Neue Regeln in der Gasinstallation

Neue Regeln in der Gasinstallation Neue Regeln in der Gasinstallation

25.01.2014 Aufrufe

Sanitär Bild 3: Für die Gasinstallation eine neue Verbindungstechnik: Kunststoffleitung mit Schiebehülse. Materialbedingt sind Kunststoffleitungen nicht hochtemperaturbeständig. Solche Installationen müssen für den Brandfall speziell abgesichert werden. Im Wesentlichen unterscheidet sich die Verlegetechnik von Kunststoffleitungen im Vergleich zu Metallleitungen in folgenden Punkten: • Die Leitungen unterliegen in der Regel der Systembindung des Herstellers. Dies gilt für Rohre, Formund Verbindungsteile ebenso wie für die Tabellen und Diagramme zur Bemessung des Rohrleitungsnetzes. • Die Einführung einer neuen Verbindungstechnik mittels Schiebehülse (Bild 3). • Die Verlegung von Kunststoffleitungen in Treppenräumen ist nicht zulässig, auch nicht unter Putz. • Es sind die Korrosionsschutzvorschriften der Hersteller zu beachten. Dies betrifft insbesondere Bild 4: Bei der Installation von Kunststoff- Innenleitungen fordert die DVGW-TRGI 2008 grundsätzlich den Einbau eines leistungsangepassten Gasströmungswächters, der unmittelbar wärmeleitend mit einer zusätzlichen thermisch auslösenden Absperreinrichtung verbunden sein muss. die UV-Beständigkeit. • Der Einbau eines Gasströmungswächters Typ M (mit höherem Schließfaktor) ist nicht zugelassen. • Generell ist ein Abgleich des Leitungsnetzes im Rahmen der Bemessung gefordert. • Im Hinblick auf den Explosionsschutz müssen bei Kunststoffinstallationen als Sicherheitsbauteil grundsätzlich leistungsangepasste Gasströmungswächter vom Typ K in Verbindung mit einer thermisch auslösenden Absperreinrichtung (TAE) verwendet werden. Der Gasströmungswächter und die TAE sind dabei unmittelbar wärmeleitend miteinander zu verbinden (Bild 4). Schutz gegen unbefugte Eingriffe Im Rahmen „Sicherheit in der Gasversorgung“ ist zum Schutz der Gasinstallation gegen unbefugte Eingriffe ein ganzheitliches Sicherheitskonzept entwickelt worden. Es umfasst sowohl passive als auch aktive Schutzmaßnahmen und erstreckt sich vom Hausanschluss bis zur Geräteabsperreinrichtung. Zu den passiven Schutzmaßnahmen, die eine Manipulation an der Gasanlage erschweren sollen, zählen: • die Anordnung der Gasanlage in nicht allgemein zugänglichen Räumen, • das Vermeiden von Leitungsenden und Auslässen, • die Verwendung von Sicherheitsstopfen und -kappen, • die Kapselungen für Verschraubungen bzw. lösbare Verbindungen, • Gewindeklebstoffe und • Sicherheitsschrauben als Flanschsicherungen. Zu den aktiven Schutzmaßnahmen zählen neben Gasströmungswächtern ebenfalls Gasdruckregelgeräte mit integriertem Gasströmungswächter. Generell betrachtet die TRGI bei der Auswahl des korrekten Gasströmungswächters nur noch den Betriebsdruck von 15 bis 100 mbar, da dieser auf etwa 95 % aller häuslichen Gasinstallationen zutrifft. Die restlichen 5 % der Gasinstallationen sind passiv abzusichern (Tabelle 1). Die Kennzeichnung von Gasströmungswächtern umfasst u. a. die Leistungsstufe, den Schließfaktor sowie die vorgeschriebene Einbaulage. Da die Einbaubedingungen sehr unterschiedlich sein können, haben Systemanbieter unterschiedlichste Tabelle 1: Typeinstufung lageabhängiger Gasströmungswächter. Generell betrachtet die TRGI bei der Auswahl des korrekten Gasströmungswächters nur noch den Betriebsdruckbereich von 15 bis 100 mbar, da dieser auf etwa 95 % aller häuslichen Gasinstallationen zutrifft. Die restlichen 5 % der Gasinstallationen sind passiv abzusichern. GS-Typ Maximaler Schließfaktor Betriebsdruckbereich Einbauort K = 1,45 15 bis 100 mbar Vor oder M = 1,8 hinter dem Gasdruck- Regelgerät Varianten entwickelt. Hier reicht die Bandbreite von Gasströmungswächtern zum direkten Einbau in die Rohrleitung über Gaszählerkugelhähne mit integriertem Strömungswächter bis hin zu von Hand lösbaren Sicherheitsgasschlauch-Leitungen, ebenfalls mit integriertem Strömungswächter. Um das Schutzziel gewährleisten zu können, ist die Gasleitung so zu bemessen, dass die eingebaute aktive Schutzmaßnahme auslösen kann. Praxishinweis: In naher Zukunft werden lageunabhängige Gasströmungswächter mit einem Schließfaktor von 1,45 erhältlich sein. Dadurch wird eine deutliche Vereinfachung für Praktiker eintreten, da in diesem Fall die Einbaulage vor Ort nicht mehr festgelegt werden muss. Ein Längenabgleich wird dann nur noch für Kunststoffleitungen erforderlich sein. M Heft 5/2008 · ikz-praxis

Sanitär<br />

Bild 3: Für die Gas<strong>in</strong>stallation e<strong>in</strong>e neue Verb<strong>in</strong>dungstechnik: Kunststoffleitung mit<br />

Schiebehülse.<br />

Materialbed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d Kunststoffleitungen<br />

nicht hochtemperaturbeständig.<br />

Solche Installationen<br />

müssen für den Brandfall speziell<br />

abgesichert werden. Im Wesentlichen<br />

unterscheidet sich die Verlegetechnik<br />

von Kunststoffleitungen<br />

im Vergleich zu Metallleitungen <strong>in</strong><br />

folgenden Punkten:<br />

• Die Leitungen unterliegen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel <strong>der</strong> Systemb<strong>in</strong>dung des Herstellers.<br />

Dies gilt für Rohre, Formund<br />

Verb<strong>in</strong>dungsteile ebenso wie<br />

für die Tabellen und Diagramme<br />

zur Bemessung des Rohrleitungsnetzes.<br />

• Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er neuen<br />

Verb<strong>in</strong>dungstechnik<br />

mittels<br />

Schiebehülse<br />

(Bild 3).<br />

• Die Verlegung<br />

von<br />

Kunststoffleitungen<br />

<strong>in</strong><br />

Treppenräumen<br />

ist nicht<br />

zulässig, auch<br />

nicht unter<br />

Putz.<br />

• Es s<strong>in</strong>d die<br />

Korrosionsschutzvorschriften<br />

<strong>der</strong><br />

Hersteller zu<br />

beachten.<br />

Dies betrifft<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Bild 4: Bei <strong>der</strong> Installation<br />

von Kunststoff-<br />

Innenleitungen for<strong>der</strong>t<br />

die DVGW-TRGI 2008<br />

grundsätzlich den<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es leistungsangepassten<br />

Gasströmungswächters,<br />

<strong>der</strong><br />

unmittelbar wärmeleitend<br />

mit e<strong>in</strong>er<br />

zusätzlichen thermisch<br />

auslösenden Absperre<strong>in</strong>richtung<br />

verbunden<br />

se<strong>in</strong> muss.<br />

die UV-Beständigkeit.<br />

• Der E<strong>in</strong>bau<br />

e<strong>in</strong>es Gasströmungswächters<br />

Typ M<br />

(mit höherem<br />

Schließfaktor)<br />

ist nicht zugelassen.<br />

• Generell ist<br />

e<strong>in</strong> Abgleich<br />

des Leitungsnetzes<br />

im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Bemessung gefor<strong>der</strong>t.<br />

• Im H<strong>in</strong>blick auf den Explosionsschutz<br />

müssen bei Kunststoff<strong>in</strong>stallationen<br />

als Sicherheitsbauteil<br />

grundsätzlich leistungsangepasste<br />

Gasströmungswächter vom Typ K<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er thermisch<br />

auslösenden Absperre<strong>in</strong>richtung<br />

(TAE) verwendet werden. Der<br />

Gasströmungswächter und die<br />

TAE s<strong>in</strong>d dabei unmittelbar wärmeleitend<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu verb<strong>in</strong>den<br />

(Bild 4).<br />

Schutz gegen unbefugte E<strong>in</strong>griffe<br />

Im Rahmen „Sicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gasversorgung“ ist zum Schutz <strong>der</strong><br />

Gas<strong>in</strong>stallation gegen unbefugte<br />

E<strong>in</strong>griffe e<strong>in</strong> ganzheitliches Sicherheitskonzept<br />

entwickelt worden.<br />

Es umfasst sowohl passive als auch<br />

aktive Schutzmaßnahmen und<br />

erstreckt sich vom Hausanschluss bis<br />

zur Geräteabsperre<strong>in</strong>richtung.<br />

Zu den passiven Schutzmaßnahmen,<br />

die e<strong>in</strong>e Manipulation an<br />

<strong>der</strong> Gasanlage erschweren sollen,<br />

zählen:<br />

• die Anordnung <strong>der</strong> Gasanlage<br />

<strong>in</strong> nicht allgeme<strong>in</strong> zugänglichen<br />

Räumen,<br />

• das Vermeiden von Leitungsenden<br />

und Auslässen,<br />

• die Verwendung von Sicherheitsstopfen<br />

und -kappen,<br />

• die Kapselungen für Verschraubungen<br />

bzw. lösbare Verb<strong>in</strong>dungen,<br />

• Gew<strong>in</strong>deklebstoffe und<br />

• Sicherheitsschrauben als Flanschsicherungen.<br />

Zu den aktiven Schutzmaßnahmen<br />

zählen neben Gasströmungswächtern<br />

ebenfalls Gasdruckregelgeräte<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem Gasströmungswächter.<br />

Generell betrachtet die<br />

TRGI bei <strong>der</strong> Auswahl des korrekten<br />

Gasströmungswächters nur noch den<br />

Betriebsdruck von 15 bis 100 mbar,<br />

da dieser auf etwa 95 % aller häuslichen<br />

Gas<strong>in</strong>stallationen zutrifft. Die<br />

restlichen 5 % <strong>der</strong> Gas<strong>in</strong>stallationen<br />

s<strong>in</strong>d passiv abzusichern (Tabelle 1).<br />

Die Kennzeichnung von Gasströmungswächtern<br />

umfasst u. a. die<br />

Leistungsstufe, den Schließfaktor<br />

sowie die vorgeschriebene E<strong>in</strong>baulage.<br />

Da die E<strong>in</strong>baubed<strong>in</strong>gungen sehr<br />

unterschiedlich se<strong>in</strong> können, haben<br />

Systemanbieter unterschiedlichste<br />

Tabelle 1: Type<strong>in</strong>stufung lageabhängiger Gasströmungswächter. Generell betrachtet die<br />

TRGI bei <strong>der</strong> Auswahl des korrekten Gasströmungswächters nur noch den Betriebsdruckbereich<br />

von 15 bis 100 mbar, da dieser auf etwa 95 % aller häuslichen Gas<strong>in</strong>stallationen<br />

zutrifft. Die restlichen 5 % <strong>der</strong> Gas<strong>in</strong>stallationen s<strong>in</strong>d passiv abzusichern.<br />

GS-Typ Maximaler Schließfaktor Betriebsdruckbereich E<strong>in</strong>bauort<br />

K = 1,45 15 bis 100 mbar Vor o<strong>der</strong><br />

M = 1,8<br />

h<strong>in</strong>ter dem<br />

Gasdruck-<br />

Regelgerät<br />

Varianten entwickelt. Hier reicht<br />

die Bandbreite von Gasströmungswächtern<br />

zum direkten E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong><br />

die Rohrleitung über Gaszählerkugelhähne<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem Strömungswächter<br />

bis h<strong>in</strong> zu von Hand<br />

lösbaren Sicherheitsgasschlauch-Leitungen,<br />

ebenfalls mit <strong>in</strong>tegriertem<br />

Strömungswächter. Um das Schutzziel<br />

gewährleisten zu können, ist die<br />

Gasleitung so zu bemessen, dass die<br />

e<strong>in</strong>gebaute aktive Schutzmaßnahme<br />

auslösen kann.<br />

Praxish<strong>in</strong>weis: In naher Zukunft<br />

werden lageunabhängige Gasströmungswächter<br />

mit e<strong>in</strong>em Schließfaktor<br />

von 1,45 erhältlich se<strong>in</strong>. Dadurch<br />

wird e<strong>in</strong>e deutliche Vere<strong>in</strong>fachung<br />

für Praktiker e<strong>in</strong>treten, da <strong>in</strong> diesem<br />

Fall die E<strong>in</strong>baulage vor Ort nicht<br />

mehr festgelegt werden muss. E<strong>in</strong><br />

Längenabgleich wird dann nur noch<br />

für Kunststoffleitungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

se<strong>in</strong>. M<br />

Heft 5/2008 · ikz-praxis

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