Landtagswahl in Bayern: Lehrer wählen Bildung! - BLLV
Landtagswahl in Bayern: Lehrer wählen Bildung! - BLLV
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ZKZ 03647 September 2013<br />
4<br />
Uni Passau: <strong>Lehrer</strong>bildung <strong>in</strong> der Diskussion<br />
Wirtschaftsschule ab der 6. Klasse: Konkurrenz zur Mittelschule?<br />
Niederbayerischer Pensionistentag im Bayerischen Wald<br />
<strong>Landtagswahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>: <strong>Lehrer</strong> <strong>wählen</strong> <strong>Bildung</strong>!
Editorial/Inhalt<br />
Inhalt<br />
3 Kommentar<br />
Thema <strong>Landtagswahl</strong><br />
4 Politiker bekennen Farbe<br />
10 Neue Konkurrenz für die Mittelschule?<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen,<br />
liebe Leser,<br />
<strong>in</strong> wenigen Tagen ist es soweit: Viele Millionen Frauen und Männer<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> dürfen über die Zusammensetzung des Bayerischen<br />
Landtags entscheiden. E<strong>in</strong> wichtiges Wahlkampfthema ist und<br />
bleibt die schulische <strong>Bildung</strong> unserer K<strong>in</strong>der, denn unsere K<strong>in</strong>der<br />
s<strong>in</strong>d unsere Zukunft. Deshalb hatte sich der <strong>BLLV</strong>-Landesvorstand<br />
auch dazu entschlossen, die bevorstehende <strong>Landtagswahl</strong> zur<br />
<strong>Bildung</strong>swahl zu machen. Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen hatten die<br />
Möglichkeit, Fragen an fünf niederbayerische Politiker zu stellen,<br />
die diese dann auch gerne beantwortet haben. Die vierte und<br />
letzte Fragerunde f<strong>in</strong>den Sie, liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, <strong>in</strong> diesem<br />
Heft.<br />
Vielleicht erleichtern Ihnen die Antworten der Politiker Ihre<br />
Entscheidung, wem Sie am 15. September Ihre Stimme und Ihr<br />
Vertrauen schenken können. Aber egal, wie die Wahl auch immer<br />
ausfallen wird. Sie können sicher se<strong>in</strong>: Der <strong>BLLV</strong> wird <strong>in</strong> den<br />
nächsten fünf Jahren ebenso aktiv und engagiert für e<strong>in</strong>e gerechtere<br />
<strong>Bildung</strong>spolitik und Verbesserungen unseres Schulsystems<br />
kämpfen wie bisher.<br />
Auch wenn die <strong>Landtagswahl</strong> das aktuelle Heft unserer <strong>BLLV</strong>-<br />
Bezirkszeitschrift „Niederbayerische Schule“ dom<strong>in</strong>iert, dürfen Sie<br />
sich natürlich wieder über Nachrichten und Berichte aus den Kreisverbänden<br />
freuen. Viele haben das Schuljahresende 2012 /13 dazu<br />
genützt, mit Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen gemütlich beisammen zu<br />
sitzen oder sogar zu verreisen. Die beiden Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />
und Landau haben Wien erkundet, während der Kreisverband<br />
Deggendorf Budapest e<strong>in</strong>en Besuch abstattete. Nach diesem<br />
anstrengenden Schuljahr mehr als verdient!<br />
Wir vom <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorstand Niederbayern wünschen Ihnen für<br />
das bevorstehende neue Schuljahr alles Gute und vor allem e<strong>in</strong><br />
weitaus entspannteres Jahr als 2012 /13, <strong>in</strong> dem viele Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen weit über ihre Grenzen gegangen s<strong>in</strong>d, um den<br />
Schulbetrieb trotz mangelhafter <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung aufrechtzuerhalten.<br />
Auf e<strong>in</strong> gutes, neues Jahr! Hoffen wir das Beste!<br />
Claudia Rothhammer<br />
Schriftleiter<strong>in</strong>, redaktion@niederbayern.bllv.de<br />
12 Was die bayerische Wirtschaft erreichen will<br />
<strong>BLLV</strong><br />
14 Pensionistentag im Bayerischen Wald<br />
16 <strong>Lehrer</strong>bildung <strong>in</strong> der Diskussion<br />
17 Studentengruppe Passau<br />
18 Im Gespräch mit Unipräsident Prof. Freitag<br />
Kreisverbände<br />
19 KV Bogen<br />
20 KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />
23 KV Viechtach<br />
24 KV Simbach<br />
25 KV Passau<br />
26 KV Wolfste<strong>in</strong><br />
28 KV Deggendorf<br />
29 KV Grafenau<br />
30 KV Osterhofen und KV Vilshofen<br />
32 Term<strong>in</strong>e<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen <strong>Lehrer</strong>und<br />
<strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nenverbandes <strong>BLLV</strong>, www.bllv.de/niederbayern<br />
Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, 84051 Oberahra<strong>in</strong>;<br />
Tel.: 08703 / 8579, Fax: 08703 / 7101, E-Mail: Vorsitzende@niederbayern.bllv.de<br />
Redaktion und Layout: Claudia Rothhammer (cro), Unterhirschwell 1, 84152 Mengkofen<br />
Tel.: 09427 / 95 99 566, E-Mail: redaktion@niederbayern.bllv.de<br />
Fotos: Titelfoto Juana Kreßner / pixelio<br />
Anzeigenverwaltung: A.V.I. Allgeme<strong>in</strong>e Verlags- und Informationsgesellschaft mbH, Am Ortfelde<br />
100, 30916 Isernhagen, Telefon 0511 / 77 95 380, E-Mail: <strong>in</strong>fo@avi-fachmedienservice.de<br />
Druck: Neumann Druck OHG, Benzstraße 1, 84030 Landshut<br />
Tel.: 0871 / 972 89 - 0, E-Mail: <strong>in</strong>fo@neumann-druck.de<br />
Adressänderungen an: Inge Bölsterl, We<strong>in</strong>gartenstraße 8, 84180 Loich<strong>in</strong>g;<br />
Tel.: 08731/4944; E-Mail: <strong>in</strong>geboelsterl@hotmail.com<br />
Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich E 10,50.<br />
Nichtmitglieder können die „Niederbayerische Schule“ bestellen bei:<br />
Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolp<strong>in</strong>g-Str. 1, 84061 Ergoldsbach.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Me<strong>in</strong>ung der Verfasser dar.<br />
Die Zeitschrift ersche<strong>in</strong>t jährlich sechsmal. ISSN 0350-9953, 27. Jahrgang<br />
2<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kommentar<br />
Liebe<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />
Sie hatten hoffentlich ruhige, erholsame<br />
Ferientage und Urlaubstage, um das neue<br />
Schuljahr mit voller Kraft und Energie angehen<br />
zu können. Dazu wünsche ich Ihnen<br />
im Namen des <strong>BLLV</strong> Niederbayern alles<br />
Gute, viel Erfolg und beste Gesundheit!<br />
Obwohl ich während der Ferien zum wiederholten<br />
Mal <strong>in</strong> der Toskana war und mich<br />
dort mittlerweile auskenne, orientierte ich<br />
mich gerne mit Hilfe me<strong>in</strong>es „Navis“. Ich<br />
weiß es zu schätzen, e<strong>in</strong> Ziel e<strong>in</strong>zugeben<br />
und verschiedene Varianten für den Weg<br />
dorth<strong>in</strong> vorgeschlagen zu bekommen. Ich<br />
kann aus<strong>wählen</strong> zwischen der schnellsten,<br />
der kürzesten oder der wirtschaftlichsten<br />
Strecke.<br />
So e<strong>in</strong> „Navi“ kennt also nicht bloß e<strong>in</strong>en<br />
Weg. Es verfügt über entsprechende<br />
Alternativen und ist dabei mal mehr oder<br />
auch mal weniger flexibel. „Auf Ihrer Strecke<br />
s<strong>in</strong>d Verkehrsprobleme aufgetreten!“<br />
Nach dieser Meldung werden wiederum<br />
schnellste bzw. kürzeste Ausweichrouten<br />
angeboten.<br />
Wenn nun irgende<strong>in</strong> f<strong>in</strong>diger Kopf e<strong>in</strong><br />
„Navi“ erf<strong>in</strong>den würde für <strong>Bildung</strong>swege<br />
und Schullaufbahnen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Sie geben als Ziel e<strong>in</strong>: „Individuelle Forderung<br />
und Förderung me<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> der<br />
Grundschule!“ Sie erhalten zur Antwort:<br />
„<strong>Bildung</strong> muss immer beim e<strong>in</strong>zelnen<br />
K<strong>in</strong>d ansetzen. Die strategische Formel<br />
unserer <strong>Bildung</strong>spolitik lautet: Individuelle<br />
Förderung!“ Toll, passt! Das ist der Weg,<br />
den Sie wollten. Sie machen sich mit Ihrem<br />
K<strong>in</strong>d auf den Weg und s<strong>in</strong>d noch gar nicht<br />
allzu lange unterwegs, als sich das „Navi“<br />
meldet: „Auf Ihrem Weg s<strong>in</strong>d Lernerfolgse<strong>in</strong>schränkungen<br />
aufgetreten, die<br />
Klassengröße liegt bei 28.“ Sie warten auf<br />
Alternativen. E<strong>in</strong>e vertraute Stimme ertönt:<br />
„<strong>Bildung</strong> muss immer beim e<strong>in</strong>zelnen<br />
K<strong>in</strong>d ansetzen. Die strategische Formel<br />
unserer <strong>Bildung</strong>spolitik lautet: Individuelle<br />
Förderung!“<br />
Es ist nun Ihre Entscheidung zwischen<br />
„Endlosschleife“ oder „Gebetsmühle“.<br />
Es fehlt an e<strong>in</strong>em klaren, zukunfts- und<br />
tragfähigen Konzept <strong>in</strong> der bayerischen<br />
Schul- und <strong>Bildung</strong>spolitik. Bis heute regieren<br />
Verbalkosmetik und Schönfärberei.<br />
Das <strong>Bildung</strong>sf<strong>in</strong>anzierungsgesetz z.B. hat<br />
natürlich zum Schuljahreswechsel besonders<br />
bei den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die<br />
das 2. Staatsexamen abgeschlossen hatten,<br />
für fröhliche Mienen gesorgt. Sie wurden <strong>in</strong><br />
großer Zahl mit befristeten Arbeitsverträgen<br />
e<strong>in</strong>gestellt. Anstellungssituation 2013:<br />
WAHLJAHR! Diese Mittel gibt es aber <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Jahr nicht mehr, also verschw<strong>in</strong>den<br />
diese Stellen im kommenden Jahr wieder.<br />
Anstellungssituation 2014: KEIN WAHL-<br />
JAHR!<br />
Sie, ich, wir haben am 15. September die<br />
Wahl!<br />
Machen Sie die <strong>Landtagswahl</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Bildung</strong>swahl! Nutzen Sie vorher<br />
den <strong>Bildung</strong>s-Check des <strong>BLLV</strong> unter<br />
www.bllv.de/bildungs-check !<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>wählen</strong>, damit es zur <strong>Bildung</strong>spolitik<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> nicht heißt: „Nehmen Sie im<br />
Kreisverkehr die letzte Ausfahrt!“<br />
Ihr Ra<strong>in</strong>er S. Kirschner<br />
2. Bezirksvorsitzender<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
3
<strong>Landtagswahl</strong><br />
Am 15. September wird e<strong>in</strong> neuer Landtag<br />
Hutzenthaler, Hötz<strong>in</strong>ger und Egleder: Drei niederbayerische <strong>BLLV</strong>-Mitglieder<br />
In wenigen Tagen wird gewählt. Zum<br />
letzten Mal ersche<strong>in</strong>t deshalb auch unser<br />
Spezial „<strong>Landtagswahl</strong>“, bei dem jede<br />
Fraktion des Bayerischen Landtags e<strong>in</strong>en<br />
Kandidaten zu wichtigen bildungspolitischen<br />
Themen zu Wort kommen lassen<br />
darf. Wir haben die Gelegenheit genutzt,<br />
noch e<strong>in</strong>mal verschiedene <strong>Bildung</strong>sthemen,<br />
angefangen vom K<strong>in</strong>dergarten h<strong>in</strong><br />
zum Gymnasium, aufzugreifen. Aber nicht<br />
nur Landtagsabgeordnete dürfen <strong>in</strong> diesem<br />
Heft zu Wort kommen, sondern auch<br />
unsere <strong>BLLV</strong>-Mitglieder, die ebenfalls bei<br />
der <strong>Landtagswahl</strong> antreten. Im Bezirk Niederbayern<br />
s<strong>in</strong>d es drei <strong>BLLV</strong>-Mitglieder, die<br />
sich um e<strong>in</strong> Amt im höchsten bayerischen<br />
Gremium bewerben. <strong>Bayern</strong>weit s<strong>in</strong>d es 20<br />
<strong>BLLV</strong>-Mitglieder, die <strong>in</strong> den Landtag e<strong>in</strong>ziehen<br />
wollen. Zwei davon kandidieren für<br />
die CSU, elf für die SPD, vier für die Freien<br />
Wähler, e<strong>in</strong> Mitglied für die Grünen und<br />
zwei für die FDP. In Niederbayern kandidieren<br />
zwei Mitglieder für die SPD, e<strong>in</strong>es<br />
für die CSU − aber lesen Sie selbst und<br />
entscheiden Sie, wem Sie Ihr Vertrauen am<br />
15. September schenken.<br />
Sebastian<br />
Hutzen tha l e r<br />
Geschäftsführer des<br />
<strong>BLLV</strong> Niederbayern<br />
Platz 16 der Bezirksliste<br />
SPD Niederbayern<br />
Mitglied im <strong>BLLV</strong> seit 1990, frühere<br />
Funktionen: Pressereferent Abj-<br />
Niederbayern, Stv. Kreisvorsitzender<br />
Kreisverband Landshut, Leiter<br />
Fachgruppe Schulberatung Bezirk<br />
Niederbayern<br />
Wenn<strong>Bildung</strong><br />
Glück ist,<br />
darf Glück<br />
ke<strong>in</strong> Zufall se<strong>in</strong>.<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>wählen</strong> <strong>Bildung</strong> www.bllv.de/landtagswahl<br />
Irmgard<br />
Hötz<strong>in</strong>ger<br />
stellvertretende<br />
<strong>BLLV</strong>-Kreisvorsitzende Osterhofen<br />
Platz 10 der Bezirksliste<br />
CSU Niederbayern<br />
Udo<br />
Egleder<br />
Platz 13 der Bezirksliste<br />
SPD Niederbayern<br />
Mitglied im <strong>BLLV</strong> seit 1981,<br />
frühere Funktionen: In den<br />
1980er-Jahren Mitglied <strong>in</strong> der Kreisvorstandschaft<br />
D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />
4<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>Landtagswahl</strong><br />
gewählt − und der <strong>BLLV</strong> ist mit dabei!<br />
wollen als Abgeordnete für e<strong>in</strong>e gerechtere <strong>Bildung</strong>spolitik kämpfen<br />
Zur Person:<br />
Sebastian Hutzenthaler, Jahrgang<br />
1963, wohnt <strong>in</strong> Ergoldsbach und<br />
ist seit 2010 Rektor der Mittelschule<br />
Landshut-Schönbrunn. Se<strong>in</strong>e<br />
beruflichen Stationen im Überblick:<br />
1987-1991 Studium Lehramt<br />
an Hauptschulen an der Universität<br />
Regensburg, danach Lehramtsanwärter<br />
an der Hauptschule<br />
Ergoldsbach. Nach dem Zweiten<br />
Staatsexamen E<strong>in</strong>satz als <strong>Lehrer</strong> an<br />
der Hauptschule Altdorf. In dieser Zeit Erweiterungsstudium<br />
im Fach Beratungslehrkraft und Teilabordnung an<br />
die Staatliche Schulberatungsstelle Niederbayern. Im Jahr<br />
2009 Ernennung zum Beratungsrektor.<br />
Se<strong>in</strong>e Ziele:<br />
Zulassung e<strong>in</strong>es Modellversuchs Geme<strong>in</strong>schaftsschule mit längerer,<br />
geme<strong>in</strong>samer Schulzeit, um vor Ort Lösungsversuche gegen das Schulsterben<br />
<strong>in</strong> ländlichen Regionen zu ermöglichen<br />
Rückkehr zum G9: Zeit für <strong>Bildung</strong> statt „bulimischen Lernens“<br />
Reform der <strong>Lehrer</strong>bildung: gleichwertiger Abschluss für alle Lehrämter<br />
als Voraussetzung für gleiche Besoldung aller <strong>Lehrer</strong><br />
Der Freistaat hat umfangreiche Kosten im <strong>Bildung</strong>sbereich (z.B. Bezahlung<br />
von Soz.Päd., Schüler-Fahrtkosten) auf die Kommunen abgewälzt<br />
und sollte dafür jetzt e<strong>in</strong> „Sanierungsprogramm Schulen“ auflegen. Es<br />
kann nicht se<strong>in</strong>, dass <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit davon abhängt, ob e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er reichen Kommune e<strong>in</strong>e topausgestattete Schule besuchen<br />
kann oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anzschwachen Kommune das Nötigste vorf<strong>in</strong>det.<br />
Zur Person:<br />
Nach der Grundschule besuchte sie das Gymnasium Vilshofen<br />
bis zum Abitur 1974. Danach Lehramtsstudium <strong>in</strong><br />
Regensburg, ab 1978 im Schuldienst. Hötz<strong>in</strong>ger ist <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong><br />
an der Mittelschule Osterhofen, CSU-Geme<strong>in</strong>derät<strong>in</strong><br />
seit 1990, ebenso stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende<br />
<strong>in</strong> Künz<strong>in</strong>g. Sie ist Mutter von drei mittlerweile erwachsenen<br />
K<strong>in</strong>dern. Zu ihren Hobbys gehören Musizieren<br />
(Gitarre) und S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> verschiedenen Chören. Außerdem<br />
organisiert sie oft musikalische Veranstaltungen, am<br />
liebsten natürlich mit K<strong>in</strong>dern.<br />
Ihre Ziele:<br />
längere geme<strong>in</strong>same Grundschulzeit<br />
mehr <strong>in</strong>dividuelle Förderung, um<br />
Chancengleichheit zu erreichen<br />
Erhaltung wohnortnaher Schulen<br />
ke<strong>in</strong> Abschluss ohne Anschluss für<br />
Schulabgänger<br />
Zur Person:<br />
Jahrgang 1951, wohnt <strong>in</strong> D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g. Werdegang:<br />
PH Regensburg; ab 1977 E<strong>in</strong>satz an GS<br />
und HS im Schulamtsbezirk D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g; 1994-<br />
2003 sowie Mai-Oktober 2008 Landtagsabgeordneter<br />
(Ausschüsse: <strong>Bildung</strong>, Jugend<br />
und Sport; Petitionen; Europapolitik; Innen;<br />
Haushalt; schul- und sportpolitischer Sprecher<br />
der SPD-Fraktion); seit 2004 an GS und HS (MS)<br />
<strong>in</strong> Stadt und Landkreis Landshut.<br />
Se<strong>in</strong>e Ziele:<br />
Me<strong>in</strong>e Anträge zur E<strong>in</strong>führung von Schulsozialarbeit wurden<br />
vor 15 Jahren im Landtag noch abgelehnt. Zwischenzeitlich<br />
wurde sie aber e<strong>in</strong>geführt und zeigt schon an allen Schularten<br />
positive Wirkung. Me<strong>in</strong> Ziel bleibt e<strong>in</strong> flächendeckendes<br />
„Landesprogramm Schulsozialarbeit“! Gerne würde ich me<strong>in</strong>en<br />
ständigen E<strong>in</strong>satz im Landtag für kle<strong>in</strong>ere Klassen, mehr<br />
mobile Reserven, bessere Anstellungssituation, ganzheitliche<br />
<strong>Bildung</strong>, tägliche Sportstunde, bessere Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
an den Schulen usw. fortführen.<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
5
<strong>Landtagswahl</strong><br />
<strong>Landtagswahl</strong> ist <strong>Bildung</strong>swahl: Das s<strong>in</strong>d die<br />
4. und letzte <strong>BLLV</strong>-Fragerunde für unsere fünf niederbayerischen Kandiaten:<br />
Kollegen fragen − Politiker antworten: Zum vierten und letzten Mal haben unsere fünf Landtagskandidaten aus Niederbayern die<br />
Gelegenheit, ihre bildungspolitischen Überzeugungen und Ziele darzustellen, damit Sie, liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, herausf<strong>in</strong>den<br />
können, welche Partei Ihre bildungspolitischen Vorstellungen am besten umsetzen könnte. Was ist Ihnen wichtig?<br />
Frage 1: Was möchten Sie <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren im Bayerischen Landtag unbed<strong>in</strong>gt durchsetzen?<br />
Ich möchte mich weiter für gleiche Lebenschancen <strong>in</strong> allen Teilen <strong>Bayern</strong>s e<strong>in</strong>setzen. Dazu gehören u.a. die Stärkung der (früh-)<br />
k<strong>in</strong>dlichen <strong>Bildung</strong>, die Übergänge von Schule zu Studium / Beruf, die Unterstützung der Familien <strong>in</strong> der Erziehungsarbeit sowie<br />
vergleichbare Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Ballungsgebieten und im ländlichen Raum – auch angesichts der demografischen Entwicklung.<br />
Ich stehe für e<strong>in</strong>e solide Haushalts- und F<strong>in</strong>anzpolitik, da alle kommenden Generationen Zukunftschancen und ke<strong>in</strong>e Schuldenberge<br />
brauchen. Weitere Ziele s<strong>in</strong>d der Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems und wohnortnaher Schulen, der Abbau von<br />
Bürokratie und e<strong>in</strong> Ne<strong>in</strong> zu staatlicher Überwachung.<br />
Neben mehr Autonomie für die Schulen vor Ort wollen wir den Grundsatz von erhöhter Eigenverantwortung <strong>in</strong>kusive der dazu<br />
notwendigen Mittel für die Kommunen, die Wirtschaftsförderung, Energiepolitik und die Beschäftigten wie die gesamte Zivilgesellschaft<br />
e<strong>in</strong>führen.<br />
<strong>Bayern</strong> ist GRÜN! Grüne Politik stellt Mensch und Natur <strong>in</strong> den Mittelpunkt. Wir wollen <strong>Bayern</strong>s Natur für künftige Generationen<br />
bewahren. Wir stehen für soziale Gerechtigkeit, <strong>in</strong>sbesondere für <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit, und wir verkörpern e<strong>in</strong>en neuen Politikstil,<br />
stehen für mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz.<br />
Gleichwertige Lebensverhältnisse <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>, d. h. wohnortnahes <strong>Bildung</strong>sangebot, leistungsstarke Not- und Rettungsdienste,<br />
flächendeckende Versorgung mit Ärzten, f<strong>in</strong>anzstarke Kommunen und e<strong>in</strong>e nachhaltige Haushaltspolitik, e<strong>in</strong>e bäuerliche Landwirtschaft<br />
statt Agrar<strong>in</strong>dustrie und e<strong>in</strong>e dezentrale Energiewende. Wir wollen ke<strong>in</strong>e 3. Startbahn und ke<strong>in</strong>e Donaustufe.<br />
Frage 2: Wofür werden Sie <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren bildungspolitisch kämpfen?<br />
Das <strong>Bildung</strong>ssystem unter den Leitl<strong>in</strong>ien Qualität und Gerechtigkeit<br />
auszubauen, ist me<strong>in</strong> Ziel. Um alle Talente bestmöglich<br />
zu fördern, müssen wir unser chancenreiches System weiterentwickeln<br />
und u.a. Ganztagsangebote ausbauen, <strong>in</strong>klusive<br />
<strong>Bildung</strong> voranbr<strong>in</strong>gen, K<strong>in</strong>der mit schweren Startbed<strong>in</strong>gungen<br />
noch besser unterstützen, <strong>in</strong>dividuelles Lernen ermöglichen.<br />
Der Schulerfolg muss von der sozialen Herkunft der Eltern<br />
abgekoppelt werden. Wir brauchen schnell mehr gute, d.h.<br />
rhythmisierte Ganztagsschulen – natürlich mit mehr Lehrkräften.<br />
Ganz wichtig ist mir der Erhalt der vielen gefährdeten<br />
Schulstandorte. Deshalb muss die Geme<strong>in</strong>schaftsschule mit<br />
allen Abschlüssen unter e<strong>in</strong>em Dach e<strong>in</strong>e Chance bekommen.<br />
Ich setze mich für den Ausbau der Ganztagsschulen, den Erhalt aller Grundschulstandorte und die Wahlmöglichkeit G9 / G8 e<strong>in</strong>, für<br />
die gleiche Bezahlung von <strong>Lehrer</strong>n <strong>in</strong> E<strong>in</strong>gangsamt A13, für e<strong>in</strong>e bessere Bezahlung der Erzieher<strong>in</strong>nen und für die Zuordnung des<br />
frühk<strong>in</strong>dlichen Bereichs und der Hochschule zum KM. Ich werde auch für eigenverantwortliche Schulentwicklungsplanungen, mehr<br />
Personal für Schulen und für die Umsetzung der Inklusion durch ausreichendes und qualifiziertes Personal kämpfen.<br />
<strong>Bildung</strong> soll Haushaltspriorität behalten. <strong>Bayern</strong> <strong>in</strong>vestiert<br />
bereits –den Hochschulbereich h<strong>in</strong>zugerechnet – mehr als 1/3<br />
se<strong>in</strong>es Haushalts <strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>. Damit gel<strong>in</strong>gt der konsequente<br />
Ausbau von Ganztagsschulen, die Absenkung der Klassenstärken,<br />
die Verbesserung der <strong>in</strong>dividuellen Förderung, <strong>in</strong>tensivere<br />
Bemühungen um e<strong>in</strong>e gelungene Integration von K<strong>in</strong>dern mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und die Inklusion im Schulwesen.<br />
<strong>Bildung</strong> für ALLE! Wir wollen die <strong>Bildung</strong>spolitik vom Kopf auf<br />
die Füße stellen. Schule soll so gestaltet werden, dass auf die<br />
Lernbedürfnisse und Potentiale jedes K<strong>in</strong>des e<strong>in</strong>gegangen<br />
werden kann. Längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen, neue Schulmodelle<br />
und die Ausweitung der Ganztagsschulen sowie ausreichende<br />
Ressourcen für schulische Inklusion s<strong>in</strong>d der Schlüssel<br />
für e<strong>in</strong>e Schullandschaft, die alle mitnimmt.<br />
6<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>Landtagswahl</strong><br />
bildungspolitischen Ziele der Fraktionen<br />
Wer will was <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren für <strong>Bayern</strong>s Schulen erreichen?<br />
Wem trauen Sie die Lösung der vielen Schulprobleme zu? Für die CSU beantwortete Kultusstaatssekretär Bernd Sibler die Fragen<br />
der <strong>BLLV</strong>-Mitglieder, für die FDP Dr. Andreas Fischer. Die Opposition wurde vertreten durch Bernhard Roos (SPD), Eike Hallitzky<br />
(Bündnis 90 / Die Grünen) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler).<br />
Frage 3: Welche Reform kommt <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren aufs Gymnasium zu?<br />
Wir brauchen am Gymnasium stabile<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Daher wird es<br />
ke<strong>in</strong>e strukturellen Veränderungen<br />
geben. Aber wir wollen es behutsam<br />
weiterdenken. Dazu zählen z.B. der<br />
Ausbau der <strong>in</strong>dividuellen Lernzeit,<br />
der „Lehrplan-Plus“, die Eigenverantwortliche<br />
Schule und die <strong>in</strong>tegrierte<br />
<strong>Lehrer</strong>reserve, die ab 2013/14 flächendeckend<br />
e<strong>in</strong>geführt wird.<br />
Die SPD schlägt e<strong>in</strong> Gymnasium der zwei Geschw<strong>in</strong>digkeiten mit e<strong>in</strong>em Wahlrecht<br />
an jedem Gym (G8 o. G9) vor. Dazu e<strong>in</strong>e pädagogische Neuausrichtung <strong>in</strong> Inhalt und<br />
Methode. Die Unterstufe ist mit 30 Stunden für alle gleich, die mittlere Reife gibt es<br />
nach der 10. Klasse. G8 bleibt bei e<strong>in</strong>er 2-jährigen Oberstufe, G9 bei e<strong>in</strong>er 3-jährigen.<br />
Die G8-Stundenbelastung soll durch e<strong>in</strong>en gebunden Ganztag abgemildert werden.<br />
Die E<strong>in</strong>führung des G8 war richtig,<br />
jedoch müssen die Strukturen weiterentwickelt<br />
werden. Dazu s<strong>in</strong>d die Lehrpläne<br />
zu überprüfen, der Schulstoff zu<br />
reduzieren bei gleichzeitigem Erhalt<br />
der Studierfähigkeit und Ausweitung<br />
der <strong>in</strong>dividuellen Förderung. Dadurch<br />
soll mehr Zeit für den Lernstoff und<br />
außerschulische Interessen entstehen.<br />
Den Weg zum Abitur verbessern! Zum<br />
G9 zurückzukehren bzw. G8- und G9-<br />
Züge parallel anzubieten, ist nicht zielführend.<br />
Lernqualität und Entschleunigung<br />
müssen im Zentrum e<strong>in</strong>er<br />
Reform stehen. E<strong>in</strong>e Entzerrung und<br />
e<strong>in</strong> verbesserter Lernrhythmus werden<br />
im gebundenen Ganztagssystem und<br />
durch längeres geme<strong>in</strong>sames Lernen<br />
<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsschulen ermöglicht.<br />
<strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong>formieren sich<br />
entscheiden<br />
<strong>wählen</strong><br />
selbst<br />
bewusst.<br />
Welche Partei passt für Sie? F<strong>in</strong>den Sie's heraus<br />
www.bllv.de/bildungs-check<br />
Wir haben e<strong>in</strong> Volksbegehren zur<br />
Wahlmöglichkeit G9 / G8 gestartet und<br />
gehen davon aus, dass die meisten<br />
Gymnasien wieder zu G9 zurückkehren.<br />
Schüler brauchen mehr Zeit zum<br />
Lernen und zum Leben. Das G8 mit se<strong>in</strong>em<br />
stark verdichteten Lernen bleibt<br />
für viele e<strong>in</strong> defizitäres Gymnasium,<br />
das sie weiter ablehnen.<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
7
<strong>Landtagswahl</strong><br />
Bernd Sibler, CSU<br />
Dr. Andreas Fischer, FDP<br />
Frage 4: Die Förderschulen haben den parlamentarischen Auftrag zum Ausbau der Ganztagsklassen<br />
sehr ernst genommen und beachtliche Fortschritte erzielt. Damit verbunden ist e<strong>in</strong> enormer Zuwachs an<br />
Verwaltungsaufwand. Für diesen stehen jedoch ke<strong>in</strong>e ausreichenden Stunden für Verwaltungsangestellte zur<br />
Verfügung. Die jüngste Aufstockung betrifft lediglich neu gebildete Ganztagsklassen und auch nur dann, wenn<br />
sie <strong>in</strong> der Grundschulstufe angesiedelt s<strong>in</strong>d. Bestehende und Ganztagsklassen der Jahrgangsstufen 5-9 gehen leer<br />
aus. Werden Sie die vier Stunden für bereits bestehende und Ganztagsklassen der Hauptschulstufe f<strong>in</strong>anzieren?<br />
Unsere Förderschulen leisten hervorragende Arbeit! Wir unterstützen sie dabei, <strong>in</strong>dem wir <strong>in</strong> den Jgst. 1 bis 4 die Richtl<strong>in</strong>ien für<br />
Verwaltungsangestellte um den gleichen Zuschlag an Stunden für den geb. Ganztag erhöht haben, den auch die Grundschulen<br />
erhalten. Die Aufstockung gilt also für alle geb. Ganztagsklassen, nicht nur für neue. Für weitere Verbesserungen werde ich mich<br />
<strong>in</strong> künftigen Haushaltsverhandlungen e<strong>in</strong>setzen.<br />
Es braucht mehr Verwaltungsangestellte für die gestiegenen Anforderungen. Dank der FDP-Fraktion gab es im letzten Doppelhaushalt<br />
mit zusätzlichen rund 130 Vollzeitstellen noch klare Verbesserungen. H<strong>in</strong>sichtlich der Ganztagsklassen haben wir<br />
uns beim <strong>Bildung</strong>sf<strong>in</strong>anzierungsgesetz für mehr gebundene Ganztagsgrundschulen e<strong>in</strong>gesetzt, da hier die Grundlagen für den<br />
weiteren schulischen Erfolg gelegt werden.<br />
Die 130 neuen Stellen für Verwaltungsangestellte decken doch ohneh<strong>in</strong> nur den notwendigsten Bedarf. Die SPD hatte im<br />
letzten Haushalt deutlich mehr Stellen gefordert und auch f<strong>in</strong>anziell gegenf<strong>in</strong>anziert. Die Schulen müssen endlich ausreichend<br />
Verwaltungskräfte erhalten. Der Verwaltungsaufwand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ganztagsschule ist <strong>in</strong> der Tat enorm. Der geschilderte Bedarf der<br />
Förderschulen kann mit den von der SPD geforderten Stellen berücksichtigt werden.<br />
Mangelverwaltung adé! Angesichts der ständig neuen Aufgaben wie Ganztagsbetreuung, <strong>in</strong>dividuelle Förderung und Inklusion<br />
fehlt es überall an f<strong>in</strong>anziellen und personellen Ressourcen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und um das<br />
<strong>in</strong>klusive Schulsystem weiter auszubauen, müssen den Schulen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />
Wir FREIEN WÄHLER haben uns für mehr Verwaltungspersonal an Schulen stark gemacht. Selbstverständlich muss die Aufstockung<br />
allen Schulen zugutekommen und sich nach dem tatsächlichen Bedarf richten. Es kann nicht se<strong>in</strong>, dass bestehende<br />
Klassen von der Verbesserung ausgenommen werden. Wir werden uns deshalb für e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung der bislang leer ausgegangenen<br />
Klassen e<strong>in</strong>setzen.<br />
Frage 5:<br />
Für die Bemessung von Schulleitungszeit<br />
werden an SFZ Schüler<br />
mit Förderschwerpunkt Lernen mit<br />
Faktor 0,67 gerechnet. Das ist nicht<br />
nur h<strong>in</strong>sichtlich des Menschenbilds<br />
sehr zweifelhaft, sondern führt<br />
dazu, dass Schulleitungen nicht<br />
ausreichend besetzt werden. Werden<br />
Sie diesen Missstand beheben?<br />
Jeder Mensch ist gleich viel wert. Der<br />
Faktor sagt nichts über die Bedeutung<br />
aus, die der Schulbildung junger<br />
Menschen beigemessen wird. Er<br />
spielt auch bei der Schulleitungszeit<br />
ke<strong>in</strong>e Rolle, denn die Anrechnungsstunden<br />
für Schulleiter richten sich<br />
nach der Klassenanzahl.<br />
Wir wollen die sonderpädagogischen<br />
Förderzentren erhalten, aber zu<br />
Kompetenzzentren weiterentwickeln.<br />
Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass Förderschulen<br />
sich öffnen und das Profil<br />
„Inklusion“ erwerben können. Damit<br />
verbunden s<strong>in</strong>d auch zusätzliche<br />
Ressourcen.<br />
8<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>Landtagswahl</strong><br />
Bernhard Roos, SPD Eike Hallitzky, Grüne Hubert Aiwanger, FW<br />
Frage 6: Die <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisungen an Schulen nach Schülerzahlen statt wie früher üblich nach Klassen<br />
ist gerade für kle<strong>in</strong>ere Schulen im ländlichen Raum mit kle<strong>in</strong>en Schulstandorten und rückläufigen Schülerzahlen<br />
e<strong>in</strong> großes Problem. Die Folgen: Für Schulleiter wird es zunehmend schwieriger, Stundenpläne auszuarbeiten,<br />
der Pflichtunterricht kann manchmal kaum aufrechterhalten werden beziehungsweise Förderstunden und<br />
freiwillige Schulangebote müssen leider gestrichen oder reduziert werden. Warum kehrt man nicht zur früheren<br />
Budgetierung nach Klassen zurück?<br />
Die Zuweisung ist e<strong>in</strong> gerechtes Verfahren, das alle Regionen e<strong>in</strong>heitlich behandelt. Zusätzlich gibt es Unterstützung für besondere<br />
lokale Gegebenheiten, wie extra <strong>Lehrer</strong>stunden für kle<strong>in</strong>e Schulen im ländlichen Raum oder die Förderung von K<strong>in</strong>dern<br />
aus Zuwandererfamilien. Bei der Zuweisung an die Schulen können die Schulämter das Gesamtbudget auch nach pädagogischem<br />
Ermessen für Unterricht und besondere Angebote e<strong>in</strong>setzen.<br />
Wir Liberale haben <strong>in</strong> der Koalition dafür gesorgt, dass Grundschulen, die m<strong>in</strong>destens 26 Schüler <strong>in</strong> jahrgangskomb<strong>in</strong>ierten<br />
Klassen haben, auch weiterh<strong>in</strong> erhalten bleiben können. Damit sichern wir die wohnortnahe Grundschule, vor allem <strong>in</strong> ländlichen<br />
Räumen. Die Zuweisung von <strong>Lehrer</strong>stunden nach Klassen werden wir <strong>in</strong>tensiv prüfen.<br />
Statt zum alten System zurückzukehren sollte man die <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung viel flexibler machen und vor allem am Bedarf<br />
orientieren. Plusstunden gibt es z.B. für kle<strong>in</strong>e Schulen, hohen Migrationsanteil, Anzahl der K<strong>in</strong>der mit erhöhtem Förderbedarf<br />
etc. Grundsätzlich sollte jede Schule über e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte <strong>Lehrer</strong>reserve <strong>in</strong> Höhe von rund zehn Prozent des Budgets verfügen,<br />
um Schwerpunkte setzen und Schulleitungen und Lehrkräfte entlasten zu können.<br />
Mehr Eigenverantwortung für die Schulen! Innerhalb der Schulverwaltung müssen mehr Kompetenzen „von oben nach unten“<br />
verlagert werden, damit Schulen mehr selbst regeln und so die Verantwortung für besseres Lernen übernehmen können.<br />
Durch e<strong>in</strong>e belastungsorientierte Budgetierung soll Schul- und Unterrichtsgestaltung sowie Personalplanung <strong>in</strong> die Hände der<br />
Schulen gelegt werden.<br />
Der Erhalt kle<strong>in</strong>er Grundschulstandorte, wie wir ihn fordern, setzt zwangsläufig e<strong>in</strong>e andere Budgetierung voraus. Gerade<br />
kle<strong>in</strong>e Schulen brauchen e<strong>in</strong>e andere <strong>Lehrer</strong>stundenzuweisung. Die Budgetierung nach Klassen wäre dabei sicherlich e<strong>in</strong> gangbarer<br />
Weg. Wir treten für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt bessere Versorgung mit Lehrkräften und pädagogischen Personal e<strong>in</strong>.<br />
Die Leitungszeit an Grund-, Mittelund<br />
Förderschulen ist viel zu knapp.<br />
Die SPD wird diesen Missstand nach<br />
jahrzehntelangem Stillstand endlich<br />
beseitigen. Der angegebene Faktor<br />
0,67 entbehrt jeglicher Grundlage<br />
und muss weg. E<strong>in</strong>e Gleichbehandlung<br />
ist überfällig.<br />
Ke<strong>in</strong>e Barrieren! Die Gleichbehandlung<br />
aller Schularten <strong>in</strong> den<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und der<br />
Ressourcenausstattung ist unabd<strong>in</strong>gbare<br />
Voraussetzung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>klusiven Schullandschaft.<br />
Es ist nicht e<strong>in</strong>sichtig, weshalb<br />
diese Schüler nicht als vollwertige<br />
Schüler gezählt werden sollten.<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
9
<strong>Landtagswahl</strong><br />
E<strong>in</strong>e Wirtschaftsschule an der Mittelschule<br />
Die MS Abensberg kooperiert ab diesem Schuljahr mit der Berufsschule vor Ort<br />
Ab September gibt es an der Avent<strong>in</strong>us-<br />
Mittelschule <strong>in</strong> Abensberg e<strong>in</strong>e Wirtschaftsschule<br />
ab der 7. Jahrgangsstufe,<br />
<strong>in</strong> der Schüler e<strong>in</strong>en mittleren Schulabschluss<br />
erwerben können. Schüler der<br />
Mittelschule können mit e<strong>in</strong>em Gesamtnotendurchschnitt<br />
von m<strong>in</strong>destens 2,66<br />
im Zwischenzeugnis oder Jahrgangszeugnis<br />
der 6. Klasse <strong>in</strong> den Fächern<br />
Deutsch, Mathematik und Englisch <strong>in</strong><br />
die Wirtschaftsklasse wechseln, ohne<br />
dabei die Schule wechseln zu müssen.<br />
Für Schüler aus Gymnasien, Realschulen<br />
und M-Zug der Mittelschulen reicht die<br />
Vorrückerlaubnis <strong>in</strong> die 7. Klasse <strong>in</strong>klusive<br />
der M<strong>in</strong>destnote 4 <strong>in</strong> den Fächern<br />
Deutsch, Englisch (soweit Pflichtfach)<br />
und Mathematik bzw. höchstens nur<br />
e<strong>in</strong>mal die Note 5 im Jahreszeugnis<br />
<strong>in</strong> den Vorrückungsfächern, die auch<br />
<strong>in</strong> der 7. Klasse der Wirtschaftsschule<br />
unterrichtet werden.<br />
Die Errichtung e<strong>in</strong>er Wirtschaftsschule als<br />
Kooperation zwischen e<strong>in</strong>er Mittelschule<br />
und e<strong>in</strong>er staatlichen Berufsschule hat<br />
MdL Neumeyer<br />
Als Integrationsbeauftragter der bayer.<br />
Staatsregierung hat Mart<strong>in</strong> Neumeyer<br />
viel zu tun. Dennoch nahm sich der<br />
CSU-Landtagsabgeordnete Zeit, um mit<br />
Judith Wenzl, Bezirksvorsitzende des<br />
<strong>BLLV</strong> Niederbayern, über die Umsetzung<br />
des <strong>Bildung</strong>spakets und die neue Wirtschaftsschule<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimat Abensberg<br />
zu sprechen.<br />
durchaus e<strong>in</strong>ige Diskussionen im Landkreis<br />
ausgelöst. Grund genug für den Grünen-<br />
MdL Eike Hallitzky mit dem Abensberger<br />
Bürgermeister Uwe Brandl, Schulrektor<br />
Wolfgang Brey und Maria Sommerer, der<br />
Direktor<strong>in</strong> der staatlichen Berufsschule<br />
Kelheim, das Gespräch zu suchen.<br />
Hallitzky stellte klar, dass der Besuch e<strong>in</strong>er<br />
Wirtschaftsschule bayernweit als sehr<br />
attraktiver <strong>Bildung</strong>sweg angesehen werde.<br />
Die vielen Schüler, die derzeit zur Wirtschaftsschule<br />
aus dem Landkreis h<strong>in</strong>auspendeln<br />
müssen, würden e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger<br />
Beleg dafür se<strong>in</strong>: „E<strong>in</strong>e Wirtschaftsschule<br />
ist für den boomenden Landkreis Kelheim<br />
e<strong>in</strong>e überfällige E<strong>in</strong>richtung.“ Dass die<br />
Wirtschaftsschule am Standort der bestehenden<br />
Mittelschule <strong>in</strong> Abensberg errichtet<br />
wird, führte gerade an den Standorten<br />
„Das <strong>Bildung</strong>spaket ist sehr gut und sehr<br />
notwendig“, sagte Neumeyer, konnte<br />
aber noch ke<strong>in</strong>e Details verraten. „Wir<br />
s<strong>in</strong>d noch <strong>in</strong> der Umsetzungsphase“, so<br />
Neumeyer beim <strong>BLLV</strong>-Gespräch Mitte<br />
Juni. Er versprach aber, den <strong>BLLV</strong> zu<br />
gegebener Zeit über konkrete Inhalte zu<br />
<strong>in</strong>formieren. Wenzl bat ihn, sich verstärkt<br />
für Maßnahmen e<strong>in</strong>zusetzen, die den<br />
Schulen im ländlichen Raum helfen<br />
könnten, mit dem Ansturm von Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>dern<br />
bzw. von K<strong>in</strong>dern ohne<br />
Deutschkenntnisse fertig zu werden.<br />
„Deshalb halten wir es auch für e<strong>in</strong>e gute<br />
Idee, die Schulpflicht bei diesen K<strong>in</strong>dern<br />
die ersten drei Monate auszusetzen“, so<br />
Wenzl. Natürlich müssten aber so schnell<br />
wie möglich Deutschkurse angegangen<br />
werden. „Die Kurse s<strong>in</strong>d an den Schulen<br />
am besten aufgehoben, da sie dann<br />
religiös und politisch neutral und von<br />
Pädagogen gehalten werden“,<br />
so Neumeyer. Das Problem aber<br />
sah der CSU-Politiker an anderer<br />
Stelle: bei den EU-Bürgern, die mit<br />
zu ger<strong>in</strong>gen Deutschkenntnissen<br />
e<strong>in</strong>wandern. „Für die greifen alle Integrationsmaßnahmen<br />
nicht“, bedauerte der<br />
MdL. Er versuche deshalb, die Wirtschaft<br />
für Sprachkurse <strong>in</strong> die Pflicht zu nehmen.<br />
„Unternehmen, die zum Beispiel<br />
spanische Arbeitskräfte nach Deutschland<br />
holen, haben auch Verantwortung<br />
gegenüber ihrem Mitarbeiter und dessen<br />
der übrigen Mittelschulen zu der Befürchtung,<br />
dass sie Schüler nach Abensberg<br />
verlieren würden. Brandl hält diese Ängste<br />
auf den ersten Blick zwar für verständlich,<br />
tatsächlich aber für unbegründet. „Sicher<br />
wird der e<strong>in</strong> oder andere Schüler jetzt nach<br />
Abensberg gehen. Aber <strong>in</strong>sgesamt wird<br />
doch die Mittelschule als <strong>Bildung</strong>sweg<br />
sehr viel attraktiver für Eltern und Schüler,<br />
wenn wir hier im Landkreis e<strong>in</strong>e attraktive<br />
Weiterqualifizierung anbieten können. Und<br />
davon profitieren dann alle Mittelschulen.“<br />
Der Schulleiter der Mittelschule, Brey, und<br />
Berufsschulleiter<strong>in</strong> Sommerer freuen sich<br />
jedenfalls auf die neue Kooperation.<br />
Schließlich gehe es darum, den Schülern<br />
<strong>in</strong> der Region die Angebote zu schaffen,<br />
die sie sonst woanders nachfragen. Brey:<br />
„Wir wollen damit auch unsere Jugend für<br />
ihre Heimatregion gew<strong>in</strong>nen – auch<br />
angesichts der demographischen Entwicklung<br />
ist das e<strong>in</strong>e absolut wichtige Aufgabe.“<br />
Dafür seien sie gerne bereit, mit ihrem<br />
Pilotprojekt organisatorisches Neuland zu<br />
betreten. Maria Sommerer / Claudia Rothhammer<br />
Familie und dazu gehört es auch, dafür<br />
zu sorgen, dass die Sprache gelernt<br />
wird“, sagte Neumeyer. Er würde deshalb<br />
gerne erreichen, dass Unternehmen sich<br />
an der F<strong>in</strong>anzierung von Sprachkursen<br />
beteiligen.<br />
Sehr gefreut hat sich Neumeyer über die<br />
Kooperation der Mittelschule Abensberg<br />
mit der Berufsschule Kelheim. So positiv<br />
diese Kooperation<br />
für die Mittelschule<br />
<strong>in</strong> Abensberg auch<br />
ist, sie bekommt<br />
Konkurrenz: In<br />
<strong>Bayern</strong> startet der Modellversuch, die<br />
Wirtschaftsschulen bereits ab der 6.<br />
Jahrgangsstufe starten zu lassen. „Wir<br />
befürchten dadurch e<strong>in</strong>e weitere<br />
Schwächung der Mittelschulstandorte“,<br />
sagte Wenzl. Neumeyer konnte die<br />
Befürchtungen nachvollziehen und regte<br />
an, deshalb <strong>in</strong> Kontakt zu bleiben. cro<br />
10<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>Landtagswahl</strong><br />
Neue Konkurrenz für die Mittelschule?<br />
Pilotprojekt <strong>in</strong> Deggendorf: Wirtschaftsschule beg<strong>in</strong>nt bereits mit der 6. Klasse<br />
Fünf Wirtschaftsschulen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>, darunter<br />
auch die staatliche Berufsschule<br />
<strong>in</strong> Deggendorf, nehmen am Modellversuch<br />
„Wirtschaftsschule ab der 6. Jahrgangsstufe“<br />
teil. Neben Deggendorf<br />
startet der Versuch <strong>in</strong> diesem September<br />
auch <strong>in</strong> D<strong>in</strong>kelsbühl, <strong>in</strong> München-<br />
Ost, Ingolstadt und Nürnberg.<br />
Der Schulversuch wird von der Stiftung<br />
<strong>Bildung</strong>spakt <strong>Bayern</strong> mit dem Kultusm<strong>in</strong>isterium<br />
und der Vere<strong>in</strong>igung der Bayerischen<br />
Wirtschaft (vbw) durchgeführt. Der<br />
Landtag hat dem Pilotprojekt zugestimmt,<br />
sehr zur Freude von vbw-Hauptgeschäftsführer<br />
Bertram Brossardt, der betonte: „Die<br />
Wirtschaftsschule ist e<strong>in</strong> festes Standbe<strong>in</strong><br />
im bayerischen Schulsystem. Durch ihre<br />
Ausrichtung an den Anforderungen von<br />
Wirtschaft und Verwaltung genießt sie<br />
e<strong>in</strong>e hohe Akzeptanz bei den Unternehmen<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. Denn Jugendliche haben<br />
früh die Chance, E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Arbeitswelt<br />
zu erhalten. Die vbw unterstützt gern<br />
als Exklusivsponsor den Schulversuch<br />
fünfstufige Wirtschaftsschule.“ Die IHK Niederbayern<br />
hat gegen den Modellversuch<br />
protestiert − vergebens.<br />
Das sagen die Landtagskandidaten zum Pilotprojekt <strong>in</strong> Deggendorf:<br />
Schulversuche s<strong>in</strong>d wichtig, um Maßnahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen Kreis erproben und<br />
Konsequenzen erkennen zu können. Der eng gefasste Versuch f<strong>in</strong>det bis 2018/19 an<br />
fünf Schulen mit jeweils nur e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>gangsklasse statt – dem stehen 921 Mittelschulen<br />
gegenüber, auch Schüler von Realschulen und Gymnasien kommen <strong>in</strong><br />
Betracht. Die Aufnahmekriterien orientieren sich an den bekannten für die 7. Klasse.<br />
Der Modellversuch geht auf e<strong>in</strong>e Initiative der FDP-Fraktion zurück. Er schafft<br />
zusätzliche Wahlmöglichkeiten für Eltern und Schüler. Die Mitelschule kann hiervon<br />
profitieren, wenn Eltern nach der 4. Klasse ihrem K<strong>in</strong>d noch e<strong>in</strong> Jahr Zeit geben, sich<br />
<strong>in</strong> Ruhe zu entwickeln, und es zunächst <strong>in</strong> die 5. Klasse der Mittelschule schicken. Hier<br />
kann die Mittelschule mit ihrem berufsorientierenden Profil überzeugen.<br />
Die SPD hat dagegen gestimmt, um die MS nicht weiter zu schwächen. WS s<strong>in</strong>d berufliche<br />
Schulen. Berufliche Angebote sollten nicht zu früh parallel zu den allgeme<strong>in</strong><br />
bildenden Schulen angeboten werden. Der Versuch ist aus ökonomischen und nicht<br />
pädagogischen Gründen entstanden und alle<strong>in</strong> der Existenzangst der WS geschuldet.<br />
In Passau habe ich mich dagegen gestemmt, im S<strong>in</strong>ne von OB und Landrat.<br />
Neue Konzepte! Das Mittelschulkonzept ist nicht die geeignete Antwort auf die strukturellen<br />
Probleme des gegliederten Schulwesens, da die Lage der Hauptschule damit<br />
nicht verbessert wird. Wir brauchen kurzfristig gesehen e<strong>in</strong>e Öffnungsklausel für die<br />
Umsetzung von vor Ort passenden Konzepten und längerfristig Schulkonzepte, die<br />
das geme<strong>in</strong>same längere Lernen zulassen.<br />
Wir haben dem Modellversuch zugestimmt. Der Schwächung der Mittelschulen<br />
wollen wir begegnen, <strong>in</strong>dem wir e<strong>in</strong>e engere Zusammenarbeit von Mittel-, Berufs-,<br />
Wirtschafts- und Realschulen als Ergänzung des bestehenden Systems als Schule der<br />
Region dort ermöglichen, wo dies aufgrund rückläufiger Schülerzahlen notwendig<br />
ist, um wohnortnahe Schulstandorte zu erhalten und zu gewährleisten.<br />
Das sagt der <strong>BLLV</strong>:<br />
Der Landesvorstand protestiert<br />
gegen die weitere Schwächung der<br />
Mittelschule durch den Modellversuch<br />
„Wirtschaftsschule ab der 6.<br />
Jahrgangsstufe“. Dass die Aufnahmebed<strong>in</strong>gungen<br />
für Schüler dabei <strong>in</strong><br />
der Hand der jeweiligen Wirtschaftsschule<br />
selbst liegen, bedeutet e<strong>in</strong>e<br />
unzulässige Privilegierung der Wirtschaftsschulen<br />
im Vergleich zu den<br />
anderen Schularten. Die Bayerische<br />
Staatsregierung wird nicht müde,<br />
<strong>in</strong> der Öffentlichkeit immer wieder<br />
zu betonen, sie wolle die MS und<br />
ihre Verbünde stärken und als echte<br />
Alternative zu den anderen weiterführenden<br />
Schulen weiterentwickeln.<br />
Dieser Modellversuch widerspricht<br />
diesen öffentlichen Beteuerungen <strong>in</strong><br />
eklatanter Weise. Die umliegenden<br />
MS und ihre Schulverbünde werden<br />
geschwächt, bei e<strong>in</strong>er Ausweitung<br />
stünden vor allem kle<strong>in</strong>ere MS-Schulstandorte<br />
vor dem Aus, da dieses<br />
neue Angebot der Wirtschaftsschule<br />
e<strong>in</strong>e zusätzliche attraktive Übertrittsmöglichkeit<br />
und somit e<strong>in</strong>e weitere<br />
Konkurrenz zur Mittelschule darstellt.<br />
Sollte dieser Modellversuch ähnliche<br />
Folgen haben wie der, der der<br />
flächendeckenden E<strong>in</strong>führung der<br />
sechsstufigen Realschule vorausg<strong>in</strong>g,<br />
so wäre dies e<strong>in</strong> weiterer und nahezu<br />
dramatischer Schritt h<strong>in</strong> zur Abschaffung<br />
e<strong>in</strong>er Schulart nach der Grundschule.<br />
Der <strong>BLLV</strong>-Landesvorstand<br />
fordert den Landtag und das KM<br />
dr<strong>in</strong>gend auf, diesen Modellversuch<br />
im Kontext der anderen Schularten<br />
zu sehen und allen Bemühungen<br />
entgegenzuwirken, die Wirtschaftsschule<br />
als weitere Konkurrenz zu den<br />
MS auszubauen. Deshalb darf der<br />
Modellversuch <strong>in</strong> den kommenden<br />
Jahren nicht ausgeweitet werden. Die<br />
Übertrittsbed<strong>in</strong>gungen sollten noch<br />
e<strong>in</strong>mal überdacht werden.<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
11
<strong>Landtagswahl</strong><br />
Verbesserungsvorschläge aus der Wirtschaft<br />
Die vbw <strong>Bayern</strong> geht mit e<strong>in</strong>em eigenen <strong>Bildung</strong>skonzept <strong>in</strong> die <strong>Landtagswahl</strong><br />
Der <strong>BLLV</strong> ist nicht der e<strong>in</strong>zige Verband,<br />
der sich für Änderungen <strong>in</strong> der <strong>Bildung</strong>spolitik<br />
stark macht und Politikern<br />
se<strong>in</strong> <strong>Bildung</strong>skonzept vorstellt. Deshalb<br />
zeigen wir am Beispiel der Vere<strong>in</strong>igung<br />
der Bayerischen Wirtschaft (vbw), was<br />
bayerische Unternehmer für <strong>Bildung</strong>sforderungen<br />
an die Landtagsabgeordneten<br />
stellen. Wie realisitisch die<br />
Landtagskandidaten <strong>in</strong> Niederbayern<br />
die Forderungen der vbw e<strong>in</strong>schätzen,<br />
die unter anderem auf e<strong>in</strong>er von der<br />
vbw organisierten <strong>Bildung</strong>skonferenz<br />
<strong>in</strong> Tiefenbach bei Passau vorgestellt<br />
wurden, können Sie hier nachlesen.<br />
Laut vbw-Studie „Arbeitslandschaft 2035“<br />
werden bereits 2020 <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> rund 230<br />
000 Fachkräfte fehlen. Im Jahr 2035 wird<br />
diese Zahl auf gut 620 000 angestiegen<br />
se<strong>in</strong>. „Angesichts dieser Zahlen können wir<br />
es uns nicht mehr länger leisten, auch nur<br />
auf e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Talent zu verzichten“, sagte<br />
vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt<br />
<strong>in</strong> Tiefenbach. „Im vorschulischen<br />
Bereich und <strong>in</strong> der Schule muss jedes<br />
Talent frühzeitig erkannt und <strong>in</strong>dividuell<br />
und flexibel gefördert werden.“<br />
Die Grundschule sollte nach Vorstellungen<br />
der vbw noch flexibler werden. Jahrgangsgemischte<br />
E<strong>in</strong>gangsstufen (d.h. Klasse 1<br />
und 2 zusammengefasst) sollten <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
flächendeckend die Regel werden. Auch<br />
der E<strong>in</strong>schulungsterm<strong>in</strong> September sollte<br />
gelockert werden. In Zukunft sollte es<br />
möglich se<strong>in</strong>, mitten im Schuljahr Mädchen<br />
und Buben e<strong>in</strong>zuschulen. Liegen<br />
die Voraussetzungen vor, könnten K<strong>in</strong>der<br />
bereits nach e<strong>in</strong>em Jahr <strong>in</strong> die dritte Klasse<br />
wechseln. Schüler, die länger brauchen,<br />
dürften sich für die E<strong>in</strong>gangsstufe auch<br />
drei statt zwei Jahre Zeit lassen.<br />
Genauso flexibel wünscht sich die vbw<br />
die 3. und 4. Jahrgangsstufe als jahrgangsgemischte<br />
Kombiklassen sowie den<br />
Übertritt an e<strong>in</strong>e weiterführende Schule.<br />
Der Lehrplan, egal welcher Schulart,<br />
müsse <strong>in</strong> Zukunft stärker an Kompetenzen<br />
und Berufsorientierung ausgelegt se<strong>in</strong>.<br />
Betont wurde zudem, dass der Unterricht<br />
<strong>in</strong>dividueller auf jeden e<strong>in</strong>zelnen Schüler<br />
angepasst werden müsste und sich stärker<br />
am Pr<strong>in</strong>zip des exemplarischen Lernens<br />
orientierten sollte. E<strong>in</strong>en „Unterricht von<br />
der Stange“ dürfe es nicht geben. Über die<br />
Abschaffung des Sitzenbleibens sollte man<br />
sich <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> zudem Gedanken machen.<br />
Sehr am Herzen liegt der vbw der flächendeckende<br />
Ausbau der rhythmisierten<br />
Ganztagesschulen (der Pflichtunterricht ist<br />
hier gleichmäßig auf den Vor- und Nachmittag<br />
verteilt im Gegensatz zur offenen<br />
Ganztagesschule) – von der Grundschule<br />
bis zum Gymnasium. Obwohl die Vorteile<br />
für Schüler und Eltern laut vbw auf<br />
der Hand liegen, werden nirgendwo <strong>in</strong><br />
Deutschland anteilig weniger K<strong>in</strong>der ganztägig<br />
unterrichtet als <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. Lediglich<br />
4,3 Prozent der bayerischen Schüler besuchten<br />
2010/11 e<strong>in</strong>e gebundene Ganztagesschule<br />
(bundesweit waren es immerh<strong>in</strong><br />
12,7 Prozent).<br />
Ebenfalls sehr e<strong>in</strong>setzen will sich die vbw<br />
laut Brossardt auch für K<strong>in</strong>dergärten. Sie<br />
sollten zu e<strong>in</strong>er wichtigen <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtung<br />
werden. Hierfür müsste allerd<strong>in</strong>gs<br />
die Ausbildung von Erzieher<strong>in</strong>nen und<br />
K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>nen verbessert werden.<br />
„In der gegenwärtigen Ausbildung wird<br />
der <strong>Bildung</strong>saspekt jedoch noch zu wenig<br />
berücksichtigt. Die Ausbildung der Erzieher<strong>in</strong>nen<br />
und K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>nen erfüllt<br />
die Anforderungen e<strong>in</strong>es hochwertigen <strong>Bildung</strong>sanspruchs<br />
häufig noch nicht“, heißt<br />
Frage an die Landtagskandidaten: Nach der E<strong>in</strong>führung der Flexiklassen 1/2 fragen sich Kollegen:<br />
S<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> auch bald jahrgangsübergreifende Kombiklassen für die 3./4. Klasse Realität oder Normalität?<br />
Jahrgangsgemischte Klassen haben sich pädagogisch bewährt. Diese Form kann seit jeher auch <strong>in</strong> der Komb<strong>in</strong>ationsform<br />
3/4 gebildet werden. Im Schuljahr 2012/13 wurden 302 Klassen als Jahrgangsmischung 3/4 unterrichtet.<br />
Um die wohnortnahe Grundschule zu erhalten, wird es teilweise notwendig se<strong>in</strong> auch <strong>in</strong> den Jahrgangsstufen 3 und 4<br />
jahrgangsübergreifend zu unterrichten.<br />
Das pädagogische Konzept der flexiblen E<strong>in</strong>gangsklassen ist sehr gut und muss <strong>in</strong> der 3. und 4. Klasse weitergeführt werden.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs braucht es deutlich mehr <strong>Lehrer</strong>stunden, um an der richtigen Stelle auch Tandems bilden zu können.<br />
Flexible Grundschule stärkt <strong>in</strong>dividuelle Förderung! Das Konzept federt den Selektionsdruck ab. In H<strong>in</strong>blick auf den Übertritt<br />
muss es auch <strong>in</strong> den Klassen 3 und 4 verstärkt werden können.<br />
Wir lehnen Kombiklassen nicht generell ab, fordern dafür aber e<strong>in</strong> durchdachtes pädagogisches Konzept und ausreichend<br />
Differenzierungsstunden. Kombiklassen dürfen ke<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Sparmodell se<strong>in</strong>.<br />
12<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>Landtagswahl</strong><br />
es im vbw-Positionspapier. Deshalb fordert<br />
die vbw: „In jedem K<strong>in</strong>dergarten soll mittelfristig<br />
<strong>in</strong> der (erweiterten) E<strong>in</strong>richtungsleitung<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e auf Hochschulebene<br />
ausgebildete Fachkraft beschäftigt<br />
werden.“ Damit auch alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den<br />
Genuss von frühk<strong>in</strong>dlicher Förderung<br />
kommen, soll laut Wirtschaftsvertretern<br />
das letzte K<strong>in</strong>dergartenjahr verpflichtend<br />
se<strong>in</strong> – und für Eltern kostenlos.<br />
<strong>Bildung</strong>spolitisch e<strong>in</strong> Dauerbrenner: das<br />
G8. Die vbw sieht die Diskussionen um<br />
das achtjährige Gymnasium allerd<strong>in</strong>gs<br />
gelassen. „Die Verkürzung des bayerischen<br />
Gymnasiums hat sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Konzeption<br />
absolut bewährt – es hat an Attraktivität<br />
gewonnen und nicht verloren“, heißt es<br />
dazu im 20-seitigen Positionspapier der<br />
vbw. „E<strong>in</strong>e Abkehr vom achtjährigen Gymnasium<br />
wäre der falsche Weg.“ Allerd<strong>in</strong>gs<br />
räumt die vbw Nachbesserungsbedarf<br />
e<strong>in</strong>: auch im Gymnasium müsste mehr<br />
Individualisierung und Differenzierung im<br />
Unterricht E<strong>in</strong>zug halten und auch an den<br />
P- und W-Sem<strong>in</strong>aren (für die Oberstufe)<br />
müsste nachgebessert werden. Nach acht<br />
Jahren Gymnasium sollte es nach Wunsch<br />
der vbw dann e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Kernabitur<br />
aller deutschen Bundesländer geben.<br />
Das geme<strong>in</strong>same Abitur sollte e<strong>in</strong>heitliche<br />
schriftliche Prüfungen <strong>in</strong> Deutsch,<br />
Mathematik und Englisch be<strong>in</strong>halten und<br />
zusammen zehn Prozent der Abiturnote<br />
ausmachen.<br />
Brossardt betonte bei der Konferenz <strong>in</strong><br />
Tiefenbach mehrmals, dass die Wirtschaft<br />
mit dem Schulsystem im Großen und<br />
Ganzen zufrieden sei und sich die Parteien<br />
doch bitte nicht mehr <strong>in</strong> Strukturdebatten<br />
verlieren mögen. Vielmehr reichten<br />
Nachbesserungen. Brossardt: „Es gibt viele<br />
kle<strong>in</strong>e Stellschrauben, an denen gedreht<br />
werden muss“, damit <strong>in</strong> Zukunft ke<strong>in</strong> Talent<br />
verloren gehe. Claudia Rothhammer<br />
Das sagen Politiker zu<br />
e<strong>in</strong>em kostenlosen und<br />
verpflichtenden Kiga-Jahr:<br />
Eltern sollten über die Betreuung<br />
ihrer K<strong>in</strong>der selbst entscheiden können.<br />
Statistiken zeigen, dass <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
annähernd alle K<strong>in</strong>der im Jahr vor<br />
der E<strong>in</strong>schulung e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten<br />
besuchen. Wir unterstützen die Familien,<br />
<strong>in</strong>dem wir im 3. K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />
monatlich 50 Euro, ab September 100<br />
Euro des Beitrags übernehmen.<br />
Frühk<strong>in</strong>dliche <strong>Bildung</strong> wirkt sich<br />
positiv auf den späteren Schulerfolg<br />
aus. Deshalb haben wir das letzte<br />
K<strong>in</strong>dergartenjahr beitragsfrei gestellt<br />
und entlasten so 100.000 Familien.<br />
E<strong>in</strong>e Verpflichtung lehne ich ab, da<br />
für uns Liberale das grundgesetzlich<br />
verankerte Erziehungsrecht der Eltern<br />
e<strong>in</strong> hohes Gut ist.<br />
Für Erzieher<br />
„Ist das e<strong>in</strong> guter K<strong>in</strong>dergarten?“ - „Ne<strong>in</strong>.<br />
Die spielen ja nur.“ Dieses Gespräch<br />
zwischen zwei Müttern zeige, wie<br />
unerkannt die S<strong>in</strong>nhaftigkeit des Spiels<br />
<strong>in</strong> unserer Leistungsgesellschaft zu<br />
se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t, brachte es Monika Lumpe,<br />
Heilpädagog<strong>in</strong> und kl<strong>in</strong>ische Kunst- und<br />
Kreativitätstherapeut<strong>in</strong>, beim Vortrag<br />
beim Caritas-Frühförderungsdienst auf<br />
den Punkt. Es sei deshalb wenig überraschend,<br />
dass der Druck auf K<strong>in</strong>dertagestätten<br />
wachse, was die kognitive<br />
Förderung von Vorschulk<strong>in</strong>dern betrifft.<br />
Generell werde Spiel als nicht (mehr)<br />
geeignet erachtet, um K<strong>in</strong>der auf die<br />
Schule vorzubereiten. „Dabei s<strong>in</strong>d die<br />
Fähigkeiten e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, sich <strong>in</strong>s Spiel<br />
zu vertiefen und kreative Ideen zu<br />
entwickeln, äußerst wichtige Voraussetzungen<br />
für den späteren Schulerfolg“,<br />
betonte Gerhard Kr<strong>in</strong>n<strong>in</strong>ger, Leiter des<br />
Caritas-Frühförderdienstes.<br />
Anders gestaltet sich die Situation des<br />
materiellen Angebotes. So werden<br />
K<strong>in</strong>der laut Experten tendenziell mit<br />
e<strong>in</strong>em Überangebot an Spielmaterialien<br />
bedacht. Für Kr<strong>in</strong>n<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>e falsche<br />
Entwicklung: „Eltern müssen ke<strong>in</strong>e<br />
Animateure ihrer K<strong>in</strong>der se<strong>in</strong>. Es gilt<br />
nicht die Devise, dass nur beschäftigte<br />
K<strong>in</strong>der gute K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d. Langeweile<br />
setzt bei K<strong>in</strong>dern wichtige kreative<br />
Prozesse <strong>in</strong> Gang.“ Weniger wäre also<br />
mehr, was das Angebot an Spielsachen<br />
und medialer Beschallung betrifft. „Der<br />
Montag ist zum Beispiel <strong>in</strong> vielen<br />
K<strong>in</strong>dergärten e<strong>in</strong> schwieriger Tag, weil<br />
die K<strong>in</strong>der alle Filme und Videos<br />
verarbeiten müssen, die sie am Wochenende<br />
zu Hause gesehen haben.“ Hier ist<br />
es an den Erzieher<strong>in</strong>nen, den mitunter<br />
sehr e<strong>in</strong>seitigen und oft auch aggressiv<br />
geprägten Spielen der K<strong>in</strong>der positivere<br />
Impulse im Spiel zu geben. Hier zeigt<br />
sich der entlastende, heilende Effekt des<br />
Spiels, der dem K<strong>in</strong>d hilft, Erlebnisse zu<br />
verarbeiten und Spannungen abzubauen.<br />
Richtig begleitet unterstützt freies<br />
Spiel K<strong>in</strong>der wohl mehr <strong>in</strong> ihrer<br />
Entwicklung als man es erwarten<br />
könnte, so die Expert<strong>in</strong>. „Das Bauen<br />
e<strong>in</strong>es Turmes oder e<strong>in</strong>facher Häuser<br />
schult zum Beispiel das Verständnis für<br />
physikalische Gesetze, es erfordert e<strong>in</strong>e<br />
Handlungsplanung und verlangt e<strong>in</strong>e<br />
oft hohe Frustrationstoleranz, wenn der<br />
Turm zum fünften Mal umfällt.“ red<br />
<strong>Bildung</strong>schancen dürfen nicht vom<br />
Geldbeutel der Eltern abhängen. Daher<br />
beabsichtigt die SPD-Landtagsfraktion,<br />
mittelfristig den K<strong>in</strong>dergartenbesuch<br />
analog zur Schulbildung<br />
gänzlich kostenfrei zu stellen. Dem<br />
Vorschlag, die Kostenfreiheit mit e<strong>in</strong>er<br />
K<strong>in</strong>dergartenpflicht zu verb<strong>in</strong>den,<br />
stehen wir offen gegenüber.<br />
Erst Qualität verbessern! Der K<strong>in</strong>dergarten<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiger Erfolgsbauste<strong>in</strong><br />
für frühk<strong>in</strong>dliche <strong>Bildung</strong>, von<br />
dem möglichst viele K<strong>in</strong>der profitieren<br />
sollten. Vor dem E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />
Beitragsfreiheit muss jedoch erst der<br />
Krippenausbau gesichert und die<br />
Qualität der frühk<strong>in</strong>dlichen <strong>Bildung</strong><br />
verbessert werden.<br />
Wir fordern e<strong>in</strong> gut ausgebautes,<br />
kostenfreies K<strong>in</strong>derbetreuungs- und<br />
<strong>Bildung</strong>ssystem, denn frühk<strong>in</strong>dliche<br />
<strong>Bildung</strong> wirkt sich positiv auf unsere<br />
K<strong>in</strong>der aus und trägt maßgeblich zur<br />
Chancengleichheit bei. Das letzte<br />
Kiga-Jahr könnte verpflichtend se<strong>in</strong>,<br />
um auch die wenigen Prozent zu erreichen,<br />
die bislang überhaupt ke<strong>in</strong>en<br />
K<strong>in</strong>dergarten besuchen.<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
13
<strong>BLLV</strong>: Pensionisten<br />
Pensionistentag im Bayerischen Wald<br />
130 Mitglieder wandelten auf den Spuren der Schriftsteller<strong>in</strong> Emerenz Meier<br />
„Born <strong>in</strong> Schiefweg“ und doch <strong>in</strong> der<br />
Welt zu Hause. Dies trifft auf niemanden<br />
mehr zu, als auf Emerenz Meier, die<br />
dort am 3. Oktober 1874 geboren<br />
wurde. Auf ihren Spuren wandelten 130<br />
Pensionisten des <strong>BLLV</strong> Niederbayern<br />
und verbrachten e<strong>in</strong>en wunderschönen<br />
Pensionistentag im Bayerischen Wald.<br />
Dort wurden sie vom 3. Bürgermeister<br />
der Stadt Waldkirchen, Werner Eigenschenk,<br />
begrüßt.<br />
Im ehemaligen Elternhaus der Vorzeigefrau<br />
Emerenz Meier <strong>in</strong>formierten sich die<br />
Ruheständler mit Hilfe der Audio-Guides<br />
über das Leben und Wirken der Dichter<strong>in</strong><br />
sowie Wirts- und Bauerstochter, deren umtriebiges<br />
Leben sie nach Amerika führte.<br />
Von der Familie und der heimischen<br />
Bevölkerung verkannt, g<strong>in</strong>g Emerenz bald<br />
ihren eigenen Weg. Sie hat immer über das<br />
Leben der Menschen damals geschrieben<br />
und somit Historisches geleistet. Heimlich<br />
schrieb sie Verse und kurze Geschichten.<br />
Ihr Vater durfte dies nicht wissen und tat<br />
Emerenz‘ Talent als „narrische Verslmacherei“<br />
ab. Aber all die Vorbehalte konnten die<br />
„Wirtsenz“, wie die Dorfleute sie nannten,<br />
nicht vom Schreiben abhalten. Erst als das<br />
erste Geld floss, gab auch der Vater se<strong>in</strong>e<br />
Zustimmung.<br />
Dass das Emerenz-Meier-Haus heute<br />
wieder im alten Glanz erstrahlt, ist der Initiative<br />
des Emerenz-Meier-Haus-Vere<strong>in</strong>es zu<br />
verdanken, der seit 1974 kont<strong>in</strong>uierlich an<br />
der Rekonstruktion und Renovierung des<br />
Gruppenbild als Er<strong>in</strong>nerungsfoto an den Pensionistentag im Bayerischen Wald.<br />
Hauses arbeitete und nach der Vere<strong>in</strong>sgründung<br />
1997 das Haus kaufte und das<br />
Dorfwirtshaus wieder <strong>in</strong> Schuss brachte.<br />
Erst 2010 öffnete der Vere<strong>in</strong> die Pforten des<br />
Auswanderermuseums „Born <strong>in</strong> Schiefweg“.<br />
Wie bereits erwähnt, gibt es im<br />
Erdgeschoss des Hauses das Gasthaus „Zur<br />
Emerenz“, <strong>in</strong> dem alle Teilnehmer hervorragend<br />
verpflegt wurden. Das Wirtsehepaar<br />
Unterleitner verwöhnten die Gäste mit<br />
kul<strong>in</strong>arischen Köstlichkeiten und es blieb<br />
wieder viel Zeit, um sich auszutauschen.<br />
Bei der Stadtführung im nahen Waldkirchen<br />
brachte der Stadtarchivar Richard<br />
Schiffler den Besuchern die Historie der<br />
Stadt näher. Da Waldkirchen am Goldenen<br />
Steig lag, war es von großer Bedeutung für<br />
den Salzhandel. Beim abschließenden<br />
Kaffetr<strong>in</strong>ken blieb nochmals genügend<br />
Zeit, sich zu unterhalten und die Sonne zu<br />
genießen. Organisator<strong>in</strong> Alexandra<br />
Schuster-Grill sagte: „An dieser Stelle<br />
möchte ich es nicht versäumen, allen<br />
Pensionisten für ihr treues Kommen<br />
herzlich zu danken. Auch möchte ich mich<br />
für die vielen netten Rückmeldungen<br />
bedanken.“ Die Planungen für den<br />
nächsten Pensionistentag am 29. November<br />
<strong>in</strong> Abensberg laufen bereits. Auf dem<br />
Programm steht e<strong>in</strong> Besuch bei der<br />
Brauerei Kuchlbauer. A. Schuster-Grill<br />
Referatsleiter<strong>in</strong> Alexandra Schuster-Grill (Mitte) führte die Teilnehmer des Pensionistentages durch das Programm.<br />
Fotos (2): Schuster-Grill<br />
14<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>BLLV</strong>-Fußballmeister<br />
43.Internationaler<br />
Jugendwettbewerb<br />
jugend creativ<br />
Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken<br />
Abgabeschluss<br />
am 3. Februar 2014<br />
44. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ<br />
Der 44. Internationale Jugendwettbewerb lädt Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler e<strong>in</strong>, mit orig<strong>in</strong>ellen Bildern oder Kurzfilmen<br />
sowie Quizlösungen teilzunehmen. Das Motto „TRAUMBILDER: Nimm uns mit <strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Fantasie“ bietet<br />
Raum für vielfältige kreative Interpretationen und Ansätze zur didaktischen Umsetzung <strong>in</strong> allen Klassenstufen.<br />
Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb<br />
erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank<br />
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Raiffeisenbanken<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
15
<strong>BLLV</strong>: Studenten<br />
Lehramtsstudenten wünschen sich Neuerungen<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung <strong>in</strong> der Diskussion: <strong>BLLV</strong>-Präsident Wenzel war <strong>in</strong> Passau dabei<br />
Obwohl es sehr heiß an diesem Julitag<br />
war, war die Diskussion um die Zukunft<br />
der „<strong>Lehrer</strong>bildung und Hochschulpolitik<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>“ an der Uni Passau alles<br />
andere als hitzig. Im Grunde waren sich<br />
alle e<strong>in</strong>ig, dass sich <strong>in</strong> der Schul- und<br />
damit auch <strong>Lehrer</strong>bildungspolitik <strong>in</strong><br />
<strong>Bayern</strong> e<strong>in</strong>iges ändern muss – außer<br />
CSU-Vertreter und Angehörige des<br />
Realschullehrerverbandes. Mit dabei<br />
war auch <strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel,<br />
der sich zwar vom Bundesvorsitzenden<br />
des VDR (Verband Dt. Realschullehrer)<br />
altbekannte Vorwürfe anhören musste,<br />
aber mit Sachargumenten viele Studenten,<br />
Dozenten und Studenten im<br />
Zuhörerraum überzeugen konnte.<br />
<strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel (Foto oben, r.) nahm zu den Problemen der Lehramtsstudent<strong>in</strong>nen<br />
Daniela Bär (l.) und Rom<strong>in</strong>a Lehner (2.v.l.) Stellung, ebenso wie (Foto unten) SPD-Landtagsabgeordneter<br />
Mart<strong>in</strong> Güll (Mitte) und CSU-Landtagsabgeordneter Walter Taubenender (r.). Professor<br />
Guido Pollak (l.) von der Uni Passau moderierte die Diskussionsrunde.<br />
Fotos (3): Rothhammer<br />
Für die CSU sprach MdL Walter Taubenender,<br />
für die SPD MdL Mart<strong>in</strong> Güll – beide<br />
wie Wenzel mit langjähriger Erfahrung<br />
als Volksschullehrer. Für die Studenten<br />
diskutierten mit: Daniela Bär (Lehramt<br />
Gymnasium Wirtschaft, Informatik und<br />
Deutsch) und Rom<strong>in</strong>a Lehner (Lehramt<br />
Gymnasium Wirtschaft und Geographie<br />
plus BA Bus<strong>in</strong>ess Adm<strong>in</strong>istration and<br />
Economics). Professor Gudio Pollak vom<br />
Lehrstuhl für Allgeme<strong>in</strong>e Pädagogik<br />
moderierte die Diskussionsrunde, die das<br />
Zentrum für <strong>Lehrer</strong>bildung und Fachdidaktik<br />
(ZLF) organisiert hatte, und begann<br />
mit der Frage, ob es nicht s<strong>in</strong>nvoll sei,<br />
auch das Lehramtsstudium auf BA und MA<br />
umzustellen. Güll würde e<strong>in</strong>er Umstellung<br />
auf BA und MA zustimmen. „Da vergeben<br />
wir uns <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> nichts. Ke<strong>in</strong>e Schule<br />
wird deshalb schlechter werden.“ Wenzel<br />
regte an, dann auch gleich die Differenzierung<br />
der Lehrämter aufzugeben. „Sie<br />
ist anachronistisch und passt nicht <strong>in</strong>s 21.<br />
Jahrhundert.“ Taubenender hielt dagegen:<br />
„E<strong>in</strong>e schulartbezogene <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
ist gut und e<strong>in</strong> differenziertes Schulsystem<br />
erfordert nunmal e<strong>in</strong>e differenzierte<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung.“ Güll schlug vor, wenn dann<br />
nur im Master zu differenzieren. Pädagogik<br />
und Erziehungswissenschaften bräuchten<br />
ja alle – unabhängig von der Schulart.<br />
Die beiden Student<strong>in</strong>nen sahen es ähnlich.<br />
Sie beklagten, dass der erziehungswissenschaftliche<br />
Teil im Studium „untergeht“.<br />
Mart<strong>in</strong> Güll (l.) suchte vor der Diskussionsrunde<br />
das Gespräch mit Klaus Wenzel.<br />
Bär: „E<strong>in</strong>e Tatsache, die frustrierend ist.“<br />
H<strong>in</strong>zu komme, dass das modularisierte Studium<br />
zeitlich sehr vollgepackt sei. Für die<br />
Belegung von freiwilligen Sem<strong>in</strong>aren oder<br />
gar für e<strong>in</strong>en Auslandsaufenthalt fehle vielen<br />
die Zeit bzw. hätten viele das Gefühl,<br />
ke<strong>in</strong>e Zeit dafür haben zu dürfen. Wenzel<br />
machte dafür das G8 verantwortlich. Statt<br />
Entschleunigung gebe es dadurch noch<br />
mehr Beschleunigung im Lernen. Pollak<br />
stimmte zu: „Und das bulimische Lernen<br />
setzt sich im Studium fort. Durch G8<br />
und Wegfall des Zivil- und Wehrdienstes<br />
kommen die Jugendlichen bereits mit 17<br />
Jahren an die Uni. Dann jagen wir sie <strong>in</strong><br />
sieben Semestern durch das Studium.“<br />
Taubeneder hielt dagegen. „Mich ärgert<br />
das Argument, dass es immer heißt, im G8<br />
hat man ke<strong>in</strong>e Zeit mehr für Freizeit. Da<br />
hält sich me<strong>in</strong> Mitleid <strong>in</strong> Grenzen“, gab der<br />
CSU-Abgeordnete offen zu und er<strong>in</strong>nerte<br />
an die Leistung von Berufsschülern, die<br />
neben der Arbeit noch lernen.<br />
16<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
<strong>BLLV</strong>: Studenten<br />
Braucht aber Persönlichkeitsbildung nicht<br />
auch Zeit? Bei der Beantwortung dieser<br />
Frage waren die Diskussionsteilnehmer<br />
schnell auch bei der Frage, ob Eignungstests<br />
für Lehramtsstudenten s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d.<br />
Hier waren sich aber alle e<strong>in</strong>ig, dass es an<br />
verlässlichen Instrumenten fehle, um e<strong>in</strong>e<br />
Aussage treffen zu können, wer später e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong> guter <strong>Lehrer</strong> werde und wer nicht.<br />
Güll: „Ich denke, es sollte hier nicht um e<strong>in</strong>e<br />
Auswahl gehen, sondern um e<strong>in</strong>e professionelle<br />
Begleitung der Studenten.“ Auch<br />
Böhm vom Realschullehrerverband gab<br />
zu bedenken, dass sich e<strong>in</strong>e <strong>Lehrer</strong>persönlichkeit<br />
über Jahrzehnte h<strong>in</strong>weg entwickle.<br />
„Die kann man nicht im Alter von 17 Jahren<br />
vorhersehen oder gar diagnostizieren.“<br />
Diskussion auch über das<br />
vielgliedrige Schulsystem<br />
Böhm warnte <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
aber davor, das Staatsexamen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
schlecht zu reden. Er plädierte auch<br />
für die Beibehaltung des vielgliedrigen<br />
Schulsystems <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. SPD-Landtagsabgeordneter<br />
Güll konterte daraufh<strong>in</strong>: „Die<br />
Erkenntnisse, die wir übers Lernen haben<br />
und auch die PISA-Ergebnisse sollten wir<br />
zum Anlass nehmen, über unser System<br />
nachzudenken.“ Natürlich sei er Realist<br />
und wisse, dass sich Strukturen langsam<br />
entwickeln müssten, aber die Zeit sei reif,<br />
das Schubladendenken aufzugeben. An<br />
Böhm gerichtet sagte Güll: „Mich stört das<br />
auch schön langsam, dass Sie das, worüber<br />
wir hier reden, wohl als Bedrohung empf<strong>in</strong>den.<br />
Es s<strong>in</strong>d doch Punkte, über die wir<br />
reden müssen.“ Er wünsche sich, dass Mitkonkurrenten<br />
und auch der Realschullehrerverband<br />
mehr Gelassenheit an den Tag<br />
legen würden, dass man von den üblichen<br />
„Statistikspielchen“ ablasse und „die Größe<br />
hat, auch etwas anderes zuzulassen und<br />
dort, wo die Menschen wollen, sie neue<br />
Wege gehen lässt.“<br />
Mit dem <strong>BLLV</strong> um die Welt<br />
Infoabend der SG Passau über Auslandspraktika<br />
Die <strong>BLLV</strong>-Studentengruppe hatte für alle<br />
an der Uni Passau, denen das schlechte<br />
Frühl<strong>in</strong>gswetter <strong>in</strong> Deutschland aufs<br />
Gemüt schlug, e<strong>in</strong>en ganz besonderen<br />
Term<strong>in</strong> parat. Hochschulreferent<strong>in</strong> Catr<strong>in</strong><br />
Seegerer <strong>in</strong>formierte „aus erster Hand“<br />
über die vielen Praktika-Möglichkeiten<br />
beim <strong>BLLV</strong>. Gedanklich g<strong>in</strong>g es dabei für<br />
die rund 30 Studenten <strong>in</strong> wärmere Gefilden<br />
wie zum Beispiel Mexiko oder Namibia. Da<br />
sich unter den Interessenten ausschließlich<br />
Studenten mit der Zweitsprache Englisch<br />
befanden, konzentrierte sich die Vorstellung<br />
der Kurz- und Langzeitpraktika auf<br />
den englischsprachigen Raum, aber auch<br />
französischsprachige Länder wie Ruanda<br />
oder Länder wie Ungarn, Polen, Ukra<strong>in</strong>e<br />
und Norwegen wurden vorgestellt. Für<br />
Länder wie Mexiko, Costa Rica oder Peru<br />
s<strong>in</strong>d Spanischkenntnisse erforderlich.<br />
Da diese ke<strong>in</strong>er der Anwesenden hatte,<br />
wurden diese Länder zwar vorgestellt, aber<br />
nicht weiter vertieft.<br />
Seegerer hat selbst e<strong>in</strong>ige Auslandspraktika<br />
absolviert bzw. hat Studenten im<br />
Auslandspraktikum betreut. E<strong>in</strong>drucksvoll<br />
schilderte sie, wie unterschiedlich die<br />
Voraussetzungen und Arbeitsweisen <strong>in</strong> anderen<br />
Ländern zum Teil s<strong>in</strong>d und wie sehr<br />
diese Erfahrungen die eigene berufliche<br />
sowie persönliche Entwicklung positiv<br />
bee<strong>in</strong>flussen können. Sehr gegensätzliche<br />
Länder wie Australien, Norwegen, Namibia<br />
und viele mehr wurden h<strong>in</strong>sichtlich der Art<br />
des Praktikums, der Dauer des Aufenthalts<br />
und ihres Anforderungsprofils dargestellt.<br />
Um jedoch e<strong>in</strong>e genauere Vorstellung von<br />
dem zu vermitteln, was den E<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong><br />
den jeweiligen Ländern erwartet, zeigte<br />
sie e<strong>in</strong>drucksvolle Videos und Bilder, die<br />
von Praktikanten vor Ort gedreht worden<br />
s<strong>in</strong>d. Im Anschluss gab es noch genügend<br />
Raum, um persönliche und eventuell offengebliebene<br />
Frage zu stellen. Viel positives<br />
Feedback gab es seitens der Teilnehmer für<br />
Seegerer für ihren spritzigen und kurzweiligen<br />
Vortrag, der den Abend wie im Flug<br />
vergehen ließ. Die Veranstaltung war sehr<br />
motivierend, am liebsten hätten sich e<strong>in</strong>ige<br />
Studenten gleich im Anschluss <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Auslandspraktikum<br />
beim <strong>BLLV</strong> gestürzt.<br />
Melanie Bauer<br />
Internettipp<br />
Mehr Infos zu den Auslandspraktika<br />
im <strong>BLLV</strong> f<strong>in</strong>den Studenten auf den<br />
Seiten der LSG:<br />
http://www.bllv.de/<br />
Auslandspraktikum.6303.0.html<br />
Taubeneder räumte e<strong>in</strong>, dass das Innenleben<br />
des Systems an e<strong>in</strong>igen Stellen<br />
verbessert werden muss. „Aber deshalb<br />
schmeißt man doch nicht das ganze System<br />
über Bord.“ Güll dazu: „Ich würde mir<br />
wünschen, dem bayerischen Volk mal zu<br />
zeigen, dass man Pädagogik auch anders<br />
machen kann.“<br />
Claudia Rothhammer<br />
Freuten sich sehr über den Infoabend an der Uni Passau (v.l.): Ramona delle Donne, SG-Vorsitzende<br />
Franziska Trautmannsberger, <strong>BLLV</strong>-Hochschulreferent<strong>in</strong> Catr<strong>in</strong> Seegerer, Maxi Grundler,<br />
<strong>BLLV</strong>-Studentenreferent<strong>in</strong> Hedwig Mandl und Christ<strong>in</strong>a Schönfelder.<br />
Foto: Mandl<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
17
<strong>BLLV</strong>: Studenten<br />
Wollen sich wieder treffen (v.r.): Prof. Burkhard Freitag, Bezirksvorsitzende Judith Wenzl, Dr. Markus<br />
Wolfer und 3. Bezirksvorsitzende Petra Hübl-Ostermeier.<br />
„Das Viertel prägt und verpflichtet“<br />
Uni-Präsident Prof. Freitag im Gespräch mit dem <strong>BLLV</strong> Niederbayern<br />
Seit etwas mehr als e<strong>in</strong>em Jahr hat die<br />
Uni Passau e<strong>in</strong>en neuen Präsidenten.<br />
In diesen Monaten überraschte der<br />
Informatikprofessor Burkhard Freitag<br />
Kollegen und Studenten mit mehr als<br />
e<strong>in</strong>er Idee für neue Strukturen, Maßnahmen<br />
und Zielsetzungen. Wie wichtig<br />
wird ihm aber <strong>in</strong> Zukunft die <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
se<strong>in</strong>? Welche Weichenstellungen<br />
wird er für Lehramtsstudenten vornehmen?<br />
Welche E<strong>in</strong>schnitte werden sie<br />
durch den Wegfall der Studiengebühren<br />
h<strong>in</strong>nehmen müssen? All das waren Fragen,<br />
die der <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorstand im<br />
Gespräch mit Prof. Freitag ansprach.<br />
Das erste Zusammentreffen zwischen<br />
<strong>BLLV</strong>-Vorstand und neuer Unileitung war<br />
sehr angenehm und offen. Prof. Freitag<br />
machte deutlich, dass er als Präsident zwar<br />
mit neuen Ideen auftrete, aber vieles noch<br />
ergebnisoffen beraten werde. Er gebe<br />
Impulse, aber se<strong>in</strong>e Kollegen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Fachrichtungen müssten ebenfalls<br />
aktiv werden. Beispielsweise erwarte er<br />
unter Mitwirkung aller für die <strong>Lehrer</strong>bildung<br />
Verantwortlichen e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />
der Universität an der für Herbst 2013 zu<br />
erwartenden Ausschreibung „Qualitätsoffensive<br />
<strong>Lehrer</strong>bildung“. Dabei solle das<br />
Zentrum für <strong>Lehrer</strong>bildung und Fachdidaktik<br />
(ZLF) unter E<strong>in</strong>beziehung der Fachwissenschaften<br />
e<strong>in</strong>e führende Rolle spielen.<br />
Auch könnte er sich vorstellen, dass sich<br />
zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt sogar e<strong>in</strong>e<br />
Art „Studienfakultät <strong>Bildung</strong>swissenschaften“<br />
an der Uni bilden könnte, <strong>in</strong> der alle<br />
Lehramtsstudenten e<strong>in</strong>e Heimat f<strong>in</strong>den.<br />
„Solche Initiativen würde ich gut f<strong>in</strong>den“,<br />
machte Prof. Freitag deutlich. „Wie gesagt,<br />
es muss aber viel von <strong>in</strong>nen kommen.“<br />
E<strong>in</strong>e persönliche E<strong>in</strong>schätzung zur <strong>Lehrer</strong>bildungsoffensive<br />
des <strong>BLLV</strong> wollte Prof.<br />
Freitag noch nicht abgeben. Bei e<strong>in</strong>em<br />
nächsten Gespräch könne man sicher<br />
näher darauf e<strong>in</strong>gehen. Er versicherte, dass<br />
auch <strong>in</strong> Zukunft die <strong>Lehrer</strong>bildung e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle für die Universität spielen<br />
werde. Prof. Freitag: „Wenn man sich die<br />
Zahlen ansieht, dann ergibt sich das von<br />
selbst, denn von den 10 000 Studierenden<br />
s<strong>in</strong>d 2500 Lehramtsstudierende, und das<br />
ist damit e<strong>in</strong> Viertel aller Studierenden. Das<br />
Viertel prägt und verpflichtet.“<br />
Allerd<strong>in</strong>gs beunruhigen die s<strong>in</strong>kenden<br />
E<strong>in</strong>stellungszahlen von Lehramtsabsolventen<br />
die Unileitung. Der Präsident<br />
betonte, dass er den Lehramtsstudenten<br />
Werden auch wieder<br />
dabei se<strong>in</strong> (v.l.): Franziska<br />
Trautmannsberger und<br />
Ramona Scharl von der<br />
<strong>BLLV</strong>-Studentengruppe<br />
sowie 2. Bezirksvorsitzender<br />
Ra<strong>in</strong>er Kirschner.<br />
Fotos (2): cro<br />
im S<strong>in</strong>ne der Polyvalenz auch gerne e<strong>in</strong>e<br />
Perspektive außerhalb der Schule mit auf<br />
den Weg geben möchte. In den Fächern<br />
gebe es bereits heute Module, <strong>in</strong> denen<br />
Studenten Wissen für andere Berufsfelder<br />
erwerben könnten. Zusätzlich sei e<strong>in</strong><br />
Aufbaustudiengang denkbar, mit dem sich<br />
die Studenten für Berufe <strong>in</strong> der Wirtschaft<br />
oder <strong>in</strong> Institutionen qualifizieren könnten.<br />
„Momentan haben sie kaum e<strong>in</strong>e Alternative<br />
zum Schuldienst und das muss sich<br />
ändern“, sagte Prof. Freitag. E<strong>in</strong>e gute<br />
Nachricht hob sich der Präsident der Uni<br />
Passau bis zum Schluss des Gesprächs auf.<br />
Laut se<strong>in</strong>en Informationen werden die<br />
wegfallenden Studienbeiträge „vollständig<br />
kompensiert“, so dass sich ke<strong>in</strong> Studiengang<br />
über Kürzungen Sorgen machen<br />
müsse – auch wenn Details noch nicht<br />
spruchreif seien. Aber diese könne er gern<br />
nachreichen, bot er <strong>BLLV</strong>-Bezirksvorsitzender<br />
Judith Wenzl an. Prof. Freitag: „Ich<br />
würde mich freuen, wenn wir dieses<br />
Gespräch e<strong>in</strong>mal im Semester führen<br />
könnten.“ cro<br />
18<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kreisverbände<br />
Semsterabschluss<br />
Das Sommersemester beendete die SG<br />
Passau mit e<strong>in</strong>em gemütlichen Grillabend<br />
und Neuwahlen. Erste Vorsitzende<br />
bleibt Franziska Trautmannsberger,<br />
unterstützt von Ramona Scharl als<br />
zweiter Vorsitzenden und Peter Schlegel<br />
als drittem Vorsitzenden. Ramona Scharl<br />
wurde zudem bei der vergangenen<br />
Ausschusssitzung der Landesstudentengruppe<br />
als Beisitzer<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Vorstand<br />
der LSG gewählt. Somit ist mit ihr nach<br />
langer Zeit wieder e<strong>in</strong> Mitglied der<br />
Passauer Studentengruppe <strong>in</strong> diesem<br />
Gremium vertreten. Sie konnte beim<br />
Sommerfest auch gleich e<strong>in</strong>e gute<br />
Nachricht verkünden: die Passauer<br />
Studentengruppe hat den LSG-Preis als<br />
aktivste Studentengruppe gewonnen.<br />
Nun dürfen sich die Studenten noch<br />
mehr auf das kommende W<strong>in</strong>tersemester<br />
freuen, denn dann wird der Preis<br />
e<strong>in</strong>gelöst: e<strong>in</strong>e Erlebniswanderung.<br />
Auch bildungspolitisch war die SG <strong>in</strong><br />
diesem Semester aktiv: Franziska<br />
Trautmannsberger und Ramona Scharl<br />
begleiteten den<br />
<strong>BLLV</strong>-Bezirksvorstand<br />
zum Treffen mit Prof.<br />
Burkhard Freitag<br />
(siehe gegenüberliegende<br />
Seite). Beide<br />
freuten sich sehr über<br />
das Angebot des<br />
Unipräsidenten, ihm<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
zum Lehramtsstudium zusammenzustellen.<br />
In den kommenden<br />
Wochen wird die SG deshalb e<strong>in</strong>e<br />
Befragung der Studenten starten.<br />
Ebenfalls mit Verbesserungsvorschlägen<br />
des Lehramtsstudium beschäftigte sich<br />
der Uni-Rat, bei dem Ramona Scharl<br />
teilnahm. Text und Foto: Hedwig Mandl<br />
KV Bogen<br />
Unterwegs <strong>in</strong> Gottes Apotheke<br />
<strong>Lehrer</strong> des Kreisverbandes Bogen entdecken wild wachsende Heilkräuter und Kräuterdelikatessen<br />
Wie Unkraut den Speiseplan<br />
bereichern kann,<br />
weiß der KV Bogen nun<br />
aus erster Hand. Bei der<br />
Kräuterwanderung mit<br />
der im Schlossbauernhof<br />
Hagenau <strong>in</strong> der Nähe von<br />
Burg Falkenste<strong>in</strong> beheimateten<br />
Kräuterpädagog<strong>in</strong><br />
Erna Senft begaben sich<br />
die <strong>Lehrer</strong> auf die Spur<br />
von Wildkräutern und<br />
erfuhren dabei, welche<br />
Delikatessen rundum <strong>in</strong><br />
der Natur wild wachsen<br />
– alles Angebote aus Gottes natürlicher<br />
Apotheke, die abwechslungsreicher, heilsamer<br />
und gesünder als vieles s<strong>in</strong>d, was <strong>in</strong><br />
Supermärkten angeboten wird.<br />
E<strong>in</strong>geleitet wurde die Kräuterwanderung<br />
mit e<strong>in</strong>em Rundgang um den Schlossbauernhof.<br />
E<strong>in</strong>e Station bei der Kräuterwanderung<br />
war zum Beispiel die Scharfgarbe. „Ob<br />
getrocknete Blüten als Tee oder die jungen<br />
Blattriebe für Kräuterquark oder Gemüsee<strong>in</strong>topf,<br />
probieren Sie es aus“, appellierte<br />
Erna Senft an ihre Zuhörer. Danach<br />
Kräuterpädagog<strong>in</strong> Erna Senft (r.) zeigt den <strong>Lehrer</strong>n des KV Bogen, welche Schätze am Wegesrand wachsen. Foto: Wolf<br />
beschäftigte sich die Besuchergruppe mit<br />
den gelben Blütenköpfen des Johanniskrauts,<br />
die beim Zerreiben die F<strong>in</strong>ger dunkelrot<br />
färben, mit dem Löwenzahn, dem<br />
Knoblauchkraut und vielen weiteren bei<br />
dieser Wanderung <strong>in</strong> ihrer gesundheitsfördernden<br />
Wirksamkeit als Kostbarkeiten<br />
der Natur entdeckten Kräuter. Zurück im<br />
Schlossbauernhof lud Erna Senft zu e<strong>in</strong>er<br />
ganz besonderen Brotzeit e<strong>in</strong>, nämlich<br />
zu „Erfrischungen mit Wildkräutern“. Als<br />
ausgezeichneter Durstlöscher erwies sich<br />
der mit dem Aroma der Pfefferm<strong>in</strong>ze und<br />
den rosa Blättern der Kartoffelrose angereicherte<br />
„Giersch-Apfelsaft“, der übrigens für<br />
viel Gelächter sorgte. Denn wer e<strong>in</strong>en Garten<br />
hat, weiß, dass der nicht auszurottende<br />
Giersch eigentlich e<strong>in</strong> wahres Unkrautübel<br />
ist. Weiter für das leibliche Wohl sorgten<br />
auch der mit essbaren roten Kleeblüten<br />
verzierte Kräuterquark ebenso wie der<br />
Majoran-Knoblauchfeta, bis schließlich e<strong>in</strong><br />
absolut lukullisches Erlebnis serviert wurde:<br />
das Holunderblütengelee-Dessert.<br />
Dorothea Wolf<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
19
Kreisverbände<br />
Er<strong>in</strong>nerungsfoto an e<strong>in</strong>e gelungene Wienreise: Die Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und Landau bei ihrer Rast <strong>in</strong> Spitz (Wachau).<br />
Foto: Hans Poost<br />
KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />
„Natürlich blond“ im Ronacher<br />
Die Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und Landau waren auf Musical- und Kulturfahrt <strong>in</strong> Wien<br />
Wien ist immer e<strong>in</strong>e Reise wert. So führte<br />
die Kulturfahrt der Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />
und Landau wieder e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Österreichs<br />
Hauptstadt. Die Teilnehmer erlebten<br />
die letzte Aufführung vor der Sommerpause<br />
des Musicals „Natürlich blond“ auf der<br />
Bühne des Ronacher. Außerdem hatten sie<br />
reichlich Gelegenheit, Flair sowie Charme<br />
der Stadt zu genießen.<br />
Nachdem <strong>in</strong> den frühen Morgenstunden<br />
die ersten Reisenden <strong>in</strong> D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g den<br />
Bus bestiegen hatten, holte dieser die<br />
weiteren Teilnehmer an der Kulturfahrt <strong>in</strong><br />
Landau ab. Zügig g<strong>in</strong>g die Reise vorbei an<br />
Deggendorf, Passau, Schärd<strong>in</strong>g, L<strong>in</strong>z und<br />
Wels nach Wien, wo man gegen 12 Uhr<br />
ankam. Bis zum Quartierbezug im Hotel<br />
gegen 16 Uhr stand der Nachmittag zur<br />
freien Verfügung, von vielen zum Besuch<br />
des nahen Nasch- und Flohmarktes, für<br />
e<strong>in</strong>e Shopp<strong>in</strong>g-Tour oder auch zum Kaffeehausaufenthalt<br />
genutzt. Um 18 Uhr sah<br />
man sich beim geme<strong>in</strong>samen Abendessen<br />
wieder, um 19.30 Uhr begann die Musicalvorstellung<br />
„Natürlich blond“ im Ronacher,<br />
zusammen mit dem Raimund Theater<br />
und dem Theater an der Wien e<strong>in</strong>e der<br />
drei Spielstätten der „Vere<strong>in</strong>igten Bühnen<br />
Wien“. Basierend auf dem gleichnamigen<br />
Roman von Amanda Brown und dessen<br />
Verfilmung komponierten und verfassten<br />
Laurence O`Keefe sowie Nell Benjam<strong>in</strong><br />
Musik und Texte für das Musical „Natürlich<br />
blond“. Dieses feierte 2007 Premiere am<br />
Broadway und gelangte nun zum ersten<br />
Mal <strong>in</strong> Deutsch, im Wiener Ronacher zur<br />
Aufführung.<br />
Die Story ist rasant: Die Super-Blond<strong>in</strong>e Elle<br />
<strong>in</strong> Rosarot, ganz das perfekt gestylte Modepüppchen<br />
mit Schoßhund auf dem Arm,<br />
zeigt <strong>in</strong> der Komödie, wie viel Herz und<br />
Hirn <strong>in</strong> ihr steckt, auch wenn das zunächst<br />
nicht viele erwarten. Zu Beg<strong>in</strong>n serviert<br />
sie ihr Freund Warner ab, weil sie ihm zu<br />
unseriös und se<strong>in</strong>er Karriere h<strong>in</strong>derlich<br />
ersche<strong>in</strong>t. Elle folgt ihm an die Harvard-<br />
Universität, um ihn vom Gegenteil zu<br />
überzeugen. Noch als Student<strong>in</strong> der juristischen<br />
Fakultät gel<strong>in</strong>gt es ihr, mit scharfer<br />
Logik und hohem Sachverstand die wahre<br />
Täter<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mordfall zu entlarven und<br />
zum Geständnis zu überzeugen. Nun gibt<br />
sie ihrerseits Warner den Korb und f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Mitstudenten den richtigen Mann.<br />
Am Sonntagvormittag stand der Besuch<br />
der Schlossanlagen Belvedere auf dem<br />
Programm, die von Lucas von Hildebrandt<br />
für den Pr<strong>in</strong>zen Eugen von Savoyen erbaut<br />
wurden. In der jüngeren Geschichte spielte<br />
das Obere Schloss Belvedere e<strong>in</strong>e besondere<br />
Rolle, als dort am 15. Mai 1955 der<br />
Österreichische Staatsvertrag zwischen<br />
den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs<br />
sowie der österreichischen Bundesregierung<br />
unterzeichnet wurde, der die<br />
Wiederherstellung der souveränen und<br />
demokratischen Republik Österreich besiegelte.<br />
Die Reisegruppe nahm die Gelegenheit<br />
zu e<strong>in</strong>em ausgedehnten Spaziergang<br />
20<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kreisverbände<br />
bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong> durch die<br />
weitläufigen Gartenanlagen wahr, die<br />
zwischen den unteren und den oberen<br />
Schlossbauten angelegt s<strong>in</strong>d. Dabei hatte<br />
man vom höchsten Punkt des Gartens aus<br />
e<strong>in</strong>en fantastischen Blick über die Stadt<br />
Wien mit dem Turm des Stephansdoms <strong>in</strong><br />
der Mitte. Anschließend folgte e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Stadtrundfahrt und danach stand der Tag<br />
bis zur Abfahrt um 14.30 Uhr zur freien Verfügung.<br />
E<strong>in</strong>ige Turbulenzen gab es beim<br />
Start, weil der ursprünglich dafür vorgesehene<br />
Platz wegen e<strong>in</strong>er Demonstration<br />
von Türken gegen die politischen Zustände<br />
<strong>in</strong> ihrem Heimatland weitläufig von der<br />
Polizei abgesperrt worden war.<br />
Auf der Rückreise durch die Wachau<br />
konnte die Reisegruppe immer noch bei<br />
herrlichem Sonnensche<strong>in</strong> <strong>in</strong> Spitz e<strong>in</strong>e Pause<br />
e<strong>in</strong>legen, um sich im Garten e<strong>in</strong>es<br />
W<strong>in</strong>zers mit e<strong>in</strong>er Brettljause und gutem<br />
We<strong>in</strong> für den Rest der Heimreise zu stärken.<br />
Voller neuer E<strong>in</strong>drücke und Er<strong>in</strong>nerungen<br />
an zwei schöne Tage <strong>in</strong> unserem Nachbarland<br />
und se<strong>in</strong>er Hauptstadt galt der große<br />
Dank aller Teilnehmer an der Kulturfahrt<br />
Marlene Lex, von Natur aus „natürlich<br />
blond“ und <strong>BLLV</strong>-Kreisvorsitzende von<br />
Landau, die sich auch heuer wieder durch<br />
ihre perfekte Vorbereitung und Durchführung<br />
des Wochenendes übertroffen hatte.<br />
Strömender Regen begleitete ab Passau<br />
die Reisegesellschaft, bis gegen 22 Uhr die<br />
letzten Ausflügler <strong>in</strong> D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g den Bus<br />
verließen. Hans Poost<br />
KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />
Auf den Spuren e<strong>in</strong>er berühmten Künstlerfamilie<br />
D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>ger und Landauer Kollegen <strong>in</strong>formierten sich <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g über das Leben und Wirken der Asambrüder<br />
Straub<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> Zentrum des Schaffens<br />
der berühmten Künstlerfamilie Asam.<br />
In etlichen Kirchen der Stadt f<strong>in</strong>det man<br />
Seitenaltäre oder Altarbilder aus der Werkstatt<br />
dieser Familie. Besondere Bedeutung<br />
haben zwei Kirchen, die zentrale Punkte im<br />
Werk dieser Künstler markieren. Zahlreiche<br />
Mitglieder der Kreisverbände D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g<br />
und Landau machten sich auf den Weg zu<br />
diesen beiden, begleitet vom Straub<strong>in</strong>ger<br />
Historiker Werner Schäfer.<br />
Die erste Station war die Klosterkirche der<br />
Ursul<strong>in</strong>en im Zentrum der Stadt. Es war laut<br />
Schäfer e<strong>in</strong> außerordentlicher Glücksfall für<br />
das Konvent der Ursul<strong>in</strong>en, dass es die berühmten<br />
Künstlerbrüder Cosmas Damian<br />
und Egid Quir<strong>in</strong> Asam für den Bau dieser<br />
Kirche gew<strong>in</strong>nen konnte, obwohl die 4000<br />
Gulden, die bezahlt werden konnten, auch<br />
für damalige Verhältnisse eher wenig waren.<br />
Dennoch sagten die beiden Künstler<br />
zu, weil sie „e<strong>in</strong>e Freidt haben, e<strong>in</strong>e schöne<br />
Kirche zu bauen und zu ziern“, wie sie an<br />
die Ober<strong>in</strong> schrieben. Baubeg<strong>in</strong>n war 1736.<br />
Drei Jahre später starb Cosmas Damian.<br />
Egid Quir<strong>in</strong> brachte das letzte geme<strong>in</strong>same<br />
Werk der Brüder zu Ende, sodass die<br />
E<strong>in</strong>weihung im Mai 1741 gefeiert werden<br />
konnte. In e<strong>in</strong>em fundierten und kurzweiligen<br />
Vortrag stellte Werner Schäfer den<br />
architektonischen Aufbau, die Gestaltung<br />
des Hochaltars mit den herausragenden<br />
Stuckfiguren, die Altarblätter der Seitenaltäre<br />
und die Deckenfresken <strong>in</strong> der künstlerischen,<br />
aber auch <strong>in</strong> der theologischen<br />
Bedeutung dar.<br />
Im Anschluss daran machte sich die<br />
Gruppe auf den Weg an den westlichen<br />
Stadtrand von Straub<strong>in</strong>g zum kle<strong>in</strong>en<br />
Wallfahrtskirchle<strong>in</strong> Frauenbrünnl. Über<br />
e<strong>in</strong>er Quelle erbaut, die wohl schon <strong>in</strong> vorchristlicher<br />
Zeit e<strong>in</strong> Kultort war, gehört die<br />
Die beiden KVs vor dem Wallfahrtskirchle<strong>in</strong> Frauenbrünnl. F: Reisbeck<br />
Kirche zur Wallfahrtslegende um die Übertragung<br />
e<strong>in</strong>er Kapelle von Antenr<strong>in</strong>g nach<br />
Sossau. Engel sollen sie bei e<strong>in</strong>er Rast hier<br />
abgesetzt haben und so sei e<strong>in</strong>e heilkräftige<br />
Quelle entsprungen. Von 1705 bis 1707<br />
wurde an dieser Stelle die jetzige Kirche<br />
als kleeblattförmiger Zentralbau mit drei<br />
Konchen errichtet. Im Inneren erschließt<br />
sich e<strong>in</strong>e doppelte Kuppel, die Hans Georg<br />
Asam, der Vater von<br />
Cosmas Damian und<br />
Egid Quir<strong>in</strong>, freskiert hat.<br />
Thema ist die Verehrung<br />
Marias durch zahlreiche<br />
Heilige und Engel. Hans<br />
Georg wurde bei se<strong>in</strong>em<br />
Aufenthalt <strong>in</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />
von se<strong>in</strong>en Söhnen<br />
begleitet und ließ sie<br />
auch <strong>in</strong> Frauenbrünnl<br />
mitarbeiten. Vor allem<br />
der damals 19-jährige<br />
Cosmas Damian unterstützte<br />
se<strong>in</strong>en Vater<br />
bei der Gestaltung des<br />
Allerheiligenhimmels<br />
und h<strong>in</strong>terließ so e<strong>in</strong>es<br />
se<strong>in</strong>er ersten bekannten<br />
Werke. Nach diesem<br />
anregenden Nachmittag<br />
ließ die Gruppe den Tag<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Straub<strong>in</strong>ger<br />
Lokal auskl<strong>in</strong>gen.<br />
Anna Reisbeck<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
21
Kreisverbände<br />
Die Besuchergruppe erlebte e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>druckvolle Führung durch das Museumsdorf unter Leitung von SchAD a.D. He<strong>in</strong>rich Merz (rechts außen).<br />
KV D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und KV Landau<br />
Die älteste Volksschule Deutschlands<br />
D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>ger und Landauer <strong>Lehrer</strong> reisten im Museumsdorf Bayerischer Wald bei Tittl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Vergangenheit<br />
E<strong>in</strong>e „Reise <strong>in</strong> die Vergangenheit“ stand auf<br />
dem Programm der beiden Nachbarkreisverbände<br />
D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g und Landau beim Besuch<br />
des Museumsdorfs Bayerischer Wald<br />
<strong>in</strong> der Nähe von Tittl<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong>en der vielen<br />
Höhepunkte dabei bildete die älteste noch<br />
erhaltene Volksschule Deutschlands, <strong>in</strong><br />
der die <strong>Lehrer</strong> wieder selbst die Schulbank<br />
drücken durften.<br />
Spaziergang zu jedem der besuchten<br />
Gebäude und der dar<strong>in</strong> zu bestaunenden<br />
Ausstellungsstücke <strong>in</strong>teressante Details zu<br />
berichten.<br />
Gleich am Anfang besichtigte man das<br />
zweistöckige und fast quadratische Holzhaus,<br />
das bis 1977 im niederbayerischen<br />
Markt Simbach bei Landau stand und bis<br />
Die Exkursionsteilnehmer trafen sich<br />
am E<strong>in</strong>gang zum Museumsdorf, wo sie<br />
von dem wohl profundesten Kenner der<br />
weiträumigen Anlage empfangen wurden,<br />
ihrem früheren Kollegen und späteren<br />
Chef, Schulamtsdirektor a.D. He<strong>in</strong>rich Merz.<br />
Er war vor gut 30 Jahren verantwortlich<br />
für die E<strong>in</strong>richtung des Schulmuseums<br />
im historischen Volksschulgebäude, das<br />
am 14. Mai 1981 vom damaligen Kultusm<strong>in</strong>ister<br />
Professor Hans Maier eröffnet<br />
wurde. Bis heute engagiert sich Merz <strong>in</strong><br />
hohem Maß im Museumsdorf und wusste<br />
beim anschließenden etwa dreistündigen<br />
In der Schulstube der ältesten noch erhaltenen Volksschule Deutschlands gab es für die Reisegruppe<br />
Informationen über Schulwesen und <strong>Lehrer</strong> <strong>in</strong> früheren Jahrhunderten.<br />
Fotos (2): Poost<br />
22<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kreisverbände<br />
1976 sogar noch als Wohnhaus genutzt<br />
wurde. Erste H<strong>in</strong>weise auf das Gebäude<br />
gibt es aus den Jahren 1666/67, <strong>in</strong> denen<br />
der Markt Simbach Ausgaben für den Bau<br />
e<strong>in</strong>es Marktschreiber- und Schulhauses zu<br />
tragen hatte. Als der „Alten Hüttn“ der Abriss<br />
drohte, weil der Bau nahe an der Bundesstraße<br />
20 stehend und von den wachsenden<br />
Geschäftshäusern bedrängt am<br />
historischen Platz „im Wege stand“, wurde<br />
das Haus völlig orig<strong>in</strong>al von Handwerkern,<br />
die noch mit den alten Arbeitstechniken<br />
vertraut waren, abgebaut und <strong>in</strong>s Museumsdorf<br />
Bayerischer Wald übertragen. In<br />
dem nur etwa zwölf Quadratmeter großen<br />
Raum, der als Schulzimmer für 20 K<strong>in</strong>der<br />
diente und <strong>in</strong> dem auch die Sitzungen der<br />
Markträte stattfanden sowie die niedere<br />
Gerichtsbarkeit ausgeübt wurde, erläuterte<br />
He<strong>in</strong>rich Merz das Schulwesen und dessen<br />
Entwicklung <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> vom 17. bis zum Beg<strong>in</strong>n<br />
des 19. Jahrhunderts mit E<strong>in</strong>führung<br />
der allgeme<strong>in</strong>en Schulpflicht <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> im<br />
Jahr 1802. Nach e<strong>in</strong>em Blick <strong>in</strong> das im Erdgeschoss<br />
des Hauses auch untergebrachte<br />
ehemalige Gefängnis wurde der Weg<br />
durch das Dorf fortgesetzt.<br />
Zahllose <strong>in</strong>teressante oder auch amüsante<br />
D<strong>in</strong>ge konnte die Besuchergruppe<br />
bestaunen: ob niederbayerische Keramik<br />
aus Krön<strong>in</strong>g, Peterskirchen und Obernzell,<br />
Zeugnisse der Volksfrömmigkeit wie<br />
Kreuze, Madonnenfiguren oder Kreuzwege,<br />
Pferdeschmuck, K<strong>in</strong>derspielzeug,<br />
e<strong>in</strong>e kuriose Sammlung von Mausefallen<br />
und Vogelkäfigen oder dergleichen.<br />
Zwischen den jahrhundertealten Gebäuden,<br />
darunter auch sieben kle<strong>in</strong>ere und<br />
größere Kapellen <strong>in</strong> Holzbauweise, konnte<br />
man Esel, Ziegen und Schafe auf der Weide<br />
sehen oder auch Hühner, die sich ihr Futter<br />
suchten.<br />
Die e<strong>in</strong>drucksvolle Wanderung durch das<br />
Museumsdorf fand im dazugehörigen<br />
Gasthaus Mühlhiasl e<strong>in</strong> willkommenes<br />
Ende, wo sich die Besuchergruppe für die<br />
Heimreise stärken konnte und die beiden<br />
<strong>BLLV</strong>-Kreisvorsitzenden Hans Fischer<br />
(D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g) und Marlene Lex (Landau)<br />
sich im Namen aller Exkursionsteilnehmer<br />
bei He<strong>in</strong>rich Merz für se<strong>in</strong>e fachkundige<br />
Führung bedankten.<br />
Hans Poost<br />
Das Foto zeigt die <strong>Lehrer</strong> im Kreisverband Viechtach beim Yoga unter der Leitung von Cornelia<br />
Bruckner (im Kreis 3. v. l. h<strong>in</strong>ten), rechts h<strong>in</strong>ten am Rand schreitet Waltraud Koppera, 2.<br />
KV-Vorsitzende. Mit dabei auch Inge Ebnet, 3. KV-Vorsitzende (3. v. r. h<strong>in</strong>ten).<br />
F: Richwien<br />
KV Viechtach<br />
Yoga-Stunde für die Seele<br />
Yoga ist e<strong>in</strong>e spirituell-gymnastische<br />
Übungskunst, die seit Jahrhunderten <strong>in</strong><br />
Indien gepflegt, <strong>in</strong> vielen Schulen und<br />
<strong>in</strong> zahlreichen Variationen weiter entwickelt<br />
wurde. Dabei gilt es, den Stress des<br />
Alltags abzubauen und mit sich und se<strong>in</strong>er<br />
Umgebung <strong>in</strong>s Re<strong>in</strong>e zu kommen. Gerade<br />
der Lehrberuf erfordert ständige Konzentration<br />
und Frustrationstoleranz. So fühlten<br />
sich zwölf <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen und e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> auf<br />
Vermittlung von Waltraud Koppera, der<br />
2. Vorsitzenden des KV Viechtach, angesprochen,<br />
an e<strong>in</strong>em Yoga-Kurs im evangelischen<br />
Geme<strong>in</strong>dezentrum Viechtach teilzunehmen.<br />
Kursleiter<strong>in</strong> Cornelia Bruckner<br />
führte e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stille, Versammlung von Körper,<br />
Seele und Geist. Die Übungen wurden<br />
liegend, im Schneidersitz hockend, auf den<br />
Knien oder stehend, dabei leicht wippend<br />
ausgeführt, verlangten Konzentration und<br />
bescherten Entspannung. Achtsamkeit<br />
und Entspannung waren vere<strong>in</strong>t <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
zu Musik durchgeführten Kreis-Schreittanz<br />
zu Beg<strong>in</strong>n und Abschluss des Kurses.<br />
Thomas Richwien<br />
<strong>BLLV</strong>-Mitgliedsbeiträge: Umstellung auf SEPA<br />
Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen läuft zum 1. Februar 2014 das bestehende<br />
E<strong>in</strong>zugsermächtigungsverfahren der Mitgliedsbeiträge aus. Deshalb stellen wir bereits<br />
zum IV. Quartal 2013 unseren Lastschrifte<strong>in</strong>zug auf das neue SEPA-Lastschriftverfahren<br />
um. Sollten Sie uns e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zugsermächtigung erteilt haben, brauchen Sie<br />
nicht aktiv zu werden, denn die Umstellung auf das neue SEPA-Lastschriftmandat<br />
erfolgt automatisch. Als Referenznummer für das neue Lastschriftmandat verwenden<br />
wir Ihre Mitgliedsnummer. Unsere Gläubiger-Identifikationsnummer lautet:<br />
DE27ZZZ00000084940<br />
Die Buchstabenkomb<strong>in</strong>ation ZZZ wird durch den jeweiligen Kreis- oder Bezirksverband<br />
ersetzt, der die Beiträge e<strong>in</strong>zieht. Sollte sich <strong>in</strong> Zukunft der Abbuchungsbetrag<br />
ändern, wird dies bei Beitragsanpassungen vorher <strong>in</strong> der Bayerischen Schule bekannt<br />
gegeben. Richard Horn, <strong>BLLV</strong>-Landesschatzmeister<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
23
Kreisverbände<br />
Die Senioren des Kreisverbandes Simbach waren überrascht, welche Schätze das alte Schloss <strong>in</strong> Katzenberg zu bieten hatte.<br />
Fotos (2) : Toni Wolfer<br />
KV Simbach<br />
E<strong>in</strong>e kulturhistorische Perle entdeckt<br />
Senioren des KV Simbach waren zu Gast bei e<strong>in</strong>er echten Schlossherr<strong>in</strong> im österreichischen Katzenberg<br />
Wenn man von der Notwendigkeit des<br />
eigenen Fassadenlift<strong>in</strong>gs mal e<strong>in</strong> bisschen<br />
ablenken möchte, muss man sich als Senioristenclub<br />
halt etwas noch Überarbeitungsbedürftigeres<br />
suchen. Die Senioren<br />
des Kreisverbandes Simbach fanden es<br />
im geschichtsträchtigen Schlosskomplex<br />
<strong>in</strong> Katzenberg, Geme<strong>in</strong>de Kirchdorf am<br />
Inn, <strong>in</strong> Oberösterreich. E<strong>in</strong>st (Ende des<br />
12. Jh. urkundlich erwähnt) im Besitz der<br />
Passauer Bischöfe, durchlebte und –litt<br />
das Baudenkmal den üblichen Besitzer-,<br />
Bedeutungs-, Stil- und Nutzungswechsel<br />
vergleichbarer Herrensitze bis es 1931 die<br />
jetzigen Besitzer, die Familie Ste<strong>in</strong>brener,<br />
erwarben.<br />
Dieses Schloss, e<strong>in</strong>st wert, von Michael<br />
Wen<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Kupfer gestochen zu werden,<br />
traut man sich nach Betreten des Innenhofes<br />
nicht mehr laut zu benießen oder<br />
zu behusten. Nichtsdestotrotz ist man<br />
sofort gefangen und e<strong>in</strong>genommen von<br />
dem charmanten Flair des unaufhaltsamen<br />
Untergangs. E<strong>in</strong> vollendeter Renaissance<strong>in</strong>nenhof<br />
empfängt die Besucher, geleitet<br />
sie zur prunkvollen, immerh<strong>in</strong> von Carlone<br />
(Passauer Dom) stuckierten Schlosskapelle<br />
mit ihrem zauberhaften Restcharme, die<br />
zum Heiraten e<strong>in</strong>lädt, zum<strong>in</strong>dest aber zum<br />
anerkennenden und vielleicht auch meditativen<br />
Verweilen. Weiß man dann dank<br />
Führung, dass die jetzige Besitzerfamilie<br />
Ste<strong>in</strong>brener vom 19. Jahrhundert bis Hitler<br />
die weltgrößte Gebetsbücherherstellung<br />
sowie die Fertigung der themaunterschiedlichsten<br />
Kalenderbücher (immerh<strong>in</strong><br />
800 000 <strong>in</strong> allen Sprachen der k.u.k.-<br />
Monarchie) im böhmischen W<strong>in</strong>terberg<br />
gründete und betrieb, wundert es nicht,<br />
<strong>in</strong> diesen historischen Gemäuern e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>drucksvolle Sammlung wertvoller und<br />
vielfach wunderschöner Gebetsbücher<br />
ausgestellt zu sehen, e<strong>in</strong>gehüllt <strong>in</strong> kostbarste<br />
E<strong>in</strong>bandmaterialien. Die mittlerweile<br />
85-jährige Mitbesitzer<strong>in</strong>, die das Schloss<br />
auch immer noch bewohnt, hat diese nach<br />
der Heimatvertreibung <strong>in</strong> mühevoller<br />
Sammelarbeit, vielfach auf europäischen<br />
Flohmärkten, wieder zusammengetragen,<br />
um die e<strong>in</strong>st <strong>in</strong> aller Welt gefragten Produkte<br />
des Familienunternehmens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
kle<strong>in</strong>en aber fe<strong>in</strong>en Museum präsentieren<br />
zu können. Ganz nebenbei entdeckte sie<br />
ihr Interesse an und ihre Liebe zu den unterschiedlichsten<br />
Formen nützlichen, aber<br />
auch durchaus prunkvollen Nachtgeschirrs<br />
(Pot-de-chambre, bavarisiert: Potschamperl),<br />
die ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Ausstellung<br />
präsentiert werden.<br />
Das Schloss <strong>in</strong> Katzenberg ist zwar renovierungsbedürftig, aber auch wertvoll.<br />
Immer wieder überrascht, welche kulturhistorischen<br />
Perlen sich um die engere<br />
Heimat reihen, <strong>in</strong>terpretierten und<br />
diskutierten die Pensionisten ihre vielfältigen<br />
E<strong>in</strong>drücke im Kastaniengarten der<br />
benachbarten Schlosstaverne, dem<br />
geeignetsten Ort für die E<strong>in</strong>fügung der<br />
neuen historischen Memorypartikel <strong>in</strong> ihr<br />
ja reichhaltig vorhandenes <strong>in</strong>dividuelles<br />
Geschichtspanorama. Toni Wolfer<br />
24<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kreisverbände<br />
Simone Fleischmann stellte beim KV Passau e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressierten Publikum moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag vor.<br />
F oto: Weidmann<br />
KV Passau<br />
E<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> muss sich als Regisseur verstehen<br />
Vortrag über „Moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag“ kam beim Kreisverband Passau sehr gut an<br />
„Moderne Unterrichtsmethoden im Schulalltag“<br />
war Thema beim KV Passau. Die<br />
rund 30 Teilnehmer g<strong>in</strong>gen zum Teil mit<br />
gemischten Gefühlen an das Thema heran,<br />
zu dem Simone Fleischmann, Leiter<strong>in</strong> der<br />
Abteilung Berufswissenschaft im <strong>BLLV</strong>,<br />
referierte. Fragen wie „Was verstehe ich unter<br />
modernen Unterrichtsmethoden? Wie<br />
sehen moderne Unterrichtsmethoden tatsächlich<br />
aus? Was versteht die Referent<strong>in</strong><br />
darunter? Erfahre ich heute, wie moderner<br />
Unterricht tatsächlich läuft?“ stellten sich<br />
manche Kollegen.<br />
Humorvoll und mitreißend präsentierte<br />
Fleischmann die unterschiedlichen Gesichtspunkte<br />
von Unterrichtsmethoden.<br />
Dazu verwies sie auf die Hattie-Studie,<br />
die die zentrale Wichtigkeit des <strong>Lehrer</strong>s<br />
betont. Für Hattie darf e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> ke<strong>in</strong> bloßer<br />
Lernbegleiter se<strong>in</strong>, ke<strong>in</strong> Architekt von<br />
Lernumgebung. Will er etwas erreichen,<br />
muss e<strong>in</strong> <strong>Lehrer</strong> sich vielmehr als Regisseur<br />
verstehen, der se<strong>in</strong>e Klasse im Griff und<br />
Für Material und Gesprächsstoff war gesorgt.<br />
jeden E<strong>in</strong>zelnen stets im Blick hat. Auch<br />
die Aussage, dass der klassische Frontalunterricht<br />
gute Lernergebnisse produziert<br />
und deshalb e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung im<br />
Unterrichtsalltag hat, überraschte.<br />
Im Anschluss daran wurden sechs zentrale<br />
Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik<br />
und Neurobiologie vorgestellt: Lernen<br />
beruht auf Beziehungen, Lernen ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividueller<br />
Prozess, Lernen ist e<strong>in</strong> kommunikativer<br />
Prozess, Lernen ist Kompetenzerwerb,<br />
Lernen ist e<strong>in</strong> konstruktiver Prozess<br />
und Lernen basiert auf Motivation.<br />
Über zahlreiche Unterrichtsmethoden<br />
konnte man sich im nächsten Teil des Vortrags<br />
selbständig <strong>in</strong>formieren. Vielfältiges<br />
Material war bereitgestellt und regte, auch<br />
bei e<strong>in</strong>er Tasse Kaffee, zu Diskussionen an.<br />
Exemplarisch stellte Simone Fleischmann<br />
die „Plakatarbeit“ als effektive Unterrichtsmethode<br />
vor. E<strong>in</strong>e Auswahl an Literaturh<strong>in</strong>weisen<br />
rundete die Veranstaltung ab.<br />
Auf dem Heimweg me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong>:<br />
„Ich habe mich auf so manches e<strong>in</strong>gestellt,<br />
aber dass ich den ganzen Nachmittag<br />
gelacht habe, das habe ich nicht erwartet.“<br />
Mit Blumen verabschiedeten die Vorsitzenden<br />
des Kreisverbandes Passau, Hans<br />
Weidmann und Elisabeth Pöschl, die<br />
Referent<strong>in</strong> und dankten für den gelungenen<br />
Vortrag. Hans Weidmann<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
25
Kreisverbände<br />
KV Wolfste<strong>in</strong><br />
Kochen ist (k)e<strong>in</strong>e Kunst für Überraschungsgäste<br />
Der Kreisverband Wolfste<strong>in</strong> bereitet mit Expert<strong>in</strong> Maria Graf e<strong>in</strong> schnelles Buffet für unerwartete Besucher vor<br />
Kochen ist e<strong>in</strong>e Kunst. Es ist aber auch e<strong>in</strong>e<br />
Kunst, 18 Teilnehmer bei Laune zu halten,<br />
sie zu fordern und zu motivieren, um den<br />
Menüplan, e<strong>in</strong> Mix aus kalten und warmen<br />
Buffetanteilen für Überraschungsgäste, zu<br />
bewältigen. KV-Vorsitzender Karl Wiesmeier<br />
freute sich, dass „Kochen mit Maria“, der<br />
Koch-Expert<strong>in</strong> im KV Wolfste<strong>in</strong>, schon zu<br />
e<strong>in</strong>em Selbstläufer geworden ist und die<br />
Fans der gehobenen Kochkunst <strong>in</strong> ihrem<br />
Anspruch gefordert und gefördert werden.<br />
E<strong>in</strong> Gläschen, aufgepeppt mit M<strong>in</strong>ze, war<br />
dann der Auftakt zur 12. Kochrunde.<br />
Die Gruppenbildung und die Aufgabenverteilung<br />
waren problemlos. Der e<strong>in</strong>zige<br />
Quirl war bald e<strong>in</strong> gefragtes Arbeitsgerät<br />
mit der Folge, dass Management by panic<br />
Selbst Maria Graf kann nicht verh<strong>in</strong>dern, dass<br />
die Naschkatze Karl Wiesmeier auf dem Weg<br />
zur Nachspeise zu viele „Proben“ nimmt.<br />
um sich griff und allen voran sich Wiesmeier<br />
als ausgewiesener Nachspeisenspezialist<br />
das Hemd anquirlte. Maria Grafs Bluse<br />
erg<strong>in</strong>g es ähnlich trotz der neckischen, so<br />
genannten Bistroschürze, die dort schützt,<br />
wo kaum etwas gefährdet ist. Und immer<br />
mehr Damen eifern bei der Schürze mit<br />
der oben ohne Variation ihrer Leiter<strong>in</strong><br />
nach, gehen aber dann auf volles Risiko.<br />
Gut geschützt im Großmutter-Look ist<br />
zunehmend nur noch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit. Der<br />
Jahrmarkt der Eitelkeiten greift am Herd<br />
verbunden mit e<strong>in</strong>em Restrisiko um sich.<br />
Es ist nur gut, dass Maria die pädagogische<br />
Geduld als Grundausstattung bei der<br />
Vertiefung von grundlegenden Koch-Vorgängen<br />
mitbr<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong> Aufmerksamkeitsdefizit<br />
ergab sich bei den Erklärungen zum<br />
Stolz präsentiert<br />
Maria Graf<br />
(Stirnseite) im<br />
Kreise ihrer Koch-<br />
Fans aus dem KV<br />
Wolfste<strong>in</strong> das kalte<br />
und warme Buffet.<br />
Fotos (2): Georg Kölbl<br />
Brandteig. Zudem lässt sich e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Rudelbildung, wo zwei oder mehr Frauen<br />
beie<strong>in</strong>ander s<strong>in</strong>d, nicht verh<strong>in</strong>dern, wenn<br />
auch Maria den strengen <strong>Lehrer</strong>blick<br />
e<strong>in</strong>setzte und die Problemstellen umkreiste.<br />
So kochten und werkelten die<br />
kle<strong>in</strong>en Schuhbecks vor sich h<strong>in</strong>, bis das<br />
Buffet schließlich Gestalt annahm und zur<br />
Selbstbedienung e<strong>in</strong>lud. Die verbalen und<br />
nonverbalen Äußerungen schwirrten zur<br />
Freude von Maria durch die Schulküche<br />
der MS Freyung. E<strong>in</strong> zufriedenes Lächeln<br />
huschte über ihre geröteten Wangen. E<strong>in</strong>e<br />
an sich kurze und schnelle Küche für<br />
Überraschungsgäste endete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
langen Abend, bei dem u.a. auch bedauert<br />
wurde, dass das Fach HWK so an den Rand<br />
gedrängt werde. Die Fertiggerichte-Industrie<br />
weiß es zu nutzen. Georg Kölbl<br />
Grillen mit Josef<br />
Im Alter verlagern sich offenbar die<br />
Lustbarkeiten h<strong>in</strong> zu den Gaumenfreuden.<br />
Insider berichten davon, dass Josef<br />
Übelacker, der ungekrönte Grillmeister,<br />
schon wieder die Tage, Wochen und<br />
Monate auf se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz im nächsten<br />
Jahr zähle. Se<strong>in</strong>e Klientel freut sich<br />
ebenfalls darauf, wieder vorzüglich<br />
bewirtet zu werden beim Sommerfest<br />
des KV Wolfste<strong>in</strong>. Vorzüglich war<br />
dagegen nicht se<strong>in</strong> Umfeld am Grill. Es<br />
waren die Fettspritzer, die se<strong>in</strong>e Art von<br />
Diskretionszone über Gebühr ausweiteten.<br />
Wer zutraulich war, hatte sicher e<strong>in</strong><br />
„Andenken“ an se<strong>in</strong>er Kleidung. Jene, die<br />
mit lang gestreckten Armen ihr Steak<br />
abholten, waren auf der sicheren Seite.<br />
Mit e<strong>in</strong>er Spezialmischung geheimer<br />
Gewürze wurde es von ihm noch<br />
besonders aufgepeppt. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die<br />
Augen genügte für die Dosierung. Die<br />
Folge war, dass der Getränkekonsum<br />
merklich stieg und die Lautstärke der<br />
über 40 Teilnehmer anschwoll, bis e<strong>in</strong><br />
aufziehendes Gewitter dem Treiben im<br />
Außenbereich e<strong>in</strong> jähes Ende setzte.<br />
Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier hatte<br />
noch die ehrenvolle Aufgabe mit e<strong>in</strong>em<br />
Korb voll mit „gesunden Sachen“ se<strong>in</strong>em<br />
Grillmeister Dank zu sagen, um dann im<br />
nächsten Jahr, am selben Tag, <strong>in</strong> der<br />
selben Woche und im selben Monat,<br />
Josef wieder an se<strong>in</strong>er Grillstation <strong>in</strong><br />
Aktion zu sehen. Text / Foto: Georg Kölbl<br />
26<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kreisverbände<br />
Unsere K<strong>in</strong>der- und Jugendzeitschriften<br />
Als <strong>Lehrer</strong><strong>in</strong>nen und <strong>Lehrer</strong> nehmen wir unsere pädagogische<br />
Verantwortung Tsehr ernst. Deshalb ist es uns wichtig, unseren<br />
K<strong>in</strong>dern wertvollen und <strong>in</strong>teressanten Lesestoff zu empfehlen.<br />
Der <strong>BLLV</strong> ist der e<strong>in</strong>zige <strong>Lehrer</strong> verband, der darüber h<strong>in</strong>aus gehend<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er langen Tradition auch Herausgeber von Oaltersgemäßen,<br />
pädagogisch anspruchsvollen Schul-Jugendzeitschriften ist.<br />
Damit unterstützen wir Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen bei der Erfüllung<br />
ihres Leseempfehlungs-Auftrags!<br />
Klaus Wenzel, Präsident des <strong>BLLV</strong><br />
A<br />
Selbstverständlich ist, dass K<strong>in</strong>der zum Schulanfang wieder neue Hefte<br />
und anderes Arbeitsmaterial brauchen. Ebenso selbstverständlich<br />
R<br />
sollte es se<strong>in</strong>, dass bei dieser Gelegenheit auch für e<strong>in</strong>en Lesebegleiter<br />
im neuen Schuljahr gesorgt wird. Die FLOHKISTE eignet sich da<br />
besonders. Kommt doch alle 14 Tage e<strong>in</strong> neues Heft <strong>in</strong>s Haus – e<strong>in</strong>e<br />
„ Grundversorgung“ an Lesestoff!<br />
Eva-Maria Wenig, Kreisvorsitzende KV Regen<br />
G<br />
Warum ich Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern und deren Eltern<br />
FLOHKISTE oder floh! zum Bezug empfehle?<br />
„ ... weil durch die FLOHKISTE<br />
die Lesekompetenz gestärkt<br />
wird. Die Klasse ist mit<br />
Eifer dabei, das zusätzliche<br />
Übungsangebot<br />
des Lese fitness-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
mit se<strong>in</strong>en Tempo- und<br />
Verständnis-Checks<br />
zu nutzen.“<br />
Maria<br />
Grünberger<br />
GS<br />
TR<br />
St. Gunther,<br />
R<strong>in</strong>chnach<br />
A<br />
O<br />
„ ... weil durch das FLOH-<br />
Lesefitness-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g die K<strong>in</strong>der<br />
zum Lesen motiviert werden<br />
und die FLOHKISTE dafür<br />
die Grundlage bildet.<br />
Mit den Tempo-Checks<br />
haben die Schüler<br />
viel Spaß am Lesen.“<br />
Christa Jakel<br />
GGS St. Gunther,<br />
R<strong>in</strong>chnach<br />
Verraten<br />
Sie uns,<br />
was Sie<br />
den Eltern<br />
sagen?<br />
S<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
27<br />
089/179134 70
Kreisverbände<br />
Die Kollegen des Kreisverbandes Deggendorf vor dem ungarischen Nationalheiligtum, der Kathedrale von Esztergom.<br />
Foto:: Norbert Pflug<br />
KV Deggendorf<br />
Sissi-Schloss und Barockoper besichtigt<br />
Der Kreisverband Deggendorf erkundete die ungarische Metropole Budapest und Umgebung<br />
Zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>formativen Reise nach Ungarn<br />
hatte der Kreisverband Deggendorf se<strong>in</strong>e<br />
Mitglieder e<strong>in</strong>geladen. Das Ziel mit der<br />
ungarischen Metropole Budapest, mit dem<br />
Besuch der Kathedrale von Esztergom und<br />
der Besichtigung des Schlosses „Gödöllö“<br />
hatte das Interesse zahlreicher Kollegen<br />
geweckt.<br />
Der Wetterbericht verhieß für die Reisezeit<br />
nichts Gutes. Prompt regnete es auch am<br />
Tag der Anreise (24. Juni!) unaufhörlich.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ließ der Regen am darauffolgenden<br />
Tag nach und die Fahrt nach<br />
Esztergom konnte ohne Schirm bewältigt<br />
werden. Auf dem Weg dorth<strong>in</strong> wurde noch<br />
e<strong>in</strong> Kurzaufenthalt im Künstlerstädtchen<br />
Szetendre (St. Andrä) e<strong>in</strong>gelegt. Dieser Ort<br />
gefällt durch se<strong>in</strong> barockes Bild, das vor<br />
allem von den Kirchen der verschiedenen<br />
Religionsgeme<strong>in</strong>schaften, der serbischorthodoxen,<br />
der griechisch-orthodoxen,<br />
der römisch-katholischen und der reformierten<br />
Kirche geprägt wird. In Esztergom<br />
beherrscht die katholische Kathedrale das<br />
Stadtbild. Von König Stephan I. als erste Basilika<br />
Ungarns erbaut, erlebte sie zahlreiche<br />
Zerstörungen und Brände. Im 19. Jahrhundert<br />
wurde sie im klassizistischen Stil neu<br />
errichtet und gilt als Nationalheiligtum und<br />
Zentrum der katholischen Kirche Ungarns.<br />
In ihrer Krypta bef<strong>in</strong>det sich auch das Grab<br />
Kard<strong>in</strong>al M<strong>in</strong>dszentys. Er ist als standhafter<br />
Widersacher der kommunistischen<br />
Diktatur bekannt und war im Jahre 1956<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Figur bei dem Aufstand der<br />
Ungarn gegen die sowjetischen Invasoren.<br />
Noch heute wird ihm seitens der Bevölkerung<br />
großer Dank und Anerkennung zuteil.<br />
E<strong>in</strong>e Schifffahrt von Esztergom nach Budapest<br />
beendete diesen e<strong>in</strong>drucksvollen Tag.<br />
Tags darauf erlebten die Teilnehmer<br />
Budapest bei angenehmer Witterung.<br />
Ziele der Stadtrundfahrt bzw. Rundganges<br />
waren <strong>in</strong>sbesondere die Matthiaskirche,<br />
die Fischerbastei und die Burganlage<br />
auf der Budaer Seite. Von besonderer<br />
28<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
Kreisverbände<br />
Bedeutung ist die Matthiaskirche, vor der<br />
das Reiterstandbild Königs Stephan I. <strong>in</strong>s<br />
Auge fällt. In ihr wurde das Habsburger<br />
Kaiserpaar Franz Josef I. und Elisabeth zu<br />
ungarischen Königen gekrönt. Habsburger<br />
E<strong>in</strong>fluss f<strong>in</strong>det sich auch <strong>in</strong> den Gebäuden<br />
der Budapester Burg. Hier residiert der<br />
ungarische Staatspräsident. Der ehemalige<br />
Königspalast beherbergt heute u.a. das<br />
„Historische Museum“ und die „Nationalbibliothek“.<br />
Bemerkenswert ist auch die<br />
Fischerbastei, die unweit der Matthiaskirche<br />
gelegen, e<strong>in</strong>en phantastischen Blick<br />
auf den Stadtteil Pest und se<strong>in</strong>e herausragenden<br />
Bauten, wie das Parlament, den<br />
Heldenplatz und die Stephanskirche bietet.<br />
Dieser von 1895 − 1902 errichtete Bau soll<br />
an die Zelte der Magyaren, der Vorfahren<br />
der Ungarn, er<strong>in</strong>nern. Abgerundet wurde<br />
der Tag durch den Besuch der Barockoper<br />
„Hippolyte et Aricie“ des französischen<br />
Komponisten Jean-Philippe Rameau <strong>in</strong> der<br />
ungarischen Staatsoper.<br />
KV Grafenau<br />
Die begehrte Schwarzwurst – die Belohnung<br />
für die letzten drei Plätze beim<br />
Schafkopfturnier des KV Grafenau, erreichten<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr Alois Fuchs, e<strong>in</strong><br />
schafkopfkundiger Junglehrer, Ewald<br />
Habereder und Lilly Lampa. Leider nur<br />
den ersten Platz konnte der Profischafkopfer<br />
Georg Huber (Mitte) erreichen.<br />
Die Sieger mussten mit Geldprämien<br />
und Glasgeschenken (von Mitglied<br />
Franz Stock<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> bewährter Manier<br />
besorgt) zufrieden se<strong>in</strong>. Den zweiten<br />
Platz belegte Franz Hurzlmeier, den<br />
dritten Platz erreichte Benedikt Ertl.<br />
Organisator John Pretzer gestaltete die<br />
vielleicht älteste Traditionsveranstaltung<br />
des Kreisverbandes <strong>in</strong> gewohnt<br />
rout<strong>in</strong>ierter Art und Weise. Bei allen<br />
Teilnehmern war aber die Er<strong>in</strong>nerung an<br />
den viel zu früh und überraschend<br />
verstorbenen Franz Eibner lebendig, der<br />
vergangenes Jahr noch an dem Turnier<br />
teilnehmen konnte. Auf dem Foto (v.l.):<br />
Alois Fuchs, Ewald Habereder, Lilly<br />
Lampa, Georg Huber und John Pretzer.<br />
Text / Foto: Hartl<br />
Der nächste Tag führte die Reisegruppe<br />
<strong>in</strong> das nahe Budapest gelegene Schloss<br />
Gödöllö. In diesem Schloss, das Graf Gyula<br />
Andrassy der Kaiser<strong>in</strong> Elisabeth und Franz<br />
Joseph zu ihrer Krönung <strong>in</strong> der Matthiaskirche<br />
schenkte, hat Elisabeth mehr Zeit<br />
verbracht als <strong>in</strong> Wien. Heute beherbergt<br />
es zahlreiche Gemälde, Bilder und andere<br />
Er<strong>in</strong>nerungsstücke an die Kaiser<strong>in</strong> und darf<br />
daher zu Recht als „Sissi-Schloss“ bezeichnet<br />
werden. Nach dem II. Weltkrieg diente<br />
es zunächst den Sowjets als Kaserne. Später<br />
war es e<strong>in</strong> Sozial- und Pflegeheim. 1990<br />
wurde se<strong>in</strong> endgültiger Verfall mit dem<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er aufwändigen Restaurierung<br />
gestoppt, zu der auch die EU e<strong>in</strong>en großen<br />
f<strong>in</strong>anziellen Beitrag leistete. Heute ist das<br />
Schloss e<strong>in</strong> echter Besuchermagnet, den<br />
sich auch die Kollegen aus Deggendorf<br />
nicht entgehen ließen.<br />
Mit der Besichtigung des Heldenplatzes,<br />
der Stephanskirche und weiterer Sehenswürdigkeiten<br />
der ungarischen Metropole<br />
g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e erlebnisreiche Reise mit vielfältigen<br />
und positiven E<strong>in</strong>drücken zu Ende.<br />
Dank e<strong>in</strong>es gut ausgearbeiteten Programms<br />
und e<strong>in</strong>er ebenso guten Organisation<br />
durch das Reisebüro des VDK waren<br />
alle sehr zufrieden.<br />
Norbert Pflug<br />
Für Englischlehrer<br />
Alle Englischlehrkräfte sollten sich<br />
diesen Term<strong>in</strong> im Kalender vormerken:<br />
Am 12. Oktober veranstaltet die<br />
<strong>BLLV</strong>-Fachgruppe Fremdsprachen<br />
<strong>in</strong> Nürnberg e<strong>in</strong>en „Tag für Englischlehrkräfte“.<br />
Professor Thorsten Piske<br />
von der Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg wird den<br />
Hauptvortrag zum Thema „Deutschenglisch<br />
bill<strong>in</strong>gualer Unterricht für<br />
K<strong>in</strong>der mit und ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund“<br />
halten. Er wird dabei auf<br />
Umsetzungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>gehen,<br />
Erfahrungen schildern und erste<br />
Forschungsergebnisse dazu erläutern.<br />
Danach haben die Teilnehmer<br />
Gelegenheit, sich aus dem umfassenden<br />
Workshop-Angebot drei<br />
Programmpunkte auszusuchen und<br />
sich nach den persönlichen Interessen<br />
fortzubilden. Nähere Infos zur<br />
Tagung und zum Veranstaltungsort<br />
erteilt Fachgruppenleiter Jochen Vatter.<br />
Er nimmt auch die Anmeldungen<br />
zum Englischlehrertag bis 1. Oktober<br />
entgegen: jochenvatter@web.de<br />
Neuwahlen Abj<br />
Die Abj Niederbayern bekommt bald<br />
e<strong>in</strong>en neuen Vorsitzenden. Der amtierende<br />
Vorsitzende Heribert Thöne<br />
scheidet aufgrund se<strong>in</strong>er Dienstjahre<br />
aus der Abj aus und übergibt die<br />
Leitung der Junglehrer <strong>in</strong> jüngere<br />
Hände. Wessen Hände dies se<strong>in</strong><br />
werden, wird sich bei den Neuwahlen<br />
am 27. September zeigen. Zu dieser<br />
Mitgliederversammlung s<strong>in</strong>d alle<br />
Junglehrer bis zum zehnten Dienstjahr<br />
e<strong>in</strong>geladen. Sie f<strong>in</strong>det statt ab<br />
18 Uhr im Ruderhaus <strong>in</strong> Deggendorf,<br />
Edlmaierstraße 14.<br />
Dienstanfänger<br />
Was erwartet mich als Referendar<br />
oder Lehramtsanwärter? Umfassende<br />
Antworten gibt es am 9. September<br />
bei den Junglehrern. Die Abj Niederbayern<br />
lädt alle jungen Kollegen, die<br />
<strong>in</strong> diesem Schuljahr ihren Schuldienst<br />
antreten, zum Dienstanfängersem<strong>in</strong>ar<br />
e<strong>in</strong>. Beg<strong>in</strong>n ist um 9 Uhr <strong>in</strong> der<br />
Gaststätte am Bogenberg.<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
29
Kreisverbände<br />
KV Osterhofen<br />
Ehrungen<br />
Bei herrlichem Wetter hat der Kreisverband<br />
Osterhofen das Schuljahr 2012/13 auskl<strong>in</strong>gen<br />
lassen. Der neue Vorsitzende, Mark<br />
Bauer-Oprée, führte die lange Tradition<br />
se<strong>in</strong>er Vorgänger<strong>in</strong> Irmgard Hötz<strong>in</strong>ger fort<br />
und nutzte die Schuljahresabschlussfeier<br />
<strong>in</strong> den Arcostuben <strong>in</strong> Osterhofen dazu, um<br />
langjährige Mitglieder zu ehren, verdienten<br />
Mandatsträgern Danke zu sagen<br />
und Geburtstagsk<strong>in</strong>dern zu gratulieren.<br />
Mark Bauer-Oprée gab e<strong>in</strong>en kurzen<br />
Rückblick über verschiedenste Aktionen<br />
während des Schuljahres und bedankte<br />
sich bei allen Mitwirkenden, die zu<br />
e<strong>in</strong>em aktiven und abwechslungsreichen<br />
Kreisverbandsjahr beigetragen haben. Im<br />
Anschluss daran gab Bezirksvorsitzende<br />
Judith Wenzl den Mitgliedern e<strong>in</strong>en kurzen<br />
Abriss über derzeitige bildungspolitische<br />
Diskussionspunkte, bevor es an die<br />
KV-Vorsitzender Mark Bauer-Oprée (r.) und Bezirksvorsitzende Judith Wenzl (2.v.r.) ehrten engagierte<br />
und langjährige <strong>BLLV</strong>-Mitglieder (v.l.): Gerald W<strong>in</strong>sauer, Hans Wasmeier, Cornelia Neuhierl,<br />
L<strong>in</strong>da Pfreimbtner, Franz Kall<strong>in</strong>ger und Irmgard Hötz<strong>in</strong>ger,<br />
Foto: Oprée<br />
Ehrung verdienter Mitglieder g<strong>in</strong>g. L<strong>in</strong>da<br />
Pfreimbtner gratulierte man zu ihrem 65.<br />
Geburtstag, Hans Wasmeier ehrte man<br />
für 25 Jahre als Kreiskassier. Bauer-Oprée<br />
zeichnete auch se<strong>in</strong>e Vorgänger<strong>in</strong>, Irmgard<br />
Hötz<strong>in</strong>ger, für ihre langjährige Arbeit an<br />
der KV-Spitze aus. Für ihre langjährige<br />
Mitgliedschaft wurden folgende Mitglieder<br />
mit Geschenken und Urkunden bedacht:<br />
Franz Kall<strong>in</strong>ger für 55-jährige Mitgliedschaft;<br />
Edda Schweizer für 50-jährige<br />
Mitgliedschaft; Ursula Hühne für 40-jährige<br />
Mitgliedschaft; Gerald W<strong>in</strong>sauer für 35-jährige<br />
Mitgliedschaft; Cornelia Neuhierl,<br />
Sab<strong>in</strong>e Kandler und Ursula Wimberger für<br />
25-jährige Mitgliedschaft. Wieder e<strong>in</strong>mal<br />
unterstrich der kle<strong>in</strong>e KV bei dieser<br />
Veranstaltung se<strong>in</strong>e familiäre Stimmung,<br />
se<strong>in</strong>en Zusammenhalt und auch das stets<br />
zahlreiche Ersche<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>er Mitglieder.<br />
Mark Bauer-Oprée<br />
KV Vilsbiburg<br />
Jahresabschluss <strong>in</strong> Geisenhausen gefeiert<br />
Heuer brachte das Grillfest zum Schuljahresausklang<br />
des KV Vilsbiburg e<strong>in</strong>ige<br />
Neuerungen, die sich als sehr positiv erwiesen.<br />
Der Term<strong>in</strong> am Schuljahresende war<br />
für viele ungünstig. So wurde der Term<strong>in</strong><br />
vom Schuljahresende auf Anfang Juli<br />
vorverlegt – und erwies sich als geglückt.<br />
Statt <strong>in</strong> Gerzen feierte man dieses Mal <strong>in</strong><br />
der Schule <strong>in</strong> Geisenhausen. Vorsitzender<br />
Stefan Waitl bedankte sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Begrüßung dann auch beim Schulleiter,<br />
der den Pausenhof bereitwillig zur<br />
Verfügung stellte. Mit der Ankündigung<br />
e<strong>in</strong>er Fahrt am 29. September zum<br />
Lokschuppen nach Rosenheim beendete<br />
er auch schon se<strong>in</strong>e kurze Ansprache, um<br />
der gemütlichen Runde im Kollegenkreis<br />
nicht mehr im Wege zu stehen und<br />
natürlich auch um sich um das leibliche<br />
Wohl der Mitglieder zu sorgen, steht er<br />
doch jetzt schon mehr als 20 Jahre am Grill.<br />
Dabei scheute er ke<strong>in</strong>e Mühen, um die<br />
Gäste aufs Köstlichste zu verwöhnen. Das<br />
milde Sommerwetter und das ansprechende<br />
Ambiente verleitete die meisten<br />
Mitglieder länger als üblich zu verweilen.<br />
Alle waren sich auch beim Ause<strong>in</strong>andergehen<br />
e<strong>in</strong>ig, dass der neue Treffpunkt und<br />
die neue Veranstaltungszeit unbed<strong>in</strong>gt<br />
beibehalten werden sollte. Peter Krautter<br />
Gemütlich bei Grillspezialitäten, gekonnt zubereitet vom KV-Vorsitzenden Stefan Waitl (r.), feierten die Vilsbiburger Sommerfest.<br />
Foto: Krautter<br />
30<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013
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Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013<br />
31
Kalender<br />
<strong>BLLV</strong>-TERMINKALENDER<br />
9. September Dienstanfängersem<strong>in</strong>ar der Abj Niederbayern auf dem Bogenberg<br />
9. / 10. September pack ma‘s-Schulung <strong>in</strong> der Jugendhilfe-E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Neureichenau<br />
20. / 21. September pack ma‘s-Schulung an der Mittelschule St. Georg <strong>in</strong> Vilshofen<br />
22. September Abj Niederbayern: Mitgliederversammlung mit Neuwahlen <strong>in</strong> Deggendorf<br />
5. Oktober 27. Niederbayerischer <strong>Lehrer</strong>tag <strong>in</strong> Essenbach<br />
8. Oktober <strong>BLLV</strong>-Akademie: Coach<strong>in</strong>g für Referendare <strong>in</strong> München<br />
11. / 12. Oktober pack ma‘s-Schulung am Hans-Carossa-Gymnasium <strong>in</strong> Landshut<br />
<strong>BLLV</strong>-Akademie:<br />
HERBSTFERIEN<br />
Infos zum Jahresprogramm 2013 und schulhaus<strong>in</strong>terne<br />
Fortbildungen („SchiLF“) unter<br />
www.akademie.bllv.de<br />
12. November Niederbayerischer Gesundheitstag für Lehramtsanwärter<br />
15. November REDAKTIONSSCHLUSS<br />
15. / 16. November Bezirksausschuss-Sitzung des <strong>BLLV</strong> Niederbayern <strong>in</strong> Vilshofen<br />
29. November Pensionistentag des <strong>BLLV</strong> Niederbayern <strong>in</strong> Abensberg<br />
Hat sich bei Ihnen etwas geändert?<br />
S<strong>in</strong>d Sie umgezogen? Hat sich Ihre Teilzeitstundenzahl geändert? S<strong>in</strong>d Sie ab sofort <strong>in</strong> Elternzeit oder beurlaubt?<br />
Haben Sie e<strong>in</strong>e neue Bankverb<strong>in</strong>dung? S<strong>in</strong>d Sie pensioniert worden oder haben Ihre Altersteilzeit<br />
begonnen? Unterrichten Sie an e<strong>in</strong>er anderen Schule? All dies sollte der Kassier Ihres Kreisverbandes wissen,<br />
damit Ihr Beitrag <strong>in</strong> richtiger Höhe abgebucht werden kann bzw. wir unsere Zeitschriften und Informationen<br />
zusenden können. Bitte geben Sie Änderungen Ihrer Daten an den Kassier Ihres Kreisverbandes oder direkt an<br />
die Mitgliederorganisation des <strong>BLLV</strong> Niederbayern - <strong>in</strong>geboelsterl@hotmail.com - weiter.<br />
32<br />
Niederbayerische Schule Ausgabe 4 / September 2013