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Kunden werben Kunden<br />

Bachelorthesis<br />

Studiengang Automobilmanagement<br />

Vorgelegt am: 19.08.2013<br />

Von:<br />

Seminargruppe:<br />

Manuel Hahn<br />

AM2010<br />

Matrikelnummer: 4000515<br />

Praxispartner:<br />

Autohaus Ernst Hahn GmbH<br />

Hauptstraße 37<br />

88662 Überlingen<br />

Gutachter:<br />

Prof. Dr. Torsten Olschewski<br />

Dipl. Ing. Stefan Haas


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis ....................................................................... II<br />

Abbildungsverzeichnis ............................................................. IV<br />

Tabellenverzeichnis................................................................... V<br />

Formelverzeichnis .................................................................... VI<br />

Abkürzungen ........................................................................... VII<br />

1. Zielsetzung ............................................................................. 1<br />

2. Kundenzufriedenheit – Grundbaustein jedes Autohauses ..... 3<br />

2.1 Was ist Kundenzufriedenheit? ................................................................................................. 3<br />

2.2 Das Kano-Modell ..................................................................................................................... 5<br />

2.2.1 Allgemein ........................................................................................................................................................ 5<br />

2.2.2 Basisanforderungen........................................................................................................................................ 6<br />

2.2.3 Leistungsanforderungen ................................................................................................................................. 6<br />

2.3.4 Begeisterungsanforderungen ......................................................................................................................... 7<br />

2.3 Auswirkungen der Kundenzufriedenheit auf den Unternehmenserfolg ..................................... 7<br />

2.4 Kundenzufriedenheit am Beispiel Volkswagen ......................................................................... 8<br />

2.5 Warum verliert man Kunden – fehlende Kundenzufriedenheit?................................................ 9<br />

2.6 Verfahren zur Messung von Kundenzufriedenheit .................................................................. 10<br />

2.6.1 Objektive Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit ....................................................................... 11<br />

2.6.2 Subjektive Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit ..................................................................... 11<br />

2.7 Kundenzufriedenheitsanalyse im Autohaus ........................................................................... 12<br />

2.7.1. CSS-Analyse von Volkswagen ...................................................................................................................... 12<br />

2.7.1.1 Die CSS-Analyse ......................................................................................................................................... 12<br />

2.7.1.2 Ziele der CSS-Analyse ................................................................................................................................ 13<br />

2.7.1.3 Auswertung der CSS-Analyse ..................................................................................................................... 13<br />

2.7.2 Beschwerdemanagement ............................................................................................................................. 14<br />

2.8 praktische CSS-Auswertung ................................................................................................... 15<br />

3. Kundenbindung .................................................................... 20<br />

3.1 Allgemeines .......................................................................................................................... 20<br />

3.1.1 Begriffsdefinition .......................................................................................................................................... 20<br />

II


3.1.2 Unterschied zwischen Gebundenheit und Verbundenheit der Kundenbindung ......................................... 21<br />

3.1.3 Wirkungskette der Kundenbindung ............................................................................................................. 21<br />

3.2 Strategien im Autohaus ......................................................................................................... 22<br />

3.2.1 Steigerung der Kundenbindung .................................................................................................................... 22<br />

3.2.2 Aufbau von Wechselbarrieren ...................................................................................................................... 25<br />

3.2.3 Wechselmotive ............................................................................................................................................. 27<br />

3.3 Kundenbindungsmethoden im Autohaus ............................................................................... 27<br />

3.4 Kundenbindungsindex – der Schlüssel zum Erfolg .................................................................. 30<br />

3.4.1 Der operative und strategische Kundenbindungsindex ............................................................................... 30<br />

3.4.2 Der CSS-Kundenbindungsindex .................................................................................................................... 31<br />

4. Neukundengewinnung ......................................................... 35<br />

4.1 Einleitung ............................................................................................................................. 35<br />

4.2 Methoden der Neukundengewinnung ................................................................................... 35<br />

4.2.1 klassische Methoden .................................................................................................................................... 35<br />

4.2.2 moderne Methoden ..................................................................................................................................... 37<br />

5. Kunden werben Kunden ....................................................... 39<br />

5.1 Voraussetzungen für eine Kunden werben Kunden Aktion ..................................................... 39<br />

5.2 Die persönliche Weiterempfehlung – Der beste Weg zur Neukundengewinnung ..................... 39<br />

5.3 Das Weiterempfehlungsmanagement .................................................................................... 41<br />

5.3.1 KwK-Aktionen als zentrales Instrument des Weiterempfehlungsmanagement .......................................... 41<br />

5.3.2 Ziele des Weiterempfehlungsmanagement ................................................................................................. 42<br />

5.4 Vor- und Nachteile einer Kunden werben Kunden-Aktion....................................................... 43<br />

5.5 Kunden werben Kunden 2.0 .................................................................................................. 44<br />

5.6 Die Kunden werben Kunden-Aktion am praktischen Beispiel des Autohaus Hahn ................... 46<br />

5.7 Kunden werben Kunden – preiswert Kunden gewinnen ......................................................... 48<br />

Fazit .......................................................................................... 52<br />

Quellen und Literaturverzeichnis .............................................. 53<br />

Anhangverzeichnis ................................................................... 56<br />

Eidesstattliche Erklärung .......................................................... 58<br />

Thesen ..................................................................................... 59<br />

III


Abbildungsverzeichnis<br />

ABBILDUNG 1 - ENTSTEHUNG VON KUNDENZUFRIEDENHEIT BZW. -UNZUFRIEDENHEIT 3<br />

ABBILDUNG 2 - KANO-MODELL 5<br />

ABBILDUNG 3 - METHODEN ZUR MESSUNG DER KUNDENZUFRIEDENHEIT 10<br />

ABBILDUNG 4 - CSS GESAMTZUFRIEDENHEIT UND WEITEREMPFEHLUNG 15<br />

ABBILDUNG 5 - HANDLUNGSBEDARF 18<br />

ABBILDUNG 6 - BEGRIFF KUNDENBINDUNG 20<br />

ABBILDUNG 7 - WIRKUNGSKETTE KUNDENBINDUNG 22<br />

ABBILDUNG 8 - SCHEMA: KUNDENZUFRIEDENHEIT - BESCHWERDEMANAGEMENT -<br />

KUNDENBINDUNG 31<br />

ABBILDUNG 9 - KBI-VERGLEICH-1 32<br />

ABBILDUNG 10 - KBI-VERGLEICH-2 33<br />

ABBILDUNG 11 - VERTRAUENSBONUS 40<br />

ABBILDUNG 12 - ERWARTUNGSBEREICH DER KWK-AKTION 50<br />

ABBILDUNG 13 - GESAMTKOSTEN DER KWK-AKTION 51<br />

IV


Tabellenverzeichnis<br />

TABELLE 1 - VOR- UND NACHTEILE EINER KWK-AKTION ............................................................. 44<br />

TABELLE 2 - KOSTEN DER KWK-AKTION DES AUTOHAUS HAHN ................................................ 49<br />

V


Formelverzeichnis<br />

FORMEL 1 - KOSTEN PRO KUNDE KWK ........................................................................................... 49<br />

VI


Abkürzungen<br />

AU<br />

CSS<br />

HU<br />

KBI<br />

KwK<br />

Abgasuntersuchung<br />

Customer Satisfaction Survey<br />

Hauptuntersuchung<br />

Kundenbindungsindex<br />

Kunden werben Kunden<br />

VII


1. Zielsetzung<br />

In Zeiten gesättigter Märkte und der zunehmenden Austauschbarkeit von Produkten<br />

und Dienstleistungen rückt die Kundenorientierung immer mehr in den Vordergrund.<br />

Dies gilt auch in Markenautohäusern, da freie Werkstätten und Werkstattketten den<br />

Markt um den Kunden verschärfen und mit günstigeren Preisen Punkten können.<br />

Neukunden gewinnen muss dabei das Ziel jedes Unternehmens sein, da sonst kein<br />

langfristiger Erfolg und eine entsprechende Kapazitätsauslastung über Jahre oder<br />

Jahrzehnte möglich ist. Es gibt immer einen Kundenfluss zwischen Unternehmen,<br />

besonders wenn der Kunde mit einer erbrachten Leistung oder einem Produkt<br />

unzufrieden ist und keine Lösung gefunden werden konnte. Doch wie kann dieser<br />

natürliche Kundenfluss zum Vorteil des Unternehmens genutzt werden? Im<br />

zufriedenen Kundenstamm liegt hierbei wohl das meiste Potential. Durch eine<br />

persönliche Empfehlung kann der Kundenfluss zu Gunsten des eigenen<br />

Unternehmens genutzt werden, da persönliche Empfehlungen deutlich wirksamer<br />

als Zeitungsanzeigen oder andere Werbemaßnahmen auf den potenziellen<br />

Neukunden einwirken. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Kundenzufriedenheit des<br />

Stammkunden und die Kundenbindung an das Autohaus. Der Stammkunde muss<br />

dabei durch die eigene Zufriedenheit mit dem Unternehmen bereit sein, das<br />

Autohaus weiter zu empfehlen. Der Bestandskunde vermittelt dann das eigene<br />

Vertrauen und die Glaubwürdigkeit, die in Werbekampagnen jeglicher Art fehlen. Die<br />

Empfehlungen werden oft als positiver Nebeneffekt von zufriedenen Kunden<br />

gesehen, doch sie können als Instrument zur Steuerung des Kundenzuflusses in das<br />

Autohaus genutzt werden. Durch eine Kunden werben Kunden-Aktion sollen<br />

zufriedene Kunden das Autohaus bei Freunden, Familie, Arbeitskollegen oder<br />

sonstigen Bekannten weiterempfehlen und so als Stammkunde selbst die neuen<br />

Kunden werben. Entsprechende Prämien sollen den Stammkunden bei der<br />

Neukundenwerbung motivieren.<br />

Das eigene Fahrzeug ist in der Freizeit ein beliebtes Thema. Man unterhält sich mit<br />

Bekannten, Freunden oder Familie, da fast jeder eigene Erfahrungen mit dem Kauf,<br />

Reparaturen und Wartung von Fahrzeugen gesammelt hat. Ein möglicher<br />

Ansatzpunkt ist, wenn in der Freizeit von schlechten Erfahrungen mit einer Marke<br />

oder einem Autohaus berichtet wird. Dabei ist zu erwähnen, dass schlechte<br />

Erfahrungen bis zu 3-mal mehr im Bekanntenkreis wiedergegeben werden als gute<br />

oder zufriedenstellende Erfahrungen. Der Stammkunde kann dann zwischen<br />

potenziellen Neukunde und Autohaus glaubhaft vermitteln und wird selbst durch eine<br />

Prämie belohnt.<br />

1


Das Autohaus Hahn wurde 1950 mit einer kleinen Werkstatt und dem Verkauf von<br />

Fahrrädern, Motorrädern und Landmaschinen gegründet. 1964 begann der Service<br />

und Verkauf von NSU-Fahrzeugen und seit 1975 spezialisierte man sich auf Audi-<br />

und VW-Fahrzeuge. Bis heute ist das Autohaus Hahn in Überlingen-Lippertsreute ein<br />

familiär geführter Klein- bis Mittelständischer Betrieb mit 11 Mitarbeitern und gültigen<br />

Audi, VW und VW Nutzfahrzeuge Serviceverträgen. Durch die Größe des Betriebes<br />

und dem Verkauf von Neufahrzeugen über die Vermittlung ist der Service die<br />

zentrale Säule im Autohaus Hahn. Durch eine Kunden werben Kunden-Aktion 1<br />

erhofft man sich den Vorteil eines hohen Stammkundenanteil im Bezug auf die<br />

Neukundengewinnung zu nutzen. Desweiteren wurde ein neuer Mitarbeiter für die<br />

Werkstatt eingestellt, um die Werkstattkapazität zu erhöhen und freie Kapazitäten zu<br />

schaffen. Mit der KwK-Aktion sollen einerseits die Kapazitäten des neuen<br />

Mitarbeiters durch weitere Neukunden ausgelastet werden, andererseits die<br />

Stammkunden von morgen für einen langfristigen Unternehmenserfolg geworben<br />

werden. Dabei steht der Kunde mit seinen Interessen immer im Vordergrund, dass<br />

sowohl bei Stamm- als auch bei Neukunden durch beste Arbeitsqualität,<br />

Freundlichkeit und einen angemessenen Preis zu einer optimalen<br />

Kundenzufriedenheit und letztendlich zu Kundenbindung führt.<br />

„Ihre Empfehlung ist uns etwas Wert“ 2<br />

1 Im nachfolgenden Text als KwK-Aktion bezeichnet<br />

2 Motto der Kunden werben Kunden - Aktion<br />

2


2. Kundenzufriedenheit – Grundbaustein jedes Autohauses<br />

2.1 Was ist Kundenzufriedenheit?<br />

Die Kundenzufriedenheit ist in erster Linie ein Vergleich zwischen erwarteter<br />

Leistung und wahrgenommener erhaltener Leistung. Zudem sagt die<br />

Kundenzufriedenheit etwas über die Kundenorientierung eines Unternehmens aus,<br />

inwieweit sich die Wünsche und Erwartungen der Kunden erfüllen. Die Erwartungen<br />

des Kunden können durch mehrere Faktoren beeinflusst werden. Hauptsächlich sind<br />

folgende 5 Punkte ausschlaggebend:<br />

• Das eigene individuelle Anspruchsniveau<br />

• Früher gemachte Erfahrungen<br />

• Das Image des Anbieters<br />

• Das Leistungsversprechen des Anbieters<br />

• Angebote von Wettbewerbern<br />

Abbildung 1 - Entstehung von Kundenzufriedenheit bzw. -unzufriedenheit 3<br />

Wie diese Erwartungen durch das Unternehmen erfüllt werden, beeinflusst somit<br />

direkt die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit des Kunden. Die Abbildung stellt die<br />

verschiedenen Möglichkeiten zur Verdeutlichung grafisch dar.<br />

3 Vgl. á Manuskript/ Qualitätsmanagement/Kundenzufriedenheit Folie 12<br />

3


Der Vergleichsstandard oder auch die Soll-Leistung wird vom individuellen<br />

Anspruchsniveau und dem Wissen um Alternativen beeinflusst. Am Beispiel einer<br />

Werkstattleistung ist das Anspruchsniveau an eine Markenwerkstatt höher als bei<br />

einem freien Anbieter, da der Kunde von einem höheren Spezialisierungsgrad<br />

ausgeht und sich die Markenwerkstatt besser mit ihrem Produkt auskennt. Das<br />

Wissen um Alternativen beeinflusst ebenso den Vergleichsstandard, da besonders<br />

treue Kunden meist immer in derselben Werkstatt waren und so nicht den Vergleich<br />

zu Kunden haben, die in verschiedenen Werkstätten waren. Das Wissen um<br />

Alternativen im Bezug auf den Preis spielt dabei eine genauso wichtige Rolle, da<br />

preisbezogene Kunden meist den Anbieter mit dem geringsten Preis auswählen und<br />

dafür weniger Service in Kauf nehmen. Andere Kunden bevorzugen einen teureren<br />

Anbieter und haben dadurch auch ein höheres Anspruchsniveau an den Anbieter.<br />

Dem Vergleichsstandard oder Soll-Leistung steht das wahrgenommene<br />

Leistungsniveau oder der Ist-Leistung entgegen. Die Ist-Leistung wird hauptsächlich<br />

durch Wahrnehmungen, persönliche Erfahrungen und dem Grad der<br />

Bedürfnisbefriedigung bestimmt. Diese sind meist individuelle Wahrnehmungen z.B.<br />

Freundlichkeit der Mitarbeiter oder ob man sich wohl fühlt. Persönliche Erfahrungen<br />

in anderen Werkstätten oder mit anderen Menschen spielen hierbei auch eine Rolle.<br />

Je nach Übereinstimmung von Soll- und Ist-Zustand entsteht dann ein Grad an<br />

Kundenzufriedenheit. Bei einem sehr zufriedenen Kunden wurde die erwartete<br />

Leistung übertroffen. Beim zufriedenen Kunden hat die Leistung den Erwartungen<br />

entsprochen. Wird die Erwartung des Kunden nicht erfüllt kommt es zu einem<br />

unzufriedenen Kunden.<br />

Hierbei muss jedoch erwähnt werden, dass der Kunde, wenn er eine Leistung erhält,<br />

die lediglich seinen Erwartungen entspricht, wahrscheinlich nur eine „neutrale“<br />

Zufriedenheit empfinden wird. Bekommt der Kunde hingegen mehr als er erwartet,<br />

wird er zufriedener sein, sofern ihm diese Mehrleistung einen Nutzen bringt.<br />

Zusätzlich werden solche subjektiven Wahrnehmungen durch die momentane<br />

Stimmung des Kunden und seine Gefühle während des Konsums beeinflusst, was<br />

eine objektive Messung der einzelnen Leistungsfaktoren erschwert. Ein weiteres<br />

Problem liegt darin, dass eher Unzufriedenheit und Fehlleistungen wahrgenommen<br />

werden, als gute Leistungen und Zufriedenheit. Deshalb versuchen auch die meisten<br />

Anbieter ihre Kunden zu begeistern, um besonders positive Eigenschaften<br />

hervorzuheben. 4<br />

4 Vgl. á Manuskript/Kundenzufriedenheit messen und managen<br />

4


2.2 Das Kano-Modell<br />

2.2.1 Allgemein<br />

Das Kano-Modell ist eine Methode, um zu erklären, wie sich Kundenzufriedenheit<br />

zusammensetzt. Dabei unterscheidet man die vier Anforderungsarten:<br />

• Basisanforderungen<br />

• Leistungsanforderungen<br />

• Begeisterungsanforderungen<br />

• Irrelevante Anforderungen<br />

Abbildung 2 - Kano-Modell 5<br />

Die Basisanforderungen sind für die Kundenzufriedenheit Grundvoraussetzung. Sie<br />

müssen als Kern der Dienstleistung unbedingt erfüllt werden. Dabei werden die<br />

Basisfaktoren als selbstverständlich angenommen. Es ist von der Übererfüllung<br />

durch den Anbieter abzuraten, da die Kundenzufriedenheit im Vergleich zum<br />

Aufwand nur sehr wenig steigt. Der Dienstleister sollte nach dem Just-Enough-<br />

Prinzip agieren und weder mehr noch weniger anbieten als es dem Kundenwunsch<br />

5 Online: http://kunden-zufriedenheit-messen.de/analysieren.php, 08.05.13<br />

5


entspricht. Anders verhält sich die Kundenzufriedenheit bei den Leistungsfaktoren.<br />

Sie werden vom Kunden explizit verlangt. Werden die Leistungsfaktoren übererfüllt,<br />

reagiert der Kunde mit größerer Zufriedenheit. Noch stärker wächst die<br />

Kundenzufriedenheit durch die Erfüllung der Begeisterungsfaktoren. 6 Die Irrelevanten<br />

Faktoren sind für die Kundenzufriedenheit ohne Belangen, da sie weder zu<br />

Zufriedenheit noch zu Unzufriedenheit führen.<br />

2.2.2 Basisanforderungen<br />

Diese Gruppe umfasst all jene Produkt- oder Serviceeigenschaften, die der Kunde<br />

voraussetzt, als selbstverständlich ansieht und daher nicht explizit verlangt. Werden<br />

diese Basisanforderungen nicht im erwarteten Ausmaß erfüllt, so entsteht eine<br />

Unzufriedenheit beim Kunden. Werden die Erwartungen jedoch übertroffen, wird dies<br />

in der Regel nicht vom Kunden wertgeschätzt. Es sind Anforderungen, die als<br />

selbstverständlich erachtet werden und nur auffallen, wenn es zur Nicht-Erfüllung<br />

kommt.<br />

Ein Beispiel ist die Erreichbarkeit des Autohauses. Kann ein Kunde Sie wiederholt<br />

um 17:00 Uhr telefonisch nicht erreichen, wird er unzufrieden. Sind Sie aber sogar<br />

noch um 21:00 Uhr für ihn zu erreichen, wird er dies evtl. gar nicht benötigen und<br />

damit auch nicht wertschätzen. 7<br />

2.2.3 Leistungsanforderungen<br />

Leistungsanforderungen werden vom Kunden ausdrücklich verlangt. Werden diese<br />

grundlegenden Anforderungen nicht den Erwartungen entsprechend erfüllt, entsteht<br />

ebenfalls eine Unzufriedenheit beim Kunden. Werden sie übertroffen steigt die<br />

Zufriedenheit des Kunden. Ein bloßes Erfüllen führt nur zu einer neutralen<br />

Zufriedenheit, wodurch die Leistung des Unternehmens als normal und austauschbar<br />

wahrgenommen wird. Das bedeutet, gibt sich ein Unternehmen bei der Erfüllung<br />

außerordentlich Mühe, kann es hier Kunden binden.<br />

Ein Beispiel ist der Preis einer Werkstattleistung. Je teurer der Kunde das Produkt<br />

oder den Service empfindet, desto unzufriedener wird er, egal ob er von dem<br />

eigentlichen Produkt bzw. der Dienstleistung zufrieden war. 8<br />

6 Vgl. KROOß, 2004 S.37f.<br />

7 Online: http://kunden-zufriedenheit-messen.de/analysieren.php, 08.05.13<br />

8 Online: http://kunden-zufriedenheit-messen.de/analysieren.php, 08.05.13<br />

6


2.3.4 Begeisterungsanforderungen<br />

Die Begeisterungsanforderungen sind jene Produkteigenschaften oder besondere<br />

Dienstleistungen, die in der Lage sind, den Kunden zu begeistern. Es sind<br />

Eigenschaften, die der Kunde nicht erwartet, deren Bereitstellung aber den Nutzen<br />

eines Produkts oder den Komfort erhöhen. Die Erfüllung dieser Anforderungen ist ein<br />

deutliches Differenzierungsmerkmal zu anderen Produkten oder Dienstleistungen<br />

und hebt von den Mitbewerbern ab. Ein Nicht-Vorhandensein verursacht zwar keine<br />

Unzufriedenheit, man vergibt jedoch die Chance, sich von den Wettbewerbern<br />

abzuheben. Beispiele können besondere technische Funktionen, Zusatzleistungen<br />

und Geschenke, aber auch das Produktimage oder das Design sein. 9<br />

2.3 Auswirkungen der Kundenzufriedenheit auf den<br />

Unternehmenserfolg<br />

Zufriedene Kunden kommen und kaufen wieder. Die Kundenzufriedenheit bildet<br />

damit einen der wichtigsten Stützen des langfristigen Geschäftserfolges eines<br />

Unternehmens. Gerade in der heutigen Zeit, wo viele Märkte stagnieren, sodass<br />

durch den hauptsächlichen Verdrängungswettbewerb die Gewinnung neuer Kunden<br />

erschwert und verteuert wird, gewinnen Aspekte der langfristigen Kundenbindung<br />

zunehmende Bedeutung. Dies sieht man nicht nur an der steigenden<br />

Austauschbarkeit von Leistungen, sondern auch im Hinblick auf den zunehmenden<br />

Kosten- und Gewinndruck in vielen Unternehmen. So zeigen auch empirische<br />

Studien den eindeutigen Zusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit und dem<br />

Unternehmensgewinn.<br />

Unternehmen dürfen dabei den Kunden nicht nur nach dem Absatzvolumen einer<br />

bestimmten Kaufperiode, sondern auch nach dem gesamten kumulierten Volumen<br />

im Verlauf des Lebenszyklus einer Kundenbeziehung beurteilen. Dies wirkt sich auch<br />

auf das Marketing aus. Das Beziehungsmarketing zum Kunden wird immer wichtiger.<br />

Besonders unter dem Aspekt, dass es um ein vielfaches teurer ist eine neue<br />

Kundenbeziehung aufzubauen als eine bestehende Kundenbeziehung zu halten und<br />

weiter auszubauen, gewinnt die Kundenzufriedenheit weiter an Bedeutung. Der Wert<br />

des Kunden beschränkt sich dabei allerdings nicht nur durch sein<br />

Lebensumsatzpotenzial. Berücksichtigt man noch die Auswirkungen der positiven<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda, das Wiederkaufverhalten zufriedener Kunden,<br />

9 Online: http://kunden-zufriedenheit-messen.de/analysieren.php, 08.05.13<br />

7


entfallene Akquisitionskosten für Neukunden oder das Cross-Selling-Potenzial 10 zeigt<br />

sich, dass der Wert eines Kunden mit der Zeit noch weiter steigt. 11 Die<br />

Kundenzufriedenheit kann also auch als ein Kriterium der Existenzsicherung der<br />

Betriebe gesehen werden.<br />

2.4 Kundenzufriedenheit am Beispiel Volkswagen<br />

Künftig gewinnt die Kundenzufriedenheit noch weiter an Stellenwert. Hintergrund ist<br />

die aktuelle Marktstellung von Volkswagen. Die Kundenzufriedenheit ist bei<br />

Volkswagen sehr hoch. Das heißt jedoch auch im Umkehrschluss, dass Potenziale<br />

größtenteils ausgenutzt sind und weiteres Wachstum schwer zu verwirklichen ist. Bei<br />

den Wettbewerbern wurde durch einen hohen Fahrzeugbestand auf den deutschen<br />

Straßen Begehrlichkeiten geweckt. Volkswagen kann also wenig gewinnen, aber viel<br />

verlieren. Dabei machen es nicht nur die äußeren Umstände des Marktes, dem<br />

Thema Kundenzufriedenheit große Bedeutung beizumessen. Derzeit ist die<br />

Kundenzufriedenheit bei Volkswagen hoch, doch anderen Marken gelingt es besser<br />

ihre Kunden zufriedenzustellen. Das zeigen branchenweite Untersuchungen sehr<br />

deutlich. Der Unterschied liegt in den Ansprüchen der Kunden sowohl im Verkauf als<br />

auch im Service. Volkswagen ist eine der größten, renommiertesten und<br />

angesehensten Marken weltweit. Dadurch hat der Kunde Volkswagen gegenüber<br />

eine sehr hohe Erwartungshaltung, die sich auch an den Verkauf und Service im<br />

Autohaus richtet.<br />

Die Konfrontation mit dem Thema Kundenzufriedenheit ist den Autohäusern nicht<br />

neu. Zahlreiche Zahlen und Details werden beleuchtet, Kunden befragt, Maßnahmen<br />

definiert und umgesetzt. Dabei sollte man sich auch stets selbst und die eigene<br />

Arbeitsweise hinterfragen und Veränderungen positiv gegenüber stehen. Wichtig ist<br />

dabei eine übergreifende Betrachtung des Themas Kundenzufriedenheit. Alle<br />

Bereiche des Volkswagen Partners können einen Teil dazu beitragen, das Anliegen<br />

des Kunden zielgerecht zu erfüllen. 12<br />

10 Kauf anderer Produkte bei demselben Anbieter<br />

11 Vgl. VÖLKENING, 2002, S.3<br />

12 Vgl. Dialog, 2013, S. 10<br />

8


2.5 Warum verliert man Kunden – fehlende<br />

Kundenzufriedenheit?<br />

„Die Konkurrenz ist einfach billiger“. Dies wird wohl die häufigste Antwort auf die<br />

Frage sein warum Kunden abwandern. Doch wenn man Kunden befragt zeichnet<br />

sich häufig ein ganz anderes Bild ab. Viele Kunden fühlen sich als Nummer, weil sich<br />

niemand im Unternehmen mehr um sie kümmert. So ist der Preis allein nicht die<br />

Ursache des Kundenverlustes. Ursache ist vielmehr die fehlende Kommunikation,<br />

sowohl in emotionaler wie auch in fachlicher Hinsicht.<br />

Beispiele fehlender emotionaler Kommunikation:<br />

Hohe Personalfluktuation, die Kunden haben keine emotionale persönliche<br />

Bindung mehr zum Servicemitarbeiter und man hat es dann mit ständig wechselnden<br />

Mitarbeitern zu tun, sodass eine durchgängige Personalstruktur nicht erkennbar ist.<br />

Schwache Kundenbegegnungsqualität, die fehlende Freundlichkeit im Kontakt<br />

zum Kunden. Das älteste Kundenbindungsinstrument ist und bleibt der freundliche<br />

Umgang mit dem Kunden.<br />

Enttäuschte Kunden suchen neue Anbieter. Zusagen werden nicht eingehalten,<br />

Aufträge nicht vollständig erledigt, Reparaturen werden in mangelhafter Qualität<br />

durchgeführt, Fahrzeuge werden verschmutzt zurückgegeben, Rechnungen waren<br />

nicht erläutert, man hat keine Zeit für die Anliegen der Kunden, man fertigt ab statt<br />

zufrieden zu stellen<br />

Um ein Konzept für hervorragende emotionale Kundenbeziehung zu entwickeln,<br />

müssen die oben genannten Punkte ins Positive umgesetzt werden.<br />

• Fachlich und emotional bestens ausgebildetes Personal mit hoher<br />

Eigenverantwortlichkeit und Kundenorientierung<br />

• Hohe Kundenbegegnungsqualität, Lächeln, Freundlichkeit und Verbindlichkeit<br />

• Zuverlässigkeit, Transparenz und Verbindlichkeit in den Vereinbarungen mit<br />

dem Kunden<br />

• Freude bei der Arbeit und im Umgang mit Menschen<br />

Betriebe, die die vier obengenannten zentralen Anforderungen erfüllen, werden mit<br />

einer hohen Kundenbindungsrate belohnt. Vorausgesetzt das Produkt- und<br />

Dienstleistungsangebot, sowie Preise sind marktgerecht. 13<br />

13 WAGNER, 2009, S. 17f.<br />

9


Die Realität sieht laut einer aktuellen Studie unter 1.500 Endkunden jedoch oft<br />

anders aus. Zwar hört man oft „Der Kunde ist König“ und dass Unternehmen durch<br />

konsequente Kundenorientierung Kunden gewinnen und binden wollen. Doch die<br />

persönliche Ebene kommt häufig zu kurz. 44,2% der Befragten gaben an, dass sie<br />

sich vom Händler nicht wertgeschätzt fühlen. Im Fokus sollten der Aufbau und die<br />

Pflege einer langfristigen Kundenbeziehung stehen. Voraussetzung ist jedoch, die<br />

Kunden möglichst persönlich zu kennen. 14<br />

2.6 Verfahren zur Messung von Kundenzufriedenheit<br />

Die Messung der Kundenzufriedenheit unterteilt sich in objektive und subjektive<br />

Verfahren. Die folgende Abbildung zeigt die Unterteilung, die sich in der Literatur<br />

nach ANDREASEN 15 durchgesetzt hat.<br />

Abbildung 3 - Methoden zur Messung der Kundenzufriedenheit 16<br />

14 Kfz-Betrieb Nr. 10-11, März 2013, S.49<br />

15 Vgl. ANDREASEN, 1982, S. 183 ff.<br />

16 Vgl. SCHARNBACHER/KIEFER, 2003, S. 19<br />

10


2.6.1 Objektive Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit<br />

Die objektiven Verfahren beruhen auf der Betrachtung von objektiven Indikatoren.<br />

Dabei werden Größen beobachtet, die nicht durch subjektive Betrachtung von<br />

Personen verzerrt werden. Beispiele für solche objektiven Indikatoren sind Umsatz,<br />

Marktanteil, Abwanderungsrate und Wiederkaufsrate. Diese Indikatoren weisen<br />

jedoch zwei erhebliche Mängel auf. Einerseits treten sie zeitlich verzögert auf,<br />

andererseits sind diese Indikatoren auch anderen Kräften am Markt ausgesetzt,<br />

wodurch das Ausmaß der Zufriedenheit nicht korrekt wiedergegeben werden kann.<br />

Neben der Erfassung wirtschaftlicher Daten können objektive Verfahren auch in<br />

Form von Qualitätskontrollen erfolgen. Ständige Qualitätskontrollen stellen jedoch<br />

ebenfalls keine hinreichenden Indikatoren für die Kundenzufriedenheit dar, weil<br />

Kundenbedürfnisse sich ständig verändern und individuell unterschiedlich sind.<br />

Zudem werden Qualitätskontrollen eher für die technische Qualität eines Produktes<br />

angewendet. 17<br />

2.6.2 Subjektive Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit<br />

Die subjektiven Verfahren stellen im Gegensatz zu den objektiven Verfahren auf das<br />

Erfassen von Sachverhalten und den damit verbundenen Verhaltensweisen. Sie sind<br />

aufwendiger in der Erhebung, aber liefern dafür auch bessere Ergebnisse als die<br />

objektiven Verfahren. Die Ergebnisse werden hauptsächlich durch Beobachtungen<br />

und Befragungen erzielt. Man unterscheidet dabei implizite und explizite Messung.<br />

Implizite Messung:<br />

Implizite Verfahren messen die Zufriedenheit anhand von Indikatoren, die einen<br />

Rückschluss auf das vorhandene Maß an Zufriedenheit zulassen. Dazu gehört die<br />

systematische Erfassung von Kundenbeschwerden, Erhebungen über<br />

wahrgenommene Probleme des Kunden oder auch Befragungen von Personen mit<br />

Kundenkontakt, wobei diese Personen eine Einschätzung über die wahrgenommene<br />

Kundenzufriedenheit abgeben. Jedoch gibt es auch Probleme diese Indikatoren für<br />

die Zufriedenheit zu betrachten, da beispielsweise ein Ausbleiben von Beschwerden<br />

nicht unbedingt auf Zufriedenheit zurückzuführen ist. Es gibt viele Gründe warum<br />

Kunden sich nicht beschweren. Dazu gehören hoher Zeitaufwand, mangelnde<br />

Aussicht auf Erfolg oder der mit der Beschwerde verbundene Ärger. Gegen die<br />

Messung der Kundenzufriedenheit anhand Personen mit Kundenkontakt spricht die<br />

17 Vgl. SCHARNBACHER/KIEFER, 2003, S. 20<br />

11


subjektive Wahrnehmung der jeweiligen Personen, wodurch die gewonnenen<br />

Informationen verzerrt dargestellt werden.<br />

Explizite Messung:<br />

Die expliziten Verfahren ermitteln den Grad der empfundenen Zufriedenheit ohne<br />

Rückschluss auf andere Faktoren, sodass die Kundenzufriedenheit hier<br />

direkt<br />

gemessen wird. Beispiele für eine explizite Messung ist eine Messung der<br />

Zufriedenheit anhand einer Zufriedenheitsskala oder indirekt durch eine Messung<br />

des Erfüllungsgrades von Erwartungen. Aus ökonomischer Sicht können jedoch<br />

Kostenargumente gegen den Einsatz expliziter Verfahren sprechen. 18<br />

2.7 Kundenzufriedenheitsanalyse im Autohaus<br />

2.7.1. CSS-Analyse von Volkswagen<br />

2.7.1.1 Die CSS-Analyse<br />

Mit der CSS (Kundenzufriedenheitsumfrage) führt der Volkswagenkonzern seit 2003<br />

eine kontinuierliche Zufriedenheitsumfrage für seine Händler und Service-Partner in<br />

fast 50 Ländern durch. Ziel dieser Umfrage ist die Zufriedenheit der Kunden des<br />

Volkswagen-Konzerns weiter auszubauen. 19 CSS steht für Customer Satisfaction<br />

Survey (deutsch: Umfrage zur Kundenzufriedenheit). Die CSS besteht aus einem<br />

Telefonreport bei dem der Kunde, der nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wird, über<br />

den Service oder den Händler befragt wird. Die CSS wird von unabhängigen<br />

Marktforschungsinstituten bzw. Dienstleistern durchgeführt, welche von der<br />

Volkswagen AG und dem Servicepartner beauftragt werden. Mit der CSS wird<br />

permanent für jeden Volkswagen Servicebetrieb eine repräsentative Auswahl an<br />

Kunden befragt. Die Befragung behandelt den letzten Werkstattbesuch und findet im<br />

Namen des Servicebetriebes statt. Das Interview beinhaltet sowohl Fragen zur<br />

Gesamteinschätzung des Betriebes als auch konkrete prozessorientierte Fragen. Am<br />

Ende des Interviews kann der Kunde dem Betrieb außerdem ein persönliches<br />

Feedback zukommen lassen. Das Kundenfeedback wird täglich an den Betrieb<br />

gemeldet, die Ergebnisse zur Befragung werden als monatliche Berichte geliefert.<br />

Darüber hinaus werden dem Betrieb Berichte zur Liefer- und Verarbeitungssituation<br />

seiner Kundenadressen zur Verfügung gestellt. Das gesamte Reporting erfolgt online<br />

18 Vgl. SCHARNBACHER/KIEFER, 2003, S. 20ff.<br />

19 TNS Infratest Newsletter, März 2011<br />

12


über das Volkswagen Händlerportal. 20 Der CSS-Fragebogen ist in die 5<br />

Hauptbereiche Kundenbehandlung, Ersatzmobilität, Kommunikation (Preis/Leistung)<br />

Reparaturqualität und Prozesse unterteilt. Zu jedem Hauptbereich werden jeweils<br />

verschieden Fragen gestellt, um aussagekräftige Informationen zu erhalten. Diese<br />

Art der Zufriedenheits-Analyse ist sinnvoll, da sehr wenige Kunden Ihre Meinung<br />

oder Verbesserungsvorschläge dem Autohaus direkt entgegen bringen. Über diese<br />

Zwischenstufe des nachträglichen Telefonreports können zufriedene Kunden den<br />

Betrieb nachträglich loben und unzufriedene Kunden zeigen auf, an welcher Stelle<br />

Verbesserungsbedarf besteht. Bei diesem Verbesserungsbedarf können konkrete<br />

Maßnahmen angesetzt werden, dass die Zufriedenheit der Kunden steigt.<br />

2.7.1.2 Ziele der CSS-Analyse<br />

Das übergeordnete Ziel ist das Erreichen bzw. Halten einer hohen Kundenloyalität.<br />

Eine hohe Kundenloyalität erreicht der Betrieb vor allem dadurch, dass er seine<br />

Kunden nachhaltig zufrieden stellt. Die CSS misst zuverlässig, wie gut dies gelingt<br />

und unterstützt den Betrieb bei der konkreten Maßnahmenplanung.<br />

Ein hoher Anteil loyaler Kunden sorgt für eine gute Ausschöpfung des<br />

Marktpotentials und sichert hiermit sowohl die Existenz des Betriebes als auch der<br />

Marke. Vor diesem Hintergrund sind Anstrengungen zur Bindung aktueller Kunden<br />

erheblich kostengünstiger als Investitionen zur Gewinnung neuer oder bereits<br />

verlorener Kunden. Nicht unterschätzt werden sollte auch die Multiplikatorwirkung<br />

unzufriedener Kunden, denn sie beeinflussen massiv die Einstellung anderer Kunden<br />

zum Betrieb, dem Fahrzeug und der Marke gegenüber. 21<br />

2.7.1.3 Auswertung der CSS-Analyse<br />

Alle 6 Monate wird anhand des Quartalsberichtes eine Ergebnisauswertung mit<br />

Schwachstellenanalyse vorgenommen. Es werden jeweils im Benchmarkingvergleich<br />

die vom Betrieb erzielten Ergebnisse mit den Ergebnissen der anderen VW-Partner<br />

(deutschlandweit) verglichen. Sofern der Betrieb im Vergleich Schwächen aufweist<br />

ist eine Maßnahmenplanung einzuleiten, wobei mindestens eine Maßnahme davon<br />

sofort umzusetzen ist. Die umsetzende Maßnahme ist dabei zu dokumentieren. 22 Um<br />

20 Vgl. á Manuskript Volkswagen Servicenet/Management/CSS<br />

21 Vgl. á Manuskript Volkswagen Servicenet/Management/CSS<br />

22 Vgl. DIN EN ISO 9001:2008<br />

13


übergeordnete Marktstrategien entwickeln zu können werden dem Autohaus<br />

verschiedene Berichte zur Verfügung gestellt.<br />

Monatlicher Bericht:<br />

Mit dem Bericht soll der Betrieb überprüfen, wie gut sich das bisherige Engagement<br />

in der Kundenmeinung niedergeschlagen hat. Der Bericht erscheint monatlich. Der<br />

Bericht dient als Basis für weitergehende Entscheidungen und Maßnahmen. Die<br />

Stichprobengröße von rund 120 Befragten ist sehr gut geeignet, um den<br />

Kundenzufriedenheitsstatus zuverlässig zu messen. Kleinere Datenschnitte sind für<br />

eine kurzfristigere Maßnahmenverfolgung hilfreich.<br />

Feedbackmanagement:<br />

Das Feedbackmanagement unterstützt den Betrieb, zeitnah auf dringende<br />

Kundenanliegen zu reagieren, zu denen vom Kunden explizit ein Rückruf gewünscht<br />

wurde. Es ermöglicht dem Betrieb insbesondere, unzufriedenen Kunden kurzfristig<br />

eine Problemlösung anzubieten und eine drohende Abwanderung zu<br />

Konkurrenzbetrieben bzw. anderen Marken zu verhindern. Das Autohaus wird<br />

innerhalb eines Werktages per E-Mail über den Eingang von Kundenfeedbacks<br />

informiert. 23<br />

2.7.2 Beschwerdemanagement<br />

Jede Reklamation muss ernst genommen werden, denn Reklamationen sind<br />

zunächst ein Ausdruck von Unzufriedenheit. Und Unzufriedenheit vom Kunden ist<br />

das größte Risiko für die zukünftige Entwicklung jedes Unternehmens. Nur<br />

zufriedene Kunden sind, bleiben oder werden loyale Kunden. Jeder loyale Kunde<br />

sichert dabei dem Autohaus statistisch einen Umsatz von 5.000€ pro Jahr. Wenn es<br />

schon einmal einen Anlass zur Unzufriedenheit gegeben hat bieten also<br />

Reklamationen eine Gelegenheit diese Kunden umzustimmen. Klärende Gespräche<br />

und/oder eine kulante Regelung reichen oft aus, um den unzufriedenen zu einem<br />

zufriedenen Kunden zu machen. Deshalb sind reklamierende Kunden im<br />

Allgemeinen unproblematischer als Kunden die unzufrieden sind und nicht<br />

reklamieren, jedoch bei nächster Gelegenheit den Betrieb oder die Marke wechseln.<br />

Man geht davon aus, dass unzufriedene Kunden mit ca. 11 Personen über negative<br />

Erfahrungen sprechen, jedoch positive Erfahrungen nur an ca. 5 Personen<br />

weitergegeben werden.<br />

23 Vgl. á Manuskript Volkswagen Servicenet/Management/CSS/Auswertung<br />

14


Die häufigsten Reklamationen entstehen, wenn in Auftrag gegebene<br />

Beanstandungen nicht beseitigt werden. Oft liegt die Ursache darin, dass die<br />

Werkstatt keine genaue Kenntnis von der konkreten Kundenbeanstandung hat.<br />

Besonders kritisch ist es immer, wenn Kunden viel Geld bezahlen mussten und<br />

später feststellen, dass die eigentliche Beanstandung nur teilweise oder gar nicht<br />

behoben wurde. Zudem haben viele Kunden eine ungefähre Vorstellung über die zu<br />

erwartenden Kosten des Auftrages und hoffen insgeheim, dass es noch etwas billiger<br />

wird. Jedoch tritt oft das Gegenteil ein und der Kunde reagiert darauf mit<br />

Unzufriedenheit. Deshalb ist es immer sinnvoll den Kunden über voraussichtliche<br />

Kosten zu informieren, wodurch im Endeffekt Enttäuschungen und Reklamationen<br />

vermieden werden können. Zudem können positive Erlebnisse, wie wenn der Preis<br />

unterboten wird, zusätzliches Vertrauen steigern. Das Größte Problem ist jedoch,<br />

wenn sich Kunden über die Behandlung im Autohaus beklagen. Dann ist es kaum<br />

möglich einen Kunden zufrieden zu stellen, da er sich nicht ernst genommen fühlt<br />

oder eine persönliche Abneigung empfindet. Daher ist es für jeden Betrieb wichtig<br />

wenn Mitarbeiter, besonders im Annahmebereich, nicht nur Fachkenntnis sondern<br />

auch über Umgangsformen und Menschenkenntnis verfügen. 24<br />

2.8 praktische CSS-Auswertung<br />

Abbildung 4 - CSS Gesamtzufriedenheit und Weiterempfehlung 25<br />

24 Vgl. á Manuskript Volkswagen Servicenet/Management/Beschwerdemanagement<br />

25 CSS Portal/Cockpit<br />

15


Über das CSS-Portal werden die Ergebnisse des Telefonreports auch grafisch<br />

ausgewertet. Im Hauptmenü werden die Gesamtzufriedenheit und die<br />

Weiterempfehlung als wichtigste Punkte zuerst aufgeführt.<br />

Der Tacho ist in 3 Bereiche unterteilt. Rot bedeutet, dass das Ergebnis unter dem<br />

Landesdurchschnitt aller VW-Partner ist , Gelb ist zwischen Landesdurchschnitt und<br />

den Top 20% und der Grüne Bereich entspricht den Top 20% aller Ergebnisse. Das<br />

Ergebnis bezieht sich immer auf den Ergebnisdurchschnitt der letzten 12 Monate<br />

(Stand 07/2013).<br />

Die schwarze Nadel repräsentiert das Autohaus Hahn in<br />

Überlingen-Lippertsreute. Die graue Nadel den Zielwert, den sich die Firma in der<br />

Jahreszielvereinbarung vorgenommen hat. Die Gesamtzufriedenheit liegt beim<br />

Autohaus Hahn mit 9.0 im grünen Bereich, also ist das Ergebnis in den Top 20%<br />

aller Volkswagen-Partner und ist durchaus ein gutes Resultat. Der Zielwert wurde<br />

knapp verfehlt, jedoch nur um 0.1 Punkte. Bei der Weiterempfehlung konnte das<br />

Autohaus Hahn mit 11.5 Punkten einen Top-Wert erreichen, der wiederum in den<br />

Top 20% liegt. Gerade die Weiterempfehlungsrate, die von der Gesamtzufriedenheit<br />

stark abhängig ist, kann hier als große Stärke des Autohauses gewertet werden.<br />

Sowohl die Gesamtzufriedenheit als auch die Weiterempfehlung wurden beim<br />

Telefonreport von den Kunden sehr gut bewertet. Um jedoch genauere Informationen<br />

für Verbesserungspotenziale zu erhalten, muss die Auswertung mehr ins Detail<br />

gehen.<br />

Im nächsten Schritt werden die 5 Hauptbereiche Kundenbehandlung, Ersatzmobilität,<br />

Kommunikation, Preis/Leistung, Reparaturqualität und Prozesse analysiert. 26 Im<br />

selben Schema werden wiederum die vom Autohaus erzielten Ergebnisse mit dem<br />

Landesdurchschnitt und den Top 20% verglichen. Die Kundenbehandlung und die<br />

Ersatzmobilität wurden jeweils zwischen Landesdurchschnitt und den Top 20%<br />

bewertet und liegen somit im gelben Bereich. Die Kundenbehandlung liegt bei 91<br />

Punkten und somit nur 1 Punkt unter dem grünen Bereich. Ebenso ist es auch bei<br />

der Ersatzmobilität, diese liegt bei 115 Punkten und auch nur 1 Punkt unter den Top<br />

20%. Kommunikation Preis Leistung und Reparaturqualität sind im grünen Bereich.<br />

Kommunikation Preis/Leistung erreichte 79 Punkte, wobei die Top 20% schon bei 75<br />

Punkten beginnen. Die Reparaturqualität erzielte 120 Punkte und steht somit 3<br />

Punkte über den Top 20%. Als<br />

letztes werden die Prozesse im Unternehmen<br />

bewertet. Die Prozesse sind 2 Punkte unter den Top 20% und somit im gelben<br />

Bereich. Durch die Leistungskennziffern kann man erkennen, dass 2 von den 5<br />

Kategorien im grünen und 3 im gelben Bereich sind. Alle gelben Hauptkategorien<br />

26 Siehe Anhang 1; CSS Portal/Leistungskennziffern<br />

16


sind jeweils max. 2 Punkte von den Top 20% entfernt. Man ist im gelben Bereich<br />

zwar über dem Landesdurchschnitt, aber es sollte das Ziel sein sich insgesamt in<br />

den Top 20% zu etablieren, um langfristig eine zufriedene Kundschaft zu sichern.<br />

Um jedoch konkrete Verbesserungsmaßnahmen einleiten zu können, muss auf die<br />

einzelnen Fragen im Fragebogen, also den einzelnen Fragen der 5 Hauptbereiche,<br />

eingegangen werden. Dabei steht die erzielte Leistung in Abhängigkeit zu der<br />

Wichtigkeit, inwieweit der Kunde den jeweiligen Punkt als wichtig empfindet, im<br />

Vordergrund. Der große Vorteil ist, dass konkrete Teilprozesse direkt identifiziert und<br />

entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können. Die einzelnen Fragen sind in<br />

die 5 Hauptgruppen geordnet und für jede Frage gibt es eine konkrete Bewertung.<br />

So kann man jede Frage in das Schema einordnen. Die Wichtigkeit und die Leistung<br />

des Betriebes sind klar definiert. Die Wichtigkeit wird hier nochmals durch die<br />

Farbstärke in der Abbildung unterstützt. Die höchste Wichtigkeit für den Kunden ist<br />

hier mit +++ gekennzeichnet und hat die höchste Priorität. 27 Die Stärken sind<br />

Vertrauenswürdigkeit des Personals, Fachliche Beratung, Rechnung erläutert, wenig<br />

Widerholreparaturen und korrekte Durchführung der Arbeiten. Hier sollte man das<br />

Niveau halten und keine großen Bemühungen zur Verbesserung einleiten. Diese<br />

Bemühungen die man einspart sollte man in die durchschnittlichen Leistungen und<br />

besonders den Schwächen investieren. Durchschnittlich wurden die Empfehlungen<br />

für Wartungen und Reparaturen, Erläuterungen der Arbeiten vor Durchführung,<br />

Eingehen auf Anliegen und die Freundlichkeit der Servicemitarbeiter bewertet. Hier<br />

liegen Verbesserungspotentiale die ausgeschöpft werden können, um die<br />

Kundenzufriedenheit noch weiter zu steigern. Jedoch das größte Potenzial liegt bei<br />

den Schwächen, die dem Kunden sehr wichtig sind. Hier entspricht dies der Frage<br />

Besprechung der Arbeiten am Fahrzeug. Mit relativ geringem Aufwand lässt sich in<br />

diesem Bereich die größte mögliche Verbesserung erzielen. Besonders an diesem<br />

einen Punkt sollten Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet werden.<br />

27 Erklärung der Zahlen in Abb. 5 in Anhang 2; CSS Portal/Handlungsbedarf<br />

17


Abbildung 5 - Handlungsbedarf 28<br />

Die CSS-Analyse findet auf mehreren Ebenen statt. Die Grundebene ist die<br />

Gesamtzufriedenheit und die Weiterempfehlung. Hier bekommt man einen Überblick,<br />

inwieweit der Kunde insgesamt zufrieden ist. Genauso bekommt man einen<br />

Überblick, ob der Kunde bereit ist das Autohaus weiterzuempfehlen. Jedoch ist es<br />

nur ein Überblick. Die nächst tiefere Ebene zerlegt die Gesamtzufriedenheit in die 5<br />

Hauptbereiche Kundenbehandlung, Ersatzmobilität, Kommunikation (Preis/Leistung)<br />

Reparaturqualität und Prozesse. Nun lässt sich erschließen wie sich die<br />

Gesamtzufriedenheit zusammensetzt. Zudem erkennt man mit welchen Bereichen<br />

der Kunde eher zufrieden war oder welche Bereiche nicht so gut bewertet wurden.<br />

Um jedoch konkrete Maßnahmen einleiten zu können müssen die Hauptbereiche in<br />

die einzelnen Fragen/Teilprozesse zerlegt werden. Die einzelnen Fragen und deren<br />

Bewertung zeigen direkt die Verbesserungspotentiale im Unternehmen. Wenn man<br />

dies auf das Autohaus überträgt, steckt das meiste Potential die Kundenzufriedenheit<br />

weiter zu steigern in der Besprechung der Arbeiten am Fahrzeug. Hier sollte sofort<br />

eine Maßnahme eingeleitet werden, dass der Serviceberater verstärkt die Arbeiten<br />

am Fahrzeug erläutert. Eine Mitarbeiterbesprechung oder ein persönliches Gespräch<br />

28 CSS Portal/Handlungsbedarf<br />

18


könnte als Maßnahme eingeleitet werden. Weitere Verbesserungspotenziale liegen<br />

in den durchschnittlich bewerteten Fragen Empfehlungen für Wartungen und<br />

Reparaturen, Erläuterungen der Arbeiten vor Durchführung, Eingehen auf Anliegen<br />

und die Freundlichkeit der Servicemitarbeiter. Jedoch bedeutet das nicht, dass der<br />

Kunde mit den erbrachten Leistungen/Dienstleistungen unzufrieden war, aber es ist<br />

ihm nicht positiv aufgefallen. Zudem haben besonders bei Befragungen die<br />

Befragten einen Hang zur Mitte oder Durchschnittlichen. Sodass am Beispiel der<br />

Mitarbeiterfreundlichkeit der Mitarbeiter freundlich war, jedoch der Kunde die<br />

Freundlichkeit als durchschnittlich bewertet, da er Freundlichkeit als<br />

selbstverständlich ansieht. Die Stärken Vertrauenswürdigkeit des Personals,<br />

Fachliche Beratung, Rechnung erläutert, wenig Widerholreparaturen und korrekte<br />

Durchführung der Arbeiten sollten möglichst beibehalten werden. Insgesamt kann<br />

das Autohaus Hahn jedenfalls mit der Kundenzufriedenheit und der<br />

Weiterempfehlung zufrieden sein, da insgesamt die Leistung von den Kunden gut bis<br />

sehr gut bewertet wurde. Jedoch sollte man gerade die Schwächen beseitigen, um<br />

die Kundenzufriedenheit langfristig auf dem hohen Level zu halten oder zu<br />

verbessern.<br />

19


3. Kundenbindung<br />

3.1 Allgemeines<br />

3.1.1 Begriffsdefinition<br />

Der Begriff Kundenbindung im Bezug auf den Anbieter bezeichnet die<br />

Bindungsaktivitäten des Anbieters, d.h. alle Maßnahmen, die die Geschäftsleitung<br />

unternimmt um die Geschäftsbeziehung mit dem Kunden zu intensivieren oder zu<br />

sichern. Der Anbieter kann dabei auf ökonomische, soziale, technische oder<br />

juristische Mittel zurückgreifen, um den Kunden zu binden. In diesem Kontext spricht<br />

man auch von Kundenbindungsmanagement, weil der Begriff die systematische<br />

Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle aller auf den Kundenstamm<br />

gerichteten Maßnahmen beinhaltet. Ein ähnlicher Begriff ist die Kundenorientierung.<br />

Dieser bezieht sich hauptsächlich auf die Philosophie und Strategie des gesamten<br />

Unternehmens mit dem Ziel stabile und vorteilhafte Kundenbeziehungen zu<br />

etablieren. Wird der Begriff Kundenbindung auf den Kunden bezogen, bezeichnet er<br />

die Einstellung des Kunden zu der Geschäftsbeziehung zu einem Anbieter, welche<br />

sich in Folgegeschäften niederschlagen. Oft wird auch der Begriff Kundenloyalität<br />

herangezogen, da dieser die positive Einstellung zum Anbieter und die darauf<br />

basierende Bereitschaft zur Fortsetzung der Geschäftsbeziehung in der Zukunft gut<br />

beschreibt. Zudem bringt der Begriff Kundenloyalität die verringerte<br />

Wechselbereitschaft zu einem anderen Anbieter zum Ausdruck. Man kann also für<br />

die Kundenbindung vom Anbieter den Begriff Kundenbindungsmanagement und für<br />

die Kundenbindung vom Kunden den Begriff Kundenloyalität verwenden.<br />

Abbildung 6 - Begriff Kundenbindung 29<br />

29 Vgl. MEYER, 2010, S.12 Abb. 1<br />

20


Bezieht man nun die Kundenbindung schließlich auf die Geschäftsbeziehung, kann<br />

man die Kundenbindung als Merkmal der Beziehung zwischen Anbieter und<br />

Nachfrager bezeichnen. Der Wiederholkauf ist dabei der Kern der Kundenbindung. 30<br />

3.1.2 Unterschied zwischen Gebundenheit und Verbundenheit der<br />

Kundenbindung<br />

Der Begriff Kundenbindung kann auch bezüglich des Begriffsverständnisses als<br />

Verbundenheit oder Gebundenheit ausgelegt werden. Die Verbundenheit bezeichnet<br />

den inneren positiven und freiwilligen Zustand des Kunden. Die Verbundenheit<br />

resultiert aus dem Vertrauen und der Zufriedenheit mit dem Anbieter. Demgegenüber<br />

kann sich der Kunde auch im Zustand der Gebundenheit befinden, der durch den<br />

Aufbau von Wechselbarrieren entsteht. Man unterscheidet nach Art der<br />

Wechselkosten ökonomische, technische und vertragliche Gebundenheit. Auch wenn<br />

der Kunde meist freiwillig in diese Gebundenheit eintritt, ist er für einen fixierten<br />

Zeitraum in der Entscheidungsfreiheit eingeschränkt. Diese Begrenzung der<br />

Wahlfreiheit birgt eine Gefahr der Unzufriedenheit, wenn Wechselwünsche nicht<br />

realisiert werden können. Kunden mit fehlender positiver Einstellung sind in einem<br />

Zustand der unfreiwilligen Bindung. In der Literatur herrscht weitgehende Einigkeit,<br />

dass die unfreiwillige Bindung weder aus Kundensicht, noch aus langfristiger<br />

Anbietersicht wünschenswert ist. Es sollte für jedes Unternehmen das Ziel sein, eine<br />

freiwillige Bindung der Kunden mit dem Unternehmen zu forcieren. Dies bedeutet<br />

auch: Wenn die freiwillige Kundenbindung als anbieterseitiges Ziel gesehen wird,<br />

sollte entsprechende oder zukünftige Konzepte für das Unternehmen möglichst die<br />

Gebundenheit ausschließen. 31<br />

3.1.3 Wirkungskette der Kundenbindung<br />

Wenn man die Wirkung der Kundenbindung auf den Unternehmenserfolg<br />

untersuchen will, muss man auf der Ebene des Gesamtunternehmens ansetzen. Die<br />

Zusammenhänge können, wie in Abb. 7, vereinfacht in Form einer Wirkungskette<br />

dargestellt werden. Man geht davon aus, dass zufriedene Kunden dem Anbieter treu<br />

bleiben, was zu einem erhöhten Markterfolg führt. Dies zeigt sich dann auch in einem<br />

erhöhten wirtschaftlichen Erfolg in Form eines höheren Gewinns.<br />

30 Vgl. MEYER, 2010, S.11ff.<br />

31 Vgl. BRINKMANN, 2008, S.33ff.<br />

21


Abbildung 7 - Wirkungskette Kundenbindung 32<br />

Jedoch ist die Wirkungskette sehr vereinfacht dargestellt. Zahlreiche<br />

wissenschaftliche Arbeiten analysieren die Wirkungskette und die Zusammenhänge<br />

der einzelnen Aspekte. Jedoch können 2 Aspekte festgehalten werden ohne konkret<br />

auf die einzelnen Arbeiten einzugehen. Die Studien bestätigen einerseits die<br />

positiven Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elementen, andererseits zeigt<br />

sich jedoch, dass in der Regel keine lückenlose positive Verbindung besteht. Die<br />

Zusammenhänge sind nicht so einfach, dass hohe Kundenzufriedenheit immer zu<br />

hoher Bindung, Markterfolg und schließlich<br />

zu wirtschaftlichen Erfolg führt. Die<br />

Zusammenhänge sind viel komplexer. Insgesamt kann man sagen, dass<br />

Kundenbindung einen wertvollen Beitrag zum Wert des Unternehmens darstellt. 33<br />

3.2 Strategien im Autohaus<br />

3.2.1 Steigerung der Kundenbindung<br />

Die Gesamtzufriedenheit setzt sich aus mehreren Teilzufriedenheiten zusammen.<br />

Die wichtigsten sind die Betreuungszufriedenheit, Produktzufriedenheit,<br />

Preiszufriedenheit und die Servicezufriedenheit.<br />

Betreuungszufriedenheit<br />

Die Betreuungszufriedenheit stellt die wichtigste Teilzufriedenheit dar, sodass<br />

Zufriedenheitsprogramme in diesem Bereich in besonderem Maß zur<br />

Kundenbindung beitragen. Nicht nur das Produkt bzw. die Dienstleistung allein,<br />

sondern vor allem eine gute Kundenbetreuung und eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Anbieter und Abnehmer bilden die Voraussetzung für erfolgreiche<br />

32 Vgl. MEYER, 2010, S.18 Abb.3<br />

33 Vgl. MEYER, 2010, S. 18<br />

22


Geschäftsbeziehungen. Für Gewerbekunden ist die Betreuung besonders wichtig,<br />

da es zu einer Entlastung der Fuhrpark-Verwaltung und dadurch zu freie Kapazitäten<br />

für das Tagesgeschäftes führt. Um sich bei der Betreuung zu differenzieren kann<br />

das Autohaus seine angebotenen Dienstleistungen erweitern. Im Verkauf können zu<br />

den standardisierten Leistungen (Kaufberatung, Probefahrten, Leasing/Finanzierung)<br />

beispielsweise Probefahrten über das ganze Wochenende organisiert werden, dass<br />

der Kunde das Fahrzeug im Alltag testen kann. In der Werkstatt kann neben<br />

Mobilitätsgarantien, Hol- und Bring-Service und Bereitstellung eines Ersatzwagens,<br />

Mobilitätserweiternde Dienstleistungen angeboten werden, wie Car-Sharing, E-Bikes<br />

oder ein Eintrittskartenservice. Es zeigt sich ein Trend, dass sich fahrzeugbezogene<br />

Dienstleistungen immer stärker um kundenbezogene Dienstleistungen ergänzen<br />

(hier im Beispiel des Eintrittskartenservice).<br />

Das Handhaben von Beschwerden ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium der<br />

Betreuungszufriedenheit. Kundenbeschwerden treten vor allem in der Werkstatt auf,<br />

da die häufigsten Beschwerdeursachen Garantie- und Kulanzfragen sowie<br />

Reparaturqualität betreffen. Durch ein ISO-relevantes Beschwerdemanagement,<br />

welches jedes zertifizierte Autohaus bei der jährlichen Auditierung nachweisen muss,<br />

werden Kundenbeschwerden schnell und gewissenhaft bearbeitet. Die Beschwerden<br />

werden dabei systematisch gehandhabt, um die Kunden zufrieden zu stellen und<br />

jedoch ebenso hohe Kulanzkosten zu vermeiden.<br />

Die Betreuung durch den Hersteller hat einen geringen Einfluss auf die<br />

Betreuungszufriedenheit, da die Führungsrolle und auch der Kundenkontakt bei den<br />

Autohäusern liegt. Jedoch wird von den Kunden und besonders den Flottenkunden<br />

ausdrücklich verlangt, dass die Hersteller mehr Verantwortung für die produzierten<br />

Fahrzeuge nach dem Kauf übernehmen. Europaweit agierende Konzerne fordern<br />

auch eine Verbesserung des länderübergreifenden Fahrzeugeinkaufs. Die<br />

Bereitstellung von Informationen hat ebenfalls einen geringen Einfluss, dürfte aber<br />

eher eine Basisanforderung darstellen. Der Volkswagenkonzern bietet beispielsweise<br />

eine Kundenzeitschrift für Großkunden und ein Großkundenportal im Internet an. Für<br />

Privatkunden werden in der BMW-Welt oder der Autostadt Erlebnis- und<br />

Auslieferungszentren für das Markenerlebnis zur Verfügung gestellt, um<br />

Markenpräferenzen zu stärken. 34<br />

Produktzufriedenheit<br />

Die Produktzufriedenheit ist die zweitwichtigste Teilzufriedenheit. Dabei stehen die<br />

Fahrzeuge nicht allein im Zentrum der Kundebeziehung, weil gute Produkte nicht zur<br />

Sicherung der Kundenbindung ausreichen. Bei der Produktzufriedenheit sind die<br />

34 Vgl. MEYER, 2010, S.243f.<br />

23


Qualität und die Zuverlässigkeit die wichtigsten Bestandteil. Qualitätsprobleme und<br />

größere Rückrufaktionen führen oft zu einem deutlichen Rückgang der Marktanteile,<br />

besonders bei Flotten. Der zweitwichtigste Faktor stellt die Modellpalette dar.<br />

Probleme können entstehen, wenn die Modellpalette stark auf Privatkunden<br />

ausgerichtet ist und diese Fahrzeuge an Geschäftskunden vermarktet werden. Es<br />

könnte durchaus vielversprechend sein,<br />

spezielle Fahrzeugmodelle für das<br />

gewerbliche Segment zu entwickeln oder Änderungen vorzunehmen. Gutes Beispiel<br />

hierfür ist der VW-Konzern der eine eigene Marke VW-Nutzfahrzeuge für gewerbliche<br />

Kunden führt. Zudem sind viele Modelle in verschiedenen Varianten für Privatkunden<br />

und gewerbliche Kunden verfügbar. Der VW-Caddy wurde beispielsweise als<br />

Nutzfahrzeug konstruiert, ist heute jedoch auch in anderen Modellvarianten als<br />

Familienauto verfügbar. Das Design spielt bei der Produktzufriedenheit in<br />

Privatkundenbereich eine wichtige Rolle, da eine schöne Form eine individuelle und<br />

persönliche Einschätzung ist. Im gewerblichen Bereich spielt das Design jedoch eine<br />

untergeordnete Rolle. Die Umweltfreundlichkeit rückt bei der Produktzufriedenheit<br />

immer stärker in den Fokus, da besonders die Sprit-Kosten, durch steigende Preise,<br />

zum immer größer werdenden Kostenpunkt heranwachsen. Zudem versuchen die<br />

Firmen vermehrt durch Hybride und Elektrofahrzeuge ein ökologisches und faires<br />

Image für den Endkunden zu erzeugen. Diese Imagegründe spielen jedoch eher<br />

eine ergänzende Rolle. Fahreigenschaften, Pakete und Serienausstattung wird ein<br />

mittlerer Einfluss auf die Produktzufriedenheit zugesagt, da sich die Hersteller in<br />

diesen Aspekten wenig unterscheiden. Beispielsweise bieten Audi, BMW und Ford<br />

ähnliche Ausstattungsvarianten für Geschäftswagen, wie Handyvorbereitung,<br />

Navigationssystem und Klimaanlage zu vergünstigten Paketpreisen an.<br />

Da die Produkte insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Kundenzufriedenheit und<br />

Kundenbindung leisten werden, wird beim Entwicklungsprozess zunehmend der<br />

Kunde mit eingebunden. Durch Kunden-Panels oder Fokusgruppen können so Ideen<br />

und Wünsche, falls technisch möglich und sinnvoll, mit eingebracht werden.<br />

Trotzdem haben verschiedene Käuferschichten verschiedene Ansprüche an ein<br />

Fahrzeug. Gewerbliche Kunden fokussieren den Produktnutzen, dass Fahrzeuge<br />

flexibel genutzt werden können, maximale Zuladung und die Reparaturanfälligkeit.<br />

Privatkunden fokussieren sich auf Design und technische Details. 35<br />

Preiszufriedenheit<br />

Wenn man die Kundenbindung, also den Verbleib in einer Geschäftsbeziehung nach<br />

einer getroffenen Kaufentscheidung, untersucht spielt die Preiszufriedenheit nicht die<br />

zentrale Rolle, die man ihr anfangs zutraut. Aspekte wie Produktmerkmale und<br />

35 Vgl. MEYER, 2010, S.245ff.<br />

24


Servicequalität werden in der Regel wichtiger eingeschätzt als der reine Preis. Bei<br />

der Preiszufriedenheit spielt eher das Preis-Leistungs-Verhältnis eine zentrale Rolle.<br />

Preisdifferenzen können durch Leistungsdifferenzen ausgeglichen werden. Dies<br />

entspricht sowohl dem Sale von Fahrzeugen als auch dem Aftersale. Deshalb sind<br />

auch viele Kunden bereit in Vertragswerkstätten mehr Geld auszugeben als es bei<br />

einer freien Werkstatt oder einer Werkstattkette der Fall wäre. Das zweitwichtigste<br />

Kriterium ist die Wertstabilität, welche besonders der gewerbliche Kunde betrachtet.<br />

Anschaffungs- und Restwert bei der Fahrzeugrückgabe bestimmen bei<br />

Leasingfahrzeugen die Raten. So kann durch einen hohen Wertverlust das Fahrzeug<br />

bis zur Hälfte an Wert verlieren. Nach wie vor haben die deutschen Hersteller die<br />

höchsten Restwerte, wobei Mercedes und BMW die geringsten Wertverluste<br />

aufweisen. 36<br />

Servicequalität<br />

Unter den einzelnen Aspekten der Servicezufriedenheit erreicht die Freundlichkeit<br />

des Personals die höchste Bedeutung. Der menschliche Faktor wird in der Regel als<br />

sehr wichtig empfunden, wird jedoch in Zufriedenheitsstudien oftmals nicht mit<br />

eingebracht. Dass die Basisanforderungen, wie Qualität, Schnelligkeit der Arbeiten<br />

oder eine zügige Terminvereinbarung, weniger Einfluss auf die Servicezufriedenheit<br />

haben als darüber hinausgehende Aspekte und unerwartete Zusatzleistungen, wie<br />

eine Gratiswäsche des Fahrzeuges, ist am Kano-Modell erkennbar. Durch<br />

kundenorientierte Zusatzleistungen und einen guten Werkstattstattservice ergibt sich<br />

für jeden Betrieb die Chance sich von den anderen Markteilnehmer zu<br />

unterscheiden, um nicht als austauschbar wahrgenommen zu werden. 37<br />

Insgesamt lässt sich über die Kundenzufriedenheit sagen, dass ein Mittel zur<br />

Kundenbindung, jedoch kein Selbstzweck, ist. Es geht nicht um die Maximierung,<br />

sondern um ein optimales Niveau, da ein sehr hohes Niveau meist auch sehr hohe<br />

Kosten beinhaltet und sich nicht in einer entsprechenden Steigerung der<br />

Kundenbindung niederschlagen. 38<br />

3.2.2 Aufbau von Wechselbarrieren<br />

Die Markenstärke spielt eine sehr wichtige Rolle in der Kundenbindung. Eine starke<br />

Marke stellt eine psychische Wechselbarriere dar und übt im Automobilmarkt einen<br />

36 Vgl. MEYER, 2010, S.247f.<br />

37 Vgl. MEYER, 2010, S.249f.<br />

38 Vgl. MEYER, 2010, S.251 Abs. 1<br />

25


erheblichen Einfluss aus. Automobile wurden schon immer als Marke gesehen und<br />

diese Markenbedeutung nimmt immer mehr durch steigende Ähnlichkeit der<br />

Produkte zu. Jede Marke möchte sich dabei in der Kundenwahrnehmung als klar<br />

unterscheidbare Marke etablieren. Das Markenbild wird über die Gestaltung des<br />

Produkts, Design, Distribution und Kommunikation gebildet. Jedoch spielt neben den<br />

am Fahrzeug orientierten Faktoren am Kunden orientierte Faktoren eine<br />

zunehmende Rolle. Diese werden hauptsächlich durch Marketing, Vertrieb, Service<br />

und Kundenbetreuung bestimmt. Die wichtigste Facette der Markenstärke ist das<br />

Markenvertrauen, welche in direktem Kontakt mit dem Fahrzeug und indirektem<br />

Kontakt über Werbung oder Weiterempfehlung entsteht. Das Vertrauen lässt sich<br />

jedoch schwer absichtlich erzeugen. Es muss vielmehr durch eine ökonomische und<br />

persönliche Geschäftsbeziehung heranwachsen. Zwar kann das Vertrauen nicht<br />

erzeugt werden, jedoch kann Vertrauenswürdigkeit durch Leistungsversprechen und<br />

Verträge demonstriert werden. Der Kunde nimmt ein Unternehmen dann als<br />

vertrauenswürdig<br />

wahr, wenn die Mitarbeiter Kompetenz, Wohlwollen und<br />

Problemlösungsorientierung demonstrieren. Je länger die Kundenbeziehung, desto<br />

mehr steht nicht mehr die Kundenzufriedenheit, sondern das Kundenvertrauen im<br />

Vordergrund. Deshalb sollten neben Zufriedenheitsprogrammen auch Aktivitäten<br />

zum Aufbau oder Stärkung des Markenvertrauens erfolgen. 39<br />

Die Händlerbeziehung ist die zweite Wechselbarriere, die die Kundenbindung<br />

unterstützt. Das Autohaus ist der direkte Ansprechpartner für den Kunden und knüpft<br />

so einen persönlichen Kontakt. Durch ehrliche und offene Kommunikation,<br />

persönliche Beziehung sowie Vertrauen zum Ansprechpartner im Autohaus baut man<br />

eine konkrete Wechselbarriere auf. Doch dies bürgt auch die Gefahr, dass die<br />

Bindung zum Ansprechpartner höher ist als die firmenbezogene Bindung. Wechselt<br />

der Verkaufs- oder Serviceberater dann das Unternehmen könnte dies durchaus<br />

Probleme mit sich bringen. Finanzielle Bindungsinstrumente sind zur<br />

Kundenbindung ebenso denkbar. Dabei sind hauptsächlich Kundenclubs mit<br />

Servicerabatten, Bonusprogramme oder Markenkreditkarten mit speziellen Rabatten<br />

im Einsatz. Trotz dem finanziellen Vorteil schafft man jedoch keine Bindung, sondern<br />

erreicht einen Verbleib des Kunden in der Geschäftsbeziehung. Da Wettbewerber<br />

ähnliche Programme bieten wird kein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil erzielt. 40 Als<br />

weiteren Aspekt ist die bevorzugte Behandlung als Stammkunde zu sehen. Dabei<br />

spielen besonders Stammkundenrabatte, aber auch unentgeltliche Vorteile, wie bei<br />

der bevorzugten Behandlung bei der kurzfristigen Terminvergabe eine Rolle. Vielen<br />

Unternehmen ist es wichtig, dass Fahrzeuge sofort repariert werden können und<br />

eine<br />

39 Vgl. MEYER, 2010, S.252ff.<br />

40 Vgl. MEYER, 2010, S.254f.<br />

26


keine langen Wartefristen auf sie zukommen. Unternehmen die auf die Fahrzeuge<br />

angewiesen sind können dadurch einen größeren Vorteil erzielen wie beispielsweise<br />

durch einen finanziellen Rabatt.<br />

3.2.3 Wechselmotive<br />

Attraktivität der Wettbewerber<br />

Die Kunden beobachten genau die angebotenen Leistungen und Preise der<br />

Wettbewerber, woraus sich schnell ein Anbieterwechsel ergeben kann. Dabei kann<br />

der Kunde in seiner Wahrnehmung nicht direkt beeinflusst werden. Vielmehr muss<br />

der Kunde davon überzeugt werden, dass das eigene Angebot die beste Leistung für<br />

den angebotenen Preis ist. Auf diese Weise lässt sich auch ein höherer Preis beim<br />

Kunden durchsetzen, jedoch nur wenn der Kunde vom Mehrwert überzeugt ist.<br />

Kundennutzen<br />

Der Kundennutzen beinhaltet hauptsächlich die Ansprüche und Bedürfnisse der<br />

Kunden. Über eine konstante Erfüllung<br />

dieser Anforderungen kann die<br />

Kundenbindung sichergestellt werden. Durch ein breites Modellportfolio lässt sich<br />

auch eine Abwechslung innerhalb einer Marke ermöglichen, sodass Wechselmotive<br />

im Bezug auf ein Modell- oder auch auf ein Markenportfolio aufgefangen werden<br />

können. Der Volkswagen-Konzern kann abwanderungswilligen Kunden anhand<br />

konzerninterner Alternativmarken Alternativen bieten. 41<br />

3.3 Kundenbindungsmethoden im Autohaus<br />

Vertragliche Kundenbindung<br />

Die Aufträge für Karosserie und Lackarbeiten werden von den Versicherern vermehrt<br />

an freie und spezialisierte Betriebe vergeben und die Versicherer steuern so die<br />

Schadenvergabe zu ihren Gunsten. Das ist nicht nur für den Betrieb ungünstig, da<br />

Umsätze und Teileverkäufe fehlen, sondern ebenso für den Kunden, da er für einen<br />

günstigen Tarif teilweise die Werkstattwahl an den Versicherer abgibt und so einen<br />

höheren Weg und das Vertrauen in die eigene Werkstatt aufgibt. Am wirksamsten ist<br />

der direkte Verkauf von Versicherungen bei Neu- und Gebrauchtwagenverkäufen. So<br />

kann man die Kunden im Schadenfall an das Autohaus binden und mit einer<br />

41 Vgl. MEYER, 2010, S. 256ff.<br />

27


umfassenden Beratung noch einen Mehrwert bieten. 42 Zu der vertraglichen<br />

Kundenbindung gehören zusätzlich Garantieverlängerungen und Serviceverträge.<br />

Durch die vertragliche Bindung kann die Kapazität konstant hoch und langfristig<br />

positiv beeinflusst werden. Verträge mit größeren Unternehmen und Fuhrparks treten<br />

dabei auch immer mehr in den Vordergrund, da die Betreuung von Fuhrparks<br />

besonders die Kapazitäten in der Werkstatt auslastet und so den wirtschaftlichen<br />

Erfolg im Unternehmen sichert. Jedoch ist das Unternehmen auch stark von den<br />

wenigen Kunden abhängig. Diese Kunden muss der Betrieb unbedingt<br />

zufriedenstellen und darf sie keinesfalls verlieren, da eine Vielzahl neuer Kunden<br />

benötigt wird, um die Kapazitäten eines Fuhrpark-Kunden zu decken.<br />

Monetäre Kundenbindung<br />

Eine bekannte Methode um Kunden langfristig an einen Anbieter zu binden ist, dass<br />

Treue belohnt wird. Es gibt im Kfz Gewerbe viele Möglichkeiten die monetäre<br />

Kundenbindung umzusetzen. Begonnen bei Sofortrabatten für Stammkunden bis zu<br />

Bonuspunkten und Gratisleistungen bei Erreichen einer bestimmten Punktzahl,<br />

Umsatzsumme oder einer Anzahl an Inspektionen. Dazu kommt noch, dass die<br />

Preisgestaltung eine spezielle Zufriedenheit erzielen muss, insbesondere bei<br />

Fahrzeugen der Segmente II und III. Kundenverluste infolge von hohen Preisen sind<br />

absolut zu vermeiden. Deshalb muss zeitwertgerechte Kalkulation als<br />

Kundenbindungsfaktor gesehen werden.<br />

Qualitative Kundenbindung<br />

Die Qualität der Reparatur- und Wartungsarbeiten sind die Voraussetzung für<br />

Kundenzufriedenheit und damit Kundenbindung. Sowohl die Hersteller als auch die<br />

Fachpresse initiieren Werkstatttests, um die Qualität der Werkstätten ständig auf den<br />

Prüfstand zu stellen. Diese Tests sollte man durch interne veranlasste Tests noch<br />

verstärken, um eine einwandfreie technische Qualität beim Kunden abliefern zu<br />

können. Dabei kann man nicht einmal eine Begeisterung entfachen, da ja nur die<br />

Dienstleistung geliefert wird, die letztendlich auch berechnet wird. Jedoch wird damit<br />

sichergestellt, dass wenig Kunden anhand fehlender technischer Qualität den<br />

Anbieter wechseln.<br />

Kommunikative Kundenbindung<br />

Immer mehr Kunden haben das Gefühl, dass sie im Autohaus nur noch eine<br />

Nummer sind. Sie fühlen sich unbeachtet und auf ihre Anliegen wird nicht mehr<br />

eingegangen. Es mangelt immer mehr an der Kommunikation. Gerade in Zeiten in<br />

42 Vgl. WAGNER, 2009, S. 27f.<br />

28


denen die Jahreskontaktzahl mit dem Kunden immer weiter sinkt, bleibt nichts<br />

anderes übrig als die Direktwerbeaktivitäten zu verstärken. Man muss den Kunden<br />

heutzutage über Aktionen, HU, Servicetermine etc. kontaktieren, um die<br />

Kundenkontaktzahl zu steigern. Freundliche Kontakte werden auch durch verstärkte<br />

Loyalität belohnt. 43<br />

Kundenbindung durch Service- und Dienstleistungsangebote<br />

• Finanzdienstleistungen wie Leasing oder Finanzierung<br />

Winterreifen und Felgen oder Reifeneinlagerung können über die Leasingrate mit<br />

kalkuliert werden. Zusatzverkäufe von Versicherung oder Anschlussgarantien sind<br />

leichter zu verkaufen. Zudem sind Leasingkunden offener für Serviceverträge.<br />

• Finanzierung von Serviceleistungen<br />

In anderen Branchen, besonders im Elektronikbereich, ist es möglich Produkte oder<br />

Dienstleistungen zu leasen oder zu finanzieren. Beim Fahrzeugkauf ist es üblich zu<br />

leasen oder zu finanzieren, dagegen steckt das Bezahlen in Monatsraten bei<br />

Reparaturen noch in den Kinderschuhen. Durch aktives Anbieten solcher<br />

Dienstleistungen lassen sich Kunden binden und vielleicht sogar neue Kunden<br />

gewinnen.<br />

• Kundenbindung durch Dialogannahme<br />

Die Dialogannahme ist die beste Möglichkeit der Terminannahme, da Absprachen,<br />

Probleme und Erläuterungen direkt am Fahrzeug mit dem Kunden durchgegangen<br />

werden können. Man hat die nötige Zeit sich um den Kunden und dessen Anliegen<br />

zu kümmern und schafft so Vertrauen zwischen dem Kunden und dem Autohaus.<br />

Dieses Vertrauen zeigt sich dann in Kundenloyalität.<br />

Es gibt noch zahlreiche weitere Kundenbindungen durch Serviceleistungen wie:<br />

• Kundenbindung durch Arbeitsqualität und Zuverlässigkeit<br />

• Kundenbindung durch attraktive Servicepreise<br />

• Kundenbindung durch komplette Angebotspalette<br />

• Kundenbindung durch Wartungspakete<br />

• Kundenbindung durch Serviceflatrates<br />

• Kundenbindung durch Bonusleistungen<br />

• Kundenbindung durch Kundenkarten<br />

• Kundenbindung durch Kundenzeitung<br />

43 WAGNER, 2009, S. 27ff.<br />

29


• Kundenbindung durch Kontakt-E-Mails<br />

• Kundenbindung durch Umweltpositionierung<br />

• Kundenbindung durch HU und AU 44<br />

3.4 Kundenbindungsindex – der Schlüssel zum Erfolg<br />

3.4.1 Der operative und strategische Kundenbindungsindex<br />

Der operative KBI geht von der aktuellen Situation im Unternehmen aus, dass der<br />

Kunde mit einer bestimmten Leistung mehr oder weniger zufrieden ist. Der<br />

strategische KBI basiert hingegen auf dem Sachverhalt, dass die bisherige<br />

Kundenbeziehung ohne Probleme verlief und der Kunde sich die Frage stellt, ob das<br />

Unternehmen auch in der Zukunft in der Lage ist die Anforderungen zu erfüllen. Der<br />

operative KBI wirkt dabei auf den strategischen KBI. Dies ist plausibel, da aktuelle<br />

Probleme in Form von Beschwerden nur durch eine zufriedenstellende Lösung zu<br />

längerfristigen Kundenbindung führt. Sonst wandert der Kunde normalerweise ab.<br />

Ein geringes Maß an Kundenzufriedenheit führt bei den unzufriedenen Kunden dazu,<br />

dass sie sich meist nicht beschweren. Das Ziel ist jedoch, den Anteil der Kunden, die<br />

sich beschweren, durch geeignete Instrument und Maßnahmen zu erhöhen. Denn<br />

nur dann hat das Unternehmen die Chance gezielt auf Probleme einzugehen und zu<br />

reagieren. Die Reaktion des Unternehmens ist eine zufriedenstellende Lösung mit<br />

dem Kunden zu finden. Wurde die Beschwerde und damit auch das Kundenproblem<br />

nicht gelöst, kommt es zu einer Kundenabwanderung. Der Effekt der Abwanderung<br />

wird noch durch die negative Mund-zu-Mund-Kommunikation über die<br />

Unzufriedenheit mit dem Unternehmen verstärkt. Wird das Problem zusammen mit<br />

dem Kunden gelöst steigt die Kundenzufriedenheit in der Regel wieder. Zugleich wird<br />

über die Kundenloyalität, die bei einer hohen Kundenzufriedenheit generell gegeben<br />

ist, ein positiver Effekt auf die Einstellung und das Verhalten des Kunden in der<br />

Zukunft ausgehen. Er umfasst einerseits die Bereitschaft zum Wiederkauf und<br />

andererseits eine Weiterempfehlung des Unternehmens als positive Munde-zu-<br />

Mund-Werbung.<br />

44 Vgl. WAGNER, 2009, S. 31f.<br />

30


Abbildung 8 - Schema: Kundenzufriedenheit - Beschwerdemanagement - Kundenbindung 45<br />

Aus den gelösten Problemen resultiert der operative Kundenbindungsindex als<br />

Zielsetzung des Unternehmens unzufriedene Kunden durch Maßnahmen an der<br />

Abwanderung zu hindern. Wiederkauf und Weiterempfehlung<br />

kennzeichnen den<br />

strategischen KBI. Die operative Kundenbindung ist somit die Voraussetzung für die<br />

strategische Kundenbindung. Gemessen wird der operative KBI ausgehend von der<br />

Problemsituation. Der Kunde wird dabei über Kriterien zur Kundenzufriedenheit und<br />

dem zukünftigen Verbleib im Unternehmen befragt. Parallel hierzu wird wiederum die<br />

konkrete Bedeutung aus Kundensicht ermittelt. 46<br />

3.4.2 Der CSS-Kundenbindungsindex<br />

Die Messung der Kundenbindung umfasst die 2 zentralen Dimensionen<br />

Kundenzufriedenheit und Kundenbindung. Die Messung und Analyse wird wie bei<br />

der Kundenzufriedenheit anhand des CSS-Fragebogen durchgeführt.<br />

45 Vgl. TÖPFER, 2008, S. 362<br />

46 Vgl. TÖPFER, 2008, S. 361f.<br />

31


Kundenzufriedenheit:<br />

Die Kundenzufriedenheit bezieht sich auf Fragen zur Gesamtzufriedenheit mit dem<br />

Betrieb und der Bereitschaft der Weiterempfehlung. Während die direkte Frage nach<br />

der Kundenzufriedenheit ein eher rationales Bild abzeichnet, ist die hohe<br />

Weiterempfehlungsbereitschaft in der Regel mit einer hohen emotionalen<br />

Verbundenheit verknüpft. Die Kundenzufriedenheit allein führt jedoch nicht<br />

zwangsläufig zu echter Kundenbindung, da diese auch ein loyales Verhalten des<br />

Kunden voraussetzt.<br />

Kundenbindung:<br />

Die Frage nach der Wiederbesuchsrate und nach dem betrieblichen Vorteil soll den<br />

Aspekt der Kundenloyalität erfassen. Die Frage zur zukünftigen Nutzung des<br />

Betriebes bildet die Absicht ab, sich auch in Zukunft loyal zu verhalten. Die<br />

Vorteilsfrage überprüft, ob es auch gute Gründe gibt, sich tatsächlich loyal zu<br />

verhalten. Zudem wird durch die Vorteilsfrage die Attraktivität vorhandener<br />

Wettbewerber erfasst und damit die Stärke des Betriebes in seinem<br />

Unternehmensumfeld aus Kundensicht ermittelt. Alle 4 Fragen bilden zusammen als<br />

Kundenbindungsindex die Qualität der Beziehungen zwischen dem Betrieb und<br />

seinen Kunden umfassend und zuverlässig ab. 47<br />

In den folgenden Abbildungen wird der KBI des Autohaus Hahn (Grau) mit dem<br />

deutschlandweiten Vergleich (Gelb) und den Top 20% der<br />

Betriebe (Gün)<br />

verglichen. Der Betrachtungszeitraum bezieht sich auf den Durchschnitt der letzten<br />

12 Monate und ändert sich monatlich. Die Werte der Abbildungen sind vom Stand<br />

Juli 2013.<br />

Abbildung 9 - KBI-Vergleich-1 48<br />

47 Vgl a Manuscript/Audi Handbuch Service Organisation/5.6.10.4<br />

48 Vgl. CSS Portal/Kundenbindungsindex<br />

32


Der KBI liegt in den VW-Betrieben durchschnittlich und deutschlandweit bei 95 von<br />

120 möglichen Punkten (Gelb). Dabei haben die besten 20% der Betriebe 100 und<br />

mehr Punkte erreicht. Damit kann man auch sagen, dass 30% der Betriebe zwischen<br />

95 und 100 Punkten erreicht haben und 50% mehr als 95 Punkte erreichten. Das<br />

Autohaus Hahn (Grau) konnte hierbei einen sehr guten Wert von 103 Punkten<br />

erzielen und zählt dadurch aktuell zu den besten 20% in Deutschland. Der<br />

Kundenbindungsindex ist ein klarer Wettbewerbsvorteil, da die Kunden gegenüber<br />

dem Unternehmen loyaler sind und weniger bereit sind das Autohaus zu wechseln.<br />

Zudem spricht ein hoher KBI auch für eine hohe Kundenzufriedenheit bei den<br />

erbrachten Leistungen im Autohaus. Aktuell hat man zwar einen sehr guten Wert<br />

erzielt, dieser kann sich aber schnell ändern oder verschlechtern, da sich die Werte<br />

jeweils aus den letzten 12 Monaten ergeben, sodass man bemüht bleiben muss,<br />

einen stets hohen KBI und damit auch zufriedene Kunden im Unternehmen zu<br />

halten.<br />

Abbildung 10 - KBI-Vergleich-2 49<br />

Der KBI kann auch auf der nächst tieferen bzw. regionaleren Ebene ausgewertet<br />

werden. Dazu werden zusätzlich die Ergebnisse der Serviceregion Südwest und das<br />

Gebiet Bodensee, in dem sich das Autohaus und seine markengleichen<br />

Wettbewerber befinden, abgebildet. Die Serviceregion Südwest ist eine von 7<br />

Serviceregionen in Deutschland, die mit den Servicepartnern in der jeweiligen<br />

Region zusammenarbeiten. Die Serviceregionen sind dabei nochmals in Gebiete<br />

unterteilt. Die Serviceregion Südwest und das Gebiet Bodensee haben 94 Punkte<br />

erreicht und liegen somit beide knapp unter dem Landesdurchschnitt. Das Gebiet<br />

Bodensee ist hierbei als wichtiger anzusehen als die Serviceregion, da diese die<br />

Ergebnisse des eigenen Betriebes und der umliegenden markengleichen Betrieben<br />

beinhaltet. Man hat zwar nicht die Ergebnisse der direkt umliegenden Wettbewerber,<br />

49 Vgl. CSS Portal/Kundenbindungsindex<br />

33


jedoch kann man über den Durchschnitt des Gebiets durchaus Rückschlüsse ziehen.<br />

Da das eigene Autohaus einen deutlich höheren KBI hat als andere Partner in der<br />

Region sind die Kunden anderer Partner deutlich wechselbereiter und weniger loyal<br />

zu den jeweiligen Betrieben. Hier liegen auf jeden Fall Potenziale unzufriedene und<br />

weniger loyale Kunden anderer Markenwettbewerber an das eigene Autohaus zu<br />

binden. Dieses Ergebnis ist jedoch auch kritisch zu betrachten, da es sich nur auf<br />

den Durchschnitt der Betriebe bezieht und die Betriebe im unmittelbaren Umfeld<br />

ebenso gute Werte erzielt haben können. Zudem werden in der Auswertung nur<br />

Ergebnisse von VW-Betrieben analysiert, jedoch keine Ergebnisse von freien<br />

Werkstätten oder Werkstattketten. Es stellt sich dabei die Frage, wie Konkurrenz<br />

definiert und ausgelegt wird. Wer ist hierbei der größere Konkurrent? Die freien<br />

Werkstätten und Werkstattketten mit den attraktiven Fahrzeugsegmenten II und III<br />

oder der unmittelbare VW-Betrieb mit einer ähnlichen Kunden- und Fahrzeugstruktur.<br />

34


4. Neukundengewinnung<br />

4.1 Einleitung<br />

Die Gewinnung von Neukunden ist neben der Kundenbindung der Bestandskunden<br />

der Schlüssel zum langfristigen Unternehmenserfolg. Diesem Ziel der Unternehmen<br />

steht jedoch der aktuelle Markt entgegen, der durch steigende Konkurrenz und eine<br />

Austauschbarkeit der Produkte und Dienstleistungen geprägt ist. Die Wichtigkeit der<br />

Neukundengewinnung nimmt unter dem Aspekt der sinkenden Kundentreue noch<br />

mehr zu, da die Kunden positiver einem Anbieterwechsel gegenüberstehen. Der<br />

Anteil der Kunden, die sich als Stammkunden ihrer Werkstatt bezeichnen sank von<br />

2011 auf 2012 von 88% auf 83%. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind es<br />

sogar nur 77% (2011: 85%). Die sinkende Kundentreue kann jedoch genauso für<br />

Betriebe mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis eine Chance für die<br />

Neukundengewinnung bedeuten. 50<br />

Zu der aktuellen Marktsituation hat auch das Internet beigetragen, da man sich<br />

innerhalb von Sekunden über einen Anbieter, Produkte oder Preise informieren kann.<br />

Doch wie wird in den Unternehmen das Ziel der Neukundengewinnung erreicht? Die<br />

Antwort liegt im Kontakt mit dem Kunden. Dieser wird häufig in Printmedien,<br />

Werbeanzeigen, Telefon und Hörfunk, im Internet oder durch einen persönlichen<br />

Kontakt gesucht. In den meisten Fällen werden diese verschiedenen Wege<br />

miteinander kombiniert und parallel genutzt, um möglichst viele Kunden zu<br />

kontaktieren. Ein weiterer Weg zum Neukunden sind Weiterempfehlungen. Man nutzt<br />

dabei das Potential der zufriedenen Stammkundschaft, die dann selber durch<br />

Empfehlungen Kunden für das Unternehmen gewinnen. Im folgenden Unterpunkt<br />

wird genauer auf die verschiedenen Methoden eingegangen, das Thema der<br />

Weiterempfehlung wird schwerpunktmäßig im folgenden Hauptkapitel behandelt.<br />

4.2 Methoden der Neukundengewinnung<br />

4.2.1 klassische Methoden<br />

Mediawerbung sind häufig Anzeigen in Tages- oder Wochenzeitungen,<br />

Fachzeitschriften, Anzeigenblättern, auf Plakaten. Zudem kann man Mediawerbung<br />

im TV, im Radio oder als Kinowerbung ausstrahlen. Jedoch sollten Branchen mit<br />

erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen dieses Medium weniger<br />

50 Asp, 03/2013, S.65<br />

35


nutzen. Probleme können auch bei sehr kleinen und speziellen Käuferschichten<br />

auftreten, da dann die Streuverluste zu hoch sind.<br />

Das Verkaufsgespräch ist die älteste aber auch eine der teuersten Formen der<br />

Kundengewinnung. Dabei werden die Informationen über Produkte und<br />

Dienstleistungen in einem Verkaufsgespräch weitergegeben. Die direkte Form der<br />

Kundenansprache ist ein großer Vorteil, da es schnell zu Verkaufserfolgen und<br />

neuen Kunden führen kann. Die Kosten sind jedoch sehr hoch, besonders wenn es<br />

zum Einsatz von Außendienstmitarbeitern kommt. Für einen einzelnen<br />

Außendienstmitarbeiter sind durchschnittlich 160-200€ für einen einzigen<br />

Kundenbesuch anzusetzen. Deswegen ist eine Vorauswahl der Kunden besonders<br />

wichtig. Verkaufsgespräche werden meist bei erklärungsbedürftigen Produkten,<br />

Industrie- und Konsumgütern und Dienstleistungen angeboten.<br />

Präsentationen, Messen und Kongresse dienen für Verkaufsgespräche,<br />

Informationsvorträge oder Angebotspräsentationen. Sie erreichen eine große Zahl<br />

potentieller Kunden. Doch es ist meistens mit einem hohen Aufwand verbunden. Man<br />

muss sich vorbereiten und das entsprechende Equipment muss zur Verfügung<br />

gestellt werden. Besonders interessant sind Fachmessen auf den entsprechenden<br />

Fachgebieten, da die Anzahl potentieller und interessierter Kunden um ein Vielfaches<br />

höher ist.<br />

Aktionen, Sonder- und Exklusivangebote und Zusatzleistungen – Unternehmen<br />

versuchen durch Preisnachlässe oder saisonale Angebote Kunden für sich zu<br />

gewinnen. Gerade der günstige Preis ist ein kaufentscheidendes Kriterium.<br />

Exklusivangebote wie „nur bei uns“ oder „supergünstig“ sollen dem Kunden einen<br />

Vorteil gegenüber anderen Unternehmen zeigen. Die Exklusivangebote werden<br />

größtenteils im Handel angewendet, sind jedoch durch die steigende<br />

Austauschbarkeit von Produkten und Dienstleistungen an Glaubwürdigkeit gesunken.<br />

Eine weitere Art der Kundenneugewinnung sind die Zusatzleistungen. Dabei zeigt<br />

der zusätzliche Kundennutzen einen Vorsprung vor der Konkurrenz.<br />

Zusatzleistungen sind beispielsweise Kinderspielecken, Parkplätze oder<br />

Dienstleistungen.<br />

Öffentliche Aufträge und öffentliche Auftraggeber sind ein großer und interessanter<br />

Markt. Öffentliche Aufträge werden von Einrichtungen des Bundes, der Länder, der<br />

Kommunen, von Krankenhäusern oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen<br />

vergeben. Die Vergabe von öffentlichen Aufträgen unterliegt dabei besonderen<br />

Vorschriften, die zur sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung verpflichten.<br />

Dabei sollten möglichst viele Anbieter Gelegenheit haben ihre Dienstleistungen oder<br />

Produkte anzubieten.<br />

36


Das Direktmarketing wendet sich im Gegensatz zur Mediawerbung an eine<br />

bestimmte Person. Anstatt die gesamte Masse anzusprechen wird durch E-Mail oder<br />

Postzusendungen der potenzielle Neukunde persönlich angesprochen und die<br />

Person hat die Möglichkeit auf die Ansprache zu antworten. Wichtige Voraussetzung<br />

für den Erfolg ist den Kunden möglichst genau zu kennen, dass möglichst<br />

vielversprechende und interessierte Kunden angesprochen werden können.<br />

Datenbanken können dabei viele Informationen aufnehmen und bei der<br />

Kundenselektion helfen, dass vielversprechende Maßnahmen für das<br />

Direktmarketing eingesetzt werden können. Das Direktmarketing kann fast in allen<br />

Branchen eingesetzt werden. Mailings können auch einfach das Interesse des<br />

Kunden wecken und auf Vorführungen und Verkaufsgespräche hinweisen. Rechtlich<br />

muss auf eine Einwilligung des Kunden geachtet werden, da eine erstmalige<br />

Kontaktaufnahme per E-Mail verboten ist. Das Telefongespräch gehört ebenso zum<br />

Direktmarketing und unterliegt denselben rechtlichen Voraussetzungen. Per Telefon<br />

kann man leicht und schnell mit dem Kunden Kontakt aufnehmen. Telefongespräche<br />

sollten gut vorbereitet sein, dass durch die Gesprächseröffnung, entsprechende<br />

Fragetechniken und der vorgebrachte Kundennutzen letztendlich neue Kunden ins<br />

Unternehmen führt. 51<br />

4.2.2 moderne Methoden<br />

Das Internet bietet über die Homepage, einen Internet-Shop, Werbeanzeigen oder<br />

auch auf Auktionshäusern wie ebay zahlreiche Möglichkeiten zur<br />

Neukundengewinnung. Durch das Internet ist es sehr einfach eine Vielzahl<br />

potentieller Käufer und Zielgruppen anzusprechen. Unternehmensinformationen sind<br />

schnell auf den aktuellen Stand zu bringen und große Informationsmengen können<br />

über gezielte Suchfunktionen schnell gefunden und einem großen Publikum<br />

präsentiert werden. Zudem gibt es die Möglichkeiten sich multimedial mit Text, Bild<br />

und Ton zu präsentieren. Durch Zugriffsstatistiken kann die Intensität der<br />

Internetpräsenz genau ermittelt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Ladenschließzeit,<br />

die sozusagen durch die ständige Verfügbarkeit abgeschafft wird. Das Internet wird<br />

heutzutage auf verschiedenste Art und Weise zur Kundenneugewinnung in allen<br />

Branchen verwendet. 52 Um die Zielgruppe junge Erwachsene anzusprechen, muss<br />

ein Unternehmen eine Kommunikationsstrategie für das Internet entwickeln. 53<br />

51 A Manuskript Gründerzeiten, Nr. 37, S.1f.<br />

52 A Manuskript Gründerzeiten, Nr. 37, S.1f.<br />

53 Autohaus Nr. 18, 09/2012, S. 29<br />

37


Eine neue Möglichkeit das Internet zur Neukundengewinnung zu nutzen bieten die<br />

sozialen Netzwerke. Im Vergleich zu den anderen Methoden haben die sozialen<br />

Netzwerke eine untergeordnete Rolle. Doch sie können durchaus zur<br />

Kontaktaufnahme genutzt werden. Das Klientel besteht hauptsächlich aus<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit Facebook und Co. aufgewachsen<br />

sind und so auch erreichbar sind. 54 Jedoch sollten die sozialen Netzwerke nicht<br />

überschätzt werden, da die 18- bis 24-Jährigen die sozialen Netzwerke vor allem zur<br />

Kommunikation untereinander nutzen. Die Werbung wird dabei eher als störend<br />

wahrgenommen. 55 Der Auftritt eines Unternehmens in sozialen Netzwerken muss<br />

dynamisch sein und als Interaktionsplattform dienen, wodurch man auf die<br />

Zielgruppe zugeht und mit ihr interagiert. 56<br />

Zu den modernen Methoden der Neukundengewinnung gehören auch die Events.<br />

Ein Event ist eine einmalige und zeitlich festgelegte Veranstaltung, die auf einen<br />

bestimmten Kundenkreis ausgerichtet ist und einen hohen Erlebniswert verspricht.<br />

Über das Event-Marketing wird der Kunde direkt und persönlich angesprochen. Das<br />

Kundenerlebnis steht mit einer entspannten Atmosphäre im Vordergrund. Dabei wird<br />

der Kontakt zum Kunden intensiviert. Hauptsächlich dienen die Events zur<br />

Kundenbindung bestehender Kunden. Durch die Gruppendynamik im<br />

Bekanntenkreis kann es ebenso als Methode zur Neukundengewinnung dienen. 57<br />

Eine relativ neue Möglichkeit Neukunden für ein Autohaus zu gewinnen sind<br />

Werkstattportale, wie es beispielsweise auf Autoscout 24 angeboten wird. Mit<br />

dieser Plattform ist es möglich vorab Werkstattpreise zu vergleichen. Dabei kann<br />

gezielt unter freien Werkstätten und Vertragswerkstätten differenziert werden. Durch<br />

die Werkstattportale hat man die Chance neue Kunden zu gewinnen, jedoch steckt<br />

darin auch die Gefahr Fahrzeuge der Segmente II + III an freie Werkstätten zu<br />

verlieren. Auf jeden Fall kann das Portal<br />

als Marketingplattform dienen. Die<br />

Werkstattportale sollen dabei dem Kunden als Informationsquelle im Internet dienen.<br />

Heute liegt der Anteil an Kunden, die sich über das Internet bei der Werkstattwahl<br />

informieren bei 64%. Man geht davon aus, dass der Wert im Jahr 2020 bei ca. 90%<br />

liegen wird, sodass es sich durchaus lohnen könnte frühzeitig dem Trend zu folgen. 58<br />

54 Online: http://www.buchegger.de/akquisition.html, 02.08.2013<br />

55 Kfz-Betrieb Nr. 40,S. 32<br />

56 Autohaus Nr. 18, 09/2012, S. 29<br />

57 Online:http://www.handelswissen.de/data/themen/Kundenbindung/Instrumente/Werbemittel/events.p<br />

hp, 06.08.2013<br />

58 Vgl. Kfz-Betrieb, Nr. 48, S.18f.<br />

38


5. Kunden werben Kunden<br />

5.1 Voraussetzungen für eine Kunden werben Kunden Aktion<br />

Damit es zur Abgabe von Empfehlungen von Bestands- zu potenziellen Neukunden<br />

kommt, müssen bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sein. Die<br />

Bestandskunden müssen aufgrund positiver Erfahrungen ein hohes Maß an<br />

Zufriedenheit mit dem Autohaus aufweisen. Besonders die Qualität, das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis und der Service führen zu dieser Zufriedenheit. Zudem ist es<br />

von Vorteil, wenn der empfehlende Kunde über umfassende Produkterfahrungen<br />

verfügt und in seinem sozialen Umfeld eine führende und starke Meinung vertritt.<br />

Sind diese Annahmen erfüllt, kann der Weiterempfehlung ein starker Werbeeffekt<br />

hinsichtlich der Kundenneugewinnung zugesprochen werden. 59 Da das Autohaus<br />

Hahn eine hohe Gesamtzufriedenheit und eine sehr hohe Weiterempfehlungsrate bei<br />

der Kundenzufriedenheitsumfrage erzielt, eignet sich eine Kunden werben Kunden<br />

Aktion besonders gut hinsichtlich der Kundenneugewinnung. 60 Die aktuellen<br />

zufriedenen Bestandskunden sind für jedes Unternehmen die wertvollste Ressource<br />

und weisen das meiste Potenzial zur zukünftigen Neukundengewinnung auf. Zur<br />

erfolgreichen Kundenneugewinnung bildet die Kundenzufriedenheit den absoluten<br />

Grundbaustein, weil nur zufriedene Kunden ein Unternehmen an Freunde, Familie<br />

oder Bekannte weiterempfehlen. Die hohe Kundenbindung 61 des Autohaus Hahn<br />

wirkt sich dabei auch positiv aus. Somit sind die Rahmenbedingungen für eine<br />

Kunden werben Kunden Aktion für das Unternehmen gegeben und das<br />

Unternehmen hat die Möglichkeit von dem enormen Potenzial der Weiterempfehlung<br />

und dem damit verbundenen Werbeeffekt hinsichtlich der Kundenneugewinnung zu<br />

profitieren.<br />

5.2 Die persönliche Weiterempfehlung – Der beste Weg zur<br />

Neukundengewinnung<br />

Im Gegensatz zu den klassischen Methoden der Neukundengewinnung, die durch<br />

eine Beziehung durch Anbieter und Kunde gekennzeichnet ist, ist bei der<br />

Weiterempfehlung eine Beziehung zwischen Anbieter, Kunde und Empfehlungsgeber<br />

erkennbar.<br />

59 Vgl. NIEßING, 2007, S.30<br />

60 Vgl. 2.8 der vorliegenden Arbeit<br />

61 Vgl. 4.3.2 der vorliegenden Arbeit<br />

39


Abbildung 11 - Vertrauensbonus 62<br />

Somit werden die Aussagen des Anbieters durch eine dritte Person bestätigt. Die<br />

Empfehlung entspricht dabei einem Vertrauensbonus. Bei jeder anderen Art der<br />

Neukundengewinnung schaltet sich automatisch das Unterbewusstsein ein, da<br />

Verkäufer oder andere Mitarbeiter die Produkte und Dienstleistungen positiv<br />

beschreiben, um zu Verkaufen und Geschäfte zu machen. Mit dem<br />

Vertrauensbonus, der über die Empfehlung mitgeliefert ist, ändert sich dies. Durch<br />

die Empfehlung wird das eigennützige Denken, dass den Verkäufern eines<br />

Unternehmens unterstellt wird, geradezu aufgehoben. Dies kommt durch den<br />

Gedankengang des Kunden, wenn der Empfehlende das Angebot nutzt und damit<br />

zufrieden ist und es sogar noch an mich weiterempfiehlt, dann muss das Angebot<br />

oder die Dienstleistung einfach gut sein. Dieser Vertrauensbonus ist ganz<br />

entscheidend für die höhere Effizienz gegenüber anderen<br />

Neukundengewinnungsmaßnahmen. Die höhere Effizienz kann sich auch in einer<br />

kürzeren Gesprächsdauer und einen leichteren Gesprächseröffnung zeigen, da die<br />

Widerstände des neuen Neukunden geringer sind. 63<br />

62 Vgl. FINK, 2008, S.26<br />

63 Vgl. FINK, 2008, S.26f.<br />

40


5.3 Das Weiterempfehlungsmanagement<br />

5.3.1 KwK-Aktionen als zentrales Instrument des<br />

Weiterempfehlungsmanagement<br />

Zufriedene Kunden motivieren Personen aus dem sozialen Umfeld zum Kauf eines<br />

Produktes oder einer Dienstleistung. Dagegen können unzufriedene Kunden durch<br />

negative Mund-zu-Mund-Propaganda den Umsatz eines Unternehmens erheblich<br />

gefährden. Demzufolge sollten die Kunden nicht nur zufrieden gestellt bzw. die<br />

Unzufriedenheit der Kunden verhindert werden, sondern ebenso sollten die<br />

Potenziale der Weiterempfehlung genutzt werden. 64 Der Kunde ist frei in der<br />

Entscheidung, ob er eine Weiterempfehlung abgibt oder nicht. Doch eine bestimmte<br />

Prämie in Form eines Geldbetrages oder eines Produktes soll ihn zur<br />

Weiterempfehlung motivieren. Die KwK- Aktion zielt demnach auf die Initiierung von<br />

Weiterempfehlungen ab. Die Kundenempfehlungen gewinnen im Marketing immer<br />

mehr an Bedeutung, da die Abgabe von Empfehlungen als Indiz für Kundenloyalität<br />

gewertet wird. Man hat eine höhere Glaubwürdigkeit im Vergleich zu Massenmedien<br />

oder einem normalen Verkauf aufgrund einer weiteren unabhängigen Meinung.<br />

Zudem haben Familienmitglieder, Bekannte und Freunde als alltägliche Informanten<br />

einen großen Einfluss auf Kaufentscheidungen. Aus diesen Gründen nimmt die<br />

Bedeutung der KwK-Aktionen zur Steuerung der Weiterempfehlungen auch zu.<br />

Im Rahmen der KwK-Aktion werden die aktuellen Bestandskunden vom Anbieter<br />

durch entsprechende Anreize aufgefordert die angebotene Leistung des<br />

Unternehmens gegenüber Interessenten aus dem sozialen Umfeld aktiv zu<br />

kommunizieren. Nimmt der Interessent die Leistung in Anspruch wird der<br />

Empfehlende mit einer entsprechenden Prämie belohnt. In der Praxis unterscheiden<br />

sich die KwK- Aktionen anhand einiger Kriterien. Eine zentrale Größe ist dabei der<br />

Anreiz. Im Endkundengeschäft dominieren kleinere Sachleistungen und Prämien,<br />

wobei es sich im Zwischenhandel mehr um erweiterte Serviceleistungen oder<br />

Nachlässe handelt. Dabei kann die Anreizform grundsätzlich durch materielle und<br />

immaterielle Anreize unterschieden werden. Wird die Aktion in einer bestimmten<br />

Zeitspanne oder kontinuierlich durchgeführt und darf der gesamte Kundenstamm an<br />

der Aktion teilnehmen oder nur ausgewählte Segmente? Unabhängig der<br />

Durchführung der Aktion steht die Neukundenakquisition als zentrales Ziel fest. Dies<br />

kann sich quantitativ auf die Anzahl der Weiterempfehlungen und qualitativ auf die<br />

Intensität der Wirkung der Weiterempfehlung beziehen. Demnach spielt die<br />

64 Vgl. NIEßING, 2007, S. 25f.<br />

41


Einflussstärke des Werbenden und die Größe des sozialen Umfelds ebenso eine<br />

Rolle. 65<br />

5.3.2 Ziele des Weiterempfehlungsmanagement<br />

Bei den Zielen, die das Unternehmen durch das Weiterempfehlungsmanagement<br />

versucht einzuleiten, lassen sich ökonomische und außerökonomische<br />

Ziele<br />

unterscheiden. Zu den ökonomischen Zielen gehören monetäre Größen wie Gewinn,<br />

Umsatz, Marktanteil oder Marktwachstum. Die Größen sind klar quantifizierbar,<br />

jedoch lässt sich ein Erreichen der Ziele aufgrund des Einsatzes mehrerer<br />

Marketinginstrumente<br />

schwer nachweisen. Aus diesem Grund ist auch die<br />

Betrachtung außerökonomischer Ziele notwendig. Hierzu zählen Imagegewinn,<br />

Steigerung der Kundenzufriedenheit, Kundenloyalität oder auch die Steigerung des<br />

Bekanntheitsgrades. Generell werden mit den Maßnahmen des<br />

Weiterempfehlungsmanagement die ökomischen Ziele der Umsatz-, Rendite- und<br />

Gewinnsteigerung verfolgt. Zudem möchte jedes Unternehmen durch den Einsatz<br />

von Weiterempfehlungsinstrumenten Marktanteile gewinnen und Marktwachstum<br />

generieren.<br />

Somit kann im Vergleich zu anderen Marketinginstrumenten kein<br />

Unterschied ausgemacht werden. Eine weitere ökonomische Kennzahl, die<br />

ausschließlich im Zusammenhang mit dem Weiterempfehlungsmanagement an<br />

Bedeutung gewinnt, ist der Weiterempfehlungswert. Er ergibt sich aus den Effekten,<br />

die durch zukünftiges Weiterempfehlungsverhalten hervorgerufen werden. Somit<br />

kann eine Erhöhung des Weiterempfehlungswertes als ökonomisches Ziel des<br />

Weiterempfehlungsmanagement angesehen werden. Der Weiterempfehlungswert<br />

wird dabei maßgeblich durch die Kundenloyalität geprägt, wodurch auch die<br />

Interdependenz zwischen ökonomischen und außerökonomischen Zielen<br />

offensichtlich wird. 66<br />

Zu den psychologischen Zielen des Weiterempfehlungsmanagements gehören die<br />

Erhöhung der Kundenzufriedenheit und Markenbekanntheit, die Verbesserung des<br />

Images hinsichtlich Qualität, Service und Preis sowie die Steigerung der<br />

kundenseitigen Einbindung in das Unternehmen. Man kann davon ausgehen, dass<br />

sich die psychologischen Ziele positiv auf das ökonomische Zielsystem auswirken.<br />

Dabei soll über die Erreichung außerökonomischer Ziele die<br />

65 Vgl. NIEßING,2007,S. 32ff.<br />

66 Vgl. NIEßING,2007,S. 28f.<br />

42


Weiterempfehlungsaktivitäten der Bestandskunden gesteigert werden, um langfristig<br />

eine Steigerung der ökonomischen Ziele zu erreichen. 67<br />

5.4 Vor- und Nachteile einer Kunden werben Kunden-Aktion<br />

An der KwK-Aktion sind die 3 Interessengruppen Bestandskunde, potentieller<br />

Neukunde und der Anbieter beteiligt. Für jede Gruppe ergeben sich jeweils Vor- und<br />

Nachteile bei einer KwK-Aktion.<br />

Der Bestandskunde hat den Vorteil, dass er sich durch eine Empfehlung eine<br />

Prämie zusichern kann und so eine Sachprämie oder eine Kostenersparnis erhält.<br />

Zudem gewinnt er in seinem sozialen Umfeld an Image, da er als Mensch mit<br />

Expertenwissen und als Berater wahrgenommen wird. Dies birgt jedoch auch das<br />

soziale Risiko einer schlechten Empfehlung, wenn der Neukunde dann mit dem<br />

Anbieter unzufrieden ist. Zudem liegen die Kosten und der Aufwand für die Werbung<br />

beim Bestandskunden. Auch wenn diese Kosten meist nur im Zeitaufwand der<br />

persönlichen Empfehlung liegen.<br />

Der potentielle Neukunde hat den einzigen Vorteil durch die Glaubwürdigkeit einer<br />

bekannten Person, wodurch Vertrauen zum Anbieter aufgebaut wird. Demgegenüber<br />

stehen fehlerhafte Informationen durch den Bestandskunden, wenn sich dieser durch<br />

den Erhalt der Prämie nur zu seinen eigenen Gunsten verhält, ohne dass der<br />

Bestandskunde selbst von der Qualität des Anbieters überzeugt ist. Da der<br />

Bestandskunde im sozialen Umfeld als wissend und beratend wahrgenommen wird,<br />

kann ebenso der potentielle Neukunde als unwissend wahrgenommen werden.<br />

Der Anbieter hat die meisten Vorteile durch eine KwK-Aktion. Durch die Aktion<br />

übernehmen die Bestandskunden die Werbung für das Unternehmen in Form ihrer<br />

Weiterempfehlungen. Dadurch steigt die Loyalität der Bestandskunden. Zudem hat<br />

der Anbieter eine effektive und kostengünstige Maßnahme zur<br />

Neukundenakquisition, die eine konkrete Erfolgsmessung in Form neuer Kunden<br />

beinhaltet. Die Nachteile sind Kunden die kommerzielle Interessen verfolgen und die<br />

sog. „Prämienhopper“. Dadurch sind die Neukunden meist nur einmalig im<br />

Unternehmen.<br />

Ein weiteres Gefahrenpotential steckt in der Erzeugung eines<br />

homogenen Kundenstammes, wodurch sich negative Informationen über das<br />

Unternehmen schnell verbreiten. 68<br />

67 Vgl. NIEßING,2007,S. 30<br />

68 Vgl. NIEßING,2007,S. 41f.<br />

43


Bestandskunde:<br />

Vorteile<br />

Kunden werben<br />

• Erhalt einer Prämie<br />

• Imagegewinn im sozialen Umfeld<br />

Potentieller Neukunde:<br />

• Glaubwürdigkeit der<br />

Informationsquelle durch den<br />

Bestandskunden<br />

Kunden-Aktionen<br />

Bestandskunde:<br />

Nachteile<br />

• Kosten und Aufwand<br />

• Soziales Risiko einer schlechten<br />

Empfehlung<br />

Potentieller Neukunde:<br />

• Fehlerhafte Informationen durch<br />

eigennütziges Verhalten<br />

• Möglicher Imageverlust im<br />

sozialen Umfeld<br />

Anbieter:<br />

• Die Bestandskunden übernehmen<br />

Werbung durch<br />

Weiterempfehlungen<br />

• Steigerung der Loyalität der<br />

Bestandskunden<br />

• Effektive und kostengünstige<br />

Maßnahme zur<br />

Neukundengewinnung<br />

Anbieter:<br />

• Kunden mit kommerziellen<br />

Interessen<br />

• Prämienhopper<br />

• Erzeugung eines homogenen<br />

Kundenstammes<br />

Tabelle 1 - Vor- und Nachteile einer KwK-Aktion 69<br />

5.5 Kunden werben Kunden 2.0<br />

Im Zeitalter von Smartphones, Tablets und App`s, einer Zeit in dem jeder jederzeit<br />

Zugriff auf das Internet und zahlreiche andere Dienste hat, spielt das Social-Media<br />

für Unternehmen eine immer größere Rolle. Egal ob Facebook, Twitter, Youtube<br />

oder auch ein anderer Anbieter, alle großen Marken und Unternehmen nutzen das<br />

Social-Media als Marketing- und Kommunikationsinstrument. Diesen Trend sieht man<br />

auch immer mehr bei Dienstleistungsunternehmen und im speziellen bei<br />

Autohäusern, da in sozialen Netzwerken besonders junge potenzielle Kunden<br />

anzutreffen sind. Das Social-Media unterscheidet sich dabei vom klassischen<br />

69 Eigene Darstellung in Anlehnung an Nießing,2007,S. 41f.<br />

44


Marketing, weil der Dialog mit den bestehenden und möglichen zukünftigen Kunden<br />

direkt auf den Plattformen stattfindet und nicht mehr ein und dieselbe Botschaft an<br />

eine Vielzahl von Empfängern verschickt wird. Zudem findet ein Dialog dabei fast in<br />

Echtzeit statt. Es finden nicht nur Dialoge zwischen Anbieter und Kunde statt. Auch<br />

öffentliche Fragen und Themen können durch Kommentarfunktionen diskutiert und<br />

erörtert werden.<br />

Dabei gibt es laut Umfragen drei gute Gründe, warum Kunden einem Unternehmen<br />

in einem Social-Media Anbieter folgen. Sie erwarten erstens Promotionen und<br />

Rabatte, zweitens Kundendienst und Dialog und drittens interessante Inhalte. 70 Eine<br />

besondere Form der Weiterempfehlung ist das Liken. 71 Dabei können Freunde sehen<br />

welches Unternehmen, welche Marke oder welcher Beitrag einem Freund gefällt.<br />

Dies ist jedoch eine schwache Form der Weiterempfehlung, da der persönliche<br />

Kontakt und der Vertrauensbonus 72 , der bei einer herkömmlichen Weiterempfehlung<br />

entsteht, fehlt.<br />

Eine Kunden werben Kunden Aktion wird normalerweise schriftlich, in Form von<br />

Flyern, oder über das Internet, durch Werbeanzeigen oder interne Zugänge für<br />

Kunden 73 durchgeführt. Über das Social-Media könnte ebenso eine Kunden werben<br />

Kunden Aktion gestartet werden. Durch digitale Einladungen oder Einladungen das<br />

Unternehmen zu Liken könnte der Bestandskunde dann den potenziellen Neukunden<br />

einladen. Falls der Neukunde dann tatsächlich ins Autohaus oder zu einem anderen<br />

Dienstleistungsunternehmen kommt, wird der werbende Kunde durch eine<br />

entsprechende Prämie belohnt. Jedoch ist diese Art der Kunden werben Kunden<br />

Aktion auch kritisch zu betrachten, da solche Empfehlungen nicht immer authentisch<br />

sind und der Kunde nicht wirklich von den Leistungen des Unternehmens überzeugt<br />

ist. Durch Gewinnspiele versuchen viele Unternehmen möglichst schnell viele<br />

potenzielle Kunden für sich zu gewinnen. Der eigentliche Gewinn des zusätzlichen<br />

Vertrauens durch den Empfehlenden findet nicht oder nur in einem sehr geringen<br />

Maße statt. Deshalb sollten Kunden werben Kunden Aktionen auch mehr über Flyer<br />

und einen persönlichen Kontakt erfolgen, dass man den Vorteil des Vertrauensbonus<br />

und einer authentischen Empfehlung nutzen kann.<br />

70 Online: http://www.thomashutter.com/index.php/2010/12/facebook-wahre-liker-werben-so-bauen-sieeine-nachhaltige-facebook-fangruppe-auf/,<br />

22.07.2013<br />

71 Funktion eines Social-Networks einen Beitrag, ein Foto oder einen Artikel mit einem Gefällt-mir<br />

Button für gut zu befinden<br />

72 Vgl. 5.2 der vorliegenden Arbeit<br />

73 Kundenaccount<br />

45


Für große und internationale Unternehmen ist es durchaus sinnvoll soziale<br />

Netzwerke als Kommunikationsinstrument zu nutzen, um im Gespräch zu bleiben<br />

und mit seinen Kunden zu kommunizieren. Für das Mittelständische Gewerbe, in<br />

dem sich die Kfz-Branche hauptsächlich bewegt, spielen die sozialen Netzwerke<br />

derzeit eine untergeordnete Rolle, da die 18- bis 24-Jährigen die sozialen Netzwerke<br />

vor allem zur Kommunikation untereinander benutzen. Die Werbung wirkt dabei eher<br />

störend. 74<br />

5.6 Die Kunden werben Kunden-Aktion am praktischen Beispiel<br />

des Autohaus Hahn<br />

Die KwK-Aktion wurde grundsätzlich in mehrere Phasen unterteilt. Dabei wird der<br />

Gesamtkomplex, die KwK-Aktion, in mehrere Teilprozesse zerlegt. Die Teilprozesse<br />

sind Analyse, Ziele und Umsetzung, Aktionsstart und Kontrolle.<br />

1. Analyse<br />

Da bei einer KwK-Aktion die Kundenzufriedenheit absolute Grundvoraussetzung ist<br />

muss eine Analyse der Kundenzufriedenheit in Form der CSS-Analyse erstellt<br />

werden. Die CSS-Analyse beinhaltet die Kundenzufriedenheitsanalyse und die<br />

Weiterempfehlungsrate 75 sowie die Analyse des Kundenbindungsindex 76 . Wichtig<br />

sind dabei nicht nur die aktuellen Werte, sondern auch historische Werte mit<br />

einzubeziehen. In unserem Fall wurden die Durchschnittsdaten der letzten 12<br />

Monate ermittelt, wodurch Ausreißer nicht so schwer ins Gewicht fallen und man den<br />

Vorteil hat auf einen größeren Datensatz zurückgreifen zu können als beispielweise<br />

bei nur einem Monat. Da die Kundenzufriedenheit und die<br />

Weiterempfehlungsbereitschaft aktuellen Bezug zum Unternehmen haben sollte man<br />

jedoch keinen größeren Vergleichszeitraum als 12 Monate wählen. Über die Analyse<br />

der Weiterempfehlung, welcher Wert über die CSS-Analyse sehr positiv mit 11.1 von<br />

12 möglichen Punkten bewertet wurde, kann man sehen, dass die aktuellen<br />

Bestandskunden ein großes Potential zur Weiterempfehlung haben und sich eine<br />

KwK-Aktion durchaus sinnvoll ist.<br />

74 Kfz-Betrieb, Ausgabe 40 Oktober 2012, S.32<br />

75 Vgl. 2.8 der vorliegenden Arbeit<br />

76 Vgl. 3.4.2 der vorliegenden Arbeit<br />

46


2. Ziele und Umsetzung<br />

In der zweiten Phase wurden Ziele der KwK-Aktion präzisiert und die inhaltliche und<br />

zeitliche Planung vorangetrieben. Diese Phase ist sehr aufwendig, da<br />

Werbematerial, sachliche Inhalte, Formulierung, Prämienhöhe, Design usw. erstellt<br />

und konkretisiert werden müssen. Die KwK-Aktion sollte in Form eines Kundenflyers<br />

stattfinden, der beim Kundenbesuch im Autohaus dem Kunden mit einer Erläuterung<br />

mitgegeben wird. Der Flyer hat die Größe einer DIN A4 Seite und ist 3-Fach gefaltet,<br />

dass der Kunde den Flyer handlich mitnehmen kann. Vom Konzept her besteht der<br />

Flyer aus zwei Teilen. Der erste Teil ist eine Vorstellung des Autohaus Hahn mit Bild,<br />

Name und Anschrift, Markenzeichen und den angebotenen Leistungen im Sinne des<br />

corporate design. Auf der Rückseite der Vorstellung sind die Geschichte des<br />

Autohaus und eine Vorstellung der Mitarbeiter. Der zweite Teil besteht aus dem<br />

Kunden werben Kunden Teil. Darin werden die Aktionsbedingungen erläutert und die<br />

Aktion vorgestellt. Das Motto der KwK-Aktion lautet „Ihre Empfehlung ist uns etwas<br />

wert“. Der erste Teil soll vorrangig das Autohaus vorstellen und den Neukunden<br />

sensibilisieren. Der zweite Teil entspricht dem Aktionsteil für den Bestandskunden.<br />

Durch eine Abrisskante können die zwei Teile leicht voneinander getrennt werden.<br />

Dabei soll die Vorstellung des Autohaus an den potenziellen Neukunden übergeben<br />

werden. Den Aktionsteil soll der Empfehlende ausgefüllt zum Autohaus<br />

zurückbringen. Der Flyer wurde professionell in Zusammenarbeit mit einem<br />

Grafikdesigner konzipiert.<br />

Besonders wichtig ist in diesem Teilprozess die Ansetzung der Prämienhöhe. Die<br />

Prämie soll dabei motivierend sein, an der Aktion teilzunehmen. Jedoch besteht die<br />

Gefahr bei hohen Prämien, dass der eigentliche Sinn der Weiterempfehlung verfehlt<br />

wird und die Aktion einmalig ausgenutzt wird ohne dass der Betrieb einen<br />

langfristigen Nutzen davon hat. Die Prämienhöhe wurde mit dem Geschäftsführer auf<br />

einen 50€ Gutschein (für die nächste Reparaturrechnung) pro erfolgreicher<br />

Neukundenwerbung festgelegt. Dies entspricht einem Wert, bei dem zufriedene<br />

Kunden bewusst für das Autohaus werben. Man hat sich bewusst für einen<br />

monetären Gutschein entschieden, da die Motivation bei Sachprämien schwer<br />

einzuschätzen war. Die Kommunikation der Aktion wird ausschließlich persönlich<br />

beim Kundenkontakt im Autohaus betrieben. Nur so kann gewährleistet werden, dass<br />

dem Kunden die Aktion kurz vorgestellt und erläutert werden kann. Zudem wird<br />

durch die persönliche Übergabe der persönliche Kontakt weiter gepflegt und der<br />

Kunde erinnert sich besser an die Aktion. Der Kundenkontakt wäre ebenso<br />

rückwirkend über einen Briefkontakt vorstellbar. Dabei könnte man die Kunden, die in<br />

einem bestimmten Zeitraum (beispielsweise die letzten 3 Monate) das Autohaus<br />

47


aufsuchten, per Post über die Aktion informieren und einen Flyer beilegen. Hierbei<br />

wären jedoch die aktuellen Datenschutzrichtlinien zu beachten. Da die Aktion nicht<br />

durch einen Aktionszeitraum zeitlich begrenzt wird, sondern kontinuierlich stattfindet,<br />

besteht derzeit kein Handlungsbedarf.<br />

3. Aktionsstart<br />

Die Einführung am Markt entspricht an einem regionalen Dienstleistungsmarkt nicht<br />

der Wichtigkeit wie bei der Einführung von neuen Produkten am Automobilmarkt.<br />

Da die Aktion auch auf keinen bestimmten Aktionszeitraum beschränkt ist und<br />

jahreszeitenunabhängig kontinuierlich laufen kann, war der Aktionsstart<br />

hauptsächlich durch die eigene Planung definiert. Da jedoch Meilensteine im<br />

Planungsprozess festgelegt werden müssen wurde der 01.04.2013 als Aktionsstart<br />

festgelegt. Wichtig ist, dass zum Aktionsstart die beteiligten Mitarbeiter über den<br />

Ablauf der Aktion informiert sind. Zudem sollte man eine kurze Vorstellung über die<br />

Aktion bei allen Mitarbeitern machen, dass die ganze Belegschaft über die Aktion<br />

informiert ist.<br />

4. Kontrollphase<br />

Die Kontrollphase ist ein durchgehender Prozess. Schon während der anderen<br />

Teilprozesse muss ständig kontrolliert werden, dass das gewünschte Resultat der<br />

Aktion eintritt. In der Kontrollphase werden Fehler analysiert und<br />

Verbesserungspotenziale aufgedeckt, die für zukünftige Aktionen genutzt werden<br />

können. Zudem wird im Endeffekt die Aktion über die Anzahl der Neukunden im<br />

Unternehmen bewertet. Da die Aktion kontinuierlich stattfindet kann derzeit noch<br />

keine aussagekräftige Bewertung durchgeführt werden.<br />

5.7 Kunden werben Kunden – preiswert Kunden gewinnen<br />

Jedes Unternehmen möchte neue Kunden gewinnen, um sich so langfristig Erfolg<br />

und Gewinn zu sichern. Doch nicht um jeden Preis. Die Neukundenakquise sollte<br />

möglichst kostengünstig und mit wenig Aufwand verbunden sein, um das<br />

Kerngeschäft möglichst wenig zu beeinträchtigen. Es gilt vorhandene Potentiale zu<br />

optimieren und die Stärken des einzelnen Unternehmens bewusst einzusetzen.<br />

Dabei klingt es doch fast logisch, dass in der zufriedenen Stammkundschaft des<br />

Unternehmens ein riesiges Potenzial liegt. Um diese Weiterempfehlungsbereitschaft<br />

stärker positiv zu beeinflussen kann eine KwK-Aktion helfen. In der folgenden<br />

Zusammenstellung soll am Autohaus Hahn klargemacht werden, dass<br />

Weiterempfehlungen durch Bestandskunden als günstige Neukundenakquise genutzt<br />

werden können.<br />

48


Art der Kosten<br />

In Anspruch<br />

genommene<br />

Zeit in h<br />

Stundensatz in<br />

€/h<br />

Gesamt in €<br />

Netto<br />

Grafikdesigner 11,5 47 540<br />

Student 15 15 225<br />

Geschäftsführung 3 60 180<br />

Druckerei - - 630<br />

Tabelle 2 - Kosten der KwK-Aktion des Autohaus Hahn<br />

Gesamtbetrag 1.575<br />

Die Tabelle beschreibt die Kostenzusammenstellung der KwK-Aktion durch die<br />

Erstellung und das Drucken der Flyer. Dabei wurden die Kosten des Studenten auf<br />

15€/h und die Kosten für die Absprachen mit der Geschäftsführung mit 60€/h<br />

festgelegt. Die Kosten, die durch den Druck und die professionelle Gestaltung durch<br />

einen Grafikdesigner entstanden, wurden den jeweiligen Rechnungen entnommen.<br />

Insgesamt kommt man auf einen Betrag von 1575€. Dies sind jedoch nicht alle<br />

entstehenden Kosten. Zusätzlich wird noch die Prämie, die einem 50€ Gutschein je<br />

neu gewonnenen Kunden entspricht, an den Empfehlenden erteilt.<br />

Durch die Zusammenstellung der Kosten und der feststehenden Prämien kann nun<br />

eine Formel aufgestellt werden, die in Abhängigkeit der gewonnen Kunden, die<br />

Kosten pro gewonnenen Kunden zum Ergebnis hat. Dabei stehen im Zähler die<br />

feststehenden Kosten von 1575€ + die Prämienkosten, die durch die Anzahl der<br />

Neukunden flexibel ist. Die Variable x steht für die Neukunden, die das Autohaus<br />

aufgrund der KwK-Aktion gewinnen konnte. Im Nenner steht x, da die Kosten durch<br />

die Anzahl der neu gewonnenen Kunden dividiert wird.<br />

=<br />

+ <br />

<br />

Formel 1 - Kosten pro Kunde KwK<br />

Stellt man die Formel grafisch dar, erhält man eine sinkende Kurve. Die Y-Achse<br />

beschreibt die Kosten pro gewonnenen Kunden. Die X-Achse die Anzahl der<br />

49


Neukunden, die durch die Aktion gewonnen werden konnten. X darf dabei nur eine<br />

Zahl aus dem natürlichen Zahlenbereich sein (1; 2; 3;…). Die höchsten Kosten<br />

entstehen, wenn nur ein Kunde durch die Aktion gewonnen wird. Bei einem Kunden<br />

betragen die Kosten 1625€. Die Geringsten Kosten pro Kunden sind bei 1000<br />

gewonnen Kunden, da 1000 Flyer von der Druckerei bestellt wurden. Wenn wirklich<br />

durch jeden Flyer ein Kunde gewonnen werden kann, sind die Kosten pro<br />

Neukunden bei 51,58€. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Die Kurve nähert sich<br />

bei steigender Anzahl x immer der Grenze y=50 an, wird jedoch nie einen<br />

Schnittpunkt erreichen. Durch die erwarteten Ziele und die Zielvorgaben wurde ein<br />

Erwartungsbereich von 3-5% an Neukundengewinnen festgelegt. Dies entspricht<br />

beim vorliegenden Umfang der Aktion zwischen 30 und 50 gewonnenen Neukunden.<br />

Die Kosten/Kunde-Kurve sinkt bei steigender Neukundenanzahl. In der folgenden<br />

Abbildung ist der Erwartungsbereich der Kurve vergrößert abgebildet.<br />

Abbildung 12 - Erwartungsbereich der KwK-Aktion<br />

Legende:<br />

Y-Achse = die Kosten/Kunde<br />

X-Achse= Anzahl der Neukunden<br />

Kurve = f(x)<br />

Beim unteren Erwartungsbereich von 3%, der 30 neuen Kunden entspricht, betragen<br />

die Kosten pro neuem Kunden 102,50€. Bei der oberen Grenze des<br />

Erwartungsbereich (5% entsprechen 50 Neukunden) sind die Kosten bei<br />

81,50€/Kunde. Die Kosten sind also stark von der Anzahl der Neukunden abhängig.<br />

Im Erwartungsbereich liegen die Kosten pro neuem Kunden zwischen 81,50€ und<br />

50


102,50€. Die Kosten muss man zwar anfangs investieren, jedoch werden die Kosten<br />

durch folgende Wartungs- und Reparaturbesuche gedeckt.<br />

Doch es sind nicht nur die Kosten pro Neukunden, sondern auch die Gesamtkosten<br />

für die Aktion wichtig. Dann kann die Aktion mit anderen Aktionen oder anderen<br />

Akquiseverfahren monetär verglichen werden.<br />

Gesamtkosten der KwK-Aktion<br />

5000<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

20 30 40 50 60<br />

Abbildung 13 - Gesamtkosten der KwK-Aktion<br />

Die Gesamtkosten sind wiederum von der Neukundenanzahl bzw. der Auszahlungen<br />

an Prämien abhängig. Die Basiskosten stehen mit 1575€ fest. Hinzu kommen die<br />

Prämienzahlungen in 500€ Schritten je 10 neuer Kunden. In diesem Fall sind höhere<br />

Gesamtkosten sogar besser, da das Ziel der Aktion ist möglichst viele Neukunden zu<br />

gewinnen. Im erwarteten Bereich liegt man zwischen 3075€ und 4075€. Vergleicht<br />

man die Kosten mit anderen Akquiseverfahren wie Sponsoring, Print-Medien oder<br />

sonstiger Werbung, sind die Kosten zwar ähnlich hoch, doch das Resultat der<br />

endgültigen Neukunden ist deutlich höher. Zudem kann der Erfolg der KwK-Aktion<br />

exakt ausgewertet werden, was bei jeglichen anderen Akquiseverfahren nicht der<br />

Fall ist. An diesen praktischen Beispielen kann man erkennen, dass die<br />

Weiterempfehlung durch eine KwK-Aktion eine kostengünstige Art der<br />

Neukundengewinnung darstellt.<br />

51


Fazit<br />

Durch den vermehrten Einsatz von verschiedenen Kommunikationsinstrumenten und<br />

der dadurch entstehenden Reizüberflutung beim potentiellen Endkunden sowie dem<br />

steigenden Informationsaustausch durch das Internet, gewinnt die Empfehlung als<br />

Neukundenakquise stark an Bedeutung. Um die Weiterempfehlung als zielgerichtete<br />

Kundenkommunikation für das Unternehmen nutzen zu können müssen einige<br />

Voraussetzungen erfüllt werden. Die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung<br />

an das Unternehmen sind hier wichtige Stellglieder. Die Kundenzufriedenheit ist die<br />

absolute Grundvoraussetzung für die Weiterempfehlung. Die Kundenbindung und<br />

eine Verbundenheit zum Unternehmen sind ebenso wichtig, weil Vertrauen zwischen<br />

Kunde und Anbieter entsteht. Es gibt viele Methoden neue Kunden für ein<br />

Unternehmen zu gewinnen, doch nur durch die Weiterempfehlung kann das Potential<br />

der vorhandenen Stammkundschaft genutzt werden. Eine KwK-Aktion bietet die<br />

Möglichkeit durch Weiterempfehlungen neue Kunden zu gewinnen. Entscheidend ist<br />

dabei, dass der potentielle Neukunde durch den Bestandskunden und dessen<br />

Empfehlung zusätzliches Vertrauen zum Anbieter entwickelt. Die Hemmschwelle des<br />

potentiellen Kunden zum Anbieterwechsel sinkt dadurch.<br />

Die Analyse der aktuellen Situation ist bei einer KwK-Aktion ein wichtiger<br />

Ansatzpunkt, da sich die Kundenstruktur des Anbieters erkennen lässt und ob der<br />

Kundenstamm für eine entsprechende Aktion vorhanden ist. Deswegen ist eine<br />

Analyse der Kundenzufriedenheit und des Kundenbindungsindex unabdingbar. Bei<br />

der Analyse des Autohaus Hahn wurde festgestellt, dass sich in der vorhandenen<br />

Stammkundschaft ein großes Weiterempfehlungspotenzial befindet. Dies bedeutet<br />

auch, dass Kunden auch ohne eine entsprechende Prämie weiterempfehlen. Doch<br />

durch die Prämie werden die empfehlenden Kunden belohnt und Kunden, die<br />

zufrieden sind aber nicht bewusst weiterempfehlen, zur Aktion angeregt. Die Kosten<br />

der Aktion sind stark von der Anzahl gewonnener Neukunden abhängig. Im<br />

Erwartungsbereich von 3-5% kann man von Gesamtkosten von 3075-4075€<br />

ausgehen. Vergleicht man diesen Betrag mit vergleichbaren Marketingmaßnahmen<br />

wie Inseraten, Anzeigen oder Sponsoring wird man in einem ähnlichen Preissegment<br />

landen, doch das Resultat an Neukunden ist bei Empfehlungen deutlich höher. Ein<br />

weiterer Vorteil ist, dass die KwK-Aktion keiner zeitlichen Begrenzung unterliegt, so<br />

kann die Aktion z.B. dauerhaft über die Homepage durchgeführt werden. Die Kunden<br />

werben Kunden-Aktion ist für Unternehmen, die die jeweiligen Voraussetzungen<br />

erfüllen können, ein sehr effektive und kostengünstige Methode zur<br />

Kundenneugewinnung. Die zufriedenen Stammkunden nehmen dabei die<br />

Kundenakquise durch Empfehlungen selbst in die Hand.<br />

„Ihre Empfehlung ist uns etwas wert“<br />

52


Quellen und Literaturverzeichnis<br />

Bücher<br />

BRINKMANN Kundenbindung in jungen, innovativen Unternehmen, 1.<br />

Auflage,2008<br />

FINK Empfehlungsmarketing, 4. erweiterte Auflage, 2008<br />

KROOß<br />

MEYER<br />

Die Signifikanz der Mitarbeiter für die Qualität von<br />

Dienstleistungen, Magisterarbeit, 2004<br />

Kundenbindung im gewerblichen Automobilmarkt, 1. Auflage,<br />

2010<br />

NIEßING Kunden-werben-Kunden-Kampagnen, 1. Auflage, 2007<br />

SCHARNBACHER Kundenzufriedenheit – Analyse, Messbarkeit,<br />

/KIEFER Zertifizierung, 3. Auflage, 2003<br />

TÖPFER Handbuch Kundenmanagement, 3. Auflage, 2008<br />

VÖLKENING Kundenzufriedenheit: Messen und Steigern, 1. Auflage, 2002<br />

WAGNER Kundenbindung in Autohaus und Werkstatt, 1. Auflage, 2009<br />

Internet<br />

www.buchegger.de/akquisition.html<br />

www.handelswissen.de/data/themen/Kundenbindung/Instrumente/Werbemittel/event<br />

s.php<br />

www.kunden-zufriedenheit-messen.de/analysieren.php<br />

www.thomashutter.com/index.php/2010/12/facebook-wahre-liker-werben-so-bauensie-eine-nachhaltige-facebook-fangruppe-auf/<br />

Servicenet/CSS-Portal<br />

Skripte<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

53


Gründerzeiten, Ausgabe August 2009, Nr. 37 Thema: Kunden gewinnen<br />

Kundenzufriedenheit messen und managen, 2010, WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Audi Handbuch Service Organisation/5.6.10.4<br />

Volkswagen Servicenet/Management/CSS<br />

Vorlesungsskript Qualitätsmanagement/Kundenzufriedenheit<br />

Zeitschriften<br />

Asp – Auto Service Praxis, 03/2013<br />

Autohaus Nr. 18, Ausgabe 09/2012<br />

Dialog, VW-Servicemitarbeitermagazin, Ausgabe 06/2013<br />

Kfz-Betrieb Nr. 10-11, Ausgabe 03.2013<br />

Kfz-Betrieb Nr. 40, Ausgabe 10/2013<br />

Kfz-Betrieb, Nr. 48, Ausgabe 11/2012<br />

TNS Infratest, Newsletter, 03/ 2011<br />

Abbildungen<br />

Abb. 1<br />

Abb. 2<br />

á Manuskript Qualitätsmanagement/Kundenzufriedenheit<br />

http://kunden-zufriedenheit-messen.de/analysieren.php<br />

Abb. 3 ANDREASEN (1982), S. 184/<br />

SCHARNBACHER/KIEFER(2003)Kundenzufriedenheit –<br />

Analyse, Messbarkeit, Zertifizierung, 3. Auflage<br />

Abb. 4<br />

Abb. 5<br />

CSS Portal/Cockpit<br />

CSS Portal/Handlungsbedarf<br />

Abb. 6 MEYER, 2010, S.12 Abb. 1<br />

Abb. 7<br />

MEYER, 2010, S.18 Abb.3<br />

Abb. 8 TÖPFER, 2008, S. 362<br />

Abb. 9<br />

CSS Portal/Kundenbindungsindex<br />

54


Abb. 10<br />

CSS Portal/Kundenbindungsindex<br />

Abb. 11 FINK, 2008, S.26<br />

Abb. 12<br />

Abb. 13<br />

eigene Darstellung<br />

eigene Darstellung<br />

Tabellen<br />

Tabelle 1<br />

eigene Tabelle<br />

Tabelle 2 eigene Tabelle in Anlehnung an NIEßING,2007,S. 41f.<br />

Formeln<br />

Formel 1<br />

eigene Formel<br />

Anhangverzeichnis<br />

Anhang 1<br />

Anhang 2<br />

CSS Portal/Leistungskennziffern<br />

CSS Portal/Handlungsbedarf<br />

55


Anhangverzeichnis<br />

Anhang1<br />

56


Anhang 2<br />

57


Eidesstattliche Erklärung<br />

"Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich", dass ich meine Bachelorthesis mit dem Thema<br />

Kunden werben Kunden<br />

ohne fremde Hilfe angefertigt habe,<br />

2. dass ich die Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die Verwendung<br />

der Gedanken anderer Autoren an den entsprechenden Stellen innerhalb der<br />

Arbeit gekennzeichnet habe und<br />

3. dass ich meine Bachelorthesis bei keiner anderen Prüfung vorgelegt habe.<br />

Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird.<br />

_________________________________<br />

Ort, Datum<br />

__________________________________<br />

Unterschrift<br />

58


Thesen<br />

- Die Kundenzufriedenheit ist der Grundbaustein jedes Unternehmens und ist<br />

die Grundvoraussetzung für Kundenbindung und Kundenneugewinnung durch<br />

Weiterempfehlungen.<br />

- Die Kundenbindung und die Verbundenheit zum Unternehmen sind wichtige<br />

Stellglieder für das Unternehmen und besonders für die<br />

Kundenneugewinnung durch Weiterempfehlungen.<br />

- Persönliche Empfehlungen geben dem potentiellen Kunden einen<br />

Vertrauensbonus, wodurch die Glaubwürdigkeit des Anbieters gestärkt wird.<br />

- Durch Kunden werben Kunden-Aktionen wird das Potential der zufriedenen<br />

Stammkundschaft zur Neukundengewinnung genutzt.<br />

- Kunden werben Kunden-Aktionen stellen eine effektive und kostengünstige<br />

Methode zur Neukundengewinnung im Autohaus dar.<br />

59

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