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Landtagswahl in Bayern: Lehrer wählen Bildung! - BLLV

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ZKZ 03647 September 2013<br />

4<br />

Uni Passau: <strong>Lehrer</strong>bildung <strong>in</strong> der Diskussion<br />

Wirtschaftsschule ab der 6. Klasse: Konkurrenz zur Mittelschule?<br />

Niederbayerischer Pensionistentag im Bayerischen Wald<br />

<strong>Landtagswahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>: <strong>Lehrer</strong> <strong>wählen</strong> <strong>Bildung</strong>!


Editorial/Inhalt<br />

Inhalt<br />

3 Kommentar<br />

Thema <strong>Landtagswahl</strong><br />

4 Politiker bekennen Farbe<br />

10 Neue Konkurrenz für die Mittelschule?<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen,<br />

liebe Leser,<br />

<strong>in</strong> wenigen Tagen ist es soweit: Viele Millionen Frauen und Männer<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> dürfen über die Zusammensetzung des Bayerischen<br />

Landtags entscheiden. E<strong>in</strong> wichtiges Wahlkampfthema ist und<br />

bleibt die schulische <strong>Bildung</strong> unserer K<strong>in</strong>der, denn unsere K<strong>in</strong>der<br />

s<strong>in</strong>d unsere Zukunft. Deshalb hatte sich der <strong>BLLV</strong>-Landesvorstand<br />

auch dazu entschlossen, die bevorstehende <strong>Landtagswahl</strong> zur<br />

<strong>Bildung</strong>swahl zu machen. Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen hatten die<br />

Möglichkeit, Fragen an fünf niederbayerische Politiker zu stellen,<br />

die diese dann auch gerne beantwortet haben. Die vierte und<br />

letzte Fragerunde f<strong>in</strong>den Sie, liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, <strong>in</strong> diesem<br />

Heft.<br />

Vielleicht erleichtern Ihnen die Antworten der Politiker Ihre<br />

Entscheidung, wem Sie am 15. September Ihre Stimme und Ihr<br />

Vertrauen schenken können. Aber egal, wie die Wahl auch immer<br />

ausfallen wird. Sie können sicher se<strong>in</strong>: Der <strong>BLLV</strong> wird <strong>in</strong> den<br />

nächsten fünf Jahren ebenso aktiv und engagiert für e<strong>in</strong>e gerechtere<br />

<strong>Bildung</strong>spolitik und Verbesserungen unseres Schulsystems<br />

kämpfen wie bisher.<br />

Auch wenn die <strong>Landtagswahl</strong> das aktuelle Heft unserer <strong>BLLV</strong>-<br />

Bezirkszeitschrift „Niederbayerische Schule“ dom<strong>in</strong>iert, dürfen Sie<br />

sich natürlich wieder über Nachrichten und Berichte aus den Kreisverbänden<br />

freuen. Viele haben das Schuljahresende 2012 /13 dazu<br />

genützt, mit Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen gemütlich beisammen zu<br />

sitzen oder sogar zu verreisen. Die beiden Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />

und Landau haben Wien erkundet, während der Kreisverband<br />

Deggendorf Budapest e<strong>in</strong>en Besuch abstattete. Nach diesem<br />

anstrengenden Schuljahr mehr als verdient!<br />

Wir vom <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorstand Niederbayern wünschen Ihnen für<br />

das bevorstehende neue Schuljahr alles Gute und vor allem e<strong>in</strong><br />

weitaus entspannteres Jahr als 2012 /13, <strong>in</strong> dem viele Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen weit über ihre Grenzen gegangen s<strong>in</strong>d, um den<br />

Schulbetrieb trotz mangelhafter <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung aufrechtzuerhalten.<br />

Auf e<strong>in</strong> gutes, neues Jahr! Hoffen wir das Beste!<br />

Claudia Rothhammer<br />

Schriftleiter<strong>in</strong>, redaktion@niederbayern.bllv.de<br />

12 Was die bayerische Wirtschaft erreichen will<br />

<strong>BLLV</strong><br />

14 Pensionistentag im Bayerischen Wald<br />

16 <strong>Lehrer</strong>bildung <strong>in</strong> der Diskussion<br />

17 Studentengruppe Passau<br />

18 Im Gespräch mit Unipräsident Prof. Freitag<br />

Kreisverbände<br />

19 KV Bogen<br />

20 KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />

23 KV Viechtach<br />

24 KV Simbach<br />

25 KV Passau<br />

26 KV Wolfste<strong>in</strong><br />

28 KV Deggendorf<br />

29 KV Grafenau<br />

30 KV Osterhofen und KV Vilshofen<br />

32 Term<strong>in</strong>e<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen <strong>Lehrer</strong>und<br />

<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nenverbandes <strong>BLLV</strong>, www.bllv.de/niederbayern<br />

Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, 84051 Oberahra<strong>in</strong>;<br />

Tel.: 08703 / 8579, Fax: 08703 / 7101, E-Mail: Vorsitzende@niederbayern.bllv.de<br />

Redaktion und Layout: Claudia Rothhammer (cro), Unterhirschwell 1, 84152 Mengkofen<br />

Tel.: 09427 / 95 99 566, E-Mail: redaktion@niederbayern.bllv.de<br />

Fotos: Titelfoto Juana Kreßner / pixelio<br />

Anzeigenverwaltung: A.V.I. Allgeme<strong>in</strong>e Verlags- und Informationsgesellschaft mbH, Am Ortfelde<br />

100, 30916 Isernhagen, Telefon 0511 / 77 95 380, E-Mail: <strong>in</strong>fo@avi-fachmedienservice.de<br />

Druck: Neumann Druck OHG, Benzstraße 1, 84030 Landshut<br />

Tel.: 0871 / 972 89 - 0, E-Mail: <strong>in</strong>fo@neumann-druck.de<br />

Adressänderungen an: Inge Bölsterl, We<strong>in</strong>gartenstraße 8, 84180 Loich<strong>in</strong>g;<br />

Tel.: 08731/4944; E-Mail: <strong>in</strong>geboelsterl@hotmail.com<br />

Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich E 10,50.<br />

Nichtmitglieder können die „Niederbayerische Schule“ bestellen bei:<br />

Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolp<strong>in</strong>g-Str. 1, 84061 Ergoldsbach.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Me<strong>in</strong>ung der Verfasser dar.<br />

Die Zeitschrift ersche<strong>in</strong>t jährlich sechsmal. ISSN 0350-9953, 27. Jahrgang<br />

2<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kommentar<br />

Liebe<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

Sie hatten hoffentlich ruhige, erholsame<br />

Ferientage und Urlaubstage, um das neue<br />

Schuljahr mit voller Kraft und Energie angehen<br />

zu können. Dazu wünsche ich Ihnen<br />

im Namen des <strong>BLLV</strong> Niederbayern alles<br />

Gute, viel Erfolg und beste Gesundheit!<br />

Obwohl ich während der Ferien zum wiederholten<br />

Mal <strong>in</strong> der Toskana war und mich<br />

dort mittlerweile auskenne, orientierte ich<br />

mich gerne mit Hilfe me<strong>in</strong>es „Navis“. Ich<br />

weiß es zu schätzen, e<strong>in</strong> Ziel e<strong>in</strong>zugeben<br />

und verschiedene Varianten für den Weg<br />

dorth<strong>in</strong> vorgeschlagen zu bekommen. Ich<br />

kann aus<strong>wählen</strong> zwischen der schnellsten,<br />

der kürzesten oder der wirtschaftlichsten<br />

Strecke.<br />

So e<strong>in</strong> „Navi“ kennt also nicht bloß e<strong>in</strong>en<br />

Weg. Es verfügt über entsprechende<br />

Alternativen und ist dabei mal mehr oder<br />

auch mal weniger flexibel. „Auf Ihrer Strecke<br />

s<strong>in</strong>d Verkehrsprobleme aufgetreten!“<br />

Nach dieser Meldung werden wiederum<br />

schnellste bzw. kürzeste Ausweichrouten<br />

angeboten.<br />

Wenn nun irgende<strong>in</strong> f<strong>in</strong>diger Kopf e<strong>in</strong><br />

„Navi“ erf<strong>in</strong>den würde für <strong>Bildung</strong>swege<br />

und Schullaufbahnen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Sie geben als Ziel e<strong>in</strong>: „Individuelle Forderung<br />

und Förderung me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> der<br />

Grundschule!“ Sie erhalten zur Antwort:<br />

„<strong>Bildung</strong> muss immer beim e<strong>in</strong>zelnen<br />

K<strong>in</strong>d ansetzen. Die strategische Formel<br />

unserer <strong>Bildung</strong>spolitik lautet: Individuelle<br />

Förderung!“ Toll, passt! Das ist der Weg,<br />

den Sie wollten. Sie machen sich mit Ihrem<br />

K<strong>in</strong>d auf den Weg und s<strong>in</strong>d noch gar nicht<br />

allzu lange unterwegs, als sich das „Navi“<br />

meldet: „Auf Ihrem Weg s<strong>in</strong>d Lernerfolgse<strong>in</strong>schränkungen<br />

aufgetreten, die<br />

Klassengröße liegt bei 28.“ Sie warten auf<br />

Alternativen. E<strong>in</strong>e vertraute Stimme ertönt:<br />

„<strong>Bildung</strong> muss immer beim e<strong>in</strong>zelnen<br />

K<strong>in</strong>d ansetzen. Die strategische Formel<br />

unserer <strong>Bildung</strong>spolitik lautet: Individuelle<br />

Förderung!“<br />

Es ist nun Ihre Entscheidung zwischen<br />

„Endlosschleife“ oder „Gebetsmühle“.<br />

Es fehlt an e<strong>in</strong>em klaren, zukunfts- und<br />

tragfähigen Konzept <strong>in</strong> der bayerischen<br />

Schul- und <strong>Bildung</strong>spolitik. Bis heute regieren<br />

Verbalkosmetik und Schönfärberei.<br />

Das <strong>Bildung</strong>sf<strong>in</strong>anzierungsgesetz z.B. hat<br />

natürlich zum Schuljahreswechsel besonders<br />

bei den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die<br />

das 2. Staatsexamen abgeschlossen hatten,<br />

für fröhliche Mienen gesorgt. Sie wurden <strong>in</strong><br />

großer Zahl mit befristeten Arbeitsverträgen<br />

e<strong>in</strong>gestellt. Anstellungssituation 2013:<br />

WAHLJAHR! Diese Mittel gibt es aber <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Jahr nicht mehr, also verschw<strong>in</strong>den<br />

diese Stellen im kommenden Jahr wieder.<br />

Anstellungssituation 2014: KEIN WAHL-<br />

JAHR!<br />

Sie, ich, wir haben am 15. September die<br />

Wahl!<br />

Machen Sie die <strong>Landtagswahl</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Bildung</strong>swahl! Nutzen Sie vorher<br />

den <strong>Bildung</strong>s-Check des <strong>BLLV</strong> unter<br />

www.bllv.de/bildungs-check !<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>wählen</strong>, damit es zur <strong>Bildung</strong>spolitik<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> nicht heißt: „Nehmen Sie im<br />

Kreisverkehr die letzte Ausfahrt!“<br />

Ihr Ra<strong>in</strong>er S. Kirschner<br />

2. Bezirksvorsitzender<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

3


<strong>Landtagswahl</strong><br />

Am 15. September wird e<strong>in</strong> neuer Landtag<br />

Hutzenthaler, Hötz<strong>in</strong>ger und Egleder: Drei niederbayerische <strong>BLLV</strong>-Mitglieder<br />

In wenigen Tagen wird gewählt. Zum<br />

letzten Mal ersche<strong>in</strong>t deshalb auch unser<br />

Spezial „<strong>Landtagswahl</strong>“, bei dem jede<br />

Fraktion des Bayerischen Landtags e<strong>in</strong>en<br />

Kandidaten zu wichtigen bildungspolitischen<br />

Themen zu Wort kommen lassen<br />

darf. Wir haben die Gelegenheit genutzt,<br />

noch e<strong>in</strong>mal verschiedene <strong>Bildung</strong>sthemen,<br />

angefangen vom K<strong>in</strong>dergarten h<strong>in</strong><br />

zum Gymnasium, aufzugreifen. Aber nicht<br />

nur Landtagsabgeordnete dürfen <strong>in</strong> diesem<br />

Heft zu Wort kommen, sondern auch<br />

unsere <strong>BLLV</strong>-Mitglieder, die ebenfalls bei<br />

der <strong>Landtagswahl</strong> antreten. Im Bezirk Niederbayern<br />

s<strong>in</strong>d es drei <strong>BLLV</strong>-Mitglieder, die<br />

sich um e<strong>in</strong> Amt im höchsten bayerischen<br />

Gremium bewerben. <strong>Bayern</strong>weit s<strong>in</strong>d es 20<br />

<strong>BLLV</strong>-Mitglieder, die <strong>in</strong> den Landtag e<strong>in</strong>ziehen<br />

wollen. Zwei davon kandidieren für<br />

die CSU, elf für die SPD, vier für die Freien<br />

Wähler, e<strong>in</strong> Mitglied für die Grünen und<br />

zwei für die FDP. In Niederbayern kandidieren<br />

zwei Mitglieder für die SPD, e<strong>in</strong>es<br />

für die CSU − aber lesen Sie selbst und<br />

entscheiden Sie, wem Sie Ihr Vertrauen am<br />

15. September schenken.<br />

Sebastian<br />

Hutzen tha l e r<br />

Geschäftsführer des<br />

<strong>BLLV</strong> Niederbayern<br />

Platz 16 der Bezirksliste<br />

SPD Niederbayern<br />

Mitglied im <strong>BLLV</strong> seit 1990, frühere<br />

Funktionen: Pressereferent Abj-<br />

Niederbayern, Stv. Kreisvorsitzender<br />

Kreisverband Landshut, Leiter<br />

Fachgruppe Schulberatung Bezirk<br />

Niederbayern<br />

Wenn<strong>Bildung</strong><br />

Glück ist,<br />

darf Glück<br />

ke<strong>in</strong> Zufall se<strong>in</strong>.<br />

<strong>Lehrer</strong> <strong>wählen</strong> <strong>Bildung</strong> www.bllv.de/landtagswahl<br />

Irmgard<br />

Hötz<strong>in</strong>ger<br />

stellvertretende<br />

<strong>BLLV</strong>-Kreisvorsitzende Osterhofen<br />

Platz 10 der Bezirksliste<br />

CSU Niederbayern<br />

Udo<br />

Egleder<br />

Platz 13 der Bezirksliste<br />

SPD Niederbayern<br />

Mitglied im <strong>BLLV</strong> seit 1981,<br />

frühere Funktionen: In den<br />

1980er-Jahren Mitglied <strong>in</strong> der Kreisvorstandschaft<br />

D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />

4<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>Landtagswahl</strong><br />

gewählt − und der <strong>BLLV</strong> ist mit dabei!<br />

wollen als Abgeordnete für e<strong>in</strong>e gerechtere <strong>Bildung</strong>spolitik kämpfen<br />

Zur Person:<br />

Sebastian Hutzenthaler, Jahrgang<br />

1963, wohnt <strong>in</strong> Ergoldsbach und<br />

ist seit 2010 Rektor der Mittelschule<br />

Landshut-Schönbrunn. Se<strong>in</strong>e<br />

beruflichen Stationen im Überblick:<br />

1987-1991 Studium Lehramt<br />

an Hauptschulen an der Universität<br />

Regensburg, danach Lehramtsanwärter<br />

an der Hauptschule<br />

Ergoldsbach. Nach dem Zweiten<br />

Staatsexamen E<strong>in</strong>satz als <strong>Lehrer</strong> an<br />

der Hauptschule Altdorf. In dieser Zeit Erweiterungsstudium<br />

im Fach Beratungslehrkraft und Teilabordnung an<br />

die Staatliche Schulberatungsstelle Niederbayern. Im Jahr<br />

2009 Ernennung zum Beratungsrektor.<br />

Se<strong>in</strong>e Ziele:<br />

Zulassung e<strong>in</strong>es Modellversuchs Geme<strong>in</strong>schaftsschule mit längerer,<br />

geme<strong>in</strong>samer Schulzeit, um vor Ort Lösungsversuche gegen das Schulsterben<br />

<strong>in</strong> ländlichen Regionen zu ermöglichen<br />

Rückkehr zum G9: Zeit für <strong>Bildung</strong> statt „bulimischen Lernens“<br />

Reform der <strong>Lehrer</strong>bildung: gleichwertiger Abschluss für alle Lehrämter<br />

als Voraussetzung für gleiche Besoldung aller <strong>Lehrer</strong><br />

Der Freistaat hat umfangreiche Kosten im <strong>Bildung</strong>sbereich (z.B. Bezahlung<br />

von Soz.Päd., Schüler-Fahrtkosten) auf die Kommunen abgewälzt<br />

und sollte dafür jetzt e<strong>in</strong> „Sanierungsprogramm Schulen“ auflegen. Es<br />

kann nicht se<strong>in</strong>, dass <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit davon abhängt, ob e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er reichen Kommune e<strong>in</strong>e topausgestattete Schule besuchen<br />

kann oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anzschwachen Kommune das Nötigste vorf<strong>in</strong>det.<br />

Zur Person:<br />

Nach der Grundschule besuchte sie das Gymnasium Vilshofen<br />

bis zum Abitur 1974. Danach Lehramtsstudium <strong>in</strong><br />

Regensburg, ab 1978 im Schuldienst. Hötz<strong>in</strong>ger ist <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong><br />

an der Mittelschule Osterhofen, CSU-Geme<strong>in</strong>derät<strong>in</strong><br />

seit 1990, ebenso stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende<br />

<strong>in</strong> Künz<strong>in</strong>g. Sie ist Mutter von drei mittlerweile erwachsenen<br />

K<strong>in</strong>dern. Zu ihren Hobbys gehören Musizieren<br />

(Gitarre) und S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> verschiedenen Chören. Außerdem<br />

organisiert sie oft musikalische Veranstaltungen, am<br />

liebsten natürlich mit K<strong>in</strong>dern.<br />

Ihre Ziele:<br />

längere geme<strong>in</strong>same Grundschulzeit<br />

mehr <strong>in</strong>dividuelle Förderung, um<br />

Chancengleichheit zu erreichen<br />

Erhaltung wohnortnaher Schulen<br />

ke<strong>in</strong> Abschluss ohne Anschluss für<br />

Schulabgänger<br />

Zur Person:<br />

Jahrgang 1951, wohnt <strong>in</strong> D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g. Werdegang:<br />

PH Regensburg; ab 1977 E<strong>in</strong>satz an GS<br />

und HS im Schulamtsbezirk D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g; 1994-<br />

2003 sowie Mai-Oktober 2008 Landtagsabgeordneter<br />

(Ausschüsse: <strong>Bildung</strong>, Jugend<br />

und Sport; Petitionen; Europapolitik; Innen;<br />

Haushalt; schul- und sportpolitischer Sprecher<br />

der SPD-Fraktion); seit 2004 an GS und HS (MS)<br />

<strong>in</strong> Stadt und Landkreis Landshut.<br />

Se<strong>in</strong>e Ziele:<br />

Me<strong>in</strong>e Anträge zur E<strong>in</strong>führung von Schulsozialarbeit wurden<br />

vor 15 Jahren im Landtag noch abgelehnt. Zwischenzeitlich<br />

wurde sie aber e<strong>in</strong>geführt und zeigt schon an allen Schularten<br />

positive Wirkung. Me<strong>in</strong> Ziel bleibt e<strong>in</strong> flächendeckendes<br />

„Landesprogramm Schulsozialarbeit“! Gerne würde ich me<strong>in</strong>en<br />

ständigen E<strong>in</strong>satz im Landtag für kle<strong>in</strong>ere Klassen, mehr<br />

mobile Reserven, bessere Anstellungssituation, ganzheitliche<br />

<strong>Bildung</strong>, tägliche Sportstunde, bessere Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

an den Schulen usw. fortführen.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

5


<strong>Landtagswahl</strong><br />

<strong>Landtagswahl</strong> ist <strong>Bildung</strong>swahl: Das s<strong>in</strong>d die<br />

4. und letzte <strong>BLLV</strong>-Fragerunde für unsere fünf niederbayerischen Kandiaten:<br />

Kollegen fragen − Politiker antworten: Zum vierten und letzten Mal haben unsere fünf Landtagskandidaten aus Niederbayern die<br />

Gelegenheit, ihre bildungspolitischen Überzeugungen und Ziele darzustellen, damit Sie, liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, herausf<strong>in</strong>den<br />

können, welche Partei Ihre bildungspolitischen Vorstellungen am besten umsetzen könnte. Was ist Ihnen wichtig?<br />

Frage 1: Was möchten Sie <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren im Bayerischen Landtag unbed<strong>in</strong>gt durchsetzen?<br />

Ich möchte mich weiter für gleiche Lebenschancen <strong>in</strong> allen Teilen <strong>Bayern</strong>s e<strong>in</strong>setzen. Dazu gehören u.a. die Stärkung der (früh-)<br />

k<strong>in</strong>dlichen <strong>Bildung</strong>, die Übergänge von Schule zu Studium / Beruf, die Unterstützung der Familien <strong>in</strong> der Erziehungsarbeit sowie<br />

vergleichbare Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Ballungsgebieten und im ländlichen Raum – auch angesichts der demografischen Entwicklung.<br />

Ich stehe für e<strong>in</strong>e solide Haushalts- und F<strong>in</strong>anzpolitik, da alle kommenden Generationen Zukunftschancen und ke<strong>in</strong>e Schuldenberge<br />

brauchen. Weitere Ziele s<strong>in</strong>d der Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems und wohnortnaher Schulen, der Abbau von<br />

Bürokratie und e<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> zu staatlicher Überwachung.<br />

Neben mehr Autonomie für die Schulen vor Ort wollen wir den Grundsatz von erhöhter Eigenverantwortung <strong>in</strong>kusive der dazu<br />

notwendigen Mittel für die Kommunen, die Wirtschaftsförderung, Energiepolitik und die Beschäftigten wie die gesamte Zivilgesellschaft<br />

e<strong>in</strong>führen.<br />

<strong>Bayern</strong> ist GRÜN! Grüne Politik stellt Mensch und Natur <strong>in</strong> den Mittelpunkt. Wir wollen <strong>Bayern</strong>s Natur für künftige Generationen<br />

bewahren. Wir stehen für soziale Gerechtigkeit, <strong>in</strong>sbesondere für <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit, und wir verkörpern e<strong>in</strong>en neuen Politikstil,<br />

stehen für mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz.<br />

Gleichwertige Lebensverhältnisse <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>, d. h. wohnortnahes <strong>Bildung</strong>sangebot, leistungsstarke Not- und Rettungsdienste,<br />

flächendeckende Versorgung mit Ärzten, f<strong>in</strong>anzstarke Kommunen und e<strong>in</strong>e nachhaltige Haushaltspolitik, e<strong>in</strong>e bäuerliche Landwirtschaft<br />

statt Agrar<strong>in</strong>dustrie und e<strong>in</strong>e dezentrale Energiewende. Wir wollen ke<strong>in</strong>e 3. Startbahn und ke<strong>in</strong>e Donaustufe.<br />

Frage 2: Wofür werden Sie <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren bildungspolitisch kämpfen?<br />

Das <strong>Bildung</strong>ssystem unter den Leitl<strong>in</strong>ien Qualität und Gerechtigkeit<br />

auszubauen, ist me<strong>in</strong> Ziel. Um alle Talente bestmöglich<br />

zu fördern, müssen wir unser chancenreiches System weiterentwickeln<br />

und u.a. Ganztagsangebote ausbauen, <strong>in</strong>klusive<br />

<strong>Bildung</strong> voranbr<strong>in</strong>gen, K<strong>in</strong>der mit schweren Startbed<strong>in</strong>gungen<br />

noch besser unterstützen, <strong>in</strong>dividuelles Lernen ermöglichen.<br />

Der Schulerfolg muss von der sozialen Herkunft der Eltern<br />

abgekoppelt werden. Wir brauchen schnell mehr gute, d.h.<br />

rhythmisierte Ganztagsschulen – natürlich mit mehr Lehrkräften.<br />

Ganz wichtig ist mir der Erhalt der vielen gefährdeten<br />

Schulstandorte. Deshalb muss die Geme<strong>in</strong>schaftsschule mit<br />

allen Abschlüssen unter e<strong>in</strong>em Dach e<strong>in</strong>e Chance bekommen.<br />

Ich setze mich für den Ausbau der Ganztagsschulen, den Erhalt aller Grundschulstandorte und die Wahlmöglichkeit G9 / G8 e<strong>in</strong>, für<br />

die gleiche Bezahlung von <strong>Lehrer</strong>n <strong>in</strong> E<strong>in</strong>gangsamt A13, für e<strong>in</strong>e bessere Bezahlung der Erzieher<strong>in</strong>nen und für die Zuordnung des<br />

frühk<strong>in</strong>dlichen Bereichs und der Hochschule zum KM. Ich werde auch für eigenverantwortliche Schulentwicklungsplanungen, mehr<br />

Personal für Schulen und für die Umsetzung der Inklusion durch ausreichendes und qualifiziertes Personal kämpfen.<br />

<strong>Bildung</strong> soll Haushaltspriorität behalten. <strong>Bayern</strong> <strong>in</strong>vestiert<br />

bereits –den Hochschulbereich h<strong>in</strong>zugerechnet – mehr als 1/3<br />

se<strong>in</strong>es Haushalts <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>. Damit gel<strong>in</strong>gt der konsequente<br />

Ausbau von Ganztagsschulen, die Absenkung der Klassenstärken,<br />

die Verbesserung der <strong>in</strong>dividuellen Förderung, <strong>in</strong>tensivere<br />

Bemühungen um e<strong>in</strong>e gelungene Integration von K<strong>in</strong>dern mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und die Inklusion im Schulwesen.<br />

<strong>Bildung</strong> für ALLE! Wir wollen die <strong>Bildung</strong>spolitik vom Kopf auf<br />

die Füße stellen. Schule soll so gestaltet werden, dass auf die<br />

Lernbedürfnisse und Potentiale jedes K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>gegangen<br />

werden kann. Längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen, neue Schulmodelle<br />

und die Ausweitung der Ganztagsschulen sowie ausreichende<br />

Ressourcen für schulische Inklusion s<strong>in</strong>d der Schlüssel<br />

für e<strong>in</strong>e Schullandschaft, die alle mitnimmt.<br />

6<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>Landtagswahl</strong><br />

bildungspolitischen Ziele der Fraktionen<br />

Wer will was <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren für <strong>Bayern</strong>s Schulen erreichen?<br />

Wem trauen Sie die Lösung der vielen Schulprobleme zu? Für die CSU beantwortete Kultusstaatssekretär Bernd Sibler die Fragen<br />

der <strong>BLLV</strong>-Mitglieder, für die FDP Dr. Andreas Fischer. Die Opposition wurde vertreten durch Bernhard Roos (SPD), Eike Hallitzky<br />

(Bündnis 90 / Die Grünen) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler).<br />

Frage 3: Welche Reform kommt <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren aufs Gymnasium zu?<br />

Wir brauchen am Gymnasium stabile<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Daher wird es<br />

ke<strong>in</strong>e strukturellen Veränderungen<br />

geben. Aber wir wollen es behutsam<br />

weiterdenken. Dazu zählen z.B. der<br />

Ausbau der <strong>in</strong>dividuellen Lernzeit,<br />

der „Lehrplan-Plus“, die Eigenverantwortliche<br />

Schule und die <strong>in</strong>tegrierte<br />

<strong>Lehrer</strong>reserve, die ab 2013/14 flächendeckend<br />

e<strong>in</strong>geführt wird.<br />

Die SPD schlägt e<strong>in</strong> Gymnasium der zwei Geschw<strong>in</strong>digkeiten mit e<strong>in</strong>em Wahlrecht<br />

an jedem Gym (G8 o. G9) vor. Dazu e<strong>in</strong>e pädagogische Neuausrichtung <strong>in</strong> Inhalt und<br />

Methode. Die Unterstufe ist mit 30 Stunden für alle gleich, die mittlere Reife gibt es<br />

nach der 10. Klasse. G8 bleibt bei e<strong>in</strong>er 2-jährigen Oberstufe, G9 bei e<strong>in</strong>er 3-jährigen.<br />

Die G8-Stundenbelastung soll durch e<strong>in</strong>en gebunden Ganztag abgemildert werden.<br />

Die E<strong>in</strong>führung des G8 war richtig,<br />

jedoch müssen die Strukturen weiterentwickelt<br />

werden. Dazu s<strong>in</strong>d die Lehrpläne<br />

zu überprüfen, der Schulstoff zu<br />

reduzieren bei gleichzeitigem Erhalt<br />

der Studierfähigkeit und Ausweitung<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Förderung. Dadurch<br />

soll mehr Zeit für den Lernstoff und<br />

außerschulische Interessen entstehen.<br />

Den Weg zum Abitur verbessern! Zum<br />

G9 zurückzukehren bzw. G8- und G9-<br />

Züge parallel anzubieten, ist nicht zielführend.<br />

Lernqualität und Entschleunigung<br />

müssen im Zentrum e<strong>in</strong>er<br />

Reform stehen. E<strong>in</strong>e Entzerrung und<br />

e<strong>in</strong> verbesserter Lernrhythmus werden<br />

im gebundenen Ganztagssystem und<br />

durch längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen<br />

<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsschulen ermöglicht.<br />

<strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong>formieren sich<br />

entscheiden<br />

<strong>wählen</strong><br />

selbst<br />

bewusst.<br />

Welche Partei passt für Sie? F<strong>in</strong>den Sie's heraus<br />

www.bllv.de/bildungs-check<br />

Wir haben e<strong>in</strong> Volksbegehren zur<br />

Wahlmöglichkeit G9 / G8 gestartet und<br />

gehen davon aus, dass die meisten<br />

Gymnasien wieder zu G9 zurückkehren.<br />

Schüler brauchen mehr Zeit zum<br />

Lernen und zum Leben. Das G8 mit se<strong>in</strong>em<br />

stark verdichteten Lernen bleibt<br />

für viele e<strong>in</strong> defizitäres Gymnasium,<br />

das sie weiter ablehnen.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

7


<strong>Landtagswahl</strong><br />

Bernd Sibler, CSU<br />

Dr. Andreas Fischer, FDP<br />

Frage 4: Die Förderschulen haben den parlamentarischen Auftrag zum Ausbau der Ganztagsklassen<br />

sehr ernst genommen und beachtliche Fortschritte erzielt. Damit verbunden ist e<strong>in</strong> enormer Zuwachs an<br />

Verwaltungsaufwand. Für diesen stehen jedoch ke<strong>in</strong>e ausreichenden Stunden für Verwaltungsangestellte zur<br />

Verfügung. Die jüngste Aufstockung betrifft lediglich neu gebildete Ganztagsklassen und auch nur dann, wenn<br />

sie <strong>in</strong> der Grundschulstufe angesiedelt s<strong>in</strong>d. Bestehende und Ganztagsklassen der Jahrgangsstufen 5-9 gehen leer<br />

aus. Werden Sie die vier Stunden für bereits bestehende und Ganztagsklassen der Hauptschulstufe f<strong>in</strong>anzieren?<br />

Unsere Förderschulen leisten hervorragende Arbeit! Wir unterstützen sie dabei, <strong>in</strong>dem wir <strong>in</strong> den Jgst. 1 bis 4 die Richtl<strong>in</strong>ien für<br />

Verwaltungsangestellte um den gleichen Zuschlag an Stunden für den geb. Ganztag erhöht haben, den auch die Grundschulen<br />

erhalten. Die Aufstockung gilt also für alle geb. Ganztagsklassen, nicht nur für neue. Für weitere Verbesserungen werde ich mich<br />

<strong>in</strong> künftigen Haushaltsverhandlungen e<strong>in</strong>setzen.<br />

Es braucht mehr Verwaltungsangestellte für die gestiegenen Anforderungen. Dank der FDP-Fraktion gab es im letzten Doppelhaushalt<br />

mit zusätzlichen rund 130 Vollzeitstellen noch klare Verbesserungen. H<strong>in</strong>sichtlich der Ganztagsklassen haben wir<br />

uns beim <strong>Bildung</strong>sf<strong>in</strong>anzierungsgesetz für mehr gebundene Ganztagsgrundschulen e<strong>in</strong>gesetzt, da hier die Grundlagen für den<br />

weiteren schulischen Erfolg gelegt werden.<br />

Die 130 neuen Stellen für Verwaltungsangestellte decken doch ohneh<strong>in</strong> nur den notwendigsten Bedarf. Die SPD hatte im<br />

letzten Haushalt deutlich mehr Stellen gefordert und auch f<strong>in</strong>anziell gegenf<strong>in</strong>anziert. Die Schulen müssen endlich ausreichend<br />

Verwaltungskräfte erhalten. Der Verwaltungsaufwand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ganztagsschule ist <strong>in</strong> der Tat enorm. Der geschilderte Bedarf der<br />

Förderschulen kann mit den von der SPD geforderten Stellen berücksichtigt werden.<br />

Mangelverwaltung adé! Angesichts der ständig neuen Aufgaben wie Ganztagsbetreuung, <strong>in</strong>dividuelle Förderung und Inklusion<br />

fehlt es überall an f<strong>in</strong>anziellen und personellen Ressourcen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und um das<br />

<strong>in</strong>klusive Schulsystem weiter auszubauen, müssen den Schulen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

Wir FREIEN WÄHLER haben uns für mehr Verwaltungspersonal an Schulen stark gemacht. Selbstverständlich muss die Aufstockung<br />

allen Schulen zugutekommen und sich nach dem tatsächlichen Bedarf richten. Es kann nicht se<strong>in</strong>, dass bestehende<br />

Klassen von der Verbesserung ausgenommen werden. Wir werden uns deshalb für e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung der bislang leer ausgegangenen<br />

Klassen e<strong>in</strong>setzen.<br />

Frage 5:<br />

Für die Bemessung von Schulleitungszeit<br />

werden an SFZ Schüler<br />

mit Förderschwerpunkt Lernen mit<br />

Faktor 0,67 gerechnet. Das ist nicht<br />

nur h<strong>in</strong>sichtlich des Menschenbilds<br />

sehr zweifelhaft, sondern führt<br />

dazu, dass Schulleitungen nicht<br />

ausreichend besetzt werden. Werden<br />

Sie diesen Missstand beheben?<br />

Jeder Mensch ist gleich viel wert. Der<br />

Faktor sagt nichts über die Bedeutung<br />

aus, die der Schulbildung junger<br />

Menschen beigemessen wird. Er<br />

spielt auch bei der Schulleitungszeit<br />

ke<strong>in</strong>e Rolle, denn die Anrechnungsstunden<br />

für Schulleiter richten sich<br />

nach der Klassenanzahl.<br />

Wir wollen die sonderpädagogischen<br />

Förderzentren erhalten, aber zu<br />

Kompetenzzentren weiterentwickeln.<br />

Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass Förderschulen<br />

sich öffnen und das Profil<br />

„Inklusion“ erwerben können. Damit<br />

verbunden s<strong>in</strong>d auch zusätzliche<br />

Ressourcen.<br />

8<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>Landtagswahl</strong><br />

Bernhard Roos, SPD Eike Hallitzky, Grüne Hubert Aiwanger, FW<br />

Frage 6: Die <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisungen an Schulen nach Schülerzahlen statt wie früher üblich nach Klassen<br />

ist gerade für kle<strong>in</strong>ere Schulen im ländlichen Raum mit kle<strong>in</strong>en Schulstandorten und rückläufigen Schülerzahlen<br />

e<strong>in</strong> großes Problem. Die Folgen: Für Schulleiter wird es zunehmend schwieriger, Stundenpläne auszuarbeiten,<br />

der Pflichtunterricht kann manchmal kaum aufrechterhalten werden beziehungsweise Förderstunden und<br />

freiwillige Schulangebote müssen leider gestrichen oder reduziert werden. Warum kehrt man nicht zur früheren<br />

Budgetierung nach Klassen zurück?<br />

Die Zuweisung ist e<strong>in</strong> gerechtes Verfahren, das alle Regionen e<strong>in</strong>heitlich behandelt. Zusätzlich gibt es Unterstützung für besondere<br />

lokale Gegebenheiten, wie extra <strong>Lehrer</strong>stunden für kle<strong>in</strong>e Schulen im ländlichen Raum oder die Förderung von K<strong>in</strong>dern<br />

aus Zuwandererfamilien. Bei der Zuweisung an die Schulen können die Schulämter das Gesamtbudget auch nach pädagogischem<br />

Ermessen für Unterricht und besondere Angebote e<strong>in</strong>setzen.<br />

Wir Liberale haben <strong>in</strong> der Koalition dafür gesorgt, dass Grundschulen, die m<strong>in</strong>destens 26 Schüler <strong>in</strong> jahrgangskomb<strong>in</strong>ierten<br />

Klassen haben, auch weiterh<strong>in</strong> erhalten bleiben können. Damit sichern wir die wohnortnahe Grundschule, vor allem <strong>in</strong> ländlichen<br />

Räumen. Die Zuweisung von <strong>Lehrer</strong>stunden nach Klassen werden wir <strong>in</strong>tensiv prüfen.<br />

Statt zum alten System zurückzukehren sollte man die <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung viel flexibler machen und vor allem am Bedarf<br />

orientieren. Plusstunden gibt es z.B. für kle<strong>in</strong>e Schulen, hohen Migrationsanteil, Anzahl der K<strong>in</strong>der mit erhöhtem Förderbedarf<br />

etc. Grundsätzlich sollte jede Schule über e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte <strong>Lehrer</strong>reserve <strong>in</strong> Höhe von rund zehn Prozent des Budgets verfügen,<br />

um Schwerpunkte setzen und Schulleitungen und Lehrkräfte entlasten zu können.<br />

Mehr Eigenverantwortung für die Schulen! Innerhalb der Schulverwaltung müssen mehr Kompetenzen „von oben nach unten“<br />

verlagert werden, damit Schulen mehr selbst regeln und so die Verantwortung für besseres Lernen übernehmen können.<br />

Durch e<strong>in</strong>e belastungsorientierte Budgetierung soll Schul- und Unterrichtsgestaltung sowie Personalplanung <strong>in</strong> die Hände der<br />

Schulen gelegt werden.<br />

Der Erhalt kle<strong>in</strong>er Grundschulstandorte, wie wir ihn fordern, setzt zwangsläufig e<strong>in</strong>e andere Budgetierung voraus. Gerade<br />

kle<strong>in</strong>e Schulen brauchen e<strong>in</strong>e andere <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung. Die Budgetierung nach Klassen wäre dabei sicherlich e<strong>in</strong> gangbarer<br />

Weg. Wir treten für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt bessere Versorgung mit Lehrkräften und pädagogischen Personal e<strong>in</strong>.<br />

Die Leitungszeit an Grund-, Mittelund<br />

Förderschulen ist viel zu knapp.<br />

Die SPD wird diesen Missstand nach<br />

jahrzehntelangem Stillstand endlich<br />

beseitigen. Der angegebene Faktor<br />

0,67 entbehrt jeglicher Grundlage<br />

und muss weg. E<strong>in</strong>e Gleichbehandlung<br />

ist überfällig.<br />

Ke<strong>in</strong>e Barrieren! Die Gleichbehandlung<br />

aller Schularten <strong>in</strong> den<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und der<br />

Ressourcenausstattung ist unabd<strong>in</strong>gbare<br />

Voraussetzung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>klusiven Schullandschaft.<br />

Es ist nicht e<strong>in</strong>sichtig, weshalb<br />

diese Schüler nicht als vollwertige<br />

Schüler gezählt werden sollten.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

9


<strong>Landtagswahl</strong><br />

E<strong>in</strong>e Wirtschaftsschule an der Mittelschule<br />

Die MS Abensberg kooperiert ab diesem Schuljahr mit der Berufsschule vor Ort<br />

Ab September gibt es an der Avent<strong>in</strong>us-<br />

Mittelschule <strong>in</strong> Abensberg e<strong>in</strong>e Wirtschaftsschule<br />

ab der 7. Jahrgangsstufe,<br />

<strong>in</strong> der Schüler e<strong>in</strong>en mittleren Schulabschluss<br />

erwerben können. Schüler der<br />

Mittelschule können mit e<strong>in</strong>em Gesamtnotendurchschnitt<br />

von m<strong>in</strong>destens 2,66<br />

im Zwischenzeugnis oder Jahrgangszeugnis<br />

der 6. Klasse <strong>in</strong> den Fächern<br />

Deutsch, Mathematik und Englisch <strong>in</strong><br />

die Wirtschaftsklasse wechseln, ohne<br />

dabei die Schule wechseln zu müssen.<br />

Für Schüler aus Gymnasien, Realschulen<br />

und M-Zug der Mittelschulen reicht die<br />

Vorrückerlaubnis <strong>in</strong> die 7. Klasse <strong>in</strong>klusive<br />

der M<strong>in</strong>destnote 4 <strong>in</strong> den Fächern<br />

Deutsch, Englisch (soweit Pflichtfach)<br />

und Mathematik bzw. höchstens nur<br />

e<strong>in</strong>mal die Note 5 im Jahreszeugnis<br />

<strong>in</strong> den Vorrückungsfächern, die auch<br />

<strong>in</strong> der 7. Klasse der Wirtschaftsschule<br />

unterrichtet werden.<br />

Die Errichtung e<strong>in</strong>er Wirtschaftsschule als<br />

Kooperation zwischen e<strong>in</strong>er Mittelschule<br />

und e<strong>in</strong>er staatlichen Berufsschule hat<br />

MdL Neumeyer<br />

Als Integrationsbeauftragter der bayer.<br />

Staatsregierung hat Mart<strong>in</strong> Neumeyer<br />

viel zu tun. Dennoch nahm sich der<br />

CSU-Landtagsabgeordnete Zeit, um mit<br />

Judith Wenzl, Bezirksvorsitzende des<br />

<strong>BLLV</strong> Niederbayern, über die Umsetzung<br />

des <strong>Bildung</strong>spakets und die neue Wirtschaftsschule<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Abensberg<br />

zu sprechen.<br />

durchaus e<strong>in</strong>ige Diskussionen im Landkreis<br />

ausgelöst. Grund genug für den Grünen-<br />

MdL Eike Hallitzky mit dem Abensberger<br />

Bürgermeister Uwe Brandl, Schulrektor<br />

Wolfgang Brey und Maria Sommerer, der<br />

Direktor<strong>in</strong> der staatlichen Berufsschule<br />

Kelheim, das Gespräch zu suchen.<br />

Hallitzky stellte klar, dass der Besuch e<strong>in</strong>er<br />

Wirtschaftsschule bayernweit als sehr<br />

attraktiver <strong>Bildung</strong>sweg angesehen werde.<br />

Die vielen Schüler, die derzeit zur Wirtschaftsschule<br />

aus dem Landkreis h<strong>in</strong>auspendeln<br />

müssen, würden e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger<br />

Beleg dafür se<strong>in</strong>: „E<strong>in</strong>e Wirtschaftsschule<br />

ist für den boomenden Landkreis Kelheim<br />

e<strong>in</strong>e überfällige E<strong>in</strong>richtung.“ Dass die<br />

Wirtschaftsschule am Standort der bestehenden<br />

Mittelschule <strong>in</strong> Abensberg errichtet<br />

wird, führte gerade an den Standorten<br />

„Das <strong>Bildung</strong>spaket ist sehr gut und sehr<br />

notwendig“, sagte Neumeyer, konnte<br />

aber noch ke<strong>in</strong>e Details verraten. „Wir<br />

s<strong>in</strong>d noch <strong>in</strong> der Umsetzungsphase“, so<br />

Neumeyer beim <strong>BLLV</strong>-Gespräch Mitte<br />

Juni. Er versprach aber, den <strong>BLLV</strong> zu<br />

gegebener Zeit über konkrete Inhalte zu<br />

<strong>in</strong>formieren. Wenzl bat ihn, sich verstärkt<br />

für Maßnahmen e<strong>in</strong>zusetzen, die den<br />

Schulen im ländlichen Raum helfen<br />

könnten, mit dem Ansturm von Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>dern<br />

bzw. von K<strong>in</strong>dern ohne<br />

Deutschkenntnisse fertig zu werden.<br />

„Deshalb halten wir es auch für e<strong>in</strong>e gute<br />

Idee, die Schulpflicht bei diesen K<strong>in</strong>dern<br />

die ersten drei Monate auszusetzen“, so<br />

Wenzl. Natürlich müssten aber so schnell<br />

wie möglich Deutschkurse angegangen<br />

werden. „Die Kurse s<strong>in</strong>d an den Schulen<br />

am besten aufgehoben, da sie dann<br />

religiös und politisch neutral und von<br />

Pädagogen gehalten werden“,<br />

so Neumeyer. Das Problem aber<br />

sah der CSU-Politiker an anderer<br />

Stelle: bei den EU-Bürgern, die mit<br />

zu ger<strong>in</strong>gen Deutschkenntnissen<br />

e<strong>in</strong>wandern. „Für die greifen alle Integrationsmaßnahmen<br />

nicht“, bedauerte der<br />

MdL. Er versuche deshalb, die Wirtschaft<br />

für Sprachkurse <strong>in</strong> die Pflicht zu nehmen.<br />

„Unternehmen, die zum Beispiel<br />

spanische Arbeitskräfte nach Deutschland<br />

holen, haben auch Verantwortung<br />

gegenüber ihrem Mitarbeiter und dessen<br />

der übrigen Mittelschulen zu der Befürchtung,<br />

dass sie Schüler nach Abensberg<br />

verlieren würden. Brandl hält diese Ängste<br />

auf den ersten Blick zwar für verständlich,<br />

tatsächlich aber für unbegründet. „Sicher<br />

wird der e<strong>in</strong> oder andere Schüler jetzt nach<br />

Abensberg gehen. Aber <strong>in</strong>sgesamt wird<br />

doch die Mittelschule als <strong>Bildung</strong>sweg<br />

sehr viel attraktiver für Eltern und Schüler,<br />

wenn wir hier im Landkreis e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Weiterqualifizierung anbieten können. Und<br />

davon profitieren dann alle Mittelschulen.“<br />

Der Schulleiter der Mittelschule, Brey, und<br />

Berufsschulleiter<strong>in</strong> Sommerer freuen sich<br />

jedenfalls auf die neue Kooperation.<br />

Schließlich gehe es darum, den Schülern<br />

<strong>in</strong> der Region die Angebote zu schaffen,<br />

die sie sonst woanders nachfragen. Brey:<br />

„Wir wollen damit auch unsere Jugend für<br />

ihre Heimatregion gew<strong>in</strong>nen – auch<br />

angesichts der demographischen Entwicklung<br />

ist das e<strong>in</strong>e absolut wichtige Aufgabe.“<br />

Dafür seien sie gerne bereit, mit ihrem<br />

Pilotprojekt organisatorisches Neuland zu<br />

betreten. Maria Sommerer / Claudia Rothhammer<br />

Familie und dazu gehört es auch, dafür<br />

zu sorgen, dass die Sprache gelernt<br />

wird“, sagte Neumeyer. Er würde deshalb<br />

gerne erreichen, dass Unternehmen sich<br />

an der F<strong>in</strong>anzierung von Sprachkursen<br />

beteiligen.<br />

Sehr gefreut hat sich Neumeyer über die<br />

Kooperation der Mittelschule Abensberg<br />

mit der Berufsschule Kelheim. So positiv<br />

diese Kooperation<br />

für die Mittelschule<br />

<strong>in</strong> Abensberg auch<br />

ist, sie bekommt<br />

Konkurrenz: In<br />

<strong>Bayern</strong> startet der Modellversuch, die<br />

Wirtschaftsschulen bereits ab der 6.<br />

Jahrgangsstufe starten zu lassen. „Wir<br />

befürchten dadurch e<strong>in</strong>e weitere<br />

Schwächung der Mittelschulstandorte“,<br />

sagte Wenzl. Neumeyer konnte die<br />

Befürchtungen nachvollziehen und regte<br />

an, deshalb <strong>in</strong> Kontakt zu bleiben. cro<br />

10<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>Landtagswahl</strong><br />

Neue Konkurrenz für die Mittelschule?<br />

Pilotprojekt <strong>in</strong> Deggendorf: Wirtschaftsschule beg<strong>in</strong>nt bereits mit der 6. Klasse<br />

Fünf Wirtschaftsschulen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>, darunter<br />

auch die staatliche Berufsschule<br />

<strong>in</strong> Deggendorf, nehmen am Modellversuch<br />

„Wirtschaftsschule ab der 6. Jahrgangsstufe“<br />

teil. Neben Deggendorf<br />

startet der Versuch <strong>in</strong> diesem September<br />

auch <strong>in</strong> D<strong>in</strong>kelsbühl, <strong>in</strong> München-<br />

Ost, Ingolstadt und Nürnberg.<br />

Der Schulversuch wird von der Stiftung<br />

<strong>Bildung</strong>spakt <strong>Bayern</strong> mit dem Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

und der Vere<strong>in</strong>igung der Bayerischen<br />

Wirtschaft (vbw) durchgeführt. Der<br />

Landtag hat dem Pilotprojekt zugestimmt,<br />

sehr zur Freude von vbw-Hauptgeschäftsführer<br />

Bertram Brossardt, der betonte: „Die<br />

Wirtschaftsschule ist e<strong>in</strong> festes Standbe<strong>in</strong><br />

im bayerischen Schulsystem. Durch ihre<br />

Ausrichtung an den Anforderungen von<br />

Wirtschaft und Verwaltung genießt sie<br />

e<strong>in</strong>e hohe Akzeptanz bei den Unternehmen<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. Denn Jugendliche haben<br />

früh die Chance, E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Arbeitswelt<br />

zu erhalten. Die vbw unterstützt gern<br />

als Exklusivsponsor den Schulversuch<br />

fünfstufige Wirtschaftsschule.“ Die IHK Niederbayern<br />

hat gegen den Modellversuch<br />

protestiert − vergebens.<br />

Das sagen die Landtagskandidaten zum Pilotprojekt <strong>in</strong> Deggendorf:<br />

Schulversuche s<strong>in</strong>d wichtig, um Maßnahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen Kreis erproben und<br />

Konsequenzen erkennen zu können. Der eng gefasste Versuch f<strong>in</strong>det bis 2018/19 an<br />

fünf Schulen mit jeweils nur e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>gangsklasse statt – dem stehen 921 Mittelschulen<br />

gegenüber, auch Schüler von Realschulen und Gymnasien kommen <strong>in</strong><br />

Betracht. Die Aufnahmekriterien orientieren sich an den bekannten für die 7. Klasse.<br />

Der Modellversuch geht auf e<strong>in</strong>e Initiative der FDP-Fraktion zurück. Er schafft<br />

zusätzliche Wahlmöglichkeiten für Eltern und Schüler. Die Mitelschule kann hiervon<br />

profitieren, wenn Eltern nach der 4. Klasse ihrem K<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong> Jahr Zeit geben, sich<br />

<strong>in</strong> Ruhe zu entwickeln, und es zunächst <strong>in</strong> die 5. Klasse der Mittelschule schicken. Hier<br />

kann die Mittelschule mit ihrem berufsorientierenden Profil überzeugen.<br />

Die SPD hat dagegen gestimmt, um die MS nicht weiter zu schwächen. WS s<strong>in</strong>d berufliche<br />

Schulen. Berufliche Angebote sollten nicht zu früh parallel zu den allgeme<strong>in</strong><br />

bildenden Schulen angeboten werden. Der Versuch ist aus ökonomischen und nicht<br />

pädagogischen Gründen entstanden und alle<strong>in</strong> der Existenzangst der WS geschuldet.<br />

In Passau habe ich mich dagegen gestemmt, im S<strong>in</strong>ne von OB und Landrat.<br />

Neue Konzepte! Das Mittelschulkonzept ist nicht die geeignete Antwort auf die strukturellen<br />

Probleme des gegliederten Schulwesens, da die Lage der Hauptschule damit<br />

nicht verbessert wird. Wir brauchen kurzfristig gesehen e<strong>in</strong>e Öffnungsklausel für die<br />

Umsetzung von vor Ort passenden Konzepten und längerfristig Schulkonzepte, die<br />

das geme<strong>in</strong>same längere Lernen zulassen.<br />

Wir haben dem Modellversuch zugestimmt. Der Schwächung der Mittelschulen<br />

wollen wir begegnen, <strong>in</strong>dem wir e<strong>in</strong>e engere Zusammenarbeit von Mittel-, Berufs-,<br />

Wirtschafts- und Realschulen als Ergänzung des bestehenden Systems als Schule der<br />

Region dort ermöglichen, wo dies aufgrund rückläufiger Schülerzahlen notwendig<br />

ist, um wohnortnahe Schulstandorte zu erhalten und zu gewährleisten.<br />

Das sagt der <strong>BLLV</strong>:<br />

Der Landesvorstand protestiert<br />

gegen die weitere Schwächung der<br />

Mittelschule durch den Modellversuch<br />

„Wirtschaftsschule ab der 6.<br />

Jahrgangsstufe“. Dass die Aufnahmebed<strong>in</strong>gungen<br />

für Schüler dabei <strong>in</strong><br />

der Hand der jeweiligen Wirtschaftsschule<br />

selbst liegen, bedeutet e<strong>in</strong>e<br />

unzulässige Privilegierung der Wirtschaftsschulen<br />

im Vergleich zu den<br />

anderen Schularten. Die Bayerische<br />

Staatsregierung wird nicht müde,<br />

<strong>in</strong> der Öffentlichkeit immer wieder<br />

zu betonen, sie wolle die MS und<br />

ihre Verbünde stärken und als echte<br />

Alternative zu den anderen weiterführenden<br />

Schulen weiterentwickeln.<br />

Dieser Modellversuch widerspricht<br />

diesen öffentlichen Beteuerungen <strong>in</strong><br />

eklatanter Weise. Die umliegenden<br />

MS und ihre Schulverbünde werden<br />

geschwächt, bei e<strong>in</strong>er Ausweitung<br />

stünden vor allem kle<strong>in</strong>ere MS-Schulstandorte<br />

vor dem Aus, da dieses<br />

neue Angebot der Wirtschaftsschule<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche attraktive Übertrittsmöglichkeit<br />

und somit e<strong>in</strong>e weitere<br />

Konkurrenz zur Mittelschule darstellt.<br />

Sollte dieser Modellversuch ähnliche<br />

Folgen haben wie der, der der<br />

flächendeckenden E<strong>in</strong>führung der<br />

sechsstufigen Realschule vorausg<strong>in</strong>g,<br />

so wäre dies e<strong>in</strong> weiterer und nahezu<br />

dramatischer Schritt h<strong>in</strong> zur Abschaffung<br />

e<strong>in</strong>er Schulart nach der Grundschule.<br />

Der <strong>BLLV</strong>-Landesvorstand<br />

fordert den Landtag und das KM<br />

dr<strong>in</strong>gend auf, diesen Modellversuch<br />

im Kontext der anderen Schularten<br />

zu sehen und allen Bemühungen<br />

entgegenzuwirken, die Wirtschaftsschule<br />

als weitere Konkurrenz zu den<br />

MS auszubauen. Deshalb darf der<br />

Modellversuch <strong>in</strong> den kommenden<br />

Jahren nicht ausgeweitet werden. Die<br />

Übertrittsbed<strong>in</strong>gungen sollten noch<br />

e<strong>in</strong>mal überdacht werden.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

11


<strong>Landtagswahl</strong><br />

Verbesserungsvorschläge aus der Wirtschaft<br />

Die vbw <strong>Bayern</strong> geht mit e<strong>in</strong>em eigenen <strong>Bildung</strong>skonzept <strong>in</strong> die <strong>Landtagswahl</strong><br />

Der <strong>BLLV</strong> ist nicht der e<strong>in</strong>zige Verband,<br />

der sich für Änderungen <strong>in</strong> der <strong>Bildung</strong>spolitik<br />

stark macht und Politikern<br />

se<strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>skonzept vorstellt. Deshalb<br />

zeigen wir am Beispiel der Vere<strong>in</strong>igung<br />

der Bayerischen Wirtschaft (vbw), was<br />

bayerische Unternehmer für <strong>Bildung</strong>sforderungen<br />

an die Landtagsabgeordneten<br />

stellen. Wie realisitisch die<br />

Landtagskandidaten <strong>in</strong> Niederbayern<br />

die Forderungen der vbw e<strong>in</strong>schätzen,<br />

die unter anderem auf e<strong>in</strong>er von der<br />

vbw organisierten <strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>in</strong> Tiefenbach bei Passau vorgestellt<br />

wurden, können Sie hier nachlesen.<br />

Laut vbw-Studie „Arbeitslandschaft 2035“<br />

werden bereits 2020 <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> rund 230<br />

000 Fachkräfte fehlen. Im Jahr 2035 wird<br />

diese Zahl auf gut 620 000 angestiegen<br />

se<strong>in</strong>. „Angesichts dieser Zahlen können wir<br />

es uns nicht mehr länger leisten, auch nur<br />

auf e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Talent zu verzichten“, sagte<br />

vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt<br />

<strong>in</strong> Tiefenbach. „Im vorschulischen<br />

Bereich und <strong>in</strong> der Schule muss jedes<br />

Talent frühzeitig erkannt und <strong>in</strong>dividuell<br />

und flexibel gefördert werden.“<br />

Die Grundschule sollte nach Vorstellungen<br />

der vbw noch flexibler werden. Jahrgangsgemischte<br />

E<strong>in</strong>gangsstufen (d.h. Klasse 1<br />

und 2 zusammengefasst) sollten <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

flächendeckend die Regel werden. Auch<br />

der E<strong>in</strong>schulungsterm<strong>in</strong> September sollte<br />

gelockert werden. In Zukunft sollte es<br />

möglich se<strong>in</strong>, mitten im Schuljahr Mädchen<br />

und Buben e<strong>in</strong>zuschulen. Liegen<br />

die Voraussetzungen vor, könnten K<strong>in</strong>der<br />

bereits nach e<strong>in</strong>em Jahr <strong>in</strong> die dritte Klasse<br />

wechseln. Schüler, die länger brauchen,<br />

dürften sich für die E<strong>in</strong>gangsstufe auch<br />

drei statt zwei Jahre Zeit lassen.<br />

Genauso flexibel wünscht sich die vbw<br />

die 3. und 4. Jahrgangsstufe als jahrgangsgemischte<br />

Kombiklassen sowie den<br />

Übertritt an e<strong>in</strong>e weiterführende Schule.<br />

Der Lehrplan, egal welcher Schulart,<br />

müsse <strong>in</strong> Zukunft stärker an Kompetenzen<br />

und Berufsorientierung ausgelegt se<strong>in</strong>.<br />

Betont wurde zudem, dass der Unterricht<br />

<strong>in</strong>dividueller auf jeden e<strong>in</strong>zelnen Schüler<br />

angepasst werden müsste und sich stärker<br />

am Pr<strong>in</strong>zip des exemplarischen Lernens<br />

orientierten sollte. E<strong>in</strong>en „Unterricht von<br />

der Stange“ dürfe es nicht geben. Über die<br />

Abschaffung des Sitzenbleibens sollte man<br />

sich <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> zudem Gedanken machen.<br />

Sehr am Herzen liegt der vbw der flächendeckende<br />

Ausbau der rhythmisierten<br />

Ganztagesschulen (der Pflichtunterricht ist<br />

hier gleichmäßig auf den Vor- und Nachmittag<br />

verteilt im Gegensatz zur offenen<br />

Ganztagesschule) – von der Grundschule<br />

bis zum Gymnasium. Obwohl die Vorteile<br />

für Schüler und Eltern laut vbw auf<br />

der Hand liegen, werden nirgendwo <strong>in</strong><br />

Deutschland anteilig weniger K<strong>in</strong>der ganztägig<br />

unterrichtet als <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. Lediglich<br />

4,3 Prozent der bayerischen Schüler besuchten<br />

2010/11 e<strong>in</strong>e gebundene Ganztagesschule<br />

(bundesweit waren es immerh<strong>in</strong><br />

12,7 Prozent).<br />

Ebenfalls sehr e<strong>in</strong>setzen will sich die vbw<br />

laut Brossardt auch für K<strong>in</strong>dergärten. Sie<br />

sollten zu e<strong>in</strong>er wichtigen <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtung<br />

werden. Hierfür müsste allerd<strong>in</strong>gs<br />

die Ausbildung von Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />

K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>nen verbessert werden.<br />

„In der gegenwärtigen Ausbildung wird<br />

der <strong>Bildung</strong>saspekt jedoch noch zu wenig<br />

berücksichtigt. Die Ausbildung der Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

und K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>nen erfüllt<br />

die Anforderungen e<strong>in</strong>es hochwertigen <strong>Bildung</strong>sanspruchs<br />

häufig noch nicht“, heißt<br />

Frage an die Landtagskandidaten: Nach der E<strong>in</strong>führung der Flexiklassen 1/2 fragen sich Kollegen:<br />

S<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> auch bald jahrgangsübergreifende Kombiklassen für die 3./4. Klasse Realität oder Normalität?<br />

Jahrgangsgemischte Klassen haben sich pädagogisch bewährt. Diese Form kann seit jeher auch <strong>in</strong> der Komb<strong>in</strong>ationsform<br />

3/4 gebildet werden. Im Schuljahr 2012/13 wurden 302 Klassen als Jahrgangsmischung 3/4 unterrichtet.<br />

Um die wohnortnahe Grundschule zu erhalten, wird es teilweise notwendig se<strong>in</strong> auch <strong>in</strong> den Jahrgangsstufen 3 und 4<br />

jahrgangsübergreifend zu unterrichten.<br />

Das pädagogische Konzept der flexiblen E<strong>in</strong>gangsklassen ist sehr gut und muss <strong>in</strong> der 3. und 4. Klasse weitergeführt werden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs braucht es deutlich mehr <strong>Lehrer</strong>stunden, um an der richtigen Stelle auch Tandems bilden zu können.<br />

Flexible Grundschule stärkt <strong>in</strong>dividuelle Förderung! Das Konzept federt den Selektionsdruck ab. In H<strong>in</strong>blick auf den Übertritt<br />

muss es auch <strong>in</strong> den Klassen 3 und 4 verstärkt werden können.<br />

Wir lehnen Kombiklassen nicht generell ab, fordern dafür aber e<strong>in</strong> durchdachtes pädagogisches Konzept und ausreichend<br />

Differenzierungsstunden. Kombiklassen dürfen ke<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Sparmodell se<strong>in</strong>.<br />

12<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>Landtagswahl</strong><br />

es im vbw-Positionspapier. Deshalb fordert<br />

die vbw: „In jedem K<strong>in</strong>dergarten soll mittelfristig<br />

<strong>in</strong> der (erweiterten) E<strong>in</strong>richtungsleitung<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e auf Hochschulebene<br />

ausgebildete Fachkraft beschäftigt<br />

werden.“ Damit auch alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den<br />

Genuss von frühk<strong>in</strong>dlicher Förderung<br />

kommen, soll laut Wirtschaftsvertretern<br />

das letzte K<strong>in</strong>dergartenjahr verpflichtend<br />

se<strong>in</strong> – und für Eltern kostenlos.<br />

<strong>Bildung</strong>spolitisch e<strong>in</strong> Dauerbrenner: das<br />

G8. Die vbw sieht die Diskussionen um<br />

das achtjährige Gymnasium allerd<strong>in</strong>gs<br />

gelassen. „Die Verkürzung des bayerischen<br />

Gymnasiums hat sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Konzeption<br />

absolut bewährt – es hat an Attraktivität<br />

gewonnen und nicht verloren“, heißt es<br />

dazu im 20-seitigen Positionspapier der<br />

vbw. „E<strong>in</strong>e Abkehr vom achtjährigen Gymnasium<br />

wäre der falsche Weg.“ Allerd<strong>in</strong>gs<br />

räumt die vbw Nachbesserungsbedarf<br />

e<strong>in</strong>: auch im Gymnasium müsste mehr<br />

Individualisierung und Differenzierung im<br />

Unterricht E<strong>in</strong>zug halten und auch an den<br />

P- und W-Sem<strong>in</strong>aren (für die Oberstufe)<br />

müsste nachgebessert werden. Nach acht<br />

Jahren Gymnasium sollte es nach Wunsch<br />

der vbw dann e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Kernabitur<br />

aller deutschen Bundesländer geben.<br />

Das geme<strong>in</strong>same Abitur sollte e<strong>in</strong>heitliche<br />

schriftliche Prüfungen <strong>in</strong> Deutsch,<br />

Mathematik und Englisch be<strong>in</strong>halten und<br />

zusammen zehn Prozent der Abiturnote<br />

ausmachen.<br />

Brossardt betonte bei der Konferenz <strong>in</strong><br />

Tiefenbach mehrmals, dass die Wirtschaft<br />

mit dem Schulsystem im Großen und<br />

Ganzen zufrieden sei und sich die Parteien<br />

doch bitte nicht mehr <strong>in</strong> Strukturdebatten<br />

verlieren mögen. Vielmehr reichten<br />

Nachbesserungen. Brossardt: „Es gibt viele<br />

kle<strong>in</strong>e Stellschrauben, an denen gedreht<br />

werden muss“, damit <strong>in</strong> Zukunft ke<strong>in</strong> Talent<br />

verloren gehe. Claudia Rothhammer<br />

Das sagen Politiker zu<br />

e<strong>in</strong>em kostenlosen und<br />

verpflichtenden Kiga-Jahr:<br />

Eltern sollten über die Betreuung<br />

ihrer K<strong>in</strong>der selbst entscheiden können.<br />

Statistiken zeigen, dass <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

annähernd alle K<strong>in</strong>der im Jahr vor<br />

der E<strong>in</strong>schulung e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten<br />

besuchen. Wir unterstützen die Familien,<br />

<strong>in</strong>dem wir im 3. K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />

monatlich 50 Euro, ab September 100<br />

Euro des Beitrags übernehmen.<br />

Frühk<strong>in</strong>dliche <strong>Bildung</strong> wirkt sich<br />

positiv auf den späteren Schulerfolg<br />

aus. Deshalb haben wir das letzte<br />

K<strong>in</strong>dergartenjahr beitragsfrei gestellt<br />

und entlasten so 100.000 Familien.<br />

E<strong>in</strong>e Verpflichtung lehne ich ab, da<br />

für uns Liberale das grundgesetzlich<br />

verankerte Erziehungsrecht der Eltern<br />

e<strong>in</strong> hohes Gut ist.<br />

Für Erzieher<br />

„Ist das e<strong>in</strong> guter K<strong>in</strong>dergarten?“ - „Ne<strong>in</strong>.<br />

Die spielen ja nur.“ Dieses Gespräch<br />

zwischen zwei Müttern zeige, wie<br />

unerkannt die S<strong>in</strong>nhaftigkeit des Spiels<br />

<strong>in</strong> unserer Leistungsgesellschaft zu<br />

se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, brachte es Monika Lumpe,<br />

Heilpädagog<strong>in</strong> und kl<strong>in</strong>ische Kunst- und<br />

Kreativitätstherapeut<strong>in</strong>, beim Vortrag<br />

beim Caritas-Frühförderungsdienst auf<br />

den Punkt. Es sei deshalb wenig überraschend,<br />

dass der Druck auf K<strong>in</strong>dertagestätten<br />

wachse, was die kognitive<br />

Förderung von Vorschulk<strong>in</strong>dern betrifft.<br />

Generell werde Spiel als nicht (mehr)<br />

geeignet erachtet, um K<strong>in</strong>der auf die<br />

Schule vorzubereiten. „Dabei s<strong>in</strong>d die<br />

Fähigkeiten e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, sich <strong>in</strong>s Spiel<br />

zu vertiefen und kreative Ideen zu<br />

entwickeln, äußerst wichtige Voraussetzungen<br />

für den späteren Schulerfolg“,<br />

betonte Gerhard Kr<strong>in</strong>n<strong>in</strong>ger, Leiter des<br />

Caritas-Frühförderdienstes.<br />

Anders gestaltet sich die Situation des<br />

materiellen Angebotes. So werden<br />

K<strong>in</strong>der laut Experten tendenziell mit<br />

e<strong>in</strong>em Überangebot an Spielmaterialien<br />

bedacht. Für Kr<strong>in</strong>n<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>e falsche<br />

Entwicklung: „Eltern müssen ke<strong>in</strong>e<br />

Animateure ihrer K<strong>in</strong>der se<strong>in</strong>. Es gilt<br />

nicht die Devise, dass nur beschäftigte<br />

K<strong>in</strong>der gute K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d. Langeweile<br />

setzt bei K<strong>in</strong>dern wichtige kreative<br />

Prozesse <strong>in</strong> Gang.“ Weniger wäre also<br />

mehr, was das Angebot an Spielsachen<br />

und medialer Beschallung betrifft. „Der<br />

Montag ist zum Beispiel <strong>in</strong> vielen<br />

K<strong>in</strong>dergärten e<strong>in</strong> schwieriger Tag, weil<br />

die K<strong>in</strong>der alle Filme und Videos<br />

verarbeiten müssen, die sie am Wochenende<br />

zu Hause gesehen haben.“ Hier ist<br />

es an den Erzieher<strong>in</strong>nen, den mitunter<br />

sehr e<strong>in</strong>seitigen und oft auch aggressiv<br />

geprägten Spielen der K<strong>in</strong>der positivere<br />

Impulse im Spiel zu geben. Hier zeigt<br />

sich der entlastende, heilende Effekt des<br />

Spiels, der dem K<strong>in</strong>d hilft, Erlebnisse zu<br />

verarbeiten und Spannungen abzubauen.<br />

Richtig begleitet unterstützt freies<br />

Spiel K<strong>in</strong>der wohl mehr <strong>in</strong> ihrer<br />

Entwicklung als man es erwarten<br />

könnte, so die Expert<strong>in</strong>. „Das Bauen<br />

e<strong>in</strong>es Turmes oder e<strong>in</strong>facher Häuser<br />

schult zum Beispiel das Verständnis für<br />

physikalische Gesetze, es erfordert e<strong>in</strong>e<br />

Handlungsplanung und verlangt e<strong>in</strong>e<br />

oft hohe Frustrationstoleranz, wenn der<br />

Turm zum fünften Mal umfällt.“ red<br />

<strong>Bildung</strong>schancen dürfen nicht vom<br />

Geldbeutel der Eltern abhängen. Daher<br />

beabsichtigt die SPD-Landtagsfraktion,<br />

mittelfristig den K<strong>in</strong>dergartenbesuch<br />

analog zur Schulbildung<br />

gänzlich kostenfrei zu stellen. Dem<br />

Vorschlag, die Kostenfreiheit mit e<strong>in</strong>er<br />

K<strong>in</strong>dergartenpflicht zu verb<strong>in</strong>den,<br />

stehen wir offen gegenüber.<br />

Erst Qualität verbessern! Der K<strong>in</strong>dergarten<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiger Erfolgsbauste<strong>in</strong><br />

für frühk<strong>in</strong>dliche <strong>Bildung</strong>, von<br />

dem möglichst viele K<strong>in</strong>der profitieren<br />

sollten. Vor dem E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />

Beitragsfreiheit muss jedoch erst der<br />

Krippenausbau gesichert und die<br />

Qualität der frühk<strong>in</strong>dlichen <strong>Bildung</strong><br />

verbessert werden.<br />

Wir fordern e<strong>in</strong> gut ausgebautes,<br />

kostenfreies K<strong>in</strong>derbetreuungs- und<br />

<strong>Bildung</strong>ssystem, denn frühk<strong>in</strong>dliche<br />

<strong>Bildung</strong> wirkt sich positiv auf unsere<br />

K<strong>in</strong>der aus und trägt maßgeblich zur<br />

Chancengleichheit bei. Das letzte<br />

Kiga-Jahr könnte verpflichtend se<strong>in</strong>,<br />

um auch die wenigen Prozent zu erreichen,<br />

die bislang überhaupt ke<strong>in</strong>en<br />

K<strong>in</strong>dergarten besuchen.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

13


<strong>BLLV</strong>: Pensionisten<br />

Pensionistentag im Bayerischen Wald<br />

130 Mitglieder wandelten auf den Spuren der Schriftsteller<strong>in</strong> Emerenz Meier<br />

„Born <strong>in</strong> Schiefweg“ und doch <strong>in</strong> der<br />

Welt zu Hause. Dies trifft auf niemanden<br />

mehr zu, als auf Emerenz Meier, die<br />

dort am 3. Oktober 1874 geboren<br />

wurde. Auf ihren Spuren wandelten 130<br />

Pensionisten des <strong>BLLV</strong> Niederbayern<br />

und verbrachten e<strong>in</strong>en wunderschönen<br />

Pensionistentag im Bayerischen Wald.<br />

Dort wurden sie vom 3. Bürgermeister<br />

der Stadt Waldkirchen, Werner Eigenschenk,<br />

begrüßt.<br />

Im ehemaligen Elternhaus der Vorzeigefrau<br />

Emerenz Meier <strong>in</strong>formierten sich die<br />

Ruheständler mit Hilfe der Audio-Guides<br />

über das Leben und Wirken der Dichter<strong>in</strong><br />

sowie Wirts- und Bauerstochter, deren umtriebiges<br />

Leben sie nach Amerika führte.<br />

Von der Familie und der heimischen<br />

Bevölkerung verkannt, g<strong>in</strong>g Emerenz bald<br />

ihren eigenen Weg. Sie hat immer über das<br />

Leben der Menschen damals geschrieben<br />

und somit Historisches geleistet. Heimlich<br />

schrieb sie Verse und kurze Geschichten.<br />

Ihr Vater durfte dies nicht wissen und tat<br />

Emerenz‘ Talent als „narrische Verslmacherei“<br />

ab. Aber all die Vorbehalte konnten die<br />

„Wirtsenz“, wie die Dorfleute sie nannten,<br />

nicht vom Schreiben abhalten. Erst als das<br />

erste Geld floss, gab auch der Vater se<strong>in</strong>e<br />

Zustimmung.<br />

Dass das Emerenz-Meier-Haus heute<br />

wieder im alten Glanz erstrahlt, ist der Initiative<br />

des Emerenz-Meier-Haus-Vere<strong>in</strong>es zu<br />

verdanken, der seit 1974 kont<strong>in</strong>uierlich an<br />

der Rekonstruktion und Renovierung des<br />

Gruppenbild als Er<strong>in</strong>nerungsfoto an den Pensionistentag im Bayerischen Wald.<br />

Hauses arbeitete und nach der Vere<strong>in</strong>sgründung<br />

1997 das Haus kaufte und das<br />

Dorfwirtshaus wieder <strong>in</strong> Schuss brachte.<br />

Erst 2010 öffnete der Vere<strong>in</strong> die Pforten des<br />

Auswanderermuseums „Born <strong>in</strong> Schiefweg“.<br />

Wie bereits erwähnt, gibt es im<br />

Erdgeschoss des Hauses das Gasthaus „Zur<br />

Emerenz“, <strong>in</strong> dem alle Teilnehmer hervorragend<br />

verpflegt wurden. Das Wirtsehepaar<br />

Unterleitner verwöhnten die Gäste mit<br />

kul<strong>in</strong>arischen Köstlichkeiten und es blieb<br />

wieder viel Zeit, um sich auszutauschen.<br />

Bei der Stadtführung im nahen Waldkirchen<br />

brachte der Stadtarchivar Richard<br />

Schiffler den Besuchern die Historie der<br />

Stadt näher. Da Waldkirchen am Goldenen<br />

Steig lag, war es von großer Bedeutung für<br />

den Salzhandel. Beim abschließenden<br />

Kaffetr<strong>in</strong>ken blieb nochmals genügend<br />

Zeit, sich zu unterhalten und die Sonne zu<br />

genießen. Organisator<strong>in</strong> Alexandra<br />

Schuster-Grill sagte: „An dieser Stelle<br />

möchte ich es nicht versäumen, allen<br />

Pensionisten für ihr treues Kommen<br />

herzlich zu danken. Auch möchte ich mich<br />

für die vielen netten Rückmeldungen<br />

bedanken.“ Die Planungen für den<br />

nächsten Pensionistentag am 29. November<br />

<strong>in</strong> Abensberg laufen bereits. Auf dem<br />

Programm steht e<strong>in</strong> Besuch bei der<br />

Brauerei Kuchlbauer. A. Schuster-Grill<br />

Referatsleiter<strong>in</strong> Alexandra Schuster-Grill (Mitte) führte die Teilnehmer des Pensionistentages durch das Programm.<br />

Fotos (2): Schuster-Grill<br />

14<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>BLLV</strong>-Fußballmeister<br />

43.Internationaler<br />

Jugendwettbewerb<br />

jugend creativ<br />

Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken<br />

Abgabeschluss<br />

am 3. Februar 2014<br />

44. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ<br />

Der 44. Internationale Jugendwettbewerb lädt Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler e<strong>in</strong>, mit orig<strong>in</strong>ellen Bildern oder Kurzfilmen<br />

sowie Quizlösungen teilzunehmen. Das Motto „TRAUMBILDER: Nimm uns mit <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Fantasie“ bietet<br />

Raum für vielfältige kreative Interpretationen und Ansätze zur didaktischen Umsetzung <strong>in</strong> allen Klassenstufen.<br />

Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb<br />

erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank<br />

oder unter www.jugendcreativ.de<br />

www.facebook.com/jugendcreativ<br />

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Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

15


<strong>BLLV</strong>: Studenten<br />

Lehramtsstudenten wünschen sich Neuerungen<br />

<strong>Lehrer</strong>bildung <strong>in</strong> der Diskussion: <strong>BLLV</strong>-Präsident Wenzel war <strong>in</strong> Passau dabei<br />

Obwohl es sehr heiß an diesem Julitag<br />

war, war die Diskussion um die Zukunft<br />

der „<strong>Lehrer</strong>bildung und Hochschulpolitik<br />

<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>“ an der Uni Passau alles<br />

andere als hitzig. Im Grunde waren sich<br />

alle e<strong>in</strong>ig, dass sich <strong>in</strong> der Schul- und<br />

damit auch <strong>Lehrer</strong>bildungspolitik <strong>in</strong><br />

<strong>Bayern</strong> e<strong>in</strong>iges ändern muss – außer<br />

CSU-Vertreter und Angehörige des<br />

Realschullehrerverbandes. Mit dabei<br />

war auch <strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel,<br />

der sich zwar vom Bundesvorsitzenden<br />

des VDR (Verband Dt. Realschullehrer)<br />

altbekannte Vorwürfe anhören musste,<br />

aber mit Sachargumenten viele Studenten,<br />

Dozenten und Studenten im<br />

Zuhörerraum überzeugen konnte.<br />

<strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel (Foto oben, r.) nahm zu den Problemen der Lehramtsstudent<strong>in</strong>nen<br />

Daniela Bär (l.) und Rom<strong>in</strong>a Lehner (2.v.l.) Stellung, ebenso wie (Foto unten) SPD-Landtagsabgeordneter<br />

Mart<strong>in</strong> Güll (Mitte) und CSU-Landtagsabgeordneter Walter Taubenender (r.). Professor<br />

Guido Pollak (l.) von der Uni Passau moderierte die Diskussionsrunde.<br />

Fotos (3): Rothhammer<br />

Für die CSU sprach MdL Walter Taubenender,<br />

für die SPD MdL Mart<strong>in</strong> Güll – beide<br />

wie Wenzel mit langjähriger Erfahrung<br />

als Volksschullehrer. Für die Studenten<br />

diskutierten mit: Daniela Bär (Lehramt<br />

Gymnasium Wirtschaft, Informatik und<br />

Deutsch) und Rom<strong>in</strong>a Lehner (Lehramt<br />

Gymnasium Wirtschaft und Geographie<br />

plus BA Bus<strong>in</strong>ess Adm<strong>in</strong>istration and<br />

Economics). Professor Gudio Pollak vom<br />

Lehrstuhl für Allgeme<strong>in</strong>e Pädagogik<br />

moderierte die Diskussionsrunde, die das<br />

Zentrum für <strong>Lehrer</strong>bildung und Fachdidaktik<br />

(ZLF) organisiert hatte, und begann<br />

mit der Frage, ob es nicht s<strong>in</strong>nvoll sei,<br />

auch das Lehramtsstudium auf BA und MA<br />

umzustellen. Güll würde e<strong>in</strong>er Umstellung<br />

auf BA und MA zustimmen. „Da vergeben<br />

wir uns <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> nichts. Ke<strong>in</strong>e Schule<br />

wird deshalb schlechter werden.“ Wenzel<br />

regte an, dann auch gleich die Differenzierung<br />

der Lehrämter aufzugeben. „Sie<br />

ist anachronistisch und passt nicht <strong>in</strong>s 21.<br />

Jahrhundert.“ Taubenender hielt dagegen:<br />

„E<strong>in</strong>e schulartbezogene <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

ist gut und e<strong>in</strong> differenziertes Schulsystem<br />

erfordert nunmal e<strong>in</strong>e differenzierte<br />

<strong>Lehrer</strong>bildung.“ Güll schlug vor, wenn dann<br />

nur im Master zu differenzieren. Pädagogik<br />

und Erziehungswissenschaften bräuchten<br />

ja alle – unabhängig von der Schulart.<br />

Die beiden Student<strong>in</strong>nen sahen es ähnlich.<br />

Sie beklagten, dass der erziehungswissenschaftliche<br />

Teil im Studium „untergeht“.<br />

Mart<strong>in</strong> Güll (l.) suchte vor der Diskussionsrunde<br />

das Gespräch mit Klaus Wenzel.<br />

Bär: „E<strong>in</strong>e Tatsache, die frustrierend ist.“<br />

H<strong>in</strong>zu komme, dass das modularisierte Studium<br />

zeitlich sehr vollgepackt sei. Für die<br />

Belegung von freiwilligen Sem<strong>in</strong>aren oder<br />

gar für e<strong>in</strong>en Auslandsaufenthalt fehle vielen<br />

die Zeit bzw. hätten viele das Gefühl,<br />

ke<strong>in</strong>e Zeit dafür haben zu dürfen. Wenzel<br />

machte dafür das G8 verantwortlich. Statt<br />

Entschleunigung gebe es dadurch noch<br />

mehr Beschleunigung im Lernen. Pollak<br />

stimmte zu: „Und das bulimische Lernen<br />

setzt sich im Studium fort. Durch G8<br />

und Wegfall des Zivil- und Wehrdienstes<br />

kommen die Jugendlichen bereits mit 17<br />

Jahren an die Uni. Dann jagen wir sie <strong>in</strong><br />

sieben Semestern durch das Studium.“<br />

Taubeneder hielt dagegen. „Mich ärgert<br />

das Argument, dass es immer heißt, im G8<br />

hat man ke<strong>in</strong>e Zeit mehr für Freizeit. Da<br />

hält sich me<strong>in</strong> Mitleid <strong>in</strong> Grenzen“, gab der<br />

CSU-Abgeordnete offen zu und er<strong>in</strong>nerte<br />

an die Leistung von Berufsschülern, die<br />

neben der Arbeit noch lernen.<br />

16<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


<strong>BLLV</strong>: Studenten<br />

Braucht aber Persönlichkeitsbildung nicht<br />

auch Zeit? Bei der Beantwortung dieser<br />

Frage waren die Diskussionsteilnehmer<br />

schnell auch bei der Frage, ob Eignungstests<br />

für Lehramtsstudenten s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d.<br />

Hier waren sich aber alle e<strong>in</strong>ig, dass es an<br />

verlässlichen Instrumenten fehle, um e<strong>in</strong>e<br />

Aussage treffen zu können, wer später e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong> guter <strong>Lehrer</strong> werde und wer nicht.<br />

Güll: „Ich denke, es sollte hier nicht um e<strong>in</strong>e<br />

Auswahl gehen, sondern um e<strong>in</strong>e professionelle<br />

Begleitung der Studenten.“ Auch<br />

Böhm vom Realschullehrerverband gab<br />

zu bedenken, dass sich e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit<br />

über Jahrzehnte h<strong>in</strong>weg entwickle.<br />

„Die kann man nicht im Alter von 17 Jahren<br />

vorhersehen oder gar diagnostizieren.“<br />

Diskussion auch über das<br />

vielgliedrige Schulsystem<br />

Böhm warnte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

aber davor, das Staatsexamen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />

schlecht zu reden. Er plädierte auch<br />

für die Beibehaltung des vielgliedrigen<br />

Schulsystems <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. SPD-Landtagsabgeordneter<br />

Güll konterte daraufh<strong>in</strong>: „Die<br />

Erkenntnisse, die wir übers Lernen haben<br />

und auch die PISA-Ergebnisse sollten wir<br />

zum Anlass nehmen, über unser System<br />

nachzudenken.“ Natürlich sei er Realist<br />

und wisse, dass sich Strukturen langsam<br />

entwickeln müssten, aber die Zeit sei reif,<br />

das Schubladendenken aufzugeben. An<br />

Böhm gerichtet sagte Güll: „Mich stört das<br />

auch schön langsam, dass Sie das, worüber<br />

wir hier reden, wohl als Bedrohung empf<strong>in</strong>den.<br />

Es s<strong>in</strong>d doch Punkte, über die wir<br />

reden müssen.“ Er wünsche sich, dass Mitkonkurrenten<br />

und auch der Realschullehrerverband<br />

mehr Gelassenheit an den Tag<br />

legen würden, dass man von den üblichen<br />

„Statistikspielchen“ ablasse und „die Größe<br />

hat, auch etwas anderes zuzulassen und<br />

dort, wo die Menschen wollen, sie neue<br />

Wege gehen lässt.“<br />

Mit dem <strong>BLLV</strong> um die Welt<br />

Infoabend der SG Passau über Auslandspraktika<br />

Die <strong>BLLV</strong>-Studentengruppe hatte für alle<br />

an der Uni Passau, denen das schlechte<br />

Frühl<strong>in</strong>gswetter <strong>in</strong> Deutschland aufs<br />

Gemüt schlug, e<strong>in</strong>en ganz besonderen<br />

Term<strong>in</strong> parat. Hochschulreferent<strong>in</strong> Catr<strong>in</strong><br />

Seegerer <strong>in</strong>formierte „aus erster Hand“<br />

über die vielen Praktika-Möglichkeiten<br />

beim <strong>BLLV</strong>. Gedanklich g<strong>in</strong>g es dabei für<br />

die rund 30 Studenten <strong>in</strong> wärmere Gefilden<br />

wie zum Beispiel Mexiko oder Namibia. Da<br />

sich unter den Interessenten ausschließlich<br />

Studenten mit der Zweitsprache Englisch<br />

befanden, konzentrierte sich die Vorstellung<br />

der Kurz- und Langzeitpraktika auf<br />

den englischsprachigen Raum, aber auch<br />

französischsprachige Länder wie Ruanda<br />

oder Länder wie Ungarn, Polen, Ukra<strong>in</strong>e<br />

und Norwegen wurden vorgestellt. Für<br />

Länder wie Mexiko, Costa Rica oder Peru<br />

s<strong>in</strong>d Spanischkenntnisse erforderlich.<br />

Da diese ke<strong>in</strong>er der Anwesenden hatte,<br />

wurden diese Länder zwar vorgestellt, aber<br />

nicht weiter vertieft.<br />

Seegerer hat selbst e<strong>in</strong>ige Auslandspraktika<br />

absolviert bzw. hat Studenten im<br />

Auslandspraktikum betreut. E<strong>in</strong>drucksvoll<br />

schilderte sie, wie unterschiedlich die<br />

Voraussetzungen und Arbeitsweisen <strong>in</strong> anderen<br />

Ländern zum Teil s<strong>in</strong>d und wie sehr<br />

diese Erfahrungen die eigene berufliche<br />

sowie persönliche Entwicklung positiv<br />

bee<strong>in</strong>flussen können. Sehr gegensätzliche<br />

Länder wie Australien, Norwegen, Namibia<br />

und viele mehr wurden h<strong>in</strong>sichtlich der Art<br />

des Praktikums, der Dauer des Aufenthalts<br />

und ihres Anforderungsprofils dargestellt.<br />

Um jedoch e<strong>in</strong>e genauere Vorstellung von<br />

dem zu vermitteln, was den E<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong><br />

den jeweiligen Ländern erwartet, zeigte<br />

sie e<strong>in</strong>drucksvolle Videos und Bilder, die<br />

von Praktikanten vor Ort gedreht worden<br />

s<strong>in</strong>d. Im Anschluss gab es noch genügend<br />

Raum, um persönliche und eventuell offengebliebene<br />

Frage zu stellen. Viel positives<br />

Feedback gab es seitens der Teilnehmer für<br />

Seegerer für ihren spritzigen und kurzweiligen<br />

Vortrag, der den Abend wie im Flug<br />

vergehen ließ. Die Veranstaltung war sehr<br />

motivierend, am liebsten hätten sich e<strong>in</strong>ige<br />

Studenten gleich im Anschluss <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Auslandspraktikum<br />

beim <strong>BLLV</strong> gestürzt.<br />

Melanie Bauer<br />

Internettipp<br />

Mehr Infos zu den Auslandspraktika<br />

im <strong>BLLV</strong> f<strong>in</strong>den Studenten auf den<br />

Seiten der LSG:<br />

http://www.bllv.de/<br />

Auslandspraktikum.6303.0.html<br />

Taubeneder räumte e<strong>in</strong>, dass das Innenleben<br />

des Systems an e<strong>in</strong>igen Stellen<br />

verbessert werden muss. „Aber deshalb<br />

schmeißt man doch nicht das ganze System<br />

über Bord.“ Güll dazu: „Ich würde mir<br />

wünschen, dem bayerischen Volk mal zu<br />

zeigen, dass man Pädagogik auch anders<br />

machen kann.“<br />

Claudia Rothhammer<br />

Freuten sich sehr über den Infoabend an der Uni Passau (v.l.): Ramona delle Donne, SG-Vorsitzende<br />

Franziska Trautmannsberger, <strong>BLLV</strong>-Hochschulreferent<strong>in</strong> Catr<strong>in</strong> Seegerer, Maxi Grundler,<br />

<strong>BLLV</strong>-Studentenreferent<strong>in</strong> Hedwig Mandl und Christ<strong>in</strong>a Schönfelder.<br />

Foto: Mandl<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

17


<strong>BLLV</strong>: Studenten<br />

Wollen sich wieder treffen (v.r.): Prof. Burkhard Freitag, Bezirksvorsitzende Judith Wenzl, Dr. Markus<br />

Wolfer und 3. Bezirksvorsitzende Petra Hübl-Ostermeier.<br />

„Das Viertel prägt und verpflichtet“<br />

Uni-Präsident Prof. Freitag im Gespräch mit dem <strong>BLLV</strong> Niederbayern<br />

Seit etwas mehr als e<strong>in</strong>em Jahr hat die<br />

Uni Passau e<strong>in</strong>en neuen Präsidenten.<br />

In diesen Monaten überraschte der<br />

Informatikprofessor Burkhard Freitag<br />

Kollegen und Studenten mit mehr als<br />

e<strong>in</strong>er Idee für neue Strukturen, Maßnahmen<br />

und Zielsetzungen. Wie wichtig<br />

wird ihm aber <strong>in</strong> Zukunft die <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

se<strong>in</strong>? Welche Weichenstellungen<br />

wird er für Lehramtsstudenten vornehmen?<br />

Welche E<strong>in</strong>schnitte werden sie<br />

durch den Wegfall der Studiengebühren<br />

h<strong>in</strong>nehmen müssen? All das waren Fragen,<br />

die der <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorstand im<br />

Gespräch mit Prof. Freitag ansprach.<br />

Das erste Zusammentreffen zwischen<br />

<strong>BLLV</strong>-Vorstand und neuer Unileitung war<br />

sehr angenehm und offen. Prof. Freitag<br />

machte deutlich, dass er als Präsident zwar<br />

mit neuen Ideen auftrete, aber vieles noch<br />

ergebnisoffen beraten werde. Er gebe<br />

Impulse, aber se<strong>in</strong>e Kollegen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Fachrichtungen müssten ebenfalls<br />

aktiv werden. Beispielsweise erwarte er<br />

unter Mitwirkung aller für die <strong>Lehrer</strong>bildung<br />

Verantwortlichen e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />

der Universität an der für Herbst 2013 zu<br />

erwartenden Ausschreibung „Qualitätsoffensive<br />

<strong>Lehrer</strong>bildung“. Dabei solle das<br />

Zentrum für <strong>Lehrer</strong>bildung und Fachdidaktik<br />

(ZLF) unter E<strong>in</strong>beziehung der Fachwissenschaften<br />

e<strong>in</strong>e führende Rolle spielen.<br />

Auch könnte er sich vorstellen, dass sich<br />

zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt sogar e<strong>in</strong>e<br />

Art „Studienfakultät <strong>Bildung</strong>swissenschaften“<br />

an der Uni bilden könnte, <strong>in</strong> der alle<br />

Lehramtsstudenten e<strong>in</strong>e Heimat f<strong>in</strong>den.<br />

„Solche Initiativen würde ich gut f<strong>in</strong>den“,<br />

machte Prof. Freitag deutlich. „Wie gesagt,<br />

es muss aber viel von <strong>in</strong>nen kommen.“<br />

E<strong>in</strong>e persönliche E<strong>in</strong>schätzung zur <strong>Lehrer</strong>bildungsoffensive<br />

des <strong>BLLV</strong> wollte Prof.<br />

Freitag noch nicht abgeben. Bei e<strong>in</strong>em<br />

nächsten Gespräch könne man sicher<br />

näher darauf e<strong>in</strong>gehen. Er versicherte, dass<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft die <strong>Lehrer</strong>bildung e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle für die Universität spielen<br />

werde. Prof. Freitag: „Wenn man sich die<br />

Zahlen ansieht, dann ergibt sich das von<br />

selbst, denn von den 10 000 Studierenden<br />

s<strong>in</strong>d 2500 Lehramtsstudierende, und das<br />

ist damit e<strong>in</strong> Viertel aller Studierenden. Das<br />

Viertel prägt und verpflichtet.“<br />

Allerd<strong>in</strong>gs beunruhigen die s<strong>in</strong>kenden<br />

E<strong>in</strong>stellungszahlen von Lehramtsabsolventen<br />

die Unileitung. Der Präsident<br />

betonte, dass er den Lehramtsstudenten<br />

Werden auch wieder<br />

dabei se<strong>in</strong> (v.l.): Franziska<br />

Trautmannsberger und<br />

Ramona Scharl von der<br />

<strong>BLLV</strong>-Studentengruppe<br />

sowie 2. Bezirksvorsitzender<br />

Ra<strong>in</strong>er Kirschner.<br />

Fotos (2): cro<br />

im S<strong>in</strong>ne der Polyvalenz auch gerne e<strong>in</strong>e<br />

Perspektive außerhalb der Schule mit auf<br />

den Weg geben möchte. In den Fächern<br />

gebe es bereits heute Module, <strong>in</strong> denen<br />

Studenten Wissen für andere Berufsfelder<br />

erwerben könnten. Zusätzlich sei e<strong>in</strong><br />

Aufbaustudiengang denkbar, mit dem sich<br />

die Studenten für Berufe <strong>in</strong> der Wirtschaft<br />

oder <strong>in</strong> Institutionen qualifizieren könnten.<br />

„Momentan haben sie kaum e<strong>in</strong>e Alternative<br />

zum Schuldienst und das muss sich<br />

ändern“, sagte Prof. Freitag. E<strong>in</strong>e gute<br />

Nachricht hob sich der Präsident der Uni<br />

Passau bis zum Schluss des Gesprächs auf.<br />

Laut se<strong>in</strong>en Informationen werden die<br />

wegfallenden Studienbeiträge „vollständig<br />

kompensiert“, so dass sich ke<strong>in</strong> Studiengang<br />

über Kürzungen Sorgen machen<br />

müsse – auch wenn Details noch nicht<br />

spruchreif seien. Aber diese könne er gern<br />

nachreichen, bot er <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorsitzender<br />

Judith Wenzl an. Prof. Freitag: „Ich<br />

würde mich freuen, wenn wir dieses<br />

Gespräch e<strong>in</strong>mal im Semester führen<br />

könnten.“ cro<br />

18<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kreisverbände<br />

Semsterabschluss<br />

Das Sommersemester beendete die SG<br />

Passau mit e<strong>in</strong>em gemütlichen Grillabend<br />

und Neuwahlen. Erste Vorsitzende<br />

bleibt Franziska Trautmannsberger,<br />

unterstützt von Ramona Scharl als<br />

zweiter Vorsitzenden und Peter Schlegel<br />

als drittem Vorsitzenden. Ramona Scharl<br />

wurde zudem bei der vergangenen<br />

Ausschusssitzung der Landesstudentengruppe<br />

als Beisitzer<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Vorstand<br />

der LSG gewählt. Somit ist mit ihr nach<br />

langer Zeit wieder e<strong>in</strong> Mitglied der<br />

Passauer Studentengruppe <strong>in</strong> diesem<br />

Gremium vertreten. Sie konnte beim<br />

Sommerfest auch gleich e<strong>in</strong>e gute<br />

Nachricht verkünden: die Passauer<br />

Studentengruppe hat den LSG-Preis als<br />

aktivste Studentengruppe gewonnen.<br />

Nun dürfen sich die Studenten noch<br />

mehr auf das kommende W<strong>in</strong>tersemester<br />

freuen, denn dann wird der Preis<br />

e<strong>in</strong>gelöst: e<strong>in</strong>e Erlebniswanderung.<br />

Auch bildungspolitisch war die SG <strong>in</strong><br />

diesem Semester aktiv: Franziska<br />

Trautmannsberger und Ramona Scharl<br />

begleiteten den<br />

<strong>BLLV</strong>-Bezirksvorstand<br />

zum Treffen mit Prof.<br />

Burkhard Freitag<br />

(siehe gegenüberliegende<br />

Seite). Beide<br />

freuten sich sehr über<br />

das Angebot des<br />

Unipräsidenten, ihm<br />

Verbesserungsvorschläge<br />

zum Lehramtsstudium zusammenzustellen.<br />

In den kommenden<br />

Wochen wird die SG deshalb e<strong>in</strong>e<br />

Befragung der Studenten starten.<br />

Ebenfalls mit Verbesserungsvorschlägen<br />

des Lehramtsstudium beschäftigte sich<br />

der Uni-Rat, bei dem Ramona Scharl<br />

teilnahm. Text und Foto: Hedwig Mandl<br />

KV Bogen<br />

Unterwegs <strong>in</strong> Gottes Apotheke<br />

<strong>Lehrer</strong> des Kreisverbandes Bogen entdecken wild wachsende Heilkräuter und Kräuterdelikatessen<br />

Wie Unkraut den Speiseplan<br />

bereichern kann,<br />

weiß der KV Bogen nun<br />

aus erster Hand. Bei der<br />

Kräuterwanderung mit<br />

der im Schlossbauernhof<br />

Hagenau <strong>in</strong> der Nähe von<br />

Burg Falkenste<strong>in</strong> beheimateten<br />

Kräuterpädagog<strong>in</strong><br />

Erna Senft begaben sich<br />

die <strong>Lehrer</strong> auf die Spur<br />

von Wildkräutern und<br />

erfuhren dabei, welche<br />

Delikatessen rundum <strong>in</strong><br />

der Natur wild wachsen<br />

– alles Angebote aus Gottes natürlicher<br />

Apotheke, die abwechslungsreicher, heilsamer<br />

und gesünder als vieles s<strong>in</strong>d, was <strong>in</strong><br />

Supermärkten angeboten wird.<br />

E<strong>in</strong>geleitet wurde die Kräuterwanderung<br />

mit e<strong>in</strong>em Rundgang um den Schlossbauernhof.<br />

E<strong>in</strong>e Station bei der Kräuterwanderung<br />

war zum Beispiel die Scharfgarbe. „Ob<br />

getrocknete Blüten als Tee oder die jungen<br />

Blattriebe für Kräuterquark oder Gemüsee<strong>in</strong>topf,<br />

probieren Sie es aus“, appellierte<br />

Erna Senft an ihre Zuhörer. Danach<br />

Kräuterpädagog<strong>in</strong> Erna Senft (r.) zeigt den <strong>Lehrer</strong>n des KV Bogen, welche Schätze am Wegesrand wachsen. Foto: Wolf<br />

beschäftigte sich die Besuchergruppe mit<br />

den gelben Blütenköpfen des Johanniskrauts,<br />

die beim Zerreiben die F<strong>in</strong>ger dunkelrot<br />

färben, mit dem Löwenzahn, dem<br />

Knoblauchkraut und vielen weiteren bei<br />

dieser Wanderung <strong>in</strong> ihrer gesundheitsfördernden<br />

Wirksamkeit als Kostbarkeiten<br />

der Natur entdeckten Kräuter. Zurück im<br />

Schlossbauernhof lud Erna Senft zu e<strong>in</strong>er<br />

ganz besonderen Brotzeit e<strong>in</strong>, nämlich<br />

zu „Erfrischungen mit Wildkräutern“. Als<br />

ausgezeichneter Durstlöscher erwies sich<br />

der mit dem Aroma der Pfefferm<strong>in</strong>ze und<br />

den rosa Blättern der Kartoffelrose angereicherte<br />

„Giersch-Apfelsaft“, der übrigens für<br />

viel Gelächter sorgte. Denn wer e<strong>in</strong>en Garten<br />

hat, weiß, dass der nicht auszurottende<br />

Giersch eigentlich e<strong>in</strong> wahres Unkrautübel<br />

ist. Weiter für das leibliche Wohl sorgten<br />

auch der mit essbaren roten Kleeblüten<br />

verzierte Kräuterquark ebenso wie der<br />

Majoran-Knoblauchfeta, bis schließlich e<strong>in</strong><br />

absolut lukullisches Erlebnis serviert wurde:<br />

das Holunderblütengelee-Dessert.<br />

Dorothea Wolf<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

19


Kreisverbände<br />

Er<strong>in</strong>nerungsfoto an e<strong>in</strong>e gelungene Wienreise: Die Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und Landau bei ihrer Rast <strong>in</strong> Spitz (Wachau).<br />

Foto: Hans Poost<br />

KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />

„Natürlich blond“ im Ronacher<br />

Die Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und Landau waren auf Musical- und Kulturfahrt <strong>in</strong> Wien<br />

Wien ist immer e<strong>in</strong>e Reise wert. So führte<br />

die Kulturfahrt der Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />

und Landau wieder e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Österreichs<br />

Hauptstadt. Die Teilnehmer erlebten<br />

die letzte Aufführung vor der Sommerpause<br />

des Musicals „Natürlich blond“ auf der<br />

Bühne des Ronacher. Außerdem hatten sie<br />

reichlich Gelegenheit, Flair sowie Charme<br />

der Stadt zu genießen.<br />

Nachdem <strong>in</strong> den frühen Morgenstunden<br />

die ersten Reisenden <strong>in</strong> D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g den<br />

Bus bestiegen hatten, holte dieser die<br />

weiteren Teilnehmer an der Kulturfahrt <strong>in</strong><br />

Landau ab. Zügig g<strong>in</strong>g die Reise vorbei an<br />

Deggendorf, Passau, Schärd<strong>in</strong>g, L<strong>in</strong>z und<br />

Wels nach Wien, wo man gegen 12 Uhr<br />

ankam. Bis zum Quartierbezug im Hotel<br />

gegen 16 Uhr stand der Nachmittag zur<br />

freien Verfügung, von vielen zum Besuch<br />

des nahen Nasch- und Flohmarktes, für<br />

e<strong>in</strong>e Shopp<strong>in</strong>g-Tour oder auch zum Kaffeehausaufenthalt<br />

genutzt. Um 18 Uhr sah<br />

man sich beim geme<strong>in</strong>samen Abendessen<br />

wieder, um 19.30 Uhr begann die Musicalvorstellung<br />

„Natürlich blond“ im Ronacher,<br />

zusammen mit dem Raimund Theater<br />

und dem Theater an der Wien e<strong>in</strong>e der<br />

drei Spielstätten der „Vere<strong>in</strong>igten Bühnen<br />

Wien“. Basierend auf dem gleichnamigen<br />

Roman von Amanda Brown und dessen<br />

Verfilmung komponierten und verfassten<br />

Laurence O`Keefe sowie Nell Benjam<strong>in</strong><br />

Musik und Texte für das Musical „Natürlich<br />

blond“. Dieses feierte 2007 Premiere am<br />

Broadway und gelangte nun zum ersten<br />

Mal <strong>in</strong> Deutsch, im Wiener Ronacher zur<br />

Aufführung.<br />

Die Story ist rasant: Die Super-Blond<strong>in</strong>e Elle<br />

<strong>in</strong> Rosarot, ganz das perfekt gestylte Modepüppchen<br />

mit Schoßhund auf dem Arm,<br />

zeigt <strong>in</strong> der Komödie, wie viel Herz und<br />

Hirn <strong>in</strong> ihr steckt, auch wenn das zunächst<br />

nicht viele erwarten. Zu Beg<strong>in</strong>n serviert<br />

sie ihr Freund Warner ab, weil sie ihm zu<br />

unseriös und se<strong>in</strong>er Karriere h<strong>in</strong>derlich<br />

ersche<strong>in</strong>t. Elle folgt ihm an die Harvard-<br />

Universität, um ihn vom Gegenteil zu<br />

überzeugen. Noch als Student<strong>in</strong> der juristischen<br />

Fakultät gel<strong>in</strong>gt es ihr, mit scharfer<br />

Logik und hohem Sachverstand die wahre<br />

Täter<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mordfall zu entlarven und<br />

zum Geständnis zu überzeugen. Nun gibt<br />

sie ihrerseits Warner den Korb und f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Mitstudenten den richtigen Mann.<br />

Am Sonntagvormittag stand der Besuch<br />

der Schlossanlagen Belvedere auf dem<br />

Programm, die von Lucas von Hildebrandt<br />

für den Pr<strong>in</strong>zen Eugen von Savoyen erbaut<br />

wurden. In der jüngeren Geschichte spielte<br />

das Obere Schloss Belvedere e<strong>in</strong>e besondere<br />

Rolle, als dort am 15. Mai 1955 der<br />

Österreichische Staatsvertrag zwischen<br />

den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs<br />

sowie der österreichischen Bundesregierung<br />

unterzeichnet wurde, der die<br />

Wiederherstellung der souveränen und<br />

demokratischen Republik Österreich besiegelte.<br />

Die Reisegruppe nahm die Gelegenheit<br />

zu e<strong>in</strong>em ausgedehnten Spaziergang<br />

20<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kreisverbände<br />

bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong> durch die<br />

weitläufigen Gartenanlagen wahr, die<br />

zwischen den unteren und den oberen<br />

Schlossbauten angelegt s<strong>in</strong>d. Dabei hatte<br />

man vom höchsten Punkt des Gartens aus<br />

e<strong>in</strong>en fantastischen Blick über die Stadt<br />

Wien mit dem Turm des Stephansdoms <strong>in</strong><br />

der Mitte. Anschließend folgte e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Stadtrundfahrt und danach stand der Tag<br />

bis zur Abfahrt um 14.30 Uhr zur freien Verfügung.<br />

E<strong>in</strong>ige Turbulenzen gab es beim<br />

Start, weil der ursprünglich dafür vorgesehene<br />

Platz wegen e<strong>in</strong>er Demonstration<br />

von Türken gegen die politischen Zustände<br />

<strong>in</strong> ihrem Heimatland weitläufig von der<br />

Polizei abgesperrt worden war.<br />

Auf der Rückreise durch die Wachau<br />

konnte die Reisegruppe immer noch bei<br />

herrlichem Sonnensche<strong>in</strong> <strong>in</strong> Spitz e<strong>in</strong>e Pause<br />

e<strong>in</strong>legen, um sich im Garten e<strong>in</strong>es<br />

W<strong>in</strong>zers mit e<strong>in</strong>er Brettljause und gutem<br />

We<strong>in</strong> für den Rest der Heimreise zu stärken.<br />

Voller neuer E<strong>in</strong>drücke und Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an zwei schöne Tage <strong>in</strong> unserem Nachbarland<br />

und se<strong>in</strong>er Hauptstadt galt der große<br />

Dank aller Teilnehmer an der Kulturfahrt<br />

Marlene Lex, von Natur aus „natürlich<br />

blond“ und <strong>BLLV</strong>-Kreisvorsitzende von<br />

Landau, die sich auch heuer wieder durch<br />

ihre perfekte Vorbereitung und Durchführung<br />

des Wochenendes übertroffen hatte.<br />

Strömender Regen begleitete ab Passau<br />

die Reisegesellschaft, bis gegen 22 Uhr die<br />

letzten Ausflügler <strong>in</strong> D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g den Bus<br />

verließen. Hans Poost<br />

KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />

Auf den Spuren e<strong>in</strong>er berühmten Künstlerfamilie<br />

D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>ger und Landauer Kollegen <strong>in</strong>formierten sich <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g über das Leben und Wirken der Asambrüder<br />

Straub<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> Zentrum des Schaffens<br />

der berühmten Künstlerfamilie Asam.<br />

In etlichen Kirchen der Stadt f<strong>in</strong>det man<br />

Seitenaltäre oder Altarbilder aus der Werkstatt<br />

dieser Familie. Besondere Bedeutung<br />

haben zwei Kirchen, die zentrale Punkte im<br />

Werk dieser Künstler markieren. Zahlreiche<br />

Mitglieder der Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />

und Landau machten sich auf den Weg zu<br />

diesen beiden, begleitet vom Straub<strong>in</strong>ger<br />

Historiker Werner Schäfer.<br />

Die erste Station war die Klosterkirche der<br />

Ursul<strong>in</strong>en im Zentrum der Stadt. Es war laut<br />

Schäfer e<strong>in</strong> außerordentlicher Glücksfall für<br />

das Konvent der Ursul<strong>in</strong>en, dass es die berühmten<br />

Künstlerbrüder Cosmas Damian<br />

und Egid Quir<strong>in</strong> Asam für den Bau dieser<br />

Kirche gew<strong>in</strong>nen konnte, obwohl die 4000<br />

Gulden, die bezahlt werden konnten, auch<br />

für damalige Verhältnisse eher wenig waren.<br />

Dennoch sagten die beiden Künstler<br />

zu, weil sie „e<strong>in</strong>e Freidt haben, e<strong>in</strong>e schöne<br />

Kirche zu bauen und zu ziern“, wie sie an<br />

die Ober<strong>in</strong> schrieben. Baubeg<strong>in</strong>n war 1736.<br />

Drei Jahre später starb Cosmas Damian.<br />

Egid Quir<strong>in</strong> brachte das letzte geme<strong>in</strong>same<br />

Werk der Brüder zu Ende, sodass die<br />

E<strong>in</strong>weihung im Mai 1741 gefeiert werden<br />

konnte. In e<strong>in</strong>em fundierten und kurzweiligen<br />

Vortrag stellte Werner Schäfer den<br />

architektonischen Aufbau, die Gestaltung<br />

des Hochaltars mit den herausragenden<br />

Stuckfiguren, die Altarblätter der Seitenaltäre<br />

und die Deckenfresken <strong>in</strong> der künstlerischen,<br />

aber auch <strong>in</strong> der theologischen<br />

Bedeutung dar.<br />

Im Anschluss daran machte sich die<br />

Gruppe auf den Weg an den westlichen<br />

Stadtrand von Straub<strong>in</strong>g zum kle<strong>in</strong>en<br />

Wallfahrtskirchle<strong>in</strong> Frauenbrünnl. Über<br />

e<strong>in</strong>er Quelle erbaut, die wohl schon <strong>in</strong> vorchristlicher<br />

Zeit e<strong>in</strong> Kultort war, gehört die<br />

Die beiden KVs vor dem Wallfahrtskirchle<strong>in</strong> Frauenbrünnl. F: Reisbeck<br />

Kirche zur Wallfahrtslegende um die Übertragung<br />

e<strong>in</strong>er Kapelle von Antenr<strong>in</strong>g nach<br />

Sossau. Engel sollen sie bei e<strong>in</strong>er Rast hier<br />

abgesetzt haben und so sei e<strong>in</strong>e heilkräftige<br />

Quelle entsprungen. Von 1705 bis 1707<br />

wurde an dieser Stelle die jetzige Kirche<br />

als kleeblattförmiger Zentralbau mit drei<br />

Konchen errichtet. Im Inneren erschließt<br />

sich e<strong>in</strong>e doppelte Kuppel, die Hans Georg<br />

Asam, der Vater von<br />

Cosmas Damian und<br />

Egid Quir<strong>in</strong>, freskiert hat.<br />

Thema ist die Verehrung<br />

Marias durch zahlreiche<br />

Heilige und Engel. Hans<br />

Georg wurde bei se<strong>in</strong>em<br />

Aufenthalt <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

von se<strong>in</strong>en Söhnen<br />

begleitet und ließ sie<br />

auch <strong>in</strong> Frauenbrünnl<br />

mitarbeiten. Vor allem<br />

der damals 19-jährige<br />

Cosmas Damian unterstützte<br />

se<strong>in</strong>en Vater<br />

bei der Gestaltung des<br />

Allerheiligenhimmels<br />

und h<strong>in</strong>terließ so e<strong>in</strong>es<br />

se<strong>in</strong>er ersten bekannten<br />

Werke. Nach diesem<br />

anregenden Nachmittag<br />

ließ die Gruppe den Tag<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Straub<strong>in</strong>ger<br />

Lokal auskl<strong>in</strong>gen.<br />

Anna Reisbeck<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

21


Kreisverbände<br />

Die Besuchergruppe erlebte e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>druckvolle Führung durch das Museumsdorf unter Leitung von SchAD a.D. He<strong>in</strong>rich Merz (rechts außen).<br />

KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />

Die älteste Volksschule Deutschlands<br />

D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>ger und Landauer <strong>Lehrer</strong> reisten im Museumsdorf Bayerischer Wald bei Tittl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Vergangenheit<br />

E<strong>in</strong>e „Reise <strong>in</strong> die Vergangenheit“ stand auf<br />

dem Programm der beiden Nachbarkreisverbände<br />

D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und Landau beim Besuch<br />

des Museumsdorfs Bayerischer Wald<br />

<strong>in</strong> der Nähe von Tittl<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong>en der vielen<br />

Höhepunkte dabei bildete die älteste noch<br />

erhaltene Volksschule Deutschlands, <strong>in</strong><br />

der die <strong>Lehrer</strong> wieder selbst die Schulbank<br />

drücken durften.<br />

Spaziergang zu jedem der besuchten<br />

Gebäude und der dar<strong>in</strong> zu bestaunenden<br />

Ausstellungsstücke <strong>in</strong>teressante Details zu<br />

berichten.<br />

Gleich am Anfang besichtigte man das<br />

zweistöckige und fast quadratische Holzhaus,<br />

das bis 1977 im niederbayerischen<br />

Markt Simbach bei Landau stand und bis<br />

Die Exkursionsteilnehmer trafen sich<br />

am E<strong>in</strong>gang zum Museumsdorf, wo sie<br />

von dem wohl profundesten Kenner der<br />

weiträumigen Anlage empfangen wurden,<br />

ihrem früheren Kollegen und späteren<br />

Chef, Schulamtsdirektor a.D. He<strong>in</strong>rich Merz.<br />

Er war vor gut 30 Jahren verantwortlich<br />

für die E<strong>in</strong>richtung des Schulmuseums<br />

im historischen Volksschulgebäude, das<br />

am 14. Mai 1981 vom damaligen Kultusm<strong>in</strong>ister<br />

Professor Hans Maier eröffnet<br />

wurde. Bis heute engagiert sich Merz <strong>in</strong><br />

hohem Maß im Museumsdorf und wusste<br />

beim anschließenden etwa dreistündigen<br />

In der Schulstube der ältesten noch erhaltenen Volksschule Deutschlands gab es für die Reisegruppe<br />

Informationen über Schulwesen und <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> früheren Jahrhunderten.<br />

Fotos (2): Poost<br />

22<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kreisverbände<br />

1976 sogar noch als Wohnhaus genutzt<br />

wurde. Erste H<strong>in</strong>weise auf das Gebäude<br />

gibt es aus den Jahren 1666/67, <strong>in</strong> denen<br />

der Markt Simbach Ausgaben für den Bau<br />

e<strong>in</strong>es Marktschreiber- und Schulhauses zu<br />

tragen hatte. Als der „Alten Hüttn“ der Abriss<br />

drohte, weil der Bau nahe an der Bundesstraße<br />

20 stehend und von den wachsenden<br />

Geschäftshäusern bedrängt am<br />

historischen Platz „im Wege stand“, wurde<br />

das Haus völlig orig<strong>in</strong>al von Handwerkern,<br />

die noch mit den alten Arbeitstechniken<br />

vertraut waren, abgebaut und <strong>in</strong>s Museumsdorf<br />

Bayerischer Wald übertragen. In<br />

dem nur etwa zwölf Quadratmeter großen<br />

Raum, der als Schulzimmer für 20 K<strong>in</strong>der<br />

diente und <strong>in</strong> dem auch die Sitzungen der<br />

Markträte stattfanden sowie die niedere<br />

Gerichtsbarkeit ausgeübt wurde, erläuterte<br />

He<strong>in</strong>rich Merz das Schulwesen und dessen<br />

Entwicklung <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> vom 17. bis zum Beg<strong>in</strong>n<br />

des 19. Jahrhunderts mit E<strong>in</strong>führung<br />

der allgeme<strong>in</strong>en Schulpflicht <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> im<br />

Jahr 1802. Nach e<strong>in</strong>em Blick <strong>in</strong> das im Erdgeschoss<br />

des Hauses auch untergebrachte<br />

ehemalige Gefängnis wurde der Weg<br />

durch das Dorf fortgesetzt.<br />

Zahllose <strong>in</strong>teressante oder auch amüsante<br />

D<strong>in</strong>ge konnte die Besuchergruppe<br />

bestaunen: ob niederbayerische Keramik<br />

aus Krön<strong>in</strong>g, Peterskirchen und Obernzell,<br />

Zeugnisse der Volksfrömmigkeit wie<br />

Kreuze, Madonnenfiguren oder Kreuzwege,<br />

Pferdeschmuck, K<strong>in</strong>derspielzeug,<br />

e<strong>in</strong>e kuriose Sammlung von Mausefallen<br />

und Vogelkäfigen oder dergleichen.<br />

Zwischen den jahrhundertealten Gebäuden,<br />

darunter auch sieben kle<strong>in</strong>ere und<br />

größere Kapellen <strong>in</strong> Holzbauweise, konnte<br />

man Esel, Ziegen und Schafe auf der Weide<br />

sehen oder auch Hühner, die sich ihr Futter<br />

suchten.<br />

Die e<strong>in</strong>drucksvolle Wanderung durch das<br />

Museumsdorf fand im dazugehörigen<br />

Gasthaus Mühlhiasl e<strong>in</strong> willkommenes<br />

Ende, wo sich die Besuchergruppe für die<br />

Heimreise stärken konnte und die beiden<br />

<strong>BLLV</strong>-Kreisvorsitzenden Hans Fischer<br />

(D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g) und Marlene Lex (Landau)<br />

sich im Namen aller Exkursionsteilnehmer<br />

bei He<strong>in</strong>rich Merz für se<strong>in</strong>e fachkundige<br />

Führung bedankten.<br />

Hans Poost<br />

Das Foto zeigt die <strong>Lehrer</strong> im Kreisverband Viechtach beim Yoga unter der Leitung von Cornelia<br />

Bruckner (im Kreis 3. v. l. h<strong>in</strong>ten), rechts h<strong>in</strong>ten am Rand schreitet Waltraud Koppera, 2.<br />

KV-Vorsitzende. Mit dabei auch Inge Ebnet, 3. KV-Vorsitzende (3. v. r. h<strong>in</strong>ten).<br />

F: Richwien<br />

KV Viechtach<br />

Yoga-Stunde für die Seele<br />

Yoga ist e<strong>in</strong>e spirituell-gymnastische<br />

Übungskunst, die seit Jahrhunderten <strong>in</strong><br />

Indien gepflegt, <strong>in</strong> vielen Schulen und<br />

<strong>in</strong> zahlreichen Variationen weiter entwickelt<br />

wurde. Dabei gilt es, den Stress des<br />

Alltags abzubauen und mit sich und se<strong>in</strong>er<br />

Umgebung <strong>in</strong>s Re<strong>in</strong>e zu kommen. Gerade<br />

der Lehrberuf erfordert ständige Konzentration<br />

und Frustrationstoleranz. So fühlten<br />

sich zwölf <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen und e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> auf<br />

Vermittlung von Waltraud Koppera, der<br />

2. Vorsitzenden des KV Viechtach, angesprochen,<br />

an e<strong>in</strong>em Yoga-Kurs im evangelischen<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum Viechtach teilzunehmen.<br />

Kursleiter<strong>in</strong> Cornelia Bruckner<br />

führte e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stille, Versammlung von Körper,<br />

Seele und Geist. Die Übungen wurden<br />

liegend, im Schneidersitz hockend, auf den<br />

Knien oder stehend, dabei leicht wippend<br />

ausgeführt, verlangten Konzentration und<br />

bescherten Entspannung. Achtsamkeit<br />

und Entspannung waren vere<strong>in</strong>t <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

zu Musik durchgeführten Kreis-Schreittanz<br />

zu Beg<strong>in</strong>n und Abschluss des Kurses.<br />

Thomas Richwien<br />

<strong>BLLV</strong>-Mitgliedsbeiträge: Umstellung auf SEPA<br />

Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen läuft zum 1. Februar 2014 das bestehende<br />

E<strong>in</strong>zugsermächtigungsverfahren der Mitgliedsbeiträge aus. Deshalb stellen wir bereits<br />

zum IV. Quartal 2013 unseren Lastschrifte<strong>in</strong>zug auf das neue SEPA-Lastschriftverfahren<br />

um. Sollten Sie uns e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zugsermächtigung erteilt haben, brauchen Sie<br />

nicht aktiv zu werden, denn die Umstellung auf das neue SEPA-Lastschriftmandat<br />

erfolgt automatisch. Als Referenznummer für das neue Lastschriftmandat verwenden<br />

wir Ihre Mitgliedsnummer. Unsere Gläubiger-Identifikationsnummer lautet:<br />

DE27ZZZ00000084940<br />

Die Buchstabenkomb<strong>in</strong>ation ZZZ wird durch den jeweiligen Kreis- oder Bezirksverband<br />

ersetzt, der die Beiträge e<strong>in</strong>zieht. Sollte sich <strong>in</strong> Zukunft der Abbuchungsbetrag<br />

ändern, wird dies bei Beitragsanpassungen vorher <strong>in</strong> der Bayerischen Schule bekannt<br />

gegeben. Richard Horn, <strong>BLLV</strong>-Landesschatzmeister<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

23


Kreisverbände<br />

Die Senioren des Kreisverbandes Simbach waren überrascht, welche Schätze das alte Schloss <strong>in</strong> Katzenberg zu bieten hatte.<br />

Fotos (2) : Toni Wolfer<br />

KV Simbach<br />

E<strong>in</strong>e kulturhistorische Perle entdeckt<br />

Senioren des KV Simbach waren zu Gast bei e<strong>in</strong>er echten Schlossherr<strong>in</strong> im österreichischen Katzenberg<br />

Wenn man von der Notwendigkeit des<br />

eigenen Fassadenlift<strong>in</strong>gs mal e<strong>in</strong> bisschen<br />

ablenken möchte, muss man sich als Senioristenclub<br />

halt etwas noch Überarbeitungsbedürftigeres<br />

suchen. Die Senioren<br />

des Kreisverbandes Simbach fanden es<br />

im geschichtsträchtigen Schlosskomplex<br />

<strong>in</strong> Katzenberg, Geme<strong>in</strong>de Kirchdorf am<br />

Inn, <strong>in</strong> Oberösterreich. E<strong>in</strong>st (Ende des<br />

12. Jh. urkundlich erwähnt) im Besitz der<br />

Passauer Bischöfe, durchlebte und –litt<br />

das Baudenkmal den üblichen Besitzer-,<br />

Bedeutungs-, Stil- und Nutzungswechsel<br />

vergleichbarer Herrensitze bis es 1931 die<br />

jetzigen Besitzer, die Familie Ste<strong>in</strong>brener,<br />

erwarben.<br />

Dieses Schloss, e<strong>in</strong>st wert, von Michael<br />

Wen<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Kupfer gestochen zu werden,<br />

traut man sich nach Betreten des Innenhofes<br />

nicht mehr laut zu benießen oder<br />

zu behusten. Nichtsdestotrotz ist man<br />

sofort gefangen und e<strong>in</strong>genommen von<br />

dem charmanten Flair des unaufhaltsamen<br />

Untergangs. E<strong>in</strong> vollendeter Renaissance<strong>in</strong>nenhof<br />

empfängt die Besucher, geleitet<br />

sie zur prunkvollen, immerh<strong>in</strong> von Carlone<br />

(Passauer Dom) stuckierten Schlosskapelle<br />

mit ihrem zauberhaften Restcharme, die<br />

zum Heiraten e<strong>in</strong>lädt, zum<strong>in</strong>dest aber zum<br />

anerkennenden und vielleicht auch meditativen<br />

Verweilen. Weiß man dann dank<br />

Führung, dass die jetzige Besitzerfamilie<br />

Ste<strong>in</strong>brener vom 19. Jahrhundert bis Hitler<br />

die weltgrößte Gebetsbücherherstellung<br />

sowie die Fertigung der themaunterschiedlichsten<br />

Kalenderbücher (immerh<strong>in</strong><br />

800 000 <strong>in</strong> allen Sprachen der k.u.k.-<br />

Monarchie) im böhmischen W<strong>in</strong>terberg<br />

gründete und betrieb, wundert es nicht,<br />

<strong>in</strong> diesen historischen Gemäuern e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>drucksvolle Sammlung wertvoller und<br />

vielfach wunderschöner Gebetsbücher<br />

ausgestellt zu sehen, e<strong>in</strong>gehüllt <strong>in</strong> kostbarste<br />

E<strong>in</strong>bandmaterialien. Die mittlerweile<br />

85-jährige Mitbesitzer<strong>in</strong>, die das Schloss<br />

auch immer noch bewohnt, hat diese nach<br />

der Heimatvertreibung <strong>in</strong> mühevoller<br />

Sammelarbeit, vielfach auf europäischen<br />

Flohmärkten, wieder zusammengetragen,<br />

um die e<strong>in</strong>st <strong>in</strong> aller Welt gefragten Produkte<br />

des Familienunternehmens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en aber fe<strong>in</strong>en Museum präsentieren<br />

zu können. Ganz nebenbei entdeckte sie<br />

ihr Interesse an und ihre Liebe zu den unterschiedlichsten<br />

Formen nützlichen, aber<br />

auch durchaus prunkvollen Nachtgeschirrs<br />

(Pot-de-chambre, bavarisiert: Potschamperl),<br />

die ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Ausstellung<br />

präsentiert werden.<br />

Das Schloss <strong>in</strong> Katzenberg ist zwar renovierungsbedürftig, aber auch wertvoll.<br />

Immer wieder überrascht, welche kulturhistorischen<br />

Perlen sich um die engere<br />

Heimat reihen, <strong>in</strong>terpretierten und<br />

diskutierten die Pensionisten ihre vielfältigen<br />

E<strong>in</strong>drücke im Kastaniengarten der<br />

benachbarten Schlosstaverne, dem<br />

geeignetsten Ort für die E<strong>in</strong>fügung der<br />

neuen historischen Memorypartikel <strong>in</strong> ihr<br />

ja reichhaltig vorhandenes <strong>in</strong>dividuelles<br />

Geschichtspanorama. Toni Wolfer<br />

24<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kreisverbände<br />

Simone Fleischmann stellte beim KV Passau e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressierten Publikum moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag vor.<br />

F oto: Weidmann<br />

KV Passau<br />

E<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> muss sich als Regisseur verstehen<br />

Vortrag über „Moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag“ kam beim Kreisverband Passau sehr gut an<br />

„Moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag“<br />

war Thema beim KV Passau. Die<br />

rund 30 Teilnehmer g<strong>in</strong>gen zum Teil mit<br />

gemischten Gefühlen an das Thema heran,<br />

zu dem Simone Fleischmann, Leiter<strong>in</strong> der<br />

Abteilung Berufswissenschaft im <strong>BLLV</strong>,<br />

referierte. Fragen wie „Was verstehe ich unter<br />

modernen Unterrichtsmethoden? Wie<br />

sehen moderne Unterrichtsmethoden tatsächlich<br />

aus? Was versteht die Referent<strong>in</strong><br />

darunter? Erfahre ich heute, wie moderner<br />

Unterricht tatsächlich läuft?“ stellten sich<br />

manche Kollegen.<br />

Humorvoll und mitreißend präsentierte<br />

Fleischmann die unterschiedlichen Gesichtspunkte<br />

von Unterrichtsmethoden.<br />

Dazu verwies sie auf die Hattie-Studie,<br />

die die zentrale Wichtigkeit des <strong>Lehrer</strong>s<br />

betont. Für Hattie darf e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> ke<strong>in</strong> bloßer<br />

Lernbegleiter se<strong>in</strong>, ke<strong>in</strong> Architekt von<br />

Lernumgebung. Will er etwas erreichen,<br />

muss e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> sich vielmehr als Regisseur<br />

verstehen, der se<strong>in</strong>e Klasse im Griff und<br />

Für Material und Gesprächsstoff war gesorgt.<br />

jeden E<strong>in</strong>zelnen stets im Blick hat. Auch<br />

die Aussage, dass der klassische Frontalunterricht<br />

gute Lernergebnisse produziert<br />

und deshalb e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung im<br />

Unterrichtsalltag hat, überraschte.<br />

Im Anschluss daran wurden sechs zentrale<br />

Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik<br />

und Neurobiologie vorgestellt: Lernen<br />

beruht auf Beziehungen, Lernen ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller<br />

Prozess, Lernen ist e<strong>in</strong> kommunikativer<br />

Prozess, Lernen ist Kompetenzerwerb,<br />

Lernen ist e<strong>in</strong> konstruktiver Prozess<br />

und Lernen basiert auf Motivation.<br />

Über zahlreiche Unterrichtsmethoden<br />

konnte man sich im nächsten Teil des Vortrags<br />

selbständig <strong>in</strong>formieren. Vielfältiges<br />

Material war bereitgestellt und regte, auch<br />

bei e<strong>in</strong>er Tasse Kaffee, zu Diskussionen an.<br />

Exemplarisch stellte Simone Fleischmann<br />

die „Plakatarbeit“ als effektive Unterrichtsmethode<br />

vor. E<strong>in</strong>e Auswahl an Literaturh<strong>in</strong>weisen<br />

rundete die Veranstaltung ab.<br />

Auf dem Heimweg me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong>:<br />

„Ich habe mich auf so manches e<strong>in</strong>gestellt,<br />

aber dass ich den ganzen Nachmittag<br />

gelacht habe, das habe ich nicht erwartet.“<br />

Mit Blumen verabschiedeten die Vorsitzenden<br />

des Kreisverbandes Passau, Hans<br />

Weidmann und Elisabeth Pöschl, die<br />

Referent<strong>in</strong> und dankten für den gelungenen<br />

Vortrag. Hans Weidmann<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

25


Kreisverbände<br />

KV Wolfste<strong>in</strong><br />

Kochen ist (k)e<strong>in</strong>e Kunst für Überraschungsgäste<br />

Der Kreisverband Wolfste<strong>in</strong> bereitet mit Expert<strong>in</strong> Maria Graf e<strong>in</strong> schnelles Buffet für unerwartete Besucher vor<br />

Kochen ist e<strong>in</strong>e Kunst. Es ist aber auch e<strong>in</strong>e<br />

Kunst, 18 Teilnehmer bei Laune zu halten,<br />

sie zu fordern und zu motivieren, um den<br />

Menüplan, e<strong>in</strong> Mix aus kalten und warmen<br />

Buffetanteilen für Überraschungsgäste, zu<br />

bewältigen. KV-Vorsitzender Karl Wiesmeier<br />

freute sich, dass „Kochen mit Maria“, der<br />

Koch-Expert<strong>in</strong> im KV Wolfste<strong>in</strong>, schon zu<br />

e<strong>in</strong>em Selbstläufer geworden ist und die<br />

Fans der gehobenen Kochkunst <strong>in</strong> ihrem<br />

Anspruch gefordert und gefördert werden.<br />

E<strong>in</strong> Gläschen, aufgepeppt mit M<strong>in</strong>ze, war<br />

dann der Auftakt zur 12. Kochrunde.<br />

Die Gruppenbildung und die Aufgabenverteilung<br />

waren problemlos. Der e<strong>in</strong>zige<br />

Quirl war bald e<strong>in</strong> gefragtes Arbeitsgerät<br />

mit der Folge, dass Management by panic<br />

Selbst Maria Graf kann nicht verh<strong>in</strong>dern, dass<br />

die Naschkatze Karl Wiesmeier auf dem Weg<br />

zur Nachspeise zu viele „Proben“ nimmt.<br />

um sich griff und allen voran sich Wiesmeier<br />

als ausgewiesener Nachspeisenspezialist<br />

das Hemd anquirlte. Maria Grafs Bluse<br />

erg<strong>in</strong>g es ähnlich trotz der neckischen, so<br />

genannten Bistroschürze, die dort schützt,<br />

wo kaum etwas gefährdet ist. Und immer<br />

mehr Damen eifern bei der Schürze mit<br />

der oben ohne Variation ihrer Leiter<strong>in</strong><br />

nach, gehen aber dann auf volles Risiko.<br />

Gut geschützt im Großmutter-Look ist<br />

zunehmend nur noch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit. Der<br />

Jahrmarkt der Eitelkeiten greift am Herd<br />

verbunden mit e<strong>in</strong>em Restrisiko um sich.<br />

Es ist nur gut, dass Maria die pädagogische<br />

Geduld als Grundausstattung bei der<br />

Vertiefung von grundlegenden Koch-Vorgängen<br />

mitbr<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong> Aufmerksamkeitsdefizit<br />

ergab sich bei den Erklärungen zum<br />

Stolz präsentiert<br />

Maria Graf<br />

(Stirnseite) im<br />

Kreise ihrer Koch-<br />

Fans aus dem KV<br />

Wolfste<strong>in</strong> das kalte<br />

und warme Buffet.<br />

Fotos (2): Georg Kölbl<br />

Brandteig. Zudem lässt sich e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Rudelbildung, wo zwei oder mehr Frauen<br />

beie<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d, nicht verh<strong>in</strong>dern, wenn<br />

auch Maria den strengen <strong>Lehrer</strong>blick<br />

e<strong>in</strong>setzte und die Problemstellen umkreiste.<br />

So kochten und werkelten die<br />

kle<strong>in</strong>en Schuhbecks vor sich h<strong>in</strong>, bis das<br />

Buffet schließlich Gestalt annahm und zur<br />

Selbstbedienung e<strong>in</strong>lud. Die verbalen und<br />

nonverbalen Äußerungen schwirrten zur<br />

Freude von Maria durch die Schulküche<br />

der MS Freyung. E<strong>in</strong> zufriedenes Lächeln<br />

huschte über ihre geröteten Wangen. E<strong>in</strong>e<br />

an sich kurze und schnelle Küche für<br />

Überraschungsgäste endete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

langen Abend, bei dem u.a. auch bedauert<br />

wurde, dass das Fach HWK so an den Rand<br />

gedrängt werde. Die Fertiggerichte-Industrie<br />

weiß es zu nutzen. Georg Kölbl<br />

Grillen mit Josef<br />

Im Alter verlagern sich offenbar die<br />

Lustbarkeiten h<strong>in</strong> zu den Gaumenfreuden.<br />

Insider berichten davon, dass Josef<br />

Übelacker, der ungekrönte Grillmeister,<br />

schon wieder die Tage, Wochen und<br />

Monate auf se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz im nächsten<br />

Jahr zähle. Se<strong>in</strong>e Klientel freut sich<br />

ebenfalls darauf, wieder vorzüglich<br />

bewirtet zu werden beim Sommerfest<br />

des KV Wolfste<strong>in</strong>. Vorzüglich war<br />

dagegen nicht se<strong>in</strong> Umfeld am Grill. Es<br />

waren die Fettspritzer, die se<strong>in</strong>e Art von<br />

Diskretionszone über Gebühr ausweiteten.<br />

Wer zutraulich war, hatte sicher e<strong>in</strong><br />

„Andenken“ an se<strong>in</strong>er Kleidung. Jene, die<br />

mit lang gestreckten Armen ihr Steak<br />

abholten, waren auf der sicheren Seite.<br />

Mit e<strong>in</strong>er Spezialmischung geheimer<br />

Gewürze wurde es von ihm noch<br />

besonders aufgepeppt. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die<br />

Augen genügte für die Dosierung. Die<br />

Folge war, dass der Getränkekonsum<br />

merklich stieg und die Lautstärke der<br />

über 40 Teilnehmer anschwoll, bis e<strong>in</strong><br />

aufziehendes Gewitter dem Treiben im<br />

Außenbereich e<strong>in</strong> jähes Ende setzte.<br />

Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier hatte<br />

noch die ehrenvolle Aufgabe mit e<strong>in</strong>em<br />

Korb voll mit „gesunden Sachen“ se<strong>in</strong>em<br />

Grillmeister Dank zu sagen, um dann im<br />

nächsten Jahr, am selben Tag, <strong>in</strong> der<br />

selben Woche und im selben Monat,<br />

Josef wieder an se<strong>in</strong>er Grillstation <strong>in</strong><br />

Aktion zu sehen. Text / Foto: Georg Kölbl<br />

26<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kreisverbände<br />

Unsere K<strong>in</strong>der- und Jugendzeitschriften<br />

Als <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Lehrer</strong> nehmen wir unsere pädagogische<br />

Verantwortung Tsehr ernst. Deshalb ist es uns wichtig, unseren<br />

K<strong>in</strong>dern wertvollen und <strong>in</strong>teressanten Lesestoff zu empfehlen.<br />

Der <strong>BLLV</strong> ist der e<strong>in</strong>zige <strong>Lehrer</strong> verband, der darüber h<strong>in</strong>aus gehend<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er langen Tradition auch Herausgeber von Oaltersgemäßen,<br />

pädagogisch anspruchsvollen Schul-Jugendzeitschriften ist.<br />

Damit unterstützen wir Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen bei der Erfüllung<br />

ihres Leseempfehlungs-Auftrags!<br />

Klaus Wenzel, Präsident des <strong>BLLV</strong><br />

A<br />

Selbstverständlich ist, dass K<strong>in</strong>der zum Schulanfang wieder neue Hefte<br />

und anderes Arbeitsmaterial brauchen. Ebenso selbstverständlich<br />

R<br />

sollte es se<strong>in</strong>, dass bei dieser Gelegenheit auch für e<strong>in</strong>en Lesebegleiter<br />

im neuen Schuljahr gesorgt wird. Die FLOHKISTE eignet sich da<br />

besonders. Kommt doch alle 14 Tage e<strong>in</strong> neues Heft <strong>in</strong>s Haus – e<strong>in</strong>e<br />

„ Grundversorgung“ an Lesestoff!<br />

Eva-Maria Wenig, Kreisvorsitzende KV Regen<br />

G<br />

Warum ich Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern und deren Eltern<br />

FLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle?<br />

„ ... weil durch die FLOHKISTE<br />

die Lesekompetenz gestärkt<br />

wird. Die Klasse ist mit<br />

Eifer dabei, das zusätzliche<br />

Übungsangebot<br />

des Lese fitness-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

mit se<strong>in</strong>en Tempo- und<br />

Verständnis-Checks<br />

zu nutzen.“<br />

Maria<br />

Grünberger<br />

GS<br />

TR<br />

St. Gunther,<br />

R<strong>in</strong>chnach<br />

A<br />

O<br />

„ ... weil durch das FLOH-<br />

Lesefitness-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g die K<strong>in</strong>der<br />

zum Lesen motiviert werden<br />

und die FLOHKISTE dafür<br />

die Grundlage bildet.<br />

Mit den Tempo-Checks<br />

haben die Schüler<br />

viel Spaß am Lesen.“<br />

Christa Jakel<br />

GGS St. Gunther,<br />

R<strong>in</strong>chnach<br />

Verraten<br />

Sie uns,<br />

was Sie<br />

den Eltern<br />

sagen?<br />

S<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

27<br />

089/179134 70


Kreisverbände<br />

Die Kollegen des Kreisverbandes Deggendorf vor dem ungarischen Nationalheiligtum, der Kathedrale von Esztergom.<br />

Foto:: Norbert Pflug<br />

KV Deggendorf<br />

Sissi-Schloss und Barockoper besichtigt<br />

Der Kreisverband Deggendorf erkundete die ungarische Metropole Budapest und Umgebung<br />

Zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>formativen Reise nach Ungarn<br />

hatte der Kreisverband Deggendorf se<strong>in</strong>e<br />

Mitglieder e<strong>in</strong>geladen. Das Ziel mit der<br />

ungarischen Metropole Budapest, mit dem<br />

Besuch der Kathedrale von Esztergom und<br />

der Besichtigung des Schlosses „Gödöllö“<br />

hatte das Interesse zahlreicher Kollegen<br />

geweckt.<br />

Der Wetterbericht verhieß für die Reisezeit<br />

nichts Gutes. Prompt regnete es auch am<br />

Tag der Anreise (24. Juni!) unaufhörlich.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ließ der Regen am darauffolgenden<br />

Tag nach und die Fahrt nach<br />

Esztergom konnte ohne Schirm bewältigt<br />

werden. Auf dem Weg dorth<strong>in</strong> wurde noch<br />

e<strong>in</strong> Kurzaufenthalt im Künstlerstädtchen<br />

Szetendre (St. Andrä) e<strong>in</strong>gelegt. Dieser Ort<br />

gefällt durch se<strong>in</strong> barockes Bild, das vor<br />

allem von den Kirchen der verschiedenen<br />

Religionsgeme<strong>in</strong>schaften, der serbischorthodoxen,<br />

der griechisch-orthodoxen,<br />

der römisch-katholischen und der reformierten<br />

Kirche geprägt wird. In Esztergom<br />

beherrscht die katholische Kathedrale das<br />

Stadtbild. Von König Stephan I. als erste Basilika<br />

Ungarns erbaut, erlebte sie zahlreiche<br />

Zerstörungen und Brände. Im 19. Jahrhundert<br />

wurde sie im klassizistischen Stil neu<br />

errichtet und gilt als Nationalheiligtum und<br />

Zentrum der katholischen Kirche Ungarns.<br />

In ihrer Krypta bef<strong>in</strong>det sich auch das Grab<br />

Kard<strong>in</strong>al M<strong>in</strong>dszentys. Er ist als standhafter<br />

Widersacher der kommunistischen<br />

Diktatur bekannt und war im Jahre 1956<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Figur bei dem Aufstand der<br />

Ungarn gegen die sowjetischen Invasoren.<br />

Noch heute wird ihm seitens der Bevölkerung<br />

großer Dank und Anerkennung zuteil.<br />

E<strong>in</strong>e Schifffahrt von Esztergom nach Budapest<br />

beendete diesen e<strong>in</strong>drucksvollen Tag.<br />

Tags darauf erlebten die Teilnehmer<br />

Budapest bei angenehmer Witterung.<br />

Ziele der Stadtrundfahrt bzw. Rundganges<br />

waren <strong>in</strong>sbesondere die Matthiaskirche,<br />

die Fischerbastei und die Burganlage<br />

auf der Budaer Seite. Von besonderer<br />

28<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


Kreisverbände<br />

Bedeutung ist die Matthiaskirche, vor der<br />

das Reiterstandbild Königs Stephan I. <strong>in</strong>s<br />

Auge fällt. In ihr wurde das Habsburger<br />

Kaiserpaar Franz Josef I. und Elisabeth zu<br />

ungarischen Königen gekrönt. Habsburger<br />

E<strong>in</strong>fluss f<strong>in</strong>det sich auch <strong>in</strong> den Gebäuden<br />

der Budapester Burg. Hier residiert der<br />

ungarische Staatspräsident. Der ehemalige<br />

Königspalast beherbergt heute u.a. das<br />

„Historische Museum“ und die „Nationalbibliothek“.<br />

Bemerkenswert ist auch die<br />

Fischerbastei, die unweit der Matthiaskirche<br />

gelegen, e<strong>in</strong>en phantastischen Blick<br />

auf den Stadtteil Pest und se<strong>in</strong>e herausragenden<br />

Bauten, wie das Parlament, den<br />

Heldenplatz und die Stephanskirche bietet.<br />

Dieser von 1895 − 1902 errichtete Bau soll<br />

an die Zelte der Magyaren, der Vorfahren<br />

der Ungarn, er<strong>in</strong>nern. Abgerundet wurde<br />

der Tag durch den Besuch der Barockoper<br />

„Hippolyte et Aricie“ des französischen<br />

Komponisten Jean-Philippe Rameau <strong>in</strong> der<br />

ungarischen Staatsoper.<br />

KV Grafenau<br />

Die begehrte Schwarzwurst – die Belohnung<br />

für die letzten drei Plätze beim<br />

Schafkopfturnier des KV Grafenau, erreichten<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr Alois Fuchs, e<strong>in</strong><br />

schafkopfkundiger Junglehrer, Ewald<br />

Habereder und Lilly Lampa. Leider nur<br />

den ersten Platz konnte der Profischafkopfer<br />

Georg Huber (Mitte) erreichen.<br />

Die Sieger mussten mit Geldprämien<br />

und Glasgeschenken (von Mitglied<br />

Franz Stock<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> bewährter Manier<br />

besorgt) zufrieden se<strong>in</strong>. Den zweiten<br />

Platz belegte Franz Hurzlmeier, den<br />

dritten Platz erreichte Benedikt Ertl.<br />

Organisator John Pretzer gestaltete die<br />

vielleicht älteste Traditionsveranstaltung<br />

des Kreisverbandes <strong>in</strong> gewohnt<br />

rout<strong>in</strong>ierter Art und Weise. Bei allen<br />

Teilnehmern war aber die Er<strong>in</strong>nerung an<br />

den viel zu früh und überraschend<br />

verstorbenen Franz Eibner lebendig, der<br />

vergangenes Jahr noch an dem Turnier<br />

teilnehmen konnte. Auf dem Foto (v.l.):<br />

Alois Fuchs, Ewald Habereder, Lilly<br />

Lampa, Georg Huber und John Pretzer.<br />

Text / Foto: Hartl<br />

Der nächste Tag führte die Reisegruppe<br />

<strong>in</strong> das nahe Budapest gelegene Schloss<br />

Gödöllö. In diesem Schloss, das Graf Gyula<br />

Andrassy der Kaiser<strong>in</strong> Elisabeth und Franz<br />

Joseph zu ihrer Krönung <strong>in</strong> der Matthiaskirche<br />

schenkte, hat Elisabeth mehr Zeit<br />

verbracht als <strong>in</strong> Wien. Heute beherbergt<br />

es zahlreiche Gemälde, Bilder und andere<br />

Er<strong>in</strong>nerungsstücke an die Kaiser<strong>in</strong> und darf<br />

daher zu Recht als „Sissi-Schloss“ bezeichnet<br />

werden. Nach dem II. Weltkrieg diente<br />

es zunächst den Sowjets als Kaserne. Später<br />

war es e<strong>in</strong> Sozial- und Pflegeheim. 1990<br />

wurde se<strong>in</strong> endgültiger Verfall mit dem<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er aufwändigen Restaurierung<br />

gestoppt, zu der auch die EU e<strong>in</strong>en großen<br />

f<strong>in</strong>anziellen Beitrag leistete. Heute ist das<br />

Schloss e<strong>in</strong> echter Besuchermagnet, den<br />

sich auch die Kollegen aus Deggendorf<br />

nicht entgehen ließen.<br />

Mit der Besichtigung des Heldenplatzes,<br />

der Stephanskirche und weiterer Sehenswürdigkeiten<br />

der ungarischen Metropole<br />

g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e erlebnisreiche Reise mit vielfältigen<br />

und positiven E<strong>in</strong>drücken zu Ende.<br />

Dank e<strong>in</strong>es gut ausgearbeiteten Programms<br />

und e<strong>in</strong>er ebenso guten Organisation<br />

durch das Reisebüro des VDK waren<br />

alle sehr zufrieden.<br />

Norbert Pflug<br />

Für Englischlehrer<br />

Alle Englischlehrkräfte sollten sich<br />

diesen Term<strong>in</strong> im Kalender vormerken:<br />

Am 12. Oktober veranstaltet die<br />

<strong>BLLV</strong>-Fachgruppe Fremdsprachen<br />

<strong>in</strong> Nürnberg e<strong>in</strong>en „Tag für Englischlehrkräfte“.<br />

Professor Thorsten Piske<br />

von der Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg wird den<br />

Hauptvortrag zum Thema „Deutschenglisch<br />

bill<strong>in</strong>gualer Unterricht für<br />

K<strong>in</strong>der mit und ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund“<br />

halten. Er wird dabei auf<br />

Umsetzungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>gehen,<br />

Erfahrungen schildern und erste<br />

Forschungsergebnisse dazu erläutern.<br />

Danach haben die Teilnehmer<br />

Gelegenheit, sich aus dem umfassenden<br />

Workshop-Angebot drei<br />

Programmpunkte auszusuchen und<br />

sich nach den persönlichen Interessen<br />

fortzubilden. Nähere Infos zur<br />

Tagung und zum Veranstaltungsort<br />

erteilt Fachgruppenleiter Jochen Vatter.<br />

Er nimmt auch die Anmeldungen<br />

zum Englischlehrertag bis 1. Oktober<br />

entgegen: jochenvatter@web.de<br />

Neuwahlen Abj<br />

Die Abj Niederbayern bekommt bald<br />

e<strong>in</strong>en neuen Vorsitzenden. Der amtierende<br />

Vorsitzende Heribert Thöne<br />

scheidet aufgrund se<strong>in</strong>er Dienstjahre<br />

aus der Abj aus und übergibt die<br />

Leitung der Junglehrer <strong>in</strong> jüngere<br />

Hände. Wessen Hände dies se<strong>in</strong><br />

werden, wird sich bei den Neuwahlen<br />

am 27. September zeigen. Zu dieser<br />

Mitgliederversammlung s<strong>in</strong>d alle<br />

Junglehrer bis zum zehnten Dienstjahr<br />

e<strong>in</strong>geladen. Sie f<strong>in</strong>det statt ab<br />

18 Uhr im Ruderhaus <strong>in</strong> Deggendorf,<br />

Edlmaierstraße 14.<br />

Dienstanfänger<br />

Was erwartet mich als Referendar<br />

oder Lehramtsanwärter? Umfassende<br />

Antworten gibt es am 9. September<br />

bei den Junglehrern. Die Abj Niederbayern<br />

lädt alle jungen Kollegen, die<br />

<strong>in</strong> diesem Schuljahr ihren Schuldienst<br />

antreten, zum Dienstanfängersem<strong>in</strong>ar<br />

e<strong>in</strong>. Beg<strong>in</strong>n ist um 9 Uhr <strong>in</strong> der<br />

Gaststätte am Bogenberg.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

29


Kreisverbände<br />

KV Osterhofen<br />

Ehrungen<br />

Bei herrlichem Wetter hat der Kreisverband<br />

Osterhofen das Schuljahr 2012/13 auskl<strong>in</strong>gen<br />

lassen. Der neue Vorsitzende, Mark<br />

Bauer-Oprée, führte die lange Tradition<br />

se<strong>in</strong>er Vorgänger<strong>in</strong> Irmgard Hötz<strong>in</strong>ger fort<br />

und nutzte die Schuljahresabschlussfeier<br />

<strong>in</strong> den Arcostuben <strong>in</strong> Osterhofen dazu, um<br />

langjährige Mitglieder zu ehren, verdienten<br />

Mandatsträgern Danke zu sagen<br />

und Geburtstagsk<strong>in</strong>dern zu gratulieren.<br />

Mark Bauer-Oprée gab e<strong>in</strong>en kurzen<br />

Rückblick über verschiedenste Aktionen<br />

während des Schuljahres und bedankte<br />

sich bei allen Mitwirkenden, die zu<br />

e<strong>in</strong>em aktiven und abwechslungsreichen<br />

Kreisverbandsjahr beigetragen haben. Im<br />

Anschluss daran gab Bezirksvorsitzende<br />

Judith Wenzl den Mitgliedern e<strong>in</strong>en kurzen<br />

Abriss über derzeitige bildungspolitische<br />

Diskussionspunkte, bevor es an die<br />

KV-Vorsitzender Mark Bauer-Oprée (r.) und Bezirksvorsitzende Judith Wenzl (2.v.r.) ehrten engagierte<br />

und langjährige <strong>BLLV</strong>-Mitglieder (v.l.): Gerald W<strong>in</strong>sauer, Hans Wasmeier, Cornelia Neuhierl,<br />

L<strong>in</strong>da Pfreimbtner, Franz Kall<strong>in</strong>ger und Irmgard Hötz<strong>in</strong>ger,<br />

Foto: Oprée<br />

Ehrung verdienter Mitglieder g<strong>in</strong>g. L<strong>in</strong>da<br />

Pfreimbtner gratulierte man zu ihrem 65.<br />

Geburtstag, Hans Wasmeier ehrte man<br />

für 25 Jahre als Kreiskassier. Bauer-Oprée<br />

zeichnete auch se<strong>in</strong>e Vorgänger<strong>in</strong>, Irmgard<br />

Hötz<strong>in</strong>ger, für ihre langjährige Arbeit an<br />

der KV-Spitze aus. Für ihre langjährige<br />

Mitgliedschaft wurden folgende Mitglieder<br />

mit Geschenken und Urkunden bedacht:<br />

Franz Kall<strong>in</strong>ger für 55-jährige Mitgliedschaft;<br />

Edda Schweizer für 50-jährige<br />

Mitgliedschaft; Ursula Hühne für 40-jährige<br />

Mitgliedschaft; Gerald W<strong>in</strong>sauer für 35-jährige<br />

Mitgliedschaft; Cornelia Neuhierl,<br />

Sab<strong>in</strong>e Kandler und Ursula Wimberger für<br />

25-jährige Mitgliedschaft. Wieder e<strong>in</strong>mal<br />

unterstrich der kle<strong>in</strong>e KV bei dieser<br />

Veranstaltung se<strong>in</strong>e familiäre Stimmung,<br />

se<strong>in</strong>en Zusammenhalt und auch das stets<br />

zahlreiche Ersche<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>er Mitglieder.<br />

Mark Bauer-Oprée<br />

KV Vilsbiburg<br />

Jahresabschluss <strong>in</strong> Geisenhausen gefeiert<br />

Heuer brachte das Grillfest zum Schuljahresausklang<br />

des KV Vilsbiburg e<strong>in</strong>ige<br />

Neuerungen, die sich als sehr positiv erwiesen.<br />

Der Term<strong>in</strong> am Schuljahresende war<br />

für viele ungünstig. So wurde der Term<strong>in</strong><br />

vom Schuljahresende auf Anfang Juli<br />

vorverlegt – und erwies sich als geglückt.<br />

Statt <strong>in</strong> Gerzen feierte man dieses Mal <strong>in</strong><br />

der Schule <strong>in</strong> Geisenhausen. Vorsitzender<br />

Stefan Waitl bedankte sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Begrüßung dann auch beim Schulleiter,<br />

der den Pausenhof bereitwillig zur<br />

Verfügung stellte. Mit der Ankündigung<br />

e<strong>in</strong>er Fahrt am 29. September zum<br />

Lokschuppen nach Rosenheim beendete<br />

er auch schon se<strong>in</strong>e kurze Ansprache, um<br />

der gemütlichen Runde im Kollegenkreis<br />

nicht mehr im Wege zu stehen und<br />

natürlich auch um sich um das leibliche<br />

Wohl der Mitglieder zu sorgen, steht er<br />

doch jetzt schon mehr als 20 Jahre am Grill.<br />

Dabei scheute er ke<strong>in</strong>e Mühen, um die<br />

Gäste aufs Köstlichste zu verwöhnen. Das<br />

milde Sommerwetter und das ansprechende<br />

Ambiente verleitete die meisten<br />

Mitglieder länger als üblich zu verweilen.<br />

Alle waren sich auch beim Ause<strong>in</strong>andergehen<br />

e<strong>in</strong>ig, dass der neue Treffpunkt und<br />

die neue Veranstaltungszeit unbed<strong>in</strong>gt<br />

beibehalten werden sollte. Peter Krautter<br />

Gemütlich bei Grillspezialitäten, gekonnt zubereitet vom KV-Vorsitzenden Stefan Waitl (r.), feierten die Vilsbiburger Sommerfest.<br />

Foto: Krautter<br />

30<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013


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Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />

31


Kalender<br />

<strong>BLLV</strong>-TERMINKALENDER<br />

9. September Dienstanfängersem<strong>in</strong>ar der Abj Niederbayern auf dem Bogenberg<br />

9. / 10. September pack ma‘s-Schulung <strong>in</strong> der Jugendhilfe-E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Neureichenau<br />

20. / 21. September pack ma‘s-Schulung an der Mittelschule St. Georg <strong>in</strong> Vilshofen<br />

22. September Abj Niederbayern: Mitgliederversammlung mit Neuwahlen <strong>in</strong> Deggendorf<br />

5. Oktober 27. Niederbayerischer <strong>Lehrer</strong>tag <strong>in</strong> Essenbach<br />

8. Oktober <strong>BLLV</strong>-Akademie: Coach<strong>in</strong>g für Referendare <strong>in</strong> München<br />

11. / 12. Oktober pack ma‘s-Schulung am Hans-Carossa-Gymnasium <strong>in</strong> Landshut<br />

<strong>BLLV</strong>-Akademie:<br />

HERBSTFERIEN<br />

Infos zum Jahresprogramm 2013 und schulhaus<strong>in</strong>terne<br />

Fortbildungen („SchiLF“) unter<br />

www.akademie.bllv.de<br />

12. November Niederbayerischer Gesundheitstag für Lehramtsanwärter<br />

15. November REDAKTIONSSCHLUSS<br />

15. / 16. November Bezirksausschuss-Sitzung des <strong>BLLV</strong> Niederbayern <strong>in</strong> Vilshofen<br />

29. November Pensionistentag des <strong>BLLV</strong> Niederbayern <strong>in</strong> Abensberg<br />

Hat sich bei Ihnen etwas geändert?<br />

S<strong>in</strong>d Sie umgezogen? Hat sich Ihre Teilzeitstundenzahl geändert? S<strong>in</strong>d Sie ab sofort <strong>in</strong> Elternzeit oder beurlaubt?<br />

Haben Sie e<strong>in</strong>e neue Bankverb<strong>in</strong>dung? S<strong>in</strong>d Sie pensioniert worden oder haben Ihre Altersteilzeit<br />

begonnen? Unterrichten Sie an e<strong>in</strong>er anderen Schule? All dies sollte der Kassier Ihres Kreisverbandes wissen,<br />

damit Ihr Beitrag <strong>in</strong> richtiger Höhe abgebucht werden kann bzw. wir unsere Zeitschriften und Informationen<br />

zusenden können. Bitte geben Sie Änderungen Ihrer Daten an den Kassier Ihres Kreisverbandes oder direkt an<br />

die Mitgliederorganisation des <strong>BLLV</strong> Niederbayern - <strong>in</strong>geboelsterl@hotmail.com - weiter.<br />

32<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013

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