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Kapitel 7.4: Nachweismethoden für ionisierende Strahlung - PTB

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<strong>7.4</strong>.6 Elektrische Effekte in Festkörpern 447<br />

ment stellt die p-n-Verbindung einen Gleichrichter dar: in Sperrichtung wirkt die Verarmungszone<br />

wie ein Isolator. Die n- bzw. p-leitenden Seitenteile des Kristalls verhalten sich wie die<br />

Elektroden einer gasgefüllten Ionisationskammer. Die Verarmungszone stellt das empfindliche<br />

Volumen dar; die in ihm durch <strong>Strahlung</strong> erzeugten lonenpaare werden wie in einer Ionisationskammer<br />

durch das elektrische Feld gesammelt. Die Feldstärke nimmt innerhalb der Sperrschicht<br />

von einem Höchstwert bis auf Null ab, die entsprechende Strecke d kennzeichnet die Dicke der<br />

Verarmungsschicht.<br />

Die Dicke d ist von der angelegten Spannung U und der Störstellendichte /i; abhängig. Diese ist <strong>für</strong><br />

Elektronen und Löcher gleich und bestimmt mit den Beweglichkeiten /ip <strong>für</strong> die Löcher und fi^ <strong>für</strong><br />

die Elektronen den spezifischen Widerstand.<br />

= + (7.77)<br />

wobei e die Elementarladung ist.<br />

Für die Dicke der Verarmungszone in Silicium gilt in guter Näherung die Zahlenwertgleichung<br />

d=0,5 yJprU (7.78)<br />

{din um, pj in ficm und (7in V). Die Begrenzungen der Verarmungszone können als Platten (Fläche<br />

eines Kondensators der Kapazität C mit dem Abstand d aufgefaßt werden, wobei der<br />

Zwischenraum mit Material der relativen Dielektrizitätskonstante E gefüllt ist:<br />

C=8,85-10 '^fi^/rf (7.79)<br />

(Zahlenwertgleichung: CinF,A in m^, d in m).<br />

Die in der Verarmungszone erzeugte Ladung Q wird nahezu vollständig gesammelt und ergibt<br />

einen Spannungspuls v.<br />

v = Q/C^ = Ee/{WC^). (7.80)<br />

E ist die durch <strong>Strahlung</strong> übertragene Energie, W der mittlere Energieaufwand zur Bildung eines<br />

Ladungsträgerpaares und Cg die Gesamtkapazität. Aus Gl. (7.80) geht hervor, daß Halbleiterdetektoren<br />

als Spektrometer geeignet sind; die Pulssignalhöhe ist der übertragenen Energie<br />

proportional. In Tab. 7.8 sind einige <strong>für</strong> die <strong>Strahlung</strong>smessung wichtigen Eigenschaften von<br />

Halbleitern angegeben.<br />

Gewöhnliche Halbleiterdioden haben Verartnungszonen mit Dicken bis zu einigen<br />

hundert um und erlauben in Sperrichtung das Anlegen von Spannungen bis zu 100 V.<br />

Eine spezielle Ausführung, die Oberflächensperrschicht-Detektoren, besteht aus<br />

einem Scheibchen n-leitenden Grundmaterials (Silicium oder Germanium), auf dessen<br />

Tab. 7.8 Physikalische Eigenschaften von Halbleiterdetektor-Materialien. ^Fist die zur<br />

Bildung eines Elektron-Lochpaares aufzuwendene Energie<br />

Halbleiter- Ord- Dichte Bandabstand Elektronen- Löcher- W<br />

material nungs- in g/cm^ bei 20 beweglichkeit beweglichkeit in<br />

zahl in eV incm^V 's ' incm^V 's ' eV<br />

SiUcium 14 2,33 1,12 1500 500 3,6<br />

Germanium 32 5,32 0,67 3800 1800 2,8<br />

GaAs 31, 33 1,43 8500 420<br />

CdTe 48, 34 6,3 1,5 100 100<br />

InSb 49,51 0,17 7800 750<br />

GaSb 31,51 0,67 4000 1400

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