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Diskussion 114<br />

5.3.2.12. Fokus von Gasblasen im rotationssymmetrischen Ziel<br />

Wenn die im Kap. 4.2.11. gemachten Beobachtungen richtig gedeutet (Kap. 5.3.2.11.)<br />

wurden, so mÄssen Kavitationsblasen insbesondere dort entstehen, wo einer starken<br />

Ñberdruckwelle durch Reflexion eine starke Unterdruckwelle folgt.<br />

Druckwellen kÇnnen zudem durch GrenzflÅchen fokussiert werden; sie kÇnnen als<br />

Brennpunkt einen „Fokalschlauch“ (KUTTRUFF 1988) ausbilden.<br />

Zur Vereinfachung des Systems wurde ein wassergefÄllter Zylinder beschossen (s-58,<br />

Kap 4.2.12.). Durch die rotationssymmetrische Form waren die<br />

SchwingungsmÇglichkeiten und die Druckverteilungen weniger kompliziert.<br />

Beim Beschuss eines wassergefÄllten Zylinders kann ein solcher Fokus in seiner<br />

LÅngsachse entstehen. Es ist davon auszugehen, dass Ñberdruck insbesondere an<br />

der rotationssymmetrischen GrenzflÅche zur freien Luft reflektiert wird. In der<br />

LÅngsachse, dem „Fokalschlauch“, entsteht Unterdruck. Insbesondere <strong>hier</strong>, in dem<br />

starken Unterdruckbereich, entstehen spontan Gasblasen.<br />

Auf den Abbildungen s-58.7 und s-58.8 (Kap. 4.2.12.) ist ein solcher Unterdruckfokus<br />

mit entstehenden Gasblasen zu sehen.<br />

Anders als BARACH et al. (1986 a) gehen wir davon aus, dass eine in einem<br />

BlutgefÅÉ fokussierte Zugwelle auch zur GefÅÉerosion fÄhren kann. So hatte<br />

HUGHES (1954) bereits bei der Analyse von 180 Schusswunden im Korea-Krieg<br />

festgestellt, dass es auch zu einer GefÅÉschÅdigung auÉerhalb der persistierenden<br />

WundhÇhle kommen kann. ALLEN et al. (1982) haben verschiedene Formen von<br />

HÅmorrhagien unter BerÄcksichtigung der Hydrodynamik von KopfschÄssen<br />

beschrieben. SUNESON et al. (1988) beschrieben SchÅdigungen der Blut-Hirn-<br />

Schranke im Hirn und Stammhirn abseits der eigentlichen WundhÇhle. OEHMICHEN<br />

et al. (2000) konnten dann neben dem eigentlichen permanenten Schusskanal sogar<br />

vier weitere radiale Zonen mit charakteristischen GewebsschÅdigungen in<br />

Hirngeweben abgrenzen. CANNON (2001) berichtete dann zuletzt, dass eine<br />

Elimination der Penetration nicht unbedingt eine Verletzung (z.B. Contrecoup)<br />

verhindere, und vermutet einen Zusammenhang mit „stress-waves reflektion“.<br />

5.3.2.13. Wellenfront und SchwÅrme von Gasblasen<br />

Wir haben in der Bildsequenz von s-53 eine sich wellenfÇrmig ausbreitende<br />

Wellenfront und nachfolgende BlasenschwÅrme auÉerhalb der eigentlichen<br />

temporÅren WundhÇhle abgebildet. SpÅter war es auch mÇglich, die Wellenfront<br />

mittels Hydrophon (Kap. 5.3.2.16.) als Ñberdruckwelle (Verdichtungwelle) zu<br />

identifizieren.<br />

Der Nachweis von Unterdruckbereichen war unter den gegebenen<br />

Versuchsbedingungen zunÅchst nicht mÇglich. Evtl. kÇnnte ein Nachweis mit<br />

monochromatischem Licht oder der neuartigen Methode der „Background Oriented<br />

Schlieren“ (STASICKI und FRAHNERT 2004) gelingen.

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