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Oral Virelon (R) - Impfkritik.de

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Fachinformation<br />

<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />

Mai 1998<br />

1. Bezeichnung <strong>de</strong>s Arzneimittels<br />

<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> <br />

Poliomyelitis-Lebend-Impfstoff, trivalent<br />

2. Verschreibungsstatus/<br />

Apothekenpflicht<br />

Verschreibungspflichtig<br />

3. Zusammensetzung <strong>de</strong>s Arzneimittels<br />

3.1 Stoff- o<strong>de</strong>r Indikationsgruppe<br />

Impfstoffe (Lebendimpfstoff)<br />

3.2 Bestandteile nach <strong>de</strong>r Art und arzneilich<br />

wirksame Bestandteile nach Art<br />

und Menge<br />

1 Impfdosis enthält:<br />

– arzneilich wirksame Bestandteile<br />

Suspension von abgeschwächten Poliomyelitis-Viren<br />

(Sabin-Stämme)<br />

Typ I mind. 10 10 5 GKID 50<br />

1<br />

Typ II mind. 1 10 5 GKID 50<br />

1<br />

Typ III mind. 3 10 5 GKID 50<br />

1<br />

Wirtssystem: fetale Affennieren-Zellkulturen<br />

– an<strong>de</strong>re Bestandteile<br />

Aminosäuren, Neomycin ( 4 µg), Pepti<strong>de</strong>,<br />

Phenolrot (in Spuren), Polygelin, Polysorbat<br />

80, Salze, Zucker<br />

4. Anwendungsgebiete<br />

Aktive Immunisierung gegen Poliomyelitis<br />

von Säuglingen ab Beginn <strong>de</strong>s 3. Lebensmonates,<br />

Kin<strong>de</strong>rn, Jugendlichen und Erwachsenen<br />

soweit von <strong>de</strong>r jeweiligen zuständigen<br />

Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong> empfohlen, sowie<br />

zur Abriegelung von Polio-Ausbrüchen<br />

nach Anordnung durch die Gesundheitsbehör<strong>de</strong>n<br />

(siehe STIKO-Empfehlung vom März<br />

1998).<br />

5. Gegenanzeigen<br />

– Akute behandlungsbedürftige Erkrankungen<br />

(Ausnahme: Impfung nach möglicher<br />

Ansteckung, Riegelungsimpfung bei Ausbrüchen).<br />

– Bekannte, schwere allergische Reaktionen<br />

auf Bestandteile <strong>de</strong>s Impfstoffes.<br />

– Fieber, Durchfälle, akute Infektionskrankheiten,<br />

auch innerhalb einer Wohngemeinschaft<br />

(Ausnahme: Impfung nach<br />

möglicher Ansteckung, Riegelungsimpfung<br />

bei Ausbrüchen).<br />

– Eine mit Komplikationen verlaufene Impfung<br />

ist bis zur Klärung <strong>de</strong>r Ursache eine<br />

Kontraindikation gegen eine nochmalige<br />

Impfung mit <strong>de</strong>m gleichen Impfstoff.<br />

– Personen mit Immun<strong>de</strong>fekten (angeboren<br />

o<strong>de</strong>r erworben), symptomatisch und<br />

asymptomatisch HIV-Infizierte sowie alle<br />

Mitglie<strong>de</strong>r einer Wohngemeinschaft dieser<br />

Personengruppe.<br />

Sind operative Eingriffe, auch kleinere Eingriffe<br />

im Mund-Rachenraum geplant, so sollte<br />

die Impfung (zum Schutz <strong>de</strong>s Impflings)<br />

2 Wochen vorher erfolgen; nach operativen<br />

Eingriffen sind 2 Wochen Abstand einzuhalten.<br />

1 GKID 50 = Gewebekulturinfektiöse Dosis 50 %<br />

1551-q860 -- <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> --<br />

Befin<strong>de</strong>t sich ein Säugling in <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft,<br />

so sollte die Impfung so lange<br />

hinausgeschoben wer<strong>de</strong>n, bis <strong>de</strong>r Säugling<br />

mitgeimpft wer<strong>de</strong>n kann. Alternativ besteht in<br />

diesen Fällen die Möglichkeit, mit inaktiviertem<br />

Polio-Impfstoff (IPV) nach Salk zu impfen.<br />

Siehe außer<strong>de</strong>m Kapitel 14 ,,Sonstige Hinweise‘‘.<br />

Schwangerschaft und Stillzeit<br />

Nicht dringend indizierte Impfungen sollten<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft nicht durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine versehentlich in <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft durchgeführte Impfung mit<br />

Lebendimpfstoff ist jedoch keine Indikation<br />

für einen Schwangerschaftsabbruch. Für<br />

Schwangere und stillen<strong>de</strong> Mütter gelten die<br />

gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie für an<strong>de</strong>re<br />

Personen auch (s. Kapitel 11).<br />

Stillen hat in unseren Breiten keinen Einfluß<br />

auf <strong>de</strong>n Impferfolg; eine Stillpause ist nicht<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

6. Nebenwirkungen<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r normalen Impfreaktionen<br />

können auftreten<br />

– kurz dauern<strong>de</strong> Allgemeinreaktionen<br />

(Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Fieber,<br />

Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Myalgien<br />

und Arthralgien, Kreislaufreaktionen,<br />

gastrointestinale Beschwer<strong>de</strong>n).<br />

Selten sind:<br />

– Fieberkrämpfe, enzephalitische Krankheitsbil<strong>de</strong>r.<br />

Sehr selten sind:<br />

– allergische Reaktionen<br />

– neurologische Schädigungen in Form<br />

von Paresen und Paralysen.<br />

Für <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> konnte die Rate <strong>de</strong>r impfstoffbedingten<br />

Paralysen errechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Über einen Beobachtungszeitraum von<br />

30 Jahren wird bei Impflingen 1 Fall auf<br />

4,5 Mio. Impfdosen angegeben (siehe auch:<br />

Fescharek, R. et al. in: Wien. med. Wschr.<br />

1997; 147: 456 – 461). Das Risiko nach <strong>de</strong>r<br />

ersten Dosis eines oral verabreichten Polio-<br />

Impfstoffes wird für <strong>de</strong>n Impfling in <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Literatur mit 1 Fall auf 1,4 Mio.<br />

Impfdosen angegeben (MMWR, 1997, 46,<br />

RR-3).<br />

7. Wechselwirkungen mit<br />

an<strong>de</strong>ren Mitteln<br />

Zeitabstän<strong>de</strong> zu an<strong>de</strong>ren Impfungen:<br />

Kein Zeitabstand zu:<br />

– inaktivierten Impfstoffen und Toxoidimpfstoffen<br />

o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Kombinationen<br />

sowie zu Typhus-Lebend-Impfstoff.<br />

– Lebendimpfstoffen (wenn nicht simultan<br />

verabreicht wird, in <strong>de</strong>r Regel 4 Wochen<br />

Abstand halten).<br />

Diese Angaben gelten unter <strong>de</strong>r Voraussetzung,<br />

daß eine eventuelle Impfreaktion abgeklungen<br />

ist und keine Komplikationen aufgetreten<br />

sind.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>n Impfempfehlungen <strong>de</strong>r<br />

STIKO zur Grundimmunisierung können die<br />

erste und zweite Schluckimpfung mit <strong>Oral</strong>-<br />

<strong>Virelon</strong> auch gleichzeitig erfolgen mit (siehe<br />

auch Kapitel 4):<br />

– jeweils 1. Dosis DPT-Impfstoff/Haemophilus<br />

influenzae b-Impfstoff (Hib)/Hepatitis<br />

B-Impfstoff und<br />

– 3. Dosis DPT-Impfstoff/2. Dosis Hib-Impfstoff/2.<br />

Dosis Hepatitis B-Impfstoff.<br />

Die 3. Schluckimpfung kann nach ca. 1 Jahr,<br />

ab Beginn <strong>de</strong>s 12. Lebensmonates, gleichzeitig<br />

mit <strong>de</strong>m Abschluß <strong>de</strong>r DPT-/Hib und<br />

Hepatitis B-Grundimmunisierung durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

8. Warnhinweise<br />

Entfallen.<br />

9. Wichtigste Inkompatibilitäten<br />

Nicht bekannt.<br />

10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben<br />

Personen aller Altersklassen erhalten die<br />

gleiche Dosis.<br />

Grundimmunisierung (siehe Kapitel 4):<br />

Insgesamt 3 Impfungen mit je 1 Dosis im<br />

Abstand von jeweils min<strong>de</strong>stens 6 Wochen.<br />

Maximale Impfabstän<strong>de</strong> existieren nicht. Je<strong>de</strong><br />

Impfung zählt.<br />

Auffrischimpfungen:<br />

Nach kompletter Grundimmunisierung im<br />

Kleinkin<strong>de</strong>salter erfolgt gemäß Empfehlung<br />

<strong>de</strong>r STIKO 3/98 die erste Auffrischimpfung<br />

ab Beginn <strong>de</strong>s 11. Lebensjahres bis zum<br />

vollen<strong>de</strong>ten 18. Lebensjahr mit einem inaktivierten<br />

Polio-Impfstoff.<br />

Eine routinemäßige Wie<strong>de</strong>rimpfung gegen<br />

Poliomyelitis wird ab vollen<strong>de</strong>tem 18. Lebensjahr<br />

nicht empfohlen.<br />

Bei entsprechen<strong>de</strong>r Gefährdung sind Auffrischimpfungen<br />

in Abstän<strong>de</strong>n von 10 Jahren<br />

(gem. Empfehlung <strong>de</strong>r STIKO 3/98) mit<br />

IPV vorzunehmen.<br />

Dies betrifft insbeson<strong>de</strong>re:<br />

– Medizinisches Personal, das engen Kontakt<br />

zu Erkrankten haben kann<br />

– Personal in Laboratorien mit Poliomyelitis-<br />

Risiko<br />

– Personen mit engem Kontakt zu Erkrankten<br />

– Reisen<strong>de</strong> in Regionen mit Infektionsrisiko<br />

(die aktuelle epi<strong>de</strong>miologische Situation<br />

ist zu beachten, insbeson<strong>de</strong>re die Meldungen<br />

<strong>de</strong>r WHO)<br />

– Aussiedler, Flüchtlinge o<strong>de</strong>r Asylbewerber<br />

aus Gebieten mit Polio-Risiko, die in<br />

Gemeinschaftsunterkünften leben sowie<br />

für das Personal dieser Einrichtungen.<br />

Je<strong>de</strong> Auffrischimpfung wird nur mit 1 Dosis<br />

durchgeführt.<br />

11. Art und Dauer <strong>de</strong>r Anwendung<br />

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung<br />

Nach einer Impfung kann <strong>de</strong>r Impfling mehrere<br />

Wochen das Impfvirus ausschei<strong>de</strong>n. Zur<br />

Vermeidung <strong>de</strong>r äußerst seltenen Möglichkeit<br />

einer Impfkontaktpoliomyelitis, z. B.<br />

durch Schmierinfektion bei nicht geschützten<br />

Kontaktpersonen sind Vorsichtsmaßnahmen<br />

einzuhalten, um <strong>de</strong>n Kontakt mit<br />

<strong>de</strong>m Stuhl <strong>de</strong>s Impflings zu vermei<strong>de</strong>n. Die<br />

Pflege eines geimpften Säuglings sollte für<br />

die Dauer von 6 bis 8 Wochen auf gegen<br />

1


<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />

Fachinformation<br />

Poliomyelitis-geimpfte Personen beschränkt<br />

bleiben unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />

von Hygienemaßnahmen.<br />

Sofern die Personen, die mit <strong>de</strong>m Geimpften<br />

zusammenwohnen bzw. in enge körperliche<br />

Berührung kommen (z. B. Eltern, Pflegepersonal<br />

beim Wickeln), in <strong>de</strong>n letzten 10 Jahren<br />

nicht gegen Poliomyelitis geimpft wur<strong>de</strong>n,<br />

ist ihnen die gleichzeitige einmalige Gabe<br />

von Polio-Impfstoff zu empfehlen. Medizinisches<br />

Personal sollte grundsätzlich mit IPV<br />

(inaktivierter Polio-Impfstoff nach Salk) geimpft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei bestehen<strong>de</strong>n Gegenanzeigen sind die<br />

Risiken <strong>de</strong>r Impfung und <strong>de</strong>r Erkrankung gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

abzuwägen. Eine Impfung gegen<br />

Poliomyelitis sollte in diesen Fällen mit<br />

inaktiviertem Polio-Impfstoff (IPV) nach Salk<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Art <strong>de</strong>r Anwendung<br />

Der Impfstoff dient nur zum oralen Gebrauch<br />

und darf nicht injiziert wer<strong>de</strong>n!<br />

<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> ist eine gebrauchsfertige, wäßrige,<br />

gelblich bis rötliche klare Suspension<br />

und frei von Konservierungsmitteln. Sollten<br />

Trübungen festgestellt wer<strong>de</strong>n, z. B. durch<br />

Halten <strong>de</strong>r Tube gegen eine Lichtquelle muß<br />

<strong>de</strong>r Impfstoff wegen <strong>de</strong>s Verdachts auf Kontamination<br />

verworfen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Schluckimpfung wird wie folgt verabreicht:<br />

Der gesamte Inhalt <strong>de</strong>r Tube wird direkt in<br />

<strong>de</strong>n Mund geträufelt o<strong>de</strong>r mit einem Zuckerstück<br />

eingenommen.<br />

Der gelegentlich zu beobachten<strong>de</strong> Farbumschlag<br />

auf Zuckerstücken ist be<strong>de</strong>utungslos.<br />

<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> kann auch mit etwas konservierungsmittelfreier<br />

Flüssigkeit gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

12. Notfallmaßnahmen, Symptome und<br />

Gegenmittel<br />

Die unter Kapitel 6 genannten Nebenwirkungen<br />

erfor<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Regel keine Notfallmaßnahmen.<br />

13. Pharmakologische und toxikologische<br />

Eigenschaften, Pharmakokinetik und<br />

Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben<br />

für die therapeutische Verwendung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sind<br />

13.1 Pharmakologische Eigenschaften<br />

<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> ist eine wäßrige Suspension<br />

aus abgeschwächten Poliomyelitis-Viren<br />

SABIN, Typ I, II und III zur oralen Immunisierung<br />

und enthält kein Konservierungsmittel.<br />

Die Viren wer<strong>de</strong>n in fetalen Affennieren-Zellkulturen<br />

vermehrt.<br />

Der Gehalt an Kohlenhydraten in <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />

ist für Diabetiker vernachlässigbar (entspricht<br />

etwa 1 / 40 BE).<br />

13.2 Toxikologische Eigenschaften<br />

Die Unschädlichkeit von <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> wird<br />

laufend gemäß <strong>de</strong>n gültigen Vorschriften <strong>de</strong>r<br />

WHO überprüft. Die Testung auf Neurovirulenz<br />

zeigt die Unbe<strong>de</strong>nklichkeit <strong>de</strong>s Impfstoffes.<br />

Die gute Verträglichkeit ist durch jahrelange<br />

klinische Anwendung bekannt.<br />

Bei versehentlicher Gabe eines Vielfachen<br />

<strong>de</strong>r vorgeschriebenen Impfdosis (z. B. einer<br />

20fachen Dosis) sind bisher keine schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />

Nebenwirkungen beobachtet<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

13.3 Pharmakokinetik<br />

Die abgeschwächten Impfviren vermehren<br />

sich im Darmtrakt <strong>de</strong>s Impflings und induzieren<br />

eine spezifische Immunität. Gleichzeitig<br />

wird die Ansiedlung eindringen<strong>de</strong>r Polio-<br />

Wildviren verhin<strong>de</strong>rt (Interferenz). Das Impfvirus<br />

kann über mehrere Wochen ausgeschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Nur nach vollständiger Grundimmunisierung<br />

(insgesamt 3 Impfdosen) mit <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />

wer<strong>de</strong>n schützen<strong>de</strong> Antikörpertiter gegen alle<br />

3 Poliovirustypen bei nahezu allen Geimpften<br />

erzielt.<br />

Die volle Schutzwirkung wird etwa 4 Wochen<br />

nach <strong>de</strong>r 3. Impfung erreicht.<br />

Auch eine für viele Jahre unterbrochene<br />

Grundimmunisierung muß — unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s zuvor verwen<strong>de</strong>ten Impfstoffes<br />

(OPV bzw. IPV) — nicht neu begonnen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Reisen in Län<strong>de</strong>r mit Infektionsrisiko sollten<br />

frühestens nach <strong>de</strong>r 2. Impfung unternommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

14. Sonstige Hinweise<br />

Auch nach einer durchgemachten Poliomyelitis<br />

sollte geimpft wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r Schutz<br />

lediglich für <strong>de</strong>n Virustyp besteht, <strong>de</strong>r Auslöser<br />

<strong>de</strong>r Krankheit war.<br />

Häufig unterbleiben indizierte Impfungen,<br />

weil bestimmte Umstän<strong>de</strong> irrtümlicherweise<br />

als Kontraindikationen angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu gehören zum Beispiel:<br />

– banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen<br />

Temperaturen (38,5C) einhergehen,<br />

– ein möglicher Kontakt <strong>de</strong>s Impflings zu<br />

Personen mit anstecken<strong>de</strong>n Krankheiten,<br />

– Krampfanfälle in <strong>de</strong>r Familie,<br />

– Fieberkrämpfe in <strong>de</strong>r Anamnese <strong>de</strong>s<br />

Impflings (da fieberhafte Impfreaktionen<br />

einen Krampfanfall provozieren können,<br />

ist zu erwägen, Kin<strong>de</strong>rn mit Krampfneigung<br />

Antipyretika zu verabreichen),<br />

– chronische Erkrankungen, sowie nicht<br />

fortschreiten<strong>de</strong> Erkrankungen <strong>de</strong>s ZNS,<br />

– Ekzem und an<strong>de</strong>re Dermatosen, lokalisierte<br />

Hautinfektionen,<br />

– Behandlung mit Antibiotika o<strong>de</strong>r mit niedrigen<br />

Kortikosteroiddosen o<strong>de</strong>r lokal angewen<strong>de</strong>ten<br />

steroidhaltigen Präparaten,<br />

– Neugeborenenikterus,<br />

– Frühgeburtlichkeit: Frühgeborene sollten<br />

unabhängig von ihrem Geburtsgewicht<br />

entsprechend <strong>de</strong>m empfohlenen Impfalter<br />

geimpft wer<strong>de</strong>n.<br />

Alle Impfungen müssen vom Arzt mit Chargen-Nr.<br />

und Bezeichnung <strong>de</strong>s Impfstoffes<br />

(Han<strong>de</strong>lsname) in <strong>de</strong>n Internationalen Impfausweis<br />

eingetragen wer<strong>de</strong>n. Bitte verwen<strong>de</strong>n<br />

Sie dazu die am Impfstoffbehältnis angebrachten<br />

Vignetten. Nur ein komplett<br />

durchgeführtes Impfprogramm führt zu<br />

einem optimalen Impfschutz.<br />

15. Dauer <strong>de</strong>r Haltbarkeit<br />

Die Verwendbarkeitsdauer für <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong><br />

beträgt 6 Monate.<br />

Das Präparat darf nach Ablauf <strong>de</strong>s auf Pakkung<br />

und Behältnis angegebenen Verfalldatums<br />

nicht mehr angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

16. Beson<strong>de</strong>re Lagerund<br />

Aufbewahrungshinweise<br />

Der Transport darf nur in lückenloser Kühlkette<br />

bis +8C erfolgen.<br />

<strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> ist bei +2 bis +8C zu lagern.<br />

Der Impfstoff kann auch bei – 20C aufbewahrt<br />

wer<strong>de</strong>n. Einfrieren und Auftauen beeinträchtigen<br />

die Wirksamkeit <strong>de</strong>s Impfstoffes<br />

nicht.<br />

16.1 Beson<strong>de</strong>re Vorsichtsmaßnahmen für<br />

die Beseitigung von nicht verwen<strong>de</strong>ten<br />

Arzneimitteln<br />

Nicht verbrauchte Lösungen müssen fachgerecht<br />

entsorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

17. Darreichungsformen und<br />

Packungsgrößen<br />

1Tube mit<br />

1 Impfdosis<br />

Packung mit<br />

5 Tuben zu 1 Impfdosis<br />

Bün<strong>de</strong>lpackung mit<br />

20 Tuben (4 5) zu 1 Impfdosis<br />

Bün<strong>de</strong>lpackung mit<br />

60 Tuben (3 4 5) zu 1 Impfdosis<br />

18. Stand <strong>de</strong>r Information<br />

Mai 1998<br />

19. Name o<strong>de</strong>r Firma und Anschrift<br />

<strong>de</strong>s pharmazeutischen<br />

Unternehmers<br />

Chiron Behring GmbH & Co<br />

Postfach 16 30<br />

D-35006 Marburg<br />

Anfragen an:<br />

Postfach 11 63<br />

D-65832 Lie<strong>de</strong>rbach<br />

Telefon: (01 80) 5 25 16 16<br />

Zentrale Anfor<strong>de</strong>rung an:<br />

Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r<br />

Pharmazeutischen Industrie e. V.<br />

Fachinfo-Service<br />

Postfach 12 55<br />

88322 Aulendorf<br />

2 1551-q860 -- <strong>Oral</strong>-<strong>Virelon</strong> --

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