Konzeptionen und Konzeptionsentwicklung:
Konzeptionen und Konzeptionsentwicklung:
Konzeptionen und Konzeptionsentwicklung:
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Konzeptionen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>:<br />
Legitimationsdokument, Geheimwissenschaft<br />
oder<br />
Methode der Planung <strong>und</strong> Steuerung?<br />
Prof. Dr. Brigitta Michel-Schwartze
Beispiel Caritas<br />
„Die Caritas ist mehr als eine<br />
Organisation. Sie ist eine Gr<strong>und</strong>haltung<br />
gegenüber Menschen, besonders<br />
gegenüber Menschen in Not. Ihre Wurzeln<br />
hat sie in der Liebe Jesu zu den<br />
Menschen. Wie er will sie ohne Ansehen<br />
der Nation, des Status oder der<br />
Konfession den Menschen mit Liebe <strong>und</strong><br />
Achtung begegnen - in Deutschland <strong>und</strong><br />
weltweit.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel Arbeitersamariterb<strong>und</strong><br />
„Der ASB ist eine freiwillige Hilfsorganisation <strong>und</strong> ist als<br />
Wohlfahrtsverband unabhängig, parteipolitisch neutral<br />
<strong>und</strong> konfessionell ungeb<strong>und</strong>en. Sein Ursprung <strong>und</strong> seine<br />
Geschichte sind mit der deutschen Arbeiterbewegung<br />
eng verb<strong>und</strong>en. Er bekennt sich zum freiheitlichen<br />
demokratischen <strong>und</strong> sozialen Rechtsstaat. …<br />
Auf diesen Gr<strong>und</strong>lagen beruht ein vielfältiges Angebot,<br />
das sich am Hilfebedarf <strong>und</strong> an den Bedürfnissen der<br />
Menschen orientiert. Er bietet seine Hilfe ohne Ansehen<br />
der politischen, ethnischen, nationalen oder religiösen<br />
Zugehörigkeit an.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Teil I:<br />
theoretischer Hintergr<strong>und</strong>
Entwicklung von <strong>Konzeptionen</strong><br />
• Planung (Aufbau-, Ablauf-, Finanz-,<br />
Personal-, Raumplanung)<br />
• Koordination (auf der Basis funktionaler<br />
Differenzierung)<br />
• Organisation von Prozessen<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Träger der Sozialen Arbeit als<br />
komplexe soziale Organisationen<br />
Systeme sind<br />
• operationell geschlossen<br />
• selbstreferenziell<br />
• energetisch offen<br />
• intern funktional differenziert<br />
• an Umweltbeziehungen geb<strong>und</strong>en<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
SYSTEMUMWELT<br />
EU-,<br />
B<strong>und</strong>es<strong>und</strong><br />
Landes-<br />
Politik<br />
Förderprogramme<br />
Träger sozialer Arbeit<br />
als SYSTEM:<br />
- operationell geschlossen<br />
- intern funktional<br />
differenziert<br />
- energetisch offen<br />
(potentielle)<br />
Klientel<br />
Allgemeine<br />
Öffentlichkeit<br />
Gesetzliche<br />
Regelungen<br />
Fach-<br />
Öffentlichkeit<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Steuerungsmedien<br />
(symbolische Kommunikationsmedien)<br />
• Macht<br />
• Geld<br />
• Einfluss<br />
• sprachliche Codierung<br />
• Wertebindungen (z.B. Liebe, Glaube,<br />
Solidarität, Fürsorge)<br />
• Wahrheit<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Steuerung<br />
Binnenaufgaben<br />
von <strong>Konzeptionen</strong><br />
• funktionaler Differenzierung<br />
• der Integration der Teilsysteme (mit der<br />
Folge ihrer funktionalen Autonomie<br />
zwecks Rückbindung an verbindliche<br />
Rationalitätskriterien),<br />
• der Sicherung der Handlungs- <strong>und</strong><br />
Steuerungsfähigkeit des Systems.<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Außenaufgaben<br />
von <strong>Konzeptionen</strong><br />
• Attraktivierung des Systems<br />
• Attraktivierung der Systemleistungen (der<br />
sozialen Angebote)<br />
• Regelungen für die Austauschbeziehungen<br />
mit der Systemumwelt<br />
(Klientel, Auftraggeber, Förderprogramme,<br />
Mitbewerber, (Fach-) Öffentlichkeit)<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Funktionen einer Konzeption<br />
Herstellung einer Sinnstruktur<br />
• nach innen als Identifikat<br />
• nach außen identifizierbar<br />
• Abgrenzung nach außen<br />
• Unterscheidung zu anderen Systemen<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Sozialer Sinn einer Konzeption<br />
wird erreicht durch<br />
• Codierung der Leistungen des Systems<br />
• Generalisierung der Angebote des<br />
Systems<br />
• Harmonisierung von Widersprüchen<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Adressaten einer Konzeption<br />
1. interne Adressaten: Mitarbeiterschaft<br />
2. externe Adressaten:<br />
- finanzierende Institution(en)<br />
- allgemeine Öffentlichkeit<br />
- Fachöffentlichkeit<br />
- (potenzielle) Klientel.<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Teil II:<br />
Bestandteile einer Konzeption<br />
Inhalte <strong>und</strong> Vorarbeiten<br />
einer Konzeptionierung
Vorarbeiten der<br />
Konzeptionierung<br />
• Bedarfsanalyse<br />
• Umwelt- <strong>und</strong> Strukturanalyse<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Bedarfsanalyse<br />
• Differenz zwischen Sollzustand <strong>und</strong><br />
Istlage<br />
• Definition von Mangelzuständen<br />
• Plausibilisierung eines Handlungsbedarfs<br />
• Prognostizieren einer Nachfrage<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Voraussetzungen der Bedarfsanalyse<br />
Wissen über<br />
• Bedarfe der Zielgruppen<br />
• regionale <strong>und</strong> lokale Strukturen<br />
• aktuelle politische Prioritäten<br />
• gesetzliche Regelungen<br />
• Richtwerte oder andere Orientierungsdaten<br />
• Strukturen der öffentlichen Träger<br />
• Entscheidungsträger öffentlicher Institutionen<br />
• Entscheidungswege u. Entscheidungsprozesse<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Vorgehen Bedarfsanalyse<br />
• gesellschaftlichen Bedarf konstatieren<br />
• Problem differenziert beschreiben<br />
• weitere Entwicklung <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />
Konsequenzen prognostizieren<br />
• Mangelnde lokale oder regionale Interventionsmöglichkeiten<br />
belegen<br />
• eigene Potenziale an Lösungsmöglichkeiten<br />
ermitteln <strong>und</strong> darstellen<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Bedarfsplanung<br />
• Handlungsbedarf<br />
• Personalbedarf<br />
• Finanzierungsbedarf<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Umwelt- <strong>und</strong> Strukturanalyse<br />
• rechtliche Voraussetzungen<br />
• lokale <strong>und</strong> regionale Faktoren<br />
(Bevölkerungs-, Wirtschaft- <strong>und</strong><br />
Verkehrsinfrastruktur)<br />
• Anbieter- <strong>und</strong> Angebotsstruktur<br />
• Standortfaktoren<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Bestandteile einer Konzeption<br />
• Bedarfsdarstellung<br />
• Zielsetzung<br />
• Zielgruppe(n)<br />
• Inhalte <strong>und</strong> Methoden<br />
• Personeller Einsatz<br />
• Darstellung der Einrichtung / Sachmittel<br />
• Finanzierungsplan / Kalkulation<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Teil III:<br />
Konzeptionsarten<br />
zwei Mustergliederungen
Arten / Formen von<br />
<strong>Konzeptionen</strong><br />
• Die Verbandskonzeption<br />
• Die Einrichtungskonzeption<br />
• Die Maßnahme-/ Projektkonzeption<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Verbandskonzeption I<br />
I. Selbstverständnis / Philosophie<br />
1. Wertehintergr<strong>und</strong><br />
2. Auftrag/Globalziel<br />
3. Gr<strong>und</strong>werte<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel Caritas<br />
• „Die Caritas ist mehr als eine<br />
Organisation. Sie ist eine Gr<strong>und</strong>haltung<br />
gegenüber Menschen, besonders<br />
gegenüber Menschen in Not. Ihre Wurzeln<br />
hat sie in der Liebe Jesu zu den<br />
Menschen. Wie er will sie ohne Ansehen<br />
der Nation, des Status oder der<br />
Konfession den Menschen mit Liebe <strong>und</strong><br />
Achtung begegnen - in Deutschland <strong>und</strong><br />
weltweit.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel Diakonie<br />
• „Die Diakonie ist der soziale Dienst der<br />
evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren<br />
Auftrag als gelebte Nächstenliebe <strong>und</strong> setzt sich<br />
ein für Menschen, die am Rande der<br />
Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen<br />
oder benachteiligt sind. Neben der tätigen Hilfe<br />
versteht sich die Diakonie als Anwältin der<br />
Schwachen <strong>und</strong> benennt öffentlich die Ursachen<br />
von sozialer Not gegenüber Politik <strong>und</strong><br />
Gesellschaft.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel ZWST der Juden in<br />
Deutschland<br />
• „Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in<br />
Deutschland (ZWST) bildet den<br />
Zusammenschluss der jüdischen<br />
Wohlfahrtspflege in Deutschland. Als<br />
Dachorganisation vertritt die ZWST die jüdischen<br />
Gemeinden <strong>und</strong> Landesverbände auf dem<br />
Gebiet der jüdischen Sozialarbeit. …<br />
• Die ZWST sieht ihr Hauptanliegen in der Pflicht<br />
zur Hilfe im Sinne ausgleichender sozialer<br />
Gerechtigkeit. Dies basiert auf dem jüdischen<br />
Verständnis von Wohltätigkeit (Leitbild:<br />
"Zedaka", hebr.).“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel Arbeiterwohlfahrt<br />
• „Die Arbeiterwohlfahrt ist aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
Geschichte <strong>und</strong> ihres gesellschaftspolitischen<br />
Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit<br />
besonderer Prägung.<br />
• In ihr haben sich Frauen <strong>und</strong> Männer als<br />
Mitglieder <strong>und</strong> als ehren- <strong>und</strong> hauptamtlich<br />
Tätige zusammengef<strong>und</strong>en, um in unserer<br />
Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer<br />
Probleme <strong>und</strong> Aufgaben mitzuwirken <strong>und</strong> um<br />
den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu<br />
verwirklichen.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Deutsches Rotes Kreuz<br />
• „Das Deutsche Rote Kreuz e. V. ist die<br />
Nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes<br />
auf dem Gebiet der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland <strong>und</strong> Bestandteil der<br />
Internationalen Rotkreuz- <strong>und</strong><br />
Rothalbmondbewegung. Das DRK bekennt<br />
sich zu den Rotkreuzgr<strong>und</strong>sätzen<br />
Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität,<br />
Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit<br />
<strong>und</strong> Universalität.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel DPWV<br />
• „Getragen von der Idee der "Parität" setzt sich der<br />
PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband für die<br />
Gleichwertigkeit der verschiedenen Ansätze <strong>und</strong><br />
Methoden sowie die unterschiedlichen Beweggründe für<br />
soziale Arbeit ein. Im mitbürgerlichen Engagement als<br />
Selbsthilfe oder als Hilfe für andere sieht er eine<br />
besondere Chance in der Suche nach sozialer<br />
Gerechtigkeit <strong>und</strong> nach Lösungen für soziale Probleme<br />
wie Massenarbeitslosigkeit, Armut oder Wohnungsnot.<br />
Mehr denn je sieht sich der PARITÄTISCHE daher als<br />
Anwalt sozial benachteiligter <strong>und</strong> von Ausgrenzung<br />
bedrohter Menschen gefordert.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Verbandskonzeption II<br />
II.Soziale Problemlagen<br />
1. Situation der Zielgruppe(n)<br />
2. Prognosen über gesellschaftliche<br />
Entwicklungen<br />
3. Voraussichtlicher sozialer Bedarf<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Verbandskonzeption III<br />
III. Leistungen / Angebote<br />
1. Handlungsziele<br />
2. Leistungsangebote<br />
3. Einrichtungen/Maßnahmen/Veranstaltungen<br />
4. Handlungskonzept<br />
5. Verhalten gegenüber LeistungsempfängerInnen<br />
6. Qualitätsstandards/Qualitätssicherung<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Verbandskonzeption IV<br />
IV. Finanzen<br />
1. Finanzierungsquellen<br />
2. Vermögenssituation/Liquidität<br />
V. Personalwesen<br />
1. Fachliche Zusammensetzung des Personals<br />
2. Arbeitsbedingungen<br />
3. Unternehmenskultur/Entscheidungsstrukturen<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Verbandskonzeption V<br />
VI. Umweltbeziehungen<br />
1. Mitgliedschaften <strong>und</strong> Korporationen<br />
2. Kooperation mit anderen (staatlichen)<br />
Organisationen<br />
3. Einflussnahme auf die staatliche<br />
Sozialpolitik<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Einrichtungsarten<br />
• Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände<br />
• Einrichtungen, die sich unter dem Dach des<br />
DPWV organisieren<br />
• Einrichtungen in Selbstorganisationsformen<br />
(z.B. in Arbeitsgemeinschaften)<br />
• Einzelgesellschaften<br />
• Einzeleinrichtungen<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel Kinderhilfswerke<br />
• „Die Hilfsorganisationen verfolgen das Ziel, die<br />
Kinder zu schützen. Die meisten Organisationen<br />
sind freiwillig, nichtstaatlich, unabhängig bzw.<br />
überkonfessionell tätig. Die Hilfswerke,<br />
Kinderdörfer, Hilfsprogramme <strong>und</strong><br />
Selbsthilfeprojekte sind meist überregional aktiv<br />
<strong>und</strong> setzen sich so unabhängig von Religion <strong>und</strong><br />
Politik effektiv weltweit für die Rechte <strong>und</strong><br />
Interessen von Kindern ein.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel Brücke gGmbH<br />
• Die Brücke SH ist eine gemeinnützige Gesellschaft <strong>und</strong><br />
als Mitglied im PARITÄTischen weder kirchlich noch<br />
weltanschaulich geb<strong>und</strong>en.<br />
• Für Menschen mit seelischen Erkrankungen,<br />
psychischen Behinderungen, Erkrankungen durch<br />
Suchtmittel-Missbrauch oder sozialen Benachteiligungen<br />
setzen wir uns ein. Um einzelnen Betroffenen<br />
zeitgemäße Unterstützung <strong>und</strong> Förderung zu<br />
ermöglichen, beteiligen wir uns an öffentlich<br />
ausgeschriebenen Projekten.<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Beispiel: Berufsbildungswerke<br />
„Gemeinsam setzen wir uns für<br />
die Teilhabe junger Menschen<br />
mit Behinderung <strong>und</strong> eine inklusive<br />
Gesellschaft ein. Unser Hauptziel ist eine<br />
erfolgreiche <strong>und</strong> nachhaltige Integration<br />
junger Menschen in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt.“<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Einrichtungskonzeption I<br />
I. Träger <strong>und</strong> Wertekodex<br />
1. Der Träger (Verband, Verein, Trägergemeinschaft…)<br />
2. Wertekodex des Trägers<br />
3. Problemsicht des Trägers<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Einrichtungskonzeption II<br />
II. Plausibilisierung der Neugründung<br />
(Neugestaltung) der Einrichtung<br />
1. Bedarfsbeschreibung<br />
2. Problemlösungsidee<br />
3. Problemlösungskompetenz<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Einrichtungskonzeption III<br />
III. Zielsetzung der Einrichtung<br />
1. Globalziel<br />
2. Operationalisierung in Teilziele<br />
IV. Zielgruppe(n) der Einrichtung<br />
1. potenzielle Nutzerinnen <strong>und</strong> ihre Motive<br />
zur Nutzung<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Einrichtungskonzeption IV<br />
V. Angebote der Einrichtung<br />
1. Programmstruktur<br />
2. Einzelne Angebote<br />
3. Methodenspektrum<br />
4. Raumangebote (ggfls. für andere Nutzung)<br />
5. ggfls. Hausordnung<br />
6. ggfls. Öffnungszeiten<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Mustergliederung einer<br />
Einrichtungskonzeption V<br />
VI. Materielle Ausstattung der<br />
Einrichtung<br />
VII. Personelle Ausstattung<br />
1. Personalbedarf<br />
2. Personelle Kompetenz<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Die Maßnahme- oder<br />
Projektkonzeptionen<br />
• konkretisieren einzelne Maßnahmen bzw.<br />
einzelne Projekte<br />
• zeigen eine infolge ihrer Vielfalt große<br />
Heterogenität<br />
• enthalten sensible Daten (v.a. bezüglich der<br />
Inhalte, der Kalkulation, des Personaleinsatzes)<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Maßnahmearten<br />
• Auftragsmaßnahme (geb<strong>und</strong>ene<br />
Maßnahme auf der Basis eines öffentlichrechtlichen<br />
Vertrags; Steuerung durch<br />
Auftraggeber)<br />
• freie Maßnahme (über Angebot auf dem<br />
Weiterbildungsmarkt privatrechtlicher Vertrag<br />
zwischen Nutzern <strong>und</strong> freien Trägern)<br />
• Ausschreibungsmaßnahmen (Vergabe<br />
nach Marktgesetzlichkeiten durch öfftl. Träger)<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>
Literatur<br />
• Michel-Schwartze, Brigitta (2009):<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong> als<br />
Steuerungsmethode.In: Michel-Schwartze:<br />
Methodenbuch Soziale Arbeit:<br />
Basiswissen für die Praxis, S. 293 – 316.<br />
Prof. Dr. B. Michel-Schwartze:<br />
<strong>Konzeptionsentwicklung</strong>