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Kapitel 7.4: Nachweismethoden für ionisierende Strahlung - PTB

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<strong>7.4</strong>.2 Nachweis mittels Ionisation in Gasen 423<br />

Meßelektroden oft nach dünner Isolation mit einer Schutzelektrode auf dem gleichen<br />

Potential, die Meßleitungen im Kabel mit einer entsprechenden Schutzhülle umgeben.<br />

Genaue Stromessungen werden durch Ent- oder Aufladung eines Kondensators oder<br />

durch Messung des Spannungsabfalls an einem hohen Widerstand ausgeführt. Präzisionsmessungen<br />

von lonisationsströmen mit rückgekoppelten Elektrometerverstärkern<br />

beschreibt Loevinger (1966); ein Strommeßsystem nach der Auflademethode <strong>für</strong><br />

Ströme bis herab zu 10 A wurde von Böhm (1976) entwickelt.<br />

7,4.2.2 Nichterreichen der Sättigung<br />

Auf dem Weg zu den Elektroden stoßen die Ionen mehrmals mit anderen Ladungsträgern<br />

zusammen, wobei es zu Rekombinationen kommen kann. Erhöht man die angelegte<br />

Kammerspannung U und damit die Feldstärke, so nimmt die Wahrscheinlichkeit zur<br />

Rekombination ab. Die Strom-Spannungscharakteristik einer Ionisationskammer zeigt<br />

bei kleinen Spannungen einen linearen Anstieg des Stroms (Ohmscher Bereich), der<br />

später schwächer wird und sich schließlich, wenn die Rekombinationsverluste vernachlässigbar<br />

werden, einem Grenzwert, dem Sättigungsstrom nähert (Fig. 7.36). Die<br />

Sättigungsspannung U^ hängt von der lonendosisleistung ab.<br />

Fig. 7.36<br />

Der lonisationsstrom I in Abhängigkeit von der<br />

Kammerspannung U erreicht seinen Sättigungswert<br />

h bei der Sättigungsspannung f,. f/, steigt mit der<br />

Dosisleistung etwas an, s. Kurven (1) und (2)<br />

Der gemessene lonisationsstrom / ist mit einem Korrektionsfaktor k zu multiplizieren,<br />

um den Wert bei Sättigung zu erhalten. Vielfach wird auch mit dem als Sättigungsgrad/<br />

(collection efficiency) bezeichneten Kehrwert/= 1/fc gerechnet. Dabei ist/das Verhältnis<br />

der gesammelten Ladung zur erzeugten Ladung.<br />

Physikalische Ursachen Drei physikalische Ursachen tragen dazu bei, daß vollständige Sättigung<br />

nicht erreicht wird (ausführliche Darstellung s. Boag (1987)):<br />

- Häufigste Ursache ist die Volumenrekombination der durch Diffusion im lonisationsvolutnen<br />

homogen verteilten Ladungsträger. Der Sättigungsverlust ist <strong>für</strong> kontinuierliche <strong>Strahlung</strong><br />

proportional zur gemessenen lonendosisleistung/und zum Quadrat des Kehrwertes der Feldstärke<br />

Bei gepulster <strong>Strahlung</strong> ist die Volumenrekombination proportional zu der je Puls erzeugten<br />

Dosis und umgekehrt proportional zur Feldstärke. Dabei ist vorausgesetzt, daß die Pulsdauer sehr<br />

viel kürzer als die Laufzeit der Ladungsträger im lonisationsvolumen und die Zeitabstände<br />

zwischen den Pulsen größer als die Laufzeit sind.<br />

- AlsAnfangsrekombination wird die Rekombination der getrennten Ladungsträger längs der<br />

Bahn eines geladenen Teilchens bezeichnet, wobei die Ladungsträger in Anhäufungen („cluster")<br />

auftreten. Die Anfangsrekombination hängt von der Dichte der Ionisierung längs der Bahn der<br />

Teilchen, d. h. von LET (s. 7.1.3.3) ab; sie hängt daher - im Gegensatz zur Volumenrekombination<br />

- nicht von der Dosisleistung ab. In Kammern mit parallelen Elektroden ist die Anfangs-

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