Infos zur Schließung - Bexbach
Infos zur Schließung - Bexbach
Infos zur Schließung - Bexbach
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
um 1900 untergebracht, denn viele kamen von weiter entfernt liegenden Orten und<br />
konnten nur am Wochenende und an Feiertagen bei der Familie sein. Verkehrsmittel<br />
<strong>zur</strong> täglichen An- und Abreise waren zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorhanden.<br />
Nach und nach wohnten immer weniger Arbeiter im Schlafhaus, der Grund war der Bau<br />
eigener Häuser oder die Anmietung von Wohnungen im Dorf und damit verbunden auch<br />
die Familiengründung.<br />
Zu erwähnen wäre auch,<br />
dass während des Ersten<br />
(1914-1918) wie auch gegen<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges(1944/45)das<br />
Gebäude<br />
als „Kriegslazarett“ eingerichtet<br />
und von der<br />
Sanitätskolonne Frankenholz<br />
unterhalten wurde.<br />
Als 1935 das Frankenholzer<br />
Steinkohlenbergwerk eine Hauswirtschaftsschule gründete, baute man das nicht mehr<br />
benötigte Schlafhaus zu einem „Schulgebäude“ mit vielen Funktionsräumen um. Es<br />
begann in dem Gebäude eine völlig neue „Zeitepoche“. „Als eines der schönsten<br />
Schulgebäude der Saargruben“ wird das Haus in der Zeitschrift „Der<br />
Saarbergmann“ 1938 bezeichnet. Zwischenzeitlich war das „Koch- und Fürsorgeheim“,<br />
wie es auch genannt wurde, nicht nur mit Abteilungen für Koch- Näh- und<br />
Handarbeitskurse ausgestattet. In der Hauswirtschaftsschule, eine staatlich<br />
anerkannte Berufsschule, wurden stets 70 bis 80 Mädchen aus Frankenholz und der<br />
gesamten Region <strong>zur</strong> tüchtigen Hausfrau ausgebildet. Entsprechende Räume wie<br />
Lehrküche sowie Näh- und Handarbeitsräume waren im Obergeschoß vorhanden.. Die<br />
Küche war mit Herd und drei großen Backöfen ausgestattet. Ein eigener Lehrsaal für<br />
den theoretischen Unterricht wie auch ein Turnsaal waren vorhanden. Die Schule war<br />
auch ab Juli 1938 als staatliche Berufsschule anerkannt, Frankenholz damit auch zum<br />
„Berufsschulstandort“ und Teil der Schulgeschichte geworden. Hinter dem Gebäude<br />
war auch ein großer Schulgarten angelegt. Stauden und Obstgehölze wurden<br />
angepflanzt und alljährlich konnte eine eigene Ernte eingefahren werden. Hinzu kam<br />
noch ein großes Stallgebäude, in dem ein Hühnerstall eingerichtet war und die Aufzucht<br />
von Eintagsküken erlernt werden konnte. Auch zwei kleine Schweinchen hielten ihren<br />
Einzug, die bei passendem Schlachtgewicht zu Wurst, Speck und Schinken verarbeitet<br />
wurden. „Unvergesslich ist uns allen der 1. Dezember 1937. Das Schulhaus war fertig<br />
und stand strahlend weiß, nicht nur außen, sondern auch innen da. Das untere Stockwerk<br />
umfasst die Werksfürsorge und den Kindergarten mit Sprech- und<br />
Höhensonnenzimmer“, so wird auch in der Zeitschrift „Saarbergmann“ das Gebäude<br />
geschildert. Dies sagt aus, dass 1937 auch der Werkskindergarten der Grube hier, und<br />
zwar im Erdgeschoß, eingerichtet wurde. „Unser Kindergarten, von durchschnittlich<br />
fünfzig bis sechzig Kindern täglich besucht, ist nicht allein eine Freude der Kinder,