Kapitel 7.4: Nachweismethoden für ionisierende Strahlung - PTB
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<strong>7.4</strong>.3 Nachweis mittels Szintillation, Lumineszenz und Exoelektronen 437<br />
durch sichtbares oder UV-Licht zurückgeführt werden kann. Nach oben wird der<br />
Meßbereich durch die Auswirkungen von Strahlenschäden im TL-Material begrenzt, die<br />
dazu führen, daß hier die Anzeige nicht mehr dosisproportional ist. In dem genannten<br />
Dosisbereich ist die Anzeige bei den meisten TL-Materialien bis lO^Gys ' von der<br />
Dosisleistung unabhängig.<br />
Energieabhängigkeit des Ansprechvermögens <strong>für</strong> die Energiedosis Das Ansprechvermögen<br />
eines TL-Dosimeters wird von der atomaren Zusammensetzung, der Größe und<br />
Form der Detektoren sowie von der Umhüllung beeinflußt. Bei Photonenstrahlung<br />
zeigen einige Materialien unterhalb von 300 keV eine sehr starke Energieabhängigkeit<br />
(s. Tab. 7.6, 7. und 8. Spalte). Relativ günstig, auch bezüglich anderer Eigenschaften,<br />
schneidet LiFab(s. Jain(1982)). Durch Absorption der niederenergetischen Anteile des<br />
Spektrums in einer geeigneten Umhüllung läßt sich die Energieabhängigkeit verringern;<br />
oberhalb von 300 keV ist sie gering. Sie kann durch die Korrektionsfaktoren kq und ks<br />
<strong>für</strong> Photonen- und Elektronenstrahlung berücksichtigt werden (<strong>für</strong> Photonen und<br />
Elektronen s. Strüter (1971), <strong>für</strong> Elektronen s. Lübbert u. Rahim (1985)).<br />
Bei Betastrahlung spielen <strong>für</strong> das Ansprechvermögen die energieabhängige Eindringtiefe<br />
der Elektronen in den Detektor und die Durchdringung der Hülle eine wesentliche<br />
Rolle. Sehr dünne Detektoren liefern ein Meßsignal, das bezüglich der Energieabhängigkeit<br />
annähernd korrekt die Äquivalentdosis hinter der flächenbezogenen Masse von<br />
7 mg/cm^ wiedergibt. Detektoren, deren Volumen durch Graphitzusatz undurchsichtig<br />
gemacht wurden, zeigen dieselbe Energieabhängigkeit, da nur TL-Licht aus Oberflächenschichten<br />
das Nachweissystem erreicht.<br />
Fading Der Rückgang der Lichtsumme der verschiedenen Maxima der Glowkurve in Abhängigkeit<br />
von der Zeit nach der Bestrahlung (Fading) ist um so stärker, je tiefer die Temperatur der<br />
Maxima liegt. Die Maxima bei tiefen Temperaturen müssen entweder durch eine Wärmebehandlung<br />
des TL-Materials vor der Auswertung (post irradiation annealing; s. z. B. Burgkhardt u.<br />
Piesch (1978)) oder durch Einschränkung des Integrationsbereiches <strong>für</strong> die Lichtsumme reduziert<br />
Werden. Das Fading bei Zimmertemperatur ist vernachlässigbar, wenn zur Bildung der Lichtsumme<br />
nur die Maxima mit Temperaturen oberhalb von 240°C herangezogen werden.<br />
Regenerierung Durch die Auswertung wird die gespeicherte Information gelöscht (bis auf einen<br />
gegebenenfalls bei späteren Auswertungen zu berücksichtigenden Restbetrag; e: annealing).<br />
Vorangegangene Bestrahlungen und die thermische Vorgeschichte können die Form der Glowkurve<br />
und damit das Ansprechvermögen verändern. Vor einer Weiterverwendung müssen solche<br />
Veränderungen durch eine geeignete Wärmebehandlung (bei LiF: Mg z. B. 1 h bei 400°C und 24 h<br />
bei 80°C) aufgehoben werden (Driscoll u. a. (1986)). Dabei beeinflußt die Abkühlgeschwindigkeit<br />
das sich ergebende Ansprechvermögen erheblich, bei LiF z. B. um einen Faktor zwischen I und 4<br />
(s. Fig. <strong>7.4</strong>4).<br />
t 500<br />
1400<br />
1 III 1 1 r 1 1 III<br />
r200<br />
Pig.<strong>7.4</strong>4<br />
EinHuß der Abkühlungsgeschwindigkeit nach der<br />
einstündigen Wärmebehandlung bei 400°C auf das<br />
Ansprechvermögen (in willkürlichen Einheiten) von<br />
LiF-Dosimetern nach Panzer u. Regulla (1976)<br />
1 III<br />
10' 10' K/min<br />
Abkühlgeschwindigkeit ^<br />
10'