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Krankenhaus-Report 2014 - AOK-Bundesverband

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Pressekonferenz des <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es und<br />

des Wissenschaftlichen Instituts der <strong>AOK</strong> (WIdO) am 21. 01. <strong>2014</strong> in Berlin<br />

Statement von Uwe Deh<br />

Geschäftsführender Vorstand des <strong>AOK</strong>-<strong>Bundesverband</strong>es<br />

Mehr Qualität durch die Spezialisierung von Kliniken<br />

Wie können wir mehr Sicherheit für Patienten schaffen, die im <strong>Krankenhaus</strong> behandelt werden?<br />

Diese Frage steht im Mittelpunkt des diesjährigen <strong>Krankenhaus</strong>-<strong>Report</strong>s des WIdO. Auf der Ebene<br />

des einzelnen <strong>Krankenhaus</strong>es sollte eine offene Fehlerkultur etabliert werden. Und unsere Auswertungen<br />

von Routinedaten mit dem QSR-Verfahren machen für Ärzte und Patienten transparent, wie<br />

sich die Qualität in den einzelnen Häusern unterscheidet. Damit hat jede Klinik die Möglichkeit, eine<br />

eigene Qualitätskultur für mehr Patientensicherheit zu entwickeln.<br />

Aber damit ist es längst noch nicht getan: Wir müssen auch die Rahmenbedingungen für die Kliniken<br />

ändern. Denn Ärzte, Pfleger und das <strong>Krankenhaus</strong>management können sich noch so sehr um mehr<br />

Patientensicherheit bemühen – solange es weiterhin Fehlanreize durch strukturelle Defizite gibt, stoßen<br />

diese Bemühungen zwangsläufig an Grenzen. Ein Beispiel ist die riskante Mengenentwicklung<br />

bei bestimmten lukrativen Eingriffen wie Rückenoperationen, die in den letzten Monaten immer wieder<br />

Thema war. Wenn Operationen nicht nur aus medizinischen, sondern auch aus wirtschaftlichen<br />

Gründen durchgeführt werden, ist die Patientensicherheit schnell in Gefahr.<br />

Unnötige Risiken entstehen aber auch durch mangelnde Spezialisierung und Arbeitsteilung zwischen<br />

den Kliniken. Eigentlich sollten sich die Krankenhäuser am Bedarf der Patienten orientieren.<br />

Stattdessen versuchen viele Häuser, sich angesichts der Konkurrenz und aus einem primär<br />

ökonomischen Kalkül zu „kleinen Universitätskliniken“ zu entwickeln, die alles anbieten. Für eine<br />

hochwertige medizinische Versorgung ist jedoch Spezialisierung das Gebot der Stunde. Richtig<br />

verstandene Spezialisierung bedeutet, dass sich ein <strong>Krankenhaus</strong> entsprechend dem Bedarf zu<br />

einem Grundversorger für die Fläche oder zu einer Fachklinik für ein großes Einzugsgebiet entwickelt.<br />

Der aktuelle <strong>Krankenhaus</strong>-<strong>Report</strong> zeigt deutlich, wie sich die strukturellen Probleme unserer <strong>Krankenhaus</strong>landschaft<br />

auf die Patientensicherheit auswirken. Sie haben das Beispiel der Qualitätsunterschiede<br />

bei den Hüft-OPs eben gehört. Ein weiteres drastisches Beispiel ist die Versorgung von<br />

Frühgeborenen. Jedes Jahr kommen in Deutschland etwa 60.000 Babys vor der 37. Schwangerschaftswoche<br />

zur Welt. Besonders gefährdet sind sehr kleine Frühgeborene, die bei ihrer Geburt<br />

weniger als 1.250 Gramm wiegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Babys sterben, ist in Kliniken<br />

mit geringen Fallzahlen wesentlich höher. Sie liegt bei Kliniken, in denen weniger als 15 Frühchen pro<br />

www.aok-bv.de I www.wido.de

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