Oral Virelon (R) - Impfkritik.de
Oral Virelon (R) - Impfkritik.de
Oral Virelon (R) - Impfkritik.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />
Fachinformation<br />
Poliomyelitis-geimpfte Personen beschränkt<br />
bleiben unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />
von Hygienemaßnahmen.<br />
Sofern die Personen, die mit <strong>de</strong>m Geimpften<br />
zusammenwohnen bzw. in enge körperliche<br />
Berührung kommen (z. B. Eltern, Pflegepersonal<br />
beim Wickeln), in <strong>de</strong>n letzten 10 Jahren<br />
nicht gegen Poliomyelitis geimpft wur<strong>de</strong>n,<br />
ist ihnen die gleichzeitige einmalige Gabe<br />
von Polio-Impfstoff zu empfehlen. Medizinisches<br />
Personal sollte grundsätzlich mit IPV<br />
(inaktivierter Polio-Impfstoff nach Salk) geimpft<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei bestehen<strong>de</strong>n Gegenanzeigen sind die<br />
Risiken <strong>de</strong>r Impfung und <strong>de</strong>r Erkrankung gegeneinan<strong>de</strong>r<br />
abzuwägen. Eine Impfung gegen<br />
Poliomyelitis sollte in diesen Fällen mit<br />
inaktiviertem Polio-Impfstoff (IPV) nach Salk<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Art <strong>de</strong>r Anwendung<br />
Der Impfstoff dient nur zum oralen Gebrauch<br />
und darf nicht injiziert wer<strong>de</strong>n!<br />
<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> ist eine gebrauchsfertige, wäßrige,<br />
gelblich bis rötliche klare Suspension<br />
und frei von Konservierungsmitteln. Sollten<br />
Trübungen festgestellt wer<strong>de</strong>n, z. B. durch<br />
Halten <strong>de</strong>r Tube gegen eine Lichtquelle muß<br />
<strong>de</strong>r Impfstoff wegen <strong>de</strong>s Verdachts auf Kontamination<br />
verworfen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Schluckimpfung wird wie folgt verabreicht:<br />
Der gesamte Inhalt <strong>de</strong>r Tube wird direkt in<br />
<strong>de</strong>n Mund geträufelt o<strong>de</strong>r mit einem Zuckerstück<br />
eingenommen.<br />
Der gelegentlich zu beobachten<strong>de</strong> Farbumschlag<br />
auf Zuckerstücken ist be<strong>de</strong>utungslos.<br />
<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> kann auch mit etwas konservierungsmittelfreier<br />
Flüssigkeit gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und<br />
Gegenmittel<br />
Die unter Kapitel 6 genannten Nebenwirkungen<br />
erfor<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Regel keine Notfallmaßnahmen.<br />
13. Pharmakologische und toxikologische<br />
Eigenschaften, Pharmakokinetik und<br />
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben<br />
für die therapeutische Verwendung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sind<br />
13.1 Pharmakologische Eigenschaften<br />
<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> ist eine wäßrige Suspension<br />
aus abgeschwächten Poliomyelitis-Viren<br />
SABIN, Typ I, II und III zur oralen Immunisierung<br />
und enthält kein Konservierungsmittel.<br />
Die Viren wer<strong>de</strong>n in fetalen Affennieren-Zellkulturen<br />
vermehrt.<br />
Der Gehalt an Kohlenhydraten in <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />
ist für Diabetiker vernachlässigbar (entspricht<br />
etwa 1 / 40 BE).<br />
13.2 Toxikologische Eigenschaften<br />
Die Unschädlichkeit von <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> wird<br />
laufend gemäß <strong>de</strong>n gültigen Vorschriften <strong>de</strong>r<br />
WHO überprüft. Die Testung auf Neurovirulenz<br />
zeigt die Unbe<strong>de</strong>nklichkeit <strong>de</strong>s Impfstoffes.<br />
Die gute Verträglichkeit ist durch jahrelange<br />
klinische Anwendung bekannt.<br />
Bei versehentlicher Gabe eines Vielfachen<br />
<strong>de</strong>r vorgeschriebenen Impfdosis (z. B. einer<br />
20fachen Dosis) sind bisher keine schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />
Nebenwirkungen beobachtet<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
13.3 Pharmakokinetik<br />
Die abgeschwächten Impfviren vermehren<br />
sich im Darmtrakt <strong>de</strong>s Impflings und induzieren<br />
eine spezifische Immunität. Gleichzeitig<br />
wird die Ansiedlung eindringen<strong>de</strong>r Polio-<br />
Wildviren verhin<strong>de</strong>rt (Interferenz). Das Impfvirus<br />
kann über mehrere Wochen ausgeschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Nur nach vollständiger Grundimmunisierung<br />
(insgesamt 3 Impfdosen) mit <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />
wer<strong>de</strong>n schützen<strong>de</strong> Antikörpertiter gegen alle<br />
3 Poliovirustypen bei nahezu allen Geimpften<br />
erzielt.<br />
Die volle Schutzwirkung wird etwa 4 Wochen<br />
nach <strong>de</strong>r 3. Impfung erreicht.<br />
Auch eine für viele Jahre unterbrochene<br />
Grundimmunisierung muß — unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s zuvor verwen<strong>de</strong>ten Impfstoffes<br />
(OPV bzw. IPV) — nicht neu begonnen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Reisen in Län<strong>de</strong>r mit Infektionsrisiko sollten<br />
frühestens nach <strong>de</strong>r 2. Impfung unternommen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
14. Sonstige Hinweise<br />
Auch nach einer durchgemachten Poliomyelitis<br />
sollte geimpft wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r Schutz<br />
lediglich für <strong>de</strong>n Virustyp besteht, <strong>de</strong>r Auslöser<br />
<strong>de</strong>r Krankheit war.<br />
Häufig unterbleiben indizierte Impfungen,<br />
weil bestimmte Umstän<strong>de</strong> irrtümlicherweise<br />
als Kontraindikationen angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dazu gehören zum Beispiel:<br />
– banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen<br />
Temperaturen (38,5C) einhergehen,<br />
– ein möglicher Kontakt <strong>de</strong>s Impflings zu<br />
Personen mit anstecken<strong>de</strong>n Krankheiten,<br />
– Krampfanfälle in <strong>de</strong>r Familie,<br />
– Fieberkrämpfe in <strong>de</strong>r Anamnese <strong>de</strong>s<br />
Impflings (da fieberhafte Impfreaktionen<br />
einen Krampfanfall provozieren können,<br />
ist zu erwägen, Kin<strong>de</strong>rn mit Krampfneigung<br />
Antipyretika zu verabreichen),<br />
– chronische Erkrankungen, sowie nicht<br />
fortschreiten<strong>de</strong> Erkrankungen <strong>de</strong>s ZNS,<br />
– Ekzem und an<strong>de</strong>re Dermatosen, lokalisierte<br />
Hautinfektionen,<br />
– Behandlung mit Antibiotika o<strong>de</strong>r mit niedrigen<br />
Kortikosteroiddosen o<strong>de</strong>r lokal angewen<strong>de</strong>ten<br />
steroidhaltigen Präparaten,<br />
– Neugeborenenikterus,<br />
– Frühgeburtlichkeit: Frühgeborene sollten<br />
unabhängig von ihrem Geburtsgewicht<br />
entsprechend <strong>de</strong>m empfohlenen Impfalter<br />
geimpft wer<strong>de</strong>n.<br />
Alle Impfungen müssen vom Arzt mit Chargen-Nr.<br />
und Bezeichnung <strong>de</strong>s Impfstoffes<br />
(Han<strong>de</strong>lsname) in <strong>de</strong>n Internationalen Impfausweis<br />
eingetragen wer<strong>de</strong>n. Bitte verwen<strong>de</strong>n<br />
Sie dazu die am Impfstoffbehältnis angebrachten<br />
Vignetten. Nur ein komplett<br />
durchgeführtes Impfprogramm führt zu<br />
einem optimalen Impfschutz.<br />
15. Dauer <strong>de</strong>r Haltbarkeit<br />
Die Verwendbarkeitsdauer für <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />
beträgt 6 Monate.<br />
Das Präparat darf nach Ablauf <strong>de</strong>s auf Pakkung<br />
und Behältnis angegebenen Verfalldatums<br />
nicht mehr angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
16. Beson<strong>de</strong>re Lagerund<br />
Aufbewahrungshinweise<br />
Der Transport darf nur in lückenloser Kühlkette<br />
bis +8C erfolgen.<br />
<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> ist bei +2 bis +8C zu lagern.<br />
Der Impfstoff kann auch bei – 20C aufbewahrt<br />
wer<strong>de</strong>n. Einfrieren und Auftauen beeinträchtigen<br />
die Wirksamkeit <strong>de</strong>s Impfstoffes<br />
nicht.<br />
16.1 Beson<strong>de</strong>re Vorsichtsmaßnahmen für<br />
die Beseitigung von nicht verwen<strong>de</strong>ten<br />
Arzneimitteln<br />
Nicht verbrauchte Lösungen müssen fachgerecht<br />
entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
17. Darreichungsformen und<br />
Packungsgrößen<br />
1Tube mit<br />
1 Impfdosis<br />
Packung mit<br />
5 Tuben zu 1 Impfdosis<br />
Bün<strong>de</strong>lpackung mit<br />
20 Tuben (4 5) zu 1 Impfdosis<br />
Bün<strong>de</strong>lpackung mit<br />
60 Tuben (3 4 5) zu 1 Impfdosis<br />
18. Stand <strong>de</strong>r Information<br />
Mai 1998<br />
19. Name o<strong>de</strong>r Firma und Anschrift<br />
<strong>de</strong>s pharmazeutischen<br />
Unternehmers<br />
Chiron Behring GmbH & Co<br />
Postfach 16 30<br />
D-35006 Marburg<br />
Anfragen an:<br />
Postfach 11 63<br />
D-65832 Lie<strong>de</strong>rbach<br />
Telefon: (01 80) 5 25 16 16<br />
Zentrale Anfor<strong>de</strong>rung an:<br />
Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r<br />
Pharmazeutischen Industrie e. V.<br />
Fachinfo-Service<br />
Postfach 12 55<br />
88322 Aulendorf<br />
2 1551-q860 -- <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> --