Kapitel 7.4: Nachweismethoden für ionisierende Strahlung - PTB
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<strong>7.4</strong>.5 Nachweis mittels photographischer Emulsionen<br />
445<br />
<strong>7.4</strong>.5.2 Filme in Strahlentherapie und -diagnostik<br />
Photoemulsionen werden in der Strahlentherapie angewandt, wenn relative Dosisverteilungen<br />
über größere Flächen gemessen werden müssen. Das räumliche Auflösungsvermögen<br />
der Filmmethode ist unübertroffen. Die punktweise Messung der Dosisverteilung<br />
z. B. mit Thermolumineszensdosimetern (s. <strong>7.4</strong>.3.2) würde viel zeitaufwendiger sein.<br />
Die Bestimmung der Wasser-Energiedosis D an einem Punkt in der Tiefe eines Phantoms<br />
mit einer relativen Gesamtunsicherheit von weniger als 5% ist nur bei günstiger<br />
Kombination von Film und Entwickler und optimalen Entwicklungsbedingungen<br />
möglich (Rassow (1980), Fehrentz u. Zunter (1968), Rassow u. Strüter (1971)).<br />
Der optischen Dichte des Meßfilms wird mit Hilfe der bei einer Bezugsstrahlung<br />
gemessenen Dichtekurve der mitentwickelten Probefilme eine Energiedosis Z)ref zugeordnet.<br />
Durch Multiplikation mit dem Quotienten h der Ansprechvermögen bei der<br />
Primärstrahlung und bei der Bezugsstrahlung (bei gleicher optischer Dichte) und dem<br />
Phantomtiefenfaktor k^, der das mit der Phantomtiefe veränderliche lokale Photonenspektrum<br />
und die damit verbundenen Änderungen des Filmansprechvermögens berücksichtigt,<br />
ergibt sich D=D„ihkp.<br />
Rdntgenrohne<br />
Bleiblenden<br />
Streustrahlung<br />
Fig. <strong>7.4</strong>5<br />
Aufbau einer Röntgendurchstrahlungseinrichtung in<br />
der Diagnostik nach Lang (1979)<br />
primäres<br />
Röntgenstrohlungsbündel<br />
Zur diagnostischen An wendung von Röntgenstrahlung werden Einrichtungen nach<br />
Fig. <strong>7.4</strong>5 benutzt (Johns u. Cunningham (1983), Lang (1979)). Die durch das Objekt<br />
hindurchgehende primäre Röntgenstrahlung erzeugt das Bild auf dem Film, während die<br />
Streustrahlung größtenteils durch das aus Bleilamellen bestehende Raster absorbiert<br />
wird. Zwischen Raster und Film befindet sich meist eine in der Figur nicht eingezeichnete<br />
Ionisationskammer zur Belichtungssteuerung des Films. Die photographische Wirkung<br />
der Röntgen- und Gammastrahlung läßt sich durch Verstärkerfolien erheblich erhöhen<br />
(DIN 6830, Teil 1 (1975)). Zur Qualitätskontrolle diagnostischer Röntgenanlagen dienen<br />
Konstanzprüfungen (Margraf und Bork (1991) gemäß § 16 der Röntgenverordnung<br />
(RöV (1987)).<br />
<strong>7.4</strong>.5.3 Filme im Strahlenschutz<br />
Filmdosimeter werden zur Einzelüberwachung der äußeren Strahlenexposition von<br />
Personen nach der Röntgenverordnung (RöV (1987)) und der Strahlenschutzverordnung<br />
(StrlSchV (1989)) benutzt. Sie werden von zentralen Meßstellen ausgewertet. In den <strong>für</strong>