Mittwoch, den 16. Oktober 2013 8. Jahrgang Nr. 42/2013 - Illingen.de
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Wie kann ich Arthrose wirksam vorbeugen<br />
und wie ist sie zu behan<strong>de</strong>ln?<br />
Innerhalb <strong>de</strong>r Serie „informiert sein - älter wer<strong><strong>de</strong>n</strong> - gesund<br />
bleiben“ war Dr. med. Henrik Lind vom Gelenkzentrum Saar,<br />
Standort <strong>Illingen</strong>, am 09.10. zu Gast im Illinger Rathaus…<br />
…Und er hatte einen Koffer voller Informationen zum Thema<br />
Arthrose für die Anwesen<strong><strong>de</strong>n</strong> mitgebracht. Das Thema selbst<br />
und offensichtlich auch <strong>de</strong>r Referent hatten im Vorfeld <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltung einen unglaublichen Boom bzgl. Anmeldungen<br />
ausgelöst. Mit Leichtigkeit hätte <strong>de</strong>r Saal zweimal besetzt wer<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
können. Aus diesem Grund wird Arthrose im Frühjahr 2014<br />
erneut auf <strong>de</strong>r Tagesordnung stehen.<br />
Dr. med. Henrik Lind vor einem interessierten Publikum<br />
In seinem Vortrag führte Dr. med. Henrik Lind aus, dass sich<br />
bei <strong>de</strong>r Diagnose Arthrose die Knorpelschicht <strong>de</strong>s Gelenkes nach<br />
und nach abnutze. Der Gelenkverschleiß ziehe mit <strong>de</strong>r Zeit auch<br />
Knochen, Muskeln, Gelenkkapsel und Bän<strong>de</strong>r in Mitlei<strong><strong>de</strong>n</strong>schaft.<br />
Man könne sich die Knorpelschicht wie eine Gummischeibe/<br />
einen Puffer zwischen zwei aufeinan<strong>de</strong>r treffen<strong><strong>de</strong>n</strong> Knochen<br />
vorstellen. Lei<strong>de</strong>r gehöre die Knorpelschicht mit zu <strong><strong>de</strong>n</strong> am<br />
schlechtesten durchbluteten Stellen im menschlichen Körper<br />
und baue sich von daher nicht mehr auf. Die Abnutzungserscheinungen<br />
bei Arthrose sind schmerzhaft und gehen über<br />
das altersbedingte Maß hinaus. Der Verschleiß kann an allen<br />
Gelenken auftreten. Am häufigsten von Arthrose betroffen sind<br />
jene Gelenke, die im Alltag am stärksten strapaziert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Arthrose ist nicht heilbar. Man kann lediglich die Beschwer<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
lin<strong>de</strong>rn und das Fortschreiten <strong>de</strong>r Krankheit verlangsamen. In<br />
schweren Fällen muss das Gelenk durch ein Kunstgelenk (Endoprothese)<br />
ersetzt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Im Laufe ihres Lebens sind fast alle Menschen mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />
stark von Arthrose betroffen - Übergewichtige und ältere<br />
Menschen häufiger.<br />
Arthrose entsteht, wenn <strong>de</strong>r Gelenkknorpel überstrapaziert wird.<br />
Warum einige Menschen - zum Teil schon in jungen Jahren - an<br />
Arthrose erkranken und an<strong>de</strong>re nicht, ist noch nicht abschließend<br />
geklärt. Die wichtigsten Risikofaktoren sind langjährige<br />
Fehl- und Überbelastungen. Auch spielen „erbliche Veranlagung<br />
(Fingergelenksarthrose)“, angeborene Fehlstellungen <strong>de</strong>r<br />
Gelenke (X- o<strong>de</strong>r O-Beine)“, „Verletzungen (OP´s)“ und „Stoffwechselerkrankungen<br />
(Diabetes)“ eine wesentliche Rolle.<br />
Spannungsgefühle und Steifigkeit in <strong><strong>de</strong>n</strong> Gelenken sind erste<br />
Anzeichen im Frühstadium. Typisch für Arthrose sind die sogenannten<br />
Anlaufschmerzen: Zu Beginn einer Bewegung treten<br />
heftige Gelenkschmerzen auf, die während <strong>de</strong>r Bewegung allmählich<br />
nachlassen. Typisch für eine Arthrose ist auch, dass<br />
sich mehr und weniger schmerzintensive Phasen abwechseln.<br />
| illinger seiten <strong>42</strong>/<strong>2013</strong> |- 5 -<br />
Dr. med. Henrik Lind zeigte anhand von Röntgenbil<strong>de</strong>rn wie sich<br />
mittels dieser Untersuchung bei Arthrose Verän<strong>de</strong>rungen am<br />
Knochen und <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Abnutzung feststellen lassen. Allerdings<br />
legte er großen Wert darauf, dass sich das Ausmaß <strong>de</strong>r im<br />
Röntgenbild sichtbaren Verän<strong>de</strong>rungen nicht immer i<strong><strong>de</strong>n</strong>tisch<br />
mit <strong><strong>de</strong>n</strong> empfun<strong><strong>de</strong>n</strong>en Schmerzen zeige. Manche Arthrose-Patienten<br />
hätten starke Schmerzen, auf ihrem Röntgenbild zeigten<br />
sich aber kaum Verän<strong>de</strong>rungen, und umgekehrt. Weitere Verfahren,<br />
die zur Diagnose einer Arthrose gegebenenfalls zum Einsatz<br />
kommen, sind Ultraschall, Kernspin und Magnetresonanztomografie<br />
(MRT). Für die Behandlung <strong>de</strong>r Arthrose sind nach seiner<br />
Auffassung alleine das Ausmaß <strong>de</strong>r Schmerzen und die damit<br />
verbun<strong><strong>de</strong>n</strong>en Bewegungseinschränkungen entschei<strong><strong>de</strong>n</strong>d.<br />
Aktuell gäbe es keine Metho<strong>de</strong>, die die Abnutzungserscheinungen<br />
rückgängig machen könnte. Umso wichtiger sei es, <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Gelenkverschleiß frühzeitig durch gegensteuern<strong>de</strong> Maßnahmen<br />
aufzuhalten. Hier spiele vor allem die Bewegung in einem angepassten,<br />
individuellen Rahmen eine Rolle. Ebenso zeigte er alle<br />
möglichen Behandlungsinstrumente die zur Lin<strong>de</strong>rung beim<br />
Patienten führen können auf, wie etwa: Medikamente mit und<br />
ohne Kortison (schmerzlin<strong>de</strong>rnd, entzündungshemmend), Akkupunktur,<br />
Krankengymnastik, physikalische Therapien, Bandagen<br />
und letztendlich, wenn „alles nicht mehr hilft“ <strong>de</strong>r Ersatz mittels<br />
künstlichem Gelenk. Die Biotechnologie züchte zwar mittlerweile<br />
aus körpereigenen Zellen neues Knorpelgewebe und<br />
implantiere dieses bevor <strong>de</strong>r Knochen angegriffen und geschädigt<br />
wird. Im beson<strong>de</strong>ren Maße könnte dies zukünftig eine gute<br />
Therapieoption am Kniegelenk sein. Allerdings sei nicht alles<br />
Neue immer das Beste.<br />
Wichtig war <strong>de</strong>m Referenten Dr. med. Henrik Lind auch, dass<br />
neben <strong>de</strong>r medizinischen Behandlung alles was zur Lin<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Beschwer<strong><strong>de</strong>n</strong> beim Patienten beitragen könne, für ihn o.k.<br />
sei. Ganz gleich ob es sich dabei um einen Quarkumschlag o<strong>de</strong>r<br />
einen „sonstigen Zauber“ han<strong>de</strong>le. „Wenn es <strong>de</strong>m Patienten<br />
hilft“, sollte er dies für sich in Anspruch nehmen - auch wenn<br />
es in <strong>de</strong>r Regel medizinisch nicht zu erklären sei.<br />
Einen kleinen Abstecher unternahm Dr. med. Henrik Lind in<br />
Richtung Krankenkassen und Infrastruktur. Er bedauerte, dass<br />
er als Arzt oftmals zu wenig Zeit habe, sich noch ausführlicher<br />
mit seinen Patienten über <strong>de</strong>ren Symptome und Anliegen<br />
zu unterhalten. Es könne irgendwie nicht angehen, dass alle<br />
z.B. in <strong>Illingen</strong> nie<strong>de</strong>rgelassenen Orthopä<strong><strong>de</strong>n</strong> Wartezeiten und<br />
Zeitnot hätten und man dann von an<strong>de</strong>rer Stelle ausführt, dass<br />
ein Gebiet überversorgt sei. Irgen<strong>de</strong>twas stimme da im System<br />
nicht.<br />
Im Anschluss ans Referat wollten die Publikumsfragen an Dr.<br />
med. Henrik Lind nicht verstummen. Er hatte für alle viel Zeit<br />
mitgebracht und einen sehr interessanten, kurzweiligen und<br />
anschaulichen Vortrag gehalten. An dieser Stelle herzlichen<br />
Dank für seine Zeit, für die Weitergabe seines Wissens und seiner<br />
Erfahrungen, die er zum Wohle <strong>de</strong>r Teilnehmen<strong><strong>de</strong>n</strong> kostenlos<br />
zur Verfügung gestellt hat.<br />
Tagesfahrt nach Metz<br />
Am Donnerstag, <strong><strong>de</strong>n</strong> 24.10.<strong>2013</strong> veranstaltet das Jugendbüro<br />
<strong>de</strong>r Kreisstadt Neunkirchen in Zusammenarbeit <strong><strong>de</strong>n</strong> Jugendbüros<br />
im Landkreis Neunkirchen eine Tagesfahrt in die lothringische<br />
Metropole Metz. Der mo<strong>de</strong>rne Reisebus startet um <strong>8.</strong>30 Uhr in<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Eppelborn (Big Eppel) und nimmt seinen Weg<br />
über <strong>Illingen</strong> <strong>8.</strong>45 Uhr (Bahnhof) und Neunkirchen 9.00 Uhr<br />
(Altes Hallenbad - Rewe Supermarkt) nach Metz. Mit 125 000<br />
Einwohnern ist Metz die bevölkerungsreichste Stadt in Lothringen.<br />
Dort angekommen besichtigen wir das Centre Pompidou,<br />
ein Museum <strong>de</strong>r Superlative. Danach könnt ihr die schöne Stadt