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Weder die Autorin noch der Fachschaftsrat Psychologie übernimmt Irgendwelche Verantwortung für dieses Skript. Das Skript soll nicht die Lektüre der Prüfungsliteratur ersetzen. Verbesserungen und Korrekturen bitte an fs-psycho@uni-koeln.de mailen. Die Fachschaft dankt der Autorin im Namen aller Studierenden! Version 1.0 (2012) Zusammenfassung zur Vorlesung „Pädagogische Psychologie“ (Prof. Dr. U. Kessels) Sommersemester 2012

Weder die Autorin noch der Fachschaftsrat Psychologie übernimmt<br />

Irgendwelche Verantwortung für dieses Skript.<br />

Das Skript soll nicht die Lektüre der Prüfungsliteratur ersetzen.<br />

Verbesserungen und Korrekturen bitte an fs-psycho@uni-koeln.de mailen.<br />

Die Fachschaft dankt der Autorin im Namen aller Studierenden!<br />

Version 1.0 (2012)<br />

<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong><br />

„Pädagogische Psychologie“<br />

(<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. U. <strong>Kessels</strong>)<br />

Sommersemester 2012


<strong>Zusammenfassung</strong> Pädagogische Psychologie SoSe 2012:<br />

Beantwortung der Fragen (Achtung: keine Garantie auf Vollständigkeit!)<br />

<strong>Vorlesung</strong> 2<br />

Wichtige ISLUs<br />

IGLU Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung<br />

PISA Programme for International Student Assessment<br />

TIMSS Third International Mathematics and Scientific Study<br />

VERA Vergleichsarbeiten in der Grundschule<br />

Vergleichsperspektiven bei ISLUs<br />

kriterial/kriteriumsbezogen (Kompetenzstufen)<br />

soziale Norm/normorientiert (Vergleich mit anderen Ländern)<br />

ipsative Norm/ipsativer Vergleich (über die Zeit)<br />

Empirische Wende<br />

Von der Input- <strong>zur</strong> Outputsteuerung<br />

(Nicht nur z.B. Kosten für Bildungsausgaben relevant als Aussage über<br />

Bildungsbemühungen, sondern die Ergebnisse und Erträge von Bildungssystemen)<br />

Indikatoren der Zielerreichung der Bildungssysteme<br />

TIMSS: Inhalte bestimmter Fächer/curriculumorientiert<br />

PISA: Literacy/Grundkompetenzkonzept<br />

Literacy-Konzept PISA<br />

Konzept der Grundkompetenz oder Grundbildung besagt, dass diese auch außerhalb<br />

schulischer Kontexte als Fähigkeit und Anwendung von Problemlösung entwickelt wird<br />

(zentral: Lesekompetenz)<br />

Untersuchte Kompetenzbereiche PISA<br />

2000/2009 Lesekompetenz (Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen)<br />

2003/2012 Mathematische Kompetenz (Fähigkeit, Mathe einzuordnen, Abgeben von<br />

fundierten mathematischen Urteilen, Befassen mit Mathe)<br />

2006/2015 Naturwissenschaftliche Kompetenz (Eigenschaften der Nat.-Wissenschaften als<br />

Form menschlichen Wissens und Forschens verstehen, anzuwenden, sich neues Wissen<br />

anzueignen, zu beschreiben und zu schlussfolgern…)<br />

Wer wurde bei PISA getestet?<br />

Jugendliche im Alter von 15 Jahren<br />

Problem Lebensalter<br />

Vergleich von Schülern unterschiedlicher Klassenstufen<br />

Manche besuchen dann die Schule nicht mehr: Überschätzung Kompetenzniveau<br />

Problem Klassenbezogen<br />

Schlüsseljahrgänge länderübergreifend oft nicht einheitlich<br />

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1


PISA-Stichprobe in Dtschl.<br />

Primäre Einheiten: Schulen, daraus sekundär Schüler gezogen<br />

Zielpopulation in Strata zerlegt, Listen der Teilstichproben, daraus Sampling Frame<br />

Explizite Stratifizierung: Schichtung der Schulstichprobe nach Bundesland<br />

Implizite Stratifizierung: Gezogene Schulen innerhalb der Bundesländer proportional zum<br />

Schüler nach Schulart<br />

<strong>Vorlesung</strong> 3<br />

Kompetenzstufen Anzahl PISA<br />

7, erlauben Identifizierung von Spitzen- und Risikogruppen (aufgeteilt in IA, IB…VI)<br />

Vergleich PISA 2000- 2009 Dtschl.<br />

Leistungssteigerung in allen drei Kompetenzbereichen<br />

Mathe und Naturwissenschaften über Durchschnitt<br />

Lesekompetenz durchschnittlich mit Reduzierung Risikogruppen<br />

Leistungsheterogenität reduziert<br />

Rückgang der Risikogruppen<br />

Reduktion sozialer Ungleichheit<br />

Vergleich IGLU 2001- 2006 Dtschl.<br />

Weniger bei der Risikogruppe<br />

Mehr bei Spitzengruppe<br />

Besseres Abschneiden in den unteren und oberen Bereichen<br />

Interpretation Perzentilband<br />

Je kürzer, umso dichter legen die Leistungen der guten und schlechten Schüler beieinander<br />

Je länger, umso höher die Unterschiede in den jeweiligen Bereichen<br />

Komponenten Basismodell <strong>zur</strong> Steuerung Bildungssystemen<br />

Kontext/Umwelt<br />

Inputs (z.B. Bildungsausgaben)<br />

Prozess (Schule/Unterricht)<br />

Outcomes/Produkte (Leistung, Motivation, Selbstregulation, Sozialverhalten)<br />

Feedback<br />

Arten von Stichproben ISLUs<br />

PISA und IGLU: Stratifizierung<br />

VERA: Vollerhebung<br />

Multi- Matrix- Design<br />

Genaue Schätzung auf Gruppen-, nicht auf individueller Ebene<br />

Große Anzahl von Aufgaben, andererseits sparsam<br />

PISA: Menge der Aufgaben auf Schüler verteilt, die Teilmenge der Aufgaben und<br />

Aufgabenblöcke erhalten; es stehen nicht zu allen Aufgaben Daten bei Messwertberechnung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung, deshalb Rasch- Modell- Anwendung<br />

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2


<strong>Vorlesung</strong> 4<br />

Indikatoren sozialer Hintergrund PISA<br />

ISEI International Socio- Econonomic Index<br />

ESCS Index des ökonomischen, sozialen und kulturellen Status der OECD<br />

EGP Erikson- Goldthorpe- Portocarero- Klassen (vom gehobenen Dienst bis ungelernt)<br />

Indikatoren dienen <strong>zur</strong> Erfassung von Strukturmerkmalen wie der sozioökonomischen<br />

Stellung und Prozessmerkmalen (soziales und kulturelles Kapital)<br />

Soziale Disparitäten<br />

Varianzaufklärung in Leistungsunterschieden durch die soziale Herkunft bei der Vorhersage<br />

von Kompetenzen unabhängig vom Grundniveau (11% meinen, dass 11% der<br />

Leistungsunterschiede auf die soziale Herkunft rückführbar sind)<br />

Odds ratio Gymnasialempfehlung bei Akademikerkindern 4x höher (IGLU 2006)<br />

Sozialer Gradient<br />

Steigung: Bildet Indikator für den Anteil der Kompetenzunterschiede ab, der auf soziale<br />

Herkunft rückführbar ist<br />

Niveau (vertikal): mittlere Kompetenz des jeweiligen Staates<br />

Länge (horizontal): Spannweite der sozialen Herkunft als Größe der Unterschiede in der<br />

Sozialstruktur des jeweiligen Staates<br />

Disparitäten<br />

Primär: Einflüsse, die sich direkt auf unterschiedliche Leistungen auswirken<br />

Sekundär: Treten unabhängig von der Kompetenzentwicklung oder des Kompetenzniveaus<br />

auf; Grund: Unterschiedliche Bildungsaspirationen und Bildungsentscheidungen<br />

Positiver sekundärer Effekt Migrationshintergrund<br />

Eigentlich niedrige odds ratio für Gymnasialbesuch; Effekt kehrt sich um, wenn vergleichbare<br />

schulische Leistungen vorliegen<br />

Reduktion sekundärer sozialer Disparitäten<br />

Einschränkung Bildungsentscheidung der Eltern (bei Übergang in Sek. I)<br />

Minimierung schichtabhängiger Lehrerurteile<br />

Kulturelles Kapital<br />

System von Regeln <strong>zur</strong> Ausbildung verinnerlichter Wahrnehmungs-, Denk- und<br />

Handlungsschemata (Habitus); in PISA erfasst als nationale Herkunft, Humankapital der<br />

Eltern, kulturelle Praxis der Familie<br />

Inkorporiert (verinnerlicht)<br />

Objektiviert (Besitz von Kulturgütern)<br />

Institutionalisiert (z.B. Zertifikate)<br />

Soziales Kapital<br />

In PISA erfasst als Struktur, Größe und Erwerbstätigkeitsstatus der Familie sowie Eltern-<br />

Kind- Beziehungen<br />

Struktureller Aspekt: Verfügbarkeit der Eltern<br />

Funktionaler Aspekt: Stil und Intensität der Kommunikation in und außerhalb der Familie<br />

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3


<strong>Vorlesung</strong> 5<br />

6 Schritte expositorischen Lehrens (Ausubel)<br />

Gebrauch Orgahilfen<br />

Prinzip progressiver Differenzierung<br />

Prinzip integrierenden Verbindens<br />

Prinzip sequenzieller Orga von Lernsequenzen<br />

Prinzip Konsolidierung<br />

Übungshilfen<br />

Standpunkt Ausubels<br />

Wandte sich gegen konstruktivistische Ansätze, welche die Fähigkeit, zu verstehen<br />

abwerteten gegenüber der Fähigkeit, Ideen hervorzubringen. Für Ausubel war Verstehen<br />

wichtiger<br />

Hüttenkäse-Bsp.<br />

Kritik der Konstruktivisten am instruktionslastigen (behavioralen) traditionellen Unterricht,<br />

welches nur träges Wissen hervorbringe<br />

Träges Wissen<br />

Schulisch erlerntes, aber außerschulisch nicht angewendetes Wissen<br />

Wissen als isolierte Fakten und kein Werkzeug <strong>zur</strong> Problemlösung<br />

Besonders in Alltagsmathematik sichtbar<br />

Cognition and Technology Group (Vanderbildt)<br />

Träges Wissen durch problemorientiertes Lernen vermeiden<br />

Ausgangspunkt ein möglichst interessantes Problem<br />

Lernen an komplexen, authentischen bzw. realitätsnahen Problemstellungen<br />

Anchored Instruction<br />

Lehre sollte zweifach verankert sein:<br />

Im bereits erworbenen Wissen (Infos werden bedeutungshaltig) und in lebenspraktischen<br />

Zusammenhängen (um bedeutungsvolle Zwecke zu erfüllen)<br />

6 Gestaltungsprinzipien der Anchored Instruction<br />

Videobasiert<br />

Narrative Struktur<br />

Generatives Problemlösen<br />

Selbstständiges Lernen<br />

Authentische Probleme<br />

Transfer<br />

Situierte Kognition<br />

Was erlernt ist, sei situationsspezifisch, daher gebe es keine Passung zwischen Schule und<br />

RL<br />

Wissen relational zwischen Person und Situation, Grund: Encodierspezifität<br />

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4


6 Schritte der kognitiven Meisterlehre<br />

Modellieren<br />

Angeleitetes Üben<br />

Lernhilfen und Lernsteuerung<br />

Artikulation<br />

Reflexion<br />

Exploration<br />

Kognitive Meisterlehre<br />

Sozio- konstruktivistisch<br />

Collins, Brown & Newman<br />

Ausbildung sollte handwerklich im sozialen Austauch als präinstitutioneller Urzustand des<br />

Lernens unter Betonung der Situiertheit erfolgen, da Schulen keine Expertisen vermittelten<br />

Experiment Encodierspezifität Baddeley<br />

Je mehr Kontextmerkmale zwischen Lern- und Testphase übereinstimmen, desto besser das<br />

Erinnern<br />

Kontextmerkmale werden gemeinsam mit dem Lernmaterial gespeichert und sind deshalb<br />

als zusätzliche Abrufhilfen nutzbar<br />

<strong>Vorlesung</strong> 6<br />

Merkmale erfolgreichen Unterrichts nach Lipowski<br />

Strukturiertheit<br />

Inhaltliche Klarheit und Kohärenz<br />

Feedback<br />

Kooperatives Lernen<br />

Übungen<br />

Kognitive Aktivierung<br />

Unterstützendes Klima<br />

Aspekte Klassenführung Seidel<br />

Umgang mit Störungen<br />

Bereitstellung von ausreichend Lernzeit<br />

Unterstützung bei Lernaktivität<br />

Aspekte Klassenführung Kounin<br />

Disziplinierung<br />

Allgegenwärtigkeit und Überlappung<br />

Reibungslosigkeit und Schwung<br />

Gruppenmobilisierung<br />

Abwechslung und Herausforderung<br />

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5


Lernhinderliche Faktoren Hattie<br />

Umzüge<br />

Krankheit<br />

TV<br />

Alleinerziehende Eltern<br />

Sitzenbleiben<br />

Ferien<br />

Lernunwirksame Faktoren Hattie<br />

Offener Unterricht<br />

Jahrgangsübergreifender Unterricht<br />

Diff. Schulsystem<br />

Problembasiertes Lehren<br />

Interne Diff.<br />

Webbasiertes Lernen<br />

Team- Teaching<br />

Lernförderliche Faktoren Hattie<br />

Unterrichtsqualität<br />

Feedback<br />

reziprokes Lernen<br />

Lehrer-Schüler- Beziehung<br />

Metakognitive Strategien<br />

<strong>Vorlesung</strong> 7<br />

Dubberke-Studie<br />

Lehrerüberzeugungen für Unterrichtsgestaltung und Schülerleistungen wichtig<br />

Transmissionsüberzeugungen bieten geringe kognitive Aktivierung, sind eher<br />

fehlervermeidend und haben auf den Lernerfolg negative Auswirkungen<br />

Zusammenhang Teilzeit- und Integrationsziele mit Belastungserleben<br />

Verfolgte Teilzeit- oder Integrationsziele zum Examenszeitpukt führten später zu erhöhtem<br />

Belastungserleben<br />

Teilzeitziele korrelierten bivariat mit geringer Instrumentalität und Selbstwirksamkeit<br />

Dimensionen Lehrerwissen<br />

Fachwissen<br />

Fachdidaktisches Wissen<br />

Curriculares Wissen<br />

Allgemeines pädagogisches Wissen<br />

Leitsymptome Burnout<br />

Emotionale Erschöpfung<br />

Depersonalisation<br />

Verminderte Leistung<br />

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6


Studie zu Lehrertypen (Klusmann)<br />

Aus Engagement (E), Widerstandsfähigkeit (W) und Emotionen (Em) drei Typen von Lehrern<br />

(repliziert nach Schaarschmidt)<br />

Gesundheitstyp: hohes E, hohe W, pos. Em<br />

Schontyp: niedriges E, hohe W, pos. Em<br />

Risikotyp A: hohes E, niedrige W, neg. Em<br />

Risikotyp B: niedriges E, niedrige W, neg. Em (Burnout-Gefahr)<br />

Zwischen Gesundheitstyp und Unterrichtsqualität Zusammenhang!<br />

Alle anderen unterschieden sich nicht hinsichtlich Unterrichtsqualität<br />

<strong>Vorlesung</strong> 8<br />

Bezugsnormen BN<br />

Sozial: interindiv. Vergleich am Klassendurchschnitt<br />

Individuell: intraindividueller temporaler Vergleich<br />

Kriterienorientiert: Vergleich mit Standard<br />

Untersch. Lehrer nach untersch. BN<br />

Vorwiegend sozial: Leistungen als Intelligenz angesehen und starke Tendenz <strong>zur</strong><br />

Angebotsgleichheit<br />

Vorwiegend individuell: Leistungen aus Interesse und Anstrengungen (eigentlich besser,<br />

Schüler haben weniger Furcht vor Misserfolg oder Prüfungen und insg. mehr Spaß)<br />

Funktion schulischer Leistungsbewertung<br />

Skalierung Leistungs- und Verhaltensmerkmale<br />

Aufzeigen intra- und interindividueller Veränderungen<br />

Grundlage für Entscheidungen<br />

Fehlerquellen bei Notengebung<br />

Zentral: Orientierung am klasseninternen Bezugsrahmen!<br />

Beobachtungsmängel<br />

Erinnerungsfehler<br />

Urteilstendenzen<br />

Erwartungseffekte<br />

Kausalattributionen<br />

Fehlerhafte Datenintegration<br />

Subjektive Gewichtung einzelner Leistungsaspekte<br />

Sympathie/Antipathie<br />

Interpretationsobjektivität Ingenkamp<br />

Mittels HKI gefunden, dass Zensuren abhängig vom klasseninternen Bezugsystem sind<br />

Abweichungen ergeben sich nicht von den Beurteilungskriterien eines Tests, aber im<br />

Beurteilungsniveau<br />

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7


Korrelation von Noten und Testergebnissen<br />

In den Klassen hohe Korrelation<br />

Über die Klassen hinweg niedrig (da Orientierung am klasseninternen Bezugsystem)<br />

Unterschiedliche Validität<br />

Meist hoch beziehungsweise vorhanden (Augenschein-, prognostische V. usw.)<br />

Keine 100% Übereinstimmung bei der Kriteriums-Validität (Noten verglichen mit<br />

Leistungstest), Grund: Noten bilden auch andere Variablen (motivationale, kognitive…) ab<br />

<strong>Vorlesung</strong> 9<br />

Diagnostische Kompetenz<br />

Fähigkeit eines Lehrers, Leistungen, Leistungspotenziale sowie lern- und leistungsrelevante<br />

Persönlichkeitsmerkmale möglichst zutreffend und akkurat zu beurteilen<br />

Akkuratheitskriterien<br />

Niveaukomponente: Tendenz, Schüler insg. im Mittel zu über/unterschätzen<br />

Differenzierungskomponente: Tendenz, die Merkmalsstreuung zu über/unterschätzen<br />

Rangkomponente: diagnostische Sensitivität im engeren Sinne; Genauigkeit, mit der<br />

Schüler in Bezug auf ein Merkmal in eine korrekte Rangreihe gebracht werden<br />

Gegenargumente zum PISA- Befund<br />

Lehrer kannten Skala nicht<br />

Sollten Kompetenz einschätzen, obwohl Performanz gezeigt wurde<br />

Manche Fehleinschätzungen sind pädagogisch sinnvoll<br />

Sinnvolle Fehleinschätzungen<br />

Leichte Überschätzung der Leistungsfähigkeit einzelner Schüler<br />

Leichte Unterschätzung der Unterschiedlichkeiten von Schülern hinsichtlich<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Vermittelnde Faktoren Erwartungseffekte und Leistungen<br />

Hohes sozio-emotionales Klima und anspruchsvolle Inhalte (Input) besonders zentral<br />

Feedback und Outputmöglichkeiten<br />

(ich glaube, das ist mit den vermittelnden Faktoren gemeint…)<br />

Untersuchungsdesigns mit hohen und niedrigen Effekten der Lehrererwartungen<br />

Bei zufälliger Zuteilung im Experiment sind die Effekte eher niedrig!<br />

Ansonsten resultieren hohe Effekte, wenn die Schüler einer stereotyp. Gruppe angehören;<br />

hier werden Erwartungen zu sich selbst erfüllenden (bzw. erhaltenden) Prophezeiungen<br />

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8


<strong>Vorlesung</strong> 10<br />

Selbstkonzept (SK) nach Shavelson<br />

Hierarchisch: Generelles SK- > akademisches, soziales, emotionales, körperliches SK-><br />

Unterebenen<br />

Differenziert sich mit steigendem Lebensalter immer mehr aus<br />

Fokus pädagog. Psych: Akademische SK als Leistungsprädiktoren (generalisierte<br />

fachspezifische Fähigkeitseinschätzungen)= Fähigkeitsselbstkonzept FSK<br />

FSK<br />

Subjektive Erfolgserwartungen beeinflussen, welchen Aufgaben sich eine Person zuwendet,<br />

wird vom FSK als zentrale Komponente der motivationspsychologischen Modelle beeinflusst<br />

Genese des FSK<br />

Soziale Vergleiche mit anderen<br />

Dimensionale Vergleiche zwischen Fächern<br />

Temporale Vergleiche zwischen Zeitpunkten<br />

Kriteriale Vergleiche mit definierten Standards<br />

Entwicklungspsychologie SK<br />

Jüngere Kinder stark positiv verzerrtes Selbstbild; noch keine ausreichende oder nicht<br />

ausreichend angewandte soziale Vergleichsinfo sowie mangelnde Differenzierung der<br />

Konzepte Fähigkeit, Anstrengung, Aufgabenschwierigkeit, Zufall<br />

Entwicklung des SK vom konkret- operationalen zu abstrakten Selbstbeschreibungen<br />

mit Eigenschaftscharakter<br />

Big Fish Little Pond- Effekt (BFLPE)<br />

Phänomen, dass das akademische SK negativ mit dem Fähigkeitsniveau der Peers im<br />

Lernkontext korreliert ist<br />

In leistungsstarker Klasse Aufwärtsvergleiche und negativeres SK<br />

In leistungsschwacher Klasse Abwärtsvergleiche und positiveres SK<br />

Rolle der Schulform für BFLPE<br />

Aufteilung zu Schulformen führt eventuell zu Kontrasteffekten (BFLPE) oder<br />

Assimilationseffekten/Prestigeeffekten (gegenteilig zum BFLPE)<br />

BFLPE sei demnach ein Nettoeffekt eines negativen Kontrast- und positiven<br />

Assimilationseffekt<br />

Empirisch gefunden: Der negative Kontrasteffekt ist stärker als der positive<br />

Assimilationseffekt<br />

Aber: I.d.R. profitieren Schüler von der Zugehörigkeit zu einer leistungsstärkeren Gruppe,<br />

obwohl das SK beeinträchtigt ist (denn das führt nicht unmittelbar <strong>zur</strong> Beeinträchtigung der<br />

Leistungsfähigkeit)<br />

Internal- External- Frame of Reference Modell (I/E) nach Marsh<br />

Annahme: Leistung in Mathe und Deutsch korreliert positiv<br />

External frame: Vergleich mit anderen Schülern im gleichen Fach; SK und Leistung im<br />

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9


gleichen Fach korrelieren positiv<br />

Internal frame: Vergleich mit eigenen Leistungen in einem anderen Fach; SK in diesen<br />

Fächern sind unabhängig, weil das SK in einer Domäne auf-, in einer anderen Domäne<br />

abgewertet wird<br />

Bedeutet: E/I führen <strong>zur</strong> Ausbildung fachspezifischer SK<br />

<strong>Vorlesung</strong> 12<br />

Phasen prozessorientierter Modelle selbstregulierten Lernens (srL)<br />

Präaktional<br />

Aktional<br />

Postaktional<br />

(verweist auf Rubikonmodell der Handlungsphasen: Motivation und Volition nach<br />

Heckhausen)<br />

Rubikonmodell Heckhausen und Prokrastination<br />

Abwägen: motivational- prädezisional<br />

Übergang: Intentionsbildung<br />

Planen: volitional- präaktional<br />

Übergang: Intentionsinitierung<br />

Handeln: volitional- aktionale Intentionsrealisierung<br />

Übergang: Intentionsdeaktivierung<br />

Bewerten: motivational- postaktional<br />

Die Prokrastination ersetzt die Intentionsinitiierung, befindet sich also zwischen Planen und<br />

Handeln<br />

Motivation und Volition Kuhl<br />

Selektionsmotivation (Motivation): Prozesse, die mit Auswahl der jetzt zu realisierenden<br />

Handlung verbunden sind<br />

Realisationsmotivation (Volition): Prozesse <strong>zur</strong> Sicherung der Verhaltensausführung<br />

Selbststeuerung: 2 Modi der Volition nach Kuhl<br />

Selbstregulation: unbewusst volitional, Entwicklung neuer Verhaltensmuster<br />

Selbstkontrolle/Handlungskontrolle: bewusst volitional, Zielerreichung gegen Widerstände<br />

Strategien der Handlungskontrolle nach Kuhl<br />

Aufmerksamkeitskontrolle<br />

Motivationskontrolle<br />

Emotionskontrolle<br />

Umweltkontrolle<br />

Handlungsorientierte Misserfolgsbewältigung<br />

Sparsamkeit der Infoverarbeitung<br />

Metakognition<br />

Sammelbegriff für Phänomene, Aktivitäten und Erfahrungen, die mit Wissen und Kontrolle<br />

über eigene Lernprozesse zu tun haben<br />

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Schichtenmodell srL Boekarts<br />

Fokus: Ebenen der Selbstregulation<br />

Kognitive Primärstrategien: Regulation der Infoverarbeitung<br />

Metakognitives Wissen/Strategien: Regulation des Lernprozesses<br />

Wahl von Zielen und Ressourcen: Regulation des Selbst<br />

Schichtenmodell srL Landmann & Schmitz<br />

Fokus: Self- Monitoring als systematisches, absichtsvolles Beobachten des eigenen<br />

Verhaltens auf Hierarchieebenen<br />

0. Ordnung: Ausführungsregulation<br />

1. Ordnung: Reflexion- > Strategieregulation<br />

2. Ordnung: Reflexion -> Mustererkennung<br />

3. Ordnung: Reflexion -> Zielregulation<br />

Lernstrategien im Studium LIST<br />

Kognitiv: Organisation, Elaboration, Prüfen, Wiederholen<br />

Metakognitiv: Planung, Monitoring, Regulation<br />

Ressourcenbezogen: interne und externe Ressourcen<br />

Zusammenhang Lernstrategie und Leistungsmaße<br />

Durchschnittlich nicht mehr als 3% Leistungsvarianzaufklärung durch Maße der<br />

Lernstrategien<br />

Gründe: Im Grad der Spezifität stimmen Prädiktoren (Lernstrategien) und Kriterien<br />

(Leistungsmaße) nicht überein; Strategien sind wie im LIST häufig vorformuliert, möglicher<br />

Unterschied resultiert zwischen Strategien „kennen“ und „können“<br />

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