.875,00 100,0000%<br />

144<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Mitglieder des Finanzausschusses<br />

V.l.n.r.: Dr. Ullrich Wingenfeld, Dr. Michael Förster, Vorsitzender des<br />

Finanzausschusses, Dr. Eva Hemberger, Stellv. Vorsitzende des<br />

Finanzausschusses, Dr. Gunder Merkel und Dr. Wolfgang Klenner<br />

Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses<br />

V.l.n.r.: Dr. Klaus Befelein, Dr. Michael Ebeling, ZÄ Anke Staffeldt,<br />

Stellv. Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses,<br />

Dipl. Stom. Andreas Wegener und der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses,<br />

Dr. Peter Minderjahn<br />

145<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

Dr. Peter Engel<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

Prof. Dr. Christoph Benz<br />

Präsident:<br />

Dr. Peter Engel<br />

Vizepräsidenten:<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

Prof. Dr. Christoph Benz<br />

146<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Präsidenten der (Landes-)Zahnärztekammern:<br />

Dr. Klaus Bartling, Zahnärztekammer Westfalen-Lippe<br />

Prof. Dr. Christoph Benz, Bayerische Landeszahnärztekammer<br />

Dr. Frank Dreihaupt, Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt<br />

Dr. Michael Frank, Landeszahnärztekammer Hessen<br />

Dipl.-Stom. Jürgen Herbert, Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />

Dr. Hans Joachim Lellig, Vizepräsident der Ärztekammer des Saarlandes/Vorsitzender der Abt. Zahnärzte<br />

Dr. Udo Lenke, Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Dr. Wolfgang Menke, Zahnärztekammer Bremen<br />

Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern<br />

Dr. Michael Brandt, Zahnärztekammer Schleswig-Holstein – bis 20. April 2013 Dr. K. Ulrich Rubehn<br />

Dr. Michael Rumpf, Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz<br />

Dr. Wolfgang Schmiedel, Zahnärztekammer Berlin<br />

Dr. Michael Sereny, Zahnärztekammer Niedersachsen<br />

Prof. Dr. Wolfgang Sprekels, Zahnärztekammer Hamburg<br />

Dr. Johannes Szafraniak, Zahnärztekammer Nordrhein<br />

Dr. Andreas Wagner, Landeszahnärztekammer Thüringen<br />

Dr. Mathias Wunsch, Landeszahnärztekammer Sachsen<br />

Ehrenpräsidenten:<br />

Dr. Erich Müller †<br />

Dr. Dr. Jürgen Weitkamp<br />

Dr. Fritz-Josef Willmes<br />

147<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Kompetenz- und Organisationsplan<br />

Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />

Referent/<br />

Vorstand<br />

Ausschuss<br />

Vorsitzender<br />

Mitglieder/<br />

zahnärztliche Vertreter Verwaltung<br />

Präsident Dr. Peter Engel<br />

Gesundheits- und Sozialpolitik Dr. P. Engel RA F. Lemor<br />

Hauptstadtforum Gesundheit Dr. P. Engel RA F. Lemor<br />

Beteiligungen/Kooperationen<br />

Freie Berufe<br />

BZÄK/KZBV/DGZMK<br />

BZÄK/KZBV/DGZMK/VHZMK<br />

BZÄK/KZBV<br />

Dr. P. Engel<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Dr. P. Engel<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Dr. P. Engel<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Dr. P. Engel<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

IDZ Dr. P. Engel (altern.) Dr. P. Engel (altern.)<br />

RA F. Lemor<br />

RA F. Lemor<br />

RA F. Lemor<br />

RA F. Lemor<br />

RA F. Lemor<br />

Dr. P. Engel<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich PD Dr. A. R. Jordan<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

ZZQ Dr. P. Engel Dr. R. Chenot<br />

zm Dr. P. Engel E. Maibach-Nagel<br />

Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung<br />

und Praxismanagement<br />

Dr. P. Engel Dr. P. Engel Dr. M. Wunsch Dr. S. Ziller<br />

Partner der Heilberufe (Industrie/<br />

Handel)<br />

Dr. P. Engel<br />

RA F. Lemor<br />

148<br />

Bundesgeschäftsführertagung<br />

GOZ und Gebührenrecht<br />

Ausschuss Gebührenrecht Dr. W. Menke Dr. W. Menke<br />

Ausschuss GOZ-Analyse Dr. H. J. Lellig Dr. H. J. Lellig<br />

ZA J. Rieckesmann<br />

Dr. K. U. Rubehn<br />

Dr. M. Striebe<br />

Dr. J. Wilz<br />

Ausschuss Statistik Dr. H. J. Lellig Dr. H. J. Lellig Dr. K. Bartling<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

Ausschuss Internationales<br />

Dr. P. Engel<br />

Ausschuss Europa Prof. Dr. W. Sprekels Prof. Dr. W. Sprekels<br />

Dr. M. Frank<br />

Dr. M. Sereny<br />

Prof. Dr. W. Sprekels<br />

Dr. M. Frank<br />

Dr. W. Schmiedel<br />

ZA M. Schwarz<br />

Dr. M. Sereny<br />

RA F. Lemor<br />

RA R. Krouský<br />

RA E. Makuth<br />

RA R. Krouský<br />

RA E. Makuth<br />

RA R. Krouský<br />

Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) K. Fuchs<br />

Dipl.-Soz.Wiss A. Kunzler<br />

RA R. Krouský<br />

Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) K. Fuchs<br />

Dipl.-Soz.Wiss A. Kunzler<br />

RA F. Lemor<br />

M. Hommel - van Driel<br />

Dr. P. Engel<br />

RA F. Lemor<br />

Dr. A. Büttner<br />

FDI Dr. P. Engel M. Hommel - van Driel<br />

ERO Dr. M. Frank M. Hommel - van Driel<br />

CED Dr. P. Engel Dr. A. Büttner<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />

CECDO<br />

Referent/<br />

Vorstand<br />

Dr. P. Engel<br />

Ausschuss<br />

Vorsitzender<br />

Mitglieder/<br />

zahnärztliche Vertreter<br />

Verwaltung<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. A. Büttner<br />

EWSA Dr. P. Engel RA F. Lemor<br />

Angelegenheiten BV/Dt.<br />

Zahnärztetag<br />

Dr. P. Engel<br />

RA F. Lemor<br />

Dipl.-Stom. J. Herbert<br />

Task Force "Berufsbild des<br />

RA F. Lemor<br />

Dr. P. Engel<br />

Dr. U. Lenke<br />

Zahnarztes"<br />

RA R. Krouský<br />

Dr. M. Sereny<br />

Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />

Prävention<br />

Ausschuss Präventive<br />

Zahnheilkunde<br />

Ausschuss Zahnärztliche<br />

Betreuung von Menschen mit<br />

Behinderungen<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Dr. A. Wagner<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Dr. A. Wagner<br />

Ausschuss Alterszahnheilkunde Dr. M. Rumpf Dr. M. Rumpf<br />

Dr. M. Brandt<br />

Dr. H. Michel<br />

Dr. M. Rumpf<br />

Dr. A. Wagner<br />

Dr. G. Elsäßer<br />

Dr. W. Schmiedel<br />

Dr. R. Siepe<br />

Dr. C. Haffner<br />

Dr. A. Köster-Schmidt<br />

Dr. E. Ludwig<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. S. Ziller<br />

DAJ Prof. Dr. D. Oesterreich Dr. S. Ziller<br />

Zahnärztliche Berufsausübung<br />

Berufsrecht Dr. M. Rumpf RA R. Krouský<br />

Ausschuss Beruf, Familie und<br />

Praxismanagement<br />

Dr. K. Bartling<br />

ZÄ S. Steding<br />

Ausschuss Röntgenstelle Dr. M. Wunsch Dr. M. Wunsch<br />

Ausschuss Praxisführung Dr. M. Wunsch Dr. M. Wunsch<br />

Gemeinsamer Ausschuss<br />

Arzneimittelkommission (AKZ)<br />

(BZÄK/KZBV)<br />

Ausschuss Aus- und Fortbildung<br />

Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte ZMF und ZMP<br />

Ausschuss Aus- und Fortbildung<br />

Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte ZMV und DH<br />

Ausschuss Hygiene in der<br />

Zahnmedizin<br />

Ausschuss Dentalinstrumente<br />

(AKDI)<br />

Nationale und Internationale<br />

Normungsausschüsse<br />

Dr. A. Löw<br />

Dr. R. Lüllwitz-Hoch<br />

ZÄ M. Nickoll<br />

Dr. D. Buss<br />

Dr. M. Rottner<br />

Dr. D. Seiz<br />

Dr. K. Voss<br />

Dr. D. Buss<br />

Dr. N. Struß<br />

Dr. J. Szafraniak<br />

ZA K. von Laffert<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Dr. W. Menke Dr. W. Menke Dr. H. Pfeffer Dr. J. Nagaba<br />

Dr. M. Sereny<br />

Dr. M. Sereny<br />

Dr. M. Wunsch<br />

Dr. M. Wunsch<br />

Dr. M. Sereny<br />

Dr. M. Sereny<br />

Dr. M. Wunsch<br />

Dr. M. Wunsch<br />

Dr. M. Wunsch (altern.) Dr. M. Wunsch<br />

ZA H. Beier<br />

ZA I. Dobberstein<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. T. Einfeldt<br />

Dr. P. Maier<br />

Dr. M. Brecht-Hemeyer<br />

Dr. K. Erler<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. B. Stoll<br />

Dr. E. Vieto<br />

Dr. A. Dehler<br />

Dr. M. Rottner<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Dr. R. Schwan<br />

Dr. K. Voss<br />

Dr. D. Buss<br />

Dr. W. Kullmann<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Dr. M. Rottner<br />

Dr. K. Voss<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Förderung des beruflichen<br />

Nachwuchses (BdZM/BdZA)<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Dipl.-Des. J. Krämer<br />

149<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Kompetenz- und Organisationsplan<br />

Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />

Referent/<br />

Vorstand<br />

Ausschuss<br />

Vorsitzender<br />

Mitglieder/<br />

zahnärztliche Vertreter<br />

Verwaltung<br />

Wissenschaft und Forschung in der<br />

Zahnmedizin<br />

Wissenschaftlicher Beirat der BZÄK Prof. Dr. D. Oesterreich Dr. S. Ziller<br />

Versorgungsforschung Prof. Dr. D. Oesterreich Dr. S. Ziller<br />

Weiterentwicklung einer<br />

präventionsorientierten Zahn-, Mundund<br />

Kieferheilkunde<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

RA R. Krouský<br />

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Dr. R. Chenot<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Koordinierungskonferenz<br />

Öffentlichkeitsbeauftragte<br />

Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Dipl.-Des. J. Krämer<br />

150<br />

Initiative proDente Prof. Dr. D. Oesterreich Dipl.-Des. J. Krämer<br />

Internet Prof. Dr. D. Oesterreich Dipl.-Des. J. Krämer<br />

Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen Dr. W. Schmiedel Dipl.-Des. J. Krämer<br />

Telematik/eHealth<br />

Dr. M. Rumpf<br />

Ausschuss Telematik<br />

Dipl.-Stom. J. Herbert Dipl.-Stom. J. Herbert<br />

Dr. K. Görgens<br />

Patienteninformation/Patientenberatung<br />

Unabhängige Patientenberatung (UPD) Prof. Dr. D. Oesterreich<br />

Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz<br />

Haushalt/Finanzen/Personal<br />

Rechnungsprüfungsausschuss Prof. Dr. C. Benz Dr. P. Minderjahn<br />

Finanzausschuss Prof. Dr. C. Benz Dr. M. Förster<br />

Qualitätsförderung/QM/QS<br />

Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) Prof. Dr. C. Benz<br />

Unterausschuss G-BA<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin Dr. M. Frank Dr. M. Frank<br />

Dr. K. Befelein<br />

Dr. M. Ebeling<br />

Dr. M. Förster<br />

ZÄ A. Staffeldt<br />

Dipl.-Stom. A. Wegener<br />

Dr. E. Hemberger<br />

Dr. W. Klenner<br />

Dr. G. Merkel<br />

Dr. P. Minderjahn<br />

Dr. U. Wingenfeld<br />

Dr. M. Frank<br />

Dr. U. Lenke<br />

Dr. J. Szafraniak<br />

Dr. M. Wunsch<br />

Dr. U. Lenke<br />

Dr. W. Menke<br />

Dr. J. Szafraniak<br />

Ass. jur. S. Tschoepe<br />

Dipl.-Math. J. Gottsmann<br />

Ass. jur. S. Tschoepe<br />

Dipl.-Betriebswirt K. Kelm<br />

Dipl.-Betriebswirt K. Kelm<br />

Ass. jur. S. Tschoepe<br />

Ass. jur. S. Tschoepe<br />

Dr. R. Chenot<br />

Ass. jur. S. Tschoepe<br />

Task Force Qualität Dr. M. Frank Dr. R. Chenot<br />

Ausschuss gemeinsamer Beirat Fortbildung<br />

(BZÄK/DGZMK/KZBV)<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Weiterbildungsausschuss Oralchirurgie Dr. M. Frank Dr. M. Frank<br />

Weiterbildungsausschuss<br />

Kieferorthopädie<br />

Dr. W. Schmiedel<br />

Dr. W. Schmiedel<br />

Dr. M. Brandt<br />

Dr. M. Frank<br />

Dr. U. Lenke<br />

Dr. W. Schmiedel<br />

ZA C. Berger<br />

Dr. W. Menke<br />

Dr. C. Durlak<br />

ZÄ S. Steding<br />

Dr. S. Ziller<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Leitlinienentwicklung Dr. M. Frank Dr. R. Chenot<br />

Modellprojekt "Jeder Zahn zählt!" Prof. Dr. C. Benz Ass. jur. Tschoepe<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />

Referent/<br />

Vorstand<br />

Ausschuss<br />

Vorsitzender<br />

Mitglieder/<br />

zahnärztliche Vertreter<br />

Verwaltung<br />

Rechtswesen/Berufsrecht<br />

Recht allgemein<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Satzungsausschuss Dr. M. Frank Dr. M. Frank<br />

Ausschuss Gleichwertigkeit Dr. Dreihaupt Dr. Dreihaupt<br />

Patientenrechte/Gutachter/<br />

Schlichtung<br />

Zahnärztliche Ausbildung<br />

VHZMK<br />

Dr. T. Breyer<br />

Dr. K. U. Rubehn<br />

Prof. Dr. W. Sprekels<br />

Dr. T. Tomppert<br />

Dr. M. Lösser<br />

Dr. M. Rumpf<br />

Dr. E. Vietor<br />

Dr. U. Wingenfeld<br />

RA R. Krouský<br />

RA E. Makuth<br />

RA R. Krouský<br />

RA E. Makuth<br />

Prof. Dr. C. Benz Prof. Dr. C. Benz RA E. Makuth<br />

Approbationsordnung Dr. M. Frank RA R. Krouský<br />

Nationaler kompetenzbasierter<br />

Lernzielkatalog Zahnmedizin<br />

(NKLZ)<br />

Prof. Dr. C. Benz<br />

Dr. K. Bartling<br />

Dr. W. Schmiedel<br />

Dr. J. Nagaba<br />

Versorgungswerke Dipl.-Stom. J. Herbert Dipl.-Betriebsw. K. Kelm<br />

Zahntechniker Dr. M. Brandt RA R. Krouský<br />

Versicherungen<br />

Versicherungsstelle für Zahnärzte Dipl.-Stom. J. Herbert<br />

Dipl.-Betriebsw. K. Kelm<br />

Gruppenversicherungskommission<br />

(DKV)<br />

Dipl.-Stom. J. Herbert<br />

Dipl.-Stom. J. Herbert<br />

Dr. W. Menke<br />

Dr. J. Szafraniak<br />

RA F. Lemor<br />

Dipl.-Betriebsw. K. Kelm<br />

Bundeswehr Prof. Dr. W. Sprekels RA F. Lemor<br />

Nationaler Normenkontrollrat Prof. Dr. C. Benz Ass. jur. Tschoepe<br />

151<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e. V.<br />

Postfach 04 01 80, 10061 Berlin<br />

Chausseestraße 13, 10115 Berlin<br />

Telefon: +49 30 40005-0<br />

Fax: +49 30 40005-200<br />

E-Mail: info@bzaek.de<br />

www.bzaek.de<br />

12|13<br />

Projektleitung: Dipl.-Des. Jette Krämer<br />

Redaktion: Dipl.-Komm. Anke-Kristin Wachholz<br />

Projektkoordination: Judith Frey<br />

Gestaltung: tobedesign<br />

Herstellung: Bosch-Druck GmbH<br />

Bildnachweise/Quellen:<br />

BZÄK-Archiv, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,<br />

CECDO, DGZMK, Dohlus, Eisentraut, Jardai, Koelnmesse, KZBV, Lochthofen/BdZA,<br />

Lopata/axentis.de, LZK Sachsen, LZK Thüringen, Neddermeyer, Nover/BLZK, Pietschmann,<br />

proDente, Schoelzel, Zahnärztekammer Litauen, zm<br />

Der Jahresbericht umfasst den Zeitraum von Juli 2012 bis Juni 2013<br />

152<br />

<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13


Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V.<br />

Chausseestraße 13|10115 Berlin<br />

Telefon: +49 30 40005-0|Fax: +49 30 40005-200<br />

E-Mail: info@bzaek.de|www.bzaek.de

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