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Rechtliche Rahmenbedingungen und praktische Durchführung

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Klinische Prüfungen<br />

<strong>Rechtliche</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>praktische</strong> Durchführung<br />

Dr. rer. nat. Peggy Houben<br />

Koordinierungszentrum für Klinische Studien Leipzig - KKSL<br />

Vorlesung Bioinformatik 13.07.2004


Was ist eine klinische Studie?<br />

“A clinical trial is a prospective study comparing the<br />

effect and value of intervention(s) against a control in<br />

human beings.”<br />

Friedman et al., F<strong>und</strong>amentals of clinical trials<br />

< Prospektiv<br />

< Intervention:<br />

– Arzneimittel,<br />

– Medizinprodukt,<br />

– andere diagnostische, prophylaktische oder therapeutische<br />

Prozedur<br />

< Kontrolle: Standardtherapie, Placebo, keine Intervention<br />

< Einsatz bei Menschen: Sicherheit, ethische Aspekte<br />

P. Houben<br />

1


Geschichte klinischer Studien<br />

• James Lind, Schiffsarzt auf der Salisbury (1747)<br />

Behandlung von 12 Matrosen mit Skorbut mit 6 verschiedenen Therapien<br />

< Cider<br />

< Meerwasser<br />

< Spezielles Elixier<br />

< Essig<br />

< Knoblauch-Senf-Meerrettich-Paste<br />

< 2 Orangen + 1 Zitrone<br />

• 2 Matrosen mit Cider:<br />

leichte Verbesserung<br />

• 2 Matrosen mit Zitrusfrüchten:<br />

1 wieder einsatzfähig<br />

1 soweit erholt, dass er die anderen Kranken pflegen kann<br />

P. Houben<br />

2


P. Houben<br />

3


Geschichte klinischer Studien<br />

• Edward Jenner (1749-1823)<br />

< 1796 Pockenschutzimpfung (Vaccination)<br />

• Ärztlicher Selbstversuch<br />

< James Young Simpson (1811-1870),<br />

betäubende Wirkung von Chloroform<br />

< Werner Forssmann (1904-1979),<br />

1929 Rechtsherzkatheder<br />

P. Houben<br />

4


Geschichte klinischer Studien<br />

• Erste randomisierte, verblindete Studie<br />

Amberson JB, McMahon BT, Pinner M. A clinical trial of sanocrysin in pulmonary tuberculosis.<br />

American Review of Tuberculosis 1931;24:401-35<br />

P. Houben<br />

5


Geschichte klinischer Studien<br />

• Begriff „Placebo“ für den Einsatz von Kochsalzlösung<br />

Diehl HS, Baker AB, Cowan DW. Cold vaccines: an evaluation based on a controlled study.<br />

Journal of American Medical Association 1938;111:1168-73<br />

P. Houben<br />

6


Geschichte klinischer Studien<br />

USA : 1937 Sulfonilamid Elixir<br />

• hoch wirksam gegen Streptokokken (Kindbettfieber, Meningitis,<br />

Pneumonie, Tonsillitis, Sepsis)<br />

• wird ohne Sicherheitstestungen (nicht vorgeschrieben) vertrieben.<br />

Enthält Frostschutz als Lösungsmittel – ca. 100 Personen, viele<br />

davon Kinder, sterben<br />

• 1938 Federal Food, Drug and Cosmetics Act tritt in Kraft<br />

P. Houben<br />

7


Geschichte klinischer Studien<br />

NS-Medizin: Versuche an KZ-Häftlingen<br />


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Der Nürnberger Kodex 1947<br />

1. „The voluntary consent of the human subject is absolutely essential.“<br />

2. Ziel: dem Wohle der Gesellschaft<br />

3. Basis der Tierversuch <strong>und</strong> gründliches Wissen<br />

4. Vermeidung von Leid <strong>und</strong> Verletzung<br />

5. Tod <strong>und</strong> Behinderung müssen außerhalb der Erwartung liegen, es sei denn im<br />

ärztlichen Selbstversuch.<br />

6. Risiko - Nutzen stets zum Gemeinwohl<br />

8. Wissenschaftlich ausgebildetes Personal<br />

10. Jederzeit Beendigung<br />

Dieser Kodex ist die Basis aller Ethik-Kodizes weltweit<br />

P. Houben<br />

9


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948<br />

• Artikel 3: Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit <strong>und</strong> Sicherheit der<br />

Person.<br />

• Artikel 5: Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher<br />

oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.<br />

• Artikel 6: Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu<br />

werden.<br />

P. Houben<br />

10


Geschichte klinischer Studien<br />

Tuskegee (Alabama) 1932 – 1972<br />

• Langzeitbeobachtungsstudie des US Public Health Service zu<br />

unbehandelter Syphilis<br />

• 400 afroamerikanische Männer mit <strong>und</strong> 200 ohne Syphilis (als Kontrolle)<br />

• Keine Aufklärung, kein Einverständnis<br />

• Bereits in den 1930er Jahren wurde deutlich, dass infizierte Männer<br />

häufiger Komplikationen entwickeln<br />

• 10 Jahre später in „Syphilis-Gruppe“ zweimal mehr Todesfälle<br />

• 1940er Jahre Penicillin zur Behandlung der Syphilis eingesetzt – Patienten<br />

in der Studie erhielten keine Behandlung<br />

• erst 1972 nach Presseberichten wird Studie gestoppt, mind. 100 Tote <strong>und</strong><br />

eine unbekannte Zahl infizierter Ehefrauen <strong>und</strong> Kinder (im Mutterleib)<br />

P. Houben<br />

11


Geschichte klinischer Studien<br />

Brooklyn Jewish Chronic Disease Hospital 1963<br />

• Injektion lebender Krebszellen in Patienten die an chronischen<br />

Erkrankungen litten, um evtl. Abstoßungsreaktion zu<br />

beobachten, die es bei ges<strong>und</strong>en Probanden gab<br />

• Patienten wurden nicht aufgeklärt, um sie „nicht zu beunruhigen“,<br />

da man annahm, dass Zellen sowieso abgestoßen werden<br />

würden<br />

• Skandal führt zur Verabschiedung der Deklaration von Helsinki<br />

<strong>und</strong> zur Forderung nach dem Einsatz von Ethik-Kommissionen<br />

bzw. Institutional Review Boards<br />

P. Houben<br />

12


Geschichte klinischer Studien<br />

Willowbrook School 1963-1966<br />

• Geistig behinderte Kinder wurden an der Willowbrook State School<br />

(B<strong>und</strong>esstaat NY) mit Hepatitis Virus infiziert, um den natürlichen Verlauf<br />

der Erkrankung zu untersuchen<br />

• Begründet wurden die Infektionen mit dem Hinweis, die Kinder würden sich<br />

aufgr<strong>und</strong> der schlechten sanitären Bedingungen sowieso irgendwann<br />

infizieren<br />

• Eltern der Kinder wurden aufgeklärt – Kinder wurden nur in der Schule<br />

aufgenommen, wenn Eltern der Studienteilnahme zustimmten<br />

Schutz vulnerabler Personengruppen (Nicht-Einwilligungsfähige,<br />

Abhängige usw.) in Deklaration von Helsinki festgeschrieben<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

World Medical Association<br />

• 1947 in Paris gegründet<br />

• Ärzte aus 27 Ländern<br />

• Frei von nationalen Gesetzen <strong>und</strong> Verpflichtungen<br />

Ziel:<br />

• Wahrung der Unabhängigkeit der Ärzte<br />

• Arbeit entsprechend der höchsten Standards ethischen<br />

Verhaltens<br />

• Ratgeber für Regierungen<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Deklaration von Helsinki des Weltärzteb<strong>und</strong>es<br />

Ethische Gr<strong>und</strong>sätze für die medizinische Forschung am Menschen<br />

• 18. Generalversammlung in Helsinki 1964<br />

• 29. Generalversammlung in Tokio 1975<br />

• 35. Generalversammlung in Venedig 1983<br />

• 41. Generalversammlung in Hong Kong 1989<br />

• 48. Generalversammlung in Somerset West 1996<br />

• 52. Generalversammlung in Edinburgh 2000<br />

• „Note of Clarification“ 2001<br />

P. Houben<br />

15


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Deklaration von Helsinki – Schwerpunkte<br />

• Individuum > Gesellschaft<br />

• Recht auf Unversehrtheit, Risikobegrenzung<br />

• Informierte Zustimmung gefordert<br />

• Therapie > theoretischer Erkenntnisgewinn<br />

• Ethik wird Teil der Versuchsplanung<br />

• Etablierung von Ethik-Kommissionen<br />

• Mitverantwortung der scientific community<br />

P. Houben


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Deklaration von Helsinki – Amendment Edinburgh 2000<br />

• Präzisierung der Aufgaben der Ethikkommissionen<br />

• Informationen über Klinische Forschung muss Öffentlichkeit<br />

zugänglich sein<br />

• Finanzierung <strong>und</strong> finanzielles Interesse an Studien sollte offen<br />

gelegt werden (Interessenskonflikt)<br />

• Publikation aller Studienergebnisse (positive <strong>und</strong> negative)<br />

• Kostenlose Weiterbehandlung der Studienteilnehmer<br />

• Schutz schwacher Bevölkerungsgruppen (vulnerable Personen)<br />

• Einsatz von Placebo soll eingeschränkt werden<br />

P. Houben<br />

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Geschichte klinischer Studien<br />

Contergan ® /Thalidomid<br />

• 1956 - Entdeckung von Thalidomid<br />

• 1957 - Zulassung als gut verträgliches Schlafmittel – da letale Dosis<br />

im Vergleich zu anderen Präparaten praktisch kaum zu erreichen<br />

war<br />

• 1961 - Rücknahme wegen schwerer Nebenwirkungen<br />

• Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft wurde nicht<br />

beachtet<br />

P. Houben<br />

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Geschichte klinischer Studien<br />

Contergan ® /Thalidomid<br />

• Mißbildungen bei Einnahme in der 6.-8. Schwangerschaftswoche<br />

• seit 1958 ca. 10000 Kinder mit Mißbildungen <strong>und</strong> 4000 mit geistigen<br />

Behinderungen<br />

• Heute: mögliche Indikationen Lepra, Rheuma, HIV, Tumortherapie<br />

P. Houben<br />

19


Geschichte klinischer Studien<br />

Contergan ® /Thalidomid Konsequenzen<br />

• 1962 Kefauver-Harris Drug Amendment<br />

Weltweit die erste Gesetzgebung, die den Nachweis der<br />

Wirksamkeit, zusätzlich zur Verträglichkeit, verlangte<br />

• 1966 Retrospektive Evaluierung aller zugelassenen Medikamente<br />

auf die Wirksamkeit hin (ca. 4000 Medikamente aus der Zeit von<br />

1938 bis 1962)<br />

P. Houben<br />

20


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Deutschland Konsequenzen aus Thalidomid-Skandal:<br />

• 70er Jahre:<br />

< DFG verlangt ethische Begutachtung von Anträgen zur Forschung mit Menschen<br />

< Ethikkommissionen an deutschen Universitäten<br />

• 1976 neues Arzneimittelgesetz<br />

• 1961 erstes AMG bis 1976: Nur Registrierung von Arzneimitteln im Wesentlichen<br />

nach Qualität. Mit der AMG 1976 Novelle gibt es eine B<strong>und</strong>esoberbehörde (BfArM<br />

oder PEI) <strong>und</strong> die Forderung nach Wirksamkeit <strong>und</strong> Verträglichkeit<br />

• 1993 Ärztliche Berufsordnung:<br />

< Beratung durch Ethikkommissionen bei Forschung am Menschen zwingend<br />

vorgeschrieben<br />

P. Houben<br />

21


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Ethik-Kommission<br />

• Ethische Beratung/Einschätzung von Klinische Studien (i.d.R.<br />

Phase II/III oder Therapieoptimierung)/Forschung an bzw. mit<br />

Menschen<br />

• Kontrolle ob Forderungen d. Deklaration von Helsinki erfüllt<br />

• Interdisziplinäre Zusammensetzung<br />

• Überprüfung der Anträge<br />

< Formale Kriterien<br />

< Schutz der Versuchspersonen<br />

< Plausibilität<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Arzneimittelgesetz (AMG)<br />

§§ 40, 41 Allgemeine Voraussetzungen<br />

(1) Die klinische Prüfung eines Arzneimittels darf bei Menschen nur<br />

durchgeführt werden, wenn <strong>und</strong> solange-<br />

1.<br />

die Risiken, die mit ihr für die Person verb<strong>und</strong>en sind, bei der sie<br />

durchgeführt werden soll, gemessen an der voraussichtlichen Bedeutung<br />

des Arzneimittels für die Heilk<strong>und</strong>e ärztlich vertretbar sind,<br />

P. Houben<br />

23


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Arzneimittelgesetz (AMG)<br />

§§ 40, 41 Allgemeine Voraussetzungen<br />

2. die Person, bei der sie durchgeführt werden soll, ihre Einwilligung hierzu erteilt<br />

hat, nachdem sie durch einen Arzt über Wesen, Bedeutung <strong>und</strong> Tragweite der<br />

klinischen Prüfung aufgeklärt worden ist, <strong>und</strong> mit dieser Einwilligung zugleich<br />

erklärt, daß sie mit der im Rahmen der klinischen Prüfung erfolgenden<br />

Aufzeichnung von Krankheitsdaten, ihrer Weitergabe zur Überprüfung an den<br />

Auftraggeber, an die zuständige Überwachungsbehörde oder die zuständige<br />

B<strong>und</strong>esoberbehörde <strong>und</strong>, soweit es sich um personenbezogene Daten handelt, mit<br />

deren Einsichtnahme durch Beauftragte des Auftraggebers oder der Behörden<br />

einverstanden ist,<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Arzneimittelgesetz (AMG)<br />

§§ 40, 41 Allgemeine Voraussetzungen<br />

3. die Person, bei der sie durchgeführt werden soll, nicht auf gerichtliche oder<br />

behördliche Anordnung in einer Anstalt untergebracht ist,<br />

4. sie von einem Arzt geleitet wird, der mindestens eine zweijährige Erfahrung<br />

in der klinischen Prüfung von Arzneimitteln nachweisen kann,<br />

5. eine dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

entsprechende pharmakologisch-toxikologische Prüfung durchgeführt worden<br />

ist,<br />

6. die Unterlagen über die pharmakologisch-toxikologische Prüfung, der dem<br />

jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechende Prüfplan<br />

mit Angabe von Prüfern <strong>und</strong> Prüforten <strong>und</strong> das Votum der für den Leiter der<br />

klinischen Prüfung zu-ständigen Ethik-Kommission bei der zuständigen<br />

B<strong>und</strong>esoberbehörde vorgelegt worden sind,<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Die Einstellung der<br />

Prüfstelle<br />

(Arzt/Assistent)<br />

Training /<br />

Ausbildungsstand<br />

Die Fertigkeiten des Sponsors (Monitor)<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Gute Klinische Praxis (GCP)<br />

1.24 Good Clinical Practice (GCP)<br />

Standard für Planung, Durchführung, Monitoring, Auditing,<br />

Dokumentation, Auswertung <strong>und</strong> Berichterstattung von<br />

klinischen Prüfungen, um sicherzustellen, daß die Daten <strong>und</strong> die<br />

berichteten Ergebnisse glaubwürdig <strong>und</strong> korrekt sind <strong>und</strong> daß<br />

die Rechte <strong>und</strong> die Integrität sowie die Vertraulichkeit der<br />

Identität der Prüfungsteilnehmer geschützt werden<br />

P. Houben<br />

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Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Geschichte von GCP<br />

• 1977 Einführung von GCP in den USA<br />

• 1986 bis 1990 wurden in einzelnen Ländern Richtlinien erarbeitet<br />

• 1990 in der EG<br />

• Gesetzesstatus in Irland, Frankreich, Spanien <strong>und</strong> Deutschland<br />

• Ziel: Gr<strong>und</strong>sätze für Standards der Guten klinischen Praxis bei der<br />

Durchführung von Studien mit Arzneimitteln an Menschen<br />

innerhalb der EU aufzustellen<br />

• Richtung: Industrie<br />

• Beachtung durch Zulassungsbehörden<br />

P. Houben<br />

28


ICH-GCP<br />

Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

• Zusammenschluss von Industrie <strong>und</strong> Zulassungsbehörden (USA,<br />

Japan, Europa) in International Conference of Harmonisation -<br />

ICH<br />

• 1996 Veröffentlichung der Harmonised Tripartite Guideline for<br />

Good Clinical Practice als Richtlinie für Zulassungsstudien in den<br />

oben genannten Wirtschaftsräumen<br />

• Standard für Durchführung von Klinischen Studien<br />

P. Houben<br />

29


Gesetze/Richtlinien für Klinische Studien<br />

Klinische Prüfung<br />

Spezialgesetze<br />

Allgemeine Gesetze<br />

Andere Normen<br />

AMG<br />

Prüf-RiLi<br />

EU-GCP-Directive<br />

Zivilrecht<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

ICH-GCP<br />

Berufsrecht<br />

§ 1 IV MBO<br />

Strafrecht<br />

Deklaration von<br />

Helsinki<br />

andere Spezialgesetze<br />

MPG<br />

SSVO<br />

Sozialrecht<br />

SGB V<br />

Recht der GKV<br />

RiLi / Leitlinien<br />

ICH/FDA<br />

Standesorganisationen<br />

P. Houben<br />

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Etappen einer klinischen Studie<br />

Studienplanung<br />

Entwurf Prüfplan (synonym: Studien-Protokoll)<br />

• Fragestellung, Studiendesign<br />

• Haupt- (z.B. Survival) <strong>und</strong> Nebenzielkriterien (z.B. Toxizität)<br />

• Ein- <strong>und</strong> Ausschlusskriterien<br />

• Randomisierungsverfahren<br />

• Therapiedurchführung, Begleittherapien<br />

• Individueller Studienablauf – Untersuchungen <strong>und</strong><br />

Untersuchungstermine<br />

• Beurteilung des Therapieerfolges<br />

• Unerwünschte <strong>und</strong> schwerwiegende unerwünschte Ereignisse<br />

P. Houben<br />

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Studienplanung<br />

Entwurf Prüfplan<br />

Etappen einer klinischen Studie<br />

• Fallzahl<br />

• Statistische Auswerteverfahren<br />

• Dokumentation<br />

• Patienteninformation <strong>und</strong> –einwilligung<br />

• Verantwortlichkeiten im Rahmen der Studie<br />

• Qualitätskontrolle<br />

• Patientenversicherung<br />

• Publikationsmodus<br />

P. Houben<br />

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Etappen einer klinischen Studie<br />

Einreichung der Studie bei<br />

votierender Ethik-Kommission<br />

(EK des Leiters der Klinischen<br />

Prüfung)<br />

Meldeverpflichtungen<br />

Einreichung der Studie bei<br />

B<strong>und</strong>esoberbehörde (BfArM/PEI)<br />

• Einreichung der Studie bei lokalen EK der teilnehmenden Prüfärzte<br />

• Einschätzung der Eignung von Prüfpersonal <strong>und</strong> Prüfzentrum<br />

• Information an votierende EK<br />

Meldung der Studienteilnahme des Prüfarztes bei der für ihn zuständigen lokalen<br />

Überwachungsbehörde<br />

P. Houben<br />

33


Etappen einer klinischen Studie<br />

Erstellung CRF (Case Report Form) = Prüfbogen<br />

• Synonyme: Erhebungsbogen, Dokumentationsbogen<br />

• Formulare zum Eintragen aller im Rahmen einer klinischen<br />

Studie erhobenen Bef<strong>und</strong>e<br />

• muss Studienprotokoll <strong>und</strong> Studiendatenbank abbilden<br />

P. Houben<br />

34


Etappen einer klinischen Studie<br />

Studiendurchführung<br />

Organisation<br />

• Prüf-, Referenzzentren, Zentrallabor usw.<br />

• Studienmonitoring/ Audits<br />

• Datenmanagement im biometrischen Zentrum oder<br />

Studiensekretariat<br />

• SOPs für studienspez. Arbeitsabläufe – Working Instructions<br />

• Entscheidungskompetenzen <strong>und</strong> –strukturen festlegen<br />

P. Houben<br />

35


Etappen einer klinischen Studie<br />

Studiendurchführung<br />

Randomisation<br />

• Zentrale Randomisation im biometrischen Zentrum oder<br />

Studiensekretariat – telefonisch, Internet<br />

Überwachung:<br />

• der Rekrutierung<br />

• Protokoll-Compliance<br />

• Unerwünschte <strong>und</strong> schwerwiegende unerwünschte Ereignisse<br />

• Datenqualität, regelmäßige Eingabe in Datenbank <strong>und</strong><br />

Konsistenzchecks<br />

P. Houben<br />

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Etappen einer klinischen Studie<br />

Studienauswertung - Abschlussbericht<br />

• Bericht über Studiendurchführung: Wann?, Was?, Wer?,<br />

Probleme, Protokollverletzer<br />

• Beschreibung der Patientenpopulation (tabellarisch)<br />

• Analyse Drop-Outs in den Therapiearmen<br />

• Auswertung der Zielgröße nach den im Protokoll erläuterten<br />

statistischen Methoden<br />

• Wirksamkeitsanalyse, Verträglichkeitsanalyse<br />

• Explorative Datenanalyse: Darstellung besonders interessanter<br />

Phänomene, in der Regel Hypothesengenerierung<br />

• Aussagekraft der Studie beurteilen<br />

• Anlagen des Berichtes: Tabellen <strong>und</strong> Listen (Rohdaten) <strong>und</strong><br />

deskriptive statistische Auswertung jedes Einzelmerkmales<br />

P. Houben<br />

37

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