Erläuterungsbericht - Amprion
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<strong>Amprion</strong> GmbH<br />
Neubau der 380-kV-Freileitung Pkt. Mönchskaul – Pkt. Blatzheim, Bl. 4231<br />
Umbau der 380-kV-Freileitung Oberzier – Kierdorf, Bl. 4100, am Pkt. Blatzheim<br />
<strong>Erläuterungsbericht</strong> Anlage 1 Seite 30 von 74<br />
Die Realisierung des Vorhabens als Erdkabel hat damit einen höheren Flächenverbrauch<br />
und einen erheblichen Eingriff in das Bodengefüge zu Folge, der unter Umständen<br />
Auswirkungen auf Flora, Fauna, Hydrologie und Bodenstruktur hat.<br />
Die Kabeltrasse dürfte nicht bebaut oder mit tief wurzelnden Pflanzen belegt werden. Auch<br />
muss im Störungsfall jederzeit eine durchgehende Befahrbarkeit der Kabeltrasse z.B. mit<br />
Baggern möglich sein. Die sich mit dem Bau und Betrieb der Kabelanlage ergebenden<br />
Auswirkungen auf Flora, Fauna, Hydrologie und Bodenstruktur sind dabei gegenüber einer<br />
Freileitung in der Regel gravierender.<br />
Für eine Höchstspannungskabelanlage wird ein deutlich höherer finanzieller Aufwand auch<br />
unter Berücksichtigung der Betriebs- und Verlustkosten über 40 Jahre als bei einer<br />
entsprechenden Freileitung erforderlich. Die Investitionskosten liegen bei einer 380-kV-<br />
Kabelanlage – in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten und den technischen<br />
Anforderungen - beim etwa 4- bis 10-fachen gegenüber einer 380-kV-Freileitung [11].<br />
Im Planungsraum zwischen den Leitungspunkten Mönchskaul und Blatzheim müssten bei<br />
einer Erdverkabelung diverse z.T. sehr aufwändige Dükerungen auf der Erdkabeltrasse auf<br />
Grund von Kreuzungen insbesondere mit Verkehrswegen (z.B. Autobahnen, Bundes- und<br />
Kreisstraßen, Bahntrassen) und Gewässern durchgeführt werden. Hierdurch würde sich das<br />
o.g. Kostenverhältnis zusätzlich verschlechtern.<br />
Insbesondere Freileitungen in Drehstromtechnik stellen auch heute noch eine zuverlässige<br />
und wirtschaftliche Lösung für die Übertragung hoher elektrischer Leistungen<br />
(Vergleichsbasis: 1800 MVA für einen 380-kV-Freileitungsstromkreis, d.h. 3600 MVA für die<br />
380-kV-Doppelleitung) dar. Neben den geringsten Investitionskosten, guten<br />
Betriebserfahrungen und kurzen Reparaturdauern (i.d.R. einige Stunden, in Extremfällen bis<br />
max. wenige Tage) stellen sie einen wesentlichen Faktor für die Erhaltung der System- und<br />
Versorgungssicherheit dar.<br />
Die geplante 380-kV-Leitungsverbindung zwischen dem Pkt. Mönchskaul und dem Pkt.<br />
Blatzheim ist nicht als Pilotprojekt für Teilverkabelungen aufgeführt und wird im<br />
Zusammenhang mit den oben genannten Gründen als 380-kV-Freileitung geplant und<br />
beantragt.<br />
8.3 Freileitungsvarianten<br />
Unabhängig von der landesplanerischen Stellungnahme wurden im Vorfeld der Leitungsplanung<br />
weitere Anregungen zum Trassenverlauf und zur Übertragungstechnologie vorgebracht.<br />
Im Vordergrund stand hierbei eine räumliche Entlastung der Wohnbebauung und<br />
eine Linienführung möglichst außerhalb von Schutzgebieten.<br />
Die Trassenführung des zur Planfeststellung anstehenden Trassenabschnittes ist auf der<br />
Ebene einer Grobprüfung geprüft und bestätigt worden. Dies erfolgte durch das Büro<br />
LANDSCHAFT! im Auftrag der <strong>Amprion</strong>. Die Prüfung bezog sich dabei auf die Frage, ob sich<br />
großräumige Alternativen ergeben, die sich auf die Trassenführung im zu genehmigenden<br />
LANDSCHAFT ! Büro für Landschaftsplanung GmbH Stand: 22.07.2013