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Kapitel 7.4: Nachweismethoden für ionisierende Strahlung - PTB

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<strong>7.4</strong>.3 Nachweis mittels Szintillation, Lumineszenz und Exoelelctronen 431<br />

Hinweis: Die vom Hersteller angegebenen Grenzdaten <strong>für</strong> Betriebsspannungen und Ableitwiderstände<br />

dürfen nicht über- bzw. unterschritten werden, da sonst Schädigungen oder Zerstörung des<br />

Zählrohres eintreten können.<br />

Emery (1966), Valvo Handbuch (1989).<br />

<strong>7.4</strong>.3 Nachweis mittels Szintillation, Lumineszenz und Exoelektronen<br />

(K. Hohlfeld)<br />

<strong>7.4</strong>.3.1 Szintillation<br />

Allgemeines Die von <strong>ionisierende</strong>r <strong>Strahlung</strong> in einem Szintillator ausgelösten Lichtblitze<br />

(Szintillationen) liegen im sichtbaren und UV-Spektralbereich. Leuchtschirme<br />

ergeben schon bei geringen Flußdichten der <strong>Strahlung</strong> visuell auswertbare Informationen.<br />

Leuchtschirme dienen z. B. zur Justierung von Strahlenbündeln und werden in<br />

der Röntgenschirmbild-Photographie eingesetzt. Die Umwandlung der Lichtblitze in<br />

Stromimpulse mit Hilfe von Photovervielfachern führt zum Szintillationszähler, einem<br />

sehr empfindlichen Nachweisgerät <strong>für</strong> <strong>ionisierende</strong> <strong>Strahlung</strong>.<br />

Besondere Vorteile der Szintillationszähler gegenüber Zählrohren und Ionisationskammern<br />

sind: Hohes Ansprechvermögen <strong>für</strong> y- und harte Röntgenstrahlung, hohes<br />

zeitliches Auflösungsvermögen, das Koinzidenzauflösungszeiten bis herab zu 5 • 10 '"s<br />

ermöglicht, hohe Zählraten und gute Proportionalität zwischen Teilchen- bzw. Quantenenergie<br />

und Amplitude der abgegebenen Stromimpulse.<br />

Röntgen- und y-<strong>Strahlung</strong> wird im Szintillator durch Photo-, Compton- oder<br />

Paarbildungswechselwirkung absorbiert. Bei allen Effekten entstehen Sekundärelektronen,<br />

deren Energie kleiner ist als die des absorbierten Quants. Nur wenn die nach einem<br />

Photoeffekt emittierte charakteristische Röntgenstrahlung (meist K-<strong>Strahlung</strong>) bzw.<br />

beide bei der Vernichtung eines Positrons entstehenden Quanten von je 0,511 MeV, bzw.<br />

das gestreute C o m p t o nquant ebenfalls im Szintillator absorbiert werden, entspricht die<br />

erzeugte Lichtmenge der gesamten Energie des einfallenden Quants. Beim quantitativen<br />

Nachweis von Elektronen und bei der Messung von Elektronenspektren ist die<br />

Rückstreuung zu beachten.<br />

Szintillationsmaterialien Dazu eignen sich eine Reihe von anorganischen Stoffen, z. B.<br />

ZnS(Ag), ZnO(Ga), Nal(Tl) und CsI(Tl), sowie verschiedene organische Substanzen,<br />

z. B. Anthrazen, Stilben und Lösungen von fluoreszierenden Verbindungen in flüssigen<br />

oder festen organischen Lösungsmitteln. Die wichtigsten Eigenschaften von oft verwendeten<br />

Stoffen sind in Tab. 7.5 zusammengestellt. Die Auswahl des Szintillationsmaterials<br />

richtet sich nach dem Anwendungszweck. I.allg. steht die Forderung nach hoher<br />

Lichtausbeute an erster Stelle, doch ist <strong>für</strong> die Messung schneller Koinzidenzen oft eine<br />

kurze Abklingzeit von größerer Bedeutung.<br />

Das Ansprechvermögen eines Szintillators <strong>für</strong> Photonenstrahlung hängt ab von<br />

seinen Dimensionen und von der Dichte des Szintillatormaterials sowie vom Energieumwandlungskoeffizienten<br />

der <strong>Strahlung</strong> und damit von deren Energie. Bei höheren<br />

Quantenenergien sind daher große Kristalle aus einem Material mit hoher mittlerer<br />

Ordnungszahl erforderlich. Die höchste Lichtausbeute ergibt ZnS(Ag), das wegen seiner<br />

geringen Tranparenz jedoch nicht anwendbar ist, wenn ein gutes energetisches Auflösungsvermögen<br />

gefordert wird. Man verwendet dann besser Nal(Tl) oder CsI(Tl).<br />

Letzteres wird trotz seiner geringeren Lichtausbeute häufig dem stark hygroskopischen

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