Sanitärbranche birgt enormes Potenzial - IKZ-Haustechnik

Sanitärbranche birgt enormes Potenzial - IKZ-Haustechnik Sanitärbranche birgt enormes Potenzial - IKZ-Haustechnik

25.01.2014 Aufrufe

R e p o r t a g e Sanitärbranche birgt enormes Potenzial Ergebnisse des BBE-Branchenreports Sanitäre Ausstattung Die Kölner BBE Unternehmensberatung GmbH hat die nunmehr fünfte Auflage der Grundlagenstudie zum Markt für sanitäre Ausstattungsgegenstände in Deutschland veröffentlicht. Die Studie prognostiziert die Marktentwicklung, analysiert die Warenströme in den Hauptwarengruppen und zeigt Perspektiven und Handlungsoptionen für die Branche auf. Nachfolgend einige Kernaussagen und Ergebnisse daraus. Der Markt für sanitäre Ausstattungsgegenstände in Deutschland sieht sich mehr und mehr von verschiedenen Seiten in die Zange genommen. Die seit Jahren rückläufigen Neubaumaßnahmen, steigender Druck auf die inländischen Hersteller durch Importware und nicht zuletzt die demografische Entwicklung sorgen seit dem Jahr 2000 für ein schrumpfendes Marktvolumen. Aber auch die Preiskämpfe innerhalb der Branche sowie die erhöhte Relevanz preisaggressiver Vertriebswege tragen zu einem steigenden Konkurrenzkampf innerhalb und zwischen den Vertriebswegen bei. Trend zur Sanierung und Modernisierung wird anhalten Trotz dieser für die Sanitärwirtschaft und anderen baunahen Branchen problematischen Bedingungen verfügt die Branche über ein enormes Potenzial: den Renovierungsund Modernisierungsmarkt. Insgesamt sind 18 Mio. Bäder älter als 15 Jahre, 4 Mio. sogar älter als 25 Jahre. Und: Der Trend zur Sanierung und Modernisierung wird anhalten. Experten und Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Neubauvolumen bis zum Jahr 2020 stagnieren wird. Daher wird für die Zukunft der Bau- und Sanitärwirtschaft gelten: Vieles, was zukünftig gebraucht wird, ist bereits gebaut. Von der rückläufigen Baukonjunktur in den drei Sektoren Wirtschaftsbau, öffentlicher Bau und Wohnungsbau wurde auch die Sanitärwirtschaft nicht verschont. Insbesondere die von dem Inlandsmarkt abhängigen Unternehmen aus Handel und Handwerk wurden von der Entwicklung stark negativ beeinflusst. Strukturelle Veränderungen und eine deutliche Verringerung der Betriebszahlen sind die Folge. Das gilt, so die Studie, im gleichen Maße für die Anzahl der Betriebe im SHK-Handwerk. Die Entwicklung hat gezeigt, dass nur effizient arbeitende Betriebe in dem schrumpfenden und stark regional geprägten Markt überleben. Produzenten konzentrieren sich auf den Export Die deutschen Produzenten konnten hingegen das rückläufige Inlandsgeschäft dank einer verstärkten Konzentration auf den Export weitgehend kompensieren. So stieg die Exportquote auf der Gesamtmarktebene von 27 % im Jahr 1995 auf inzwischen 56 % an. In Worten ausgedrückt Branchenreport „Sanitäre Ausstattung“ bedeutet dies: Mehr als die Hälfte der Wertschöpfung, der im Inland produzierten Güter, wird inzwischen im Ausland generiert. Der wertmäßig nur leicht steigende Import führt so zu einer deutlich gesunkenen Inlandsmarktverfügbarkeit. Diese sank seit 1995 um knapp 23 % auf 3586 Mio. Euro. Die deutlich erhöhten Stückpreise in den untersuchten Warengruppen deuten darauf hin, dass sich die inländischen Produzenten primär auf die Fertigung hochwertiger und auch höherpreisiger Produkte konzentrieren. Der Branchenreport „Sanitäre Ausstattung“ ist als 320- seitige Chartstudie im pdf-Format zum Preis von 1950,- Euro zzgl. MwSt. erhältlich. BBE Unternehmensberatung GmbH, Postfach 250425, 50520 Köln, Tel.: 0221 93655-333, Fax: 0221 93655-202, E-Mail: grell@bbeberatung.com. 52 IKZ-Haustechnik · Heft 3 /2007

R e p o r t a g e<br />

Sanitärbranche<br />

<strong>birgt</strong><br />

<strong>enormes</strong> <strong>Potenzial</strong><br />

Ergebnisse des BBE-Branchenreports<br />

Sanitäre Ausstattung<br />

Die Kölner BBE Unternehmensberatung GmbH hat die nunmehr<br />

fünfte Auflage der Grundlagenstudie zum Markt für<br />

sanitäre Ausstattungsgegenstände in Deutschland veröffentlicht.<br />

Die Studie prognostiziert die Marktentwicklung,<br />

analysiert die Warenströme in den Hauptwarengruppen und<br />

zeigt Perspektiven und Handlungsoptionen für die Branche<br />

auf. Nachfolgend einige Kernaussagen und Ergebnisse<br />

daraus.<br />

Der Markt für sanitäre Ausstattungsgegenstände<br />

in<br />

Deutschland sieht sich mehr<br />

und mehr von verschiedenen<br />

Seiten in die Zange genommen.<br />

Die seit Jahren rückläufigen<br />

Neubaumaßnahmen,<br />

steigender Druck auf die inländischen<br />

Hersteller durch<br />

Importware und nicht zuletzt<br />

die demografische Entwicklung<br />

sorgen seit dem Jahr<br />

2000 für ein schrumpfendes<br />

Marktvolumen. Aber auch<br />

die Preiskämpfe innerhalb der<br />

Branche sowie die erhöhte Relevanz<br />

preisaggressiver Vertriebswege<br />

tragen zu einem<br />

steigenden Konkurrenzkampf<br />

innerhalb und zwischen den<br />

Vertriebswegen bei.<br />

Trend zur Sanierung und<br />

Modernisierung wird anhalten<br />

Trotz dieser für die Sanitärwirtschaft<br />

und anderen baunahen<br />

Branchen problematischen<br />

Bedingungen verfügt<br />

die Branche über ein <strong>enormes</strong><br />

<strong>Potenzial</strong>: den Renovierungsund<br />

Modernisierungsmarkt.<br />

Insgesamt sind 18 Mio. Bäder<br />

älter als 15 Jahre, 4 Mio. sogar<br />

älter als 25 Jahre. Und:<br />

Der Trend zur Sanierung und<br />

Modernisierung wird anhalten.<br />

Experten und Wissenschaftler<br />

gehen davon aus,<br />

dass das Neubauvolumen<br />

bis zum Jahr 2020 stagnieren<br />

wird. Daher wird für die Zukunft<br />

der Bau- und Sanitärwirtschaft<br />

gelten: Vieles, was<br />

zukünftig gebraucht wird, ist<br />

bereits gebaut.<br />

Von der rückläufigen Baukonjunktur<br />

in den drei Sektoren<br />

Wirtschaftsbau, öffentlicher<br />

Bau und Wohnungsbau<br />

wurde auch die Sanitärwirtschaft<br />

nicht verschont. Insbesondere<br />

die von dem Inlandsmarkt<br />

abhängigen Unternehmen<br />

aus Handel und<br />

Handwerk wurden von der<br />

Entwicklung stark negativ<br />

beeinflusst. Strukturelle Veränderungen<br />

und eine deutliche<br />

Verringerung der Betriebszahlen<br />

sind die Folge.<br />

Das gilt, so die Studie, im gleichen<br />

Maße für die Anzahl der<br />

Betriebe im SHK-Handwerk.<br />

Die Entwicklung hat gezeigt,<br />

dass nur effizient arbeitende<br />

Betriebe in dem schrumpfenden<br />

und stark regional geprägten<br />

Markt überleben.<br />

Produzenten konzentrieren<br />

sich auf den Export<br />

Die deutschen Produzenten<br />

konnten hingegen das rückläufige<br />

Inlandsgeschäft dank<br />

einer verstärkten Konzentration<br />

auf den Export weitgehend<br />

kompensieren. So stieg<br />

die Exportquote auf der Gesamtmarktebene<br />

von 27 % im<br />

Jahr 1995 auf inzwischen 56 %<br />

an. In Worten ausgedrückt<br />

Branchenreport „Sanitäre Ausstattung“<br />

bedeutet dies: Mehr als die<br />

Hälfte der Wertschöpfung, der<br />

im Inland produzierten Güter,<br />

wird inzwischen im Ausland<br />

generiert. Der wertmäßig<br />

nur leicht steigende Import<br />

führt so zu einer deutlich<br />

gesunkenen Inlandsmarktverfügbarkeit.<br />

Diese sank<br />

seit 1995 um knapp 23 % auf<br />

3586 Mio. Euro. Die deutlich<br />

erhöhten Stückpreise in den<br />

untersuchten Warengruppen<br />

deuten darauf hin, dass<br />

sich die inländischen Produzenten<br />

primär auf die Fertigung<br />

hochwertiger und auch<br />

höherpreisiger Produkte konzentrieren.<br />

Der Branchenreport „Sanitäre Ausstattung“ ist als 320-<br />

seitige Chartstudie im pdf-Format zum Preis von 1950,- Euro<br />

zzgl. MwSt. erhältlich. BBE Unternehmensberatung GmbH,<br />

Postfach 250425, 50520 Köln, Tel.: 0221 93655-333, Fax: 0221<br />

93655-202, E-Mail: grell@bbeberatung.com.<br />

52 <strong>IKZ</strong>-<strong>Haustechnik</strong> · Heft 3 /2007


R e p o r t a g e<br />

Der Branchenreport untersucht<br />

die Entwicklung für folgende<br />

Teilmärkte:<br />

∑ Sanitärarmaturen,<br />

∑ Sanitärkeramik,<br />

∑ Sanitärgegenstände aus<br />

Kunststoff,<br />

∑ Badewannen aus Stahl,<br />

∑ Sonstige sanitäre Ausstattungsgegenstände,<br />

∑ Badmöbel,<br />

∑ Duschabtrennungen,<br />

∑ Kupferrohre und -verbindungen.<br />

Die strukturelle Betrachtung<br />

des Marktes für sanitäre<br />

Ausstattungsgegenstände<br />

weist eine deutliche Verschiebung<br />

bezüglich der Relevanz<br />

der verschiedenen Warengruppen<br />

auf. Den höchsten<br />

Bedeutungsverlust innerhalb<br />

der letzten zehn Jahre<br />

mussten Kupferrohre und<br />

-verbindungen hinnehmen.<br />

Von knapp 18 % fiel ihr Anteil<br />

um 10 %-Punkte auf nunmehr<br />

8 %. Somit fielen Kupferrohre<br />

und -verbindungen<br />

von der Warengruppe mit<br />

der zweithöchsten Marktrelevanz<br />

ins Mittelfeld zurück. Armaturen<br />

sind heute mit 40 %<br />

Anteil am Markt für sanitäre<br />

Ausstattungsgegenstände<br />

die mit Abstand bedeutendste<br />

Warengruppe. Insbesondere<br />

der Stellenwert von<br />

Mischarmaturen nahm mit<br />

einem Anstieg um 7 %-Punkte<br />

innerhalb des Betrachtungszeitraums<br />

stark zu.<br />

Marktvolumen für sanitäre<br />

Ausstattungen kontinuierlich<br />

gesunken<br />

Ein weiteres Ergebnis der<br />

Untersuchung: Das Marktvolumen<br />

zu Endverbraucherpreisen<br />

(inkl. MwSt.) für sanitäre<br />

Ausstattungen ist im<br />

Betrachtungszeitraum zwischen<br />

1995 und 2005 kontinuierlich<br />

gesunken. Insbesondere<br />

in den Jahren 1996 und<br />

2001 zeigt der Markt mit negativen<br />

Wachstumsraten von<br />

-8,0 bzw. -8,8 % deutliche Einbrüche.<br />

Insgesamt schrumpfte<br />

das Marktvolumen seit 1995<br />

um 24 % auf 7244 Mio. Euro in<br />

2005. Die leicht verbesserte gesamtwirtschaftliche<br />

Situation<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

des laufenden Jahres hat sich<br />

erstmals auch wieder auf die<br />

Sanitärbranche übertragen.<br />

Sowohl bei Industrie, Großhandel<br />

und Handwerk macht<br />

sich dieser laut ifo-Geschäftsklima-Index<br />

positive Trend<br />

bemerkbar.<br />

Die Veränderung des Gesamtmarktes<br />

ist jedoch nicht<br />

ohne Auswirkungen auf die<br />

am Distributionsprozess beteiligten<br />

Absatzwege geblieben.<br />

So wurde im Jahr 2005 61 %<br />

des gesamten Inlandsmarktvolumens<br />

an sanitären Ausstattungsgegenständen<br />

an<br />

den Sanitärgroßhandel abgesetzt.<br />

Der Vergleichswert<br />

in 2000 lag noch bei 63 %.<br />

Ein ebenfalls zu beobachtender<br />

Trend ist die stärkere Inanspruchnahme<br />

der Direktbelieferung<br />

des Einzelhandels<br />

seitens der Industrie. Ursache<br />

dürfte die deutlich gewachsene<br />

Marktrelevanz von Bauund<br />

Heimwerkermärkten<br />

sein. Diese spiegelt sich ebenfalls<br />

in den Marktanteilen auf<br />

Ebene der Endverbraucher wider.<br />

Trotz der Umsatzstagnation<br />

der Bau- und Heimwerkermärkte<br />

im deutschen Markt<br />

konnten diese ihren Marktanteil<br />

bei sanitären Ausstattungsgegenständen<br />

von 14 %<br />

im Jahr 1995 auf 17 % im vergangenen<br />

Jahr ausbauen. Die<br />

gestiegene Beliebtheit von Do-<br />

It-Yourself (Modernisierung!)<br />

ist laut Studie hauptsächlich<br />

zu Ungunsten des Handwerks<br />

und des Fachhandels ausgefallen.<br />

Strategische Optionen und<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Die analysierten Veränderungen<br />

in Markt und Umfeld<br />

zwingen die Branche<br />

zum Handeln. Basierend auf<br />

den gewonnenen Erkenntnissen<br />

werden in der Studie daher<br />

auch strategische Optionen<br />

und Handlungsempfehlungen<br />

vorgestellt. Auf mehr<br />

als 45 Seiten werden die für<br />

die einzelnen Stufen der Sanitärwirtschaft<br />

– Hersteller,<br />

Fachhandel, Handwerker – relevanten<br />

(Zukunfts-)Faktoren<br />

einer erfolgreichen Marktbearbeitung<br />

abgeleitet. ∂<br />

Heft 3 /2007 · <strong>IKZ</strong>-<strong>Haustechnik</strong> 53

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