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XX AAAA BA DB DC

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Ausbildung<br />

Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 6 Woche: 24<br />

Thema:<br />

Schutz des Trinkwassers (Teil 2: Sicherungsarmaturen)*<br />

Sicherungsarmaturen sind einzubauen, um das Rücksaugen, Rückdrücken und Rückfließen von „Nichttrinkwasser“ in Trinkwasseranlagen<br />

zu verhindern. Deren Aufbau und Bauart sind unterschiedlich. Denn die Auswahl ist vom Anwendungsfall<br />

abhängig. Je höher der Gefährdungsgrad (Flüssigkeitskategorie 1 bis 5) des Nichttrinkwassers ist (verunreinigt, biologisch,<br />

chemisch, radioaktiv), desto umfangreicher müssen die Sicherungsmaßnahmen und Sicherungsarmaturen ausgeführt werden.<br />

Die DIN EN 1717 erfordert einen höheren Sicherheitsstandard als die deutsche DIN 1988-4.<br />

Beide Normen sind in Deutschland gültig. Welche anzuwenden ist,<br />

entscheidet der Vertrag zwischen Auftraggeber (Bauherr) und Handwerksbetrieb.<br />

Nach DIN EN 1717 genügt auf Zeichnungen ein Sechseck, in das die<br />

Buchstabenkombination der gewünschten Sicherungsarmatur eingetragen<br />

wird. Die Sicherheit nimmt mit alphabetischer Reihenfolge A bis H (L)<br />

ab.<br />

Im Nachfolgenden werden die Funktionen von einigen<br />

Sicherungsarmaturen nach den Vorgaben nach DIN EN<br />

<strong>XX</strong><br />

1717 erläutert.<br />

Freier Auslauf AA<br />

Das Wasser läuft frei, ohne weitere Verbindung zur Trinkwasseranlage,<br />

in die Sanitäreinrichtung oder den Behälter. Der Abstand von Unterkante<br />

des Wasserzulaufes zum Nichttrinkwasserspiegel muss dem dreifachen<br />

Durchmesser des Zulaufrohres entsprechen:<br />

H = 3 x d i<br />

Besondere Sorgfalt ist bei der Festlegung des Nichttrinkwasserspiegels<br />

zu beachten. Im Normalfall ist die Oberkante eines offenen Behälters<br />

als höchstmöglicher Trinkwasserspiegel (rote Linie) anzusehen. In<br />

Strangschemen werden Sicherungsarmaturen als Buchstabenkombination<br />

gekennzeichnet oder als Symbol eingezeichnet.<br />

A AA<br />

Systemtrenner <strong>BA</strong><br />

Er besteht aus einer Vorkammer, Mittelkammer und Ausgangskammer.<br />

Zwischen den Kammern ist je ein Rückflussverhinderer (RV) eingesetzt.<br />

Jede Druckzone ist mit einem eigenen Messstutzen ausgestattet.<br />

Wasser fließt zunächst in die Vorkammer, deren Druck höher ist als in<br />

der Mittelkammer. Deren Druck ist höher als in der Ausgangskammer.<br />

Sinkt der Vordruck, schließt der RV zwischen Vor- und Mittelkammer.<br />

Das Ablassventil in der Mittelkammer öffnet und das Wasser der<br />

Trennkammer tritt aus. Das Leitungssystem ist unterbrochen. Ebenfalls<br />

*) Teil 1 in der Mai-Ausgabe 2008, ab Seite 12<br />

schließt der RV zwischen Mittel- und Ausgangskammer und verhindert,<br />

dass Wasser in den Systemtrenner zurückströmt.<br />

<strong>BA</strong><strong>BA</strong><br />

Waagerechter Einbau, z. B. Fülleinrichtung Heizung.<br />

Rohrunterbrecher <strong>DB</strong><br />

Eine Gummimembrane verdeckt bei Wasserdurchfluss Lüftungsöffnungen.<br />

Fließt kein Wasser, gibt die Membrane die Öffnungen frei. Die<br />

Lüftungsöffnungen müssen mindestens 150 mm oberhalb des höchstmöglichen<br />

Nichttrinkwasserspiegels angebracht sein. Der Rohrunterbrecher<br />

muss senkrecht eingebaut und die Fließrichtung von oben nach<br />

unten eingehalten werden.<br />

<strong>DB</strong><br />

Senkrechter Einbau, z. B. Geräteanschlussventil einer Waschmaschine.<br />

Rohrunterbrecher <strong>DC</strong><br />

Die Belüftungsöffnungen sind immer offen und müssen 150 mm oberhalb<br />

des Nichttrinkwasserspiegels liegen. Durch die Öffnungen kann bei<br />

Auslaufwiderstand Wasser austreten.<br />

<strong>DC</strong><br />

Senkrechter Einbau, z. B. Druckspüler.<br />

Rückflussverhinderer EA<br />

Strömt das Wasser in Fließrichtung durch den Rückflussverhinderer,<br />

wird er aufgedrückt. Fließt kein Wasser, ist er durch die Schließfeder<br />

geschlossen. Bei Rückfließgefahr wird er vom Wasser selbst geschlossen.<br />

Der kontrollierbare RV verfügt über eine Öffnung, die eine<br />

Funktionskontrolle erlaubt.<br />

12 ikz-praxis · Heft 6/2008


Ausbildung<br />

Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 6 Woche: 24<br />

EA<br />

Einbau beliebig, vorzugsweise waagerecht.<br />

Rückflussverhinderer EB<br />

Wie Rückflussverhinderer EA, jedoch keine Funktionskontrolle nach dem<br />

Einbau bzw. im Betriebsfalle möglich.<br />

EB<br />

Einbau beliebig, vorzugsweise waagerecht.<br />

Rohrtrenner GA<br />

Er trennt den abzusichernden Leitungsteil bei Abfall des Wasserdruckes<br />

von der versorgenden Trinkwasserleitung. Das im Trennbereich vorhandene<br />

Wasser fließt heraus. Ein Rohrtrenner benötigt deshalb immer<br />

einen Entwässerungsanschluss (mit offenem Auslauf).<br />

Bereits bei einer Druckdifferenz von 0,5 bar unterhalb des eingestellten<br />

Anschlussdruckes leitet sich der Trennvorgang ein. Die auslösende<br />

Federkraft muss der nachfolgenden Auslaufhöhe plus 5 m entsprechend<br />

eingestellt sein.<br />

Der Rohrtrenner GA ist immer in Durchflussstellung. Er geht nur dann<br />

in Trennstellung, wenn der Wasserdruck absinkt und der Trenndruck<br />

erreicht wird. Ein RV sichert die ausgangseitige Leitung vor dem Leerlaufen.<br />

GAGA<br />

Waagerechter Einbau.<br />

Rohrtrenner GB<br />

Die Funktion ist wie beim Rohrtrenner GA. Der Rohrtrenner GB ist<br />

jedoch immer in Trennstellung. Er schaltet dann in Durchflussstellung,<br />

wenn der nachgeschalteten Leitung Wasser entnommen wird. Kommt<br />

es während der Wasserentnahme zu einem Druckabfall, trennt der<br />

Rohrtrenner ebenfalls. Nach der Wasserentnahme schaltet er wieder in<br />

Trennstellung.<br />

Der Rohrtrenner GB muss waagerecht eingebaut werden. Die Entleerungsöffnung<br />

muss nach unten zeigen.<br />

Dieser Rohrtrenner darf nur eingebaut werden, wenn die Menge des<br />

evtl. rückfließenden Wassers das Entleerungsvolumen der Armatur nicht<br />

übersteigt.<br />

GB GB<br />

Waagerechter Einbau.<br />

Belüfter HB<br />

Beim Durchfließen von Wasser wird ein Verschlusskörper auf einen Belüftungskanal<br />

gedrückt. Dadurch tritt an den Belüftungsöffnungen kein<br />

Wasser aus, auch wenn der angeschlossene Schlauch unter Druck steht.<br />

Wird das Wasser abgesperrt und entleert sich der Schlauch, entsteht ein<br />

Unterdruck, der den Verschlusskörper vom Belüftungskanal abhebt. Luft<br />

tritt ein und der Schlauch kann sich entleeren. Entsteht ein Unterdruck<br />

in der Wasserleitung, wird ebenfalls der Luftweg freigemacht und einer<br />

Saugwirkung vorgebeugt.<br />

Die Belüftungsöffnungen müssen mind. 250 mm über dem höchstmöglichen<br />

Nichttrinkwasserspiegel liegen. Ständiges Rückdrücken ist auszuschließen.<br />

HB<br />

Senkrechter Einbau.<br />

Sicherungskombination HD<br />

Sie besteht – in Fließrichtung gesehen – aus einem Rückflussverhinderer<br />

EB und einem Belüfter HB. Die Höhe der Belüftungsöffnungen<br />

ist wie beim Belüfter HB. Diese Kombination muss senkrecht eingebaut<br />

werden; nachgeschaltet darf nur eine flexible Leitung sein. Ständiges<br />

Rückdrücken ist auszuschließen.<br />

Wartung<br />

Angeschlossene Apparate und Einrichtungen sind wie auch die Sicherungseinrichtungen<br />

regelmäßig zu warten, damit es nicht zu Beeinträchtigungen<br />

des Trinkwassers kommt. Die vorgegebenen Wartungsintervalle<br />

sind einzuhalten.<br />

Heizungswasser<br />

Beim Nachfüllen von Heizungswasser ist durch entsprechende Nachfüllarmaturen<br />

das Rückfließen von Heizungswasser in die Trinkwasserinstallation<br />

zu verhindern. War in der Vergangenheit das Nachfüllen über<br />

ein Auslaufventil mit Rückflussverhinderer und Rohr-Be- und Entlüfter<br />

Stand der Technik, so ist nach DIN EN 1717 das Befüllen über einen<br />

Systemtrenner erforderlich. Das gilt auch für das kurzzeitige Verbinden<br />

der Trinkwasseranlage durch eine Schlauchleitung „unter ständiger<br />

Aufsicht“ und wieder Trennen nach dem Füllvorgang.<br />

Heft 6/2008 · ikz-praxis 13

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