Acht poetische Sonntags-Soireén - Goetheanum
Acht poetische Sonntags-Soireén - Goetheanum
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Sektion für Schöne Wissenschaften<br />
Sektion für Redende und Musizierende Künste<br />
Was bleibet aber, stiften die Dichter.<br />
Hölderlin: Andenken<br />
Was bleibet aber,<br />
stiften die Dichter.<br />
Friedrich Hölderlin<br />
<strong>Acht</strong> <strong>poetische</strong> <strong>Sonntags</strong>-<strong>Soireén</strong><br />
Poetische Betrachtungen und biographische Motive<br />
mit Rezitation, Eurythmie oder Musik<br />
Veranstaltungsreihe<br />
Februar bis Dezember 2014<br />
jeweils sonntags 16.30 bis 18 Uhr<br />
Die Sprache der Dichtung eröffnet, anders als<br />
Philosophie oder Geschichte, mittels des Wortes<br />
einen einzigartigen Zugang zur Wirklichkeit.<br />
In ihr ist der Mensch in einer vielgestaltigen<br />
Weise mit einer göttlichen – oder in der neueren<br />
Dichtung – individuell künstlerischen Inspiration<br />
verbunden. Im Wort erklingt die Beziehung zur<br />
Natur, zum Kosmos, zur göttlich-geistigen Welt<br />
und zum anderen Menschen. Der Dichter vermag<br />
es, die Sprache über ihren rein zweckmässigen<br />
Alltagsgebrauch in ihrer musikalischen und<br />
bildhaften Qualität zu gestalten und als eine<br />
Botschaft aus einer anderen Welt in der Sphäre der<br />
Kunst erlebbar zu machen.<br />
Die <strong>Sonntags</strong>soiréen geben durch Rezitation,<br />
Betrachtung, Musik und diese synästhetisch<br />
vertiefend in der Eurythmie Einblicke in die Werke<br />
verschiedener Dichter.<br />
Christiane Haid, Advent 2013<br />
<strong>Goetheanum</strong>
Christian Morgenstern 1895 in Berlin<br />
Quelle: Verlag Urachhaus<br />
2. März Poetische Soirée II<br />
Karl Thylmann (1888–1916) und<br />
Johannes Leibl (1907–1943)<br />
«Reifen soll die endgültige<br />
Neugestaltung meines Schicksals»<br />
«Bild meines Lebens.<br />
Stiel: Weltliche Periode<br />
(Nietzsche) beendet durch<br />
innere Krankeit<br />
Schale<br />
Johanneisches<br />
Blut<br />
Christian Morgenstern: Stufen<br />
2. Februar Poetische Soirée I<br />
Von Friedrich Nietzsche zu<br />
Christian Morgenstern<br />
Seine erste Gedichtsammlung: «In Phantas<br />
Schloss» widmete Christian Morgenstern dem<br />
Geiste Friedrich Nietzsches. Ihrer geistigen<br />
Freundschaft soll dieser Abend gewidmet sein.<br />
Michael Blume, Einführung und Rezitation;<br />
<br />
Johannes Leibl<br />
Karl Thylmann, Dichter und Graphiker, gehört,<br />
mit Georg Trakl und Franz Marc, zu den schmerzlichsten<br />
Opfern, die die Kunst dem Kriege bringen<br />
musste. Er hinterliess nach seiner 10-jährigen intensiven<br />
Schaffenszeit, angeregt von dem Komponisten<br />
Wilhelm Petersen und Karl Wolfskehl, eine<br />
einzigartige Lichtspur seines Suchens in Wortund<br />
Bildgestalt. Von tief erlebbarem<br />
Christentum sprechen die<br />
Gedichte und die Zeichnungen<br />
des im Ersten Weltkrieg<br />
vor Verdun Umgekommenen.<br />
Johannes Leibl, Dichter, Denker<br />
und Maler, wurde in eine<br />
luxuriöse Umgebung als Sohn<br />
eines der grössten Hotel-Besitzer<br />
in Meran hineingeboren.<br />
Durch eigene Anstrengung, die<br />
Aufgabe des Vaters nach dessen Tod übernehmend,<br />
sprengt er den „fesselnden Reif“ seines<br />
<br />
er durch Albert Steffen und Alexander Strakosch,<br />
wenige Jahre vor seinem frühen Tod, seine wahre<br />
Bestimmung.<br />
Andrea Hitsch, Betrachtung;<br />
Elsbeth Lindenmaier, Klavier;<br />
Silke Kollewijn, Rezitation;<br />
Eurythmie<br />
Selbstportrait<br />
Karl Thylmann
6. April Poetische Soirée III<br />
Friedrich Hölderlin (1770–1843)<br />
Friedrich Hölderlin gehört zu den sprachmächtigsten<br />
Lyrikern. «Er war erfüllt von der Allbeseeltheit<br />
der Natur, sah in der Schönheit die<br />
Manifestierung des Göttlichen und in der Wiedererweckung<br />
des Hellenentums die Berufung.»<br />
Ihm, dem «hohen Sänger», schuf der Bildhauer<br />
Emmerich Andresen (1843–1902) ein Denkmal in<br />
Tübingen. Welches Motiv war es, das ihn hierzu<br />
führte?<br />
Andrea Hitsch, Betrachtung und Lesung;<br />
<strong>Goetheanum</strong> Eurythmie-Bühne<br />
Friedrich Hölderlin<br />
Maler: Franz Karl Hiemer<br />
11. Mai Poetische Soirée IV<br />
Ingo Alexander Bergmann (*1946) und<br />
Reinhart Moritzen (*1948)<br />
Zeitgenössische Lyrik<br />
Lesung zeitgenössischer Dichtung<br />
durch die Dichter selbst<br />
Ingo Alexander Bergmann: «Den Keimling sandte<br />
ich aus, dass er Wurzeln treibe in den Trübungen<br />
drängender Zeit». Geboren in Hermaringen an der<br />
Brenz, Studium der Fächer Germanistik und Politikwissenschaften<br />
in Stuttgart. Oberstufenlehrer<br />
an verschiedenen Waldorfschulen.<br />
Reinhard Moritzen: «Von korischen Anhöhen»,<br />
aus einem Zyklus von 169 Gedichten. Geboren in<br />
Hamburg. Veröffentlichung von Lyrik und dramatischen<br />
Szenen im AQUINarte Verlag Kassel.<br />
Mehrjährige Tätigkeit als Lektor und Mitherausgeber<br />
einer «Schriftenreihe zur Verteidigung der<br />
Kunst». Mitarbeit an einer Veröffentlichung der<br />
Gedichte des aserbaidschanischen Mystikers Imadeddin<br />
Nesimi (14. Jahrhundert).<br />
«Lerne im Leben die Kunst,<br />
im Kunstwerk lerne das<br />
<br />
Friedrich Hölderlin: Epigramm<br />
Tickets am Empfang, 24 CHF (ermässigt 16 CHF)<br />
<strong>Goetheanum</strong> Empfang<br />
Postfach<br />
CH-4143 Dornach<br />
Tel. +41 61706 44 44<br />
Fax +41 61706 4446<br />
E-Mail: tickets@goetheanum.ch<br />
Web: www.goetheanum.org
Conrad Ferdinand Meyer<br />
<br />
<br />
14. September Poetische Soirée V<br />
Conrad Ferdinand Meyer<br />
Mit «Götter» und «Genie» weist Conrad<br />
Ferdinand Meyer in seinen Gedichten auf den<br />
Wandel menschlichen Daseins vor und nach der<br />
Zeitenwende. In der Auswahl der Gedichte wird<br />
dieser Entwicklungsweg nachvollziehbar.<br />
Michael Blume, Einführung und Rezitation<br />
12. Oktober Poetische Soirée VI<br />
Japanische Haikus aus drei Jahrhunderten<br />
«Herbstnacht –<br />
das Loch in der Tür<br />
spielt Flöte»<br />
In der japanischen Ästhetik ist die Schönheit gegeben,<br />
wenn Natur und Mensch, der improvisierte<br />
Augenblick und die Ewigkeit eins sind.<br />
Sie geben innere Ruhe. Haikus durch die Jahreszeiten<br />
von Basho, Buson, Issa, Ryokan, Soseki und<br />
Texte zur japanischen Ästhetik von Tanizaki.<br />
Michael Kurtz, Betrachtung; Claudia Abrecht,
Rainer Maria Rilke und Clara geb. Westhoff<br />
16. November Poetische Soirée VII<br />
Rainer Maria Rilke:<br />
1., 5. und 10. Duineser Elegie<br />
«Sterne des Leidlands – Lebensund<br />
Todesbejahung erweist sich<br />
als Eines»<br />
Die Duineser Elegien sind ein Ruf des modernen<br />
<br />
aus dem grauen Alltag auszubrechen zu den<br />
Engeln, zu den Toten. Sie führen an die Grenze,<br />
da wo wunde, liebende Seelen hingelangen, wenn<br />
sie den Schmerz aushalten, sie führen durch den<br />
Schatten zum Licht, durch das Leid zur Freude.<br />
Esther Bohren, Sprache und Schauspiel;<br />
Claire Wyss, Eurythmie;<br />
Joachim Scherrer, musikalische Improvisation<br />
Ingeborg Bachmann in Rom 1962<br />
(c) Ingeborg Bachmanns Erben, Kötschach Mauthen<br />
7. Dezember Poetische Soirée VIII<br />
Ingeborg Bachmann<br />
«Sternenaugen,<br />
durch das Dickicht brechen<br />
schimmernd»<br />
Wie keine andere Dichterin verkörpert Ingeborg<br />
Bachmann das Drama einer Künstlerexistenz nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg. Biographische und geschichtliche<br />
Zusammenhänge zeigen, wie sie auch<br />
als Frau ihre Künstlerexistenz inmitten der Folgen<br />
des Zweiten Weltkriegs zu gestalten versucht.<br />
Christiane Haid, Betrachtung; Christine Engels,<br />
<br />
<strong>Goetheanum</strong> Eurythmie-Bühne