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Handwerk startet durch - Handwerkskammer Halle

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Ein Wüstenabenteuer<br />

für Frauen<br />

Aïcha-Rallye in Marokko<br />

Jetzt<br />

bewerben!<br />

www.dhz.net/aicha<br />

Vorteil Aktienmarkt<br />

Zinsen fallen, Kurse steigen. Wer<br />

für sein angelegtes Geld mehr<br />

Rendite will, sollte in Aktien<br />

investieren. Dafür braucht es vor<br />

allem Gelassenheit. Seite 12<br />

Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert<br />

Freude zum Fest<br />

Weihnachtsgeld ist<br />

beliebt bei Mitarbeitern.<br />

Für Betriebsinhaber gibt es<br />

allerdings arbeitsrechtliche<br />

Stolperfallen. Seite 11<br />

Foto: picture-alliance/dieKLEINERT.de/Tom Steyer<br />

DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Ausg. 22 | 22. November 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

Ausgabe <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

Verkaufte Auflage: 479.598 Exemplare (IVW III/2013) | Preis: 2,40 Euro<br />

DHZ-ONLINE-UMFRAGE<br />

Pkw-Maut für ausländische<br />

Autofahrer: Nötig oder ungerecht?<br />

57,1<br />

15,0<br />

27,9<br />

Deutschland<br />

braucht keine<br />

Pkw-Maut.<br />

Drei Unternehmer für den Präsidentenposten<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Feilschen um die Energiewende<br />

Union und SPD diskutieren Ökostrom-Pläne 2<br />

DHZ-Interview zum Start von SEPA<br />

Holger Schwannecke und Carl-Ludwig Thiele 3<br />

REGIONAL<br />

Wenn dafür die<br />

Kfz-Steuer sinkt, ist<br />

das o.k.<br />

Wenn, dann<br />

sollen alle<br />

zahlen.<br />

<strong>Halle</strong> (Saale)<br />

Teilnehmerzahl: 408, Angaben in Prozent<br />

Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

AC/DC statt EEG-Umlage<br />

Die Energiewende ist ja ein bisschen ins<br />

Gerede gekommen, seit auch dem letzten<br />

Stromverbraucher klar geworden ist,<br />

dass er kräftig draufzahlen muss, wenn<br />

immer mehr Häuslebauer ihre Dächer mit<br />

Solarmodulen zupflastern. Oder wenn Bauern<br />

mit der Vermietung ihrer Flächen für Photovoltaik-Anlagen<br />

mehr verdienen als mit Ackerbau<br />

und Viehzucht.<br />

Solarstrom, nein danke, mag der Bäckermeister<br />

denken, wenn er über die Stromrechnung<br />

an die EEG-Umlage erinnert wird, mit<br />

der er per Gesetz den Sonnenstrom fördern<br />

muss, während Großkonzerne großzügig von<br />

der Abgabe befreit wurden. Aber jetzt zeichnet<br />

sich in Bezug auf die im <strong>Handwerk</strong> eher<br />

unbeliebte EEG-Umlage Entspannung ab. Wissenschaftler<br />

der Queen Mary University of<br />

London haben herausgefunden, dass sich<br />

Rockmusik positiv auf Solarmodule auswirkt.<br />

Die Solarzellen arbeiten unter den Klängen<br />

von AC/DC wesentlich effizienter, als wenn<br />

sie mit Mozart oder Beethoven beschallt werden.<br />

Die australischen Hardrocker um Angus<br />

und Malcolm Young müssen das schon geahnt<br />

haben, als sie in den 70er Jahren ihre<br />

Band gründeten. AC/DC heißt nichts anderes<br />

als Wechselstrom/Gleichstrom und ihr erstes<br />

Album nannten sie „High Voltage“, was so<br />

viel wie Hochspannung bedeutet.<br />

Dank der englischen Forscher wissen wir<br />

jetzt, dass die Musik von AC/DC nicht nur<br />

deren Fans rund um den Globus elektrisiert,<br />

sondern auch Solarzellen. Wenn die 40 Prozent<br />

mehr Leistung bringen, wie die Forscher<br />

herausfanden, dann könnte man doch glatt<br />

auf die EEG-Umlage verzichten.<br />

ste<br />

QUERGEDACHT<br />

DIE AKTUELLE ZAHL<br />

93 Prozent aller deutschen Haushalte<br />

besitzen mittlerweile mindestens ein<br />

mobiles Telefon (Quelle: Statistisches<br />

Bundesamt).<br />

Es bleibt spannend bis zuletzt: Am 5. Dezember wird in Dortmund der neue Präsident des Zentralverbands des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s gewählt. Drei gestandene <strong>Handwerk</strong>sunternehmer<br />

buhlen um den Posten: Franz Prebeck (li.) aus Niederbayern, Rainer Reichhold (Mi.) aus Stuttgart und Hans Peter Wollseifer (re.) aus Köln. Der Ausgang ist offen, der Wähler entscheidet. Für<br />

die Deutsche <strong>Handwerk</strong>s Zeitung haben die Bewerber im Vorfeld Fragebögen ausgefüllt. Auf Seite 3 erklären sie, welche Pläne und Ziele sie haben, sollten sie zum nächsten <strong>Handwerk</strong>spräsidenten<br />

gewählt werden.<br />

Fotos: Bosl, HWK Region Stuttgart, Werner Gabriel/DHB; Montage: publicorange<br />

<strong>Handwerk</strong> <strong>startet</strong> <strong>durch</strong><br />

Für 2014 wird ein Umsatzplus von zwei Prozent erwartet – Verhaltene Bilanz für 2013 – Koalitionspläne bereiten Kopfzerbrechen<br />

Von Karin Birk<br />

Das deutsche <strong>Handwerk</strong> rechnet mit einem deutlichen<br />

Aufschwung im kommenden Jahr. „Wir<br />

erwarten für 2014 ein Plus von zwei Prozent bei den<br />

Umsätzen und einen Beschäftigungsaufbau von<br />

25.000 Mitarbeitern“, sagt Holger Schwannecke, Generalsekretär<br />

des Zentralverbands des Deutschen<br />

<strong>Handwerk</strong>s. In den ersten sechs Monaten des laufenden<br />

Jahres mussten die Betriebe in vielen Gewerken<br />

Einbußen aufgrund des harten Winters hinnehmen.<br />

In den vergangenen Monaten besserte sich die Auftragslage<br />

allerdings.<br />

Schwannecke bezieht seine Zuversicht für 2014<br />

aus einer Umfrage im <strong>Handwerk</strong>. Der Gesamtumsatz<br />

aller Betriebe würde demnach in diesem Jahr bei<br />

rund 505 Milliarden Euro im Schnitt und im nächsten<br />

Jahr bei etwa 515 Milliarden Euro liegen. Zudem bestärkt<br />

das <strong>Handwerk</strong> die Prognose des Sachverständigenrats<br />

für Wirtschaft, der ein Anziehen der Binnenkonjunktur<br />

vorhergesagt hat.<br />

Gebremst werden könnte die konjunkturelle Erholung<br />

im <strong>Handwerk</strong> allerdings <strong>durch</strong> eine beschäftigungsfeindliche<br />

Politik. Die Maßnahmen, die Union<br />

und SPD in den Koalitionsgesprächen etwa beim<br />

Thema Mindestlohn und bei der Rente diskutieren,<br />

sind Schwannecke ein Dorn im Auge. Der Generalsekretär<br />

warnt eindringlich vor „deutlich höheren Kosten“,<br />

die gerade für das personalintensive <strong>Handwerk</strong><br />

„nicht akzeptabel“ seien.<br />

„Sollten die Wahlgeschenke<br />

realisiert werden, wird das eine gewaltige<br />

Hypothek für die Beitragszahler.“<br />

Holger Schwannecke, ZDH-Generalsekretär<br />

Ähnlich wie der Sachverständigenrat befürchtet das<br />

<strong>Handwerk</strong> bei der Rente eine „gewaltige Hypothek“<br />

für Beitragszahler, sollten die geplanten „Wahlgeschenke“<br />

realisiert werden. Kritisch sieht Schwannecke<br />

zudem die Mindestlohnpläne. „Wir brauchen<br />

keinen gesetzlichen Mindestlohn.“<br />

Mit Blick auf das Jahr 2013 rechnet das <strong>Handwerk</strong><br />

mit einem Endspurt. „Ob die Verluste des ersten<br />

Halbjahres aufgefangen werden und bei den Umsät-<br />

zen eine schwarze Null erreicht werden kann, bleibt<br />

jedoch fraglich“, berichtet Schwannecke nach der<br />

Umfrage unter rund 22.700 <strong>Handwerk</strong>sbetrieben.<br />

Zwar arbeite das Bauhauptgewerbe getrieben von der<br />

privaten Nachfrage auf Hochtouren. Aber es sei gerade<br />

im ersten Halbjahr <strong>durch</strong> Frost, Schnee, Dauerregen<br />

und Überschwemmungen stark behindert worden.<br />

Wie die Umfrage weiter ergab, hat auch beim<br />

Ausbauhandwerk und im Kfz-<strong>Handwerk</strong> die Nachfrage<br />

angezogen. Verhaltener geht es dagegen noch im<br />

Zulieferhandwerk zu.<br />

Als zunehmend problematisch beschreibt<br />

Schwannecke für viele Betriebe die Suche nach Fachkräften.<br />

In einer gesonderten Strukturumfrage des<br />

<strong>Handwerk</strong>s habe sich gezeigt, dass etwa 50 Prozent<br />

der offenen Stellen nicht besetzt werden könnten.<br />

Besondere Probleme hätten die Ausbauhandwerke,<br />

das Bauhauptgewerbe und die <strong>Handwerk</strong>e für den<br />

gewerblichen Bedarf. Die Betriebe versuchten gegenzusteuern.<br />

Mit Erfolg würden beispielsweise ältere<br />

Mitarbeiter weiterqualifiziert. Leitartikel: Seite 4<br />

Ein Video-Interview mit ZDH-Generalsekretär Holger<br />

Schwannecke unter www.dhz.net/video<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> ehrte ihre<br />

verdienten Meister wie Damenschneidermeisterin<br />

Ilse Schöning 7<br />

Leistungswettbewerb: Acht Junghandwerker<br />

des Kammerbezirks <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

sind Landessieger 8<br />

BETRIEB<br />

STEUER & RECHT<br />

Neues Reisekostenrecht 2014<br />

Anpassungen in der Lohnbuchhaltung 11<br />

GELDANLAGE & ALTERSVORSORGE<br />

Leitzins der EZB auf Rekordtief<br />

Die Folgen des Niedrigzinses 12<br />

BERATUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Job- und Ausbildungsmessen<br />

Rekrutieren gegen Nachwuchsmangel 13<br />

AUTO & FUHRPARK<br />

Frauenpower in der Wüste Marokkos<br />

Jetzt bewerben für „Aïcha des Gazelles“ 16<br />

Impressum 14<br />

INTERNET<br />

WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE<br />

Messekalender 2014:<br />

www.dhz.net/messekalender2014<br />

Tipps zur Weihnachtsfeier, zum<br />

Weihnachtsgeld etc.:<br />

www.dhz.net/weihnachten<br />

Video: Azubis machen Lust<br />

aufs <strong>Handwerk</strong>:<br />

www.dhz.net/azubifilm<br />

Social-Media-Trends 2014:<br />

www.dhz.net/socialmedia2014<br />

Skiurlaub im Vier-Sterne-Superior<br />

gewinnen:<br />

www.dhz.net/ski<br />

Kreuzfahrt auf der Donau gewinnen:<br />

www.dhz.net/donau<br />

Die neue DHZ-App für<br />

<strong>Handwerk</strong>sunternehmer:<br />

www.dhz.net/app<br />

SCHLAGLICHTER<br />

Hohe Stromsteuern<br />

Die öffentliche Hand hat am Strompreis<br />

einen größeren Anteil als die Erzeuger.<br />

Der Verbraucher zahlt Mehrwertsteuer,<br />

Stromsteuer, die Konzessionsabgabe,<br />

den Aufschlag für die Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

die Umlage für die Befreiung von<br />

Netzentgelten, die Offshore-Haftungsumlage<br />

und die Umlage für die erneuerbaren<br />

Energien.<br />

rub<br />

Frauen: Weniger Lohn<br />

2012 verdienten Frauen in Deutschland<br />

mit einem <strong>durch</strong>schnittlichen Bruttostundenverdienst<br />

von 15,21 Euro um 22 Prozent<br />

weniger als Männer.<br />

rub<br />

Geschickt und schnell<br />

Andreas Neumeister ist 2. Bundessieger<br />

Der bundesweit zweitbeste Zweiradmechanikergeselle<br />

der Fachrichtung Fahrradtechnik 2013 kommt aus<br />

dem Kammerbezirk <strong>Halle</strong> (Saale): Andreas Neumeister<br />

ist 27 Jahre alt und wurde im halleschen Betrieb<br />

Fahrrad Focken ausgebildet.<br />

Am 31. Oktober trat er zum Leistungswettbewerb<br />

des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s in Münster an, nachdem<br />

er sich zuvor als Landessieger Sachsen-Anhalts in seinem<br />

Gewerk behauptet hatte. Beim Zerlegen der Federgabel,<br />

Warten und Zusammenbauen, bei Laufradbau,<br />

Antriebswechsel und der Reparatur einer Scheibenbremse<br />

gewann er die Silbermedaille.<br />

Und wie geht es weiter? „Der Meisterabschluss wäre<br />

toll. Aber ich will mich nun erst einmal auf die<br />

Sparte E-Bikes spezialisieren und plane deshalb gerade<br />

meine ersten Weiterbildungen.“<br />

jz<br />

Zweiradmechaniker Andreas Neumeister kam über ein Geografiestudium ins <strong>Handwerk</strong>. Er liebt die Arbeit mit seinen<br />

Händen und freut sich täglich auf neue Herausforderungen. Im Bildungszentrum der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> wird die einzige<br />

überbetriebliche Zweiradmechanikerausbildung dieser Art in Mitteldeutschland angeboten.<br />

Foto: Sonja Pucher-Nujic<br />

Interaktive Grafik: Schuldnerquoten<br />

in Deutschland:<br />

www.dhz.net/schuldner<br />

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im<br />

Defereggental<br />

Alle Informationen unter<br />

www.dhz.net/ski


REGIONAL<br />

Deutsche <strong>Handwerk</strong>s Zeitung<br />

Nach vorn schauen<br />

Friseurmeisterin Heidrun Grille schaut<br />

nach dem Hochwasser wieder optimistisch<br />

in die Zukunft. Seite 9<br />

Ausg. 22 | 22. November 2013 | 65. Jahrgang <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> (Saale) 7<br />

<strong>Handwerk</strong> in Zahlen<br />

Personen mit monatlichem<br />

Nettoeinkommen > 1.700 Euro<br />

2006 2012<br />

14,4<br />

24,1<br />

Erwerbstätige<br />

insges.<br />

2013-22-hal-NEU mke<br />

Wir gratulieren<br />

zum Geburtstag<br />

29,4 31,5<br />

dar. Selbstständige<br />

Angaben in Prozent<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Mikrozensus<br />

In der Zeit vom 25. November bis 8. Dezember<br />

2013 gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen:<br />

Anhalt-Bitterfeld: Kathrin Albrecht zum<br />

50., Günter Franzen zum 65., Bernd Gleau<br />

zum 60., Günter Hoffmann zum 65., Lenore<br />

Krug zum 50., Andreas Lawitschka zum 60.,<br />

Mario Schönefeld zum 50., Roswitha Tittel<br />

zum 50.;<br />

Burgenlandkreis: Kornelia Hollburg zum<br />

60., Wolfgang Kloß zum 60., Sigmar Koch<br />

zum 65., Wolfgang Lauer zum 70., Thomas<br />

Otto zum 60., Georg Quadflieg zum 70.,<br />

Hans-Joachim Ritter zum 70.;<br />

Dessau-Roßlau: Thomas Beyer zum 50.,<br />

Waldemar Meinecke zum 65.;<br />

<strong>Halle</strong> (Saale): Richard Hübl zum 65., Henri<br />

Lorenz zum 50., Wolfgang Mehl zum 65.,<br />

Bernd Nürnberger zum 50., Peter Schubert<br />

zum 70., Frank Thielicke zum 50.;<br />

Mansfeld-Südharz: Erich Lange zum 60.,<br />

Ingo Patzelt zum 50., Elke Schroth zum 50.,<br />

Dietmar Teupel zum 65., Heidrun Völkel zum<br />

60., Steffen Wackerhagen zum 50.;<br />

Saalekreis: Alwin Arens zum 60., Christore<br />

Geisler zum 60., Jörg Herrmann zum 50.,<br />

Jan Jurczok zum 50., Andreas Kuhbach zum<br />

50., Corinna Lengner zum 50., Thomas Lupp<br />

zum 60., Manfred Meißner zum 60., Erwin<br />

Peschke zum 80., Holger Räthel zum 50.,<br />

Wolfgang Röder zum 70., Harry Scheubeck<br />

zum 65., Johannes Stücker zum 70., Karl-<br />

Heinz Trabitzsch zum 60., Thomas Wötzel<br />

zum 50.;<br />

Salzlandkreis: Monika Baschleben zum<br />

50., Georg Müller zum 60., Heiko Naugk<br />

zum 50., Bärbel Pauling zum 65., Meinolph<br />

Siebert zum 50., Holger Wölfel zum 50.;<br />

Wittenberg: Gudrun Hennig zum 65., Volker<br />

Lang zum 50., Gerhard Maciejewski zum<br />

70., Friedhelm Müller zum 70., Bernd Stoy<br />

zum 60., Edith Winkler zum 60.<br />

Betriebsberater vor Ort<br />

25. November: Zerbst, Kreishandwerkerschaft,<br />

10 bis 14 Uhr, Anmeldung unter<br />

0340/560869<br />

3. Dezember: Dessau, Beratungsbüro,<br />

10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter<br />

0340/560869.<br />

3. Dezember: Querfurt, Beratungsraum,<br />

10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0170/<br />

9109936.<br />

5. Dezember: Luth. Wittenberg, BTZ Standort<br />

Wittenberg, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung<br />

unter 0340/560869.<br />

10. Dezember: Weißenfels, Beratungsbüro,<br />

10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 03443/<br />

238861.<br />

10. Dezember: <strong>Halle</strong> (Saale), Franckestraße<br />

5, 13:30 bis 18 Uhr, Anmeldung unter<br />

0345/2126-273 oder 03461/401021.<br />

Naumburg: Kreisverwaltung BLK, jeden<br />

Donnerstag von 9 bis 13 Uhr, Anmeldung<br />

unter 0345/2999-256.<br />

Zu Rechtsthemen finden donnerstags in Eisleben<br />

von 13.30 bis 16.30 Uhr Beratungen<br />

statt und auf Anfrage in Dessau und Weißenfels.<br />

Anmeldung unter 0345/2999-105.<br />

Rentenberatung<br />

Für <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />

Am 4. Dezember berät Sie Wolfgang<br />

Adam, Berater der deutschen Rentenversicherung,<br />

von 10 bis 14 Uhr. Am<br />

27. November und am 10. Dezember<br />

informiert Sie Ralph Hoffmann vom<br />

Versorgungswerk von 9 bis 12 Uhr in<br />

der Gräfestraße 22, Raum 304, in <strong>Halle</strong><br />

zum Thema Rente.<br />

Interessenten melden sich bitte unter<br />

Tel. 0345/2999-221<br />

Damenschneidermeisterin Ilse Schöning aus Zscherben erhielt zur Altmeisterfeier der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> neben ihrer Auszeichnung zum seltenen 65. Meisterjubiläum auch<br />

einen Blumenstrauß aus den Händen der Geschäftsleitung. Denn sie beging kürzlich ihren neunzigsten Geburtstag. <br />

Fotos: Manuela Isajewa<br />

Ich bin <strong>Handwerk</strong>er. Ich kann das.<br />

26 Diamanten und 59 Goldstücke – <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> ehrte ihre verdienten Meister am 24. Oktober im halleschen Maritim Hotel<br />

Ich bin <strong>Handwerk</strong>er. Ich kann das. Dieser Spruch<br />

aus der erfolgreichen Imagekampagne des deutschen<br />

<strong>Handwerk</strong>s passt ausgezeichnet zur Altmeisterfeier<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong>, denn alle zu<br />

Ehrenden blicken auf ein erfolgreiches <strong>Handwerk</strong>erleben<br />

zurück. Geehrt wurden 26 Diamantmeister,<br />

59 Meisterinnen und Meister erhielten den Goldenen<br />

Meisterbrief.<br />

Traditionell eröffnete der Franz-Schubert-Bäckerchor<br />

<strong>Halle</strong> (Saale) den Festakt. Nach dem gemeinsam<br />

angestimmten Volkslied „Kein schöner<br />

Land“ hielt Thomas Keindorf, Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer,<br />

seine Festansprache. Er spannte einen<br />

Bogen von der Meisterfeier am Tag des <strong>Handwerk</strong>s<br />

im September über aktuelle politische Themen<br />

bis hin zu einem optimistischen Blick in die Zukunft.<br />

Im Mittelpunkt standen die Seniorinnen und Senioren,<br />

die vor 50 und 60 Jahren ihren Meisterbrief erlangten<br />

und so den Grundstein für ihre erfolgreiche<br />

berufliche Laufbahn legten. Stellvertretend aus dem<br />

Kreis der geehrten Diamantmeisterin und 25 Diamantmeister<br />

benannte Thomas Keindorf Böttchermeister<br />

Herbert Gorre, der im Oktober seinen 93. Geburtstag<br />

beging, sowie Tischlermeister Heinz Ziemann<br />

aus Sandersleben und Fleischermeister Martin<br />

Ziesche, die beide noch in einem Unternehmen tätig<br />

sind.<br />

Besonders tat sich Damenschneidermeisterin Ilse<br />

Schöning aus Zscherben hervor, die am 30. November<br />

1948 ihre Meisterprüfung ablegte. Damit erlebt<br />

sie dieses Jahr das seltene 65. Meisterjubiläum.<br />

Im Gold-Referenzjahr 1963 flog<br />

die erste Kosmonautin ins Weltall<br />

Den goldenen Meisterbrief erhielten 59 Meisterinnen<br />

und Meister aus 25 Gewerken. Er wird für das fünfzigjährige<br />

Jubiläum der Meisterprüfung vergeben. Präsident<br />

Keindorf erinnerte in seiner Rede an das Jahr<br />

1963. In diesem Jahr hatte sich die Mehrzahl der<br />

Goldmeister den Prüfungen gestellt. Ein weltpolitisch<br />

wichtiges Jahr, in dem John F. Kennedy im April bekundete<br />

„Ich bin ein Berliner“ und im November von<br />

Harvey Oswald erschossen wurde. Ein Jahr, in dem<br />

die Sowjetunion mit Valentina Tereshkova die erste<br />

Kosmonautin ins Weltall schickte. Auch hierzulande<br />

war ein Aufschwung zu spüren. Die Menschen konnten<br />

sich nach den entsetzlichen Kriegsjahren wieder<br />

auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren. Friseur-,<br />

Goldschmiede- oder Schneidermeister brachten<br />

die Lebensfreude zurück. Auch Fleischer-, Konditor-<br />

und Bäckermeister waren wieder gefragt. Präsident<br />

und Schornsteinfegermeister Thomas Keindorf<br />

erwähnte aus dem Kreis der „Goldstücke“ Friseurmeister<br />

Günter Rathgeber. Dieser legte damals mit erst<br />

19 Jahren seine Meisterprüfung erfolgreich ab und<br />

war damit der jüngste Meister seines Jahrgangs.<br />

Zum Ende seiner Festansprache resümierte Thomas<br />

Keindorf: „Für das <strong>Handwerk</strong> gab und gibt es gute<br />

und auch einmal weniger gute Zeiten. Dennoch<br />

blicken wir stets optimistisch in die Zukunft. Ohne<br />

unser <strong>Handwerk</strong> wäre Deutschland ärmer. Oder mit<br />

den Worten des Schuhmachermeisters und Meistersängers<br />

Hans Sachs gesprochen ,Verachtet mir die<br />

Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst! Was ihnen<br />

hoch zum Lobe spricht, fiel reichlich euch zur<br />

Gunst!‘“<br />

Nach der Auszeichnung der Jubilare mit dem Diamantenen<br />

Meisterbrief <strong>durch</strong> Präsident Thomas<br />

Keindorf und Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn<br />

kamen vier ausgewählte <strong>Handwerk</strong>erinnen und<br />

<strong>Handwerk</strong>er zu einem Podiumsgespräch auf der<br />

Bühne zusammen. Ellen Taubhorn, langjährige erfahrene<br />

Mitarbeiterin der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong>,<br />

moderierte die Runde. Gudrun Hensling berichtete<br />

von den Anfängen der Fotografie und beleuchtete<br />

den technischen Fortschritt bis heute. Besonders<br />

stolz sei sie, dass jedes Foto von ihr ein „richtiges<br />

Bild“ wäre, denn sie greife nur ganz selten zur Digitalkamera.<br />

„Analoge Fotografie ist mein Markenzeichen“,<br />

so Gudrun Hensling im Gespräch.<br />

Seilermeister und Unternehmer schon mit<br />

18 Jahren: Bernhard Prutz<br />

Vier Altmeisterinnen und Altmeister erzählten im Podiumsgespräch Interessantes aus ihrer Vergangenheit:<br />

Seilermeister Bernhard Prutz aus Bad Schmiedeberg und Gudrun Hensling, Fotografenmeisterin aus <strong>Halle</strong> (v.li.), sowie Tischlermeister<br />

Klaus Winkler aus Lutherstadt Wittenberg und Wolfgang Kahle, Fleischermeister aus Bad Lauchstädt (v.re.).<br />

Die Artistik-Show „Jonathan der Pizzalero“ und „Jonathan<br />

und Tom“ gab der Altmeisterfeier einen sportlichen Abschluss.<br />

So sehen Nachwuchskünstler aus, die ihr <strong>Handwerk</strong><br />

irgendwann einmal ebenfalls mühsam erlernen mussten.<br />

Auch Seilermeister Bernhard Prutz konnte Interessantes<br />

aus seinem Leben berichten. Durch familiäre<br />

Umstände bedingt, erhielt er kurzfristig die Genehmigung,<br />

gleich nach der Ausbildung zum Gesellen<br />

seine Meisterqualifikation anzuschließen. Bereits mit<br />

18 Jahren erhielt er seinen Meisterbrief und übernahm<br />

sofort die Seilerei. Mit großem Engagement<br />

setzte er sich dann über viele Jahre für den Erhalt des<br />

Seilerhandwerks ein. Er modernisierte den Betrieb<br />

und sicherte sich mit der Produktion von Wäscheleinen<br />

und Schnüren zu DDR-Zeiten seine Selbstständigkeit.<br />

Heute führt sein Schwiegersohn Seilermeister<br />

Thomas Albrecht in vierter Generation das Unternehmen<br />

erfolgreich weiter.<br />

Klaus Winkler, Tischlermeister aus Lutherstadt<br />

Wittenberg, gehört zu den „Goldstücken“. Neben seiner<br />

erfolgreichen Tätigkeit als Unternehmer engagierte<br />

er sich sehr für die Interessenvertretung im<br />

<strong>Handwerk</strong>. So trieb er die Gründung des Landesinnungsverbandes<br />

Sachsen-Anhalt voran, dessen erster<br />

Vorsitzender er 1991 wurde und noch immer ist. Besonders<br />

erwähnenswert ist sein Buch „Der Rotarmist<br />

und das liebe Vieh“, welches 2004 im Drei Kastanien<br />

Verlag Wittenberg erschien.<br />

Ebenfalls ein gestandener <strong>Handwerk</strong>er ist Fleischermeister<br />

Wolfgang Kahle. Er führt ein Fleischerfachgeschäft<br />

in der schönen Goethestadt Bad Lauchstädt.<br />

Er sieht die Entwicklung im <strong>Handwerk</strong> etwas<br />

besorgt, denn es gibt nicht nur gute Zeiten, sondern<br />

auch Zeiten des Umbruchs.<br />

Sein Gewerk könne jedoch nicht aussterben, weil<br />

jeder Mensch essen muss. Das leibliche Wohl hätte in<br />

der heutigen Gesellschaft einen hohen Stellenwert –<br />

dabei nannte er einige Schlagworte wie die Öko- und<br />

Gourmetküche.<br />

Im Anschluss an das Podiumsgespräch erhielten<br />

59 Goldmeister ihre Goldenen Meisterbriefe. Neben<br />

der Übergabe der Urkunden wurden dabei auch kleine<br />

Episoden aus dem Leben der „alten Meister“ ausgetauscht.<br />

Und die eine oder andere Träne vergossen<br />

– denn Erinnerungen bewegen das Gemüt.<br />

„Start im <strong>Handwerk</strong>“<br />

Informationen für Gründer<br />

Die neue Broschüre „Start im <strong>Handwerk</strong>“<br />

ist da. Auf 43 Seiten sind alle<br />

wichtigen Informationen für die Selbstständigkeit<br />

zusammengefasst. Welche<br />

Rechtsform ist die geeignetste und was<br />

gilt es zu beachten? Die Vorteile und<br />

Voraussetzungen für die Gründung eines<br />

Einzelunternehmens, einer GbR<br />

und der GmbH werden dargestellt.<br />

Welche Versicherungen sollte ein Unternehmer<br />

haben? Wo gibt es finanzielle<br />

Unterstützung? Welche Pflichten als<br />

Arbeitgeber anstehen und wie Personal<br />

gesucht werden kann bis zur Werbung<br />

für das eigene Unternehmen – alles das<br />

ist Inhalt der Broschüre. Und als Extra-<br />

Service sind ein Gutschein für die kostenfreie<br />

Betriebsberatung in der Kammer,<br />

ein Kapitalbedarfsplan, ein Finanzierungsplan<br />

sowie die Umsatz- und<br />

Ertragsvorschau als Vorlagen zur direkten<br />

Nutzung für den zukünftigen Unternehmer<br />

angehängt.<br />

Ansprechpartner sind die Betriebsberater<br />

der HWK <strong>Halle</strong>: Tel. 0345/2999-221<br />

Ob ein Unternehmer neu gründen will, einen<br />

Betrieb übernehmen oder Franchising praktizieren<br />

möchte – in der neuen Broschüre<br />

„Start im <strong>Handwerk</strong>“ erhält er eine Anleitung,<br />

was alles zu planen und zu organisieren<br />

ist. Die digitale Version steht unter www.hwkhalle.de/de/existenzgruendung<br />

zum Abruf<br />

bereit.<br />

Foto: HWK<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Halle</strong> (Saale)<br />

Impressum:<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong><br />

Telefon: 0345 2999-0<br />

Fax: 0345 2999-200<br />

http://www.hwkhalle.de<br />

info@hwkhalle.de<br />

Verantwortlich:<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn


8<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Deutsche <strong>Handwerk</strong>s Zeitung<br />

Ausg. 22 | 22. November 2013 | 65. Jahrgang<br />

Unternehmensbörse<br />

Suche Nachfolger für gepflegten, langjährig<br />

bestehenden Friseursalon in <strong>Halle</strong>. Eine<br />

überleitende Mitarbeit des Inhabers bzw.<br />

eine Einarbeitung wird angeboten.<br />

Chiffre: A 229<br />

In <strong>Halle</strong> wird ein Nachfolger für eine kleine<br />

komplett eingerichtete Kfz-Werkstatt gesucht.<br />

Die Werkstatt befindet sich auf<br />

einem kombinierten Wohn- und Geschäftsgrundstück<br />

am Stadtrand und soll vermietet<br />

oder verkauft werden. Bei Bedarf steht<br />

eine 2,5-Zi.-Wohnung (79 m²) zur Anmietung<br />

zur Verfügung. Langfristig ist die komplette<br />

Übernahme des gesamten Grundstückes<br />

(410 m² mit Einfamilienhaus und<br />

Werkstatt) <strong>durch</strong> Kauf möglich.<br />

Chiffre: A 302<br />

Langjährig bestehendes und gut etabliertes<br />

Friseurgeschäft im Mansfelder Land sucht<br />

einen Nachfolger. Das Unternehmen besteht<br />

seit 20 Jahren und führt Friseurdienstleistungen<br />

für Damen, Herren und<br />

Kinder aus. Weiterhin ist das Team mit Friseurdienstleistungen<br />

in Pflegeheimen im<br />

Landkreis sowie mobiler Außer-Haus-Betreuung<br />

tätig. Chiffre: A 327<br />

Familiengeführter kleiner Bauhandwerksbetrieb<br />

sucht aus Altersgründen einen Nachfolger.<br />

Eine in über 50 Jahren aufgebaute<br />

Stammkundschaft erwartet einen neuen Inhaber.<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetrieb mit gutem Betriebsklima<br />

in 3. Generation. Ausgeführt<br />

werden Baureparaturen in den Gewerken<br />

Maurer-, Beton-, Estrich- und Trockenbauarbeiten<br />

bei privaten und öffentlichen Auftraggebern.<br />

Erfahrene, gut ausgebildete und<br />

motivierte Mitarbeiter wollen in dem Betrieb<br />

weiterarbeiten. Eine Einarbeitung des<br />

neuen Inhabers kann übernommen werden.<br />

Chiffre: A 343<br />

Verkaufe Bauunternehmen im Raum Wittenberg.<br />

Regional tätiges Bauunternehmen<br />

aus dem Bereich Um- und Ausbau, Maurer-,<br />

Putz-, Beton-, Fliesen- und Pflasterarbeiten<br />

sucht einen Nachfolger. Eine Einarbeitung<br />

im Unternehmen wird angeboten.<br />

Chiffre: A 345<br />

Verkaufe langjährig bestehendes, sehr gut<br />

etabliertes Elektrounternehmen im Salzlandkreis.<br />

Zum Verkauf stehen die komplette<br />

Geschäftsausstattung und ein großer<br />

Kundenstamm, insbesondere im gewerblichen<br />

Bereich. Die Geschäftsräume können<br />

gemietet werden. Der Verkaufspreis beträgt<br />

300.000 Euro. Der jetzige Inhaber<br />

bietet auf Wunsch seine Unterstützung für<br />

eine reibungslose Übergabe und Einarbeitung.<br />

Der Nachfolger sollte einen Abschluss<br />

als Elektromeister (Anlage A der<br />

HwO, meisterpflichtiges Gewerk) oder eine<br />

andere anerkannte Qualifikation vorweisen.<br />

Chiffre: A 358<br />

Ansprechpartnerin: Angelika Stelzer,<br />

Tel. 0345/2999-221, E-Mail: astelzer@<br />

hwkhalle.de, Internet: www.hwkhalle.de<br />

Analphabetismus<br />

erkennen lernen<br />

Projekt unterstützt Betriebe<br />

Die Lese- und Schreibschwäche von<br />

Menschen bleibt am Arbeitsplatz oft<br />

unerkannt. Daher haben viele Unternehmer<br />

den falschen Eindruck, es gäbe<br />

keine Analphabeten in der Belegschaft.<br />

Mit dem Projekt „alpha coach“ des Ministeriums<br />

für Arbeit und Soziales soll<br />

erreicht werden, dass sich Unternehmen<br />

verstärkt dem Thema Alphabetisierung<br />

und Grundbildung Erwachsener<br />

öffnen. Betriebe sollen unterstützt<br />

werden, Analphabetismus zu erkennen<br />

und Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />

Zum kostenfreien Angebot von „alpha<br />

coach“ gehört für die Unternehmer<br />

eine Weiterbildung zum Coaching,<br />

um die persönliche Entwicklung der<br />

betroffenen Mitarbeiter voranzutreiben.<br />

Im Rahmen von Netzwerktreffen<br />

haben Betriebe die Möglichkeit, sich<br />

mit anderen Teilnehmern und Experten<br />

auf dem Gebiet des funktionalen<br />

Analphabetismus auszutauschen. Projektträger<br />

von „alpha coach“ ist der Bildungsverein<br />

Arbeit und Leben. Mehr<br />

Informationen zum Projekt unter www.<br />

alpha-sa.de.<br />

Interessenten melden sich bitte bei<br />

Skadi Lückerath, Arbeit und Leben e.V.,<br />

Tel. 0391/6234-967, E-Mail: lueckerath@<br />

arbeitundleben.org<br />

Alles Wichtige<br />

fürs <strong>Handwerk</strong><br />

unter:<br />

deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

Wertgutachten als Basis<br />

für Nachfolgeregelung<br />

Steinmetzbetrieb Volker Weiske, Kabelsketal. Ein Unternehmen wird erfolgreich übergeben<br />

„Es war eigentlich schon immer klar,<br />

dass wir den Steinmetzbetrieb einmal<br />

an unseren Sohn Markus (37) übergeben<br />

werden“, sagt Christel Weiske, die<br />

für ihren Mann die Buchführung<br />

macht. Sohn Markus hat deshalb nicht<br />

nur im elterlichen Betrieb seine Lehre<br />

abgeschlossen, sondern 2001 auch seinen<br />

Steinmetzmeister gemacht. 2004<br />

gründet er seine eigene Firma. „Vor<br />

drei Jahren haben wir angefangen, uns<br />

Gedanken zu machen, wie das mit der<br />

Volker Weiske schaut Sohn Markus über die Schulter, aber nicht mehr lange.<br />

<br />

Foto: Matthias Weiske<br />

Acht Junghandwerker<br />

sind Landessieger<br />

Übergabe gehen soll. Da war mein<br />

Mann 60 und wir wollten uns allmählich<br />

aus dem Betrieb zurückziehen.“<br />

Senior Volker Weiske hat dann auch<br />

begonnen, dem Sohn mehr Verantwortung<br />

zu übergeben und ihn in die Geschäfte<br />

mehr einzubinden. „Ursprünglich<br />

wollten wir den Betrieb an Markus<br />

verkaufen, denn wir haben noch einen<br />

jüngeren Sohn“, sagt Volker Weiske.<br />

Wie das mit dem Erbe geregelt werden<br />

sollte, wussten sie nicht. Und da landete<br />

ein Schreiben mit dem Serviceangebot<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer im Briefkasten.<br />

Im November letzten Jahres hatten<br />

sie dann einen Termin mit Betriebsberaterin<br />

Antje Leuoth. „Sie riet uns, zuerst<br />

ein Wertgutachten erstellen zu lassen,<br />

um den Immobilien und Maschinen<br />

einen Wert zuzuordnen, und auch,<br />

um dem Finanzamt die nötigen Zahlen<br />

zu liefern“, so Christel Weiske. Weiskes<br />

stellten dann bei der Kammer einen<br />

Antrag auf das Gutachten. Im Sommer<br />

war das Wertgutachten – erstellt von<br />

Betriebsberater Detlef Polzin – fertig.<br />

„Ein gutes Serviceangebot der Kammer<br />

ist das und noch dazu kostenlos“, bekräftigt<br />

Volker Weiske. Für den Steinmetzbetrieb<br />

ist die beste Variante die<br />

Schenkung mit vorweggenommener<br />

Erbfolge. So erhält der jüngere Sohn<br />

vom Nachfolger eine Ausgleichszahlung.<br />

Am 28. August besuchten sie die<br />

Veranstaltung zur Unternehmensnachfolge<br />

im Bildungs-und Technologiezentrum<br />

(BTZ). Warum? Christel Weiske:<br />

„Hier haben wir nochmal Informationen<br />

gesammelt. Gerade die Erlebnisberichte<br />

zeigten: Man sollte sich schon<br />

zeitig um die Nachfolge kümmern.“<br />

Weiskes waren jetzt auch beim Notar<br />

und haben von Übergabe bis Vorsorgevollmacht<br />

alles geregelt. Am 1. Januar<br />

2014 ist dann die offizielle Übergabe,<br />

genau zum 30-jährigen Jubiläum der<br />

Übernahme <strong>durch</strong> den Senior Volker<br />

Weiske. „Doch das ist Zufall“, lacht<br />

Christel Weiske.<br />

Erfolge im Leistungswettbewerb des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s für den Kammerbezirk <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

Acht Landessieger für Sachsen-Anhalt<br />

im Leistungswettbewerb des Deutschen<br />

<strong>Handwerk</strong>s kommen aus dem<br />

Kammerbezirk <strong>Halle</strong> (Saale) und haben<br />

sich damit erfolgreich gegen ihre Berufskollegen<br />

aus dem nördlichen Landesteil<br />

<strong>durch</strong>gesetzt.<br />

Noch bis Ende November laufen die<br />

Ausscheide im Bundeswettbewerb, zu<br />

denen die Landessieger erneut ihr Können<br />

unter Beweis stellen dürfen. Alle<br />

Sieger werden am 4. Dezember in<br />

Bernburg in einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammern <strong>Halle</strong><br />

(Saale) und Magdeburg mit Urkunden<br />

und Preisen ausgezeichnet.<br />

„Wir brauchen junge Leute, die<br />

Maßstäbe setzen und zu Vorbildern für<br />

ihre Altersgenossen werden. Mit Leistungsbereitschaft<br />

lassen sich im <strong>Handwerk</strong><br />

großartige Karrieren beginnen.<br />

Wir danken auch allen Betrieben, die<br />

so viel Kraft in die Ausbildung investieren.<br />

Das ist für unser regionales <strong>Handwerk</strong><br />

von hohem Wert“, so Dr. Jürgen<br />

Rogahn, Hauptgeschäftsführer der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

Als Landessieger Sachsen-Anhalts in<br />

ihrem Beruf konnten sich für den Kammerbezirk<br />

<strong>Halle</strong> (Saale) behaupten:<br />

Augenoptiker: Maria Petsch aus Lutherstadt<br />

Wittenberg, Ausbildungsbetrieb:<br />

Fielmann, Lutherstadt Wittenberg.<br />

Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik:<br />

Maximilian Koch aus Des-<br />

Andreas Neumeister (re.) steht für den ersten bundesweiten Erfolg der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Halle</strong> (Saale) im Leistungswettbewerb des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s. Der 29-Jährige aus <strong>Halle</strong><br />

(Saale) ist zweiter Bundessieger im Gewerk Zweiradmechaniker, Fachrichtung Fahrradtechnik<br />

geworden (siehe Titelseite). <br />

Foto: HWK Münster<br />

sau-Roßlau, Ausbildungsbetrieb:<br />

Elektro Hörnlein GmbH, Dessau-<br />

Roßlau.<br />

Fleischer: Steven Ortmann aus Alsleben,<br />

Ausbildungsbetrieb: Bauerngut<br />

Fleisch- und Wurstwaren GmbH,<br />

Könnern.<br />

Friseur: Nadine Schneider aus Lutherstadt<br />

Eisleben, Ausbildungsbetrieb:<br />

„Charmant“ Friseur- und Kosmetik<br />

GmbH, Lutherstadt Eisleben.<br />

Raumausstatter: Maria Mosolewski<br />

aus Gräfenhainichen, Ausbildungsbetrieb:<br />

Raumausstattung Jentzsch,<br />

Bitterfeld-Wolfen.<br />

Technischer Modellbauer, Gießerei:<br />

Sebastian Riedel aus Zeitz, Ausbildungsbetrieb:<br />

BRS Modellbau +<br />

Tischlerei GmbH, Zeitz.<br />

Zimmerer: Philipp Siewert aus<br />

Schkopau, Ausbildungsbetrieb: Steffen<br />

Bunzel Zimmerermeisterbetrieb<br />

e.K., Allstedt.<br />

Zweiradmechaniker Fahrradtechnik:<br />

Andreas Neumeister aus <strong>Halle</strong> (Saale),<br />

Ausbildungsbetrieb: Fahrrad-Focken,<br />

<strong>Halle</strong> (Saale).<br />

Und so funktioniert der Wettbewerb:<br />

Junge <strong>Handwerk</strong>er, die einen besonders<br />

guten Gesellenabschluss erreicht<br />

haben und noch keine 25 Jahre (bei<br />

Bundesfreiwilligendienst u. Ä. noch<br />

keine 28 Jahre) alt sind, können teilnehmen.<br />

Zunächst werden die Besten<br />

auf der Ebene des Kammerbezirks ermittelt.<br />

Die Wettbewerbe auf Landesebene<br />

finden an verschiedenen Orten<br />

und zu verschiedenen Zeiten in den jeweiligen<br />

Berufen statt. Gefragt sind<br />

Kreativität und ein hoher technischer<br />

Stand der fachlichen Ausführung.<br />

Gute Platzierungen bei diesem Wettbewerb<br />

sind nicht nur vortreffliche Visitenkarten<br />

bei anstehenden Bewerbungen.<br />

Für die Bestplatzierten je Jahrgang<br />

und Branche eröffnet sich außerdem<br />

die Chance, einen Antrag auf Begabtenförderung<br />

für die berufliche Bildung<br />

zu stellen.<br />

Weitere Informationen zum Thema erteilt<br />

Gabriele Steenwarder, Tel. 0345/2999-203,<br />

E-Mail: gsteenwarder@hwkhalle.de<br />

Nachrichten aus der kh anhalt-bitterfeld<br />

Ein Kleid aus Haarsträhnen<br />

und drei Kilogramm Frisur<br />

Friseurmeisterin Brit Zimmermann präsentiert „Die fünf Elemente“<br />

<strong>Handwerk</strong>liche Kreation von der Fuß- bis in die Haarspitze: Die Modelle „Feuer“,<br />

„Wasser“, „Erde“, „Luft“ und „Metall“ hatten mehrere Kilogramm prächtige Frisuren und Kleider<br />

zu tragen. <br />

Foto: KH<br />

Am Tag des <strong>Handwerk</strong>s präsentierten<br />

sich verschiedene Innungen an der<br />

Goitzsche. Die Friseurinnung Bitterfeld<br />

und die Berufsschule Anhalt-Bitterfeld<br />

beteiligten sich mit einem Wettbewerb<br />

für Auszubildende des Friseur- und<br />

Kosmetikhandwerks, dem Beauty-<br />

Goitzsche-Cup. Dieser stand unter dem<br />

Motto „Die fünf Elemente“.<br />

Die Auszubildenden gaben ihr Bestes.<br />

Was in der Zukunft aus ihnen werden<br />

könnte, gab es auf der Bühne des<br />

Festplatzes und in den Wasserwelten<br />

zu bestaunen: Brit Zimmermanns Interpretation<br />

von Feuer, Wasser, Erde,<br />

Luft und Metall. In meisterlicher Perfektion<br />

präsentierte Friseurmeisterin<br />

Brit Zimmermann (Coiffeur Rita, Bitterfeld)<br />

mit ihrem Team ausgefallene<br />

Frisuren und Kostüme.<br />

„Wer die atemberaubenden Kostüme<br />

und Frisuren ihrer Modelle gesehen<br />

hat, musste einfach ins Staunen kommen“,<br />

erzählt Carmen Bau, Geschäftsführerin<br />

der KH Anhalt-Bitterfeld. „Da<br />

fragt man sich doch, woher solche<br />

Ideen kommen. Aber sie sind letztlich<br />

das Ergebnis, wenn eine junge und<br />

sehr engagierte Meisterin ihrer Fantasie<br />

freien Lauf lässt. Brit Zimmermann<br />

gelingt es immer wieder, ihre Familie<br />

und ihr Team für derartige Herausforderungen<br />

zu motivieren.“<br />

Wohnungen würden zu Ateliers umgestaltet<br />

und auch die Familie bekäme<br />

ihre Aufträge. Carmen Bau: „Am Beispiel<br />

des Kleides Modell ‚Erde‘ bedeutete<br />

dies, dass tausende Haarsträhnen<br />

von Farbkarten zu lösen waren, damit<br />

sie zu einem Kleid verarbeitet werden<br />

konnten. Am Ende kam das Kleid auf<br />

ein stattliches Gewicht von zehn Kilogramm.“<br />

Bis alle Kostüme bereit zum großen<br />

Auftritt waren, dauerte es Monate. Viel<br />

Freizeit wurde geopfert. Dazu kam die<br />

Erstellung der Frisuren. „Die Modelle<br />

mussten viel Zeit und Durchhaltevermögen<br />

aufbringen. Das ‚Feuer‘ trug<br />

den schwersten ‚Brocken‘“, so Carmen<br />

Bau. Etwa drei Kilogramm wog die Frisur.<br />

Der Tag des Auftritts stellte dann<br />

eine besondere Herausforderung dar:<br />

Alle Modelle anzukleiden, zu schminken<br />

und zu frisieren, bedurfte perfekter<br />

Organisation. Das Publikum zeigte sich<br />

begeistert von den Ergebnissen. Am lebenden<br />

Beispiel wurde hier vorgeführt,<br />

wie ein einfaches <strong>Handwerk</strong> zu wahrer<br />

Kunst erhoben werden kann.<br />

Gründerpreis in Zerbst verliehen<br />

Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld vergibt Sonderpreis<br />

Auf dem Wirtschaftsforum Anhalt-Bitterfeld<br />

am 5. November 2013 in der<br />

Stadthalle Zerbst wurden in Auswertung<br />

des Wettbewerbes zum Reiner-<br />

Lemoine-Gründerpreis die Sieger geehrt.<br />

Kreativ und mutig, so wurden alle<br />

Gründer mit ihren Geschäftsideen beschrieben.<br />

Bemerkenswert ist die Tatsache,<br />

dass unter den zehn geehrten Gründern<br />

sechs <strong>Handwerk</strong>sunternehmer<br />

Anerkennung fanden. Ganz vorn dabei:<br />

Fotograf Martin Schneider. Er konnte<br />

mit seiner Neugründung „MoFiFo“<br />

überzeugen und erhielt den ersten<br />

Preis. Schneiders Unternehmensidee<br />

ist so plausibel wie originell: Er stellt<br />

professionelle Fotos und Thermografien<br />

mithilfe einer Flugdrohne her und<br />

kann das Gerät zum Beispiel an Windkraftgeräten<br />

und hohen Gebäuden einsetzen.<br />

Den Sonderpreis der KH Anhalt-Bitterfeld<br />

erhielt Sebastian Kaiser<br />

für die Gründung seines Unternehmens<br />

Kaiser Energie und Wärme. Der<br />

Elektrotechniker hat sich im Bereich<br />

Klima- und Heizungsservice selbstständig<br />

gemacht und wie alle Gründer<br />

im <strong>Handwerk</strong> dabei auf die Beratung<br />

und Unterstützung der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Halle</strong> wie auch der Kreishandwerkerschaft<br />

gesetzt.<br />

Sie haben ihre Talente in eine Unternehmensidee verwandelt: Die Ausgezeichneten<br />

des Reiner-Lemoine-Gründerpreises 2013 mit ihren Laudatoren. <br />

Foto: Andreas Baer<br />

KH Anhalt-Bitterfeld<br />

Anschrift: Bismarckstraße 26, 06749 Bitterfeld-Wolfen, OT Bitterfeld,<br />

Tel. 03493/222-82 oder -78, Fax -20803, E-Mail: info@khs-bitterfeld.de<br />

Geschäftsstelle Zerbst: Breite 20, 39261 Zerbst, Tel. 03923/2552, Fax -62555,<br />

E-Mail: kh-zerbst@t-online.de<br />

Kreishandwerksmeister Roland Prokop, Geschäftsführerin Carmen Bau


Deutsche <strong>Handwerk</strong>s Zeitung<br />

Ausg. 22 | 22. November 2013 | 65. Jahrgang <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> (Saale) 9<br />

Gutachter aus<br />

Faszination<br />

Sachverständiger vereidigt<br />

„Konflikte lösen und Klarheit schaffen,<br />

das mache ich gern“, stellt André<br />

Klitsch seine Motivation hervor. Seit<br />

Oktober 2013 ist<br />

der 43-Jährige<br />

neustes Mitglied<br />

im Sachverständigenzirkel<br />

der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer<br />

(HWK) <strong>Halle</strong><br />

(Saale). Sein Spezialgebiet<br />

ist das<br />

Prüfen solarthermischer Anlagen: „Das<br />

ist noch ein ziemlich junges Gewerk,<br />

insofern helfe ich mit meinem Fachwissen<br />

gern weiter.“<br />

André Klitsch wird zu Rate gezogen,<br />

wenn Uneinigkeit über die Fehlerursachen<br />

solarthermischer Anlagen besteht.<br />

Dies kann bei Gerichtsverfahren<br />

der Fall sein oder wenn Anlagen vor<br />

dem Kauf geprüft werden sollen. Für<br />

den Meister des Installateur- und Heizungsbauerhandwerks<br />

eine besondere<br />

Herausforderung: „Mich fasziniert es,<br />

sich in die Anlage, die jemand anderes<br />

gebaut hat, hineinzudenken und den<br />

Grund zu finden, warum sie gerade<br />

nicht funktioniert.“<br />

Um Gutachter zu werden, absolvierte<br />

André Klitsch vor anderthalb Jahren<br />

einen Lehrgang zur Vorbereitung auf<br />

die Arbeit als Gutachter u.a. beim TÜV.<br />

Nachdem er die notwendige fachliche<br />

Prüfung bei der HWK <strong>Halle</strong> am Standort<br />

Stedten bestand, wurde der Eislebener<br />

als Sachverständiger vereidigt.<br />

Rechtsecke<br />

Preisangaben<br />

im Schaufenster<br />

Keine Auszeichnungspflicht<br />

bei Hörgeräten, dafür bei Schmuck<br />

Nach einer Entscheidung des Landgerichts<br />

Berlin stellt es kein auszeichnungspflichtiges<br />

Angebot nach der Preisangaben-VO<br />

(§ 4 Abs. 1 PAngV) dar, wenn ein Hörgerät<br />

ohne Preisauszeichnung im Schaufenster eines<br />

Ladens ausgestellt wird (Urteil vom 6. Juni<br />

2013, Az. 52 O 297/12). Das Gericht betonte,<br />

ein Hörgerät sei kein Produkt, das von<br />

jedermann sofort genutzt werden könne. Es<br />

sei vielmehr eine Auswahl passend zum Käufer<br />

sowie eine Anpassung an den Käufer notwendig.<br />

Daher greife die generelle Pflicht zur<br />

Preisauszeichnung hier nicht.<br />

Anders verhält es sich bei sonstigen Verbrauchsgütern.<br />

So wurde ein Juwelier <strong>durch</strong><br />

das Landgericht Dortmund (Az. 16 O<br />

166/12) verurteilt, die in seinen Schaukästen<br />

und Schaufenstern sichtbar ausgestellten<br />

Trauringe mit Preisangaben zu versehen,<br />

auch wenn es sich bei den Ausstellungsstücken<br />

nur um Muster bzw. Imitate handelt.<br />

Auch die Tatsache, dass die Goldpreise starken<br />

Schwankungen unterlägen, sah das Gericht<br />

als irrelevant an.<br />

Messe:<br />

17. „Reforma“<br />

Frühbucherrabatt nutzen<br />

Die <strong>Handwerk</strong>ermesse „Reforma“ in<br />

Eisleben bietet bis zum 30. November<br />

2013 Frühbucherrabatte.<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe können sich<br />

hier vom 1. bis 4. Mai 2014 während<br />

des Eisleber Wiesenmarktes präsentieren.<br />

Rund 50.000 Besucher informierten<br />

sich auf der vergangenen <strong>Handwerk</strong>ermesse<br />

über Produkte, Dienstleistungen,<br />

Tourismus, Gesundheit, Hobbys<br />

und vieles mehr. Die Messeteilnahme<br />

auf der „Reforma“ 2014 ist erneut<br />

förderfähig.<br />

Ihre Ansprechpartnerin ist Messeleiterin<br />

Nicole Wiesenmüller, Eigenbetrieb Märkte der<br />

Lutherstadt Eisleben, Tel. 03475/633973,<br />

E-Mail: info@handwerkermesse-reforma.de<br />

Impressum<br />

Juliane Ziegler,<br />

Gräfestraße 24, 06110 <strong>Halle</strong>,<br />

Tel. 0345/2999-113,<br />

Fax 0345/2999-200,<br />

E-Mail: jziegler@hwkhalle.de<br />

Aus allem das Beste machen<br />

Friseurmeisterin Heidrun Grille schaut nach dem Hochwasser wieder optimistisch nach vorn<br />

Eine zierliche junge Frau mit festem<br />

Händedruck und starker Ausstrahlung<br />

begrüßt die DHZ-Redakteurin in<br />

ihrem Friseurbetrieb „Hairtrend by<br />

Heidi“ in Weißenfels: Heidrun Grille<br />

hat Biss, das ist noch in den ersten Minuten<br />

zu spüren. Euphorisch erzählt<br />

sie, welche Höhen und vor allem Tiefen<br />

ihr Berufs- und Privatleben bis zuletzt<br />

einrahmten und sie zu dem machten,<br />

was sie heute ist: Eine Unternehmerin,<br />

die so schnell nichts mehr umwirft.<br />

Die letzte Herausforderung, die Heidrun<br />

Grille gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Auszubildenden zu<br />

meistern hatte, liegt noch gar nicht lange<br />

zurück: „Im Juni stand das Hochwasser<br />

bei uns im Salon 20 Zentimeter<br />

hoch“, erklärt die 52-jährige Friseurmeisterin.<br />

Dabei war sie gerade erst mit<br />

ihrem Betrieb in den neuen Laden gezogen,<br />

um näher am Kunden zu sein.<br />

Zentraler, größer und heller sind die<br />

Räume, die sich nur 50 Meter vom ursprünglichen<br />

Standort befinden – der<br />

vor dem Hochwasser sicher gewesen<br />

wäre. „So spielt das Leben einem<br />

manchmal einen Streich“, kommentiert<br />

sie es mit einer Portion Galgenhumor<br />

– etwas anderes bliebe einem in<br />

solch einer Situation ja auch nicht übrig.<br />

Viele schlaflose Nächte habe sie<br />

verbracht, einer Mitarbeiterin musste<br />

Durch das Hochwasser zerstört und<br />

wieder aufgebaut: Nach vier Monaten Bangen<br />

konnten Friseurmeisterin Heidrun Grille<br />

und ihr Team den Salon im Zentrum von Weißenfels<br />

neu eröffnen. Foto: Dirk Neumann<br />

Sie lässt sich von Rückschlägen nicht entmutigen und glaubt an die Kraft eines starken<br />

Teams: Heidrun Grille, Friseurin seit 1981, Friseurmeisterin seit 1992 und Unternehmerin<br />

seit 1995. <br />

Foto: Juliane Ziegler<br />

sie kündigen. „Keiner konnte mir sagen,<br />

wann wir wieder arbeitsfähig sind,<br />

am Ende waren es vier Monate. Das ist<br />

eine tödliche Zeit für einen Friseurbetrieb“,<br />

blickt die Geschäftsführerin zurück.<br />

Die Existenzängste, die sie während<br />

dieser ungewissen Zeit <strong>durch</strong>lebte,<br />

stehen ihr auch jetzt noch ins Gesicht<br />

geschrieben, wenn sie daran<br />

denkt. Glücklicherweise blieb einer ihrer<br />

beiden Salons verschont.<br />

Wiedereröffnung im Oktober<br />

Am 2. Oktober konnte sie ihren Laden<br />

schließlich neu eröffnen, obwohl nicht<br />

mehr alles in den Ursprungszustand<br />

zurückversetzt werden konnte: „Mein<br />

Vermieter hat sich nicht darum gekümmert,<br />

welche Bedingungen ich im Laden<br />

benötige. Bei der Restauration<br />

wurde beispielsweise die Wasserzufuhr<br />

an ganz anderer Stelle installiert als<br />

vorher und die Heizkörper nehmen<br />

nun viel zu viel Platz weg. Das ist sehr<br />

ärgerlich, aber auch hierfür haben wir<br />

eine Lösung gefunden.“ Heidrun Grille<br />

will nun nur noch nach vorn schauen.<br />

Investieren wird sie jetzt beispielsweise<br />

in ihre Mitarbeiter, die sie während des<br />

Katastrophenzustands so solidarisch<br />

unterstützten. „Allein hätte ich das<br />

nicht geschafft“, ist sie sich sicher,<br />

„nun gilt es, etwas zurückzugeben“.<br />

Friseure müssen Künstler sein<br />

Friseure seien nicht mehr nur die, die<br />

Haare schneiden. Es gelte, den Kunden<br />

vollumfänglich zu verwöhnen. „Du<br />

musst dich auf dein Können besinnen.<br />

Ein Friseur ‚klaut mit den Augen‘, wurde<br />

mir früher immer gesagt. Ich brauche<br />

Inspiration, die ich aus der Arbeit<br />

und meinen Gesprächen mit <strong>Handwerk</strong>skollegen<br />

bekomme oder aus Weiterbildungen.<br />

Offen sein für neue Möglichkeiten<br />

und Entfaltung der eigenen<br />

Kreativität, ja, das ist es, worauf es<br />

heutzutage ganz besonders ankommt<br />

und was einen guten Friseur von einem<br />

schlechten unterscheidet.“ Der Mindestlohn<br />

in ihrem <strong>Handwerk</strong> kommt<br />

ihr ganz gelegen: „Der Preiskampf wird<br />

abnehmen und wir bekommen da<strong>durch</strong><br />

im Berufsstand mittelfristig mit<br />

Sicherheit einen ganz neuen Stellenwert.“<br />

Vorfahrt für die E-Mobilität?<br />

Fachforum mit Forschern, Dienstleistern und Herstellern im Autohaus Rainer Jacob in Querfurt<br />

Wie weit ist die Forschung im Bereich<br />

Elektromobilität fortgeschritten? Welchen<br />

Stand haben die serienreifen Autos,<br />

welche Potenziale sind noch nicht<br />

ausgeschöpft und welche Hemmnisse<br />

im Entwicklungsprozess noch vorhanden?<br />

Diese Fragen griffen Experten auf<br />

der Veranstaltung „Energiewende –<br />

Vorfahrt für Elektromobilität!“ des<br />

Wirtschaftsrats der CDU e.V. am 17.<br />

Oktober auf, die vom Autohaus Rainer<br />

Jacob in Querfurt ausgerichtet wurde.<br />

E-Mobilität ist kein neues Thema in<br />

der Automobilgeschichte: Bereits vor<br />

1900 gab es elek trisch angetriebene Automobile,<br />

die als Elektrowagen oder<br />

Elektro-Chaise bezeichnet wurden –<br />

das wahrscheinlich erste deutsche<br />

Elektroauto war 1888 der „Flocken<br />

Elektrowagen“. Erst nach der Jahrhundertwende<br />

verdrängte der Verbrennungsmotor<br />

den Elek troantrieb. Dass<br />

wir nun auf dem Weg sind, eine möglicherweise<br />

umgekehrte Entwicklung<br />

mitzuerleben, ist aus vielerlei Gründen<br />

noch nicht so recht vorstellbar – das<br />

ging aus den Impulsvorträgen der anwesenden<br />

Fachreferenten hervor.<br />

Auf der Hand lägen die vielen Vorteile<br />

der E-Mobilität, stellte Professor<br />

Hermann Kühnle von der Otto-von-<br />

Guericke-Universität Magdeburg ausführlich<br />

dar: E-Autos hätten einen doppelt<br />

so hohen effektiven Wirkungsgrad<br />

wie Verbrennungsmotoren, würden für<br />

einen geringeren Lärmpegel sorgen,<br />

hätten einen minimaleren Wartungsaufwand<br />

und eine sehr hohe Lebensdauer.<br />

Die Forschung arbeite derzeit<br />

intensiv an Batteriewechseltechniken<br />

und effizienten Ladestrategien. Kühnle<br />

kritisierte, dass die deutsche Politik das<br />

Thema nicht ernst genug nähme, andere<br />

Länder wären weiter.<br />

Nicht den Anschluss verpassen<br />

Als Beispiele nannte er eine staatlich<br />

geförderte „Abwrackprämie“ in Frankreich<br />

beim Kauf eines E-Autos, technische<br />

Spitzenentwicklungen in den<br />

USA, was die Leistungsfähigkeit der<br />

Antriebe und die Kapazität der<br />

Batte rien betrifft, sowie das Selbstverständnis,<br />

welches beim Einsatz der Antriebsvariante<br />

in China herrsche.<br />

Deutschland dürfe hier nicht den Anschluss<br />

verpassen. Vorbehalte und ein-<br />

Zum Expertenforum „Energiewende – Vorfahrt für Elektromobilität!“ im Autohaus<br />

Rainer Jacob in Querfurt stellte Professor Hermann Kühnle von der Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg die Vorteile der E-Mobilität heraus.<br />

Foto: Juliane Ziegler<br />

gespielte Lieferketten würden einer Offenheit<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft<br />

noch zu sehr im Wege stehen.<br />

Einen der ersten serienreifen deutschen<br />

Kleinwagen mit Elektroantrieb<br />

stellte Jens Daum von der Volkswagen<br />

AG vor. Der E-Up schaffe eine Reichweite<br />

von 160 Kilometern mit einer Akkuladung<br />

– und nein, die Leistung sei<br />

nicht geschönt, „das kann sich Volkswagen<br />

nicht leisten“ – und erreiche eine<br />

Geschwindigkeit von 130 km/h. Die<br />

Batterie kann an jeder Haushaltssteckdose<br />

aufgeladen werden.<br />

Über erste Ergebnisse des staatlichen<br />

Förderprojekts „Schaufenster<br />

Elektromobilität“, das bereits im April<br />

2012 angestoßen wurde, sprach Christian<br />

Grötsch vom Bundesverband eMobilität<br />

e.V. Die engen Förderrichtlinien<br />

würden dafür sorgen, bedauerte er,<br />

dass der ursprüngliche Sinn, KMU bei<br />

entsprechenden Neu- und Weiterentwicklungen<br />

zu unterstützen, in der Regel<br />

nur mit einem großen Partner und<br />

unter erheblichem bürokratischen Aufwand<br />

möglich wäre. Seiner Meinung<br />

nach sei das Konzept nicht gut genug<br />

<strong>durch</strong>dacht worden.<br />

Dass die Entwicklung im Bereich E-<br />

Mobilität lange nicht so weit sein wird,<br />

um auch für den Lastkraftwagen- und<br />

Güterverkehr infrage zu kommen,<br />

schlussfolgerte Jörg Leonhardt, Geschäftsführer<br />

der AROBA Logistik<br />

GmbH aus Zörbig, nach den Vorträgen.<br />

Bei höherer Leistungsfähigkeit der Antriebe<br />

müssten die Batterien noch erheblich<br />

leichter werden, um die Voraussetzungen<br />

für diese Einsatzmöglichkeit<br />

zu erfüllen. Den Zielgruppenansatz<br />

bei der Entwicklung des E-Ups<br />

stellte er infrage. Der Kleinwagen sei<br />

für den vorgesehenen Nutzerkreis zu<br />

teuer und unpassend konzipiert.<br />

Schwarzarbeitsbekämpfung<br />

krankt an zu wenig Personal<br />

Betriebe werden gebeten, <strong>durch</strong> Anzeigen Druck zu erhöhen<br />

Die <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

engagiert sich mit einer Medienkampagne<br />

für die Bekämpfung von Schwarzarbeit<br />

im <strong>Handwerk</strong>. Wenn es an die<br />

Meldung von Delikten geht, zeigt sich<br />

jedoch Unzufriedenheit bei den Betroffenen.<br />

Zum einen werden die Anzeigen<br />

nicht ausreichend bearbeitet, zum anderen<br />

sind die Verantwortlichkeiten bei<br />

der Verfolgung dieser Straftaten nicht<br />

immer klar. Die DHZ unterhielt sich<br />

mit dem Juristen und stellvertretenden<br />

Hauptgeschäftsführer der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Halle</strong>, Ass. Dirk Neumann.<br />

DHZ: Herr Neumann, welche Erfahrungen<br />

haben Sie mit Schwarzarbeit?<br />

Dirk Neumann: In den vergangenen<br />

Monaten und Jahren hat die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Halle</strong> (Saale) regelmäßig<br />

Anzeigen über unerlaubte <strong>Handwerk</strong>sausübung<br />

von ihren Mitgliedsbetrieben<br />

erhalten. Wir sind jedoch aufgrund<br />

der im Land bestehenden rechtlichen<br />

Situation für die entsprechende Verfolgung<br />

und Bekämpfung der unerlaubten<br />

<strong>Handwerk</strong>sausübung gar nicht zuständig<br />

und können die Anzeigen dann lediglich<br />

weiterleiten.<br />

DHZ: Wer ist dann für die Bearbeitung<br />

zuständig?<br />

Dirk Neumann: Für Bußgeldverfahren<br />

wegen unerlaubter <strong>Handwerk</strong>sausübung<br />

sind die Landkreise und kreisfreien<br />

Städte zuständig. Nur dort können<br />

sie bearbeitet werden.<br />

DHZ: Ist das ein Problem?<br />

Dirk Neumann: Ja. Aufgrund von Einsparungen<br />

beim Personal findet hier<br />

Plakat aus der Kampagne gegen<br />

Schwarzarbeit der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />

<strong>Halle</strong> (Saale) und Magdeburg.<br />

<br />

Layout: Hoffmann und Partner<br />

leider überwiegend eine unzureichende<br />

und im Extremfall überhaupt keine<br />

Bekämpfung statt. Das ist äußerst unbefriedigend.<br />

Unsere<br />

Vorschläge<br />

für eine Effizienzsteigerung<br />

der<br />

Schwarzarbeitbekämpfung<br />

im<br />

<strong>Handwerk</strong>, etwa<br />

<strong>durch</strong> Schaffung<br />

von mehreren<br />

oder einer Zentralstelle, wird von der<br />

Landesverwaltung derzeit nicht als<br />

sinnvoll erachtet. Wir wollen uns mit<br />

dieser Situation aber nicht abfinden.<br />

DHZ: Was können Ihre Mitgliedsbetriebe<br />

dafür tun?<br />

Dirk Neumann: Wir würden unsere<br />

Mitgliedsbetriebe bitten, die entsprechenden<br />

Anzeigen zukünftig direkt an<br />

die Landkreise, aber vor allem auch in<br />

Kopie an das zuständige Ministerium<br />

für Wissenschaft und Arbeit zu schicken,<br />

um dort für mehr Problembewusstsein<br />

zu sorgen. Denn das Verrückte<br />

an der Geschichte ist, dass uns<br />

vom Ministerium regelmäßig entgegengehalten<br />

wird, es gäbe ja kaum Anzeigen<br />

aus dem <strong>Handwerk</strong>. Das ist ein<br />

Teufelskreis, denn die unzureichende<br />

Bearbeitung in der Vergangenheit führte<br />

natürlich dazu, dass die Anzeigenden<br />

völlig demotiviert wurden. Es tat<br />

sich ja nichts. Wozu also überhaupt etwas<br />

anzeigen?<br />

DHZ: Und was sagen die Verantwortlichen<br />

dazu?<br />

Dirk Neumann: Aus Sicht der zuständigen<br />

Kreise scheint die Bekämpfung unerlaubter<br />

<strong>Handwerk</strong>sausübung keine<br />

Aufgabe von primärer Wichtigkeit zu<br />

sein, zumal sie Personal bindet. Ein<br />

Fakt, der für uns absolut nicht nachvollziehbar<br />

ist. Denn übersehen wird<br />

dabei völlig, dass unerlaubt arbeitende<br />

Unternehmen <strong>durch</strong> ihre Tätigkeit<br />

nicht nur Sozialversicherungsträgern<br />

und der Steuerverwaltung, sondern<br />

auch den Kommunen erheblichen<br />

Schaden <strong>durch</strong> nicht abgeführte Gewerbesteuer<br />

zufügen, vom Sozialmissbrauch<br />

mal ganz abgesehen. Und wir<br />

als Kammer stehen auch dumm da: Wir<br />

können nichts machen, wenn die entsprechenden<br />

Anzeigen nicht bearbeitet<br />

werden. Uns bleibt nur: Dranbleiben<br />

und das Thema gegenüber der Landesverwaltung<br />

immer wieder neu thematisieren.<br />

Skier für Finnland<br />

100 Jahre Familienbetrieb: Stellmacherei, Zimmerei und Tischlerei<br />

100 Jahre gibt es den Innungsbetrieb<br />

Sturm in Uichteritz. Grund genug zusammen<br />

mit 160 Gästen sowie dem<br />

Weißenfelser Oberbürgermeister Robby<br />

Risch, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Halle</strong> (Saale), Ass. Dirk Neumann,<br />

und Innungsobermeister Harry Emse<br />

zu feiern. Im Unternehmen, dessen<br />

Leistungsangebot Holzbauarbeiten sowie<br />

Treppen- und Innenausbau beinhaltet,<br />

sind fünf Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Urgroßvater Ernst Sturm hatte den<br />

Betrieb als Stellmacherei 1913 gegründet<br />

und vorwiegend Ackerwagen und<br />

Kutschen gefertigt. Sohn Kurt machte<br />

sich einen Namen mit dem Bau von<br />

Holzskiern, die bis nach Finnland verkauft<br />

wurden. 20 Jahre wurden die<br />

Tourenskier hergestellt. 1978 übernahm<br />

mit Sohn Günter dann bereits<br />

die dritte Generation den Betrieb und<br />

erweiterte den Geschäftsbereich um<br />

den Bau von Treppen und die Anfertigung<br />

von Dachstühlen. In den 80er<br />

Jahren stiegen die Sturms in die Konsumgüterproduktion<br />

ein. Regale, Stehlampen<br />

und Tische fanden reißenden<br />

Absatz. 2008 trat Zimmerermeister Raik<br />

Sturm in die Fußstapfen des Vaters.<br />

Der Gewerbeeintrag wurde um Karosserie-<br />

und Fahrzeugbau erweitert. Raik<br />

Sturm ist oft auf Baustellen unterwegs<br />

und erledigt Büroarbeiten am Wochenende.<br />

„Das geht nur mit Liebe zum Beruf“,<br />

sagt er. Sein fünfjähriger Sohn Luca<br />

bastelt währenddessen an der kleinen<br />

Werkbank, die Opa Günter bereits<br />

für ihn eingerichtet hat. Steht hier die<br />

fünfte Generation in den Startlöchern?<br />

Dirk Neumann, Günter und Raik Sturm sowie Robby Risch (v.li.) freuen sich über<br />

das 100-jährige Jubiläum des Familienbetriebs Sturm.<br />

Foto: Susan Philipp

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