21 patienteninfo - Die Bundeszahnärztekammer
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12|13 Jahresbericht 2012|2013
- Seite 2 und 3: Jahresbericht der Bundeszahnärztek
- Seite 4 und 5: Zahnärztliche Berufsausübung Auss
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- Seite 12 und 13: Dr. Norbert Grosse, Direktor der Ak
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- Seite 18 und 19: Bundesgesundheitsminister Daniel Ba
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- Seite 38 und 39: Dr. Günther E. Buchholz Dr. Wolfga
- Seite 40 und 41: Studienaufbau zur DMS V Externes Fe
- Seite 42 und 43: Ziel der Untersuchung ist es, die a
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- Seite 50 und 51: schen Belastungen für freiberuflic
12|13<br />
Jahresbericht 2012|2013
Jahresbericht der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> 2012|2013<br />
12|13
Inhalt<br />
4<br />
6<br />
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Vorwort<br />
Impressionen politischer Begegnungen und Gespräche<br />
Deutscher Zahnärztetag<br />
Ehrungen<br />
Bundesversammlung<br />
Satzungsausschuss<br />
Hauptstadtforum Gesundheit<br />
Geschäftsführertagung<br />
Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)<br />
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
Zentrum Zahnärztliche Qualität (ZZQ)<br />
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
Ausschuss Europa<br />
Council of European Dentists (CED)<br />
World Dental Federation (FDI)<br />
Europäische Regionale Organisation der FDI (ERO)<br />
Ausschuss Internationales<br />
Council of European Chief Dental Officers (CECDO)<br />
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA)<br />
Bilaterale und trilaterale Treffen<br />
GOZ und Gebührenrecht<br />
Ausschuss Gebührenrecht<br />
GOZ-Analyse<br />
Statistik<br />
Prävention<br />
Ausschuss Präventive Zahnheilkunde<br />
Ausschüsse Alterszahnheilkunde und Zahnärztliche Betreuung von Menschen mit Behinderungen<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Ausschuss Praxisführung<br />
Approbationsordnung Zahnärzte<br />
Hochschule<br />
Ausschuss Gleichwertigkeit<br />
Gemeinsamer Ausschuss Arzneimittelkommission Zahnärzte (AKZ)<br />
Ausschuss Beruf, Familie und Praxismanagement<br />
Normenausschuss Dental (NADENT)<br />
Ausschuss Röntgenstelle<br />
Telematik<br />
Elektronische Gesundheitskarte<br />
Elektronischer Zahnarztausweis<br />
Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />
Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin und Task Force Qualität<br />
Modellprojekt „Jeder Zahn zählt!“<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Ausschuss gemeinsamer Beirat Fortbildung<br />
Weiterbildungsausschüsse Oralchirurgie und Kieferorthopädie<br />
Mitarbeiter in der Praxis<br />
Patienteninformation/Patientenberatung/Patientenrechte<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Initiative proDente e.V.<br />
Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />
Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />
Haushalt/Finanzen/Personal<br />
Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
Kompetenz- und Organisationsplan<br />
Impressum<br />
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<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Vorwort<br />
Der Geschäftsführende Vorstand<br />
mit dem Hauptgeschäftsführer der BZÄK:<br />
Dr. Peter Engel, Präsident,<br />
Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident,<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident,<br />
RA Florian Lemor, Hauptgeschäftsführer (v.l.n.r.)<br />
4<br />
Kandidatenkür, Parteitagsreden und Wahlprogramme<br />
– der Berichtszeitraum stand im Zeichen<br />
der Bundestagswahlen 2013. Auch die gesundheitspolitische<br />
Debatte nahm an Fahrt auf. Positionieren<br />
und Schritt halten lautete die Devise im<br />
Wahljahr für alle Akteure im Gesundheitsbereich.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK) hat Schritt<br />
gehalten – aber ist nicht immer „mitgelaufen“. Sie<br />
hat vielmehr mit der Kraft der Argumente, mit eigenen<br />
Konzepten und „fachpolitischem Mut zum<br />
Widerspruch“ zu wichtigen Entscheidungen den<br />
Fuß in die Tür gesetzt.<br />
So hat die BZÄK mit ihrem „Gesundheitspolitischen<br />
Programm 2013“ wichtige inhaltliche Pflöcke zu berufspolitischen<br />
Zukunftsthemen eingeschlagen, um<br />
im Vorfeld der Bundestagswahlen mit allen Parteien<br />
in einen sachlichen und fachlich versierten Dialog<br />
zu treten. Das Programm ist jedoch mehr als Problemaufriss<br />
oder Forderungskatalog. Hier wird vielmehr<br />
den politischen Entscheidungsträgern in Berlin<br />
und Brüssel praxisnah und „en détail” aufgezeigt,<br />
welche rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen<br />
in den nächsten Jahren zu schaffen sind,<br />
damit das Niveau einer hochwertigen Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde in Deutschland auch<br />
weiterhin gehalten werden kann.<br />
Ein wichtiger Fokus des „Gesundheitspolitischen<br />
Programms 2013“ und der politischen Arbeit im<br />
Berichtszeitraum lag auf der dringend notwendigen<br />
Reform des Gesundheitssystems. Vor dem<br />
Hintergrund des demografischen Wandels in unserer<br />
Gesellschaft ein essentiell wichtiges Thema<br />
– für die Zukunft der zahnmedizinischen Versorgung<br />
in Deutschland und auch die des Berufsstandes.<br />
Daher setzt sich die BZÄK für eine durchgreifende<br />
Reform des dualen Systems aus privater<br />
(PKV) und gesetzlicher Krankenversicherung<br />
(GKV) und gegen eine Einheitsversicherung ein.<br />
Eine Einheitsversicherung hätte das Potential, per<br />
staatlicher Bevormundungsmedizin Qualität,<br />
Wettbewerb und Therapiefreiheit in der zahnmedizinischen<br />
Versorgung ernsthaft zu gefährden. Mit<br />
dem BZÄK-Memorandum zur „reformierten Dualität“<br />
wurde deshalb ein fachlicher Kontrapunkt zu<br />
politischen Plänen einer Bürgerversicherung gesetzt<br />
und gesundheitspolitisch verankert. Auf dieser<br />
Grundlage gilt es, auch nach den Bundestagswahlen<br />
zu zeigen: Eine Reform des grundsätzlich<br />
bewährten deutschen Zwei-Säulensystems aus<br />
PKV und GKV ist nicht nur möglich, sie ist vor allem<br />
auch der rationalste Weg, das Gesundheitssystem<br />
zukunftsfest zu machen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
<strong>Die</strong> BZÄK hat sich auch zu weiteren bedeutenden<br />
Themen mit Direktwirkung für die Zahnärzteschaft<br />
in Stellung gebracht. So wurde die seit 2012 erlangte<br />
Mitsprache im Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
(G-BA) intensiv genutzt, um fachpolitisch<br />
Flagge zu zeigen – sei es zur Qualitätssicherung in<br />
der Zahnmedizin, den Hygiene-Vorgaben in Zahnarztpraxen<br />
oder der zahnärztlichen Berufsausbildung.<br />
In enger Kooperation mit der Kassenzahnärztlichen<br />
Bundesvereinigung (KZBV) wurde<br />
außerdem zu gewichtigen Gesetzesvorhaben wie<br />
dem Patientenrechtegesetz, dem Pflegeneuordnungsgesetz<br />
und dem Präventionsgesetz sachlich<br />
aber auch kritisch unsere Expertise auf Parlaments-<br />
und Ministeriumsebene eingebracht.<br />
Ein zentrales politisches Spielfeld der BZÄK war die<br />
Schaffung besserer Rahmenbedingungen bei der<br />
freiberuflichen Ausübung des zahnärztlichen Heilberufs.<br />
Hier galt es, politischen Entscheidungsträgern<br />
auf bundespolitischer und europäischer<br />
Ebene zu zeigen: <strong>Die</strong> Freiberuflichkeit ist nicht nur<br />
Garant für eine qualitativ hochwertige und fortschrittliche<br />
Zahnmedizin. Sie schafft vor allem<br />
auch Arbeitsplätze im Gesundheitswesen und<br />
sorgt für ein stabiles und bürgernahes Wirtschaftsund<br />
Sozialsystem.<br />
Damit das weiterhin so bleibt, müssen die politischen<br />
Stellschrauben ständig nachjustiert werden.<br />
Das heißt konkret: Abbau staatlicher Reglementierung<br />
und ein grundsätzlicher Verzicht auf juristische<br />
Übersteuerungen im Bereich der Selbstverwaltung.<br />
Aktuelle Vorschläge, wie etwa die Einführung<br />
neuer Straftatbestände für Ärzte und Zahnärzte,<br />
zeigen jedoch in eine andere Richtung: Mehr Vorgaben<br />
und Bürokratie, die für die Freien Berufe zu<br />
einem Weniger an Eigenverantwortung führen.<br />
Aber nicht nur auf Bundesebene, auch vom europäischen<br />
Gesetzgeber wird die spezifische Situation<br />
der Freien Berufe in vielen Fällen viel zu wenig<br />
berücksichtigt – etwa wenn Gemeinschaftsrecht<br />
neu erlassen oder eine bestehende Vorschrift zum<br />
Nachteil der Qualität und freien Ausübung des<br />
zahnärztlichen Heilberufs geändert wird. <strong>Die</strong> BZÄK<br />
hat sich daher im Berichtszeitraum klar und deutlich<br />
für ein Mehr an zahnärztlicher Freiberuflichkeit<br />
und ein Weniger an Reglementierung, auch auf<br />
europäischer Ebene, eingesetzt. <strong>Die</strong>ser Weg muss<br />
und wird konsequent weitergegangen werden.<br />
Ohne Frage, es gilt, auch nach den Bundestagswahlen<br />
aktiv zu bleiben. <strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
ist vorbereitet: So wurde auf dem Deutschen<br />
Zahnärztetag 2012 das Präsidium im Amt<br />
bestätigt. Flankierend hat die BZÄK-Geschäftsstelle<br />
ihre Personaldecke verstärkt und ihre internen<br />
Strukturen transparenter und effizienter gestaltet.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK ist politisch aufgestellt. Mit Fachexpertise<br />
und mit schlüssigen Reformkonzepten gegen Lükken<br />
im Versorgungsalltag und gegen zentralistische<br />
Strukturen in der Gesundheitspolitik. So bleibt<br />
unser Fuß in der Tür – auf Berliner <strong>Die</strong>len und auf<br />
Brüsseler Parkett.<br />
Berlin, im Juni 2013<br />
Dr. Peter Engel<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
Prof. Dr. Christoph Benz<br />
RA Florian Lemor<br />
5
Impressionen politischer Begegnungen und Gespräche<br />
V.l.n.r.: <strong>Die</strong> Vizepräsidenten der BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und<br />
Prof. Dr. Christoph Benz, Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel auf der Bundesversammlung der BZÄK<br />
am 09.11.12 in Frankfurt am Main<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK,<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Prof. Dr. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin<br />
des Rates der Evangelischen Kirche, sowie Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der BZÄK, anlässlich der Eröffnungsveranstaltung zum Deutschen<br />
Zahnärztetag am 08.11.12 in Frankfurt am Main<br />
Steffen-Claudio Lemme (SPD), MdB, und der<br />
Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel,<br />
anlässlich des Frühjahrsfestes von BZÄK und KZBV<br />
V.l.n.r.: Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Dr. Ursula Weidenfeld, Journalistin,<br />
Annette Widmann-Mauz (CDU), MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für<br />
Gesundheit, Dr. Rolf Koschorrek (CDU), MdB, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />
und RA Florian Lemor, Hauptgeschäftsführer der BZÄK, anlässlich des Europatags der BZÄK am<br />
05.09.12 in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums in der Charité<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident<br />
der BZÄK, und Max Straubinger (CSU), MdB,<br />
beim Frühjahrsfest von BZÄK und KZBV in der<br />
Britischen Botschaft in Berlin am 14.05.13<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK,<br />
Gregor Bornes, Unabhängige Patientenberatung Deutschland<br />
(UPD), der Geschäftsführer der UPD, Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler,<br />
und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />
am <strong>21</strong>.08.12 in Berlin<br />
Karin Maag (CDU), MdB, mit<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, am<br />
Rande des Frühjahrsfestes von BZÄK<br />
und KZBV<br />
6<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
<strong>Die</strong> Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach (FDP), MdB, mit<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel anlässlich der Eröffnung der Internationalen<br />
Dentalschau am Stand der BZÄK am 12.03.13 in Köln<br />
BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz begrüßt Dr. Harald Deisler,<br />
unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss, beim<br />
Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV am 29.01.13 in der Parlamentarischen<br />
Gesellschaft in Berlin<br />
Birgitt Bender (Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen), MdB, und<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel beim Frühjahrsfest<br />
von BZÄK und KZBV<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />
Dr. Elke Neujahr, Geschäftsführerin der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei,<br />
Herbert Pfennig, Sprecher des Vorstands der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, und<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK, bei der Scheckübergabe der apoBank<br />
an die DKMS am Stand der BZÄK auf der Internationalen Dentalschau in Köln am 16.03.13<br />
BZÄK-Hauptgeschäftsführer RA Florian Lemor mit Caroline Hager,<br />
Europäische Kommission, Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz,<br />
während des 7. Europatags der BZÄK in der Hörsaalruine des<br />
Berliner Medizinhistorischen Museums in der Charité am 05.09.12<br />
BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich mit Staatssekretär<br />
Hans-Jürgen Beerfeltz am 04.06.13 im Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung anlässlich eines informellen Gesprächs<br />
über die internationalen Hilfsprojekte der Zahnmediziner<br />
7<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Deutscher Zahnärztetag<br />
Reformiertes duales System als Garant für hochwertige Patientenversorgung<br />
Deutscher Zahnärztetag, Frankfurt am Main, 08. bis 10. November 2012<br />
Vor etwa 450 Gästen aus Politik, Verbänden und<br />
Medien verwies Dr. Peter Engel, Präsident der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK), in seiner Eröffnungsrede<br />
zum Deutschen Zahnärztetag am 08.<br />
November 2012 in Frankfurt am Main auf die beispielgebenden<br />
Präventionsanstrengungen des<br />
zahnmedizinischen Berufsstands und die diesen<br />
gegenüberstehende, rein ökonomisch geführte<br />
Debatte zur Zukunft des Krankenversicherungssystems<br />
in Politik und Gesellschaft. Das auf ökonomische<br />
Aspekte reduzierte Handeln der Versicherungen<br />
gehe zu Lasten der Patienten und<br />
schade dem eigentlich exzellenten deutschen<br />
Gesundheitswesen.<br />
Eine deutliche Absage an jegliche Form staatlicher<br />
Bevormundungsmedizin erteilte Dr. Peter<br />
Engel zudem anlässlich der politischen Pressekonferenz<br />
zum Deutschen Zahnärztetag am 09.<br />
November 2012. Im Zusammenhang mit den diskutierten<br />
Ansätzen zur Reform des Krankenversicherungssystems<br />
in Deutschland plädiere er für<br />
ein System der „reformierten Dualität“ von gesetzlicher<br />
und privater Krankenversicherung.<br />
Bundesverfassungsgericht (BVerfG) gegen die<br />
novellierte GOZ 2012 zu unterstützen.<br />
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr gab auf<br />
der Bundesversammlung ein Statement ab, in<br />
dem er die Notwendigkeit der Freiberuflichkeit<br />
in der (zahn-)medizinischen Versorgung hervorhob.<br />
Sie sei für den im internationalen Vergleich<br />
unbestritten hohen Standard der Patientenversorgung<br />
mit freier Arzt- und Therapiewahl entscheidend<br />
und müsse ebenso wie das Staatsexamen<br />
im Zahnmedizinstudium erhalten bleiben.<br />
Neben den politischen Punkten bestimmten<br />
zahnmedizinische und interdisziplinäre Themen<br />
den Deutschen Zahnärztetag 2012. <strong>Die</strong> Expertenvorträge<br />
des wissenschaftlichen Kongresses<br />
standen unter dem Motto „Restauration – Rekonstruktion<br />
– Regeneration".<br />
Auf der Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
wählten die Delegierten das neue<br />
BZÄK-Präsidium, dabei wurde der Präsident Dr.<br />
Peter Engel in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls<br />
bestätigt wurden die Vizepräsidenten Prof. Dr.<br />
<strong>Die</strong>tmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz.<br />
8<br />
<strong>Die</strong> BZÄK-Bundesversammlung fasste Beschlüsse<br />
zu wichtigen gesundheits- und sozialpolitischen<br />
Themen, Hauptdiskussionspunkt war die Gebührenordnung<br />
für Zahnärzte (GOZ) und deren<br />
Mängel. Sie beauftragte den BZÄK-Vorstand, die<br />
laufenden Verfassungsbeschwerden vor dem<br />
Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Festrednerin Prof. Dr. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Autorin, hielt den Vortrag „Was wirklich zählt –<br />
Christliche Werte in unserer Gesellschaft” auf der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Zahnärztetags in Frankfurt am Main am 08.11.12<br />
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />
Prof. Dr. Dr. Margot Käßmann,<br />
Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche<br />
in Deutschland und Autorin<br />
9<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Ehrungen<br />
10<br />
Fritz-Linnert-Ehrenzeichen<br />
Dr. Peter Boehme, Bremen<br />
Prof. Dr. Walther Engel, Karlsruhe<br />
Dr. Raimund Gaertner, Freiburg<br />
Ernst Harder, Hamburg<br />
Prof. Dr. Dr. Ewald Harndt, Berlin<br />
Dr. Hans Jacobsen, Hamburg<br />
Dr. Walter Knott, Karlsruhe<br />
Dr. Peter Kuttruff, Stuttgart<br />
Dr. Gerhard Leutke, Berlin<br />
Dr. Kurt Maretzky, Köln<br />
Dr. Erich Pillwein, Aichwald<br />
Dr. Horst Sebastian, Mainz (posthum)<br />
SR Dr. Arthur Siebert, Boppard<br />
OMedRat i.R. Dr. Hans-Joachim Tholuck,<br />
Heiligenkreuzsteinach<br />
Dr. Dr. h.c. Gotthold Wahl, Würzburg<br />
Dr. Karl Winter, Düsseldorf<br />
Dr. Fritz Heinz Witt, Köln<br />
Träger der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft<br />
in Gold 2012<br />
Dipl.-Soz. Barbara Bergmann-Krauss, Köln<br />
Dr. Norbert Grosse, Wiesbaden<br />
Dr. Klaus Winter, Bad Lauterberg<br />
Träger der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft<br />
in Gold seit 1971<br />
ZA Carl-Heinz Bartels, Göttingen<br />
ZA Albert Becker, Mainz<br />
Dir. Richard Becker, Niedernhausen<br />
Obering. E. A. Behne, Bensheim<br />
Dr. Lothar Bergholz, Eisenach<br />
Prof. Dr. Fritz Beske, Kiel<br />
SR Dr. Hans-Günther Böhnemann, Koblenz<br />
Dr. Christian Bolstorff, Berlin<br />
Dr. Dr. Henning Borchers, Hannover<br />
Dr. Dr. Hermann Borgmann, Hamburg<br />
Dr. Rolf Braun, Köln<br />
Dr. Horst Bremer, Kiel<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Dr. Norbert Grosse, Direktor der Akademie Praxis und Wissenschaft und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde, Dipl.-Soz. Barbara Bergmann-Krauss, langjährige Leiterin der Zahnärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung, und<br />
Dr. Klaus Winter, Vorsitzender der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete, erhalten im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung<br />
des Deutschen Zahnärztetages am 08.11.12 in Frankfurt a.M. die Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold,<br />
überreicht durch Dr. Peter Engel, Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (2.v.l.)<br />
Heinz Brodthuhn, Köln<br />
Dr. Karl-Adolf Bublitz, Hamburg<br />
Dr. Erich Bunke, Wietze<br />
Dr. Rudolf Cramer, Wiesbaden<br />
RA Dipl.-Kfm. Richard Deutsch, Düsseldorf<br />
Dr. Walter <strong>Die</strong>ckhoff, Güterloh<br />
Min.-Rat. Dr. Gunter A. Eberhard, Düsseldorf<br />
Dr. Karl Eichinger, Nürnberg<br />
Dr. Rüdiger Engel, Karlsruhe<br />
Dr. Walther Engel, Karlsruhe<br />
Med.-Dir. Heinz-Joachim Fichtner, Neuss<br />
Prof. Dr. Dr. Carl-Heinz Fischer, Düsseldorf<br />
Dr. Dr. Hugo Forstmann, Düsseldorf<br />
Priv.-Doz. Dr. Margarete Frahm, Hamburg<br />
SR Dr. Herbert Frank, Bad Kreuznach<br />
Dr. Gerhard Franke, Köln<br />
Prof. Dr. Dr. Josef Franke, Hamburg<br />
Dr. Werner Friese, Goslar<br />
Dr. Helmut Geißler, Eßlingen<br />
Dr. Anneliese Genz, Bonn<br />
Min. a.D. Annemarie Griesinger, Stuttgart<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Paul Guter, München<br />
Dr. Ralph Gutmann, München<br />
Dr. h.c. Horst-Wolfgang Haase, Berlin<br />
Dr. h.c. Walter Haase, Berlin<br />
Prof. Dr. Dr. Werner Hahn, Kiel<br />
Prof. Dr. Dr. Ewald Harndt, Berlin<br />
Dr. Dr. Karl-Michael Hartlmaier, Köln<br />
Dr. Rudolf Hegerl, Daun<br />
Prof. Dr. Detlef Heidemann, Frankfurt/M.<br />
Prof. Dr. Dr. mult. Michael Heners, Karlsruhe<br />
ZA Hans-Werner Henrichs, Bad Hönningen<br />
Dr. Wolfgang Heubisch, München<br />
Dr. Hans-Henning Hildebrand, Braunschweig<br />
Prof. Dr. Rolf Hinz, Herne<br />
Dr. Hans Christian Hoch, Dresden<br />
Prof. Dr. Dr. Walter Hoffmann-Axthelm, Berlin<br />
ZA Eberhard Höfling, Kirchen<br />
Dr. Wolfgang Hönig, München<br />
Prof. Dr. Wolfgang Hoppe, Münster<br />
Dr. Ekkehardt Huber, Stuttgart<br />
Dr. Hans Hünecke, Magdeburg<br />
11
Ehrungen<br />
12<br />
Dr. Jean Jardiné, Straßburg<br />
Dr. Tycho Jürgensen, Flensburg<br />
Dr. Jürgen Junge, Schnepfenthal<br />
Dr. Dr. Joseph Kastenbauer, Seebruck<br />
SR Dr. Rudolf Kees, Kaiserslautern<br />
Prof. Dr. Dr. Werner Ketterl, Mainz<br />
Dr. Herbert Klünder, Berlin<br />
Dr. Gerd Knauerhase, Bremen<br />
Prof. Dr. Dr. Gerdt Knolle, Offenbach<br />
Dr. Wolfgang Koenigsbeck, Schwelm<br />
Dr. Hermann König, Augsburg<br />
Dr. Wilfried Kopp, Güstrow<br />
SR Dr. Rüdiger Krebs, Alzey<br />
Prof. Dr. Adolf Kröncke, Erlangen<br />
ZA Hans-Peter Küchenmeister, Rickling<br />
Dr. Eberhard Kultscher, Altenkunstadt<br />
Dr. Werner Löser, Kassel<br />
Fritz Lotz, Frankfurt<br />
Dr. Heinz Lübke, Kaiserslautern<br />
Dr. Joachim Lüddecke, Leipzig<br />
Generalarzt Dr. Jürgen Macheleidt, Meckenheim<br />
Peter Mandt, Bonn<br />
Akad.-Dir. Dr. Gerhard Maschinski, München<br />
ZA Kurt Matheis, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald<br />
Generalarzt Dr. Wilfried Möckel, Bonn<br />
Hans Mohl, Mainz<br />
Gustav Mouchard, Köln<br />
SR Dr. Otto W. Müller, Speyer<br />
Prof. Dr. Hans Müller-Fahlbusch (posthum), Altenberge<br />
Dr. Hans Wolf Muschallik, Köln<br />
Dr. <strong>Die</strong>ter Natusch, Görlitz<br />
Prof. Dr. Rudolf Naujoks, Würzburg<br />
Dr. Werner Neuhauser, Kempten/Allgäu<br />
Prof. Dr. Rolf Nolden, Bonn<br />
Direktor Bruno Nösser, Düsseldorf<br />
Dr. Ulrich Oesingmann, Dortmund<br />
Dr. Wilhelm Osing, Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Horst Pantke, Gießen<br />
Prof. Dr. Dr. Ernst-Helmut Pruin, Bremen<br />
ZA Horst Raff, Stuttgart<br />
Konsul Dr. Herbert Rauter, Säckingen<br />
Dr. Erika Reihlen, Berlin<br />
Dr. Heinrich Reisinger, München<br />
Prof. Dr. Dr. Ulrich Rheinwald, Calw<br />
Prof. Dr. Dr. Peter Riethe, Tübingen<br />
SR Dr. Werner Röhrig, Saarbrücken<br />
Oberstarzt a.D. Dr. Horst Rohweder, Sankt Augustin<br />
Dr. Oskar Rothe, Berlin<br />
Dr. Otto Rouenhoff, München<br />
Dr. Gallus F. Sauter, Ravensburg<br />
ZA Wilfried Schad, Groß-Bieberau<br />
Dr. Günther Schäfer, Lörrach<br />
Dr. Karl-Horst Schirbort, Burgdorf<br />
Dipl.-Volksw. Klaus Schlechtweg, Berlin<br />
Dipl.-Volksw. Walter Schlenkenbrock, Düsseldorf<br />
Dr. Rolf Schlögell, Köln<br />
Min.-Dir. Dr. Hans Schmatz, München<br />
Dr. Richard Schmid, Reutlingen<br />
Dr. Helmuth Schmidt (posthum), Elmshorn<br />
ZA Adolf Schneider, Mühltal<br />
Dir. Dr. Erich Schneider, Stuttgart<br />
Heinrich Schröder, Köln<br />
Prof. Dr. Dr. Karl Schuchardt, Hamburg<br />
Prof. Dr. Willi Schulte, Tübingen<br />
Dr. Rüdiger Schultz, Itzehoe<br />
Dr. Werner Schulz, Braunschweig<br />
Dr. Joachim Schulz-Bongert, Meerbusch<br />
Josef Schuster, Wuppertal<br />
Dr. Gerhard Schütz, Göppingen<br />
Dr. Hans-<strong>Die</strong>ter Schwieder, Albstadt<br />
Dr. Jürgen Seligmann, Berlin<br />
Dr. Semmler, Sinsheim<br />
Dr. Erich Singer, Friedrichsdorf/Ts.<br />
Dr. Hans-Erich Stoll, Bremen<br />
Prof. Dr. Manfred Straßburg, Düsseldorf<br />
Min.-Dir. Dr. Hans Studt, Düsseldorf<br />
Prof. Dr. jur. Burkhard Tiemann, Köln<br />
Dr. René Tiquet, St. Germain-en-Laye<br />
Dr. Ulf Utech, Frankfurt<br />
Dr. Robert Venter, Köln<br />
Prof. Dr. Joachim Viohl, Berlin<br />
Prof. Dr. Rudolf Voß, Köln<br />
Dr. Bert Wagner, Weißenstadt<br />
Prof. Dr. Wilfried Wagner, Mainz<br />
Dr. Wilhelm Wagner, Osthofen<br />
Prof. Dr. Heiner Weber, Tübingen<br />
Dr. Berta Weigand, Köln<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
SR Dr. Wolfgang Weis, Saarbrücken<br />
Heinz Wickert, Bonn<br />
Minister Dr. Rainer Wicklmayr, Saarbrücken<br />
Dr. Ernst Wiegelmesser, Starnberg<br />
Dr. Karl-Josef Wilbertz, Trier<br />
ZA Helmuth Winter, München<br />
Walter Wittke, Berlin<br />
Dr. Peter Witzel, Korbach<br />
Dr. Helmut Zedelmaier, Schongau<br />
Dr. Jorg Zey, Limburg<br />
SR Dr. Franz Zimmer, Saarbrücken<br />
Dr. Klaus Zöller, Osnabrück<br />
Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Silber,<br />
verliehen durch die (Landes-)Zahnärztekammern<br />
im Berichtsjahr<br />
Dr. Markus Achenbach, Bischofsgrün<br />
Dr. Ulrich Bachauer, Marktoberdorf<br />
Dr. Friedrich Bauer, Schliersee<br />
ZA Jens Füting, Berlin<br />
Dr. Gerald Hartmann, Ratzeburg<br />
Dr. Klaus Heerklotz, Fürth<br />
Dr. Peter Henriot, Norderstedt<br />
Dr. Jürgen Hochreiter, München<br />
Dr. Rolf Hüttemann, Solingen<br />
Dr. Viktor Jais, Neuötting<br />
Dr. Rainer Lehnen, Daun<br />
Dr. Dr. Rainer Pittroff, Kulmbach<br />
ZÄ Heike Prestin, Berlin<br />
Dr. Martin Reißig, Ingolstadt<br />
Dr. Hans-Jürgen Richter<br />
Prof. Dr. Hans-Günter Schaller, Halle (Saale)<br />
Dr. Horst Schulz, Hamburg<br />
Prof. Dr. Dr. Sigurd Schulz, Halle (Saale)<br />
Dr. Giesbert Schulz-Freywald, Frankfurt<br />
Herrn Peter Twesten, Hamburg<br />
Dr. Elke Vietor, Langen<br />
ZA Gero Wessel, Schwarzenbek<br />
13<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Bundesversammlung<br />
Kein auf ökonomische Aspekte reduziertes Gesundheitswesen<br />
<strong>Die</strong> ordentliche Bundesversammlung fand am 09. und 10. November 2012 in Frankfurt am Main statt<br />
Berichte der Präsidenten<br />
Der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, warnte in<br />
seinem politischen Bericht vor Beschränkungen der<br />
Freiberuflichkeit durch Verwaltungsvorschriften und<br />
Gesetze. Bürokratische Strukturen lösten keine Probleme.<br />
Auch die teilweise novellierte GOZ 2012<br />
ignoriere die Realität im Versorgungsalltag. Eine Anpassung<br />
des GOZ-Punktwertes bleibe erforderlich,<br />
die Wiederbelebung des Konsultationsausschusses<br />
sei schlagkräftiger als ein „Bewertungsinstitut“. Er<br />
gab einen Ausblick auf die Aufgaben der kommenden<br />
Legislaturperiode – allen voran die Reform<br />
des dualen Versicherungssystems als Garant für die<br />
hochwertige Patientenversorgung.<br />
lotprojekt „Jeder-Zahn-zählt!“, das Fehlerberichtsund<br />
Lernsystem der Zahnmedizin. Über den Beirat<br />
Fortbildung würden Überlegungen zur Stärkung des<br />
Generalisten diskutiert.<br />
Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der BZÄK<br />
BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
berichtete über Herausforderungen und Perspektiven.<br />
Er stellte die Bedeutung von Qualitätsförderung<br />
und evidenz-basierter Medizin heraus und verwies<br />
auf die Auswirkungen des demografischen<br />
Wandels auf Patienten und Versorgungsstrukturen.<br />
Zudem sei das fachliche und gesellschaftliche Engagement<br />
des Berufsstandes stärker in die Öffentlichkeit<br />
zu tragen. Es gelte, ein Leitbild der Zahnärzteschaft<br />
zu schaffen.<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
14<br />
Prof. Dr. Christoph Benz, BZÄK-Vizepräsident, berichtete<br />
über die Arbeit der BZÄK im Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss (G-BA) und die dortigen Qualitätssicherungsthemen<br />
mit zahnärztlicher Relevanz.<br />
Er informierte über die Vorstudie zum Bürokratieabbau<br />
bei niedergelassenen Zahnärzten und das Pi-<br />
Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Präsident Dr. Peter Engel und der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> auf der<br />
Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> am 09.11.12 in Frankfurt am Main<br />
Bundesversammlung der BZÄK wählte neues<br />
Präsidium<br />
Am 09. November wählte die BZÄK-Bundesversammlung<br />
das neue Präsidium der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>:<br />
<strong>Die</strong> Delegierten der Bundesversammlung<br />
wählten erneut Dr. Peter Engel zum Präsidenten.<br />
Als Vizepräsidenten wurden Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar<br />
Oesterreich, Präsident der ZÄK Mecklenburg-<br />
Vorpommern, und Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident<br />
der Bayerischen LZK, erneut im Amt bestätigt.<br />
Präsidium und Hauptgeschäftsführer der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
V.l.n.r.: <strong>Die</strong> Vizepräsidenten Prof. Dr. Christoph Benz und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Präsident Dr. Peter Engel und Hauptgeschäftsführer RA Florian Lemor<br />
<strong>Die</strong> Bundesversammlung wählte einen neuen Versammlungsleiter<br />
und dankte dem bisherigen Vorsitzenden<br />
der Bundesversammlung, Dr. Hans-Hermann<br />
Liepe. Dr. Thomas Breyer, Vizepräsident der<br />
LZK Sachsen, leitet als neuer Vorsitzender mit Unterstützung<br />
der bestätigten Vertreter Dr. Kai Voss und<br />
Dr. Wolfgang Grüner die Bundesversammlung.<br />
GOZ-Gutachten der BZÄK<br />
Prof. Dr. Gregor Thüsing LL.M., Mitglied des Sachverständigenrats<br />
zur Begutachtung der Entwicklung<br />
im Gesundheitswesen, informierte auf der<br />
Bundesversammlung über sein auf BZÄK-Anfrage<br />
erstelltes Rechtsgutachten „Angemessene Vergütung<br />
zahnärztlicher Leistungen als Rechtsproblem“.<br />
Er zeigte die verfassungsrechtlichen und<br />
europäischen Grenzen der GOZ-Ausgestaltung im<br />
Hinblick auf die Sicherstellung einer angemessenen<br />
zahnärztlichen Vergütung auf.<br />
Weiterhin stellte er die Ergebnisse seines Gutachtens<br />
zum neu eingeführten maschinenlesbaren<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Rechnungsformular vor. Er betonte, dass das Rechnungsformular<br />
eindeutig nur Interessen Dritter bediene<br />
und rechtswidrig sei. Es sei nicht von § 15<br />
ZHG erfasst und damit unzulässig, zudem datenschutzrechtlich<br />
bedenklich.<br />
In diesem Zusammenhang gab die BZÄK bekannt,<br />
dass ein Zahnarzt gefunden worden sei, der im Auftrag<br />
der LZK Baden-Württemberg Klage gegen das<br />
Rechnungsformular eingereicht habe. BZÄK und<br />
LZK Baden-Württemberg beschreiten den juristischen<br />
Weg gemeinsam.<br />
Prof. Dr. Gregor Thüsing LL.M., Direktor des Instituts für<br />
Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit, Universität<br />
Bonn, stellte der BZÄK-Bundesversammlung die<br />
Ergebnisse seines GOZ-Gutachtens vor<br />
15
Bundesversammlung<br />
TOP 4<br />
Bericht/e des/der Präsidenten/Vizepräsidenten<br />
der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
4.1<br />
Bericht des Präsidenten<br />
Dr. Peter Engel<br />
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr<br />
auf der Bundesversammlung der BZÄK am 09.11.12 in<br />
Frankfurt am Main<br />
Tagesordnung<br />
TOP 1<br />
Begrüßung<br />
TOP 2<br />
Eröffnung der Bundesversammlung<br />
2.1<br />
Feststellung der satzungsgemäßen Einberufung<br />
der Bundesversammlung und namentlicher Aufruf<br />
der Delegierten<br />
TOP 3<br />
Formelles<br />
3.1<br />
Genehmigung der Niederschrift der Bundesversammlung<br />
2011<br />
4.2<br />
Bericht des Vizepräsidenten<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
4.3<br />
Bericht des Vizepräsidenten<br />
Prof. Dr. Christoph Benz<br />
4.4<br />
Berichte über die Umsetzung des Beschlusses Nr.<br />
5.2-14 „Verfassungsrechtliche Prüfung GOZ“ der<br />
Bundesversammlung 2011 sowie über die Umsetzung<br />
des Beschlusses Nr. 6.1 „Einheitliches Rechnungsformular“<br />
der außerordentlichen Bundesversammlung<br />
2012, Dr. Peter Engel, Prof. Dr.<br />
Gregor Thüsing<br />
4.5<br />
Politische Aussprache zu den Berichten des Präsidenten<br />
und der Vizepräsidenten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
16<br />
3.2<br />
Bekanntgabe und Beschlussfassung über die<br />
Tagesordnung<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr nahm Platz unter<br />
den Delegierten und folgte der Bundesversammlung<br />
Dr. Peter Minderjahn,<br />
Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses<br />
TOP 5<br />
Entgegennahme des Jahresabschlusses 2011 sowie<br />
Entlastung des Vorstands für das Jahr 2011<br />
5.1<br />
Bericht des Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses,<br />
Dr. Peter Minderjahn<br />
5.2<br />
Jahresabschluss 2011<br />
TOP 6<br />
Wahlen<br />
6.1<br />
Wahl des Präsidenten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
6.2<br />
Wahl der Vizepräsidenten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
6.3<br />
Wahl des Vorsitzenden der Bundesversammlung<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
<strong>Die</strong> Delegierten wählten am 09.11.12 einen neuen<br />
Vorsitzenden der Bundesversammlung<br />
17
Bundesversammlung<br />
Dr. Thomas Breyer, Vizepräsident der LZK Sachsen und neu<br />
gewählter Vorsitzender der Bundesversammlung<br />
6.4<br />
Wahl von zwei Stellvertretern des Vorsitzenden der<br />
Bundesversammlung<br />
6.5<br />
Wahl des Finanzausschusses<br />
6.6<br />
Wahl des Rechnungsprüfungsausschusses<br />
TOP 7<br />
Anträge – Ziele und Aufgaben der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
7.1<br />
Berufspolitik<br />
7.2<br />
Bundespolitik<br />
7.3<br />
GOZ – Gebührenordnung für Zahnärzte<br />
Der Vorsitzende der Bundesversammlung, Dr. Thomas<br />
Breyer, mit seinen Stellvertretern, Dr. Wolfgang Grüner und<br />
Dr. Kai Voss (v.l.)<br />
18<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
TOP 8<br />
Geschäftsordnung der Bundesversammlung der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> – Novellierung<br />
TOP 9<br />
Reisekostenordnung I /Aufwandsentschädigungsordnung/Anlagerichtlinie<br />
9.1<br />
Beitragsordnung<br />
TOP 11<br />
Verschiedenes<br />
11.1<br />
Termin der Bundesversammlung 2013<br />
TOP 12<br />
Ende der Bundesversammlung<br />
9.2<br />
Reisekostenordnung I<br />
9.3<br />
Sitzungskostenordnung I<br />
9.4<br />
Aufwandsentschädigungsordnung<br />
9.5<br />
Anlagerichtlinie der BZÄK<br />
Dr. Michael Förster,<br />
Vorsitzender des Finanzausschusses<br />
TOP 10<br />
Genehmigung des Haushaltsplanes, der Mitgliedsbeiträge<br />
und des Aktionshaushaltes<br />
10.1<br />
Bericht des Vorsitzenden des Finanzausschusses<br />
2012, Dr. Michael Förster<br />
10.2<br />
Feststellung des Haushaltsplanes 2013/Beiträge/Aktionshaushalt<br />
19<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Bundesversammlung<br />
Beschlüsse der Bundesversammlung<br />
<strong>Die</strong> Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> fasste auf dem Deutschen Zahnärztetag 2012<br />
Beschlüsse zu wichtigen gesundheits- und sozialpolitischen Themen<br />
Entgegennahme des Jahresabschlusses 2011<br />
sowie Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2011<br />
Beschluss Nr. 5.2:<br />
Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2011,<br />
Entlastung des Vorstands und Geschäftsführenden<br />
Vorstands<br />
Bundespolitik<br />
Beschluss Nr. 7.2-1:<br />
Leitantrag „Bundespolitik“, Positionen und gesundheitspolitische<br />
Lösungsansätze der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
zur Reform des deutschen Gesundheitssystems<br />
GOZ Gebührenordnung für Zahnärzte<br />
Beschluss Nr. 7.3-2: GOZ:<br />
Angemessene Honorierung privatzahnärztlicher<br />
Leistungen<br />
Beschluss Nr. 7.3-5:<br />
GOZ § 12 ersatzlos streichen<br />
Beschluss Nr. 7.3-6:<br />
GOZ-Punktwert an die wirtschaftliche Entwicklung<br />
anpassen<br />
Beschluss Nr. 7.3-7:<br />
Streichen von Anlage 2 zu § 10 GOZ<br />
Beschluss Nr. 7.3-9:<br />
GOZ-Bewertung privater Krankenversicherungen<br />
und Zusatzversicherungen durch Zahnärzte<br />
Beschluss Nr. 7.3-10:<br />
GOZ-Verfassungsbeschwerde<br />
Beschluss Nr. 7.3-11:<br />
GOZ: Konkrete Erstattungszusagen<br />
Patientenrechte<br />
Beschluss Nr. 7.5-1:<br />
Patientenrechtegesetz: Haftpflichtversicherung<br />
Geschäftsordnung der Bundesversammlung der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> – Novellierung<br />
Beschluss Nr. 8.1:<br />
Geschäftsordnung der Bundesversammlung<br />
20<br />
<strong>Die</strong> Delegierten berieten über eine Vielzahl von Anträgen<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Abstimmung der Delegierten anlässlich der Bundesversammlung<br />
am 10.11.12 in Frankfurt am Main<br />
Reisekostenordnung I /Aufwandsentschädigungsordnung/Anlagerichtlinie<br />
Beschluss Nr. 9.1-1:<br />
Beitragsordnung, Ziffer 2<br />
Beschluss Nr. 9.1-2:<br />
Beitragsordnung, Ziffer 3<br />
Beschluss Nr. 9.2-1:<br />
Reisekostenordnung I<br />
Genehmigung des Haushaltsplanes, der Mitgliedsbeiträge<br />
und des Aktionshaushaltes<br />
Beschluss Nr. 10.2-1:<br />
Haushaltsplan, Beitrag und Aktionshaushalt 2013<br />
Beschluss Nr. 10.2-2:<br />
Richtlinie für Inanspruchnahme des Aktionshaushaltes<br />
Beschluss Nr. 9.3-1:<br />
Sitzungskostenordnung I<br />
Beschluss Nr. 9.3-3:<br />
Aufgaben Satzungsausschuss<br />
Beschluss Nr. 9.4-1:<br />
Aufwandsentschädigungsordnung<br />
Beschluss Nr. 9.5-1:<br />
Anlagerichtlinie zur Verwendung des Vermögens<br />
<strong>21</strong><br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Satzungsausschuss<br />
22<br />
Der Satzungsausschuss am 15.05.13 in Berlin<br />
V.l.n.r.: RA Eike Makuth, Referent der Rechtsabteilung der<br />
BZÄK, Felix Schütz, Hauptgeschäftsführer der LZK Rheinland-<br />
Pfalz, Ass. jur. Frank Hanneken, Direktor der ZÄK Westfalen-<br />
Lippe, Dr. Michael Frank, Präsident der LZK Hessen,<br />
Dr. K. Ulrich Rubehn, ZÄK Schleswig-Holstein,<br />
Prof. Dr. Wolfgang Sprekels, Präsident der ZÄK Hamburg,<br />
Dr. Thomas Breyer, Vorsitzender der Bundesversammlung<br />
der BZÄK und Vizepräsident der LZK Sachsen,<br />
Torsten Tomppert, LZK Baden-Württemberg, René Krouský,<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer und Justitiar der BZÄK<br />
(nicht im Bild: Dr. Christian Pilgrim, Zahnärztlicher Direktor<br />
der ZÄK Nordrhein)<br />
<strong>Die</strong> von der Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
(BZÄK)eingesetzte Satzungskommission<br />
hat mit der Erarbeitung und Vorlage<br />
von Vorschlägen für eine neue Satzung und eine<br />
neue Geschäftsordnung den ihr erteilten Arbeitsauftrag<br />
umgesetzt. <strong>Die</strong> außerordentliche<br />
Bundesversammlung am 30. Juni 2012 und die<br />
ordentliche Bundesversammlung vom 09. und<br />
10. November 2012 haben die neuen Statuten<br />
von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> und Bundesversammlung<br />
verabschiedet und damit an den aktuellen<br />
Stand angepasst.<br />
<strong>Die</strong> Rechtsprechung aber auch das Rollenverständnis<br />
der BZÄK und der Mitgliedskammern sind<br />
einem ständigen Wandel unterworfen. Um zu gewährleisten,<br />
dass die Statuten der BZÄK zeitgemäß<br />
bleiben und alle bedeutenden Fragen regeln,<br />
sind die Satzung und die Geschäftsordnung<br />
kontinuierlich auf Nachbesserungsbedarf zu beobachten.<br />
Hierfür ist es erforderlich, die Verläufe<br />
der Bundesversammlungen auszuwerten, die Umsetzung<br />
der Satzungsregelung in der konkreten<br />
Tätigkeit der BZÄK zu beobachten und Erfahrungsberichte<br />
aus den (Landes-)Zahnärztekammern<br />
einzuholen. Der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
hat dafür einen Satzungsausschuss<br />
gegründet und diesen beauftragt, die Statuten<br />
systematisch zu beobachten, kritische Punkte mit<br />
dem Vorstand zu diskutieren, der Bundesversammlung<br />
zu berichten und ggf. entsprechende<br />
Änderungsvorschläge zu unterbreiten.<br />
Der Satzungsausschuss hat im Januar 2013 die<br />
(Landes-)Zahnärztekammern angeschrieben und<br />
um Mitteilung gebeten, an welchen Punkten von<br />
Satzung und Geschäftsordnung die Kammern Bedarf<br />
für eine Nachjustierung sehen. <strong>Die</strong> Rückläufe<br />
aus den Kammern sind Grundlage der Arbeit des<br />
Satzungsausschusses im Berichtszeitraum.<br />
Der dem Satzungsausschuss erteilte Prüfauftrag<br />
wird ergänzt um den Beschluss 9.3 der Bundesversammlung<br />
2012 zur Frage der Zahlung der Sitzungsgelder<br />
für die Arbeit in den Gremien der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> durch die entsendenden<br />
Kammern. Der Beschluss formuliert den Auftrag,<br />
die Auswirkungen zu „überprüfen und ggf.<br />
erforderliche Änderungen vorzubereiten“. Für die<br />
Bewertung ist es aus Sicht des Ausschusses maßgeblich,<br />
welche konkreten finanziellen Wirkungen<br />
eine Satzungsänderung für die Kammern hätte.<br />
Daher wurde eine Befragung zu den Sitzungsgeldzahlungen<br />
in den Mitgliedskammern durchgeführt.<br />
Aus der Summe der von den Kammern<br />
gezahlten Sitzungsgelder lassen sich Informationen<br />
zu der Be- und Entlastung der einzelnen Kammern<br />
ebenso ableiten, wie zu dem zu erwartenden<br />
Mehrbedarf an Beitragsgeldern im Falle<br />
einer Änderung der Satzungsregelung.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Hauptstadtforum Gesundheit<br />
Gesundheits- und sozialpolitischer Impulsgeber<br />
Gemeinsam mit dem Gesundheitsjournalisten<br />
Thomas Grünert, Vincentz-Verlag, führt die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
seit 2010 mit wachsendem<br />
Erfolg das „Hauptstadtforum Gesundheit – eine<br />
gesundheits- und sozialpolitische Initiative“ in Berlin<br />
durch. Ziel ist es, mit Politikern aller im Bundestag<br />
vertretenen Parteien, Wissenschaftlern und<br />
anderen bedeutenden Teilnehmern des Gesundheitssektors<br />
gesellschaftlich relevante Themen zu<br />
diskutieren, angestoßen durch jeweils einen namhaften<br />
Referenten. Im Mittelpunkt stehen dabei<br />
Themen, die das Interesse und Engagement der<br />
Zahnärzteschaft auch außerhalb ihrer klassischen<br />
Themenfelder belegen.<br />
Vorrangige Aufgabe des Hauptstadtforums ist die<br />
Netzwerkbildung mit Entscheidungsträgern im<br />
deutschen und europäischen Gesundheits- und<br />
Sozialsystem. Das Hauptstadtforum ist ein wichtiges<br />
Vehikel, mit dem sich der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
zeitnah zu grundsätzlichen<br />
gesundheits- und sozialpolitischen Prozessen und<br />
Entwicklungen eine Meinung bildet – und sich als<br />
sachverständiger Gesprächspartner etabliert.<br />
15. Januar 2013<br />
„Verkammerung nicht(zahn)ärztlicher Heilberufe.<br />
Perspektiven für eine reformierte Versorgungslandschaft“<br />
Impulsvortrag durch Prof. Dr. Thomas Schlegel,<br />
Professor für Gesundheits-, Arzt- und Medizinrecht,<br />
Hochschule Fresenius Idstein<br />
28. Mai 2013<br />
„Marktwirtschaft, Gerechtigkeit und Akzeptanz –<br />
warum wettbewerbliche Elemente (momentan)<br />
nicht gut angesehen sind“<br />
Impulsvortrag durch Univ.-Prof. Dr. Dirk Sauerland,<br />
Lehrstuhl für Institutionenökonomik und Gesundheitssystemmanagement,<br />
Dekan der Universität<br />
Witten/Herdecke<br />
Im Berichtszeitraum fanden drei Veranstaltungen<br />
des Hauptstadtforums statt:<br />
26. September 2012<br />
„<strong>Die</strong> europäische Finanzkrise: Hintergründe und<br />
Perspektiven – auch aus sozial-ethischer<br />
und gesundheitspolitischer Sicht“<br />
Impulsvortrag durch Prof. Dr. Wim Kösters,<br />
Vorstand des Rheinisch Westfälischen Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung, em. Direktor des Instituts für<br />
Europäische Wirtschaft, Ruhr-Universität Bochum<br />
23<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Geschäftsführertagung<br />
Zusammenspiel von Bundes- und Länderebene<br />
Tagungen der (Haupt-)Geschäftsführer der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
Ein effizientes Zusammenspiel von Bundes- und<br />
Länderebene, die Abstimmung der Entscheidungsprozesse<br />
und Arbeiten zwischen <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und (Landes-)Zahnärztekammern<br />
schaffen den Rahmen für eine<br />
bestmögliche Interessenvertretung der Zahnärzteschaft.<br />
Dazu treffen sich die jeweiligen Geschäftsführer<br />
mehrfach im Jahr.<br />
Auf Einladung der BZÄK findet jährlich eine Informationsveranstaltung<br />
statt, in deren Verlauf die<br />
Geschäftsführer der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
über aktuelle berufspolitische Themen auf Bundesebene<br />
informiert werden. <strong>Die</strong> letzte Zusammenkunft<br />
fand am 29. Januar 2013 in Berlin statt.<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel, BZÄK-Hauptgeschäftsführer<br />
RA Florian Lemor und die Abteilungsleiter<br />
der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> nutzten<br />
die Tagung für einen Gedankenaustausch mit<br />
den Geschäftsführern. Schwerpunkte waren die<br />
Auswirkungen der neuen Satzung, das Patientenrechtegesetz,<br />
die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf, die GOZ-Analyse, die Arbeit des<br />
Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), der<br />
Bürokratieabbau und die politischen Entwicklungen<br />
im Gesundheitssystem (duales System/Bürgerversicherung).<br />
Zudem waren Aspekte der<br />
Verwaltung, insbesondere strukturelle Maßnahmen<br />
und das Haushaltswesen der BZÄK, Gegenstand<br />
der Beratungen.<br />
Zudem treffen sich die Geschäftsführer jährlich<br />
zum Deutschen Zahnärztetag zu ihrer Landesgeschäftsführertagung.<br />
<strong>Die</strong> Landeszahnärztekammer<br />
Hessen war analog dem Vorjahr anlässlich<br />
des Deutschen Zahnärztetages am 08. November<br />
2012 Gastgeber dieser Tagung in Frankfurt.<br />
Neben dem Bericht des BZÄK-Hauptgeschäftsführers<br />
standen zahlreiche Themen aus der Arbeit<br />
der (Landes-)Zahnärztekammern auf der Tagesordnung,<br />
über die die Geschäftsführer sich<br />
mit „Blick über den Tellerrand“ austauschten.<br />
Mittelpunkt der Beratungen war die neu eingerichtete<br />
zentrale Stelle zur Umsetzung des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes<br />
(BQFG). Dipl.-Päd.<br />
Eva Lülf, ZÄK Westfalen-Lippe, berichtete den<br />
Geschäftsführern über ihre Arbeit. Im Rahmen<br />
dieser Tagung informierten zudem die Sprecher<br />
der Arbeitsgruppen der Geschäftsführer über<br />
die Ergebnisse der Beratungen.<br />
Darüber hinaus treffen sich die Geschäftsführer<br />
der 17 (Landes-)Zahnärztekammern einmal jährlich<br />
zu einer weiteren Tagung, an der auch der<br />
24<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Hauptgeschäftsführer der BZÄK teilnimmt. Der<br />
Vorsitz der Landesgeschäftsführertagung wechselt<br />
in regelmäßigen Abständen. Vorsitzende im<br />
Berichtszeitraum waren die Geschäftsführer der<br />
(Landes-)Zahnärztekammern Rheinland-Pfalz<br />
und Westfalen-Lippe, RA Felix Schütz und Assessor<br />
jur. Frank Hanneken.<br />
<strong>Die</strong> Frühjahrstagung fand am 25. und 26. April<br />
2013 auf Einladung der ZÄK Mecklenburg-Vorpommern<br />
in Rostock-Warnemünde statt.<br />
<strong>Die</strong> Tagesordnung setzte sich aus kammerbereichsübergreifenden<br />
Themen zusammen, die<br />
von Seiten der Geschäftsführer beigetragen<br />
wurden, wie z. B. Erfahrungen mit dem Patientenrechtegesetz<br />
in den Kammern, der Evaluation<br />
von Patientenberatung und Schlichtung,<br />
Möglichkeiten zur freiwilligen Kammermitgliedschaft<br />
nach dem Verlassen des Kammerbereichs,<br />
Umsatzsteuer, Berufshaftpflicht u.v.m. Darüber<br />
hinaus berieten die Geschäftsführer über<br />
einen fachlichen Austausch ihrer Justitiare.<br />
Einige Kammergeschäftsführer sind zum Teil<br />
Mitglieder oder Gäste in Ausschüssen der BZÄK<br />
und berichteten ihren Kollegen über die<br />
zwischenzeitlichen Ergebnisse. RA Jörg Hähnlein,<br />
Geschäftsführer und Vizepräsident des Landesverbands<br />
der Freien Berufe Mecklenburg-<br />
Vorpommern, hielt ein Impulsreferat über die<br />
„Besonderheiten der Nachwuchsgewinnung bei<br />
Freien Berufen im demografischen Kontext“, bezogen<br />
auf die spezifische Situation in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
das anschließend diskutiert<br />
wurde.<br />
Der BZÄK-Hauptgeschäftsführer stand den Geschäftsführern<br />
zum Meinungsaustausch und zur<br />
aktuellen Berichterstattung aus Sicht der BZÄK<br />
zur Verfügung.<br />
25<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />
26<br />
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.<br />
wurde2005alsgemeinnützigerVereingegründet.<br />
EssetztsichfüreinesichereGesundheitsversorgungeinundwidmetsichderErforschung,EntwicklungundVerbreitungdazugeeigneterMethoden.<br />
Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer<br />
VerbändeundderPatientenorganisationenhaben<br />
sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />
e.V. zusammengeschlossen, um eine gemeinsamePlattformzurVerbesserungderPatientensicherheitinDeutschlandaufzubauen.Zusammen<br />
tragensiedieProjekteundInitiativendesVereins.<br />
Da das Thema Patientensicherheit national als<br />
auchaufeuropäischerEbeneimmerstärkeran<br />
Bedeutunggewinnt,istdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>demAktionsbündnisPatientensicherheit2009<br />
beigetreten.<strong>Die</strong>smitdemZiel,einenaktivenBeitragfürdieArbeitdesAktionsbündnisseszuleisten.<br />
Bundesverband der Freien Berufe (BFB)<br />
DerBundesverbandderFreienBerufe(BFB)istder<br />
Dachverband der Spitzenvereinigungen der<br />
Freien Berufe. Er vertritt in Deutschland die gemeinsamenInteressenvonetwa1,2MillionenFreiberuflern<br />
mit über ca. 3 Millionen Angestellten,<br />
darunter123.000Auszubildenden.DerBFBunterhält<br />
GeschäftsstelleninBerlinundBrüssel.1949gegründet,gehörendemBFBheute48Berufsorganisationensowie16Landesverbändean.<strong>Die</strong>BerufsfachorganisationenstammenausdenBereichen:<br />
— heilkundlicheBerufe<br />
— rechts-,steuer-undwirtschaftsberatendeBerufe<br />
— technisch-naturwissenschaftlicheBerufe<br />
— pädagogische,psychologischeundübersetzendeBerufe<br />
— publizistischeundkünstlerischeBerufe.<br />
— <strong>Die</strong>ArbeitdesBFBwarimBerichtszeitraumvorallemdurchdieNeuwahlendesPräsidiumsund<br />
diefortgesetzteNeustrukturierungvonVerwaltungundArbeitsgremienimNachgangzuden<br />
Krisenjahren2009/2010sowie2012/2013gekennzeichnet.Fürdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>erfreulichwardieWahlvonZahnarztDr.RolfKoschorrek,<br />
MdB, zum Präsidenten des BFB. <strong>Die</strong><br />
diversenpolitischenFunktionenvonDr.Koschorrek,u.a.alsObmannderCDU/CSU-Fraktionim<br />
GesundheitsausschussdesDeutschenBundestages,werdensowohlfürdenBFBalsauchfürdie<br />
BZÄKsicherlichzuträglichsein.<strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>setztsichmitvollerKraftfürdenErhaltdesBFBalswichtigesgesellschaftspolitisches<br />
Gegengewichtbzw.Ergänzungzumsonstigen,<br />
vorallemdurchdasArbeitgeber/Arbeitnehmer-<br />
VerhältnisgeprägtestaatlicheHandeln,ein.<br />
— <strong>Die</strong>SatzungdesBFBsiehtu.a.dieEinrichtung<br />
sog.„BeratenderFachausschüsse“vor.Andem<br />
„BeratendenFachausschussfürHeilberufe“ist<br />
die<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>durchihrenPräsidentenDr.PeterEngelundstellvertretenddurch<br />
HauptgeschäftsführerRAFlorianLemoraktivbeteiligt.SeineAufgabebestehtinderBeratung<br />
desBFB-PräsidiumsingesundheitspolitischenFragenundderVorbereitungvonStellungnahmen<br />
zugrundlegendengesundheitspolitischenFragestellungeninErgänzungzudenAktivitäten<br />
andererBFB-Gremien.ImBerichtszeitraumfand<br />
unterderLeitungdesVorsitzendenDr.RolfKoschorrekeineSitzungstatt.Themendortwaren<br />
u.a.dieFragederKonvergenzderVersicherungssysteme,DelegationundSubstitutionim<br />
(zahn-)ärztlichen Bereich, die Bedeutung der<br />
PflegeberufefürdasGesundheitssystemsowie<br />
die Auswirkungen Europas auf das deutsche<br />
Gesundheitssystem.<br />
— <strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>hatweiterhinden<br />
VorsitzdesArbeitskreises„BerufsbildungundJugendpolitik“inne,derimBerichtszeitraumam<br />
08.März2013tagteunddemDr.MichaelSereny,PräsidentderZÄKNiedersachsen,vorsitzt.<br />
In diesem Arbeitskreis wurden u. a. die Teil-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13
nahmederFreienBerufeamAusbildungspakt,<br />
dieUmsetzungdesBerufsqualifikationsfeststellungsgesetzes<br />
(BQFG), die Ausweisung des<br />
Deutschen Qualifikationsrahmen-Niveaus auf<br />
Zeugnisdokumenten,dieMöglichkeitenderTeilzeitausbildungsowiedieSicherungvonAusbildungsplätzen<br />
diskutiert. Es wurden entsprechendePositionierungenerarbeitet.<br />
— ImArbeitskreis„Chancengleichheit“,dersich<br />
umdiebesonderenBelangevonFreiberuflerinnenkümmert,istdieBZÄKbesondersaktiv<br />
beteiligt.DasBFB-Präsidiumhatam06.März<br />
2013einstimmigbeschlossen,ZÄSabineSteding,VorsitzendedesBZÄK-AusschussesBeruf,<br />
FamilieundPraxismanagement,zurVorsitzendendesArbeitskreises„Chancengleichheit“<br />
imBFBzubenennen.SeitensderGeschäftsstellevertrittDr.SebastianZillerdieBZÄKindiesemArbeitskreis.<br />
— Der Arbeitskreis „Europa“ des BFB tagte im<br />
Berichtszeitraum dreimal. Hier ist die BZÄK<br />
durchRARenéKrouskýundAssessorjur.Sven<br />
Tschoepevertreten.SchwerpunktmäßigwurdendieRevisionderRichtlinieüberdieAnerkennungvonBerufsqualifikationen,derUmsetzungsstandderRichtlinieüber<strong>Die</strong>nstleistungen<br />
imBinnenmarkt,dieVerordnungzurNormierungvon<strong>Die</strong>nstleistungen,dieÜberarbeitung<br />
derbestehendenAbschlussprüferrichtlinieund<br />
dieNeufassungeinerVerordnungfürdieAbschlussprüfertätigkeit<br />
im Bereich öffentlicher<br />
Unternehmendiskutiert.AuchdieAuswirkungendereuropäischenFinanz-undWirtschaftskriseaufdasdeutscheSystemderFreiberuflichkeitunddieBemühungenvonOECDund<br />
EuropäischerKommissionzurweiterenImplementierung<br />
wettbewerblicher Strukturen im<br />
Gesundheitssektorwurdendebattiert.<br />
— Darüberhinauswardie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
in dem für reglementierte Freie Berufe<br />
wichtigen Arbeitskreis „Berufsrechte“ vertreten,derdreimaltagte.Thematisiertwurdenu.<br />
a.dasPartnerschaftsgesellschaftsgesetz,die<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13<br />
RevisionderRichtlinieüberdieAnerkennung<br />
vonBerufsqualifikationensowiedasBQFG.Im<br />
Arbeitskreis„Berufsrechte”sindausschließlich<br />
dieverkammertenFreienBerufevertreten,so<br />
dassStellungnahmenunterderbesonderen<br />
BeachtungderInteressendieserKammerstrukturenerarbeitetwerden.AuchhieristdieBZÄK<br />
durch ihre Rechtsabteilung mit RA René<br />
KrouskýundRAEikeMakuthvertreten.<br />
— Um dem Thema „Nachwuchskräfte“ mehr<br />
Gewichtzuverleihen,bringtsichdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
auch in den Arbeitskreis<br />
„Junge Freiberufler“ ein. Dessen Ziel ist es,<br />
junge Berufsträger für die sie verbindenden<br />
BesonderheitenzusensibilisierenundAnreize<br />
gegendenFachkräftemangelzusetzen.<strong>Die</strong><br />
BZÄKwirktdortdurchZÄJulianeGnoth,VorstandZahnärztekammerBerlin,alsstellvertretende<br />
Vorsitzende an entscheidender Stelle<br />
mit.<br />
— Zudemistdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>inder<br />
Arbeitsgemeinschaft„NormungundBetreuungKOMMIT“durchDr.JensNagabavertreten.ErörtertwurdendortimBerichtszeitraum<br />
u.a.dasNormungspaketderEuropäischen<br />
Kommission, der KDL Fachbeirat mit einem<br />
Sachstandsbericht – insbesondere zu CEN<br />
GuideBT/WG163–sowiederSachstandbei<br />
NA159-01-18AA„<strong>Die</strong>nstleistungenimGutachter-undSachverständigenwesen“.<br />
— <strong>Die</strong>engeKooperationzwischenBFBundBZÄK<br />
auf Ebene der Brüsseler Büros setzte sich im<br />
Berichtszeitraum fort. Schwerpunkte waren<br />
dabeidielaufendeRevisionderBerufsanerkennungsrichtlinie,<br />
die Überarbeitung der<br />
Datenschutzgrundverordnung und der EU-<br />
AktionsplanUnternehmertum2020,dererstmals<br />
eine besondere Würdigung freiberuflichen<br />
Unternehmertums auf europäischer<br />
Ebenevorsieht.HierhabensichbeideOrganisationenHandinHandfürdieSchaffungeiner<br />
„EU-ChartaderFreienBerufe“eingesetzt.<br />
27
Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />
Gemeinsame Aktivitäten werden gepflegt. AnlässlichdesDeutschenZahnärztetagesfindetjährlichder„Studententag“statt,aufdemdieBZÄK<br />
referiert.Auchaufderzweijährlichstattfindenden<br />
InternationalenDentalSchau(IDS)sinddieOrganisationen<br />
miteinander verbunden: BdZM und<br />
BdZAwarenaufdemBZÄK-Messestandmiteinem<br />
eigenenInfostandvorOrt,derGeschäftsführende<br />
VorstandderBZÄKinderGenerationLoungeund<br />
beimIDS-ArbeitstreffenGesprächspartner.VertreterdeszahnmedizinischenNachwuchsesnahmen<br />
außerdemandervonderBZÄKinitiiertenKoordinierungskonferenzHilfsorganisationenteil.<br />
AufderBundesfachschaftstagungderZahnmedizinstudentenimMai2013warderBZÄK-Präsident<br />
Dr.PeterEngelalsGastrednervertreten.<br />
Am06.März2013fanddasjährlicheKooperationsgespräch<br />
zwischen BZÄK, BdZM und BdZA<br />
statt,ergänzenddazuerhieltenBdZMundBdZA<br />
die Möglichkeit, sich auf der BZÄK-Vorstandssitzungvorzustellen.<br />
28<br />
Bundesverband der Zahnmedizinstudenten in<br />
Deutschland e.V. (BdZM)/Bundesverband der<br />
Zahnmedizinischen Alumni e.V. (BdZA)<br />
MitdenInteressenvertreternderjungenZahnmedizin<br />
arbeitetdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>engzusammen,KooperationspartnerderBZÄKsindderBundesverbandderZahnmedizinstudenteninDeutschland<br />
e.V.(BdZM)undderBundesverbandderzahnmedizinischenAlumniinDeutschlande.V.(BdZA).<br />
DerBdZMvertrittdieInteressenallerZahnmedizinstudierendeninDeutschlandundistderDachverband<br />
der Fachschaften für Zahnmedizin. Der<br />
BdZAhatsichdieFörderungvonZahnmedizinabsolventen<br />
in ihrer Berufsfindung und BerufsausübungzurAufgabegemacht.ErsollzurVernetzungderjungenZahnärztinnenundZahnärzteauf<br />
nationalerundinternationalerEbenebeitragen.<br />
Seit2008bestehtdieKooperationmitdemBdZM,<br />
seit2009mitdemBdZA.<strong>Die</strong>BZÄKbetreibtzusammenmitBdZMundBdZAdieInfoseitewww.berufskunde2020.de,umangehendeZahnmedizinerauf<br />
demWegindieFreiberuflichkeitzuunterstützen.<br />
ÜberdieKooperationerreichtdieBZÄKdiejunge<br />
ZielgruppeaufihrenmedialenKanälen.Durchdie<br />
EinbindungdesBdZAindasModellprojekt„Jeder<br />
Zahnzählt!“wirddiesesProjektbeiderjungenKollegenschaftbekanntgemacht.<br />
Bundesvereinigung für Prävention und Gesundheitsförderung<br />
(BVPG)<br />
<strong>Die</strong>BundesvereinigungfürPräventionundGesundheitsförderung(BVPG)mitGeschäftsstelleinBonn<br />
isteingemeinnütziger,politischunabhängigerVerband.Über120OrganisationensindzurZeitMitglied<br />
derBVPG,daruntervorallemBundesverbändedes<br />
Gesundheitswesens(z.B.dieBZÄK,dieBundesärztekammer,dieSpitzenverbändederKrankenkassen<br />
sowie Verbände der Heil- und Hilfsberufe) aber<br />
auchBildungseinrichtungenundAkademien,die<br />
einenArbeitsschwerpunktimBereich„Prävention<br />
undGesundheitsförderung“aufweisen.<br />
<strong>Die</strong>BZÄKarbeitetmitderBVPGbeiderOrganisation<br />
der Pressekonferenz zum Tag der Zahngesundheiterfolgreichzusammen.<br />
<strong>Die</strong>TeilnahmederBZÄKanderAG3„Gesundaltern“inderBVPGermöglichtseitüberzehnJahreneinepräventionspolitischeundfachübergreifendeMitarbeitaufBundesebene.Gemeinsam<br />
mitdenPartnernerarbeitetedieBZÄK„GesundheitszielefürdiezweiteLebenshälfte“.<br />
DerNationaleAktionsplan"INFORM–Initiativefür<br />
gesundeErnährungundmehrBewegung"wurde<br />
überdieBVPGinitiiertundwirbtseit2008füreinen<br />
gesundenLebensstil.<strong>Die</strong>seInitiativewirdgemeinsamvomBundesministeriumfürErnährung,LandwirtschaftundVerbraucherschutzundvomBundesministeriumfürGesundheitgetragen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13
Am07.Dezember2012fanddieBVPG-Konferenz<br />
„QualitätsentwicklunginPräventionundGesundheitsförderung“inBerlinstatt.Hierwurdenu.a.gemeinsame<br />
Prinzipien guter Prävention und Gesundheitsförderungdiskutiertundentwickelt.<br />
AufderMitgliederversammlungderBVPGam09.<br />
April2013inBerlinwurdendreiSchwerpunktediskutiert:<br />
— EmpfehlungenderBVPGzurWeiterentwicklungvonGesundheitsförderungundPräventioninder18.Legislaturperiode<br />
— stärkereEinbindungundVertretungderzivilgesellschaftlichenKräfteinderBVPG<br />
— PrinzipienguterPräventionundGesundheitsförderung–LeitbildderBVPG.<br />
DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei GmbH<br />
<strong>Die</strong>DKMSDeutscheKnochenmarkspenderdateiist<br />
einegemeinnützigeGesellschaft,derenZielesist,<br />
durch Unterstützung von Knochenmarkspenden<br />
dieHeilungschancenvonanLeukämieundanderenlebensbedrohlichenErkrankungendesblutbildendenSystemsErkranktenzuverbessern.Sieruft<br />
MitbürgerzurRegistrierungperWangenabstrichim<br />
KampfgegenBlutkrebsauf.DerVorstandder<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>beschlossimMai2012,zukünftigmitderDKMSzukooperieren,derKooperationsvertragwurdeEndeJuni2012unterzeichnet.<br />
Buena Vista Dentista Club e.V.<br />
DerunabhängigeBuenaVistaDentistaClube.V.,<br />
VerbandderZahnärztinnen,wurdevonZahnärztinnengegründet,umdievielfältigenVeränderungendurchdensteigendenAnteilanKolleginnen<br />
imBerufsstandgestaltendzubegleiten.Dentista<br />
informiertüberPraxisführung,optimierteRahmenbedingungenundKolleginnen-Netzwerke.<br />
Am26.März2013wurdedieÖffentlichkeitübereine<br />
gemeinsameAuftaktpressekonferenzvonBZÄKund<br />
DKMS in Berlin über die Kooperation informiert.<br />
VorabwarderzahnmedizinischeBerufsstanddarüberinformiertworden-seitHerbst2012liefeineinterneKommunikationskampagne.<br />
<strong>Die</strong>Kooperationbieteteinengesamtgesellschaftlichen<br />
Nutzen. <strong>Die</strong> BZÄK unterstützt die DKMS im<br />
KampfgegendenBlutkrebsgerne,dennfürbeide<br />
OrganisationenfängtGesundheitimMundan.<br />
<strong>Die</strong>BZÄKundderDentistaClubhabenam28.März<br />
2012 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.DerDentistaClubarbeitetmitdemBZÄK-Ausschuss<br />
Beruf, Familie und Praxismanagement zusammen.Zielistes,dieInteressenderwachsenden<br />
AnzahlvonZahnärztinnenimBerufsstandzuunterstützen.DabeisolldieVerantwortungsübernahme<br />
derZahnärztinnennebenderfreiberuflichenPraxis<br />
in universitären Einrichtungen und in berufspolitischenoderwissenschaftlichenOrganisationengefördertwerden.Grundvoraussetzunghierfüristdie<br />
bessereVereinbarkeitvonBerufundFamilie.Der<br />
DentistaClubwarmiteinemeigenenInfostandauf<br />
demBZÄK-MessestandaufderIDSinKölnvertreten.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13<br />
Deutsches Institut für Gesundheitsrecht (DIGR)<br />
DasDeutscheInstitutfürGesundheitsrechtversteht<br />
sichalsunabhängigewissenschaftlicheEinrichtung,<br />
derenZieleinfreies,fairesundpartnerschaftliches<br />
Gesundheitswesenist.EswurdeimMärz2006inBerlinalsKompetenzzentrumimWertesystemderGesundheitsverfassungzumWohlderPatientenund<br />
füreinleistungsfähigesGesundheitssystemgegründet.DasDIGRengagiertsichindenBereichenForschung,<br />
Lehre, Beratung und Nachwuchsförderung.Eswirdwissenschaftlichunterstütztvonder<br />
29
Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />
FreienUniversitätBerlin.Vertreterunterschiedlicher<br />
SektorendesGesundheitswesenserarbeiteniminterdisziplinären<br />
Austausch Lösungen für gemeinsameProbleme.<strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>ist<br />
MitgliedimDIGR.<br />
vom06.bis07.September2012mitSektionsbzw.AbteilungsleiterndesBundesministeriumsfürGesundheitunddesBundesministeriumsfürArbeit,SozialesundKonsumentenschutzaus.PersonellistdieBZÄKalternierend<br />
durchihrenEhrenpräsidentenDr.Fritz-Josef<br />
Willmes, RA Florian Lemor und Assessor jur.<br />
SvenTschoepeimAusschussvertreten.<br />
30<br />
Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -<br />
gestaltung (GVG)<br />
<strong>Die</strong><strong>Bundeszahnärztekammer</strong>istMitgliedderGesellschaftfürVersicherungswissenschaftund-gestaltung(GVG)mitSitzinKöln.ImRahmenihrer<br />
Gremien,VeranstaltungenundPublikationenbefasstsichdieGVGmitzentralenFragestellungen<br />
imBereichdersozialenSicherunginDeutschland<br />
undEuropa.DarüberhinausberätsieseitAnfang<br />
der90erJahreimAuftragderBundesministerien<br />
für Arbeit und Gesundheit, der Europäischen<br />
Union und der Weltbank Regierungen in Mittel<br />
undOsteuropabeimUmbauihrerSozial-undGesundheitssysteme.DerzeitarbeitendieMitglieder<br />
derGVGinsechspermanentenAusschüssen:„Alterssicherung“,<br />
„Europäische Union“, „gesundheitsziele.de/Medizinische<br />
Orientierung im Gesundheitswesen",<br />
„Pflege/Rehabilitation“ und<br />
„eHealth/Telematik im Gesundheitswesen“ zusammen.<br />
Im Rahmen der politischen KonsensundBeratungsarbeitderGVGarbeitetdieBZÄK<br />
indenAusschüssen„EuropäischeUnion“und„gesundheitsziele.de/Medizinische<br />
Orientierung im<br />
Gesundheitswesen",aktivmit.<br />
— DerGVG-Ausschuss„EuropäischeUnion“tagte<br />
imBerichtszeitraumzweimalunterderLeitung<br />
vonProf.Dr.SusanneTiemanninBerlin.Der<br />
Ausschussbefasstesichu.a.mitdenThemen<br />
„SozialeSicherunginEuropa–DasEU-Expertennetzwerkasisp“undbereitetderzeiteine<br />
Stellungnahmezumgeplanten„PaketfürSozialinvestitionen“derEuropäischenKommissionvor.FernertauschtensichAusschussmitglieder<br />
auf einer Studienreise nach Wien<br />
— Der GVG-Ausschuss „gesundheitsziele.de/<br />
Medizinische Orientierung im Gesundheitswesen",hatimBerichtszeitraumunterderLeitungvonDr.RainerHessdreimalgetagt.Unterarbeitsgruppen<br />
haben Zielentwürfe zu<br />
denBereichen„MigrationundGesundheit“,<br />
„GesundheitrundumdieGeburt“,„Patientensicherheit“,„GesundheitamArbeitsplatz“<br />
und„Alkoholkonsumreduzieren“erarbeitet,<br />
die weiterentwickelt werden. Am 22. November2012fandinBerlineinWorkshopzum<br />
Thema„RelevanzundNutzendernationalen<br />
GesundheitszielefürBund,Länder,Kommunen,<br />
Verbände und Organisationen“ statt.<br />
<strong>Die</strong>BZÄKistindiesemAusschussdurchDr.SebastianZillervertreten.<br />
Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen<br />
Erkrankungen (NAMSE)<br />
ImNationalenAktionsbündnisfürMenschenmitseltenen<br />
Erkrankungen (NAMSE) engagiert sich die<br />
BZÄKzusammenmitüber20Bündnispartnern–darunterVertretervonDGZMKundKZBV.<br />
NAMSEwurdeimMärz2010insLebengerufen.Der<br />
Zusammenschluss zwischen dem BundesministeriumfürGesundheit(BMG),demBundesministerium<br />
fürBildungundForschung(BMBF)undderAllianz<br />
ChronischerSeltenerErkrankungen(ACHSEe.V.)mit<br />
Partnern-aufdemGebietderseltenenErkrankungenaktiveSpitzen-undDachverbändedesGesundheitswesens-erfolgtedurchdieAnnahmeeinergemeinsamenErklärung.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13
DasBündnissollunteranderemVorschlägefür<br />
einennationalenAktionsplanfürselteneErkrankungenerarbeiten,neueProjekteanstoßen,existierendeInitiativenbündelnundvorhandene<br />
europäischeStrukturennutzen.<br />
NAMSEvernetztInitiativen,Forscher,Ärzteund<br />
führtInformationenfürMedizinerundPatienten<br />
zusammen.Prof.Dr.ThomasHoffmann,Dresden,<br />
vertrittdiedreizahnmedizinischenStandesorganisationen<br />
– BZÄK, KZBV und DGZMK – in der<br />
SteuerungsgruppedesAktionsbündnisses.<br />
VierArbeitsgruppenmitunterschiedlichenThemenschwerpunktenerarbeiteneinennationalen<br />
Aktionsplan.<strong>Die</strong>AG1beschäftigtsichmitden<br />
Bereichen Informationstransfer, ErfahrungsaustauschundÖffentlichkeitsarbeit.<br />
HieristdieBZÄKdurchDipl.-Des.JetteKrämervertreten.ImBerichtszeitraumfandenfürdieAG1drei<br />
SitzungeninFrankfurtamMain,vierTelefonkonferenzensowieeinWorkshopinBerlinstatt.<br />
InDeutschlandgibtesrundvierMillionenMenschen,dieaneinerseltenenErkrankungleiden.<br />
Am28.FebruaristderTagderSeltenenErkrankungen,<br />
der auf Betroffene aufmerksam machen<br />
will. Dazu verliehen auch 2013 die Eva<br />
LuiseundHorstKöhlerStiftungsowieACHSEe.V.<br />
andiesemTagdenEvaLuiseKöhlerForschungspreisimBeiseinvonBundesgesundheitsminister<br />
DanielBahr.<strong>Die</strong>BZÄKistalsMitgliedimNationalenAktionsbündnisfürMenschenmitseltenenErkrankungenebenfallsbestrebt,dieAufklärung<br />
überdieseErkrankungenvoranzutreiben.<br />
Nationaler Normenkontrollrat – Projekt „Mehr Zeit<br />
für die Behandlung“<br />
ÜberunnötigeBürokratieklagenWirtschaftund<br />
Freiberufler–auchniedergelasseneZahnärzte.<strong>Die</strong><br />
Bundesregierung hat deshalb im Jahr 2006 mit<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13<br />
demNationalenNormenkontrollrat(NKR)einberatendesGremiuminsLebengerufen.DerNKRsoll<br />
helfen,durchGesetzeverursachteBürokratiekostendankeinerstandardisiertenBürokratiekostenmessungzureduzieren.GrundlagederMessungist<br />
dassog.Standardkosten-Modell.<br />
MitdemimMärz2011novelliertenGesetzzurEinsetzung<br />
eines Nationalen Normenkontrollrats<br />
wurdedasMandatdesNKRerweitert.KünftigmüssendieBundesministerienbeineuenGesetzentwürfenz.B.umfassendalleFolgekostenfürWirtschaft,<br />
Bürger und Verwaltung ausweisen und<br />
demNKRzurStellungnahmevorlegen.Auchder<br />
Gemeinsame Bundesausschuss wurde mit dem<br />
GKV-Versorgungsstrukturgesetzverpflichtet,diemit<br />
demErlassvonRichtlinienundBeschlüssenentstehendenBürokratiekostenauszuweisen.<br />
<strong>Die</strong>BZÄKwarzusammenmitderBundesärztekammer(BÄK),derBundesvereinigungDeutscherApothekerverbände(ABDA)undderBundespsychotherapeutenkammer<br />
(BPtK) Mitglied der 2009<br />
gebildetenArbeitsgruppe„GesundheitderBundeskammern“beimNKR.AufAnregungdesNKRwurde<br />
dieseArbeitsgruppemitderbestehendenArbeitsgruppe„GesundheitderSozialversicherungsträger“<br />
zusammengelegt.MitgliederderAGsindu.a.die<br />
KassenzahnärztlicheBundesvereinigung(KZBV),die<br />
KassenärztlicheBundesvereinigung(KBV),derGe-<br />
meinsameBundesausschuss(G-BA)sowiederGKV-<br />
Spitzenverband.<strong>Die</strong>neuformierteArbeitsgruppe<br />
trägtdenTitel„SV-TrägerundBundeskammerorganisationen<br />
Gesundheit“. <strong>Die</strong> BZÄK ist dort durch<br />
Assessorjur.SvenTschoepevertreten.<br />
FürkonkreteAbbauvorschlägehabenBZÄKund<br />
KZBVderArbeitsgruppesowiedenVertreterndes<br />
NKRregelmäßigaktuelleBeispielefürbürokratieentlastendeMaßnahmenausdemBereichdesBundesrechtsvorgelegtundeineÜbersichterstellt,die<br />
fortlaufendergänztwird.<strong>Die</strong>sesVorgehenwarerfolgreich.NachintensivenVorgesprächenfielam<br />
25.März2013imBundeskanzleramtderStartschuss<br />
fürdasProjekt"MehrZeitfürBehandlung–VereinfachungvonVerfahrenundProzesseninZahnArztpraxen"unterderVerantwortungdesstellvertretendenVorsitzendendesNKR,Sts.a.D.Wolf-Michael<br />
Catenhusen.ProjektbeteiligtesinddieGeschäfts-<br />
31
Zusammenarbeit mit Verbänden und Gremien<br />
32<br />
stelleBürokratieabbaudesBundeskanzleramts,das<br />
StatistischeBundesamtundderNationaleNormenkontrollrat.AufSeitenderZahnärzteschaftbeteiligensichBZÄKundKZBVsowiedieKZVenund(Landes-)Zahnärztekammern<br />
Bayern, Sachsen,<br />
Schleswig-HolsteinundWestfalen-Lippe.<strong>Die</strong>Länderkörperschaftenerklärtensichbereit,jeweils30<br />
Zahnarztpraxenzubenennen,diedasStatistische<br />
BundesamtbeieinerrepräsentativenMessungder<br />
bestehendenBürokratielastenunterstützenwerden.<br />
GemeinsamwollendieProjektbeteiligtendieIdentifizierungundMessungdesbürokratischenAufwands<br />
in Zahnarztpraxen mit Unterstützung des<br />
StatistischenBundesamtesbegleiten–undnach<br />
Ergebnisauswertung Vereinfachungsvorschläge<br />
entwickeln,umÄrzteundZahnärztezuentlasten.<br />
DabeikommenüberVerwaltungsebenenhinweg<br />
sowohlbundesrechtliche,ggfs.auchlandesrechtliche<br />
oder kommunale, als auch selbstverwaltungsrechtlicheRegelungenaufdenPrüfstand.<br />
Special Olympics Deutschland e.V.<br />
Special Olympics Deutschland e.V. (SOD) ist die<br />
deutscheOrganisationderweltweitgrößtenSportbewegungfürMenschenmitgeistigerundMehrfachbehinderung.NebensportlichenWettbewerbenumfasstSpecialOlympicsunteranderemdas<br />
GesundheitsprogrammHealthyAthletes.BeiSportveranstaltungenwerdendenSportlernimRahmen<br />
des Healthy Athletes Programms kostenlose und<br />
umfassendeKontrolluntersuchungenangeboten.<br />
Seit2010istdieBZÄKoffiziellerKooperationspartner<br />
vonSOD/SpecialSmiles.SpecialSmilesgehörtzum<br />
GesundheitsprogrammHealthyAthletesundbietet<br />
dieehrenamtlichezahnmedizinischeUntersuchung<br />
derSportlersowieeineAnleitungzurMundhygiene.<br />
MitderKooperationsvereinbarungbekennensich<br />
BZÄKundSODzumgemeinsamenZiel,dieMundgesundheitvonMenschenmitgeistigerBehinderungnachhaltigzuverbessern.<br />
Unabhängige Patientenberatung Deutschland –<br />
UPD gGmbH (UPD)<br />
Seit2011handeltdieUnabhängigePatientenberatungDeutschland–UPDgGmbH(UPD)imgesetzlichenAuftragnach§65bSozialgesetzbuchV<br />
undistdamitTeildergesundheitlichenRegelversorgung.In<strong>21</strong>regionalenBeratungsstellensowie<br />
am Beratungstelefon werden Patienten in gesundheitlichen,gesundheitsrechtlichenundpsychosozialenFragenberaten,umsachgerechte<br />
Entscheidungentreffenzukönnen,inKonfliktsituationenUnterstützungzuerfahrenundumihrePositionbesservertretenzukönnen.<br />
GesetzlichvorgegebenesZielderUPDistes,die<br />
Patientenorientierung im Gesundheitswesen zu<br />
stärkenundProblemlagenimGesundheitssystem<br />
aufzuzeigen.MitdiesersogenanntenSeismographenfunktionwurdedergesetzlicheAuftragausgeweitet.BeginnendabdemJahr2013wirddie<br />
UPDdemBeauftragtenderBundesregierungfür<br />
dieBelangederPatientinnenundPatientenzukünftigregelmäßigeinenBerichtüberHinweise<br />
auf Problemlagen im Gesundheitssystem vorlegenundeinmalimJahrveröffentlichen.<br />
DadieUPDauchübereinzahnmedizinischesKompetenzzentrumverfügt,hatdie<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>frühdenKontaktzudenVerantwortlichen<br />
gesuchtundbereitsimJuni2010einenKooperationsvertragmitderUPDgeschlossen.ZieldieserKooperationistes,denwechselseitigenAustauschin<br />
zahnmedizinischenFragenzuintensivierenundlokaleKooperationenzwischendenBeratungsstellen<br />
der UPD und den Patientenberatungsstellen der<br />
(Landes-)Zahnärztekammernzuermöglichen.Mit<br />
Wirkungzum25.Oktober2012wurdediebilaterale<br />
KooperationUPD-BZÄKumdieKassenzahnärztliche<br />
Bundesvereinigungerweitert.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13
Arbeit im politischen Raum<br />
<strong>Die</strong>politischeArbeitder<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
warimBerichtszeitraum2012/2013vorallemdurch<br />
dieanstehendeBundestagswahl2013geprägt.Für<br />
diepolitischeAuseinandersetzunghattederVorstandinZusammenarbeitmitdemGesundheitsökonomDr.ThomasDrabinski,InstitutfürMikrodatenanalyse<br />
Kiel (IfMDA), ein Memorandum zur<br />
ReformierungdesGesundheitssystemserarbeitet.<br />
DabeilagderSchwerpunktaufeinerReformdes<br />
bestehendendualenKrankenversicherungssystems<br />
ausgesetzlicher(GKV)undprivaterKrankenversicherung<br />
(PKV), der sog. „reformierten Dualität“.<br />
WeiterhinhattedieBundesversammlung2012den<br />
VorstandmitderErarbeitungeinergesundheitspolitischenAgenda,demsog.„Gesundheitspolitischen<br />
Programm2013–PerspektiveZahnmedizin“,beauftragt.NachFertigstellungwurdeesimFrühjahr2013<br />
weitflächigimgesundheitspolitischenRaumverteilt.<br />
EsfandNiederschlaginallenrelevantengesundheitspolitischenNachrichtendiensten.Auchhierlag<br />
derSchwerpunktaufderStärkungdesdualenKrankenversicherungssystems.<br />
DerGeschäftsführendeVorstandhatzurweiteren<br />
politischen Verortung des Gesundheitspolitischen<br />
ProgrammszahlreicheGesprächemitMitgliedern<br />
desDeutschenBundestags,denrelevantenBundesministeriensowieanderenBerufsorganisationengeführt.DerFokuslaginderVermarktungdesBZÄK-KonzeptszurreformiertenDualität.<strong>Die</strong>Kontakteindieim<br />
BundestagvertretenenParteienkonntensonachhaltigvertieftundwichtigeThemenfürdieZahnärzteschaftinDeutschlandangestoßenwerden.<br />
EinweitererSchwerpunktlagimAufbaudererforderlicheninternenundexternenStrukturenfürdie<br />
ArbeitderBZÄKimGemeinsamenBundesausschuss<br />
(G-BA).Hiergelanges,dieeigensdafürgegründeteAbteilungQualitätundVersorgungentscheidendundzielgerichtetzuverstärken.<strong>Die</strong>Kooperation<br />
vor allem mit der KZBV konnte erfolgreich<br />
vertieftwerden.Zudemgelanges,die<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>alsernstzunehmendenGesprächsundDiskussionspartnerimG-BAzuetablieren.<br />
AuchaufeuropäischerEbenekonntedieBZÄKihre<br />
KontakteindasEuropäischeParlament,dieEuropäischeKommissionunddenRatderEuropäischen<br />
Unionvertiefen.<br />
BesonderesAugenmerkdereuropapolitischenAktivitätenlagaufdemEuropäischenWirtschafts-und<br />
Sozialausschuss(EWSA).HieristdieBZÄKdurchihren<br />
HauptgeschäftsführeralsstellvertretendesMitglied<br />
vertreten.DerEWSAhatsichimBerichtszeitraum<br />
gleichinmehrerenStellungnahmenmitdenFreien<br />
BerufenundspeziellfürZahnärzterelevantenThemenbeschäftigt.<br />
Weitere politische Akzente konnte die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>mitihremHauptstadtforumsetzen,<br />
das sich wachsender Akzeptanz im politischen<br />
Berlin erfreut. Hier werden ausgesuchte<br />
gesundheits-undgesellschaftspolitischeThemen<br />
mitBundestagsabgeordneten,MitarbeiternverschiedenerMinisterienundWissenschaftlerndiskutiertundNetzwerkegeknüpft.<br />
BedeutendepolitischeThemenwarenzudemdie<br />
verschiedenenAktivitätenzurGebührenordnung<br />
fürZahnärzte(GOZ),wiedievonderBZÄKunterstützteVerfassungsbeschwerdegegendieunterlassene<br />
Anhebung des GOZ-Punktwertes sowie<br />
dasverwaltungsgerichtlicheVerfahrengegendas<br />
GOZ-Rechnungsformular. Zudem verfolgte die<br />
BZÄKaktivundmiteigenenStellungnahmenu.a.<br />
das Patientenrechtegesetz, das PflegeneuausrichtungsgesetzsowiedasPräventionsgesetz.BerufsstandsinternstandenThemenwiedasKonzept<br />
zurambulantenVersorgungvonPflegebedürftigenundMenschenmitBehinderungen(AuB-Konzept)oderdieStärkungderPatientenberatungim<br />
MittelpunktderAktivitäten.<br />
33<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht12/13
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)<br />
G-BA – Oberstes Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung<br />
Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
Vorstandsreferent G-BA und<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />
Leiter Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
Dr. Sanaz von Elsner,<br />
Referentin Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
34<br />
Laut §§ 91 und 92 SGB V ist der Gemeinsame<br />
Bundesausschuss (G-BA) das oberste Beschlussgremium<br />
der gemeinsamen Selbstverwaltung<br />
der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser<br />
und Krankenkassen in Deutschland.<br />
Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog<br />
der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) für mehr als 70 Millionen Versicherte<br />
und legt fest, welche Leistungen der medizinischen<br />
Versorgung von der GKV erstattet werden.<br />
Darüber hinaus beschließt der G-BA Maßnahmen<br />
zur Qualitätssicherung für den<br />
ambulanten und stationären Bereich des Gesundheitswesens.<br />
Ferner überprüft er mit Hilfe<br />
des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im<br />
Gesundheitswesen (IQWIG) den behaupteten<br />
Zusatznutzen neu zugelassener Arzneimittel als<br />
Grundlage für Preisbildung und Erstattungsfähigkeit<br />
durch die GKV.<br />
Der G-BA wird der „kleine Gesetzgeber“ des Gesundheitswesens<br />
genannt. Deshalb dringen die<br />
verschiedenen Interessenvertreter auf eine Einbindung<br />
in dessen Arbeits- und Beschlussgremien;<br />
insbesondere die Patientenvertreter, die<br />
neben den Leistungsträgerorganisationen Deutsche<br />
Krankenhausgesellschaft (DKG), Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung (KBV), und Kassenzahnärztliche<br />
Bundesvereinigung (KZBV) sowie<br />
dem GKV-Spitzenverband inzwischen die dritte<br />
„Bank“ im G-BA repräsentieren. Da im G-BA nur<br />
die Träger des GKV-Systems stimmberechtigt<br />
sind, sind die Patientenvertreter als Beteiligte eingebunden,<br />
die sich zu inhaltlichen Fragen während<br />
der Erstellung von Richtlinien und Beschlüssen<br />
jederzeit äußern können. Gleiches gilt für die<br />
Bundesärztekammer (BÄK), die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
(BZÄK), die Bundespsychotherapeutenkammer<br />
(BPtK), den Verband der Privaten<br />
Krankenversicherung (PKV) und den Deutschen<br />
Pflegerat. Sie sind in eingeschränktem Umfang<br />
im Unterausschuss Qualitätssicherung des G-BA<br />
und seinen Arbeitsgruppen beteiligt, sofern dort<br />
Richtlinien zur sog. sektorenübergreifenden Qualitätssicherung<br />
vorbereitet werden, bzw. von<br />
anderen Gremien des G-BA anzuhören, sobald<br />
Entscheidungen in der vertragsärztlichen Versorgung<br />
getroffen werden, die die Berufsausübung<br />
in dem jeweiligen Sektor betreffen.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK wird im G-BA durch ihren Vizepräsidenten<br />
Prof. Dr. Christoph Benz vertreten, der beratend<br />
durch die Mitglieder des neu geschaffenen Unterausschusses<br />
G-BA unterstützt wird. Mitglieder dieses<br />
Gremiums sind die BZÄK-Vertreter im Ausschuss<br />
Qualität in der Zahnmedizin, Dr. Michael Frank,<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Dr. Udo Lenke, Dr. Wolfgang Menke, Dr. Mathias<br />
Wunsch und Dr. Johannes Szafraniak. <strong>Die</strong> fachliche<br />
Koordination der Arbeiten im G-BA erfolgt<br />
über die Abteilung Qualität und Versorgung unter<br />
Leitung von Assessor jur. Sven Tschoepe.<br />
Im Berichtszeitraum gab die BZÄK Stellungnahmen<br />
zu zwei Richtlinienvorhaben des G-BA ab.<br />
<strong>Die</strong>se betrafen die Richtlinien über die Beurteilung<br />
der Arbeitsunfähigkeit und die Maßnahmen<br />
zur stufenweisen Wiedereingliederung sowie die<br />
Richtlinie über die ambulante spezialfachärztliche<br />
Versorgung gemäß § 116b SGB V. In dem<br />
letztgenannten Verfahren nahm die BZÄK, vertreten<br />
durch Dr. Udo Lenke, am 12. Februar 2013<br />
an der mündlichen Anhörung im Unterausschuss<br />
Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung teil.<br />
Ferner ist die BZÄK im Unterausschuss Qualitätssicherung<br />
des G-BA sowie sechs seiner Arbeitsgruppen<br />
beteiligt und nimmt an deren Sitzungen teil:<br />
5. AG Themenfindungs- und Priorisierungsverfahren<br />
6. AG Qualitätssicherungskonferenz des G-BA.<br />
Politisches Ziel der BZÄK ist es, trotz zunehmender<br />
Kompetenzen des G-BA zum Erlass von Richtlinien<br />
im Bereich der zahnärztlichen Berufsausübung,<br />
die Freiberuflichkeit zu erhalten.<br />
Zur Gewährleistung einer abgestimmten Vorgehensweise<br />
im G-BA vereinbarten BZÄK und KZBV<br />
die wechselseitige Teilnahme ihrer G-BA-Vertreter<br />
im Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin der<br />
BZÄK sowie in der AG Qualität der KZVen. Zudem<br />
treffen sich die beteiligten Fachabteilungen von<br />
BZÄK und KZBV sowie das Zentrum Zahnärztliche<br />
Qualität (ZZQ) zu einem regelmäßig stattfindenden<br />
Jour fixe Qualität.<br />
1. AG Qualitätssicherung Zahnmedizin<br />
2. AG Nosokomiale Infektionen<br />
3. AG Umsetzung Richtlinie zur einrichtungsund<br />
sektorenübergreifenden Qualitätssicherung<br />
4. AG Qualitätsmanagement<br />
35<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
Valide Daten und unabhängige, belastbare Forschungsergebnisse<br />
Dr. Peter Engel,<br />
Stellv. Vorsitzender 2013<br />
Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />
Altern. Vorsitzender 2013<br />
Prof. Dr. Christoph Benz<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
<strong>Die</strong> Mitglieder des IDZ-Vorstandsausschusses 2012/2013<br />
36<br />
Ziele und Forschungsschwerpunkte<br />
Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) ist<br />
seit Jahrzehnten eine bedeutende Stimme in der<br />
deutschen Forschungslandschaft: Valide Daten<br />
und belastbare, unabhängige Forschungsergebnisse<br />
auf dem weitverzweigten Gebiet der<br />
Gesundheitsforschung sind eine entscheidende<br />
Basis für die Formulierung von berufspolitischen<br />
Forderungen und die Entwicklung von Versorgungskonzepten.<br />
Das IDZ ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung<br />
in Trägerschaft von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
(BZÄK) und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung<br />
(KZBV) in Form einer organisatorisch<br />
selbstständigen Einrichtung. Innerhalb des IDZ ist<br />
das Zentrum Zahnärztliche Qualitätssicherung<br />
(ZZQ) als Stabsstelle eingerichtet. Laut Satzung hat<br />
das IDZ den Auftrag, praxisrelevante Forschung<br />
und wissenschaftliche Beratung zu betreiben. Das<br />
ZZQ erfüllt primär die Aufgabe, die vielfältigen Arbeiten<br />
auf dem Gebiet der Qualitätsförderung<br />
und der Evidenzbasierten Medizin für die Belange<br />
der Zahnärzteschaft aufzunehmen. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />
aus den IDZ-Forschungsprojekten liefern wesentliche<br />
Basismaterialien und Problemaufrisse zur Weiterentwicklung<br />
der zahnärztlichen Versorgungsstruktur<br />
im Gesundheitswesen.<br />
Organ des IDZ ist der Gemeinsame Vorstandsausschuss,<br />
der die Aktivitäten des IDZ leitet und<br />
die langfristige Aufgabenplanung festlegt. Den<br />
Vorsitz im Vorstandsausschuss führen im jährlichen<br />
Wechsel der Präsident der BZÄK und der<br />
Vorsitzende der KZBV. Dem Vorstandsausschuss<br />
gehörten 2012/2013 als Mitglieder an:<br />
BZÄK:<br />
— Dr. Peter Engel (Stellv. Vors. 2013)<br />
— Prof. Dr. Christoph Benz<br />
— Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
KZBV:<br />
— Dr. Jürgen Fedderwitz (Altern. Vors. 2013)<br />
— Dr. Günther E. Buchholz<br />
— Dr. Wolfgang Eßer<br />
Im Berichtszeitraum fanden zwei Sitzungen des<br />
Gemeinsamen IDZ-Vorstandsausschusses statt:<br />
am 30. November 2012 in Köln sowie am 03. Mai<br />
2013 in Berlin.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Dr. Günther E. Buchholz<br />
Dr. Wolfgang Eßer<br />
<strong>Die</strong> Forschungsaufgaben von IDZ und ZZQ werden<br />
von der IDZ-Geschäftsstelle nach Maßgabe des<br />
Institutsvertrags von BZÄK und KZBV mit folgenden<br />
Schwerpunkten wahrgenommen:<br />
<strong>Die</strong> wissenschaftliche Leitung des IDZ lag bis zum<br />
31. Mai 2013, seinem Ruhestandseintritt, in den<br />
Händen von Dr. Wolfgang Micheelis. Zum 01.<br />
Juni 2013 übernahm PD Dr. Rainer Jordan die Institutsleitung,<br />
der sich bereits seit Februar am IDZ<br />
eingearbeitet hat. Dr. Wolfgang Micheelis wird<br />
dem IDZ als sozialwissenschaftlicher Berater weiterhin<br />
zur Verfügung stehen, um bei der Durchführung<br />
und Auswertung der sozialepidemiologischen<br />
Großstudie DMS V seine langjährige Forschungserfahrung<br />
einzubringen.<br />
— Oralepidemiologie<br />
— Gesundheitssystemforschung<br />
— Gesundheitsökonomie<br />
— Zahnärztliche Berufsausübung<br />
— Verhaltensmedizin<br />
— Qualitätssicherungsforschung<br />
IDZ/ZZQ haben insgesamt fünf wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter – vier Mitarbeiter beim IDZ und eine<br />
Mitarbeiterin beim ZZQ – aus den Bereichen der<br />
Zahnmedizin, Wirtschaftswissenschaft und Sozialwissenschaften<br />
und drei Mitarbeiter im Assistenzund<br />
Schreibbereich.<br />
Dr. Wolfgang Micheelis,<br />
Wissenschaftlicher Leiter<br />
des IDZ bis 05/13<br />
PD Dr. Rainer Jordan,<br />
Wissenschaftlicher Leiter<br />
des IDZ seit 06/13<br />
37<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V)<br />
<strong>Die</strong> seit 1989 durchgeführten vier großen nationalen<br />
Mundgesundheitsstudien sind das wissenschaftliche<br />
Rückgrat des IDZ. Sie haben einen<br />
großen Teil zur Anerkennung, die das Institut<br />
heute in Wissenschaft und Gesundheitspolitik genießt,<br />
beigetragen. Für die Standespolitik der<br />
Zahnärzteschaft stellen die DMS-Studien einen<br />
herausragenden Datenpool dar, um sowohl Erfolge<br />
als auch neue Herausforderungen der<br />
zahnärztlichen Versorgung in Deutschland empirisch<br />
belegen zu können.<br />
Nach der letzten Deutschen Mundgesundheitsstudie<br />
(DMS IV) von 2005 ist nun eine Aktualisierung<br />
des Datenbestands vorgesehen. Eine Studie<br />
von solchen inhaltlichen, organisatorischen und<br />
finanziellen Dimensionen setzt eine entsprechende<br />
Vorlauf- und Planungszeit voraus. Hierzu<br />
gehört auch eine zahnmedizinische und sozialwissenschaftliche<br />
Expertenberatung, um das Studiendesign<br />
in allen Aspekten auf der Höhe der<br />
aktuellen wissenschaftlichen und regulatorischen<br />
Standards zu entwickeln. Im Sinne eines Konsensprozesses<br />
hat das IDZ das Erhebungskonzept mit<br />
einem Expertenkreis aus Hochschullehrern verschiedener<br />
zahnmedizinischer Disziplinen im Frühjahr<br />
2013 festgelegt.<br />
Naturgemäß orientiert sich die DMS V an den Vorgängerstudien,<br />
um Zeitvergleiche methodisch<br />
sauber zu ermöglichen. Zu den Zielerkrankungen<br />
gehören besonders die detaillierte Erfassung der<br />
Karies- und Parodontitislast in der Bevölkerung –<br />
sie stellen die oralen Haupterkrankungen dar.<br />
Auch andere, nichtkariöse Zahnhartsubstanzdefekte,<br />
z. B. Erosionen, werden in das Befundungsprogramm<br />
aufgenommen, ebenso wie die Versorgung<br />
mit Zahnersatz. Gleichzeitig werden mit<br />
der Erfassung von Mundschleimhauterkrankungen<br />
zahnmedizinisch-klinische Untersuchungsaspekte<br />
zurückliegender DMS-Studien zur epidemiologischen<br />
Aktualisierung wieder aufgegriffen.<br />
Weil sich die DMS-Studien im besten Sinne als sozialepidemiologische<br />
Surveys verstehen, werden<br />
die zahnmedizinischen Erhebungen flankiert von<br />
einem umfassenden sozialwissenschaftlich orientierten<br />
Fragebogen. Nur so können später wichtige<br />
Aussagen zwischen verhaltensbezogenen<br />
und krankheitsbedingten Zusammenhängen herausgearbeitet<br />
werden. Daher werden bei der<br />
DMS V auch neue soziologische Trends, wie die<br />
Salutogenesemessung, berücksichtigt werden.<br />
Neben einer Kinder- und zwei Erwachsenenaltersgruppen<br />
wird erstmals eine Bevölkerungskohorte<br />
jenseits des 75. Lebensjahres in die Studie eingebunden,<br />
um ein breites Bild der Mundgesundheit<br />
alter und pflegebedürftiger Menschen zu gewinnen.<br />
Solche Mundgesundheitskennzahlen sind vor<br />
dem Hintergrund des demografischen Wandels<br />
aus epidemiologischer Sicht grundsätzlich erforderlich.<br />
Aber auch, um dem „Reformkonzept für<br />
eine bessere zahnmedizinische Versorgung von<br />
Konsensberatung der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie<br />
im Frühjahr 2013 im Zahnärztehaus in Köln<br />
V.l.n.r.: PD Dr. Rainer Jordan, IDZ, Prof. Dr. Ulrich Schiffner, Universität<br />
Hamburg, Prof. Dr. Helmut Stark, Universität Bonn,<br />
Prof. Dr. Ina Nitschke, Universität Zürich, Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
Vizepräsident der BZÄK, PD Dr. Katrin Hertrampf, Universität Kiel,<br />
Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Technische Universität Dresden,<br />
Prof. Dr. Thomas Kocher, Universität Greifswald, Dr. Nele Kettler,<br />
IDZ, und Inge Bayer, IDZ<br />
38<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Studienaufbau zur DMS V<br />
Externes<br />
Feldinstitut<br />
IDZ<br />
(Projektleitung)<br />
Zahnmedizinischer<br />
Expertenkreis<br />
Befundungsmanual/Rekrutierung und Kalibrierung der<br />
„Projektzahnärzte“<br />
Stichprobenmodell und Feldlogistik (90 Points)<br />
– bundesweit –<br />
Feldarbeit<br />
12 J. 35 – 44 J. 65 – 74 J. ≥ 75 J.<br />
Reliabilitätsüberprüfungen<br />
Datenauswertung<br />
• zahnmedizinisch<br />
• sozialwissenschaftlich<br />
© IDZ, 2013<br />
Basispublikation<br />
(IDZ-Buch)<br />
Grundzüge zum Gesamtaufbau der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V)<br />
Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen“<br />
(AuB-Konzept) von BZÄK und KZBV eine<br />
epidemiologisch belastbare Basis für die standespolitische<br />
Arbeit geben zu können.<br />
<strong>Die</strong> Aufnahme der Probandenuntersuchungen ist<br />
für Herbst 2013 vorgesehen und wird voraussichtlich<br />
15 Monate betragen. In dieser Zeit werden mit<br />
mehreren Projektteams insgesamt 90 Untersuchungsstandorte<br />
in ganz Deutschland aufgesucht.<br />
Der Abschluss der Fünften Deutschen<br />
Mundgesundheitsstudie ist im Herbst 2016 mit der<br />
Präsentation einer Buchpublikation der IDZ-Materialienreihe<br />
vorgesehen.<br />
Weil die Umsetzung einer solchen Großstudie vom<br />
IDZ nicht allein durchgeführt werden kann, wurde<br />
im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung<br />
ein Projektpartner ausgewählt, mit dem das IDZ<br />
die Feldarbeit gemeinsam organisiert und der das<br />
zentrale Datenmanagement übernimmt.<br />
39<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
40<br />
Dr. David Klingenberger,<br />
Stellv. Wissenschaftlicher<br />
Leiter des IDZ, Schwerpunkt<br />
Gesundheitsökonomie<br />
Qualitative und quantitative Analysen zur Bestimmung<br />
des Wertes von Zahnarztpraxen<br />
Der Markt für den Verkauf und Kauf von Zahnarztpraxen<br />
befindet sich aktuell in einer Umbruchphase.<br />
Seit 2007 ist die Anzahl der an der vertragszahnärztlichen<br />
Versorgung teilnehmenden<br />
Zahnärzte rückläufig. Für die Veräußerung von<br />
Zahnarztpraxen bedeutet dies, dass aus dem bisherigen<br />
Nachfrageüberhang mittlerweile ein Angebotsüberhang<br />
geworden ist. <strong>Die</strong> Veräußerung<br />
einer Zahnarztpraxis ist unter diesen Rahmenbedingungen<br />
erschwert. <strong>Die</strong> veränderten Marktbedingungen<br />
wirken sich insbesondere auf den –<br />
auch als Goodwill bezeichneten – ideellen Wert<br />
der Zahnarztpraxen aus.<br />
Um die veränderten Marktbedingungen auszuleuchten,<br />
hat das IDZ in Kooperation mit der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover (MHH) ein empirisches<br />
Projekt zur Bestimmung des Praxiswertes<br />
im Kontext einer Praxisveräußerung initiiert. <strong>Die</strong><br />
Feldphase ist mittlerweile abgeschlossen. Im Mittelpunkt<br />
stehen die Bestimmungsgründe für die<br />
Höhe des sog. Goodwill. Hier herrscht erheblicher<br />
Forschungsbedarf, da bei den am Markt<br />
befindlichen Bewertungsverfahren primär betriebswirtschaftliche<br />
Kennzahlen herangezogen<br />
werden und etwa Gesichtspunkte des sog. sozialen<br />
Kapitals (Patientenstamm/Zahnarztbindung/Imagezuschreibungen)<br />
nur diffus in die<br />
Kaufpreisverhandlungen einfließen. Im Zentrum<br />
der Analyse steht die Abfrage von Kriterien, die<br />
eine Rolle bei der Kaufpreisfindung spielen könnten.<br />
Im Einzelnen handelt es sich um betriebswirtschaftliche<br />
und standortbezogene Aspekte, um<br />
Aspekte der Praxisorganisation und des Sozialkapitals<br />
sowie um Patientenmerkmale. Ziel ist es,<br />
deren praktische Bedeutung zu ermitteln und<br />
den empirischen Befund kritisch mit den gängigen<br />
Praxisbewertungsverfahren abzugleichen.<br />
<strong>Die</strong> zentralen Ergebnisse der Analyse sollen im<br />
Herbst 2013 als IDZ-Information publiziert werden.<br />
Preisvergleich zahnärztlicher Leistungen im europäischen<br />
Kontext (EURO-Z-II)<br />
<strong>Die</strong> nationalen Gesundheitssysteme unterliegen<br />
vermehrt dem Einfluss Europas. Vor diesem Hintergrund<br />
ist es wichtig, die Strukturen der (zahn-<br />
)medizinischen Versorgung in den Nachbarstaaten<br />
zu kennen. Seit der Erstauflage des<br />
EURO-Z-Projekts 1999 gab es relevante Änderungen<br />
der Rahmenbedingungen in Deutschland<br />
und bei den europäischen Nachbarn: Währungsumstellung<br />
auf den Euro, Reformen der<br />
zahnärztlichen Gebührenordnungen, Anpassung<br />
der zahnmedizinischen Leistungskataloge.<br />
Der zahnmedizinische Fortschritt führte zu einer<br />
Erweiterung des Therapiespektrums; zugleich<br />
verschärfte sich der Wettbewerb infolge des zunehmenden<br />
grenzüberschreitenden Waren- und<br />
<strong>Die</strong>nstleistungsverkehrs (Dentaltourismus und<br />
Auslandszahnersatz).<br />
Nach 14 Jahren ist ein Update des damaligen<br />
IDZ-Projektes geboten. In Zusammenarbeit mit<br />
der Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung<br />
(BASYS) werden derzeit im Rahmen<br />
einer zweistufigen Expertenbefragung die<br />
Preise ausgewählter typischer zahnmedizinischer<br />
Leistungen erhoben und vor dem Hintergrund<br />
der landesspezifischen Kontextinformationen<br />
bewertet. In die Untersuchung einbezogen sind<br />
neben Deutschland die Nachbarstaaten Dänemark,<br />
Frankreich, Großbritannien, Niederlande,<br />
Schweiz sowie Ungarn.<br />
Um den Wandel des zahnmedizinischen Therapiespektrums<br />
angemessen zu berücksichtigen, wurden<br />
erstmals auch Leistungen aus dem Bereich<br />
der Parodontitistherapie (subgingivale Kürettage)<br />
sowie der Implantatversorgung in den Preisvergleich<br />
einbezogen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Ziel der Untersuchung ist es, die aktuellen Preise für<br />
bestimmte zahnärztliche Behandlungen eines Patienten<br />
in den obengenannten Ländern zu ermitteln<br />
und miteinander zu vergleichen. Als Preis der<br />
einzelnen zahnmedizinischen Leistungen wird die<br />
Summe aus zahnärztlichem Honorar und Materialund<br />
Laborkosten erfasst. In diesem Kontext wird<br />
auch erhoben, inwiefern die Preise für die ausgewählten<br />
Behandlungsanlässe variieren können<br />
und welchen Eigenanteil der Patient in der Regel<br />
zu tragen hat. Um die erhobenen nationalen<br />
Preise vergleichbar zu machen, werden diese mittels<br />
Kaufkraftparitäten (KKP) und Einkommensverhältnissen<br />
(EKV) umgerechnet.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse des europäischen Preisvergleichs<br />
werden voraussichtlich im Frühjahr 2014 als IDZ-Information<br />
publiziert.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Dr. Nele Kettler,<br />
Wissenschaftliche Referentin<br />
des IDZ, Schwerpunkt<br />
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Frühkindliche Karies, Early Childhood Caries (ECC)<br />
<strong>Die</strong> Prävention nimmt in der Zahnmedizin einen<br />
wichtigen Stellenwert ein und gewinnt zunehmend<br />
an Bedeutung, Konzepte für Kinder beinhalten<br />
gruppenprophylaktische Maßnahmen<br />
und eine individualprophylaktische Betreuung.<br />
Während so die Kariesprävalenz bei 12-jährigen<br />
Jugendlichen deutlich gesenkt werden konnte,<br />
zeigen Untersuchungen bei unter 3-jährigen Kindern<br />
fast keine Kariesreduktion, das Problem der<br />
frühkindlichen Karies rückt daher verstärkt in den<br />
Fokus.<br />
Um die Versorgung von Kleinkindern zu verbessern,<br />
sollten auch praktische Erfahrungen der<br />
Zahnärzte berücksichtigt werden. Daher führte<br />
das IDZ in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian<br />
Splieth, Universität Greifswald, im Herbst 2012<br />
eine bundesweite Erhebung durch. Niedergelassene<br />
Zahnärzte, ermittelt durch eine Zufallsstichprobe<br />
aus dem Bundeszahnarztregister der KZBV,<br />
wurden nach ihren Eindrücken, Erwartungen<br />
und Problemen bei der Behandlung jüngerer<br />
Kinder (null bis sechs Jahre) gefragt. Es beteiligten<br />
sich 874 Zahnärzte, dies entspricht einer Ausschöpfungsrate<br />
von 43 Prozent. Unter dem Titel<br />
„Erfahrungen, Probleme und Einschätzungen<br />
niedergelassener Zahnärzte bei der Behandlung<br />
jüngerer Kinder – Ergebnisse einer bundesweiten<br />
Befragungsstudie“ wurden die zentralen Ergebnisse<br />
ausführlich als IDZ–Information Nr. 1/2013<br />
am 17. Juni 2013 veröffentlicht:<br />
<strong>Die</strong> Diagnostik und Therapie kleiner Kinder erfolgt<br />
sehr ausführlich und ist vor allem präventiv ausgerichtet.<br />
Doch ergeben sich Probleme bei der Patientenführung,<br />
hauptsächlich durch fehlende<br />
Compliance der Kinder, aber auch durch ein unzureichendes<br />
Mundhygienebewusstsein der Eltern.<br />
Kooperationen bezüglich der Kinderbehandlung<br />
finden regelmäßig sowohl mit Fachkollegen<br />
als auch mit Angehörigen anderer (Heil-)Berufe<br />
statt. Auch wenn die Kinderbehandlung insgesamt<br />
als belastender empfunden wird als die Erwachsenenbehandlung,<br />
ist ein Großteil der Zahnärzte<br />
auf dem Gebiet der Kinderbehandlungen<br />
sehr aktiv und bildet sich in diesem Bereich regelmäßig<br />
fort.<br />
Patientenorientierung<br />
<strong>Die</strong> gemeinsame Arbeitsgemeinschaft „Patientenorientierte<br />
Weiterentwicklung der zahnärztlichen<br />
Patientenberatung“ von BZÄK und KZBV<br />
wird von IDZ und ZZQ wissenschaftlich begleitet.<br />
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Dick, Universität<br />
Magdeburg, erarbeitet das IDZ Grundsätze<br />
der Patientenberatung auf Basis der zurzeit<br />
in den Kammern und KZVen gängigen Beratungspraxis<br />
in Deutschland. Das ZZQ entwickelt projektbegleitend<br />
Indikatoren für die Qualitätssicherung<br />
und die Qualitätsprozesse.<br />
41
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
Ansprechpartner für alle Fragen zur Qualität<br />
Im Juni 2012 wurde Dipl.-Soz. Barbara Bergmann-<br />
Krauss als Stabsstellenleiterin des ZZQ in den Ruhestand<br />
verabschiedet, seit 01. Juli ist Dr. Regine Chenot<br />
die Leiterin.<br />
Dr. Regine Chenot,<br />
Leiterin des ZZQ<br />
Gemeinsames Leitlinienprogramm<br />
Leitlinien dienen als Entscheidungshilfen, indem<br />
sie den Stand der Forschung zusammenfassen<br />
und Empfehlungen für die Praxis formulieren. Bei<br />
diversen Leitlinienvorhaben sorgt das ZZQ dafür,<br />
dass ggf. Vertreter von BZÄK und KZBV bei der Entwicklung<br />
und den Konsensusverfahren beteiligt<br />
sind. <strong>Die</strong>s ist sinnvoll, weil so bereits bei der Leitlinienentwicklung<br />
die Anwendung unter Alltagsbedingungen<br />
berücksichtigt wird. Schließlich muss<br />
die Relevanz der Leitlinienempfehlungen für den<br />
Versorgungsalltag erkennbar sein. Insbesondere<br />
bei der Auswahl der Themen müssen versorgungspolitische<br />
Effekte berücksichtigt werden.<br />
42<br />
Zentrum Zahnärztliche Qualität (ZZQ)<br />
Das vormals Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung<br />
genannte ZZQ ist zum 01. Juli 2012 nach<br />
Berlin, in die Räumlichkeiten der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
gezogen. Im Zuge dieser Umgestaltung<br />
wurden der bisherige Name sowie die Webadresse<br />
geändert, es wurde in Zentrum Zahnärztliche Qualität<br />
(ZZQ) umbenannt. Das ZZQ ist nach wie vor<br />
eine gemeinsame Einrichtung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.<br />
Es erfüllt die Aufgabe, für die Zahnärzteschaft<br />
Problemstellungen der zahnärztlichen<br />
Qualitätsförderung, des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements<br />
und der externen Qualitätssicherung<br />
zu bearbeiten und beide Trägerorganisationen<br />
dahingehend zu beraten.<br />
Es gibt Leitlinien, bei denen das ZZQ eine aktive, koordinierende<br />
Rolle spielt, indem das gesamte Verfahren<br />
der Leitlinienentwicklung aktiv unterstützt<br />
wird: strukturierter Konsensusprozess mit Vertretern<br />
der beteiligten Fachgesellschaften, Methodenreport,<br />
Veröffentlichung einer Lang- und Kurzversion<br />
der Leitlinie sowie zugehöriger Patienteninformationen,<br />
weiterhin die Verbreitung und Implementierung<br />
der Leitlinie. <strong>Die</strong>s war im Berichtszeitraum bei<br />
der Aktualisierung der Leitlinien „Fluoridierungsmaßnahmen<br />
zur Kariesprophylaxe“ und „Operative Entfernung<br />
von Weisheitszähnen“ der Fall.<br />
Darüber hinaus gibt es Leitlinienverfahren, die von<br />
der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde (DGZMK) koordiniert werden und<br />
deren Themen aus den Fachgesellschaften kommen.<br />
Das ZZQ sorgt dafür, dass BZÄK und KZBV in die<br />
Konsensusverfahren einbezogen werden; es koordiniert<br />
die Stellungnahmen von BZÄK und KZBV.<br />
Da die Fachgesellschaften in der Entwicklung von<br />
Leitlinien unterschiedlich relevanter Themen autonom<br />
sind, arbeiten DGZMK, BZÄK und KZBV gemeinsam<br />
daran, ein strukturiertes, an Kriterien aus-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
gerichtetes Leitlinienprogramm zu realisieren. Eine<br />
Priorisierung von Leitlinienthemen wird in der Task<br />
Force Qualität vorgenommen, es sollen nicht mehr<br />
als zehn Leitlinien bearbeitet werden. Eine finanzielle<br />
bzw. organisatorische Unterstützung bei der<br />
Leitlinienarbeit wird es nur für hoch priorisierte Leitlinienthemen<br />
geben.<br />
Sondergutachten 2012 des Sachverständigenrates<br />
zur Begutachtung der Entwicklung im<br />
Gesundheitswesen<br />
Das ZZQ koordinierte eine gemeinsame Stellungnahme<br />
von BZÄK und KZBV zum Sondergutachten<br />
2012 des Sachverständigenrates zur Begutachtung<br />
der Entwicklung im Gesundheitswesen,<br />
„Wettbewerb an der Schnittstelle zwischen ambulanter<br />
und stationärer Gesundheitsversorgung“. In<br />
diesem Gutachten setzt sich der Sachverständigenrat<br />
mit der Frage auseinander, ob und inwieweit<br />
eine Stärkung des Wettbewerbs an der<br />
Schnittstelle zwischen dem ambulanten und dem<br />
stationären Sektor zu einer Verbesserung von Effizienz<br />
und Effektivität der Gesundheitsversorgung<br />
beizutragen vermag. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme<br />
konzentrieren sich BZÄK und KZBV auf<br />
die gesundheitspolitischen Empfehlungen des<br />
Sachverständigenrates zum Qualitätswettbewerb<br />
und dessen Vorschläge, die auf Effizienz- und Effektivitätsverbesserungen<br />
im kollektivvertraglichen<br />
und selektivvertraglichen System abzielen. <strong>Die</strong> Kritik<br />
der Zahnärzteorganisationen: Entscheidende<br />
Besonderheiten des zahnmedizinischen Sektors<br />
bleiben bei den Aussagen zur sektorenübergreifenden<br />
Qualitätssicherung außer Acht. <strong>Die</strong> Annahme,<br />
dass Selektivverträge die Effizienz und Effektivität<br />
der Versorgung verbessern könnten, ist<br />
für den zahnärztlichen Bereich nicht zu vertreten.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Öffentlichkeitsarbeit von IDZ und ZZQ<br />
Veröffentlichungen, Vorträge, Veranstaltungen<br />
und Mitgliedschaften<br />
<strong>Die</strong> Arbeiten des IDZ werden über eine eigene<br />
IDZ-Materialienreihe und einen IDZ-Informationsdienst<br />
umgesetzt, der die interessierte Fachöffentlichkeit<br />
und zahnärztliche Organisationen<br />
bedient. Durch wissenschaftliche Publikationen,<br />
Vorträge sowie Präsentationen auf nationaler<br />
und verstärkt internationaler Ebene verschafft<br />
sich das IDZ in der Forschungslandschaft Stimme<br />
und Ansehen. <strong>Die</strong> nationale und internationale<br />
Vermarktung sind ein langwieriges, aber für<br />
Reichweite und Resonanz in Öffentlichkeit und<br />
Gesundheitspolitik extrem wichtiges Unterfangen.<br />
Außerdem sind Spezial- und Nachauswertungen<br />
aus den Forschungsprojekten Rüstzeug<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem steht das IDZ<br />
als Ansprechpartner für Institutionen und Personen<br />
zur Verfügung, die zu Einzelaspekten der<br />
zahnärztlichen Versorgung Informationen benötigen<br />
oder Unterstützung im Rahmen von wissenschaftlichen<br />
Arbeiten oder Vorträgen suchen. Im<br />
Rahmen dieser Öffentlichkeitsarbeit haben sich<br />
IDZ und ZZQ auch bei der 35. Internationalen<br />
Dental-Schau (IDS) vom 12. bis 16. März 2013 in<br />
Köln am gemeinsamen Stand der Zahnärzteorganisationen<br />
BZÄK, KZBV und DGZMK präsentiert.<br />
IDZ-Informationen<br />
Nr. 3/2012<br />
Nitschke, I., Schulte, A. G.: Zur Mundgesundheit<br />
von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen<br />
in Deutschland – eine systematische<br />
Übersicht (Review) auf der Grundlage aktueller<br />
Einzelstudien (2000–2012)<br />
Nr. 4/2012<br />
Klingenberger, D., Schwarte, A.: Investitionen bei<br />
der zahnärztlichen Existenzgründung 2011<br />
Nr. 1/2013<br />
Kettler, N., Splieth, C.: Erfahrungen, Probleme und<br />
Einschätzungen niedergelassener Zahnärzte bei<br />
der Behandlung jüngerer Kinder – Ergebnisse einer<br />
bundesweiten Befragungsstudie<br />
43
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)<br />
Vorträge/Präsentationen/Fachbeiträge<br />
Klingenberger, D.: Interview zur Meldung „USA:<br />
Große Gruppenpraxen erfolgreicher“. Dentista,<br />
Nr. 2, 2012, S. 14<br />
Micheelis, W.: Mundgesundheit bei Pflegebedürftigen<br />
und Gehandicapten. Reviews offenbaren<br />
Defizite. Zahnärztliche Mitteilungen 102, Nr. 19,<br />
01.10.2012, S. 104–106<br />
44<br />
Holtfreter, B., Berg, M. H., Kocher, T., Schiffner, U.,<br />
Hoffmann, T., Micheelis, W.: Change in FS-T index<br />
and determinants of functional health in adults in<br />
the German national oral health surveys between<br />
1989 and 2005. Community Dent Oral Epidemiol<br />
41, 2013, 3, S. 251–260; doi: 10.1111/j.1600-<br />
0528.2012.00739.x; Epub 2012 Aug 11.<br />
Klingenberger, D., Ostwald, D. A.: <strong>Die</strong> Mundgesundheitswirtschaft<br />
als „Beschäftigungstreiber" der<br />
deutschen Wirtschaft – Ergebnisse einer gesundheitsökonomischen<br />
Trendanalyse. In: Kirch, W.,<br />
Hoffmann, T., Pfaff, H. (Hrsg.): Prävention und Versorgung.<br />
Georg Thieme Verlag, Stuttgart – New<br />
York, 2012, S. 940–954<br />
Ziller, S., Oesterreich, D., Micheelis, W.: Mundgesundheitsziele<br />
für Deutschland 2020 – Zwischenbilanz<br />
und Ausblick. In: Kirch, W., Hoffmann, T., Pfaff,<br />
H. (Hrsg.): Prävention und Versorgung. Georg<br />
Thieme Verlag, Stuttgart – New York, 2012, S. 1002–<br />
1023<br />
Geyer, S., Micheelis, W.: Vortrag „Veränderungen<br />
der routine- und beschwerdeorientierten Inanspruchnahme<br />
in der zahnmedizinischen Versorgung<br />
– Untersuchungen mit den Daten der Mundgesundheitssurveys<br />
1989, 1997 und 2005“. 11.<br />
Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und<br />
3. Nationaler Präventionskongress, 27. bis<br />
29.09.2012, Dresden; Dtsch med Wochenschr 137,<br />
2012, Suppl. 3 – A85; doi: 10.1055/s-0032-1323248<br />
Micheelis, W.: Rezension des Buches von Harms,<br />
Volker "Medizinische Statistik“. (8., völlig neu bearbeitete<br />
Auflage, Harms Verlag, 2012, ISBN 978-3-<br />
86026-182-8). Zahnärztliche Mitteilungen 102,<br />
2012, 19, 01.10.2012, S. 66<br />
Micheelis, W., Geyer, S.: Nachfragemuster von<br />
GKV- und PKV-Versicherten nach zahnärztlicher<br />
Untersuchung. Dtsch Zahnärztl Z 67, 2012, 12, S.<br />
773–776<br />
Bitzer, E. M., Mehrer, L., Petrucci, M., Hussein, R., Micheelis,<br />
W., Süßlin, W., <strong>Die</strong>rks, M.-L.: Zufriedenheit<br />
mit der zahnärztlichen Versorgung aus Perspektive<br />
der Patienten – Der Zahn-ZAP-V1. Das Gesundheitswesen:<br />
DOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0032-<br />
13<strong>21</strong>763; Online-Publikation: 2012<br />
Schützhold, S., Holtfreter, B., Hoffmann, T., Kocher,<br />
T., Micheelis, W.: Trends in dental health of 35- to<br />
44-year-olds in West and East Germany after reunification.<br />
Journal of Public Health Dentistry 73,<br />
2013, 1, S. 65–73; doi: 10.1111/jphd.12007; Epub<br />
2013 Jan 07<br />
Jordan, A. R.: Vortrag „Risikogruppen in der Zahnmedizin:<br />
Eine epidemiologische und sozialmedizinische<br />
Bestandsaufnahme“. Koordinierungskonferenz<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der<br />
Länderpressereferenten der Kassenzahnärztlichen<br />
Vereinigungen und Zahnärztekammern,<br />
01.03.2013, Saarbrücken<br />
Kettler, N.: Vortrag „Ausgewählte Ergebnisse aus<br />
der IDZ-Befragung ECC-Basis“. 5. Sitzung Arbeitsgruppe<br />
„DAJ-Frühkindliche Karies“ der KZBV,<br />
08.03.2013, Berlin<br />
Klingenberger, D.: Vortrag „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“.<br />
Akademie für freiberufliche<br />
Selbstverwaltung und Praxismanagement,<br />
24.05.2013, Münster<br />
Jordan, A. R., Micheelis, W.: Gasteditorial „DMS V<br />
in den Startlöchern“. Dtsch Zahnärztl Z 68, 2013, 6,<br />
S. 3<strong>21</strong><br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Heinrich-Weltzien, R., Wagner, A., Micheelis, W.:<br />
Fachwissen und subjektive Belastung der zahnärztlichen<br />
Behandlung von Kindern mit Behinderungen<br />
– Eine Befragung Thüringer Zahnärzteschaft.<br />
Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde 35,<br />
2013, 2, S. 81–88<br />
Lehraufträge<br />
Micheelis, W.: Lehrauftrag zur "Zahnmedizinischen<br />
Soziologie“ am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
der Universität zu Köln<br />
Jordan, A. R.: Lehrauftrag „Lehrstuhl für Zahnerhaltung<br />
und Präventive Zahnmedizin“ an der Fakultät<br />
für Gesundheit, Department für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde, der Universität Witten/Herdecke<br />
Das IDZ/ZZQ hat Mitgliedschaften in folgenden<br />
Organisationen:<br />
— Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und<br />
Prävention (DGSMP)<br />
— Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde (DGZMK)<br />
— Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie<br />
(dggö)<br />
— Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik,<br />
Biometrie und Epidemiologie (GMDS)<br />
— Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung<br />
(DNVF)<br />
— Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin<br />
(DNEbM)<br />
— Guidelines International Network (G-I-N)<br />
45<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
Nationale Belange im internationalen Umfeld<br />
Dr. Alfred Büttner,<br />
Leiter Abteilung<br />
Europa | Internationales der BZÄK<br />
Mary Hommel - van Driel,<br />
Direktorin Kommunikation Abteilung<br />
Europa | Internationales der BZÄK<br />
46<br />
Europa | Internationales - Brüsseler Büro der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
<strong>Die</strong> europapolitische Arbeit der BZÄK wurde im<br />
Berichtszeitraum im Wesentlichen von zwei Gesetzgebungsverfahren<br />
geprägt. <strong>Die</strong>s waren die<br />
Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie und die<br />
Überarbeitung des EU-Rechtsrahmens für Medizinprodukte.<br />
Zu beiden Gesetzesinitiativen arbeitete<br />
die BZÄK Stellungnahmen aus, die den deutschen<br />
Europaabgeordneten und anderen Entscheidungsträgern<br />
in den Europäischen Institutionen<br />
zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Mit Blick auf die Berufsanerkennungsrichtlinie<br />
setzte sich die BZÄK weiterhin für eine Balance zwischen<br />
Freizügigkeit, Verwaltungsvereinfachung<br />
und Qualitätssicherung ein. Um ein hohes Niveau<br />
der zahnärztlichen Versorgung innerhalb der EU<br />
sicherzustellen warb die BZÄK ferner für eine<br />
kumulative Beschreibung der zahnärztlichen<br />
Mindestausbildungsdauer in Form von fünf Jahren<br />
und 5000 Fachstunden.<br />
Hinsichtlich der Überarbeitung des Rechtsrahmens<br />
für Medizinprodukte sprach sich die BZÄK für<br />
eine Korrektur der von der Europäischen Kommission<br />
vorgeschlagenen Definition des Begriffs Nanomaterialien<br />
aus, um die Verwendung bereits<br />
bekannter und bewährter Dentalmaterialien nicht<br />
unnötig zu erschweren.<br />
Weitere Themen, die das Brüsseler Büro der BZÄK<br />
intensiv verfolgte, waren die wissenschaftliche<br />
und politische Diskussion um die Verwendung von<br />
Amalgam in der EU sowie die Überarbeitung des<br />
EU-Rechtsrahmens für den Datenschutz. Gleiches<br />
gilt für den EU-Aktionsplan Unternehmertum 2020,<br />
der erstmals die besondere Rolle der Freien Berufe<br />
als Unternehmen in der EU betonte und in dessen<br />
Folge die EU-Kommission eine Arbeitsgruppe Freie<br />
Berufe ins Leben gerufen hat. <strong>Die</strong>se soll die spezifischen<br />
Bedürfnisse der Freien Berufe ermitteln.<br />
Schließlich nahm die BZÄK an verschiedenen Konsultationen<br />
teil, die die Europäische Kommission in<br />
den vergangenen Monaten durchführte.<br />
Im Berichtszeitraum setzte das Brüsseler Büro der<br />
BZÄK die gute Zusammenarbeit mit dem Brüsseler<br />
Büro des CED fort. Es kam zu regelmäßigen<br />
Treffen und einem konstanten Austausch von<br />
Informationen.<br />
Politische Gespräche in Brüssel<br />
Der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, führte<br />
während des Berichtszeitraums zahlreiche Gespräche<br />
mit Entscheidungsträgern aus den europäischen<br />
Institutionen, um für die Positionen der deutschen<br />
Zahnärzteschaft zu werben. Dabei stand<br />
der Dialog mit den Abgeordneten des Europäischen<br />
Parlaments (EP) im Vordergrund. So traf Dr.<br />
Engel u. a. den gesundheitspolitischen Sprecher<br />
der EVP-Fraktion, Dr. Peter Liese (CDU), den Berichterstatter<br />
der liberalen Fraktion für die Revision<br />
des Rechtsrahmens für Medizinprodukte, Holger<br />
Krahmer (FDP), die binnenmarktpolitische Sprecherin<br />
der S&D-Fraktion, Evelyne Gebhardt (SPD),<br />
sowie die Sonderbeauftragte für Freiberuflichkeit<br />
der CSU-Europagruppe, Dr. Angelika Niebler.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
<strong>Die</strong> Teilnehmer der Paneldiskussion im Rahmen des Europatages,<br />
v.l.n.r.: Caroline Hager, Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
der Europäischen Kommission, Prof. Dr. Winfried Kluth,<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dr. Rolf Koschorrek<br />
(CDU), MdB, Präsident des BFB, Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />
Gertrud Stöcker, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbands für<br />
Pflegeberufe, Ministerialdirigent Dr. Volker Grigutsch, Leiter der<br />
Unterabteilung „Krankheitsbekämpfung - Allgemeine Gesundheitsvorsorge“<br />
im Bundesministerium für Gesundheit und Moderatorin<br />
Dr. Ursula Weidenfeld, Wirtschaftsjournalistin<br />
Veranstaltungen<br />
Europatag<br />
<strong>Die</strong> Auswirkungen des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen<br />
und die Folgen der zunehmenden<br />
innereuropäischen Mobilität der Arbeitnehmer<br />
auf die Qualität der Patientenversorgung<br />
standen im Mittelpunkt des 7. Europatags der<br />
BZÄK, der am 05. September 2012 in Berlin stattfand.<br />
Anlass waren der im April 2012 veröffentlichte<br />
EU-Aktionsplan Gesundheitsberufe und die<br />
laufenden Beratungen über die Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie.<br />
Rund 70 Teilnehmer<br />
aus Behörden, Kammern und Verbänden folgten<br />
der Einladung.<br />
Mit der parlamentarischen Staatssekretärin im<br />
Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Annette<br />
Widmann-Mauz (CDU), MdB, und Caroline Hager,<br />
Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
der Europäischen Kommission, konnten<br />
zwei interessante Referentinnen gewonnen werden.<br />
Dr. Rolf Koschorrek, MdB, Obmann der<br />
CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für<br />
Gesundheit des Deutschen Bundestags und Präsident<br />
des BFB, Gertrud Stöcker, Vizepräsidentin<br />
des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe,<br />
Ministerialdirigent Dr. Volker Grigutsch, Leiter der<br />
Unterabteilung „Krankheitsbekämpfung - Allgemeine<br />
Gesundheitsvorsorge“ im BMG, Prof. Dr.<br />
Winfried Kluth vom Lehrstuhl für Öffentliches Recht<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />
Caroline Hager und BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel<br />
diskutierten Wege aus dem Fachkräftemangel<br />
und die Rolle der Selbstverwaltung. Dr. Engel unterstrich,<br />
dass die Lösung des Fachkräftemangels<br />
nicht in einer Aufwertung des medizinischen Hilfspersonals<br />
zu suchen sei, sondern in besseren Leistungsanreizen<br />
für die Betroffenen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
7. Europatag der BZÄK am 05.09.12 in der Hörsaalruine des<br />
Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité:<br />
<strong>Die</strong> Parlamentarische Staatssekretärin im BMG, Annette<br />
Widmann-Mauz, hielt das Grußwort „Der Europäische Binnenmarkt<br />
für die Freien Heilberufe: Eine Gefahr für die Qualität<br />
der Versorgung?“<br />
47
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
48<br />
Parlamentarischer Gesprächskreis<br />
Mitte April 2013 trafen BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel<br />
und die Mitglieder der Arbeitkreises Europa der<br />
BZÄK zum vierten Mal in Straßburg mit deutschen<br />
Europaabgeordneten im Rahmen des Parlamentarischen<br />
Gesprächskreises Europa zusammen. Dr.<br />
Peter Engel begrüßte dabei u. a. Dr. Horst Schnellhardt<br />
(CDU), Albert Dess (CSU) und Alexandra Thein<br />
(FDP). Ehrengast war der amtierende Präsident des<br />
Europäischen Dachverbands der Zahnärzte, des<br />
Council of European Dentists (CED), Dr. Wolfgang<br />
Doneus aus Österreich. Thematische Schwerpunkte<br />
waren neben der laufenden Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie<br />
und der Überarbeitung des<br />
Rechtsrahmens für Medizinprodukte insbesondere<br />
das Thema Freiberuflichkeit. Vor dem Hintergrund<br />
des im Januar 2013 veröffentlichten EU-Aktionsplans<br />
Unternehmertum 2020 unterstrich der Präsident der<br />
BZÄK, dass im Erhalt der Freiberuflichkeit eine wesentliche<br />
Garantie für eine qualitativ hochwertige<br />
patientenorientierte zahnmedizinische Versorgung<br />
zu sehen sei. Angesichts des großen unternehmerischen<br />
Potentials der Freien Berufe forderte Dr. Engel<br />
die Europaabgeordneten auf, künftig noch stärker<br />
den spezifischen Belangen dieser Berufsgruppen<br />
auf europäischer Ebene Rechnung zu tragen.<br />
Besuche in Brüssel<br />
Vom bis 24. bis 26. April 2013 besuchte die Akademie<br />
für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement<br />
(AS-Akademie) Brüssel. <strong>Die</strong> Kursteilnehmer<br />
konnten sich in Fachgesprächen über die<br />
europäische Gesetzgebung im Bereich der Binnenmarkt-<br />
und Gesundheitspolitik informieren. Auf<br />
dem Programm standen u. a. eine Besichtigung<br />
des EP und ein Vortrag in der Ständigen Vertretung<br />
der Bundesrepublik Deutschland bei der EU.<br />
Dr. Alfred Büttner,<br />
Leiter Abteilung<br />
Europa | Internationales der BZÄK<br />
Prof. Dr. Wolfgang Sprekels,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Europa und Präsident der<br />
ZÄK Hamburg<br />
Ausschuss Europa<br />
Im Berichtszeitraum befasste sich der Ausschuss<br />
Europa der BZÄK unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Wolfgang Sprekels, Präsident der ZÄK Hamburg,<br />
mit verschiedenen aktuellen europäischen Gesetzgebungsverfahren<br />
und trug dabei wesentlich<br />
zur inhaltlichen Positionierung der BZÄK bei.<br />
Medizinprodukte im Fokus<br />
Der Ausschuss Europa verfasste in Zusammenarbeit<br />
mit der zuständigen Fachabteilung der BZÄK<br />
eine Stellungnahme zur Modernisierung des<br />
Rechtsrahmens für Medizinprodukte. Das Positionspapier<br />
richtet sich an die deutschen Mitglieder<br />
der für die Richtlinie zuständigen Ausschüsse des<br />
EP. Der Ausschuss Europa fordert in der Stellungnahme<br />
eine Korrektur der von der Europäischen<br />
Kommission vorgeschlagenen Definition des Begriffs<br />
Nanomaterialien, um die Verwendung bereits<br />
bekannter und bewährter Dentalmaterialien<br />
nicht unnötig zu erschweren. Ferner spricht sich<br />
der Ausschuss Europa dafür aus, die bürokrati-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
schen Belastungen für freiberufliche Zahnarztpraxen<br />
durch die Anwendung des neuen Rechtsrahmens<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
Der Ausschuss Europa arbeitete im Berichtszeitraum<br />
zudem die Antworten der BZÄK für zwei Konsultationsverfahren<br />
der Europäischen Kommission<br />
aus. <strong>Die</strong>s betraf das Konsultationspapier zum Aktionsplan<br />
für unternehmerische Initiative sowie die<br />
Befragung zur intelligenten Regulierung.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Dr. Peter Engel,<br />
Mitglied im Vorstand des CED<br />
und Präsident der BZÄK<br />
Council of European Dentists (CED)<br />
Gemeinsame Positionierung<br />
<strong>Die</strong> BZÄK trug im Berichtszeitraum, als einer der<br />
größten Mitgliedsverbände, erheblich zur Arbeit<br />
des Council of European Dentists (CED) bei. Es<br />
gelang, die Positionierung des Dachverbands<br />
der europäischen Zahnärzteschaft nachhaltig zu<br />
bewegen. <strong>Die</strong>s gilt sowohl für die Position des<br />
CED zur Revision der Berufsanerkennungsrichtlinie<br />
als auch für die Stellungnahme zur Überarbeitung<br />
des Rechtsrahmens für Medizinprodukte<br />
sowie für die Position zur Überarbeitung des EU-<br />
Rechtsrahmens für den Datenschutz.<br />
Aufgrund der Initiative der BZÄK setzte sich der<br />
CED in besonderem Maße mit dem Thema Freiberuflichkeit<br />
in der Europäischen Union auseinander.<br />
Ebenfalls auf einer Initiative der BZÄK fußt eine Entschließung<br />
des CED zur beruflichen Fortbildung,<br />
die auf der Frühjahrsvollversammlung des Verbandes<br />
im Mai 2013 in Dublin angenommen wurde.<br />
Enge personelle Verknüpfung von BZÄK und CED<br />
<strong>Die</strong> intensive Zusammenarbeit der beiden Verbände<br />
beruht nicht zuletzt auf einer engen personellen<br />
Verknüpfung von CED und BZÄK. So ist der<br />
Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, seit November<br />
2011 Mitglied des achtköpfigen CED-Vorstands<br />
und in dieser Funktion unter anderem stark in die<br />
Tätigkeit der CED-Arbeitsgruppen Kommunikation<br />
und Berufsqualifikationen eingebunden. Darüber<br />
hinaus ist die BZÄK personell in allen wichtigen Arbeitsgruppen<br />
des CED vertreten. Der langjährige<br />
Vizepräsident des CED, Prof. Dr. Wolfgang Sprekels,<br />
Präsident der ZÄK Hamburg, leitet die CED-<br />
Arbeitsgruppe Patientensicherheit. Weiteres deutsches<br />
Mitglied dieser Arbeitsgruppe ist Dr. Peter<br />
Kurz, Hauptgeschäftsführer der ZÄK Hamburg. Dr.<br />
Alfred Büttner, Leiter des Brüsseler Büros der BZÄK,<br />
ist neben Dr. Peter Engel Mitglied der Arbeitsgruppe<br />
Berufsqualifikationen, Dr. Jens Nagaba,<br />
Abteilungsleiter der BZÄK, ist Mitglied der Arbeitsgruppe<br />
Medizinprodukte, Dr. Sebastian Ziller, Abteilungsleiter<br />
der BZÄK, ist Mitglied der Arbeitsgruppe<br />
Mundgesundheit und Assessor jur. Sven<br />
Tschoepe, Abteilungsleiter der BZÄK, ist Mitglied<br />
der Arbeitsgruppe elektronische Gesundheitsdienste<br />
(eHealth). BZÄK-Hauptgeschäftsführer RA<br />
Florian Lemor ist Mitglied der beim CED-Vorstand<br />
angesiedelten Arbeitsgruppen Binnenmarkt und<br />
Freie Berufe.<br />
Europäische Charta der Freien Berufe<br />
Auf der Herbstvollversammlung des CED am 23.<br />
November 2012 billigten die Delegierten des CED<br />
mit großer Mehrheit eine von der BZÄK initiierte<br />
Charta der Freien Berufe. <strong>Die</strong>se skizziert die spezifischen<br />
Bedürfnisse der Freien Berufe und ruft die<br />
Grundsätze der Freiberuflichkeit in Erinnerung.<br />
Gleichzeitig stellt die Charta konkrete Forderungen<br />
auf, wie der EU-Gesetzgeber künftig den<br />
Bedürfnissen der Freien Berufe besser gerecht<br />
werden kann. Dazu zählt etwa, dass die EU-Institutionen<br />
den Mehrwert der Freien Berufe für die<br />
europäische Gesellschaft anerkennen und<br />
sicherstellen, dass diese nicht ausschließlich auf<br />
Grundlage rein marktwirtschaftlicher Kriterien beurteilt<br />
werden. <strong>Die</strong> Charta soll für den Dialog mit<br />
anderen freiberuflichen Berufsgruppen auf europäischer<br />
Ebene dienen, um gemeinsam für die<br />
Belange der Freien Berufe in Brüssel zu werben.<br />
49
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
50<br />
Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der BZÄK, leitet die<br />
internationale Zusammenarbeit<br />
und vertritt Deutschland im<br />
Vorstand des CED<br />
Dr. Michael Frank,<br />
Präsident der LZK Hessen und<br />
nationale Verbindungsperson<br />
zur FDI, Schatzmeister der<br />
ERO, Delegierter zu FDI, ERO<br />
und CED<br />
Mary Hommel - van Driel,<br />
Direktorin Kommunikation<br />
Abteilung Europa | Internationales<br />
der BZÄK, koordiniert die Arbeit<br />
von FDI, ERO und CED<br />
Dr. Michael Sereny,<br />
Präsident der<br />
ZÄK Niedersachsen,<br />
Delegierter zur FDI<br />
Prof. Dr. Wolfgang Sprekels,<br />
Präsident der ZÄK Hamburg,<br />
Delegierter zu FDI, ERO und<br />
CED<br />
World Dental Federation (FDI)<br />
Der Kongress der Fédération Dentaire Internationale<br />
(FDI) – World Dental Organisation – fand vom<br />
27. August bis 01. September 2012 mit über 7000<br />
Besuchern in Hong Kong statt. Der Weltkongress<br />
bot ein hochkarätiges wissenschaftliches Programm,<br />
auf der begleitenden Dentalschau war<br />
die deutsche Industrie mit einem stark frequentierten<br />
„German Pavillon“ vertreten.<br />
Zeitgleich zum Kongress fanden diverse Geschäftssitzungen<br />
der FDI-Generalversammlung<br />
statt, Delegierte aus 134 Ländern, aus knapp 200<br />
nationalen Berufsverbänden, waren vertreten.<br />
Das Weltparlament der Zahnärzte erörterte<br />
eine Vielzahl von zentralen und zukunftsträchtigen<br />
Themen und verabschiedete Stellungnahmen<br />
sowie Strategiepapiere mit weltweiter<br />
Bedeutung für die Zahnheilkunde: zur Frage<br />
der Delegation und Substitution zahnärztlicher<br />
Leistungen im zahnärztlichen Team, zum weltweiten<br />
Verbot von Amalgam, zu nicht-infektiösen<br />
Krankheiten und zur Klassifikation von Kariesläsionen<br />
der Zahnoberflächen und Kariesmanagement-Systemen.<br />
<strong>Die</strong> deutsche Delegation zu den Generalversammlungen<br />
in Hong Kong setzte sich zusammen<br />
aus Dr. Peter Engel, Dr. Michael Sereny, ZA Ralf<br />
Wagner, Dr. Jürgen Fedderwitz, Prof. Dr. Dr. Georg<br />
Meyer, RA Florian Lemor sowie Prof. Dr. Elmar<br />
Reich als Delegierte und Mary Hommel - van Driel<br />
als stellvertretende Delegierte. <strong>Die</strong> deutschen Delegierten<br />
brachten sich aktiv ein. Für die BZÄK<br />
wurde Prof. Dr. Dr. Georg Meyer für weitere drei<br />
Jahre in das FDI-Wissenschaftskomitee gewählt.<br />
Prof. Dr. Elmar Reich bleibt ein weiteres Jahr Vorsitzender<br />
des FDI-Komitees für Bildung, analog ZA<br />
Ralf Wagner Mitglied des Komitees für die zahnärztliche<br />
Praxisführung. Dr. Michael Sereny wurde<br />
von der Generalversammlung als Mitglied in das<br />
Budget Reference Komitee gewählt.<br />
FDI-Vision 2020: Delegation ja – Substitution Nein<br />
Auf der Generalversammlung wurde u. a. die FDI-<br />
Broschüre „Vision 2020“ vorgestellt und kontrovers<br />
diskutiert. Inhaltliche Kernforderungen der „Vision<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
<strong>Die</strong> deutsche Delegation in Hong Kong zu Generalversammlung A<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. Georg Meyer, Prof. Dr. Elmar Reich, RA Florian Lemor,<br />
Dr. Michael Sereny und Dr. Peter Engel<br />
V.l.n.r.: Dr. Jürgen Fedderwitz, Mary Hommel-van Driel,<br />
Dr. Peter Engel, Dr. Michael Sereny und ZA Ralf Wagner<br />
2020“ betreffen u. a. die substantielle Beseitigung<br />
und Verringerung von Ungleichheiten beim Zugang<br />
zur zahnmedizinischen Versorgung vor allem<br />
in Krisenstaaten. Statt Substitution zahnärztlicher<br />
Leistungen als Lösungsvorschlag forderte die<br />
Vollversammlung die Entwicklung rationaler Strategien<br />
wie Personalplanung, berufliche Aus- und<br />
Weiterbildung und verwies auf die Kompetenz<br />
der Zahnärzte in Fragen der Mundgesundheit. Für<br />
die Delegationen aus Deutschland, Japan, den<br />
USA und Kanada forderte Dr. Peter Engel entsprechende<br />
Anpassungen der „Vision 2020“.<br />
drücklich die Arbeit der FDI, um den Herausforderungen<br />
in wirksamer Weise gerecht zu werden<br />
und sprechen der FDI-Führung das Vertrauen aus.<br />
<strong>Die</strong> Resolution kritisiert offene Fragen und fordert<br />
die FDI auf, Probleme vollständig zu analysieren<br />
und Lösungsvorschläge zeitnah zu erarbeiten.<br />
Europäische Regionale Organisation der FDI (ERO)<br />
<strong>Die</strong> ERO, die Europäische Regionale Organisation<br />
der FDI, tagte im Berichtszeitraum am<br />
Rande des FDI-Kongresses 2012 in Hong Kong<br />
und anlässlich der jährlichen Vollversammlung,<br />
die auf Einladung der BZÄK am 19. und 20. April<br />
2013 in Potsdam stattfand. In Hong Kong waren<br />
die gemeinsame Haltung der europäischen Länder<br />
zur finanziellen Lage der FDI sowie das Positionspapier<br />
„Vision 2020“ die bestimmenden<br />
Themen. <strong>Die</strong> Potsdamer ERO-Vollversammlung<br />
war erneut geprägt von der Kritik am FDI-Positionspapier<br />
„Vision 2020“.<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel bei der Diskussionsveranstaltung<br />
„FDI Vision 2020“ im Rahmen des FDI Jahresweltkongresses am<br />
29.08.12 in Hong Kong<br />
Dr. Michael Frank, Vorstandsmitglied der BZÄK,<br />
wurde abermals in den Vorstand der ERO gewählt<br />
und bekleidet für drei Jahre das Amt als<br />
Schatzmeister. Dr. Philippe Rusca, Schweiz, trat<br />
in Potsdam sein Amt als ERO-Präsident an. Zur<br />
designierten Präsidentin der ERO wurde die polnische<br />
Zahnärztin und Generalsekretärin des<br />
Mit Kollegen aus den USA, Japan, Kanada, Österreich<br />
war die BZÄK an der Erarbeitung einer Resolution<br />
zur finanziellen Nachhaltigkeit der FDI beteiligt.<br />
In ihrer Resolution, maßgeblich von der BZÄK<br />
ausgearbeitet, unterstützen die Delegierten aus- ERO-Vorstands, Dr. Anna Lella, gewählt. Neuer 51<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
Generalsekretär ist Dr. Hans Schrangl, Österreich,<br />
weiteres neues Vorstandsmitglied wurde Dr. Taner<br />
Yücel, Türkei.<br />
In den Arbeitsgruppen der ERO, die die Verbandsaktivitäten<br />
vorbereiten, sind zahlreiche<br />
deutsche Mitglieder aktiv:<br />
— Dental Team: Dr. Michael Frank, ZA Ralf Wagner<br />
— Freie zahnärztliche Berufsausübung in Europa:<br />
Dr. Ernst-Jürgen Otterbach, ZA Ralf Wagner<br />
— Qualität: Dr. Jürgen Fedderwitz<br />
— Integration: Dr. Jürgen Fedderwitz<br />
<strong>Die</strong> deutsche Delegation auf der Vollversammlung der ERO<br />
am 19./20.04.2013 in Potsdam<br />
Dr. Sebastian Ziller,<br />
Leiter Abteilung Prävention<br />
und Gesundheitsförderung der<br />
BZÄK und Chief Dental Officer<br />
Deutschland<br />
Council of European Chief Dental Officers (CECDO)<br />
In vielen europäischen Ländern sorgen offizielle<br />
Berater für die Information der Regierungen in<br />
zahnmedizinischen Belangen, die Chief Dental<br />
Officers (CDO), vergleichbar mit dem Beamtenbegriff.<br />
Ihre Existenz geht auf die unterschiedlichen<br />
Strukturen der zahnärztlichen Versorgungssysteme<br />
in den einzelnen europäischen Ländern<br />
zurück. CDOs gibt es in vielen Länderministerien,<br />
zum Beispiel in den Niederlanden, Großbritannien<br />
oder den skandinavischen Ländern. Das<br />
Council of European Chief Dental Officers<br />
(CECDO) ist seit über 20 Jahren ein internationales<br />
Forum zum Informations- und Datenaustausch<br />
der zahnmedizinischen Berater. In<br />
Deutschland gibt es die offizielle Position des<br />
CDO nicht, dennoch werden die CECDO-Sitzungen,<br />
zu denen alle EU-Mitgliedstaaten Teilnehmer<br />
entsenden, seit Jahren von der BZÄK begleitet.<br />
Im Januar 2013 übernahm Malta die<br />
Präsidentschaft von den Niederlanden.<br />
<strong>Die</strong> erklärten Ziele des CECDO sind:<br />
52<br />
Ausschuss Internationales<br />
Im Berichtszeitraum befasste sich der Ausschuss<br />
Internationales unter der Leitung von Dr. Peter<br />
Engel, Präsident der BZÄK, mit diversen nationalen<br />
und europäischen gesundheitspolitischen<br />
Themen, zur gemeinsamen deutschen Positionierung<br />
in den internationalen Gremien. Der Ausschuss<br />
tagte dabei im Berichtszeitraum dreimal.<br />
— Verbesserter Zugang zur zahnärztlichen Versorgung<br />
für alle Bevölkerungsgruppen in Europa<br />
— Qualität der zahnärztlichen Versorgung<br />
verbessern<br />
-— <strong>Die</strong> Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen,<br />
kosteneffektiven zahnärztlichen<br />
Versorgung<br />
<strong>Die</strong> Sitzungen des CECDO finden zweimal jährlich<br />
statt. Gastgebendes Land ist üblicherweise<br />
die Präsidentschaft haltende Nation, organisatorische<br />
Ausnahmen sind möglich. <strong>Die</strong> Darstel-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
lung des Gesundheitssystems und die zahnärztliche<br />
Versorgung im gastgebenden Land sind in<br />
der Regel Schwerpunkt der Vorträge.<br />
Europäische Chief Dental Officers tagten in<br />
Nikosia und Edinburgh<br />
Vom 08. bis 10. Oktober fand in Nikosia, Zypern,<br />
gemeinsam mit den ärztlichen und pflegerischen<br />
Pendants, die Herbsttagung des CECDO<br />
statt. Gastgeber war das zyprische Gesundheitsministerium.<br />
Das zyprische Gesundheitsversorgungssystem,<br />
die Sozialpolitik sowie die Epidemiologie<br />
zur Verteilung von oralen Erkrankungen<br />
wurden vorgestellt. Mit der Thematik „patient<br />
safety“ befasste sich ein Workshop, zudem fand<br />
mit den Chief Medical Officers (CMO) und den<br />
Chief Nursing Officers (CNO) eine gemeinsame<br />
Sitzung statt sowie das Business Meeting des<br />
CECDO. Neben den Berichten aus den Ländern<br />
wurde u. a. über die BIOIS-Studie zum Amalgamverbot,<br />
die EU-Regulierung der Bleachingprodukte<br />
und das Thema „prevention from sharp injuries<br />
in the hospital and healthcare sector“ diskutiert.<br />
Professor Dr. Corrado Paganelli, Italien,<br />
wurde als neuer President elect gewählt. Neben<br />
Dänemark wurde der deutsche Vertreter der<br />
BZÄK als Treasurer in das CECDO gewählt.<br />
<strong>Die</strong> Frühjahrstagung des CECDO fand vom 23.<br />
bis 25. April 2013 in Edinburgh statt, Gastgeber<br />
war das schottische Gesundheitsministerium.<br />
Vorgestellt wurden die schottische Sozialpolitik<br />
sowie das Gesundheitsversorgungssystem, zudem<br />
die Epidemiologie zur Verteilung von oralen<br />
Erkrankungen. Ein Diskussionspunkt war die Ausbildung<br />
zukünftiger Zahnmedizinstudenten mittels<br />
Telemedizin. <strong>Die</strong> Teilnehmer diskutierten<br />
auch die Arbeit der Platform for Better Oral Health<br />
in Europe, deren Mitglied das CECDO ist.<br />
Das Council of European Chief Dental Officers bei seiner<br />
Frühjahrstagung 2013 in Edinburgh<br />
53<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
(EWSA)<br />
Wachsende Bedeutung für die Politik der BZÄK<br />
Im Zuge der europäischen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
haben die europäischen Institutionen<br />
ihre Aktivitäten auch in den für die Zahnärzteschaft<br />
relevanten Politikbereichen erhöht. <strong>Die</strong>se<br />
Aktivitäten dienen speziell der Generierung wirtschaftlichen<br />
Wachstums und dem Abbau der<br />
hohen Arbeitslosigkeit vor allem in Südeuropa.<br />
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
(EWSA) ist als beratende Institution in alle<br />
Gesetzgebungsvorhaben unmittelbar einbezogen<br />
und stellt damit einen guten Zugang für die<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> in die europäische<br />
Ebene dar. <strong>Die</strong> BZÄK ist über ihren Hauptgeschäftsführer<br />
RA Florian Lemor als stellvertretendes<br />
Mitglied in den EWSA eingebunden.<br />
54<br />
Eine japanische Delegation informierte sich am 22.11.12<br />
in der BZÄK über die zahnärztliche Versorgung in<br />
Deutschland, v.l.n.r. Prof. Sachiko Takehara, Dr. Sebastian<br />
Ziller, Prof. Yoko Kawaguchi<br />
Japanische Zahnärzte zu Gast in Berlin<br />
Eine Delegation japanischer Zahnärzte, die im<br />
Auftrag ihres Gesundheitsministeriums zu Gast in<br />
Deutschland waren, informierte sich in der BZÄK<br />
am 22. November 2012 über die zahnärztliche<br />
Versorgung in Deutschland. Sie verschafften sich<br />
einen Überblick über die allgemeinen Reformbemühungen<br />
der letzten Jahre, über die zahnmedizinischen<br />
Präventionserfolge, den Bereich<br />
Alterszahnheilkunde sowie über die Novellierung<br />
der GOZ.<br />
Vor diesem Hintergrund hat sich die BZÄK aktiv an<br />
allen Arbeitsgruppensitzungen beteiligt, die sich<br />
mit Themen für die Freien Berufe und speziell dem<br />
Gesundheitssektor beschäftigten. Hierzu gehörten<br />
im Berichtszeitraum der Vorschlag für eine Verordnung<br />
des Europäischen Parlaments und des Rates<br />
über Medizinprodukte und zur Änderung der Richtlinie<br />
2001/83/EG, der Verordnung (EG) Nr. 178/2002<br />
und der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009, der Vorschlag<br />
des Rates über die Ausübung des Rechts<br />
auf Durchführung kollektiver Maßnahmen im Kontext<br />
der Niederlassungs- und <strong>Die</strong>nstleistungsfreiheit<br />
(SOC/461), der Aktionsplan Unternehmertum 2020<br />
(INT/679), sowie der Initiativbericht zur Rolle und Zukunft<br />
der Freien Berufe für die europäische Zivilgesellschaft<br />
2020 (INT/687). <strong>Die</strong> Inhalte der Sitzungen<br />
und Stellungnahmen wurden über die Vorstandsinformation<br />
und das Mitgliederrundschreiben interessierten<br />
Kreisen zeitnah und umfänglich zugängig<br />
gemacht.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Erstmals erarbeitete der Ausschuss Europa der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> eine Stellungnahme<br />
eigens für den EWSA: zur Überarbeitung der<br />
Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen.<br />
Über die Beteiligung der BZÄK gelang<br />
es, die entscheidenden Mindestausbildungsstandards<br />
in Analogie zu den Ärzten<br />
kumulativ auf 5.000 Stunden und 5 Jahre festzulegen.<br />
<strong>Die</strong> Beteiligung am EWSA machte es zudem<br />
möglich, erstmals Positionen und Stellungnahmen<br />
des Europäischen Dachverbands der<br />
Zahnärzte (CED) unmittelbar in die Arbeiten des<br />
EWSA zu integrieren.<br />
Ländern erlauben. Der Austausch ermöglicht es,<br />
sich im Handeln abzustimmen und zu unterstützen.<br />
Außerdem kann ein gemeinsames Vorgehen<br />
in den internationalen Verbänden FDI, ERO<br />
und CED vereinbart werden. <strong>Die</strong> bilateralen und<br />
trilateralen Treffen finden in der Regel in einem<br />
Ein-Jahres-Rhythmus statt.<br />
Als offizielles EU-Organ berät der EWSA die Europäische<br />
Kommission, das Europäische Parlament<br />
und die im Rat versammelten EU-Mitgliedstaaten<br />
bei allen europäischen Gesetzgebungsvorhaben.<br />
Der EWSA mit Sitz in Brüssel wurde 1957 als sog.<br />
„Beratungsorgan“ gegründet. <strong>Die</strong> 344 Mitglieder<br />
vertreten wirtschaftliche, soziale und kulturelle Interessen,<br />
24 Mitglieder kommen aus Deutschland.<br />
Eingeteilt ist der Ausschuss in drei Gruppen: Arbeitgeber,<br />
Arbeitnehmer und die sog. „verschiedenen<br />
Interessen“, zu denen u. a. Freie Berufe, Verbraucher<br />
oder Nichtregierungsorganisationen<br />
gehören. Damit schlägt der EWSA eine Brücke<br />
zwischen den EU-Institutionen und der organisierten<br />
Zivilgesellschaft in den Mitgliedstaaten.<br />
Bilaterale und trilaterale Treffen<br />
<strong>Die</strong> BZÄK pflegte im Berichtszeitraum zahlreiche<br />
Kontakte zu befreundeten ausländischen Zahnärztekammern<br />
und Zahnärzteverbänden, die im<br />
Rahmen persönlicher Treffen vertieft wurden.<br />
<strong>Die</strong>se bilateralen und trilateralen Treffen sind informativ<br />
und ergiebig, weil sie einen intensiven<br />
Austausch über aktuelle gesundheits- und berufspolitische<br />
Entwicklungen in den jeweiligen<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Bilaterales Treffen mit dem Vorstand der Litauischen<br />
Zahnärztekammer am 05./06.04.13 in Vilnius<br />
55
Europäische und Internationale Zusammenarbeit<br />
Trilaterales Treffen der BZÄK, der Schweizerischen Zahnärzte-<br />
Gesellschaft und der Österreichischen Zahnärztekammer in<br />
Lindau am 11./12.01.13<br />
V.l.n.r.: Dr. Beat Wäckerle, Dr. Philippe Rusca, Dr. François Keller,<br />
Dr. Peter Engel, Dr. Hannes Westermayer sowie hinten stehend<br />
RA Florian Lemor und Dr. Wolfgang Doneus<br />
Zu einem trilateralen Treffen kamen am 07. Juli<br />
2012 Zahnärzteverbände aus Deutschland,<br />
Frankreich und Italien in Berlin zusammen. Teilnehmer<br />
waren die BZÄK als Gastgeber, die Associazione<br />
Nazionale Dentisti Italiani (ANDI), die<br />
Association Dentaire Française (ADF) und die<br />
Confédération Nationale des Syndicats Dentaires<br />
(CNSD). Eine Fortsetzung dieses Treffens fand<br />
am 05. und 06. Juli 2013 in Rom statt.<br />
Ein bilateraler Erfahrungsaustauch über die aktuellen<br />
gesundheitspolitischen Entwicklungen in<br />
Frankreich und Deutschland mit Relevanz für die<br />
Zahnärzteschaft fand am 05. und 06. Oktober<br />
2012 in Berlin zwischen der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und dem Ordre National des Chirurgiens-Dentistes<br />
(ONCD) statt.<br />
56<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Dr. François Keller,<br />
Präsident der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft, und<br />
Dr. Wolfgang Doneus, Präsident des Council of European<br />
Dentists, bei der feierlichen Eröffnung des Deutschen<br />
Zahnärztetages 2012 in Frankfurt am Main<br />
Anlässlich des Deutschen Zahnärztetages in Frankfurt<br />
am Main hieß der BZÄK-Präsident im November<br />
2012 ausländische Delegierte aus neun Nachbarländern<br />
Deutschlands willkommen.<br />
Ein weiteres trilaterales Treffen zwischen der<br />
BZÄK, der Österreichischen Zahnärztekammer<br />
und der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft<br />
erfolgte am 11. und 12. Januar 2013 in Lindau.<br />
<strong>Die</strong> Lage der Zahnärzteschaft unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Selbstverwaltung, die Reduzierung<br />
von Bürokratielasten für Zahnärzte<br />
und die Definition der Freiberuflichkeit in Europa<br />
wurden u. a. diskutiert.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Am 14. März 2013 besuchte der Vorstand der<br />
Zahnärztegesellschaft Estland den Stand der<br />
BZÄK auf der Internationalen Dental-Schau (IDS)<br />
in Köln. Dabei wurden vor allem die Positionen<br />
und Themen der internationalen Arbeit diskutiert.<br />
Auch das Projekt „Jeder Zahn zählt!“ stieß<br />
auf großes Interesse.<br />
Auf Einladung der Litauischen Zahnärztekammer<br />
reiste eine kleine Delegation der BZÄK am 05.<br />
und 06. April 2013 nach Vilnius zum Austausch<br />
über aktuelle berufs- und gesundheitspolitische<br />
Entwicklungen und Perspektiven.<br />
Internationale Gäste anlässlich der Eröffnung des Deutschen<br />
Zahnärztetages am 08.11.12 in Frankfurt am Main<br />
57<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
GOZ und Gebührenrecht<br />
Weiterentwicklung des GOZ-Kommentars der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der BZÄK<br />
Dr. K. Ulrich Rubehn,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Gebührenrecht bis 05/13<br />
Dr. Wolfgang Menke,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Gebührenrecht seit 05/13<br />
und Präsident der ZÄK Bremen<br />
RA René Krouský,<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
und Justitiar der BZÄK<br />
58<br />
Ausschuss Gebührenrecht<br />
Im Zuge der Neubesetzung der Ausschüsse der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> für die neue Legislaturperiode<br />
wurde das GOZ-Referat der BZÄK neu<br />
strukturiert. Der Senat für privates Leistungs- und<br />
Gebührenrecht der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
wurde durch Beschluss des Vorstands aufgelöst.<br />
<strong>Die</strong> ehemalige Kernarbeitsgruppe des Senats für<br />
privates Leistungs- und Gebührenrecht, bestehend<br />
aus Dr. K. Ulrich Rubehn, ZA Jost Rieckesmann,<br />
Dr. Michael Striebe, Dr. Jan Wilz, unterstützt<br />
durch den BZÄK-Justitiar RA René Krouský,<br />
bildet den neuen „Ausschuss Gebührenrecht“.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> hatte beschlossen,<br />
ausschließlich Ausschüsse einzurichten, um das<br />
begriffliche Nebeneinander von Ausschüssen,<br />
Arbeitskreisen und Senat zu homogenisieren und<br />
transparenter zu gestalten. Zugleich soll damit<br />
betont werden, dass die Ausschüsse stets ein Arbeitsgremium<br />
des Vorstands der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
sind.<br />
Hauptaufgabe des Ausschusses Gebührenrecht<br />
im Berichtszeitraum war die Pflege und Weiterentwicklung<br />
des GOZ-Kommentars der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>.<br />
<strong>Die</strong>ser hat sich als Schwergewicht<br />
der Fachexpertise durchgesetzt. Der GOZ-Kommentar<br />
ist die am meisten besuchte Seite auf der<br />
Website der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>. Da diese<br />
gebührenrechtliche Richtschnur allgemein und<br />
bundesweit auf gute Resonanz stößt, kann das mit<br />
dem GOZ-Kommentar verfolgte Ziel, ein zahnärztliches<br />
Gebühren-Referenzobjekt einzuführen, als<br />
erreicht betrachtet werden.<br />
In den GOZ-Kommentar der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
fließt der geballte zahnärztliche Fachverstand<br />
der gesamten Berufsgruppe ein. Als Werk<br />
der Zahnärzteschaft wird der Kommentar von<br />
denjenigen getragen und weiterentwickelt, die<br />
aufgrund ihrer Profession dazu berufen sind, die<br />
Gebührenordnung im Praxisalltag anzuwenden.<br />
Der Kommentar hat daher die Qualität einer<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
sachverständigen Verlautbarung.<br />
<strong>Die</strong> (Landes-)Zahnärztekammern sind weiterhin<br />
dazu aufgerufen, Anregungen, Änderungswünsche<br />
und Anmerkungen zum GOZ-Kommentar an<br />
die BZÄK weiterzugeben. Hierfür stehen zwei<br />
Wege zur Verfügung:<br />
— die Mitarbeit in den regionalen GOZ-Arbeitsgruppen,<br />
deren Ergebnisse über die jeweiligen<br />
Vorsitzenden und zugleich Mitglieder des<br />
GOZ-Ausschusses in die BZÄK gespiegelt werden<br />
und<br />
— die direkte Übermittlung an den Ausschuss<br />
Gebührenrecht, zu Händen des juristischen<br />
Beraters, Justitiar RA René Krouský.<br />
Der GOZ-Kommentar ist damit ein Gemeinschaftswerk<br />
aller (Landes-)Zahnärztekammern, unter ausdrücklicher<br />
Einbeziehung aller maßgeblichen<br />
Berufsverbände und wissenschaftlichen Fachgesellschaften.<br />
Er ist ein elektronisch geführtes Werk<br />
und wird durch regelmäßige Evaluation an die<br />
gebührenrechtlichen Erkenntnisse und an die<br />
wissenschaftliche Entwicklung in der Zahnheilkunde<br />
angepasst. Ein wesentlicher Baustein der<br />
Arbeiten sind regelmäßige Koordinierungskonferenzen<br />
der GOZ-Referenten der (Landes-)Zahnärztekammern.<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungskonferenzen<br />
am 18. Januar 2013 sowie am <strong>21</strong>. Juni 2013 hatten<br />
sich die Aufgabe gestellt, Fragen zur Auslegung<br />
der GOZ zu beraten und einzelne GOZ-Problemfelder<br />
zu diskutieren – und lieferten damit einen<br />
bedeutenden Beitrag zum GOZ-Kommentar.<br />
<strong>Die</strong> Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
hat am 09. und 10. November 2012 festgestellt,<br />
dass eine Verfassungsbeschwerde gegen<br />
den Erlass der GOZ 2012 aus sachlichen und politischen<br />
Gründen notwendig ist. Sie beschloss,<br />
zahnärztliche Kläger bei ihren Klagebemühungen<br />
zu unterstützen. Zur Begründung wurde ausgeführt:<br />
„<strong>Die</strong> GOZ gefährdet die freie Berufsausübung und<br />
missachtet die wirtschaftliche Notwendigkeit für<br />
eine freiberufliche Praxis (keine Erhöhung der Vergütung<br />
seit 24 Jahren, bei gleichzeitigem Kaufkraftschwund<br />
über 50 Prozent.)“<br />
<strong>Die</strong> GOZ-Referenten der (Landes-)Zahnärztekammern tagten<br />
im Rahmen ihrer Koordinierungskonferenz am 18.01.13 in Berlin<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
<strong>Die</strong> vom Bundesverband der implantologisch tätigen<br />
Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI) initiierte Verfassungsbeschwerde<br />
gegen die GOZ wurde am<br />
07. November 2012 beim Bundesverfassungsgericht<br />
in Karlsruhe eingereicht. <strong>Die</strong> 2. Kammer des<br />
1. Senats des Bundesverfassungsgerichts teilte mit<br />
Beschluss vom 17. April 2013 mit, dass die Verfassungsbeschwerde<br />
gegen die Nichtanhebung des<br />
Punktwerts in der neuen GOZ nicht zur Entscheidung<br />
angenommen wurde. Eine Begründung<br />
wurde nicht genannt.<br />
Das ist bedauerlich, jedoch nicht die letzte Maßnahme<br />
der Zahnärzteschaft für eine leistungsgerechte<br />
Vergütung. Der BDIZ kündigte an, den juristischen<br />
Weg über die Verwaltungsgerichte zu<br />
59
GOZ und Gebührenrecht<br />
60<br />
beschreiten. Letztendlich wird das Bundesverfassungsgericht<br />
konstatieren müssen, dass die Gebührenordnung<br />
für Zahnärzte im Jahr 2012 zwar<br />
novelliert wurde, aber die betriebswirtschaftlichen<br />
Notwendigkeiten der zahnärztlichen Praxen außer<br />
Acht lässt.<br />
<strong>Die</strong> Bundesversammlung hat mit Beschluss der außerordentlichen<br />
Bundesversammlung vom 30.<br />
Juni 2012 dem BZÄK-Vorstand den Auftrag erteilt,<br />
gegen die Anlage 2 der GOZ vorzugehen. <strong>Die</strong><br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> hat in einem Rechtsgutachten<br />
die Argumente gegen das Rechnungsformular<br />
zusammentragen lassen und der ordentlichen<br />
Bundesversammlung 2012 vorgelegt. Im<br />
Ergebnis des Gutachtens kommt Prof. Dr. Gregor<br />
Thüsing zu der Feststellung, dass die Anlage 2<br />
rechtswidrig sei. Da sie ausschließlich Drittinteressen<br />
diene, sei sie mit dem Zahnheilkundegesetz<br />
nicht vereinbar. <strong>Die</strong> LZK Baden-Württemberg hat<br />
Klage beim Verwaltungsgericht Berlin gegen die<br />
Anlage 2 der GOZ eingereicht. BZÄK und LZK Baden-Württemberg<br />
haben sich darauf verständigt,<br />
beide Initiativen zu bündeln.<br />
<strong>Die</strong> Bundesregierung wurde vom Gericht im Mai<br />
2013 zur Stellungnahme aufgefordert, eine inhaltliche<br />
Antwort lag bis zum Ende des Berichtzeitraums<br />
noch nicht vor.<br />
Vertreter der LZK Baden-Württemberg und der<br />
BZÄK haben vereinbart, die damit einhergehenden<br />
Probleme, wie der versuchte Verweis an das<br />
Verwaltungsgericht Bonn, gemeinsam anzugehen<br />
und Bevollmächtigte zu benennen.<br />
Zusätzlich zum GOZ-Kommentar und der juristischen<br />
Aufarbeitung der Gebührenordnung<br />
suchte die BZÄK geeignete Maßnahmen, um das<br />
Verhältnis zwischen Zahnarzt und Patient sowie<br />
zwischen Versicherungsnehmer<br />
§<br />
und Versicherung/Beihilfe<br />
zu entlasten. Hierüber wurde mit<br />
dem Verband der Privaten Krankenversicherung<br />
(PKV-Verband) und der Beihilfe von Bund und<br />
Ländern diskutiert, als Lösungsansatz die Wiederbelebung<br />
des „Zentralen Konsultationsausschusses<br />
für Gebührenordnungsfragen bei der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>“<br />
erörtert. <strong>Die</strong>ser von der BZÄK<br />
1998 errichtete Ausschuss hatte bis 2002 sachverständige<br />
Stellungnahmen zu grundsätzlichen Auslegungsfragen<br />
der GOZ gegenüber den (Landes-<br />
)Zahnärztekammern und den Mitgliedern des<br />
Ausschusses (BZÄK, PKV-Verband, Beihilfe und<br />
BMG) abgegeben.<br />
Am 30. April 2013 haben die BZÄK, der PKV-Verband<br />
und die Beihilfestellen von Bund und Ländern<br />
die Einrichtung eines „Beratungsforums für<br />
Gebührenordnungsfragen“ vereinbart. Das neue<br />
Gremium hat die Aufgabe übernommen, grundsätzliche<br />
Auslegungsfragen der GOZ, Fragen der<br />
privatzahnärztlichen Qualitätssicherung sowie Fragen<br />
des Inhalts und der Abgrenzung privatzahnärztlicher<br />
Leistungen zu diskutieren und möglichst<br />
einvernehmlich zu beantworten. Das Beratungsforum<br />
ist gelebte Verantwortung der beteiligten<br />
Organisationen, die auf diesem Wege gewährleisten,<br />
dass Auslegungsprobleme der GOZ nicht auf<br />
dem Rücken der Patienten ausgetragen werden.<br />
Darüber hinaus ist die Einrichtung ein deutliches<br />
Signal in Richtung Politik, dass die Beteiligten ihrer<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Koordinierungskonferenz der GOZ-Referenten der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
am <strong>21</strong>.06.13 in Berlin<br />
Im Podium v.l.n.r.: Dr. K. Ulrich Rubehn, ZÄK Schleswig-Holstein,<br />
Dr. Wolfgang Menke, Präsident der ZÄK Bremen, BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel<br />
und der Stellv. Hauptgeschäftsführer und Justitiar der BZÄK, RA René Krouský<br />
Verantwortung gerecht werden und damit die Installation<br />
eines aufwändigen GOZ-Bewertungsinstituts<br />
nicht notwendig ist.<br />
Unabhängig davon entwickelt der GOZ-Ausschuss<br />
zu gebührenrechtlichen Fragestellungen<br />
außerhalb des GOZ-Kommentars einen Katalog<br />
von „Stellungnahmen der BZÄK zur GOZ“.<br />
Der GOZ-Kommentar der BZÄK war schließlich<br />
auch Grundlage der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />
für die Druckschrift zu Schnittstellen<br />
von GOZ und GKV. Der Ausschuss Gebührenrecht<br />
wurde gebeten, diese Arbeiten mit<br />
GOZ-Sachverstand zu begleiten und die Berechnung<br />
privatzahnärztlicher Leistungen bei einer Behandlung<br />
von GKV-Versicherten auf Übereinstimmung<br />
mit den Vorschriften der novellierten GOZ<br />
zu überprüfen.<br />
<strong>Die</strong> in dieser Publikation enthaltene Kommentierung<br />
der GOZ-Nummern wurde abgestimmt, der<br />
Ausschuss konnte inhaltlich die Übereinstimmung<br />
mit den im GOZ-Kommentar der BZÄK vertretenen<br />
Auffassungen konstatieren.<br />
Vereinbarten das „Beratungsforum für Gebührenordnungsfragen“<br />
V.l.n.r.: Dr. K. Ulrich Rubehn, BZÄK, Ditmar Lümmen, BMG/Beihilfe,<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, Dr. Volker Leienbach,<br />
Verbandsdirektor des PKV-Verbands, Jürgen Miebach, PKV-Verband,<br />
und ZA Jost Rieckesmann, BZÄK, am 30.04.13 in Berlin<br />
Nicht zuletzt liegt vor dem GOZ-Ausschuss in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung GOZ-Analyse<br />
und Statistik die Aufgabe, die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
strategisch auf die seitens des Verordnungsgebers<br />
in § 12 GOZ geforderte Evaluation<br />
der Auswirkungen der Novellierung 2012 vorzubereiten<br />
und entsprechende Modelle zur Beratung<br />
und Entscheidung vorzulegen.<br />
61<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
GOZ und Gebührenrecht<br />
Steigende Bedeutung der GOZ-Analyse nach der Novellierung<br />
der Gebührenordnung<br />
Dr. Hans Joachim Lellig,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
GOZ-Analyse und Vizepräsident<br />
der Ärztekammer des Saarlandes/<br />
Vorsitzender der Abt. Zahnärzte<br />
RA René Krouský,<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
und Justitiar der BZÄK<br />
Dipl.-Soz. Wiss. Andreas Kunzler,<br />
Rechtsabteilung der BZÄK,<br />
Bereich Statistik<br />
Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) Kathrin Fuchs,<br />
Rechtsabteilung der BZÄK,<br />
Bereich Statistik<br />
62<br />
GOZ-Analyse<br />
Das Projekt „GOZ-Analyse“, eine Dauerbeobachtung<br />
zum privatzahnärztlichen Liquidationsverhalten,<br />
wurde als Gemeinschaftsvorhaben<br />
von BZÄK, KZBV und IDZ mit einem Aufruf im Mai<br />
1997 ins Leben gerufen. Vor dem Hintergrund<br />
der novellierten GOZ und deren seitens der Politik<br />
geplanten Evaluierung 2015 kommt der GOZ-<br />
Analyse eine steigende Bedeutung zu.<br />
Inhaltlich erlaubt die GOZ-Analyse neben der<br />
Auswertung der wesentlichen Rechnungsdaten<br />
– GOZ-/GOÄ-Positionen, Analogkennzeichnung,<br />
Häufigkeit, Multiplikator, Material- und Laborkosten<br />
(getrennt nach Praxislabor und gewerblichem<br />
Labor) sowie der Kennzeichnung als<br />
Mehrkostenvereinbarung – auch Auswertungen<br />
anhand des Versichertenstatus.<br />
Verbesserung der Datengrundlage<br />
<strong>Die</strong> GOZ-Analyse stellt mit rund 500 regelmäßig<br />
teilnehmenden Zahnarztpraxen seit vielen Jahren<br />
eine umfangreiche und für wichtige Aspekte<br />
auch die einzige öffentlich zugängliche Datenquelle<br />
dar. Allerdings war in der Vergangenheit<br />
festzustellen, dass das Potential der GOZ-Analyse,<br />
die ohne Filterung die Privatrechungen der<br />
teilnehmenden Praxen erfasst, bislang nicht voll<br />
ausgeschöpft wurde. Zwei Gründe sind hierfür<br />
wesentlich:<br />
— Das bisher angewandte Teilnehmergewinnungsverfahren<br />
(Aufruf) bei Veranstaltungen<br />
bzw. in zahnärztlichen Publikationen erlaubte<br />
keine Angabe zur Wahrscheinlichkeit, mit der<br />
ein Teilnehmer geworben wird, und letztlich<br />
keine statistische Untermauerung der Auswertungsergebnisse.<br />
— <strong>Die</strong> bisherige Teilnehmerzahl war zu gering,<br />
um regionale, praxis- oder fachzahnarztbezogene<br />
Auswertungen zuzulassen.<br />
Der Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> sprach<br />
sich daher für die Gewinnung neuer Teilnehmer<br />
auf Basis einer Zufallsstichprobe aus. Der Stichprobenumfang<br />
soll bundesweit bei mindestens 5 Prozent<br />
der Zahnarztpraxen liegen und regionale Auswertungen<br />
mindestens auf Ebene der einzelnen<br />
(Landes-)Zahnärztekammern zulassen.<br />
Bereits Mitte 2012 wurde in Hessen, dem Saarland<br />
und Brandenburg ein Verfahren zur Neugewinnung<br />
von Teilnehmern erprobt, das neben der gezielten<br />
schriftlichen Ansprache eines bestimmten<br />
Anteils niedergelassener Zahnärzte eine telefonische<br />
Kontaktaufnahme vorsieht. <strong>Die</strong>ses Verfahren<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
wurde ab Ende 2012 in enger Abstimmung mit<br />
den jeweiligen (Landes-)Zahnärztekammern auf<br />
weitere Regionen ausgeweitet. In den im Berichtszeitraum<br />
teilnehmenden Kammerbereichen konnten<br />
durchweg erfreuliche Rücklaufquoten zwischen<br />
35 und 45 Prozent erzielt werden. Auf das<br />
gesamte Bundesgebiet bezogen werden bis Ende<br />
2013 über 13.000 Zahnarztpraxen kontaktiert und<br />
um Teilnahme gebeten.<br />
Es wird erwartet, dass die GOZ-Analyse zukünftig<br />
für das private Abrechnungsgeschehen den<br />
hochwertigsten Datenbestand auf dem Markt<br />
darstellen wird.<br />
Neue Software<br />
In Zusammenhang mit der Verbesserung der Datenbasis<br />
wurden neue Softwarehersteller für die<br />
Unterstützung der GOZ-Analyse gewonnen. Seitens<br />
der BZÄK wurde versucht, insbesondere für<br />
Kieferorthopäden, die teils spezialisierte Software<br />
nutzen und daher in der GOZ-Analyse bislang unterrepräsentiert<br />
sind, eine bessere Softwareabdeckung<br />
zu erreichen. <strong>Die</strong>s war erfolgreich.<br />
<strong>Die</strong> GOZ-Analyse ist nun auch mit folgenden Programmen<br />
möglich:<br />
— Evident<br />
— Kfo-win<br />
— PRAXIDENT KFO<br />
— stoma-win<br />
— DENT-Magic.<br />
Panelpflege<br />
Bei einer auf viele Jahre angelegten Dauerbeobachtung<br />
wie der GOZ-Analyse kommt der Panelpflege<br />
herausragende Bedeutung zu. <strong>Die</strong>s besonders<br />
bei einer erheblichen Auffrischung des<br />
Panels, da gerade Neuteilnehmer von Problemen<br />
abgeschreckt werden könnten. Das System der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Panelpflege wurde deshalb weiter systematisiert.<br />
So ist eine telefonische Erreichbarkeit für alle Fragen<br />
rund um die GOZ-Analyse nun täglich sichergestellt,<br />
dies schließt auch technische Unterstützung<br />
bei der Datensatzerstellung ein. Alle<br />
Softwareprogramme wurden bei der BZÄK installiert,<br />
so dass konkrete Hilfestellung gegeben werden<br />
kann. Der Internetauftritt der GOZ-Analyse<br />
auf www.bzaek.de wurde überarbeitet und beinhaltet<br />
nun FAQs und Schritt-für-Schritt-Anleitungen<br />
zur Datensatzerstellung. <strong>Die</strong>se Informationen wurden<br />
auch als Broschüren gedruckt und allen<br />
neuen Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Darüber<br />
hinaus wird bei den an die Teilnehmer versandten<br />
Quartalserinnerungen die jeweils gewählte<br />
Art der Datenübermittlung berücksichtigt,<br />
bspw. einer Praxis, die ihre Daten per USB-Stick<br />
übermittelt, gemeinsam mit der Quartalserinnerung<br />
ein Stick übersandt.<br />
Evaluation der GOZ<br />
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)<br />
plant 2014 mit der vorgesehenen Evaluation der<br />
seit 01. Januar 2012 gültigen GOZ zu beginnen. <strong>Die</strong><br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> bereitet diese Evaluation<br />
vor. Sie hat hierfür ein Modell zur Evaluation<br />
vorgelegt und ersucht eine Abstimmung über das<br />
prinzipielle Vorgehen auch mit PKV und Beihilfe.<br />
Aus Sicht der BZÄK besteht eine wesentliche Problemstellung<br />
darin, dass den seitens der Kostenerstatter<br />
ermittelten Ausgabensteigerungen eine<br />
Vielzahl verschiedener Effekte zu Grunde liegen,<br />
die nicht bzw. nur teilweise auf die Novellierung<br />
der Gebührenordnung zurückgeführt werden können.<br />
Vertiefende Auswertungen der GOZ-Analyse<br />
können zu einer realitätsnäheren Einschätzung des<br />
durch die Novellierung tatsächlich verursachten<br />
Honoraranstiegs führen.<br />
63
GOZ und Gebührenrecht<br />
14. Standard-Jahresauswertung mit fast 134.000<br />
Rechnungen<br />
Mit der Auswertung für das Jahr 2011 wurde die 14.<br />
(erweiterte) Standard-Jahresauswertung der GOZ-<br />
Analyse erstellt. Insgesamt konnten knapp 134.000<br />
Privatrechnungen zur Auswertung herangezogen<br />
werden. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine<br />
deutliche Zunahme um über 20 Prozent dar – damit<br />
wurde der höchste Wert seit 2006 erreicht.<br />
Mit der Umstellung auf eine Zufallsstichprobe im<br />
Jahr 2014 wird die Bedeutung der GOZ-Analyse<br />
sowohl wegen des Umfangs als auch des methodischen<br />
Designs erheblich zunehmen. <strong>Die</strong>s<br />
gilt nach Einschätzung der BZÄK selbst dann,<br />
wenn von Seiten der Kostenerstatter erheblich<br />
mehr eingereichte Rechnungen für Auswertungszwecke<br />
aufbereitet werden.<br />
Der durchschnittliche Rechnungsbetrag lag 2011<br />
bei 3<strong>21</strong>€, wobei 69 Prozent auf das Honorar entfielen.<br />
Der durchschnittliche honorargewichtete<br />
Steigerungssatz lag bei 2,42 für persönliche und<br />
bei 1,97 für medizinisch-technische Leistungen.<br />
<strong>Die</strong> erweiterte Standardauswertung wurde im<br />
Statistischen Jahrbuch 2011|2012 der BZÄK veröffentlicht.<br />
Aktuelle Daten zur GOZ-Analyse<br />
2012, dem ersten Jahr der neuen GOZ, werden<br />
erstmalig im Statistischen Jahrbuch 2012|2013<br />
veröffentlicht.<br />
Kaum alternative Datenquellen<br />
Der PKV-Verband erstellt auf Basis bei Versicherungen<br />
eingereichter Rechnungen einen 10.000<br />
Rechnungen umfassenden Datensatz zum privatzahnärztlichen<br />
Liquidationsverhalten. Seit<br />
2007 (PKV-Stichprobe 2005) werden hierzu leider<br />
keine Informationen mehr an BZÄK, KZBV und IDZ<br />
weitergegeben. <strong>Die</strong> Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft<br />
eG (ZA) veröffentlichte im<br />
Rahmen der Diskussion um die Auswirkungen der<br />
neuen GOZ eine eigene Frequenzstatistik mit einem<br />
Umfang von 300.000 Rechnungen. Zwischen<br />
dem Datenbestand der ZA und der Stichprobe<br />
der GOZ-Analyse zeigen sich allerdings<br />
erhebliche Unterschiede. Inwieweit die ZA regelmäßig<br />
über die Struktur ihrer Rechnungsdaten informieren<br />
wird, bleibt derzeit offen.<br />
64<br />
<strong>Die</strong> GOZ-Analyse ist somit weiterhin die einzig öffentlich<br />
zugängliche, regelmäßig erscheinende<br />
Informationsquelle zum privatzahnärztlichen Abrechnungsgeschehen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Statistik<br />
Mitgliederstatistik und GOZ-Analyse<br />
Dr. Hans Joachim Lellig,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Statistik und Vizepräsident der<br />
Ärztekammer des Saarlandes/<br />
Vorsitzender der Abt. Zahnärzte<br />
Dipl.-Soz. Wiss. Andreas Kunzler,<br />
Rechtsabteilung der BZÄK,<br />
Bereich Statistik<br />
Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) Kathrin Fuchs,<br />
Rechtsabteilung der BZÄK,<br />
Bereich Statistik<br />
Ausschuss Statistik<br />
Der Ausschuss Statistik versteht sich als politische<br />
Schnittstelle zwischen dem Bereich Statistik der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und dem Vorstand. Ziel ist<br />
eine Verstärkung der statistischen Grundlagenschaffung<br />
für die Arbeit der BZÄK.<br />
Der Aufbau einheitlicher Zahlenwerke geht in<br />
vielen Fällen mit direktem Arbeits- und Kostenaufwand<br />
in den (Landes-)Zahnärztekammern<br />
einher. Wichtig ist dabei, dass einerseits der Nutzen<br />
einer einheitlichen Datenerfassung auch für<br />
die (Landes-)Zahnärztekammern ersichtlich wird<br />
und andererseits die organisatorischen und ggf.<br />
rechtlichen Restriktionen der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
frühzeitig bekannt sind. Vor diesem<br />
Hintergrund wirken im Ausschuss Statistik neben<br />
dem Vorsitzenden Dr. Hans Joachim Lellig mit Dr.<br />
Klaus Bartling und Herrn Assessor jur. Frank Hanneken,<br />
die beide für die aktuelle Legislaturperiode<br />
bestätigt wurden, sowohl die politische als<br />
auch die administrative Spitze einer (Landes-)<br />
Zahnärztekammer mit.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> verfolgt das Ziel,<br />
ihre beiden wichtigsten Erhebungen, die GOZ-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Analyse und die Mitgliederstatistik der (Landes-)<br />
Zahnärztekammern, konzeptionell weiterzuentwickeln.<br />
Gerade die Veränderungen bei der<br />
GOZ-Analyse standen im Ausschuss Statistik im<br />
Berichtszeitraum im Mittelpunkt.<br />
Mit der Umstellung und erheblichen Erweiterung<br />
des Teilnehmerkreises auf zufällig ausgewählte<br />
Praxen, die mindestens 5 Prozent aller Praxen eines<br />
Kammerbereichs abbilden, Repräsentativität<br />
für sich plausibel geltend machen können<br />
und Auswertungen auch auf Ebene der einzelnen<br />
(Landes-)Zahnärztekammern erlauben, wird<br />
die GOZ-Analyse an Bedeutung gewinnen. Dabei<br />
hat sich der Ausschuss stets für eine enge Zusammenarbeit<br />
mit den Ländern ausgesprochen.<br />
<strong>Die</strong> guten Rücklaufquoten unterstreichen die<br />
Vorteile dieses eng abgestimmten Vorgehens.<br />
<strong>Die</strong> Umstellung der Mitgliederstatistik der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
auf anonymisierte Individualdaten<br />
sowohl der Zahnärzte als auch der<br />
Praxen ist leider noch nicht vollständig abgeschlossen.<br />
Insbesondere die Zuordnung der Mitglieder<br />
zu einer oder mehreren Zahnarztpraxen<br />
stellt sich als technisches Problem heraus.<br />
65
Statistik<br />
Hinsichtlich beider Datensammlungen forderte<br />
der Ausschuss Statistik sämtliche Kammern ausdrücklich<br />
zur Kooperation auf. Auch wenn es<br />
nicht für jede Auswertung zwingend erforderlich<br />
ist, das gesamte Bundesgebiet abzudecken,<br />
sind die Möglichkeiten der politischen Kommunikation<br />
erheblich eingeschränkt, wenn Daten<br />
nicht aus allen Kammerbereichen vorliegen.<br />
Statistisches Jahrbuch<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> veröffentlichte<br />
erstmals 2008 ein Statistisches Jahrbuch mit dem<br />
zentralen Anliegen, einen kompakten Einblick in<br />
die Verhältnisse des Berufsstands zu geben – insbesondere<br />
durch das strukturierte Zusammentragen<br />
bisher verstreut vorliegender Informationen.<br />
Im darauffolgenden Jahr wurde das Statistische<br />
Jahrbuch konzeptionell vollständig überarbeitet<br />
und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Im aktuellen Berichtszeitraum wurden alle<br />
Kapitel aktualisiert und teilweise um zusätzliche<br />
Informationen ergänzt. So konnten bspw. international<br />
vergleichende Daten zum Gesundheitsverhalten<br />
bereitgestellt werden, die Ausführungen<br />
zur Mitgliederstatistik wurden verfeinert und<br />
neue Informationen zu Krebserkrankungen der<br />
Mundhöhle und des Rachens aufgenommen.<br />
Darüber hinaus wurde das Kapitel zum zahnärztlichen<br />
Abrechnungsgeschehen überarbeitet,<br />
nicht zuletzt in Vorbereitung auf die ersten Auswertungen<br />
zur GOZ 2012 und die erheblich bessere<br />
Datenlage der GOZ-Analyse ab 2014.<br />
<strong>Die</strong> kontinuierlichen Erhebungen der (Landes-)<br />
Zahnärztekammern, der BZÄK sowie die Sonderauswertungen<br />
der Prognos AG und des Statistischen<br />
Bundesamts finden sich exklusiv im Statistischen<br />
Jahrbuch.<br />
Um die unterschiedlichen Aspekte der zahnmedizinischen<br />
Versorgung bzw. der Mundgesundheit<br />
darstellen und unter krankheitsbezogenen,<br />
sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten<br />
beleuchten zu können, wurden neben etlichen<br />
Erhebungen und Analysen des IDZ und ausgewählten<br />
Statistiken der KZBV weitere nationale<br />
und internationale Datenquellen aufbereitet. Zu<br />
nennen sind insbesondere diverse Publikationen<br />
von OECD und WHO, Rechenwerke und Fachserien<br />
des Statistischen Bundesamts sowie Statistiken<br />
der Bundesagentur für Arbeit und verschiedener<br />
nationaler Ministerien.<br />
66<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Das Jahrbuch ist nicht auf die tabellarische und<br />
grafische Wiedergabe von Zahlen beschränkt,<br />
sondern führt in jedem der neun inhaltlichen Kapitel<br />
anhand eines Kurzberichts in die wichtigsten<br />
Entwicklungen der vergangenen Jahre ein.<br />
<strong>Die</strong> Kapitel im Einzelnen:<br />
— Gesundheitssysteme im internationalen Vergleich<br />
— Zahnärztliche Ausbildung<br />
— Mitglieder der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
— Praxisführung<br />
— Berufsausbildung<br />
— Leistungsausgaben und privatzahnärztliches<br />
Abrechungsgeschehen<br />
— Epidemiologische Kennzahlen zur Mundgesundheit<br />
— Gesundheitsverhalten<br />
— Dentalindustrie und zahntechnisches Handwerk<br />
Das 200 Seiten umfassende Statistische Jahrbuch<br />
2011/2012 wurde in einer Auflage von 1.200 Stück<br />
gedruckt. Rund 500 Exemplare wurden Vertretern<br />
der Zahnärzteschaft sowie der Wissenschaft, Politik<br />
und der Medien zur Verfügung gestellt. <strong>Die</strong> restlichen<br />
rund 700 Exemplare wurden zum Preis von<br />
10 Euro verkauft.<br />
67<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Prävention<br />
Prävention und Gesundheitsförderung in der Zahnmedizin<br />
BZÄK widmet sich intensiv der Präventionsarbeit<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Präventive Zahnheilkunde<br />
und Vizepräsident der BZÄK<br />
Dr. Andreas Wagner,<br />
Vorstandsreferent für die<br />
zahnärztliche Betreuung von<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
und Präsident der LZK Thüringen<br />
Dr. Michael Rumpf,<br />
Vorstandsreferent für Alterszahnheilkunde<br />
und Präsident<br />
der LZK Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Sebastian Ziller,<br />
Leiter Abteilung Prävention<br />
und Gesundheitsförderung<br />
der BZÄK<br />
68<br />
Ausschuss Präventive Zahnheilkunde<br />
Im Bereich Prävention und Mundgesundheitsförderung<br />
waren BZÄK und (Landes-)Zahnärztekammern<br />
im Berichtszeitraum erneut sehr aktiv.<br />
Oralprophylaktische Maßnahmen für alle Altersgruppen,<br />
insbesondere in den Bereichen der<br />
Kinder-, Alters- sowie Behindertenzahnheilkunde<br />
waren inhaltliche Schwerpunkte. <strong>Die</strong> interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit vielen Multiplikatoren,<br />
wie Lehrern, Erziehern, Kinderärzten, Kieferorthopäden,<br />
Ärzten, Frauenärzten und Hebammen<br />
sowie mit Kommunen, Alten- und Pflegeheimen,<br />
Krankenkassen, ist die Grundlage der erfolgreichen<br />
Kooperationen. <strong>Die</strong> Referate der (Landes-)<br />
Zahnärztekammern und die BZÄK bieten allen interessierten<br />
Kollegen zudem Unterstützungsangebote<br />
für ihre tägliche Arbeit. Der Ausschuss Präventive<br />
Zahnheilkunde der BZÄK beschäftigt sich<br />
mit fachlich-wissenschaftlichen und präventionspolitischen<br />
Themen sowie deren versorgungspolitischen<br />
Konsequenzen. Er berät den Vorstand in<br />
diesen Fragen. Darüber hinaus konzipiert und koordiniert<br />
er die Präventionsaktivitäten der BZÄK.<br />
Im Ausschuss Präventive Zahnheilkunde arbeiten<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK-Vizepräsident<br />
und Ausschussvorsitzender, sowie Dr. Michael<br />
Brandt, Präsident der ZÄK Schleswig-Holstein,<br />
Dr. Herbert Michel, Bayerische LZK, Dr. Kai Franz<br />
Schmidt, Bundeswehr, Dr. Andreas Wagner, Präsident<br />
der LZK Thüringen, und Dr. Michael Rumpf,<br />
Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, sowie Prof. Dr.<br />
Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke und<br />
Assessor jur. Henning Neukötter, Hauptgeschäftsführer<br />
der LZK Thüringen. Ständige Gäste des<br />
Ausschusses sind Gabriele Prchala, zm, Dr. Wolfgang<br />
Micheelis (neu PD Dr. Rainer Jordan), IDZ,<br />
und ZA Ralf Wagner, Vorsitzender der KZV Nordrhein<br />
für die KZBV. <strong>Die</strong> Zuständigkeit seitens der<br />
Verbandsgeschäftsstelle liegt in den Händen<br />
des Abteilungsleiters Dr. Sebastian Ziller.<br />
Der Ausschuss Präventive Zahnheilkunde tagte<br />
am <strong>21</strong>. September 2012 in Köln und am 14. Juni<br />
2013 in Düsseldorf.<br />
Gemäß der präventionspolitischen Schwerpunkte<br />
im präventiven sowie im gerostomatologischen<br />
und behindertenzahnheilkundlichen Bereich hat<br />
die BZÄK, mit Unterstützung des Ausschusses Präventive<br />
Zahnheilkunde sowie der Ausschüsse<br />
Alterszahnheilkunde und Zahnärztliche Betreuung<br />
von Menschen mit Behinderungen, im Berichtszeitraum<br />
eine Vielzahl von Aktivitäten entfaltet,<br />
um das Konzept „Prophylaxe ein Leben lang“ weiter<br />
umzusetzen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Koordinierungskonferenz<br />
<strong>Die</strong> Referenten für Alters- und Behindertenzahnheilkunde<br />
sowie für Präventive Zahnheilkunde<br />
der Länderkammern nutzen einen jährlichen Erfahrungsaustausch.<br />
<strong>Die</strong> gemeinsame Koordinierungskonferenz<br />
2013 wird in zeitlichem Zusammenhang<br />
mit dem Bayerischen Zahnärztetag,<br />
„Biss im Alter – die Zahnbehandlung des gealterten<br />
Patienten“, sowie der Mitgliederversammlung<br />
der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin<br />
(DGAZ) am 25. Oktober 2013 in<br />
München stattfinden. Auf Grund der präventionspolitischen<br />
Bedeutung des Themas „Frühkindliche<br />
Karies“ wird u. a. Dr. Nele Kettler in einem<br />
Überblicksreferat die Befragungsstudie<br />
„Probleme und Einschätzungen niedergelassener<br />
Zahnärzte bei der Behandlung jüngerer Kinder“<br />
des IDZ vorstellen.<br />
Deutscher Kongress für Versorgungsforschung<br />
Im Podium v.l.n.r.: Prof. Gerd Glaeske, DNVF, Prof. Dr. Michael Walther, DGZMK,<br />
Dr. Marlies Volkmer, (SPD), MdB, Dr. Jürgen Fedderwitz, KZBV, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar<br />
Oesterreich, BZÄK, Dr. Krämer, DAK, und Prof. Dr. Dr. Wilhelm Kirch, DVGPH, am<br />
29.09.12 im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden<br />
Mundgesundheitsziele<br />
Vorstellung auf dem Deutschen Kongress für Versorgungsforschung<br />
Vom 27. bis 29. September 2012 fand der erstmals<br />
von Zahnmedizinern organisierte 11. Deutsche<br />
Kongress für Versorgungsforschung und 4. Nationale<br />
Präventionskongress im Deutschen Hygiene-<br />
Museum Dresden statt. Er wurde federführend<br />
von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde (DGZMK) gemeinsam mit<br />
dem Deutschen Verband für Gesundheitswissenschaften<br />
und Public Health (DVGPH) und dem<br />
Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung<br />
(DNVF) veranstaltet. Das IDZ war mit Workshops<br />
auf dem Kongress vertreten.<br />
Kongressthema war "Prävention und Versorgung<br />
2012 für die Gesundheit 2030“. Insgesamt tauschten<br />
sich die Teilnehmer in 41 Workshops sowie in<br />
Plenarsitzungen und Posterpräsentationen aus.<br />
Mit der Programmgestaltung wurde die Zahnmedizin<br />
an die medizinische Versorgungsforschung<br />
angebunden und die Integration der Zahnmedizin<br />
in die Medizin konsequent weiter umgesetzt.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
An der Abschlussdiskussion nahmen der BZÄK-<br />
Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und<br />
der KZBV-Vorsitzende Dr. Jürgen Fedderwitz teil.<br />
Prof. Oesterreich stellte zudem in einem Hauptreferat<br />
die von der BZÄK verabschiedeten Mundgesundheitsziele<br />
für Deutschland vor.<br />
BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
argumentierte aus Sicht der BZÄK<br />
69
Prävention<br />
70<br />
Präventionsgesetz<br />
Der dritte Anlauf<br />
2005 beschloss der Bundestag ein Präventionsgesetz,<br />
das der Bundesrat ablehnte. Nach dem<br />
Verweis in den Vermittlungsausschuss wurde es<br />
stillgelegt, auch die Große Koalition einigte sich<br />
2006/2007 nicht, die Bundesländer stritten über<br />
die Finanzierung.<br />
Am 14. Dezember 2012 verständigten sich die<br />
Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und FDP erneut<br />
auf Eckpunkte für eine Präventionsstrategie,<br />
die mit einem „Gesetz zur Stärkung der<br />
Gesundheitsförderung und der Prävention im<br />
Gesundheitswesen“ umgesetzt werden sollen.<br />
Im Januar 2013 legte das BMG einen Referentenentwurf<br />
zu einem Gesundheitsförderungsund<br />
Präventionsstärkungsgesetz vor. Das Gesetz<br />
ist als Artikelgesetz geplant, welches im Wesentlichen<br />
die Leistungen zur Prävention und zur<br />
Früherkennung von Krankheiten im SGB V betrifft<br />
(hier die §§ 20, 25, 26).<br />
BZÄK und KZBV haben sich in Stellungnahmen zum<br />
Gesetzentwurf in die Diskussion eingebracht und als<br />
Sachverständige an der öffentlichen Anhörung des<br />
Ausschusses für Gesundheit des Deutschen Bundestages<br />
am 15. Mai 2013 in Berlin teilgenommen. Zwei<br />
Schwerpunkte sollten aus zahnärztlicher Sicht berücksichtigt<br />
werden: An Lebensanfang und Lebensende<br />
muss die zahnmedizinische Versorgung verbessert<br />
werden, um gleiche Teilhabechancen Aller<br />
an der guten zahnmedizinischen Versorgung zu gewährleisten.<br />
Daher sollten zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen<br />
auch für Kinder von null bis<br />
drei Jahren durchgeführt werden, um die Häufigkeit<br />
der frühkindlichen Karies zu reduzieren. Am Lebensende<br />
bildet der GKV-Leistungskatalog den Bedarf<br />
von Pflegebedürftigen bislang nur unzureichend<br />
ab. Das Präventionsgesetz bietet die Möglichkeit,<br />
das AuB-Konzept von BZÄK und KZBV umzusetzen<br />
und die Versorgungslücke zu schließen, indem mit<br />
einem § 22a SGB V Versicherte, die aufgrund ihrer<br />
Pflegebedürftigkeit oder dauerhaften Behinderung<br />
Mundhygiene nicht angemessen umsetzen können,<br />
einen Anspruch auf bedarfsadäquate Leistungen<br />
zur Verhütung von Zahnerkrankungen erhalten.<br />
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege<br />
(DAJ)<br />
Neugestaltung der epidemiologischen Begleituntersuchungen<br />
zur Gruppenprophylaxe diskutiert<br />
<strong>Die</strong> DAJ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich als<br />
bundesweit tätige Institution die Erhaltung und Förderung<br />
der Zahn- und Mundgesundheit zum Ziel<br />
gesetzt hat. Zahnmedizinische Prophylaxe soll die<br />
Mundgesundheit vor allem von Kindern und Jugendlichen<br />
verbessern. <strong>Die</strong> Arbeit der DAJ basiert<br />
auf § <strong>21</strong> SGB V. Der DAJ gehören derzeit 40 Mitgliedsorganisationen<br />
an. <strong>Die</strong> Landesarbeitsgemeinschaften<br />
für Jugendzahnpflege (LAGen) sind Mitglieder<br />
in der DAJ. Der Vorstand besteht aus zehn<br />
Vertretern der ordentlichen Mitglieder. Der alternierende<br />
Vorsitz wird durch den Vizepräsidenten der<br />
BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, wahrgenommen.<br />
Am 10. April 2013 fand in der BZÄK, Berlin, die<br />
Informations- und Planungstagung zu den zukünftigen<br />
epidemiologischen Begleituntersuchungen zur<br />
Gruppenprophylaxe der DAJ statt. Dabei wurden<br />
Überlegungen und Positionen des DAJ-Vorstands<br />
zur Gestaltung der künftigen epidemiologischen<br />
Begleituntersuchungen vorgestellt und planungsrelevante<br />
Eckpunkte diskutiert.<br />
<strong>Die</strong> DAJ-Mitgliederversammlung 2013 fand am 26.<br />
Juni 2013 in Hannover statt.<br />
AG Zahnmedizinische Prävention der frühkindlichen<br />
Karies (ECC)<br />
Seit Herbst 2012 arbeiten BZÄK, KZBV, die Deutsche<br />
Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK) und der<br />
Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) gemeinsam<br />
und fachübergreifend mit dem Deutschen<br />
Hebammenverband (DHV) an einem gesundheitspolitischen<br />
Konzept zur zahnmedizinischen<br />
Prävention der frühkindlichen Karies, um gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen für einen Zahnarztbesuch ab<br />
dem ersten Lebensjahr zu schaffen. <strong>Die</strong> Arbeitsgruppenmitglieder<br />
trafen sich mehrfach im Berichtszeitraum.<br />
Ziel ist es, ein optimales Gesundheitsverhalten<br />
und die bestmöglichen Voraussetzungen für eine<br />
dauerhafte Zahn- und Mundgesundheit des kleinen<br />
Kindes zu etablieren, um Karies, Zahnfleischentzündungen,<br />
Zahnverlust und daraus resultierende<br />
Folgeerkrankungen zu vermeiden. Gerade die er-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
sten Lebensjahre sind für die weitere Mundgesundheit<br />
prägend und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit.<br />
Das Konzept richtet sich als potentieller Lösungsweg<br />
und Angebot an die Gesundheitspolitik<br />
und die Krankenkassen und soll im Herbst 2013 vorgelegt<br />
werden.<br />
Im Rahmen der beschriebenen Zusammenarbeit<br />
soll gemeinsam mit dem DHV zudem ein Comic<br />
ohne Worte zur Kariesprophylaxe-Anleitung für bildungsferne<br />
Eltern entstehen.<br />
Bedeutung der zahnmedizinischen Prävention<br />
und die Wechselwirkungen zwischen Mund- und<br />
Allgemeingesundheit aufgeklärt. Jährlich wurde<br />
zu einem spezifischen Schwerpunktthema eine<br />
Informationsbroschüre für Zahnärzte und Patienten<br />
veröffentlicht. Innerhalb von neun Jahren<br />
wurden mehr als 11 Millionen Broschüren von<br />
Zahnarztpraxen angefordert. Damit zählt sie zur<br />
erfolgreichsten zahnmedizinischen Informationsbroschürenreihe<br />
in Deutschland. Unter der Bezeichnung<br />
„Vision Mundgesundheit“ vertieft das<br />
Projekt seit 2010 den interdisziplinären Zusammenhang<br />
zwischen Mundgesundheit, Oralmedizin<br />
und Allgemeinmedizin und fungiert als Dachkonzept<br />
für fachübergreifende Ansätze und<br />
Diskussionen.<br />
Tag der Zahngesundheit 2012<br />
Der Tag der Zahngesundheit wird seit vielen Jahren<br />
vom BZÄK-Ausschuss für Präventive Zahnheilkunde<br />
inhaltlich begleitet. Unter dem Motto „Gesund beginnt<br />
im Mund – Mehr Genuss mit 65 plus!“ fand im<br />
September der mittlerweile 22. bundesweite Tag<br />
der Zahngesundheit statt. Im Fokus standen insbesondere<br />
Senioren und ihre Mundgesundheit sowie<br />
die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft<br />
für die zahnmedizinische Versorgung. <strong>Die</strong><br />
zentrale Pressekonferenz, organisiert von der BZÄK<br />
als Aktionskreis-Mitglied und mit einem Statement<br />
des BZÄK-Vizepräsidenten Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
begleitet, fand am 12. September 2012 in Berlin<br />
statt. Externe Beiträge von Prof. Dr. Ina Nitschke,<br />
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin,<br />
und von Dr. Michael Kleinebrinker,<br />
Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen,<br />
rundeten die Veranstaltung ab.<br />
Kooperationen<br />
„Vision Mundgesundheit“<br />
Eine der erfolgreichsten und langfristigsten zahnärztlichen<br />
Präventions- und Aufklärungskampagnen<br />
für Patienten geht aus der Kooperation<br />
der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> mit Colgate-Palmolive<br />
hervor. 2012 jährte sich die Zusammenarbeit<br />
zum zwölften Mal. Seit dem Beginn der Kooperation<br />
wurde die Öffentlichkeit über die<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
„Gesund im Mund bei Diabetes“<br />
Unter dem Dach „Vision Mundgesundheit“ gründeten<br />
BZÄK und Colgate im Frühjahr 2010 die Initiative<br />
„Gesund im Mund bei Diabetes“. <strong>Die</strong> fachliche Koordination<br />
erfolgt über die Abteilung Prävention<br />
und Gesundheitsförderung der BZÄK. Ziel der Initiative<br />
ist es, auf der Grundlage evidenz-basierter Daten<br />
Ärzte, Zahnärzte und Patienten gezielt über die<br />
Wechselwirkungen zwischen Parodontalerkrankungen<br />
und Diabetes aufzuklären. <strong>Die</strong> inhaltliche Arbeit<br />
erfolgt über einen interdisziplinären Wissenschaftsausschuss,<br />
besetzt mit Experten aus der<br />
Diabetologie und Parodontologie. <strong>Die</strong>ser soll auf<br />
Grundlage des 2011 publizierten Konsensuspapiers<br />
zum Thema Parodontitis und Diabetes in „Der Internist“<br />
(Springer-Verlag), eine S2k-Leitlinie zum Thema<br />
erarbeiten.<br />
Am 17. Oktober 2012 war die Initiative Gast auf<br />
dem Parlamentarischen Abend der Deutschen Gesellschaft<br />
für Parodontologie (DGP) zum Thema<br />
„Parodontitis und Diabetes mellitus – Wechselbeziehungen<br />
und Chancen interdisziplinärer Behandlung<br />
und Risikovorsorge“ in Berlin.<br />
71
Prävention<br />
Seit 2012 kooperiert die Initiative „Gesund im Mund<br />
bei Diabetes“ mit diabetesDE, der Aufklärungsplattform<br />
des Verbands der Diabetes-Beratungs- und<br />
Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und der<br />
Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG). Hier werden<br />
die Informationen für Diabetologen, Zahnärzte<br />
und Diabetespatienten gemeinsam erarbeitet und<br />
verbreitet.<br />
Symposium zum Diabetes-Kongress in München<br />
Vom 01. bis 02. März 2013 fand in München zum dritten<br />
Mal die erfolgreiche interdisziplinäre Veranstaltung<br />
"Diabetologie grenzenlos - Innere Medizin<br />
fachübergreifend" statt. Präsentiert wurde ein umfangreiches,<br />
fachübergreifendes Programm aus<br />
verschiedenen Schwerpunkten der Inneren Medizin<br />
sowie angrenzender Disziplinen, die eng mit klinischen<br />
Fragen aus der Diabetologie verknüpft sind.<br />
Am Freitag, dem 01. März 2013, fand das Symposium<br />
"Zahngesundheit bei Diabetes: Ein unterschätztes<br />
Problem" mit Beteiligung der Wissenschaft<br />
und in Kooperation von BZÄK und Colgate-Palmolive<br />
statt. <strong>Die</strong> Zahnmedizin war damit erneut Bestandteil<br />
des wissenschaftlichen Fortbildungsprogramms<br />
der Diabetologen.<br />
Health in Europe zum Anlass, sich für eine europäische<br />
Mundgesundheitsstrategie auszusprechen.<br />
Gefordert wurde, dass sich die EU im Rahmen ihrer<br />
allgemeinen Gesundheitspolitik verstärkt der Mundgesundheit<br />
annehmen müsse. <strong>Die</strong> Zahnmedizin solle<br />
bei allen präventiven und gesundheitsförderlichen<br />
Ansätzen mit in die politischen Planungen einbezogen<br />
und professionsübergreifende Konzepte erarbeitet<br />
werden.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung wurden fünf Schwerpunktempfehlungen<br />
an die europäischen Entscheidungsträger<br />
formuliert:<br />
1. Einbeziehung der Mundgesundheit in allgemeine<br />
Gesundheitsstrategien und Politik der<br />
EU im Sinne des gemeinsamen Risikofaktorenkanons,<br />
2. Reduktion der sozialen und gesundheitlichen<br />
Ungleichheit als gesamtgesellschaftliche und<br />
länderübergreifende Aufgabe begreifen,<br />
3. (Weiter)Entwicklung des zahnärztlichen Teams<br />
zur Vermittlung präventiver und gesundheitsförderlicher<br />
Botschaften,<br />
4. Förderung der Forschung und Wissenschaft u. a.<br />
in den Bereichen Versorgungsforschung und<br />
Mundgesundheitsförderung, einschließlich gesundheitsökonomischer<br />
Aspekte,<br />
5. Verbesserung der oralepidemiologischen Datenqualität,<br />
um Vergleichbarkeit und Evaluation<br />
zu gewährleisten.<br />
72<br />
Platform for Better Oral Health: European Oral<br />
Health Summit<br />
„Mundgesundheit in Europa: Standortbestimmung<br />
und Begründung für eine Europäische Mundgesundheitsstrategie“<br />
– unter dieser Überschrift fand<br />
am 05. September 2012 eine Präsentation im Europäischen<br />
Parlament in Brüssel statt. Ziel war es, anlässlich<br />
des Weltmundgesundheitstages 2012 für<br />
eine an der Prävention orientierte Mundgesundheitsstrategie<br />
in der EU zu werben. Unter den rund<br />
120 Teilnehmern – zahnmedizinischen Organisationen<br />
und Verbänden – war die BZÄK vertreten.<br />
<strong>Die</strong> Referenten nahmen den EU-Report „The State<br />
of Oral Health in Europe“ der Platform for Better Oral<br />
Forum Zahn- und Mundgesundheit Deutschland<br />
Am 25. September 2012 fand auf Einladung des<br />
nationalen Ablegers der Platform for Better Oral<br />
Health eine politische Veranstaltung zum Thema<br />
„Prävention neu denken – Zahn- und Mundgesundheit<br />
in der nationalen Präventionsstrategie<br />
verankern“ in Berlin statt. Vertreter aus Wissenschaft<br />
und Berufspolitik diskutierten mit Gesundheitspolitikern<br />
über das Thema Mundgesundheit,<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Gründungsmitglieder des Forums Zahn- und Mundgesundheit<br />
am 25.09.12 auf dem Reichstagsgebäude<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. Stefan Zimmer, Universität Witten/Herdecke,<br />
Dr. Sebastian Ziller, BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vorsitzender des Forums und Vizepräsident der BZÄK,<br />
Anton van de Putte, GSK, Michael Kunze, Wrigley,<br />
Dr. Erwin Lotter (FDP), MdB, (nicht im Bild: Dr. Rolf Koschorrek<br />
(CDU), MdB)<br />
welches bislang in allgemeinen Präventionsansätzen<br />
in Deutschland immer noch zu wenig berücksichtigt<br />
wird. <strong>Die</strong> BZÄK warb dafür, dass die Politik<br />
Mundgesundheit als essentiell für die Gesamtgesundheit<br />
und die Lebensqualität anerkennt und<br />
im Hinblick auf die angekündigte Nationale Präventionsstrategie<br />
der Bundesregierung mitdebattiert<br />
und berücksichtigt.<br />
Im Anschluss wurde das Forum Zahn- und Mundgesundheit<br />
Deutschland im Sinne eines Runden<br />
Tischs initiiert, um mit Partnern aus Wissenschaft,<br />
Politik, Verbänden und Wirtschaft einen zielgerichteten<br />
Dialog um die Debatte zur nationalen Präventionsstrategie<br />
konstruktiv zu begleiten. Es<br />
wurde geplant, dass das Gremium bis zur Bundestagswahl<br />
2013 zu zwei bis drei gesundheitspolitischen<br />
Foren in Berlin einlädt. Auf Vorstandsempfehlung<br />
hat die BZÄK den Vorsitz übernommen.<br />
<strong>Die</strong> Gründungsmitglieder des Forums Zahn- und<br />
Mundgesundheit Deutschland sind neben der<br />
BZÄK Prof. Dr. Zimmer, Universität Witten/Herdecke,<br />
Dr. Rolf Koschorrek, MdB, CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
und Dr. Erwin Lotter, MdB, FDP-<br />
Bundestagsfraktion. Unterstützt wird die Plattform<br />
durch GlaxoSmithKline (GSK) und das Wrigley Oral<br />
Healthcare Program.<br />
Das Mundgesundheitsverhalten als Voraussetzung<br />
für eine gute Zahn- und Mundgesundheit des Kindes<br />
müsse beeinflusst werden, um Karies, Zahnverlust<br />
sowie deren Folgen für eine gesunde Kindesentwicklung<br />
zu vermeiden.<br />
Am 13. März 2013 fand in Berlin auf Einladung des<br />
Forums Zahn- und Mundgesundheit Deutschland<br />
eine weitere Arbeitssitzung unter Leitung der BZÄK<br />
statt. Das dortige Thema, die Rolle der betrieblichen<br />
Prävention im Bereich der Zahn- und Mundgesundheit,<br />
stand bisher nicht im Fokus der Zahnmedizin,<br />
obwohl der Arbeitsplatz eine zentrale<br />
Bedeutung für ein gesundes Leben und auch Potential<br />
für die orale Gesundheitsförderung besitzt.<br />
Vertreter aus Wissenschaft und Berufspolitik erörterten<br />
mit Gesundheitspolitikern aller Fraktionen<br />
die Möglichkeiten einer betrieblichen zahnmedizinischen<br />
Prävention und die dafür erforderlichen<br />
Maßnahmen. Zu Juli 2013 wurde eine vorläufige<br />
Bilanzveranstaltung des Forums geplant, auf der<br />
die bisherigen Arbeitsschwerpunkte vorgestellt<br />
werden, um im Vorfeld der Bundestagswahl in gesundheitspolitische<br />
Forderungen zu münden. Zielsetzung<br />
ist, die Zahnmedizin in die allgemeine Präventionspolitik<br />
einzubinden.<br />
Gäste aus Politik, Verbänden, Wissenschaft und<br />
Wirtschaft diskutierten am 12. Dezember 2012 im<br />
Deutschen Bundestag über die Herausforderungen<br />
durch die zunehmende frühkindliche Karies.<br />
73<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Prävention<br />
74<br />
Aktion zahnfreundlich<br />
Als Vorstandsmitglied nahm die BZÄK an den Vorstandssitzungen<br />
und der Mitgliederversammlung<br />
der Aktion zahnfreundlich e.V. (AzeV) am 07. September<br />
2012 und am 19. April 2013 teil. Themen waren<br />
u. a. die EU-Health-Claims-Verordnung, welche<br />
für das Zahnmännchensignet einen positiven Bescheid<br />
ergab, der Bericht der Geschäftsstelle über<br />
die PR-Arbeit 2012/2013, der Finanzbericht<br />
2011/2012, Planung, Aktionsprogramme und Budget<br />
2013. Prof. Dr. Stefan Zimmer, Ausschuss-Mitglied<br />
und Vorsitzender der AzeV ist seit Frühjahr 2013<br />
neuer Präsident von Toothfriendly International. <strong>Die</strong><br />
BZÄK unterstützt als Mitglied die Aktion zahnfreundlich<br />
e.V. bei der Bekanntmachung zahnfreundlicher<br />
Süßwaren in Deutschland.<br />
„Live.Learn.Laugh.”<br />
Phase II erfolgreich beendet<br />
<strong>Die</strong> World Dental Federation (FDI), <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und Unilever Oral Care kooperieren in<br />
einer zweiten Förderphase des weltweit aktiven<br />
„Live.Learn.Laugh.“-Projekts seit Anfang 2011. <strong>Die</strong><br />
Partnerschaft soll die Mundgesundheit weltweit verbessern.<br />
<strong>Die</strong> Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung<br />
konnte so für Deutschland 30.000<br />
Euro einwerben. Unilever finanzierte eine Aufklärungskampagne<br />
im Präventionsbereich zum Thema<br />
„Mach mit: 2 x täglich Zähne putzen!“. Ergebnis der<br />
zweiten Förderphase ist eine gemeinsame Patienteninformation<br />
für Eltern und Kinder, die bereits 2012<br />
publiziert wurde und das tägliche Zähneputzen für<br />
kleine Kinder thematisiert. <strong>Die</strong>se Patienteninformationen<br />
mit Tipps und Hinweisen zur Zahnpflege wurden<br />
mit einer Medienkampagne begleitet. <strong>Die</strong> BZÄK<br />
Patienteninformation der<br />
BZÄK aus dem<br />
„Live.Learn.Laugh“-Projekt<br />
von FDI und Unilever<br />
stellte die Ergebnisse des Projekts im Rahmen eines<br />
Workshops am 29. Februar 2013 in Athen vor. Das<br />
Projekt wurde zudem in drei Zahnarztpraxen evaluativ<br />
begleitet. <strong>Die</strong> Kooperation "Mach mit: 2 x täglich<br />
Zähneputzen!" wurde im Frühjahr 2013 beendet und<br />
als erfolgreich bilanziert: Verschickt wurden insgesamt<br />
4.261 Musterpakete mit Informationsbroschüre, womit<br />
knapp sieben Prozent aller deutschen Zahnärzte<br />
erreicht wurden. Zudem wurden insgesamt 18 Artikel<br />
in Print- und Online-Medien veröffentlicht, die über<br />
die BZÄK/FDI-Aktion berichteten.<br />
DENTSPLY-Förderpreis<br />
DGZMK, BZÄK und DENTSPLY fördern junge Wissenschaftler<br />
Unter Schirmherrschaft der DGZMK sowie der BZÄK<br />
fand die Verleihung des 26. DENTSPLY-Förderpreises<br />
in Frankfurt am Main im Rahmen des Deutschen<br />
Zahnärztetages am 09. November 2012 statt. <strong>Die</strong><br />
BZÄK ist seit Jahren aktives Jury-Mitglied des Förderpreisgremiums.<br />
Unter 19 eingereichten Arbeiten<br />
wurden zwei ausgezeichnet. Beide Preisträger werden<br />
auf der nächsten Tagung der American Dental<br />
Association ihre Arbeiten präsentieren.<br />
Ausschüsse Alterszahnheilkunde und Zahnärztliche<br />
Betreuung von Menschen mit Behinderungen<br />
Datenbank zur Erfassung von Projekten und Konzepten<br />
zur Betreuung pflegebedürftiger Menschen<br />
Ein internetbasiertes Formular zur Erfassung von<br />
Projekten und Konzepten zur Betreuung pflegebedürftiger<br />
Menschen in Deutschland haben BZÄK<br />
und LZK Baden-Württemberg auf Empfehlung zurückliegender<br />
Koordinierungskonferenzen vor vier<br />
Jahren erarbeitet und kontinuierlich weiter entwickelt.<br />
<strong>Die</strong> Plattform wird im geschützten Bereich<br />
des BZÄK-Internetauftritts passwortgestützt zum Erfahrungsaustausch<br />
angeboten. Der Projektkatalog<br />
wurde im Berichtszeitraum weiter optimiert. <strong>Die</strong><br />
Arbeiten am internen Bereich für die Koordination<br />
der Kammerreferenten sind damit erfolgreich umgesetzt.<br />
Fachlich wurde das Projekt von Dr. Elmar<br />
Ludwig, LZK Baden-Württemberg, betreut, technisch<br />
von Dipl.-Soz. wiss. Andreas Kunzler, BZÄK,<br />
umgesetzt. Auf der Konferenz im Oktober 2013 soll<br />
die Ergebnisdarstellung erneut bewertet werden.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Laudatoren und Jurymitglieder des DENTSPLY-Förderpreises<br />
am 09.11.12 in Frankfurt am Main<br />
In der ersten Reihe v.l.n.r.:<br />
DGZMK-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />
Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Universität Freiburg,<br />
DENTSPLY Geschäftsführer Claus Peter Jesch,<br />
Prof. Dr. Lutz Laurisch, Korschenbroich,<br />
Dr. Sebastian Ziller, BZÄK,<br />
Prof. Heiner Weber, Universität Tübingen,<br />
Prof. Jürgen Geis-Gerstörfer, Universität Tübingen, und<br />
Silvia Weber, DENTSPLY<br />
Konzept zur Zahnmedizinischen Betreuung in<br />
Senioren- und Pflegeheimen vorgestellt<br />
BZÄK, KZBV und der Vorstand des Bundesverbands<br />
der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
e. V. (BZÖG) führten am 15. August<br />
2012 ein von BZÄK und KZBV initiiertes Arbeitsgespräch.<br />
Der BZÖG-Vorsitzende Dr. Pantelis Petrakakis,<br />
Dr. Sabine Breitenbach sowie Dr. Uwe Niekusch,<br />
beide BZÖG-Vorstand, stimmten sich mit<br />
BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Dr. Sebastian Ziller, BZÄK, sowie Dr. Wolfgang<br />
Eßer, Stellv. Vorsitzender der KZBV, über gemeinsame<br />
Zielsetzungen und Vorgehensweisen im<br />
Bereich Alterszahnmedizin ab. Im Zentrum standen<br />
der Abgleich des AuB-Konzepts von BZÄK<br />
und KZBV mit dem BZÖG-Konzept zur zahnmedizinischen<br />
Betreuung in Senioren- und Pflegeheimen<br />
sowie Gespräche zu Kooperationsmöglichkeiten,<br />
die sich aus beiden Konzepten ergeben<br />
könnten.<br />
Betreuung in Pflegeheimen durch den Öffentlichen<br />
Zahngesundheitsdienst wurde durch BZÄK<br />
und KZBV gleichermaßen als positiv angesehen.<br />
Um die gemeinsamen Zielsetzungen in Zukunft besser<br />
strukturieren und inhaltlich abstimmen zu können<br />
wurde vereinbart, den BZÖG künftig mit einem<br />
ständigen Vertreter zum „Runden Tisch zur Altersund<br />
Behindertenzahnheilkunde“ einzuladen.<br />
Einigkeit herrschte in der Notwendigkeit, die<br />
Ausbildung der Pflegeberufe und der flächendeckenden<br />
Umsetzung präventionsorientierter<br />
zahnmedizinischer Versorgungskonzepte zu verbessern.<br />
Auch bestand Konsens darüber, dass<br />
ein dringender ordnungspolitischer Handlungsbedarf<br />
besteht, um diese vulnerablen Patientengruppen<br />
im Rahmen eines Gesamtkonzepts<br />
adäquat versorgen zu können. <strong>Die</strong> mögliche Koordinierung<br />
der individuellen zahnmedizinischen<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Gespräch zu gemeinsamen Konzepten im Bereich Alterszahnmedizin<br />
zwischen BZÖG, BZÄK und KZBV am 15.08.12<br />
in der Geschäftsstelle der BZÄK<br />
V.l.n.r.: Dr. Uwe Niekusch, Dr. Sabine Breitenbach und<br />
Dr. Pantelis Petrakakis, alle BZÖG, sowie<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK,<br />
Dr. Wolfgang Eßer, KZBV, und Dr. Sebastian Ziller, BZÄK<br />
75
Prävention<br />
76<br />
Versorgungskonzept von BZÄK und KZBV für Pflegebedürftige<br />
und Menschen mit Behinderungen<br />
(AuB-Konzept)<br />
Weitere Schritte auf dem Weg zur Umsetzung<br />
Bereits 2010 stellte die BZÄK gemeinsam mit der<br />
KZBV und zahnmedizinischen Fachgesellschaften<br />
das Reformkonzept „Mundgesund trotz Handicap<br />
und hohem Alter“ mit Lösungen für die medizinische<br />
Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen<br />
mit Behinderungen vor. Den Erfolg der Prophylaxe<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
aufnehmend, setzt das Konzept auf einen ergänzenden<br />
präventionsorientierten Leistungskatalog,<br />
der auf die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen<br />
und Menschen mit Behinderungen abstellt und<br />
dem größeren zahnärztlichen Behandlungs- und<br />
Präventionsbedarf Rechnung trägt. Ausgangspunkt<br />
war die jahrelange thematische Bearbeitung,<br />
v. a. durch die Referenten für Prävention, Alterszahnmedizin<br />
und Behindertenzahnheilkunde<br />
der (Landes-)Zahnärztekammern.<br />
In einem ersten Schritt hat der Gesetzgeber mit<br />
dem Versorgungsstrukturgesetz den § 87 Abs. 2i in<br />
das SGB V aufgenommen. Durch die Einführung<br />
einer zusätzlichen Vergütung für die erforderliche<br />
aufsuchende Betreuung sollen die Versorgungsstrukturen<br />
von pflegebedürftigen und behinderten<br />
Menschen verbessert werden. <strong>Die</strong>se Neuerungen<br />
traten zum 01. April 2013 in Kraft. Danach wird<br />
es zwei zusätzliche Leistungspositionen geben. <strong>Die</strong><br />
erste umfasst einen Zuschlag für das Aufsuchen<br />
von Pflegebedürftigen, Menschen mit Behinderung<br />
und Versicherten mit eingeschränkter Alltagskompetenz.<br />
<strong>Die</strong> zweite Leistungsposition umfasst<br />
eine Modifikation dieser Bewertung, wenn im<br />
unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang beim<br />
Aufsuchen dieser Versichertengruppe ein zweiter<br />
Besuch in derselben häuslichen Gemeinschaft<br />
oder Pflegeeinrichtung erfolgt.<br />
Runder Tisch zur Umsetzung des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes<br />
(PNG)<br />
Mit dem Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz (PNG)<br />
hat der Gesetzgeber in einem zweiten Schritt in §<br />
87 Abs. 2i SGB V eine weitere Position für zahnärzt-<br />
Das Konzept von BZÄK<br />
und KZBV zur Versorgungsoptimierung<br />
fand<br />
bei Experten und in der<br />
Politik viel Zuspruch<br />
liche Leistungen vorgesehen. <strong>Die</strong>se Leistungen<br />
können jedoch nur im Rahmen eines Kooperationsvertrages<br />
zwischen Zahnärzten und Pflegeeinrichtung<br />
erbracht werden. Am 15. April 2013 fand<br />
ein Austausch zwischen KZBV, BZÄK, DGAZ und<br />
den Bundesverbänden der Pflegeeinrichtungen<br />
und der Pflegeberufe zur Umsetzung der gesetzlichen<br />
Regelung statt. <strong>Die</strong> KZBV wird in Zusammenarbeit<br />
mit der DGAZ und den BZÄK-Ausschüssen<br />
Alterszahnmedizin und Zahnärztliche Betreuung<br />
von Menschen mit Behinderungen eine Rahmenvereinbarung<br />
für die Umsetzung der gesetzlichen<br />
Regelungen zu Kooperationsverträgen nach §<br />
119b SGB V, die sich aus dem PNG ergeben, erarbeiten.<br />
Am 10. Juni 2013 fand eine weitere Arbeitsgruppensitzung<br />
zur Fertigstellung des Konzepts<br />
statt. Auf dieser Grundlage sollen die<br />
Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband<br />
(GKV-SV) aufgenommen werden. Ziel ist es, eine<br />
pragmatische und niedrigschwellige Vertragsgestaltung<br />
zu erreichen.<br />
Barrierefreie Zahnarztpraxen<br />
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
Auf Einladung des BMG fand am 28. Februar 2013<br />
ein Gespräch mit Vertretern der BZÄK, BÄK, KZBV,<br />
KBV und dem GKV-SV statt. Im Rahmen des Nationalen<br />
Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
hat sich die Bundesregierung<br />
verpflichtet, gemeinsam mit der<br />
Ärzteschaft Maßnahmen zur Erhöhung der Anzahl<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Waren an der Erarbeitung des AuB-Konzeptes seitens der<br />
BZÄK beteiligt:<br />
V.l.n.r.: Dr. Sebastian Ziller, Leiter Abteilung Prävention<br />
und Gesundheitsförderung der BZÄK, Dr. Michael Rumpf,<br />
Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, Dr. Andreas Wagner,<br />
Präsident der LZK Thüringen, und die Vizepräsidenten der BZÄK,<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz<br />
barrierefreier Arztpraxen zu entwickeln. Das Gespräch<br />
diente der Erörterung des Sachstands und<br />
der Weiterentwicklung möglicher Maßnahmen.<br />
Das BMG dokumentiert den Sachstand zu laufenden<br />
Projekten sowie ein Eckpunktepapier zur Entwicklung<br />
geeigneter Maßnahmen, um die Anzahl<br />
barrierefreier Arztpraxen weiter zu erhöhen.<br />
Barrieren abbauen – Initiativen und Maßnahmen<br />
der Ärzte- und Zahnärzteschaft<br />
Kooperationstagung in Berlin<br />
Anlässlich des gemeinsamen Themenjahrs 2013<br />
„Selbstbestimmt dabei. Immer.“ der Antidiskriminierungsstelle<br />
des Bundes (ADS) und des Beauftragten<br />
der Bundesregierung für die Belange behinderter<br />
Menschen wollen die ärztlichen und<br />
zahnärztlichen Spitzenorganisationen ihren Beitrag<br />
zum Thema „Barrieren abbauen“ liefern.<br />
Hintergrund ist die UN-Behindertenrechtskonvention,<br />
die das Ziel einer inklusiven Gesellschaft ohne<br />
Ausgrenzung und Diskriminierung verfolgt. <strong>Die</strong><br />
Bundesregierung hat auf die UN-Konvention reagiert<br />
und einen Nationalen Aktionsplan aufgestellt,<br />
der einen Maßnahmenplan für die nächsten<br />
zehn Jahre erhält.<br />
Mit der gemeinsamen Veranstaltung „Barrieren<br />
abbauen – Initiativen und Maßnahmen der Ärzteund<br />
Zahnärzteschaft“ am 09. September 2013 in<br />
Berlin wollen BÄK, BZÄK, KBV und KZBV für das<br />
Thema „Barrierefreie Versorgung“ sensibilisieren.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Zudem sollen Initiativen und Maßnahmen vorgestellt<br />
und diskutiert werden, die bislang entwickelt<br />
wurden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe gestaltet<br />
das Programm. <strong>Die</strong> Zahnärzteschaft wird im<br />
Workshop „Mundgesund trotz Handicap und hohem<br />
Alter“ Leuchtturmprojekte für eine wohnortnahe,<br />
flächendeckende zahnärztliche Versorgung<br />
vorstellen.<br />
Einladung zum Symposium der<br />
Ärzte- und Zahnärzteschaft am<br />
09.09.13 in Berlin<br />
77
Prävention<br />
Der Ratgeber im eBook-Format – entwickelt von der Stiftung<br />
Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Zusammenarbeit<br />
mit der BZÄK<br />
78<br />
„Broschüre für pflegende Angehörige zum Thema<br />
Mundgesundheit“<br />
<strong>Die</strong> BZÄK hat 2012 umfangreiche fachliche Zuarbeiten<br />
zur „Broschüre für pflegende Angehörige<br />
zum Thema Mundgesundheit“ des Zentrums für<br />
Qualität in der Pflege (ZQP) geleistet und ist mit einem<br />
Vorwort integriert. Der Praxisleitfaden soll die<br />
tägliche Mund- und Zahnhygiene sowohl für Pflegebedürftige<br />
als auch für die bundesweit 1,2 Millionen<br />
pflegenden Angehörigen im häuslichen<br />
Umfeld erleichtern.<br />
Der Ratgeber wurde im E-Book-Format entwickelt<br />
sowie als Download in PDF-Version und steht online<br />
kostenlos zur Verfügung. Am 18. März 2013 erfolgte<br />
die Veröffentlichung der Handreichung, sowohl<br />
auf der Website des ZQP als auch der BZÄK.<br />
Kooperation mit Special Smiles und Special Olympics<br />
Deutschland<br />
<strong>Die</strong> BZÄK kooperiert seit vielen Jahren mit Special<br />
Smiles und Special Olympics Deutschland, um<br />
auch auf diesem Feld auf eine angemessene<br />
zahnmedizinische Versorgung für Menschen mit<br />
Behinderung in Deutschland aufmerksam zu machen.<br />
Das Zahn- und Mundgesundheitsprogramm<br />
Special Smiles war im Berichtszeitraum aktiv: Regionale<br />
Veranstaltungen mit Special Smiles fanden<br />
in Thüringen und Hessen statt.<br />
<strong>Die</strong> Nationalen Winterspiele wurden vom 14. bis<br />
17. Januar 2013 in Garmisch-Partenkirchen unter<br />
dem Motto „Gemeinsam stark!“ durchgeführt<br />
und von der Bayerischen Landeszahnärztekammer<br />
intensiv begleitet. Mehr als 4.500 Zuschauer<br />
besuchten die sportlichen Wettbewerbe und Veranstaltungen.<br />
Beim Gesundheitsprogramm Healthy<br />
Athletes wurden 750 kostenlose Screenings zur<br />
Zahngesundheit, zur sportlichen Fitness und zum<br />
Hören durchgeführt.<br />
<strong>Die</strong> Nationalen Sommerspiele 2014 finden vom 19.<br />
bis 23.05.2014 in Düsseldorf statt.<br />
IADH-Kongress 2014 in Berlin – Vorbereitungen<br />
laufen<br />
Der XXII. Weltkongress der International Association<br />
for Disability and Oral Health (IADH) wird vom<br />
01. bis 04. Oktober 2014 in Berlin unter der Schirmherrschaft<br />
der BZÄK stattfinden. Das Thema dieses<br />
alle zwei Jahre statt findenden Weltkongresses<br />
lautet „Medicine meets Disability“. Mehr als 500<br />
Teilnehmer werden erwartet. Ziele sind der wissenschaftliche<br />
Austausch der internationalen Kollegen,<br />
die sich besonders der zahnmedizinischen<br />
Betreuung und Forschung von Patienten mit „Special<br />
needs“ widmen, und eine verbesserte Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet der zahnärztlichen Betreuung<br />
von Menschen mit Behinderung sowie<br />
der Alterszahnheilkunde.<br />
Dazu wird ein umfangreiches wissenschaftliches<br />
Programm mit namhaften Referenten aus Universitäten<br />
und Praxis sowie Vortrags- und Posterpräsentationen<br />
mit breitem klinischen Bezug zusammengestellt.<br />
Zur Vorbereitung der Jahrestagung<br />
fanden am 07. Dezember 2012 sowie am 26. April<br />
2013 Arbeitssitzungen des Wissenschaftlichen Komitees<br />
statt, in welchem auch Mitglieder des entsprechenden<br />
BZÄK-Ausschusses vertreten sind.<br />
<strong>Die</strong> inhaltliche Gestaltung liegt beim dreizehnköp-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Oesterreich D.:<br />
Prophylaxe ein Leben lang – bis ins hohe Alter.<br />
ZWP 9/2012<br />
Oesterreich D.:<br />
Präventionsstrategie: Versorgungslücken werden<br />
nicht geschlossen. ZWP 3/2013<br />
IADH-Kongressankündigung<br />
für<br />
Oktober 2014<br />
figen Gremium unter Leitung des Tagungspräsidenten<br />
Prof. Dr. Andreas Schulte, Heidelberg. <strong>Die</strong><br />
Kongressorganisation übernimmt der Oemus-<br />
Verlag. Sowohl die BZÄK als auch der Bundesverband<br />
der Oralchirurgen werden sich anteilig an<br />
den organisatorischen Kosten beteiligen.<br />
Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung<br />
Publikationen, Vorträge und Präsentationen zur<br />
zahnmedizinischen Prävention in Deutschland des<br />
Ausschussvorsitzenden, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
und der Abteilung selbst stellten der Öffentlichkeit<br />
das breite Arbeitsspektrum der BZÄK in diesem<br />
Bereich dar. Gemeinsam mit der DGZMK<br />
wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Informationen<br />
für Patienten publiziert. <strong>Die</strong>se Ratgeber<br />
sind auf der Internetseite der BZÄK abrufbar.<br />
Ziller, S.:<br />
Ambulante ärztliche und zahnärztliche Versorgung.<br />
In: Das Gesundheitswesen in Deutschland<br />
– Struktur, Leistungen, Weiterentwicklung. Hrsg.:<br />
Eckhard Nagel, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2013,<br />
5. Auflage, S. 123-124, 126-131, 134-137<br />
Ziller, S.:<br />
<strong>Die</strong> Mundgesundheit von Migranten. MBZ, Nr. 9,<br />
2012, S. 30-31<br />
Splieth, Ch., Ziller, S.:<br />
Zahngesundheit und Karies bei Kleinkindern: Diagnostik,<br />
Prävention und Therapie (Teil 1: Karies und<br />
Präventionsansätze). Hebammenforum 14 (6),<br />
2013, S. 42-46<br />
Ausgewählte Vorträge und Publikationen:<br />
Oesterreich D., Ziller, S.:<br />
Mundgesundheitsziele für Deutschland 2020 im<br />
Spannungsfeld zwischen Versorgung, Politik und<br />
Prävention. Vortrag, Plenarsitzung „Prävention”, 11.<br />
Deutscher Kongress für Versorgungsforschung und<br />
4. Nationaler Präventionskongress, 27.-29.09.2012,<br />
Dresden, Deutsches Hygiene-Museum, 28. September<br />
2012<br />
Ziller, S., Oesterreich D., Micheelis, W.:<br />
Mundgesundheitsziele für Deutschland 2020 -<br />
Zwischenbilanz und Ausblick. In: Prävention und<br />
Versorgung. Hrsg.: Kirch, W., Hoffmann, T., Pfaff<br />
H., Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2012, S.<br />
1002-1023<br />
79<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Freiheit in der Berufsausübung, wissenschaftlicher Fortschritt und<br />
fachliche Unabhängigkeit<br />
BZÄK engagiert sich für die Belange der Zahnärzteschaft<br />
Dr. Mathias Wunsch,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Praxisführung und Präsident<br />
der LZK Sachsen<br />
Dr. Jens Nagaba,<br />
Leiter Abteilung<br />
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
der BZÄK<br />
80<br />
Ausschuss Praxisführung<br />
Mit fachlichen Argumenten Verordnungs- und<br />
Gesetzgebungsverfahren begleiten<br />
Der Ausschuss Praxisführung ist zuständig für die<br />
Belange der zahnärztlichen Berufsausübung und<br />
begleitet entsprechende Verordnungs- oder Gesetzgebungsverfahren.<br />
Er tagte am 24. September<br />
2012 und am 12. März 2013. <strong>Die</strong> Koordinierungskonferenzen<br />
der Länderreferenten wurden<br />
jeweils am auf die Ausschusssitzungen folgenden<br />
Tag durchgeführt. Anlässlich der Internationalen<br />
Dentalschau (IDS) 2013 fanden die Veranstaltungen<br />
im Frühjahr in Köln statt.<br />
Der Schwerpunkt der Ausschussarbeit lag im Berichtszeitraum<br />
auf der fachlichen Bewertung der<br />
im Oktober 2012 veröffentlichten Empfehlung zur<br />
Aufbereitung von Medizinprodukten. Zu dem von<br />
der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention<br />
(KRINKO) und dem Bundesinstitut<br />
für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)<br />
im Oktober 2011 vorgelegten Entwurf hatte der<br />
Ausschuss eine fachliche Stellungnahme erarbeitet.<br />
Durch die Mitarbeit der BZÄK in Ausschüssen<br />
des Deutschen Instituts für Normung (DIN) und der<br />
Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz<br />
(ZLG) fanden die zahnärztlichen Argumente<br />
ebenfalls Eingang in deren Stellungnahmen. Flankiert<br />
wurden diese Maßnahmen durch eine<br />
mündliche Erörterung mit dem Leiter der Arbeitsgruppe<br />
im Robert Koch-Institut (RKI) und Gesprächen<br />
mit Abgeordneten und Vertretern des BMG.<br />
Dadurch gelang es, viele im Entwurf der Empfehlung<br />
enthaltene überzogene Anforderungen zu<br />
entschärfen. Besonders hervorzuheben ist die seit<br />
Jahren geforderte und nun erfolgte direkte Bezugnahme<br />
auf die Empfehlung „Infektionsprävention<br />
in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die<br />
Hygiene“ aus dem Jahr 2006. Mit der Veröffentlichung<br />
der Aufbereitungsempfehlung gewinnt die<br />
von der BZÄK und den Zahnärztekammern Nordrhein<br />
und Westfalen-Lippe gemeinsam finanzierte<br />
Studie zur manuellen Aufbereitung zahnärztlicher<br />
Übertragungsinstrumente (MAZI) an Bedeutung.<br />
Mit den Ergebnissen der von März 2012 bis April<br />
2013 durchgeführten Untersuchungen liegt ein<br />
wissenschaftlicher Nachweis für die Sicherheit eines<br />
manuellen Verfahrens vor, der auch von Behördenseite<br />
nicht ignoriert werden kann.<br />
Im Berichtszeitraum wurde die Technische Regel<br />
biologische Arbeitsstoffe (TRBA 250) überarbeitet.<br />
Darin werden die Maßnahmen zum Arbeitsschutz<br />
in Einrichtungen des Gesundheitswesens geregelt.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Anlass für die Überarbeitung war die Verpflichtung<br />
zur Umsetzung der europäischen „Nadelstichrichtlinie“.<br />
Durch die Mitarbeit der BZÄK in der beauftragten<br />
Arbeitsgruppe konnte die Aufnahme von<br />
überhöhten Anforderungen für die Zahnärzteschaft<br />
verhindert werden.<br />
Neben der nationalen Gesetzgebung beschäftigten<br />
den Ausschuss die Überarbeitung der Quecksilberstrategie<br />
der EU-Kommission und der Entwurf<br />
für eine europäische Medizinprodukte-Verordnung.<br />
<strong>Die</strong> Verordnung soll Teilinhalte mehrerer<br />
Richtlinien zusammenfassen und nach einer Übergangsfrist<br />
ohne nationale Umsetzung direkt in<br />
den Mitgliedsstaaten in Kraft treten. Aus zahnmedizinischer<br />
Sicht relevant sind die Definition von<br />
Nanomaterialien und deren Klassifizierung als<br />
Hochrisikoprodukte sowie die Einführung des elektronischen<br />
Kennzeichnungssystems für Medizinprodukte<br />
UDI (Unique Device Identification). <strong>Die</strong><br />
BZÄK hat dazu eine im Ausschuss abgestimmte<br />
Stellungnahme gegenüber dem BMG abgegeben.<br />
Durch die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen<br />
des Council of European Dentists ist die Vertretung<br />
der Interessen der deutschen Zahnärzte für diesen<br />
Themenbereich gewährleistet. Dem Austausch<br />
über Projekte der (Landes-)Zahnärztekammern,<br />
z.B. zur Validierung, kommt auf den Sitzungen<br />
große Bedeutung zu. Er dient der Koordinierung<br />
der Aktivitäten und der Entwicklung praxistauglicher<br />
Konzepte. Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft<br />
für Krankenhaushygiene wird derzeit<br />
eine AWMF-Leitlinie zur Wasserhygiene in Dentaleinheiten<br />
erstellt. Als Mitglied in der Sektion Zahnmedizin<br />
der Gesellschaft begleitet die BZÄK diesen<br />
Prozess kritisch und gewährleistet eine kompetente<br />
Interessenvertretung der Zahnärzteschaft.<br />
Ausschuss Hygiene<br />
BZÄK lenkt Fokus auf Hygiene<br />
Auf Beschluss des Vorstands der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
vom 12. Dezember 2012 wurde der<br />
Ausschuss Hygiene gegründet. Das neu ins Leben<br />
gerufene Gremium soll der Kollegenschaft Unterstützung<br />
bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben<br />
auf dem immens an Bedeutung gewonnenen Gebiet<br />
der Hygiene geben. Gleichzeitig sollen durch<br />
die Mitglieder eigene Konzepte für die Zahnheilkunde<br />
entwickelt werden. Eine weitere Aufgabe<br />
des Ausschusses ist die Überarbeitung des Musterhygieneplans.<br />
<strong>Die</strong>s erfolgt in enger Abstimmung mit<br />
dem Deutschen Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnarztpraxis<br />
(DAHZ). Der Ausschuss tagte erstmals am<br />
12. März 2013 in Köln. Aufgrund der starken Verzahnung<br />
der Themen fand das Treffen als gemeinsame<br />
Sitzung mit dem Ausschuss Praxisführung statt.<br />
Mitglieder der Ausschüsse Hygiene und Praxisführung bei der Frühjahrssitzung<br />
am 12.03.13 in Köln<br />
V.l.n.r.: Dr. Kai Voss, Vizepräsident der ZÄK Schleswig-Holstein, Dr. Detlev Buss,<br />
Westfalen-Lippe, Dr. Mathias Wunsch, Präsident der LZK Sachsen, Dr. Andreas<br />
Dehler, Hessen, Dr. Johannes Szafraniak, Präsident der ZÄK Nordrhein,<br />
ZÄ Juliane Gösling, Referentin Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der<br />
BZÄK, Dr. Norbert Struß, Baden-Württemberg, ZA Robert Schwan, Rheinland-<br />
Pfalz, Martina Rahn, BZÄK, RA Axel Maag, Direktor der LZK Baden-Württemberg,<br />
Oberstfeldarzt Dr. Stefan Schelleis, Bundeswehr, Dr. Christian Pilgrim, Direktor der<br />
ZÄK Nordrhein, Dr. Jens Nagaba, Leiter Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung<br />
der BZÄK<br />
Teilnehmer der Koordinierungskonferenz Praxisführung am 13.03.13 auf der IDS in Köln<br />
81<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Ausschuss Dentalinstrumente (AKDI)<br />
Statements finden große Beachtung<br />
Das 2008 gegründete unabhängige Expertengremium<br />
tagte unter der Leitung von PD Dr. Lutz Jatzwauk<br />
am 12. November 2012 und am 15. April<br />
2013 in Berlin. Der bei der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
angesiedelte Ausschuss Dentalinstrumente<br />
untersucht die fachspezifischen Besonderheiten<br />
bei der Aufbereitung von Medizinprodukten und<br />
erarbeitet darauf basierende Empfehlungen für<br />
Zahnarztpraxen. Im April 2013 wurde das Statement<br />
des AKDI zum Betrieb und zur Validierung<br />
von Ultraschallbädern verabschiedet. <strong>Die</strong> vom<br />
Ausschuss erarbeiteten Empfehlungen waren zuvor<br />
intensiv mit den Herstellern dieser Geräte diskutiert<br />
worden. Weiterhin arbeitet das Gremium<br />
an einem Statement zur Aufbereitung von rotierenden<br />
zahnärztlichen Instrumenten. <strong>Die</strong> Veröffentlichung<br />
einer Stellungnahme zu diesem anspruchsvollen<br />
Themenkomplex ist geplant.<br />
Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der BZÄK<br />
Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
Dr. Michael Frank,<br />
Vorstandsreferent<br />
Approbationsordnung und<br />
Präsident der LZK Hessen<br />
Teilnehmer des Ausschusses Dentalinstrumente (AKDI) zur<br />
Herbstsitzung am 12.11.12 in Berlin<br />
RA René Krouský,<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
und Justitiar der BZÄK<br />
82<br />
Approbationsordnung Zahnärzte<br />
<strong>Die</strong> zahnärztliche Ausbildung und der Zugang zum<br />
zahnärztlichen Beruf ist im Gesetz über die Ausübung<br />
der Zahnheilkunde (ZHG) in der Fassung der<br />
Bekanntmachung vom 16. April 1987, zuletzt geän-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
dert durch Art. 11 Nr. 10 des Gesetzes vom 30. Juli<br />
2004 und in der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen<br />
Approbationsordnung für Zahnärzte (AppOZ)<br />
vom 26. Januar 1955, zuletzt geändert durch Art. 4<br />
G vom <strong>21</strong>. Juli 2004, bundeseinheitlich geregelt.<br />
<strong>Die</strong> Anforderungen, denen sich der Zahnarzt aufgrund<br />
der Entwicklung der Gesundheitsversorgung<br />
und der Entwicklung in der zahnmedizinischen Wissenschaft<br />
stellen muss, sind einem stetigen Wandel<br />
unterzogen. Nach über 50 Jahren ist die zahnärztliche<br />
Approbationsordnung daher dringend reformbedürftig.<br />
<strong>Die</strong> Hochschullehrer der Zahnmedizin<br />
müssen noch heute nach der Jahrzehnte alten<br />
Approbationsordnung für Zahnärzte unterrichten.<br />
Angesichts der rasanten Entwicklung in der Zahnheilkunde<br />
und der Versorgung der Patienten wird<br />
den Hochschullehrern ein nicht zu überbrückender<br />
Spagat abverlangt. Das Missverhältnis zwischen<br />
der Lehre, dem enormen Wissenszuwachs und den<br />
erheblich gestiegenen Anforderungen der Praxis<br />
muss daher schnellstmöglich überwunden werden.<br />
<strong>Die</strong> Zahnärzteschaft hat aus diesem Grund bereits<br />
vor einigen Jahren einen Entwurf für eine neue Approbationsordnung<br />
für Zahnärzte vorgelegt. Der<br />
Entwurf trägt einerseits den Bedürfnissen der modernen<br />
Zahnheilkunde Rechnung und berücksichtigt<br />
andererseits die Grundsätze der Reform des<br />
Medizinstudiums.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Substantielle Verbesserungen des Studiums der<br />
Zahnmedizin sollen insbesondere erreicht werden<br />
durch:<br />
— Stärkere Ausrichtung der Lehre auf medizinische<br />
Inhalte.<br />
— Notwendige Verzahnung mit der medizinischen<br />
Lehre auf dem Stand der neuen Approbationsordnung<br />
für Ärzte. <strong>Die</strong> hierdurch gesteigerte<br />
Kompatibilität der medizinischen und<br />
der zahnmedizinischen Lehre beseitigt unnötigen<br />
Aufwand, insbesondere für Doppelstudien<br />
in Medizin und Zahnmedizin.<br />
— Sachgerechte Orientierung des Studiums an<br />
den gesteigerten Möglichkeiten der Prävention.<br />
<strong>Die</strong> frühzeitige Erkennung systemischer Erkrankungen<br />
gehört zu den wichtigen Aufgabenbereichen<br />
der zahnmedizinischen Lehre<br />
und Praxis und trägt zur Prävention zahlreicher<br />
Krankheiten bei. <strong>Die</strong>se neue Ausrichtung bereitet<br />
die Studierenden besser auf die Anforderungen<br />
der täglichen zahnmedizinischen<br />
Praxis vor.<br />
— Inhaltliche Neugestaltung des Studiums und<br />
der Prüfung durch Vorgabe eines zeitgemäßen<br />
Fächerkanons.<br />
— Modernisierung des Studiums (ebenso wie in<br />
der Medizin) durch fächerübergreifenden und<br />
gegenstandsbezogenen Unterricht und entsprechend<br />
ausgestaltete Prüfungen.<br />
Ein wesentlicher Baustein der Novellierung ist<br />
eine weitestgehend identische Ausbildung mit<br />
dem Studiengang Medizin in den ersten vier Semestern,<br />
dem sogenannten Vorklinischen bzw.<br />
1. Studienabschnitt. Hierfür wird es erforderlich,<br />
die Lehrveranstaltungen der Mediziner für den<br />
Studiengang Zahnmedizin zu öffnen und zusätzlich<br />
rein zahnmedizinische Vorlesungen und<br />
Praktika anzubieten.<br />
Da es nicht zu einer Absenkung der Studienplätze<br />
in der Medizin kommen soll, sind die Gremien der<br />
Kultusministerkonferenz (KMK) aufgefordert, die<br />
möglichen kapazitären Auswirkungen auf die Medizin<br />
in der Vorklinik und damit auf die Studienanfängerzahlen<br />
in der Medizin einer Lösung zuzuführen.<br />
<strong>Die</strong>se Arbeiten werden zurzeit von der KMK<br />
durchgeführt. <strong>Die</strong> Bundesregierung kann auf diese<br />
komplexen fachlichen Arbeiten keinen Einfluss<br />
nehmen. Erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen<br />
sind, kann der Entwurf der novellierten Approbationsordnung<br />
für Zahnärzte vorgelegt werden.<br />
Zurückgehend auf einen Beschluss des Hochschulausschusses<br />
der KMK wurde der Medizinische<br />
Fakultätentag (MFT) gebeten, mit der Vereinigung<br />
der Hochschullehrer für Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde (VHZMK) und der Gesellschaft<br />
für Medizinische Ausbildung (GMA) gemeinsam<br />
einen Nationalen Kompetenzbasierten<br />
Lernzielkatalog Zahnmedizin (NKLZ) zu entwi-<br />
83
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
84<br />
ckeln. Der Entwicklungsprozess wird durch eine<br />
Lenkungsgruppe aus MFT, GMA und Vertretern<br />
der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>, aus zahnmedizinischen<br />
Fachgesellschaften, Organisationen der<br />
zahnärztlichen Selbstverwaltung, zuständigen<br />
Ministerien, Wissenschaftsorganisationen und<br />
der Bundesvertretung der Zahnmedizinstudierenden<br />
in Deutschland gesteuert.<br />
Ziel ist ein am aktuellen Berufsbild des Zahnarztes<br />
orientierter Katalog, der konsentierte Lernziele<br />
bereithält, auf die Lehrende zurückgreifen können.<br />
Ein entsprechender Katalog wird für<br />
Deutschland – im Unterschied zu anderen Ländern<br />
– erstmalig erstellt. Der NKLZ ist ein wichtiger<br />
Baustein im Zusammenhang mit der Einführung<br />
der neuen AppOZ. Er wird parallel zum nationalen<br />
Lernzielkatalog für Humanmedizin erstellt.<br />
Somit bietet sich die einmalige Chance, durch eine<br />
entsprechende Zusammenarbeit beider Projekte<br />
den Zusammenhang von oraler und allgemeiner<br />
Gesundheit auch in der medizinischen Ausbildung<br />
besser zu verankern und ein Ausbildungsumfeld zu<br />
etablieren, in dem Studierende in der Medizin und<br />
Zahnmedizin gegenseitig ihre Stärken einbringen.<br />
<strong>Die</strong> Projektgruppe NKLZ besteht aus ca. 200 Hochschullehrern<br />
und wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />
aus allen zahnmedizinischen Hochschulen Deutschlands,<br />
weiteren wissenschaftlichen Experten aus<br />
verwandten Fachgebieten und Vertretern der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Projektgruppe erarbeitet<br />
in 23 Arbeitsgruppen Entwürfe für die Inhalte und<br />
Lernziele der verschiedenen Kompetenzfelder und<br />
Teilbereiche der zahnmedizinischen Ausbildung.<br />
Das Ergebnis wird in einem an die AWMF-Leitlinien<br />
angelehnten Konsensusverfahren abgestimmt und<br />
anschließend den Medizinischen Fakultäten zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Hochschule<br />
Zusammenarbeit von Standespolitik und Hochschule<br />
Der jährlich stattfindende Gedankenaustausch<br />
zwischen Standespolitik und Hochschule fand<br />
2012 zum sechszehnten Mal statt, am 14./15. Dezember<br />
2012 in Gravenbruch/Neu-Isenburg.<br />
An Themen wurden behandelt:<br />
— Allgemeine gesundheits- und hochschulpolitische<br />
Situation<br />
Hier wurde über die Beteiligung der BZÄK an den<br />
Beratungen zu Richtlinien des G-BA zur Qualitätssicherung<br />
nach § 137 SGB V sowie zu Themen, die<br />
die zahnärztliche Berufsausübung betreffen, berichtet.<br />
<strong>Die</strong> neue Approbationsordnung müsse<br />
dringend verabschiedet werden, bei der Revision<br />
der Berufsanerkennungsrichtlinie bestünde nach<br />
wie vor deutlicher Änderungsbedarf bei der Festlegung<br />
der Länge und Dauer des Zahnmedizinstudiums.<br />
Weiterhin wurden das Finanzierungsmodell<br />
und die Einrichtungen der Zahnmedizin an der<br />
Universität Witten/Herdecke vorgestellt und im<br />
Vergleich zur Situation der Zahnmedizinausbildung<br />
an den staatlichen Universitäten diskutiert.<br />
— Qualität der zahnmedizinischen Ausbildung<br />
Zur Situation der Zahnmedizinausbildung an den<br />
Universitäten wurde aus Sicht der Beteiligten berichtet<br />
sowie die Frage, wo und wie Berufspolitik<br />
und Universitäten sich unterstützen könnten, diskutiert.<br />
Es bestehe ein immenser Finanzstau an<br />
den Universitäten, auch Lehrstühle und zugeordnete<br />
Stellen würden reduziert. Daher bestehe die<br />
Gefahr, dass die Qualität der Ausbildung nicht zu<br />
halten sei. <strong>Die</strong> Finanzierungsprobleme führen zu<br />
einem Verteilungskampf unter den Fakultäten und<br />
Lehrstühlen. Außerdem steige der Druck auf die<br />
Hochschullehrer, weniger Lehre durchzuführen<br />
und dafür mehr Ressourcen in die Forschung zu investieren,<br />
um mehr Drittmittel zu akquirieren. <strong>Die</strong>se<br />
Entwicklungen machen es notwendig, innovative<br />
Konzepte und neue Strukturen für die Zahnmedizinausbildung,<br />
also ein Gesamtkonzept für die<br />
Zahnmedizin an deutschen Universitäten, zu entwickeln.<br />
Kritisch diskutiert wurde die Forderung<br />
nach Berufsfertigkeit bei Abschluss des Studiums,<br />
die angesichts des Gebots des lebenslangen Lernens<br />
nicht zu realisieren sei.<br />
Im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die zukünftige<br />
Zahnmedizinausbildung solle u.a. geklärt wer-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
den, welche Ausbildungsinhalte die Universitäten<br />
garantieren können und welche Inhalte erst postgradual<br />
angeboten werden. Zukünftiger Leitfaden<br />
ist ein Kerncurriculum mit definierten Kompetenzlevels<br />
und Inhalten. <strong>Die</strong> Entwicklung des<br />
Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs<br />
(NKLZ) sei nahezu abgeschlossen. Hierin werden<br />
Lernziele fächerübergreifend beschrieben. Es gibt<br />
vier Kompetenzlevel, neben fachlichen Zielen<br />
wird Gewicht auf die Vermittlung von Kompetenzen,<br />
z.B. in den Bereichen Kommunikation<br />
und Betriebswirtschaft, gelegt. <strong>Die</strong> Universitäten<br />
haben weiterhin die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte<br />
zu setzen, wie z.B. Implantologie oder<br />
Parodontologie.<br />
Im Konzept spielen Lehrpraxen eine Rolle. Zu klären<br />
sei, welche Aufgaben ein Student in einer<br />
Lehrpraxis übernehmen dürfe, der zeitliche Rahmen<br />
dafür sowie Haftungsfragen.<br />
— Weiterbildung in der Zahnmedizin<br />
Diskutiert wurde die Entwicklung postgradualer<br />
Fortbildungsangebote, die Weiterbildung als<br />
praktisches Lernen unter Supervision erfahrener<br />
Zahnärzte im Rahmen eines Curriculums zu realisieren,<br />
welches auch klinische Erfahrung beinhaltet.<br />
Aufhänger für einen erneuten Dialog<br />
könnte eine „postgraduale Lehrpraxis“ mit<br />
definierten Schwerpunkten sein. Es soll ein strukturiertes<br />
Gesamtkonzept erarbeitet werden, einschließlich<br />
Ausbildung, Vorbereitungszeit, Delegation<br />
und Substitution. Zur Auswahl und<br />
Supervision der Lehrpraxen durch die (Landes-)<br />
Zahnärztekammern seien strukturelle Kriterien sowie<br />
ein Logbuch für die Ausbildungsinhalte zu<br />
entwickeln. Vorgeschlagen wird die Entwicklung<br />
objektivierbarer Struktur- und Qualitätskriterien.<br />
— Musterweiterbildungsordnungen KFO und<br />
Oralchirurgie<br />
In der Weiterbildung seien insbesondere europäische<br />
Impulse und Lösungen (vocational training)<br />
zu beachten. Kritisch diskutiert wurde die<br />
potenzielle Fehlkoordination in der Weiterbildung,<br />
die am Versorgungsbedarf vorbei ginge.<br />
<strong>Die</strong>s wirke sich auch negativ auf den Hochschullehrernachwuchs<br />
aus, derzeit könnten nicht alle<br />
Lehrstühle besetzt werden. Fachgesellschaften,<br />
Kammern und Berufsverbände müssten einen<br />
Ehrenkodex entwickeln, der die Qualität der<br />
Weiterbildung sichere.<br />
Weiterhin wurde das im November 2008 gegründete<br />
Network of Erasmus Based European Orthodontic<br />
Postgraduate Programmes (NEBEOP) vorgestellt.<br />
Im Rahmen von Pilotprojekten wird derzeit<br />
die Weiterbildung zur Fachzahnärztin/-zahnarzt für<br />
Kieferorthopädie in Deutschland, bspw. von der<br />
ZÄK Niedersachsen und der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover angeboten. Unter der Schirmherrschaft<br />
der European Orthodontic Society<br />
(EOS) soll zukünftig die Weiterbildung im Fach Kieferorthopädie<br />
strukturell und qualitativ optimiert<br />
werden. Es soll eine Vernetzung im Sinne einer<br />
dreijährigen modularisierten europäischen Weiterbildung<br />
durch Koordinierung der Lehre und durch<br />
Austausch von Lehrenden in Europa etabliert werden.<br />
Angesichts der Entwicklung zur europäischen<br />
Zertifizierung von Weiterbildungen sei die<br />
Weiterbildungskompetenz der Kammern aktiv zu<br />
besetzen.<br />
Es bestand Übereinstimmung unter den Teilnehmern,<br />
dass das Treffen zwischen Standespolitik<br />
und Hochschule in ähnlicher Weise als intensiver,<br />
informeller und offener Gedankenaustausch und<br />
als Brainstorming weitergeführt werden soll.<br />
85<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Dr. Frank Dreihaupt,<br />
Vorstandsreferent der BZÄK<br />
für Gleichwertigkeitsprüfungen<br />
und Präsident der ZÄK<br />
Sachsen-Anhalt<br />
RA René Krouský,<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
und Justitiar der BZÄK<br />
RA Eike Makuth,<br />
Referent der Rechtsabteilung<br />
der BZÄK<br />
86<br />
Ausschuss Gleichwertigkeit<br />
Eine Koordinierungskonferenz der Referenten für<br />
Gleichwertigkeitsprüfungen der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
im Jahre 2010 erteilte dem Ausschuss<br />
Gleichwertigkeit der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
den Auftrag, auf der Grundlage der<br />
vorliegenden Prüfungsordnungen der Länder einen<br />
Vorschlag für eine „Muster-Verfahrensordnung<br />
Gleichwertigkeits- und Defizitprüfungen“<br />
zu entwerfen und diese auf einer weiteren Koordinierungskonferenz<br />
zur Diskussion zu stellen. Das<br />
Inkrafttreten des Berufsqualifikationsanerkennungsgesetzes<br />
musste abgewartet werden, daher<br />
wurde die Arbeit vom Ausschuss Gleichwertigkeit<br />
im Berichtszeitraum fortgesetzt.<br />
Seit dem 01. April 2012 haben im Zuständigkeitsbereich<br />
des Bundes Personen mit einem im Ausland<br />
erworbenen Berufsabschluss einen Anspruch<br />
auf Überprüfung der Gleichwertigkeit<br />
ihrer im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen<br />
mit einem deutschen Berufsabschluss. Für<br />
Berufe, die in Länderzuständigkeit geregelt sind,<br />
z. B. Lehrer, werden oder sind die Rechtsgrundlagen<br />
angepasst.<br />
Ziel ist es, bei allen reglementierten Berufen –<br />
u. a. beim zahnärztlichen Beruf – durch Gleichwertigkeitsprüfungen<br />
die Voraussetzung für Berufszugang<br />
oder –ausübung festzustellen, um die<br />
Integration von Migranten in den deutschen<br />
Arbeitsmarkt zu erleichtern. Bei Feststellung wesentlicher<br />
Qualifikationsunterschiede besteht<br />
eine Grundlage für zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen<br />
im Anschluss an das Verfahren.<br />
Personen, denen die volle Gleichwertigkeit ihrer<br />
Auslandsqualifikation bescheinigt wird, haben<br />
die gleichen Rechte wie Personen mit einem<br />
deutschen Prüfungszeugnis. Es wird ihnen allerdings<br />
kein deutsches Prüfungszeugnis erteilt, sondern<br />
ein Gleichwertigkeitsbescheid.<br />
Ein Prüfverfahren kann jede Person beantragen,<br />
die über einen ausländischen Berufsabschluss<br />
verfügt und beabsichtigt, eine Erwerbstätigkeit<br />
in Deutschland aufzunehmen. Der Antrag kann<br />
unabhängig von Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus<br />
gestellt werden. Nicht zugänglich<br />
ist das Verfahren für un- oder angelernte Personen,<br />
die über keinen Berufsabschluss aus einem<br />
anderen Staat verfügen.<br />
Im Verfahren wird ein im Ausland erworbener Berufsabschluss<br />
mit einer deutschen Referenzqualifikation<br />
verglichen. <strong>Die</strong> zuständige Stelle prüft,<br />
ob wesentliche inhaltliche oder zeitliche Unterschiede<br />
bestehen. Wenn wesentliche Unterschiede<br />
zwischen den Berufsqualifikationen bestehen,<br />
wird geprüft, ob diese durch sonstige<br />
Befähigungsnachweise (z. B. Weiterbildungen,<br />
Zusatzausbildungen, Umschulungen) oder durch<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
nachgewiesene einschlägige Berufserfahrungen<br />
ausgeglichen werden können. Erhält die zuständige<br />
Stelle keine ausreichenden Nachweise<br />
oder fehlen ihr die erforderlichen Informationen<br />
für ihre Prüfung, ist es möglich, eine Qualifikationsanalyse<br />
zur Feststellung der für einen Vergleich<br />
mit der inländischen Berufsbildung maßgeblichen<br />
beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten durchzuführen. Eine Qualifikationsanalyse<br />
kann durch unterschiedliche Instrumente,<br />
z. B. durch Arbeitsproben oder Fachgespräche,<br />
erfolgen. Werden keine wesentlichen<br />
Unterschiede zwischen Auslands- und Inlandsqualifikation<br />
festgestellt, wird die vollständige<br />
Gleichwertigkeit bescheinigt. <strong>Die</strong>s bedeutet<br />
rechtliche Gleichbehandlung in Entsprechung<br />
zum deutschen Berufsabschluss.<br />
Dr. Helmut Pfeffer,<br />
Vorsitzender der AKZ bis 12/12<br />
und Vizepräsident der ZÄK<br />
Hamburg<br />
Dr. Wolfgang Menke,<br />
Vorsitzender der AKZ seit 12/12<br />
und Präsident der ZÄK Bremen<br />
Eine Berücksichtigung dieser Vorgaben in den<br />
vom Ausschuss Gleichwertigkeit entwickelten<br />
„Verfahrensgrundsätzen zur Defizit-/Kenntnisprüfung<br />
nach dem Zahnheilkundegesetz“ wird nach<br />
Redaktionsschluss dieses Jahresberichts erfolgen<br />
und in einer dann folgenden Koordinierungskonferenz<br />
den zuständigen Referenten der (Landes-)<br />
Zahnärztekammern vorgestellt werden.<br />
Dr. Jens Nagaba,<br />
Leiter Abteilung Zahnärztliche<br />
Berufsausübung der BZÄK<br />
Gemeinsamer Ausschuss Arzneimittelkommission<br />
Zahnärzte (AKZ)<br />
Ansprechpartner für staatliche Institutionen und<br />
die Kollegenschaft<br />
Der Gemeinsame Ausschuss Arzneimittelkommission<br />
Zahnärzte (AKZ) tagte am 26. Oktober 2012<br />
und am 26. April 2013. Für die neue Legislatur steht<br />
Dr. Helmut Pfeffer aus persönlichen Gründen nicht<br />
mehr als Vorsitzender zur Verfügung, daher benannte<br />
der BZÄK-Vorstand Dr. Wolfgang Menke<br />
als Vorsitzenden der Kommission. <strong>Die</strong> Rolle der Arzneimittelkommission<br />
als Ansprechpartner von<br />
staatlichen Institutionen und Verbänden spiegelt<br />
sich in der großen Anzahl von Aufforderungen zur<br />
Stellungnahme nach § 92 Abs. 3a SGB V durch<br />
den Gemeinsamen Bundesausschuss und Meldungen<br />
der Pharmaindustrie zu Anwendungsbeobachtungen<br />
nach §67 Abs. 6 AMG wider.<br />
87<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
88<br />
<strong>Die</strong> Interessen der Kollegenschaft werden von<br />
den Mitgliedern der AKZ in mehreren Sachverständigenausschüssen<br />
beim Bundesinstitut für<br />
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vertreten.<br />
<strong>Die</strong> Berichte der Ausschussmitglieder sind<br />
feste Tagesordnungspunkte der Sitzungen.<br />
Ein bedeutendes Projekt der AKZ ist die Aktualisierung<br />
der Informationen über Zahnärztliche<br />
Arzneimittel (IZA). Da diese seit 2006 als Internetversion<br />
erscheint, ist es möglich, Änderungen<br />
oder Neuaufnahmen zeitnah einzufügen. Neben<br />
den laufenden Aktualisierungen wurden<br />
beschlussgemäß von den Autoren mehrere Kapitel<br />
komplett überarbeitet und von der Verwaltung<br />
auf der Homepage der BZÄK eingestellt.<br />
<strong>Die</strong> Popularität der IZA lässt sich an den hohen<br />
Zugriffszahlen ablesen. 82 Fälle von unerwünschten<br />
Arzneimittelwirkungen (UAW) wurden im Jahr<br />
2012 dem Pharmakovigilanzzentrum AKZ gemeldet.<br />
Damit liegt die Anzahl der Meldungen unter<br />
dem statistischen Mittel der Vorjahre. Erfreulich<br />
ist, dass wiederum kein Zwischenfall mit tödlichem<br />
Ausgang gemeldet wurde.<br />
<strong>Die</strong> Zusammenstellung und Auswertung der Ergebnisse<br />
wurden von Prof. Dr. Christoph Schindler<br />
in den Zahnärztlichen Mitteilungen veröffentlicht.<br />
An der Spitze der unerwünschten<br />
Nebenwirkungen lagen wiederum Antibiotika<br />
und in dieser Gruppe der Wirkstoff Clindamycin.<br />
<strong>Die</strong> Autoren wiesen deshalb daraufhin, dass<br />
Clindamycin eine gute antimikrobielle Aktivität<br />
gegen die Erreger odontogener Infektionen aufweist<br />
aber auch das Risiko in sich birgt, eine prinzipiell<br />
lebensbedrohliche pseudomembranöse<br />
Colitis zu verursachen. Deshalb kann der Wirkstoff<br />
nur als Mittel der zweiten Wahl empfohlen<br />
werden.<br />
Zu Kiefernekrosen unter Bisphosphonattherapie<br />
ging im Berichtszeitraum keine Meldung<br />
bei der AKZ ein. Das Fehlen derartig gemeldeter<br />
UAW lässt sich auf die gute Information<br />
der Kollegenschaft und die Tatsache, dass<br />
viele Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen eher<br />
an die Arzneimittelkommission der deutschen<br />
Ärzteschaft melden, zurückführen. An der Erarbeitung<br />
der im Jahre 2012 veröffentlichten S3-<br />
Leitlinie „Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose<br />
(BP-ONJ) und andere Medikamentenassoziierte<br />
Kiefernekrosen“ war die AKZ durch Prof. Dr. Christoph<br />
Schindler und PD Dr. Werner Kullmann<br />
beteiligt.<br />
In den Fokus der AKZ rückte im Berichtszeitraum<br />
die Arzneimitteltherapie mit neuen oralen Antikoagulanzien.<br />
Da für keines der zugelassenen<br />
Medikamente dieser Gruppe ein Antidot verfügbar<br />
ist, besteht bei (oral-)chirurgischen Eingriffen<br />
das potentielle Risiko von schwer stillbaren<br />
Blutungen. Ein genaues Abwägen des Risikos für<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Frühjahrssitzung des Gemeinsamen Ausschusses Arzneimittelkommission Zahnärzte in Berlin am 26.04.13<br />
V.l.n.r.: PD Dr. Dr. Michael Stiller, Berlin, ZÄ Juliane Gösling, Referentin Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der BZÄK,<br />
Dr. Wolfgang Bengel, Vizepräsident der DGZMK, Dr. Jens Nagaba, Leiter Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung der BZÄK,<br />
Prof. Dr. Christoph Schindler, Medizinische Hochschule Hannover, Dr. Helmut Pfeffer, Vizepräsident der ZÄK Hamburg,<br />
PD Dr. Werner Kullmann, Hannover, Dr. Wolfgang Menke, Präsident der ZÄK Bremen, Prof. Dr. Klaus Ott, Direktor der Poliklinik f. Zahnerhaltung<br />
am Zentrum für ZMK an der Universität Münster, Prof. Dr. Ralf Stahlmann, Charitè Universitätsmedizin Berlin<br />
eine Unterbrechung oder die Fortführung der<br />
Antikoagulation ist deshalb unerlässlich. <strong>Die</strong> Veröffentlichung<br />
einer Empfehlung der AKZ zu dieser<br />
Thematik ist geplant. Intensiv haben sich die<br />
Kommissionsmitglieder mit der Überarbeitung<br />
der Meldebögen für unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
und Vorkommnisse im Zusammenhang<br />
mit der Anwendung von Medizinprodukten<br />
beschäftigt. Ziel ist es, die Meldebögen<br />
klarer zu strukturieren und die elektronische Meldung<br />
zu vereinfachen. Nach einer umfangreichen<br />
Testphase sollen die Arbeiten an diesem<br />
Projekt 2013 abgeschlossen werden.<br />
<strong>Die</strong> Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses<br />
Arzneimittelkommission Zahnärzte veröffentlichten<br />
folgende Beiträge in den Zahnärztlichen<br />
Mitteilungen:<br />
Zahnärztliche Mitteilungen (zm) 19/2012:<br />
Gemeldete Nebenwirkungen 2011<br />
Zahnärztliche Mitteilungen (zm) 10/2013:<br />
Rote Hand Brief, Rückruf Travor®<br />
<strong>Die</strong> weitere Verwendung von Amalgam als<br />
Füllungswerkstoff wird im Rahmen der Verhandlungen<br />
zur weltweiten Verringerung der Quecksilberemission<br />
und der Revision der Quecksilberstrategie<br />
der EU-Kommission kontrovers diskutiert.<br />
Eine intensive Begleitung dieses Prozesses auf<br />
nationaler, europäischer und internationaler<br />
Ebene bleibt unverzichtbar. Der Gemeinsame<br />
Ausschuss Arzneimittelkommission Zahnärzte wird<br />
seine Expertise auf diesem Gebiet weiterhin<br />
einbringen.<br />
Im Berichtszeitraum wurde eine große Anzahl<br />
Anfragen von Verbänden, Kollegen, Apothekern<br />
und Patienten zur Arzneimitteltherapie durch die<br />
AKZ beantwortet.<br />
89<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
ZÄ Sabine Steding,<br />
Vorsitzende des Ausschusses<br />
Beruf, Familie und Praxismanagement<br />
Dr. Klaus Bartling,<br />
Vorstandsreferent für Beruf,<br />
Familie und Praxismanagement<br />
und Präsident der ZÄK<br />
Westfalen-Lippe<br />
Dr. Sebastian Ziller,<br />
Leiter Abteilung Prävention und<br />
Gesundheitsförderung der BZÄK<br />
90<br />
Ausschuss Beruf, Familie und Praxismanagement<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken<br />
Der Ausschuss Beruf, Familie und Praxismanagement<br />
hat Neuausrichtung umgesetzt<br />
Der Ausschuss für die Belange der Zahnärztinnen<br />
wurde 1995 vom BZÄK-Vorstand initiiert. Mit ihm<br />
sollten die besonderen Anliegen von Zahnärztinnen<br />
auf Bundesebene vertreten werden. Bedeutend<br />
damals und heute: <strong>Die</strong> Förderung und Unterstützung<br />
von Kolleginnen, die sich in der<br />
zahnärztlichen Standespolitik einbringen möchten.<br />
Darüber hinaus befasste sich das Gremium<br />
mit der Unterstützung von Kolleginnen bei der<br />
Stellenvermittlung, der Notdienstgestaltung für<br />
Zahnärztinnen, der Wiedereingliederung von<br />
Zahnärztinnen in den Beruf, dem Quasi-Beschäftigungsverbot<br />
für Zahnärztinnen, mit Kinderbetreuungszeiten<br />
und Altersversorgung sowie der<br />
selbständigen Berufsausübung. Ausschussaufgabe<br />
war die Koordination der diesbezüglichen<br />
Aktivitäten der (Landes-)Zahnärztekammern.<br />
Vertreterinnen fast aller Kammerbereiche engagierten<br />
sich unter Leitung von Dr. Brita Petersen,<br />
ehem. Präsidentin der ZÄK Bremen.<br />
Der BZÄK-Ausschuss leistete Pionierarbeit und trug<br />
dazu bei, dass Standesorganisationen, Berufsverbände<br />
und Politik sich ernsthaft mit den Belangen<br />
von Zahnärztinnen in der zahnärztlichen Berufsausübung<br />
aber auch mit deren Interessen in der<br />
Berufspolitik auseinandersetzen.<br />
2012 strukturierte der BZÄK-Vorstand den Ausschuss<br />
neu, denn nicht nur junge Zahnärztinnen,<br />
sondern auch junge Kollegen haben klare Erwartungen<br />
an die Berufsausübung sowie an die Berufsvertretungen<br />
und wünschen entsprechende<br />
Unterstützungsangebote. Das belegen Umfragen<br />
des IDZ, der Bayerischen LZK, der Hamburger ZÄK<br />
und der ZÄK Mecklenburg-Vorpommern. Für den<br />
inhaltlich nun breiter aufgestellten Ausschuss Beruf,<br />
Familie und Praxismanagement unter der Leitung<br />
von ZÄ Sabine Steding, Vorstandsmitglied<br />
der ZÄK Niedersachsen, stehen Initiativen, die auf<br />
familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte abzielen, oben auf der<br />
Tagesordnung. <strong>Die</strong> zahnärztliche Berufsausübung<br />
erfolgt überwiegend und unverändert in selbstständiger<br />
Praxisniederlassung, deshalb sind Unterstützungsangebote<br />
für eine familienfreundliche<br />
Niederlassung mit flexiblen Arbeitsmodellen für<br />
junge Zahnarztfamilien prioritär.<br />
Der Ausschuss stützt sich bei seiner Arbeit auf das<br />
„Memorandum zur Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf im Rahmen der zahnärztlichen Berufsausübung“<br />
der BZÄK. Es beleuchtet nicht nur theoretisch<br />
die verschiedenen Facetten, sondern bietet<br />
praktische Lösungsvorschläge. Vor Ort beratend<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
sind die (Landes-)Zahnärztekammern, die praktische<br />
Informationen zur Niederlassungsberatung,<br />
zur Ausrichtung von Wiedereingliederungsseminaren,<br />
zur Einrichtung flexibler Teilzeitmodelle und zur<br />
familienfreundlichen Gestaltung von Notdienstplänen<br />
anbieten.<br />
Neben der Ausschussvorsitzenden ZÄ Sabine<br />
Steding, Niedersachsen, sind derzeit fünf weitere<br />
Kolleginnen in dem Gremium vertreten:<br />
ZÄ Juliane Gnoth, Berlin<br />
Dr. Kerstin Kladny, Bundeswehr<br />
Dr. Angela Löw, Mecklenburg-Vorpommern<br />
ZÄ Maja Nickoll, Hessen<br />
Dr. Renate Lüllwitz-Hoch, Baden-Württemberg<br />
<strong>Die</strong> Anbindung an den Vorstand ist über den Präsidenten<br />
der ZÄK Westfalen-Lippe, Dr. Klaus Bartling,<br />
gewährleistet. Anlassbezogen können weitere Kollegen<br />
und Kolleginnen in die Arbeit einbezogen<br />
werden. Seitens der BZÄK-Geschäftsstelle wird der<br />
Ausschuss von Dr. Sebastian Ziller betreut.<br />
Der Ausschuss tagte am 27. Februar 2013 in Berlin,<br />
wo u. a. die zukünftige Arbeit des Gremiums sowie<br />
erste Kooperationsbeziehungen zum Dentista<br />
Club erörtert wurden. Am 27. November 2013 wird<br />
eine Koordinierungskonferenz der Referentinnen<br />
für die Belange der Zahnärztinnen der Landeskammern<br />
in Berlin stattfinden.<br />
BZÄK und Dentista Club kooperieren<br />
<strong>Die</strong> BZÄK hat mit dem Dentista Club am 28. März<br />
2012 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.<br />
Den Vertrag unterzeichneten in Berlin BZÄK-<br />
Präsident Dr. Peter Engel und Dentista-Präsidentin<br />
Dr. Susanne Fath.<br />
Ziel der Kooperation ist der projektbezogene gegenseitige<br />
Gedankenaustausch bei der Konzeptionierung<br />
und Umsetzung von Maßnahmen im Bereich<br />
Praxisführung und damit eine punktuelle<br />
Zusammenarbeit in Themenbereichen wie Freiberuflichkeit<br />
in der Praxis, Verantwortungsübernahme<br />
in wissenschaftlichen Organisationen, Engagement<br />
in Selbstverwaltungsorganisationen und Verbesserungen<br />
im Bereich der Work-Life-Balance.<br />
Dentista und BZÄK werden als erstes gemeinsames<br />
Projekt eine Ratgeberbroschüre „Schwangerschaft,<br />
Praxis & Familie" auflegen, welche die bereits<br />
existierenden Dentista-Broschüren „Schwangerschaft“<br />
und „Ratgeber Recht“ inhaltlich aktuell<br />
aufbereitet und zusätzliche Informationen rund um<br />
den Mutterschutz bieten wird.<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Auf Initiative der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> beschäftigten<br />
sich im Berichtszeitraum verschiedene<br />
politische Gremien mit der „Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf“. So auch die Bundesfachkommission<br />
„Junge Generation“ des Wirtschaftsrats<br />
der CDU. Für die BZÄK diskutierte Ausschussmitglied<br />
ZÄ Juliane Gnoth mit Dr. Alexander W.<br />
Nuyken von der UBS Deutschland AG und dem<br />
Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales, Dr. Ralf Brauksiepe<br />
(CDU), MdB. Betont wurde die arbeitsmarktpolitische<br />
Dimension: Einerseits gibt es<br />
mehr als sechs Millionen beschäftigungslose<br />
Frauen im arbeitsfähigen Alter, andererseits ist<br />
V.l.n.r.: ZÄ Juliane Gnoth, Berlin, ZÄ Maja Nickoll, Hessen,<br />
Dr. Klaus Bartling, Präsident der ZÄK Westfalen-Lippe, Oberfeldärztin<br />
Dr. Kerstin Kladny, Bundeswehr, Dr. Renate Lüllwitz-Hoch,<br />
Baden-Württemberg, Dr. Angela Löw, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
die Ausschuss-Vorsitzende ZÄ Sabine Steding, Niedersachsen, und<br />
Dr. Sebastian Ziller, Abteilungsleiter der BZÄK, auf der<br />
Ausschuss-Sitzung am 27.02.13 in Berlin<br />
91<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
knapp ein Drittel der selbstständigen Freiberufler<br />
weiblich, doppelt so viel wie vor fünfzehn Jahren.<br />
Grund ist die bessere Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf. Allerdings gibt es bei Zahnärztinnen<br />
spezielle Probleme, wie etwa ein Quasi-<br />
Berufsverbot für schwangere angestellte Zahnärztinnen,<br />
was sich negativ auf Berufsperspektiven<br />
auswirkt. Insgesamt verstärkt der Trend zur<br />
„Feminisierung“ den Handlungsbedarf. Angesichts<br />
von derzeit rund zwei Drittel Frauen unter<br />
den Studienanfängern der Zahnheilkunde ist<br />
2017 der Break-even zu erwarten: Dann gibt es<br />
mehr berufstätige Zahnärztinnen als Zahnärzte,<br />
was Problemlösungen erfordert. Familienfreundliche<br />
Praxisniederlassungen zu schaffen, flexiblere<br />
Berufsausübungsformen zu ermöglichen,<br />
die Niederlassungsberatung und Wiedereingliederungsseminare<br />
für Mütter/Väter durch die<br />
Kammern zu verstärken, flexible Teilzeitmodelle<br />
zu entwickeln und familienfreundliche Notdienstregelungen<br />
zu finden, sind die wichtigsten Herausforderungen<br />
für die (Standes-)Politik und damit<br />
auch für die Ausschuss-Arbeit.<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Gesundheitswesen<br />
Vierte Sitzung des Runden Tisches des BMG<br />
Bereits drei Mal hat das BMG in den letzten Jahren<br />
Verbändevertreter eingeladen, um über Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf im Gesundheitswesen zu beraten.<br />
Da dem Thema eine unverändert hohe Bedeutung<br />
zukommt, lud die Parlamentarische Staatssekretärin<br />
im Bundesministerium für Gesundheit,<br />
Annette Widmann-Mauz (CDU), MdB, am 13.<br />
März 2013 zur vierten Sitzung des Runden Tisches<br />
„Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Gesundheitswesen“<br />
in das BMG, um sich über den Stand<br />
der eingeleiteten Maßnahmen und über weitere<br />
Handlungsmöglichkeiten mit den Beteiligten auszutauschen.<br />
Für die BZÄK nahmen der Hauptgeschäftsführer<br />
RA Florian Lemor sowie der zuständige<br />
Abteilungsleiter, Dr. Sebastian Ziller, an der<br />
Sitzung teil.<br />
20 Jahre Urteil zum "Berufsverbot"<br />
Das Bundesverwaltungsgericht hat mit einem Urteil<br />
vom 27. Mai 1993 die Berufstätigkeit von Zahnärztinnen<br />
stark beeinflusst: Seitdem werden in den<br />
Praxen schwangere angestellte Zahnärztinnen<br />
von der Arbeit freigestellt. Das Bundesverwaltungsgericht<br />
bestätigte damals die Rechtmäßigkeit<br />
einer Anordnung des Gewerbeaufsichtsamts,<br />
das schwangeren Zahnärztinnen invasiv-operative<br />
Tätigkeiten und zahnärztlich-chirurgische Eingriffe<br />
ebenso untersagt hatte, wie das Assistieren<br />
bei diesen Arbeiten sowie Injektionen und Extraktionen.<br />
<strong>Die</strong>se Anordnung kam einem Berufsverbot<br />
gleich. Nicht nur aus Sicht der Arbeitgeber in den<br />
Praxen und der Versorgung, sondern auch für die<br />
Zahnärztinnen selbst, die eine Familiengründung<br />
anstreben oder schwanger sind, müssen sinnvolle<br />
Lösungen gefunden werden. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Dentista Club wird vom Ausschuss ein<br />
umfangreicher Ratgeber entwickelt, der für Arbeitgeber<br />
und schwangere Arbeitnehmerinnen<br />
gleichermaßen hilfreiche Informationen vermitteln<br />
soll. Auch an unterstützenden Lösungen für<br />
die Praxisausfälle bei schwangeren Praxisinhaberinnen<br />
wird seitens des Ausschusses gearbeitet. Erste<br />
konkrete Vorschläge werden voraussichtlich<br />
im 4. Quartal 2013 vorgestellt.<br />
Arbeitskreis "Chancengleichheit" des Bundesverbands<br />
der Freien Berufe: Vorsitz durch die BZÄK<br />
Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) fragte<br />
die BZÄK 2013 an, eine Vertreterin für den Vorsitz im<br />
Arbeitskreis "Chancengleichheit" des BFB vorzuschlagen.<br />
Der Arbeitskreis existiert seit 2006, die BZÄK<br />
war dort über die ehem. Vorsitzende des BZÄK-Ausschusses<br />
für die Belange der Zahnärztinnen eingebunden.<br />
Der Vorstand der BZÄK beschloss am 06.<br />
März 2013, ZÄ Sabine Steding, Vorsitzende des Ausschusses<br />
Beruf, Familie und Praxismanagement der<br />
BZÄK, als Vorsitzende für den BFB-Arbeitskreis "Chancengleichheit"<br />
vorzuschlagen. Der BFB begrüßte<br />
und bestätigte den Vorschlag.<br />
92<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Entwicklung der Zahnarztzahlen nach Tätigkeiten<br />
Jahr niedergelassene ZÄ Assistenten/Vertreter Beamte/Angestellte nicht zahnärztl. Tätige Gesamtzahl Zahnärzte<br />
gesamt % Frauen gesamt % Frauen gesamt % Frauen gesamt % Frauen gesamt % Frauen<br />
1988 31.955 20% 5.224 39% 2.465 28% 11.901 31% 51.545 25%<br />
1990 33.075 <strong>21</strong>% 7.529 46% 2.563 28% 13.505 32% 56.672 27%<br />
1992* 44.328 30% 8.128 47% 3.886 41% 15.186 34% 71.528 33%<br />
1994 48.337 32% 7.725 46% 3.149 40% 15.432 34% 74.644 34%<br />
1996 50.423 32% 8.023 48% 2.958 41% 14.986 34% 76.390 34%<br />
1998 51.961 33% 7.430 52% 2.886 42% 15.618 36% 77.895 35%<br />
2000 53.885 34% k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 78.742 k. A.<br />
2001 54.485 34% 6.373 54% 2.871 41% 14.997 37% 78.726 37%<br />
2002 54.860 35% 6.190 55% 2.936 42% 15.842 38% 79.828 37%<br />
2003 55.347 35% 6.383 56% 2.799 42% 16.023 39% 80.552 38%<br />
2004 55.867 35% 6.279 57% 2.779 42% 16.250 40% 81.175 38%<br />
2005 56.100 36% 6.223 59% 2.834 43% 16.667 40% 81.824 39%<br />
2006 56.152 36% 6.382 60% 2.845 43% 17.117 41% 82.496 39%<br />
2007 55.778 36% 7.209 61% 2.855 44% 17.559 41% 83.401 40%<br />
2008 55.182 37% 8.350 62% 2.817 45% 18.091 42% 84.440 40%<br />
2009 54.935 37% 9.356 63% 2.876 46% 18.396 42% 85.563 41%<br />
2010 54.684 37% 10.295 63% 2.841 47% 18.608 42% 86.428 41%<br />
2011 54.286 37% 11.<strong>21</strong>6 63% 3.000 48% 19.037 43% 87.539 42%<br />
Quelle: (Landes-)Zahnärztekammern, Berechnungen BZÄK 2013<br />
* ab 1992 plus neue Bundesländer<br />
FDI-Sektion „Women Dentists Worldwide” (WDW)<br />
Dr. Brita Petersen, ehem. Vorsitzende des Ausschusses<br />
für die Belange der Zahnärztinnen,<br />
wurde im September 2010 auf der Weltkonferenz<br />
der Zahnärzte (FDI) in Salvador da Bahia, Brasilien,<br />
für weitere drei Jahre als Vorsitzende der Sektion<br />
Zahnärztinnen Weltweit (WDW) wiedergewählt.<br />
Dr. Brita Petersen berichtete anlässlich der Ausschuss-Sitzung<br />
am 14. September 2012 vom FDI-<br />
Kongress 2012 in Hong Kong. Ca. 120 Zahnärztinnen<br />
nahmen an der Veranstaltung der FDI Sektion<br />
„Women Dentists Worldwide“ teil. Neben den Länderberichten<br />
wurde der fachliche Teil am 30. August<br />
2012 unter dem Thema “How can a female<br />
dentist prevent burnout?” abgehalten. Für Istanbul<br />
2013 ist das Sektionsthema „Survey of Dependance<br />
– multiple perspectives related to different<br />
dependance“ geplant.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Kooperationen: Deutscher Ärztinnenbund (DÄB)<br />
Anlässlich des 31. Wissenschaftlichen Kongresses<br />
des DÄB 2009 wurde Dr. Brita Petersen für weitere<br />
vier Jahre in den Vorstand des Deutschen Ärztinnenbundes<br />
(DÄB) gewählt. Der BZÄK-Ausschuss<br />
pflegt seit vielen Jahren engen Kontakt zum DÄB.<br />
<strong>Die</strong> Überlegungen beider Gremien bezüglich einer<br />
intensiveren Kooperation sind umgesetzt. Eine regelmäßige<br />
Einbindung der Zahnärztinnen in den<br />
Wissenschaftlichen Kongress des Ärztinnenbundes<br />
gehört zur Kontaktpflege zwischen beiden Gremien.<br />
Besonders erfolgreich läuft das Ärztinnen-<br />
Forum 60plus sowie das Mentorinnennetzwerk.<br />
93
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Dr. Mathias Wunsch,<br />
Vorsitzender des Beirats<br />
NADENT und Präsident der<br />
LZK Sachsen<br />
Dr. Jens Nagaba,<br />
Leiter Abteilung Zahnärztliche Berufsausübung<br />
der BZÄK<br />
94<br />
Normenausschuss Dental (NADENT)<br />
Internationalisierung bestätigt Bedeutung von<br />
Normen<br />
Stärkere Bedeutung gewinnen Normen durch die<br />
Internationalisierung des Handels. Kürzere Produktlebenszyklen<br />
und eine zunehmende Produktvielfalt<br />
auf dem Dentalmarkt machen Normen für den<br />
Zahnarzt unverzichtbar. Zur Interessenwahrung des<br />
Berufsstands entsendet die BZÄK Kollegen in diverse<br />
Normungsgremien und ist Gründungs- und Fördermitglied<br />
des Normenausschusses Dental. Der Normenausschuss<br />
Dental im Deutschen Institut für Normung<br />
(DIN) besteht aus 34 Gremien, die sich in 15<br />
Arbeitsausschüsse, 18 Arbeitskreise und den Beirat<br />
als Lenkungsgremium aufgliedern. Viele Arbeitsgremien<br />
des NADENT arbeiten als sog. Spiegelgremien<br />
für die europäischen und internationalen Arbeitsgruppen<br />
des CEN/TC55 bzw. ISO/TC106 Zahnheilkunde.<br />
Das heißt, sie erstellen Norm-Vorlagen und sind<br />
für die deutschen Stellungnahmen verantwortlich.<br />
Im Berichtszeitraum tagte der Beirat NADENT am 24.<br />
April 2013 unter Leitung des Vorsitzenden, Dr. Mathias<br />
Wunsch, beim Verband der Deutschen Dentalindustrie<br />
(VDDI) in Köln. Neben dem Bericht über<br />
die Arbeit im Vorjahr wurde über die zukünftige Strategie<br />
des Normenausschusses diskutiert. Zentraler<br />
Tagesordnungspunkt war die Sitzung des ISO/TC<br />
106 im Jahr 2014, die in Berlin stattfinden wird.<br />
Das Jahr 2012 war für den NADENT produktiv. Insgesamt<br />
wurden 15 DIN-Normen sowie 11 DIN-<br />
Norm-Entwürfe, 11 EN-Normen und 10 ISO-Normen<br />
veröffentlicht. Kumuliert haben die Experten an der<br />
Fertigstellung von 36 Dokumenten mitgearbeitet,<br />
d. h., im Durchschnitt produziert jedes Gremium<br />
etwa eine Norm pro Jahr.<br />
Üblicherweise sind dies keine zusätzlichen Normen,<br />
sondern Überarbeitungen internationaler<br />
Normen. Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit<br />
auf europäischer und internationaler Ebene<br />
wurden im Dentalbereich in Europa bisher 135<br />
Internationale Normen unverändert als Europäische<br />
Normen übernommen. Im Jahr 2012 wurden<br />
insgesamt 36 nationale Sitzungen abgehalten,<br />
jedes nationale Gremium tagt damit durchschnittlich<br />
ein Mal pro Jahr. Weiterhin gab es drei<br />
europäische und 47 internationale Sitzungen. <strong>Die</strong><br />
deutsche Delegation zur Sitzung des ISO/TC106<br />
Zahnheilkunde, die vom 30. September bis 06. Oktober<br />
2012 in Paris stattfand, leitete Prof. Dr. Gottfried<br />
Schmalz. <strong>Die</strong> nächste ISO-Tagung findet vom<br />
29. September bis 05. Oktober 2013 in Incheon,<br />
Südkorea, statt. <strong>Die</strong> zeitliche Entwicklung der<br />
Europäischen und Internationalen Dentalnormen<br />
ist in folgendem Diagramm dargestellt:<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zeitliche Entwicklung der Dentalnormen<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
Europäische<br />
Normen<br />
Internationale<br />
Normen<br />
Quelle: Normenausschuss Dental, Jahresbericht 2012<br />
Durch die Übernahme der ISO-Normen hat sich die<br />
Gesamtzahl der DIN-Normen seit 1990 nur geringfügig<br />
erhöht. <strong>Die</strong> unterschiedlichen nationalen Normen<br />
wurden europaweit vereinheitlicht. Durch die<br />
Entwicklung von 139 Europäischen Normen wurde<br />
so die Gesamtzahl der unterschiedlichen nationalen<br />
Dentalnormen in Europa von etwa 1000 verschiedenen<br />
nationalen Normen im Jahr 1990 auf etwa160<br />
Normen im Jahr 2013 reduziert.<br />
Mitglieder des Beirats Normenausschuss Dental<br />
95<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Dr. Mathias Wunsch<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Röntgenstelle der BZÄK seit 01/13<br />
und Präsident der LZK Sachsen<br />
Dr. Burkhard Maager<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Röntgenstelle der BZÄK<br />
bis 12/12<br />
Dr. Jens Nagaba<br />
Leiter Abteilung<br />
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
der BZÄK<br />
96<br />
Ausschuss Röntgenstelle<br />
Zahnärztliche Röntgenologie qualitätssichern<br />
Nach der Wahl des Geschäftsführenden Vorstands<br />
der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> wurde die<br />
Röntgenstelle für die Legislatur 2012 bis 2016 neu<br />
konstituiert. Neuer Vorsitzender des Ausschusses<br />
Röntgenstelle ist auf Beschluss des Vorstands<br />
vom 12. Dezember 2012 Dr. Mathias Wunsch.<br />
Im Berichtszeitraum tagte der Ausschuss am <strong>21</strong>.<br />
Mai 2013 in Berlin. <strong>Die</strong> Dentale Volumentomographie<br />
(DVT) hat in den letzten Jahren große<br />
Bedeutung erlangt. Deshalb nahm die Diskussion<br />
über die Qualitätssicherung auf diesem Gebiet<br />
einen breiten Raum ein. Eine S2k-Leitlinie der<br />
AWMF zu diesem Thema steht kurz vor der Veröffentlichung.<br />
Dr. Burkhard Maager vertrat die<br />
BZÄK in der beauftragten Arbeitsgruppe. Da<br />
eine große Anzahl von unterschiedlichen Gerätetypen<br />
die zahnärztlichen Stellen bei ihren Prüfungen<br />
vor immense Probleme stellt, hatte der<br />
Zentrale Erfahrungsaustausch zahnärztlicher Stellen<br />
im Jahr 2012 die Röntgenstelle beauftragt,<br />
einen universellen Viewer auszuwählen. Nach<br />
umfangreicher Recherche konnte Dr. Edgar<br />
Hirsch ein entsprechendes Produkt auf der Sitzung<br />
vorstellen.<br />
Zum Normenentwurf DIN 6868-157 „Befundungsmonitore“<br />
hatte die Röntgenstelle fundierte Einsprüche<br />
erarbeitet und dem Normenausschuss<br />
Radiologie (NAR) eingereicht. Auf einer ganztägigen<br />
Einspruchssitzung, die ausschließlich der<br />
Zahnheilkunde gewidmet war, gelang es, den<br />
überwiegenden Teil der Forderungen durchzusetzen.<br />
Der am 13. Mai 2013 veröffentlichte,<br />
komplett überarbeitete Normenentwurf enthält<br />
jedoch immer noch eine Vielzahl von Prüfpflichten.<br />
<strong>Die</strong> Röntgenstelle wird deshalb erneut Einspruch<br />
einlegen.<br />
<strong>Die</strong> Röntgenstelle der BZÄK ist der zentrale Ansprechpartner<br />
für Bundes- und Länderbehörden<br />
in Fragen des Strahlenschutzes. Durch die Mitarbeit<br />
von Mitgliedern in zahlreichen Gremien ist<br />
sie auch direkt in die Überarbeitung von Richtlinien<br />
zur Röntgendiagnostik eingebunden.<br />
Zentraler Erfahrungsaustausch zahnärztliche Stellen<br />
Das nach der Richtlinie „Ärztliche und zahnärztliche<br />
Stellen“ zur Strahlenschutzverordnung und<br />
zur Röntgenverordnung vorgeschriebene jährliche<br />
Treffen der zahnärztlichen Stellen fand im<br />
Berichtszeitraum am 22. Mai 2013 statt.<br />
Unter Federführung des Bundesumweltministeriums<br />
wird diese Richtlinie gegenwärtig überarbeitet.<br />
Gerd Lamprecht, LZK Sachsen, stellte als<br />
Mitglied der Arbeitsgruppe die geplanten Änderungen<br />
auf der Sitzung vor. Nach der Inhaltsdiskussion<br />
wurde die Anwesenheit des Vertreters<br />
der Länderbehörden genutzt, um Fragen zur<br />
Umsetzung weiterer Richtlinien zu klären. Nach-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
drücklich sprachen sich die Vertreter der zahnärztlichen<br />
Stellen dafür aus, Einspruch gegen die<br />
im Normenentwurf DIN 6868-157 beschriebenen<br />
Prüfpflichten zu erheben. In diesem Zusammenhang<br />
wurden erneut Verfügbarkeit und Kosten<br />
von Normen diskutiert. <strong>Die</strong> vom Länderausschuss<br />
Röntgenverordnung gebilligten einheitlichen Bewertungskriterien<br />
für zahnärztliche Stellen sind<br />
seit dem Jahr 2011 bundesweit anzuwenden.<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer berichteten über Erfahrungen<br />
bei der Umstellung in ihrem Verantwortungsbereich.<br />
Eine echte Evaluierung kann allerdings erst<br />
zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Intensiv<br />
wurden die Indikationen zur Anfertigung einer<br />
DVT erörtert.<br />
Zentraler Erfahrungsaustausch der zahnärztlichen Stellen am 22.05.13 in Berlin:<br />
V.l.n.r.: Der Vorsitzende des Ausschusses Röntgenstelle, Dr. Mathias Wunsch,<br />
sein Stellvertreter im Ausschuss, Dr. Kai Voss, Dr. Michael Rottner, Bayern, und<br />
Dr. Hans-Ullrich Heidrich vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit<br />
Aufgrund der wünschenswerten Vereinheitlichung<br />
digitaler Formate sprachen sich alle Anwesenden<br />
für die Einführung des DICOM-Standards<br />
in die zahnärztliche Röntgenologie aus.<br />
Auf großes Interesse stieß der vorgestellte Viewer<br />
für digitale Röntgenaufnahmen. <strong>Die</strong> zahnärztlichen<br />
Stellen werden die Software einem Praxistest<br />
unterziehen.<br />
Für dieses Vorhaben sowie weitere Themen der<br />
Röntgenologie verabredeten die Teilnehmer einen<br />
ständigen Erfahrungsaustausch.<br />
Teilnehmer des Zentralen Erfahrungsaustausches der zahnärztlichen Stellen<br />
anlässlich der Jahressitzung am 22.05.13 in Berlin<br />
97<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Telematik<br />
Start für die Ausgabe des elektronischen Heilberufsausweises für<br />
Zahnärzte durch die (Landes-)Zahnärztekammern<br />
Dipl.-Stom. Jürgen Herbert,<br />
Vorstandsreferent für Telematik und<br />
Präsident der LZK Brandenburg<br />
Dipl.-Math. Jochen Gottsmann,<br />
Projektleiter elektronischer Zahnarztausweis,<br />
Rechtsabteilung<br />
der BZÄK, Bereich Telematik<br />
Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />
Leiter Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
98<br />
Der Aufbau der Telematik im Gesundheitswesen,<br />
der informationstechnischen Vernetzung, ging<br />
im Berichtszeitraum voran. In Deutschland werden<br />
nach wie vor die möglichen Risiken der Telematik<br />
diskutiert, insbesondere die Wahrung des<br />
Datenschutzes und der Vertraulichkeit der Patienten-Arzt-Beziehung.<br />
Auf europäischer Ebene<br />
werden von Brüssel aus vielmehr die Chancen<br />
von eHealth in einem gemeinsamen Binnenmarkt<br />
beleuchtet. Aus Sicht der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
müssen die Risiken ernst genommen<br />
und sorgfältig abgewogen werden. Zugleich gilt<br />
es, mögliche Chancen zu erkennen und zu nutzen.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK beteiligt sich deshalb intensiv an<br />
der deutschen und europäischen Entwicklung<br />
der Gesundheitstelematik.<br />
Elektronische Gesundheitskarte<br />
BZÄK und KZBV sind zusammen mit der Bundesärztekammer<br />
(BÄK), der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung (KBV), dem Deutschen Apothekerverband<br />
(DAV), der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG) sowie dem GKV-Spitzenverband<br />
Gesellschafter der Projektgesellschaft<br />
gematik. Aufgabe der gematik ist es, die elektronische<br />
Gesundheitskarte (eGK), die Telematikinfrastruktur<br />
sowie die gesetzlich vorgegebenen<br />
Telematikanwendungen wie den elektronischen<br />
Arztbrief einzuführen.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK als gematik-Gesellschafter nahm von<br />
Beginn an eine kritische aber konstruktive Haltung<br />
zur elektronischen Gesundheitskarte ein.<br />
Anlass waren besonders die politischen Rahmenbedingungen<br />
der Einführung. Denn ein<br />
komplexes Vorhaben dieser Größenordnung<br />
kann für das sich selbst verwaltende Gesundheitswesen<br />
nicht mit unrealistischen Zeitvorgaben<br />
verordnet werden, ohne dass sich die gemeinsame<br />
Selbstverwaltung im Vorfeld auf<br />
Rahmenbedingungen und Zielsetzungen verständigt<br />
hat. Hierzu gehört neben dem Architektur-<br />
und Geschäftsmodell vor allem die Akzeptanz<br />
bei den Anwendern und Nutzern, den<br />
(Zahn-)Ärzten und Apothekern.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK beteiligt sich intensiv in der gematik<br />
durch ihre Arbeit, die enge Abstimmung mit den<br />
Leistungsträgerorganisationen, die Teilnahme an<br />
überregionalen Konferenzen und regelmäßigen<br />
Gesprächen mit dem BMG, die Interessenwahrung<br />
der Zahnärzteschaft bezüglich der geplanten<br />
Einführung einer Telematikinfrastruktur sowie<br />
der elektronischen Gesundheitskarte.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Das Berichtsjahr war von der Vorbereitung erster<br />
Testmaßnahmen von Telematikanwendungen<br />
der eGK geprägt.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Nach Beschluss der Gesellschafterversammlung<br />
der gematik sollen in einer ersten Stufe die<br />
Online-Aktualisierung der Stammdaten der Versicherten<br />
auf der eGK sowie die Funktionalität<br />
einer elektronischen Signatur in zwei dafür aufzubauenden<br />
Testregionen getestet werden.<br />
Während die erste Anwendung von (Zahn-)Ärzten<br />
überwiegend als bürokratische Zusatzbelastung<br />
empfunden wird, sofern die Aktualisierung<br />
mehrheitlich in den Praxen erfolgt, birgt die qualifizierte<br />
Signatur die Chance zur Einführung medizinisch<br />
sinnvoller Telematikanwendungen mit<br />
einem echten Mehrwert für Patienten und<br />
Mediziner. Mit einer elektronischen Signatur können<br />
bspw. Notfalldaten der Patienten auf der<br />
eGK zuverlässig und rechtssicher abgelegt werden<br />
und Ärzte bzw. Zahnärzte könnten untereinander<br />
Arztbriefe auf elektronischem Wege austauschen.<br />
Neben der Signaturfunktionalität ist<br />
der Aufbau einer sicheren Vernetzung aller<br />
Akteure, die sog. Telematikinfrastruktur, Voraussetzung<br />
für diese Anwendungen. <strong>Die</strong>se ist ebenfalls<br />
Teil der von der gematik durchgeführten europaweiten<br />
Ausschreibung. Mit einem finalen<br />
Zuschlag für die zentralen Bestandteile der<br />
Ausschreibung wird Ende 2013 gerechnet. Als<br />
Gesellschafter der gematik begleitet die BZÄK<br />
diese Ausschreibung durch Dipl.-Stom. Jürgen<br />
Herbert als Vertreter in der Gesellschafterversammlung<br />
und durch Assessor jur. Sven Tschoepe<br />
sowie Dipl.-Math. Jochen Gottsmann als Vertreter<br />
im Lenkungsausschuss.<br />
Elektronischer Zahnarztausweis<br />
Der elektronische Zahnarztausweis (eZahnarztausweis)<br />
ist der elektronische Heilberufsausweis (HBA)<br />
für Zahnärzte. Er weist den Ausweisinhaber wie bisher<br />
optisch und zusätzlich elektronisch als Zahnarzt<br />
aus. Er ermöglicht dem Inhaber eine sichere elektronische<br />
Kommunikation in Adaptation der Papierform:<br />
<strong>Die</strong> handschriftliche Unterschrift hat ihr<br />
Äquivalent in der sog. „qualifizierten elektronischen<br />
Signatur“. Damit unterschreibt der Unterzeichner<br />
ein Dokument mit seinem Namen und<br />
versieht es gleichzeitig mit einer Art „Stempel“, der<br />
seine Funktion als Zahnarzt bestätigt. <strong>Die</strong> qualifizierte<br />
elektronische Signatur besitzt die gleiche<br />
Rechtswirkung und -sicherheit wie die analoge<br />
Variante.<br />
99
Telematik<br />
100<br />
<strong>Die</strong>se Anwendung wird u.a. im Kontext der papierlosen<br />
Abrechnung der KZVen genutzt werden, um<br />
diese rechtssicher zu gestalten. Einem geschlossenen<br />
Umschlag ähnlich können mit Hilfe von Verund<br />
Entschlüsselung elektronische Dokumente sicher<br />
versendet werden. Dritte haben keinen Zugriff<br />
auf die vertraulichen Inhalte. Damit ist eine gesicherte<br />
Punkt-zu-Punkt-Kommunikation zwischen<br />
(Zahn-)Ärzten realisierbar – z. B. die vertrauliche<br />
Übermittlung von Arztbriefen oder Röntgenbildern.<br />
<strong>Die</strong>ser Mechanismus kann ebenfalls für die Speicherung<br />
von Daten und Dokumenten genutzt werden.<br />
Als zuständige Stellen für die Herausgabe des<br />
eZahnarztausweises wurden die jeweiligen (Landes-)Zahnärztekammern<br />
bestimmt. <strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
koordiniert das Projekt und<br />
schafft eine bundesweit einheitliche Herausgabeinfrastruktur.<br />
Um die Erfordernisse der (Landes-)<br />
Zahnärztekammern und Zahnärzte berücksichtigen<br />
zu können, wurde der BZÄK-Ausschuss Telematik<br />
in die wesentlichen Entscheidungen einbezogen.<br />
Der Ausschuss besteht aus Repräsentanten<br />
ausgewählter (Landes-)Zahnärztekammern, der<br />
Bundeswehr, KZVen sowie der KZBV und trifft sich<br />
unter der Federführung der BZÄK regelmäßig.<br />
<strong>Die</strong> Ärztekammer Saarland, Abt. Zahnärzte, plant<br />
den Ausgabestart des eZahnarztausweises im<br />
Sommer 2013. In enger Absprache mit der KZV<br />
des Saarlandes soll der eZahnarztausweis flächendeckend<br />
an die Mitglieder ausgegeben werden<br />
und dann für die Anwendungen der KZV genutzt<br />
werden: <strong>Die</strong> Authentisierung am Online-Portal<br />
der KZV soll mit dem eZahnarztausweis erfolgen.<br />
Dadurch wird die Authentisierung mit Username/<br />
Passwort ersetzt und auf ein höheres Sicherheitsniveau<br />
gehoben. Für den Inhaber des eZahnarztausweises<br />
ist nur noch die Eingabe der Karten-PIN<br />
nötig. Des Weiteren soll die qualifizierte elektronische<br />
Signatur für notwendige Erklärungen des<br />
Zahnarztes im Rahmen der papierlosen Abrechnung<br />
genutzt werden. Mit Hilfe des eZahnarztausweises<br />
entsprechen diese Anwendungen den Forderungen<br />
der Datenschützer an eine sichere<br />
Übermittlung der Abrechnungsdaten.<br />
<strong>Die</strong> (Landes-)Zahnärztekammern Bayern, Brandenburg,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen<br />
und Sachsen-Anhalt werden voraussichtlich<br />
im Laufe des Jahres 2014 mit dem Ausgabestart<br />
folgen.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK unterstützt die Kammern bei der technischen<br />
und organisatorischen Umsetzung der Prozesse.<br />
In der dafür eingerichteten „Projektgruppe<br />
HBA“ werden regelmäßig die Aufgaben und Prozesse<br />
in den Kammern diskutiert, Detailfragen geklärt<br />
und die bestmögliche Umsetzung ausgearbeitet.<br />
So wurde z. B. der Bestellvorgang für den<br />
eZahnarztausweis so gestaltet, dass die Kammern<br />
diesen mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand<br />
flexibel anstoßen und steuern können.<br />
Parallel zur Arbeit in den Kammern läuft die Finalisierung<br />
des Projekts: <strong>Die</strong>nstleister können nach<br />
dem marktoffenen Zulassungsmodell eine Zulassung<br />
für die Ausgabe elektronischer Zahnarztausweise<br />
bei der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> beantragen.<br />
Im Januar 2012 hat der erste<br />
Zertifizierungsdiensteanbieter einen Zulassungsantrag<br />
gestellt. <strong>Die</strong> BZÄK begleitet in regelmäßigen<br />
Gesprächen und Workshops die Umsetzung<br />
des von ihr entwickelten Anforderungskatalogs<br />
für Zertifizierungsdiensteanbieter. Im Mai 2013<br />
wurde der Rahmenvertrag zur Ausgabe elektronischer<br />
Zahnarztausweise von der BZÄK, der Ärztekammer<br />
Saarland/Abt. Zahnärzte und der Fa.<br />
medisign GmbH, dem ersten Anbieter elektronischer<br />
Zahnarztausweise, unterzeichnet. <strong>Die</strong> vertragliche<br />
Grundlage für den Ausgabestart ist damit<br />
gelegt. Der Rahmenvertrag ist so ausgelegt,<br />
dass alle weiteren Zahnärztekammern bei Bedarf,<br />
d. h. vor Start der Ausgabe von elektronischen<br />
Zahnarztausweisen, diesem beitreten können.<br />
Der Vertrag regelt die Zusammenarbeit<br />
zwischen den Kammern, der BZÄK und dem<br />
Anbieter.<br />
Zusätzlich wurde eine Kammervereinbarung aufgesetzt,<br />
die die Zusammenarbeit unter den<br />
Kammern regelt und u.a. dafür sorgt, dass der<br />
elektronische Zahnarztausweis bundesweit gültig<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
ist und auch bei Kammerwechsel seine Gültigkeit<br />
behält. <strong>Die</strong>se wurde bereits von den ersten<br />
Kammern unterschrieben.<br />
Beteiligung an der eHealth-Initiative des Bundesgesundheitsministeriums<br />
<strong>Die</strong> vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG)<br />
2010 gegründete eHealth-Initiative soll den Anwendungen<br />
der Telemedizin den Weg in die Regelversorgung<br />
erleichtern. Nach Auffassung der Beteiligten<br />
bieten eHealth-Anwendungen Optionen, um<br />
die Herausforderungen im Gesundheitswesen angesichts<br />
der demografischen Entwicklung angehen<br />
zu können. Es wurde ein Maßnahmenportfolio<br />
erarbeitet, mit dem die Entwicklung und Implementierung<br />
von eHealth-Anwendungen in die Regelversorgung<br />
katalysiert, strukturiert und beschleunigt<br />
werden soll. Dabei werden drei Kernfelder<br />
adressiert:<br />
<strong>Die</strong> BZÄK wird auf Vorstandsebene durch den zuständigen<br />
Referenten im Bundesvorstand und<br />
Präsidenten der LZK Brandenburg, Dipl.-Stom.<br />
Jürgen Herbert, und auf Fachebene durch Assessor<br />
jur. Sven Tschoepe vertreten, die am IT-Gipfel<br />
teilnahmen.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Auf der Website der BZÄK wurde eine eigene Rubrik<br />
für Informationen rund um den elektronischen<br />
Zahnarztausweis eingerichtet. <strong>Die</strong>se wird aktuell<br />
gehalten und informiert Zahnärzte und Kammermitarbeiter<br />
zum Thema.<br />
1. Eintrittshürden abbauen, gezielte Angebote<br />
bereitstellen<br />
2. Technologien in Versorgungsprozesse integrieren<br />
3. Interoperabilität der Lösungen sicherstellen<br />
Ursprünglich wurde die eHealth-Initiative durch<br />
das BMG, BÄK, KBV, DKG, ABDA, PKV und GKV-<br />
Spitzenverband sowie die Deutsche Gesellschaft<br />
für Telemedizin, den Bundesverband Gesundheits-<br />
IT, den Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />
und neue Medien, Atos<br />
Deutschland, den Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie, das Fraunhofer-Institut für<br />
Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und das<br />
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik<br />
(ISST) getragen. Auf Einladung des BMG sind<br />
auch BZÄK und KZBV seit Mai 2012 Mitglieder der<br />
eHealth-Initiative. Neben den im Zweimonatsrhythmus<br />
stattfindenden Sitzungen beteiligt sich<br />
die eHealth-Initiative am IT-Gipfel der Bundesregierung.<br />
Er fand am 13. November 2013 in Essen<br />
unter Teilnahme der Bundeskanzlerin Dr. Angela<br />
Merkel und ihrer Kabinettskollegen, Bundesinnenminister<br />
Dr. Hans-Peter Friedrich und Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Phillip Rösler, statt.<br />
Unterzeichnung des Rahmenvertrags zur Ausgabe elektronischer Zahnarztausweise<br />
am 14.05.13 in Berlin<br />
V.l.n.r.: Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M, Leiter Abteilung Versorgung und Qualität der BZÄK,<br />
Dipl. Math. Jochen Gottsmann, Projektleiter elektronischer Zahnarztausweis,<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />
Peter Schlögell, Geschäftsführer der medisign GmbH,<br />
Dr. Hans Joachim Lellig, Vizepräsident der Ärztekammer des Saarlandes und<br />
Vorsitzender der Abt. Zahnärzte,<br />
Dipl. Stom. Jürgen Herbert, Vorstandsreferent der BZÄK für Telematik und<br />
Präsident der LZK Brandenburg,<br />
Martin Bumm, medisign GmbH, und<br />
Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der BZÄK<br />
101<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />
Unterstützung rund um das Thema Qualität in der Zahnmedizin<br />
Dr. Michael Frank,<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
Qualität in der Zahnmedizin<br />
und Präsident der LZK Hessen<br />
Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
Vorstandsreferent Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />
und Vizepräsident der BZÄK<br />
Dr. Regine Chenot,<br />
Mitglied des Ausschusses<br />
Qualität in der Zahnmedizin<br />
und Leiterin des Zentrums<br />
Zahnärztliche Qualität<br />
Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />
Geschäftsführung des Ausschusses<br />
Qualität in der Zahnmedizin<br />
und Leiter Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
102<br />
Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin und Task<br />
Force Qualität<br />
<strong>Die</strong> Beratung und Unterstützung des BZÄK-Vorstands<br />
in allen Fragen der Qualität in der Zahnmedizin<br />
ist Aufgabe des Ausschusses Qualität in<br />
der Zahnmedizin der BZÄK. In diesem BZÄK-Ausschuss<br />
sind ebenso Vertreter von KZBV, Hochschule,<br />
Wissenschaft, Fortbildung und Bundeswehr<br />
ständig vertreten, da das Thema Qualität<br />
die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche erforderlich<br />
macht.<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsführung des Ausschusses erfolgt<br />
seit der neuen Legislatur durch die neu geschaffene<br />
Abteilung Versorgung und Qualität der<br />
BZÄK. Pro Jahr finden in der Regel zwei Sitzungen<br />
statt. Zur Bearbeitung von Einzelvorhaben und<br />
Projekten können zeitlich befristet Arbeitsgruppen<br />
eingesetzt werden. Der Gemeinsame Beirat<br />
Fortbildung ist im Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin<br />
ständig vertreten.<br />
Der Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin hat<br />
sich im Berichtszeitraum mit wissenschaftlichen<br />
Leitlinien, mit Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung,<br />
mit Arztbewertungsportalen, Basisdokumentation<br />
und Fehlervermeidungsstrategien<br />
beschäftigt.<br />
Beim Thema Leitlinien wurde der jeweils aktuelle<br />
Stand der Erarbeitung einzelner Leitlinien besprochen;<br />
es wurden Empfehlungen dazu ausgesprochen<br />
(s. Leitlinienentwicklung). Auch Verfahrensfragen<br />
zur Leitlinienentwicklung wurden<br />
beraten und die enge Zusammenarbeit in der<br />
Leitlinienkoordinierung von BZÄK, DGZMK und<br />
KZBV durch das ZZQ bestätigt.<br />
Über die Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
(G-BA), dessen Unterausschuss Qualitätssicherung<br />
und die Arbeitsgruppen wurde regelmäßig<br />
berichtet. Speziell die Unterschiede<br />
zwischen den geplanten Richtlinien nach §§ 136<br />
Abs. 2 und 137 Abs. 1 SGB V wurden dargestellt.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK ist seit Sommer 2012 im Unterausschuss<br />
Qualitätssicherung des G-BA und mehreren seiner<br />
Arbeitsgruppen beteiligt, sofern konkrete<br />
Richtlinienvorhaben behandelt werden, die die<br />
zahnärztliche Berufsausübung betreffen. <strong>Die</strong>s<br />
war im Berichtszeitraum nicht der Fall, so dass<br />
die BZÄK in ihrem ersten Jahr im G-BA eine Beobachterrolle<br />
einnehmen konnte. Konkret aufgegriffen<br />
wurde die Anregung aus einer Expertenanhörung<br />
im G-BA zum Thema „Vermeidung<br />
nosokomialer Infektionen“ zur Entwicklung einer<br />
Online-Fortbildung zum Thema Händedesinfektion.<br />
<strong>Die</strong> Fortbildung wird derzeit in Zusammen-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Dr. Sanaz von Elsner<br />
Referentin Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
Leitlinienentwicklung<br />
Im Berichtszeitraum wurde die ZZQ-Pilotleitlinie<br />
„Operative Entfernung von Weisheitszähnen“ im<br />
Auftrag des ZZQ und der DGZMK von Prof. Dr. Dr.<br />
Martin Kunkel aktualisiert und in einem strukturierten<br />
Konsensusverfahren mit Vertretern von<br />
Fachgesellschaften und anderen Organisationen<br />
abgestimmt. <strong>Die</strong> Leitlinie richtet sich primär<br />
an Zahnärzte und Oralchirurgen sowie an Ärzte<br />
für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />
<strong>Die</strong> Leitlinie beschreibt, wann Weisheitszähne<br />
entfernt werden sollten bzw. wann sie belassen<br />
werden können. Für Zahnärzte wurde eine Kurzarbeit<br />
mit den Zahnärztlichen Mitteilungen (zm)<br />
entwickelt, nachdem der Ausschuss Qualität in<br />
der Zahnmedizin dies befürwortet hatte.<br />
Der Bericht an den G-BA zum zahnärztlichen<br />
Qualitätsmanagement wurde in der AG Qualität<br />
der KZBV vorbereitet, zu der Prof. Dr. Christoph<br />
Benz, Assessor jur. Sven Tschoepe und Dr. Regine<br />
Chenot als ständige Gäste eingeladen werden.<br />
Für eine Qualitätsbeurteilungsrichtlinie nach §<br />
136 und eine Qualitätssicherungsrichtlinie nach<br />
§ 137 SGB V wurden zahnmedizinische Themen<br />
diskutiert.<br />
Um rascher auf aktuelle Anfragen und Anlässe reagieren<br />
zu können, wurde aus der Mitte des Ausschusses<br />
eine Task Force mit Vertretern aus BZÄK,<br />
KZBV und DGZMK eingerichtet. <strong>Die</strong>se Task Force<br />
Qualität hat im Berichtszeitraum einmal getagt, insbesondere<br />
wurden der Stand der Leitlinienentwicklung<br />
und die Priorisierung von Leitlinienthemen diskutiert.<br />
Gemeinsam von BZÄK, DGZMK und KZBV<br />
wurden Priorisierungskriterien vereinbart und auf<br />
dieser Grundlage relevante Leitlinienthemen ausgewählt,<br />
die dann von den zuständigen Fachgesellschaften<br />
bearbeitet werden. Es sollen nicht mehr<br />
als zehn Leitlinienthemen bearbeitet werden. <strong>Die</strong><br />
im Entstehen befindlichen Leitlinien wurden ausführlich<br />
besprochen.<br />
<strong>Die</strong> Task Force Qualität, in der die drei Organisationen<br />
gleichberechtigt beteiligt sind, ist ein Gremium,<br />
das aktuelle Fragen zur Qualität in der<br />
Zahnmedizin bearbeitet und Konzepte für die<br />
künftige Entwicklung diskutiert. Im Berichtszeitraum<br />
wurden in der Task Force Qualität Grundsätze<br />
für die Förderung von Leitlinien durch die<br />
beteiligten Organisationen entwickelt. Organisatorische<br />
bzw. finanzielle Förderung ist nur für<br />
hoch priorisierte Themen möglich. Finanzielle<br />
Förderung kann für die systematische Literaturrecherche<br />
sowie für die Moderation eines strukturierten<br />
Konsensusprozesses auf Antrag gewährt<br />
werden.<br />
103<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Qualitätsförderung/Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung<br />
version auf der ZZQ-Website veröffentlicht. Außerdem<br />
wurde eine Patientenversion entwickelt.<br />
Weiterhin konnte die ZZQ-Pilotleitlinie „Fluoridierungsmaßnahmen<br />
zur Kariesprophylaxe“ im Auftrag<br />
von ZZQ und DGZMK von Prof. Dr. Elmar Hellwig,<br />
Prof. Dr. Ulrich Schiffner und Prof. Dr.<br />
Andreas Schulte aktualisiert werden. <strong>Die</strong> Leitlinie<br />
zielt auf die Frage ab, ob und wie sich mit den<br />
bekannten Fluoridierungsmaßnahmen wirksame<br />
Kariesprävention betreiben lässt. <strong>Die</strong> Leitlinie<br />
fasst für Zahnärzte und Ärzte, für Fachkräfte im<br />
Gesundheitswesen sowie für Patienten den derzeitigen<br />
Stand der Wissenschaft zusammen und<br />
gibt abgesicherte Empfehlungen zu Fluoridierungsmaßnahmen.<br />
<strong>Die</strong> Kernaussagen wurden in<br />
einem strukturierten Konsensusverfahren mit Beteiligung<br />
der betroffenen Fachgesellschaften<br />
und Verbänden konsentiert. Eine konsentierte<br />
Empfehlung zur Anwendung fluoridhaltiger<br />
Zahnpasta bei Kleinkindern konnte jedoch nicht<br />
erreicht werden. Neben der Leitlinie steht eine<br />
Patientenversion zur Verfügung.<br />
Modellprojekt „Jeder Zahn zählt!“<br />
Von anderen lernen, um kritische Ereignisse in der<br />
Zahnarztpraxis zu vermeiden: Das ist die Philosophie<br />
des Modellprojekts „Jeder Zahn zählt!“. Einem<br />
Berichts- und Lernsystem für Zahnarztpraxen,<br />
das die BZÄK gemeinsam mit dem Institut für Allgemeinmedizin<br />
der Universität Frankfurt am Main<br />
unter Leitung von Prof. Dr. Ferdinand Gerlach,<br />
MPH, durchführt. „Jeder Zahn zählt!“ ging im November<br />
2011 an den Start und wird voraussichtlich<br />
bis zum Sommer 2014 als Modellprojekt der BZÄK<br />
durchgeführt.<br />
Seit November 2011 wurden zahlreiche Zugriffe<br />
pro Monat verzeichnet. Fehlerereignisse wurden<br />
berichtet und Kommentare dazu abgegeben.<br />
Das System ist im Modellbetrieb vollkommen sicher<br />
gelaufen, es traten keinerlei Sicherheitsprobleme<br />
auf. Alle Fälle werden vor der Veröffentlichung<br />
von Fachexperten geprüft, anonymisiert<br />
und erst nach Freigabe veröffentlicht. <strong>Die</strong> eingestellten<br />
Fälle sind nicht zuordenbar und Kommentare<br />
anderer Nutzer sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Fachlich interessante Fälle können auch als Fall<br />
des Monats ausgewählt und der Community vorgestellt<br />
werden.<br />
„Jeder Zahn zählt!“ wurde u.a. den Moderatoren<br />
zahnärztlicher Qualitätszirkel im Kammerbezirk<br />
Hamburg im April 2012 und Mitgliedern der Landeszahnärztekammer<br />
Thüringen im November<br />
2012 vorgestellt.<br />
104<br />
Vor Abschluss des Modellprojekts ist eine Evaluation<br />
mit der Fragestellung geplant, ob ein derartiges<br />
Berichts- und Lernsystem für Zahnarztpraxen<br />
zur Erhöhung der Patientensicherheit beiträgt und<br />
von der Zahnärzteschaft angenommen wird.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Fort- und Weiterbildung<br />
Der gemeinsame Beirat Fortbildung von BZÄK und DGZMK:<br />
Koordinator rund um die Fortbildung<br />
Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
BZÄK, amtierender Vorsitzender<br />
des Beirats Fortbildung<br />
Prof. Dr. Dr. Søren Jepsen,<br />
DGZMK, alternierender<br />
Vorsitzender des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Dr. Michael Frank,<br />
BZÄK, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Dr. Udo Lenke,<br />
BZÄK, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />
BZÄK, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />
DGZMK, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Dr. Norbert Grosse,<br />
DGZMK, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />
KZBV, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
ZA Ralf Wagner,<br />
KZBV, Mitglied des Beirats<br />
Fortbildung<br />
Dr. Sebastian Ziller,<br />
BZÄK, administrative Betreuung<br />
des Beirats<br />
Ausschuss gemeinsamer Beirat Fortbildung<br />
Der gemeinsam von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde (DGZMK) unter Mitwirkung der<br />
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV)<br />
getragene Beirat Fortbildung fungiert als Clearingstelle<br />
für Fragen der Fortbildung und erarbeitet<br />
konzeptionelle Empfehlungen zur Fortbildung.<br />
BZÄK, KZBV und DGZMK entsenden Vertreter und<br />
Stellvertreter in den Beirat. Der Vorsitz alterniert<br />
zwischen BZÄK und DGZMK.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Aufgabe des Gemeinsamen Beirats ist es, Ideen<br />
für die zukünftige Ausgestaltung der zahnärztlichen<br />
Fort- und Weiterbildung zu entwickeln.<br />
<strong>Die</strong> Stärkung des Generalisten<br />
<strong>Die</strong> Bundesversammlung der BZÄK fasste im November<br />
2011 in Frankfurt am Main den Beschluss<br />
„<strong>Die</strong> Bundesversammlung der BZÄK lehnt die Einführung<br />
eines Fachzahnarztes „Allgemeine Zahnheilkunde“<br />
ab. […] . Der Gemeinsame Beirat Fort-<br />
105
Fort- und Weiterbildung<br />
106<br />
bildung wird stattdessen beauftragt, weitere Konzepte<br />
für eine Stärkung des Generalisten auszuarbeiten,<br />
die zunächst dem Vorstand der BZÄK und<br />
dann der Bundesversammlung zur Diskussion und<br />
Abstimmung vorgelegt werden. […] .“<br />
Gemäß diesem Beschluss hat der Gemeinsame<br />
Beirat Fortbildung im Berichtszeitraum Überlegungen<br />
zur „Stärkung des Generalisten“ erarbeitet,<br />
die als Entwurfsfassung in den entsprechenden<br />
Gremien der jeweiligen Organisationen (BZÄK,<br />
KZBV und DGZMK) erörtert wurden.<br />
<strong>Die</strong>ses Konzept basiert im Wesentlichen auf den<br />
Säulen:<br />
— Strukturierung der Berufskundevorlesungen an<br />
den Universitäten,<br />
— Weiterentwicklung der zahnärztlichen Ausund<br />
Fortbildung: Graduale und postgraduale<br />
Qualifikation zur Stärkung des Generalisten in<br />
der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.<br />
Der Beirat Fortbildung stellte zudem fest, dass eine<br />
postgraduale Strukturierung der zahnärztlichen<br />
Angestelltenzeit, welche sich unmittelbar an das<br />
Studium anschließt, sinnvoll sei. Und dass sich<br />
diese Berufsanfangsphase für eine freiwillige Erweiterung,<br />
v. a. der praktischen aber auch der<br />
theoretischen Kenntnisse und Fertigkeiten der jungen<br />
Kollegen, sowie für die Vermittlung von Kompetenzen<br />
in der zahnärztlichen Berufsausübung in<br />
Fortsetzung der Berufskundevorlesung, besonders<br />
eigne. Dazu sind strukturierte und einheitliche Vorgaben<br />
wünschenswert. <strong>Die</strong> derzeit angebotenen<br />
Assistentenseminare vermitteln auf unterschiedlichstem<br />
Niveau Aspekte der zahnärztlichen Berufsausübung,<br />
die nicht oder nur selten im Rahmen<br />
der universitären Ausbildung untergeordnet<br />
vermittelt werden. Sie schließen teilweise an die<br />
Berufskundevorlesungen im Rahmen des Studiums<br />
an, die selten den notwendigen Stellenwert im<br />
Rahmen der Hochschulausbildung erhalten. <strong>Die</strong>ser<br />
Bereich sei idealerweise durch KZVen und<br />
Zahnärztekammern zu strukturieren. Da die Berufsausübung<br />
im Angestelltenverhältnis mit familientauglicher<br />
Teilzeittätigkeit einen steigenden Anteil<br />
jüngerer Zahnärztinnen von der klassischen Ausübung<br />
des Berufs in freier Praxis entfernt hat, müssen<br />
neue, praktikablere Wege in der Aus-, Fortund<br />
Weiterbildung gesucht werden. Schwerpunktmäßig<br />
sollte die praktische Tätigkeit im Vordergrund<br />
stehen, wobei Theorie und Praxis zeitgleich<br />
vermittelt werden sollen.<br />
Ziel aller Überlegungen im Beirat ist die Bewahrung<br />
der Einheit des zahnärztlichen Berufsstands.<br />
Hierzu bieten sich nach Ansicht der Beiratsmitglieder<br />
obige Instrumente an, die sowohl die praktischen<br />
Erfahrungen als auch die fachliche Einzelkompetenz<br />
der jungen Kollegen erhöhen.<br />
Der BZÄK-Vorstand nahm die Überlegungen des<br />
Beirats zur „Stärkung des Generalisten“ in der Entwurfsfassung<br />
zustimmend zur Kenntnis.<br />
<strong>Die</strong> Vorstellungen zu einem Gesamtkonzept zur<br />
„Stärkung des Generalisten“ werden im Beirat<br />
Fortbildung kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Aktualisierung und Präzisierung der „Punktebewertung<br />
von Fortbildung. BZÄK/ DGZMK“<br />
Neben der konzeptionellen Arbeit an der Stärkung<br />
des Generalisten hat der Beirat in seinen Sitzungen<br />
am 12. Dezember 2012 und am 20. März<br />
2013 auf Grund der Zunahme des E-Learnings<br />
über internetbasierte Fortbildungsangebote die<br />
Bewertungskriterien für die Anerkennung sog.<br />
CME-Fortbildungen in der „Punktebewertung von<br />
Fortbildung. BZÄK/ DGZMK“ sowie die „Leitsätze<br />
zur zahnärztlichen Fortbildung“ aktualisiert. Zudem<br />
wurden die Erläuterungen zum Punkt C „Interaktive<br />
Fortbildung" der „Punktebewertung von Fortbildung.<br />
BZÄK/DGZMK“ neu erarbeitet. Der Beirat<br />
Fortbildung hat die Präzisierungen der entsprechenden<br />
Bewertungskriterien vorgenommen,<br />
um die Qualität der Fortbildungsangebote des<br />
E-Learnings weiterhin sicherzustellen. Nach Beschlussfassung<br />
im Vorstand der BZÄK und den<br />
Gremien der DGZMK wird das Dokument den Teilnehmern<br />
der Koordinierungskonferenz der Fortbildungsreferenten<br />
am 25. September 2013 in Erfurt<br />
vorgestellt.<br />
Im Berichtszeitraum gingen beim Beirat Fortbildung<br />
wiederum viele Anfragen zur Vergabe von<br />
Fortbildungspunkten und zum Punkteerwerb ein.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Evaluation der Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung<br />
Dr. Michael Frank,<br />
Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses<br />
Oralchirurgie und<br />
Präsident der LZK Hessen<br />
Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />
Vorsitzender des Weiterbildungsausschusses<br />
Kieferorthopädie<br />
und Präsident der ZÄK Berlin<br />
Dr. Jens Nagaba,<br />
Leiter Abteilung Zahnärztliche<br />
Berufsausübung der BZÄK<br />
Weiterbildungsausschüsse Oralchirurgie und<br />
Kieferorthopädie<br />
Mit der Inkraftsetzung der novellierten Musterweiterbildungsordnung<br />
für die Fachgebiete Kieferorthopädie<br />
und Oralchirurgie durch Beschluss des<br />
Vorstands der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> vom 29.<br />
Juni 2012 fand die intensive Arbeit der beiden<br />
Weiterbildungsausschüsse und der Arbeitsgruppe<br />
der Geschäftsführer an diesem Projekt einen erfolgreichen<br />
Abschluss.<br />
In einem konstruktiven Dialog mit den (Landes-)<br />
Zahnärztekammern und den Fachgesellschaften<br />
ist es gelungen, praktische und theoretische Inhalte<br />
zu definieren, die eine hohe Qualität der<br />
Weiterbildung sicherstellen und damit die Grundlage<br />
für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit<br />
der Fachzahnarzttitel schaffen. Eine Vielzahl von<br />
(Landes-)Zahnärztekammern hat angekündigt,<br />
sich bei der Novellierung ihrer Weiterbildungsordnungen<br />
eng an der neuen Musterweiterbildungsordnung<br />
zu orientieren.<br />
Nach der Wahl des Geschäftsführenden Vorstands<br />
der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> wurden die<br />
Weiterbildungsausschüsse für die Legislatur 2012<br />
bis 2016 neu konstituiert. Neben zahnärztlichen<br />
Kollegen aus den Referaten der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
gehören den Ausschüssen nun<br />
auch Vertreter der Fachgesellschaften und der<br />
Bundeswehr an. Eine der Hauptaufgaben der<br />
Weiterbildungsausschüsse wird für die nächste Zeit<br />
in der Evaluation der Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung<br />
bestehen.<br />
107<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Mitarbeiter in der Praxis<br />
Mit der Überarbeitung der Musterprüfungsordnungen der<br />
ZFA-Aufstiegsfortbildungen wurde begonnen<br />
Dr. Michael Sereny,<br />
Vorsitzender der Ausschüsse Aus- und Fortbildung<br />
Zahnmedizinische Fachangestellte ZMF und ZMP/ZMV<br />
und DH und Präsident der ZÄK Niedersachsen<br />
Dr. Sebastian Ziller,<br />
Leiter Abteilung Prävention und<br />
Gesundheitsförderung der BZÄK<br />
108<br />
ZFA-Koordinierungskonferenz der BZÄK<br />
Am 17. Oktober 2012 fand die BZÄK-Koordinierungskonferenz<br />
der Referenten für Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte (ZFA) in Berlin statt. <strong>Die</strong> Kammerreferenten<br />
beschäftigten sich u. a. mit dem<br />
Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen<br />
(DQR und EQR), den Akademisierungstendenzen<br />
bei den Heilhilfsberufen, den Entwürfen<br />
des Arbeitskreises zu den ZFA-Musterfortbildungsordnungen,<br />
der Delegation zahnmedizinischer<br />
Leistungen und den vielfältigen Initiativen zur ZFA-<br />
Ausbildungsplatzgewinnung in den Ländern. <strong>Die</strong><br />
Teilnehmer waren sich einig, dass die Fortbildung<br />
des zahnmedizinischen Fachpersonals in der Zuständigkeit<br />
des Berufsstands bleiben muss, denn<br />
die in der Hand der (Landes-)Zahnärztekammern<br />
liegende Aus- und Fortbildungsstruktur der ZFA hat<br />
sich gut bewährt. Sie erfolgt praxisnah und in eigener<br />
Regie des Berufsstands. Eine Substitution<br />
zahnärztlicher Leistungen lehnt die BZÄK ab. <strong>Die</strong><br />
Kammern werden dafür Sorge tragen, dass Fortbildungsmaßnahmen<br />
und Aufstiegsfortbildungen<br />
für die ZFA auch zukünftig die Voraussetzung bieten,<br />
dass Aufgaben in den Grenzen des Zahnheilkundegesetzes<br />
delegiert werden können.<br />
DQR und EQR<br />
Erörtert wurde der Deutsche Qualifikationsrahmen<br />
(DQR) für Bildungsabschlüsse und die Einrichtung<br />
einer zentralen Stelle für die Anerkennung von im<br />
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen.<br />
Mit dem DQR für lebenslanges Lernen soll ein umfassendes,<br />
bildungsübergreifendes Profil der in<br />
Deutschland erworbenen Berufskompetenzen<br />
vorgelegt werden. Das betrifft auch die zahnmedizinischen<br />
Fachberufe. Als nationale Umsetzung<br />
des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) soll<br />
er die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems<br />
berücksichtigen. Für das zweite Quartal 2013<br />
soll eine Einigung und Zuordnung aller Qualifikationen<br />
erfolgen. Dabei sollen internationale Entwicklungen<br />
nachvollzogen und gleichzeitig das<br />
erfolgreiche deutsche duale Ausbildungssystem<br />
europaweit vermittelt werden. Danach können<br />
entsprechende Verwaltungsvorschriften zur Umsetzung<br />
der Beschlüsse erlassen werden, wie<br />
bspw. die Angabe des jeweiligen DQR-Niveaus<br />
auf den Abschlusszeugnissen. Details sollen in einem<br />
Handbuch veröffentlicht werden.<br />
<strong>Die</strong> Kammern sind angehalten, nach Erlass der<br />
Verwaltungsvorschriften die Angabe des jeweiligen<br />
DQR-Niveaus auf den Abschlusszeugnissen<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
der ZFA vorzunehmen. Das gilt auch für die Qualifikationsbescheinigungen<br />
der Aufstiegsfortbildungen.<br />
Deshalb ist es von besonderer Bedeutung,<br />
die Musterfortbildungsordnungen zu novellieren,<br />
um eine kompetenzorientierte Bewertung dieser<br />
Ordnungsmittel vorhalten zu können.<br />
Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG)<br />
Praktische Auswirkungen auf den Berufsalltag des<br />
Zahnarztes und der ZFA sowie auf die Kammerarbeit<br />
hat das sogenannte Gesetz zur Verbesserung<br />
der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener<br />
Berufsqualifikationen (BQFG). Das Gesetz<br />
ist am 01. April 2012 in Kraft getreten. Mit den<br />
neuen Regelungen werden die Verfahren zur Anerkennung<br />
und Bewertung von ausländischen Berufsqualifikationen<br />
vom Gesetzgeber ausgeweitet.<br />
Zudem soll die Integration in Deutschland<br />
lebender Migranten gefördert werden. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />
des Gesetzes zur Anerkennung von im<br />
Ausland erworbenen Berufsqualifikationen war<br />
deshalb Gegenstand der Beratungen auf der Koordinierungskonferenz.<br />
<strong>Die</strong> ZÄK Westfalen-Lippe<br />
hatte 2012 auf Beschluss des BZÄK-Vorstands eine<br />
bundeseinheitliche Stelle für die Länderkammern<br />
eingerichtet. Sie nimmt die im Rahmen der<br />
Gleichwertigkeitsfeststellung anfallenden sowie<br />
nach dem BQFG zugewiesene Aufgaben wahr.<br />
Bislang haben 14 Zahnärztekammern eine Übertragung<br />
der Aufgabenstellungen an die ZÄK<br />
Westfalen-Lippe vorgenommen. <strong>Die</strong> Kammern<br />
Nordrhein und Niedersachsen haben Beiratsmitglieder<br />
benannt. Bis März 2013 gab es 72 Beratungen<br />
und 19 Anträge zur Überprüfung der Gleichwertigkeit<br />
im ZFA-Bereich. Einen Erfahrungsbericht<br />
über den Bereich der Medizinischen Fachangestellten<br />
(MFA) gab Rosemarie Bristrup, Bereichsleiterin<br />
Dezernat 3 (Aus-, Fort- und Weiterbildung)<br />
der Bundesärztekammer (BÄK), auf der Konferenz.<br />
ZFA-Aufstiegsfortbildungen: Einheitliche Muster-<br />
Rahmenprüfungsordnung verabschiedet<br />
2011 stellte die Koordinierungskonferenz ZFA fest,<br />
dass bei den ZFA Musterfortbildungsordnungen der<br />
BZÄK zur Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin<br />
(ZMV), Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin<br />
Koordinierungskonferenz ZFA am 17.10.12 in Berlin,<br />
im Podium v.l.n.r.: Rosemarie Bristrup, Bereichsleiterin Dezernat 3 der BÄK,<br />
Dr. Sebastian Ziller, Leiter Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung der<br />
BZÄK, Dr. Michael Sereny, Präsident der ZÄK Niedersachsen, und<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer der Koordinierungskonferenz ZFA am 17.10.12 in Berlin<br />
(ZMP), Zahnmedizinischen Fachassistentin (ZMF)<br />
und Dental Hygienikerin (DH) keine einheitliche<br />
Rahmenprüfungsordnung für die Aufstiegsfortbildungen<br />
existiert. Zudem forderten Aufsichtsbehörden<br />
der Länder eine enge Anlehnung an die „Empfehlung<br />
des Hauptausschusses des Bundesinstituts<br />
für Berufsbildung (BiBB) vom 27. Juni 2008 zur Musterprüfungsordnung<br />
für Fortbildungsprüfungen gemäß<br />
Berufsbildungsgesetz (BBiG)“.<br />
<strong>Die</strong> Überarbeitung der Musterprüfungsordnungen<br />
der ZFA-Aufstiegsfortbildungen wurde umgesetzt.<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungskonferenz diskutierte den Entwurf<br />
am 17. Oktober 2012 und empfahl, diesen dem<br />
Vorstand zur Beschlussfassung vorzulegen. Der<br />
BZÄK-Vorstand folgte dem Votum und beschloss<br />
auf seiner letzten Sitzung in 2012 eine einheitliche<br />
Muster-Rahmenprüfungsordnung der BZÄK für die<br />
Durchführung von Fortbildungsprüfungen für die<br />
Aufstiegsfortbildungen ZMV, ZMP, ZMF und DH.<br />
109<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Mitarbeiter in der Praxis<br />
Novellierung der ZFA-Fortbildungsordnungen:<br />
Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin (ZMV)<br />
Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin (ZMP)<br />
Zahnmedizinische Fachassistentin (ZMF)<br />
Dental Hygienikerin (DH)<br />
Gemäß der Empfehlung der letztjährigen Koordinierungskonferenz<br />
ZFA haben die Mitglieder der<br />
beiden BZÄK-Ausschüsse Aus- und Fortbildung<br />
Zahnmedizinische Fachangestellte ZMV und DH<br />
sowie ZMF und ZMP die inhaltliche Aktualisierung<br />
der Musterfortbildungsordnungen ZMP, ZMF, ZMV<br />
und DH der BZÄK weiter bearbeitet.<br />
Am 15. und 16. März 2013 stimmten die Ausschüsse<br />
die Kerninhalte und Novellierungseckpunkte<br />
ab und definierten diese. Des Weiteren<br />
wurden synoptische Aufbereitungen der neuen<br />
und alten Ordnungstexte ZMP und DH vorgenommen.<br />
<strong>Die</strong> zahnärztlich-fachlichen Vorgaben<br />
wurden mit bildungspolitischen Inhalten verknüpft<br />
und in das entsprechende Ordnungsformat<br />
überführt, um die diversen Vorschriften, Verordnungstexte<br />
und Bestimmungen mit den<br />
erforderlichen handlungs- und kompetenzbasierten<br />
Taxonomien in Übereinstimmung zu bringen.<br />
Ziel ist es, eine einheitliche Interpretation und<br />
Umsetzung der Ordnungen in den einzelnen Kammerbereichen<br />
zu gewährleisten – und so bundeseinheitliche<br />
Fortbildungsordnungen nach § 53<br />
BBiG zu verhindern. Des Weiteren ergibt sich der<br />
Novellierungsbedarf daraus, dass die Qualifikationen<br />
in den Deutschen Qualifikationsrahmen eingeordnet<br />
werden sollen.<br />
<strong>Die</strong> Musterfortbildungsordnungen ZMF und ZMV<br />
werden von den Ausschüssen in einer weiteren Sitzung<br />
im November 2013 nach gleichem Muster<br />
erstellt.<br />
Ausbildungszahlen ZFA 2012<br />
Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse im Vergleich<br />
zu den Vorjahren leicht zunehmend<br />
Das seit vier Jahren anhaltend hohe Niveau von<br />
neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für<br />
Zahnmedizinische Fachangestellte konnte auch<br />
2012 gehalten werden (s. Abb.).<br />
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge für Zahnmedizinische Fachangestellte in Deutschland 1997 – 2012<br />
110<br />
Quelle: (Landes- und Bezirks-)Zahnärztekammern, Grafik: BZÄK, (Stichtag: 30. September 2012)<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Bundesweit wurden zum 30. September 2012<br />
insgesamt 12.330 Ausbildungsverträge für ZFA neu<br />
abgeschlossen (ABL: 11.004; NBL: 1.326). Gegenüber<br />
dem Vorjahr haben die Ausbildungszahlen<br />
damit im Durchschnitt um 4,11 Prozent zugenommen<br />
(ABL: +4,87 %; NBL: -1,78 %). Ausgehend von<br />
einer geringen Grundgesamtheit, ist in den Neuen<br />
Bundesländern damit eine Abnahme der Ausbildungszahlen<br />
zu erkennen. <strong>Die</strong> Zahlen der neu<br />
abgeschlossenen Ausbildungsverträge variieren<br />
in den einzelnen Kammerbereichen um den<br />
Durchschnittswert. Stabile Werte bei den neuen<br />
Ausbildungsverhältnissen finden sich u.a. in Baden-Württemberg,<br />
Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.<br />
Deutliche Zugewinne gibt es u.a.<br />
in Brandenburg, Niedersachsen, Bayern, Bremen<br />
und Thüringen. Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Saarland hatten hingegen Verluste<br />
zu verzeichnen.<br />
Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräfte-<br />
Nachwuchs in Deutschland<br />
Zahnarztpraxen in Deutschland bieten im großen<br />
Umfang Ausbildungsplätze. Eine Vielzahl von<br />
Praxen konnte 2012 durch das Engagement der<br />
Kammern überzeugt werden, nach längerer<br />
„Ausbildungsauszeit“ oder erstmalig eine(n) Azubi<br />
einzustellen. Mit den erreichten Ausbildungszahlen<br />
tragen die Zahnarztpraxen erheblich zur freiwilligen<br />
Verpflichtung der Freien Berufe bei, den<br />
"Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs<br />
in Deutschland" zu erfüllen. <strong>Die</strong>ser<br />
Ausbildungspakt wird von der Bundesregierung,<br />
den Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie,<br />
Arbeit und Soziales sowie Bildung und<br />
Forschung, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag,<br />
der Bundesvereinigung der<br />
Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Bundesverband<br />
der Deutschen Industrie, dem Zentralverband<br />
des Deutschen Handwerks und vom<br />
Bundesverband der Freien Berufe getragen.<br />
<strong>Die</strong> Partner verpflichteten sich in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Ländern, jedem ausbildungswilligen<br />
und ausbildungsfähigen jungen Menschen<br />
ein Ausbildungsangebot zu unterbreiten.<br />
<strong>Die</strong> Paktpartner und die Bundesagentur für<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Arbeit haben sich für die laufende Paktperiode,<br />
2010 bis 2014, das Ziel gesetzt, die Zahl der sog.<br />
Altbewerber spürbar zu verringern. <strong>Die</strong>s ist in den<br />
ersten beiden Jahren gelungen: <strong>Die</strong> Zahl der Bewerber<br />
um einen Ausbildungsplatz, die die<br />
Schule bereits vor einem Jahr oder länger verlassen<br />
haben, ist von 2010 bis 2012 sowohl absolut<br />
wie prozentual stetig gesunken (um insgesamt<br />
27.000 bzw. 10,4%).<br />
Dr. Michael Sereny, Präsident der ZÄK Niedersachsen<br />
und für zahnärztliche Mitarbeiter zuständiges<br />
Vorstandsmitglied der BZÄK, ist Mitglied des Beirats<br />
zur Begleitung des Bundesverbands der Freien Berufe<br />
am Nationalen Ausbildungspakt.<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
Ziller, S.: Berufe im Gesundheitswesen: Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte. In: Das Gesundheitswesen<br />
in Deutschland – Struktur, Leistungen, Weiterentwicklung.<br />
Hrsg.: Eckhard Nagel, Deutscher<br />
Ärzte-Verlag, Köln 2013, 5. Auflage, S. 401-402<br />
Ziller, S.: ZFA-Statistik 2012: Beliebter Beruf mit Perspektiven.<br />
Zahnärztliche Mitteilungen, Nr. 24,<br />
16.12.2012, S. 24-27<br />
Ziller, S.: Seminar in Berufsrechtskunde im Rahmen<br />
der Aufstiegsfortbildung zur Dentalhygienikerin am<br />
Philipp-Pfaff-Institut Berlin, 15.11.2012<br />
Ziller, S.: Zahnärztliche Delegation: Wo stehen wir<br />
heute? Vortrag, Infoabend ZMP - speziell für Arbeitgeber,<br />
Philipp-Pfaff-Institut und ZÄK Berlin,<br />
04.06.2012, Berlin<br />
111
Patienteninformation/Patientenberatung/Patientenrechte<br />
Der Patient steht im Mittelpunkt der zahnärztlichen Tätigkeit<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vorstandsreferent Patienteninformation/Patientenberatung<br />
und Vizepräsident der BZÄK<br />
RA René Krouský,<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
und Justitiar der BZÄK<br />
Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M.,<br />
Leiter Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
Dr. Sanaz von Elsner<br />
Referentin Abteilung Versorgung<br />
und Qualität der BZÄK<br />
112<br />
Projekt „Patientenorientierte Weiterentwicklung<br />
der zahnärztlichen Patientenberatung“<br />
Schon seit Beginn der 90er Jahre wendet sich der<br />
zahnärztliche Berufsstand verstärkt dem Thema der<br />
Patientenorientierung zu. Dokumentiert wird dies<br />
durch die gemeinsame Broschüre „Patienten im<br />
Mittelpunkt. <strong>Die</strong> Patientenberatung der Zahnärzteschaft<br />
in Deutschland“ von BZÄK und KZBV vom<br />
September 2012. Gleichzeitig wird durch die trilaterale<br />
Kooperationsvereinbarung zwischen BZÄK,<br />
KZBV und UPD ein klares Zeichen für Transparenz gesetzt<br />
und der Willen dokumentiert, mit den wesentlichen<br />
Organisationen in diesem Bereich im Interesse<br />
der Patienten zusammenzuarbeiten.<br />
Vor dem Hintergrund des letzten, im November<br />
2010 veröffentlichten UPD-Berichts und der Einführung<br />
des Patientenrechtegesetzes sprach sich die<br />
Koordinierungskonferenz der zahnärztlichen Patientenberatungsstellen<br />
am 24. September 2011<br />
in Leipzig dafür aus, zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
und der Akzeptanz der Patientenberatung<br />
durch die zahnärztliche Selbstverwaltung<br />
die Ergebnisse der Patientenberatung bundesweit<br />
nach einheitlichen Kriterien zu erfassen und<br />
regelmäßig zu publizieren. <strong>Die</strong> Vorstände von<br />
BZÄK und KZBV fassten dementsprechende Beschlüsse<br />
zur Umsetzung.<br />
Am 19. März 2013 haben die AG Patientenberatung<br />
der BZÄK und die AG Patientenorientierung der<br />
KZBV die gemeinsame AG „Projekt Patientenberatung“<br />
gegründet. <strong>Die</strong> Teilnehmer bilden das Projektteam,<br />
dem auch Vertreter des IDZ und des ZZQ angehören.<br />
Inzwischen wurde von der AG „Projekt<br />
Patientenberatung“ eine Projektskizze erarbeitet.<br />
Ziel des Projekts ist es, die Beratung von Patienten<br />
durch die zahnärztliche Selbstverwaltung derart weiterzuentwickeln,<br />
dass die Patientensouveränität gestärkt<br />
wird und die Patientenzufriedenheit zu erhöhen.<br />
Es soll ein lernendes System etabliert werden,<br />
in dem die Prozesse der zahnärztlichen Patientenberatung<br />
kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt<br />
werden. Ein wesentlicher Aspekt ist die Zusammenarbeit<br />
mit der UPD zur Erarbeitung einer<br />
einheitlichen Erfassungssystematik. Das Projekt soll<br />
bis Juni 2015 beendet sein.<br />
Patientenrechte<br />
Am 26. Februar 2013 trat das Gesetz zur Verbesserung<br />
der Rechte von Patientinnen und Patienten<br />
– bekannt als Patientenrechtegesetz – in Kraft.<br />
BZÄK und KZBV haben im Gesetzgebungsverfahren<br />
umfassend Stellung bezogen und das Ziel des<br />
Gesetzgebers, durch eine weitgehende Kodifizierung<br />
der bisher von der zivilgerichtlichen Rechtsprechung<br />
entwickelten Grundsätze des (Zahn-)<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
§<br />
arzthaftungsrechts im BGB, eine verbesserte<br />
Rechtsklarheit und Rechtssicherheit für alle Beteiligten<br />
herzustellen, begrüßt. Vertrauen schafft jedoch<br />
hauptsächlich eine qualitativ hochwertige<br />
(zahn-)ärztliche Leistung, die den mündigen Patienten<br />
in den Mittelpunkt stellt. BZÄK und KZBV<br />
warnten vor einer zu erwartenden Defensivmedizin<br />
und einer weiteren Bürokratisierung des gesamten<br />
Berufsstands, wenn es zu Verschärfungen<br />
der Beweislastregeln durch das Gesetz komme.<br />
Eine vollständige Beweislastumkehr bei Behandlungsfehlern<br />
konnte so verhindert werden.<br />
Patientenberatung<br />
Auf der Website der BZÄK steht in der Rubrik "Patientenberatungsstellen"<br />
eine Liste der Beratungsstellen<br />
im gesamten Bundesgebiet – mit<br />
Anschrift und Öffnungszeiten der für den jeweiligen<br />
Wohnort zuständigen Beratungsstelle. Dort<br />
erhalten Interessierte im persönlichen oder telefonischen<br />
Gespräch mit einem Mitarbeiter Informationen<br />
über Zahnarztpraxen in ihrer Nähe und<br />
über Einzelheiten der zahnärztlichen Behandlung.<br />
Auch die Telefonnummer der kostenfreien<br />
Patienten-Hotline ist hier veröffentlicht.<br />
Patientenhotline<br />
Unter der Rufnummer 0800-8233283 steht für ratsuchende<br />
Patienten ein unkomplizierter Service<br />
bereit: Patienten können direkt die Telefonnummern<br />
und Sprechzeiten der zuständigen Patientenberatungsstellen<br />
erfragen. Auch in Spitzenzeiten<br />
kann das Anrufvolumen vollständig bedient<br />
werden. <strong>Die</strong> Patientenhotline der BZÄK hat sich im<br />
vergangenen Jahr erneut bewährt: Innerhalb des<br />
Berichtszeitraums nutzten circa 784 Teilnehmer<br />
diesen Service. <strong>Die</strong>se hohe Zahl ist ein Beleg für<br />
die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Patientenberatungsstellen<br />
der deutschen Zahnärzteschaft.<br />
Mit der Patientenhotline und den Patientenberatungsstellen<br />
in den Ländern wendet sich<br />
die Zahnärzteschaft bewusst dem deutlich gestiegenen<br />
Informationsbedürfnis der Patienten zu.<br />
113<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bekanntmachung, Aufklärung, Information: Berufsstand, Medien<br />
und Politik Themen eröffnen und erläutern<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vorstandsreferent für Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
Dipl.-Des. Jette Krämer,<br />
Leiterin Abteilung Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK<br />
Dipl.-Komm. Anke-Kristin Wachholz,<br />
Referentin Abteilung Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK<br />
Judith Frey,<br />
Onlineredakteurin Abteilung<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK<br />
114<br />
<strong>Die</strong> Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist<br />
als zentraler Ansprechpartner für die Kommunikation<br />
berufspolitischer und zahnmedizinischer Themen<br />
tätig. <strong>Die</strong>s sowohl extern als auch intern. Information,<br />
Aufklärung und der Aufbau von Vertrauen<br />
sind ein wesentlicher Teil der Arbeitsziele.<br />
<strong>Die</strong> Aufgabenpalette ist breit, reicht von der Bekanntmachung,<br />
der Kontakt- und Imagepflege<br />
bis zur Lenkung der öffentlichen Wahrnehmung<br />
und der Meinungsbildung.<br />
Themen werden öffentlichkeitswirksam gesetzt, Inhalte<br />
mediengerecht aufbereitet, Positionen der<br />
BZÄK nach innen und außen gesendet.<br />
<strong>Die</strong> Abteilung betreut Presseanfragen, Interviews,<br />
veranstaltet Pressekonferenzen und –gespräche.<br />
Außerdem werden Messen und Events, Podiumsund<br />
Hintergrundgespräche organisiert. Aussendungen<br />
wie Pressemitteilungen, Klartext und<br />
Rundschreiben unterstützen die Themensetzung.<br />
Ergänzend werden Medienerzeugnisse erstellt<br />
und verbreitet wie beispielsweise Broschüren,<br />
Flyer, Patienteninformationen, zudem die Internet-<br />
Seiten gepflegt.<br />
Zielgruppen beachten – unterschiedliche Anspruchsgruppen<br />
bedienen<br />
Publikumsmedien, Fachpresse, Politik, Selbstverwaltung,<br />
Zahnärzte – die anzusprechenden<br />
Adressaten sind sehr unterschiedlich. Hier gilt es,<br />
Inhalte bedarfsgerecht zu vermitteln. Nicht selten<br />
divergieren die Erwartungen der Leser.<br />
Deshalb werden unterschiedliche Instrumente und<br />
Maßnahmen für die Informationsvermittlung eingesetzt,<br />
Texte zielgruppenspezifisch ausgearbeitet.<br />
Fundierte Inhalte kommen aus den jeweiligen<br />
Fachabteilungen, mit denen eine enge Vernetzung<br />
unabdingbar ist. Eine enge Zusammenarbeit<br />
findet zudem mit der Hauptgeschäftsführung<br />
und dem Geschäftsführenden Vorstand<br />
sowie den Ausschussvorsitzenden statt.<br />
Pressearbeit<br />
<strong>Die</strong> Pressestelle der BZÄK hat sich als zentrale Anlaufstelle<br />
für alle Fragen rund um das breite Themenfeld<br />
„Zahnmedizin“ etabliert. Journalisten und<br />
Medien aus dem gesamten Bundesgebiet kontaktieren<br />
die Pressestelle für kurze Nachfragen, Zitate<br />
oder für umfassende Auskunft zu gesundheits- oder<br />
berufspolitischen Fragen bzw. fachlichen Aspekten<br />
der Zahnmedizin. <strong>Die</strong> Anfragen kommen aus Publikums-<br />
und Fachpresse, Fernsehen, Radio und Online-<strong>Die</strong>nsten.<br />
Sie machen einen Großteil der Pressearbeit<br />
aus. <strong>Die</strong> Redakteure erwarten in der Regel<br />
ein umgehendes Feedback. Dafür ist der gute<br />
Draht in die Fachabteilungen zentral. Gelegentlich<br />
zieht die Pressestelle additiv die Expertise externer<br />
Wissenschaftler hinzu, arbeitet beispielsweise mit<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde zusammen.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK-Pressestelle beobachtet die Medienberichterstattung.<br />
Durch die kontinuierliche Bereitstellung<br />
von Daten und Fotomaterial, Vermittlung<br />
von Hintergrundinformationen, Interviewpartnern<br />
und Kontakten, das Verfassen von Artikeln und<br />
Statements ist die BZÄK mit ihren Positionen gut in<br />
der Publikums- und sehr gut in der Fachpresse abgebildet.<br />
Allein 817 Artikel mit namentlicher Nennung<br />
der BZÄK oder eines BZÄK-Vertreters sind im<br />
Berichtszeitraum – ohne Clippingdienst – bekannt.<br />
Zusätzlich liefen diverse Anfragen zu Hintergrundinformationen<br />
in der Pressestelle auf, die sich in etlichen<br />
Publikationen ohne explizite BZÄK-Nennung<br />
widerspiegelten.<br />
<strong>Die</strong> Veröffentlichungen in der Fachpresse erreichen<br />
Zahnärzteschaft und Gesundheitspolitik, die Veröffentlichungen<br />
in den Publikumsmedien primär Patienten<br />
– können jedoch ebenso politischen Druck<br />
aufbauen.<br />
Eigene Botschaften können durch Pressemitteilungen<br />
angestoßen werden, durch die Aussendung<br />
werden regelmäßig und intensiv Veröffentlichungen<br />
in den Medien aktiviert.<br />
Von besonderer Bedeutung waren für die BZÄK die<br />
Themen rund um die 35. Internationale Dental-<br />
Schau, die Kooperation der BZÄK mit der DKMS<br />
Deutschen Knochenmarkspenderdatei sowie das<br />
gesellschaftliche und soziale Engagement der<br />
Zahnärzteschaft.<br />
Auch die Themen Patientenberatung und Patientenrechtegesetz,<br />
die bessere zahnmedizinische<br />
Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen<br />
mit Behinderung, die Professionelle Zahnreinigung<br />
(PZR) und Fragen rund um das Thema Zahnersatz<br />
wurden aktiv begleitet.<br />
Im Berichtszeitraum wurden 23 Pressemitteilungen<br />
versandt.<br />
Themenliste der Pressemitteilungen<br />
27.08.2012<br />
Kompetenz, Qualität und Vertrauen<br />
Nahezu 100 Prozent der Patienten vertrauen ihrem<br />
Zahnarzt<br />
12.09.2012<br />
Tag der Zahngesundheit 2012: „Mehr Genuss mit<br />
65 plus!“<br />
Presseinformation des Aktionskreises zum Tag der<br />
Zahngesundheit<br />
17.09.2012<br />
Zahnärztliche Patientenberatung – auch bei<br />
Problemen<br />
Neutrale Beratungsstellen helfen Patienten bei allen<br />
Fragestellungen<br />
24.09.2012<br />
Neue Daten belegen zahnmedizinischen Betreuungsbedarf<br />
von Pflegebedürftigen und Menschen<br />
mit Behinderung<br />
Gemeinsame Presseinformation von BZÄK und<br />
KZBV<br />
01.10.2012<br />
Mundgesundheit ist essentiell für die Gesamtgesundheit<br />
Forum Zahn- und Mundgesundheit Deutschland<br />
gegründet<br />
16.10.2012<br />
Professionelle Zahnreinigung (PZR) wichtiger Pfeiler<br />
zahnmedizinischer Prävention<br />
19.10.2012<br />
25 Jahre HDZ – BZÄK-Präsident Engel würdigt die<br />
Arbeit des zahnärztlichen Hilfswerks<br />
Über 30 Millionen Euro Spendengelder in über 60<br />
Ländern weltweit für Hilfsaktionen eingesetzt /<br />
Motto: Hilfe zur Selbsthilfe / Dank an Gründer Bartels<br />
und Vorsteher Winter<br />
115<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
05.11.2012<br />
Hemmschwelle Praxisgebühr zum 1. Januar Geschichte<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> begrüßt den Beschluss<br />
der Regierungskoalition<br />
09.11.2012<br />
Zahnmedizinische Ausbildung und präventionsorientierte<br />
Versorgung langfristig sichern<br />
Deutscher Zahnärztetag in Frankfurt formuliert Forderungen<br />
an die Politik<br />
Gemeinsame Pressemitteilung von BZÄK, KZBV,<br />
DGZMK<br />
26.03.2013<br />
Mund auf gegen Blutkrebs. Stäbchen rein, Spender<br />
sein.<br />
Patienten können sich ab sofort beim Zahnarzt<br />
informieren<br />
Gemeinsame Pressemitteilung von BZÄK und DKMS<br />
02.04.2013<br />
Versorgung von immobilen Patienten im Fokus<br />
22.04.2013<br />
Anzahl an männlichen Auszubildenden zum Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten steigt<br />
09.11.2012<br />
Bundesversammlung der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
wählte Präsidium<br />
Dr. Peter Engel und Vizepräsidenten im Amt bestätigt<br />
13.11.2012<br />
Zähne und Zahnfleisch kontrollieren: Diabetiker<br />
haben ein erhöhtes Risiko für Zahnverlust<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> zum Weltdiabetestag<br />
04.12.2012<br />
Zahnmedizinische Fachangestellte einer der beliebtesten<br />
Ausbildungsberufe bei Frauen<br />
Fakten zur Zahnmedizin im neuen Statistischen<br />
Jahrbuch der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
04.02.2013<br />
Krebs von Mundhöhle oder Rachen bei Männern<br />
die fünfthäufigste Krebsneuerkrankung<br />
23.04.2013<br />
Versorgung mit Zahnersatz auf hohem Niveau<br />
Patienten können zwischen einfacher und anspruchsvoller<br />
Versorgung wählen<br />
10.06.2013<br />
Solidarische Hilfe für in Not geratene Kolleginnen<br />
und Kollegen in den Überschwemmungsgebieten<br />
Spendenaufruf von BZÄK, KZBV und HDZ<br />
12.06.2013<br />
Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) seit Juni unter<br />
neuer wissenschaftlicher Leitung<br />
Gemeinsame Presseinformation von BZÄK und KZBV<br />
17.06.2013<br />
Prävention ist von Geburt an wichtig<br />
IDZ stellt Studie zur zahnärztlichen Behandlung von<br />
Kleinkindern vor<br />
Gemeinsame Presseinformation von BZÄK und KZBV<br />
116<br />
11.03.2013<br />
Investitionen in Prävention und Fortschritt nicht<br />
ausbremsen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> anlässlich der 35. Internationalen<br />
Dental-Schau<br />
19.03.2013<br />
Viele bewegen viel - auch Helfer brauchen Helfer<br />
Koordinierungskonferenz „Hilfsorganisationen“ der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
17.06.2013<br />
Deutsche Zahnärzteschaft engagiert sich in Entwicklungsländern<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ) koordiniert sich mit<br />
deutschen Zahnmedizinern<br />
Gemeinsame Presseinformation von BMZ und BZÄK<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fachinformationen sind komplex, diese für die<br />
allgemeine Öffentlichkeit zugänglich zu machen<br />
bedeutet, sie verständlich aufzubereiten.<br />
Jährlich erscheinende Publikationen sind „Daten<br />
& Fakten“ und der Jahresbericht, ergänzend<br />
werden Broschüren und Grafiken nach konzeptionellen<br />
Gesichtspunkten erstellt. <strong>Die</strong> Abteilung<br />
redigiert zudem diverse Drucksachen, Einladungen,<br />
Flyer sowie Broschüren der Abteilungen, koordiniert<br />
diese gestalterisch und hat somit eine<br />
„operative Marketing-Funktion“. Im Mittelpunkt<br />
stand im Berichtszeitraum das Berufsbild des<br />
Zahnarztes, die soziale und gesellschaftliche Verantwortung<br />
des Berufsstandes.<br />
Als Corporate Social Responsibility (CSR)-Broschüre<br />
gewährt sie einen kleinen Einblick in das<br />
breite Spektrum des Berufsstands.<br />
Das aufwändig gestaltete Ringbuch wurde an die<br />
Gesundheitspolitik und die Fachpresse versandt.<br />
Broschüre „Wir haben BISS und handeln mit<br />
Verantwortung“<br />
Zahnärzte handeln als Heilberuf und zeigen gesellschaftliche<br />
Verantwortung - letzteres ist leider<br />
kaum öffentlich bekannt. <strong>Die</strong> Broschüre „Wir haben<br />
BISS und handeln mit Verantwortung. Nachhaltiges<br />
Engagement der deutschen Zahnärzteschaft.“<br />
zeigt in kompakter Form auf, wie sich<br />
Zahnmediziner engagieren. Denn das Handlungsspektrum<br />
der Zahnmediziner ist vielfältig<br />
und geht weit über den Mund hinaus.<br />
Z.B. bei der Früherkennung ganzkörperlicher Erkrankungen<br />
oder bei der Übernahme gesellschaftlicher<br />
und sozialer Verantwortung. Viele<br />
Zahnärzte sind außerhalb der Praxis ehrenamtlich<br />
aktiv, in Deutschland und weltweit.<br />
Broschüre „Daten & Fakten”<br />
Jährlich informiert die von BZÄK und KZBV herausgegebene<br />
Broschüre „Daten & Fakten“ mit<br />
Infografiken und Tabellen über die wichtigsten<br />
Kennzahlen zur zahnärztlichen Versorgung. Sie<br />
veranschaulicht u. a. die Mundgesundheit in<br />
Deutschland und im internationalen Vergleich<br />
oder listet die Zahnärzte nach Regionen und<br />
Geschlecht auf. <strong>Die</strong> überarbeitete Ausgabe<br />
„Daten & Fakten 2012“ erschien im März 2013.<br />
Sie ist als Printversion erhältlich und steht abrufbar<br />
auf der BZÄK-Homepage als Gesamt-PDF sowie<br />
als einzelne Infografiken.<br />
117<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Klartext Europa<br />
Der Informationsdienst „Klartext Europa“ informiert<br />
in unregelmäßiger Reihenfolge über Europapolitik.<br />
Klartext Europa erschien anlässlich des Europatages<br />
der BZÄK im September 2012.<br />
Zusätzlich erstellte die BZÄK für den Vorstand<br />
eine Checkkarte im Visitenkartenformat, um bei<br />
Gesprächen mit Politik und Medien zentrale Daten<br />
der Zahnärzte – niedergelassen, angestellt,<br />
außerhalb von Praxen beschäftigt, Frauenanteil<br />
– zur Hand zu haben.<br />
Patienteninformationen<br />
In der Reihe der wissenschaftlich abgesicherten<br />
Patienteninformationen von <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
und der Deutschen Gesellschaft für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) gab<br />
es drei Aktualisierungen.<br />
<strong>Die</strong> Patienteninformationen „Professionelle Zahnreinigung<br />
(PZR)“, „Fluoridierungsmaßnahmen zur<br />
Kariesprophylaxe“ und „Operative Entfernung<br />
von Weisheitszähnen“ wurden überarbeitet. <strong>Die</strong><br />
Überarbeitung basiert auf den Leitlinienaktualisierungen<br />
im Auftragdes Zentrums Zahnärztliche<br />
Qualität (ZZQ) und der DGZMK.<br />
<strong>Die</strong> Patienteninformationen stehen Patienten<br />
und Ärzten auf den Websites von BZÄK und<br />
DGZMK zur Verfügung. Sie sollen den Zahnarzt<br />
bei der Aufklärung der Patienten unterstützen.<br />
Internet<br />
Der Online Auftritt der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
www.bzaek.de hat sich erneut als Informationsplattform<br />
für den Berufsstand, Patienten, Journalisten<br />
und Politik bewährt. Durchschnittlich 413<br />
Besucher und <strong>21</strong>20 Seitenaufrufe pro Tag veranschaulichen<br />
die hohe Akzeptanz. <strong>Die</strong> Seite bietet<br />
umfangreiche Orientierungsmöglichkeiten:<br />
politische Stellungnahmen, aktuelle Meldungen,<br />
Hintergründe und Statistiken, Grafiken, Audio-,<br />
Video- und Fotomaterial, zudem Informationen<br />
zur Zahn- und Mundgesundheit.<br />
Am häufigsten abgerufen wurden weiterhin die<br />
Informationen zur Gebührenordnung für Zahnärzte<br />
(GOZ), insbesondere der GOZ-Kommentar,<br />
der im Berichtszeitraum 15.397 Mal abgerufen<br />
wurde. Den GOZ-Informationsletter, der Aktualisierungen<br />
des Kommentars meldet, haben 2.600 Interessenten<br />
abonniert. Aber auch die wissenschaftlich<br />
abgesicherten Patienteninformationen,<br />
Daten und Zahlen, der Hygieneplan und Informationen<br />
zur zahnärztlichen Berufsausübung fanden<br />
großen Zuspruch.<br />
Neu generiert wurde im Berichtszeitraum unter anderem<br />
im Bereich der Patienteninformation ein interaktives<br />
Rechnungsformular. Beim Anklicken der<br />
einzelnen Bereiche einer privaten Zahnarztrechnung<br />
öffnen sich kurze Erläuterungen. Ferner steht<br />
für die kommerzielle Nutzung des Musterhygieneplans<br />
nunmehr ein Webformular zur Verfügung.<br />
118<br />
Newsletter „Klartext“<br />
„Klartext“ ist ein monatlicher Newsletter zu aktuellen<br />
gesundheitspolitischen und fachspezifischen<br />
Themen. Er erreicht knapp 900 ausgewählte<br />
Adressaten per E-Mail und wird auf der BZÄK-<br />
Homepage unter der Rubrik „Presse“ als PDF angeboten.<br />
<strong>Die</strong> Hauptmeldung erscheint als „Nachricht“<br />
auf der BZÄK-Startseite. „Klartext“ erschien<br />
im Berichtszeitraum insgesamt zwölf Mal.<br />
Seit der letzten Überarbeitung 2009 ist der Inhalt<br />
auf der BZÄK-Website stark angewachsen. Um die<br />
Informationen anschaulicher darzustellen, wurde<br />
die Überarbeitung der Seite beschlossen. Ziel ist,<br />
die relevanten Inhalte der Webpräsenz für Patienten,<br />
Presse, Politik und Berufsstand gut auffindbar<br />
zu präsentieren. Hierzu wird die Struktur überarbeitet,<br />
grundsätzliche Änderungen am Design sind<br />
nicht geplant.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zertifizierung<br />
<strong>Die</strong> Stiftung Health On the Net (HON) hat den Internetauftritt<br />
der BZÄK mit dem HONcode zertifiziert.<br />
Der HONcode ist ein Zertifikat für medizinische<br />
und gesundheitsbezogene Internetseiten<br />
und gilt als der am häufigsten benutzte ethische<br />
Verhaltenskodex in diesem Bereich. Er ist die erste<br />
Referenz für Webseitenherausgeber, wenn es um<br />
die Vertrauenswürdigkeit von medizinischen Informationen<br />
im Internet geht. <strong>Die</strong> Stiftung Health On<br />
the Net ist eine international anerkannte Nichtregierungsorganisation.<br />
Auch von den beiden unabhängigen Institutionen<br />
Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem<br />
(afgis) e.V. und Institut für Qualität und Transparenz<br />
von Gesundheitsinformationen (IQTG) wurde<br />
die BZÄK-Website erneut geprüft und zertifiziert.<br />
Sie erfülle alle Transparenzkriterien und erhält somit<br />
als qualitativ hochwertiges Gesundheitsinformationsangebot<br />
im Netz das Qualitätslogo von<br />
afgis e.V. und das Medisuch-Logo des IQTG.<br />
www.bzaek.de ist nunmehr mit drei Qualitätszertifikaten<br />
ausgezeichnet.<br />
Interner Bereich<br />
Der interne Bereich der Seite hat sich als fester<br />
Bestandteil der Sitzungsorganisation bewährt.<br />
Sitzungsunterlagen, Protokolle, Vermerke und<br />
weitere Informationen für Vorstand, Hauptgeschäftsführer<br />
sowie die Mitglieder der Ausschüsse<br />
werden hier eingestellt. <strong>Die</strong> Empfänger<br />
werden automatisch per E-Mail über neue Inhalte<br />
des für sie zugänglichen Bereichs informiert.<br />
Analog zur Neustrukturierung der Ausschüsse der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> wurde auch der interne<br />
Bereich angepasst.<br />
Social Media<br />
Über news aktuell, proDente, den Dentista Club,<br />
dents und dentapress, die BZÄK-Pressemeldungen<br />
auf Twitter, Facebook, YouTube, Delicious, Friendfeed<br />
und anderen Social Media-<strong>Die</strong>nsten bereitstellen,<br />
ist die BZÄK auch im Web 2.0 präsent.<br />
iGOZ<br />
Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen<br />
e.V. (PVS) hat in Abstimmung mit der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
eine GOZ-App entwickelt.<br />
Kernstück der GOZ-App ist die Volltextsuche in<br />
den Leistungsbeschreibungen. <strong>Die</strong> App bietet<br />
außerdem die Möglichkeit, den GOZ-Kommentar<br />
der BZÄK abzurufen. Mit der iGOZ werden<br />
zahnärztliche Zielgruppen mit Affinität zu neuen<br />
Technologien angesprochen. <strong>Die</strong> neue kostenlose<br />
iGOZ ist im iTunes-Store verfügbar, eine Version<br />
für Android-basierte Smartphones in Vorbereitung.<br />
<strong>Die</strong> App wurde anlässlich der 35.<br />
Internationalen Dental-Schau vorgestellt.<br />
Qualitätssiegel der BZÄK-Website<br />
Presseinformationsletter<br />
Der Presseinformationsletter informiert Abonnenten<br />
per E-Mail über neue Veröffentlichungen auf<br />
der Website. <strong>Die</strong>ser Service kann unter der Rubrik<br />
„Pressekontakt“ bestellt werden und hat 188<br />
Abonnenten.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) mobil – jederzeit<br />
und überall griffbereit<br />
119
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
LPR-Informationsdatenbank<br />
<strong>Die</strong> gemeinsam mit der KZBV betriebene LPR-Informationsdatenbank<br />
bündelt Informationen für<br />
und von den Länderpressereferenten der zahnärztlichen<br />
Organisationen.<br />
Damit steht eine Plattform zur Verfügung, Informationen,<br />
Publikationen, Projekte und Veranstaltungen<br />
sichtbar zu machen. <strong>Die</strong>s erleichtert die<br />
interne Kommunikation. <strong>Die</strong> Dokumente lassen<br />
sich in der Datenbank nach Kriterien sortieren.<br />
<strong>Die</strong> Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
hat auf der LPR-Informationsdatenbank im Berichtszeitraum<br />
18 neue Beiträge eingestellt.<br />
Veranstaltungen<br />
Neben der Ausrichtung von Pressekonferenzen<br />
und Hintergrundgesprächen beteiligt sich die<br />
Pressestelle an Veranstaltungen des zahnärztlichen<br />
Berufsstandes wie beispielsweise dem Europatag,<br />
dem Deutschen Zahnärztetag und der<br />
Internationalen Dental-Schau.<br />
Pressekonferenzen und Pressegespräche<br />
Tag der Zahngesundheit<br />
„Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65<br />
plus!“<br />
Der 25. September ist der Tag der Zahngesundheit<br />
(TdZ), ein bundesweiter Aktionstag für mehr Mundgesundheit.<br />
Das Motto 2012 „Gesund beginnt im<br />
Mund – mehr Genuss mit 65 plus!“ blickte auf den<br />
demografischen Wandel. Auf der zentralen Pressekonferenz<br />
am 12. September in Berlin erläuterte<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK-Vizepräsident,<br />
warum zahnmedizinische Präventionsmaßnahmen<br />
Auftaktpressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit 2012 am<br />
12.09.12 in Berlin unter dem Motto:<br />
„Gesund beginnt im Mund – mehr Genuss mit 65 plus!“<br />
V.l.n.r.: Dr. Michael Kleinebrinker, GKV Spitzenverband,<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />
Dr. Uwe Prümel-Philippsen, Geschäftsführer der BVPG, und<br />
Prof. Dr. Ina Nitschke, Präsidentin der DGAZ<br />
auch für die ältere und alte Bevölkerung von großer<br />
Bedeutung seien.<br />
Dr. Michael Kleinebrinker, Leiter des Referats<br />
Zahnärzte/Sonstige Leistungserbringer beim Spitzenverband<br />
der Gesetzlichen Krankenkassen,<br />
untermauerte dies im Hinblick auf die gestiegene<br />
Lebenserwartung. Prof. Dr. Ina Nitschke,<br />
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin,<br />
verwies auf die biologischen,<br />
medizinischen, sozialen und emotionalen Besonderheiten<br />
bei dieser Patientengruppe.<br />
Insgesamt zeigte sich deutlich der große Gewinn<br />
an mundgesundheitsbezogener Lebensqualität als<br />
Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Zahnärzteschaft,<br />
Krankenkassen und Wissenschaft.<br />
<strong>Die</strong> BZÄK produzierte als Aufklärungsmaterial ein<br />
Audiointerview mit Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich.<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />
Prof. Dr. Ina Nitschke, Präsidentin der DGAZ, Dr. Michael Kleinebrinker,<br />
GKV Spitzenverband, und Dr. Matthias Lehr, Geschäftsführer des<br />
Vereins für Zahnhygiene e.V., anlässlich der Pressekonferenz zum<br />
Tag der Zahngesundheit 2012 in Berlin<br />
120<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Pressekonferenz am 09.11.12 anlässlich des Deutschen<br />
Zahnärztetags in Frankfurt am Main<br />
V.l.n.r.: Dipl.-Des. Jette Krämer, Leiterin Abteilung Presse<br />
und Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK, Dr. Jürgen Fedderwitz,<br />
Vorsitzender des Vorstands der KZBV, Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der BZÄK, und Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />
Präsident der DGZMK<br />
Europäische Fachpressekonferenz anlässlich der IDS<br />
Am 04. Dezember 2012 fand im Vorfeld der Internationalen<br />
Dental-Schau (IDS), der Weltleitmesse<br />
der Dentalbranche, eine Europäische<br />
Fachpressekonferenz statt.<br />
<strong>Die</strong>se wurde initiiert vom VDDI und der Koelnmesse<br />
GmbH, neben den Initiatoren waren der<br />
Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen<br />
(VDZI) und die BZÄK auf dem Podium vertreten.<br />
Das Pressegespräch skizzierte das Innovationspotenzial<br />
der Branche. In einem Statement belegte<br />
der Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>,<br />
Dr. Peter Engel, dass die Zahnmedizin als<br />
Arbeitgeber gesellschaftlich ausnehmend relevant<br />
sei: Über 400.000 Menschen arbeiten in der<br />
Dentalbranche.<br />
Gemeinsame politische Pressekonferenz von BZÄK,<br />
KZBV, DGZMK auf dem Deutschen Zahnärztetag 2012<br />
Den Verzicht auf jegliche Form staatlicher Bevormundungsmedizin<br />
und ein Ende politischer Blockaden<br />
forderten <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK),<br />
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)<br />
und Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde (DGZMK) auf der gemeinsamen<br />
politischen Pressekonferenz zum Deutschen Zahnärztetag<br />
am 09. November 2012.<br />
Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und<br />
Patient dürfe nicht durch externe Störfaktoren<br />
beeinflusst werden, es dürfe nicht zu einer Bevormundungsmedizin<br />
kommen. Das Gesundheitssystem<br />
müsse mutig und entschlossen reformiert<br />
werden, auf den tragenden Säulen eines modernisierten<br />
dualen Systems. Dringend notwendig<br />
seien weiterhin die seit Jahren ausstehende<br />
Novellierung der zahnärztlichen Approbationsordnung<br />
für die Zahnmedizin (AppOZ), eine verbesserte<br />
staatliche Unterstützung in der Lehre<br />
sowie die Ausdehnung der erfolgreichen Präventionsstrategie<br />
auf alle Lebensphasen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Wirtschaftspressegespräch anlässlich der IDS<br />
Das Wirtschaftspressegespräch am 11. März 2013<br />
gab den Startschuss für die IDS 2013. VDDI, VDZI,<br />
BZÄK und Koelnmesse GmbH positionierten sich<br />
gegenüber der Presse zur wirtschaftlichen Bedeutung<br />
der IDS und des Berufsstands. Dr. Peter<br />
Engel betonte, dass die Zahnmedizin ein wichtiger<br />
Arbeitgeber und bedeutender Wirtschaftsfaktor<br />
sei, die Dentalbranche gelte auch zukünftig<br />
als (Job-)Motor für die Gesamtwirtschaft.<br />
Wirtschafts-Pressekonferenz zur IDS 2013 mit<br />
Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des VDDI,<br />
Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender des VDDI,<br />
Katharina Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse,<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK und<br />
Uwe Breuer, Präsident des VDZI (v.l.n.r.)<br />
1<strong>21</strong>
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Mund auf gegen Blutkrebs<br />
Gemeinsame Pressekonferenz von BZÄK und DKMS<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK) macht sich<br />
für die Lebensspende stark und kooperiert mit<br />
der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei.<br />
Am 26. März 2013 veranstalteten BZÄK und DKMS<br />
eine gemeinsame Auftaktpressekonferenz in Berlin,<br />
auf der sie ihre Kooperation öffentlich bekannt<br />
gaben. Seit diesem Tag heißt es in zahnärztlichen<br />
Praxen: „Mund auf gegen Blutkrebs“.<br />
Patienten bekommen die Möglichkeit, sich in der<br />
Zahnarztpraxis zum Thema Stammzellspende zu<br />
informieren.<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel erklärte den Ablauf<br />
in der Zahnarztpraxis: Der Patient erfährt in<br />
der Praxis, wie einfach es ist, in die Spenderdatei<br />
aufgenommen zu werden. Deutschlandweit wird<br />
in vielen Wartezimmern Informationsmaterial zum<br />
Verfahren einer Registrierung ausliegen. Ein Flyer<br />
erklärt die medizinischen Hintergründe. Fragen<br />
zum Prozedere werden vom Zahnmediziner oder<br />
dem Praxisteam beantwortet. Anschließend<br />
kann sich der Patient online oder telefonisch sein<br />
Registrierungsset nach Hause bestellen, die Einverständniserklärung<br />
unterschreiben und den<br />
Wangenabstrich durchführen.<br />
Auftaktpressekonferenz von BZÄK und DKMS<br />
anlässlich ihrer Kooperation am 26.03.13 in Berlin<br />
V.l.n.r.: Arne Gebhardt, Stammzellempfänger,<br />
ZÄ Viktoria Nellissen, Stammzellspenderin,<br />
Jette Krämer, Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK,<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, sowie<br />
Dr. Elke Neujahr, Geschäftsführerin DKMS Deutschland, und<br />
Julia Runge, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DKMS<br />
Tagesschau am 26.03.13:<br />
Deutsche Knochenmarkspenderdatei startet Zahnarzt-<br />
Kampagne<br />
122<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel, Viktoria Nellissen, Zahnärztin<br />
und Stammzellspenderin, Arne Gebhardt, Stammzellempfänger,<br />
und DKMS-Geschäftsführerin Dr. Elke Neujahr stellen die<br />
Kampagne vor<br />
<strong>Die</strong> Zahnmediziner sind aufgefordert, sich aktiv<br />
an dieser Kooperation zu beteiligen. Sie können<br />
kostenlos Infomaterial (Flyer, Dispenser und Plakat)<br />
für ihre Praxen unter einer extra für Zahnarztpraxen<br />
eingerichteten Seite anfordern.<br />
ARD, ZDF sowie alle großen Zeitungen berichteten<br />
über die Kooperation von BZÄK und DKMS.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Pressegespräch im Vorfeld der 60-Jahr-Feier<br />
Am 11. Juni 2013 lud die BZÄK die Repräsentanten<br />
der (Gesundheits-)Politik zu ihrem 60-jährigen Jubiläum<br />
ein. Gegründet am 27. März 1953 in Rothenburg/o.T.<br />
als Bundesverband der Deutschen<br />
Zahnärzte (BDZ) trägt sie seit 1993 offiziell den Namen<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>, Arbeitsgemeinschaft<br />
der deutschen Zahnärztekammern e. V.<br />
Im Vorfeld der Feier erhielten Pressevertreter<br />
die Möglichkeit, bei einem Pressegespräch mit<br />
dem BZÄK-Präsidenten Dr. Peter Engel, den Vizepräsidenten<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich und<br />
Prof. Dr. Christoph Benz sowie dem Hauptgeschäftsführer<br />
RA Florian Lemor zur aktuellen<br />
gesundheitspolitischen Lage zu diskutieren. Der<br />
Dualismus des deutschen Krankenversicherungssystems,<br />
die Freiberuflichkeit, Fragen zu Qualitätsförderung,<br />
Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung,<br />
dem Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
(G-BA) aber ebenso der frühkindlichen Karies,<br />
der Patientenberatung und dem sozialen Engagement<br />
der Zahnärzte standen im Brennpunkt.<br />
35. Internationale Dental-Schau (IDS)<br />
BZÄK bot Know-how am Messestand<br />
<strong>Die</strong> 35. Internationale Dental-Schau fand vom 12.<br />
bis 16. März 2013 in Köln statt. Mit 125.000 Besuchern<br />
aus 149 Ländern zog die IDS das internationale<br />
Interesse auf sich und demonstrierte, dass<br />
der zahnmedizinische Sektor trotz etlicher Herausforderungen<br />
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor,<br />
wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder ist.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> nutzte die IDS als<br />
Branchentreff und veranstaltete mit ihren Partnerorganisationen<br />
täglich Fachberatungen und<br />
Programm am gemeinsamen Messestand. Der<br />
Stand wurde als Infobörse und Podium für Pressegespräche<br />
sehr gut angenommen. Er wurde am<br />
Mittwoch von Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK,<br />
Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der<br />
Koelnmesse GmbH, und Dr. Martin Rickert, Vorsitzender<br />
des Verbands der Deutschen Dental-Industrie<br />
e.V. (VDDI) eröffnet. In seiner Ansprache fällte<br />
Engel eine Prognose: <strong>Die</strong> demografische Entwicklung<br />
würde für weitere Beschäftigungsimpulse in<br />
der Dentalbranche sorgen. Sie sei allerdings auch<br />
eine medizinische Herausforderung und mache<br />
zeitgemäße Versorgungsstrukturen erforderlich.<br />
Eröffnung des BZÄK-Stands auf der IDS am 13.03.13<br />
V.l.n.r.: <strong>Die</strong> BZÄK-Vizepräsidenten Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
und Prof. Dr. Christoph Benz, Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin<br />
der Koelnmesse GmbH, Dr. Martin Rickert, Vorsitzender<br />
des VDDI, und Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK<br />
123<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Zur 35. IDS wurde am 13.03.2013 der BZÄK-Messestand eröffnet<br />
Fachaustausch zwischen deutschen und europäischen Kollegen<br />
am BZÄK-Stand<br />
Hier wäre nicht allein die Zahnmedizin gefordert,<br />
sondern vor allem die Politik, angemessene Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen.<br />
Der BZÄK-Präsident empfing am Messestand eine<br />
estische Zahnärztedelegation, die Informationen<br />
über die deutschen Spezifika der zahnärztlichen<br />
Berufsausübung und die zentralen Aufgaben der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> erhielten.<br />
<strong>Die</strong> IDS wurde als Dach für weitere Veranstaltungen<br />
genutzt. <strong>Die</strong> Koordinierungskonferenz Praxisführung,<br />
die Koordinierungskonferenz zahnärztlicher<br />
Hilfsorganisationen sowie das Treffen der<br />
Europäischen Regionalen Organisation der FDI<br />
(ERO) fanden vor Ort statt.<br />
DKMS Spendenübergabe auf der IDS<br />
Auf der IDS erhielt die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />
ein Podium am BZÄK-Stand<br />
und beantwortete Fragen rund um die Spenderneugewinnung.<br />
BZÄK und DKMS hatten seit Anfang<br />
2013 die Zahnärzteschaft dazu aufgerufen,<br />
sich in ihren Praxen gegen Blutkrebs zu engagieren.<br />
Als Highlight am Messestand übergab die<br />
Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank),<br />
vertreten durch Herbert Pfennig, Sprecher des<br />
Vorstands der apobank, einen Scheck an die<br />
DKMS im Wert von 50.000 Euro. Dr. Elke Neujahr,<br />
Geschäftsführerin der DKMS, und BZÄK-Präsident<br />
Dr. Peter Engel bedankten sich gemeinsam für<br />
diese Beteiligung an der Kampagne „Mund auf<br />
gegen Blutkrebs“.<br />
124<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Alumni-Preisverleihung am 14.03.13<br />
<strong>Die</strong> Preisträgerin 2013, Birgit Dohlus, Journalistin und Vorstandsmitglied<br />
des Dentista Clubs, in der Mitte des BdZA-Vorstands: Juliane Gnoth,<br />
Ingmar Dobberstein, Jan-Philipp Schmidt, Dr. Christine Bellmann und<br />
David Rieforth (v.l.n.r.)<br />
Interessante Gespräche: Der Stand der BZÄK wurde gut<br />
angenommen<br />
Dr. Peter Engel begrüßt die Vertreter des BdZM auf dem BZÄK-Stand<br />
Sie tragen das DKMS-Puzzle-Armband und demonstrieren ihre<br />
Solidarität mit Blutkrebspatienten:<br />
V.l.n.r.: <strong>Die</strong> Vizepräsidenten der BZÄK, Prof. Dr. Christoph Benz<br />
und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Dr. Günther E. Buchholz,<br />
stellv. Vorsitzender des Vorstands der KZBV, Dr. Johannes<br />
Szafraniak, Präsident der ZÄK Nordrhein, Iris Theisen, Abteilungsleiterin<br />
Spenderneugewinnung DKMS, Dr. Elke Neujahr,<br />
Geschäftsführerin der DKMS Deutschland, Dr. Peter Engel,<br />
Präsident der BZÄK, und Dipl.-Des. Jette Krämer, Leiterin Abteilung<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK<br />
125<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
"Mund auf gegen Blutkrebs"<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK, und<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, mit Stephan Schumacher,<br />
DKMS bei der Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />
in Eisenach<br />
Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />
Zur Einordnung professionspolitischer Themen wird<br />
zweimal jährlich eine Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />
für die Referenten von<br />
Zahnärztekammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen<br />
veranstaltet. Sie skizziert Entwicklungen<br />
und zeigt für den Berufsstand wichtige Problemstellungen<br />
und Folgewirkungen auf. Damit können<br />
die Öffentlichkeitsbeauftragten der Länder Vorbereitungen<br />
für anstehende Themen treffen.<br />
<strong>Die</strong> Koordinierungskonferenzen tagten im September<br />
2012 auf Einladung von Landeszahnärztekammer<br />
und Kassenzahnärztlicher Vereinigung<br />
Thüringen sowie im März 2013 auf Einladung der<br />
Ärztekammer des Saarlandes/ Abt. Zahnärzte und<br />
der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Saarland.<br />
Behandlung skizziert, um zusätzlichen Kommunikationsbedarf<br />
aufzudecken. Dafür kamen Vertreter<br />
von PKV, GKV und der Verbraucherzentrale zu<br />
Wort: Dr. Timm Genett, Verband der privaten<br />
Krankenversicherung, Elke Damann, BARMER<br />
GEK, und Dörte Elß, Verbraucherzentrale Berlin.<br />
Dass die neutrale Patientenberatung durch ein<br />
bundesweites Netz an Beratungsstellen durch den<br />
zahnärztlichen Berufsstand gewährleistet wird und<br />
der Berufsstand insgesamt gesellschaftlich und sozial<br />
stark engagiert ist, konnte festgestellt werden.<br />
Der Vortrag von Stephan Schumacher, DKMS<br />
Deutsche Knochenmarkspenderdatei, mit der die<br />
BZÄK einen Kooperationsvertrag abgeschlossen<br />
hat, untermauerte das.<br />
Claudia Kluckhuhn, Leitung Online der Zahnärztlichen<br />
Mitteilungen (zm), stellte den neuen zm-Internetauftritt vor<br />
126<br />
<strong>Die</strong> Herbst-Konferenz fand unter Federführung der<br />
BZÄK am 14. und 15. September in Eisenach statt.<br />
<strong>Die</strong> Patientenorientierung stand im Mittelpunkt<br />
der Tagung mit dem Titel „Öffentlichkeitsarbeit für<br />
Zahnärzte und Patienten – verschiedene Sichtweisen<br />
ein Ziel?“<br />
Aus Sicht der privat und der gesetzlich Krankenversicherten<br />
sowie allgemein der Verbraucher<br />
wurden Fragestellungen, Probleme und Informationsbedürfnisse<br />
rund um die zahnmedizinische<br />
„Risikogruppen erreichen – ein gesamtgesellschaftliches<br />
Problem“ war das übergreifende<br />
Thema des von der KZBV organisierten Frühjahrstreffens<br />
vom 01. bis 02. März 2013 in Saarbrücken.<br />
<strong>Die</strong> Präventionsbemühungen der Zahnmedizin,<br />
Defizite bei der (Zahn-)Gesundheit, Risikogruppen<br />
und die Gründe für die Polarisation des Erkrankungsrisikos<br />
standen im Mittelpunkt.<br />
<strong>Die</strong> „Einordnung der Risikogruppenproblematik in<br />
die politische Strategie der Zahnärzteschaft“ stell-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Podium der Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte<br />
am 14.09.12 in Eisenach<br />
Elke Damann, BARMER GEK, Dörte Elß, Verbraucherzentrale Berlin ,<br />
Dipl.-Des. Jette Krämer, Leiterin Abteilung Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK,<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK,<br />
Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorsitzender des Vorstands der KZBV, und<br />
Ass. jur. Sven Tschoepe, LL.M., Leiter Abteilung Versorgung und<br />
Qualität der BZÄK<br />
ten Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK, und Dr. Jürgen<br />
Fedderwitz, KZBV, dar. PD Dr. Andreas Rainer<br />
Jordan, IDZ, zeigte im Vortrag „Risikogruppen in der<br />
Zahnmedizin: Eine epidemiologische und sozialmedizinische<br />
Bestandsaufnahme“ entsprechende<br />
Faktoren auf. Über die „Zusammenhänge: Armut,<br />
Migration und Gesundheit“ referierte Prof. Dr. Nico<br />
Dragano, Universitätsklinikum Düsseldorf.<br />
Franz J. Gigout, Landesarbeitsgemeinschaft für<br />
Gesundheitsförderung Saarland e.V., stellte „Angebote<br />
für die Gesundheitsförderung für sozial Benachteiligte“<br />
vor.<br />
Prof. Dr. Reinhold Roski, HTW Berlin, präsentierte<br />
Beispiele, wie man „Zielgruppen erreichen und<br />
überzeugen“ könne und verwies auf die Erschwernisse<br />
in der Gesundheitskommunikation.<br />
Dr. Timm Genett, PKV Verband, referierte in seinem<br />
Vortrag „<strong>Die</strong> Patienten im Spannungsfeld von PKV,<br />
medialer Berichterstattung und politischer Diskussion“ auf der<br />
Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsbeauftragte am 14.09.12<br />
in Eisenach<br />
Stephan Schumacher, Direktor Marketing und<br />
Spenderneugewinnung der DKMS, erläuterte die<br />
Kooperation von BZÄK und DKMS<br />
127<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vertreter im proDente Vorstand<br />
und Vizepräsident der BZÄK<br />
Dr. Ullrich Wingenfeld,<br />
Vorstandsmitglied der ZÄK<br />
Nordrhein, vertritt die<br />
Interessen der BZÄK im<br />
PR-Ausschuss von proDente<br />
Dipl.-Des. Jette Krämer,<br />
Leiterin Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK, vertritt die Interessen der BZÄK im<br />
PR-Ausschuss von proDente und zuständig für die<br />
Koordination in der BZÄK-Verwaltung<br />
128<br />
Initiative proDente e.V.<br />
2012 erreichte proDente mit 262.761.307 Kontakten<br />
den höchsten jemals gemessenen Wert. Gezählt<br />
wurden dafür veröffentlichte Artikel, Beiträge und<br />
Filme, die durch Meldungen der Initiative zu Stande<br />
kamen. Zum fünften Mal in Folge wurden 2012 über<br />
200 Millionen Leser, Zuschauer und Zuhörer erreicht.<br />
2012 informierten sich über 80.000 Besucher auf der<br />
proDente-Homepage über schöne und gesunde<br />
Zähne. Dazu kamen 53.000 Internetnutzer, die Filme<br />
des proDente TV-Kanals auf der Plattform YouTube<br />
sahen. Komplettiert werden die Zahlen von über<br />
500 Followern auf Twitter und 274 „Freunden“ auf<br />
Facebook. Über 200.000 Broschüren, Flyer und Beilagen<br />
wurden von Patienten, Zahnärzten oder<br />
Zahntechnikern 2012 bestellt.<br />
Mitglieder<br />
Der Vorstand von proDente wurde im September<br />
2012 in seinem Amt bestätigt. Dazu gehören<br />
der Vorstandsvorsitzende Bertram Steiner, Freier<br />
Verband Deutscher Zahnärzte e. V. (FVDZ), sowie<br />
Dr. Markus Heibach, Verband der Deutschen<br />
Dentalindustrie (VDDI), und Thomas Lüttke, Verband<br />
Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI),<br />
als stellvertretende Vorsitzende. Lutz Müller,<br />
Bundesverband Dentalhandel (BVD), als Finanzvorstand<br />
und Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich als<br />
Vertreter der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> (BZÄK)<br />
komplettieren den Vorstand.<br />
Für die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> arbeiteten im<br />
Berichtszeitraum Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich im<br />
Vorstand sowie Dr. Ulrich Wingenfeld und Dipl.-<br />
Des. Jette Krämer im PR-Ausschuss in der Initiative<br />
proDente.<br />
Kampagne 2012<br />
proDente veröffentlichte im Rahmen der Pressekampagne<br />
zwölf ausführliche Presse-Dossiers mit<br />
Texten, Fotos, Grafiken und Filmen.<br />
Ende Juni veranstaltete proDente eine Pressekonferenz<br />
in Hamburg zum Thema „Zahnmedizin im<br />
Alter“, an der Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Prof. Dr.<br />
Ina Nitschke und Dr. Cornelius Haffner teilnahmen.<br />
proDente unterstützte damit das AuB-Konzept der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong> und brachte das Thema<br />
Alterszahnheilkunde der Publikumspresse nahe. <strong>Die</strong><br />
Pressekonferenz wurde live im Internet übertragen.<br />
proDente verteilte im Sommer den Flyer „Au<br />
Backe – Zahnschmerzen im Urlaub“ in einer<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Stückzahl von über 65.000 Exemplaren an acht<br />
deutschen Flughäfen.<br />
Ende November 2012 führte proDente erstmals<br />
einen „Laborbesuch“ durch. Dafür wurden Journalisten<br />
aus Sachsen-Anhalt nach Magdeburg<br />
eingeladen, um sie bei einem Besuch im Zahntechniklabor<br />
miterleben zu lassen, wie Zahnersatz<br />
entsteht.<br />
<strong>Die</strong> Kampagne zum Tag der Zahngesundheit<br />
erreichte über 20 Millionen Leser, Hörer und<br />
Zuschauer.<br />
Aktionen 2013<br />
Der Start der Kampagne des Jahres 2013 stand<br />
ganz im Zeichen der Internationalen Dental-<br />
Schau (IDS). Dort verlieh proDente zum achten<br />
Mal den Journalistenpreis „Abdruck“ und zum dritten<br />
Mal den Kommunikationspreis für Zahnärzte<br />
und Zahntechniker. Auf der Messe wurden rund<br />
6.500 Kontakte verzeichnet.<br />
Erfolgreich unterwegs:<br />
Promotion an<br />
deutschen Flughäfen<br />
<strong>Die</strong> Gewinner des Abdruck 2013:<br />
V.l.n.r.: Christine Wolfrum, Apotheken Umschau,<br />
Julia Richter, Bayerischer Rundfunk,<br />
Gabi Delingat, Hessischer Rundfunk,<br />
Martin Böttner, Hessischer Rundfunk, und<br />
Johannes von Creytz, Bayerischer Rundfunk<br />
129<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />
Einstieg in das multimediale Zeitalter fachlicher Informationsvermittlung<br />
vollzogen<br />
Egbert Maibach-Nagel,<br />
Chefredaktion<br />
Gabriele Prchala,<br />
stellv. Chefredaktion,<br />
Chefin vom <strong>Die</strong>nst<br />
Claudia Kluckhuhn,<br />
Leitung Online<br />
Sara Friedrich,<br />
Redaktion Wissenschaftspolitik,<br />
Soziales Engagement<br />
130<br />
Im September 2012 haben die Zahnärztlichen Mitteilungen<br />
(zm) einen entscheidenden Schritt zur Zukunftssicherung<br />
als Marktführer im dentalen Fachmedienbereich<br />
vollzogen. Nach aufwändiger<br />
Konzept- und Entwicklungsarbeit, die in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Ärzteverlag umgesetzt<br />
wurde, gelang der Wandel vom printbezogenen<br />
Fachmedium mit ergänzendem Online-Auftritt<br />
zum durchstrukturierten, von Tagesaktualität geprägten<br />
Crossmedia-Auftritt. Seit Herbst 2012 versorgen<br />
die zm Deutschlands Zahnärzte per Print-,<br />
Audio-, Video- und interaktivem Internetangebot<br />
mit Informationen aus dem gesamten Spektrum<br />
zahnärztlichen Wirkens. Ob tagesaktuelle Nachricht<br />
oder Interview, ob Hintergrundbericht, interaktive<br />
Fortbildung, Hör-, Foto- oder Filmbeitrag: <strong>Die</strong><br />
zm fahren ein nach medialen Kenntnissen aufgesetztes,<br />
umfassendes und aktuelles Programm, das<br />
weit über das klassische Medium des Fachmagazins<br />
sämtliche Möglichkeiten der Informationsvermittlung<br />
nutzt. <strong>Die</strong> Technik wird zweck- und zielgerecht<br />
individuell zugeschnitten und vermittelt<br />
Faktenwissen, Analysen fachbezogener Themen<br />
und Diskussionen an Deutschlands Zahnärzte.<br />
Aufgabe der kommenden Monate wird es sein,<br />
die bestmögliche Nutzung dieses Instrumentariums<br />
im Interesse der Zahnärzteschaft zum redaktionellen<br />
und herausgeberischen Alltag zu machen. Der<br />
Einstieg in das multimediale Zeitalter fachlicher Informationsvermittlung<br />
ist nach erster Abschätzung<br />
sechsmonatiger Pionierarbeit erfolgreich vollzogen.<br />
Entscheidend wird es sein, in den kommenden<br />
Jahren die via Print bestehende gute Leser-<br />
Blatt-Bindung auf eine ebenso hochwertige und<br />
zufriedenstellende Beziehung zwischen Nutzern<br />
und neuem zm-Medien-Kranz auszubauen.<br />
Da der Ausbau des multimedialen Auftritts im Rahmen<br />
einer vertraglich geschlossenen Vorfinanzierung<br />
und organisationstechnischen Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Ärzteverlag erfolgte,<br />
konnte die Umsetzung der Programmierung und<br />
technischen Implementierung mit nur marginalen<br />
Belastungen der Herausgeber-Haushalte erreicht<br />
werden. <strong>Die</strong> Amortisationsannahmen basieren<br />
auf einem auf fünf Jahre angelegten Finanzierungsplan,<br />
der allerdings die notwendige kontinuierliche<br />
Wartung und Weiterentwicklungsstufen für<br />
den Auftritt beinhaltet.<br />
Das Projekt zm-online fällt in eine Zeit des in vielen<br />
Branchenbereichen oft problematisch zu gestaltenden<br />
medialen Wandels. Für die Herausgeber ist<br />
es ein notwendiger Einsatz zur Erhaltung von Marktführerschaft<br />
und optimaler Nutzer-Medien-Bindung.<br />
Berufspolitik<br />
Das multimediale Instrumentarium wurde direkt<br />
ab September 2012 in die berufspolitische Berichterstattung<br />
einbezogen, so die Themen grund-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Marius Giessmann,<br />
Redakteur Online<br />
Stefan Grande,<br />
Redaktion Ökonomie<br />
Susanne Priehn-Küpper,<br />
Redaktion Zahnmedizin,<br />
Wissenschaft<br />
sätzlich auf die passenden medialen Schienen<br />
gesetzt werden konnten.<br />
Berufspolitisch war das Berichtsjahr insbesondere<br />
durch eine kontinuierliche Berichterstattung und<br />
stützende Argumentation zur Konzeption einer<br />
Zahnheilkunde für alte und behinderte Menschen<br />
(hier insbesondere ausführliche Berichte in zm 13,<br />
14, 19/2012 sowie 1, 2, 3, 5, 6, 7, 11/2013, Leitartikel<br />
in zm 17/2012 und 2/2013) sowie zur GOZ-Novelle<br />
und deren politische Folgen (14, 20/2012 und<br />
2/2013 sowie Leitartikel in zm 13/2012), darüber<br />
hinaus zum Patientenrechtegesetz (22/2012 und<br />
6/2013), zur Thematik Gemeinsamer Bundesausschuss<br />
(Titel 13/2012 sowie ausführliche Beiträge<br />
in zm 12 und <strong>21</strong>/2012) und Qualitätsmanagement<br />
(20, 24/2012 und 8, 9/2013) geprägt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war der Themenbereich<br />
Duales System und Bürgerversicherung (Titelgeschichten<br />
in 16/2012, 9/2013, Leitartikel in zm<br />
18/2012 sowie umfassende Beiträge in den Ausgaben<br />
13, 14/2012 und 10/2013) sowie die thematisch<br />
damit verknüpfte Titelgeschichte zu privaten<br />
Krankenzusatzversicherungen (6/2013), darüber<br />
hinaus auch die mit dieser Thematik bundespolitisch<br />
verbundene Berichterstattung zum Bundestagswahlkampf<br />
2013 (19 und 22/2012 sowie 6 und<br />
7/2013) und die Darstellung der gesundheitspolitischen<br />
Programme der zm-Herausgeber.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Weitere gesundheitspolitische Themen waren:<br />
GKV-Finanzierung (Titel zm 19/2012, Beitrag in<br />
10/2013), Mundgesundheitsziele (<strong>21</strong>/2012 und<br />
2/2013), Datenschutz (20, 23/2012), GKV-Überschüsse<br />
(u. a. 24/2012 und 6/2013), Gesundheitsmarkt<br />
und Wettbewerb (24/2012), versorgungspolitische<br />
Bedarfsplanung/Ärztemangel (3, 7 und<br />
11/2013), Freie Berufe (9/2013 und Leitartikel in<br />
3/2013) sowie Präventionsgesetz (5 und 9/2013),<br />
Patientenberatung (9/2013) und Versorgungsforschung<br />
(11/2013). Intensiv berichtet wurde<br />
zur Vorstellung des Barmer GEK Zahnreports<br />
(14/2013), zum Thema Korruption (9/2013 sowie<br />
Beitrag und Leitartikel in zm 14/2013), zur Abschaffung<br />
der Praxisgebühr (17/2012) und zum Gesundheitsfonds<br />
(5/2013).<br />
Ausführlich erfolgte die Darstellung des Deutschen<br />
Zahnärztetags (Titel in 18 und 23/2012 sowie<br />
17 und <strong>21</strong>/2012, darüber hinaus aktionsbezogene<br />
Multimediadarstellungen und Aktionen via<br />
zm-online). In gleichen Maßstäben wurden die<br />
sommerliche KZBV-VV (14, 15/2012) sowie eine<br />
ausgesprochen intensive Berichterstattung der<br />
Herausgeberaktivitäten auf der IDS 2013 (Großbeiträge<br />
in 5, 7 und 8/2013 sowie multimediale<br />
Beiträge und Aktionen via zm-online.de) ausgearbeitet<br />
und veröffentlicht.<br />
Das Thema Zahnärztinnen/Work-Life-Balance<br />
(16/2012), Berichte zu internationalen Veranstal-<br />
131
Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />
132<br />
tungen (CED, FDI, ERO in 19, 24/2012 und 6 sowie<br />
10/2013), zum Tag der Zahngesundheit (19/2013),<br />
zu Themen wie IGeL (16/2012), ZFA (24/2012),<br />
Sachlage der Praxen/betriebswirtschaftliche Auswirkungen<br />
der Gesundheitspolitik (2 und 4/2013),<br />
Early Childhood Caries (4/2013), zur EU-übergreifenden<br />
Gleichwertigkeitsprüfung (23/2012 und 3<br />
sowie 5/2013) ergänzten das zm-Themenspektrum<br />
im Berichtsjahr.<br />
Das Thema Corporate Social Responsibility wurde<br />
zum einen durch eine ausführliche und kontinuierlich<br />
begleitende Berichterstattung zu Aktivitäten<br />
der zahnärztlichen Hilfsaktionen, aber auch<br />
zu der erfolgreichen BZÄK-Kooperation mit der<br />
DKMS, darüber hinaus übergeordnet zum sozialen<br />
Engagement (in den Ausgaben 20/2012 sowie 3<br />
und 6/2013) veröffentlicht.<br />
In eigener Sache begleiteten die zm im Rahmen<br />
des Projektstarts zm-online.de die Einführung der<br />
interaktiven Serviceleistungen ihres Online-Auftritts<br />
genauso wie die neu organisierte CME-Fortbildung<br />
und die Individualisierungsmöglichkeiten<br />
persönlich-datengeschützter Internetnutzung.<br />
Zahnmedizin/Medizin/Wissenschaft<br />
Ende 2012 lief die Rubrik „Der aktuelle klinische<br />
Fall“ (drei feste Autorenteams verschiedener Universitätszahnkliniken<br />
berichteten im Wechsel)<br />
nach zehn Jahren aus. Jetzt berichten die zm in<br />
loser Abfolge unter der Bezeichnung „Der besondere<br />
Fall“ Inhalte aus der Klinik für die Praxis (zum<br />
Beispiel aneurysmatische Knochenzyste zm<br />
4/2013). Als umfangreiche fachliche Begleitung<br />
der BZÄK-DKMS-Kampagne „Mund auf gegen<br />
Blutkrebs“ lieferte eine Titelstory den medizinischen<br />
Fachhintergrund (19/2012). Ganz im Fokus<br />
der politischen Themenschwerpunkte stand der<br />
große Fortbildungsteil (10/2012) mit dem Thema<br />
„ZahnMedizin für‘s Alter“. Fünf Beiträge zur Lokalanästhesie,<br />
zur prothetischen Versorgung auch für<br />
bewegungseingeschränkte Hände, zu physiologischen<br />
Organveränderungen mit Auswirkungen<br />
auf die zahnmedizinische Behandlung, zur eingeschränkten<br />
Speichelproduktion mit ihren Alters- sowie<br />
Medikamenten bedingten Funktionen standen<br />
hier im Mittelpunkt. Abgerundet wurde dieser<br />
Schwerpunkt von einer politischen Einordnung. Im<br />
Herbstfortbildungsteil (zm 22/2012) ging es um Reparaturarbeiten<br />
an Restaurationen diverser Fachbereiche<br />
wie Prothetik, Implantologie, Endo und<br />
konservierende Zahnheilkunde.<br />
Herzpatienten werden zur Prophylaxe eines drohenden<br />
Gefäßverschlusses mit Blutgerinnungsmitteln<br />
therapiert. <strong>Die</strong> Medizin hat hierzu Neuerungen<br />
in der Therapieform etabliert. Hierüber<br />
muss auch der Zahnarzt informiert sein, denn Unkenntnis<br />
kann lebensbedrohliche Folgen haben.<br />
Eine Titelgeschichte „Antikoagulation“ (zm<br />
1/2013) sorgte für Klarheit. Wissenschaftliches<br />
Highlight des Deutschen Zahnärztetags 2012 war<br />
ein Film zum Thema Parodontitis. <strong>Die</strong> zm 18/2012<br />
erläuterte Einzelheiten im Vorfeld, zm-online bot<br />
den Film-Teaser zum Anschauen.<br />
Im Ressort Zahnmedizin hat eine Reihe klinischethischer<br />
Fälle die zm spürbar mitgeprägt.<br />
Anhand der vielen Leserreaktionen wurde ersichtlich,<br />
wie wichtig eine medizinethische Betrachtung<br />
zahnmedizinischer Themen im Ganzen<br />
und einzelner Themen im Speziellen für die<br />
Leserschaft ist (beispielsweise: "Zusammenarbeit<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
von Zahnarzt und Dentallabor“, zm 23/2012,<br />
oder "Eingeschränkte Krankenhilfe bei Asylbewerbern“,<br />
zm 4/2013).<br />
Im Bereich Prophylaxe spiegelten die Artikel Entwicklungen<br />
im Bereich der Gruppenprophylaxe<br />
wider, so etwa die KAI-Technik ("Kinder üben –<br />
Eltern putzen Zähne sauber", zm 9/2013).<br />
Außerdem haben die zm journalistisch geprüft,<br />
inwieweit Kindertagesstätten in Deutschland das<br />
Zähneputzen vernachlässigen. Im Artikel "Vereinzelte<br />
Putzmuffel" (zm 6/2013) wurde dargestellt,<br />
dass nur wenige Einrichtungen betroffen sind,<br />
andererseits das Zähneputzen im Setting Kita<br />
eine wichtige sozialkompensatorische Funktion<br />
hat. Hintergrund für den Bericht war, dass ab<br />
dem 01. August 2013 ein Rechtsanspruch auf<br />
einen Betreuungsplatz für alle Kinder vom vollendeten<br />
ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr<br />
eingeführt wird und damit auch neue Aufgaben<br />
für die Gruppenprophylaxe einhergehen.<br />
<strong>Die</strong> Veröffentlichungen in den zm tragen der Tatsache<br />
Rechnung, dass die Zahnärzte als Freiberufler<br />
der Stärkung des Gemeinwohls verpflichtet<br />
sind. So begleitete das Berufsorgan u. a. das 25-<br />
jährige Jubiläum vom Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />
crossmedial mit dem großem Artikel "Ein<br />
viertel Jahrhundert Hilfe zur Selbsthilfe" (zm<br />
19/2012), einem gleichnamigen Sonderdruck sowie<br />
einer vertonten Bildstrecke („25 Jahre HDZ“<br />
zm.tv vom 16. November 2012).<br />
<strong>Die</strong> Arbeit von kleineren, wenngleich nicht minder<br />
engagierten zahnärztlichen Hilfswerken auf<br />
anderen Kontinenten hat die zm ebenfalls journalistisch<br />
begleitet. So etwa die Kooperationen<br />
des GambiaDentCare Programms unter der Leitung<br />
von PD Dr. Rainer A. Jordan, Uni Witten/Herdecke,<br />
mit dem verstorbenen Regisseur und Filmemacher<br />
Christoph Schlingensief im Rahmen<br />
des Operndorfs Afrika, nachzulesen und zu sehen<br />
im Artikel "Eine Zahnstation für das Operndorf<br />
Afrika" (zm 18/2012) sowie im gleichnamigen<br />
Beitrag auf zm.tv vom 04. September 2012.<br />
Auch hat die zm die Arbeit des Hilfswerks "Dentists<br />
for Africa" in den Armutsregionen von Kenia<br />
begleitet. Nachzulesen ist der Beitrag über die<br />
mutigen Helfer "Abseits der Safari" in den zm<br />
24/2012. Ein entsprechender Film auf zm.tv vom<br />
26. November 2012 zeigt die Fahrt von deutschen<br />
Helfern zu einem sog. mobilen Einsatz.<br />
Dem Prozess rund um die Entwicklung des Rahmenvertrags<br />
für die zahnärztliche Versorgung von<br />
Pflegebedürftigen in Pflegeeinrichtungen hat die<br />
zm in Form der politischen Berichterstattung Rechnung<br />
getragen. Darüber hinaus haben Redaktionsmitglieder<br />
Kollegen an der Basis besucht, die<br />
bereits seit Jahren im Feld der Alterszahnheilkunde<br />
aktiv sind. Nachzulesen etwa in „Auf der Suche<br />
nach der verlegten Prothese“ (zm 8/2013) oder<br />
„Bewegte Zahnmedizin“ (zm 13/2012).<br />
In der Rubrik „Fachforum“ berichten Wissenschaftler<br />
über Wissenswertes verschiedener<br />
zahnmedizinischer Disziplinen aus internationalen<br />
Originalpublikationen und bereiten komplexe<br />
Originalstudiendesigns „lesegerecht“ auf.<br />
Der Risikopatient hat in der zahnärztlichen Praxis<br />
allein wegen des Strukturwandels einen immer<br />
größeren Stellenwert. Damit bleibt das Repetitorium<br />
weiterhin ein wichtiger Faktor der zm-Berichterstattung.<br />
Hier werden medizinische The-<br />
133
Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />
men nach aktuellem Wissensstand aufbereitet<br />
und immer mit einem zahnmedizinischen Aspekt<br />
durch Kieferchirurgen ergänzt. Leserbriefe, Anrufe<br />
und Nachfragen nach Kapazitäten zeigen,<br />
dass Zahnärzte hier nicht nur Informationen für<br />
ihre Patienten, sondern auch für sich selbst oder<br />
ihr persönliches Umfeld erfragen. Dem Zahnarzt<br />
sollen in den zm auch Kenntnisse vermittelt werden,<br />
die es ermöglichen, mittels Blickdiagnostik<br />
Patienten auf eventuelle gesundheitliche Probleme<br />
anzusprechen und an Fachkollegen zu<br />
vermitteln. All diese Beiträge sollen den Leser<br />
medizinisch auf den neuesten Stand bringen, ihn<br />
über die gegenwärtige Medikation informieren,<br />
damit er seine unter Umständen polymorbiden<br />
und damit polymedikamentierten Patienten adäquat<br />
zahnärztlich therapieren kann.<br />
Mit großer Beliebtheit wurde die Folge „Notfall“<br />
unter der Überschrift „Trainieren im Team“ bis<br />
Ende 2012 weiter geführt. Das Autorenteam<br />
setzte sich aus Kieferchirurgen, Oralchirurgen,<br />
Anästhesisten, Notfallmedizinern und – je nach<br />
Thema – einem Kardiologen zusammen.<br />
Wie in den Vorjahren wurden Beiträge der Rubriken<br />
„Der aktuelle klinische Fall“, ab 2/2012 auch<br />
der „Notfall“ sowie einige besondere Fachbeiträge<br />
(Placebo, 2/2013) und alle Beiträge der<br />
großen Fortbildungssektionen durch eine Lese-<br />
Lern-Kontrolle via Internet auf zm-online begleitet.<br />
Der Leser hat die Möglichkeit, pro CME-begleitetem<br />
Beitrag zwei Punkte bei richtiger<br />
Beantwortung zu erhalten. Seit 1/2013 wird eine<br />
CME-Fortbildung in nahezu jedem zweiten Heft<br />
angestrebt. <strong>Die</strong> Planung einer weiteren Fall-Serie<br />
„Mit dem Dritten sieht man besser” (noch Arbeitstitel)<br />
steht kurz vor dem Abschluss und soll noch<br />
Ende 2013 an den Start gehen.<br />
Markt<br />
Zahnärzte sind an Innovationen für ihre Praxis interessiert.<br />
<strong>Die</strong>se sollen den Arbeitsalltag einfacher<br />
gestalten und dem Patienten dienen.<br />
Hierzu bieten die zm im Jahresquerschnitt 26<br />
Meldungen pro zm-Heft zu neuen Produkten,<br />
Fortbildungsmöglichkeiten, Personalien aus der<br />
Industrie, die zudem dem Umgang mit dem industriellen<br />
Außendienst und dem jeweiligen Praxismanagement<br />
dienlich sind. Bereits im Vorfeld<br />
der IDS 2013 wurde zu Neuheiten berichtet, unterstützt<br />
durch Firmenportraits. Mit Start des<br />
neuen zm-online-Auftritts heißt die ehemalige<br />
Rubrik „Industrie und Handel“ nun „Markt“.<br />
Praxismanagement<br />
Neben der fachlichen Berufsausübung „am Stuhl“<br />
sind Zahnärzte in weitergehende Arbeits-, Organisations-<br />
und Verantwortungsabläufe eingebunden.<br />
Schlagworte wie Praxisorganisation, Patientenkommunikation,<br />
Praxisführung, Mitarbeiterführung oder<br />
betriebliches Finanzmanagement sind kennzeichnend<br />
für den Alltag der Berufsausübung, somit Basis<br />
der Themen, die im zm-Ressort „Praxismanagement“<br />
behandelt werden.<br />
In der Rubrik „Praxisführung“ werden Themen rund<br />
um die Organisation und das Management einer<br />
Zahnarztpraxis angeboten. <strong>Die</strong>s können Beiträge<br />
134<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
sein, die die Praxis sozusagen als Arbeits-, Aufenthalts-<br />
und Lebensraum für den Behandler, das<br />
Team und die Patienten thematisieren. <strong>Die</strong> Artikel<br />
liefern Tipps, wie betriebliche Abläufe optimiert werden<br />
können. Themen wie Patientenkommunikation<br />
(17/2012), Beschwerdemanagement oder Praxismarketing<br />
sollen zusätzlich so nah wie möglich am<br />
Berufsalltag des Zahnarztes sein. Daneben wird<br />
auch das Praxisteam beachtet. Bedarf besteht<br />
nach wie vor für den Bereich (Betriebs-)Wirtschaftlichkeit<br />
von Praxen. So wird etwa die Effizienz des<br />
Abrechnungsmanagements (23/2012) genauso<br />
behandelt wie etwa die Frage, was bei einer Praxisabgabe<br />
(Heft 19/2012) zu beachten ist. Im Bereich<br />
„Wirtschaft/Finanzen“ wird – aus praxisrelevanten<br />
und betriebswirtschaftlich stützenden<br />
Aspekten – Service geboten, so zu Fragen der Bewertungsspielräume<br />
bei Kreditsicherheiten oder zu<br />
steuerrelevanten Themen (20/2012). Zusätzliche Beiträge<br />
behandelten den Kundenservice bei Banken,<br />
den Umgang mit den verschiedenen Anlageformen<br />
wie Tagesgeld, Festgeld & Co oder die Absicherung<br />
der Altersvorsorge (Heft 16/2012).<br />
In der Rubrik „Recht“ geht es um Inhalte, die für<br />
den Zahnarzt in seiner täglichen Berufsausübung<br />
als Mediziner einerseits und als Unternehmensführer<br />
und Arbeitgeber andererseits von Interesse<br />
sind. Sie umfassen sowohl aktuelle Urteile als<br />
auch Tendenzen in der Rechtsprechung, die die<br />
Berufsausübung tangieren sowie weitere rechtlich<br />
relevante Themen, etwa die Frage, wie man<br />
Verträge bei Krediten und Bürgschaften rechtssicher<br />
abschließt oder wie man sich verhält,<br />
wenn man beruflich bedingt als Zahnarzt von einem<br />
Strafverfahren betroffen ist. Darüber hinaus<br />
werden Themen wie beispielsweise Haftungsfragen<br />
für verschiedene Beteiligte beim Eintritt in<br />
eine Gemeinschaftspraxis behandelt.<br />
Um kompetente und seriöse Informationen zu<br />
bieten, arbeiten die zm mit ausgewiesenen Experten<br />
(Fachjournalisten, Rechtsanwälten, Steuerberatern<br />
oder Betriebs- und Volkswirten) zusammen.<br />
Nur durch die Nähe zum Berufsstand<br />
selbst und zu den Kollegen in der Praxis sind die<br />
zm in der Lage, Themen zu publizieren, die praxisnah<br />
gestaltet sind.<br />
zm-Leserservice<br />
Der Leserservice, unverzichtbares Element des zm-<br />
Konzepts zur Leser-Blatt-Bindung, ist im Berichtszeitraum<br />
auf ein neues Format verlegt worden. Service<br />
findet vorranging internetbasiert auf<br />
zm-online statt. Dabei bestätigt sich das bisher<br />
auch im Printbereich gefahrene Muster. Vorrangig<br />
werden Themen abgefragt, die einen unmittelbaren<br />
Nutzen für die Praxis haben. Das heißt, Literaturlisten,<br />
Praxistipps und (zahn-)medizinische Hintergrundinformationen<br />
finden große Resonanz.<br />
Das zeigen die Klickzahlen auf zm-online.de. Zum<br />
Leserservice gehören darüber hinaus Anfragen<br />
per Telefon oder Mail, die von der Redaktion im<br />
direkten Kontakt bearbeitet werden. <strong>Die</strong>ser Service<br />
ist in der qualitativen Handhabung oft komplex.<br />
Thematisch geht es um direkte zm-Belange<br />
sowie besondere Aspekte zu Zahnmedizin und<br />
zahnärztlichem Beruf. Hier ist oft intensive Recher-<br />
135<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Zahnärztliche Mitteilungen (zm)<br />
chearbeit der zm-Servicestelle erforderlich, um<br />
eine fachlich fundierte Betreuung so individuell<br />
wie möglich zu gewährleisten.<br />
Zum Angebot der zm zählt ebenso der bundesweit<br />
wohl umfassendste Veranstaltungs-Servicekalender<br />
im Heft wie auch online, mit dessen Hilfe<br />
sich die Leser/Nutzer direkt bei Fortbildungsveranstaltungen<br />
von Kammern und KZVen sowie bei<br />
freien Anbietern anmelden können.<br />
Zusammengefasst ist das Projekt im Artikel „Das historische<br />
Gedächtnis der Zahnärzte“ (zm 19/2012).<br />
Eine Titelstory mit kulturellem Aspekt geht auf die<br />
Aufarbeitung der Rolle des Arztes in Fernsehserien<br />
ein („Regie sticht Medizin“, zm 20/2012): <strong>Die</strong>ses<br />
Genre vermittelt nach Recherche des Autors nicht<br />
nur ein verfälschendes Arztbild, sondern auch die<br />
Verbreitung medizinischen Wissens in der Öffentlichkeit,<br />
immer unter dem Primat der Dramaturgie.<br />
136<br />
Historisches und Kulturelles<br />
Der Aufarbeitung der Kultur und Geschichte des Berufsstands<br />
ist eine Sparte im Heft gewidmet. So wurden<br />
im Berichtszeitraum Biografien bekannter (Zahn-)<br />
Mediziner veröffentlicht, wie zum Beispiel von Christoph<br />
Wilhelm Hufeland (zm 15/2012) oder von Philipp<br />
Pfaff (zm 5/2013). Beliebt ist der Zahnstatus berühmter<br />
Persönlichkeiten, beispielsweise der des<br />
Sonnenkönigs Ludwig XIV (zm 18/2012). Ausführlich<br />
beleuchtet wurde die Rolle des Arztes in der historischen<br />
Seefahrt (zm 1/2013), ein Thema, zu dem es<br />
bisher nur wenige Veröffentlichungen gibt.<br />
Eine ungewöhnliche Herangehensweise an ein geschichtliches<br />
Thema wählte der Autor des Beitrags<br />
„Bilder sagen mehr als tausend Worte“ (zm<br />
17/2012), in der er auf die Ikonographie des<br />
Schmerzes aus kunsthistorischer Sicht einging. Interessant<br />
ist die crossmediale Verlinkung zum Kurzinterview<br />
mit dem Autor. Der Arbeitskreis Geschichte der<br />
DGZMK hat ein umfangreiches Rechercheprojekt<br />
gestartet, bei dem u. a. die Geschichte der historischen<br />
Sammlung Proskauer/Witt von BZÄK und<br />
KZBV, der Deutschen Zahnärzte-Bibliothek und des<br />
Forschungsinstituts Geschichte der Zahnheilkunde<br />
von den Anfängen bis heute aufgearbeitet wird.<br />
zm-online.de<br />
Mit dem Relaunch von zm-online hat die Redaktion<br />
die gesamte Website inhaltlich und layouterisch<br />
aufgefrischt. Wertige, aufwendig produzierte<br />
Beiträge bestimmen neben tagesaktuell aufbereiteten<br />
Nachrichten die Seite. Struktur und Aufbau<br />
orientieren sich an den heutigen Usergewohnheiten,<br />
das Design ist luftig und modern.<br />
Ganz neu aufgesetzt ist der Bereich „CME“. Mit Registrierung<br />
und Log-In für die Teilnehmer entspricht<br />
die zertifizierte zm-Fortbildung den allgemeinen<br />
Standards. Wie in der Branche üblich hat der Zahnarzt<br />
pro Test drei Versuche, abgelaufene Fortbildungen<br />
kann er einsehen und die Ergebnisse mit seinen<br />
Antworten vergleichen. Neben crossmedialen Fortbildungen,<br />
die Online-Inhalte und Printartikel miteinander<br />
verknüpfen, soll es künftig auch genuine Online-Fortbildungen<br />
geben.<br />
Das zm-Heftarchiv wird von 2002 an in Gänze sukzessive<br />
online gestellt. Jede Ausgabe ist in HTML und<br />
als PDF verfügbar. Sinnverwandte Inhalte und der<br />
Leserservice stehen bei zm-online am Ende des jeweiligen<br />
Artikels. Mit Web- und QR-Codes wird von<br />
Print auf Online und umgekehrt verwiesen.<br />
Der Veranstaltungskalender wurde ebenfalls kom-<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
plett überarbeitet, so dass der Zahnarzt eine nahezu<br />
vollständige Übersicht aller relevanten Termine<br />
findet und sich bei Interesse anmelden kann.<br />
Im Bereich „Markt“ werden komprimiert Produktneuheiten<br />
vorgestellt. Hier kann der Zahnarzt sich<br />
auch über Firmen und deren Portfolio informieren.<br />
Unter „Starter“ erfahren junge Zahnärzte und<br />
Zahnmedizinstudenten Wissenswertes rund um<br />
Studium und Berufseinstieg – und können auch<br />
EDV und Technik<br />
Der Relaunch erfordert ein anderes Arbeiten in<br />
der Redaktion. Während vorher vorwiegend linear<br />
und mit fixen Abgabeterminen gearbeitet<br />
wurde, verlaufen die Arbeiten inzwischen modular<br />
und parallel für die verschiedenen Kanäle. Gedacht<br />
wird verstärkt in Inhalten statt isoliert in Formaten.<br />
Das bedingt neue Arbeitsstrukturen im<br />
Team bezüglich Organisation und Workflow, aber<br />
über den Tellerrand schauen. Unterteilt in Campus,<br />
Arbeit, Freizeit, Geld und Brennpunkt finden<br />
sie Reportagen („Behandlungen auf einem alten<br />
Reisfrachter“ in Myanmar), Porträts (junge Standespolitiker,<br />
Zahnärzte abseits der Praxis) und Berichte<br />
(Zahnzusatzversicherungen) und Interviews<br />
(„30 junge Menschen“).<br />
Fortbildungsfilme, Slideshows, Interviews und Trailer<br />
produziert zm.tv. Standespolitische Einschätzungen<br />
wie zum Barmer GEK Zahnreport haben hier genauso<br />
ihren Platz wie die Präsentation des Buchs<br />
„Das Orale“ oder der „Generation-Talk“ zwischen<br />
Youngstern und erfahrenen Zahnärzten.<br />
<strong>Die</strong> Blogs beinhalten meinungsstarke Beiträge, geschrieben<br />
von Zahnärzten, Studenten und Redakteuren.<br />
In den Rubriken „Statement“, „Chefsache“,<br />
„Aus dem Ausland“, „Der vollkommene Ernst“ und<br />
„Pro & Contra“ findet der User Essays, Kommentare,<br />
Ansichten und Glossen aus Politik, Gesellschaft und<br />
Zahnmedizin. In der Umsetzung ist derzeit neben<br />
den permanenten Anpassungsprozessen eine eigene<br />
Unterseite (Soziales Engagement). Außerdem<br />
in Planung: die optimierte Darstellung an mobilen<br />
Endgeräten und eine komfortable Aufgabe und<br />
Suche der Kleinanzeigen.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
auch eine Anpassung der technischen Systeme,<br />
die Anschaffung von neuem Equipment und den<br />
Erwerb neuer Kompetenzen (technisches Knowhow,<br />
Umgang mit Web 2.0 und Social Media).<br />
Im Durchschnitt weist zm-online gegenwärtig<br />
<strong>21</strong>8.000 Klicks pro Monat auf. <strong>Die</strong> Zahl der Besucher<br />
mit mobilen Endgeräten wächst stetig – seit<br />
dem Relaunch von 10,9 Prozent auf 14,6 Prozent.<br />
137
Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />
Viel bewegen – Zahnärzte im Ehrenamt<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
Dr. Wolfgang Schmiedel,<br />
Vorstandsreferent für Soziale<br />
Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />
und Präsident der ZÄK Berlin<br />
Dipl.-Des. Jette Krämer,<br />
Leiterin Abteilung Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK<br />
Dipl.-Komm. Anke-Kristin Wachholz,<br />
Referentin Abteilung Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK<br />
Das soziale und gesellschaftliche Engagement<br />
der deutschen Zahnärzteschaft ist umfangreich.<br />
Viele Zahnmediziner engagieren sich intensiv, in<br />
ihrem direkten Umfeld, in Deutschland und weltweit<br />
setzen sie sich für benachteiligte Menschen<br />
ein. Derzeit sind allein im BZÄK-Netzwerk 44 Hilfsorganisationen<br />
vertreten, die in unterschiedliche<br />
Projekte und Hilfsmaßnahmen global eingebunden<br />
sind. Ehrenamtlicher Einsatz heißt zum Beispiel<br />
zahnmedizinische Versorgung für Bedürftige,<br />
Verteilung von Hilfsmitteln oder finanzielle<br />
Hilfe für langfristige Projekte wie die Errichtung<br />
von Zahnstationen, Schulen oder Waisenhäusern<br />
in Entwicklungsländern und Notgebieten.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> unterstützt das beachtliche<br />
Engagement des Berufsstands durch begleitende<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, koordinierende<br />
und administrative Tätigkeiten. Ein<br />
besonderes Instrument der Öffentlichkeitsarbeit ist<br />
die Ende 2012 aufgelegte Corporate Social Responsibility<br />
(CSR)-Broschüre „Wir haben BISS und<br />
handeln mit Verantwortung. Nachhaltiges Engagement<br />
der deutschen Zahnärzteschaft.“ Sie gibt in<br />
kompakter Form einen Einblick in das breite Spektrum<br />
des zahnmedizinischen Engagements.<br />
Im Berichtszeitraum wurde in Publikums- und Fachmedien<br />
wohlwollend über das Ehrenamt der Zahnärzteschaft<br />
berichtet. Redaktionen richteten sich<br />
mit Anfragen zu konkreten Einsätzen an die Pressestelle.<br />
Im Zuge des demografischen Wandels war<br />
auch die nationale zahnärztliche Versorgung von<br />
Pflegebedürftigen – insbesondere in ländlichen Regionen<br />
im Rahmen der aufsuchenden Betreuung –<br />
ein gefragtes Thema.<br />
Auch die Kooperation mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />
spielt in das Themengebiet<br />
„soziales und gesellschaftliches Engagement“ hinein.<br />
Sie richtet den Blick einer größeren Öffentlichkeit<br />
auf den Berufsstand und erfuhr eine hohe mediale<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Über die Erfolge der Hilfstätigkeiten und die ehrenamtlichen<br />
Verpflichtungen wurden drei Pressemit-<br />
138<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Judith Frey,<br />
Onlineredakteurin Abteilung<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK<br />
teilungen an die gesamte Publikumspresse, Fachmedien,<br />
Fernseh-, Online- und Radioredaktionen<br />
versandt. Zusätzlich wurden Jahresberichte der<br />
Hilfsorganisationen sowie Erfahrungsberichte einzelner<br />
Organisationen auf der BZÄK-Homepage unter<br />
der Rubrik „Soziale Verantwortung“ veröffentlicht.<br />
Pressemitteilungen<br />
19.10.2012<br />
25 Jahre HDZ - BZÄK-Präsident Engel würdigt die<br />
Arbeit des zahnärztlichen Hilfswerks<br />
Über 30 Millionen Euro Spendengelder in über 60<br />
Ländern weltweit für Hilfsaktionen eingesetzt/<br />
Motto: Hilfe zur Selbsthilfe/Dank an Gründer Bartels<br />
und Vorsteher Winter<br />
19.03.2013<br />
Viele bewegen viel - auch Helfer brauchen Helfer<br />
Koordinierungskonferenz „Hilfsorganisationen“ der<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
17.06.2013<br />
Deutsche Zahnärzteschaft engagiert sich in Entwicklungsländern<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ) koordiniert sich mit<br />
deutschen Zahnmedizinern<br />
Gemeinsame Presseinformation von BMZ und BZÄK<br />
139<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen<br />
Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen<br />
Um das Netzwerken zu fördern, organisiert die BZÄK alle<br />
zwei Jahre eine Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen.<br />
Auf dem Branchentreffpunkt IDS fand im März<br />
eine Konferenz mit insgesamt 45 Teilnehmern statt. Vertreter<br />
zahnärztlicher Hilfsorganisationen konnten sich<br />
über Erfahrungen und Hürden bei ihren weltweiten<br />
aber auch regionalen Hilfsprojekten austauschen.<br />
Erstmals war die Politik vertreten. Der Referent für<br />
Grundsätze der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft<br />
im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ), Stefan Sckell,<br />
war als Gast geladen und hielt einen Vortrag zum<br />
Thema “Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements<br />
in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“.<br />
Er würdigte das Engagement des Berufsstands,<br />
es sei ihm nicht bewusst gewesen, in welchem Umfang<br />
sich die Zahnmediziner freiwillig verpflichten. <strong>Die</strong><br />
Bedeutung zivilgesellschaftlichen und bürgerschaftlichen<br />
Engagements habe in der Entwicklungszusammenarbeit<br />
einen immensen Stellenwert. Er stellte Unterstützungsmöglichkeiten<br />
durch das BMZ vor.<br />
Auf der Konferenz zeigte sich erneut die enorme<br />
Spannbreite von groß angelegten internationalen<br />
bis zu kleineren nationalen Projekten.<br />
Ergänzend fand am 04. Juni 2013 auf Einladung<br />
des Staatssekretärs im BMZ, Hans-Jürgen Beerfeltz,<br />
ein Treffen mit dem Vizepräsidenten der BZÄK,<br />
Professor Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, und dem<br />
Hauptgeschäftsführer, RA Florian Lemor, statt.<br />
Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />
<strong>Die</strong> größte zahnärztliche Hilfsorganisation, die weltweit<br />
agierende Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />
für Lepra- und Notgebiete (HDZ), ist in mehr als<br />
60 Ländern aktiv und hat bislang über 30 Millionen<br />
Euro Spendengelder für Hilfsaktionen eingesetzt.<br />
Seit 25 Jahren engagiert sie sich, um die Not in der<br />
Dritten Welt oder in Katastrophengebieten zu lindern.<br />
<strong>Die</strong> Stiftung finanziert sich ausschließlich aus<br />
Spenden. Sie erhält regelmäßig das begehrte Spendensiegel<br />
vom Deutschen Zentralinstitut für soziale<br />
Fragen (DZI), das unter anderem „geringen Verwaltungsaufwand“<br />
bestätigt.<br />
V.l.n.r.: Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, BZÄK-Vizepräsident,<br />
Dr. Michael Sereny, Präsident der ZÄK Niedersachsen,<br />
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel,<br />
Dr. Klaus Winter, Vorsitzender der Stiftung HDZ, und<br />
Dr. Wolfgang Schmiedel, Vorstandsreferent für Soziale<br />
Aufgaben/Hilfsorganisationen und Präsident der ZÄK Berlin,<br />
feiern am 19.10.12 in Hannover das 25-jährige<br />
Bestehen der Stiftung HDZ<br />
140<br />
V.l.n.r.: Dr. Wolfgang Schmiedel, Vorstandsreferent für<br />
Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen und Präsident der ZÄK<br />
Berlin, Stefan Sckell, Referent im Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />
Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK, sowie der Vizepräsident<br />
der BZÄK, Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, am 15.03.2013 auf<br />
der Koordinierungskonferenz Hilfsorganisationen im Rahmen<br />
der IDS 2013 in Köln<br />
Circa 1.000 Projekte konnten in den vergangenen<br />
Jahren mittels Spenden gefördert werden.<br />
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens luden die Stiftung<br />
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte und deren Vorsteher<br />
Dr. Klaus Winter zu einer Feierstunde am 19.<br />
Oktober in Hannover ein. Vor 120 Gästen würdigte<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
der Präsident der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong>, Dr. Peter<br />
Engel, die Arbeit des zahnärztlichen Hilfswerks<br />
und dankte im Namen der gesamten Zahnärzteschaft.<br />
Der Einsatz der HDZ-Mitarbeiter und aller ehrenamtlich<br />
tätigen Zahnärzte sei nicht hoch genug<br />
zu achten, besonders Dr. Klaus Winter habe sich der<br />
Stiftung mit Herzblut verschrieben.<br />
Das HDZ helfe beim Bau und Unterhalt von Zahnstationen<br />
und fördere die Entstehung von Waisenhäusern,<br />
Kinderheimen, Schulen und Krankenstationen,<br />
die gebaut und komplett ausgestattet werden. Dahinter<br />
stecke ein langfristiges Förderkonzept, das<br />
meist nicht mit einer Aktion abgeschlossen sei.<br />
Sport in sieben Disziplinen, sondern auch um Gesundheit<br />
und Fitness. Beim Gesundheitsprogramm<br />
Healthy Athletes wurden 750 kostenlose<br />
Screenings zur Zahngesundheit, zur sportlichen<br />
Fitness und zum Hören durchgeführt. <strong>Die</strong> Zahnärzteschaft<br />
unterstützte mit ehrenamtlichen Helfern<br />
das Screening-Programm „Special Smiles“,<br />
organisiert von der BLZK.<br />
2010 hat die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong> offiziell die<br />
Schirmherrschaft für das HDZ übernommen.<br />
V.l.n.r.: Schauspieler und Special Olympics Unterstützer<br />
Erol Sander, Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident<br />
der BZÄK, Dr. Christoph Hils, National Clinical Director<br />
Special Smiles, Dr. Imke Kaschke, Manager Healthy<br />
Athletes, sowie Athletensprecher Roman Eichler und<br />
Schauspieler Bobby Brederlow am Rande der Nationalen<br />
Winterspiele 2013 in Garmisch-Partenkirchen<br />
Special Olympics<br />
Seit 2010 ist die BZÄK offizieller Kooperationspartner<br />
von Special Olympics Deutschland/Special<br />
Smiles. Special Smiles gehört zum Gesundheitsprogramm<br />
Healthy Athletes und bietet die ehrenamtliche<br />
zahnmedizinische Untersuchung der Sportler<br />
sowie eine Anleitung zur Mundhygiene. <strong>Die</strong> Abteilung<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt<br />
die jeweiligen Veranstaltungen mit begleitenden<br />
öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen.<br />
Vom 14. bis 17. Januar 2013 fanden unter dem<br />
Motto „Gemeinsam stark“ die Nationalen Winterspiele<br />
für Menschen mit geistiger Behinderung in<br />
Garmisch-Partenkirchen statt.<br />
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit über 3.000<br />
Teilnehmern und Gästen aus Politik, Sport und<br />
Medizin. Vor Ort vertreten war der Vizepräsident<br />
der BZÄK und Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer<br />
(BLZK), Prof. Dr. Christoph<br />
Benz. Für über 700 Athleten ging es nicht nur um<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Screening-Team: Zahnmedizinstudentin Elisa Bernardi<br />
und Dr. Christian Bolstorff, Vorsitzender des Berliner<br />
Hilfswerks Zahnmedizin und langjähriger Unterstützer<br />
der Special Olympics<br />
V.l.n.r.: Detlef Parr, Vizepräsident von Special Olympics<br />
Deutschland, Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin<br />
der Bayerischen LÄK mit dem Vizepräsidenten der<br />
BZÄK, Prof. Dr. Christoph Benz, anlässlich der Eröffnung<br />
der Nationalen Winterspiele am 15.01.13 in<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
141
Haushalt/Finanzen/Personal<br />
Weiterhin solide Finanzen<br />
Finanzlage der BZÄK nach dem Jahresabschluss 2012<br />
Prof. Dr. Christoph Benz,<br />
Vorstandsreferent<br />
Haushalt/Finanzen/Personal und<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
Dipl.-Betriebsw. Karsten Kelm,<br />
Leiter Abteilung<br />
Haushalt/Finanzen/Personal der BZÄK<br />
Das Rechnungsjahr 2012 der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
schließt mit einem Jahresfehlbetrag in<br />
Höhe von € 10.105,31, der dem Vermögen entnommen<br />
werden soll, ab. Zum 31. Dezember<br />
2012 weist damit das Eigenvermögen der BZÄK<br />
einen Stand von € 2.249.601,57 auf. Der Jahresabschluss<br />
für das Rechnungsjahr 2012 wurde im<br />
Monat April 2013 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Dr. Clarenz - Dr. Zacharias geprüft<br />
und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
Damit sind diese Ansprüche in voller Höhe durch<br />
die Wertpapiere des Verbands abgesichert.<br />
Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 2012<br />
war in Einnahmen und Ausgaben in Höhe von<br />
€ 7.289.742,33 mit einem Jahresüberschuss in<br />
Höhe von € 73.832,33 ausgeglichen aufgestellt<br />
worden. Demgegenüber weist die Ergebnisrechnung<br />
mit Einnahmen von € 7.473.329,35 und Ausgaben<br />
in Höhe von € 7.483.434,66 den mit der<br />
Bilanz identischen Verlust von € 10.105,31 aus.<br />
142<br />
Das langfristig gebundene Anlagevermögen<br />
(Immaterielle Vermögensgegenstände und<br />
Sachanlagen) der BZÄK beläuft sich zum 31.<br />
Dezember 2012 auf € 394.860,93, es wird damit<br />
in voller Höhe durch das Eigenvermögen des<br />
Verbands abgedeckt.<br />
Neben den Immateriellen Vermögensgegenständen<br />
und Sachanlagen besitzt die <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
ein Wertpapiervermögen<br />
in Höhe von € 3.546.730,50. Aufgrund des Marktzinsniveaus<br />
sind Tages- und Termingelder in Höhe<br />
von € 3.832.550,00 angelegt. <strong>Die</strong>se Bestände<br />
dienen in erster Linie der Abdeckung der Pensionsansprüche<br />
der Mitarbeiter, die sich zum 31.<br />
Dezember 2012 auf € 4.446.000,00 belaufen.<br />
<strong>Die</strong> gegenüber dem Haushaltsplan erzielten<br />
Mehreinnahmen in Höhe von € 183.587,02 stammen<br />
aus dem Saldo von Mehreinnahmen bei<br />
den Beiträgen mit € 62.792,00, dem Kostenanteil<br />
KZBV für zm mit € 12.108,50, den Einnahmen aus<br />
der Abgabe von Informationsmaterial mit<br />
€ 36.202,81, den Zuwendungen von Sponsoren<br />
in Höhe von € 6.553,36, den sonstigen Einnahmen<br />
mit € 87.563,19 und Mindereinnahmen bei<br />
den Zinserträgen von € 7.808,77, den zm-Erlösen<br />
mit € 13.744,07 sowie dem Verwaltungskostenzuschuss<br />
des CED mit € 80,00.<br />
Bei den Ausgaben ergaben sich gegenüber<br />
dem Haushaltsplan per Saldo Mehrausgaben<br />
von € 267.524,66, die sich aus Mehrausgaben in<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Höhe von € 684.065,36 und Minderausgaben in<br />
Höhe von € 416.540,70 errechnen. Wesentliche<br />
Mehrausgaben gegenüber den Etatansätzen<br />
ergaben sich bei den „Beiträgen an Berufsverbände“<br />
(€ 16.396,05), der „zm-Redaktion“<br />
(€ 19.101,54) sowie den „Leistungen an ehem.<br />
Organmitglieder und Angestellte, Zuführung zur<br />
Pensionsrückstellung“ (€ 642.496,33).<br />
Wesentliche Einsparungen ergaben sich bei<br />
den Haushaltspositionen „Ausgaben für die<br />
Organe des Verbands“ (€ 110.224,91), den<br />
„Ausschüssen/Fachberatern“ (€ 54.022,71), der<br />
„Förderung der zahnärztlichen Berufsausübung“<br />
(€ 138.292,10), den „Personellen Ausgaben“<br />
(€ 29.095,83) und den „Allgemeinen Verwaltungsausgaben“<br />
(€ 84.905,15).<br />
Im Einzelnen ist das spezifizierte Zahlenmaterial<br />
zu den Einnahmen und Ausgaben der BZÄK der<br />
Abrechnung des Haushalts 2012 sowie dem<br />
Bericht des Wirtschaftsprüfers zu entnehmen.<br />
Sitzungen der Finanzausschüsse<br />
Der Kassenprüfungsausschuss der BZÄK trat am<br />
10./11. Mai 2012 in den Büroräumen der BZÄK<br />
zusammen. Er prüfte in Stichproben die Ausgaben<br />
und Einnahmen des Jahres 2011.<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13<br />
Nachdem sich der Ausschuss von der Ordnungsmäßigkeit<br />
der Buch- und Rechnungsführung überzeugt<br />
hatte, kam er zu dem Beschluss, der<br />
Bundesversammlung der BZÄK am 09./10.<br />
November 2012 in Frankfurt am Main die Entlastung<br />
des Vorstands der BZÄK für das Rechnungsjahr<br />
2011 vorzuschlagen. <strong>Die</strong> Bundesversammlung<br />
folgte dem Antrag des Ausschussvorsitzenden<br />
und sprach dem Vorstand für das Geschäftsjahr<br />
2011 die Entlastung aus.<br />
Der Haushaltsausschuss der BZÄK beriet am 06.<br />
Juli 2012 und 07. September 2012 den Haushaltsplan<br />
für das Haushaltsjahr 2013. Nach umfangreicher<br />
Diskussion empfahl der Ausschuss dem<br />
Vorstand der BZÄK, der Bundesversammlung<br />
den Haushaltsplan 2013 mit Einnahmen und Ausgaben<br />
in Höhe von € 7.819.300,00 bei einer Vermögenszuführung<br />
von € 36.965,00 zum Beschluss<br />
vorzulegen. Nach eingehender Diskussion über<br />
einzelne Punkte des Haushaltsplans beschloss<br />
die Bundesversammlung am 09./10. November<br />
2012 in Frankfurt am Main den Haushaltsplan<br />
2013 in der vom Vorstand erarbeiteten Fassung.<br />
143
Haushalt/Finanzen/Personal<br />
Das Beitragsaufkommen der BZÄK<br />
Das Beitragsaufkommen ist in der nachfolgenden<br />
Übersicht in die Beitragsanteile der einzelnen<br />
Kammern aufgegliedert. <strong>Die</strong> letzte Spalte<br />
zeigt den prozentualen Anteil der einzelnen<br />
Kammern am Gesamtbeitragsaufkommen.<br />
Anteil<br />
Kammer Mitgliederstand 31.12.2011 EUR %<br />
Baden-Württemberg 8.673 806.589,00 12,6804<br />
Bayern 10.887 1.012.491,00 15,9174<br />
Berlin 4.030 374.790,00 5,89<strong>21</strong><br />
Brandenburg 1.913 177.909,00 2,7969<br />
Bremen 538 50.034,00 0,7866<br />
Hamburg 1.924 178.932,00 2,8130<br />
Hessen 5.351 497.643,00 7,8234<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1.444 134.292,00 2,1112<br />
Niedersachsen 6.397 594.9<strong>21</strong>,00 9,3527<br />
Nordrhein 7.657 712.101,00 11,1949<br />
Rheinland-Pfalz 2.712 252.<strong>21</strong>6,00 3,9651<br />
Saarland 670 62.310,00 0,9796<br />
Sachsen 3.846 357.678,00 5,6231<br />
Sachsen-Anhalt 1.938 180.234,00 2,8335<br />
Schleswig-Holstein 2.333 <strong>21</strong>6.969,00 3,4110<br />
Thüringen 2.054 191.022,00 3,0031<br />
Westfalen-Lippe 6.030 560.790,00 8,8162<br />
68.397 6.442.875,00 100,0000%<br />
144<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Mitglieder des Finanzausschusses<br />
V.l.n.r.: Dr. Ullrich Wingenfeld, Dr. Michael Förster, Vorsitzender des<br />
Finanzausschusses, Dr. Eva Hemberger, Stellv. Vorsitzende des<br />
Finanzausschusses, Dr. Gunder Merkel und Dr. Wolfgang Klenner<br />
Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses<br />
V.l.n.r.: Dr. Klaus Befelein, Dr. Michael Ebeling, ZÄ Anke Staffeldt,<br />
Stellv. Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses,<br />
Dipl. Stom. Andreas Wegener und der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses,<br />
Dr. Peter Minderjahn<br />
145<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Vorstand der <strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
Dr. Peter Engel<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
Prof. Dr. Christoph Benz<br />
Präsident:<br />
Dr. Peter Engel<br />
Vizepräsidenten:<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
Prof. Dr. Christoph Benz<br />
146<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Präsidenten der (Landes-)Zahnärztekammern:<br />
Dr. Klaus Bartling, Zahnärztekammer Westfalen-Lippe<br />
Prof. Dr. Christoph Benz, Bayerische Landeszahnärztekammer<br />
Dr. Frank Dreihaupt, Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt<br />
Dr. Michael Frank, Landeszahnärztekammer Hessen<br />
Dipl.-Stom. Jürgen Herbert, Landeszahnärztekammer Brandenburg<br />
Dr. Hans Joachim Lellig, Vizepräsident der Ärztekammer des Saarlandes/Vorsitzender der Abt. Zahnärzte<br />
Dr. Udo Lenke, Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Dr. Wolfgang Menke, Zahnärztekammer Bremen<br />
Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich, Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern<br />
Dr. Michael Brandt, Zahnärztekammer Schleswig-Holstein – bis 20. April 2013 Dr. K. Ulrich Rubehn<br />
Dr. Michael Rumpf, Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Wolfgang Schmiedel, Zahnärztekammer Berlin<br />
Dr. Michael Sereny, Zahnärztekammer Niedersachsen<br />
Prof. Dr. Wolfgang Sprekels, Zahnärztekammer Hamburg<br />
Dr. Johannes Szafraniak, Zahnärztekammer Nordrhein<br />
Dr. Andreas Wagner, Landeszahnärztekammer Thüringen<br />
Dr. Mathias Wunsch, Landeszahnärztekammer Sachsen<br />
Ehrenpräsidenten:<br />
Dr. Erich Müller †<br />
Dr. Dr. Jürgen Weitkamp<br />
Dr. Fritz-Josef Willmes<br />
147<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Kompetenz- und Organisationsplan<br />
Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />
Referent/<br />
Vorstand<br />
Ausschuss<br />
Vorsitzender<br />
Mitglieder/<br />
zahnärztliche Vertreter Verwaltung<br />
Präsident Dr. Peter Engel<br />
Gesundheits- und Sozialpolitik Dr. P. Engel RA F. Lemor<br />
Hauptstadtforum Gesundheit Dr. P. Engel RA F. Lemor<br />
Beteiligungen/Kooperationen<br />
Freie Berufe<br />
BZÄK/KZBV/DGZMK<br />
BZÄK/KZBV/DGZMK/VHZMK<br />
BZÄK/KZBV<br />
Dr. P. Engel<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Dr. P. Engel<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Dr. P. Engel<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Dr. P. Engel<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
IDZ Dr. P. Engel (altern.) Dr. P. Engel (altern.)<br />
RA F. Lemor<br />
RA F. Lemor<br />
RA F. Lemor<br />
RA F. Lemor<br />
RA F. Lemor<br />
Dr. P. Engel<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich PD Dr. A. R. Jordan<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
ZZQ Dr. P. Engel Dr. R. Chenot<br />
zm Dr. P. Engel E. Maibach-Nagel<br />
Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung<br />
und Praxismanagement<br />
Dr. P. Engel Dr. P. Engel Dr. M. Wunsch Dr. S. Ziller<br />
Partner der Heilberufe (Industrie/<br />
Handel)<br />
Dr. P. Engel<br />
RA F. Lemor<br />
148<br />
Bundesgeschäftsführertagung<br />
GOZ und Gebührenrecht<br />
Ausschuss Gebührenrecht Dr. W. Menke Dr. W. Menke<br />
Ausschuss GOZ-Analyse Dr. H. J. Lellig Dr. H. J. Lellig<br />
ZA J. Rieckesmann<br />
Dr. K. U. Rubehn<br />
Dr. M. Striebe<br />
Dr. J. Wilz<br />
Ausschuss Statistik Dr. H. J. Lellig Dr. H. J. Lellig Dr. K. Bartling<br />
Internationale Zusammenarbeit<br />
Ausschuss Internationales<br />
Dr. P. Engel<br />
Ausschuss Europa Prof. Dr. W. Sprekels Prof. Dr. W. Sprekels<br />
Dr. M. Frank<br />
Dr. M. Sereny<br />
Prof. Dr. W. Sprekels<br />
Dr. M. Frank<br />
Dr. W. Schmiedel<br />
ZA M. Schwarz<br />
Dr. M. Sereny<br />
RA F. Lemor<br />
RA R. Krouský<br />
RA E. Makuth<br />
RA R. Krouský<br />
RA E. Makuth<br />
RA R. Krouský<br />
Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) K. Fuchs<br />
Dipl.-Soz.Wiss A. Kunzler<br />
RA R. Krouský<br />
Int. Dipl.-Betriebsw. (FH) K. Fuchs<br />
Dipl.-Soz.Wiss A. Kunzler<br />
RA F. Lemor<br />
M. Hommel - van Driel<br />
Dr. P. Engel<br />
RA F. Lemor<br />
Dr. A. Büttner<br />
FDI Dr. P. Engel M. Hommel - van Driel<br />
ERO Dr. M. Frank M. Hommel - van Driel<br />
CED Dr. P. Engel Dr. A. Büttner<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />
CECDO<br />
Referent/<br />
Vorstand<br />
Dr. P. Engel<br />
Ausschuss<br />
Vorsitzender<br />
Mitglieder/<br />
zahnärztliche Vertreter<br />
Verwaltung<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. A. Büttner<br />
EWSA Dr. P. Engel RA F. Lemor<br />
Angelegenheiten BV/Dt.<br />
Zahnärztetag<br />
Dr. P. Engel<br />
RA F. Lemor<br />
Dipl.-Stom. J. Herbert<br />
Task Force "Berufsbild des<br />
RA F. Lemor<br />
Dr. P. Engel<br />
Dr. U. Lenke<br />
Zahnarztes"<br />
RA R. Krouský<br />
Dr. M. Sereny<br />
Vizepräsident Prof. Dr. <strong>Die</strong>tmar Oesterreich<br />
Prävention<br />
Ausschuss Präventive<br />
Zahnheilkunde<br />
Ausschuss Zahnärztliche<br />
Betreuung von Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Dr. A. Wagner<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Dr. A. Wagner<br />
Ausschuss Alterszahnheilkunde Dr. M. Rumpf Dr. M. Rumpf<br />
Dr. M. Brandt<br />
Dr. H. Michel<br />
Dr. M. Rumpf<br />
Dr. A. Wagner<br />
Dr. G. Elsäßer<br />
Dr. W. Schmiedel<br />
Dr. R. Siepe<br />
Dr. C. Haffner<br />
Dr. A. Köster-Schmidt<br />
Dr. E. Ludwig<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. S. Ziller<br />
DAJ Prof. Dr. D. Oesterreich Dr. S. Ziller<br />
Zahnärztliche Berufsausübung<br />
Berufsrecht Dr. M. Rumpf RA R. Krouský<br />
Ausschuss Beruf, Familie und<br />
Praxismanagement<br />
Dr. K. Bartling<br />
ZÄ S. Steding<br />
Ausschuss Röntgenstelle Dr. M. Wunsch Dr. M. Wunsch<br />
Ausschuss Praxisführung Dr. M. Wunsch Dr. M. Wunsch<br />
Gemeinsamer Ausschuss<br />
Arzneimittelkommission (AKZ)<br />
(BZÄK/KZBV)<br />
Ausschuss Aus- und Fortbildung<br />
Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte ZMF und ZMP<br />
Ausschuss Aus- und Fortbildung<br />
Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte ZMV und DH<br />
Ausschuss Hygiene in der<br />
Zahnmedizin<br />
Ausschuss Dentalinstrumente<br />
(AKDI)<br />
Nationale und Internationale<br />
Normungsausschüsse<br />
Dr. A. Löw<br />
Dr. R. Lüllwitz-Hoch<br />
ZÄ M. Nickoll<br />
Dr. D. Buss<br />
Dr. M. Rottner<br />
Dr. D. Seiz<br />
Dr. K. Voss<br />
Dr. D. Buss<br />
Dr. N. Struß<br />
Dr. J. Szafraniak<br />
ZA K. von Laffert<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Dr. W. Menke Dr. W. Menke Dr. H. Pfeffer Dr. J. Nagaba<br />
Dr. M. Sereny<br />
Dr. M. Sereny<br />
Dr. M. Wunsch<br />
Dr. M. Wunsch<br />
Dr. M. Sereny<br />
Dr. M. Sereny<br />
Dr. M. Wunsch<br />
Dr. M. Wunsch<br />
Dr. M. Wunsch (altern.) Dr. M. Wunsch<br />
ZA H. Beier<br />
ZA I. Dobberstein<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. T. Einfeldt<br />
Dr. P. Maier<br />
Dr. M. Brecht-Hemeyer<br />
Dr. K. Erler<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. B. Stoll<br />
Dr. E. Vieto<br />
Dr. A. Dehler<br />
Dr. M. Rottner<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Dr. R. Schwan<br />
Dr. K. Voss<br />
Dr. D. Buss<br />
Dr. W. Kullmann<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Dr. M. Rottner<br />
Dr. K. Voss<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Förderung des beruflichen<br />
Nachwuchses (BdZM/BdZA)<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Dipl.-Des. J. Krämer<br />
149<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Kompetenz- und Organisationsplan<br />
Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />
Referent/<br />
Vorstand<br />
Ausschuss<br />
Vorsitzender<br />
Mitglieder/<br />
zahnärztliche Vertreter<br />
Verwaltung<br />
Wissenschaft und Forschung in der<br />
Zahnmedizin<br />
Wissenschaftlicher Beirat der BZÄK Prof. Dr. D. Oesterreich Dr. S. Ziller<br />
Versorgungsforschung Prof. Dr. D. Oesterreich Dr. S. Ziller<br />
Weiterentwicklung einer<br />
präventionsorientierten Zahn-, Mundund<br />
Kieferheilkunde<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
RA R. Krouský<br />
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Dr. R. Chenot<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Koordinierungskonferenz<br />
Öffentlichkeitsbeauftragte<br />
Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Dipl.-Des. J. Krämer<br />
150<br />
Initiative proDente Prof. Dr. D. Oesterreich Dipl.-Des. J. Krämer<br />
Internet Prof. Dr. D. Oesterreich Dipl.-Des. J. Krämer<br />
Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen Dr. W. Schmiedel Dipl.-Des. J. Krämer<br />
Telematik/eHealth<br />
Dr. M. Rumpf<br />
Ausschuss Telematik<br />
Dipl.-Stom. J. Herbert Dipl.-Stom. J. Herbert<br />
Dr. K. Görgens<br />
Patienteninformation/Patientenberatung<br />
Unabhängige Patientenberatung (UPD) Prof. Dr. D. Oesterreich<br />
Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz<br />
Haushalt/Finanzen/Personal<br />
Rechnungsprüfungsausschuss Prof. Dr. C. Benz Dr. P. Minderjahn<br />
Finanzausschuss Prof. Dr. C. Benz Dr. M. Förster<br />
Qualitätsförderung/QM/QS<br />
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) Prof. Dr. C. Benz<br />
Unterausschuss G-BA<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Ausschuss Qualität in der Zahnmedizin Dr. M. Frank Dr. M. Frank<br />
Dr. K. Befelein<br />
Dr. M. Ebeling<br />
Dr. M. Förster<br />
ZÄ A. Staffeldt<br />
Dipl.-Stom. A. Wegener<br />
Dr. E. Hemberger<br />
Dr. W. Klenner<br />
Dr. G. Merkel<br />
Dr. P. Minderjahn<br />
Dr. U. Wingenfeld<br />
Dr. M. Frank<br />
Dr. U. Lenke<br />
Dr. J. Szafraniak<br />
Dr. M. Wunsch<br />
Dr. U. Lenke<br />
Dr. W. Menke<br />
Dr. J. Szafraniak<br />
Ass. jur. S. Tschoepe<br />
Dipl.-Math. J. Gottsmann<br />
Ass. jur. S. Tschoepe<br />
Dipl.-Betriebswirt K. Kelm<br />
Dipl.-Betriebswirt K. Kelm<br />
Ass. jur. S. Tschoepe<br />
Ass. jur. S. Tschoepe<br />
Dr. R. Chenot<br />
Ass. jur. S. Tschoepe<br />
Task Force Qualität Dr. M. Frank Dr. R. Chenot<br />
Ausschuss gemeinsamer Beirat Fortbildung<br />
(BZÄK/DGZMK/KZBV)<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Weiterbildungsausschuss Oralchirurgie Dr. M. Frank Dr. M. Frank<br />
Weiterbildungsausschuss<br />
Kieferorthopädie<br />
Dr. W. Schmiedel<br />
Dr. W. Schmiedel<br />
Dr. M. Brandt<br />
Dr. M. Frank<br />
Dr. U. Lenke<br />
Dr. W. Schmiedel<br />
ZA C. Berger<br />
Dr. W. Menke<br />
Dr. C. Durlak<br />
ZÄ S. Steding<br />
Dr. S. Ziller<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Leitlinienentwicklung Dr. M. Frank Dr. R. Chenot<br />
Modellprojekt "Jeder Zahn zählt!" Prof. Dr. C. Benz Ass. jur. Tschoepe<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Ausschüsse/Arbeitsbereiche<br />
Referent/<br />
Vorstand<br />
Ausschuss<br />
Vorsitzender<br />
Mitglieder/<br />
zahnärztliche Vertreter<br />
Verwaltung<br />
Rechtswesen/Berufsrecht<br />
Recht allgemein<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Satzungsausschuss Dr. M. Frank Dr. M. Frank<br />
Ausschuss Gleichwertigkeit Dr. Dreihaupt Dr. Dreihaupt<br />
Patientenrechte/Gutachter/<br />
Schlichtung<br />
Zahnärztliche Ausbildung<br />
VHZMK<br />
Dr. T. Breyer<br />
Dr. K. U. Rubehn<br />
Prof. Dr. W. Sprekels<br />
Dr. T. Tomppert<br />
Dr. M. Lösser<br />
Dr. M. Rumpf<br />
Dr. E. Vietor<br />
Dr. U. Wingenfeld<br />
RA R. Krouský<br />
RA E. Makuth<br />
RA R. Krouský<br />
RA E. Makuth<br />
Prof. Dr. C. Benz Prof. Dr. C. Benz RA E. Makuth<br />
Approbationsordnung Dr. M. Frank RA R. Krouský<br />
Nationaler kompetenzbasierter<br />
Lernzielkatalog Zahnmedizin<br />
(NKLZ)<br />
Prof. Dr. C. Benz<br />
Dr. K. Bartling<br />
Dr. W. Schmiedel<br />
Dr. J. Nagaba<br />
Versorgungswerke Dipl.-Stom. J. Herbert Dipl.-Betriebsw. K. Kelm<br />
Zahntechniker Dr. M. Brandt RA R. Krouský<br />
Versicherungen<br />
Versicherungsstelle für Zahnärzte Dipl.-Stom. J. Herbert<br />
Dipl.-Betriebsw. K. Kelm<br />
Gruppenversicherungskommission<br />
(DKV)<br />
Dipl.-Stom. J. Herbert<br />
Dipl.-Stom. J. Herbert<br />
Dr. W. Menke<br />
Dr. J. Szafraniak<br />
RA F. Lemor<br />
Dipl.-Betriebsw. K. Kelm<br />
Bundeswehr Prof. Dr. W. Sprekels RA F. Lemor<br />
Nationaler Normenkontrollrat Prof. Dr. C. Benz Ass. jur. Tschoepe<br />
151<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e. V.<br />
Postfach 04 01 80, 10061 Berlin<br />
Chausseestraße 13, 10115 Berlin<br />
Telefon: +49 30 40005-0<br />
Fax: +49 30 40005-200<br />
E-Mail: info@bzaek.de<br />
www.bzaek.de<br />
12|13<br />
Projektleitung: Dipl.-Des. Jette Krämer<br />
Redaktion: Dipl.-Komm. Anke-Kristin Wachholz<br />
Projektkoordination: Judith Frey<br />
Gestaltung: tobedesign<br />
Herstellung: Bosch-Druck GmbH<br />
Bildnachweise/Quellen:<br />
BZÄK-Archiv, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung,<br />
CECDO, DGZMK, Dohlus, Eisentraut, Jardai, Koelnmesse, KZBV, Lochthofen/BdZA,<br />
Lopata/axentis.de, LZK Sachsen, LZK Thüringen, Neddermeyer, Nover/BLZK, Pietschmann,<br />
proDente, Schoelzel, Zahnärztekammer Litauen, zm<br />
Der Jahresbericht umfasst den Zeitraum von Juli 2012 bis Juni 2013<br />
152<br />
<strong>Bundeszahnärztekammer</strong>|Jahresbericht 12/13
Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V.<br />
Chausseestraße 13|10115 Berlin<br />
Telefon: +49 30 40005-0|Fax: +49 30 40005-200<br />
E-Mail: info@bzaek.de|www.bzaek.de