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47 / 2013 - DPolG Kreisverband Mannheim

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Als ich mich mit der Geschichte<br />

der <strong>Mannheim</strong>er Polizeipräsidenten<br />

beschäftigte, war es ein unbedingtes<br />

Muss, auch den Artikel des<br />

Polizeipräsidenten a.D. Willi Menz<br />

in Festschrift zum 50-jährigenBestehen<br />

des Polizeipräsidiums<br />

<strong>Mannheim</strong> als Quelle zu Rate zu<br />

ziehen. Als ehemaliger Personalrat<br />

fielen mir zwei Passagen auf, die<br />

sich mit der Rolle des Personalratsgremiums<br />

befassten.<br />

Zur Zeit des Jahres 0 nach dem verheerenden zweiten<br />

Weltkrieg merkte Willi Menz an:<br />

″Ein Versäumnis wäre es in diesem Zusammenhang,<br />

die Arbeit und den Einfluss der damaligen Betriebsräte,<br />

der späteren Personalräte, in der <strong>Mannheim</strong>er Polizei<br />

zu übergehen. Ihrer Arbeit war es in der Aufbauphase<br />

1945 zu verdanken, dass auf existentiellem<br />

und materiellen Gebiet<br />

vieles für die Polizei und die Menschen<br />

in ihr gewährt (gemeint war<br />

die Besatzungsmacht) und erreicht<br />

wurde, so bei der Lebensmittelbesorgung,<br />

der Bereitstellung von<br />

Dienstgebäuden und den gesamten<br />

Personal- und Fürsorgeaufgaben für<br />

die Beschäftigten.″<br />

Bei der Verstaatlichung der <strong>Mannheim</strong>er<br />

Polizei 1972 merkte Willi<br />

Menz an:<br />

″Bis zur Verstaatlichung gab es im<br />

Polizeipräsidium vier Personalräte,<br />

nämlich drei Teilpersonalräte für die<br />

Schutzpolizei, die Kriminalpolizei<br />

und Polizeibehörde mit der Verwaltung,<br />

darüber einen Gesamtpersonalrat<br />

des Polizeipräsidiums. Diese<br />

Regelung entsprach nach der Verstaatlichung nicht<br />

mehr den Bestimmungen des Personalvertretungsgesetzes<br />

des Landes, das bei den Polizeidienststellen der<br />

Kreisebene nur einen einheitlichen Personalrat vorsah.<br />

Demgemäß wurde im Jahr 1972 ein neuer und einheitlicher<br />

Personalrat für das Polizeipräsidium gewählt.<br />

Die seither amtierenden Personalräte haben sich, unterstützt<br />

von den Berufsvertretungen, in den ersten Jahren<br />

der Verstaatlichung mit großem Engagement für die Besitzstandswahrung,<br />

insbesondere auf personellem und<br />

sozialem Gebiet eingesetzt, die es bei der Stadt <strong>Mannheim</strong><br />

gab und nun nicht mehr den Regelungen bei der<br />

Standpunkt Nr. <strong>47</strong> / <strong>2013</strong> - Seite 4 -<br />

Personalratsarbeit einst und künftig<br />

Von Herbert Adam, <strong>DPolG</strong> <strong>Mannheim</strong><br />

Der verkleinerte Ausschnitt zeigt die<br />

Dienststellen, deren Personal vom künftigen<br />

Personalrat vertreten wird. Die vollständige<br />

Grafik mit Symbolerläuterungen<br />

kann im Internet von jedem Interessierten<br />

abgerufen werden unter<br />

www.polizei-bw.de/POLIZEIREFORM/<br />

Landespolizei entsprachen. Sie haben vieles, wenn<br />

auch nicht alles erreicht und sich für die Integration der<br />

einstigen städtischen Polizei in die staatliche Landespolizei<br />

verdient gemacht.″<br />

Nunmehr wird dem Polizeipräsidium <strong>Mannheim</strong> ein drittes<br />

Mal eine von ihm nicht gewollte Regelung von außen<br />

aufgezwungen. Die Polizeireform, nicht das Polizeipräsidium<br />

<strong>Mannheim</strong>, will die Verschmelzung mit der<br />

großen Polizeidirektion Heidelberg. Das bedeutet, dass<br />

es nach dem alten und neuen Personalvertretungsrecht<br />

keine zwei Personalratsgremien mehr geben darf, auch<br />

wenn das zumindest für einen längeren Übergang<br />

schon Sinn gemacht hätte. So muss sich bereits im Januar<br />

2014 ein neues Gremium bilden. Zunächst wird<br />

sich bis zur Wahl eines neuen Personalrates im Herbst<br />

2014 aus allen derzeitigen Mitgliedern der Personalratsgremien<br />

Heidelbergs und <strong>Mannheim</strong>s ein Übergangspersonalrat<br />

bilden. Die hiesigen Mitglieder<br />

des bis dahin aufgelösten<br />

Bezirkspersonalrates der Polizei<br />

beim Regierungspräsidium Karlsruhe<br />

sind alle auch in einem der beiden<br />

ÖPR Mitglied.<br />

Dieser neue Personalrat muss allerdings<br />

aus seiner Mitte einen neuen<br />

Personalratsvorsitzenden wählen.<br />

Wer das sein wird, ist noch völlig offen.<br />

Ich hoffe aber, dass in einigen Jahren<br />

über diese Zeit genauso positiv<br />

berichtet werden wird, wie es bei<br />

den beiden anderen gravierenden<br />

Änderungen der Fall war. Schließlich<br />

erwartet den neuen Personalrat<br />

ein hartes Stück Arbeit. Alle Dienstvereinbarungen,<br />

ob in Heidelberg<br />

oder <strong>Mannheim</strong>, verlieren schließlich<br />

zum 1.1.2014 ihre Gültigkeit. Neue, alle Bediensteten<br />

zufriedenstellende Lösungen, müssen gefunden<br />

werden. Das geht nur in einem gemeinsamen Kraftakt<br />

gegenüber der neuen Dienststelle. Eines darf aber nie<br />

vergessen werden: Bei allen Unterschiedlichkeiten und<br />

allen Scharmützeln der konkurrierenden Gewerkschaften<br />

müssen die persönlichen und sozialen Belange der<br />

Beschäftigen oberstes Gebot bleiben. Streit und Zwist<br />

im Personalrat wegen der aufgezwungen Polizeireform<br />

stärken nur unnötig die Führungskräfte, die zum Beispiel<br />

über die Dienstgestaltung naturgemäß andere Vorstellung<br />

haben als die Bediensteten.<br />

Impressum<br />

Der Standpunkt ist das Informationsblatt der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Kurpfalz (Kreisverbände <strong>Mannheim</strong> / Heidelberg<br />

/ Mosbach)<br />

Herausgeber: <strong>DPolG</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Mannheim</strong><br />

V. i. S. d. P.: Walter Krech, L 6,1 68161 <strong>Mannheim</strong>, Telefon: (0621) 174-2020<br />

E-Mail: Standpunktredaktion@gmx.de Internet: www.dpolg-mannheim.de<br />

Redaktionsteam: Herbert Adam, Christiane Eiermann, Michael Ellwanger, Walter Krech, Manfred Riehl, Michael Schöfer, Günter<br />

Troschka. Fotos: soweit nicht anderweitig vermerkt von Siggi Offen. Graphische Unterstützung: Armin Süss.<br />

Das Redaktionsteam freut sich über eingesandte Beiträge, Reaktionen und Leserbriefe. Hier können Sie sich auch in den E-<br />

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