Krankenhaus-Report 2014 - AOK-Bundesverband
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Pressekonferenz des <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es und<br />
des Wissenschaftlichen Instituts der <strong>AOK</strong> (WIdO) am 21. 01. <strong>2014</strong> in Berlin<br />
Statement von Jürgen Klauber<br />
Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der <strong>AOK</strong> (WIdO) und<br />
Mitherausgeber des <strong>Krankenhaus</strong>-<strong>Report</strong>s<br />
Qualitätstransparenz stärkt Patientensicherheit<br />
Die Verbesserung der Patientensicherheit im <strong>Krankenhaus</strong> ist eng damit verbunden, die Qualität<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>behandlung transparent zu machen. Denn nur wenn Qualitätsprobleme bekannt<br />
sind, können im Klinikbetrieb Initiativen ergriffen werden, um Fehler zu vermeiden. Gibt es beispielsweise<br />
auffällige Versorgungsunterschiede zwischen verschiedenen Einrichtungen, wie ein gehäuftes<br />
Auftreten von Komplikationen, kann dem im betroffenen <strong>Krankenhaus</strong> mit eigenen Analysen<br />
nachgegangen werden und das klinikinterne Qualitätsmanagement in der Folge Maßnahmen zur<br />
Verbesserung einleiten.<br />
Eine derartige Qualitätstransparenz kann beispielsweise durch die externe gesetzliche Qualitätssicherung<br />
hergestellt werden, wie in einem Beitrag im aktuellen <strong>Krankenhaus</strong>-<strong>Report</strong> ausgeführt wird.<br />
So wertet das AQUA-Institut, das derzeit Qualitätsindikatoren für rund 30 Leistungsbereiche vorlegt,<br />
die von den Krankenhäusern gemeldeten Daten aus. Für den Leistungsbereich Herzschrittmacher-<br />
Implantation wird unter anderem der Qualitätsindikator Vorhofsondendislokation (Verrutschen einer<br />
implantierten Vorhofsonde) betrachtet. Die Dislokation kann die Funktionsfähigkeit des implantierten<br />
Herzschrittmachers gefährden. Gemäß den vorliegenden internationalen Daten wird bei einem<br />
<strong>Krankenhaus</strong> ein Verrutschen in mehr als 3 Prozent der Fälle als auffällig gewertet. Dies kann ein<br />
Hinweis auf eine schlechtere Versorgungsqualität sein. Auffällig in diesem Sinne waren im Jahr<br />
2012 genau 131 von insgesamt 971 Krankenhäusern (13,5 Prozent). Der darauf aufbauende Dialog<br />
mit den Krankenhäusern kann dazu beitragen, Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungen<br />
in den Häusern herbeizuführen.<br />
Mit dem Verfahren „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) stellt das Wissenschaftliche Institut<br />
der <strong>AOK</strong> (WIdO) gleichfalls eine Methode zur Schaffung von Qualitätstransparenz zur Verfügung.<br />
Ziel von QSR ist es, Unterschiede in der Ergebnisqualität aufzuzeigen, was für den Patienten von<br />
zentraler Bedeutung ist. Zugleich setzt das QSR-Verfahren, das mit Experten aus Klinik und Wissenschaft<br />
kontinuierlich weiterentwickelt wird, auf die Analyse von Langzeitergebnissen. Der ansonsten<br />
auf den <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt begrenzte Blick wird somit substanziell ergänzt; das <strong>Krankenhaus</strong><br />
erhält Qualitätsinformationen, die es sonst nicht hat. Die Datenbasis des Verfahrens bilden Routinewww.aok-bv.de<br />
I www.wido.de