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Deutsche<br />

Wärmekonferenz<br />

2010<br />

Effizienz und erneuerbare Energie<br />

im internationalen Wärmemarkt


Grußwort<br />

Grußwort<br />

Die günstigste Energiequelle ist die Energie,<br />

die wir erst gar nicht verbrauchen.<br />

Deshalb setzt die Bundesregierung bei der<br />

Energieeffizienz einen wichtigen Schwerpunkt<br />

ihrer Politik. Dabei spielt der Gebäudebereich<br />

eine wichtige Rolle. Denn dort<br />

wird am meisten Energie verbraucht.<br />

Bei diesem wichtigen Thema zählt die<br />

Bundesregierung auf Industrie und Handwerk<br />

in Deutschland. Sie haben sich stets<br />

als leistungsfähig und innovativ erwiesen.<br />

Unsere Unternehmen stehen bei der Energieeffizienz<br />

weltweit an der Spitze. Mit<br />

neuen Technologien gelingt es, immer<br />

mehr Energie einzusparen. Zugleich bieten<br />

sich unseren Unternehmen in diesem<br />

Bereich große Exportchancen rund um<br />

den Globus.<br />

Dazu passt auch das Motto der Deutschen<br />

Wärmekonferenz „German Top Runner<br />

Technology goes international“. Die Tagung<br />

betont zu Recht die technologische<br />

Spitzenstellung der deutschen Industrie<br />

bei Produkten für den Wärmemarkt. Die<br />

Bundesregierung trägt mit Instrumenten<br />

wie den vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

verantworteten Exportinitiativen für<br />

Energieeffizienz und erneuerbare Energien<br />

dazu bei, deutsche Spitzentechnologie<br />

stärker in den internationalen Märkten<br />

zu verankern.<br />

Gerne übernehme ich die Schirmherrschaft<br />

für die 3. Deutsche Wärmekonferenz<br />

im Januar 2010. Ich danke dem Bundesindustrieverband<br />

Deutschland Haus-,<br />

Energie- und Umwelttechnik e.V. (<strong>BDH</strong>).<br />

Er leistet mit dieser Konferenz gemeinsam<br />

mit seinen Kooperationspartnern einen<br />

wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen<br />

Politik und Wirtschaft. Der Veranstaltung<br />

wünsche ich viel Erfolg.<br />

Ihr<br />

Rainer Brüderle<br />

Bundesminister für Wirtschaft<br />

und Technologie<br />

3


Editorial<br />

Editorial anlässlich der Deutschen<br />

Wärmekonferenz 2010<br />

Die Schirmherrschaft der Deutschen Wärmekonferenz<br />

übernahm 2010 Wirtschaftsminister<br />

Rainer Brüderle. Er setzte damit<br />

ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass der<br />

Wärmemarkt hohe Priorität in der deutschen<br />

Energie- und Umweltpolitik erhalten<br />

wird. Dies verdeutlichte auch der<br />

Staatssekretär im Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie, Herr Jochen<br />

Homann, in seiner Ansprache. Dem<br />

Wärmemarkt sei ein hoher Stellenwert im<br />

energiepolitischen Konzept der Bundesregierung<br />

einzuräumen. Nur etwa 13 % der<br />

ca. 17,8 Mio. der in Deutschland installierten<br />

Heizungsanlagen entspächen insofern<br />

dem Stand der Technik, dass sie hohe Effizienz<br />

mit erneuerbaren Energien koppeln.<br />

Ein hohes Maß an Übereinstimmung<br />

herrschte darüber, die hohen Energieeinspar-<br />

und CO2-Minderungspotenziale im<br />

veralteten Anlagenbestand durch die Verdopplung<br />

des Modernisierungstempos zu<br />

heben. Ohne die angemessene Berücksichtigung<br />

des Wärmemarktes im künftigen<br />

Energiekonzept der Bundesregierung können<br />

die ambitionierten Klima- und Ressourcenschutzziele<br />

der Bundesregierung nicht<br />

erreicht werden. Die Forderung von <strong>BDH</strong>,<br />

dena, Vertretern der Umwelt- und Verbrau-<br />

cherschutzverbände sowie von den Abgeordneten<br />

des Deutschen Bundestages lautete<br />

daher übereinstimmend, Ordnungsrecht<br />

zu optimieren sowie eine konsequente<br />

Politik der Anreize für die energetische<br />

Modernisierung durchzusetzen.<br />

Die 3. Deutsche Wärmekonferenz beleuchtete<br />

auch die Entwicklungen auf<br />

dem europäischen und auf außereuropäischen<br />

Wärmemärkten. Die sehr starke Rolle<br />

der deutschen Heizungsindustrie mit<br />

ihrer technologischen Spitzenstellung auf<br />

diesen Wärmemärkten erweist sich als<br />

Jobmotor in Deutschland. Zugleich können<br />

mit deutscher Technologie die in der<br />

EU ebenfalls hohen Energieeinspar- und<br />

CO2-Minderungspotenziale besonders effizient<br />

gehoben werden.<br />

Den Referenten aus Politik, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft danken wir für ihre Beiträge für<br />

die Wärmekonferenz und den Tagungsband.<br />

Unser Dank gilt ebenso den 250 Teilnehmern<br />

an der Deutschen Wärmekonferenz.<br />

Klaus Jesse<br />

Präsident<br />

Andreas Lücke<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

V. l. n. r.: Klaus Jesse | Präsident <strong>BDH</strong>, Staatsekretär Jochen Homann | BMWI, Manfred Greis | Vize-Präsident<br />

<strong>BDH</strong>, Andreas Lücke | Hauptgeschäftsführer <strong>BDH</strong><br />

5


Der <strong>BDH</strong> im Überblick<br />

Der <strong>BDH</strong> im Überblick<br />

Führender Industrieverband der Branche<br />

Die Hersteller hocheffizienter Haustechniksysteme<br />

für den Neubau und die Modernisierung<br />

von Gebäuden haben sich im Bundesindustrieverband<br />

Deutschland Haus-,<br />

Energie- und Umwelttechnik e. V. (<strong>BDH</strong>) organisiert.<br />

Diese Unternehmen produzieren<br />

Heizungssysteme, wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel,<br />

Wärmepumpen, Solaranlagen,<br />

Lüftungstechnik, Steuer- und Regelungstechnik,<br />

Klimaanlagen, Heizkörper und Flächenheizsysteme,<br />

Brenner, Speicher, Heizungspumpen,<br />

Lagerbehälter, Abgasanlagen<br />

und weitere Zubehörkomponenten. Sie<br />

erarbeiten einen Umsatz von 11,6 Milliarden<br />

Euro und beschäftigten weltweit rund<br />

60.000 Mitarbeiter. Aufgrund der relativ<br />

hohen Aufwendungen für Forschung und<br />

Entwicklung in Höhe von jährlich ca. 336<br />

Mio. Euro nehmen die <strong>BDH</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

auf den internationalen Märkten<br />

eine Spitzenposition ein und sind technologisch<br />

führend.<br />

Energieträger im Wandel<br />

Die Verantwortung für die Umwelt, die<br />

effiziente Nutzung knapper Energieressourcen<br />

sowie steigende Energiepreise<br />

rücken den Fokus des öffentlichen Interesses<br />

verstärkt auf energieeffiziente<br />

Systeme und die Nutzung von erneuerbaren<br />

Energien im Wärmemarkt. Über<br />

die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes<br />

mit energieeffizienten<br />

Heiz- und Lüftungssystemen, in Verbindung<br />

mit erneuerbaren Energien, können<br />

sehr hohe Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale<br />

erschlossen werden.<br />

Die Energieeffizienz des Gebäudebestands<br />

liegt nach Angaben der Europäischen<br />

Union (Quelle: „Green Paper on<br />

Energy Efficiency or Doing More with<br />

Less“) bei 50 %. Somit verbrauchen Gebäude<br />

doppelt so viel Energie wie technisch<br />

machbar.<br />

6


Der <strong>BDH</strong> im Überblick<br />

Doppelstrategie Effizienz und<br />

erneuerbare Energien<br />

40 % des Endenergieverbrauchs in Europa<br />

entfallen auf den Gebäudebestand. Gut 85 %<br />

davon dienen der Deckung des Heizwärmebedarfs<br />

von Gebäuden und zur Trinkwassererwärmung.<br />

Dies entspricht wiederum etwa<br />

einem Drittel des gesamten Energieverbrauchs<br />

in Europa. Die Erhöhung der Effizienz<br />

der Bestandsanlagen in Gebäuden kann<br />

Energieeinsparungen von 30 % und mehr realisieren.<br />

Die Modernisierungsquoten müssten<br />

für die Zielerreichung verdoppelt werden.<br />

Parallel hierzu sollten über den verstärkten<br />

Einsatz erneuerbarer Energien fossile Energieträger<br />

sukzessive substituiert werden. Der<br />

Anteil von biogenen Brennstoffen im Wärmemarkt<br />

sollte hierbei um mindestens 10 % angehoben<br />

werden. Zudem müsste das Tempo<br />

der thermischen Modernisierung der Gebäudehüllen<br />

erhöht werden.<br />

Versorgung sichern<br />

Energierohstoffe<br />

Der Anstieg des Energieverbrauchs, der<br />

sich in den letzten zehn Jahren mehr als<br />

verdoppelt hat, sowie die zunehmende<br />

Abhängigkeit von Energieimporten rückt<br />

die Versorgungssicherheit mit Energierohstoffen<br />

in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.<br />

2 / 5 aller Menschen nutzen aber<br />

hauptsächlich traditionelle Biomasse für<br />

die Befriedigung der Energiebedürfnisse.<br />

Unter diesem Aspekt bildet eine ausreichende<br />

und bezahlbare Energieversorgung,<br />

bei gleichzeitiger Beachtung der<br />

Umweltverträglichkeit, den wichtigsten<br />

Bereich einer zukunftssicheren Energiestrategie.<br />

Entwicklungen des Energieverbrauchs<br />

Prognosen über die Entwicklung des Energieverbrauchs<br />

sind mit großen Ungewissheiten<br />

behaftet. Die meisten Studien gehen<br />

in den Referenz-Szenarien von einem<br />

weltweiten Verbrauchsanstieg um ca. 1 / 3<br />

bis zum Jahr 2020 aus.<br />

Importabhängigkeit senken<br />

Die fossilen Energieträger werden auch<br />

in den kommenden Jahrzehnten die<br />

Hauptenergiequellen bleiben. Sie sind sicher<br />

verfügbar und werden den weltwei-<br />

7


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Kapitel Inhalt Seiten<br />

1 Energiepolitische Strategien 11<br />

1.1 Begrüßung zur Deutschen Wärmekonferenz 2010 12<br />

1.2 Energieeffizienz-Strategie der Bundesregierung 13<br />

1.3 Effizienz und erneuerbare Energien Made in Germany:<br />

Marktentwicklung und Hindernisse 17<br />

1.4 Effizienzpotenziale im Wärmemarkt:<br />

Fordern und Fördern 33<br />

2 Energetische Gebäudesanierung in der neuen Legislaturperiode: Quo vadis? 57<br />

2.1 Impulsreferat – Klimaschutz im Wärmemarkt: Anstrengungen<br />

verstärken und Instrumente besser verzahnen 58<br />

2.2 Impulsreferat – Energieeffizienz und Klimaschutz im Gebäudebereich braucht<br />

langfristige Ziele und mehr kommunale Verantwortung 64<br />

2.3 Podiumsdiskussion<br />

Energetische Gebäudesanierung in der neuen Legislaturperiode: Quo vadis? 66<br />

3 Deutsche Spitzentechnologie im internationalen Wärmemarkt 73<br />

3.0 Deutsche Spitzentechnologie im internationalen Wärmemarkt 74<br />

3.1 Top-Runner-Technologien aus Deutschland – Entwicklung des europäischen Marktes 75<br />

3.2 Die Exportinitiativen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien –<br />

Angebote an deutsche Unternehmen 85<br />

3.3 ISH Frankfurt: Internationale Leitmesse für Effizienz und erneuerbare Energien 100<br />

3.4 Erfahrungsberichte über Kernmärkte 109<br />

4 Kurzbiografien 121<br />

4.1 Moderatoren 122<br />

4.2 Referenten 124<br />

4.3 Podiumsteilnehmer 127<br />

5 <strong>BDH</strong>-Porträt 133<br />

5.1 <strong>BDH</strong>-Mitgliedsfirmen 134<br />

5.2 CD-ROM 136<br />

9


Kapitel 1<br />

Energiepolitische Strategien<br />

1.1 Begrüßung zur Deutschen Wärmekonferenz 2010 12<br />

1.2 Energieeffizienz-Strategie der Bundesregierung 13<br />

1.3 Effizienz und erneuerbare Energien Made in Germany:<br />

Marktentwicklung und Hindernisse 17<br />

1.4 Effizienzpotenziale im Wärmemarkt:<br />

Fordern und Fördern 33


Kapitel 1.1<br />

Begrüßung zur<br />

Deutschen Wärmekonferenz 2010<br />

Klaus Jesse, Präsident | Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V. (<strong>BDH</strong>)<br />

hin sind dem Wärmemarkt über 40 % des<br />

gesamten deutschen Energieverbrauchs<br />

zuzurechnen. Auch liegen hier die größten<br />

Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale<br />

aller Energieverbrauchssektoren<br />

Deutschlands.<br />

Mit der Deutschen Wärmekonferenz<br />

möchten wir einen Beitrag zum energieund<br />

umweltpolitischen Diskurs über diese<br />

Potenziale leisten. Die deutsche Industrie<br />

verfügt über eine technologische Spitzenstellung<br />

weltweit im Bereich der Anlagentechnik.<br />

Mit der Doppelstrategie aus Effizienzsteigerung<br />

und vermehrter Nutzung<br />

erneuerbarer Energien im Wärmemarkt<br />

können die ambitionierten energie- und<br />

umweltpolitischen Zielsetzungen der<br />

Bundesregierung erreicht werden.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Ich freue mich, Sie zur dritten Deutschen<br />

Wärmekonferenz hier in Berlin begrüßen zu<br />

können. Es ist eine besondere Freude und<br />

Ehre, dass Sie, Herr Staatssekretär Homann,<br />

heute die Eröffnungsrede zur Deutschen<br />

Wärmekonferenz halten. Ich begrüße Sie<br />

sehr herzlich. Darüber hinaus begrüße ich<br />

die Abgeordneten des Deutschen Bundestages,<br />

die Vertreter des diplomatischen<br />

Corps und die Vertreter der Presse.<br />

Das Thema Wärmemarkt genießt erst seit<br />

wenigen Jahren den Stellenwert im politischen<br />

Raum, der ihm im Sinne des Klimaund<br />

Ressourcenschutzes zusteht. Immer-<br />

Es ist uns eine besondere Ehre, dass Herr<br />

Bundesminister Rainer Brüderle die Schirmherrschaft<br />

über die Deutsche Wärmekonferenz<br />

2010 übernimmt. Hiermit wird deutlich,<br />

dass der deutsche Wärmemarkt<br />

höchste Priorität in der Politik genießt.<br />

Im Rahmen der Konferenz widmen wir<br />

uns nicht nur dem deutschen, sondern<br />

auch dem internationalen Wärmemarkt.<br />

Uns liegt daran, mit einem Blick auf<br />

Europa und Märkte außerhalb Europas<br />

die Bedeutung der Auslandsaktivitäten<br />

unserer Industrie aufzuzeigen.<br />

Allen Referenten möchte ich für Ihre Beiträge<br />

danken und natürlich Ihnen, sehr<br />

verehrte Damen und Herren, für die Teilnahme<br />

an dieser Konferenz. Der Konferenz<br />

wünsche ich einen guten Verlauf.<br />

12


Kapitel 1.2<br />

Eckpunkte der Rede von Jochen Homann<br />

Jochen Homann,<br />

Staatssekretär | Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

Wachküssen allerdings das größere Vergnügen.<br />

Er setze daher auf vernünftige<br />

Rahmenbedingungen. Ordnungsrechtlicher<br />

Zwang sollte nach Auffassung von<br />

Homann das letzte Mittel bleiben und nur<br />

dort eingesetzt werden, wo sie die Freiheit<br />

der Bürger nicht zu sehr einschränken.<br />

Deshalb konzentriere sich die Verschärfung<br />

der Energieeinsparverordnung ausschließlich<br />

auf Neubauten. Denn die Politik<br />

könne und wolle die Bürger nicht zu<br />

nachträglichen Investitionen im Bestand<br />

zwingen. Das Prinzip der Wirtschaftlichkeit<br />

stehe auch im Fokus, wenn es um weitere<br />

Anhebungen der energetischen Anforderungen<br />

im Jahre 2012 gehen werde.<br />

Schon zu Beginn seiner Rede stellte Staatssekretär<br />

Homann die zentrale Rolle des<br />

Wärmemarktes für die Erreichung der<br />

energie- und klimapolitischen Ziele heraus.<br />

Der Wärmemarkt als „schlafender Riese“<br />

habe eine zentrale Bedeutung – schließlich<br />

werde rund ein Drittel der Energie in<br />

Deutschland für die Beheizung von Gebäuden<br />

und für die Warmwasserbereitung<br />

eingesetzt.<br />

Grundsätzlich gebe es zwei Möglichkeiten,<br />

den Riesen zu wecken: die Strategie<br />

des „Wachküssens“ durch Anreize und die<br />

Strategie des „Knüppel aus dem Sack“<br />

durch harte Vorgaben. Das Wirtschaftsministerium,<br />

so Homann, empfinde am<br />

Im Gebäudebestand hingegen setze die<br />

Regierung auf Investitionsanreize, wie das<br />

Marktanreizprogramm für erneuerbare<br />

Energien im Wärmemarkt. Das CO2-Gebäude-Sanierungsprogramm<br />

sei durch die<br />

2009 geschaffene Möglichkeit, auch einzelne<br />

Maßnahmen durch Zuschüsse zu<br />

fördern, deutlich attraktiver und flexibler<br />

geworden. Homann kündigte an, dass bei<br />

einzelnen Instrumenten zur Förderung<br />

von Energieeffizienz und erneuerbaren<br />

Energien im Zuge der Überprüfung des integrierten<br />

Energie- und Klimaprogramms<br />

ggf. nachgesteuert werde.<br />

Homann verwies auf das für Herbst<br />

2010 angekündigte Energiekonzept. Hier<br />

werden auf Basis einer Bestandsaufnahme<br />

und zielorientierter Szenarien für<br />

2050 Leitlinien für eine saubere, sichere<br />

und bezahlbare Energieversorgung formuliert.<br />

Das Thema Energieeffizienz<br />

13


Kapitel 1.2<br />

werde hier eine tragende Rolle spielen.<br />

Das Wirtschaftsministerium verfolge dabei<br />

einen klaren ordnungspolitischen<br />

Kurs, der auf die Kreativität und Innovationskraft<br />

von Markt und Wettbewerb<br />

setzt.<br />

Nach langen und strittigen Diskussionen<br />

auf europäischer Ebene seien die Verhandlungen<br />

zur europäischen Gebäudeeffizienzrichtlinie<br />

nun abgeschlossen.<br />

Die Richtlinie werde voraussichtlich im<br />

Frühjahr dieses Jahres in Kraft treten. Den<br />

gefundenen Kompromiss wertete Homann<br />

als vernünftig. Wesentlich sei für<br />

ihn, dass das Prinzip der wirtschaftlichen<br />

Tragfähigkeit von vorgeschriebenen Mindeststandards<br />

unangetastet geblieben<br />

ist. Die Bundesregierung habe sich von<br />

Anfang an dafür eingesetzt, dass ab 2020<br />

alle Neubauten den höchsten Energieeffizienzstandards<br />

entsprechen und dass der<br />

verbleibende Heiz- und Kühlbedarf zu wesentlichen<br />

Teilen durch erneuerbare Energien<br />

gedeckt werden soll. Diese Regelungen,<br />

so Homann, würden den<br />

Energieeffizienztechnologien einen zusätzlichen<br />

Schub geben. Deutschland habe<br />

auch die europaweiten Mindeststandards<br />

für die umfassende Sanierung von<br />

wesentlichen Bauteilen unterstützt. In<br />

Deutschland seien am Prinzip der Wirtschaftlichkeit<br />

ausgerichtete Gebäudestandards<br />

bereits seit Jahren Praxis. Die<br />

novellierte Richtlinie bestätige diese Linie.<br />

Staatssekretär Homann ging kurz auf<br />

den Entwurf des ausstehenden Energieeffizienzgesetzes<br />

ein, mit dem eine entsprechende<br />

EU-Richtlinie aus dem Jahr<br />

2006 umgesetzt werden solle: Der Gesetzentwurf<br />

befinde sich derzeit in der<br />

Ressortabstimmung. Die Vorgabe aus<br />

dem Koalitionsvertrag sei aber klar, wonach<br />

die Energiedienstleistungsrichtlinie<br />

eins zu eins marktwirtschaftlich umzusetzen<br />

sei.<br />

Erhebliche Energieeinsparpotenziale<br />

sieht Homann noch bei kleineren oder<br />

mittleren Unternehmen. Die Gründe<br />

hierfür lägen vor allem in mangelnder<br />

Information und in Finanzierungsproblemen.<br />

Verpflichtungen, wie etwa zur<br />

Einführung eines Energiemanagements,<br />

lehnt Homann ab. Er favorisiere Hilfen<br />

wie den KfW-Sonderfonds, Energieeffizienz<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen.<br />

Hierüber werden Zuschüsse in<br />

Höhe von bis zu 80 % für eine individuelle<br />

Energieberatung gewährt, um die<br />

wirtschaftlichen Effizienzpotenziale zu<br />

ermitteln. Laut Homann hätten bereits<br />

rund 8.000 Unternehmen von diesem<br />

Angebot Gebrauch gemacht. Damit die<br />

dabei ermittelten Energieeinsparpotenziale<br />

von den Unternehmen auch realisiert<br />

werden können, stellt die KfW ihnen<br />

in einem zweiten Schritt zinsgünstige<br />

Darlehen für die erforderlichen Investitionen<br />

bereit.<br />

Sinnvoll sei es aber auch, im Ausland aktiv<br />

zu sein. Die deutsche Industrie habe mit<br />

ihrer technologischen Spitzenstellung gute<br />

Voraussetzungen, um die Exporterfolge<br />

weiter zu steigern. Deswegen unterstütze<br />

er das Motto: „German Technology goes<br />

international.“ Die Exportinitiativen für<br />

Energieeffizienz und erneuerbare Energien<br />

würden von mittelständischen Unternehmen<br />

gut angenommen, um ihre<br />

Technologien stärker auf internationalen<br />

Märkten zu verbreiten.<br />

14


Kapitel 1.2<br />

Da die wirtschaftliche Krise eine wesentliche<br />

Ursache für diese Entwicklungen sei,<br />

dürfe in den Anstrengungen zur Energieeinsparung<br />

und zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />

aber nicht nachgelassen werden.<br />

Im Gegenteil: Das Tempo müsse<br />

deutlich erhöht werden, um die Energieproduktivität<br />

bis zum Jahr 2020 wie geplant<br />

gegenüber 1990 zu verdoppeln.<br />

Als Fazit hielt Homann fest, dass Deutschland<br />

im internationalen Vergleich beim Thema<br />

Energieeffizienz schon viel erreicht<br />

habe. Als Beleg führte er den Primärenergieverbrauch<br />

in Deutschland an, der<br />

seit 2009 auf dem Niveau von Anfang der<br />

1970er-Jahre liege. Auch die energiebedingten<br />

CO2-Emissionen seien im vergangenen<br />

Jahr um 7,8 % zurückgegangen. Gegenüber<br />

1990 bedeute das eine Reduktion von rund<br />

27 %. Die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität<br />

– und damit auch die Energieeffizienz<br />

– habe sich deutlich verbessert.<br />

Die Wärmekonferenz leiste einen wichtigen<br />

Beitrag in dem dazu notwendigen Diskurs.<br />

Er forderte dazu auf, sich mit neuen<br />

Ideen und Lösungen am Dialog zu beteiligen.<br />

Schließlich, so Homann, kämen die<br />

entscheidenden Impulse für technische Innovationen,<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

und internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

von den Unternehmen selbst.<br />

Zusammengefasst von Ute Czylwik<br />

15


Kapitel 1.3<br />

Effizienz und erneuerbare Energien Made in<br />

Germany: Marktentwicklung und Hindernisse<br />

Klaus Jesse, Präsident | Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V.<br />

<strong>BDH</strong>: Verband für Effizienz und<br />

erneuerbare Energien<br />

<strong>BDH</strong>: Verband für Effizienz und<br />

erneuerbare Energien<br />

Herr Jesse führte aus, dass im <strong>BDH</strong> 92 Unternehmen<br />

und 2 Verbände organisiert seien,<br />

die in Deutschland einen Marktanteil<br />

von 90 % und in Europa von 60 % repräsentieren.<br />

Diese weltweit orientierte Industrie<br />

nehme eine technologische Spitzenstellung<br />

und die Marktführerschaft für Systeme<br />

mit hoher Effizienz und erneuerbaren<br />

Energien ein. Nach der letzten Multimomentaufnahme<br />

des <strong>BDH</strong> erwirtschafteten<br />

in 2009 weltweit 60.000 Beschäftigte einen<br />

Umsatz von rund 11,6 Mrd. Euro. Dies<br />

17


Kapitel 1.3<br />

Deutsche Technologien für den Wärmemarkt<br />

4 bis 120 kW<br />

bzw. bis 35 kW<br />

entspräche einem moderaten Rückgang<br />

gegenüber 2008 von 5,7 %. Herr Jesse wies<br />

auf einen ebenfalls spürbaren Rückgang<br />

der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung<br />

von 385 Mio. Euro auf 336 Mio.<br />

Euro weltweit hin. Gemessen am Umsatz<br />

sei dies allerdings noch höher als im Maschinen-<br />

und Anlagenbau.<br />

Deutsche Technologien<br />

für den Wärmemarkt<br />

Herr Jesse beschrieb das Produkt-Portfolio<br />

der im <strong>BDH</strong> organisierten Industrie:<br />

Ein- und Zweifamilien- sowie Mehrfamilienhausbereich<br />

von 4 bis 120 kW<br />

Wärmeleistung mit Technologien wie<br />

Gas- und Ölbrennwert, Solarthermie,<br />

Wärmepumpen, Biomassekessel,<br />

Brenner, Wärmeübertragungs- und<br />

Wärmeübergabesysteme.<br />

Der <strong>BDH</strong> befasst sich ebenfalls mit<br />

dem Thema Lüftungssysteme.<br />

Systeme bis zu 35 Megawatt für Heizzentralen<br />

und Prozesswärme, Großkessel<br />

und große Brenner.<br />

18


Potenziale des Wärmemarktes –<br />

Endenergieverbrauch in Deutschland<br />

Kapitel 1.3<br />

Potenziale des Wärmemarktes –<br />

Primärenergieverbrauch in Deutschland<br />

Herr Jesse beschrieb die Ausgangssituation<br />

wie folgt:<br />

Der deutsche und europäische Gebäudebestand<br />

benötigt alleine für die Beheizung<br />

und die Warmwasserbereitung<br />

1 / 3 der Endenergie.<br />

Die hier liegenden Energieeinspar- und<br />

CO2-Minderungspotenziale sind weit<br />

höher als in Industrie und Verkehr.<br />

Trotz hoher Potenziale unzureichender<br />

Fokus der Klimaschutz- und Energiepolitik<br />

auf den Wärmemarkt.<br />

19


Kapitel 1.3<br />

Effizienzstruktur Heizungsanlagenbestand 2008<br />

Effizienzstruktur<br />

Heizungsanlagenbestand 2008<br />

Herr Jesse beschrieb die Struktur des Heizungsanlagenbestandes<br />

in Deutschland<br />

wie folgt:<br />

Ca. 13 % der 17,8 Mio. Heizungsanlagen<br />

nutzen fossile Energieträger effizient<br />

und in Kombination mit erneuerbaren<br />

Energien.<br />

Bei 87 % des Anlagenbestandes bestehen<br />

hohe Energieeinspar- und CO2-<br />

Minderungspotenziale. Herr Jesse<br />

sprach von zehn bis 40 % an Einsparmöglichkeiten.<br />

20


Kapitel 1.3<br />

Gesamtbestand zentrale Wärmeerzeuger 2008<br />

Gesamtbestand zentrale<br />

Wärmeerzeuger 2008<br />

Anhand der Zahlen des Schornsteinfegerhandwerks<br />

und des <strong>BDH</strong> schlüsselte Herr<br />

Jesse den Anlagenbestand weiter auf. Die<br />

wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Strukturanalyse<br />

sind laut Herrn Jesse:<br />

Gas- und Ölbrennwerttechnik befindet<br />

sich erst im Aufbau im Gebäudebestand.<br />

Systeme mit erneuerbaren Energien<br />

repräsentieren erst ca. 13 %.<br />

Die Modernisierungsrate im Gebäudebestand<br />

liegt mit 3 % viel zu niedrig.<br />

Damit können die Potenziale erst in 20<br />

bis 30 Jahren gehoben werden.<br />

Die Verdopplung des Modernisierungstempos<br />

ist erforderlich, um die<br />

Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale<br />

der Bundesregierung zu erreichen.<br />

21


Kapitel 1.3<br />

Marktentwicklung von 1999 bis 2009 (1)<br />

Marktentwicklung von 1999 bis 2009 (1)<br />

Herr Jesse ging im Folgenden auf die<br />

Marktentwicklung seit zehn Jahren und<br />

konkret in 2009 ein:<br />

Rückgang der Stückzahlen um 30%<br />

von 1999 bis 2009.<br />

Durchsetzung der Brennwerttechnik<br />

mit heute mehr als 60 % Marktanteil.<br />

22


Kapitel 1.3<br />

Marktentwicklung von 1999 bis 2009 (2)<br />

Marktentwicklung von 1999 bis 2009 (2)<br />

Stetiges, aber volatiles Wachstum der<br />

Technologien zur Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien<br />

Peak bei Wärmepumpen:<br />

ca. 60.000 Stück<br />

Peak bei Biomasse:<br />

ca. 54.000 Stück<br />

Peak bei Solarthermie:<br />

ca. 2,1 Mio. m 2<br />

2009: Gesamtmarkt bei Wärmeerzeugern<br />

im Plus, aber<br />

• ab der zweiten Jahreshälfte starker<br />

Rückgang bei Systemen mit erneuerbaren<br />

Energien, Gründe sieht Herr<br />

Jesse auf Basis der Diskussionen im<br />

<strong>BDH</strong>-Arbeitskreis „Marktforschung“<br />

und im Vorstand in den folgenden<br />

Punkten:<br />

Hohes Energiepreisniveau in 2008 förderte<br />

anspruchsvolle Systeme mit erneuerbaren<br />

Energien. Niedriges Energiepreisniveau<br />

in 2009 vermindert Anreize<br />

für solche anspruchsvollen Anlagen.<br />

• Extrem starker Markt Photovoltaik in<br />

2009 verdrängt Systeme mit erneuerbaren<br />

Energien im Wärmemarkt.<br />

• Abwrackprämie für Autos bildete<br />

starken Wettbewerb zu Systemen im<br />

Wärmemarkt.<br />

Herr Jesse erläuterte weitere Gründe<br />

für die Lethargie im Wärmemarkt:<br />

• unzureichende Kenntnis bei Investoren<br />

über die Potenziale<br />

• „weg von Öl und weg von Gas“-Polemik<br />

fördert Attentismus<br />

• zu kompliziertes und kaum nachzuvollziehendes<br />

Ordnungsrecht blockiert<br />

Modernisierungsmarkt<br />

Großer Modernisierungsstau auch im<br />

großen Leistungsbereich. Durch forcierte<br />

Modernisierung können der elektrische<br />

Energieverbrauch um 400 Megawatt =<br />

1 Kraftwerksblock sowie der CO2-Ausstoß<br />

um 3,2 Mio. t vermindert werden.<br />

23


Kapitel 1.3<br />

Anteil der jährlichen Investitionsfälle mit<br />

Einkopplung erneuerbarer Energien<br />

Anteil der jährlichen Investitionsfälle mit<br />

Einkopplung erneuerbarer Energien<br />

Herr Jesse skizzierte die Marktentwicklung<br />

und sprach von einem Rückschlag im positiven<br />

Trend der letzten Jahre: Gegenüber<br />

2008 mit 45 % der jährlichen Investitionsfälle<br />

die erneuerbare Energien einkoppeln,<br />

läge der Prozentsatz 2009 nur noch bei<br />

33 %. Das <strong>BDH</strong>-Ziel „80 %“ rücke bei Fortsetzung<br />

dieses Trends in weite Ferne.<br />

24


Kapitel 1.3<br />

Win-Win durch Verdopplung des<br />

Modernisierungstempos<br />

Win-Win durch Verdopplung<br />

des Modernisierungstempos<br />

Herr Jesse beschrieb die multiplen Vorteile,<br />

die sich aus der Verdopplung des Modernisierungstempos<br />

ergeben:<br />

Durch Verdopplung des Modernisierungstempos<br />

werden bis 2020 50 bis<br />

70 Mio. t an CO2 eingespart.<br />

10 % des deutschen Energieverbrauchs<br />

werden bis 2020 eingespart.<br />

Entlastung der Bürger zwischen 30<br />

und 50 % bei den Kosten für Heizung<br />

und Warmwasser.<br />

Wachstums- und Beschäftigungseffekte<br />

kumuliert von heute bis 2020 in<br />

Höhe von 24 Mrd. Euro an zusätzlichen<br />

Investitionen bei gleichzeitiger<br />

Schaffung von 300.000 Arbeitsplätzen.<br />

25


Kapitel 1.3<br />

Gemeinsame Resolution zum Wärmemarkt<br />

<strong>BDH</strong> und BEE fordern die Verdopplung des<br />

Modernisierungstempos zur Aufhebung<br />

des Modernisierungsstaus im Heizungskeller<br />

Gemeinsame Resolution zum Wärmemarkt<br />

Herr Jesse begrüßte die Zusammenarbeit<br />

des Bundesverbandes Erneuerbare<br />

Energien (BEE) mit dem <strong>BDH</strong> für die<br />

Erschließung der hohen Potenziale im<br />

Wärmemarkt. Beide Spitzenverbände<br />

stimmten darin überein, dass im Wärmemarkt<br />

die höchsten Energieeinspar-<br />

und CO2-Minderungspotenziale<br />

lägen. Aus diesem Grund hätten die<br />

beiden Verbände die gemeinsame<br />

Resolution „Sanierungsstau im Heizungskeller<br />

auflösen“ verabschiedet<br />

mit den folgenden Kernforderungen:<br />

• Verdopplung des Modernisierungstempos<br />

im Gebäudebestand unter<br />

Einbeziehung von Maßnahmen zur<br />

Steigerung der Effizienz und für einen<br />

höheren Anteil der erneuerbaren<br />

Energien<br />

• Vereinfachung des Ordnungsrechts<br />

• Verstetigung und Ausbau der Förderung<br />

von Effizienz und erneuerbare<br />

Energien<br />

26


Kapitel 1.3<br />

Energiekonzept pro Wärmemarkt<br />

Einbeziehung Wärmemarkt nach Gewicht und Potenzial<br />

marktwirtschaftliche Prägung<br />

so wenig Ordnungsrecht wie nötig<br />

Doppelstrategie „Effizienz und erneuerbare Energien“<br />

Vereinfachung sowie Aufstockung der Förderprogramme<br />

Förderung: attraktiv, unbürokratisch und transparent<br />

Energiekonzept pro Wärmemarkt<br />

Herr Jesse begrüßte die Entscheidung der<br />

Bundesregierung, ein „Energiekonzept“<br />

für Deutschland auszuarbeiten. Er nannte<br />

die Anforderungen an ein solches Energiekonzept<br />

aus Sicht des <strong>BDH</strong>:<br />

Einbeziehung Wärmemarkt gemäß<br />

Gewicht und Potenzial<br />

Marktwirtschaftliche Prägung ohne<br />

Technologievorgaben und ohne Ausschluss<br />

einzelner Energieträger<br />

Doppelstrategie „Effizienz und erneuerbare<br />

Energien“<br />

Vereinfachung und Aufstockung der<br />

Förderprogramme für Effizienz und erneuerbare<br />

Energien im Wärmemarkt<br />

Herr Jesse wandte sich an Herrn Staatssekretär<br />

Homann mit der Bitte, die Industrie<br />

frühzeitig und konsequent in die Verhandlungen<br />

über ein zukünftiges Energiekonzept<br />

einzubinden.<br />

Er nannte konkret Forderungen des <strong>BDH</strong><br />

für das Energiekonzept:<br />

So wenig Ordnungsrecht wie nötig,<br />

stattdessen eine Politik der Anreize<br />

insbesondere im Gebäudebestand<br />

27


Kapitel 1.3<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV):<br />

im Dienste des Optimums<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV): im Dienste des Optimums<br />

Herr Jesse forderte bei der in den kommenden<br />

Jahren geplanten Novelle der<br />

EnEV dazu auf, Augenmaß zu bewahren.<br />

Es gehe darum, ein Optimum aus Ökonomie,<br />

Ökologie und Komfort zu erreichen.<br />

Die EnEV sei technologieoffen zu gestalten.<br />

Eine Ausgrenzung biogener Brennstoffe<br />

sei kontraproduktiv.<br />

Herr Jesse sprach sich für eine marktwirtschaftliche<br />

Ausrichtung mit Wahlfreiheit für<br />

die Investoren aus. Es seien die Kosten-Nutzen-Relationen<br />

bei den Anforderungen der<br />

EnEV vollumfänglich zu berücksichtigen. Er<br />

lehnte eine Überhöhung einzelner Zielsetzungen<br />

wie z.B. die Festlegung von Mindestdämmstandards<br />

zulasten von Komfort,<br />

Wohlbefinden und Wirtschaftlichkeit ab.<br />

Für die Effizienzsteigerungen und den<br />

stärker werdenden Einsatz erneuerbarer<br />

Energien sei eine Bonusregelung im Rahmen<br />

der EnEV sinnvoll. Wie im Falle des<br />

Energiekonzepts forderte Herr Jesse zu einem<br />

frühzeitigen Dialog der Politik mit<br />

der Industrie über die Novelle auf.<br />

28


Kapitel 1.3<br />

Förderung attraktiv, effizient und<br />

unbürokratisch gestalten<br />

offene Diskussion über Steuerabschreibungen<br />

Aufstockung MAP auf 1 Mrd. €/Jahr<br />

(gemeinsame Resolution mit dem BEE)<br />

Realisierung über Haushalt (kurzfristig)<br />

mittelfristig haushaltsunabhängig<br />

ab 2012 degressiver Verlauf<br />

(Anreiz für Innovationen und Kostendegression)<br />

stärkere Ausrichtung der KfW-Programme auf Zuschussvarianten<br />

Förderung attraktiv, effizient und unbürokratisch gestalten<br />

Herr Jesse erinnerte an die hohe Dynamik,<br />

die der § 82a EStG in den 1980erund<br />

Anfang der 1990er-Jahre im Wärmemarkt<br />

ausgelöst habe. Es solle eine<br />

vorbehaltlose Diskussion über Steuerabschreibungen<br />

neu eröffnet werden. Er<br />

verwies auf die extrem hohen Multiplikatoreffekte<br />

von Investitionen im Wärmemarkt.<br />

Hohe Arbeitsintensität dieser Investitionen<br />

und Verbleib von über 90%<br />

der Wertschöpfung in Deutschland sprächen<br />

dafür, das unbürokratische und effiziente<br />

Mittel der Steuerabschreibung neu<br />

zu überdenken.<br />

Parallel hierzu sei die Fortsetzung und Verdopplung<br />

des Marktanreizprogramms erforderlich.<br />

Auch hier gelte, dass das MAP<br />

einen Multiplikatoreffekt von acht auslöse,<br />

d. h., dass jeder Förder-Euro acht Euro an<br />

Investitionen mit sich ziehe. Auch hier blieben<br />

90 % der Wertschöpfung im Inland.<br />

29


Kapitel 1.3<br />

KWK fördern und große Feuerungstechnik<br />

einbeziehen<br />

Politische Zielsetzung zum Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) im kleinen Leistungsbereich stärken<br />

Beibehaltung des Impulsprogramms für KWK<br />

Hebung der hohen Potenziale im großen Leistungsbereich<br />

(bis 35 MW)<br />

Kraft-Wärme-Kopplung fördern und<br />

große Feuerungstechnik einbeziehen<br />

Herr Jesse ging im Folgenden auf einige<br />

konkrete Technologien ein:<br />

So forderte er die Fortsetzung und den<br />

Ausbau der Förderung von KWK im<br />

kleinen Leistungsbereich über das Impulsprogramm.<br />

Ferner verwies er auf eine Initiative<br />

des <strong>BDH</strong>, die enormen Potenziale im<br />

großen Leistungsbereich bis 35 MW<br />

verstärkt zu heben. Hierzu startet der<br />

<strong>BDH</strong> die Initiative „Energie-Effizienz-<br />

Initiative für große feuerungstechnische<br />

Anlagen“ im Frühjahr.<br />

30


Kapitel 1.3<br />

ISH (15.-19. März 2011)<br />

Wir laden Sie ein, sich über den<br />

aktuellen Stand der Technik auf<br />

der nächsten ISH 2011<br />

zu informieren.<br />

ISH 2011<br />

Zum Schluss seiner Ausführungen beschrieb<br />

Herr Jesse die ISH als die bedeutendste<br />

internationale Leitmesse für den<br />

Bereich moderner Technologien im Gebäude.<br />

Er lud dazu ein, die ISH 2011 (vom<br />

15. bis 19. März 2011) zu besuchen und<br />

verwies auf die enge Kooperation zwischen<br />

Messe Frankfurt und <strong>BDH</strong>.<br />

Fazit:<br />

In einem kurzen Fazit bat Herr Jesse nachdrücklich<br />

darum, dass sich die Politik nicht<br />

wie bisher hauptsächlich auf Fragen des<br />

Strommarktes oder des Transportsektors<br />

konzentriere, sondern künftig auf den<br />

Wärmemarkt mit seinen mit Abstand<br />

höchsten Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenzialen.<br />

31


32<br />

Kapitel 1.3


Kapitel 1.4<br />

Effizienzpotenziale im Wärmemarkt:<br />

Fordern und Fördern<br />

Stephan Kohler,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung | Deutsche Energie-Agentur GmbH<br />

Laut World Energy Outlook 2008 der Internationalen<br />

Energie Agentur (IEA) wird sich<br />

der globale Energiebedarf bis 2030 um<br />

45% gegenüber 2005 erhöhen, folglich<br />

steigen auch die energiebedingten Emissionen<br />

erheblich an. Mit einer engagierten<br />

Strategie, deren wichtigste Säulen die<br />

Erhöhung der Energieeffizienz und der<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien sind,<br />

kann ein Großteil dieser Emissionen vermieden<br />

werden.<br />

33


Kapitel 1.4<br />

Reduktion der energiebedingten CO2-Emissionen<br />

in den klimapolitischen Szenarien.<br />

© OECD/IEA 2008, World Energy Outlook<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 4<br />

Die Steigerung der Energieproduktivität<br />

(als Verhältnis zwischen Bruttoinlandsprodukt<br />

zu Primärenergieverbrauch) spielt<br />

hierbei eine bedeutende Rolle zur Erreichung<br />

des Ziels der Bundesregierung – die<br />

Verdopplung der Energieproduktivität von<br />

1990 bis 2020 trägt für die Schaffung von<br />

Märkten für Energieeffizienz entscheidend<br />

bei. In den ersten 20 Jahren dieses<br />

Zeitraums verlief diese Steigerung mit<br />

durchschnittlich 1,9 % p. a. allerdings zu<br />

langsam, sodass für die verbleibenden<br />

zehn Jahre eine jährliche Steigerung von<br />

3 % notwendig ist.<br />

Der Gebäudebereich bietet die größten Effizienzpotenziale,<br />

denn viele bestehende<br />

Gebäude haben sehr hohe Verbräuche:<br />

Rund 80 % aller Bestandgebäude in<br />

Deutschland entsprechen nicht den vergleichbaren<br />

Standards des heutigen EnEV-<br />

Neubau-Niveaus, 75 % des Gebäudebestands<br />

sind älter als 1978. 50 % aller<br />

Bestandsgebäude müssen in den nächsten<br />

20 Jahren saniert werden. Es gilt, diese<br />

Anlässe als Chance für eine grundlegende<br />

und nachhaltige energetische Sanierung<br />

zu verstehen und den bestehenden Sanierungsstau<br />

aufzulösen.<br />

34


Kapitel 1.4<br />

Aktuelle Situation: Energieeffizienz des Gebäudebestandes<br />

in Deutschland ist unzureichend.<br />

Quelle:KleemannFZJ 2003<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 8<br />

Förderprogramme bieten hier die richtigen<br />

Anreize, wie auch die hohe Nachfrage<br />

in der Vergangenheit und die daran<br />

anschließende Aufstockung gezeigt<br />

haben. Es ist dringend geboten, diese<br />

Förderung auch für die nächsten Jahre<br />

verlässlich fortzuschreiben und zu verstetigen.<br />

Um die Sanierungsrate weiter<br />

zu erhöhen, müssen Hausbesitzer besser<br />

informiert werden. Fachleuten mangelt<br />

es noch häufig an entsprechender<br />

Qualifikation, sodass eine Qualifizierungs-<br />

und Informationsoffensive notwendig<br />

ist.<br />

35


Kapitel 1.4<br />

Markthemmnisse bei der Bestandsanierung.<br />

Die dena sieht sechs zentrale Markthemmnisse, die die Modernisierung von<br />

Bestandsgebäuden behindern:<br />

1. Mangelnde Markttransparenz<br />

2. Mangelnde konkrete Information der Eigentümer (fehlende Energieberatung)<br />

3. Hohe Komplexität der Sanierungsvorhaben und<br />

mangelnde Zuverlässigkeit der Ergebnisse<br />

4. Mangelndes Vertrauen in Akteure<br />

5. Fehlende Fachqualifikation für energieeffizientes Bauen<br />

6. Finanzierungsprobleme der Eigentümer<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 18<br />

Dazu müssen Instrumente entwickelt<br />

werden, die eine größere Markttransparenz<br />

schaffen. Ein zentrales und wichtiges<br />

Instrument für eine effiziente Sanierungsstrategie<br />

ist der bedarfsorientierte Energieausweis,<br />

der sowohl Transparenz als<br />

auch Investitions- und Innovationsanreize<br />

schafft und somit die Nachfrage steigert.<br />

36


Kapitel 1.4<br />

Markttransparenz und Verlässlichkeit:<br />

Vom Energieausweis …<br />

Wichtiges und zentrales Instrument:<br />

Schafft Transparenz<br />

Steigert die Nachfrage<br />

Gibt Modernisierungsempfehlungen<br />

Schafft Innovations- und Investitionsanreize<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 20<br />

Darauf aufbauend hat die dena das Gütesiegel<br />

„Effizienzhaus“ in Zusammenarbeit<br />

mit dem BMVBS und der KfW entwickelt.<br />

Es schafft Markttransparenz und Verlässlichkeit:<br />

Energieeffiziente Wohngebäude<br />

werden auf einen Blick erkennbar gemacht<br />

und garantieren Besitzern und Mietern einen<br />

niedrigen Energiebedarf und steigern<br />

zeitgleich als Vermarktungsinstrument die<br />

Nachfrage nach Energieeffizienz.<br />

37


Kapitel 1.4<br />

Effizienzhauslabel –<br />

Die neue Marke für energieeffiziente Gebäude.<br />

dena-Siegel „Effizienzhaus“<br />

Einheitlicher Standard für Neubauten und modernisierte Gebäude<br />

Qualitätsgesicherte Analyse energetisch optimaler Gebäude<br />

Effekte:<br />

Klarheit für Verbraucher:<br />

Wer Energieeffizienz sucht, achtet auf das Effizienzhaus-Label<br />

Marketinginstrument für Anbieter:<br />

klare Positionierung im Markt<br />

Eigentümer<br />

Anreiz zur Nachahmung<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 24<br />

Im dena-Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus<br />

im Bestand“ wurde die schrittweise<br />

Einführung eines hocheffizienten<br />

Energiestandards für Bestandsgebäude<br />

erprobt und umgesetzt. Rund 350 Wohngebäude<br />

und 100 Schulen und Nicht-<br />

Wohngebäude wurden bereits saniert, die<br />

Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Sanierungen<br />

werden relevant für die Ausgestaltung<br />

der Förderung und Novelle der EnEV<br />

sein. Bei der Schaffung von Märkten für<br />

Energieeffizienz spielt Transparenz eine<br />

wesentliche Rolle. Daher werden in der<br />

„Energieeffizienzhaus“-Datenbank mit<br />

vielfältigen Such- und Filtermöglichkeiten<br />

über 1.000 positive Beispiele energieeffizienter<br />

Gebäude sichtbar gemacht, um<br />

Klarheit für Verbraucher zu schaffen und<br />

zur Nachahmung anzuregen: www.zukunfthaus.info/effizienzhaus<br />

38


Kapitel 1.4<br />

Stephan Kohler<br />

Effizienzpotenziale im Wärmemarkt – Fordern und Fördern.<br />

Berlin, 26. Januar 2010<br />

Globaler Primärenergiebedarf im Referenzszenario –<br />

nicht nachhaltig.<br />

Der globale Energiebedarf erhöht sich um 45 % bis 2030 – eine durchschnittliche<br />

jährliche Steigerung um 1,6 % – Kohle macht mehr als ein Drittel der gesamten<br />

Steigerung aus.<br />

© OECD/IEA 2008, World Energy Outlook<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 2<br />

39


Kapitel 1.4<br />

Energiebedingte CO2-Emissionen im Referenzszenario.<br />

Auf die Nicht-OECD-Länder entfallen 97 % des prognostizierten Emissionsanstiegs bis<br />

2030 – drei Viertel davon entfallen allein auf China, Indien und den Mittleren Osten.<br />

© OECD/IEA 2008, World Energy Outlook<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 3<br />

Reduktion der energiebedingten CO2-Emissionen<br />

in den klimapolitischen Szenarien.<br />

© OECD/IEA 2008, World Energy Outlook<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 4<br />

40


Kapitel 1.4<br />

Entwicklung der Energieeffizienz in Deutschland:<br />

Energieproduktivität als Indikator.<br />

Ziel: Verdopplung der Energieproduktivität 1990 – 2020 (+100 %)<br />

Bisher erreicht (Stand 2008): 40 % Steigerung der Energieproduktivität seit 1990<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 5<br />

Herausforderungen in Deutschland:<br />

Der Gebäudebereich.<br />

41


Kapitel 1.4<br />

Effizienzstrategie: Reduktion des Endenergieverbrauchs und der<br />

CO2-Emissionen im Jahr 2020 im Vergleich zu 2003.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 7<br />

Aktuelle Situation: Energieeffizienz des Gebäudebestandes<br />

in Deutschland ist unzureichend.<br />

Quelle:KleemannFZJ 2003<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 8<br />

42


Kapitel 1.4<br />

Chance Sanierung – Anlass zur energetischen<br />

Modernisierung nutzen.<br />

75 % des Wohngebäudebestandes sind vor der<br />

1. WSVO 1978 gebaut und weisen einen sehr hohen<br />

Energiebedarf auf.<br />

Etwa 50 % aller Gebäude werden in den nächsten<br />

20 Jahren aus technischen Gründen saniert.<br />

Diese Anlässe müssen zur energetischen Modernisierung<br />

genutzt werden.<br />

Rahmenbedingungen müssen so sein, dass sich Eigentümer<br />

für Energieeffizienz entscheiden.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 9<br />

Sanierungspotenziale im Gebäudebestand<br />

Im Gebäudebestand herrscht Sanierungsstau:<br />

Nur 12 % der bestehenden Heizungsanlage sind auf aktuellem<br />

Stand der Technik, viele sogar älter als 20 Jahre.<br />

Gebäudehülle in zahlreichen Gebäuden sind ungedämmt.<br />

Fenster erneuerungsbedürftig.<br />

Soll-Sanierungsrate: 2,5 % des Gebäudebestandes pro Jahr.<br />

Ist-Sanierungsrate: 0,9 – 1,3 % pro Jahr.<br />

Aktuell besteht ein erhebliches Potenzial zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz im Gebäudebestand.<br />

Das wirtschaftliche Einsparpotenzial in der<br />

Gebäudesanierung wird heute jedoch nur<br />

zu etwa 32 % genutzt.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 10<br />

43


Kapitel 1.4<br />

Energieeffizientes Bauen: Das Haus als System.<br />

Energiebedarf<br />

senken<br />

Einbindung erneuerbarer<br />

Energien<br />

effiziente<br />

Energiewandlung<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 11<br />

Beispiel Wohngebäude: Heizkosten und Einsparpotenziale<br />

in unterschiedlichen Bereichen bei der Sanierung<br />

eines Einfamilienhauses.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 12<br />

44


Kapitel 1.4<br />

Sanierung zum Effizienzhaus – Es lohnt sich finanziell.<br />

Maßnahmen<br />

Dämmung, Fensteraustausch<br />

Heizungsanlage + Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Investitionskosten:<br />

Förderung: Marktanreizprogramm (MAP)<br />

KfW: Energieeffizient Sanieren (Tilgungszuschuss)<br />

KfW: Energieeffizient Sanieren (Baubegleitung)<br />

Zinsverbilligung des Kredits (auf 1,41 %)<br />

Zu Finanzieren:<br />

Energiekosteneinsparung (Energiepreis 0,07 €/ kWh):<br />

Wirtschaftlichkeit bei Energiekostensteigerung von 3,0 %:<br />

Wirtschaftlichkeit bei Energiekostensteigerung von 6,0 %:<br />

68.300 Euro<br />

– 7.400 Euro<br />

– 9.000 Euro<br />

– 1.000 Euro<br />

50.900 Euro<br />

2.700 Euro<br />

17 Jahre<br />

14 Jahre<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 13<br />

Energieeffizienz im Gebäudebereich –<br />

Zentrale Weichenstellungen.<br />

45


Kapitel 1.4<br />

Status Quo: Ambitionierte Förderprogramme<br />

und steigende Nachfrage.<br />

Deutschland hat eine attraktive umfassende Förderung, die im<br />

internationalen Vergleich beispielhaft ist.<br />

Förderprogramme sind gefragt: Sie mussten in der Vergangenheit<br />

immer wieder aufgestockt werden.<br />

Förderprogramme bewirken durch Investitionen ein positives<br />

Saldo für den Staatshaushalt.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 15<br />

Hemmnisse und aktuelle Herausforderungen.<br />

Förderstruktur ist sehr komplex.<br />

Schnittstellen bei Ordnungsrecht<br />

und Förderung sind unübersichtlich.<br />

Hausbesitzer haben nur unzureichende<br />

Informationen und mangelndes<br />

Vertrauen.<br />

Die Qualifikation der Fachleute<br />

mangelt an vielen Stellen.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 16<br />

46


Kapitel 1.4<br />

Hemmnisse und aktuelle Herausforderungen.<br />

Förderprogramme:<br />

müssen aufgestockt und verstetigt werden.<br />

Förderprogramme und Ordnungsrecht:<br />

Schnittstellen und Strukturen müssen<br />

vereinfacht werden.<br />

Marktinstrumente:<br />

Der Weg zu mehr Energieeffizienz und<br />

erneuerbaren Energien muss durch<br />

begleitende Maßnahmen und Instrumente<br />

forciert und geebnet werden.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 17<br />

Markthemmnisse bei der Bestandsanierung.<br />

Die dena sieht sechs zentrale Markthemmnisse, die die Modernisierung von<br />

Bestandsgebäuden behindern:<br />

1. Mangelnde Markttransparenz<br />

2. Mangelnde konkrete Information der Eigentümer (fehlende Energieberatung)<br />

3. Hohe Komplexität der Sanierungsvorhabens und<br />

mangelnde Zuverlässigkeit der Ergebnisse<br />

4. Mangelndes Vertrauen in Akteure<br />

5. Fehlende Fachqualifikation für energieeffizientes Bauen<br />

6. Finanzierungsprobleme der Eigentümer<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 18<br />

47


Kapitel 1.4<br />

Zentrale Säulen der Marktbereitung 2010.<br />

Markttransparenz und Verlässlichkeit:<br />

Vom Energieausweis …<br />

Wichtiges und zentrales Instrument:<br />

Schafft Transparenz.<br />

Steigert die Nachfrage.<br />

Gibt Modernisierungsempfehlungen.<br />

Schafft Innovations- und Investitionsanreize.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 20<br />

48


Kapitel 1.4<br />

Markttransparenz und Verlässlichkeit:<br />

… über das dena-Gütesiegel<br />

„Energieausweis“...<br />

1. Eigentümer: Vertrauen und Verlässlichkeit.<br />

2. Marktakteuere: hochwertige Dienstleistung.<br />

3. Qualität ohne staatlichen Bürokratieaufwand.<br />

Qualitätssicherungssystem:<br />

Anforderungen an Aussteller<br />

Standards im Verfahren<br />

Plausibilitätsprüfung aller Energieausweise<br />

Stichprobenkontrollen<br />

Gestartet: Juli 2008<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 21<br />

Markttransparenz und Verlässlichkeit:<br />

… zum dena-Gütesiegel „Effizienzhaus“!<br />

Eine verlässliche Marke für energieeffiziente Gebäude:<br />

zeichnet energieeffiziente Wohngebäude aus<br />

und macht sie auf den ersten Blick erkennbar<br />

verlässliches Auswahlinstrument: garantiert<br />

Verbrauchern niedrigen Energiebedarf<br />

Vermarktungsinstrument – steigert die Nachfrage<br />

entwickelt in Zusammenarbeit mit BMVBS und KfW<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 22<br />

49


Kapitel 1.4<br />

Effizienzhaus-Standards in den Markt einführen:<br />

Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“.<br />

Schrittweise Markteinführung eines hochinnovativen<br />

Energiestandards für Bestandsgebäude.<br />

Rund 350 Wohngebäude und 100 Schulen und<br />

Nicht-Wohngebäude vorbildlich saniert.<br />

Ergebnisse des Modellvorhabens relevant für Ausgestaltung<br />

der Förderung und Novelle der EnEV.<br />

Nachhaltige Erzeugung von Multiplikatoreffekten<br />

durch regionale Kompetenz-Netzwerke.<br />

Know-How-Transfer zu den Zielgruppen,<br />

z. B. Planern und Bauherren.<br />

Anregen von Investitionen in Energieeffizienz.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 23<br />

Effizienzhauslabel –<br />

Die neue Marke für energieeffiziente Gebäude.<br />

dena-Siegel „Effizienzhaus“<br />

Einheitlicher Standard für Neubauten und modernisierte Gebäude<br />

Qualitätsgesicherte Analyse energetisch optimaler Gebäude<br />

Effekte:<br />

Klarheit für Verbraucher:<br />

Wer Energieeffizienz sucht, achtet auf das Effizienzhaus-Label<br />

Marketinginstrument für Anbieter:<br />

klare Positionierung im Markt<br />

Eigentümer<br />

Anreiz zur Nachahmung<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 24<br />

50


Kapitel 1.4<br />

Effizienzhaus-Label –<br />

Kooperation von dena, BMVBS und KfW.<br />

Das neue Label vereint<br />

die Anforderungen:<br />

Standards der nationalen<br />

Förderprogramme<br />

gesetzliche Anforderungen<br />

(EnEV 2009)<br />

zusätzlich:<br />

Qualitätsprüfung durch den<br />

Energieausweis mit dem<br />

Gütesiegel<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 25<br />

Effizienzhaus-Datenbank:<br />

Energieeffizienz sichtbar machen.<br />

Gebäudedatenbank mit über 1.000 Beispielen<br />

Vielfältige Such- und Filtermöglichkeiten:<br />

Postleitzahlengenau<br />

erreichte energetische Qualität<br />

eingesetzte Techniken<br />

erneuerbare Energien<br />

www.zukunft-haus.info/effizienzhaus<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 26<br />

51


Kapitel 1.4<br />

Internationale Aktivitäten für mehr Energieeffizienz.<br />

Russlands Potenziale zur Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs (Mio. t SKE) bis 2020.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 28<br />

52


Kapitel 1.4<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 29<br />

Gesellschafterstruktur der rudea.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 30<br />

53


Kapitel 1.4<br />

Aktuelle Projekte 2009–2011.<br />

Kommunale Energieinfrastruktur<br />

Ausbau von KWK und Fernwärme / Nahwärme<br />

Entwicklung von Finanzierungs- und Umsetzungsmodellen unter Einbeziehung<br />

von Energiedienstleistungen und Contracting<br />

Kommunale Gebäude und Wohngebäude (im Rahmen der Modernisierungspartnerschaft<br />

am Beispiel von Jekaterinburg)<br />

Entwicklung regionaler und kommunaler Energieeffizienzstrategien<br />

Erarbeitung regionalspezifischer Strategien, Konzepte, Ziele<br />

Entwicklung einer Bioenergiestrategie<br />

Infrastrukturbewertung / Potenzialermittlung<br />

Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger<br />

Erstellung einer Best-Practice-Datenbank<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 31<br />

Entwicklung des Gebäudesektors in China.<br />

Mit 2 Mrd. m 2 jährlich neu gebauter Fläche entwickelt sich der chinesische<br />

Baumarkt sehr dynamisch (BRD: ca. 40 Mio. m² = ca. 1/50)<br />

Die pro-Kopf-Wohnfläche hat sich seit 1978 von 3,9 m² auf etwa 10 m² erhöht und<br />

soll sich in den nächsten zehn Jahren noch einmal auf 20 m² verdoppeln (Gefälle<br />

Stadt 30 m²/Land 15 m²). BRD: ca. 42 m² Wohnfläche pro Kopf<br />

Im Jahr 2015 finden 50 % aller weltweiten Bauaktivitäten in China statt<br />

Im Jahr 2015 werden 50 % der in China erbauten Gebäuden nach dem Jahr 2000<br />

erbaut worden sein<br />

Der Großteil dieser Gebäude sind Großprojekte:<br />

Bürobauten mit 100.000 bis 150.000 m² BGF<br />

Wohnbauten mit bis zu 500.000 m² BGF<br />

Energieverbauch in Gebäuden macht fast 30 % des Gesamtenergieverbauchs aus<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 32<br />

54


Kapitel 1.4<br />

Aktivitäten der dena zu energieeffizientem<br />

Bauen in der VR China.<br />

Erster deutscher Energieausweis in China<br />

Chinesisches Fachhandbuch/Fachseminare zu<br />

energieeffizientem Bauen<br />

Deutsch-Chinesische Arbeitsgruppe zur Förderung von<br />

energieeffizientem Bauen in China<br />

Neubau einer energieeffizienten Schule<br />

in der Provinz Sichuan<br />

„City Dialogue“ in Shanghai zur EXPO 2010<br />

Durchführung von Niedrigenergiehaus-Pilotprojekten.<br />

EFFIZIENZ ENTSCHEIDET – 33<br />

Effizienz entscheidet.<br />

55


Kapitel 2<br />

Energetische Gebäudesanierung in der neuen<br />

Legislaturperiode: Quo vadis?<br />

2.1 Impulsreferat<br />

Klimaschutz im Wärmemarkt: Anstrengungen<br />

verstärken und Instrumente besser verzahnen 58<br />

2.2 Impulsreferat<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz im Gebäudebereich<br />

braucht langfristige Ziele und mehr kommunale<br />

Verantwortung 64<br />

2.3 Podiumsdiskussion<br />

Energetische Gebäudesanierung in der<br />

neuen Legislaturperiode: Quo vadis? 66


Kapitel 2.1<br />

Impulsstatement:<br />

Klimaschutz im Wärmemarkt: Anstrengungen<br />

verstärken und Instrumente besser verzahnen<br />

Olaf Tschimpke, Präsident | Naturschutzbund Deutschland e. V.<br />

lich hinter den klimapolitischen Erfordernissen<br />

zurück. Dies kann selbst durch relativ<br />

hohe Effizienzstandards beim Neubau<br />

nicht kompensiert werden, da der Wohnungsbestand<br />

quantitativ den mit Abstand<br />

größeren Anteil ausmacht.<br />

Ziele<br />

Zentrales Ziel und gleichzeitig wesentliche<br />

Herausforderung einer Klimaschutzstrategie<br />

für den Wärmemarkt ist eine ambitionierte<br />

Verringerung der Wärmenachfrage.<br />

Noch stärker als im Stromsektor ist dies<br />

die Voraussetzung für eine deutliche Steigerung<br />

des Beitrags erneuerbarer Energien<br />

und eine drastische Senkung der CO2-<br />

Emissionen. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

erscheint eine Konzentration auf den Gebäudebestand<br />

und dort eine Erhöhung<br />

der energetischen Vollsanierungsrate auf<br />

mindestens 3 % pro Jahr erforderlich.<br />

Mehr als die Hälfte der Endenergie und<br />

40% der energiebedingten CO2-Emissionen<br />

in Deutschland entfallen auf den<br />

Wärmemarkt. Damit schlummert hier allein<br />

mengenmäßig ein enormes Potenzial<br />

für Klimaschutz und Kosteneinsparung.<br />

Letzteres gilt umso mehr, als im Wärmesektor<br />

mit Öl und Gas zu über 70 % Energieträger<br />

eingesetzt werden, deren Preise<br />

langfristig steigen. Trotzdem wird dem<br />

Wärmemarkt nur selten die dringend erforderliche<br />

Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

Daher werden die enormen Klimaschutzund<br />

Effizienzpotenziale durch die bislang<br />

verabschiedeten Maßnahmen nicht ausreichend<br />

gehoben. So bleibt die energetische<br />

Vollsanierungsrate im Bestand deut-<br />

Handlungsfelder<br />

Prinzipiell stehen vier zentrale Handlungsfelder<br />

zur Verfügung, um die voranstehend<br />

genannten Ziele zu erreichen:<br />

1. Durch massive Investitionen in Wärmedämmung<br />

ist der Heiz- und Kühlbedarf in<br />

großem Umfang zu reduzieren. Dies ist<br />

nicht zuletzt eine Voraussetzung für die<br />

richtige Dimensionierung effizienter Anlagen<br />

zur Bereitstellung des verbleibenden<br />

Wärmebedarfs.<br />

2. Darüber hinaus sollten bestehende fossil<br />

befeuerte Einzelheizungen modernisiert<br />

werden, die derzeit noch einen großen<br />

Marktanteil innehaben. Brennstoffbedarf<br />

58


Kapitel 2.1<br />

und Treibhausgasausstoß können so kurzfristig<br />

verringert werden.<br />

3. Gleichzeitig geht es jedoch darum,<br />

deutlich wachsende Anteile des Wärmemarkts<br />

für erneuerbare Energien zu erschließen.<br />

Denn nur so lassen sich mittelund<br />

langfristig die erforderlichen starken<br />

Klimaschutzbeiträge realisieren.<br />

4. Zudem müssen die Nahwärmenetze ausgebaut<br />

werden. Diese verbinden verschiedene<br />

Wärmequellen, -senken und -speicher<br />

und flankieren so den erforderlichen Ausbau<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem<br />

ist der Ausbau von Nahwärmenetzen die<br />

Voraussetzung dafür, die vollen Potenziale<br />

von erneuerbaren Energien in größeren<br />

Anlagen zu erschließen.<br />

Hemmnisse<br />

Derzeit stehen einem ambitionierten Klimaschutz<br />

im Wärmemarkt noch verschiedenste<br />

Hemmnisse entgegen: Höchst unterschiedliche<br />

mögliche Klimaschutzmaßnahmen und<br />

Informationsquellen führen zu „Konsumentenverwirrtheit“<br />

und Zurückhaltung.<br />

Praktisch jeder Gebäudeeigentümer trifft<br />

individuelle Investitionsentscheidungen –<br />

häufig basierend auf begrenztem fachlichen<br />

Sachverstand und teilweise nicht<br />

ökonomisch-rationalen Erwägungen. Dies<br />

hemmt die Marktdurchdringung klimapolitisch<br />

sinnvoller Lösungen. Eine weitere<br />

Hürde besteht darin, dass Aufwand und<br />

(unmittelbarer) Nutzen mancher Klimaschutzinvestitionen<br />

personell wie zeitlich<br />

auseinanderfallen (wie z. B. beim sogenannten<br />

Mieter-Vermieter-Dilemma). Zudem<br />

werden erforderliche Sanierungsinvestitionen<br />

womöglich verzögert, wenn<br />

(erst) damit die Erfüllung höherer Standards<br />

verpflichtend wird. Nicht zuletzt<br />

krankt der Wärmemarkt an der häufig unzureichenden<br />

Vollzugskontrolle von ordnungsrechtlichen<br />

Auflagen und Fördervoraussetzungen.<br />

Forderungen<br />

Um die ehrgeizigen Klimaschutzziele im<br />

Wärmesektor zu erreichen, fordert der<br />

NABU, die politischen Anstrengungen<br />

stärker auf den Gebäudebestand zu konzentrieren.<br />

Durch eine optimale Abstimmung<br />

von Sanierungsauflagen und Förderprogrammen<br />

– mindestens auf dem<br />

Niveau des Jahres 2009 – sollen die erforderlichen<br />

Modernisierungsinvestitionen<br />

ausgelöst werden. Die Erfüllung der Auflagen<br />

in der Praxis muss effektiv kontrolliert<br />

werden. Flankierend sind verbrauchernahe<br />

Beratungsangebote bereitzustellen<br />

– als kostengünstige, kompetente und gewerkeübergreifende<br />

Wegweiser im Sanierungsdschungel.<br />

Existierende Investitionshürden<br />

im Mietrecht sind zu<br />

beseitigen, bei Wahrung einer fairen<br />

Kosten-Nutzen-Verteilung zwischen<br />

Mietern, Vermietern und Staat.<br />

Nach Überzeugung des NABU geht es zudem<br />

darum, die zentralen ordnungsrechtlichen<br />

Elemente auf Bundesebene besser<br />

miteinander zu verzahnen und effizienter<br />

zu gestalten. Es ist daher zu prüfen, inwiefern<br />

die Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />

(EEWärmeG) zusammengeführt werden<br />

können. Zentrale Klimaschutzkriterien<br />

wären der spezifische Primärenergiebedarf<br />

bzw. Treibhausgasausstoß eines Neubaus<br />

bzw. Bestandsgebäudes, die langfristig<br />

schrittweise schärferen Vorgaben genügen<br />

müssten.<br />

59


Kapitel 2.1<br />

Klimaschutz im Wärmemarkt:<br />

Anstrengungen verstärken<br />

und Instrumente besser verzahnen<br />

Olaf Tschimpke, Präsident<br />

des Naturschutzbundes Deutschland e.V.<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 1 von 8<br />

Wie groß sind Klimaschutzpotenzial und<br />

Handlungsbedarf im Wärmesektor?<br />

➢ Über 40 % der energiebedingten CO2-Emissionen<br />

entfallen auf Wärmesektor (306 Mio t. CO2 in 2008)<br />

➢ Fossile Energieträger wie Öl und Gas dominieren den Markt<br />

und verursachen steigende Kosten für Verbraucher<br />

➢ Energieeinspar- und Effizienzpotenziale sind deutlich besser<br />

als im Stromsektor erschließbar und ökonomisch attraktiver<br />

als der ausschließliche Ausbau erneuerbarer Energien<br />

➢ Im IEKP beschlossene Maßnahmen reichen für mittel- und<br />

langfristige Reduktionsziele im Wärmesektor nicht aus<br />

➢ Insbesondere Sanierungsrate im Gebäudebestand<br />

viel zu gering<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 2 von 8<br />

60


Kapitel 2.1<br />

Was sind die wesentlichen Ziele und<br />

Herausforderungen? (vgl. Leitszenario BMU 2009)<br />

➢ Verringerung der gesamten Wärmenachfrage<br />

(um 40 % von 2008 bis 2050)<br />

Das ermöglicht<br />

➢ Deutliche Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien<br />

(auf 40 bis 50 % bis 2050)<br />

➢ Drastische Reduktion der CO2-Emissionen<br />

(um ca. 220 Mio. t (72 %) von 2008 bis 2050)<br />

Dafür erforderlich<br />

➢ Stärkere Konzentration auf Bestandsgebäude, Erhöhung der<br />

energetischen Vollsanierungsrate auf mind. 3 % pro Jahr<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 3 von 8<br />

Was sind die zentralen Handlungsfelder?<br />

➢ Investitionen in Wärmedämmung verstärken<br />

enorme, kostengünstig realisierbare Einsparpotenziale<br />

➢ Bestehende Heizungstechnik modernisieren<br />

kurzfristig wichtig wegen noch großer Marktanteile<br />

fossil befeuerter Einzelheizungen<br />

➢ Erneuerbare Energien deutlich stärker nutzen<br />

unerlässlich für Erreichen ambitionierter Klimaschutzziele<br />

➢ Nahwärmenetze ausbauen<br />

zur Verknüpfung verschiedener Wärmeerzeuger, Nutzer und<br />

Speicher sowie als Voraussetzung für die effiziente Nutzung der<br />

erneuerbaren Energien und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 4 von 8<br />

61


Kapitel 2.1<br />

Welche Hemmnisse stehen dem entgegen?<br />

➢ Individuelle Investitionsentscheidungen von Millionen<br />

Einzelakteuren<br />

➢ häufig basierend auf unvollständigem Sachverstand und<br />

➢ mit kurzfristiger, nicht ökonomisch-rationaler Perspektive<br />

➢ „Konsumentenverwirrtheit“ wegen Vielfalt an möglichen<br />

Maßnahmen und Informationsquellen<br />

➢ Teilweise Auseinanderfallen von Aufwand und Nutzen bei<br />

Klimaschutzinvestitionen (Mieter-Vermieter-Dilemma)<br />

➢ Unzureichende Vollzugskontrolle von Auflagen und<br />

Fördervoraussetzungen<br />

➢ Verzögerung von Investitionen, weil teilweise erst mit<br />

Modernisierungsmaßnahmen höhere Auflagen greifen<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 5 von 8<br />

Was fordert der NABU? (I)<br />

➢ Klimaschutzmaßnahmen im Bestand verstärken<br />

➢ Vollzug von Auflagen und Fördervoraussetzungen<br />

wirksamer kontrollieren<br />

➢ Beratungsangebote kompetent, kostengünstig und<br />

gewerkeübergreifend bereitstellen (als Wegweiser)<br />

➢ Sanierungsauflagen und Förderprogramme besser<br />

aufeinander abstimmen („fordern und fördern“)<br />

➢ KfW-Förderprogramme mindestens auf dem Niveau von 2009<br />

fortführen<br />

➢ Mietrechtliche Sanierungshürden beseitigen, bei fairer<br />

Kosten-Nutzen-Verteilung (Mieter – Vermieter – Staat)<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 6 von 8<br />

62


Kapitel 2.1<br />

Was fordert der NABU? (II)<br />

➢ Verzahnung von EnEV und EEWärmeG prüfen<br />

➢ Primärenergiebedarf bzw. CO2-Einsparung als<br />

entscheidende Kennzahlen<br />

➢ Vorgabe von Zielwerten statt von Maßnahmen<br />

➢ Schrittweise, langfristig kalkulierbare Verschärfung<br />

für Neubau und Bestand<br />

➢ Erfüllungspflicht gilt unabhängig davon, ob<br />

Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden<br />

☺ Fördert langfristige Sanierungsplanung<br />

☺ Ermöglicht freie Wahl der kostengünstigsten Maßnahmen<br />

☺ Gewährleistet besser das Erreichen von Klimaschutzzielen<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 7 von 8<br />

Vielen Dank für<br />

Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Olaf Tschimpke<br />

Präsident<br />

Naturschutzbund Deutschland<br />

Fotos: Sturm/Pixelio, Holzschläger/Pixelio,<br />

NABU, Viessmann<br />

Deutsche Wärmekonferenz 2010<br />

Olaf Tschimpke<br />

Berlin, 26. 1. 2010 Seite 8 von 8<br />

63


Kapitel 2.2<br />

Impulsstatement:<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz im<br />

Gebäudebereich braucht langfristige Ziele<br />

und mehr kommunale Verantwortung<br />

Dr. Holger Krawinkel,<br />

Leiter Fachbereich Bauen, Energie, Umwelt | Verbraucherzentrale Bundesverband<br />

weil die jetzt noch vorhandenen Handlungsspielräume<br />

durch die jeweiligen Investitionszyklen<br />

zeitlich eng begrenzt<br />

sind.<br />

Diese betragen z.B. für die Infrastruktur<br />

25 bis 40 Jahre, für Gebäude etwa 20 bis<br />

25 Jahre, für wichtige Produkte liegen sie<br />

z.T. darunter, etwa für Heizungsanlagen<br />

und Haushaltsgeräte zehn bis 15 Jahre<br />

und für Pkw etwa zehn Jahre. Somit ist<br />

Entscheidungsbedarf beim Umbau der<br />

Stromerzeugung, der Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie bei der Gebäudesanierung besonders<br />

groß. Bis 2050 stehen nur noch<br />

ein bis zwei Investitionszyklen zur Verfügung.<br />

Fehlentscheidungen würden zu hohen<br />

volkswirtschaftlichen Verlusten führen,<br />

die letztendlich durch die Verbraucher<br />

in Gestalt viel zu hoher Energiepreise zu<br />

bezahlen wären. Eine Risikominimierung<br />

ist dringend geboten.<br />

Das absehbare Scheitern der Klimakonferenz<br />

in Kopenhagen hat die Mängel in der<br />

nationalen Klimapolitik nur überdeckt.<br />

Noch ist keineswegs klar, wie in Deutschland<br />

die Treibhausgasemissionen bis 2050<br />

um mindestens 80 % reduziert werden<br />

sollen. Gleichzeitig ist schon in Kürze wieder<br />

mit deutlich ansteigenden und dauerhaft<br />

hohen Ölpreisen zu rechnen. Wer erwartet<br />

hat, dass durch die neue<br />

Bundesregierungsbildung entscheidende<br />

Weichen umgestellt werden, sieht sich<br />

bislang enttäuscht. Dabei ist zügiges und<br />

planvolles Handeln dringend angezeigt,<br />

Im Gebäudebestand besteht nach wie<br />

vor ein hohes und kostengünstiges Einsparpotenzial,<br />

das durch eine zu niedrige<br />

Sanierungsrate aktuell nur unzureichend<br />

genutzt wird. Die bisherige Förderpolitik<br />

und der eingesetzte Instrumentenmix<br />

vermochte die Sanierungsrate nicht entscheidend<br />

zu erhöhen. Sie hat die Investoren<br />

weder zu einer ausreichenden<br />

Substanzerhaltung noch zu einer umfassenden<br />

energetische Sanierung stimuliert.<br />

Der Schwerpunkt der Kreditverbilligung<br />

bei der Förderung geht an den<br />

Prioritäten und der Lebenswirklichkeit<br />

vieler Hauseigentümer vorbei. Grund-<br />

64


Kapitel 2.2<br />

sätzlich sollte daher die energetische<br />

Sanierung wieder durch steuerliche Abschreibungen<br />

gefördert werden.<br />

Zudem sind für die Gebäudesanierung erhebliche<br />

zusätzliche Mittel erforderlich, in<br />

den nächsten 20 Jahren etwa fünf bis<br />

zehn Milliarden Euro jährlich, allerdings<br />

für technologieoffene Förderprogramme.<br />

Darüber hinaus braucht es ein um Klimaschutz<br />

und Energieeffizienz erweitertes<br />

Raumordnungs- und Bauplanungsrecht.<br />

Zur Durchführung einer längerfristigen<br />

Klima- und Energieplanung sollten die<br />

Kommunen mehr Planungskompetenzen<br />

erhalten. Gleichzeitig müssen die Bürger<br />

intensiver an den Planungen beteiligt<br />

werden. Eine gezielte Beratung vor Ort ist<br />

vor allem bei tatsächlich geplanten Sanierungen<br />

besonders kosteneffizient. Bedeutend<br />

für die Erreichung der Klimaschutzziele<br />

ist die kommunale Infrastruktur<br />

einschließlich des Ausbaus intelligenter<br />

Stromnetze mit wirklich intelligenten<br />

Zählern, auch für den Wärmebereich. Die<br />

kommunale Ebene braucht daher Werkzeuge,<br />

die den Investitionsbedarf systematisch<br />

erfassen, Kosten ermitteln und<br />

auf die Bedürfnisse des Investors bezogene<br />

Finanzhilfen anbieten können. Durch<br />

eine kommunale Wärmeplanung kann die<br />

Sanierung überwiegend quartiersbezogen<br />

erfolgen und mit Versorgungsalternativen,<br />

z. B. erneuerbare Energien und Fernwärme,<br />

abgestimmt werden.<br />

Die Minderung der Treibhausgasemissionen<br />

entwickelt sich in den Ländern und<br />

Kommunen unabhängig von den jeweils<br />

vorhandenen Potenzialen sehr unterschiedlich.<br />

Eine Aufgabe der Landesplanung<br />

könnte darin bestehen, die bundesweiten<br />

Minderungsziele, die auf die<br />

einzelnen Länder heruntergebrochen werden<br />

müssten, verbindlich für folgende Regional-<br />

und ggf. Bauleitplanung zu machen.<br />

Damit wären Länder und Kommunen<br />

u. a. in der Pflicht, die erforderlichen Maßnahmen<br />

jenseits des Emissionshandels<br />

planerisch vorzubereiten und die Umsetzung<br />

der Zielvorgaben zu gewährleisten.<br />

Hierdurch entsteht ein flächendeckender<br />

und quantifizierbarer Markt für Energiedienstleistungsunternehmen.<br />

Die bewährten<br />

Planungsverfahren enthalten einen<br />

umfangreichen Abwägungsprozess zwischen<br />

den unterschiedlichen landesplanerischen<br />

Belangen und stellen damit ein hohes<br />

Maß an Akzeptanz sicher.<br />

Die Verbraucher sind heute schon bei einer<br />

Vielzahl von klimarelevanten Entscheidungen<br />

überfordert. Dagegen hilft noch mehr<br />

Information nicht. Die Verbraucher müssen<br />

daher stärker als Bürger angesprochen<br />

werden, damit sie der Politik die Aufgabe<br />

übertragen, z.B. die sehr komplexen Entscheidungen<br />

bei der Gebäudesanierung<br />

auf der kommunalen Ebene vorzubereiten.<br />

Die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen<br />

dürfte ebenfalls deutlich zunehmen,<br />

wenn die Einnahmen aus Emissionshandelserlösen<br />

an Bürger zurückgegeben werden,<br />

etwa zur Erhaltung der Gebäudesubstanz,<br />

für einen Effizienzfonds oder für<br />

kommunale Infrastrukturinvestitionen.<br />

Raumordnung, Landes- und Regionalplanung<br />

sowie die Bauleitplanung halten ein<br />

bewährtes Instrumentarium vor, das dringend<br />

zur notwendigen Umsetzung der Klimaziele<br />

eingesetzt werden sollte. Ohne eine<br />

langfristige Planung auf allen Ebenen<br />

mit den umfangreichen Beteiligungs- und<br />

Abwägungsmöglichkeiten werden sich die<br />

ambitionierten Klimaschutzziele und der<br />

hierfür notwendige Umbau verschiedener<br />

Infrastrukturen kaum realisieren lassen.<br />

65


Kapitel 2.3<br />

Energetische Gebäudesanierung in der neuen<br />

Legislaturperiode: Quo vadis?<br />

Podiumsdiskussion<br />

Moderation | Daniel Wetzel, Die Welt<br />

Impulsreferate<br />

Olaf Tschimpke, Präsident<br />

Naturschutzbund Deutschland e. V.<br />

Dr. Holger Krawinkel, Leiter Fachbereich<br />

Bauen, Energie, Umwelt<br />

Verbraucherzentrale Bundesverband<br />

Podium<br />

Dr. Georg Nüßlein, MdB<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

Michael Kauch, MdB<br />

FDP-Bundestagsfraktion<br />

Dirk Becker, MdB<br />

SPD-Bundestagsfraktion<br />

Zusammenfassung des Impulsreferates<br />

Olaf Tschimpke:<br />

Nach Auffassung von Olaf Tschimpke sind<br />

die Themen Energiepolitik und Klimaschutz<br />

die zentralen wirtschaftspolitischen<br />

Themen in diesem Jahrhundert.<br />

Notwendig sei der Umbau der kompletten<br />

Volkswirtschaft, wenn wir das Klimaschutzziel,<br />

die Reduktion des CO2-Ausstoßes<br />

um über 80 % bis 2050, erreichen wollen.<br />

Der Wärmemarkt spiele in diesem<br />

Kontext eine entscheidende Rolle, sei jedoch<br />

im politischen Umfeld bisher nicht<br />

ausreichend wahrgenommen worden.<br />

Deshalb sei es notwendig, ihn in den<br />

nächsten Jahren in den Mittelpunkt der<br />

umweltpolitischen Diskussion zu stellen.<br />

Ingrid Nestle, MdB<br />

Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />

Klaus-W. Körner, Präsident<br />

Gesamtverband Dämmstoffindustrie<br />

Klaus Jesse, Präsident<br />

Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V.<br />

Energieeffizienz als Schlüssel<br />

Tschimpke führt aus, dass die Reduzierung<br />

der Wärmenachfrage um 40 % notwendig<br />

sei. Die Energieeffizienz sei deshalb der<br />

wichtigste Markt, in dem Deutschland zudem<br />

eine wichtige technologische Rolle<br />

66


Kapitel 2.3<br />

spiele. Nur wenn die Effizienzfrage gelinge,<br />

könne man erfolgreich mit der Steigerung<br />

der erneuerbaren Energien ansetzen, um<br />

insgesamt die Klimaziele erreichen zu können.<br />

Die Effizienzfrage sei die Schlüsselfrage,<br />

die über allem steht.<br />

Investitionshemmnisse<br />

Einen wichtigen Hebel sieht Tschimpke in<br />

der Erhöhung der energetischen Vollsanierungsrate.<br />

Ein wesentliches Investitionshemmnis<br />

sieht Tschimpke in der Zersplitterung<br />

des Marktes in viele Einzelakteure.<br />

Viele Investitionen würden auch nicht getätigt,<br />

weil die Leute nicht genau wüssten,<br />

was die richtige Maßnahme oder technische<br />

Lösung sei. In der Konsequenz würde<br />

oft gar nicht investiert. Auch das Mieter-<br />

Vermieter-Dilemma müsse dringend gelöst<br />

werden. Vor allem müsse auch der<br />

Vollzug von Maßnahmen und Fördermaßnahmen<br />

wirksamer kontrolliert und evaluiert<br />

werden. Bestehende Instrumente und<br />

Beratungsangebote müssten besser aufeinander<br />

abgestimmt werden.<br />

Stop-and-Go in der Förderpolitik<br />

Ein wesentliches Hemmnis sieht Tschimpke<br />

auch in der fehlenden Kontinuität der<br />

Förderangebote. So sei das Vorziehen der<br />

Mittel im KfW-Gebäudesanierungsprogramm<br />

im letzten Jahr aus konjunktureller<br />

Sicht zwar möglicherweise sinnvoll gewesen,<br />

das entstehende Förderloch 2010 aber<br />

sei für die Investitionsbereitschaft und die<br />

Marktentwicklung mehr als problematisch.<br />

Deshalb appelliert er an die Politik, die Förderangebote<br />

zu verstetigen, um eine langfristige<br />

oder wenigstens mittelfristige Perspektive<br />

für Investitionen zu schaffen.<br />

Schrittweise langfristig fortschreitende Verschärfungen<br />

der Vorgaben sollten so vorgenommen<br />

werden, dass sich jeder Bürger in<br />

fünf oder zehn Jahren in Schritten darauf einstellen<br />

kann. Hiermit würde ein Anreiz für Investitionen<br />

gesetzt. Verschärfungen solle es<br />

sowohl im Neubau als auch im Bestand geben.<br />

Dieses erfordere eine langfristige Sanierungsplanung,<br />

die die freie Wahl der kostengünstigsten<br />

Maßnahme ermögliche.<br />

Tschimpke betont, dass die Diskussion über<br />

die Effizienz von Klimaschutzmaßnahmen<br />

weiterzuführen sei und bietet in diesem<br />

Zusammenhang die Diskussions- und Moderationsbereitschaft<br />

des NABU an.<br />

Zusammenfassung des Impulsreferates<br />

Holger Krawinkel:<br />

Holger Krawinkel hebt eingangs hervor, vor<br />

welch großen Herausforderungen wir stehen,<br />

denn die Verminderung der CO2-Emissionen<br />

um 80 % könne nicht in allen Bereichen<br />

stattfinden. In Bereichen wie<br />

Ernährung (etwa 15 % der CO2-Emissionen),<br />

öffentliche Infrastruktur (10 %) oder im Konsumbereich<br />

selbst (25 %) seien nur geringe<br />

Einsparungen möglich. Die Folge: In den Bereichen<br />

Verkehr, Wärme und Strom müsse<br />

die Verminderung 95 bis 100 % betragen.<br />

Ziel sei also quasi Null-Emission in den Bereichen<br />

Verkehr, Wärme und Strom.<br />

Ordnungspolitische Rahmensetzungen<br />

Aus Sicht von Tschimpke solle sich die Politik<br />

darauf konzentrieren, Zielwerte vorzugeben,<br />

aber keine Maßnahmen vorschreiben.<br />

Ein wesentliches Hindernis stelle deshalb<br />

dar, dass wir bis 2050 bei den Gebäuden<br />

67


Kapitel 2.3<br />

und der Infrastruktur nur noch ein bis<br />

zwei Investitionszyklen haben. Deshalb<br />

gelte es, die richtigen Weichenstellungen<br />

vorzunehmen. Den Sanierungsbedarf und<br />

das Investitionsvolumen schätzt Krawinkel<br />

auf ungefähr 500 Milliarden Euro.<br />

Zusätzlicher Förderbedarf:<br />

fünf bis zehn Mrd. Euro<br />

Um die Sanierungsquote signifikant zu heben,<br />

sind nach Schätzung von Krawinkel öffentliche<br />

Zuwendungen in Höhe von fünf bis<br />

zehn Milliarden Euro nötig, egal ob als Darlehen,<br />

Zuschuss oder als Steuererleichterung.<br />

Zusatzgewinne aus AKW-Laufzeitverlängerung<br />

für energetische Sanierung?<br />

Holger Krawinkel schlägt vor, diesen zusätzlichen<br />

Förderbedarf aus einem Fonds für<br />

Gebäudesanierung zu finanzieren. Dieser<br />

Fonds könne aus den Zusatzgewinnen bei<br />

Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke<br />

gespeist werden, die nach einer Studie der<br />

Landesbank Baden-Württemberg auf etwa<br />

vier bis acht Milliarden pro Jahr geschätzt<br />

werden. Aus Sicht des vzbv sei eine Ausschüttung<br />

von etwa 50 % zu wenig. Der<br />

vzbv halte 80 % für angemessen, damit diese<br />

Mittel gezielt in die Gebäudesanierung<br />

investiert werden können. Dies decke sich<br />

prinzipiell mit den Vorhaben der Bundesregierung,<br />

die Gelder im Bereich der stärkeren<br />

Integration der erneuerbaren Energien zu<br />

verwenden, denn, so fragt Krawinkel: Was<br />

sei für die erneuerbaren Energien besser als<br />

energetisch sanierte Gebäude?<br />

Kommunale Planung notwendig<br />

Einen weiteren Ansatz sieht Krawinkel in<br />

der kommunalen Planung energetischer<br />

Sanierungen nach dem Muster der Städtebauförderung<br />

der 1970er- bis 1990er-Jahre.<br />

Denn die Gebäudesanierung erfolge größtenteils<br />

unsystematisch. Noch zu wenig bedacht<br />

werde auch die Infrastruktur zur Gebäudeversorgung,<br />

wie Fernwärme oder<br />

Erdgas, die bei einer ungesteuerten Reduktion<br />

viel zu groß ausgelegt sei und unwirtschaftlich<br />

werde. Die Folge könne sein, dass<br />

im Jahr 2050 Niedrigenergiehäuser zum<br />

Beispiel über Strom günstiger zu versorgen<br />

sind als über Erdgas. Deshalb müsse die<br />

kommunale Planung verhindern, dass die<br />

Netzinfrastruktur unausgelastet ist.<br />

Er regt in diesem Zusammenhang die systematische<br />

Erfassung des Sanierungsbedarfs<br />

und eine kommunale Planung und<br />

Steuerung nach dem Muster der Städtebauförderung<br />

an, um den Sanierungsbedarf<br />

insgesamt zu erkennen und dann<br />

zielgerichtet vorgehen zu können.<br />

Zusammenfassung der Podiumsdiskussion:<br />

Der Moderator Daniel Wetzel greift gleich<br />

den Ball von Holger Krawinkel – Laufzeitverlängerungen<br />

der AKWs für einen Fonds<br />

zur Gebäudesanierung – auf und fragt zu-<br />

68


Kapitel 2.3<br />

nächst Georg Nüßlein (CSU) nach seinem<br />

Statement zu diesen Überlegungen.<br />

Gewinne aus AKW-Laufzeitverlängerung:<br />

eine Option, um Mittel zu generieren?<br />

Nüßlein verweist auf Forderungen, das<br />

Geld in die Energieforschung zu stecken.<br />

Zentral sei für ihn die Verstetigung des<br />

CO2-Gebäudesanierungsprogramms und<br />

des Marktanreizprogramms.<br />

Ingrid Nestle (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

sieht in Krawinkels Vorschlag keine Option,<br />

da sie AKW-Laufzeitverlängerungen<br />

generell ablehnt. Sie schlägt dagegen<br />

Maßnahmen wie den ökologischen Mietspiegel<br />

sowie Effizienzstandards auch für<br />

den Altbau vor. Allerdings bräuchten Mieter<br />

auch das Recht, Mieten zu mindern,<br />

wenn diese Standards nicht eingehalten<br />

würden. Notwendig sei auch eine höhere<br />

Investitionssicherheit, die durch das Stopand-go<br />

in der Förderpolitik gefährdet sei.<br />

Dirk Becker (SPD) teilt den Ansatz von Krawinkel<br />

zwar grundsätzlich, gibt aber zu<br />

bedenken, dass die große Summe erst<br />

Ende des Jahrzehnts fällig wird. Das Geld<br />

werde für den Wärmemarkt aber jetzt und<br />

nicht erst Ende dieses Jahrzehnts gebraucht.<br />

Er schlägt deshalb eine Brennelementesteuer<br />

vor, mit der man sofort nennenswerte<br />

Beträge generieren könne. Er<br />

schätzt die Summe auf 40 Milliarden Euro.<br />

Michael Kauch (FDP) betont, dass nicht jeder<br />

Investitionsbedarf aus denselben Mitteln<br />

gedeckt werden könne. Auch hätte der Bundesfinanzminister<br />

das Interesse, möglichst<br />

viel davon in den allgemeinen Haushalt fließen<br />

zu lassen. Den Schwerpunkt bei der Mittelverwendung<br />

sieht er in der Energieforschung,<br />

insbesondere für erneuerbare<br />

Energien und in der Verbilligung der Strompreise.<br />

Energieforschung für erneuerbare<br />

Energien sei notwendig, um die Atomkraft<br />

schneller überflüssig zu machen. Kauch problematisiert<br />

die vorgezogene Vergabe der<br />

Mittel im CO2-Sanierungsprogramm. Eine<br />

Absenkung in 2010 sei – der negativen Folgen<br />

zum Trotz – unausweichlich.<br />

Was braucht die Industrie?<br />

Daniel Wetzel fragt <strong>BDH</strong>-Präsident Klaus<br />

Jesse, ob ihm nicht der Mut sinke angesichts<br />

dieser Reaktionen auf konkrete Vorschläge.<br />

Einerseits würden Vorbehalte<br />

deutlich gemacht, Ordnungspolitik wolle<br />

aber auch keiner. Was dann?<br />

Klaus Jesse stellt klar, dass die Industrie auf<br />

die politischen Ziele eingestellt sei, betont<br />

aber, dass Nachhaltigkeit in den politischen<br />

Rahmenbedingungen notwendig<br />

sei. Dies würde aktuell fehlen. Die Ausschläge<br />

der Marktkurven würden dies belegen,<br />

denn Produktmärkte reagierten im<br />

positiven wie negativen Sinne eindeutig<br />

auf Förderangebote. So könne keine nachhaltige<br />

Entwicklung auch auf der indus-<br />

69


Kapitel 2.3<br />

triellen Basis geschaffen werden. Konkret<br />

spricht er die Diskussion um das Impulsprogramm<br />

in KWK als negatives Beispiel<br />

an: Das Programm wurde vor knapp einem<br />

Jahr ins Leben gerufen. Der erste Fehler sei<br />

gemacht worden, als es vier Monate vorher<br />

angekündigt wurde, sodass der Markt<br />

bis zum Stichtag abgewartet hat. Die Folgen<br />

waren Kurzarbeit und ab dem Stichtag<br />

Mehreinstellungen und Überstunden. Der<br />

zweite Fehler werde gemacht, indem Unsicherheit<br />

herrscht, ob das Impulsprogramm<br />

fortgeführt wird. Industrieunternehmen,<br />

die in Forschung und Entwicklung investiert<br />

haben, stünden vor der Frage, ob es<br />

diesen Markt in Zukunft geben wird. Die<br />

Politik werde damit ihrer politischen Verantwortung<br />

nicht gerecht.<br />

Wetzel fragt Nüßlein und Kauch nach<br />

den Plänen der Regierung, wie die KWK-<br />

Quote von 25% erreicht werden soll.<br />

Nüßlein verweist auf die noch laufenden<br />

Verhandlungen, zeigt aber Verständnis<br />

für das Anliegen der Wirtschaft, hier für<br />

Kontinuität zu sorgen. Kauch will eine<br />

Verstetigung der Förderprogramme insgesamt,<br />

auch des Marktanreizprogramms,<br />

zu dem es eine klare Aussage im<br />

Koalitionsvertrag gebe.<br />

Die Fachpolitiker über die Parteigrenzen<br />

hinweg hätten eine klare Haltung zur aktuellen<br />

Debatte mit dem Finanzministerium,<br />

dass man diese Dinge nicht mit den<br />

CO2-Versteigerungserlösen koppeln dürfe.<br />

Wetzel fragt Becker, ob die SPD in Regierungsverantwortung<br />

mit der Abwrackprämie<br />

für Autos und einem sehr üppigen<br />

Photovoltaik-Förderprogramm die Prioritäten<br />

falsch gesetzt habe. Dieser Einschätzung<br />

widerspricht Becker vehement.<br />

Das EEG habe einen Schwerpunkt im Strombereich<br />

gesetzt und habe dazu beigetragen,<br />

die erneuerbaren Energien stärker in den<br />

Markt zu bringen. Das Marktanreizprogramm<br />

sei das erfolgreiche Pendant im Wärmemarkt:<br />

Stand zu Beginn der letzten Wahlperiode<br />

eine Kürzung auf 170 Millionen im<br />

Raum, sei das Fördervolumen real mehr als<br />

verdoppelt worden. Das sei im Markt angekommen.<br />

Auch das Gebäudesanierungsprogramm<br />

sei ein großer Erfolg. Die Weiterentwicklung,<br />

in diesem Programm auch<br />

Einzelmaßnahmen zu fördern, sei wichtig<br />

und richtig. Er verteidigt, dass die Mittel in<br />

2009 vorgezogen wurden, weil die Nachfrage<br />

gigantisch gewesen sei. Er wertet es als<br />

richtig, in einen boomenden Markt zusätzlich<br />

Mittel zu geben. Nachbesserungsbedarf<br />

sieht er beim Wärmegesetz, das den Bestand<br />

einbeziehen müsse. Mit klaren zeitlichen<br />

Zielvorgaben über beispielsweise zehn<br />

Jahre könnten Impulse gesetzt werden, Gebäude<br />

umfassend zu sanieren.<br />

Verschärfte energetische Standards auch<br />

im Gebäudebestand?<br />

Kauch teilt grundsätzlich die Einschätzung<br />

der begrenzten Wirksamkeit des Wärmege-<br />

70


Kapitel 2.3<br />

setzes. Auch er sieht, dass Anreize auch außerhalb<br />

des Haushalts geschaffen werden<br />

müssten, sieht diese aber eher zum Beispiel<br />

in einer Mietrechtsreform. Im Zuge der<br />

Überprüfung des Integrierten Klima- und<br />

Energieprogramms der Bundesregierung<br />

(IEKP) werde die Koalition prüfen, inwieweit<br />

die 40 % CO2-Einsparung bis 2020, die die<br />

Koalition auch unabhängig von Kopenhagen<br />

vereinbart habe, umgesetzt werde. Die<br />

derzeitigen Maßnahmen seien nicht ausreichend,<br />

um die Klimaschutzziele zu erreichen.<br />

Der Wärmesektor sei deshalb zu aktivieren,<br />

da er volkswirtschaftlich die<br />

günstigste Lösung sei. Aus Sicht der FDP sei<br />

deshalb eine Quotenregelung im Bereich<br />

der erneuerbaren Wärme zu diskutieren. Erneuerbare<br />

Energien könnten über Beimischungen<br />

in Brennstoffe stärker in den<br />

Markt gebracht werden.<br />

Beimischungsquoten für Brennstoffe<br />

einführen?<br />

Auch Kauch könnte sich vorstellen, dass<br />

Brennstoffhändler verpflichtet werden, eine<br />

bestimmte Quote von Biogas, von Bioölen<br />

und ähnlichen Dingen in den Markt zu bringen,<br />

wenn sie fossile Kraftstoffe verkaufen.<br />

Dies sei ein ökonomisches Instrument, das<br />

nicht an dem einzelnen Hausbesitzer ansetzt,<br />

sondern bei den Brennstoffen. Jesse<br />

weist noch einmal darauf hin, dass das<br />

Marktanreizprogramm erfolgreich die regenerativen<br />

Anteile im Wärmemarkt erhöht<br />

habe. Die Menschen würden rational entscheiden<br />

– rechnet sich das oder rechnet<br />

sich das nicht. Das generelle Problem sei<br />

deshalb vor allem, dass der Aktivitätsgrad<br />

mit einer Modernisierungsquote von 3 % zu<br />

gering sei. Nach der Kleemannstudie seien<br />

aber 6 % notwendig. Die politischen Maßnahmen<br />

seien unzureichend. Es nütze<br />

nichts, wenn von nur 600.000 modernisierten<br />

Anlagen unter 50 % einen regenerativen<br />

Anteil haben. Denn es müssten mindestens<br />

eine Million Anlagen jährlich modernisiert<br />

werden. Als noch Abschreibungsmöglichkeiten<br />

für energetische Modernisierung<br />

existierten, hätte die Zahl modernisierter<br />

Anlagen bei jährlich über einer Million gelegen.<br />

Hier müsse wieder angeknüpft werden.<br />

Wie das Mieter-Vermieter-Dilemma<br />

auflösen?<br />

Wetzel stellt Ingrid Nestle die Frage, wie<br />

das Mieter-Vermieter-Dilemma gelöst<br />

werden könne. Nestle fordert als Grüne<br />

Mietrechtsänderungen, die das Mieter-<br />

Vermieter-Dilemma lösen sollen. Nach ihren<br />

Vorstellungen sollen einerseits Mieter<br />

Eingriffe dulden müssen, andererseits aber<br />

auch neue Rechte bekommen, wenn Standards<br />

nicht eingehalten werden. Auch sollen<br />

mehr Informationen bereitgestellt<br />

werden, indem zum Beispiel nach einem<br />

Kesseltausch ein unabhängiger Energieberater<br />

weitere Modernisierungshinweise<br />

gibt.<br />

71


Kapitel 2.3<br />

Daniel Wetzel bittet die Vertreter der Regierungsparteien<br />

um ihre Stellungnahme hierzu.<br />

Auch Nüßlein sieht, dass die Interessengegensätze<br />

zwischen Vermieter und Mieter<br />

gelöst werden müssten. Weil der steuerliche<br />

Vorteil faktisch fehlen würde und weil<br />

das Mietrecht Probleme mache, würde zu<br />

wenig investiert. Auch er sieht Abschreibungen<br />

als elegantesten Weg, bestimmte<br />

Dinge zu fördern, weil sich der haushalterische<br />

Effekt für den Staat ausgleiche. Kauch<br />

verweist auf den Entwurf einer Mietrechtsreform,<br />

den die FDP in der letzten Legislatur<br />

einbrachte und der auch Grundlage dessen<br />

sei, was die Koalition vereinbart habe. Danach<br />

werde eine Regelung gefunden, nach<br />

der Modernisierungen, von denen sowohl<br />

Mieter als auch Vermieter langfristig profitieren,<br />

auch dann durchsetzbar werden,<br />

wenn eine Partei oder zwei sich sperren.<br />

Klaus-W. Körner unterstützt Nüßlein und<br />

gibt zu bedenken, dass eine Entlastung<br />

der Mieter von warmen Betriebskosten<br />

beachtliche volkswirtschaftliche Effekte<br />

habe. Mit einem Euro Investition würde<br />

etwa 18 Euro Wertsteigerung geschaffen.<br />

Ein Fördereuro mobilisiere sieben Euro<br />

Leistung. Er beklagt, dass vor allem bei<br />

Finanzpolitikern eine ganzheitliche Sichtweise<br />

fehle. Ihnen müsse klargemacht<br />

werden, dass wir über Zukunftsinvestitionen<br />

reden. Die Industrie brauche verstetigte<br />

Rahmenbedingungen ordnungspolitischer<br />

und förderpolitischer Art.<br />

Becker spricht in diesem Zusammenhang<br />

das ungelöste Thema Contracting im<br />

Mietwohnungsbau an. Leider sei der zum<br />

Ende der letzten Legislatur mit der Contracting-Branche<br />

gefundene Kompromiss<br />

nicht realisiert worden.<br />

Fehlt es an Kontrolle?<br />

Wetzel sieht hiermit eng verknüpft das Thema<br />

Vollzugskontrolle und fragt Klaus-W.<br />

Körner nach seinen Erfahrungen. Körner<br />

sieht unter anderem im Handwerk noch<br />

Nachholbedarf, steht dem Aufbau neuer<br />

Bürokratien generell aber eher skeptisch gegenüber.<br />

Ingrid Nestle ergänzt, dass der Effekt<br />

der Förderprogramme systematischer<br />

evaluiert werden müsse. Ein geeignetes Instrument<br />

hierfür sieht sie in dem bedarfsorientierten<br />

Energieausweis. Auch Körner<br />

sieht im bedarfsorientierten Energiepass<br />

ein Diagnose- und Kontrollinstrument.<br />

Jesse unterstreicht, dass aus seiner Sicht<br />

das Ordnungsrecht im Bestand untauglich<br />

sei. Hausbesitzer und Eigenheimbesitzer<br />

könnten nicht zu Investitionen verpflichtet<br />

werden. Auch er sieht ein Vollzugsdefizit.<br />

Deshalb sei es für den Bestand irrelevant,<br />

über eine weitere Verschärfung der EnEV<br />

nachzudenken. Stattdessen müssten Anreize<br />

gesetzt werden. Kontrollen durch Schornsteinfeger<br />

sieht er kritisch. Heute wirke das<br />

Messen des feuerungstechnischen Wirkungsgrades<br />

häufig kontraproduktiv, weil<br />

der Hausbesitzer irrigerweise das gute Gefühl<br />

bekomme, die Anlage funktioniere<br />

noch gut. Becker sieht vor allem auch bei<br />

den ausführenden Firmen Kontrollbedarf.<br />

Ökosteuer auf Brennstoffe?<br />

Aus dem Publikum (Antje Wagas, Geoclimadesign<br />

AG) wird gefragt, ob nicht auch<br />

auf Brennstoffe eine Ökosteuer erhoben<br />

werden sollte. Nüßlein lehnt neue zusätzliche<br />

Belastungen ab und verweist stattdessen<br />

auf eine Verstetigung der Förderprogramme.<br />

Aus seiner Sicht notwendige<br />

Kürzungen verteidigt er mit Blick auf die<br />

massive Pflicht, in den nächsten Jahren zu<br />

sparen. Nestle hingegen kann sich Umweltsteuern<br />

vorstellen. Die Grünen würden<br />

sich für eine Ökosteuer auch im Wärmebereich<br />

einsetzen. Notwendig sei eine<br />

ökologische Finanzreform. Durch den Abbau<br />

von ökologisch schädlichen Subventionen<br />

sieht sie die Möglichkeit, weitere zwölf<br />

Milliarden verfügbar zu machen.<br />

Zusammengefasst von Ute Czylwik<br />

72


Kapitel 3<br />

Deutsche Spitzentechnologie im<br />

internationalen Wärmemarkt<br />

3.0 Deutsche Spitzentechnologie im<br />

internationalen Wärmemarkt 74<br />

3.1 Top-Runner-Technologien aus Deutschland –<br />

Entwicklung des europäischen Marktes 75<br />

3.2 Die Exportinitiativen für Energieeffizienz und<br />

erneuerbare Energien – Angebote<br />

an deutsche Unternehmen 85<br />

3.3 ISH Frankfurt: Internationale Leitmesse<br />

für Effizienz und erneuerbare Energien 100<br />

3.4 Erfahrungsberichte über Kernmärkte 109


Kapitel 3.0<br />

Deutsche Spitzentechnologie<br />

im internationalen Wärmemarkt<br />

Moderation:<br />

Herr Manfred Greis, Vize-Präsident des <strong>BDH</strong><br />

reflektiere die mittlerweile sehr hohe Rolle,<br />

die ausländische Märkte für die deutsche<br />

Heizungsindustrie spiele. Er wies auf einen<br />

international zunehmenden positiven<br />

Trend hin zu anspruchsvollerer Technik, mit<br />

der die hohen Energieeinspar- und CO2-<br />

Minderungspotenziale erschlossen werden<br />

können. Schärfer werdende nationale Rahmenbedingungen<br />

für internationale Wärmemärkte<br />

und steigende Energiepreise bildeten<br />

günstigere Rahmenbedingungen für<br />

den Einsatz anspruchsvoller Technologien<br />

Made in Germany.<br />

Herr Greis stellte die Referenten vor:<br />

Herrn Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer<br />

des <strong>BDH</strong><br />

Frau Susanne Lein, Exportinitiative<br />

Energieeffizienz des BMWi<br />

Herr Greis begrüßte die Anwesenden. Er<br />

führte aus, dass sich die Wärmekonferenz<br />

im Jahr 2010 zum ersten Mal auch mit<br />

den internationalen Märkten befasse. Dies<br />

Frau Iris Jeglitza-Moshage, Bereichsleiterin<br />

Technische Messen der Messe<br />

Frankfurt Exhibition<br />

Herrn Dr. Lothar Breidenbach, Geschäftsführer<br />

Technik des <strong>BDH</strong><br />

74


Kapitel 3.1<br />

Top-Runner Technologie aus Deutschland –<br />

Entwicklung des europäischen Marktes<br />

Herr Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des <strong>BDH</strong><br />

Agenda<br />

Herr Lücke dankte Herrn Greis für die Einführung.<br />

Die im <strong>BDH</strong> organisierten Hersteller<br />

spielten in Europa eine dominierende<br />

Rolle mit einem Marktanteil von über<br />

60 %. Bezeichnend für die deutsche Industrie<br />

sei das technologisch hohe Niveau<br />

bei Systemen, die Effizienz und erneuerbare<br />

Energien miteinander verbinden.<br />

Dies gelte ebenso für den großen Leistungsbereich<br />

bis etwa 35 Megawatt. Herr<br />

Lücke beleuchtete die Faktoren, die die<br />

Entwicklung von Heizungs-Hightech Made<br />

in Germany positiv beeinflusst haben:<br />

Agenda<br />

Europäische Union auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien<br />

Technologische Vorreiterrolle: Gründe und Potenziale<br />

Der europäische Markt: starker Trend zu Effizienz<br />

und erneuerbaren Energien<br />

Entwicklung auf Kernmärkten<br />

Fazit<br />

75


Kapitel 3.1<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien (1)<br />

95 %<br />

65 %<br />

16 %<br />

25 %<br />

12 %<br />

31 %<br />

9 %<br />

15 %<br />

1 %<br />

Ambitionierte energie- und klimapolitische<br />

Ziele der Union führen zur deutlichen<br />

Verschärfung der Anforderungen<br />

an Gebäude- und Anlagentechnik.<br />

Zwar volatile Energiepreisentwicklung,<br />

aber unverkennbar starker Trend hin zu<br />

hohen Energiepreisen verursacht Kostendruck<br />

bei Endverbrauchern und unvertretbar<br />

hohe volkswirtschaftliche Kosten.<br />

Trend hin zu erneuerbaren Energien<br />

und Erhöhung der Energieeffizienz<br />

erfordert immer stärkeren Einsatz von<br />

bivalenten Systemen auf hohem technischen<br />

Niveau.<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien (1)<br />

Anhand des Charts zeigte Herr Lücke auf,<br />

dass beim jährlichen Absatz von Heizungstechnik<br />

die Gas- und Ölbrennwerttechnik<br />

nur in einigen wenigen, traditionell anspruchsvollen<br />

Märkten Dominanz habe. Er<br />

nannte hier die Niederlande, UK und<br />

Deutschland. In anderen Märkten stünde<br />

die Brennwerttechnik von der Verbreitung<br />

her erst am Anfang.<br />

76


Kapitel 3.1<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien (2)<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und erneuerbaren Energien (2)<br />

Deutschland habe einen mittlerweile starken<br />

Trend in der EU hin zu höherer Effizienz<br />

vorweggenommen. Dies biete den heutigen<br />

Wettbewerbsvorteil der deutschen<br />

Hersteller auf den Märkten in der EU, die<br />

sich auf die verschärften Anforderungen<br />

aus Brüssel nunmehr und relativ schnell<br />

einstellen müssen. Im Folgenden beschrieb<br />

Herr Lücke die starke EU-Bewegung<br />

hin zu mehr Effizienz und erneuerbaren<br />

Energien im Wärmemarkt:<br />

20 % Effizienzsteigerung, 20 % CO2-Reduzierung<br />

und 20 % Anteil der erneuerbarer<br />

Energien sind die ambitionierten<br />

Ziele der EU, basierend auf dem EU-<br />

Ratsbeschluss vom März 2007 unter<br />

Führung der damaligen Ratspräsidentin<br />

Frau Dr. Angela Merkel.<br />

Die EU ist heute zu über 50 % von<br />

Energieimporten abhängig. Die Kommission<br />

erwartet eine Steigerung dieses<br />

Anteils auf bis zu 80 % bis zum<br />

Jahr 2030. Ein solcher Anteil ist strategisch<br />

und volkswirtschaftlich kritisch.<br />

Die Schlussfolgerung hieraus laute, dass<br />

die EU den größten Energieverbrauchssektor,<br />

den Wärmemarkt, immer stärker in<br />

den Fokus der europäischen Energie- und<br />

Umweltpolitik rücke.<br />

77


Kapitel 3.1<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien (3)<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und erneuerbaren Energien (3)<br />

Die Umsetzung der „20/20/20“-Zielsetzung<br />

soll im Wärmemarkt durch nachfolgende<br />

Instrumente erreicht werden:<br />

Energy Performance of Buildings<br />

Directive, EPBD:<br />

• Methodik zur Berechnung der<br />

Gesamtenergieeffizienz von<br />

Gebäuden<br />

• Mindestanforderungen für die<br />

Gesamtenergieeffizienz von<br />

Gebäuden<br />

• Energieausweis und -beratung<br />

• Inspektion von Heizungsund<br />

Kühlanlagen<br />

in Deutschland umgesetzt im Rahmen<br />

der Energieeinsparverordnung, EnEV.<br />

EuP-Richtlinie<br />

Richtlinie mit Anforderungen an die<br />

umweltgerechte Gestaltung, EuP<br />

Wärmeerzeuger werden künftig mit einer<br />

Energiekennzeichnung versehen<br />

<strong>BDH</strong>-Forderung: Stand der Technik für<br />

fossile in A, Systeme mit erneuerbaren<br />

Energien mit zusätzlichem Plus<br />

Richtlinie zur Förderung der Nutzung von<br />

Energie aus erneuerbaren Quellen, RES<br />

Stärkung der erneuerbaren Energien im<br />

Wärme- und Kältemarkt über nationale<br />

Aktionspläne.<br />

78


Kapitel 3.1<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien (4)<br />

EU auf dem Weg zu Effizienz und<br />

erneuerbaren Energien (4)<br />

In Konsequenz hieße dies:<br />

Verschärfung der Anforderungen für<br />

Neubau von heute 70 kWh pro m 2 pro<br />

Jahr auf 25 kWh pro m 2 pro Jahr in 2020<br />

oder sogar das Zero-Emissionshaus.<br />

Neubauanforderungen sollen sich sukzessive<br />

auf den Gebäudebestand auswirken.<br />

Betrachtet man die Rolle der erneuerbaren<br />

Energien:<br />

• Nur in 10 % der Investitionsfälle in<br />

Europa werden heute erneuerbare<br />

Energien eingekoppelt. Der Anteil lag<br />

2008 in Deutschland bereits bei 45 %.<br />

• Kräftige Steigerung ist anzustreben.<br />

79


Kapitel 3.1<br />

Gründe für und Potenziale der<br />

technologischen Vorreiterrolle<br />

traditionell schärfere Rahmenbedingungen als in anderen Ländern<br />

hohe Wettbewerbsintensität in der deutschen Heizungsindustrie<br />

hohes Energiepreisniveau und klimatisch bedingt hohe Verbräuche<br />

hohe Qualitätsansprüche bei Investoren und anspruchsvolles<br />

Handwerk<br />

Gründe für und Potenziale der<br />

technologischen Vorreiterrolle<br />

Herr Lücke subsumierte die folgenden<br />

Punkte, die die technologische Vorreiterrolle<br />

der deutschen Industrie begründen:<br />

traditionell schärfere Rahmenbedingungen<br />

als in anderen Ländern<br />

hohe Wettbewerbsintensität in der<br />

deutschen Heizungsindustrie<br />

hohes Energiepreisniveau und klimatisch<br />

bedingt hohe Verbräuche<br />

hohe Qualitätsansprüche bei Investoren<br />

und anspruchsvolles Handwerk<br />

Im Folgenden beschrieb Herr Lücke die Entwicklung<br />

auf einigen Kernmärkten ...<br />

80


Kapitel 3.1<br />

Entwicklung auf Kernmärkten: Großbritannien<br />

Entwicklung auf Kernmärkten: Großbritannien<br />

ein Markt mit enormem<br />

Modernisierungsstau<br />

Stückzahlen seit Anfang des Jahrzehnts<br />

weit über 1 Mio. mit Peak 1,6 Mio.<br />

Erlass eines gesetzlichen Brennwertgebots<br />

im Frühjahr 2005 führt zu einer<br />

Explosion der Nachfrage nach Brennwerttechnik:<br />

• Bis 2005 war der britische Markt ein<br />

reiner Standardheizkessel-Markt.<br />

• Ab 2007 wird er unter Auslassung<br />

des technologischen Schrittes der<br />

Niedertemperaturtechnik zu einem<br />

praktisch reinen Brennwertmarkt<br />

(Ausnahmen vom Brennwertgebot<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

möglich).<br />

• Selbst im Krisenjahr 2009 zeigt sich<br />

der britische Markt robust.<br />

• Rolle der deutschen Industrie: Marktführerschaft<br />

bei Brennwerttechnik<br />

nach wie vor praktisch keine Nutzung<br />

der erneuerbaren Energien<br />

Perspektive: Fortsetzung des hohen<br />

Modernisierungstempos plus sukzessive<br />

stärkere Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien<br />

81


Kapitel 3.1<br />

Entwicklung auf Kernmärkten: Frankreich<br />

Entwicklung auf Kernmärkten: Frankreich<br />

wie UK hoher Schwerpunkt<br />

auf Modernisierung<br />

zunehmende Gas- und Strompreise<br />

bis 2005 praktisch reiner Standardheizkessel-Markt<br />

50 % des Gebäudebestands sind elektrisch<br />

beheizt.<br />

Ab 2005 greifen die folgenden fördernden<br />

Faktoren für Effizienz und erneuerbare<br />

Energien:<br />

• Förderprogramm der französischen<br />

Regierung mit Steuerabschreibungen<br />

• steigende Strompreise<br />

• steigende Preise für Erdgas<br />

und Heizöl<br />

• EDF-Förderung für Wärmepumpen<br />

• wachsende Unzufriedenheit mit<br />

Stromdirektheizung wegen Komfortmängeln<br />

und Kosten.<br />

Auswirkungen:<br />

• Wärmeerzeugermarkt konstant auf<br />

relativ hohem Niveau mit Ausnahme<br />

2009<br />

• starkes Wachstum Solarthermie bis<br />

Peak 340.000 m² in 2008<br />

• Brennwertanteil steigt von praktisch<br />

Null auf knapp 20 %<br />

• Frankreich wird zum größten Wärmepumpenmarkt,<br />

mit Peak 150.000<br />

Stück in 2008, allerdings Rückgang in<br />

2009 auf ca. 100.000 Stück.<br />

Schlussfolgerungen:<br />

• Förderpolitik plus wachsendes Komfortbewusstsein<br />

plus Energiepreise<br />

plus Unzufriedenheit mit Stromheizung<br />

fördern, Effizienz und erneuerbare<br />

Energien.<br />

82


Kapitel 3.1<br />

Entwicklung auf Kernmärkten: Italien<br />

Entwicklung auf Kernmärkten: Italien<br />

zweitgrößter Modernisierungsmarkt in<br />

Europa mit Peak ca. 1,3 Mio. Wärmeerzeuger,<br />

90 % im Modernisierungsmarkt<br />

vor 2005 fast reiner Standardheizkessel-Markt<br />

mit 90 % Anteil Gas<br />

ab 2005 kräftiges Wachstum der<br />

Brennwerttechnik mit Peak 326.000 in<br />

2008<br />

kräftiges Wachstum der Solarthermie<br />

mit Peak in 2009 bei 460.000 m 2<br />

• Faktoren: absolute Dominanz der Preise,<br />

Steigerung für Erdgas. Italien hat<br />

Spitzenposition bei Gaspreisen inne<br />

Ordnungsrecht praktisch ohne Wirkung<br />

verhaltene Förderung, allerdings mit<br />

Schwerpunkt auf Photovoltaik<br />

83


Kapitel 3.1<br />

Fazit<br />

Europäische Richtlinie übt positiven Druck aus für höhere Effizienz<br />

und erneuerbare Energien.<br />

Deutschlands traditionell schärfere Rahmenbedingungen plus<br />

Förderung der erneuerbaren Energien in Kombination mit hoher<br />

Wettbewerbsintensität der Industrie sowie hohen Energiepreisen<br />

begründen technologische Spitzenstellung.<br />

Die drei großen Modernisierungsmärkte UK, Frankreich und<br />

Italien drehen von Standardtechnologien hin zu effizienten<br />

Systemen und erneuerbaren Energien.<br />

Fordern und fördern: staatliche Rahmenbedingungen<br />

pro Effizienz und erneuerbare Energien.<br />

Fazit<br />

Herr Lücke fasste zusammen, dass die europäischen<br />

Richtlinien für den Wärmemarkt<br />

einen positiven Druck für höhere Effizienz<br />

und erneuerbare Energien auf den<br />

Märkten ausüben, auf denen diese Ziele<br />

bisher keinerlei Rolle spielten. Deutschlands<br />

traditionell schärfere Rahmenbedingungen<br />

plus Förderung der erneuerbaren<br />

Energien in Kombination mit hoher Wettbewerbsintensität<br />

der Industrie und hohen<br />

Energiepreisen begründeten die technologische<br />

Spitzenstellung Deutschlands.<br />

Hiervon profitiere diese Industrie vor dem<br />

Hintergrund der sich verschärfenden Anforderungen<br />

und der hohen Energiepreise<br />

auf den europäischen Wärmemärkten.<br />

Die drei großen Modernisierungsmärkte<br />

UK, Frankreich und Italien stellten sich mit<br />

hohem Tempo um von den Standardtechnologien<br />

hin zu deutlich komplexeren, effizienten<br />

Systemen und den erneuerbaren<br />

Energien. Auch für die europäische Rahmensetzung<br />

und vor allem die nationale<br />

Umsetzung von europäischen Richtlinien<br />

setze der <strong>BDH</strong> auf das Prinzip „Fordern und<br />

Fördern“ und die Doppelstrategie aus Effizienz<br />

und erneuerbaren Energien.<br />

84


Kapitel 3.2<br />

Die Exportinitiativen für Energieeffizienz<br />

und erneuerbare Energien – Angebote<br />

an deutsche Unternehmen<br />

Susanne Lein, Exportinitiative Energieeffizienz | c/o BMWi<br />

Absatzmöglichkeiten für deutsche Produkte,<br />

Dienstleistungen und Technologien im<br />

Bereich Energieeffizienz und erneuerbare<br />

Energien zu steigern. Beide Initiativen werden<br />

unter Federführung des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) gesteuert, koordiniert und finanziert.<br />

Unterstützt werden die Initiativen<br />

durch verschiedene Partner im In- und<br />

Ausland, darunter Wirtschaftsverbände,<br />

Ministerien und weitere Organisationen.<br />

Hemmschwellen überwinden,<br />

Angebote nutzen<br />

Mit Energieeffizienz und erneuerbaren<br />

Energien in neue Märkte –<br />

Jetzt die Exportchancen nutzen<br />

Die aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />

Bundestages von 2002 gegründete<br />

Exportinitiative Erneuerbare Energien hat<br />

sich seit ihrem Start in 2003 zu einem<br />

wichtigen Instrument der Außenwirtschaftsförderung<br />

für die Erneuerbaren-<br />

Energien-Branche entwickelt. Im Juli 2007<br />

wurde die Exportinitiative Energieeffizienz<br />

als ein weiteres Programm der Bundesregierung<br />

gestartet. Ziel beider Initiativen ist<br />

es, durch ein breites Spektrum von Angeboten<br />

die Marktchancen deutscher Unternehmen<br />

im Ausland zu verbessern und die<br />

Ein Grund für zurückhaltende Exportgeschäfte<br />

bei Energieeffizienz-Technologien<br />

ist häufig, dass viele kleine und mittlere<br />

Unternehmen nicht wissen, dass ihr Produkt<br />

– insbesondere im Vergleich zu ausländischen<br />

Produkten – durchaus energieeffizient<br />

ist. Guter deutscher Standard<br />

ist oft deutlich besser, als was in vielen<br />

ausländischen Märkten angeboten wird.<br />

Für die Erneuerbaren-Energien-Branche<br />

gilt: Weltweit steigt die Nachfrage von<br />

Technologien zur Nutzung erneuerbarer<br />

Energien. Für deutsche Unternehmen der<br />

Branche bieten sich enorme Potenziale,<br />

ihre führende Position im internationalen<br />

Wettbewerb weiter auszubauen.<br />

Dennoch: Vielen kleinen und mittleren<br />

Unternehmen fehlen häufig die nötigen<br />

Kontakte und Kooperationspartner, um ihr<br />

Geschäft international erfolgreich auszubauen.<br />

Der Schritt ins Ausland erscheint<br />

oft zu groß und komplex, um ihn alleine<br />

zu bewältigen. Rechtliche Besonderheiten,<br />

aufwendige Marktanalysen und Sprach-<br />

85


Kapitel 3.2<br />

barrieren entmutigen häufig schon im<br />

Vorfeld.<br />

Mit den beiden Exportinitiativen bietet<br />

das BMWi konkrete Hilfestellung: In ganz<br />

Deutschland finden Informationsveranstaltungen<br />

zu wichtigen Auslandsmärkten<br />

statt. Bei Geschäftsreisen ins Ausland<br />

und bei Teilnahme an Auslandsmessen<br />

werden Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern<br />

vermittelt. Einkäuferreisen<br />

und Multiplikatorenreisen bringen<br />

interessierte ausländische Unternehmen<br />

und Entscheidungsträger aus Wirtschaft<br />

und Politik direkt zu deutschen Technologieanbietern.<br />

Mit dem weltweiten Einsatz<br />

der Dachmarken „Energieeffizienz<br />

und Erneuerbare Energien – Made in Germany“,<br />

den Internetportalen und der professionellen<br />

Unterstützung bei der internationalen<br />

Markterschließung helfen die<br />

Exportinitiativen deutschen Unternehmen<br />

höhere Umsätze zu erzielen. Die<br />

Kosten übernehmen (bis auf die Teilnahme<br />

an den Auslandsmessen sowie Reiseund<br />

Unterkunftskosten) die Exportinitiativen.<br />

Weitere Angebote der Initiativen<br />

sind auf den jeweiligen Internetseiten<br />

nachzulesen.<br />

u Exportinitiative Energieeffizienz:<br />

www.efficiency-from-germany.info<br />

u Exportinitiative Erneuerbare Energien:<br />

www.exportinitiative.bmwi.de<br />

Direkte Geschäftskontakte im Zielland<br />

aufbauen: AHK-Geschäftsreisen<br />

Großen Erfolg für deutsche Unternehmen<br />

verspricht die Teilnahme an einer<br />

AHK-Geschäftsreise. Hierbei wird das Unternehmen<br />

von der deutschen Auslandshandelskammer<br />

(AHK) im jeweiligen<br />

Zielland unterstützt und begleitet. Diese<br />

stellt die richtigen Kontakte her und<br />

sucht nach passenden Geschäftspartnern.<br />

Durch die Teilnahme an einer solchen<br />

Reise hat ein Unternehmen die<br />

Möglichkeit, in einem interessanten Zielland<br />

Geschäftsverbindungen zu knüpfen<br />

und Kooperationspartner zu finden. Bereits<br />

im Vorfeld der Reise werden ausführliche<br />

Informationen über politische<br />

Hintergründe, die wirtschaftliche Lage<br />

und die Branchenstruktur der Zielländer<br />

vermittelt. Durch die AHK erhalten die<br />

Unternehmen alle relevanten Informationen,<br />

um sich auf den Markteintritt<br />

vorzubereiten. Auch nach den Geschäftsreisen<br />

unterstützen die Mitarbeiter der<br />

lokalen AHK die deutschen Unternehmen<br />

bei weiteren Schritten.<br />

Interessierte Unternehmen finden auf<br />

den entsprechenden Internetseiten weiterführende<br />

Informationen zu den Angeboten<br />

der Exportinitiativen Energieeffizienz<br />

und Erneuerbare Energien und<br />

eine Übersicht zu allen Veranstaltungen.<br />

86


Kapitel 3.2<br />

Die Exportinitiativen für Energieeffizienz und<br />

Erneuerbare Energien – Angebote an deutsche<br />

Unternehmen<br />

Susanne Lein<br />

Leitung Geschäftsstelle Exportinitiative Energieeffizienz<br />

c/o Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

„3. Deutsche Wärmekonferenz“<br />

Berlin, den 26. Januar 2010<br />

3. Deutsche Wärmekonferenz<br />

Deutsche Spitzentechnologie im internationalen<br />

Wärmemarkt<br />

u überwiegend mittelständische Unternehmen<br />

u Jahresumsatz weltweit über 12 Mrd. Euro<br />

u Mitarbeiter weltweit über 60.000<br />

u Lösungen für den Gebäudebereich<br />

(Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und -übergabe)<br />

87


Kapitel 3.2<br />

3. Deutsche Wärmekonferenz<br />

Deutsche Spitzentechnologie im internationalen<br />

Wärmemarkt<br />

u Marktanteil am europäischen Wärmemarkt: 60 %<br />

u Technologische Spitzenposition in Europa<br />

u Gründe: Zuverlässigkeit & Sicherheit, EnEff & EE<br />

u Ziel: Marktführerschaft international ausbauen<br />

3. Deutsche Wärmekonferenz<br />

Deutsche Spitzentechnologie im internationalen<br />

Wärmemarkt<br />

u Exportinitiativen EEE & EnEff<br />

u Kompetente Partner<br />

u Bedarfsorientierte Strategien<br />

u Geeignete Instrumente<br />

u Wichtige Erfolgsfaktoren<br />

88


Kapitel 3.2<br />

Exportinitiative Energieeffizienz &<br />

Erneuerbare Energien<br />

Exportinitiativen Energieeffizienz &<br />

Erneuerbare Energien<br />

Die Exportinitiativen …<br />

u vernetzen und bündeln Kompetenzen und Ressourcen<br />

u im Interesse der Außenwirtschaftsförderung<br />

u in den Technologiebereichen Erneuerbare Energien &<br />

Energieeffizienz<br />

89


Kapitel 3.2<br />

Exportinitiativen Energieeffizienz &<br />

Erneuerbare Energien<br />

Ziele der Exportinitiativen …<br />

u Verbesserung der Marktchancen und Absatzmöglichkeiten<br />

deutscher Produkte und Dienstleistungen im Ausland<br />

u Know-how-Transfer für Entscheidungsträger und<br />

Multiplikatoren aus Politik, Administration und Wirtschaft<br />

u Beitrag zur Verbesserung des Klimaschutzes<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren<br />

Zielgruppen der Exportinitiativen …<br />

u KMUs – kleine und mittelständische Unternehmen<br />

u Produktanbieter – deutsche Anbieter von Systemen,<br />

Komponenten und Anlagen<br />

u Dienstleistungsanbieter – Architekten, Planer, Ingenieure,<br />

Fachberater<br />

u Anwendungsfelder – Gebäude, Industrie und Verkehr sowie<br />

Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien<br />

(Biomasse, Geothermie, Solar/PV und Wind)<br />

90


Kapitel 3.2<br />

Kompetente Partner<br />

Kompetente Partner<br />

91


Kapitel 3.2<br />

Bedarfsorientierte Strategie<br />

Bedarfsorientierte Strategie<br />

Ausrichtung der Angebote der Exportinitiativen …<br />

u auf Zielregionen<br />

u auf Technologieschwerpunkte<br />

u durch Kombination einzelner Instrumente<br />

u in Abstimmung mit den Partnern<br />

92


Kapitel 3.2<br />

Geeignete Instrumente<br />

Geeignete Instrumente<br />

Häufige Exporthemmnisse<br />

u Informationsdefizite über Zielmärkte<br />

u Ungünstige Rahmenbedingungen in den Zielmärkten<br />

u Fehlende (Geschäfts-)Kontakte in den Zielmärkten<br />

u Schwierigkeiten bei der Vermarktung<br />

93


Kapitel 3.2<br />

Geeignete Instrumente<br />

u Marktinformationen<br />

u Exportberatung<br />

u Geschäftsanbahnung<br />

u Marketingunterstützung<br />

Geeignete Instrumente<br />

Marktinformationen<br />

u Informationsveranstaltungen<br />

u Publikationen<br />

u Newsletter<br />

u Internetportal<br />

94


Kapitel 3.2<br />

Geeignete Instrumente<br />

Exportberatung<br />

u Zielmarktberatung<br />

u Finanzierungsberatung<br />

u Beratung zu Normen & Standards<br />

Geeignete Instrumente<br />

Geschäftsanbahnung<br />

u Geschäftsreisen ins Zielland<br />

u Einkäuferreisen zu deutschen Anbietern<br />

u Multiplikatorenreisen nach Deutschland<br />

95


Kapitel 3.2<br />

Geeignete Instrumente<br />

Marketingunterstützung<br />

u Auslandsmesseprogramm<br />

u Marketingpaket (Logos, Banner etc.)<br />

u Technologieausstellung<br />

u Virtueller Marktplatz (EEE)<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren<br />

Sonderprogramme<br />

u Solardachprogramm (EEE)<br />

u Projektentwicklungsprogramm (EEE)<br />

u Qualifizierungsprogramm (EnEff)<br />

u Know-how-Transfer-Projekte<br />

96


Kapitel 3.2<br />

Geeignete Instrumente<br />

Aktivitäten EEE 2003 – heute:<br />

u 40 Informationsveranstaltungen in Deutschland<br />

u 233 Geschäftsreisen in 74 Zielländer<br />

u 47 Einkäufer- und Multiplikatorenreisen aus 51 Ländern<br />

u 112 Auslandsmessebeteiligungen in 43 Ländern<br />

u 25 Solardächer im Ausland<br />

u Geschäftsanbahnungen im Rahmen des<br />

Projektentwicklungsprogramms in 6 afrikanischen Ländern<br />

u Unternehmensbeteiligung insgesamt: > 2.000<br />

Geeignete Instrumente<br />

Aktivitäten EnEff 2007 – heute:<br />

u 30 Informationsveranstaltungen in Deutschland<br />

u 70 Geschäftsreisen in mehr als 50 Zielländer<br />

u 35 Einkäufer- und Multiplikatorenreisen aus 40 Länder<br />

u 45 Auslandsmessebeteiligungen<br />

u 2 Qualifizierungsprojekte<br />

u 5 Pilotprojekte (Know-how-Transfer)<br />

u Unternehmensbeteiligung insgesamt: > 800<br />

97


Kapitel 3.2<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren<br />

Die Exportinitiativen<br />

… fördern das Interesse im Ausland für das Thema<br />

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien<br />

… fördern die wirtschaftliche, technologische und politische<br />

Kooperation mit anderen Staaten<br />

… bringen deutsche Unternehmen erfolgreich ins Ausland<br />

… schaffen Arbeitsplätze im In- und Ausland<br />

98


Kapitel 3.2<br />

Wichtige Erfolgsfaktoren<br />

Erfolgsbeispiel Exportinitiative<br />

Erneuerbare Energien:<br />

Nachgewiesener Umsatz: 645.534.000 €<br />

(85 von 1267 Teilnehmern am Geschäftsreiseprogramm)<br />

Geschätzte Umsätze: 1,6 Mrd. €<br />

(Alle Teilnehmer am Geschäftsreiseprogramm,<br />

ohne weitere Programme)<br />

Fördersumme: 62 Mio. €<br />

(Exportinitiative Erneuerbare Energien 2003–2009)<br />

Förderfaktor: mindestens 1:26<br />

Kontaktdaten<br />

Weitere Informationen auf den Internetportalen<br />

Exportinitiative Energieeffizienz<br />

www.efficiency-from-germany.info<br />

Exportinitiative Erneuerbare Energien<br />

www.exportinitiative.bmwi.de<br />

99


Kapitel 3.3<br />

ISH – weltgrößte Messe für<br />

umweltfreundliche Gebäudetechnik<br />

Iris Jeglitza-Moshage, Bereichsleiterin Technische Messen | Messe Frankfurt<br />

und Tiefe von über 2.300 Ausstellern auf<br />

einem ausgebuchten Messegelände zu<br />

sehen. Fast jeder Dritte der über 200.000<br />

Besucher reiste dafür aus dem Ausland an.<br />

Ein eindrucksvoller Beweis für die herausragende<br />

Stellung der ISH und ihrem Anspruch,<br />

eine einzigartige Exportplattform<br />

zu sein. Seit 2001 ist die Besucherinternationalität<br />

kontinuierlich gestiegen, allein<br />

von 2005 auf 2009 um rund zehn Prozent.<br />

Gemessen an ihrem Angebotsspektrum,<br />

den damit verbundenen Umsätzen und<br />

dem hohen Energie-Einsparpotenzial in<br />

Gebäuden hat sich die ISH als erfolgreichste<br />

und weltgrößte Messe für umweltfreundliche<br />

Gebäudetechnik etabliert.<br />

Alle zwei Jahre ist die Weltleitmesse für<br />

die Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-,<br />

Klimatechnik und Erneuerbare Energien<br />

der internationale Marktplatz, wenn es<br />

um Innovationen und Trends im internationalen<br />

Wärmemarkt geht. Und das seit<br />

über 50 Jahren. Deutsche Spitzentechnologie<br />

trifft hier zusammen mit Marktführern<br />

aus aller Welt auf ein großes internationales<br />

Publikum. Zur ISH 2009 kamen<br />

Besucher aus 140 Ländern nach Frankfurt<br />

am Main, um das Produktangebot in Breite<br />

Ein zentraler Erfolgsbaustein der ISH ist<br />

deren weltweit einmaliger Verbund dreier<br />

Branchen. Wie gut die Weltleitmesse mit<br />

diesem systemübergreifenden Konzept<br />

aufgestellt ist, einer gewerkeübergreifenden<br />

Sicht auf das Gebäude, zeigt sich gerade<br />

beim Thema Energieeffizienz. Zur ISH<br />

2009 präsentierten die rund 1.300 Hersteller<br />

der Energie-, Gebäude- und Klimatechnik<br />

auf über 50 Prozent der Ausstellungsfläche<br />

von 170.000 Quadratmetern<br />

ressourcenschonende Lösungen, eine<br />

Kombination aus effizienter Heiz- und Klimatechnik<br />

und erneuerbaren Energien.<br />

Die dabei immer wichtigere Rolle der erneuerbaren<br />

Energien spiegelt sich im umfangreichen<br />

Angebotsbereich der ISH wider<br />

– von Solarthermie, Photovoltaik,<br />

Biomasse, Wärmepumpen, Holz- und Pelletsfeuerung<br />

bis hin zu solargestützten<br />

Klimasystemen. Kurzum: Wer heute Lösungen<br />

für sogenannte Green Buildings<br />

sucht, der muss zur Weltleitmesse ISH.<br />

Allein im Bereich Gebäude-, Energietechnik<br />

und Erneuerbare Energien stellten zur ISH<br />

2009 rund 950 Unternehmen ihre Neuheiten<br />

mit dem Fokus auf Green Building Technologies<br />

in den Hallen 8, 9 und 10 vor – eine<br />

Leistungsschau, die das Gesamtspektrum<br />

100


Kapitel 3.3<br />

an Spitzentechnologie für den internationalen<br />

Wärmemarkt abbildet. Der zweite wichtige<br />

Ausstellungsbereich der ISH im Zusammenhang<br />

mit energieeffizienten Lösungen<br />

ist die Klima-, Kälte-, Lüftungstechnik. Unter<br />

dem Namen Aircontec bietet sie mit ihrem<br />

Verbundkonzept, ihrer hohen Internationalität<br />

und der gesamtenergetischen Betrachtungsweise<br />

die ideale Heimat für technische<br />

Lösungen rund um Klima, Kälte und<br />

Lüftung. Die Industrie zeigt ihrem Publikum<br />

hier ebenfalls nachhaltige, zukunftsweisende<br />

Lösungen. Neben solarer Klimatisierung<br />

oder Wärmerückgewinnung sind das beispielsweise<br />

freie Kühlung und indirekte Verdunstungskühlung.<br />

Zur ISH 2011 vom 15.<br />

bis 19. März wird sich die Aircontec erstmals<br />

in der neuen Halle 11 präsentieren. Die direkte<br />

räumliche Nähe manifestiert dann<br />

noch stärker den energetischen Verbund<br />

mit der Wärmetechnik.<br />

Die Herkunft der Besucher aus allen wichtigen<br />

Kernmärkten zeigt, dass die ISH das<br />

richtige Angebot bereithält und damit der<br />

Messebesuch ein Muss ist für die Entscheider<br />

aus Handel, Industrie und Handwerk<br />

sowie für Ingenieure, Architekten<br />

und Designer. Bei der ISH haben Sie so<br />

zum einen Besuchergruppen, die die Produkte<br />

beim Verbraucher einbauen wie den<br />

SHK-Handwerker, und auf der anderen<br />

Seite eine hohe Zahl an Entscheidungsträgern.<br />

Wer die richtigen Antworten im internationalen<br />

Wärmemarkt genauso wie für die<br />

Klima-, Kälte-, Lüftungstechnik und die Erlebniswelt<br />

Bad sucht, für den bietet die<br />

Weltleitmesse eine unverzichtbare internationale<br />

Plattform. Wie hoch das Interesse<br />

an energieeffizienten Produkten und<br />

erneuerbaren Energien ist, belegt auch<br />

der ausschlaggebende Grund für den<br />

Messebesuch: 70 Prozent der Messegäste<br />

besuchen die ISH aufgrund der Angebotsbereiche<br />

Heizungs-, Klimatechnik und Erneuerbare<br />

Energien. Unter dem Leitthema<br />

Energieeffizienz wird die ISH als Plattform<br />

für umweltfreundliche Gebäudetechnik<br />

kontinuierlich weiterentwickelt. Denn im<br />

Zuge der Klimadiskussionen und steigender<br />

Energiepreise nimmt die Bedeutung<br />

des Gebäudebereichs weiter zu.<br />

101


Kapitel 3.3<br />

ISH – Weltleitmesse für<br />

Erlebniswelt Bad, Gebäude-, Energie-,<br />

Klimatechnik, Erneuerbare Energien<br />

Ausführungen von<br />

Iris Jeglitza-Moshage<br />

Bereichsleiterin Technische Messen<br />

Messe Frankfurt<br />

zur Deutschen Wärmekonferenz 2010<br />

ISH – Weltgrößte Leistungsschau für Erlebniswelt<br />

Bad, Heizungs-, Klimatechnik und Erneuerbare Energien<br />

§ Einzigartiger Verbund dreier Branchen<br />

§ Alle Markt- und Technologieführer vertreten<br />

§ Unschlagbares Angebot in Breite und Tiefe<br />

§ Sofort nutzbare Technologien und Lösungen<br />

§ Wachstum und Kontinuität seit über<br />

50 Jahren<br />

ISH 2009:<br />

§ 200.795 Besucher<br />

§ 2.327 Aussteller<br />

§ Ausgebuchtes Messegelände mit<br />

254.100 Quadratmeter Fläche<br />

102


Kapitel 3.3<br />

ISH – Weltgrößte Messe für umweltfreundliche<br />

Gebäudetechnik<br />

Green Building Technologies – Industrie<br />

zeigt energiesparende Lösungen zu:<br />

§ Effiziente Heiz- und Klimatechnik<br />

§ Solarthermie/Photovoltaik<br />

§ Biomasse<br />

§ Wärmepumpen<br />

§ Geothermie<br />

§ Solargestützte Klimasysteme<br />

§ Wärmerückgewinnung<br />

© DeVice- Fotolia.com<br />

Energie-, Gebäudetechnik und<br />

Erneuerbare Energien<br />

§ Gesamtspektrum der Spitzentechnologie<br />

für internationalen Wärmemarkt<br />

§ 950 Hersteller bieten einzigartige<br />

Leistungsschau in den Hallen 8, 9 und 10<br />

§ Vertiefendes Rahmenprogramm:<br />

u. a. ISH Technologie und Energie-Forum<br />

103


Kapitel 3.3<br />

Aircontec – Klima-, Kälte-, Lüftungstechnik<br />

§ Gesamtspektrum innovativer Gebäudeklimatisierung<br />

§ 350 Unternehmen im idealen Verbund<br />

§ Hohe Internationalität<br />

§ Vertiefendes Rahmenprogramm: u. a. Klima-Forum<br />

Die richtigen Antworten und Lösungen für<br />

Herausforderungen im internationalen<br />

Wärme- und Kältemarkt<br />

§ Weltweit umfassendstes Angebot für<br />

energiesparende Lösungen<br />

§ Ausbau des Angebots gebäudebezogener<br />

Technik mit Fokus auf Energieeffizienz<br />

§ Durch Verbundkonzepte geförderte<br />

Systemlösungen besonders marktrelevant<br />

104


Kapitel 3.3<br />

Das Erfolgskonzept der ISH: Der richtige Besucher-Mix<br />

§ Alle branchenrelevanten Zielgruppen vertreten – von Ingenieuren<br />

und Architekten bis hin zum Fachhandel und dem Handwerk<br />

Spitzentechnologie trifft auf hohe<br />

Besucherinternationalität<br />

§ Auslandsanteil der Messegäste: Fast jeder dritte Besucher reiste zur<br />

ISH 2009 aus dem Ausland an (knapp 60.000 von 200.000 Besuchern)<br />

§ Seit 2005 ist die Besucherinternationalität kontinuierlich gestiegen<br />

(von 2005 bis 2009 um rund 10 %)<br />

105


Kapitel 3.3<br />

Besucherinternationalität kontinuierlich gestiegen<br />

Besucherzahlen seit 2001<br />

Top-Ten-Besuchernationen 2007 / 2009<br />

106


Kapitel 3.3<br />

Ausschlaggebender Grund für ISH-Besuch: 70 % kommen<br />

wegen Heizungs-, Klimatechnik, Erneuerbaren Energien<br />

Besucher der ISH 2009<br />

Basis für ISH-Erfolgsgeschichte: Messe Frankfurt in<br />

über 150 Ländern<br />

107


Kapitel 3.3<br />

Wir freuen uns, Sie zur ISH 2011 vom 15. bis 19. März<br />

in Frankfurt am Main wiederzusehen!<br />

108


Kapitel 3.4<br />

Erfahrungsbericht über Kernmärkte<br />

Russland – USA – China<br />

Dr. Lothar Breidenbach, Geschäftsführer Technik | <strong>BDH</strong><br />

ist. Auch in den USA spielten deutsche<br />

Hersteller schon in den 1980er-Jahren<br />

eine wenn auch kleine Rolle.<br />

Wärmemarkt in Russland:<br />

Der russische Wärmemarkt wird traditionell<br />

dominiert von Erdgas und Heizöl. Kohle<br />

und feste Biomasse – also Holz – spielen<br />

ebenfalls, insbesondere in ländlichen Regionen,<br />

eine wichtige Rolle. In Ballungszentren<br />

wie Moskau und Sankt Petersburg<br />

überwiegen Fernwärmenetze, praktisch<br />

vollständig auf Basis von Erdgas.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ursprünglich hatten wir beabsichtigt, dass<br />

Vertreter einzelner Unternehmen Erfahrungsberichte<br />

über die Kernmärkte Russland,<br />

USA und China abgeben. Aufgrund<br />

der Tatsache, dass sich mehr Unternehmen<br />

als erwartet hierfür interessierten,<br />

haben wir es vorgezogen, die Erfahrungsberichte<br />

einzusammeln und zusammenzufassen.<br />

Ich übernehme heute die Aufgabe,<br />

Ihnen die zentralen Ergebnisse dieser<br />

<strong>BDH</strong>-Umfrage über die drei Märkte vorzutragen.<br />

Grundsätzlich gilt, dass die deutsche Heizungsindustrie<br />

seit über 30 Jahren in China<br />

und seit gut 20 Jahren in Russland tätig<br />

Der Gebäudebestand und die Fernwärmenetze<br />

weisen extrem hohe Energieverluste<br />

und damit überproportional hohe Energieverbräuche<br />

pro m² aus. Subventionierte<br />

Wärme aus Fernwärmenetzen und Erdgaspreise<br />

auf etwa 20 % des Weltmarktniveaus<br />

geben kaum Anreiz zu Energieeffizienz und<br />

damit auch nicht zur energetischen Modernisierung<br />

des Gebäudebestandes.<br />

Entsprechend ist das Angebot der russischen<br />

Heizkesselindustrie mit einem<br />

Marktanteil von gut 90 % auf einem technologisch<br />

sehr niedrigen Niveau. Niedrige<br />

energetische Wirkungsgrade und praktisch<br />

keinerlei Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien kennzeichnen den Markt.<br />

Die deutsche Industrie setzt mit ihrem<br />

technologisch hochstehenden Produktsortiment<br />

daher auf einen Nischenmarkt,<br />

der durchaus 10 % betragen kann. Der<br />

Marktanteil der deutschen Hersteller<br />

dürfte derzeit bei ca. 5 bis 6 % in dieser<br />

Nische betragen. Die Nische ist gekennzeichnet<br />

durch ein technologisch hohes<br />

109


Kapitel 3.4<br />

Niveau. Der russische Kunde wünscht im<br />

Premiumsegment Heizkessel Made in<br />

Germany und ist bereit, hierfür deutlich<br />

höhere Preise als für russische Heizkessel<br />

zu bezahlen. Die Nachfrage kommt aus<br />

dem privaten, aber auch aus dem öffentlichen<br />

Sektor. Im privaten Sektor interessieren<br />

sich selbst nutzende Eigentümer für<br />

Heizungs-Hightech aus Deutschland. Im<br />

öffentlichen Bereich kommen deutsche<br />

Kessel mit höheren Leistungen häufig bei<br />

der Umstellung von Fernwärme auf dezentrale<br />

Wärmeversorgung z. B. für Mietwohnbauten<br />

in Moskau zum Zuge.<br />

Das Wachstum des russischen Marktes ist<br />

insgesamt sehr dynamisch, zumindest bis<br />

zum Jahr 2009. Die Wachstumsraten zwischen<br />

2004 und 2008 werden von den Herstellern<br />

sehr unterschiedlich eingeschätzt.<br />

In den letzten drei Jahren lagen sie aber im<br />

hohen zweistelligen Bereich. Hierfür war<br />

besonders der kräftige Bauboom im Ballungszentrum<br />

Moskau, aber auch in anderen<br />

Großstädten verantwortlich.<br />

Im Jahr 2009 brach der Markt in Russland<br />

für russische, aber auch für europäische<br />

und für deutsche Heizkessel praktisch zusammen.<br />

Von Rückgängen zwischen 20 %<br />

und 30 % ist in den Berichten die Rede.<br />

Die Rolle der erneuerbaren Energien<br />

nimmt in Russland zu. Insbesondere Wärmepumpen<br />

finden stark steigendes Interesse,<br />

wenn auch von niedrigem Niveau<br />

ausgehend.<br />

Im Bezug auf die politischen Rahmenbedingungen<br />

in Russland muss konstatiert<br />

werden, dass das Thema „Effizienz und erneuerbare<br />

Energien“ politisch in aller<br />

Munde ist. Förderprogramme für die Einführung<br />

anspruchsvoller Technologien<br />

fehlen aber vollständig.<br />

Die Deutsche Energie-Agentur, dena, hat<br />

in Russland die RUDEA, Russisch-Deutsche<br />

Energieagentur, gegründet und möchte<br />

gemeinsam mit russischen Stellen den<br />

Einsatz energieeffizienter Technik fördern.<br />

Der Motor für die energetische Modernisierung<br />

und den Einsatz anspruchsvoller<br />

Systeme aus deutscher Produktion dürften<br />

allerdings die Energiepreise werden.<br />

Es ist damit zu rechnen, dass die russische<br />

Regierung sukzessive und mittelfristig die<br />

Preise für Erdgas auf ein deutlich höheres<br />

Niveau heben wird. Dies gebietet allein<br />

schon die deutlich verschlechterte Einnahmesituation<br />

aus Erdgas- und Rohölexporten<br />

aufgrund der weltweiten Rezession.<br />

Ob mittelfristig das Weltmarktniveau<br />

zu erreichen ist, hängt allerdings davon<br />

ab, ob die russische Regierung die damit<br />

zusammenhängenden sozialen Probleme<br />

tatsächlich in Kauf nehmen möchte.<br />

Die Aussichten, anspruchsvolle deutsche<br />

Technik für den Wärmemarkt in Zukunft<br />

noch stärker abzusetzen, werden als sehr<br />

gut angesehen. Erste Anzeichen für eine<br />

Erholung des russischen Marktes nichtnur<br />

im Wärmemarkt sind bereits erkennbar.<br />

Wärmemarkt in China:<br />

China und die deutsche Heizungsindustrie<br />

verbindet eine lange Tradition. Bereits<br />

in den 1970er- und 1980er-Jahren gab es<br />

Exporte deutscher Großkessel und großer<br />

Feuerungstechnik nach China.<br />

Seit den 1990er-Jahren hat das China-Geschäft<br />

erheblich zugenommen. Auch dieses<br />

Jahrzehnt war im Wesentlichen geprägt<br />

von Exporten von Anlagen im<br />

hohen Leistungsbereich. Hintergrund war<br />

insbesondere die Umstellung von Fernwärmenetzen<br />

in Großstädten und insbesondere<br />

in Peking von Kohle auf Erdgas.<br />

Zwei Gründe setzten den sehr dynamischen<br />

und mittlerweile praktisch abgeschlossenen<br />

Prozess – zumindest in Peking<br />

– in Gang:<br />

110


Kapitel 3.4<br />

extreme Probleme mit Luftverschmutzung<br />

wegen der Fernwärme auf Basis<br />

Kohle<br />

forcierte Ausweitung des Erdgasnetzes<br />

in Ballungsräumen<br />

Angesichts der sehr großen Unterschiede<br />

in der Effizienz und der Zuverlässigkeit<br />

(besonders die Peripherie von Großanlagen<br />

betreffend) konnten deutsche Unternehmen<br />

erhebliche Markterfolge verzeichnen.<br />

Neben Heizzentralen lieferten deutsche<br />

Hersteller Großanlagen – unter anderem<br />

auch Kaskaden – für Kasernen, Hospitale<br />

und andere Großprojekte.<br />

Die Umstellung auf Erdgas dauert bis<br />

heute an. In China werden weitere Erdgaspipelines<br />

verlegt, mit denen große Zentren<br />

versorgt werden.<br />

Neben den großen Leistungen entwickelte<br />

sich bereits Ende der 1990er-Jahre ein Nischenmarkt<br />

für deutsche wandhängende<br />

Gaskessel. Hiervon profitierten ebenfalls<br />

andere europäische Hersteller. Der Grund<br />

liegt unter anderem darin, dass aufgrund<br />

wachsenden Wohlstands eine entstehende<br />

mittlere und gehobene Mittelschicht<br />

eine starke Nachfrage nach privaten Wohnungen<br />

und Häusern generiert. In Folge<br />

entstehen in weiten Teilen des Landes mit<br />

Schwerpunkt Ostküste Wohnungsbauprojekte<br />

für Privateigentümer. Gerade hier gilt<br />

deutsche Technik als en vogue und wird in<br />

zunehmendem Umfang nachgefragt. Dabei<br />

nehmen die chinesischen Investoren<br />

deutlich höhere Preise als für chinesische<br />

Produkte mit einem niedrigeren technologischen<br />

Standard in Kauf. Neben Niedertemperaturtechnik<br />

kommt auch Gasbrennwerttechnik<br />

in zunehmendem Maße<br />

zum Einsatz. Gerade in China werden die<br />

Kessel mit hohem technologischen Niveau<br />

und verhältnismäßig hohen Preisen oftmals<br />

kombiniert – und das in zunehmendem<br />

Umfang – mit Solarthermie. Für das<br />

Thema „Wärmepumpen“ entsteht ebenfalls<br />

ein zunehmendes Interesse.<br />

Dynamisch entwickelte sich der Markt für<br />

Brenner und Heizkessel, zumindest bis<br />

zum Jahr 2008 werden hier gut 5 % pro<br />

Jahr gezeichnet. Das Jahr 2009 war deutlich<br />

rückläufig. Die Erwartung ist gedämpft<br />

optimistisch. Die befragten Unternehmen<br />

sprechen von insgesamt guten<br />

Rahmenbedingungen für höhere Effizienz.<br />

Hierfür steht eine zumindest verbal progressive<br />

Politik der chinesischen Regierung,<br />

die Effizienzsteigerungen und den<br />

Einsatz von hochstehenden Technologien<br />

fordert. Für die deutschen Hersteller<br />

kommt – wie in Russland – positiv zum Tragen,<br />

dass ein Luxussegment oder auch Premiumsegment<br />

exisitiert, das nur durch anspruchsvolle,<br />

durchaus auch mit hohen<br />

Preisen versehene Technik bedient werden<br />

kann.<br />

Wärmemarkt in den USA:<br />

Der amerikanische Heizungsmarkt wird<br />

dominiert von Warmluftheizungen mit einem<br />

Anteil von ca. 70 % (viele stromgeführte<br />

Splitsysteme, die auch kühlen oder<br />

klimatisieren) zumindest im Ein- und<br />

Zweifamilienhausbereich. Besonders im<br />

Nordosten der USA – Dreieck Chicago/<br />

Philadelphia/Boston – spielen in erster Linie<br />

Ölheizungen und in zweiter Linie Gasheizungen<br />

eine deutlich höhere Rolle.<br />

Der Bestand an Öl- und Gasstandardheizkessel<br />

in den USA wird auf ca. 6 Mio. Stück<br />

geschätzt. Technologisch gesehen sind<br />

diese Heizungen ineffizient. Die Wirkungsgrade<br />

liegen deutlich unter 80 %.<br />

Das zumindest bis vor Kurzem sehr niedrige<br />

Energiepreisniveau in USA rückt das<br />

Thema „Effizienz“ oder „Erneuerbare Energien“<br />

im Wärmemarkt in den Hintergrund.<br />

111


Kapitel 3.4<br />

Ergebnis sind Leichtbauweisen bei der Gebäudehülle<br />

und Lowtech im Heizungsbereich.<br />

Die Rolle deutscher Hersteller mit hocheffizienter<br />

Heizungstechnik ist in den USA<br />

in Folge marginal. Allerdings ist die Rede<br />

von einem wachsenden Segment der<br />

Brennwerttechnik für Gas, teilweise auch<br />

in Kombination mit Solarthermie.<br />

Die folgenden Faktoren könnten den<br />

Markt für effiziente Systeme und erneuerbare<br />

Energien fördern:<br />

Neue Wirkungsgradvorgaben werden<br />

die Effizenz von Öl- und Gasheizkesseln<br />

deutlich erhöhen.<br />

Jahreshälfte wieder zunichte gemacht.<br />

Mittel- bis langfristige Erwartung<br />

hier: hohes Preisniveau für<br />

Brennstoffe im Wärmemarkt.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren<br />

und vor dem Hintergrund weiterer ambitionierter<br />

Zielsetzungen der US-Regierung<br />

im Klima- und Ressourcenschutz dürfte<br />

der Markt USA in fünf bis sechs Jahren<br />

ebenfalls Richtung Effizienz und erneuerbare<br />

Energien im Wärmemarkt drehen.<br />

Von dieser zeitlich gegenüber der EU stark<br />

verzögerten Tendenz könnte die deutsche<br />

Heizungsindustrie mit ihrem technologischen<br />

Vorsprung durchaus profitieren.<br />

Energiepreissteigerungen: Im Jahr<br />

2008 stiegen die Energiepreise für<br />

Heizöl und Erdgas in ähnlichen Größenordnungen<br />

wie in der EU. Dies<br />

wurde in 2009 zumindest in der ersten<br />

112


Kapitel 3.4<br />

Erfahrungsbericht über Kernmärkte<br />

Russland – USA – China<br />

Dr. Lothar Breidenbach<br />

Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V.<br />

Agenda<br />

Weltweiter Markt für Heizungstechnik<br />

Erfahrungsberichte<br />

Russland<br />

USA<br />

China<br />

113


Kapitel 3.4<br />

Weltmarkt Heizungstechnik<br />

Erfahrungsberichte über Kernmärkte<br />

Hohes Interesse der deutschen Heizungsindustrie an den<br />

Kernmärkten Russland, USA und China<br />

Nachfolgende Aussagen basieren auf Umfragen des <strong>BDH</strong><br />

bei <strong>BDH</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

Deutsche Heizungsindustrie seit über 30 Jahren in China<br />

und USA aktiv, in Russland seit ca. 20 Jahren<br />

114


Kapitel 3.4<br />

Erfahrungsbericht Russland (1)<br />

Dominiert von Erdgas und Heizöl<br />

In ländlichen Regionen spielen Kohle und feste Biomasse eine<br />

große Rolle<br />

In Ballungszentren wie Moskau und Sankt Petersburg überwiegen<br />

Fernwärmenetze auf Erdgasbasis<br />

Extrem hohe Energieverluste im Gebäudebestand und<br />

Fernwärmenetzen<br />

Subventionierte Energiepreise (20 % des Weltmarktpreises)<br />

Russiche Heizkesselindustrie mit einem Marktanteil von ca. 90 %<br />

auf technologisch niedrigen Niveau<br />

Erfahrungsbericht Russland (2)<br />

Deutsche Industrie setzt auf Premiumsegment<br />

(Nischenmarkt mit ca. 10 % des Marktes)<br />

„Made in Germany” ist gefragt<br />

Nachfrage kommt aus dem privaten und öffentlichen Sektor<br />

Dynamische Wachstumsraten von 2004 bis 2008<br />

(10 bis 30 % pro a)<br />

Marktrückgang von 20 bis 30 % in 2009<br />

Rolle von erneuerbaren Energien nimmt zu<br />

(insbesondere Wärmepumpen und Solarthermie)<br />

115


Kapitel 3.4<br />

Erfahrungsbericht Russland (3)<br />

Thema „Energieeffizienz und Erneuerbare Energien”<br />

ist politisch in aller Munde<br />

Förderprogramme fehlen jedoch<br />

Russisch-Deutsche Energieagentur (RUDEA) gegründet<br />

„Motor” für energetische Modernisierung dürften<br />

Energiepreise werden<br />

Sukzessive Erhöhung der Energiepreise ist zu erwarten<br />

Gute Aussichten zum Absatz von anspruchsvollen deutschen<br />

Technologien im Wärmemarkt<br />

Erste Anzeichen für Erholung des russischen Marktes<br />

Erfahrungsbericht USA (1)<br />

Dominiert von Warmluftheizungen mit einem Anteil von ca. 70 %<br />

(viele stromgeführte Split-Systeme, die auch kühlen oder<br />

klimatisieren)<br />

Im Nordosten (Dreieck Chicago/Philadelphia/Boston) spielen Ölund<br />

Gasheizungen deutlich größere Rolle<br />

Bestand an Öl- und Gasstandardkessel liegt bei ca. 6 Mio. Stück<br />

(meist ineffiziente Technik mit Wirkungsgraden deutlich unter 80 %)<br />

Anschaffungspreis ist von großer Bedeutung<br />

Bis vor Kurzem sehr niedriges Energiepreisniveau<br />

=> Häuser in Leichtbauweise und ineffizien Anlagentechnik”<br />

Rolle der deutschen Hersteller somit marginal<br />

116


Kapitel 3.4<br />

Erfahrungsbericht USA (2)<br />

Markt für Brennwerttechnik, Solarthermie und<br />

Elektrowärmepumpen auf niedrigem Niveau<br />

Nachfolgende Faktoren werden Markt für effiziente Heizsysteme<br />

und Erneuerbare Energien forcieren:<br />

Höhere Wirkungsgradvorgaben bei Gas- und Ölheizkesseln<br />

Höheres Energiepreisniveau im Wärmemarkt erwartet<br />

Förderprogramme und Vorgaben zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien in verschiedenen Staaten<br />

=> Markt wird sich in den nächsten 5 bis 6 Jahren<br />

Richtung Effizienz und Erneuerbare Energien bewegen<br />

Gute Aussichten für deutsche Heizungsindustrie aufgrund des<br />

Technologievorsprungs<br />

Erfahrungsbericht China (1)<br />

Schwerpunkt der deutschen Heizungsindustrie liegt im<br />

Großkessel- und Großbrenner-Bereich<br />

In den letzten beiden Jahrzehnten waren die Umstellung von<br />

Fernwärmenetzen in Großstädten von Kohle auf Erdgas die<br />

Markttreiber (insbesondere in Peking)<br />

Nun kommen die extremen Probleme mit Luftverschmutzung<br />

wegen Kohlenutzung und die forcierte Ausweitung der<br />

Erdgasnetze in Ballungsräumen als weitere Markttreiber hinzu<br />

Aufgrund der hohen Energieeffizienz und Zuverlässigkeit sind<br />

deutsche Produkte gefragt<br />

117


Kapitel 3.4<br />

Erfahrungsbericht China (2)<br />

Seit 1990 entwickelt sich Nischenmarkt für wandhängende<br />

Gasheizkessel<br />

Aufgrund des steigenden Wohlstands entstehen in weiten Teilen<br />

des Landes Wohnungsbauprojekte für Privateigentümer<br />

(Schwerpunkt Ostküste)<br />

Deutsche Technologien auch mit deutlich höheren Preisen<br />

sind dort gefragt (Niedertemperatur- und Brennwerttechnik<br />

auch in Verbindung mit Solarthermie)<br />

Zunehmendes Interesse bei Elektowärmepumpen<br />

(Wachstumsraten von ca. 20 % pro a seit 2006)<br />

Wachstumsraten für Heizkessel und Brenner lagen im einstelligen<br />

Bereich bis 2008, Einbruch in 2009 um bis zu 10 %<br />

Erfahrungsbericht China (3)<br />

Verbal progressive Politik der chinesischen Regierung, die<br />

Energieeffizienz und zum Teil auch erneuerbare Energien fordert<br />

Besetzung des Premiumsegments sowie Großkessel- und<br />

-brenner-Bereich kommt deutscher Industrie zugute<br />

118


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Thank you for your attention<br />

Dr. Lothar Breidenbach<br />

Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V.<br />

Kapitel 3.4<br />

<strong>BDH</strong><br />

www.bdh-koeln.de<br />

119


120


Kapitel 4<br />

Kurzbiografien<br />

4.1 Moderatoren 122<br />

4.2 Referenten 124<br />

4.3 Podiumsteilnehmer 127


Kapitel 4.1<br />

Moderatoren<br />

Andreas Lücke<br />

Name:<br />

Ausbildung:<br />

Seit 1993<br />

Andreas Lücke<br />

Jahrgang 1955, verheiratet, 3 Kinder<br />

Bankkaufmann und<br />

Master of Arts in Economics<br />

(1977–1981 Studium an der TCU Fort Worth Texas)<br />

Geschäftsführer Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V., <strong>BDH</strong><br />

Secretary WG Market Issues association of the<br />

European Heating Industry, EHI<br />

Vorausgegangene Tätigkeiten:<br />

1983 bis 1987: Stellvertretender Leiter des Wissenschaftlichen Institutes<br />

CIEDLA der Konrad-Adenauer-Stiftung in Buenos Aires<br />

1988 bis 1990: Referent beim Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.,<br />

BDI<br />

1990 bis 1993: Geschäftsführer im Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft,<br />

BDI<br />

Daniel Wetzel<br />

Wirtschaftsjournalist<br />

Daniel Götz Wetzel (dgw) wurde 1966 im niedersächsischen Oldenburg geboren. Neben<br />

seiner Ausbildung an der Kölner Journalistenschule hospitierte er unter anderem<br />

bei der Frankfurter Allgemeinen, der Badischen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung und<br />

dem Wirtschaftsmagazin Capital. Daneben studierte er an der Universität Köln Volkswirtschaftslehre<br />

sozialwissenschaftlicher Richtung. Während dieser Lehrjahre ging<br />

Wetzel auch für einige Monate nach Indien, um in der Rechtsabteilung der Deutsch-Indischen<br />

Handelskammer in Bombay zu arbeiten und dort insbesondere bei der Schlichtung<br />

von Handelsstreitigkeiten zwischen deutschen und indischen Firmen zu helfen.<br />

Mit einem Stipendium der Studienstiftung der Süddeutschen Zeitung wechselte er danach<br />

für zwei Jahre nach England. An der London School of Economics (LSE) studierte er<br />

Volkswirtschaftslehre und Europa-Politik. Seinen Studienabschluss „M.A. in Internatio-<br />

122


Kapitel 4.1<br />

nal Relations and European Studies“ erwarb er 1994 an der University of Kent in Canterbury.<br />

Ein Jahr darauf bekam er das Angebot, als Wirtschaftsredakteur zum Berliner<br />

„Tagesspiegel“ zu gehen. Für den Tagesspiegel begleitete Wetzel in den folgenden vier<br />

Jahren die großen Privatisierungen der landeseigenen Betriebe Berlins, berichtete über<br />

die Liberalisierung der Telekom- und Energiemärkte und bearbeitete zudem Themen<br />

wie Außenhandel, Luftfahrtindustrie und Lehrstellen-Politik. 1998 holte ihn DIE WELT<br />

als Reporter in die Wirtschaftsredaktion, wo er seitdem vor allem für Energiepolitik zuständig<br />

ist und über die Unternehmen der Versorgungsbranche, des Maschinenbaus<br />

und der Luftfahrtindustrie schreibt. Mit dem Arthur-F.-Burns-Stipendium (IJP) arbeitete<br />

er im Jahre 2000 für zwei Monate als Gast-Redakteur in der Wirtschaftsredaktion der<br />

Chicago Tribune. Für seine energiewirtschafliche Berichterstattung in der WELT und<br />

Welt am Sonntag wurde er 2007 mit dem Robert-Mayer-Preis des Vereins Deutscher Ingenieure<br />

(VDI) und 2009 mit dem Theodor-Wessels-Preis des Energiewirtschaftlichen<br />

Instituts der Universität Köln ausgezeichnet.<br />

Manfred Greis<br />

Jahrgang 1953, verheiratet, 2 Kinder<br />

Generalbevollmächtigter der Viessmann Werke GmbH & Co KG<br />

Ehrenämter:<br />

Vize-Präsident Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V. (<strong>BDH</strong>)<br />

Mitglied im Executive Council der Association<br />

European Heating Industry (EHI)<br />

Mitglied im Umwelt- und Energieausschuss des DIHK<br />

Weiter Aktivitäten<br />

Mitglied im Beirat der Russisch-Deutschen Energie-Agentur<br />

(rudea)<br />

Mitarbeit am Projekt „Energie 2020 – Energie-Forum Hessen“<br />

des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

123


Kapitel 4.2<br />

Referenten<br />

Staatssekretär Jochen Homann<br />

Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

Geboren 1953 in Rotenburg/Wümme, verheiratet, 3 Kinder<br />

Beruflicher Werdegang<br />

seit Februar 2008<br />

Oktober 2006 bis<br />

Januar 2008<br />

März 2004 bis<br />

September 2006<br />

Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie,<br />

Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie,<br />

Leiter des Referates „Wirtschafts- und<br />

strukturpolitische Forschung“<br />

2001 bis 2004 Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit,<br />

Leiter des außenwirtschaftspolitischen Grundsatzreferates<br />

1991 bis 2001 Bundeskanzleramt, Leiter des Grundsatzreferates<br />

in der Abteilung Wirtschafts- und Finanzpolitik<br />

1982 bis 1991 Bundesministerium für Wirtschaft, Referent<br />

1988 bis 1990 „Redenschreiber“ von Bundesminister Dr. Haussmann<br />

1987 bis 1988 „Redenschreiber“ von Bundesminister Dr. Bangemann<br />

1986 bis 1987 Außenwirtschaftsabteilung<br />

1986 Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland<br />

bei der EG, Brüssel<br />

1982 bis 1985 Wirtschaftspolitische Grundsatzabteilung<br />

(nationale und internationale Konjunkturanalyse)<br />

1978 bis 1982 HWWA-Institut für Weltwirtschaft Hamburg,<br />

Wissenschaftlicher Angestellter (Mitarbeit an Konjunkturanalysen<br />

und -prognosen, Gemeinschaftsdiagnose)<br />

124


Kapitel 4.2<br />

Ausbildung<br />

1974 bis 1978 Universität Hamburg, Studium der Volkswirtschaftslehre<br />

(Abschluss als Diplom-Volkswirt)<br />

1972 Abitur (Ratsgymnasium Rotenburg/Wümme)<br />

Klaus Jesse<br />

Klaus Jesse, Jahrgang 1959, ist Diplom-Ingenieur der Versorgungstechnik (FH). Er hat in<br />

verschiedenen Unternehmen der Energie- und Gebäudetechnikbranche Erfahrungen<br />

im In- und Ausland gesammelt. Hierzu zählen neben den europäischen Märkten und<br />

dem deutschen Markt eine fünfjährige Verantwortung im Bereich Asien/Pazifik sowie<br />

ein vierjähriger Auslandsaufenthalt in den USA.<br />

Von 2002 bis April 2009 war er als Geschäftsführer der Vaillant Deutschland GmbH &<br />

Co. KG für das Geschäft in Zentraleuropa verantwortlich und hat ab Mai 2009 die weltweite<br />

Verantwortung des Geschäftsbereiches Vaillant in der Vaillant Group übernommen.<br />

Seit November 2006 vertritt er in seiner Eigenschaft als Präsident des <strong>BDH</strong> – Bundesindustrieverband<br />

Deutschland Haus-, Energie-, und Umwelttechnik e. V. die<br />

Interessen der deutschen Heizungsindustrie.<br />

Stephan Kohler<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung dena<br />

Nach seinen Tätigkeiten beim TÜV Bayern, Abteilung Kerntechnik und Strahlenschutz,<br />

sowie MAN Neue Technologien (beide München) und der Hochtemperatur Reaktorbau<br />

GmbH (HRB) in Mannheim, wechselte er im Jahr 1981 zum Öko-Institut Freiburg. Nach<br />

seiner Mitarbeit an der Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke Phase B übernahm er<br />

im Jahr 1983 die Leitung des Fachbereichs Energie sowie ab 1988 den Aufbau des Umwelt-Informationsbüros<br />

(Ökoinform) in Moskau.<br />

Im Jahr 1991 wurde er Geschäftsführer der vom Land Niedersachsen und der VEBA AG<br />

neu gegründeten Niedersächsischen Energie-Agentur in Hannover. Von 1982 bis 1984<br />

war er Vorstandsmitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU),<br />

von 1991 bis 1993 Vorstandsmitglied des Öko-Instituts Freiburg und von 1995 bis 1997<br />

Mitglied im Beirat des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.)<br />

125


Kapitel 4.2<br />

Vom Februar 2000 bis März 2001 war er Vorsitzender des Vereins der Energie-Agenturen<br />

Deutschlands (EAD e. V.). Seit Juni 2001 ist er Mitglied des Advisory Committee des<br />

Weltrats für Erneuerbare Energien.<br />

Bereits im September 2000 wurde Kohler Geschäftsführer der von der Bundesregierung<br />

und der KfW-Bankengruppe (damals noch Kreditanstalt für Wiederaufbau) gegründeten<br />

Deutschen Energie-Agentur. Seit 1. Mai 2006 ist er Vorsitzender der Geschäftsführung.<br />

Neben Veröffentlichungen zu energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Themen<br />

sowie der Erarbeitung von Energiewende-Szenarien ist er Autor der Bücher „Die Energiewende<br />

ist möglich“ und „Sonnenenergie-Wirtschaft“ sowie Mitherausgeber des<br />

Buches „Neue Wege zum Klimaschutz“.<br />

126


Kapitel 4.3<br />

Podiumsteilnehmer<br />

Olaf Tschimpke<br />

Olaf Tschimpke wurde auf der Bundesvertreterversammlung des NABU am 21. Juni 2003 in<br />

Kassel zum NABU-Präsidenten gewählt. Zuvor war er schon insgesamt 18 Jahre für den<br />

NABU als Landesgeschäftsführer (1985) und Vorsitzender des NABU Niedersachsen (2000)<br />

tätig. In den Verband (damals noch DBV) trat Tschimpke 1976 ein. Sein Studium absolvierte<br />

er in Gießen und widmete sich vor seiner Tätigkeit beim NABU Forschungsarbeiten über<br />

Umweltprobleme und Fragen der umweltverträglichen Landnutzung in Sri Lanka und Tanzania.<br />

Von 1995 bis 2001 war Olaf Tschimpke nebenberuflich als Lehrbeauftragter für das<br />

Fachgebiet Umweltpolitik an der Fachhochschule Hildesheim-Holzminden tätig. Seit 2004<br />

ist Olaf Tschimpke Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Naturschutzgeschichte, Mitglied<br />

im Kuratorium der Michael-Otto-Stiftung, Mitglied im Kuratorium der Hanns-R.-Neumann-<br />

Stiftung sowie Mitglied im Aufsichtsrat des Wuppertal Institutes und Mitglied im ZDF-Fernsehrat.<br />

Der 1955 geborene Diplom-Geograph ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.<br />

Dr. Holger Krawinkel<br />

Dr. Holger Krawinkel ist seit 2004 als Fachbereichsleiter Bauen, Energie, Umwelt bei der<br />

Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. tätig. Dr. rer. pol. Dipl.-Ing. Holger Krawinkel<br />

studierte Geographie und Politikwissenschaft an der Universität in Gießen sowie<br />

Raumplanung an der Universität Oldenburg.<br />

Nach seiner Tätigkeit als Verkehrsplaner beim Regierungspräsidenten in Darmstadt war<br />

er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Wohnen und Umwelt in Darmstadt. Er<br />

promovierte über das dänische Energieplanungssystem und war dann Referent im<br />

Energieministerium des Landes Schleswig-Holstein. 1994 wurde er Vorstand der Energiestiftung<br />

Schleswig-Holstein in Kiel. Seit 2004 leitet er den Fachbereich Bauen, Energie,<br />

Umwelt des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e. V.<br />

Michael Kauch<br />

Diplom-Volkswirt, geboren 1967 in Dortmund<br />

Beruflicher Werdegang<br />

1986 bis 1993 Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der<br />

Universität Dortmund (Abschluss als Diplom-Volkswirt),<br />

studienbegleitende Praktika in mittelständischen<br />

Unternehmen in Österreich und Ghana<br />

127


Kapitel 4.3<br />

1994 Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der<br />

FDP-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern<br />

1995 bis 1999 Wirtschaftspolitischer Referent des Bundesverbandes<br />

Junger Unternehmer (BJU)<br />

1999 bis 2003 Geschäftsführer des BJU<br />

(Bundesverband Junger Unternehmer)<br />

Politischer Werdegang<br />

1989 Eintritt in die FDP und die Jungen Liberalen<br />

1990 bis 1993 stellv. Kreisvorsitzender der JuLis Dortmund, Vorsitzender<br />

der Liberalen Studenten Dortmund, Mitglied im Studierendenparlament<br />

der Uni Dortmund.<br />

1993 bis 1995 stellv. Bundesvorsitzender der JuLis<br />

1995 bis 1997 Mitglied der Programmkommission der FDP zur Erarbeitung<br />

der „Wiesbadener Grundsätze“<br />

1995 bis 1999 Bundesvorsitzender der JuLis<br />

1995 bis 2001 Mitglied im Bundesvorstand der FDP<br />

seit 1998<br />

seit 2001<br />

seit 2003<br />

In der 17. Wahlperiode<br />

(ab 2009)<br />

Kreisvorsitzender der FDP Dortmund<br />

Vorsitzender des Bundesfachausschusses Soziales der FDP<br />

Mitglied des Deutschen Bundestages<br />

Vorsitzender des Arbeitskreises V der<br />

FDP-Bundestagsfraktion (Infrastruktur und Umwelt)<br />

Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(ordentliches Mitglied), umweltpolitischer Sprecher<br />

Ausschuss für Gesundheit (stellv. Mitglied), Ausschuss für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend (stellv. Mitglied),<br />

jeweils Berichterstatter für Palliativmedizin<br />

128


Kapitel 4.3<br />

Dirk Becker<br />

Dirk Becker, Jahrgang 1966, ist seit 1988 Mitglied der SPD und ist seit der 16. Wahlperiode<br />

Mitglied im Bundestag (2005). Er hat mit seinem Verwaltungsdiplom (FH) der Fachhochschule<br />

für Öffentliche Verwaltung Bielefeld bei der Stadt Bielefeld als Verwaltungsbeamter<br />

gearbeitet, zuletzt als Verwaltungsleiter der VHS Bielefeld. Seine<br />

politische Laufbahn führte ihn in die Ratsmitgliedschaft der Stadt Oerlinghausen<br />

(1994/05) u. a. als Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister. Er ist Mitglied<br />

im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit des Deutschen<br />

Bundestages.<br />

Ingrid Nestle<br />

Ingrid Nestle, geboren 1977, wurde 2009 für Bündnis 90/Die Grünen in den Bundestag<br />

gewählt und ist Sprecherin für Energiewirtschaft der Bundestagsfraktion Bündnis<br />

90/Die Grünen. Ingrid Nestle ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin mit Schwerpunkt<br />

„Nachhaltige Energieversorgung“. In den vergangenen fünf Jahren war sie wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin an der Uni Flensburg im Fachbereich „Energie- und Umweltmanagement“<br />

bei Prof. Hohmeyer. Parallel dazu hat sie an ihrer Promotion zu den<br />

Kosten des Klimawandels gearbeitet.<br />

Klaus-W. Körner<br />

Klaus-W. Körner ist Präsident des Gesamtverbandes Dämmstoffindustrie und<br />

Industrieverband Hartschaum und Präsident des Forschungsinstitutes für Wärmeschutz<br />

München, FIW. Klaus-W. Körner war Sprecher der Geschäftsführung der<br />

Schwenk-Dämmtechnik, Landsberg/Lech. Mit der Auszeichnung des Verdienstkreuzes<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wurde 2004 sein langjähriger<br />

und erfolgreicher Einsatz für die Belange der Dämmstoffindustrie sowie für die energetische<br />

Modernisierung des Wohnungsbaubestandes gewürdigt. Körner hat mit seinem<br />

Eintreten in hohem Maße Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit für die Zusammenhänge<br />

zwischen energiesparendem Bauen sowie Arbeitsplatzsicherung und CO2-Sicherung<br />

sensibilisiert.<br />

129


Kapitel 4.3<br />

Susanne Lein<br />

Leiterin der Geschäftsstelle der Exportinitiative Energieeffizienz<br />

c/o Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

Susanne Lein war für mehrere Jahre als Projektmanager im Ausland tätig. Sie betreute<br />

zahlreiche Projekte zur Exportunterstützung von deutschen Unternehmen in den Bereichen<br />

erneuerbare Energien und Energieeffizienz, darunter auch Projekte im Rahmen<br />

der Exportinitiativen „Erneuerbare Energien“ und „Energieeffizienz“.<br />

Seit 2008 leitet Frau Lein die Geschäftsstelle der Exportinitiative Energieeffizienz, für<br />

die das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) federführend zuständig<br />

ist. Frau Lein ist verantwortlich für die Gesamtkoordination sowie die konzeptionelle<br />

Weiterentwicklung der Exportinitiative Energieeffizienz.<br />

Iris Jeglitza-Moshage<br />

Bereichsleiterin Technische Messen, Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />

Von 1992 bis 1999 in leitender Funktion tätig im Bereich Vertrieb und Kundenkommunikation<br />

bei der RheinEnergie in Köln<br />

Seit Juni 1999 Teamleiterin Presse für Technische Messen der Messe Frankfurt<br />

Seit 2000 Fachleiterin Marketingkommunikation für Pressearbeit, Werbung und Internet<br />

für die Messen ISH, Light+Building, Automechanika, IFFA, The Design Annual, Texcare<br />

und Material Vision<br />

Seit Januar 2006 Bereichsleiterin Technische Messen der Messe Frankfurt<br />

130


Kapitel 4.3<br />

Dr. Lothar Breidenbach<br />

Geschäftsführer Technik, Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energieund<br />

Umwelttechnik e. V.<br />

Ausbildung<br />

Promotion<br />

Seit 2006<br />

Schornsteinfegermeister, Dipl.-Ing. Maschinenbau<br />

Dr. Ing. an der RWTH Aachen<br />

Leiter Technik Bundesindustrieverband Deutschland<br />

Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V., <strong>BDH</strong><br />

2007 Ernennung zum Geschäftsführer Technik<br />

Vorausgegangene Tätigkeiten:<br />

1994 bis 1997 Professional Officer bei der International Atomic Energy<br />

Agency (IAEA) in Wien<br />

1998 bis 2006 Leiter Verbände bei der Bosch Thermotechnik GmbH<br />

131


132


Kapitel 5<br />

Kurzbiografien<br />

5.1 Mitglieder 134<br />

5.2 CD-ROM 136


Kapitel 5.1<br />

<strong>BDH</strong>-Mitgliedsfirmen<br />

Firma<br />

Adresse<br />

ACC Germany GmbH Klingenbergplatz 1 26133 Oldenburg<br />

AEROLINE Tube Systems Baumann GmbH Im Lehrer Feld 30 89081 Ulm<br />

AFG Arbonia-Forster-Riesa GmbH Heinrich-Schönberg-Straße 3 1591 Riesa<br />

Alpha-InnoTec GmbH Industriestraße 3 95359 Kasendorf<br />

ATAG Heizungstechnik GmbH Dinxperloer Str. 18 46399 Bocholt<br />

Austria Email AG Austriastraße 6 8720 (A) Knittelfeld<br />

Bertrams AG Eiserfelder Straße 70 57072 Siegen<br />

BorgWarner BERU Systems GmbH Mörikestraße 155 71636 Ludwigsburg<br />

Bosch Thermotechnik GmbH Sophienstraße 30 - 32 35576 Wetzlar<br />

August Brötje GmbH August-Brötje-Straße 17 26180 Rastede<br />

Caradon Heating Europe B. V. Herenthoutseweg 210 2200 (B) Herentals<br />

Carl Capito Heiztechnik GmbH Mühlenbergstraße 12 57290 Neunkirchen<br />

Danfoss GmbH Carl-Legien-Straße 8 63073 Offenbach<br />

De Dietrich Remeha GmbH Rheiner Straße 151 48282 Emsdetten<br />

DEHOUST GmbH utenbergstraße 5 - 7 69181 Leimen<br />

Dia-therm Heizkörper-Werk GmbH & Co. KG. Dia-therm-Straße 1 57482 Wenden-Altenhof<br />

DL Raditors SpA via Lodovico Seitz 47 31100 (I) Treviso<br />

Walter Dreizler GmbH Wärmetechnik Max-Planck-Straße 1 - 5 78549 Spaichinen<br />

Karl Dungs GmbH & Co. KG Siemensstraße 6 - 10 73660 Urbach<br />

eka - edelstahlkamine gmbh Robert-Bosch-Straße 4 95369 Untersteinach<br />

ELCO GmbH Dreieichstraße 10 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

Elster GmbH Postfach 2809 49018 Osnabrück<br />

Enertech GmbH Division Giersch Adjutantenkamp 18 58675 Hemer<br />

ERC GmbH Bäckerstraße 13 21244 Buchholz i.d.N.<br />

Georg Fischer GmbH & Co. KG Heidenheimer Straße 63 89312 Günzburg<br />

Flamco Wemefa GmbH Steinbrink 3 42555 Velbert<br />

Fröling Heizkessel- und Behälterbau Ges. mbH Industriestraße 12 4710 (A) Grieskirchen<br />

General Solar Systems GmbH Industriepark 9300 (A) St. Veit/Glan<br />

GF Wärmetechnik GmbH Rahserfeld 12 41748 Viersen<br />

Glen Dimplex Deutschland GmbH Am Goldenen Feld 18 95326 Kulmbach<br />

GRUNDFOS GmbH Schlüterstraße 33 40699 Erkrath<br />

HAFLEX Maschinenbau GmbH Eurener Straße 51-53 54294 Trier<br />

Hautec GmbH An der Molkerei 9 47551 Bedburg-Hau<br />

HDG Bavaria GmbH Siemensstraße 6 und 22 84323 Massing<br />

Herrmann GmbH & Co. KG Liststraße 8 71336 Waiblingen-Neustadt<br />

Honeywell GmbH Kaiserleistraße 39 63067 Offenbach<br />

Hoval (Deutschland) GmbH Karl-Hammerschmidt-Str. 45 85609 Aschheim-Dornach<br />

Huch GmbH Behälterbau Temnitz-Park-Chaussee 22 16818 Werder b. Neuruppin<br />

IWO - Institut für wirtschaftliche Oelheizung e. V. Süderstraße 73 A 20097 Hamburg<br />

jeremias GmbH Opfenrieder Straße 12 91717 Wassertrüdingen<br />

Kermi GmbH Pankofen-Bahnhof 1 94447 Plattling<br />

Körting Hannover AG Badenstedter Straße 56 30453 Hannover<br />

KOF-Abgastechnik GmbH Karl-Gustav-Staße 3 16816 Neuruppin<br />

KORADO A. S. Brí Hubálku 869 56002 (CZ) Ceska Trebova<br />

Kutzner & Weber GmbH & Co. KG Frauenstraße 32 82216 Maisach<br />

LIVE Gesellschaft für Abgastechnologie mbH Johann-Philipp-Reis-Straße 6 55469 Simmern<br />

Loos Deutschland GmbH Nürnberger Straße 73 91710 Gunzenhausen<br />

Lopper Kesselbau GmbH Rottenburger Straße 7 93352 Rohr/Alzhausen<br />

134


Kapitel 5.1<br />

Firma<br />

Adresse<br />

MEKU Metallverarbeitungs-GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Straße 4 78083 Dauchingen<br />

MHG Heiztechnik GmbH Rossweg 6 20457 Hamburg<br />

Müller + Schwarz GmbH Bergsträßle 7 88377 Riedhausen<br />

NAU GmbH Umwelt- und Energietechnik Naustraße 1 85368 Moosburg-Pfrombach<br />

NIBE Systemtechnik GmbH Am Reiherpfahl 3 29223 Celle<br />

Oertli Rohleder Wärmetechnik GmbH Raiffeisenstraße 3 71696 Möglingen<br />

OILON GmbH Im Neuneck 1 78609 Tuningen<br />

Ontop Abgastechnik GmbH Albert-Einstein-Straße 8 51674 Wiehl<br />

F. W. Oventrop GmbH & Co. KG Paul-Oventrop-Straße 1 59939 Olsberg<br />

Paradigma Deutschland GmbH Ettlinger Straße 30 76307 Karlsbad<br />

J. Raab GmbH Am Bahnhof 06727 Luckenau<br />

Joseph Raab GmbH & Cie. KG Gladbacher Feld 5 56566 Neuwied<br />

Rettig Austria GmbH Vogel u. Noot Straße 4 8661 (A) Wartberg<br />

Rettig Germany GmbH Lierestraße 68 38690 Vienenburg<br />

Riello S.p.A. Josef-Baumannstraße 19 A 44805 Bochum<br />

ROTEX Heating Systems GmbH Langwiesenstraße 10 74363 Güglingen<br />

Roth Werke GmbH Postfach 2166 35230 Dautphetal<br />

SAACKE GmbH Südweststraße 3 28237 Bremen<br />

Schiedel GmbH & Co. KG Lerchenstraße 9 80995 München<br />

K. Schräder Nachf. Hemsack 11-13 59174 Kamen<br />

Schüco International KG Karolinenstraße 1-15 33609 Bielefeld<br />

SCHÜTZ GmbH & Co. KGaA Schützstraße 12 56242 Selters<br />

Seibel + Reitz GmbH & Co. KG Goldbergstraße 13 35216 Biedenkopf<br />

SEM Schneider Elementebau GmbH & Co. KG Gewerbepark 06578 Oldisleben<br />

Siemens Building Technologies HVAC Products GmbH Berliner Ring 23 76437 Rastatt<br />

SOTRALENTZ HABITAT 3 rue de Bettwiller 67320 (F) Drulingen<br />

Stiebel Eltron GmbH & Co. KG Dr.-Stiebel-Straße 37603 Holzminden<br />

SUNTEC INDUSTRIES (Deutschland) GmbH Roßdörfer Staße 3 64409 Messel<br />

TEM AG Triststraße 8 7007 (CH) Chur<br />

Testo AG Testostraße 1 79853 Lenzkirch<br />

The Heating Company Germany GmbH Offenbergweg 5 48432 Rheine<br />

Uponor GmbH Industriestraße 56 97437 Hassfurt<br />

Vaillant GmbH Berghauser Straße 40 42859 Remscheid<br />

VHB – Verband der Hersteller von Bauelementen<br />

für wärmetechnische Anlagen e. V. Marienburger Straße 15 50968 Köln<br />

Viessmann Werke GmbH & Co. KG Viessmannstraße 1 35108 Allendorf<br />

VOGEL & NOOT Wärmetechnik GmbH Scheeren 8 28865 Lilienthal<br />

ATERKOTTE GmbH Gewerkenstraße 15 44628 Herne<br />

Watts Industries Deutschland GmbH Godramsteiner Hauptstr. 167 76829 Landau<br />

Max Weishaupt GmbH Max-Weishaupt-Straße 14 88477 Schwendi<br />

WERIT Sanitär-Kunststofftechnik GmbH & Co. KG Industriepark Nord 27 53567 Buchholz<br />

Westaflexwerk GmbH Thaddäusstraße 5 33334 Gütersloh<br />

WILO SE Nortkirchenstraße 100 44263 Dortmund<br />

Windhager Zentralheizung GmbH Deutzring 2 86405 Meitingen<br />

wodtke GmbH Rittweg 55 - 57 72070 Tübingen (Hirschau)<br />

Wolf GmbH Industriestraß 1 84048 Mainburg<br />

Zehnder GmbH Almweg 34 77933 Lahr<br />

Stand: Februar 2010<br />

135


Kapitel 5.2<br />

Begleit-CD-ROM<br />

Die CD-ROM beinhaltet die Vorträge<br />

sowie kurze Video-Statements von der<br />

Wärmekonferenz.<br />

Der Tagungsband ist ebenfalls digital abgelegt.<br />

136

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