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Kapitel 7.4: Nachweismethoden für ionisierende Strahlung - PTB

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<strong>7.4</strong>.3 Nachweis mittels Szintillation, Lumineszenz und Exoelelctronen 433<br />

Nal vorgezogen, da es auch ungekapselt an Luft verwendet werden kann. Eine hohe<br />

Dichte haben insbesondere Detektoren aus Wismutgermanat (BGO) und Cadmiumwolframat.<br />

Für die Erzielung einer kurzen Ansprechzeit können auch organische Stoffe,<br />

z. B. Plastikszintillatoren, die leicht mechanisch bearbeitbar sind, und flüssige Szintillatoren,<br />

benutzt werden. Plastik- und flüssige Szintillatoren mit Volumina bis zu mehreren<br />

hundert Litern werden z. B. bei Ganzkörperzählern angewandt.<br />

Plastik- und flüssige Szintillatoren besten aus einer geringen Menge einer fluoreszierenden<br />

organischen Substanz, die in das Plastikmaterial eingebaut bzw. in der Flüssigkeit gelöst ist. Sie<br />

zeichnen sich durch sehr kurze Abklingzeiten und gute Transparenz <strong>für</strong> die eigene Fluoreszenzstrahlung<br />

aus.<br />

Als Szintillationssubstanzen haben sich p-Therphenyl (3 bis 5 g/1), Diphenyloxazole, Tetraphenylbutadien<br />

sowie Phenyloxazole und Phenyldiazole bewährt. Sie werden meist mit den Abkürzungen<br />

PPO, PBD oder POPOP bezeichnet. Als Lösungsmittel kommen Toluol, Xylol oder Diphenylcyclohexan<br />

in Frage. Das Emissionsspektrum reicht bei den meisten Stoffen bis in den UV-Bereich.<br />

Daher empfiehlt sich die Verwendung eines UV-empfindlichen Photovervielfachers oder die Zugabe<br />

einer als Frequenzwandler dienenden Substanz in sehr geringen Mengen, die das Emissionsspektrum<br />

zu größeren Wellenlängen in den sichtbaren Bereich verschiebt (wavelength shifter). Eine<br />

Herabsetzung der Lichtausbeute (quenching) tritt bei Verunreinigung mit verschiedenen Stoffen,<br />

z. B. gelöstem Sauerstoff, auf Zum Austreiben des Sauerstoffs läßt man Stickstoff oder Argon<br />

durch die Lösung perlen. Flüssige Szintillatoren werden häufig zum Nachweis niederenergetischer<br />

Teilchen oder Quanten verwendet, wobei die zu untersuchende Substanz im Szintillator gelöst ist.<br />

Aufbau und Eigenschaften von Szintillationszählern Um eine gute Lichtsammlung zu<br />

erhalten, setzt man den vorzugsweise mit einem diffusen Reflektor aus MgO oder AI2O3<br />

umgebenen Szintillator auf das Eintrittsfenster des Photovervielfachers, wobei zur<br />

Vermeidung von Reflexionsverlusten ein optisches Kontaktmittel verwendet wird. Oft<br />

wird auch ein zusätzlicher Lichtleiter zwischen Szintillator und Photovervielfacher<br />

eingesetzt (s. 7.6.6.3). Die Anordnung muß mit einem lichtdichten Gehäuse umgeben<br />

und der Vervielfacher am besten mit Mu-Metall gegen störende Magnetfelder abgeschirmt<br />

sein.<br />

Eine praktische Ausführungsform ist in Fig. <strong>7.4</strong>2 dargestellt. Zur Versorgung der Dynoden des<br />

Photovervielfachers mit den vom Hersteller angegebenen Spannungen dient ein Spannungsteiler,<br />

dessen Querstrom den mittleren Anodenstrom mindestens um das Hundertfache übertreffen soll;<br />

Fig. <strong>7.4</strong>2<br />

Schnitt durch einen Szintillationszähler<br />

A Nal-Kristall<br />

B Photovervielfacher<br />

C magnetische Abschirmung<br />

D Aluminiumhülle<br />

E optisches Kontaktmittel<br />

F Glasfenster<br />

G lichtdichtes Gehäuse<br />

H Anschlüsse

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